efNZELPBElS: wochenUg« 10 iamiUg'Soontag IS Rpl ^ « «amtug-aooniag la Kpi ünatDuratr $cituag Amtliches Organ des Verlag ond Schriftleitung: Marbursf a.(I. Drau, Badgasse Nr. 6, Fernruf: 2R-67, 25*68, 25-69. Ab 18.30 Ubr ist die Schrlftlettung nur auf Fernruf Nr. 28-67 erroldibar. -- Unverlangte Zuschriften werden nicht rückgesandt. — Bei Aafriseo l^t das Rückporto beizulegen. — Postscheckkonto Wien Nr. 54.608 Stelrischen Heimatbundes Frscheint werktäglich als Morgenzeitung. Bezugspiels (im voraus zahlbar) monatlich RM 2.10 einschl. 19,8 Rpf. Postzeitungsgebühr; bei Lieferung im Streifband zuzüjrl. Porto; bei Abholen in der Oescliäftsstelie RM 2,—^ Altreich durch Post monatl. RM 2,10 einschl. 19,8 Rpf. Posteeitungsgebühr u. 36 Rpf. Zustellgebühr ?tr. 313 01tar6urg-2)rau, 9Rontag, 9. Otobember 1942 62. ^al^rgqna Gangster-IBierfall anf Französisch-Nordafrika Bombmangiiff* und landungsVcrtiich« an dar ganzen Küste — Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen USA und Frankreich Eia ii«iiw lafancr ■•chtibrneb ktaozeleh- nct rias Treiben Sootevelts. Olfenbir ermutigt durch seinen Sieg Uber den wtlirloien Negerstaat Liberia, hat er seine Truppen zu einem Cberiall auf Französisch-Nordafrika kommaadiert. Dabei versuchte er durch eine heuciilerische Erklärung die Franzosen, deren Kolonialreich er wegnehmen möchte, noch au! seine Seite zu ziehen. ^ ist bezeichnend, dafi er dabei Phrasen von Freiheit, Ofeichheil, Brüderlichkeit verwendet und sogar soweit geht, von einer religiösen Freiheit spricht, die er Frankreich geben wolle, als ob diese Jemals auch nur angetastet worden würe. Frankreich aber erkennt, welches Glück ihm dieser plutokratische Raubritter bringen will und setzt sich eindeutig zur Wehr, seine Ehre zu verteidigen. Im einzelnen liegen zu dooa Uberfall folgende Meldungen vor: , Vicby, 8. November Von amtlicher französischer Seite wurde heute nachmittag folgendes erklärt: „Die amerikanische Regierung hat den Krieg auf französisches Territorium getragen und dadurch die Beziehungen mit Frankreich abgebrochen." Der Angrili in dsr Nachl Die Küsten Franzüsiscli-Nordafrikas sind, xs'ie you anitliclier Seite initgeteilt wird, von amerikanischen und englischen Streitkräften angegriffen worden. Uni 3.30 Uhr fanden am Sonntag in der Uegcnd von Algier nach schwerer Bombardierung Laudungsversuche slatt. Um 4 L'iir wurden, wie weiter gemeldet wird. I^andungs-boote mit Verlusten zurückgeschlagen. Auch bei üran und an iiielirercn anderen Stellen der nordairikanischen Küste wurden Laiidungsversuchc unternonmien und unter schweren Verlusten abgewiesen. Weitere Laiidungsversuchc sind im Qdiige. Heftiges Gefecht vor Alxier Wie ergänzende Meldungen besagen, haben bei Algier anierilianisclie Truppen in englischen Datnpfern den Landungsversuch unternommen. Mehrere tlie.Ncr Au«riffe sind zurückgeschlagen worden, besonders im Hafen von Algier. An anderen Punkten ist es den Aiigreitern gelungen, fuß zu fassen. In der Uegcnd von Üran sind zwei enulische oder amerikanische Korvetten versenkt worden In Algier spielte sich am Soiuitagvonnittag auf der Reede zwischen den Küstenbatterien, einem französischen Aviso und einem anie-rikanisclien Zerstörer ein erbittertes Qefecht ab. Schließlich nahm der USA-Zerstörer wieder Kurs auf See, wobei er sich einnebelte. Der Zerstörer wurde mehrfach getroffen und zeigte starke Schlagseite. Mehrere seiner Granaten trafen die Stadt und die Admiralität, ohne Opfer zu fordern. Gegen Mittag flogen fünf amerikanische Flugzeuge aus der Richlung de's Mittelmeeres Algier an. Die Flugzeuge gingen im Sturzflug über der Admiralität nieder und warfen mehrere Bombenreihen ab. Ein angreifendes Flugzeug wurde von der Flak, die heftig in Tätigkeit trat, abgeschossen. Verloceuc Phrasen an die Bevölkerung Frankreichs Der räuberische Überfall auf das französische Kolonialreich in Nordafrika widerspricht jedem Völkerrecht Trotzdem hat es der Präsident der Vereinigten Staaten lertiggebracht. in einem Aufruf an die Öevülkeruna: Frankreichs es so darzustellen, als wenn seine Soldaten als Befreier dort eindringen wollten. »Wir kommen zu euch, um den grausamen Angreifer zurückzutreiben, der euch das Recht der Selbstverwaltung nehmen niöcli-te«, behauptet der Kriegsverbrecher. »Wir kommen zu euch einzig allein, um eure Feinde niederzuschlagen und zu vernichten«, j beliauptet zynisch Roosevelt. Dem muß man cntgeKenhaiten, dalJ von deutscher oder iia-! lienischer Seite niemals seit Beginn des Kric-i ges versucht worden ist, in den französischen' Kolonien in Afrika Fuß zu fassen, geschweiRe denn, daß sich Deutschland und Italien in die französische Selbstverwaltung irgendwainr einzumischen versucht haben. Noch unverschämter ist die Behauptung Kooscvelts, die amerikanischen Truppen kä- men im Ntmen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit — eine Phrahe. deren Inhalt sii;h selbst widerlegt, da die Bewohner der afrikanischen Küste am eigenen Leibe verspüren, mit welcher »Brüderlichkeit« die USA-Truppen ihre Bombenangriffe auf die friedliebende Bevölkerung unternommen haben. Gleichermaßen verlogen wie, die Botschaft Roosevelts ist eine Erklärung, die das Londoner AuBenamt herausgegeben bat. Hierin heiOt es, daQ die Regierung seiner Majestät in ieder Hinsicht die Erklärung Rnosevelts unterstreicht. Das Vorgehen werde »unter votler Mitarbeit und mit jeder Unterstützung* durch die britlsclie Regierung durcligefülirt. Die Vereinigten Staaten und England, Roo-sevelt und Churchill haben also Hand in Hand nach bewährter Methode wieder einmal einen durch nichts gerechtfertigten brutalen Angriff auf den früheren Bundesgenossen. (Fortsetzung auf Seite 2) . Der Ffihrer sprach in München Unter dem Jubel der Marschierer von 1923 — Die Gedächtnisstunde im Löwsnbräukeller München, 8. November Im Ldwaabriukeller, von dessen Wänden grofia Hakeniireuzbanner in den Saal grüßen, versammelten sich auch heuer wieder am Vorabend des 9. November, soweit sie nicht im Felde sieben und abermals für Deutschland kämpfen, die Marschierer von 1923 in ihren charakteristischen Windjacken, unter ihnen manch einer in Wehrmachtuniform und mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Unter den Marscbiciern und mit ihnrn strömen «in den Saal die Stoßtrupps Adolf Hillers und der Slcrneclicr-Gruppc, die Reichsleiter und Gauioiler, die Stellvertretenden Gauleiter, die Übergruppenführer und Gruppenführer der Parteigllederung'?n, die Obergebietsführer und Gebietsführor, die Oberamtsleiter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung, die Arbeitsgauführer des Reichsarbeitsdienstes, viele der Ehrenzeichenträger, alte Kämpfer des Kreises München und als Ehrengäste eine Reibe von Reichsrainistern, Generalerr der Wehrmacht und Staatssekretären. An dem Tisch, an dem der Führer Platz nehmen soll, begeqnei» uns die Träger bekannter Nriraen aus den Jahren 1921, die Jängst dem ganzen deutschen Volk zum De-grilf geworden sind: Amann, Bonbler, Buch, Epp, Esser, Fiebler, Frick, Goebbels, Ley, Ribbentrop, Rosenberg, Schirach, Schwarz. Rings um den Fübrertisch gruppieren sich die Gauleiter des Großdeutschen Reiches. Wie immer, nimmt auch die Blutordensträgerin Schwester Pia an dem Zusammentreffen der treuen Wegegefährten des Führers teil. Dar alter Bannerträger Grimminger bringt die Blutfahne, das Feldzeichen dor ersten Kämpfer für ein neues Deutschland, herein, flankiert von zwei f^-Offizieren, die Träger des Ritterkreuzes sind, mit gezogenem Degen. Die Blutfahne lenkt die Gedanken auf die 16 Kameraden, die damals hinter dieser Fahne mitmarschierten und deren Blut sie I geheiligt hat. Ihr Gnist marschiert heute im ganzen deutschen Volke. Drei rote Bänder, I die mancher der Teilnehmer dieser Stunde ' trägt, bezeugen es: das Band des Blutordens, das des Eisernen Kreuzes von 1939 und — zum ersten Mala bei diesem Novcmber-' Gedenken — das Band der Ostmedaille. j Die Stunde nähert sich Jß Uhr. Immer größer wird die Erwartung und Spannung. ) Plötzlich zerreißt wie ein Fanfarenruf der j BaUenweilermarscii Jedes Gespräch: Der ; FUhrer ist dal Er erscheint In der Mitte sei-I ner alten Kampfgenossen! j Vergessen ist jeder andere Gedanke. Die I Männer und Frauen schnellen von ihren I Sitzen, reißen die (land zum Gruß empor, I und ein Heiiruf erfüllt den Raum, der brau-j send an den Wänden widerhallt, immer aufs I neue anhebt und jubelnd den FUhrer auf j seinem Wege durch den Saal begleitet. I In Begleitung des Führers befinden sich Bormann, Himmler, Paul Giesler, Julius Schaub, Ulrich Graf und Christian Weber. An seinem Sitz angekommen, begrüßt der Führer einige der in der Nähe stehenden alten Kameraden mit herzlichem Handschlag. ^ Während noch Hie Wellen der Freude über das Erscheinen Adolf Hillors» bncbriehen, begrüßt Gauleiter i'aul Giesler den Führer und gibt der begeisterten Freude der alten Kampfgeiäbrten, ihrer Liebe und Verehrung für Adolf Hitler Ausdruck. Seine ßegrüßungs-worte werden von einem neuen Orkan tosenden Jubels aufgenommen. Und nun steht der Führer vor seinen Männern von 1923. Ergriffen von dem Augenblick, erheben sich alle und bringen dem Manne, der Deutschland einst aus tiefster Schmach wieder zu Macht und Größe geführt hat und der nun an der Spitze eines geeinten Volkes den iür immer entscheidenden Kampf gegen seine haßerfüllten Feinde führt, eine Ovation tiefster Gläubigkeit und Treue dar. Der Führer spricht. Gegenangriffe blBtig abgewiesen Zusammengebrochene Feindvorstöße an der Don-Front — Brände ip Kronstadt — Fortsetzung der Angriffe in Ägypten Führerliauptquartier, 8. November Da« Oberkornmajido der Wehrmacht gibt bekannt; Im Westkauka^ua und am Terpk-Alwohnitt wurden mehrere Gegenangrriffe unter blutigen Verlusten für den Feind abgewiesen und Bereitstellungen durch Artilleriefeuer und Luftangriffe zerschlagen. Nordostwärta von Mosdok wurden angreifende feindliche Kräfte im Gegenangriff unter erheblichen Verlusten auf ihre Ausgangsatellungen zurückgeworfen und zahlreiche Gefangene eingebracht. An der Don-Pront schlugen deutsche und verbündete Truppen im Zusammenwirken mit deutschen SchlachtfHegern und rumänischen Kampfflugzeugen mehrere Vorstöße des Feüides ab. Im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront keine Kampfhandlungen von Bedeutung. Zusammengefaßte Luftangriffe starker Kamx>fflicfiexvorbände ^egen Elsen- bahnziele im Raum um Ostaachkoff führten zur Vernichtung von mehreren Transportaü-pen und Versorgungslagern des Feindes. Bei Straf^enjagd wurden Sowjetkolonnen zersprengt und einige mit Truppen belegte Ortschaften zerstört. Bei Nacht wurden Stadt und Bahnhof Kalinm angegriffen. Artillerie das Heeres bekämpfte kriegswichtige Ziele In Kronstadt. Mehrere Brände wurden beobachtet. Die Luftwaffe versenkte auf dem Ladogasee einen Motorfrachter und zwei Frachtkähne. Drei Fahrzeuge wurden cie-achädigt. Im Frontabschnitt von Marsa Matruk hat der Feind mit überlegenen Panzerkrftften seine Angriffe fortgesetzt. Die deutsche und italienische Luftwaffe unterstützte die Kämpfe auf der Erde und griff febidllcho Kräfte und Nachschubwege an. Bei Angriffen der britischen Luftwaffe gegen die besetzten Wostgebiete und bei Vorstößen gegen Nordwestdeutschland verlor der Feind vier Flugzeuge. Ein blutiges Jubiläum Lenins und Stalins Bilanz 25 Jdhre sind nun vergangen, seit das bolschewistische Schreckensregimenl im damaligen Rußland seinen Anfang nahm. Mit dem Zarenmord beginnend sind in diesem Vierteljahrhundert Ströme von Blut geflossen. Priester, Bauern, Arbeiter, Angehörige aller Stände und Berufe sind unter den Händen der bolschewistischen Henkersknechte zu Tode gemartert worden. Ungezählte Familien wurden so ausgerottet, weile Gebiete entvölkert. Als das iührerlos gewordene Schilf de« russischen Reichs in den bewegten Herbst-slürmen des Jahres 1J)17 an den bolschewistischen Klippen gestrandet war, halte Europa zu viel eigene Sorgen, um diesem für die ganze zivilisierte Menschbeil verhängnisvoll gewordenen Ereignis die nötige Aufmerksamkeit zuzuwenden. England hatte mit allen seinen hinterhältigen Mitteln die bolschewistische Revolution heimlich geschürt, denn in kaisertreuen und judenfeindlichen russischen Kreisen hatte die Stimmung für die Notwendigkeit eines Separatfriedens mit Deutschland an Boden gewonnen, in Englands Absichten aber lag es auch damals, Rußland für sich bis zum Verbluten gegen Deutschland weiter-kämplen zu lassen. Durch das Hineinhetzen Rußlands in den Krieg mit Deutschland hatte England 19M noch ein anderes Ziel verfolgt, nämlich ein« Schwächung des russischen Reichs, das langsam verbluten sollte. Dieses Ziel war durch die Bolscbewisierung Rußlands anscheinend erreicht worden, jedoch früher, als England es gewollt hatte, denn noch hatte Rußland nicht sein Letztes im Kampf gegen Deutschland hergegeben und Deutschland stand noch unbesiegt da. Deshalb verfolgte der Botschafter Großbritanniens, Sir Buchanan, di« Vorgänge in Petersburg mit sehr geteilten Gefühlen. l.rnin selbst hat spater einmal geäußert, daß er die Ihm und seiner Partei in Petersburg so lelrht in den Schoß gefallenen Erfolge nicht erwartet habe und befürchten mußte, daß das ganze Abenteuer einmal ein sehr plötzliches Ende finden würde. Er war sich dessen voll bewußt, daß seine Ideologie in Rußland keine Anhänger besaß, mit Ausnahme der Juden und weniger Verblendeter, die durch den Bolschewismus eine Besserung ihrer Lage erhofften. Die Juden sind in ihren Erwartungen nicht getäuscht worden! Lenin konnte nur durch die ungeschminkte Demagogie, die er betrieb, den Zerfall jeglicher sozialer Ordnung bewirken und das Chaos hervorrufen, aus welchem er dann durch rücksichtslose Gewaltanwendung «eine Machtposition geschaffen hat. „Nieder mit dem Kriegl", „Krieg den Palästen und Friede den Hüttcnl", „Alles Land den Bauern, die es mit eigener Hand bearbeitenl", „Den Arbeitern die Fabrikenl" — Das waren di» Lockspeise, welche Leniu und seine Gcnos« sen in ungezählten Reden, Flugblättern und Hetzzeitungen den kriegsmüden Soldaten, den Unbegülerten, den landhungrigen Bauern und den schiecht besoldeten Arbeitern hinwarf. Stalin stand damals noch im Hintergrunde, wenn er auch von Lenin wegen seiner Brutalität und Rücksichtslosigkeit geschätzt wurde. Der hingeworfene Köder tat seine Wirkung: In hellen Scharen begannen die Soldaten die Front zu verlassen, um, mit Waffen und Ausrüstung, teils in ihre Dörfer, teils in die Hauptstadt zu eilen. Die Vorsladtbewoh-ner hielten ihren Einzug in Paläste und bürgerliche Wohnungen, die Bauern bemächtigten sich des Landes und die Arbeiter der Fabriken. Aus den fahnenflüchtigen Soldaten und aus Arbeitern schuf Lenins Kriegsminister, Bronstein-Trotzki, die rote Garde, die V^rlSuferin der bewaffneten Macht, mit deren Hilfe zu einem späteren Zeitpunkt die Bauern von dem erbeuteten und dem eigenen Land, die Arbeiter aus den von ihnen besetzten Fabriken vertrieben wurden, Lenins Erbe hat Stalin später für sich erschlichen. Zur ||stigung seines persönlichem Einflusses und deiner diktatorischen MacM Seife 1 »Marburper Zeitiinp« f Vovember 1^2 Nummer 313 htft er im Ldule von zwei blutigen Jahr-^ehntVn mit der ihm eigenen skrupellosen Brutalifeit die nächsten Mitarbeiter Lenins nach dessen Tod© ermorden, hinrichten oder in die Verbannung schicken lassen. Was bedeuten aber diese Opler, auch wenn sie in die vielen Tausende gehen, im Vergleich zu den Opfern der Völkerschaften des ehe; maligen russischen Reichs, die den Bolschewismus weder gewollt noch ihn jemals freiwillig angenommen haben? Kein trüberes blutiges Ereignis der Weltgeschichte, keiner der Kriege, die die Menschheit je früher geführt hat, konnlen ihr eine auch nur annähernd so große Zabl von , Todesopfern entreißen wie diejenige, die Lenin nebst Genossen und Stalin gefordert haben. 1,8 Millionen Menschenleben hat die GPU allein in den Jahren 1917 bis 1922 gemordet, darunter rund 815 000 Bauern, 200 000 Arbeiter, 355 000 Intellektuelle, 600 Professoren und Lehrer, 260 000 Soldaten. Diese Zahlen sind zur Einschüchterung der Rftvölkerung von der Sowjetstatistik veröffentlicht worden. Wahrend des Bürgerkrieges 1917—1921 sind 1,4 Millionen Männer in den Kämpfen getötet worden. 10,5 Millionen sind der als Folge der Bürgerkriege eingetretenen Hungerkatastrophe zum Opfer gefallen. Weitere 10 Millionen Menschenleben hat die Hungersnot, die 1932—1933 infolge der Zwangs-kollektivierung der Wirtschaft und der Slalinschen Rüstungen in Erscheinung trat, dahingerafft. 8,6 Millionen Menschen sind bei der Zwangsarbeit am Weißmeer-Kanal, an der Murmanskbahn und in mehr als 300 Zwangsarbelterlagern umgekommen oder hingerichtet worden. Zu diesen rund 32 Millionen Menschenleben kommen noch aul das Konto des Lenin-Stalinschen Bolschewismus die blutigen Opfer des spanischen Bürgerkrieges, der bolschewistischen Unruhen in China und in der ganzen übrigen Welt wie auch die Opfer der Stalinschen Expansionspolitik während der Vergewaltigung Finnlands, Estlands, Lett-; lands. Litauens, Bessarabiens und des Nord« buchenlandes und zu allerletzt die blutigen Opfer des gegenwärtigen Krieges. So ist denn das Jubiläum, das die Sowjetunion heute feiert, ein Rückblick aut 25 Jahre voller Ströme von Blut und einem Meer von Leid. Keines der von den Bolschcwisten im .Jahre 1917 gemachten Ve.rsprechen ist aber gehalten worden. Den Bauern ist das Land, den Arbeitern sind die Fabriken genommen worden, in denen sie jetzt Frondienst leisten müssen. In den Palästen wohnen die Juden und Parteibonzen, die alle Gewohnheiten der Vertreter einer kapitalistischen Welt übernommen haben, den gesamten Völkern der Sowjetunion aber hat der Bolschewismus in seinem maßlosen Expansions- und Eroberungswillen einen Krieg gebracht, der härter »ind bluliger ist und größeres Elend über sie gebracht hat als alle Kriege der früheren j Zeitgeschichte. Doch nicht nur physisch hat der Bolschewismus in diesen 25 Jahren einen großen Teil der Bewohner des ehemaligen russischen Reichs vernichtet. Er hat sie auch seelisch ■/ersetzt, die besten Regungen bei den einzelnen abzutöten versucht und einen Standartlypus des „Sowjetmenschen" geschaffen. Erst jet^t Linden die Bewohner der bereits befreiten Gebiete wieder zu sich selbst, zu ihrem Menschenfum, zurück. Xaver von Dombrnwskl Stalin an der Klagemauer Das Autbl«ib«n d^r zw«lt«n Front ist schuld an dan bolschawUtischan Nladarlagm Düstara Stimmung auf dar Moskauar Ravolutlonsfaiar i Stockholm, 8. November Gerade zu dem Zeilpunkl, an dem das bol-schewiatische Terrorsystem seint größte Niederlage vor Augen sieht, feiert es den 23. Jahrestag seines Bestehens, der in einer Rede Stalins gipfelte. Selbstverständlich hatten sich die plutokratischen »Bundesgenossenc beeilt, ihrem eigentlichen Todfeind eine Menge papierccr Sympathieerklärungen und bombastiacher Sratulationsschreiben zu übersenden. Vom Weiijpräsidenten Roosevelt herunter bis zur Marior.ettenflgiir des früheren griechischen Ministerpräsidenten Tsuderos beeiferte sich alles, was In London und Washington eine Rolle oder ein Röllchen spielt, mit feierlichen Adressen an Stalin aufzuwarten. Um so peinlici.er muß in Enj-land und den USA die kalte Dusche wirken, v^e der Sowjetgewaltige in seiner Rede feeinen demokratischen Freunden verabfolgte. Unmißverständlich schleuderte er ihnen die wohlberechtigte und schon mehrfach erhobene Anklage entgegen, daß die Briten und Yankees die Sowjets für sich bluten lassen und ihre Versprechungen der Errichtung einer zweiten I^ont bis heute nicht erfüllt haben. Der interessanteste Abschnitt der Stalin-Echen Ansprache war ohne Zweifel seine Darstellung der mUitärischen Ereigniss« des Sommers und der gegenwärtigen Lage auf dem Kriegaflchauplalz Er kam nicht um da« Eingeatändnia schwerer Niederlagen herum und fragte dann weiter: »Womit erklärt sich die Tatsache, daß es den Deutschen gelungen ist, auch in diesem Jahre die Initiative der Krieg.slage in ihre Hand zu nehmen und ernste taktische Erfolge an unserer Front zu erringen?« Und seine Antwort lautete: >Dies erklärt sich damit, daß ca den Deutschon und ihren Verbündeten gelungen war, alle Reserven zu sammeln, sie an die Ostfront zu werfen und an eüiem Abschnitt der Front ein großes Übergewicht der Kräfte zu erlangen. Aber warum Ist ^ Urnen gelungen, alle diese Reserven zu sammeln und an die Ostfront zu werfen? Deshalb, weil das Fehlen der zweiten Front in Europa ihnen die Möglichkeit gegeben hat, diese Operationen ohne ein Risiko für sich selbst durchzufüh- ren.« IMe prophezeite Katastrophe Die Anklage gegen Roosevelt und Churchill, die in diesen Sätzen Hegt, ist unmißverständlich. Sie wird noch verschärft durch die finstere Warnung, die Stalin an anderer Stelle seinen Alliierten entgegenruft; >Oft wird gefragt, wird es eigentlich eine zweite Front in Buropa geben? J«, e« wird sie geben. Frliher oder später wird sie es geben. illlllilllllilllllllllllllllllllllHIiilltlllllllllltnillllllNlllllllllillllllllllllilllllllllllllllllllllllllllimilllllllllllllllHIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIUIIIilMlllllllllil Der HeMIl aal FranzOslsch-llonlifrika (Forlsetiung von Seite 1) Hnbarmhenle gegeii RoheslOrer Belgrad, 8. Novenibcr Her scrbi-sche .Ministerpräsident Neditsch setzte sich Soniitaji vorinittatt in einer pro-jrrainmatischen Rundfiuikansprache an da.s scrbi.schc Volk mit der vcrräteriscben F'oli-tik Londons und mit dem Batideiifüiircr Dra-.Ncha Miliajlowitsch selir scliarf auseinander. [ir führte u. a. aus: Unsere anKeblicheii Politiker und unsere Führer bis zum verhängnisvollen 6. Aprif haben die neue ZtW und die Zukunft der Mensclihelt nicht begriffen. Sie verdingten sich in den kapitalisti.sch-nlutokrati.sclien Dienst, und der Sturm hat) un.ser Staatsschiff in tausend Stücke zerschellt. Kopfüber sind uir auf fremden Be-! fehl und für fremde Rechnun;i in den Krieg i ffcslürmt und haben ihn verloren. Neben dieser Katastrophe wurde unser Volk im vorigen .lahr von den dunklen konniiunistischcn Mächtcn in einen flruderkries: gestürzt. Bei der Übernahme der Rcj^ierung stellte ich mir die Aufgabe, das serbi.sclie Volk vor dem Untergang zu bewahren. Dank der aufop-terungsvollen Jugend. Dank des Bewußtsein.^ des serbischen Volkes haben wir das kommunistische Ungeheuer bewältigt und in kurzer Zeit Ordnung und Ruhe im Lande hergestellt, die wir um jeden Preis bewahren müssen. Wenn sich irgendein Wahnsinniger finden und sich gegen die jetzigen I.ebens-interessen des serbischen Volkes erheben sollte, wird er unbarmherzig vernichtet werden. Zu den Bemühungen der Etigländer und' den Bandenfülirer Mihajlowitscli erklärte Mi-1 nisterpräsident Neditsch; l.ondon und seine Speichellecker \*'0llen den Bürgerkrieg in Serbien. Das im vorigen Jahr vergos.sene Blut genügt ihnen nicht. Die Ruhe und die Ordnung im Lande, das durch ihre Schuld vernichtet und in Trauer gehüllt wurde, sind Ihnen ein Dorn im Auge. Das serbische Volk wird aber die.smal nicht den Hetzern, seien es Engländer oder englische Speicheljecker, die sich vjugnslawische Regierung« nennen, oder den Vertretern irgendeines MiliajUiwitsch bei uns aufsitzen. Jeden Versuch, im Interesse Englands die teuer bezahlte Ordnung und Ruhe zu stören und Serbien zum dritten Male in Blut und Feuer zu stürzen, werde ich titibarmherrig im Ke(tne ersticken. Frankreich unteinonnncii und scheuen sich nicht im geringsten, diese Tatsache der Weltöffentlichkeit mitzuteilen. Petain: »Frankreich wird sich verteidigen« Auf den Aufruf Roo.scvelts hat der französische Staatschef, Marschall Petain. folgende Antwort erteilt: »Mit größtem Erstaunen und mit Trauer habe ich in dieser Nacht von der .^ggres.sioll Ihrer Truppen auf Nordafrika erfahren, Sie berufen sich in Ihrer Bot.schaft auf Vorwände, die durch nichts gerechtfertigt sind. Sie unterschieben ihren Feinden Absichten, die niemals in die Tat umgesetzt worden sind. Ich habe immer erklärt, daß wir unser Kolonialreich verteidigen werden, falls man es angreifen sollte. Sic wußten auch, daß wir es gegen jeden Angreifer verteidigen werden, wer es auch immer sei. Sic wutltcn, daß ich mein Wort halten werde. In unserem Unglück hatte ich, als ich um den Waffenstillstand nachsuchte, unser Kolonialreich bewahrt. Sie sind es nun, der im Namen eines Landes, mit dem uns so viele Erinnerungen und Freundschaftsbande verbinden, einen so großen rücksichtslosen Schritt ergreifen. Frankreich und seine Ehre stehen auf dem Spiel. Wir sind angegriffen. Wir werden uns verteidigen. Das ist der Befehl, den ich erteile. General NoRues zum Kommandierenden General in Marokko ernannt General Nogues ist zum Koimnandierenden üeneral sämtlicher Truppen in Marokko ernannt worden. Er hat in seiner Eigenschaft als Oeneralresident von Marokko, am Sonntag eine Rundflinkbotschaft an die Bevöike-tung von Marokko gerichtet, in der es u. a. heißt: »Franzo.scn und .Marokkaner! Eine örtliche Abtrünnigkeitsbewegung ist im Laufe der Nacht zum Sonntag in Marokko unter dem Vorwand ausgebrochen, daß die Amerikaner im Begriff seien, eine Landung in ganz Nordafrika vorzunehmen. Diese Abtrünnigkeitsbewegung war sdion bis 8..30 Uhr ohne Blutvergießen vollständig niedergeschlagen. Die wenigen Kaders, die sich hatten täuschen las.sen, und die ihre Truppen getäuscht hatten, haben sich wieder dem Gesetz der Pflicht unterstellt. Während sich diese Ereignisse abspielten, versuchten mehrere anierikani.sche und eng- lische Kriegsschiffe, die vor den marokkanischen Küsten kreuzte», Landungen vorzunehmen. Alle Angriffe wurden abgewiesen. Der Belagcrung.szustand wurde proklamiert. Franzosen und Marokkaner! Bewahrt die Ruhe! Laßt euch durch keine ausländische Agitation verführen. Folgt dem Marschall! Es geht um unsere Ehre und um unsere Zukunft.« . i »Wir werden uns im Wüstensand Afriltas . ^ schlagen« Doriot. der Führer der Französischen Volkspartei, sprach am Sonntagnachiiiittag vom Balkon des Parteilokals der Französischen Volkspartei in der Rue de Pyramide zu einer vor dem Hause' zusammengeströmten Menge, die ihn durch mehrfache Zwischenrufe »Krieg gegen England!« unterbrach. Doriot erklärte in seiner Ansprache u. a.: Wir sind Franzosen und Europäer. Afrika gehört zu Europa und wird niemals zu England oder Amerika gehören. Wir haben uns — und damit spielte Doriot auf seine Angehörigkeit zur französischen Freiw illfgen-legion zur Bekämpfung des Bolschewi.Mnus im Osten an — in den Schneefeldern der Sowjetunion geschlagen und wir werden uns auch im Wüstensand Afrikas schlagen. Seine Ansprache war von stürmischen Beifallskundgebungen begleitet. Fu Madrid wie eine Bombe einKcschlagen Die Nachricht von dem verbrecherischen anulo-dmerikanischen Überfall auf Franzö-sisch-Marokko hat- in Madrid wie eitie Bombe eingeschlagen. Einmütig wird die außerordentliche Bedeutung für Spanien unterstrichen, und zwar in1 Hinblick darauf, daß die kriegerischen Handlungen sich in gefährlicher Nähe des spanischen Hoheitsgebietes abspielen. Man weist hier auf die wiederholten Äußerungen Francos und seiner politischen und militärischen Mitarbeiter hin, dau Spanien jederzeit bereit ist, mit der Waffe ;n der Hand seine Unabhängigkeit mit allen Mitteln zu verteidigen. Daß es wiederum nicht die Engländer sind, die das Risiko des erstei. Ab.sciinittes des Kampfes auf sich nehmer wndern diesmal USA-Soldaten vorschicken, bezeichnet man in Madrid als eine Bestätigung dafür, daß England in dieser Hinsicht noch innner nicht von der alten Methode, andere für sich kämpfen zu lassen, abgegangen ist. Fortschritte im Kaukasus Örtliche Kämpfe im Raum von Stalingrad — Am Ilmensce eingeschlossen und vernichtet Führerhauptcjuartier, 7. November Das Oberkommando der ^^'ehrmacht gibt bekannt: Im Westkaukasus warf ein überraschender örtlicher Angriff den Feind aus einer liölien-stellung. Deutsche Infanterieverbände gewannen bei starken Regenfällen in zähen Kämpfen auch nördlich Tuapse Boden. Bei der Abwehr feindlicher Gegenangriffe ostwärts Alagir wurden in hartem Kampf St> Sowjetpanzer und durch die Luftwaffe ein Panzerzug vernichtet. Truppenbewegungen auf der georgischen Heerstraße wurden von Aufklärungsflugzeugen mit Bomben belegt. Im Raum von Stalingrad fanden nur örtli-clie Kämpfe statt. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge griffen Batteriestellungen und Ortschaften ostwärts der Wolga an. Am mittleren Frontabschnitt wurden durch Stoßtrupps zahlreiche Bunker des Feindes mit den Besatzungen vernichtet. Truppenbe-reitstellungen und Transportbewegungen der Sowjets im Ouellgebiet der Dwina und Wülua wurden von der Luftwaffe bekämpft. Auf einem Flugplatz nordwestlich Moskaus entstanden nach einem Nachtangriff starke Brände. Südostwärts des llmensees wurde eine feindliche Kräftegruppe in mehrtägigen Kämpfen unter besonders schwierigen Geländeverhältnissen eingeschlossen und vernichtet. Schwere Artillerie des Heeres schoß das Elektrizitätswerk von Kronstadt in Brand. In Ägypten dauern die schweren Kämpfe an. Eigene Gegenangriffe fügten den feindlichen Panzerverbänden schwere Verluste zu. Deutsche und italienische Luftstreitkräfte griffen in rollerrdein Einsatz motorisierte Kräfte des Feindes zwischen Marsa Matruk und El Alamein an. Im Mittehneer schoß Bordflak der deutschen Kriegsmarine in den letzten Tagen fünf feindliche Flugzeuge ab. Einzelne briti.sche Flugzeuge flogen am Tag unter Wolkenschutz in das nordwestdeutsclie Gebiet und in die Deutsche Bucht ein. Die Bevölkerung hatte geringe Verlu.ste. Hierbei und über den besetzten Westgebieten wurden sechs feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht. Nicht nur, weil wir sie brauchen, sondern In erster Linie, well unsere Verbündeten sie nicht weniger brauchen als wir. Unsere,Verbündeten müssen begreifen, daß nach dem ' Ausscheiden Frankreichs aus Ihren Reihen ein Fehlen der zN^eiten Front gegen das fa-schi.-tlflche Deutschland für alle freiheitlle-j benden Länder, darunter auch flu: die Ver-I bündeten selbst, schlimm enden kann.« I Das heißt, aus der halbwegs noch diplo-' matlschen Sprache in das ungeschn\inkte I Deutsch des Alltags übersetzt: Smd die Briten und Yankees außerstande, eine zweite j Fr<^»nt in Westeuropa zu errichten, so l«t der i Zusammenbruch der Sowjets luittbwendbar, ! und mit den SowjeU werden auch ihre A!ll-' lerten fallen. DaB er die gegenwärtige Of-j fensive der Briten in Ägypten nicht als Er-! satz für eine zweite Front gelten läßt, macht Stalin noch mit einer umfangreichen Zah-leilreohnung klar. Er schätze die Zahl der In Nordafrika eingesetzten Achsenstreitkräfte auf 15 Divisionen, forderte aber für eine fühlbare Erlelchterungf, daß ee den Briten gelingen mUsse, 60 bis 80 deutsche Diviaio-nen auf anderen Kriegsschauplätzen zu beschäftigen. Eines freilich übersah er dabei: daß unsere Streitkräfte In den besetzten Gebieten stark genug sind, jeden ernsten britischen Invasioneversuch zuiHickzuweisen, wie es der Probefall Dicppe gezeigt hat. Ein alter Dreh Zur Beschönigung der sowjetischen Niederlagen unterließ es Stalin, der anscheinend in dieser Beziehung von Churchill gelernt hat, nichtT der deutschen Wehrmacht Fernziele zu unterschieben, deren Elrrelchung von ihr niemals geplant war. So behauptet Stalin, das Hauptziel der deutschen Offensive habe darin bestanden, Moskau von Osten zu umgehen, die Stadt von dem Wolga- und Uralhinterland abzuschneiden, und dann den Schlag gegen Moskau zu führen. Hlnasu sei die Jagd nach dem Erdöl gekommen. Die Sommeroffensive der Deutschen sei also, so meinte Stalm, nicht erfolgreich gewesen, imd zwar weil die strategischen Pläne so »sichtbar unreal« gewesen seien. * Dieser Verdrehung der Tatsachen braucht man ja nichts weiter entgegenzustellen ala das Wort des Führers, daß es in diesem Sommerfeldzug um nichts andres ging ala darum, die feindliche Basis für die Kriegführung zu schmälern und sie für das eigene Kriegspotentlal nutzbar zu machen. Und das Ist, wie Stalin selbst eingestehen mußte, in vollem Umfang gclimgen. U'elturosf urz auf Eis Diesmal fiel kein Sterbenswörtlein d^r Weltrevolution. Ein Zeichen dafür, wie schwach sich Stalin fühlt. Er ist heute mehr denn je angewiesen auf die Hilfe seiner demokratischen Spießgesellen, die umgekehrt in ihm die stärkste Karte in ihrem Spiel sehen. Stalin scheute sich zwar nicht, die ideologischen Zwistigkeiten zu berühren, al-lerdings nur In sehr kurzer Form, die zwl-sehen der politischen Struktur der sogenannten Alliierten bestehen. Es wäre sinnlos, so meinte er, diese großen Gfigensätze zu leugnen. »Aber wir können doch eine sich allmählich vollziehende Annäherung feststellen.« Stalin ließ keinen Zweifel darüber, daß diese Annäherung vot allem auf dem poUti-sfthen Gebiet erfolge, und zwar auf Kosten von Zugeständnissen, die die Alllerten den Sowjets für die Nachkriegszeit, das heißt für die Sowjetherrschaft in Europa, gemacht haben. Stalin berief sich in diesem Zusammenhang ganz offen auf »das volle übereinkommen, das mit Churchill In Moskau «*••• reicht worden ist«. Ludwig Sieberl in linilaa heigeseiil Lindau, 8. November Am Sonntag wurde Ministerpräsident Ludwig Slebert in der Insel.stadt Lindau, in der er viele Jahre segenavoll gewirkt hatte, zur letzten Ruhe bestattet. In den Ansprachen der Staatssekretäre Dauser und Köglnialer, des Vizepräsidenten der Deutschen Akademie, Staatsrat Dr. von Stauß, und des Bürgermeisters der Stadt Lindau, Haas, kam noch einmal die Verehrung für die vorbildliche Persönlichkeit und das hervorragende Wirken Ludwig Sieberts zum Ausdruck, die ihm ein bleibendes Andenken in den Herzen aller sichert. Waffenstillstand auf Madagaskar. \Vie es in einer amtlichen Mitteilung heißt, sind nach zwei Monaten härtesten Widerstandes duf der Insel Madagaskar die Kämpfe eingestellt worden. Der französische Rundfunksender auf Madagaskar sendet nicht mehr. Eiiglandhöriger Inder in Kenia ermordet. Nach einer Reuter-Meldung aus Nairobi wurde dort der Beauftragte für den Arbeitseinsatz von Indern üi Kenia (0<)tafrika), ein englandhöriger Inder namens Ischer Das, von drei unbekannten Indem ermordet. nruck und Verlas: Marburger VerlaKS- und Druckerei-Ues. m. b. H. — VorlaKs!«lm«g: Egon Baumgartner; Hauptschriltleiter: Anton Oerschack. alle In Marbur* •. d. Drau. Badcatse 6 Zur ZeU fUr Atizeicen die PrcIslUie Nr. 2 vom l. JuU \942 Küliig. Ausfall der Lieieruns: d^8 Blaltei bei hftherer QewaH oder BetricbssWruriK ulbt kelnep Ansnruch «if Rttcl(Mbli»as 4m BencuitM«' Nummer SIS >Marbuf^ Zeitung« ?4oyensber t942 S€^e 3 « ftitiiist und tfitffiiihrflÜM ftfff Hfl Land voN«r S#ltMiiik«lt«n — St«l«r Wachsal zwIidiM Anpfiff vncl Abwalir KAmpff« Im T«r«li- und Bakttaw Abtchnltt Hänast« Im K&uka«uf, Im November Die Berge des Kaukanu haben sich weifie Mützen aufgehetzt und den deutschen Soldaten auf der Oataeite der Kammkette in Extreme gestellt, die außergewöhnliche Mittel erfordern, will er sich durchsetzen und behaupten. UnablMaiig mu3 den hier eingesetzten Truppen das Letzte abverlangt werden. da der Feind im Terek- und Bakssan-Abschnitt Inuner wieder eine Lücke ausfindig zu Tnachen sucht, um zwischen Kaspiachem Meer und Elbrus durchzubrechen. Aber der deutsche Soldat schlägt all diese Aktionen nieder und trägt seinen Angriff weiter vor. Schäumende Riraiaale, reifiende Stnrz-bäche, durch den Regen der letzten Zeit oft Über ihre Ufer getreten, tief eingeschnittene Täler, wüde Schluchten, kleine Hügelketten, Tafelberge und Uber allem majestätisch in d«r Feme der langsam ansteigend« Gebirgszug, der von dem Elbnia geki^t wird. Wie schwer dieses Gelände im Kampfe zu erobern ist, läßt aich kaum beschreiben. Man kann es nur andeuten... VMfiUtlge Sprachen, Stämme und VlUker VTenn wir nun schon mehrere Wochen in diesem Gebiet hausen, so fällt uns Immer wieder die Vielfalt der Völker, Stänune und Sprachen im Kaukaaus auf. Da sind die Te-rekkosaken, die Karmtschaier, Kabardiner, Tschtachen, Osseten, Inguschen und wie sio alle heißen mögen. Sie sind in ihrer Kultur, die wir in ihren von jedem Fremdenverkehr unberührt gebliebenen Dörfern feststellen können, von der Umwelt al^eschnitten ge< blieben. Sie haben sich ihre Sitten und ihr Brauchtum streng bewahrt. Aber alle diese Bergvölker stehen in ihrem Eigenleben, ihrer Abgeschiedenheit, mögen sie noch so verschiedene Sprachen reden, sich nahe. Ihr mohammedanisches Glaubensbekenntnis spricht schon dafür. Diese religiöse Auiterung, die vom deutschen Soldaten geachtet wird, lenkt die Blicke bereits oach Süden. Gewiß waren diese Völkerschaften einst >autQnome Republiken«. Sie hatten von den Sowjets nach außen eine sogenaxmte Selbständigkeit erhalten, aber in der Praxis w^-ren aie rechtlos und ihnen alle Eigenarten untersagL B«yfaa»-Fest der H.arBtefhstor Wir erinnern uns an das farbenfrohe Bild vom Bayram-Fest der Karatschaier. Aus den Bergen sogen sie hei^b in das Tal, um nach 24 Jahren zum ersten Male wieder mit ihren Stammesbrüdern die Fastenzeit mit dem üblichen Fest abzuschlieden. Fromme Gebete verrichteten sie auf einer Höhe vor der Stadt, gegen Süden sich nach Mekka verneigend. Der Kadle betete ihnen Ihre Sprü-ehe vor imd gemeinsam sprachen sie diese nach. Nach den GebetsUbungen kam der Mensch zu seinem Recht. Die Frauen in ihren grünen, roten, blauen samtenen Gewändern, die mit SUberbeschlägen geschmückt waren, tanzten mit den Männern nach monotonen, jäh anschwellenden oder abnehmenden Takten ihre Rhythmen. Sie sangen ihre Lieder, die Männer führten tollkUlme Reiterkunst-stücke vor, die sie In ihrer Verwegenheit und Tapferkeit zeigten, und nachmittags beschlossen sie das Fest, auf dem sie Geschenke für den Befreier ihres Landes abgegeben hatten, mit deutschen Gästen bei einem urtümlichen Schmaus. Wer diese Stunden miterlebte, nimmt einen bleibenden Eindruck von der Freiheitsliebe, Ehrenhaftigkeit dieser Männer mit, die sich für ihre Ideale mit ihrem Leben einsetzen. Das Gebirge Bei all diesen Begegnungen bleibt letztlich doch entscheidendes Merkmal die Landschaft, das Gebirge. Da sind die kühlen Herbstmorgen. Die Wolken lichten sich, die Nebel treten zurück und die Betrge rücken nach und nach hervor. Die Gipfel leuchten schneebedeckt durch die glasklare Luft. Diese Stille wird durch das Rauschen eines Baches, eines Flusses unterbrochen. Gebüsche Wachholder, niedriges Nadelholz bewächst mltimter die Hänge. Über allem aber ruhen die Berge. Knut Hamsun hat in seinem 1024 in deutscher Übersetzung erschienenen Reisebuch durch den Kaukasus in der zaristischen Zeit >Im Märchenland — Erträumtes und Ge-trftumtes aus Kaukasien« einmal die Landschaft am Tereh so beschrieben: „Jedesmal, wenn wir solche nackten Berge hinter uns haben, kommen wir an andere, die bis oben hinaus struppig sind an Busch-gewächsen. Das ist eine Eigentümlichkeit Kaukasiens. Während der eine Berg bis zum Gipfel hinauf grün Ist, ohne einen einzigen Busch, ist der Nachbarberg von üppigster Vegetation bekleidet. Kein Wald, nur Gebüsch, teilweise recht hohes Gebüsch von Laubbäumen. Hier finden wir Je nach Höhe Eichen, Kastanien, Buchen, etwas Tannen, meist Birken. Unsere liebe nordische Birke gibt nicht nach, sie steigt bis zum Gipfel hinaus, während alle anderen B&ume frierend innehalten . . Soweit Knut Hamsun in seiner Betrachtung über die Landschaft zwischen Terek und Kasbek. Land der Ewigkeit Früher war dieses sagenumwobene Gebirge des Kaukasus gleichsam der Rand der Weit. Heute ist es das nicht mehr. Freilich aus allen Winkeln, Tälern, Ecken, Schluchten und Felsen spricht.eine Vergangenheit, die uns durch Gestalten aus der alten Sagenwelt wie Prometheus, Hephaistos oder Me-dea vertraut sind. So war uns der Kaukasus eigentlich niemals fremd. In unserer Phantasie lebte er. Unserem abendländischen Bewußtsein war er in seiner Sagen- und Märenwelt stets nahe. So ha'ben die Berge zwischen Elbrus und Kaspischem Meer uns früher schon angeregt und nicht erst seit diesem Feldzug. ' Schließlich haben ja deutsche Männer und Wissenschaftler diese Landschaft sehr reaM-stisch zu erforschen versucht. Es sei nur an den deutsch-baltischen Meteorologen und Physiker Adolf Theodor von Kupffer erinnert, der als erster das bis da^in noch von keinem Europäer betretene Gebiet des Elbrus unter dem Schutz einer militärischen Eskorte erkundete. In einem Bericht aus dem Jahre 1830 hat er an die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Petersburg, deren Mitglied er war, seine Ergebnisse eingereicht. Der Rapport hieß: „Reise in die Umgegend des Berges Elbrus im Elborus im Kaukosus " In diesem Land lebt es sich, wie Kenner behaupten, so gesund wie nur möglich. Es liegt aa den vielfach auftretenden Heilquellen und wohl b€^nders auch am gesunden Klima, an der Luft. Das bekundete schon Lermontows „Held unserer Zeit", als er in dem damaligen Heil- und Modebad Pjati-gorsk feststellt: "Die Luft war rein und frisch wie der Kuß eines Kindes." Sensible Seelen wollten gar in dieser Landschaft „die Ewigkeit" erwarten. Und der Wein , . . Es bleibt noch vom Wein zu reden. Der schwere Kaukasus-Wein mit seinem burgunderartigen Geschmack, der dem deutschen Soldaten hier öfter begegnete, lenkt die Aufmerksamkeit auf die deutschen Siedlerkolonien, die ehemals von Schwaben — meist sind sie aus religiösen Gründen aus ihrer Heimat aivsgewandert — im Kaukasus gegründet wurden. Reste findet man noch heute vor, Namengebungen von Orten wie Gnadenfeld, Gnadenburg, Eben Ezer erinnern daran. Diese deutsche Siedlerwelle, die etwa in die Jahre von 1764 bis 1776 fällt, hat damals 103 Kolonien in Südrußland gegründ» . Auch hier wird wieder der Salz ins Bewußtsein gerufen, den wir schon in der Ukraine vernahmen: „Setz den Deutschen auf einen Stein — und der Stein wird Früchte tragen!" Kriegsberichter Heinz Grothe, PK FK-Aüfnalimc: KricRsbericliicT Qrimm-Kaslcin (\Vb) Wasser kostbar wie In der Wüste Im Steppengebiet des Terek versorgen Spezialtruppcn der Wehrmacht die kämpfende , Front mit Trinkwasser Norwegen - Bastion im Norden 20 000 Kilomet^ lange Küste mit 150 000 Vor zwei Jahren haben wir schon einmal Dänemark und Norweneii besuclit — Kopenhagen, Oslo, Berken, Dronthcim bis lilnauf nach Narvik. Es war nur wenige Monate nach der endgültigen Vertreibunj; der Engländer in dem »kühnsten militärischen Unterneiinien der Weltgeschichte«, wie der Führer die Norwegen-Aktion einmal genannt hat. Schiffsgeschiitze auf steilen Felskuppen In zweimal sjwölt Monaten hat sich die Küste Dänemarks und Norwegens völlig verändert. Wo damals noch die Trümmer des geschlagenen Feindes umherlagen. Schiffswracks aus dem Wasser ragten und zerborstene Batterien gegen Himmel starrten, haben Titanenkräfte gewirkt: der Dünensand der dänischen Küste deckt tief in die Erde gesenkte, modernste Batterien schweren Kalibers, und die schroffen Felsen Norwegens sind an strategisch bedeutsamen Punkten untertunnelt. hausgrolle Löcher sind hineingesprengt, und zahllose Kanonenrohre bestreichen drohend die Zufahrten. Davor infanteristische Verteidigungsanlagen. Panzersperren und in den Küstengewässern ausgedehnte Minenfelder. Torpedobatterien, unsichtbar auf nächste Nähe, riegeln mit tödlicher Sicherheit die Zufahrten ab. Weit draußen aber Tag und Nacht patrouillierende Vorpostenboote. Zwischen den Schären und Felsenriffen wickelt sich der von Sicherungsstreitkräften geschützte Nachschubverkehr für die Armee ab, die zur Abwehr eines Angreifers bereitsteht. Es sind Arbeiten vollbraclit worden, die fast an das Unbegreifliche grenzen: so standen wir irgendwo an der niittelnorwegischen Küste vor einem sich steil erhebenden Berg. Bis zu seiner Kuppe — steht man unten, so meint man, sie fülire in den Hinnnel hinein — haben die deutschen Techniker eine steile Holztreppe gebaut viele hundert Stufen hinauf, über die der Materialtransport auf die Höhe führt, wo tief in diesen steinernen Koloß hinein der Unterbau eines Schiffsgescliüt-zes versenkt wird. Preßlufthämmer dröhnen, Sprengexplosionen ersciiüttern die Luft, Hnn-derte von Menschen arbeiten pausenlos, klettern die Treppe auf und nieder, Lasten werden unter schwerer Mühe hochgezogen. So entsteht — zu den bereits bestehenden zahllosen anderen — an einetn Punkt, der auf Dutzende von Kilometern Land und Meer Inseln — Die Vertcidigungsfront Ist bereit beherrscht, ein in den Berg verkrallter Feucrschlund. Nur wenn man diese Arbeitsleistungen gesehen hat, ahnt man die Kraft der deutlichen Abwehrstellungen, die sich von Kirkenes im hohen Norden bis zur spanischen Grenze ziehen. Die Zahlen über das aufgewendete Material, die Erdbewegungen, die Arbeitsstunden und beim Bau beschäftigten .Merisclien nähern sich astronomischen Begriffen. Es wurden buchstäblich fast Berge versetzt, um diese vom Führer befohlenen Verteidigungsanlagen fertigzustellen. Alle Feindmöglichkeiten vorausberechnet Wir haben einst den Westwall bestaunt und sahen in ihm schon eine an das Wunderbare grenzende Anlage. Er zog sicli über wenige hundert Kilometer hin. Was ist er aber gegen die Bauten, die nun in zwei Jahren aufgeführt \\'orden sind! Allein die norwegische Küste hat eine l.änge von Kilometern. die Fjorde eingerechnet sind es sogar über tzlich niederstürzenden l-liegcrn, leistet, steht kaum dem nach, was der deutsehe Infanterist vollbringt. Weit draußen im Meer stehen die Vorpn-stenbonte. verbunden mit dem Nachrichtennelz, das sich längs der ganzen Küste ausdehnt (und das in sich wieder ein den Laien gerade/.n verwirrendes, engmaschiges Svstcm taiisendiaitiger Längs- und Querverbindungen darstellt), Minenräumboote sind ständig un-teiweg.s Sicherungsverhände geleiten Schiffe mit w ertvollem Nachschub, und in den Buchten liegen Schnellboote zimi Angriff bereit, falls ein (jegner gemeldet wird. Es lauert die Gefahr fast hinter jeder Woge und Wolke, denn immer wieder versucht der Engländer mit Luft- und Seestreitkräften den deutschen Schiffsverkehr lahmzulegen, die Gewässer werden vom Feind mit A\inen verseucht, und britische U-Boote warten auf Beute. Es Ist. was der deutsche Alatrose Tag und Nacht durchsteht, schon Kriegsalltag geworden. L^ie Heimat, deren Blick verständlicherweise auf die Brennpunkte des Kampfes ;m Osten, und, wenn Sondermeldungen vorliegen, auf Geleitzugschlachten im Eismeer oder Atlantik gerichtet ist, wird sieh viel *zu wenig bewußt, was der deutsche Matrose zum Schutz der langen Küste hier für die Heimat leistet. Die Elemente, mit denen er täglicl» fertig werden tntiB, sind unerbittlich — unerbittlich wie der Gegner imd wie er seihst es ist, wenn der l'eind sich ihm stellt. Hier gibt es keine Seefahrerromantik, »sondern nur eiserne Pflichterfüllung. Kampt, Tod und Sieg — Tag um Tag nnd in einer jeden der in dieser Jahreszeit immer länger und lastender werdenden Nächte an der europäischen Nord-front. Roland Buschmann SeJte 4 »Marburpfer Zeitung« 9, November 1942 Nummer 313 OnHdMUNt Ml M «INIItMllll Dr. SchneefvB sprach in üra* Ib «ineni Vortrag U«s DtuUchcn Volkihil-Uung$werk8 (Graztr VombilUungsatätte) entwickelte Dozent Dr. Walttr.Schneefuß auiden jiH'poliiischen unJ den geschichtlichen Uege-nenheiten der Donau»taaten ein klares Bild vom Siidostprohlen) und seinem Aufgabenbereich. Schon die die Geschichte richtiingge-ötnd niit(i;estaitenUcn h'luBläufe Deutschlands zeigen da, daß ein tragischer Dualismus in der deutschen Pohtik wirksam ist, deren eine Kniwicklungslinie ins Innere l^uropas, wahrend die andere, der Donau folgend, zur Ver-oindunjj mit anderen Völkern fuhrt. Die Einigung der Deutschen war, wie der \ ortragendb Ctnleitend bemerkte, nicht nur ein« politische, sondern auch eine geographische Aufgabe, Der Zusammenschluft ist durch den Deutschen Bund, das Hismarck-Reich lind durch die (iriindung Uroßdeutsclilands tMitwicklungpgeschichtlich gekennzeichnet. Der SOdostrauni steht unter einer zwciiachen (jcsctzlichkeit. Kleinräumigkeit und irch-qjinjflichkeit bestimmen sein Schicksal. Die Deutschen w aren wiederholt in diesem Raum nicht nur Verleitli^er, sondern auch rrä>;er und Wegbereiter der Kultur. Die ersten l^rucke serbischer, kroatischer und rumänischer Bücher wurden in deutschen Druckereien hergeslellt. Deutsche Romantik wcckte den nationalen Geist süd(")stlicher Völker. Der «jsierreichischMinfjariscIie Staat .sicherte ihnen Kntfaltungsmöglichkeitcn. Deutscherseits erwuchsen ihnen die Cirundlajfen einer Urdnunp; lür das Zusammenleben. Wirtschaftliche Er-schlieüung, politischen Scliut/ brachten die Deutschen. Heute > wird Deutschland wie ein Kehrmei-*ter vielfach nachgeahmt, wie z. B. in der Lösung der JiidentraKe. I^iir Rumänien :st es Vorbild für den Aufbau des Staates, Retter vor dem Bolschewismus, Pariner im wiri-wirtschattlichen Krgäiuun^jsstreben, mit ihm ist es auch außenpolitisch verbunden. Kro-aiien dankt seine Unabhängigkeit dem Reich In Serbien unterstützt deutsche Militärver-Wallung die ordnunjiswilligen Kräfte. Bulgarien erreichte durch Deutschland die kampflos« Wiedergewinnung verlorener üebiele. N'iermal hat das Reich dem östlichen Ansturm «in Halt geboten (im Krimkriec, 1H7H, im Weltkrieg und in der jüngsten Ciegenwart). Heule ist der gleiche Raum, den Bismarcks Dreibund, der eigenilich ein Vierbund gewesen ist. umfaßte, wieder zusammengeschlossen. Was wird trst aus Deutschland, Europa und drn Donauländern, wenn die Kräfte, die heute noch kampfgebunden sind, für den Frie-ilen frei werden! Djgr Vortragende schöpfte »US vollkommener Stnffbeherrscluing und hatte für starken Beifall zu danken. Dr. l'red Fritsch 4- Neuer Leiter'«fter Rundfunkabt«iluns. Der Wcichs.iiinister tür Volksaufklärung uncT Propaganda hat die Stelle eines Beauftragten für ihe politische Oestaltung des groBdeul>chen Rundfunks geschaffen und diese dem Mini-slerialdirektor Hans Frilzsche übertragi-n. .Ministerialdirektor Frilzsche übernimmt gleichzeitig an Spelle des in das .Ministeramt berufenen Ministerialrats W(tlfgang Diewer.ije die l eltunc der Abteilun;; Rundfunk im Reichs-niipisteriiim für N'olksaufklärung und Propaganda. üieichzeitic hat der Reivlisminisler für Volksautklärung iind Propaganda im Benehmen mit dem Reichspressechef Ministerial-Uirektor Hans Frit/sche von seinem Amt als I eiter der Abieilunjj Deutsche Presse dvT Presseabteilung der Reichsregierung im Rcichsministerium für Volksaufkläning und Propaganda entbunden. Die Leitung der Abteilung Deutsche Presse überninimt der bi.^-henge Stellvertreter des Leiters, Ministerialrat F.rich Fischer DiE SCHULD 7 INGE TOLMA^N ROMAN VON M. tEROEMANN l'rh(tier>Rechts»chuU: nrei Oucllen-Virlas, Königsbrück „Di« We»tküste?" Dr. Holt schüttelte den Kopf „Die hatte uuch ich ni(ht im Aug^. Ich kenne die Genend liemlirh qenau und weiß Ueshalb. daß selbst kleinere Fcihr;.eu(te dort nicht manövrieren können Daruna schickte ich Sie jd auch sogleich nach Gpdser. Sind Sie mil der dänischen Polizei in Verbindung getretpn?" Persinq verneinte „Das hdtte meiner Ansicht nach wenig Zweck qebobt und mir wdhrtcheinlich nur die Arbeit erschwert Denn als Ausländer konnte ich mich übercill frei bewerjen, ohne in den Verdacht »u geraten, von der Polizei zu sein. Da also Gedf^r selbst nicht in Frage k.ira, ging ich nordwärts bis zu der kleinen Ortschaft Götrik, wo ich in einem Dorfgasthaus Wohnung nahm. Schon ^m nächsten Morgan machto ich empn ausgedehnten*Spa-»lergang an dar Küste enlldng, um erst ein-nidl df»s Terrain zu sondieren. Ich war aber kaum drfi Kilometei vom Dorfe entfernt; als ich auf ein /lemlich veiwüljrlost ainsehen-d.^B Gut sliefl dessf-n Noidqreir/.e gfin/ vom Meer <»l>ge5>chk>sbfn wurde Eine lochl ein-»cun gelegene Stt^Hp., tli« sich wie keine xweMp zum heim! eben ^nlegi-n eignen würde ich'ifl es mir «iolort durch den K'opf. Ich umging riri«! Gebf-ft in qiolUin Rngen, konnte aber we'ter e npn Menschen noch Irgendein Schiff ode' Pont entdecken, Als i^h "n t^' ni KV <""1 sr- n inj b(> Iduhy dtih CiUt t:ivv.hiHc, eiiuhi ich von Max Zum 60. Geburtstag des | 1*1 d«iii >St«irisch«n ^tifeMng« hat der Dichtfir Max Mtll ein Bild geiner steirischen Heimat geschaffen: des Landes der Flüsse, des Bauern, der beherrschenden Berge, der gestaltenden Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart. H'er sei es versucht, ihn selbst in dieses Bild hineinzuzeichnen. Max Meli wurde als Sohn des bekannten Blindenarztes Alexander Meli am 10. November 1882 in Marburg a. d. Drau geboren. Kindheit und Jugend verlebte er in Wien; hier studierte er Germanistik; hier wandte er sich als Neunzehnjähriger der Dichtung zu. Zuerst geriet er in den Bann jenes Wiener Ästhetenkreises, der, dem Herbst dieses Zeitalters entsprechend, nicht der gestaltenden I at zugewandt war sondern an der feinen, aber müden Betrachtung sein Genüge fand. Dennoch konnte der junge Steirer hier eines lernen, nämlich die strenge und reine altösterreichische Form; sie kennzeichnet schon seine ersten i:och tastenden Ver^pche; die »Latei-nischen Kr/äjilungen« von 1904, die »Drei (jrazien des Traumes« von VJ06. Freilich, der Weg, den er mit diesen ersten Büchern betreten zu haben schien, ist nicht der seine geblieben. Denn schon in den Briefen des Enea Silvio Piccolomini, die Max Meli 1911 meisterhaft übersetzt und eingeleitet hat, wird eine Abkehr von jenem Wiener Literatentum die Rückkehr zur steirischen Heimat spürbar; deutlicher noch in den fünf Geschichten, die lUlO unter dem Titel j^Die Jägerhaussage« erschienen sind. Unverkennbar ist der Wandel allerdings erst in den Gedichten von 1911, dem »Bekränzten Jahr«, und in der schicksalshaft harten Erzählung von HH4 »Barbara Naderers Viehstand«. Zwar ist Max Meli als Lyriker damals noch durchaus ein Bewunderer und Schüler Kilkes; indes stärker als dieser haben damals schon das Wesen und das Werdun der Heimat auf ihn gewirkt: Berge, Flüsse und Wälder, Glaube, Sprache, Sitte Brauch und Kunst; auch er gehört in den bayrischen Bereich, den der Kürenberger ebenso verkörpert wie Hans Carossa. Begreiflich, daß er in jenen Jahren als Nachkomme kaiserlicher Offiziere neben dem steirischen auch das attöaterreichische Erbe, das im Heer wie in der echten Kunst immer eia deutsches Erbe gewesen ist, zu wahren tiestrebt war; die schönen österreichischen Sapimelbande, von IUI2 bis 1922 erschienen, seien wenigstens erwähnt. Der Haltung, die sie schuf entsprach es, daß der Zweiunddrei-ßigjährige als Artillerist in den letzten großen K'rieg des alten Österreich zog und seine Soldatenpflicht nianphaft erfüllte: itp Schatten eines Skodamörsers hat der Arzt und Dichter Hans Carossa »sein schmales, blasses Gesicht mit ernsten, dunklen, versonnenen Augen« zum ersten Male gesehen. Auch für Max Meli, wie für die meisten Angehörigen seiner Geschlechterfolge. bedeutete der Weltkrieg ein Ende, und einen Anfang. Die Mächte der Zerstörung sah er ringsum am Wtrke; gegen sie beschwor er die ewigen Mächte des Lebens, die Liebe vor allem, und wählte, um sie zu gestalten, die l'orm, die dem bayrischen Sinnini seit jeher am nächsten lag. die dramatische. Im geistlichen Schauspiel hatte das bayrische Mittelalter sich einst, das Fremde beiseiteschiebend, das Eigene mit sicherem Gefühl betonend, die biblischen Geschichten und Lehren anverwandelt: in diese Reihe gehören die »(Jster-feier- von 191 ft, obwohl äußerlich noch eine Novelle in Versen, nach ihr und mit immer stärkerer Wirkung das »Wiener KripperU von 1919, das >Apostelsp;eU von 192.1 das -'Schutzengelspiel« von 192^^, »Das alte deutsche Weihnachtsspiek von 1924, endlich, die (irtnzen des Möglichen erreichend und fast schon überschreitend, das »Nachfolge Chri-sii-Spiel« von 1924. mciiner Wirtin, daß es einem aus Deutsch-lund emigrierten Juden namens Blumenstein geborte. Blumenstein soll früher einmal Besitzer eines großen Kdufhauses in Braunschweig gewesen sein." „Einen Moment", unterbrach Dr. Holt und machte sich schnell einige Notizen. „Bitte, fahren Sie fort," „Wie sich bei dem Gespräch weiter herausstellte sind die Bouern in den dort umliegenden Dörfern nitht besondeis gut auf den Juden zu sprechen. Es ist eigentlich mehr Fischerei als l.andwirtschnft. Der weit-umberliegpnde Landbesitz Ist so geling, daß man das .Anwesen koum als Gut be7eichnen kann. Zudem sind alle Felder seit Jahren verpachtet. Ai)er auch der Fischerei))etrieb liegt völlig lahm, sc^itdcm Blumenslein das Anwesen im Besitz hat Die Bauern meinen, es sei dort nicht ganz geheuer." „Weshalb?" ,.Ja — darüber weiß eigentlich niemand etwas Genaues zu siigen , fuhr Persinq in seinem Bericht fort. ..Hs niht Leule, die behaupten, der Jude hielte sich nur des Nachts dort aut, tansüber sei er in seiner grofien Villa in Gedser. Früher holte auch meine Wirtin ihie Milch upd Butter auf dem Gute. Aber das liegt schon Jahre zurück. S.iitdem Bhimc^nslein dort hrtusi, ist weder in dm Hof noch in den Pitrk hinrtn''ul-c.mmen. we 1 zwei bissige Doggen Ttig urd Macht dort W^che hnlten Wenn ich au. h nicht a'lps für bare Münze nahm, was man m^i er7"hlte, so war das alles doch Grund rpiuig, das seltsar-'e Gut einmal n^her in Augenschein zu neh men Ich ging dann eut h Nacht für N.icht an dun Strand hinunier und legte m rh in den r)iin7!'i d e ' " '■< mm v ' ""in Nichts Rre,,uniie s.-»i. worauf ich icheimi8che wunderbare Begleiter, \)i'ird mit der Künstlerin zu hören sein. — Am Samstafi, 14. November, wird Eduard Erdmann nach seinem vorjährigen großen Ora-zer F.rfol)/ im Stefaniensaal auftreten und vor alieni Kiavierwerke romantischer deutscher Komponisten vortragen. tevnl Weshalb das? Doch nur, weii es etwas zu verbergen hatte? Allein schon diese Tatsache mir die Gewißheit, daß ich recht hatte mit meiner Vermutung. Doch wie sollte Ich mich davon überzeugen? Es blieb mir nichts anderes übrig, als auch weiterhin des Nachts aufzupassen. Zum Glück wurde das Wetter besser. Aber wieder verging eine Nacht nach der anderen, ohne daß sich etwas ereignete, was mir Klarheit verschafft hätte. Erst genau eine Woche später, es war wieder die Nacht vom Freitag zum Sonnabend, sah ich das Schiff zum zweitenmal zurückkehren, könnt# aber auch jetzt nichts Näheres feststellen. Etwas verärgert darüber, beschloß ich, mein© Nachforschungen nun am Tago fortzusetzen. Das Schiff mußte doch irgendwo zu finden scip. Ich ging also nach i|au»e, zog mich schnell um und fuhr mit einem Boot, das meine Wirtin mir besorgte, an dot Küste entlang an Blumensteins Anwesen vorüber. Und richtig, in einer schmalen Bucht, die sich weithin in den Gutshof hineinschob, sah ich ein großes Fischerboot verankert liegen, dos den Nomen ,Venus' trug! Jenen Namen also, den ich auftragsgemäß zu erkunden hatte! Damit wäre meine Mission in Dänemark ja eigentlich beendet gewesen. Trotzdem aber blieb ich noch bis zur nächsten Freitacfncicht, in der ich die ,Venus' zum dritten Male beimkrhren s-ih. Meiner Ansicht nach benutzte des Boot stets dsn Kurs der Gedser Föhre, was zu dar S;b'uflfolge-rung berechtigt, dnß es entv/oder mit Zlngst oder Warnrniünde eine regcliechte Vefbin-dupg aufrecht erh ilH' , Wcimit Sie d'^n N icT^l luf don Kopf trcf fcn!" antwnrii te Di n ..Sie wissen —? Nuimner 3>3 ijyUitkUlHIM' 9. Novenibdr )042 Seite 3 ■Aus Stadt und £xmd FUr cMo XliKiler muis Mtitur leit hali«n Ea war achon imm?r so, daß eine Mutter \Oii mehreren Kincl^rn sich mancl^ea liebe MfXl vief Hände gewünscht hat, um mit ali der Ar|?£it fertig zu werden, die gin kinder-retctier tliiushalv steh bringt. Durch diq KricgsvcrhSltiiisse ist nun die Ei*füHun^ der Au^^nUcn, i^'e mit der ^rnHhrung, Kleidung und Pfkge einer niehrUöpfi^on Kinderachr^r ^usarnnienhän^on, nocU schwieriger {geworden. So bogiiic^cn^ ea fUr eine Frai^ iat, In einer Zeit, in der der Tod Ernte junges Leben zu hüten und wachsen zu sehen, so schwer ist ea auch oft für eins Mutter, n'cht genügen^ ZJsit der Erz'ehung und Führung: der Kind^c wH^wion kqnnen" Wann der Vn-ter daau Soldat und der i^amiUe fern ist, leidet die Muvtpr aoppelt darupt^y, ^aß ichcm allein die Arbeiten der HaushaltfUhrung i^re Kräfte In Anspruch nehmen. Sieht sie doch trotz all3r Belastung, wie gAit und notwendig ea wäre, als FUh/erin und Kameradin ihrer Kmder deien geistige und seersche Entwicklung zu leiten und zu fördern. Kaum Will dicl^ c^l^Zeit erübrigen lassen, um die Schulaufgaben de« ABC-3chUtzen au Überwachen. Wie w!cl>tlg gerade diese Ergänzung der schulischen ErziehMng zur Oo-wlascnhaftigkelt und Pünktlichkeit jeder Lehrer bestätigen. Dleig tägllchö Pflicht der Mutter läßt sich Imn^erhln nocji mit anderen Arbeit^ wie Nähen un«! Flicken verbinde^. Unmöglich jedoch int w In den meisten Fällen, sich einmal fU? ein paar Stunden aup-achlleßllch flen Ki^idern, ihren B'ragcn. ihren Wünschen und ihrem ^lel zu widmen. Wer denkt nicht noch als Erwachsener gern an die glücklichen Stunden der Kindheit zurück, in denen die Mutter Geschichten erzählte oder vorlas und als Ini Fan^Uienkrels musiziert wurde. Die Sehnsucht nitch solch ssellschen Relch-tuni sollte bei ^Her Hast und Hfitze des Tages In uns wach bleiben und un« Inimer wieder dfizu führen, trotz aller zeitbedingten SchwleyiifUciten unseren l^indern in der Famiii# die Heimat au schaffen und su erhstl-ten, ohne die aie Innerlich arm und leer bleiben. Mittel und Wege hierzu entdeckt jode Mutter täglich neu, wenn sie aich nur geistig beweglich und jung erhKlt. >MutteT hat keine Zelt für mich!« — dies Wort dürfte man auch im Kriege von keinem Kind hören. Denn wenigstens bei gemeinsamen häuslichen Arbeiten, beim Geschirr-wtachen, bei Gartenarbeiten oder gen^eins^T men Gängen »um Kaufmann hat die Mutter Ohr und Herz für die Kinder frei. Da sollen sie erzählen dürfen von ihren kleinen und großen Sorgen, ihren Erlebnissen in der Schule und in der Deutschen Jugend. Nicht nur mit halbem Ohr soll die Mutter zuhören, sondern mit ganzem Herzen muß sie d^bei sein und eingehen auf das, was das Kind beschäftigt, ^r Kleine Anerkennungen, R?it-Schläge und Hinweise ist das Kind ja so dankbar. Mutter weiß um Freude und Leid — das Kind fühlt sich geborgen und sieht in der Mutter die Kameradin In guten und schlechten Tagen, In größeren Familien nimmt die Mutter au einer Besorgung elnn^al nur ein Kind mit, ilamit dieses Kind für sich das Geborgensein bei der Mutter in Anspruch nehmen kann. Eine besondere Freude, die man dem Kind unterwegs macht und die am nächsten Tag einem andern der Geschwister zuteil wird, erhöht noch das Gefühl der bedingungslosen Zug^^ Igkeit zur Mutter und damit zur Fa-milie. Solch ein kindliches Geheimnis mit der Mutter beglückt nicht nur das Kind, sondern ist ftuch ein bewährtes pädagogischos Mittel in der Hand der Mutter: »Denkst du noch an Das untonteirische Handwerk ist deutsch Eröffnung dts Handwcrkirwettkampfes im Unterland mit einer Aufstellung in Cilli ^ Anwesenheit det Bundesführets, des Kreisführers Doifmeisler, de» Landeshaud-werksmeijiter^ Herzog und eir\er großen An-juhl von Vertretern dps Steirischen Heimat-bundea, des Staates, der Wehrniacht, von Vertretern aus dem wirtschnftUchen ieben, allen Ortsgruppenführern und Bürgermeistern des Kreises Cilli wurde am Samstagvormittag die grone Schau des Handwerks aus dem Kl eise Cilli im Stermatiki-Hau« eröffnet. Die lür die Ausstellung verantwortlichen Stellen, das Arbeitspolitische Amt in der Kieisführung und die Kreishandwerkerschaft, h^bpn ö^ch re^iiche Mühe gegebqp, der Au?-at^luntf au geben, der ihr bei der Bedeutung des Handwerks im national-soz^listischen Sl^a(e zukommt. Daß den Veranstaltern dies in jeder Beziehung gelungen ist, davon werden die hohe Besucherzahl und das Interesse, was der Schau mit Bestimmtheit vorauszusagen ist, den eindeutigsten Beweis liefern. 1000 Meister und Gesellen Im Wettk^mpf Ira feierlich geschmückten Vorraum zu den Aujistellungsrciupaen ergriff nach dem Eintreffen das Bv»n^e«führers Pg. Fladischer, der Leiter des ArboilspoUlischen Amtes in der Kieisführung, das Wort zu grimdiegeq-den Ai^sführungen über den Zweck der Ausstellung und über den Stand des unter-steirischen Handwerks und seinen Wert. Er gab seiner besonderen Freude in der Feststellung Ausdruck, daß dci$ H«ir\dwerk dos UnterUndes auf G^und def vorliegenden boachlUchen Arbeiten als vo^ko^nmon gesund anzusehen sei und daß von einem Können gesprochen werden könnte, das fachlich dul hoher Stufe steht. In seinem Weson »ei das unterstelrische Handwerk trotz des J^hrz^hnte laugen Rückganges auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens als urdeutsch anzusprechen, abgesehen von ganz geringfügigen Kleinigkeiten. Von insgesamt 1991 Meistern im Kreis Cilli haben sich für den Handwerkerwettkanipf über 1000 gemeldet, eine Tatsache, die als gewaltige Demonstration des untersteirischen Handwerks für das Deutschtum g^wertet werden muß. Von unser Geheinmis?< — achoji ist di^i brummige Gesicht verschwunden, und der Auftrag wird ohne Widerrede erledigt. Auch das Füttsm und Anziehen des Kleinkindes läflt der Mutler gleichzeitig noch Deutschen Haus an einem Großappell für das den Arbeiten wurden über 580 als besonders wertvoll in der Ausstellung zur Schau gestellt, die für das grofie fachliche Können der Meister ein beredtes Zeugnis dble.7eii. Anschließend eröffnete der Kreisifiihrer und Landrai Dorfmeister die Ausstellung und nahm sie in seine Obhut. Rundgang durch die Ausitcllunq Es folgte eine Führung durch die Aus>»tel-luuQ^räume, wobei Gauhandweikswciller Pg. Habarlik entsprechende Autk'arungen gob. Im Erdgeschoß kommt das Handwerk lür die Landwirtschaft zu Worte. Hiei zeigen Wüg-ner. FaßbinHer und Handwerker für Erzengnisse aus Metall ihr« Ar jo/.en Im eisten Stock ist eine beträchtliche Anz.-ihl von Räumen der Mode und den varSchiedenen Erzeugnissen d'^s Schneiderlianclwerk.i, (je-widmet. Besonders schöne Beweiifl ihres schöpferischen Könnens zeigen Schiihmacher, Sattler, Hafner, Glasmacher, L'hrmaiher und Optiker, Ira dritten Stockwerk nrit;!it den Besucher das Schaffen des Tischleili imlwerks an. das seinen platz in dieser erlesenen Srhou hfTndwerklichen Schaffens zu behcuip-ten weiß. In feinster Ausführung sehen wir Wohn- und Schlafzimmer, wie auch Küchen-pinrichtungen und die verschietiensien Dinge, unter denen eine bestausgearbeitete Wiege einen besonderen Platz cinnimint. Im Stiegenhaus und den Vorräumen befinden sich viele Bilder und Folos von Hand-werkprarbfitcn aus den übrigen Gauen dr>5 Reiches, die in ihrer Art für die dautsche schöpferische Kraft des .untersteirischen Handwerks sprechen. Nicht vorübergehen kann man in der Ausstellung an den verschiedenen Truhen der allen Cillier Handwerkerzunft. den alten, wertvollen Meistcr-und Gesellenttriefen, die von der deutschen Vergangenheit des untersteirischnn Handwerks erzählen, und vor illerar den alten Originalurkunden, Zeugen alter verbriefter Rechte der Handwerkerzunft, unter ihnen solche mit Originalunterschriflen Maria Theresiai. VerUadwii der Siegtr .\iiericeniiende Wort« an die Handweriier-•ehaft des K reiften Cilli Die anläßlich der Eröffnung de" Handwer-kerauÄStellung in Cilli weilenden Handwerksmeister nahmen am Samsta^^nachmlttag Im Raum zur Beschäftigung mit dem kleinen Wesen. Mit ehiem kleinen Spaß geht es noch einmal so schnell, und einen Scherzreim schwatit das Kleine lachend nach. Handwerk teil. Außer dem Krelaführer und Landrat Dorfmeister war auch Landeshand-werkspieiater Herzog anweaend. Nach der Eröffnung des Kreishandwerks- Zum Gutenachtaagen muß die Mutter aich 'ülij-era Ingcnic^ur Ledl, crgri^ff Führunga- ein paar Minuten Zeit nehmen. Ea ist meistens die einzige Zelt für das Kind, der Mutter in*Rnhe einmal etwa« ins Ohr zu sagen. anitsleiter Pg. Fladiacher das Wort zu einer Würdigung der in der Aus.itelluiig gezeigten Arbeiten und gab die Zahl der Sieger am Kleine Sünden werden eingestanden. Ängste Handwerkerweltkampf bekannt, D*.e Prü- und Sorgen, die im Dunklen drücken, ver-.gchwinden, wenn die Mutter darum weiß. Vielleicht ist ea der schönste Augenblick für die Mutter, wenn nach der Arbeit und Mühe des Tages die Kinder gesund und müde in ihren Betten liegen und nach ihr rufen, um gemeinsam mit ihr den Tag zu beschließen fungakommisflion gab nach gründlichater Überprüfung der vorhandenen Arbeiten inagesamt 64 Handwerksmeistern das Prüdikat Krei««ieger, eine Tatsache, die für die Handwerkerschaft des Kreises eine außergewöhnlich hohe Anerkennung darstellt, auf der anderen Seite aber von der schöpferischen Qua- uni einem neuen Morgen voller Pläne und 1,^'.^^ -Arbeiten spricht. Von den 64 Kieia- unerwartet anerkennenswerten Leietwngo^ aus und würdigte das Können und die Haltung der Handwerker, da« für den Ga.u und darüber hinaus beispielgebend i«t. Er wios anschließend auf die komrrtenden Aufgaben des Handwerks hin, nachdem er den Niedergang des einst so hochstehendrti Handwerks durch den Liberalismus herausgestellt hatte« Der Nationalsozialismus bat der gefiundea Anschauimg aych im handwerklichen Schaffen wieder zum Durchbruch veriiolfeti. E® heißt heute nicht mehr; was bringt mir did Arbeit ein, sondern wie muß ich aie geetal« ten, damit sie schön wird. Es ist selbstvef-«täncilich, daß die Zerstörungen des Liberalismus nicht von heute auf morgen überwTjrw den werden können. Aber wenn es gehingen iat, sie politisch zu bezwingen, so wltd auch alles andere gemäß dem Sinn der deutschen Weltanachpuupg möglich sein. Die Hanclwer-kerschaft de.s Kreises Cilli habe den Beweis erbracht, daß der alte deutsche Handwerks* geisl hier noch lebt. Es sei nur zu wünschen, daß dieses Cülier handv/erkliche Schaffen auch außerhalb des Kreises ihre Wirkunge« ausstrahlen wird. Da.s d(»utflche Handwerlt wird den alten Glanz weiter auf sich verein!« gen, denn ein Volk ohne Handwerk ist ei* Volk ohne Kultur, Der HreififUhrer sprirJit Nachdem der Landeshandwerkamelstaf ; noch einige Fragen des Handwerks beapro» : chen hatte, ergriff Kreisführer Dorfmelirter ■ das Wort. Fiingangs nannte er die Namea j der um den Handwerkerwettkampf beson» ders verdienten Kaineraden und gab mit be* sonderer Betonung der Freude oes Bundes-führers und seiner eigenen Freude über dl# hohe Qualität der Ausstellung Auadtuck. Di® ausgestelllen Gegenstände seien ein neuef lieweia. daß die Unters!eiermark unabänderlich deutsches Land ist. In dieper schönen Form könnte niemand etwas gestalten uml sich darunter etwas vorstellen, wenn er nicht im Grunde selbst Deutscher, aus deni deutschen Volks- und Kulturraum st^ns» mend, Urt. Wenn auch jet^t dem Handwerk nicht j#nA Achtung geschenkt werden könnte, fuhr def Kreisführer fort, so wird dies ruich d«na Siege, n^ch der Sicherung des deutschen Lo. bensraumes, umso mehr der Fall sein. ging auf die Hintergründe des Krieges eis und schilderte des Führers Kampf gegen dl4 liberalistische Welt, den Kampf der Arbeit gegen die Macht des Goldes. Der Führet sorgt um alles. Wenn einmal die Feinde nie* dergezwungen sein werden, dann werde aucH für das Unterland erst die Zeit der BlUt# kommen. In diesem Zusammenhang wies der Kreisführer besonders auf die menschcnfülv« rend© Aufgabe der Handwerksmeister h«^ die ihnen :1er Krieg auferlegt. Sie tragen mit die Verantwortung, daß die Fronten im Un* terland klar, daß sie duroh ihre deutsch# Haltung beiapielgebond sind und besonder# auch der deutschen Sprache zum schnellste* Durchbruch verhelfen. Mit einem Sieghel auf den Führer und den Liedern der Nation klang der erste große Appell der Handwer» kerschaft im Kreis Cilli aus. H. B. Hoffnungen entgegensusehen Diese kleinen Erlebnisse aus dem Alltag wird jede Mutter aus eigenen Erfahrungen heraus erweitern können. Aus kleinen und kleinsten Dingen setzt sich daa tägliche Leben in der Familie zusammen, m dieser häuslichen Gemeinschaft kämpfen die Mütter darum, der auf sie angewiesenen Jugend Führerinnen in ein Leben zu sein, für dessen Zukunft die Väcer draußen an der Front stehen. D, «ch.-Th. Das BHd des Prechtl Von Otto Süttler Wo die flinke Egcr in vielen Windungen dahinläuft, weil sich ihr immer neue Bergvor-sprünge entgegenstellen, bald linker Han4 vom Jäh abfallenden Erzgebirge her, bald zur Rechten aua dem trotzigen Block des Dup-pauner Gebirges herüber, klebt an einem fast unzugänglichem Hang das Häuschen des jo-^ef Prechtl. Es ist unacheihbar und armselig, und niemand kommt auf den Gedanken, daß CS eine kleine Kostbarkeit birgt. Prechtl »tie": tiiist jeden Morgen nieder bis zum Ufer des husses und p[ing dann mit weitansgreifcndcn Schritten hinüber ins nächste Dorf, wohin ihm die dicken Rauchschwaden aus der Porzellanfabrik den Weg wiesen. Wenn er am Abend den Weg zurück ging, waren seine Schritte fast noch etwas größer als am Morgen; nicht nur, daß es ihn zu seinem Häuschen zog; «s war wie eine Flucht aus der Fabrik, Manchmal geschah es auch, daß c» zurückblickte. Aber dann suchte er nicht den ciualmendsü Kamin, sondern sein Blick tastete hinauf zum licrg, von dessen Gipfel der Wald heruntersah. Das dort oben war sein Heimatwald, er hatte die Tage der Kindheit geschon, und das Rnuschcn seiner Wipfel klang noch in seinvMii €>iMpi«lgebend lAndeshandwerksnieister Herzcg sprach In längeren Auaführungen seinen Dank für die m Todesfälle. Im Marburger Krankenhiu# starb die löjdhrige Gvundbesitzerstochef Maria Krainz aus Kappel Nr, 101. In dei Valentin-Schäfler-Gaase 16 in Marburg ist die 72jdhrige Anna von Pistor gab. WerdBif verschieden und wird deren Leichnam nach Saldenhofen überführt. — Im hohen Alter von 78 Jahren ist in Saldenhofen der Ober« lehrer 1. R. Markus Kogelnig gestorben. hinter denen das freie Deutschland las:. Mit festem Entschluß kam er aus deu liergvin zurück. »Sei vorsichtig«, mahnten die Freunde. Er lachte: »Sagt noch dazu: klu^l Das habe ich ja schon oft genu« gehört.« Kines Nachts aber trommelte einer an seine Fensterladen. »Flieh. Sie sind iunter dir her!« Prechtl antwortete: »Vor denen — »Du dienst un.s nicht, wenn du hinter Gittern sitzt«, riet der Freund. »Fn Deutschland bist du sicher.« Er ließ sich überreden und flüchtete in der Nacht auf kaum heganRenen Pfaden durch den Wald hinauf bis zum Kamm des Gebirges. Am Tag verbarg er sich. Als er die Grenze überschritt, stieg die Sonne über den fernen Waldgipfelu empor. Josef Prechtl blickte zurück ins Tal, Heimat lag dort unten. Und vor seinem Fuß lag die Ungewißheit. Cr fand Arbeit und Obdach. Er fand Freunde, Kameraden. Er lernte auch wieder das Eachen, das schon längst sus seinem Uc-sicht geschwunden war, ^ Aber es kamen auch Tage, an denen seine Seele wie verhängt war. Ha stieg er dann hinauf zum Gipfel und blickte mit brennenden Augen dorthin, woher er gekommen w.ir. wo er seiMP Heimat suchte, seinen Wald, sein Vaterhaus, das ihn zwar ausge«;tollen lutte. das aber doch unverlierbar in ihm war. sein junges Weib und sein eigenes Häusclien am steilen Hang. Fs geschah auch, daß ihm dieser Blick in die — wie er glaubte — verlorene Hebnaf, so tief erschütterte, daß er sic'i zu Hoden u'arf und se'ne f'ineer in die f'rje iT'ub um zu unterdrücken, was aus *>cineiii I"Icr?:rn anfst eg. An einem solchcn Ticce griff er zum Bleistift und zeichnete mit un- beholfenen Strichen, was vor seinen Blicke# lag: Den windzerwühlten Baum, der Ihm wie ein Abbild seines scliicksalgebeugten Volke» war, und die Linien der fernen Berge, in de* r^en er seine Kindheit grüßte. Die ganz# Sehnsucht nach dem Verlorenen, d'e ganze Qual des Ausgestoßenseins zeichnete er, wi# ihn dünkte, mit hinein. Nach einern Jahr schlug dem deutschet Lande im Tal dar Rger die Stunde der Be* freiung. Als Josef Prechtl wieder in sein Häuschen am steilen Hang einkehrte, stand er lange sinnend am Fenster, dann zog et das gefaltete und zerknitterte Blatt aus der Tasche, strich es glatt und schnitzte ei^nen Rahnieri darum. Frcimde und Kameraden kamen, Sie blickten verwundert auf das unan« sehnliche Bild, aber sie fragten nicht, was es bedeute. Und er .sprach nicht davon. Dann war Josef Prechtl in Polen dal>ei und in Frankreich, Aus der unendlichen Weite des Ostetis schrieb er ein Jahr später: »Schick mir das BildI« Seine Frau nahm es aus dem Rahmen, faltete es wieder zusam« ir.en und sandte es ihm Ob er es erhalten hatte, erwähnte er mit keinem Won in seinen knappen Mitteilungen. Bei Kiew traf ihn eine hinterhältige Kugel. In seinem Nachlall fand man das Bild. Es war noch mehr zerknittert und recht unansehnlich geworden. Aber es war in sehr bedeutsamer Weise von Ihm selbst verändert worden. Mit großer ungelenker Schrift hafte Josef Prechtl über die krause iJnie der fierge ein Wort peschriehen* Deutschland! — Fi?! Kamerad brachfc das Bild nach Hau.se. f ' h^ngt noch iinnier in der Kleinen Stube des Hiiuscltc'is am stellen Han;». fs ist kein Kunstwerk, aber mich dünkt, es ist mehr. % Seite 6 >Marburger Zeitu-ng« 9. November 1942 Nummer SIS Oer Gnirieiler viu den sieirisciKn Lmüriiln Auf einer Arbeitstagung der steirischeii i.ariürate nalini Gauleiter und Reichstatthaiter fJr, UilTcrreither die Berichte der Landräte ube.r die Lage iti den steiri^clien Landkreisen cntgeEen, g^b den Landräten Weisungen über ihre Tätigkeit auf verschiedenen Arbeitsgebieten und sprach zum Abschluß der Tagung über die grolie politische Lage. Bei der Arbeitstagung, die teilweise im Schloß Eggen-berg stattfand, sprach Gauhauptamtsleiter Dr. Hoffer über weltanschauliche Probleme, die Kriegsaufgaben des BDM schilderte Ge-hietsniädelführerin Vera Terzaghi. Regie-rungsdirektor Dr, Papesch entwickelte die kulturelle Aufgabenstellung der Steiermark und Professor Riehl führte die Landräte durch die Ausstellung der Gemälde aus den preußischen Königsschlössern. Von den.Tagungsgegenständen aus dem engeren fachlichen Bereich sind zu nennen die Regelung der Reichssportabzeichenprüfung, über die Be/irksturnrat Professor Geißler sprach, die Maßnahmen zur Erhöhung der Schlagkraft' der steirischen ^"■eucr^vehrcn, die Feuerwehr-lie/-irksfiihrcr r)ipl.-Ing. Wippler behandelte, und die Intensivierung der Preisüberwachung, deren Notwendigkeit Dr. Schniidl näher begründete, Tolenirier ond VerabschieduHo |)er am 30. Oktober im Kampfe gegen Banditen gefallene Wehrmann Stanislaus Planinz wurde nach der Feierliclikeit im Schloß Sanneck, wo sich seine Kameraden von ihm verabschiedeten, nach Monsberg überführt und in feierlicher Weise in den Gastlichkeit aucli in der Unterstelermaric GroBappell der Gaststätten- und Beherbergungsbetrlebe tB Marburg Am 6, November fand im Heimatbundsaal ein Großappell aller Betriebsgefolgschaften der Gaststätten- und Bcherbergungsbetriebe statt. Der Leiter der Abteilung Fremdenver-kelir in der Bundesführung, Kamerad Hoba-cher, sprach über die fachliche Ausrichtung derer, die bis heute noch nicht begriffen haben, daß jeder voll und ganz auf seinem Posten stehen muß und daß auch im Gastgewerbe erhöhte Pflichterfüllung und Arbeitsleistung nötig sind. Die Gaststätten sollen vielen schaffenden Menw;hen, die oft fern von ihrem Heim und ihrer Familie ihrer Pflicht und der Arbeit nachkommen müssen, das Heim ersetzen. In diesem Heim kann er sich aber nur dann wohl fühlen, wenn er in höflicher und zuvorkommender Weise behandelt wird. Gerade der Frontsoldat, der täglich und stütidlich bereit ist, sein Leben für Deutschland zu opfern, hat in erster Linie und vor allen anderen Volksgenossen Anspruch auf ordentliche Bedienung und bestmöglichste Ware. Dazu gehört natürlich auch die Beherrschung der deutschen Sprachc. Bundesamtsleiter Pg. Hackl führte dann aus, daß heute Deutschland vor Schwierigkelten steht, die der Krieg verursachte, so auch in der Untersteiermark. Auch hier muß es Pflicht aller Volkgenossen vor allem im Gastgewerbe sein, diese Schwierigkeiten zu erleichtern und zu beseitigen. Die Betriebsgefolgschaften des Gastgewerbes sollen jederzeit ein Bild des politischen Denkens und Wollens sein. Sie sollen und müssen an der Erziehung ihrer Kunden durch ihre Haltung l^icnsträumcn der Ortsgruppe aufgebahrt. - • j ^ i, \ u-, Seine Kameraden hielten treue Wacht his zur l^derzeit heitraKen. Es Kibt auch h er «„r Heerdigimg, die Mittwoch, den 4. November, in Anwcsenlieit des Kreisfülirers Pg. Bauer stattfand. Vor der Dienststelle in Ranndorf verabschiedete sS'ch im Namen der Wehrmannschaft Stuiuibannfülirer Mülir sowie im Namen der Ortsgruppe Ortsgruppenführer Dipl.-lng. Schuster. Utiter den Klangen des Mnsik-.'Hges des hie'igeii Sturmes wurden unter groHer hetc:ligung der Be\'ölkerung der tote Katncad zur letzten Ruhestätte geleitet, wo Pg. Schnize Abschiedsworte sprach. WähreiiJ der Klänge des Liedes vom guten KanieraJen. legte der Kreisführer sowie weitere Amtsträger in dankbarer Würdigung Kriin/.e nieder, \\älireiul die livninen der Nation verklangen, fand Kamerad Planinz seine letzte Ruhestätte. Zum Konzerl Lilia d'Albore Wir niachiMi iiiisiT miisiklleliondes Pu-bliknni hii'tnil iH)ihnia|s aiit ilas von (Lm-.MiisiUf^cnu'iiisc'hal'l .Nraclnirg im AinleVolk-bihlntiir vcranslalliMo Kimzcrt der l)*j(lcti-lrrnlsi»'n ilaliciiisrluMi rn'i''i{'rin Lilia d'AI-boci' anfini-rksatii. wi'lrhos Mittwoch, den II. d. M nin 20 l'hr im llfiinallunKlsanl slalllindi'l iiiiil »'inen walirliafi »■rles<-iicn Kimsl;4t'mil.\ vt'rs|)richl. Als H:'f«lfili'r am l'lii','*'! wiVd. (Ii'ri .Nfarluiri^i-r .Miisiklfoun-di'ii iihrjfiens soit .srini'in vürjähri|.;on I\ani-mi'rmusikalH'iul kein I nlifkannlcr nioiir, dosilii)nsl('hr(' an diT rii'ich.s-inusik];oi-bsrluilr seine Walilh^-inuil Eiunl, scltreihl, nm nur eine von tlon zahlri'i-eliL'ii, .'ü'inc IioIh> Kiinst wfu'dij^'.Muk'ti I'rcs-sestimnu'ti lioransziifiivifen, das ,,Wiener Ta^hlnll'': Lj^on Ivnniaulli ist ein Idealer Ilej^k'itor; wir wissen nicht, ol» es {^-e-^^enwärlii.; Im'ssoiv j^ilit! I-Üii Zauberer d*'s Klaiif^es nnd_ lecliniscli souverfuier tlestal-ter. ansehnii'i'f^sanj nnd <'inrühlfiid. packl Kornauth diireh sein südlich starkes Mu-siktemporanient nnd eni wickeil eine i-'ar-bißkeii des Ansehhif^s. die zn f^'i'iiielien eine wahre I'i'eink' ist. Hier kann wirklich von einem l''rlelmis f»espro('heri werden! Karten sind zum IVcise Non HM 2.— einen geradere Weg, eine gerade Ausrichtung, die Einheit im iietrieb, in der Betriebsge-meinschaft. Die Verteilung der Lebensgüter muß gerecht und gleichmäßig sein. Der Volksgenosse, der Anspruch darauf erhebt, darf nicht danach beurteilt werden, was er ist, sondern wie und wo er seine Pflicht dem Staate und dem Gemeindewohl gegenüber erfüllt. Fs darf keine Standesunterschiede geben. In erster Linie muß der schwer schaffende Mensch, der Rüstungsarbeiter, vor allem anderen mit den nofVendigen l.ebens-gütern versorgt werden. Es darf in Marburg keinen Betrieb geben, in denen es vorkom- men kann, daß Frontsoldaten mit einem barschen »Neint abgefertigt werden, wenn sie Getränke haben wollen, weil gewisse Spießer und Wirtshausstrategen nicht auf ihren Anteil verzichten wollen. Die Elemente, die aber unbelehrbar bleiben, werden im richtigen Augenblick die harte Hand zu spüren bekommen. m. Nachricliteo aus Brücket Das Standesamt Brücket meldet seit seinem Bestehen 39 Geburten außer den 14 Geburten im Gau-krankenhans, 26 Sterbefälle und 10 Trauungen. leweaulmii des Bengu d«r SciDlIielte, Die Verknappung des flir alle Gebiete de« tägUchen Leben« ao überaus wichtigen Papier« hat dazu gefUhrt, daß der Reicha-erziehungsminister soeben in einem grundlegenden Erlaß die Beechaffung von Schulheften reicluielnheiUlch geregelt hat. Wenn unsere Schuljugend auch bisher schon sparsam mdt den Schreib- und Rertiwiheften umgehen mußte, wird sie dies nun in noch weit größerem Maße tun. Je nach Klaase und Schulart erhalten die Kinder zwischen 4 und 21 Hefte Im Jahr. Der Bezug eines neuen Heftes wird künftig nur gegen ein mit ei- nem Schulsteanpel versehenes altes möglich «ein. He« Erflffmüig der Peltaoer Volkbildmigsstöfle Hans Wamlek spradi Über die Steienaaik In dem für feierliche Anlässe geradezu idealen Rahmen des pr&chtigen Festsaales im Kreishaus wurde am 5. November die Pettauer Volkbildungstätte gegründet. Pettau erlebte damit ein kulturelles Ereignis erster Ordnung. Die einleitenden Worte des Leiters Hans W. Moser zeugten von dem hohen Verantwortungsgefühl der Männer, die diese Stätte der Bildung ins Leben riefen. Die Ansprache war ein Anruf an alle die Volksgenossen, denen die materiellen Werte des Lebens nicht dessen Inhalt bedeuten, an alle die, die sich erheben und innerlich steigern wollen durch Miterleben und Teilnahme am geistigen Leben der Nation. Den Mittelpunkt des Abends bildete der Vortrag Hadls Wamleks, der sich diesmal als Musikhistoriker äußerte und in dieser für uns völlig neuen Eigenschaft dasselbe Format zeigte, das diesen beneidenswert Vielseitigen in allen seinen anderen Wesenszügen als Künstler, als Liederkomponist, als Musikkritiker auszeichnet, Glückliche Kinder, auf die Wamlek als Erzieher, seinem eigentlichen Beruf, den ganzen Heichtum seiner Persönlichkeit ausstrahltl Der Vortrag begann, mit humorvoll treffen der Charakterisierung des Steirers, der „seinen Dickschädel mit Stolz trägt", verbunden mit einer ungemein feinsinnigen Deutung als Mnsiklandschaft Maske in Blau Zur Erstaufführung der Revue-Operette In Stadttheatar Marburg Mit einem Ausflug in die Romantik der Revue-Operette holte sich das Marburgcr Stddttheater am Freitcig einen Sondererfolg. I — Fred Raymonds ..Mt^ske in Blau" nach I dem Text von Heinz Hentschke (Liedertexte j von Günther Schwenn) ist so recht geschaffen, allen Erfordernissen dieser jüngsten Gattung der heileren Muse am Operettenhimmel Genüge zu leisten: San Remo und Argentinien — ein Luxushotel und eine von Urwaldklängen umwobene Hazienda bilden dio Schauplätze dieser mit allen Vorzügen eines guten Buches geschitkt gebauten Handlung, deren erregendes Dnhinströmen durch schwelgende Melodien und synkopierten Rhythmus unterstrichen wird. Zu dem horcht das Ohr von längst bekannten I Schlagern heimlich berührt, schon während ' des Vorspieles auf. „Die Juliska, die Juliska aus Buda-Budapest . . ." oder „Vertraue keiner schönen Frau . . ." sind eingängige Glanznummern dieser durch ein reizendes Gemisch von Abenteuerlichkeit, Liebe und "Exotik aufs beste herausstaffierten Verführerin „Maske in Blau". Armando Cellini (Hubert Römer — als Sänger von gewinnendem Scharm) hält das Erlebnis eines Ballabends in einem Bildnis ,,Maske in Blau" fest, das durch die Zuer-kennung eines Preises den Kunstmaler mit einem Schlage berühmt, macht. Nach Jahr und Tag erscheint die Trägerin der blauen Maske im Atelier Cellinis, sie erkennen sich nach mancherlei Wirrungen — doch ihrem Glück tritt vorerst Pedro dal Vegas, der bis ILM I,- in der Vi'rkaiil'sdiiMisLsU-lli'i Nebenbuhler Collinis, in den Weg, Es ge-des .AmU's VolkidlduiifS (Mckt* Tcgotthoff-' lingt ihm, die glücklich schon im Zuge be-slraße—(KMM'ciilsborflussi*) crlifilllich. ' findliche Einigung der beiden Liebenden für Maria Kaufltsch und Hans Peter Himpan (als Gast) mit dem aus ,^iske io Blau" Anlnahmc: Perigo, Mtrhurg Ballett in einer Szene einige Wochen z«! verhindern. Doch im Augenblick, da dal Vegas glaubt. Evelyne Valera, die Maske in Blau, endgültig erobert zu haben, wird sein Intrigennetz zerrissen und Armando und Evelyne haben sich für immer. Diese hier nur kurz geschilderte Handlung wird jedoch umrahmt von man cherlei witzigen und drolligen Episoden, so daß man mit vergnügter Anteilnahme mit dem Helden und seinen Freunden den Schauplatz in Europa verläßt, um auf argentinischem Boden, den Gegner Pedro dal Vegas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Fred Raymands Musik, von Kapellmeister Max Kappes mit beschwingtem Taktstock und eleganter Lhnienführung dargeboten, ließ sogleich nach dem Vorspiel im Zu schauerraum richtige Premierenstimmung aufkommen. Von Szene zu Szene flammte stärkerer Beifall auf, der sich zum Schluß zu einem geradezu jubelnden Applaus steigerte Hubert Römer als Maler Cellini, dessen Partnerin Dagmar Schumy als mysteriöse und mondäne blaue Maske sowie das Buffo-paar Hans Peter Himpan a, G. als Josef Fraunhofer und Maria Kaufitsch als temperamentvoll, über die Bühne wirbelnde Juliska, sie dürfen vor allem mit Recht als vorzüglich aufeinander abgestimmtes Operettenquartett lobend genannt werden, dessen sängerische, tänzerische und mimische Leistungen dem Stadttheater Marburg einen vollen Erfolg 'erspielten. Nicht zu vergessen sind aber auch die Komiker: Pepi Hellroar, ein kaustisch-witziger Franz Kilian, Paul Hagen-Stiller, ein vornehm zurückhaltender Mar-chesR Cavalotti und von dämonischer Intrige umwittert Richard Nagy als Pedro dal Vegas, die sämtlich voll und ganz zum schönen Gelingen des für Marburg schwierigen Werkes — allein der Umbau der sechs Bilder erfordert z. B. eine technische Höchstleistung — beitrugen. Daß der Ausstattung einer Revue-Operetje ein erheblicher Anteil am Erfolg zuzumessen ist, bedarf keiner Erwähnung, doch toll lier-vorgehoben werden, daß auch hier Erstaunliches vollbracht wurde. Die Augen kamen nicht weniger auf ihre Kosten als die Ohrien. Gottlieb Ussars Bühnenbilder schufen durch geschickte Andeutungen einen prächtigen Eindruck von San Remo und dem argentinischen Urwald. Mit Tänzen voll aparter Einfälle stellte sich die Tanzgruppe unter Suse Uferts Leitung ein, deren Pantomime „Die elfersüchtige Malersfrau" eine gut empfundene Ergänzung zur Handlung bildete. Auch die durchwegs stilschönen Kostüme, die Elisabeth Splonska entwarf, sollen rühmend erwähnt werden. Dies alles aber formte doch erst die sorgfältige Spielleitung Paul Hagen-Stillers zum harmonisch gefügten Ganzen. Es gab ein pausenlos abrollendes Spiel, Humor. Farbe, Melodie und Rhythmus hielten sich in geschickter Dosierung das künstlerisch notwendige Gleichgewicht. Und so konnte es nicht fehlen, daß mit der Beihilfe der technischen Leitung (Berthold Dietz) die „Maske in Blau" auch in Marburg ihre mysteriöse Anziehungskraft nicht verfehlte und jedenfalls auch weiterhin nicht verfehlen 'wifdi* Kurt Htklobraad Matzak i der steirischen Landschaft, deren Mannig-falti^eit und Vielfalt den Menschen in Mir die Musik geradezu aufzwingt. Von einem ganz neuen Gesichtspunkt aus wurden uns da die engen Bindungen zwischen den Menschen nnd der Landschaft um sie nnd deren AuswirkungeQ auf das künstlerische Schaffen aufgezeigt uhd zu ebenso reixvollen wie überraschenden Ergebnissen geführt. Uber diese prinzipiellen, allgamein^tigen Erkenntnisse hinaus führte uns Wamleks Vortrag mit einer Sachkenntnis nnd Gründlichkeit in die Musikgeschichte der Steiermark ein, die lange Jahre emster Forschung verraten. Da ein musik- und heimatbegeisterter Steirer zu uns sprach, strömte aus seinen Worten jene beglückende Wärme, dia er selbst der „liebenden Objektivität" xu-schreibt, mit der er an seine Forschung heranging. In mühevoller Kleinarbeit hatte sich der Vortragende alle Quellen zusammengetragen, deren eingehendes Studium sich ihm dann zu dem wunderbar einheitlichen Bild vom steirischen Musikleben rundete, das er mit aller Anschaulichkeit vor uns ausbreitete. Beginnend mit jenem Admonter Abt Engelbert, der als „Universalgenie nnd Wunder seiner Zelt" auch als Musiker bedeutende Leistungen vollbrachte über die Minnesänger, deren Bedeutendste mit der Steiermark eng verbunden sind nnd in Ulrich von Lichtensteln einen Steirer als besonders markanten Vertreter haben nnd über das Meistersingerwesen führte uns der Vortragende in die eigentliche Blütezeit steirischen Musiklebens, ins Barock. Unter persönlicher Förderung durch deutsche Kaiser erlebte da die Steiermark eine Blüte ihres musikalischen Lebens und Schaffens, die als einzigartig bezelcnhet werden kann. Wie stets die ungeheure Weite und Vielfalt des deutschen Wesens ein Gutteil sebier Tiefe bedingte, so bot auch hier die Polarität zwischen dem katholischen Habsburger Hof und der protestantischen Landschaft, als sie noch friedlich n^enelnander bestanden, fruchtbarste Anregung für die Entfaltung der musikalischen Kräfte. Ein besonderer Ehrenplatz in den Ausführungen wurden den Fürsten von Eggenberg eingeräumt, deren Kapelle die bedeutendsten Geiger ihrer Zeit beherbergte und die im ganzen deutschen Vaterland Ansehen genoß. Es fehlt hier leider an Raum, um näher auf die Ausführungen Wamleks einzugehen, nur eines soll noch hervorgeho'ben werden, die glückliche und eindrucksvolle Art nämlich, mit der er es verstand, die innige Verbundenheit zwischen unserem Unterland und der übrigen Steiermark hervorzuheben, die sich gerade auch im musikalischen Leben immer wieder zeigte und ihren Höhepunkt in der überragenden Gestalt Hugo Wolfs, des Schöpfers des neuen deutschen Liedes, fand. Stürmischer Beifall dankte den Ausführung gen Hans Wamleks. Den folgenden Abenden, an denen ^r uns an seinem reichen Wissen und Können weiter teilhaben zu lassen verspricht, sehen wir mit gespannter Erwartung entgegen. Das Pettauer Streichquartett sorgte für die musikalische Umrahmung des Abends. In der Sonata a tre des steirischen Barock-Klassikers Joh. Jos. Fux (einem besonders melodischen und klanglich wundervoll geformten Werk) war es verstärkt durch die ausgezeichneten Gelger Sepp Winkler und Alois Fertschitsch, die sich neben dem Primarius des Quartetts, Erwin Lang, wirkungsvoll behaupten konnten. Aus einem, dem Pettauer Streichquartett gewidmeten C-dur Streichquartett von Franz Fuchs d. Alt. (Judenburg) hörte man den langsamen Satz, ein Stück warmblütiger Musik mit edler Melodik. Den Abschluß bildeten die Variationen über ein Thema von Joh. Seb. Bach von dem verdienten Mitglied des Quartetts, Franz Fuchs d. J„ der damit denselben begeisterten Beifall erntete, wie bei der Uraufführung aus Anlaß des Kreistages, Die wundervolle Wärme und Reinheit, mit der das Streichquartett uns diese Kunstwerke nahe brachte, machte uns wieder einmal bewußt, was dieser Klangkörper für den musikalischen Aufbau nicht nur in Pettau, sondern in der ganzen Untersteiermark bedeutet. Alles in allen, ein Abend der Erbauung, reinen künstlerischen Genießens, ein Markstein in kulturellen Aufbau des Unterlandes, zugleich Symbol und Ausdruck der unbändigen lebendigen Kraft des deutschen Kultur-willens überhaupt, der sich gerade jetzt im Kriege mit erhöhter Wirksamkeit entfaltet. K....r * »Ma'rtmrger ZHtun};* ?). Nov^mtier 1942 Sette 7 Kleine Cbronik m. Unter das OrhscsgetipaDn geraten. Auf der Stfdße in der Nähe von Trpsternitz bei Marburg gtriet der 29jäh.riq8 Wirtschaftsgehilfe AndrPiis Trampusch aus Tresternitz Nr. 3 durch Scheuwerden der Ochsen unter sein voll beladenes FuhrwerJt, wobei er eine schwere Rückenmarkverletzung erlitt. Er wurde vom Deutschen Roten Kreuz ins Mar-burger Krankenhaus überführt. m. UnlXUc. D«r fSjährige Bauernsohn Stefan Rebernack aus Jawnigg 41, Gemeinde Kappel bei Oswald, stürzte beim Obstpflücken vom Baum und erlitt dabei einen linken Unterarmbruch sowie eine Gehirnerschütterung. — Am Marburger Hauptbahnhof zog sich der aus Bosnien gebürtige 20jährige M. Vujica eine Rückenmarkverletzung zu. — Eine Fußverlctzung erlitt die 18jährige Elli Kmetitvh aus der Hugo-Wolf-Gasse; eine rechte Knöchelverletzung der 32jährige Josef Trnowschek, derzeit in einem Arbeitslager» und einen Bruch des rechten Fußes die 33-jährige Schulwartin Kathi Zierer aus der Schönerergasse in Marburg. — Sämtliche Verletzten wurden vom Deutschen Roten Kreuz ins Marburger Krankenhaus überführt. ni. Von der Drau angeschwemmt Die in Marburg, Josefstraße 7, wohnhafte 36jährige Schneiderin Maria KlemenlschitÄch verließ am Mittwoch, den 4. November, gegen 8 Uhr abends In aufgeregtem Zustande die elterliche Wohnung und kehrte nicht wieder. Da die Genannte sehr nervenleidend war, ver* mutete man das Ärgste. Am Freitag, den 6. November, wurde die von der Drau ans Ufer geschwemmte Leiche der Maria Klement-schitsch bei St. Martin-Täubling aufgefunden. Der Leichnam wurde nach Marburg überführt.. Spon und Turnen 19 Treffer gegen Graz Znm AbtchluB der Fuflballmeisterschaft Grazer Post 10:0 und Grazer Sportklub 9:2 geschlagen — Glanzleistungen von Rapid-Marburg und der SG CllH Im Marburger Rapid-Stadion fiel am Sonntag eine wichtige Entscheidung in der nunmehr zum Abschluß gekommenen steirisrhnn Fußballmeisterschaft. Rapid-Marburg gewann das spielplanmäßig letzte Punktespiel gegen Post Graz überlegen mit 10:0 und bekräftigte (lamit wiederum seinen Anspruch auf den Herbstmeistertitel. Die Grazer Gäste setzten sich zunächst mit großer Widerstandskraft Gaischek als Mittelläufer und Tormann Schescherko hervor. Die Grazer Gäste gaben sich die längste Zeit große Mühe und wehrten sich nach Kräften. Vor allem zeichnete sich dabei ihr famoser Tormann aus. Den Kampf leitete Sehiedsrichter Pressinger aus Cilli. 600 Zuschauer. Im Vorspiel besiegten die Marburger ____ I j- 1 o, ' Rcirhf.postler die zweite Garnitur von Rapid- j"-» wech«lvon.n. Sptdg..chehen Das zur untersteirischen Rapid-Elf in allen Belangen zu gewaltig, daß alle Bemühungen des Gegners vergeblich waren. Bis zur Pause stand es bereits 3:0 und der Schußstand lautete 10:0, ein ziffernmäßiges eindeutiges Ergebnis, in dem die große Überlegenheit der Marburger Fußballer kraß zum Ausdruck kommt. Fußballmeisterschaft zählende Treffen zwischen Reichspost-Marburg und der SG Windischfeistritz entfiel. ^ Den dritten untersteirischen Sieg feierten die Kfsrburger Reichsbahner in Leibnitz, wo Den Trefferreigen eröffnete bereits in der sie die TuS Leibnitz mit 4:1 niederrangen, zweiten Minute Hery, der sich diesmal mit tf^ei schönen Toren einstellte. Je drei Tore schössen auch Heller und Pozeit, die auch mit Hery die erfolgreichsten Angriffsspieler der Rapid-Elf waren. Ein Treffer stammte von Semlitsch. In den Reihen der Marburaer Mannschaft klappte diesmal alles und die einzelnen Aktionen wurden mit feinstem technischem Einfühlungsvermögen und großem Energieaufwand durchgeführt. Außer den Aas atUt Weü a. «iHeine Frau Ist im Leibhaus!« Am schlechtesten werden die Frauen oiine Zweifel In der NeKcrrepublik Nigeria behandelt wo man .sie reßelrecht versetzen kann, so wie hei uns die Uhr oder irgendwelche anderen Wertsachen. Die Männer bringen dort ihre Frauen ins Leihhaus, lassen sich ein Darlehen darauf geben und" lösen das Pfand erst ein, sobald sie dazu in der Lage sind. Die Frauen werden in den Leihhäusern zu allen möglichen prakti.schen Arbeiten herangezogen. Frauen die »überfällig« sind, werden meistbietend verkauft — so wie bei uns die Pfänder. a. Aus Nlcbtschwimmern werden Schwimmer. Die merkwürdigen Eigenschaften starken Salzwassers treten nirgends stärker in Erscheinung als am »Toten Meer« in Palästina. Hier weist das Meerwasser einen Salzgehalt von 21 Prozent auf, und dadurch ist alles pflanzliche und tierische Leben 1m Wasser unmöglich geworden und das große Binnenmeer hat auf diese Weise seinen Namen erhalten. Das Merkwürdige aber ist daß im Toten Meere Menschen nicht untergehen können, selbst wenn sie Nichtschwinuner sind, weil der hohe Salzgehalt des Wassers zugleich eine auOerordentliche Tragfähigkeit mit sich bringt. Auch Hühnereier schwimmen In diesem Wasser an der Oberfläche, merkwürdigerweise aber nur solange sie nicht hart gekocht sind. Stürmern stachen von den übrigen besonders Die Marburger waren in technischer und taktisrber Hinsicht weit besser und hatten auch die besseren Kämpfer im Felde. Die SG Cilli empfing auf eigenem Platz den Grazer Sportklub und spielte ihn mit '):2-Toren in Grund und Boden. Auch die Cilller boten eine große Leistung und waren ihren Gegnern klar überlegen. In der Gruppe A kam nur ein Spiel zur Durchführung und zwar schlug Puch Graz die BSG Rehnsdorf mit 6:1. Niedefdomia - Sielemark 3:1 (1:1) In Graz katn es am Sonntag zu einem Wettkampf der Fußballervertretungen von Steiermark und Niederdonau. Nach bewegtem Kampf, in dem die steirische Mann.schaft gar oft im Vorteil war, schloß das Spiel mit einem 3:1 (l;l)-Sleg der Mannschaft aus Niederdonau. Reil Herfesinelsler in der Bereiclishiaise Wiens Fußballfreunde müssen diesmal auf einen Herbstmeister verzichten. Die führende Elf von Rapid-Wien wurde vom Wiener Sportklub 1:4 (0:3) geschlagen, die Vienna schlug eindrucksvoll mit 9:2 (2:1) die Au-stria. Und wenn denn auch der WAC knapp 3:2 (2:0) über die Reichsbahn SG Wien gewann, so kann die nunmehr mit 15:5 Punkten führende Elf des WAC noch vor der im Torunterschied weit bes.ser stehenden Vienna übertrumpft werden, deren letztes Herbstspiel aber erst in einigen Wochen steigt. In Meidling kam es zu einem bedauerlichen Spielabbruch im Kampf Admira—Wak-ker beim Stande von 2:1 für die Admira. Der Kampf zwi.schen Floridsdorfer und dem FC Wien schloß 0:0 unentschieden. Seidier schlag MIMiii Vom zweiten Kampftag der Berufsboxer Der /weite Kampftag der Berufsboxer u\ diesem Winter in der Berliner Deutschlandhalle hatte nicht nur äußerlich einen großen Frfolg, auch der gebotene Sport hielt mit dem eindrucksvollen Rahmen, den die nach Tausenden zählenden Zuschauer abgaben, gleichen Schritt. Der Hauptkampf im Schwergewicht zwischen Arno Kölblin (93 kg) und Grosse Ottseesturmflut vor 70 Jahren Die ganze Küste lag voll Wracks l*ausende bestaunen alljährlich im StraN sunder Museum den berühmten »Qold-schmuck von Hiddensee«, bestehend aus 14 Hängestücken, einer Scheibennadel und einem Halsring. Die Originale, wertvolle skamlina-vische Arbeit ruhen im Tresor der alten Hansestadt Stralsund. Dieser Schmuck ist nach der großen Sturmflut vom I2./13. November 1872 im Laufe von zwei Jahren auf dem südlichen schmalen Teile der Insel Hiddensee beim Dorfe Neuendorf am Strande gefunden worden. Jene Stunnflut vor 70 Janren war ein Naturereignis, wie es erfreulicherweise nur selten vorkommt In den ersten Novenibertagen 1872 hatte ein starker Weststurm große Wassermengen in die Ostsee gedrückt die dadurch um etwa einen Meter stieg, während im Kattegat das Wasser um einen Meter fiel. Am 12. November 1872 erhob sich urplötzlich ein orkanartiger Nordost und preßte mit ungeheurer Wucht die aufgestauten Ostseewassermassen in den westlichen Teil der Ostsee, d. h. westlich von Swinemünde. In der Nacht vom 12. zum 13. November geschah das unermeßliche Unglück. Wie ein wanderndes Gebirge kamen die riesigen Ostseewogen angebraust und stürzten sich mit zerstörender Wut be- sonders igegen die flachen Küsten der In.sel Usedom,^Wollin und Rügen. Die Flutwellen drangen auch durch die Peene, Swine und Dievenow Ins Stettiner Haff, dessen Wasserspiegel sich gewaltig hob. Die anstürmenden Fluten, die niedrigen Dünen überschreitend, ergossen sich in das Land, um hier großes Unheil anzurichten. Jahrhundertealte Bäume wurden wie Grashalme geknickt und entwurzelt Wiesen, Felder, Wälder, Wege, Häuser, Hausrat Tiere, Menschen — nichts war sicher vor den anstürmenden Fluten. Am 13. November gegen 2 Uhr mittags hatte sich der Orkan ausgetobt; das Ansteigen des Wassers ließ nach. Schlccht ging es den Schiffen. Vor Swinemünde strandete am 12. November 1872 der Stralsunder Schoner »Margarethe Bankier« und das Rostocker Galeasschiff »Thetls«, die Mannschaften wurden gerettet Die Stolper Bark >Fricdrlch Wilhelm Arnold«, schwer mit Steinkohlen beladen, ging vor Swinemünde mit Mann und Maus unter. Bei Zinnowitz strandete der Dampfer »Meniel-Pa-ket«, der regelmäßig zwischen Stettin und Memel verkehrte, mit zerbrochenem Steuer. Zinnowitzer Schiffer und Fischer retteten alle 17 Mann Besatzung, Der mit Zement und Stabholz beladene Schoner »Albert Alma« wurde in den Danerower Wald geschleudert und klemmte sich dort zwischen den Bäumen fest Die ganze Ostseeküste lag voll Wracks. Allein vor Faxe (Dänemark) kamen 25 Schaffe zu Schaden. Spurlos gingen auf hoher See viele Schiffe unter, deren Trümmer erst nach Monaten am Strand angetrieben \^'urde^. Noch größeren Schaden richteten die Fluten auf dem Lande an. wo viele Küstenbewohner Haus und Hof. Hab und Gut verloren. Die Fi.scher verloren ihre Netze, Seebadeanstalten wurden total zertrümmert In Wiek bei Greifswajd wurden sechs Häuser ganz zerstört und etwa 75 schwer beschädigt, wodurch annähernd 100 Familien obdachlos wurden. Über 100 Schafe ertranken bei Qreifswald, 700 Hammel in einem Stalle in Mesekenhagen. Etwa vier Kilometer des Eisenbahndammes Stralsund-Greifswald wurden mit Schienen und Sichwellen ganz weggeschwemmt. In Lobbe, Thies-sow und Groß- und Klcin-Zicker (Mönchgut) wurden 50 Häuser sehr schwer beschädigt. In Neuendorf auf Giddensee, wo die Fischer fast alle Boote verloren, blieben von 57 Häusern nur ganze vier von den Wogen -verschont. Allein in Prerow (Darss) kamen 15 Menschen, 7 Pferde, 99 Kühe. 61 Schweine. 133 Schafe, 5 Ziegen, 78 Hühner und 4 Gänse in den Fluten um. In dem damals 2000 Seelen zählenden Ort Zingst standen bis aufs Pfarrhaus alle Gebäude 12 Stunden lang im Wasser. Auf der Insel Großes Kirr kamen in einer Kate Vater, Mutter und drei Kinder in den Fluten um. Erst nach Jahrzehnten verschwanden die letzten Spuren der jrroßeq Ostseesturmflut die mit zu den größten gehörte und in Pommern niemals vergessen werden wird. Heinz Scidler (78 kg) ging über die vollen angesetzten zehn Runden. Der pikante Reiz dieser Hegcpnung war aber der, daß nach Ablauf der Strecke nicht der sächsische Riese, sondern der 15 kg leichtere Berliner den Kampf knapp aber verdient gewonnen hatte. Seidler war auf seinen ihm körperlich überlegenen Gegner talftisch geschickt eingestellt. Er tauchte und pendelte und vermied die harten geraden Linken Kölblings, der nach halbem Weee wieder in seinen alten Fehler des Zögcr'^s und Zauderns verfiel. Nun kam Seidler aus der Deckung heraus scharfen Rechten und Aufwärtshacken gut zum Ziel. Insgesamt fielen von zehn Runden fünf an Scidler, drei nur an Kölblin, während die beiden restlichen als offen gewertet werden müssen. Durch seinen schönen Erfolg hat Seidler sich seinen Aufstieg in der Schwergewichtsklasse geebnet. : Fn Trifall errang die Elf der SG Trifall in der untersteirischen Fußballmeisterschaft einen wichtigen Sieg von 7:3 (4:3) über die BSG W^esten aus Cilli, Die Trifailer zeigten sich als energi.sche Kämpfer, obgleich die Cillier hartnäckigsten Widerstand boten. : In Graz schloß ein Freundschaftsspiel zwischen Sturm-Graz und der Reichsbahn SG Graz 2:2 unentschieden. : Trude Pritzi schlug alles. Die Tischtennisspieler der Wiener Post SG traten im Sportg.m Kärnten zu zwei Vergleichskämpfen mit der spielstarken SG Aßling (Oberkrain) an. Während das erste Treffen in Aßling selbst vor sich ging und den Wienern einen nur knappen 3:2-Sieg eintrug, wurde das Rückspiel in Klagenfurt ausgetr^en, wobei die Postsportler, bei denen auch Trude Pritzi in die Ereignisse eingriff, 8:2 erfolgreich blieben. Die zweimalige Weltmeisterin und mehrfache Deutsche Meisterin erwies sich auch gegenüber den Männern überlegen und gewann ebenso wie der Deutsche Meister Herbert Wunsch alle Spiele. So bekannte Spieler wie der Kärntner Gaumeister Karl Kniffe ufld Alois Strumbl wurden von Trude Pritzi klar 2:0 bezwungen. : Otto Schmidt lüiirt weiter. Der Stand der Meisterschaft der deutschen Flachrennreiter ist nach dem Rennen des letzten Sonntags unverändert geblieben. Otto Schmidt steuerte in Wien Bleibtreu tu einem Sieg, aber auch Hans Zehmisch kam in Karlshorst mit Verona zu einem Erfolg. Dadurch hat Schmidt mit 65:64-Siegen eine knappe Führung behauptet : Olympiasieger Runge schlug in der Elberfelder Stadthalle den Berliner Drägestein. : Das Jubiläumsscbwimmen in Halle hatte einen guten Erfolg. .\us der großen Zahl der Prüfungen ragen die Siege von Altmeister Gerstenberg über 100 m Rücken in 1:11,6 und von Köhne über 200 m Brust In 2:51.9 heraus. : Ein Dreistädteturnen zwischen Hamburg, Leipzig und Berlin steht ^r den 29. November am Programm. Schauplatz Ist der Hamburger Ufapalast : Zur Vort>ereltunf auf den DoppeUänder-kampf im Ringen gegen Ungarn am 14. und 15. November in M&i^eün «ind 14 deutache Amateurringer ru einem kurzen Lehrgang einberufen worden. : Einen neuen Weltrekord stellte auf der Mailänder Vigorelli-Bahn der italienisclie Rennfahrer Magni über 50 km mit 1:07.23,6 auf. Die bisherige Weltbestleistung lautete 1:08.02, wurde von Saponetti gehalten. : Italiens FußballnielAter AS Roma \vurdo von FC Turin mit 4:2 geschlagen. Ferner spielten Vicenza—Mailand 1:1, Florenz—Venedig 2:1, Juventus—Atalanta 5:1, Ambro-alejia—Bologna 1:0, Triest—Barl 1:1. : Um Finnlands Skititel. Finnland trägt auch in diesem Winter wieder Skimeisterschaften aus. Die Titelkämpfe sind zwar terminlich noch nicht festgesetzt worden, doch wurde bereits beschlossen, sie in zwei Abschnitten zu veranstalten. Der erste Teil umfaßt die nordischen Wettbewerbe mitsamt dem 50-km-Dauer1auf, der zweite die Meisterschaften der Junioren, alten Herren und Frauen sowie in der dreimal lO-km-Staffel. Meisterschaften» in den alpinen Wettbewerben werden diesmal nicht durchgeführt Schirner-Scherl-Bildcrdicnst-M. 8ad-Polospiel, ein seltener Sport Bei den Titelkämpfen der Hallen-Radsportlcr in Hannover kam auch ein Rad-Polospiei der Frauen zum Austrag. — Hier sehen wir die Spielerinnen der Postsportgemeinschaft Wiesbaden und des RC Bronnheim während des Kampfes. : Neuer Stundenweltrekord durch Coppt. Mitten im Kriege hat ein italienischer Berufsradfahrer den berühmten Weltrekord iin Stunden-Einzelfahren gebrochen. Der bekannte Meister Fausto Coppi griff am Sonntag auf der windgeschützten Mailänder gorelli-Bahn die Bestleistung des Franzosen Archambaud an. der vor fast genau fünf Jahren an der gleichen Stelle 45 840 km abgefahren war. Coppl wußte, daß diese Leistung nicht groß zu übertreffen war. und seine Zeittabelle sah denn auch nur eine Verbesserung um 33 m vor. Die theoretische Rechnung wurde von Coppi geradezu verblüffend in die Tat umgesetzt, denn mit 45 871 km verbesserte er die alte Weltbestleistung um 31 Meter. : Ungarischer Weltrekord im Gewichtbeben. Der Ungar Aiibrosic stellte in Budapc.si im beidarmigen Decken der Leiclitgewicht.-klasse mit 109 kg einen neuen WeltrekorJ auf. Die bisherige Bestleistung ist im Besitz, des Deutschen Robert Fein (Wien) mit 108,5 kg. HHetscAaft USA-ErdOlreserven nelinien rasch ab Der Petroleum-Diktator Harold Itkcs gab kürzlich einige Erklärungen zur Petroleum-versorgung der USA alv und sab sich dabei gezwungen, einige recht pessimistische Äußerungen über die künftige Versorgungslagc zu machen. Er erklärte, daß die USA-Erdölreserven mehr und mehr im Abnehmen begriffen seien. Während der drei Jahre 1938—1040 wurden 4250 Mill. Barrels gefördert, während man in der gleichen Zeit nur 2.'tOO Mill. Barrels an neuen Reserven entdeckt hat. Bei einem Fric-densvcrbrauch von 14.50 Mill. Barrels fm Jahr konnte mit einem Ausreichen der Petfoleum-reserven für etwa 14 Jahre gerechnet werden. Schon im ilinblick auf diesen Friedensverbrauch meinte kkes, lebten die USA weit über ihre Verhältnisse. Durch den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg hat sich aber der Petroleumverbrauch, nicht zuletzt infolge der Schiffsversenkungen und des Produktionsprogramms für synthetischen Gummi, wesentlich erhöht, S4) daß die >14 Jahrec heute schon nicht mehr als maßgebend angesehen werden können. Andererseits muß man natürlich mit weiteren Neuentdeckungen und Verbesserungen auf daip Gebiete der Ausbeutenutzung rechnen. I mtzdem bleibt im großen und ganzen der Tatbestand: die Erdölreserven der USA nehmen rasch ab, und bis jetzt ist es noch nicht so weit, um wesentliche Einsparungen vornehmen zu können. X ErhebHche Lflstmif^steigeniiii! der rurnänfschen Flußsriiffrahrt. Nach .\iigabe der Direktion für Handolsschiffahrt im Unlcrstaatssckretnriat dor Marine wios die rumänisclio Fluli- und S^schiffahrt in den crslo-n sieix'n Monaton diesi's Jahres ein Bcfördorungsvolumoii von 1.3,2 MÜl, t auf. Im Vergleich zum vergangonou Jalire ci^tspricht dies einer Stoinorun^ von nind 0,7 Mill. t, die ausscliTieBlich a\if die Flußschiffahrt entfällt. X Gute BufitariMe^ Baumwoilimle. Dip diosiälirigo bulgarische Baumwollernte wir« in FachknüstMi als ßul Wzcicl^net. Besonders günstig wirkte sich die Wärme während des Sommers für das Gedeihen der Baumwolle aus. EK r durchschnittliche Ertrag an Raumwolle wird auf 700 kg je ha gi'sehälzt, Bt'i einer (fesamtunhauriäclu' von <>2 000 ha wird die Kmte demnach auf 43,1 Mill. kg Ix-ziffert. Man lioffl, 11,5 Mill, kg IJauniwollganie herstellen zu können. X JttpaniKehe Gummlfabrik in Malaya. Wie Domei aus Schonan meldet, arlx'ilef' die Yokohama Ruhlwr Manufacluriug Com. paii,v_Tag und Nacht an der Herstellung von 7r«e 10 RÖi das (•ttgear^te Werf M SdI. Oer Wnrtvrali tlH bta aa If Badtotabea ta Won Kci - - 'eaawoTitebObr Ahholonfl der M taaea- leeabeta S8 Rvl taflMabfl , lern VcroMrkt »Aaskenft !■ dar VervtHnnc oder OeecbUteatalle« 30 Rpl. Aajele«» AaealiinaKhloIr Ate Tata vor Creclielifii «m IC Uhr. Rlaine Aatelge« vardei ear cetea Vorttoieadaai des Betraiaa (aeek cflitlu Brtcfmarkefl) tahreoommen. MtadestKebIht IB» eine KIcIm Aaaeua 1 RM dDoc durch Post od«» Beten 70 Rot Aatka8(liceb01ir fOr Aazelgea mit Oescl SpelMflmmer, Tisch und 4 Sessel (Hartholz) um 200 RM zu verkaufen. Besichtigen von 12 t>ls 14 Uhr, 7v\arburg-Dr., Reiserstrafte 8, Part., rechts. 11607*3 Ein Schulwart ruf die Hauptadmle Saehaenfeld für aofort fetueht. Ver-helrateta, deutaohaprachende Bewerber wollen Ihre Ajife« böte an das Btlrgermetataramt Sachaenfeld richten. 11609 I An nnsere Poslbezieher! Wenn d«r Postbote cti Ihne« kommt und die Bezugsgebühr für die »Marburger Zeitung« einhcat, bitten wit Sie, dainit in der Zustellung keine Un-tcrhrechunj? tintritt, die Zahlung nicht zu verweigern. Die Benigsgebühr is^ immer im voraus zu bezahlen. ^fraarbtireer Zattutif«, VertriebsabteMtm^! Dach« und Zaunlatten sowie ätaffelständer, gebraucht, gut crhalteif, verkauft Leltersber- Per Ziegelwerk in Marburg« reidegg 1. 11614-3 rö^lMwänik^lt'Tür, 3.83 m lang und 2.35 m hoch, um 180 RM zu verkaufen. Legat, Marburg, BcethovenstraBe 2. 11615-3 2B Kanzteilieamtcr, in Buchhaltung und KorresponUenz vertraut, ftlr selbständig geeignet, findet Dauerstellung. Ausführliche Zuschriften an die Verwaltung unter »Selbständige Kraft«. 11565-6 Hausgehilfin, auch Anfängerin, für sofort gesucht. Handelsschule Kowatschp Herren-gassc 46. 11601-6 Vefkiiifer-In für Kunsthandlung, auch stundenweise für November-Dtzembcr od. auch ständig, sucht Karbeut^ Mar-burcr, Hcrrengasae 3, Telefon 2642. 11402-6 in fflr den Wach-m deti besetzten Qe- Eiserner, kleiner Sptfherd od. Kaipcrl dringend zu kaufen gesucht. Zuschriften unter »Land« an die Verw. 11617-4 Kaufe neuen oder gut erhaltenen Couch. Zuschriften unter »Sofortige Barzahlung« an die Geschäftsstelle der »Marburger Zeitungc in Cilli. 114604 üfftH tunm Anzeigen (auch amlNche) fir Jie ^ Samstag-Sonntag*Ausgabe werdes oar bia Freitag, U Uhr, aufflanommen. AasDahniM kieoea aaa leekariaehea Grfiadae aieht feiMelit «ardaa Merbvrgor ZoHiing Aaaeigee* Abteileai Verorlnuiis- nd Antsblall des Chefs der ZIvllverwaltuni lo der Unterstelermirk Nr. 101 vom 2f. Oktobar 1M2 EMpNit 10 Rp». Frhiltlicb beim Sebiller d«r ffarlNirear Verfata-«. Orucfteref-Oma. m.b.H. • Nerbwif/Ofeifc S##pe*< * Ver Etaatellaai «ea Arbeit** krUlaa Ae Z«aU«M«a| im teaUMIfea Arbellaatee eingekeh «erden. Hillaköchifinen und Sarviermädchen werden sofort aufgenommen. Dauerstellung. Lohn nach Heimtarif, Verpflegung und Unterkunft frei, rersönliche Vorstellung erwünscht bei der Lehrerbildungsanstalt in Marburg-Dr., Landwehrkaserne, Eingang LandwehrJitraBe, Heimgebäude, Verwaltung. 11475-6 Mldeken für alles, mit Kooh-kenntnlssen, sucht sofort Dr. Krauß, Marburg-Drau, Domplatz 3. 11RI4-6 PreiwüHi dienst bieten, auch Pensionisten, Rentner, jedoch unbescholten und einMtifähig, im Alter von 24 bis 60, zu sofortigem Ein* tritt gesucht. Auskunft btl allen Arbeitsämtern und bei der Werbeleitufig fOr die Ostmark: Thiel Rudolt Werbeleiter, Graz, Sackstraße 27« Tel. 42-42, und Innsbruck. Motel Mondschein. Marlahllf Nr. 6. 2009-0 Zu lülilflii MSbHertea Zimmer, womöglich mit Küchenbenützung, für eine Frau gesucht. Zuschriften unter »Im Einsatz« an die Verw. 11618-8 BURa-KIMO hemmt 32-10 Heate 16,18.30,21 Uh) fanny €f«ster 11473 Fdr Juf «ndliche sugelaaaen! aPLANADE Hemrut 25-29 Heute 16,18Ja21tJiht Oas ffrosM Sptef 11S90 FUr Jugendliche zugelassen! Metropei-llchtsplele CtHI Der Strom ^ Für Jugendliche anter 14 Jahren nicht zugelassenI ^ T ON-LICHTSPIELE PETTAU Montag zum letztenmale; Der Bavaria'Füm I Der awlge GUiell Für Jugendliche zugelassen! Garant gufr AFsn^i'Präp^rmt» MM -9 Tausche Hausmeisterposten fWohmmg mit Zimnier tind Küche) mit ehensolcher Mietwohnung. Anzufragen Mar-biirg-Drau, Schillerstrafte 6, Hausbesorgerin. 11613-9 Iii! im im Unterland ohne ,.MARiUROI« ZilTUNG" 0.PFUCHT OMttmif. Mt "Otimm Rei(h9MrbtiUßtmttn*diafi SthaaenntrhQtun^ Htkd Wohnort- nnd AnschrUtönderniig müssen unsere t-ositezieher sofort dem zuständigen Postami (nicnt dtni Verlag) melden. »Marburger Zeitung«, Vertriebsabteilung Bedienerin für sofort gesucht. Handelsschule Kowatuch in Marburg<*Drau, Herrengasse 46. 11600-6 bei den Geschflftsstellen der »Marburger Zeitung« IN CILLI, Marktplatz 12 (Fernrut 7) IN PETTAU, Ungartorgasse, Herr üeorg Pichler nnd bei den sonstigen Verkaulsstellen. Becugtprttit MonetHdi RM 1.25 (Bteto im vortut zahlbar). BcEttgsbettellnoge« werden bei den Oeschiftssiellen der •Marburger Zeltunj« und Ini Verlag. Marburg-Drau, Bad* tasae 6. angenommen. Tüchtige Verkäuferinnen oder ältere Verkäufer der Te.xtil-b.'-aache oder Textil und Sp«* zerei. in Dauerstellung gesucht. Zeugnisse und Referenzen zu richten an Kaufhau.s F. Sentsohar Ii Sohn, Lutten-berg. 11524-6 Beamter, 38 Jahre alt, mittelgroß, wünscht Bekanntschaft mit Fräulein oder Frau He 35 jähren aus Cilli oder Umgehung. Lichtbild erwünscht. Zuschriften unter »Untersteirer« an die »Mar-' burger Zeitung« in Cilli. 11603-12 ymriiififdiüii Klavier gegen Couch Odern Schreibmaschine zu tauschen gesucht. Marhurg-Drau, Uferstraße 30, Hofseite, ebenerd. 11599-14 KaufmiDBtscker leiler sucht wirklich «AOi mUiUertes Zlimier ev^tuell Vit Badebenütsung. Anträge erbeten unter „Kaufmännischer Leiter" an die Verwaltung des Blattes. U331 Tleferachöttert und achmenerfüUt geben wir allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß uns unser innißstßc-liebter, herzensguter und unvergeblicher Üatte, Vater, Großvater und Onkel, Herr Markus Kogtlnig Oberlehrer 1. R. Samstag, den 7. November 1942, um 1" Uhr früh, im 78. Lebensjahre, für immer verlassen hat. Das Leichenbegängnis unseres teuren Ver-blichenon findet an: Montag, den 9. November 1942, (um 16 Uhr, am Ortsfriedhofe in Saldenhofen statt Saldenhofen, den 7. November 1942. In tiefer 1 rauer: KaroHne geb. Zechner, Gattin; Franz und Karl, Söhne; Rosa verehel. Prach, Tochter, und alle übrigen Verwandten. SchmerrerWIlt geben wir allen Veru-andtcn, Freunden und Bekannten di^ traurige Nachricht, daß unsere liebe, unvergeßliche Tochter, Schwester und Schwägerin, Fräulein Maria Rlementschttscli unerwartet im 36. Lebensjahre verschieden ist. Die Beerdigung findet am Montag, um 16 Ühi, auf dem Magdalenen-Friedhof statt. Marburg-Drau, 8. Noven>ber 1942. Die tieftrauernden Familien Klementschitich und Lo()e Schmerzerfüllt geben die Unterzeichneten allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere liebe Mutter bzw. Großmutter, Urahne und Tante, Frau Anoav.PlstoriieliWerdniQ Witwe des akad. Malers am 7. November 1942, im 76. Lebensjahre, sanft entschlnfen ist. Das Leichenbegängnis der Unvergeßlichen findet Montag, den 9. November 1942, um lö Uhr, in Salrienhofen statt. SaldtMihofen, Marburg-Drau, Wien, Belgrad, Montevideo, den 7. Nov. 1942. In tiefer Trauer: Wilfried, Gustav, Hannibal, Odoaker, Richard, Manfred, Gertrude, Christa und Ita, Kinder; sowie Familien; Schauritsch, Werdnlk und Knezewitsch. Il(iI9 In tiefer, doch stolzer Trauer geben die Unterzeichneten die erschütternde Nachricht, daß unser liebster Bruder, Herr Werner Jowan am 4. November 1942, von mörderischer Banditenband, im Einsatz zum Schutze unserer geliebten Heimat, gefallen ist. Das Uc^rhbnis fand Sonntag, um 16 Uhr, zu Saldcnhufen statt. Hohcnmanten, Saldenhofen, Lorenzen a. B.. Cilli; Marburg-Drau, Kapfenberg, Prag und Cetinje (Italien), den 4. Nov. 1941 Peppl, Mllla, Grete, ^ Otmar, Heinrich, Wilhelm, Irmtraud, Rudi Jowan, Geschwister, sn-wic Mutter Jowan; Familien: Woch, Tschert-sehe, Speglltsch und Kebritsch. «