poštnina ptaLans v gotovini. Nr. 42. Erscheint jeden 1., 10. und 20. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Lancrupartn. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-Oesterreich: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 — Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Sonntag den 26. Aovember d. I. um 9 Ahr vormittags im Hasthause Hruber ::: Heneratversamml'ung ::: der Wehverstcherung. Nachdem sehr wichtige Punkte zu erledigen sind, werden sämmiliche Mitglieder cingeladcn, sich bei der Versammlung zu beteiligen. Besonders die Gewährsmänner sollen unbedingt erscheinen um die genaue Jmformation im Vorgehen der Versicherung einzuholen. Der Reservefond von 27 !i pro Stück reicht nicht, um die im letzten Halbjahr vorgekommenen Unglücksfälle decken zu können und müssen Vorkehrungen getroffen werden, um die rückständigen Schadenersätze bezahlen zu können, damit sich die Betroffenen für das ver¬ unglückte Vieh anderes einstellen können. Auch sind noch andere Gegenstände zu erörtern, welche von den Mitgliedern vorgeschlagcn werden. Bei der letzten Generalversammlung konnte wegen un¬ genügender Beteiligung kein Resultat erzielt werden. Da das Interesse der Mitglieder für die Ver¬ sicherung kein besonderes ist, dürste dieselbe ein¬ gehen, da an diese wohl sehr hohe Ansprüche gestellt werden, aber keine Lust zum Mitarbeiten der Mii- glieder vorhanden ist. Der Obmann. ATg. Lin- und Werkauksverein Koöevje Sonntag den 3. Dezember 1922 um 9 Uhr vormittags im Kotel „Stadt Triest" außerord. Hauptversammlung. Tagesordnung: 1. Berichterstattung über die gegenwärtige Ver¬ mögenslage. 2. Abstimmung über den am 15. Oktober vom Herrn Franz Engele sen. eingebrachten Antrag, bezw. dessen Abänderung. 3. Allfälliges. Sollte die um 9 Uhr vormittags einberufene Hauptversammlung nicht beschlußfähig sein, so findet eine halbe Stunde später eine zweite Haupt¬ versammlung statt, welche ohne Rücksicht auf die Anzahl der Erschienenen beschlußfähig ist. Kür den Ailgem. Gin- und Acrkaufsverein: Der Dusüchtsrat. Vor der Orientkonferery. Dem Neusatzer Deutschen Volksblatt entnehmen wir folgenden Leitartikel: Mit dem Abschlüsse des Vertrages von Mu- dania ist der erste Akt des Stückes beendet worden, das an den Dardanellen spielt. Gegenwärtig finden die Vorbereitungen für den zweiten Akt statt, in dem die Orientkonferenz von Lausanne in Szene gehen soll. Es handelt sich dabei in erster Linie um die Beherrschung der Meerengen, die seit den Zeiten des grauen Altertums den Gegenstand vieler blutiger Kriege gebildet haben. Montag, den 20. November 1922. Als die Türken die griechische Armee zurück¬ getrieben hatten, stießen sie an den Meerengen auf die Engländer, die sich dort häuslich nieder- gelassen hatten und keine Miene machten zu weichen. Der zeitweise unmittelbar drohende Zusammen¬ stoß ist durch die Konferenz von Mudania ver¬ mieden worden. Den Türken machte man wesent¬ liche Zugeständnisse, aber die Hauptsache — die Meerengenfrage — bedarf noch der Regelung. Die Türken treten heute energischer auf als zur Zeit Mudanias. Sie verlangen die vollständige Herrschaft über Konstantinopel und die Darda¬ nellen, während England unter Vorschiebung einer internationalen Kontrolle sich den maßgebenden Einfluß zu sichern Hoffl. So wird die Friedens¬ konferenz in Lausanne keine -eichte Arbeit vorfinden. Betrachtet man doch auf türkischer Seite all das, was in Mudania zugestanden worden ist, als bloß vorläufig. Rußland hat es meisterhaft verstanden, England aufsitzen zu lassen. Das Verhältnis Frankreichs zu England in den Orientfragen ist bekannt. Italien hat die englische Front ebenfalls verlassen und steht mehr auf russisch-französischer Seite, was umso leichter ist, als auch Rußland und Frank¬ reich sich strebend bemühen, einander näher zu kommen. Und Deutschlands Stellung zu Rußland ist bekannt. So steht für England, das sich durch Ru߬ land Aktivität in einer recht schlechten Lage be¬ findet, vieles auf dein Spiel. Nachdem ihm die Entwickelung der Weltkriegsverhältnisse unverhofft die Meerengen in die Hand gegeben hat — auf die es im Weltkriege bereits zugunsten Rußlands verzichtet hatte —, möchte es diesen großen Ge¬ winn nicht wieder herausgeben. Vor allem aber will es nicht zulassen, daß gegenüber dem Selb- ständigkeilsdrang seiner Oriemvölkerscharen sein Ansehen weiterhin durch Rußland im kommenden Friedensvertrage untergraben werde. Denn das könnte zu unabsehbaren Folgen für das britische Weltreich führen. Doch für Sowjetrußland ist die freie Benützung der Meerengen eine nicht minder wichtige Lebens¬ frage als für das kaiserliche Rußland. Der Drang zum Mittelländischen Meere macht sich heute le¬ diglich in anderen Formen als früher geltend. Gerade aus diesem Grunde enthalten die Mindest¬ forderungen des türkischen „Nationalen Paktes" die Wiederherstellung der türkischen Grenzen von 1914 und Volksabstimmung in Wcstthrazien. Da¬ zu kommt aus demselben Beweggründe das Ver¬ langen der Türkei nach uneingeschränkter Ober¬ hoheit über die Meerengen und Freiheit für den Handelsverkehr aller Länder. Nur unter diesem Gesichtswinkel sind diese weitgehenden türkischen Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahmc und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Forderungen gegen die englische These von der „neutralen Zone" zu verstehen. Die vorläufige Bescheidung Kemal Paschas mit den Ergebnissen des Mudania-Abkommens ist deshalb staatsmännisch klug gewesen. Hätte er doch ohne Mudania Westthrazien noch mit dem Schwert erobern müssen, während ihm jetzt die damals nicht erreichten Ziele immer noch ver¬ folgbar bleiben. Weiß sich doch Mustapha Kemal heute der unbedingten Unterstützung Rußlands und in wichtigen Punkten der Sympathie Frank¬ reichs und Italiens sicher. Diese starke Stellung, in der er den diplomatischen Kampf um die Zu¬ kunft der Türkei siegreich zu bestehen hofft, wird noch durch Verträge bestärkt, die er mit Persien, Afghanistan, Aserbeidschan, Buchara, Adjara ge¬ schlossen hat. Klarer wird man allerdings erst blicken können, sobald die Verhandlungen einiges Licht aus das neuerdings etwas umgelagerte Verhältnis zwischen Angora und Moskau geworfen haben. Inzwischen ist nicht uninteressant, aus einem Bericht der Londoner „Times" zu ersehen, haß Sowjetrcgie- rung auch auf wirtschaftlichem Gebiet Angora zn bevormunden sucht. Die Durchführung eines Bauprojektes einer Eisenbahn in Ostanatolien veranlaßte die Moskauer Regierung, in einer Note ältere Rechte als diejenigen, die amerika¬ nische Finanzleute besäßen, anzumelden. Dieser Vorfall soll zum Sturze des türkischen Außen¬ ministers Uüssuff durch den bolschewikenfeindlichen Flügel des Parlamentes, der eine westliche Orien¬ tierung der Türkei verlangt, beigetragen haben. Durch diese Balanzierungspolitik der Türkei wird die kommende Friedenskonferenz noch verwickelter, als sie an sich bereits werden muß. So sind die türkischen außenpolitischen Dinge in demselben Maße im Fluß, wie Kemal die innen¬ politische Lage des Landes stabilisiert. M. B. Die Armenpflege vor ihrer Lösung. Da hat sich vergangenen Donnerstag folgender trauriger Fall zugetragen. Hinter Mitterdorf warf sich der Dorfhirte, ein 75 jähriger, allein¬ stehender Mann, unter den Eisenbahnzug und machte so seinem Leben ein Ende. Daß er es so machen werde, hat er denselben Tag noch offen erklärt und hinzngesctzt, er tue es, weil er nicht „zu Scheiben gehen", d. h. als Einleger nicht von Haus zu Haus ums Essen und um die Herberge bitten wolle, wie es seine Zuständigkeitsgemeinde Malgern bestimmt hatte. Ja, die ländliche Armenpflege ist eine leidige Frage, mit der sich die Öffentlichkeit auch bei uns zwar oft schon beschäftigt, die sie aber bis heute Deite 166. noch nicht der Zeit gemäß geregelt hat. Vor Jahren bereits wurde im Gottscheer Boten darauf hingewiesen, daß da Wandel geschaffen werden müsse. Die damalige Anregung zur Schaffung eines Bezirksarmenhauses verlief aber im Sande, da man die Errichtung und Erhaltung eines sol¬ chen Heimes für zu kostspielig hielt. Seitdem ist es mit der Armenversorgung nicht besser, sondern nur noch schlimmer geworden. Denn wer nimmt heute einen Einleger willig auf? Ich habe nur eine Stube und bringe da kaum meine eigene Familie unter; ich kann keinem an¬ deren Obdach gewähren und am wenigsten einein, der in seinem Bund Gewand alle möglichen Mit- läufer hat, von denen er in jedem Hause einen Teil zurückläßt. Ist der Einleger noch dazu schwer krank und voller Geschwüre, soll ich mir da viel¬ leicht das Haus anstecken lassen, so begehrt man auf und verlangt von den Gemeindeämtern, daß das von Haus zu Haus Gehen der Gemeinde- armen aufhören solle und sie gegen Entschädigung einem Gemeindeinsassen in Kost und Pflege über¬ geben werden. Übernimm Du diese Leute in Pflege, spricht da vielleicht der Gemeindevorsteher. Uno wenn ihr mir täglich 100 K für einen bettlägerigen Einleger auszahlt, lue ich es nicht. So wie dieser, weigern sich andere. Vor Jahren haben sie mo¬ natlich in einem solchen Falle 30 X verlangt; heute genügt das nicht für einen Tag. So be¬ lastet die Armenpflege den Gemeindehaushalt immer mehr und trotzdem gleicht sie oft genug niehr der Verwahrlosung als der Pflege. Angesichts solcher Verhältnisse mußte es auf¬ richtig begrüßt werden, daß die Gottscheer Ge¬ meinden Heuer anläßlich der Trauung des Königs den Beschluß faßten, für die baldige Errichtung eines Armen- und Siechenhauses Vorsorge zu treffen. Wie dies bewerkstelligt werden soll, darüber erhielt man aus der gründenden Versammlung des „Vereines zur Schaffung eines Armen- und Siechenhauses für den Gerichtsbezirk Gottschee", welche am 16. d. M. beim Stadtgemeindeamte abgehalten wurde, den gewünschten Aufschluß. Einberufen wurde die Versammlung durch den Bezirkshauptmann Dr. Ogrin, eröffnet durch den Bürgermeister Medved. Es ist wohl nur dem Umstande, daß die Vereinssatzungen noch zu wenig bekannt waren, zuzuschreiben, daß von 25 Ge¬ meinden nur 9 vertreten waren. Die Geistlich¬ keit war durch Pfarrer Erker und Pfarrer Eppich vertreten. Nach Darlegung des Bereinszweckes durch Dr. Ogrin meldeten sich die einzelnen Teil¬ nehmer zum Gegenstände. Auf die Befürchtung, es könnte der Verwaltungsapparat des Hauses zu hoch zu stehen kommen, wurde entgegnet, daß der Verein seine Aufgabe als unbesoldetes Ehren¬ amt betrachten und den inneren Haushalt barm¬ herzigen Schwestern zu übergeben gedenke. Ob nicht etwa wieder ähnliches geschehen werde wie beim Waisenhause, das von Deutschen und für sie in erster Linie gebaut ipurde, aber ihnen jetzt verschlossen sei. Es wurde erklärt, zu diesfälligen Befürchtungen wolle der Verein nie Anlaß geben. Damit der Verein bald zu einem Hause käme und seine Tätigkeit aüfnehmen könnte, sollte man das städtische Krankenhaus zu diesem Zwecke in Pacht nehmen. Gegenwärtig sei es vom Kvhlen- werke gepachtet. Das Kohlenwerk sei aber reich genug, für die Knappen ein eigenes Krankenhaus zu. bauen. Diese Anregung fand allgemeine Zu¬ stimmung. Daß die Vercinssatzungen in Abschrift und — so möchten wir wünschen — in deutscher Übersetzung den Gemeindeämtern zugemittelt wer¬ den, wurde gleichfalls beschlossen und darauf die Ausschußwahl vorgenommen. Als Bereinsobmann wurde einstimmig Stadt- amtSsekretär i. R. Herr Karl PorubSki gewählt; Ausschußmitglieder sind aus der Stadt die Herren: Gottscheer Zeitung — Nr. 42. Dr. Wilhelm Maurer, Anton Cetinski, Johann Beljan und Änlon Jakomini; Stellvertreter die Herren Matthias Rom, A. Butina, Johann Cirk. Vom Lande: Ausschußmitglieder die Herren: Josef Jaklitsch von Zwischlern, Joses Plut von Mälzern, J. Zdravi? von Grafenfeld; dazu als Vertreter der Geistlichkeit die Herren Pfarrer Josef Erker von Mösel und Josef Eppich von Mitterdorf. Ersatzmänner sind die Herren: Johann Samide von Altlag, Georg Sktber von Stalzern, Matthias Maichin von Schwarzenbach. In den Propaganda- ausschuß wurden gewählt die Herren: V. Medved, Bürgermeister in KoLevje; Anton Bauer, Post- meister in Fara ; Johann Meditz, Besitzer in Ko¬ privnik 17; Jakob Poje, Besitzer in Draga ; ins Schiedsgericht die Herren: Dr. Stefan Rajh, Ad¬ vokat in Koöevje, Matthias Muhitsch, Besitzer in Borovec, Peter Lackner, Gemeindevorsteher in Mozelj; zu Rechnungsprüfern die Herren: Ga¬ briel Reven, Stcuer-Oberverwalter in Koöcvje; Johann Cetinski jun., Gemeindevorsteher in Mrava. Man darf wohl erwarten, daß, wenn die Satzun¬ gen bekannt und besprochen werden, der Verein in jeder Gemeinde Unterstützung 'finden und so bald für Gemeinden und ihre Armen und Siechen fegens- reiche Tätigkeit entfallen werde. Rundschau Inland. Asm kroatischen Block. In den letzten Tagen hielt der Hauptaus- schuß des Kroatischen Blocks Sitzungen ab, in welchen über die weitere Haltung des Blockes verhandelt wurde. Es bestehen im Kroatischen Block drei Strömungen. Die erste Strömung ist einer Verständigung mit Belgrad zugetan und wird im wesentlichen von den Führern der Kroa¬ tischen Vereinigung gestützt. Diese Richtung ver- tritt den Standpunkt, daß die bisherige negative Politik des kroatischen Blocks geändert werden müsse, und ist bereit, nach Belgrad zu kommen und an dec Regierung teilzunehmen. Die zweite Strömung, welche sich hauptsächlich auf die Rechts¬ partei (Frank-Partei) stützt, wird von Hovoj und Kosutic geführt. Sie ist unnachgibig und lehnt jede Zusammenarbeit mit den Serben ab. Die dritte Strömung mit Radi? und Dr. MaLek an der Spitze nimmt eine vermittelnde Stellung ein. Diese Gruppe hält zwischen den beiden Extremen die Wage, ohne ein klares Programm aufzuweisen. Die jüngsten Ereignisse auf außenpolitischem Ge- biete scheinen aber den Ausschlag gegeben zu haben, daß nun auch die Mehrheit dieser Gruppe mit Stephan Radio bereit ist, die bisherige Abstinenz- pölitik aufzugeben und mir den Serben eine ein¬ heitliche Front zu schaffen. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Kroatische Block nach Bel¬ grad kommen wird. Das neue Weamtengeseh. Die Sektion des gesetzgebenden Ausschusses hat die Beratung über das neue Beamtengesetz beendet. Der fertiggestellte Entwurf wurde dem Plenum des Ausschusses vorgelegt. Eine wich¬ tige Änderung im Gesetzentwürfe ist, daß nicht qualifizierte Staatsbeamte, die 13 Jahre in Staatsdiensten stehen, auf ihren Stellen verbleiben. Wom Kongreß der serbischen Landwirtepartei in Wanjakuka. Die Entschließung über die innere Politik be¬ saßt sich im ersten Teile mit dem Regime und sagt, daß Berichte aus allen Teilen des Staates feststellen, die Regierung habe durch ihre Tätig- keit Kriegszustand und Anarchie unter das Volk getragen. Nirgends gebe es heute öffentliche Si¬ cherheit, noch Freiheit der Person, des Vermögens und der politischen Ansichten. Selbst die Behörden begehen die größten Gesetzwidrigkeiten. Das Heu¬ Jahrgang IV. tige Regime sei derart, daß die Unterdrückten nicht wissen, ob sie sich gegen die Komitadschis oder gegen die Organe der Staatsgewalt wehren sollen. Von einem Rechtszustande könne da keine Rede sein und das allgemeine Übel werde von Tag zu Tag größer. Anstatt dieses Übel zu bessern, strengt die Regierung alle Kräfte an, um sich an der Macht zu erhalten. Dieses Bestreben ist das einzige Bindemittel, welches die heute herrschen¬ den Parteien zusammenhält. Der Kongreß ver¬ urteilt diese schädliche Tätigkeit aus das schärfste und fordert seine Vertreter im Parlamente auf, den Kampf fvilzusetzen und ihre Aktion zu ver¬ schärfen, um den weiteren Bestand einer solchen Regierung unmöglich zu machen und ihrem un¬ erträglichen Regime ein Ende zu bereiten. Da Neuwahlen das beste Mittel wären, der heutigen Verwaltung ein Ende zu setzen, macht es der Kongreß seinen Abgeordneten zur Pflicht, daran zu arbeiten, daß Neuwahlen ehestens ausgeschrieben werden und bei diesen die volle Freiheit gesichert werde. Und da die Landwirte stets das ehrlichste Element im Lande waren und auch heute sind, und damit sie bei diesen Neuwahlen ihrer großen Zahl und ihrer wahren Macht Ausdruck geben, fordert sie der Kongreß auf, sich überall, wo dies noch nicht geschehen ist, zu organisieren. Nur so können sie einem Regime, unter dem alle leiden, den Todesstoß versetzen. Gründung einer magyarischen Bartei in Jugoslawien. Am 5. November wurde in Veliki Beökerek die „Magyarische Partei im Königreiche der Ser¬ ben, Kroaten und Slowenen" gegründet. An der Gründungsversammlung nahmen Vertreter der Magyaren aus allen größeren Städten der Woj- wodina teil. Es wurde beschlossen, mit jenen parlamentarischen Vereinigungen zu gehen, mit Heren Hilfe sich die Ungarn alle jene Rechte er¬ kämpfen könnten, deren sie bisher ermangelten. Ausland. Krisenhafte Zustände in Rußland. Wie die „Morning Post" aus Helsingfors meldet, haben die jetzt abgelaufenen Wahlen bei den Machthabern der Sowjets große Bestürzung hervorgerufen. In den meisten Bezirken konnte nur mit unerhörtem Zwang eine kleine kommu¬ nistische Mehrheit erreicht werden und auch so wurden in vielen Bezirken keine kommunistischen Kandidaten gewählt. Der Zentralvollzugsausschuß hat die Wahlen als ungültig erklärt. Rußland und Deutschland. Der deutsche Botschafter in Moskau, der aus den Friedensverhandlungen bekannte Graf Brock- dorff-Rantzau, übergab dem Präsidenten des russi¬ schen Zentralvollzugsausschusses Herrn Kaljenin sein Beglaubigungsschreiben, wobei er erklärte, daß der Weg Deutschlands und Rußlands, wie er im Vertrage von Rapallo vorgeschrieben sei, ein gemeinsamer sei und schließlich zur Rettung beider Staaten führen werde. Kaljenin nahm die Erklärung des deutschen Botschafters mit Befrie¬ digung zur Kenntnis und gab die Versicherung ab, daß sich die Zusammenarbeit beider Nationen trotz des äußeren Druckes günstig entfalten werde. Die Bestimmungen des Vertrages von Rapallo wurden auch auf die Ukraina, Weißrußland und die drei kaukasischen Föderativrepubliken aus¬ gedehnt. Umsturz m Konstantinopel. Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, kam es dort zwischen türkischen Demonstranten und englischen Soldaten zu blutigen Zwischenfällen, wobei einige Türken erschlagen wurden. In der Stadt herrscht Anarchie und der Sultan soll ge¬ flohen sein. Der kemalistische Generalgouverneur Rifaat Pascha teilte den alliierten Kommissären mit, daß die Minister des Sultans abgetreten Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 42. Seite 167. feien und daß die Angoraregierung die oberste Gewalt in die Hände genommen habe. Er fordere die Kommissäre und die alliierten Truppen auf, sofort Konstantinopel zu verlassen, wo ihre An¬ wesenheit übe,flüssig sei. Kemal Pascha beabsich¬ tige, Truppen überzusetzen, welche die Ordnung und Ruhe aufrecht erhalten werden. Die Angora- regierung erkenne zwar das Abkommen von Mu- dania an, verbiete sich aber jede Einmischung der Alliierten in die inneren Verhältnisse dec Türkei. Die Kriegsschiffe aller Nationen müssen um die Durchfahrtsbewilligung durch die Dardanellen er¬ suchen und der neuen Regierung den üblichen Kanonensalut darbringeu. In Frankreich, Eng¬ land und Italien hat die neue Haltung Kemal Paschas ungeheuere Überraschung hervorgerufen. Aus Stadt und Land. Koöevje. (Vom Volksschuldieuste.) Herr I. Wittine, Lehrer in Banjaloka, hat in Maribor die Lehrbefähigungsprüfung aus slowe¬ nischer und deutscher Unterrichtssprache mit gutem Erfolge abgelegt. — Herr Wilhelm Tschinkel, Lehrer in Markt Griffen, wurde zum Oberlehrer an der dreiklassigen Volksschule in Rosegg er¬ nannt. — (Slowenische Schulen — i n W e st- salen.) Aus Berlin wird berichtet: In Westfalen ist ein Verband slowenischer Arbeiter im Entstehen, in dem die in Westfalen lebenden 30.000 slo¬ wenischen Arbeiter zusammengefaßt werden. Der Verband hat die Absicht, in Westfalen eigene Schulen einzurichten, um den Kindern ihre Mutter¬ sprache zu erhallen, nachdem das preußische Mini¬ sterium für Volksaufklärung seine Genehmigung hiezu erteilt hat. — Wir veröffentlichen diese Mel¬ dung, um neuerlich auf den Unterschied hinzu¬ weisen, wie demgegenüber das deutsche Schulwesen in unserem Staate und besonders in Slowenien immer mehr eingeschränkt wird. Die Slowenen in Westfalen dürfen Privatschulen errichten, die Deutschen in Südslawien haben dieses Recht nicht. — (DiePrüsungnicht slawischer Pro¬ fessoren und Lehrer.) Aus Belgrad wird ge¬ meldet: Der Unterrichtsminister hat angeordnet, daß die Prüfung für nichtslawische Professoren und Lehrer behufs Weiterverbleibens im Staats¬ dienste, welche sich bisher nur aus nichtslawische Lehrpersonen in der Wojewodina bezog, nun nach auf solche in den übrigen Provinzen auszudehnen sei. Alle Professoren und Lehrer, welche nicht Serben, Kroaten oder Slowenen sind, werden sich dieser Prüfung unterziehen müssen, wenn sie im Staatsdienste verbleiben wollen. — (Das Kriegs Ministerium) hat ver¬ ordnet, daß jede männliche Person, die das 18. Lebensjahr erreicht hat, bei Übersiedlungen aus einer Gemeinde in die andere sich sofort bei der Militär¬ evidenz dieser Gemeinde anzumelden hat. Wer sich nicht meldet, hat Arreststrafen zu gewärtigen. — (Staatseinnahme n.) Im August d. I. betrugen die Gesamteinnahmen des Staates aus dem Zollgefälle 119 Millionen 352.183'74 Din. — Aus dem Verkaufe von Stempelmarken gingen im selben Monate im ganzen Staate ein 35 Mill. 281.291'75 Din gegen 18 Mill. 350.989'07 im August des Vorjahres. Von dieser Summe ent¬ fallen auf Kroatien-Slawonien 8,192.350'90 Din, auf die Wojwodina 8,676.93211 Din. — An staatlicher Verzehrungssteuer gingen im August ein 4L,629.090'22 Din gegen 38,813.500 60 im August des Vorjahres. Von dieser Summe ent¬ fallen auf Kroatien-Slawonien 12,313.380'92, auf die Wojwodina 10,165.667'19 Din. — (Für Pakete nach Deutschland) sind nach dem neuen Posttarif bis zum Gewicht von 5 Kilo 20 Din, von 5 bis 10 Kilo 32 Din als Porto zu entrichten. — (Wirkungskreise der amerikani¬ schen Konsulate.) Die Wirkungstätigkeit der amerikanischen Konsulare im Staat SHS sind folgendermaßen eingeteilt: Der Wirkungskreis des Beograder amerikanischen Konsulates erstreckt sich aus Serbien, Montenegro, die Wojwodina, auf das Komitat Bulovar, Spalato, Dubrovnik, Tuzla und Sarajevo. Des Zagreber Konsulates: auf Slowe¬ nien, auf die Gegend über der Mur, Belovar, Warasdin, Sischovizka Banjaluka, Trawnik, Bos¬ nien, Likagegend und Dalmatien. Mitterdorf. (Von der Kasse.) Am 30. November d. I. findet um 1 Uhr nachmittags im Kassenlokale eine außerordentliche Hauptversamm¬ lung des Spar- und Darlehenskassenvereines statt, auf der über jene Statutenänderungen Be¬ schluß gefaßt wird, die zur Erlangung der Stem- pel- und Gebührenfreiheit vorzunehmen find. — (Trauungen.) In der Allerheiligenkirche in Brooklyn wurden am 29 Oktober Franz Zu¬ pančič aus Windischdorf 24 und Johanna Tschinkel aus Masern getraut. Am 20. November fand hier die Trauung des Hausbesitzers und Gast¬ wirtes Herren Ignaz Bartol aus Reifniz mit der Hausbesitzerin und Gastwirtin Frau Maria Perz aus Koflern 22 statt. Gotenica. (Todesfall.) Am 14. November starb hier der Auszügler Johann Sumperer im Alter vom 91 Jahren 7 Monaten, der älteste Mann der Pfarre. Bei der Vergrößerung des hiesigen Kirchturmes im Jahre 1846 trug und schaffte Sumperer Steine und Baumaterial herbei, und auch als Soldat diente er schon im Jahre 1854 in Galizien. Der Genannte konnte deshalb, als viele Waffenpflichtige zu Beginn des Welt¬ krieges nach Galizien zogen, sich mit Recht rühmen, er hätte dort schon längst gedient. Auch dauerte die damalige. Dienstzeit länger als es jetzt üblich ist. Als 85 jähriger Mann war Sumperer noch sehr rüstig und flink, konme mit Leichtigkeit so manchen Baum noch besteigen. Er ruhe in Frieden I Kttkovavas. (Todesfall.) Vergangenen Monat starb hier der Landwirt Andreas Eppich Nr. 9 im Alter vom 69 Jahren. Der Genannte war ein sehr rechtschaffener, überzeugungsvoller Mann, der sich in der Pfarrgemeinde allgemeiner Wertschätzung erfreute. Sein ältester Sohn starb im Jahre 1914 im Dienste des Vaterlandes, sein zweitältester kehrte im Vorjahre nach fünf¬ jähriger russischer Kriegsgefangenschaft glücklich in die Heimat zurück, während der drittälteste Sohn Alois, der in Sagor a. d. S. als Bahnassistent angestellt war, dortselbst durch einen unglücklichen Zufall das Leben einbüßte. -Der Verstorbene war noch am 9. Oktober zur Anbetung in die Pfarr¬ kirche gekommen, wobei er sich eine Verkühlung zuzog. Eine Lungenentzündung, welche folgte, be¬ reitete ihm ein jähes Ende. Ehre seinem Andenken! H^eröreng. (Von unserer Feuerwehr.) Sonntag den 12. d. M. war für unsere Wehr ein wahrer Freudentag. War doch endlich der lang¬ gehegte Wunsch, eine vollkommene Spritze zu be¬ sitzen, um nicht nur im Dorfe selbst, sondern auch bei auswärtigen Bränden den bedrängten Mit¬ brüdern rasch zu Hilfe kommen zu können, in Er¬ füllung gegangen. Bisher besaßen wir nur eine zweirädige Abprotzspritze. Jahrelang arbeiteten wir dahin, einen für unsere Gegend geeigneten Vorderwagen anzuschaffen. Zu Ostern wurde die Anschaffung eines solchen beschlossen. Da der Bau des Wagens gewisse fachliche Kenntnisse erfordert, wurden solche bisher nur in einer Linzer Fabrik hergestellt. Wir aber dachten wieder, warum sollte einen solchen Wagen nicht ein heimischer Hand- werksmeister bauen können. (Bravo I Wird zur Nachahmung wärmstens empfohlen. P.) Wir hielten Umschau und unsere Wahl fiel auf den Herrn Franz Klun jun. in Lienfeld, der im Ver¬ eine mit seinem Vater und der Herren Wagner¬ meister Johann Mandelc und Sattlermeister Fr. Engele, beide in KoLevje, den Bau des Wagens tadellos ausführten. Beim Abholen des Wagens gab die Feuerwehr im Gasthause Klun in Lienfeld eine kleine Tafel, an der die Mehrzahl der Mit¬ glieder und die Herren Klun, Mandelc und Engele teilnahmen. Bei dieser Gelegenheit sprach unser Schriftführer Herr Schuster den obgenannten Herren im Namen des Vereines für die tadellose Arbeit den besten Dank, Anerkennung und Zufriedenheit aus, hob insbesondere auch hervor, das dieser Wagen, dessen Bau eine Spezialarbeit darstellt, der erste im Gottscheer Lande, ja ganz Krain ist, welcher von heimischen Handwerkern erzeugt wurde. Worauf nicht nur der Handwerkerstand, sondern alle Gottscheer stolz sein können, das wir solche Fachleute besitzen. Zum Schluffe brachte Herr Schuster ein Hoch auf den heimischen Handwerker¬ stand, in welchen alle Anwesenden einstimmten, aus. Herr Mandelc dankte im Namen seiner Kollegen für das dem heimischen Handwerkerstand geschenkte Vertrauen und beglückwünschte unsere Feuerwehr, die auch in der jetzigen schweren Zeit so schöne Erfolge hat, und gedachte auch der Herren Hiris sen. und Schuster, die den größten Anteil an diesem Erfolg haben, und brachte auf beide, so auch auf den ganzen Verein ein Hoch aus. Herr Schuster gedachte auch in dankbaren Worten all deren, die mitgeholfen haben zum Gelingen dieses Erfolges, insbesondere unserer Landsleute in Amerika, welche arns geldlich unter¬ stützen. — (Spende.) Herr Johann Weiß, Fabri¬ kant in Brooklyn, hatte die Güte, bei den dort befindlichen Landsleuten für unsere Feuerwehr zu sammeln, und brachte den schönen Betrag von 32 Dollar — 10.000 K zusammen. Dazu haben beigetragen: zu je 5 Dollar Johann Weiß aus Verdreng 21, Flori Jonke, F. G. Büchler aus Verdreng 5; 3 Dollar Franz Michelüsch aus Hän¬ dlern 1; zu je 2 Dollar Josefa Schau aus Ver¬ dreng 21, Josefa Herbst aus Verdreng 22, Alois Lakner aus Unterlag 13; zu je 1 Dollar Josef Schemitsch aus Neugereuth, Johann Perz aus Koflern 5, Ernest Stiene aus Reichenau 43, Rudolf Stiene aus Reichenau 19, Johann Meditz aus Büchel 15, Rudolf Slieber, Anton Glieder aus Verzinst 8psrein- lsxen mit und rabit üio Invali¬ den- u. Konlensteuer aus eigenem. KvvsvjS gerväbrt Kl'SÜils unter kulantesten Lsäingungsn, übernimmt 8pSI*Li»?IslgvIH obns Nnsverlust unä rabit sie über Verlangen sofort aus, übernimmt LinIsgvN g«g6N KÜNSÜigUNg, gegen böbers Vsrrinsung, übernimmt TvKvvK, SsnIrsn«,SÜSUKIgSN usrv. rur Einlösung, kauft VsIulvN aller 8taatsn, beson- äer» ru äen böobsten Tageskursen. Skite 168. Gottscheer Zeitung — Nr. 42. Jahrgang V. Verdreng 21 und Josefine Sliebcr aus Brooklyn, 240. Wilson Ave. Wir sprechen hiemit Hern Weiß ür sein Bemühen und allen Spendern den besten Dank aus. Koprivnik. (Die außerordentliche Ge¬ neralversammlung) des Spar- und Dar- lehenskassenvereines in Liquidation findet Sonntag den 3. Dezember l. I. um 3 Uhr nachmttags in der Vereinskanzlei statt. Die Tagesordnung ist: 1. Beschlußfassung über den Bericht der Liqui¬ datoren betreffend die Beendigung der Liquidation. 2. Beschlußfassung über die Aufbewahrung der Bücher. Sollte bei dieser Generalversammlung nicht der zehnte Teil der Mitglieder vertreten sein, so wird an derselben Stelle und mit der- selben Tagesordnung nach Verlauf einer halben Stunde eine zweite Generalversammlung abge- halten werden, welche bedingungslos Beschlüsse fassen wird. Vie neue Wohnungsvorschrift. (Fortsetzung.) 8 7. Mietern, welche im selben Orte einen von allen Beschränkungen befreiten Neubau besitzen, hat das Wohnungsamt ihre Wohnungen wegzu¬ nehmen. Die Wegnahme von Wohnungen und Kanzleiräumen von Personen, die ohne Bewilli¬ gung einzogen, oder welche die ihnen zugewiesenen Wohnungen und Räume nicht benützen, erfolgt nach den Vorschriften der 88 12 und 14. ß 8. Dem Bestandgeber steht das Kündigungs¬ recht bei zugewiesenen und bei vertragsmäßig ver¬ mieteten Wohnungen zu, wenn der Bestandnehmer nach den allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen das Recht auf die Wohnung verwirkt, aber nur dann, wenn das Benehmen des Bestandnehmers nach den allgemeinen gesetzlichen Vorschriften in den einzelnen Vorschriften einen Grund zur Kündi¬ gung bietet. Ebenso hat der Bestandgeber das Recht zu kündigen, wenn der Bestandnehmer mit der Zahlung des Mietzinses zwei Monate hinter¬ einander im Rückstand bleibt. 8 9. Die Hauseigentümer haben das Kündi¬ gungsrecht auch für den Fall, daß sie an Stelle des alten Hauses ein neues bauen wollen. In diesem Falle haben sich der Hausbesitzer gleich¬ zeitig mit dem Gesuche um Änderung schriftlich zu verpflichten, daß er gleich nach dem Aussiedeln der Mieter an das Niederreißen des alten und den Bau des neuen Hauses schreiten wird. Gleich¬ zeitig hat er auch den Bauplan zur Einsicht vor- zulegen und die Bestätigung der zuständigen Be¬ hörde, daß die Pläne genehmigt wurden, wann, wo und insoweit dies eine Bedingung für den Neubau ist. Das Wohnungsamt hat binnen drei Tagen alle Bestandnehmer zu verständigen, welche in weiteren drei Tagen ihre Bemerkungen machen können. Die zuständige Behörde erbringt dann binnen drei Tagen die Entscheidung über das Ausziehen der Mieter, welche sie sofort, längstens aber in weiteren drei Tagen, den Parteien zu¬ stellt. Die Aussiedelung der Mieter erfolgt nach Ablauf von füufzehn Tagen nach erlangter Rechts¬ kraft des betreffenden Bescheides, aber nicht vo Ablauf des gesetzlichen oder gewohnheitsrechtlichcn Siedlungstermines. Fällt der Siedlungstag nach dem 1. Dezember, so ist das Ausziehen bis 15. Februar zu vertragen. Diese Fristen verlieren hier Geltung, wenn das Wohnungsamt oder der Hausbesitzer den Parteien das frühere Einziehen in eine andere Wohnung ermöglicht. Als Neu¬ bauten gelten in solchen Fällen alle Bauten, welche ganz neu aufgeführt werden und für deren Bau das Niederlcgen des alten Hauses unumgänglich notwendig ist, wobei es nebensächlich ist, ob der Neubau den Raum des niedergerissenen Hauses einnimmt oder einen anderen Raum auf demselben Bauplatz. Der Bau neuer Stockwerke ist im all¬ gemeinen nicht als Neubau im Sinne dieses Pa¬ ragraphen anzuseheu. Während des Baues neuer Stockwerke ist der Hauseigentümer verpflichtet, die Wohnungen der Mieter in den unteren Stock¬ werken technisch vollkommen zu sichern, wobei das Schiedsgericht (8 18) der Bestimmung des Mietzinses die dem Hauseigentümer dadurch er¬ wachsenden Kosten vor Augen halten wird. Aus¬ nahmsweise kann dem Hauseigenlümer gestattet werden, dem Mieter jene Wohnungsbestandteile wegzunehmen, welche zum Bau von Stiegen, be¬ hufs Herstellung einer Verbindung niit den neuen Stockwerken, falls eine solche nicht besteht, un¬ umgänglich notwendig sind. Ebenso ausnahms¬ weise und nur in äußersten Fällen kann die Woh¬ nungsbehörde die vorläufige Aussiedelung des Mieters, teilweise oder ganz, in Häusern gestatten, auf welche neue Stockwerke aufgesetzt werden, wenn sich der Aufbau ohne Verstärkung der Mauern und größere Auswechslung von Konstruktionen in den unteren Stockwerken als gänzlich unmöglich erweist. Diese Bewilligung zur zeitweiligen Aus¬ siedlung der Mieter wird aber nur dann erteilt, wenn das Gebäude durch den Aufbau mit Rück¬ sicht auf die Vermehrung von Wohnungen oder Lokalen einen großen Gewinn dorstellt. Die Woh¬ nungsbehörde hat gleichzeitig auch die Frist fest¬ zusetzen, wann der Mieter in seine früheren Räume rücküberstedeln kann, die nicht als neue gelten Diese Frist ist nach allseiliger Prüfung der Lage und der technischen Daten zu bestimmen. Die Wohnungsbehörde ist verpflichtet zu überwachen, ob der Hauseigentümer den Bau, zu dem er sich verpflichtete, auch zur festgesetzten Zeit begonnen hat. Erfüllt er seine Verpflichtung nicht, so hat die Wohnungsbehörde nach Möglichkeit den früheren oder, wenn dieser die Wohnung nicht mehr braucht, einen anderen Mieterin die Wohnung einzuführen, und der Hausbesitzer wird auf die Geltungsdauer dieser Vorschrift nicht mehr das Recht Haben, aus diesem Grunde die Aussiedlung des Mieters zu verlangen. Außerdem wird ein solcher Haus¬ eigentümer auch bestraft. Kichtigllessung! In der letzten Nummer unseres Blattes wurde beim Inserat „Erzeugnisse der Textilana" die Firma Roman Koritnik irrtümlicherweise aus¬ gelassen und geben wir hiemit bekannt, daß auch genannte Firma die Erzeugnisse der heimischen Fabrik Textilana am Lager hat. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker — r>erau«cel>er und Berleaer „Gottscheer Bauernvartei". Buchdruckerei Jotei Vanlwek in Gntttch-e Amerikanischer Kochherd ist preiswert zu haben in Grafenfeld-Dolgavas Nr. 86. k'Lk'k' Nsfims5äiinen «".L 8vbvinA»oluk - Tentralbobbin - kür Familie nnä 6everde in einkaolrer nnä feinster Lnskülrrnvg- „^ckler" Sciiulimscliermssckilien in rveei Grössen empkiebtt - - k-ranr l^ckinkel in koöevie - - Als Mherin empfehlt sich M. Perz in Dolgavas Nr. 86. Wir beehren uns hiemit der verehrtichcn Bevölke¬ rung bekannt zu geben, daß wir unsere WS" Schtoherwerkstätte an der Laiöacherstraße (gegen¬ über der Willi Kajfer) eröffnet haben, und empfehlen uns dem allgemeinen Wohlwollen. 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Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags.