Deutsche Macht |rt*» C*itner|l«g »»» Eoslllag morgenl und ftürt ffir Clflt mit Z»?«»»»> tn » fall» »»»ollich II. —M. ri*x;«tja^rig B. l.so, holbjlhrii! (V. 1.—, j«m(SI)ri4 >. . Mil Voftverlindiniz vime!l>il,r<> ß. l-»> «. s.io. gtiqidina ff. e.ta. Sie t n#a:l. Hatltfrt« nehme» Sifcrotc für unser Matt »Üe dedeuieade, U»o»ce»erpe»itt«»e» de« 3m- int >,«1,»de« as. »edoclio« ant AtanniDratian Hau»-»>°« IM. Lprechi>unk,a Itl He&acleat» «glich, »il >»»u»h«e der k»nn» ,u» ffeien»«e. von !1—K n$t 8«- und t—< Ute Rattmiittgf. — IteclaMtUnea »erttftei — TOaa'MrtiWe werten nicht jaricJ^eiertet. — ®Bo«ome 3nfe«*u«(int nicht berfliffitri -rt. Nr. 82. Cilli, Donucrötag dcn 13. Octolicr 1887. XII. Jahrgang. Der Hrtsgrnppentag in Marburg. Ter am letzten Sonntag in der rebenum-fransten Traustadt abgehaltene uutersteirische Lrttgruppeiitag ist als eine impouirende Kund-qebung des DeutschihuniS im Unterlande zu be-nachten. Die Betheiligung von Abgesandten aus allen Theilen des Landes war eine großartige» da» Ergebnis ein hoch befriedigendes, und Mar-bürg selbst hat sich mit einer Stärke, mit einer Wärme als deutsche Stadt bethätigt, da» man snne Freude daran haben kann. Die Vertreter unseres Volkes haben sich Klsamiliengesunden, um sich über das bisherige Resultat der nationalen Arbeit aus dem hartbe-striitkncn Boden des steirischen Südens Rechen» schast zu geben, um sich ein klares Bild zu ver-schaffen von dem, was bisher geschehen, und raa« zu thun noch erübrigt, und um sich für da» noch zu Vollbringende neu zu stärken, neu u begeistern. Nach jeder dieser Richtungen hat dir OrtSgruppentag die auf ihn gesetzten Erwar-mgen im vollsten Maße erfüllt. Was unseren Parteigenossen zur größten Befriedigung gereichen «ujj. ist die in Marburg gemachte Wahrneh-«llng, daß der deutschnationale Gedanke hierzu-lande zusehends an Boden gewinnt und an In-vimäl zunimmt, denn er herrscht heute bereits in Kreisen vor. wo vor nicht allzu langer Zeit noch Lauheit vorhanden war und gelangt in einer Klarheit zum Ausdrucke, welche hinreißend nicken muß. Wenn, sich schon die Frauen um bos Deutschlhum in einer Weise annehmen, wie Sie» auf der Versammlung in der Traustadt qtichehen, dann braucht uns um die Zukunft »veres Volkes im Unterlande wahrhaftig nicht bange zu sein. Ter deutsche Schuloerein hatte eS sich zur Zugabe gestellt, Untersteiermark mit einem dich-tot Netz von Ortsgruppen zu überziehen. Es ist dies gelungen, und nur an zwei größeren Orten, Der böse Schein. Sa- txm Italienischen brt Giovanni Saraqat überseht von Eiegmund Kanzler. Manche von den geneigte« Lesen« werden ichon oft die Phrase gehört haben : „Der Schein ii wohl gegen mich — aber — ich bin unschuldig", und allen Jenen, die aus eigener Er-salssunc, da mitsprechen könne», wird beim Lesen dieser Zeilen ein Mädchen oder eine Frau in Erinnerung kommen, die mit niedergeschlagenen Augen diese Worte gesprochen hat. Die schlagendsten Beweise sind da. der Treu-bruch ist erwiesen, und Ihr habt nichts anderes «wartet, als eine Scene voll Bitten, Entschul-»«gütigen oder eine ganz unmögliche Vertheidigung. die sehr leicht zu bekämpfen wäre, aber — sian dessen habt Ihr nichts anderes gehört, als „J« Schein ist wohl gegen mich, aber... ich bin unschuldigDiese Phrase datirt schon vom Cusdeufalle, und zwar von unserer Erbmutter 6va her; sie sprach sie schon damals aus. als Adam sie mit dem Apfel überraschte, den ihr die Schlange offerirte. Es wird nun Mancher glauben, daß es in «nem solchen Falle besser wäre; wenn die Frau sich schuldig bekennen würde, man verziehe ihr dann vielleicht, indem mau ihr Geständniß als einen Beweis von Aufrichtigkeit ansehen und bei nämlich in Luttenberg und i» St. Leonhard im W. B., sind noch keine Ortsgruppen vorhanden. Die größte Wirksamkeit hat der Verein im Trau-thale und in der Marburger Gegend entfaltet, wo namentlich viele windische Bauern den Schul verein unterstützen und damit den Beweis liefern, daß man noch nicht überall in windischen Kreisen sich den Segnungen der deutschen Cultur ver-schließen will. Um so mehr sticht das Verhalten der Geistlichkeit he>oor, welche namentlich im Drauthale mit ganz geringen Ausnahmen der agressiv-slovenischen Richtung angehört, windische Predigten hält, trotzdem sie nicht verstanden werden, die Einweihung von Schulen des deut-sehen Schulvereiues verweigert, und sich auch nicht zur Ertheilung des Religionsunterrichtes herbeiläßt. Große Opfer hat der Verein für die Schule in Sauerbrunn gebracht, um deren Zustandekommen sich Herr Dr. Hoisel so große Verdienste erworben, und Wind.-Feistritz, Pettau, Lichtenwald und noch viele andere Orte haben aus Mitteln des Vereines nationale Unterstützung erhalten. Ueberhaupt gelangt in Untersteiermark die eigentliche Tendenz des deutschen Schulver-eines deutlich zum Ausdruck, denn hier wird sehr erheblich mehr ausgewendet. als man von hier aus beizusteuern vermag. Wo das Deutschthum am meisten bedroht ist, da muß sich eben das ganze deutsche Volk eiusegen, die Gesahr zu mildern. Ziemlich schwierige Verhältnisse hat der Schulverein in der Umgebung Cilli's gesunden. Aber nnsere Gegner mögen sich ja nicht mit der Hoffnung schmeicheln, daß man. weil ein Versuch mißglückt ist. nicht den Muth finden werde, neue Versuche zu unternehmen. Und was die Stadt Eilli selbst anbelangt, eine kerndeutsche Stadt, die dem Anpralle der windischen Wogen directe ausgesetzt ist, so weiß die Eentralleitung deS Deutschen SchulvereiuS sehr genau, daß sie des Schutzes bedarf, und sie wird ihn gerne einer aufrichtigen Reue ihr sogar die Achtung wieder zuwenden könnte. Dieser Glaube ist irrig. Ein Geständnis hätte wahrscheinlich manchmal einen Mord, ge-wiß aber die Verachtung zur Folge, denn es ist die aufs Tiesste gekränkte Liebe — mehr noch die verletzte Eigenliebe zu rächen, und da gibt es keinen Pardon: und selbst wenn wir Männer, verblendet von der Leidenschaft, zu schwach ge-worden, den Kampf mit dem Herzen auszuneh-men, uns zu einer Versöhnung geneigt zeigen, so bleibt doch immer zu unserem Mißvergnügen, im Grunde der Serie ein Stachel zurück, den keine Argumentation hinwegzaubern kann. Dies weiß die Frau, sie kennt das Herz des Mannes, und wird daher nie eingestehen, nie bekennen: sie wird negiren, denn wenn sie negirt, gewinnt sie Zeit, und die Zeit ist bei ihr Alles. Wenn sie sagt . . . „aber ich bin unschul-big", so will sie unseren Zorn in einen Lauf-graben leiten, und wenn wir uns flammenden Auges mit dem Schwüre entfernen, jene Treu-brüchige nicht mehr wiedersehen zu wollen, so wird sie uns beileibe nicht zurückhalten, uns nicht nachlaufen, sie wird uns vielmehr Zeit lassen. Blut und Nerven zu beruhigen, in der Ueberzeugung, daß ihre Phrase später ihre Schul-digkeit thun wird. gewähren, wenn der richtige Impuls dazu ge-geben ist. Wir werden es selbstverständlich nicht unterlassen, rechtzeitig unsere Stimme zu er-heben. Die Berichte, welche aus dem Ortsgruppen-tage in Marburg erstattet wurden, haben auch manches Bild gezeigt, das wenig erfreuen kann. Wir erinnern nur an RadkerSburg, an Lutten-beeg und an Lichtenwald. Ohne Zweifel werden : die kernigen Worte, welche am Sonntage ge-sprachen wurden, manchen Säumigen aneisern und manchen Schläfrigen wecken. Uns selbst ge-reichte es zur persönlichen Befriedigung, daß ein von uns erst unlängst ausgesprochener Gedanke von mehreren Rednern aufgegriffen und weiter-gesponnen wurde, der Gedanke nämlich, daß wir Deutsch in der Kenntnis der windischen Sprache die wirksamste Waffe finden werden für unsern Kamps gegen die windische Hochfluth. Wir wäre» — leider — durch Krankheit verhindert, dein untersteirischen OrtSgruppentag persönlich anzuwohnen. Die Berichte, welche uns über denselben zugekommeu sind, haben unS je-doch überzeugt, daß das Fest wohl geeignet war. dem deutschen Volke in unseren Gegenden die Bedeutung des Teutschen Schulvereines deut-lich vor Augen zu führen, und wir bringen unsere? Partei zu dem glänzende« Erfolge, welche» sie in Marburg erzielt, unsere herzlichsten Glückwünsche dar. Die von edlem nationalen Fühlen zeugenden Reden, welche in Marburg gehalten worden sind, dürften kaum irgendwo lauteren Widerhall finden, als bei uns. Die Tripet-Ällianj. Zu dem Artikel der „Nordd. Allgem. Ztg." über EriSpi'S Besuch in Friedrichsruhe wird einem deutschen Blatte unterm 6. d. aus Berlin geschrieben: Die Eröffnungen, welche, nachdem EriSpi Das Schönste dabei ist. daß die betrogenen Männer gerne wieder bereit sind, die Unschuld dieser Frau zu verfechten: ist eS doch wieder die Eigenliebe, welche die Hauptrolle dabei spielt, und die geht ja Hand in Hand mit der Liebe selbst. Es fällt ja dem Manne gar zu schwer, zu glauben, daß sie ihm einen Anderen vorge-zogen hätte, daß sie ihn betrügen wollte, ja — daß sie ihn gar betrogen hätte! Diese Betrogenen wünschen daher gar nichtS anderes, als eine Vertheidigung, welcher Art sie auch sei. Die Betrachtungen über dieses Thema schlie-ßeud, werde ich nun zur näheren Bcleuchtuxg ein kurzes Histörchen erzählen, wobei ich hinzu-füge, daß dasselbe nicht ersunden ist, sondern sich wirklich abspielte, daß ich demnach selbst-verständlich falsche Namen angebe, denn wenn man auch oft nicht Anstand nimmt, den Sünder zu nennen, den der Sünderin nennt man nicht. • » Sie hieß Julie, war jung und schön — die Sehnsucht manches Jünglings — und war an einen alten Mann, den Grafen V . . ., königlichen Senator, an einen Derjenigen, die nicht dazu beigetragen haben, Italien groß zu machen, verheiratet. Die junge Gräfin (oder die schöne Senatorin, wie man will) wußte sich schadlos zu halten, sie hatte einen Ersatz, aber gesprochen, nunmehr auch unsere Regierung über die Friedrichsrnher Conserenzen machen läßt, müssen das Herz jedes Friedensfreundes in Europa höher schlagen lassen. Es ist kein Wenn und Aber möglich an diesen lapidaren Sätzen und in ihnen haben wir in der unzweideutigsten Bestimmtheit den Inhalt der Friedrichsrnher Almichungen vor uns: die Defensiv-Allianz der drei Mächte ist eine vollkommene, nach Ost und West ui gleicher Stärke gerichtete, und Diejenigen. welche eS angeht, habe« sich danach zu richten. Seil langer Zeit nicht hat es eine so klare und beruhigende Situation gegeben. Die Größe des Wurss. zu welchem sich die dentsche Politik entschlossen hat, beweist freilich auch, wie drohend die Gefahren für den Frieden gewesen sind. In mebr als einem Sinne hat die jetzt zu Siande gekommene Allianz etwas Abschließendes und Ausschließendes für fremde Staaten. Die unmittelbare Aufeinanderfolge zweier so wichtiger Ereignisse, ,vie die gescheiterte Stettiner Kaiser-entrevue und die Begegnung von Friedrichsnih eS sind, deutet auf einen zwingenden logischen Zusamme ihang. Roch bis zur zwölften Stunde bat man hier dem Zarenreiche den Rückweg zu dem alten bewährten Verhältnis ossen gehalten. Aber der Weg ist nicht betreten worden, uns der Gegensatz, der bis dahin noch als überbrück-bar, weil latent, betrachtet werden konnte, war mit der denkwürdigen Stettiner Woche plötzlich in seiner ganzen Gefahr und Furchtbarkeit offen-kundig geworden. Hier nun setzte die deutsche Politik ein. indem sie Italien in der europäischen Friedensversicherungs-Gemeinschast eine bestimmte Rolle anwies. Die Lage ist ähnlich derjenigen von 1878. wo der sich ankündigende Bruch mit Rußland den Reichskanzler nach Wien gehen und dort das deutsche österreichische Bündnis abschließen ließ. Es ist nicht möglich, stärkere Garantien des Weltfriedens zu schassen, als wie sie jetzt durch die Tripel Allianz gegeben sind. Man kann im Zweifel sein, ob die besänftigende Ein-Wirkung dieses Ereignisses eher in dem Verhält-nis Frankreichs zu Deutschland oder in dem-jenigen Rußlands zur bulgarischen Frage her-vortreten wird; ausbleiben aber kann sie weder in der einen noch in der anderen Richtung. Am unmittelbarsten freilich ist Frankreich durch die neugeschaffene Situation berührt, und es ist ge-stattet zu sagen, daß dieses bei einem Angriff auf Deutschland es sofort mit zwei Gegnern zu thun baden würde, während der russisch-italie-nische Gegensatz hinsichtlich der Balkansragen int Erftfalle doch nicht unmittelbar zu einem Zu-sammenstoß zu führen braucht. Obwohl Crispi in Frankfurt die auf die Orientfragen hinzie-lende Natur des Bündnisses besonders betont hat, wird in Berlin an versirten Stellen die Ansicht festgehalten, daß gerade in der Präci- der Senator merkte bei seiner vielfachen Beschäs-tigung und seinem blinden Glauben an eheliche Treue nichts davon. DaS reife Alter hatte ihn scharfsinnig gemacht: er hatte einen sehr sicheren Blick in der Politik, dafür war er blind in feinem Hause. In» Sommer des vergangenen Jahres genoß der Herr Senator mit seiner Frau die Freuden deS Landlebens, das heißt, beide langweilten sich entsetzlich. Hauptsächlich sie lang-weilte sich sehr, ihr ging die Stadt ab. wo Arthur sich aufhielt, den sie jetzt nicht sehen konnte. Ihre einzige Beschäftigung bestand jetzt darin, ihm zu schreiben, ihr einziges Vergnügen, die Briefe, die sie von ihm empfing, zu lesen — Briefe, die sie mit Entzücken erfüllten, denn jeder derselben war Liedeserguß, LiebeSseHnen. Das Mittel zu dieser Korrespondenz waren die Journale — eine fürchterliche Waffe gegen die Ehemänner. Als Alliirter derselben mache ich hier einen Zwischensatz, um Euch zu sagen: Mißtrauet, Kollegen, den Journalen; denn mit ihnen ttaget Ihr oft selbst einen Boten ins Hau», der sich im Hinterhalte verbirgt und es aus Eure Ehre abgesehen hat. Er ist in einem Avis auf der letzten Seile zu finden, doch Ihr findet ihn nicht — er weiß sich Euch unsichtbar zu machen, denn sirung des Verhältnisses der alliirten Mächte zu ihrem westlichen Nachbar der Kern der Fried« richsruher Abmachungen liegt. Mit besonderer Genugthuung muß es erfüllen, daß das AuS-wärtige Amt es geflissentlich hervorheben läßt, wie Oesterreich-Ungarn in Friedrichsruh gleich-sam der Dritte gewesen. Auch der letzte Rest von Rivalität zwischen Wien und dem Onirinal kann jetzt wohl als überwunden angesehen werden. Cilli, 12 Lctober. In der gestern stattgehabten Eröffnung-Sitzung des Abgeordnetenhauses brachte die deutschnationale Vereinigung durch unsere» Abgeordneten. Herrn Dr. F o r e g g e r. eine Interpellation ein wegen des notahone im Verordnungsblatte nicht publieirten Erlasses des Justizministeriums vom 21. Juli d. I. an das Oberlandesgericht Graz, daß die Bestim-mungen der Justizerlässe von März 1862, Oetober 1800 und April 1882, wonach slove-nische Grundbucheingaben auch slovenisch ein-zutragen seien, nicht bloß im Sprengel des Landesgerichtes Laibach, sondern daß diese Be-stimmungen bei ähnlichen Fällen in den übrigen slovenischen Landestheilen des ObergerichtS» sprengels Graz „selbstverständlich Anwendung zu finden haben". Die Interpellation führt aus, daß die justizministerielle Verfügung weder dem Gesetze noch den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung entspreche, und daß die Com-petenz des Ministers in dieser Sache fraglich sei, da nach dem Landesgesetze vom März l87-l die Grundbücher in Steiennark deutsch anzulegen, folglich auch zu führen seien, lieber die dentsche Grundbuchführung sei niemals geklagt worden, während die unfertige neuslovenische Sprache Hiezu ungeeignet sei. Die ministerielle Verfügung müßte Rechtsunsicherheit, Einschränkung des Realcredites seitens der Deutschen in» Gegensatze zu dea slovenischen Vorschnßeassen und sogar eine Verminderung des Werthes von Grund und Boden zur Folge haben. Die Interpellanten fragen, ob der Minister ge-willt sei. diese » n g e s e tz l i ch e, dieInter-essen der Bevölkerung schädigende Verfügung zurückzunehmen. Korrespondenzen. Marburg, 11. September.') (Orig.-Bericht.) Ein gemüthliche« G e f ä n gnis.j Kürz-ich nahm der windische Strafrichter des hiesigen Bezirksgerichte«, Adjnnet Dr. Vipauc, einen Criminalsträfling des hiesigen Gerichtes auf eine Commission nach Pöllitschberg mit. Ob dies zur Kräftigung der Gesundheit des Sträflings ge-schah, wissen wir zwar nicht, möchten aber doch *) A»S der confiScirten Nummer 74 vom IS Tep-tember wiederholte ---es sind mit Limoniensaft geschriebene Buchstaben, die Euren« Auge entgehen. So erging es dem Senator. Das Eintreffen der „Eleganz" (einer Mode-zeitung) war ein Ereignis in dieser kleinen Fa-milie. Der Graf selbst ging, diese von der Post zu holen, und sie der Gräfin übergebend, sagte er ihr mil gunnürhiger Miene: „Gesegnet sei die Mode", während sie mit schwerer Mühe ihre Freude zügelte und ihre Gemüthsbewegung zu verberge» trachtete. Sie zog sich dann gewöhn-lich in eines ihrer Zimmer zurück, um mittelst einer chemischen Operation, die jedoch sehr ein» sach war. das unsichtbar Geschriebene sichtbar hervortreten zn lassen, dasselbe dann zu lesen und--wieder zu lesen. Zum besseren Verständnis sei noch erwähnt, daß die Gräfin das Abonnement nicht von ihrem Gemahl besorgen ließ. Sie that dies selbst nnd richtete eS so ein, daß die Absendung nicht seitens des Journals selbst besorgt wurde. Dies war Arthurs Sache, denn sonst wäre es ihm ja unmöglich gewesen, etwas auf das Blatt zu schreiben. Nach dem Abendessen also erschien das Jonrnal wieder aus dem Tischchen, aber die verfängliche letzte Seite war nicht mehr dabei, was dem Grasen jedoch nicht auffiel, denn er sah nur oberflächlich hinein und machte über das Gesehene dann seine Glossen, sich meistens -nrn—i auf die ftrafrichterliche Humanität des erwähm» Herrn hinweisen, um auch den Herren Strä'-lingen einen Fingerzeig zu geben. Was kann ei wohl Schöneres geben, als wenn der Richm mit den Sträflingen spazieren geht, zumal dn günstigem Wetter! Daß sich dergleichen, mie vieles Andere, nur ein windischer Gerichtsadjuna erlauben darf, ist wohl selbstverständlich. unJ denkt die hiesige deutsche Bevölkerung schon längst auf Mittel und Wege, wie sie zu ein» Strafrichter konimen könnte, der — nun. üb« den die bösen Zeitungen nicht» Ehrenrühriges zu schreiben wissen und auch ohne Scheu schreib« können. Marburg, 12. September.*) (Orig.-Bericht., [Noch einmal der sch w a r z rotd« goldne Hosenträge r.j Wir haben sein» zeit mitgetheilt, daß man einen Schüler der hiesigen Lehrerbildungsanstalt einer angeblÄ begangenen MajestätSbeleidignng verdächtig und sprachen unsere Verwunderung varüd« aus, daß der Schüler wegen dieses Verdachtet und noch vor Abschluß der gerichtlichen llnta> suchung sofort aus der Lehranstalt ausgeschlossa wurde. Ebenso berichteten wir bereits, daß d« bewußte Schüler aus der gerichtlichen Ilma-suchung vollkommen schuldlos hervorging, weil die Gerichte das Tragen von schwarzrothgol^enet Hosenträgern durchaus nicht als einen Beweis einer begangenen Majestätsbeleidigung cmseb« wollten, wie dieß unsere windischen Pädagog« thaten. Bei solchem Sachverhalte waren ran höchlichst erstaunt. daß der bezüglich« Aut-schließungsbeschlnß des Lehrkörpers auch vo» Landesschulrathe bestätiget wurde. Wir woll» deßhalb mit letzterem durchaus nicht rechten, da wir vollkommen überzeugt find, daß er diedn in objectiver Weise — selbstverständlich af Grund der ihm zugekommenen Berichte und dn in diesen enthaltenen Darstellung des Sachnc-Haltes — entschieden haben mußte. Wir sick aber wahrhaftig begierig, zu erfahren, was diese Benchte eigentlich enthielten, um den Au«-schließungsbeschlnß zu rechtfertigen. Etwa wohl gar die Beschreibung, in welcher Weise der be wußte Schüler von einem windischen Lehrer i* quirirt wurde. Dieser fuhr nämlich den Schuln mit „lauter" etwa folgendermaßen an: „Bt find es, Sie müssen es gethan haben, gesteh« Sie es nur u. s. w." — Der Schüler raar hierüber in seiner Unschuld dermaßen zerknirscht und'niedergeschmettert, daß die Antwort aus die schweren Vorwürfe nichts anderes als heftig, die Stimme erstickendes Weinen war. Und diese? — man höre und staune — wurde Ä? Schuldbekenntnis genommen ! Zur Charaktenmk \ des Geisteszustandes des obenerwähnten imv- *) Aus der confiScirten Nummer 7t vom 13. Sa» < «ember wiederholt. dahin äußernd, daß ihm die alte Mode mit d» Volants-Kleidern und den dächenörmigen Hiim besser gefallen babe als die jetzige. O * * Eines Abends war die Gräfin trauriger all sonst: das Journal langte an. aber am feiner Seite war das Zeichen des Einverstänümss«. Arthur schrieb diesmal nicht. — Er hatte « wahrscheinlich schon vergessen!--laufe* düstere Ideen durchkreuzten ihren Kops — « dachte über die Treulosigkeit der Männer «aih — über die verhängnisvollen Folgen der 2rcs »ung--und vor Zorn die Blätter emet Romanes, den sie. ohne zn lesen, in iNinda hatte, zerknitternd, sah sie gar nicht, wie da Gras, der ihr gegenüber saß. sich damit uiin-hielt, einen schönen Lampenschirm aus iwwi" Papier, aus welchem chinesische Figuren (jejwiäita waren, zu sabriciren. Dieser Lampenschirm war eine Prämienbeilage der heutigen „Eleganz" ipU der Graf, welcher ihn nur gummiren mußte, hatte ihn bald zusammengestellt. Als er tu,im fertig geworden, war er des Lobes voll üd« die Schönheit des Schirmes. Wäbrend er ihn nun aus die Lamp« iemr sagte er stolz über sein Werk: „Sieh' mal, Julchen, wie schön er m 1887 bischen Inquisitors diene die Mittheilung, daß selber vor nicht langer Zeit einen Schüler, der mit seinem Federmesser einen Bleistift spitzte, beschuldigte, da« er ihn mit dem Messer habe .angehen" wollen. Dergleichen Vorfälle liesern eine» traurigen Beweis, unter welchen Händen unsere Jugend oft herangebildet wird, geben da-der auch der Staatsverwaltung den Fingerzeig, wo beim Verfehlen des BildungSzieles oft der Fehler steckt. Wir möchten aber auch unsere Volksvertreter aufmerksam gemacht haben, gerade diesem Falle ihre Aufmerksamkeit zu widmen, weil wir dafürhalten, daß derselbe im Hinblicke aus unsere deutsche Jugend leider von nicht zu «mcrschätzender Bedeutung und Tragweite ist. Kleine Höronik. !D a i Dementi Riege r'Sj bezüglich der Mittheilungen des „RuSti Kurier", über welches „Vaterland" und „Gr. Voltsblatt" so außerordentlich entzückt sind, hat das Organ des P. Opitz. die „Oeft. Volksztg.", nichts weniger als befriedigt! Dieses Blatt schreibt nämlich sehr zutreffend wie folgt: ..Der alte Dr. Rieger hat seit einiger Zeit die Gewohnheit angenom-mm. sich besonders von Vertretern panslavistischer Aussenblätter aushören zu lassen, vielleicht um sich, wie es die national-tschechische und natio-nal-flovenische Agitation in Oesterreich so eifrig thut, russische Sympathien zu verschaffen. Werden die Berichte jener russischen Blätter über solche Unterredungen mit Rieger dann in der deutschen Presse wiedergegeben und enthalten sie Unangenehmes, so ist die Präger Rationalpresse jedes-mal rasch mit der Ausflucht bei der Hand, daß Tr. Rieger falsch verstanden worden fei. Dies-Ml ließ der Präger Entschuldigung?-Apparat merkwürdig lange warten, obwohl es sich um Dinge sensationellster Art handelte, und obwohl da» bundesgenössische „Vaterland" zweimal hin-tereinander dringend in Prag um Aufschlüsse ge-beten hat. Ganz aus der Saft gegriffen konnten diese Offenbarungen, nach denen der Rationa-iialismus über alles gestellt wird, kaum sein, sonst wäre wohl sofort ein kategorisches „Rein" der Entrüstung in der national-tschechischen Presse erhoben worden. Das geschah nicht, und erst nach mehreren Tagen brachte Rieger's „Politik" me Erklärung, deren Gewundenheit und ganzer ^nhait außerordentlich charakteristisch ist. Statt all dieses Uniherredens hätte vom principientreu-katholischen Standpunkte, wenn hierin derselbe für Tr. Rieger Hauptsache wäre, einfach die «rüstete Abweisung genügt." sD i e E n t s ch ä d i g u n g s p f l i ch t des Staates] für unschuldig Verurtheilte wird von Sachsen, wenigstens indireet, schon seit I'/, fahren anerkannt, indem aus Antrag des Grafen Lönneritz im Februar 1836 ein Dispositionsfond Zeyt sage mir noch einmal, daß er zu nichts u»ge." Die Gräsin, zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt, den Kopf über das Buch gebeugt, ak ob sie in die Lectüre vertieft wäre, gab «ist gar keine Antwort, und als er seine An-spräche wiederholte, zuckte sie nur mit den Ächseln. Jndesseii zog sich aber über ihrem Haupte ein Gewitter zusammen. Turch die Lampenwärme erschienen aus dnn weißen Schirme erst Buchstaben und dann bildeten sich Satze daraus. ES waren die mit Limoniensaft geschriebenen Zeilen. Der Senator starrte mit weit aufgerissenen Lugen auf den Schinn; in diesem Momente bane er das Aussehen Rebukadnezars, als dieser vor dem Uvnv tekel stand. Er las: „Meine angebetete Julie! Wie mußt Du Zich auf deiner Villa langweilen, ach, wie be-dame ich Dich, meine Julie! Ich denke immer nur an Dich, an die verbrachten Stunden der Glückseligkeit und an jene, die uns unsere Liebe noch bereiten wird. Kehre zurück, denn ich kann ohne Dich nicht leben. Der Graf. Dein Gatte. Tein Tyrann, hat nicht das Recht, mich uni die seligsten Stunden zu bringen, mir nur eine Stunde Deiner Liebe zu rauben. .Deutsche Wacht" von l 2.090 Mark in den Etat für gedachten Zweck eingestellt wurde. Es haben sich demnach bereits zwei deutsche Staaten, Sachsen und Baiern, bereit erklärt, gegebenen Falles Gnaden-acte auszuüben. Dies bedeutet wenigstens einen Schritt vorwärts aus dem Wege, der zur gesetz-lich ausgesprochenen Entschädigungspflicht des Staates für alle Fälle führen muß, wo die Rechtspflege sich in einem verhängnisvollen Irr-thuni für die unschuldig hievon Betroffenen befand. [Boulanger als G esch äf t s m a nn.j Bekanntlich ist, wie das ja auch anderen fran-zösifchen Ministern geschehen, dem General Boulanger mehrfach der Vorwurf gemacht worden, seine Stellung zum Börsenspiel ausgenützt zu haben. So bringt jetzt der „Patriot", allerdings unter Vorbehalt, aus der Rew-Horker „Tribüne" Folgendes: „Ein eben aus Paris zurückgekehrter Ehrenmann erzählt seltsame Dinge über die Spekulation der Revadabank in Getreide. Er behauptet, Mackay habe während seines Auseitt-Haltes in Paris mit Boulanger verkehrt, wäh-rend derselbe Kriegsminister war. Mackay sprach mit Boulanger von Getreide-Speculationen, die von den Aussicht«» eines Krieges in Europa abhängig seien, und man bot Boulanger einen Antheil an dem Geschäfte an, wenn er seinen politischen Einfluß aufwenden wolle, um die feindselige Stimmung gegen Deutschland zu er-Hitzen und einen allgemeinen Krieg, der die Ge treidepreise in die Höhe treibe. Herbeizuführen. Daß Boulanger seiner Verpflichtung in dem Contracte nachgekommen, lehrt der Lärm, den ec in europäischen Kreisen hervorgerufen hat: aber sein Einfluß wurde durch sein« Entlaffnng aus dem Ministerium abgeschnitten. Dieser Ehrenmann setzt hinzu. Mackay habe sich so fest auf Boulanger's Macht verlassen, einen Krieg zu sichern, daß er sich auf die Getreidespeeulation geworfen und einen schweren Verlust erlitten habe." * * • [Die größte Frau.) Rom bereitet sich vor, die größte Frau der Welt in seiner Mitte zu empfangen. ES ist dies die Acbrissin - Mutter des Klosters Sankt Meinrad in der Schweiz. Die Aeb-tissin mißt gegen neun Schuh, ihr Umfang ist ein derartiger, daß sie in den weiten braunen Kloster-gewändern geradezu übermenschlich aussiebt. Die Aebtissin kommt in die Ewige Stadt, um dem Papste zu seinem Jubiläum ihre Huldigung dar-zubringen, und der Heilige Vater erklärte offen, daß er sehr neugierig sei, sie kennen zu lernen. [UnglaublicheSMißverständnis.) In der Rue Ztiquet zu Paris wurde am 2. Oktober die Leiche eines kräftigen. anständig gekleideten ManneS gefunden, der durch einen Stich in'S Herz getödtet und dann seiner Habseligkeiten beraubt worden war. Die Leiche wurde in'S Polizei-Com-missariat gebracht. Im Laufe deS Vormittags erschien Kehre schnell zurück, nieine Julie, zu Deinem Dich über alle Maßen liebenden Arthur." Da gab's keinen Zweifel, unter Julie ivar die Gräfin, seine Frau gemeint, uud Arthur war der Cousin, aus den der Graf schon längst Verdacht hatte. Er ballte die Faust, die Haare standen ihm zu Berge, die Augen schienen aus ihren Höhlen treten zu wollen — der Alte mußte Furcht einflößen. Vor Wuth konnte er kein Wort hervor-bringen — die Kehle war ihm wie zugeschnürt — endlich, mit einer gewaltsamen Anstrengung stieß er die Worte hervor: „Da sich', Elende!" Die Gräfin, welche bis jetzt auf nichts geachtet hatte, sprang, als sie diese Worte hörte, von ihrem Sitze auf. sah erst jetzt das ver-änderte Aussehen des Grafen und — die Schriftzüge auf dem Lampenschirme . . . Sie wurde weiß wie ein Leinwandlappen, fiel auf den Sessel zurück und stieß die Worte hervor: „Der Schein ist gegen mich . . . aber ich bin unschuldig." Wie die Scene geendigt hat? Ich weiß es uicht! So viel weip ich aber, daß der Gras einen Monat nachher in einer Gesellschaft den Witz seiner Frau so sehr rühmte. Er erzählte nämlich die Geschichte mit diesem Lampenschirme, 3 eine junge Frau Namens Annie Doudeau weinend im Bureau und gab an, ihr Mann fei die Nacht nicht nach Haufe gekommen. Da nun am vorigen Tag Zahltag geween, so fürchte sie. er sei auf dem Nachbauseweze beraubt worden. Man zeigte ibr die Leiche, und mit einem furchtbaren Schrei sank die Aermste in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich kam, warf sie sich auf die Leiche und bedeckte das erkaltete Antlitz mit Küssen. Auch ihr Vater, sowie der Arbeitgeber deS Ermordeten, eine» braven Mechanikers, bestätigten die Identität der Leiche mit dem ver? mißten Doudeau. Die unglückliche Frau nahm die Leiche mit nach Hause, wo sich bald ihre Eltern und Freunde einsenden, um sie zu trösten. Im Laufe de» Nachmittags öffnete sich plötzlich die Stubenthür — ein bärtiger Kopf schaute herein, und gleichzeitig ertönten lebhafte Rufe der Zimmerinsaffen. Der Mechaniker Doudeau aber, denn Niemand anders war der Eingetretene, stotterte verlegen seine Entschuldigungen: er glaubte nicht ander», als dieser Familien- und Freundesrath sei versammelt, um ihm wegen seiner Nachtschwärmerei den Text zu lesen. Man kann sich die allseitige Freude denken, nachdem das Mißverständnis aufgeklärt war! Die Leiche des Doppelgängers aber wurde wieder auf die Polizei gebracht. ES ist noch nicht gelungen, über die Person deS Ermordeten etwa» in Erfahrung zu bringen. [S ch w a n z l o s e K a tz e n.j Auf dem Natur-forscher-Eongreß zu Wiesbaden wurden von Dr. Otto ZachariaS aus Hirschberg zwei schwanzlose Katzen vorgezeigt. ES handelt sich bei diesen Thieren um die merkwürdige und doch vielfach bestrittene Thatsache, daß die Vererbung einer gewaltsam erzeugten Veränderung der Organisation stattgefunden hat, insofern die Mutter der Kätzchen ihres Schwanzes durch Abklemmen verlustig ging. Seit der Zeit nun, da dies geschah, warf die ihreö Schwanzes beraubte Katze neben normal geschwänzten Jungen auch solche, bei denen auch nicht da» geringste Schwanzrudiment entdeckt werden konnte. Diese Thatsache ist im boben Grade beachtenswerth, weil sie den direkten Beweis für die von Darwin bloß postulirte Annahme liefert, daß Veränderungen, welche der elterliche Organismus während feine» individuellen Lebens erfährt, in ver-stärkter Form auf die Nachkommenschaft fortgepflanzt werden können, und Keheimrath Virchow hatte darum vollkommen recht, wenn er in seiner am 2t). Sep-tember zu Wiesbaden gehaltenen Rede über den TransformiSmuS die ZachariaS'schen Katzen als eines der interessantesten Objecte der Wiesbadener Aus-stellung bezeichnete. [Eine zoologische Entdeckung.) Der Berliner zoologische Garten hat letzthin eine wichtige Erwerbung gemacht — ein vierfüßigeS europäisches Thier, das seither noch ganz unbekannt war. Dieses Thier ist eine durch den Forschung?-reisenden E. v. Oertzen von den Cycladen »tilge-brachte Wildziege und hat durch Dr. Reichenow den Namen Capra »loroa-i erhalten. Sie bewohnt die kleine Insel Joura, die nördlichste der sogenannten unter Lachen bemerkend, daß ihm seine Gattin diesen Streich gespielt hätte, um ihm die Unan abzugewöhnen, Blätter aus ihrer Modezeilung zu ruiniren, was er zum Oeftern wirklich gethan habe. Um seinen unwürdigen Verdacht gutzu-machen, habe er ihr gleich des anderen Tages ein Paar Brillattt - Ohrringe gekauft. Seit dieser Zeit kann er seinen Freunden nicht oft genug wiederholen, wie häufig der Anschein trügt; vor allem Anderen müffe man Ver-trauen zu der Frau haben, die man liebe. ..Freilich," fügte er hinzu, „nicht Jeder hat das Glück, sowie ich, eine Lueretia zu besitzen !" Ich habe daraus nur Einen Wunsch, meine geneigten Leser: Unser Herrgott bewahre Euch vor dem Scheine! D. V. Pom SchukKaus ins Arrenhaus. r. Den äußersten Südosten Riederösterrcichs bildet ein Gebirgswinkel, der den Namen „Bück-lige Welt' führt, und das nicht mit Unrecht. Berge und Hügel, wasserreiche Schluchten und Gräben wechseln in üppiger Reihenfolge ab, bis sich endlich in Ungarn die Landschaft allmälig 4 Deutsche Wacht 1887 Strophaden, nördlich von Euboea gelegen. Zwar besaß man schon seit Alters her Kenntnis über das Vorkommen von wilden Ziegen auf Joura, aber wegen der Schwierigkeit, das von Menschen un-bewohnte Eiland zu besuchen, blieb man über die specifischen Eigenschaften der Thiere in Ungewißheit. In den fünfz ger Jahren gelangte ein junges Exemplar in Besitz d«S österreichischen Eonsul» auf Kreta und würd« wissenschaftlich beschrieben, irrthümlich aber für die aus Kreta und in Kleinasien heimische Bezoarziege gehalten. Seitdem hat man keine ge-naueren Nachrichten über die Joura Liegen erhalten. Im Alterthum muß die Insel ivegcn ihres Reich-thums an Wildziegen berühmt ge>v«sen sein, da sie von den Alten „PolvaipoS", d. h. die Ziegenreich« genannt würd«. Auch in neuerer Zeit war der Be-stand noch zahlreich. Im Jahre 1844 berichtete v. d. Mühle: Auf der Jaf«l Joura bei SkogaloS, nördlich von Euboea, ivelche, einen alten Einstedler ausgenommen, ganz unbewohnt ist, wimmelt e» von einer Ziegenart, von welcher, konnte ich nicht er-fabren. selbst trotz aller Anstrengungen und B«r-sprechungen nicht einmal ein Gehörn erhalten. Sie find so schlimm, baß sie d«n Jäger anfallen und, wenn er nicht vorsichtig ist, über die Felsen hinab-stürzen. Im Jahre 1831» wurde eine Abtheilung griechischer Soldaten durch widrigen Wind auf diese Insel verschlagen, welch« in kurzer Zeit zwanzig Stück theil>v«ise mit den Bayonnetten erlegten." Gegenwärtig find die Wildziegen auf Joura dem Auesterben nah«. Einige Hirten, welche sich während de« Sommers mit ihren Heerden dort aufhalten, stellen ihnen eifrig nach und werden sie bald aus-gerottet haben. — Gegenwärtig trägt die Ziege de» zoologischen Garten« in Berlin, ein etwa zweijähriger Bock, noch ihr Sommerfell, welches eine röthlich gelbe Grundfarbe zeigt, auf der die schwarzen Binden, insbesondere ein breites schwarze» Halsband, sich prächtig abheben. Bon Fachmännern wird die Vermuthung ausgesprochen, daß die Joura-Ziege und nicht, wie bisher angenommen wird, die Bezoaziege die Stammform unserer HauSziegen sein dürfte. » * • (Gin hübscher Schulscherzj wird der „Tägl. Rundschau" eingesendet: In d«r Sexta hatte ein Schüler au» dem „BonneU" den Satz zu üb«r> setzen: ..Non euro verba malonirn". Die Worte waren dem Schüler b«kannt, nur mit cnio haperte e». Plötzlich blitzt eS in ihm auf, und freudig ruft er: „Cur beißt warum!" Als der Lehrer ihn auf-merksam macht, daß hier nicht cur fond«rn curo steht, übersetzt er flott: „ich warum?" Um d«n Jungen auf daS Thörichte seiner Antwort aufmerksam zu machen, heißt d«r Lehrer ihn daS „ich warum?" conjugiren. Und ohne Anstoß kommt'S heraus: „Ich warum, du warst 'rum, er war rum" . . . (Loneinem eigenartigen Control-A p p a r a t] erzählt ein Wiener Blatt folgende heitere Geschichte. Am Sonntag producirte sich in einen» Wiener GasthauSlocale eine VolkSsängergesell- schast, für welch« nach jeder Nummer ein lang-beiniger Sänger im Publicum die Rund« machte, um mit recht ungeschminkten Manieren den OboluS einzufordern. Mit seinem rechten Arm hielt er jedem Gaste d«n Teller unter die Nase, die linke Hand aber hielt er krampfhaft geschlossen; in dieser sunc-tionirte nämlich der Coutrol-Apparat, welchen ihm seine Kunstgenossen mitgegeben hatten, um die Ehr-lichkeit ihres Kollegen vor gar zu harter Versuchung zu bewahren. Dieser Apparat ließ an Einfachheit nicht» zu wünschen übrig; die Zigeuner praktiziren ihn, wenn sie irgendwo aufspielen und Einen zum Absammeln aussenden, wohl seit den Zeitm deS MittrlalterS. ES war ein« lebendige Fliege, welche ihm b«i stu>rnich ««iit bontei U»s de vin de Johannisberg. J. Janin." (Hab« ick Seiner Hoheit dem Fürsten Metternich duodert Flaschen JohanniSberger empfangen. I. Jamn.> Metternich lachte und bezahlte den Einfall Janin'» mit hundert Flaschen deS gerühmten Rheinwein». (Am jüdischen BersöhnungSfeitj werden bekanntlich alle Feindschaften begraben un» neue Freundschaften geschloffen. Auch Jeiteles und PeiteleS, zwei Händler in alten Kleidern und tr bitterte Concurrenten, wollen sich an dem heilige» Tage wieder versöhnen. JeiteleS ergreift die Initiativ«. „Gieb mer de Hand. VeiteleS". sagte er; „i& wünsche Der Alle», was Du mer wünscht!'- — „Fängst D« schon wieder an?" gibt VeiteleS grimmig zurück. ^DieSchule derAesthetik.Z Ein Pro-feffor der Aesthetik hatte eine schöne Tochter, m welcher ein Student verliebt war; sie erwidert» diese Liebe und bestellte den Studenten stets, wen» ihr Vater Eolleg las. Der junge Mann kam m Folge d«ffen während des ganzen Semesters nicht in die Vorlesung, waS dem Professor längst aufgefallen war. AlS der Student das Honorar zahlte, fragte ihn daher der Gelehrte: „Aber Verehrtest«, ich habe Sie nie in meinen Vorlesungen geseben, obgleich Sie belegt haben; arbeiten Sie denn !» fleißig zu Hause?" — „O nein, Herr Professor/ erwiderte der Slud«nt, „ich studire unterdessen Aesthetik nach Ihrem ältesten Werke." [Im Operationssaale.) Ein Professor der Chirurgie, welcher den Ruf hat, ohne besondere Rücksicht auf Fleisch und Knochen allzu „schneidig" zu arbeiten, steht am Operationstische. Asfistenzarzt: „Ach Herr Professor, ich bin ein wenig in Verlegenheit." — Professor: „Warum?" — Assistenzarzt : „Der Wärter hat gerragt, welche Hälfte bei Kranken er in'S Bett zurücktragen soll." ^ocates und Arovinciates. GUIi, 12. Lciober [Unsere letzte Confiscation.] Die von der Staatsanwaltschaft verfügte Beschlag-nähme der Nummer 74 unseres Blatte» hat. wie wir seinerzeit mitgetheilt, die Bestätigung des Kreisgerichtes als Preisgericht nicht erlangt. Wie aus einer an uns gerichteten Zuschrift des Kreisgerichtes hervorgeht, bat das Oberlandes-gericht die gegen jenes Erkenntnis erhobene Be-schwerde der Staatsanwaltschaft zu verwerfen befunden. Da nunmehr der Veröffentlichung der beiden Correfpondenzen aus Marburg, welche die Beschlagnahme veranlaßten, nichts mehr im ehrenvollen Beruse hingeben, und sein -treben war auch von dem besten Erfolge gekrönt. Aus diesen Umständen ist es leicht erklärlich, daß die Bewohner des OrteS, und überhaupt des ganzen Psarrsprengels. gute, ruhige und freundliche Leute waren, und daß sich die Schuld jugend überaus wohlgesittet zeigte. Die Ein-nehmerfamilie fühlte sich denn auch bald heimisch in diesem abgelegenen Winkel der Erde. Wer die Verhältnisse deS Schulmeisters näher kannte, der bedauerte ihn trotz seines guten Einverständnisses mit der Pfarrgeistlichkeit. Nicht nur, daß der unbedeutende Wirkungskreis an der zweiclassigen Pfarrschule sein Streben in enge Schranken und seinen hellen Geist gefesselt hielt, verbitterte ihm überdieß seine Gattin, eine wahre Xantippe, das Leben. Da seine trübselige Ehe kinderlos war. so wandte der gute Utann all' seine Sorgfalt und Liebe der ihm anvertrauten Schuljugend zu. Das Schulzimmer war seine Welt, und hier, in mitten seiner Schüler, welchen er außer Lesen. Schreiben und Rechnen noch manch' ander« Kenntnisse beibrachte, und insbesondere auch d^s Buch der Bücher, das schöne, reichhaltige Buch der Natur erklärte, hier weilte er am liebsten. Und außer der Schule war es der Umgang mit den beiden würdigen Priestern, mit den Zoll- 1887 Neffe steht, so bringen wir dieselben an ge» »obnter Stelle nochmals zum Abdruck. IG e g e n den j ü n g st e n I u st i z - E r-laß. Ter steiermärkische Laudes-Ausschuß hat m seiner Sitzung am 8. Oktober d. I. die Werrcichuug einer Rechtsverwahrung gegen den Ministerial-Erlaß. womit verfügt wurde, daß Eintragungen in das Grundbuch auf Ver-langen der Partei in slovenischer Sprache zu er-wlgen haben, beschlossen und diesen Protest bereu» im Wege der Statthalterei an die Regie-nmg geleitet. sS a n n r e g u l i r u u gl. Bei der am 10. d. M. vorgenommenen Wahl eines Der-imers der Concurrenzbezirke und Gemeinden, welcher in der heurigen Sannregulirung - Commission Sitz und Stimme hat, wurde Herr )aneS Hausrnbichler aus Sachsenseid gewählt. Interesse der Sache ist es eigentlich zu bedauern, daß man in eine so wichtige Jnter-isientenvertretung einen Mann wählte, der aus dem beschränkten Standpunkte eines slovenisch-»ationalen Fanatikers steht, und der sein neues Amt kaum ander« als im Dienste der Idee, die ihn ganz gefangen hält, ausnützen wird. Uebri-pen* — man wollte es so — uns kann's recht fein! Köstlich ist es. daß die vorgeschlagene Lad! des Herrn Lipold aus Praßberg seitens der Windischen zurückgewiesen wurde. Herr Jos. Lipold ist den Herren — zu wenig national! IBezirksvertretung C i l l i.] Die Srgänzungswahl eineS Mitgliedes der Bezirks» Vertretung Cilli aus der Gruppe der Höchstbe-Wirrten des Handels und der Industrie an Stelle des verstorbenen Herrn Julius Pogatschnig hidet am 22. d. M„ 10 Uhr Vormittag, in den Amtslocalitäten der k. k. Bezirkshauptmann-Wil statt. sEv a n g e l i s ch e K i r ch e u g e m ei n de.^ ),i der am S. d. Mt». abgehaltenen Sitzung t«r evangelischen Kirchengemeinde Cilli wurde einstimmig Herr Wilhelm Jauch zum Presbyter, iilli» dann vom Presbyterium znm Cassier und Kurator-Stellvertreter gewählt. IDas neue Gisela-Spital in € 111 ij geht mit raschen Schritten seiner Voll-aidung entgegen. Die Schlußfteinlegung wird, zelegentlich seiner bevorstehenden Hieherkunst, l »oil Kronprinz Rudols vorgenommen, und im jause deS nächsten Monates wird daS stattliche Abäude, auf welches wir des Näheren noch ■Mtanmeit. seiner Bestimmung übergeben «rden. [Die Pettauer Bezirks -Ver-iretungj wählte vorgestem den neuen Bezirks-schulisch. u. z. die Herren: Gymnasial-Direetor Dr. Michelitsch. Wilh. Pisk, Franz Kchosteritsch und Johann Ätarmirsch, lauter An-dänger der LandeSschulbehörde. Seitens der Kamtm und mit den« lustigen Arzte, was ihm sein Los erträglich erscheinen ließ. Leider sollte es nicht immer so währen. Ein Echuloberauffeher, ein hoher kirchlicher öürdenträger aus der Kreisstadt, hielt Schul-vifnationen kn seinem Sprengel ab, zu welchem auch die Schule des Pädagogen von W. ge-dörte. Der hochwürdige Herr war mit den Fort-grillen der Kinder in den Elementargegenständen wohl recht zufrieden; als er sich jedoch ent-fante, ließ er die Bemerkung fallen, daß „Lesen, Schreiben und Rechnen für Bauernkinder genüge; all» Andere sei aber überflüssig, da es den Leuten nur die Köpse verwirre". Der Erfolg dieser Schulvisitation hatte nicht lange aus sich warten lassen; die Mehrzahl der Schulmeister, darunter recht beschränkte Köpfe, erhielt Auszeichnungen oder schriftliche Beladungen. und nur der Lehrer von W. wurde Übergängen; er war, wie der Pfarrer meinte, den Herren in der Stadt eben zu gescheidt. Nach zwei Jahren rückte der junge Grenz-;oll-Einnehmer vor und übersiedelte mit seiner Familie nach seinen neuen Dienstort, einer Kreis-•todt an der Donau. Jahre waren vergangen, >uid er hatte des kleinen Marktfleckens im Ge-birge sammt seiner Bewohner fast völlig ver-gessm, als er einmal eine Reise nach der Re- „Deutsche Wacht" skavisch gesinnten Pettauer Volksverhetzer wurden alle möglichen Anstrengungen gemacht, um die Wahl zu hintertreiben und bis in die Funetions-zeit der neuen, bekanntlich in der Majorität windischen Bezirksvertretung zu verschieben. Es hals aber nichts, und auch das saubere Stückchen, unter Verfassung gefälschter Unterschristen Bauern am Sitzungstage aufzubieten, erwieS sich — wie der „Tagespost" gemeldet wird — als erfolglos. Der bekannte nationale Heißsporn und Spezereihändler Jurea und der samose Herr Jurtela haben gegen die Sitzung protestirt. Da das Recht der Abhaltung von solchen sonnen-klar ist, wird der Protest der Maleontenten nichts nützen. s A b s ch i e d f e i e r. ] Aus Mahren-berg, 9. d. M., wird uns geschrieben: An-läßlich der Uebersetzung des Herrn Schulinspectors Vincenz B a u m g a r t n e t nach Leibnitz wurde hier eine Abschiedseier veranstaltet, welche an inniger und ausrichtiger Herzlichkeit nicht leicht übertrosfen werden kaun. Der durch Gaste ver-stärkte Männergesangverein „Liederkranz", dessen Mitglied, Vorstand und Chormeister Herr Baum-gartner während der Periode seines Hierseins abwechselnd war, brachte im Vereine mit der Feuerwehr trotz des strömenden Regens dem Scheidenden einen Fackelzug und ein Ständchen dar. Nach dem Ständchen fand in Brudermann's GasthauSloealitäten. welche festlich decorirt waren, eine Festkneipe statt. Die Dilettantenmnsik spielte lustige Weisen, der Gesangverein trug Lieder vor und eine Reihe von Toasten würzte die Unter-Haltung, welche sich weit über die Mitteruachts-stunde ausdehnte. Herr Baumgartner konnte aus der großen Betheiligung an diesem Feste sehen, wie lieb und werth er den Mahrenbergern und dem ganzen Bezirke ist. iGegen Gautsch!j In letzter Stunde rösfnung des Reichsrathes hat sich auch der behäbige flovenische Politiker und Abge-ordnete Pfeiffer aus Gurkfeld noch entschlossen, in seinem Wahlbezirke eine Anti-Gautfch-Demon-stration zu veranstalten. Herr Pfeiffer hat vor einigen Tagen im unterkrainische» Töplitz ein Dutzend Zuhörer zu Stande und dah!n gebracht, daß sie erklärten, Gautsch sei ein undankbarer Slovenenseind. Damit wird wohl der letzte Auszug der slovenischen Anti-Gautsch-Comödie abgespielt sein. Binnen sechs Wochen wird es Herr v. Gautsch wahrscheinlich auf Kosten der Deutschen wieder zu Pro-Demonstrationen für sich gebracht haben. [E i n e „Laibacher städtischeSpar-eassa"j soll als Geldinstitut aus slavisch-natio-naler Basis und als Concurrenz-Anstalt gegen die „Krainische Sparcassa" mit I. Jänner ihre Thätigkeit beginnen. Wir wetten, daß die Geld-pervaken die Letzten sein werden, die ihre Gelder dem neuen Institute anvertrauen. sidenz unternehmen mußte. Nach Ersüllung seiner dienstlichen Obliegenheiten machte er einenRund gang durch die . Moser'schen Schwank „MitBergnügen" eröffnet. Dieses heitere Stück ist sür unser Publicum ..D-«tsche Wacht" eine Novität, und man verfolgte mit lebhaftem Interesse die Darstellung der neuen Schöpfung eines der beliebtesten deutschen Schriftsteller der Gegenwart. Die Erwartungen wurden nicht ent-täuscht. — im Gegentheile, es gab einen sehr genußreichen Abend. Das Stück hat eine ge-sunde Basis, prächtig gezeichnete Figuren, leichten Dialog, recht viel Witz, und urkomische Ver-wechslungen und Verwicklungen. Die Tendenz ist mit wenigen Werten ausgedrücktr „Die Frau soll dem Gatten immer nachgeben". Die Dar-steller thaten ihr Möglichstes, und wir können heute schon constatiren, daß Direktor Zanetti sich sehr viele Mühe gegeben hat. um eine gute Gesellschaft zusammen zu stellen. Unser Publicum möge fein Mißtraue» gegenüber der Direction fallen lassen, denn wo es augenscheinlich ein redliches Streben gibt, da muß auch die Unter-stützung nicht zu lange aus sich warten lassen: in einer kleinen Stadt ist ja ohnehin kein Theater-Director auf Rosen gebettet. Von de.i am ersten Abend in's Feuer geführten Truppen gefiel Herr Flamm am besten. Er verfügt über eine ganz entsprechende Erscheinung, spricht ein tadelloses, klangvolles Deutsch. hat viel Routine und charakterisirt fein und consequent; des Auditoriums Sympathien waren ihm sofort sicher. In Herrn Fenereis.'n begrüßten wir einen lieben Bekannten vom letzten Frühlinge unter der Direction Julius Schulz, und können ihm als Darsteller des Emil Ionas fast unbedingtes Lob spenden. Der eingebildete kranke könnte sasl nicht besser ausgeführt werden; diese oft wiederkehrende Badefigur hatte fast bei jeder Scene die Lacher ans ihrer Seite. Wir sind auf die weiteren Leistungen des Herrn Feuereisen sehr begierig. .Herr Lerchenfeld, der den Fritz Roll spielte, gab sich alle Mühe; wir können einen Mässigkeitsersolg registriren. Es war uns sofort klar, daß er sich nicht in seinem eigentlichen Rollensache bewege. Herr Niederländer präfentirte sich in feiner kleinen Partie als ein recht verständiger, gewissenhafter Schauspieler. Director Zanetti führte seine Partie, die des Rentiers Lehmann, mit gewohnter Routine durch. Von de» Dame» war Fräulein Wilhelm als Wally brav; ob sie aber das Zeug zu einer ersten sentimentalen Liebhaberin hat, wird erst die Zukunft lehren: wir haben hierüber einige Zweifel. Fräulein Körner, die Naive, gefiel »ns nicht sonderlich; ihr Exterieur wirkt nicht günstig, ihre Bewegungen sind zu wenig fein und die Sprechweise ist nicht genug zart. Fräulein Dornstein war befriedigend in ihrer kleinen Partie; wir freuen uns, sie bald i» einer größeren Rolle zu sehe». Der Badearzt und der Polizei - Inspektor waren durch die Herren Stanieck und Berger vertreten und da wohl nicht in den besten Händen; dagegen spielten Fräulein Kukla und Herr Göstl ihre kleinen Rollen vorzüglich. Am Sonntag ging ,.'s Nullerl" in Scene, und zwar mit Herrn Schmidt-Renner in der Titelrolle. Wir haben die Ueberzeugung er-langt, daß »nserer Bühne an diesem Darsteller eine vorzügliche Kraft gewonnen wurde, trotzdem wir gestehen müssen, daß seitens unseres Publi-cumS den beiden Vorgängern des Herrn Schmidt-Renner in mancher Beziehung der Vorzug ge-geben wird. In Bezug ans Donat müssen wir dies selbst zugeben, denn das Nullerl dieses Schauspielers war infolge des zahnlosen Spre-chens — die Sache ist nicht sehr schwierig, es gehört nur einige Uebung dazu — und wegen der zitternde», gebrechlichen «stimme um min-bestens zwanzig Jahre älter, und die Scenen, in welchen der arme Greis so hart behandelt wird, waren demnach auch wirksamer. Fräulein Körner g fiel uns als Bauerndime besser als ani ersten Abend, und dasselbe gilt auch von Herrn Lerchenseld. Sehr gut placirt waren Herr Flamm als Großknecht, Herr Feuereisen als Schnurrer und Fräulein Dornstein als Agerl. Gestern spielte mau vor leider nahezu leerem Hause Held's „N ä h e r i n", und die Vorstellung zeichnete sich durch Frische aus, was namentlich auf Rechnung des Herrn Schmidt-Renner zu setzen kommt, der seine Rolle als Stesan Hoch mit einer Gewandtheit hinwarf, welcher man auf Provinzbühnen nicht allzuhäufig 1KX7 begegnen dürfte. Fräulein Ealliano, welche Die Näherin gab, bewährte sich als eine tüchtige Localfängerin mit noch immer guter, biegsamer Stimme und einschmeichelndem Vortrag. Tie Rolle der eifersüchtigen Frau des Gutsbesitzer? Sombar war in den Händen der Frau Tor»-stein, welche die Figur wicksam darstellte, und der Gutsbesitzer selbst wurde von Hecrn ?<«er-eisen gespielt, der mit dem ungarische» Deutsch ziemlich gut fertig wurde. Herr Flamm geiiel uns diesmal nicht besonders. Um den Gesammt - Eindruck zu zeichne, den wir von den ersten dre! Vorstellungen unserer Theater - Gesellschaft empfangen fad«, brauchen wir nur das Eine zu sagen, daß jem aus unserer Bühne vorhanden ist. was wir tu der vorjährigen Saison oft so schwer vermißt: die sichere Hand eines alte» Theater-Praktiker» der Director Zanetti ohne Zweifel ist. Tieie sichert Hand wird bezüglich der nöthigen kleine» Aenderungen im Personale gewiß daS Richtig treffen, und sie auch ohne Zögern vornehmen, ch ch ch # * Morgen, Donnerstag, wird im Cilli» Stadttheater die Millöcker'sche Operette „Gas-p a r o n e" gegeben, und erfolgt das erste Am-treten des Tenoristen Herrn Adolf »önig und der Operetten-Sängerin Fräulein Kuckla. Ueber Herrn Konig. der an größeren Bühnen gewirkt hat. in Preßburg. Frankfurt a. d. O. u. f. w, erzählt man uns Einiges, das uuS seine Bekanntschaft interessant erscheinen läßt. Er soll ein tüchtig geschulter Sänger und rvutimr« Darsteller sei». Auch Fräulein Kuckla erfreut sich als Sängerin eines guten Ruses. — fl:« Samstag dürfte Schönthans Luftfpiel „Ter Raub der S a b i n e r i n u e n" gegeben werden. woraus am Sonntag die Lpereae „Der Bette lstu d ent" folgt. Ohne Zwei'cl gibt es am Donnerstag sowohl als auch am Sonntag volle Häuser. * Die Familie Reichmann gab in Cilli drei Concerte: das dritte im Gasthol zum „Erz-Herzog Johann". Wir haben dem letztere» dei-gewohnt und alles, was uns über die Leistungen der kleinen Gesellschaft schon von Kram der berichtet worden war, vollauf bestätigt gefunden. Die Glanznummern des Concertes waren öa$ Omoll-Quartett von Beethoven, die Serenade von Haydn und Schumann's bekannte „Trau merei", deren Bortrag sich dnrch Sicherheit und sehr schönes Zusammenspiel auszeichnete. 7en Solisten gaben Bazzini's Concert-Allegro nir die Violine und das zweite Clarinettc Concert von Weber hinlänglich Gelegenheit, ihre minmtri stannenswerthe Virtuosität zeigen zu können. Zwischen die gehaltvolleren Piecm waren dos Pizzicato „Mandolina" von Langay und Loch.i rini's reizende „Menuett", welche vor einig« Jahren das Publicum der Wiener Philtmrnw niker in große Begeisterung versetzte, eingereiht, und den Schluß des Programmes bildeten,-o rasate's „Zigeunerweisen". Die Conee.tarnen waren so liebenswürdig, noch „Steirische ^and ler" zuzulegen, die reizend gebracht nnd roa dem zahlreichen, erlesenen Publikum mit Tank-barkeit entgegengenommen wurden. Wie nur hören, wird die Familie Reichmann an einem der nächsten Abende in Pettau concertirr». worauf wir unsere dortigen Leser ganz besonder« ausnierksant machen. „I m fernen W e st e n." Roman, »ach dem Amerikanischen von Lina Freifrau wn Berlepsch. (Bachem's Novellen-Sammlung, ^and 29. Geb. I M.) Der Hauptreiz dieser eige» thümlichen, schönen Erzählung liegt in der über zeugenden Schilderung anziehender Charaktere. Im Vordergrund deS Interesses steht da» seltsame, leidenschaftliche Wesen Ethelda's. die. von Jugend auf verwöhnt und verzärtelt, ihre Hand ohne ihr Herz den« Richter und Gouverneur Markham reicht, einem zwar rauhen, aber lbai-kräftigen, edlen Manne. Turch diesen großen Fehler enttäuscht, und mit der Familie idr« Gemahls wegen deren ihr unerträglich scheinende» . Farmergewohnheiten zerfalle», wird vaS ;ane Geschöpf ganz unglücklich. In Folge einer Um-I wandlung lernen sich die beidm Gatten langsam verstehen; aber gerade in der Zeit, wo sie an« fangt, ihn zu lieben, wird sie von ihm durch sine plötzliche, dem Scheine nach begründete Anschuldigung inbetreff eines zu Besuch er-scheinenden Jugendfreundes so gereizt, daß sie, Matt durch eine kleine Demüthigung ihre Un-schuld zu beweisen, sich durch die Flucht von ihrem Gatten trennt. Räch Jahren endlich wird die bis dahin bekämpfte Leidenschaft zn einem reineren Gefühl, und Ethelda erkennt mit schaudern, wie sebr sie gefehlt! Dieser Selbst-erkenntnis hilft eine glückliche Fügung sie in die Arme ihres ManneS zurückführen, dessen ge-brochenes Herz den Kerben Verlust bis jetzt nicht verschmerzt hatte. Der Uebergang ist mit großer psychologischer Feinheit geschildert. Der Leser wird hingerissen, er fühlt und lebt alle die Empfindungen und Ereignisse mit, die das Ver-däll.iis des wiedervereinten Paares endlich so glücklich umgestalten. Auch die übrigen Gestalten liefe« empfehlenswerthen^iomans, besonders den ichivachsinnige», jedoch überaus gutherzigen Andy versteht die beliebte Verfasserin geschicktest zu zeichnen, und erhält so das Interesse des Lesers bis zum Schluß in Spannung. Jeder Band von Bachem'S sehr schön ausgestatteter Sammlung is, auch einzeln verkäuflich. K. • „K u r i o s e G e s ch i ch t e u" von F. R. Zlockton. Vierter Band der Sternbannerserie. Perlag von Robert Lutz in Stuttgart. Der erste Band dieser Sammlung der besten Erzeugnisse amerikanischer Humoristen enthielt Frank R. Ziockton's prächtige» Roman : „R u d e r h e i m", mid ist der Verfasser damit nach dem Urtheil zahlreicher deutscher Kritiker so erfolgreich bei «ws eingeführt worden, daß der Herausgeber der auch bei uns in Oesterreich rasch beliebt ge-wordenen „Sternbannerserie" sich entschloß, in dem gegenwärtigen vierten Bande eine Auswahl der kleineren Geschichten Stocktons folgen zu lassen, welche gewiß den Leserkreis derselben in eine grundbehagliche, vergnügte Stimmung ver-schm werden. Stockton zeichnet sich in den .Kuriosen Geschichten" insbesondere durch glück-liche Erfindungsgabe aus. Um sonderliche Menschen, abenteuerliche Situationen und wunder-ich< Verhältnisse ist er nie verlegen, und er ver-tobt es. selbst das Unwahrscheinliche mit dem cchcin des Wahrscheinlichen zu umgeben. Aller-dmc>s dringt Stockton selten tiefer in Geist und Emütli ein; doch vor Oberflächlichkeit bewahrt ihn der gesunde Kern seines sonnigen und driiercn Wesens. Als besonders gelungen nennen mir folgende Beiträge aus dem reichhaltigen Inhalte des vorliegenden Bandes: „Die ver-ftorbene Schwester seiner Fran", „Ein Stückchen rotber Caliko", „Die Doppellandschaft". „Unser Saminfchirm", „Wie ich meinem Schicksal nach-half" und „Das Weib — oder der Tiger?" — sie .Hamburger Rachrichten" urtheilen über die .Sternbannerserie" : „Je weiter dieses Unter-nehme» fortschreitet, desto mehr Interesse ge-winn! man an dem Bestehen desselben; es führt ten deutscheu Leser aufs Beste ein in die «ubenie Literatur der neuen Welt." Der Aus-Mtung schenkt die Verlagsbuchhandlung von Robert Lutz die nöthige Beachtung, daß Inhalt im» tfornt aus gleicher Höhe stehen. B. WolkswirMchaft sEineGefahr für diefteirifchen Kohle «werfe.] Bei der fteiennärkifchen Äatthalteiei beschäftigt man sich mit einer An-Gelegenheit, welche das Interesse weiter Be-völkerungskreise tief berührt, und die vielleicht Mch in Hinblick ans die bevorstehende Eröffnung de« Reichsrathes, in unseren parlamentarischen jiSrperschaften zur Sprache gebracht werden dürfic. Es handelt sich um eine scheinbar rein geschäftliche und höchst nüchterne Affaire, von deren Austragung aber dennoch das Geschick ivciter Gebiete, sowie taufender von Arbeitern bedingt ist. Zwischen der Südbahngesellschaft ugö der Graz - Köflacher Gesellschaft besteht ein mehrjähriger Kohlenlieferuugsvertrag, welcher Ende December abläuft, und welcher, wie man m den betreffenden Kreisen besorgt, nicht mehr erneuen werden dürste. Es soll nämlich, so ver-lautet wenigstens, den beiden größten Wiener Kohlengruben Besitzern der Ostrauer und schle- fischen Reviere gelungen sein, von der Nordbahn so weitgehende Tarifermäßigungen zu erwirken, daß fortan fchlesifche Kohle in wirksamen Wett-bewerb mit den steyerischen und krainischen Kohlenwerken in ihrem eigensten Absatzgebiete treten werde. Es liegt, wie das „N. W. T." schreibt, aus der Hand, daß die Angelegenheit in ihren nur zu fühlbaren Confequenzen weit über den.Kreis gewöhnlicher geschäftlicher Jnter-essen hinausragt, indem dadurch alte bestehende Industrien, welche taufenden von Arbeitern und deren Familien ihre Existenz sichern, bedroht wären. Zunächst widmet, wie bemerkt, die Statt-halterei der Angelegenheit ihre vollste Aus-merksamkeft, allein es kann und wird dabei nicht sein Bewenden haben: bedeutsame öffentliche Interessen würden dnrch diese theilweise künstlich geschaffene Eoncurrenz zn sehr tangirt und es ist so die Theilnahme erklärlich, mit welcher man den Entschließungen der Landesregierung in dieser Sache folgt. Kaus- und LandwirMchatt. ^Frisches Heu al» Futter.) Bekanntermaßen hat frisches Heu einen starken, intensiven Geruch, so dah seine Ausdünstungen nicht allein bei Menschen, sondern mitunter selbst bei Pferden be-sonder» in engen Ställen, Eingenommenheit deS KcpfeS hervorrufen. Der höhere Wassergehalt, den eS im frischen Zustand« bei dem Einbringen noch be-sitzt, vermindert sich bei Lagern auf dem Boden, indem eS wann wird und die Feuchtigkeit verdunstet. Bei diesem Processe deS AuSschwitzenS. welcher vier biS acht Wochen in Anspruch nimmt, verliert sich auch der starke («eruch und der anfänglich gleichfalls vorhandene strenge Geschmack. So lange daS aber nicht geschehen, bat der Gemih deS frischen Heues, vielfältigen Erfahrungen zufolge, bei Pferden wie bei Rindern häufig schwere Verdauungsstörungen verursacht, die mitunter mit starker Blähung oder mit heftigen Hirncongestionen, auch mit nachfolgen-dem Verfehlen, beziehungsweise Perkalben, verbunden waren und gar nicht selten tödtlick endeten. Eingesendet. *) Löbliche Redaction! In den Gasthänsern liegen hier Sammet-büchsen „für die dentsche Schule» aus; r§ wäre angenehm zn wiffen, für welche deutsche Schule gesammelt wird, da in Untersteicnnark sowohl der Deutsche Schulverein als auch der Schulverein für Deutsche für die deutsche Schule wirkt und Derjenige, welcher die Absicht zu spenden hat. entweder für den einen oder den anderen Verein Sympathien hat. daher auch nnr dem ihm angenehmen Verein spenden will. Hochachtungsvoll Cilli, am l<>. October 1887. Mehrere Gasthausbesucher. *) Für Form und Inhalt ist die Redaction mit ver° antroortlid). _______ Scüwarz Satin mmWm (ganz fl 11t rinn UotM» bis Ü-A* l>" l,i II. l.ld Du! flltHll neu Qualitäten) vern ndet m einzelnen Koben und ganzen Stücken zollfrei in'« Haus. das Suidenfnbrik-Depitt von G. Henneberfl i« uml k. Hoflieferant). Zürich. Muster umgehend. | Briefe honten 1<» kr. Porto. 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Kauch, Wullund, IWcvar, MatiiS sowie in allen reaonimirten Specereihandlungen V Den hochherzigen Mitgliedern des kalb. Frauenvereines fstr Unterstfltzung verschämter Armer wird bekanntgegeben, dass am 17. Oc-tober, Kachmittag 3 Uhr, die General -Versammlung: in der Wohnung der Frau Vorsteherin. Edle von Wertheimstein, Wienergtrasse 31, 1. Stock, stattfindet. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. IM« C wird aufgenommen bei 758 15 Heinrich Scheuermanu, Spengler Eilli, Hauptpiatz 4._ Als Comptoirist oder Volontär guebt ein jnnger Mann unter billigen Bedingungen eine Stelle. Auskunft Exp. 723 <*in Lotto - Tchreiber oder eine -Schreibcrin wird aufgenommen. Ansk. in der Kvp. 758 7tOO W£iirbi*e werden verkanft. Näherem Kip. 753 Weinmost - "Derkauf. Verkaufe meine heurige Fechsung von der Presse weg_.Mottef Mil'fXUHIIHi. 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