>»»««1 ftr All,.' Str. 4. Mittwoch, S. JS««-r t8«8. VI». Jahrgang Die.Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — für Marbura« ammäliri., k ff ks a r. Znl Geschichte des Ta^es. Die Grenzsperre, welche Preußen gegen da» öfter-reichische Schlesien im vorigen Jahre, angeblich wegen der Vieh-seuche angeordnet, wird mit oller Strenge ausrecht eiljalten. AlS diese Maßregel verhängt tvurde. meinten Viele, die Anhäufung von Militär an den Grenzen habe ganz andere Zwecke im Auge, als den Schuh vor der Viehseuche. In früheren Jahren galt^es auch. Seuchen zu verhindern, zu derartigen Mitteln griff man aber nie. Man wittterte daher in dem unverhältttißmäßig starken Ansaiumeln von Truppen in Prtußisch Elhlesien Kriegsvorbereitungen. Heute knüpft sich ein anderer Verdacht daran; die österreichischen Schlesier beliaupten: Wir sind durch daS Gebirge und sbcrdies wegen der schlechten Verbindung mit dem Anlande ganz auf den Perkehr mit Preußen angewiesen. Dics tvill man uns so nachdrücklich a!s möglich fühlen lassen, um den Ged^niken wach zu rufen, daß eS ja in unserem Interesse gelegen, jenem tkande anzugehören, auf daS wir in unserem Handel und Wandel angewiesen. Dann iiätien diese Plakereien alle ein Ende. Die Ohnmacht unserer Regierung. Abhilfe zu schaffen, un-tetftül^ natürlich solche Gerüchte und Gei^anken. Die Vildukgdes italienischen Ministeriums ist noch nicht gelungen und es gewinne» jene Gerüchte an Glaubwürdigkeit, denen zufolg« Viktor Emanuel Menabrea fallt» zu lassen und de» Senc-ral Durando zu berufen gewillt ist. Durands war bekanntlich bereits einmal nachdem Rattazzi in Folge der Ereignisse von Aspromonte zurücktrete,» mußte. Minister-Präfident und erließ als solcher zum nicht geringen Aerger der französischen Regierung jene im Tone der diplomatischen Streitschristen Lavour's gehaltene Denkschrift, in welcher er daS Anrecht Italiens auf den Besitz von Rom auseinander setzte. Alle von dem König über die Lage des Landes und die schwebende Minifterkrisis' be-fragten Persönlichkeiten sollen darin übereingestimmt haben, daß sie ein Ministerium Menabrea ohne die umfaffendste Veränderung seines reak-tionären Programms für unmöglich halten, einem Ministeriuui Durando dagegen ihre volle Unterstützung zusagen. Einem Ministerium Durando tvürden sehr viele Mitglieder der Rechten und der Mitte, besonders alle Neapolitaner und Lombarden zustimmen, und es könnte dasselbe unter seiner Fahne eine sehr erhebliche Mehrheit zusammenscharen, die sich bis auf dreihundert Mitglieder belaufen lvürde. Die französische Regierung verwendet in jüngster Zeit NN ganz besonders Augenmerk auf ihre Rüstungen zur See. Admiral Fou^chon hat jetzt, in Mitte deS strengen Winters, vom Ministerium ^e Weisung erhalten, sofort die eingehendste Besichtigung aller kaiserlichen Seeanstalten, der Kriegswerften und Kriegshäfen vorzunehmen. Aus Toulon wird von einer vollständigen Reorganisation der Flottenbemannung berichttt. Man entläßt schon jetzt die Leute, deren Dienstzeit zu Beginn ^ejeS JahrcS abgelaufen. nnd ersetzt sie nur durch vollkommen geschulte Seeleute, welche wenigstens noch Ein Jahr zu dienen haben. Man wird ferner zu der Armirung des neuen WalleS von Toulon und der die Rhede schützenden Forts schreiten. Diese Armirung ivird nicht tveniger als zweitansend Kanonen erfordern. Aehnliche Nachrichten laufen aus anderen französischen Seehäfen ein und lassen in ihrer Gesammtheit auf ttnen Plan schließen, drr mehr bezweckt, als durch das „nöthige gleichen Schritt Halten mit den anderen Seemächten" bedint;t wird. Wenigstens ist man in England dieser Ansicht und fühlt sich durch die Anstrengungen des Kaiserreiches eben nicht angenehm berührt. S«m Ausgleich di-sf-tts der L-itha. Marburg. 7. Jänner. Der Ausgleich mit llngarn ist zu Stande gekommen — die Zwei-theiluna des Reiches eine vollendete Thatsache. Nun diese Frage beide Hälften deS Reiches nicht mehr beschäftigt, muß jede sich der Crfül-lung ihrer besonderen Aufgabe widmeu und auf »hrein Gebiete für die ^Versöhnung der Parteien, für die Besriedigung der einzelnen Länder Die staatsrechtliche Frage dirsseitS der Leitlili hat mit der Annahme der gcäuderlen Februarverfassung einstweilen itiren parlamentarischen Ab- Verfehltes Leben. Von I. Temme. (Z. Forlsetzung.) Bor dem Bette zu dem Haupte der Kranken saß ein frisch?S. lilüheN' des junges Mädchen von achtzehn bis n^nnzrhn Jaliren. DaS Bild teS Lebens und deS Todss so mttnittelbar beisammen! DaS lilühendc Mädchen achtete mit einer liebenden Sorgfalt auf jede Vcwrgung der Lter-benden. Eine. Schwester Halle nicht liebevoller, nicht achtsamer sein können. Es war die Tochter des Hans S. die der. vor wenigen Tagen ^ank und elend, allein und hüIfloS angekotnmenen Fremden seitL'eln die Theilnahme und Pflege einer Schwester tvidmete. Die Stille der Krankenstube wurde uach einer Weile unterbrochen^ Die Kranke rvar plötzlich ruhiger geworden. Die Au^iM beiveglcn sich nlcht mehr; die Lippen schlössen sich leise. Ein stiller Friede eine wie heillge Verklärung schien sich nach und t,ach über die ganze Gestalt zu ergießen. DaS Gesicht bekam eine natürlicheie Form, bestimtntere .!^üge zurück; eine feine Rötl,e zeigte sich sogar, aus den Wangcn wie «lus den LippLN. Die Kranke schlttg die Augen ans. ein paar große, schwarze Angen. glänzend wie von einem himmlischen Glänze. Aahete sich ihr der Todesengel, um den Leib von seinen Leiden zn erlösen. 0en Geist in die seligen Gefilde deS HiMtnclS liinüberztttra.,en? Wie schön, wie irdisch und zuiilkich wie übcrlrdijch schön war diese Sterbendel Tie großen glänzrnden Augen wandten sich zu der Freundiii. die vor dem Bette sasz. Der nahe Tod hatte schnell die beiten Herzet! befreundet. „Liebe Therese", saqte die Ürankc mit cincr klaren, milden, freund« lichen Stimme, „geben Sie mir Ihre Hand." Sie war zu schlvach. der Freundin die Hand hin zu reichen. Mädchen nabtn dieselbe sanft, doch jah man zngleich Verwundernng. Frende und Zweifel in ihren Augen gemischt leuchten. ..Ihre Hand ist »vnrtn". erwidette sie, „und Lie sind auch seit einer ^l so freundlich, den Vorhang V0it dem Fenster zu ziei,en. Die Freundin stand auf und befreite daS Fenster von dem Vor-hange. Dir blane Hitnmel lruchtele. die Sonne 'chien hell und freundlich in das Zimmer hinein. Draus?en unter dem Fenster befand sich ein Aprikoselistock. ein Zweig mit den rotl^en Blüthen sal, dnrcli dasselbe. Die Augen der Kranken wurden glänzender nnd die feine Rothe ihres Gesichtes lcbhaftei. „^ic Luft draußen ist tvarin, sagten Sie. liebe Therese?" „Sehr schön warm." - Fenster, damit ich noch einmal die fnsche. freie Frühlingslnst einatbinen kann, den si'ißen Dust j^ner Blüthen!" „Die Freundin sah unentschlossen bald aus das Fenster, bald auf !!»ic Kranke. Die .Kranke bclneifte rc<. ..^tffnen lisie nnr, Therese, wird mir nicht melir schaden." Die Freundin öffnete das Fenster. Der blane Himtnel glänzte luller in das Stitbchcn. die Sonne schien »värrnkr hinein, die Blntheu des A^'rikosenslockes sant^ten ihren iuszen Duft. Das Aenßere der Kran« ken l'elebie sich mehr und nt'hr, schnellerund schneller trat der Tod an sÄuß gefunden; für die untersegene Partei dauert sie aber fort und find wir um so fester entschlossen, weiter zu kämpfen, als die erneuerte Ber-faffunsi die Mittel zur lkichteren Crstrebung unseres Zieles gefchnffen. Die Boltspartei kann sich nur mit der bundesstaatlichen Gliederung der Westhälste befreunden. Geschichte und natürliches Recht fordern für die einzelnen Lander eine größere Selbsländigkeit — eine so große, als sich mit der Vereinigung zu einem Ganzen nur immer verträgt. Die Geschichte, welche Oesterreich aus einzelnen Staaten gebildet, verlangt die Erkennung ihre» urewigen Gesetzes — verlangt Achtung vor demselben und die folgerjchtit;e Entwicklung eines Berhältnifses, vesien Berechtigung durch jene Achtung bedingt ist. Aus dem Wesen des Staates aber und der Gliederung mehrerer Staaten zu einer mächtigen, freien Verbindung leiten wir den oberften Grundsap ab: Jedes L»nd hat bei seiner Bereinigung mit einem anderen von seinem lltechts zur gemein-schastlicheu Wahrung desselben nur jenen Theil überlassen, den es durch eigene Krast nicht zu schützen vermochte. Der Trieb eer Sclbsterhaltung ist auch im Staate nicht minder alS inl einzelnen Menschen der stärkste; und wie der Einjelne diesem Triebe gemäß handelt, ja zu handeln ver-verpslichtet ist. s^o darf auch nicht angenommen werden, ein Staat l)abe sich beim Anschluß an d,n Rachbarstaat seiner Selbständigkeit in höherem Maße begeben, als d.r Zweck der Vereinit^ung erheischt. Bon dieser wohlbegründcten Selbständijtkeit des einzelnen Landes ausgehend, fordern »vir sür dasselbe alle Rechte, zu deren Ordnung und Wahrung es keiner Hitse bedarf, keiner gemeinschaftlichen Berhandlung. Wir fordern also: das gesammte Schul- und Kirchenwesen. die Polizei, das Strafrecht. das Bersahren in Strafsachen und Streitsällen. die Lan-deSlvehr. die unmittelbaren Steuern, und endlich die weilere Bestimmung der Grundrechte, deren geringstes Maß die Rrichsversafsung enthält und das in keiner Landesverfassung fehlen darf. Die vollziehende Gewalt IN all' diesen Landessachen muß einem Landesministerium anvertraut wer-den. das. aus der Mehrheit des Landtages gewählt, am Versammlungs» orte desselben seinen Wohnsitz hat, dem Landtage und dem Herrscher verantwortlich ist. Vermischte Rachrichten. (Die größte Baarschaft der Welt.) Die berühmte Milliarde des VaarvorralheS in der V-ntk von Frankreich ist nicht nur erreicht, sondern überschritten. ES ist dies d-'S erste Mal. daß ein solches Ereigniß seit Gründung der Bank gemeldet wird. Gibt es einen tristigeren Beweis sür den Mangel an Bertraueu und sür die Geschäftsstockung in Frankreich? (In D eutschl an d) hat durch die HandelS-Gärtner Haage und Schmidt in Erfurt seit einigcr Zeit der größte Baum Australiens. „Guea-lyptus globuluS", Eingang gesunden, welcher nach dem Zeugniß aller Sachverständigen daS beste Nutzliolz liefert, eine Baumhöhe von nahezu 400 Fuß erreicht, tvunderbar rasch wächst, im freien Lande überall gedeilit und wuchert und schon in früher Jugend mit seinen schönen, zarten, silber« grauen Blättern eine herrliche Zierpflanze abgibt. Das Samenkorn gibi alsbald einen tüchtigen Frischling. Hundert Samenkörner kosten nur 30 Pfennige. (D i e Noth in Preu ßen.) Im Gumbinner Kreise wird jetzt eine Pelitio» an das Abgeordnetenhaus unterzeichnet, in der es heißt: „Gumbinnen. 1. Jänner 1868. HohcS HauS der Abgeordn,ten! Unsere Provinz hat eln harter Schlag getroffeu. Den schlechten tarnten von 1864j6Ü ist 18l»7 eine gänzliche Mißernte gefolgt, llnsere Bitte geht an sie heran. Ihr Inneres schien in dtmselben Verhältnisse klarer und rnhi-ger zu werden; sie ließ voll in ihre Brust die sreie, frische FrühlingSluft. den lübeu Duft der Blüthen einziehen. D^uin fuhr sie mit ihrer freund-lichen, milden Stimme zu der Freundin fort: „Fallen Sie mir di^ Hände, Therese; ich will mein letztes Geb.t verrichten. Aber weinen Sie nicht, meine Fnundin." Die Freundin konnte die Tliränen kaum noch zurückhalten, die mit Getvalt liervordriugen »vollle»!, aber nur unter Zittern konnte sie die Hände der Sterbenden falten. Die SterbtNde betete still, und mit ihr die Freundin. DaS Gebet war beindet. „Und nun, meine liebe Freundin, meine lepte Bitte an Sie. Oeff-nen Sic meinen Koffer dort. Rechts in il>m werbtn Sie ein kleines Mahagonikästchen finden. D^r Schlitssel steckt darin. Schließen ^ie eS auf. (Äanz oben liegt ein Biirf, den nehmen Sie und fchen sich tamit dicht an das ^.?'ett. recht dicht zu m>r. und lesen ilin mir vor. Während des Vorlesend werde ich einschlafen, mit dem (Ätdnnken an ihn, biS zur Wiedtrvereinignnti mit ihtn. O. drüben gil't es keine Zeit!" In tiner Ecke des Stübchens stand ein Nelsekoffer. den öffn te die Freundin. Lie sand daS Äastchen und schloß cö auf. lKS lagen nur ^^'riefe darin. Den obersten nahm sie heraus N',b setzte sich damit an das i!)elt der Sterbenden, dicht vor diese. Mit der Kranken w.)r nnterdeß eine Verändernng vorj^egangen. Aus ihrem Nesichte >var plöylich alle Rötlie gewichen; die Leichensarbe lag daraus, aber eine außelordentlich weisie, klare, durchsichtige. Die Augen ivaien größer ge.^ orden. fast geislerhast groß; ihr Glanz tvar noch da. aber er schien ein völlig iiberirdijcher zu sein. Der Tod stand an dem Belte. Nur iltnige !VilNuten noch und er hatte hier sein Ä'erk vollbracht. Die Freundin entfaltete den Brief und laS: „Meine liebe Ältarie! Wie liiellN Lchmeiz und iuie viele Freude ls^^t Nlir Dein Brief gebrc^cht. Ich liabe mich lauge sammeln mltssen. ehe ich Dir antivorlen kann. Ich mußte es auch, als ich Deinen Brief erliielt. als ich Deine theurrn Schriftzilge in nieinen Händen hatte, zum ersten Male iviedtr seit Itihrcn. Du lebtest noch, das war gewiß. Du liebtest mich noch, auch daS war gewiß, drnll Du lebtest ja. Aber ge- ein hohes Haus dahin, zu wirken, daß der Oesammtslaat Beihilfe und Mittel aussetze, unserer Noth abzuhelfen. Beihilfe um Arbeitsstellen mit ausreichendem, den hohen NahrungSmittelpreisen entsprechendem Verdienst jetzt und namentlich im Frühjahr biS zur nächsten Ernte zu eröffnen, Beihilfe, den Kreiskorporationen eS möglich zu machen, im Winter der drückendsten Noth durch Unterstützungen. Einrichtung von Spinnstuben. Suppen- und anderen WohlthätigkeitSanstalten abzuhelfen, schnell abzuhelfen, und endlich Mittel, auch die schlechter gestellten Befitzenden vor gänzlichem Untergang zu retten. Um letzteres zu bewerkstelligen »vürden wir vorschlagen den Besitzern, soweit eS beansprucht wird, sämmtliche Staatsabgaben für 1863 zu stunden und sie nachträglich in drei Jahresraten zu erheben, ferner den fchlecht gestellten Besitzern Kapitalien zinsfrei zur Beschaffung von Saat' und Brotgetreide gegen hypothekarische Sicherheit zu geben und die Kapitalien vom Jahre 1870 ab in Theilzahlungen zurückzahlen zu lassen. Nur so können Tausende von Besitzern vom gewissen Untergange gerettet werden." (In Ungarn) sind mehr als 71.000 Joch dem Tabakbau gewidmet und das jährliche Erzeugniß beträgt ungefähr 680,000 Ztr. Den größten Theil bezieht die Regierung, über 80,000 Ztr. tvurden nach Italien und Frankreich ausgesührt. Der Tabokhandel lieferte 1867 dem Staate einen Reinertrag von Millionen. (Ein Märchen aus „billigen Zeiten".) Im Jahre 1683 war von der gräflich Sternbergschen Herrichaft Dirnholz sowohl sür kaiserliche, als auch durchmarschirende Truppen Proviant beigestellt worden; aus dem bezüglichen AusivelS entnehmen ivir die damaligen Preise sür nachstehende Lebensmittel: 1 Pfund Brod kostete 3 kr., 1 Rind 6 fl., 1 Schas 1 fl. 30 kr.. 1 Kalb 1 fl. 30 kr.. 1 Pfund RindfleiseK^ kr., 1 Gans 15 kr.. 1 Huhn 4 kr.. 1 Eimer Wein 2 bis 3 fl.. 1 Faß Bier 4 fl. 30 kr., 1 Schwein 2 fl., 1 Jndian 1 fl. 15 kr.. 1 Ente 6 kr., 1 Metzen Weizen 1 fl. 15 kr.. 1 Metzen Korn 45 kr.. 1 Metzen Gerste 1 fl., l Metzen Hafer 24 kr. (Dünger- und Bodenkunde.) Im Austrage eines Mitgliedes dls Abgeordnetenhauses ist die preisgekrönte Arbeit von R. Falk, welche vor Kurzem durch die Salz - Handelskammer von Rorthwich veröffentlicht wurde, aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, bei W. Braumüller in Wien im Buchhandel erschienen. Der Verfasser gibt in seiner Arbeit u A. folgende allgemeine Regeln für die Antvendung deS Salzes auf den Boden ? Das Salz datf nie mit dem Samen aufgelegt werden. In einem kalten, schweren, nassen Boden kann daS Salz nicht für sich allein wirken, auch Nicht in unfruchtbarer Eide, und es kann nur in Verbindung mit anderem Dünger in derartigem Boden wirksam fein. Solz mit Kalk angewendet. tlä^;t stets znr Wirksatnkeit deS letzteren bei. Als die wirkfamlle und wohl' feilste Art der Salzdüngnng, durch welche gleichzeitig auch verschiedene Ungeziefer-Arten vertilgt iverd-n, erweist sich die Anwendung von Salz beim ersten Pflü.^ien mit nachfolgendem Aufbringen von Oberdünj,ung in kleinen Mengen zu verschiedenen Zeiten. Eine Zuthat von Salz zu Menge-dünger und Dünger macht sich immer vielfach bezahlt. Das Mischen desjenigen DütlgeiS, welcher plioSphors.»ure Salze, Kali oder Ammoniak enthalt, mit einer gletchgewichtigen Salzmenge tragt zur Erhöhung der Wirksamkeit des DüUj^erS bei. Häufige Obenauf - Düngungen gleich im Anfang des Frühjahres mit kleinen Mengen sind vortheilhafter als seltenere Massendüngungen. (Zur Getreid eauSsuhr.) Zwei Beauftragte de s sranzösifcheu Handels-Ministeriums haben sich vor Kurzem in Trieft ausgelialten. um die Mitte! der Südbahn und deS Triester Häsens einer genauen Untersuchung betreffs der Getreideausfuhr zu unterziehen. Diese Herren sind näinlich abgeordnet, um die Mengen Ge!rc Traube. Hinli. blS sie ganz gereist. Echan wnr mit rothem Laube Das grüne Laub gestreift. In solcher Zeit deS Jahres Kamst^du cinst zu uns. ltind! Ein Tag im Herliste tvar es. Wlldschön wie iven'ge sind. Ein Spätgrwitter japste Boa Zülch h^r übern See. Ob seinen BliYen ragte Lichtauf der Gletscher Schnee. Lchwarzgrün die Wcllcn brausten llm i'^ultenS Znsclgral'. Giärnisch und T'iidi schauten Ans Wolken slill herab. In« Thale Sturm. — die Spitzen ^Nöut' ljellcr Soilnenschcin: So zagst du unter lind Lchueeg!il!z'tt bei unö ein! Wir htüten gehofft. eS lväre Be'chieden uns ein Sohn. Wir hatten zu Hutten s Ehre Genannt dich Ulrich schon: —-Sieh' da. nun tvarst du ein Mägdlein Mlt klarem Blick. — Doch drum kein minder großes. Kein minder süßes Glück! Jli. wolzl ein Glück! du gnt'S. Du erstes Töchterlein! Du, imm^r heitern MutheS! Licht uns und Sonnenschein! '?!n lachendes Getnüthe. Hold jedem lnst'grn Streich. Und doch so reich an Güte. Sa treu, so warm, so weich! Seit zweiundzwanzig Jahren limtrieb unS mancher Wind. Du bist mit uns gefahren Schon in der Wiege, .stind! Nach England — heim zum Rheine. — Und wieder nach Engelland! Fest hielt deine Hand, die kleine. Der Elteln treue Hand. An der bist du erwachsen. Du liebes brauneS Aug'. Hier bei den Angelsachsen. In Nebel und Nordscehanch! Erivachsen mit frohem Schalle In der Geschwister Ruh'n — Gottlob, da stellt ibr Alle. Wie Blumen steh'n im Vkai'n! Je^t aller, da ausS Neue Es Zieh'n und Wandern heißt. Da an ihr Herz. daS treue. Die Heimat stark nnS reißt; Da Deutschland ruft: Kotnmt wieder! Bleibt bei mir sür und für! — Jetzt schlägst du die Augen nieder. — Wir zieh'n. und du bleibst hier! Das macht, du hast gefunden Den vielgeliebten Mann, Der. srendig dir verbunden, Dich führt und träjü fortan; Der, selbst von deutschem Strande In Enj^land eingekehrt. Mit dir im fremden Lande Will gründen deutschen Herd! Z ell' liin denn! Zieh' — und bleibe! Eil. ilun den Herd zu tveih'n! Die Jungfrau wird zum Weibe. — Zieh' hin. — eS muß ja sein! Schmück ihm sein H(ius mit Blüten! Wir geben Pich ihm gern Nur soll er dich liegen und hüten. Wie seinen AugeS Stern! Ilnd du. voa dem wir scheiden, (.^^astfreies Engelland Wir lassen dir die Beiden Als ein lebendig Band. Das sest NttS an dich binde. Wo immer uns're Flnr l Heimat nnseim Kinde; IlnS warst du Zuflucht nur? Sa lebt denn wohl, ihr Theuern! Schon ivartet das Gespann! Es will nicht länger leiern Der alte Leiermann! (^lück zu aus euren Wegen. — Geht. — macht uns nicht zu hart Den Abschied! — GolteS Segen (^'uch. Käth' und Eduard! - Geschäftsberichte. Marburg, 4. Jänner. (wochenmartt»b«richt.) Weiten fl. 6.20, Korn fi. 4.15, Gerste fl. 2.20. Hafer st 0.—, Kukurutz fi. ».25, Heiden fl. Hirsebiein fl. 0.—, SrdSpfel fl. 0.— pr. Metzen. Rindfleisch 24 tr., Kalbfleisch 26 kr., Schwein-fleisch zung 26 tr. vr. Pfund. Holz, hart 30" fl. 8.50, 18" si. V.04, detto weich 30" fl. 6.—, IS" fl. 3.60 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.40, weich fl. 0.30 pr. vtej»en. Heu fl. 0.—, Stroh, Lager» fl. 0.---, Streu« fl. 0.— pr. Lentner. Deinpreise i« Dezember — in Gulden und nach Elmern in Holzband. Geschäfts - Eröffnung 8 Marburger Pickerer Arauheimer «ittertberger Schmitßberger «adifeller Binarier Koloser Gauritscher W«rmber«r Pettauer Vtadtberger Sandberger Luttenberger Nadktrßburger Igöler, 1862er, 186Ser, 13LSer: 12'/.-14 16-18 16—16'/, 16—18 18—20'/, 16—17'/c 16—18 11 lö-16'/, 12—13'/, 16-17 14-16 16'/,-19 18-19'/. 18e6er: 7— 8 8—10 10—12 8-12 8—12 6- 7 8—10 6— 8 8—10 7-10 10—12 8-12 1867er: 6— 6 7-12 k 4 6 5 7 6 7-10 7—10 Giogefavdt. Die von Doktoren und Professoren bei Brust-, Lungen- und Hals» Leiden ongelvandten Malzeztrakte, Malzeztrakt-Bonbon» u. Malzeztratt» Ehskoladen der Wilhtl«5dorftr Malzprodutten Fabrik sind in Marburg echt zu beziehen durch K. Kolletnig in der Tegetthoffftraße. (700 Ich mache hiemit dem geehrten Publikum die ergebenste Anzeige, daßlch in der Grazervorftadt, im Hause des Herrn Wohlschlager ein Nalir-. Mßr- mtd Haarfchitidt-Kabiitt 'MD eröffnet habe und auch sämmtltche Haararbeiten für Herren und Damen übernehme. Zu geneigtem Zuspruch empfehle ich mich höflichst. _Marburg, 31. Dezember 1867. Fasching - Krapfe« täglich frisch, empfiehlt zur gütigen Abnahme 7) Zuckerbäcker vis-a-vis dem „Hotel Mohr." «r. IIZVS. (4 Exekutive Fahrniffen-Versteigerung. Vom k. k. BeMsgerichte Marburg lvird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen deS Johann Meglitsch die Reassumirung der exekutiven Feilbietung der dem Johann Fingust gehörigen, mit gerichtlichem Pfand-rechte belegten und auf 363 fi. 50 kr. ö. W. geschaßten Fahrnisse, als: Vieh, Wirthschafts' und Hauseinrichtung, bewilliget und hiezu zwei Feil-bietungS'TagsaKungen, die erste auf den »4., die zweite auf den SS. Jänner 1868, jedesmal von 2—5 Uhr Nachmittags im Hause des Schuldners in Kranichsfeld mit dem Beifaße angeordnet worden, daß die Pfandstücke bei der ersten Feilbietung nur um oder über den Schätzungs-Werth, bei der zweiten aber auch unter demselben gegen sogleiche Bar» zahlung und Wegschaffung hintangegeben werden. Marburg am 18. November 1867. Gewisse Ueberbleibfel s«« von Krankheiten, llmMgkeitm des Blut-S. «aUea», I^vder», Leiden aller Art. Migraine. Podagra, übler Geruch ze. werden sicher kurirt durch die ameril». LtßllgtlM-Wt». Jed« echte Schachtel trägt rückwärtt dt« ovaltn Etcmptl des alltin berichtigten Central Depots ^Vroxuvrie gerw. Loiät veiiövo.- 1 Schachtel kostet 3 Franc« oder 1'/, Snlden öfteir. Währ. Ferner echt im Depot: Sn Marburg bei Herrn Drognisien «. Mitteregger. Wie« bei Herrn Apotheker C. Spitzmüller Briinu bei Herrn Apotheker Franz Uder, „zum rothen Kreb»". Krakau „ „ B. «edyt^ e st bei Herrn Apotheker F. Formagyi Lembergs „ S. «ucker. „zur hl. Maria". TemeSvar „ « S. Pecher. Preß bürg bei Herrn Apotheker Johann Agram Bavreetka „zum hl. Stefan". Graz Sigm.Mitlbach. v. Erablowitz. C»tr Vthlgtbort«! 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