p»»«» Mn 1« 74. Mövtiantiicn 7cc»,«m«l. S«drM«MlNg (7«wfo« intOemd« dt?. ZG70». 1 0«v>,lj.uek»»»t (7«». i>w«d. »te. 2024» I^««dor. .luröiösv» «1.4 I»«»nu»kflp»« W»rä«» alok» r»ti»riii»st. — t^kotvoßw dGt»«s»n »Ir. 2S3 Wkt»00l» Vl«. i so u. 2 »in WMmerstMN Vor der Demifflon des Kabinetts Doumergue Doumergve dat das Demiffionsfchreiben bereit» aufgefetzt / Keine Einigung mit den Stadilaljoziaiiften / Die radikalen MiniAer erSiftien deute die Krise durch idre SNicktritte Der Marxismus in Frankreich tzG Frankreich befindet sich am Borabend uuer innerpolttischen Auseinandersetzung, öerell Tragweite der Zeitgenosse augenblick« !ich n'icht so recht zu erfassen vermag. A^an luusj die leicht entzündbare romanische Volks icn Frat^reich tikicr ttmrschiert die Idee des geeinten Mar-rismns. Sedan und T o u l o n, diese l'kidcn Städte mit ihren gestern erfolgten ^^l'iiwahlen zur Kammer, haben nur ein wenig, aber grell genug aufgezeigt, welche in-»tte Gefahr der Bolschewismus in ^ank-ist. Man mi^ge es fa nicht vergessen, ^cis; die Frontkämpfer, die nationalen Ver-und Vereinigungen über eine in die !!'?!slionen zählende Stoßkraft besitzen, die sich ^l'i der letzten Auseinandersetzung m^t dem !^cirrlsmns auswirken ?ann. O^rst de la ocqu e, der Führer der Feuerkrenzrit-ii'r. lmt im Wagra m«Saal in Paris nn-lmistst l^klärt, jeder national gesinnte Franzose trage heute schon eine Pistole in seiner P a r i S, K. November. I« allen politischen Kreisen herrscht die Ansicht vor, dah die Regierungskrise bereits ansgebroehen ist. In Linkskreisen wird schon angekündigt, daß die radikal-sozialisttschen Mitglieder des «abinett« noch im Laufe des heutigen Tages ihre Demissionsschreibe« iib-rreichen werden. Damit wirb auch die Demission des Gesamtkabinetts der nationalen Union und des parlamentarischen Burpsriedens heraufbeschworen. Doumergue ist aus den Sturz seiner Regierung vorbereitet, da er sich in de« letzten Tagen hinlänglich da-von iiberzeugen konnte, wie schwer es ist, die radikalsozialiftischen Mitglieder des Kabinett» im Rahmen seiner Politik zu halten. Der Ministerpräsident hat sein Demissionsschreiben bereits ausgesetzt.. Heute um IV Uhr vormittags trat im Ayse« unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten L e b r u n ein Kabinettsrat zusammen. ^r Hauptpunkt, auf den sich der Widerstand nicht nur der radikalen Minister, Senatoren und Deputierten, sondern auch der Senatoren und Deputierten der Mitte richtet, ist nach wie vor die von Gaston Doumergue geforderte Gtaatsresorm im Sinne einer Befestigung der staatlichm Autorität. Kommt es heute nach Schluß des KabinettSrates im Jlysee zum desinitiven Bruch, dann wird dies offiziell erst in den Abendstunden de kanntgegeben werden, jedenfalls aber nach der Trauersitzung der Kammer siir weiland König Alexander von Jugoslawien, Barthou und Poineare. Die Regierung will in diesem Falle den feierlichen Charakter der Komemoration nicht etwa durch die amtliche Nachricht über ihren Riick-tritt beeinträchtigen. Die heutigen Kongreßwahlen in USA. Alle Chancen bei den Demokraten / Die Republikaner find vesorganlsiert W a s h i n g t o n, ö. November. Den heutigen Wahlen in den Kongreg wird in ganz Amerrka großes Interesse entgegengebracht. Es kann aber schon jetzt gesagt werden, daß die Demokraten als Sieger hervorgehen werden, da die Rspublita-ner vollkommen desorganisiert sind llnd auch keinen populären Führer haben Bei dieser Wahl geht es besonders darum, das ganze Repräsentantenhaus, das sind 13ü Sitze, von denen die Demokraten 3l3, lIZ die Republikaner und 5 die Farmerarbeiter innehaben, während die restlichen 4 Sitze unbesetzt sind, und ein Drittel des Senates, das sind 3S Senatoren, zu erneuern. Schließ lich sind von den 48 StaatsgouvernLnren 33 am Ende ihrer Mandate angelangt, 43 Staa ten »Verden ihre gesetzgebenden Bersamnilun gen neu zu wählen haben. Äufammenttttt der Eorte« Scharfe Abfperrungsma^ahmeu der Regierung. M a d r l d, S. November. Heute treten die Cortes zusammen. Die Regierung hat bereits in den friihen Mor-genswnden umfassende MbsPerrungSmaßnah-men angeordnet. Auf Last- und Panzerau-tos sind alle Zufahrtsstraßen zum Parlament von der republikanisr!^n Garde und von Vki litär besetzt worden. Um den Eortes-Palast wurde ein dreifacher Cordon gezogen. Dte Sozialdemokraten haben mit Ä gegen 16 Stimmen beschlossen, an den Parlamentssitzungen solange nicht teilzunehmen, bis die Regierung ihre Zensuvverfügung sn der Parlamentsreden zurücknimmt Die Schwei» verbietet SaarDorträge B e r n, 6. November. Der Berner „Bund" kommt nochmals auf die Vorträge d^s saarländisäien Sozialisten Max Braun zurück, die vor einigen Wochen in der Schweiz stvttgeftlnden haben. Es stehe heute fest, daß man diese Vorträge besser nicht zugelassen hätte. Aus diesem Gründe sei auch die Erlaubnis zu dem für kommenden Montag zugesagten neuen Vortrag Brauns in Aarau durch das Justizdepartement im Einvernehmen mit dem politischen Departement verweigert worden. Dieser Ent scheid habe grundsätzlichen Charakter. In Zukunft »erde eS jedem Ausländer verboten fein, in der Sei^eiz iiber das Saar-Problem zu reden. Wenn man die Agitation Braui?s weiter Tasche, denn die Abrechnung liege nicht mehr weit. . . Indessen haben die Marxisten grünbliche Arbeit in der Volksverhetzung geleistet. Die französischen Hafenstädte sind heute die Hochburgen des Marxismus. 'Z^S-selbe gilt für Paris, aber auch für Lyon, Toulouse und andere große ProvinzisMte. Der Radikalismus der französischen Marxisten Mt nicht eiitmal vor d^ heiligsten GÄtern des Volkes. Die Pressefreiheit deS Landes ermi^glicht die unglaublichsten Angriffe auf die Ehre der Nation und ihre Interessen. Der Marxismus, heute verkörpert durch die zusammengeschlossenen Sozialisten und Kommunisten, will die proletarische Diktatur, er lehnt jede ZusammenarVeliL mit der ,Mourgeosie" ab, Leon Blum, Marcel Ch achin, Doriot und Faure sehen sich schon in den Rollen der künftigen BeherrslZ^ des Landes. Der Marxismus n>eiß es auch, daß er die größte politische Lüge dieses Jahrhunderts, die sogenannte „bürgerliche Lin^" — den Radikalsozialismus — zwischen die Mühlsteine des Machtkampfes m sei-ner letzten Phase bringen muß, wenn er sel!vst diese Macht an sich reißen will. In lÄidan und in Toulon hat der AbbröckelungSProzeß bei den Radikalsozialisten schon eingesetzt. Nur war es ein Trugschluß in den Reihen des parlamentarischen Zentrums und der Rechten, wenn man angenommen hatte, daß die D^erteure des bür gerlichen Radikalismus zu ihnen überlaufen würden. Nein, sie gingen dorMn, wo fie nach zugelassen hätte, dann hätte man selbstverständlich auch keine Handhabe gehabt, um der Gegenseite Vorträge zu verbieten. Daulit wäre aber der Abstimmuungskampf um die Saar auck) aus Schweizer Boden verlegt worden. Das habe die Sch»veizer Negierung unter allen Umständen verhindern wollen. Ruhrtohle gegen österreichisches Obst. W i e n, 6. Novelnber. Wie von zuständiger Seit«.' mitgeteilt wird, sind Mittwoch, den 31. Oktober die ?>erhand-lungen über ein .Kompensationsgeschäft, die die Ausfuhr von österreichischem Obst gec^cn Einfuhr von Ruhrkohle zum Zwecke gehiibt haben, abgeschlossen worden. Die österreichischen Unterhändler sind nach Wien zurürkqe-kehrt und haben dem Ministerrat Bericht erstattet. Das Nebereinkommen sieht die Ausfuhr von 1500 Waggons Tafel- und Wirtschaftsobst aus Oesterreich vor, g.'qen Einfuhr von lsX>.(XX) Tonnen Rulirkohle. in erster Linie für die i>sterrcien Bundesbahnen, in zireiter Linie aber auch für Han-delszn>ecke. Die Erteilung eines Auöfnhrlon-tingents von löOo Waggons Obst für Oester reich bedeutet eine wosentliche Entsnstnnq in der Frage des Obstabsahes. Die Preise für Obst dürften dnher in der nkckistcn Zeit in Oesterreich eine Steigerung erfahren. L s u b l s a n a, K. November. Devisen: Berlin l365.k9 bis 1376.49, Zürich bis 1113.85,.London ISg.k^t bis 177.?t. New York Scheck 3379. N bis ."^07.37, Paris SS4.32 bis AW.44, Prag 142.23 bis 1I3.W, Trieft 290.90 bis 293.30: olterr. Schilling (Privatclearing) ki.10 bis 8.S0. Z ü r i ch, 6. November. Devisen: Paris 20.S24, London 15.34, Ncnitiork 307 37^, Mailand S6.29, Prag 12.S4, Wien 57.10, Bertin 123.40. ihrer Ideologie schon längst hingehörten: in die marxistische Front commune. In diesem Kampfe um die neue franzi^ische Verfassung kann eS nur einen lachenden Dritten geben; den Marxismus. Tröstlich ist hiebei nur die Tatsache, daß der romanisch tempierte Mar-xismns der ungeeignetste Exportartikel ist und blebbt. Und deshalb wird er auch lediglich auf Frankreich beschrünft bleiben. Mit dem französischen MarxiSnrus muß das fran zösisc!^ VoVk selbst fertig werden, wenn es in den künftigen internationalen Auseinandersetzungen als nationaler Staat seine Geltung behaupten will. Ein marxistisch regiertes Fmnkreich wäre ein Unglück für Frankreich und ftk die Welt. „Mariöorer Zeitung" Nmmner 2kV. Die neuen deutschen Ausbürgerungen Weitere Namen derjenigen, denen die dent-jchc Staatsangehörigkeit entzsgen wurde. Berlin, 5. November. Das DNB meldet die nachstehende weitere ^^istc derienigcn Personen, denen die Rcichsregierung der deutschen Staatsangehö riflkcit verlusbig erklärt hat: 1. Johann B e i nl l e r, Verfasser der kumnnlnistischcn Hetzschrift „Im Mörderla-qe^r Dachau", lebt in Rußland. N. V r e d e I, ehemaliger Redakteur der kommunistischen „Hamburger Volkszei-ls Verfasser deutschfeindlicher Artikel und ü^jroschüren. 1!;. Gustav von W s n g e n h i m, Schauspieler, jetzt vel.sisch-italienischen Annäherung fortzusehen. Das Blatt meint schließlich, daß der Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten urit ko-mplizwerten Absichten und Zielen nichts zu tun habe. Pari s, 5. Noivelnber. (Avala.) In seinem großen Artikel über die italienisch - französischen Beztehunflen schreibt Pertina^ im „Echo de Paris", der ungarische Außenminister K a n y a sei bereits ani >20. v. M. !n Rom gewesen, wobei er das glei-ck^c Ziel verfolgte wie diesmal Gömbös. Die Bemühungen Kanyas hätten dmnals keinen Erfolg gehabt. Wznb!>^s versuche jettt einzurenken, was Kanya nicht ge- lungen sei. Die in 3iom zwischen Gömbö» und Mussolini stattfindende Debatte sei von größter Wichtigkeit. Bon dieser Debatte sei auch die itcckienisch-französisc^ Annäherung abhängig. Frankreich könne mit Italien solange zu keiner politischen Annäherung kom men, als Mischen Italien und der Kleinen Entente die Beziehungen nicht verbessert wür den. Eine italienisch-jugoslawische Annäherung sei jedoch nur so denkbar, dag die römische Diplomatie den ungarischen RevifionS Plänen jede Unterstützung veil^agt. Dasselbe gelte auch für die moralische Unterstützung der territov^len Rovisionsforderungen. Andererseits — schreibt Pertinax — könne Frankreich die Forderung der Kleinen Entente und des ^lkanpaktes nach Klärung der Rolle, die zahlreiche ungarische Offiziere und Beamten in der Verschwörung gegen Körrig Alexander gespielt haben, nicht abschlagen. Mit allderen Worten: die franzö-stsch«it^ die Legalisierung der deutschen Forderungen zu verhindern. Paris, 5. November. Die heutige Presse befaßt sich eingehendst mit der innerpolitischen Lage, und zwar mit besonderer Berücksichtigung des angestrebten BudgetprovisoriitmS. ÄlS „PetitIour-n a l- schreibt, Finanzminister G^r-main - Martin habe sich gegen diese Abficht Doumergues ausgesprochen, da er sich aus den Standpunkt g^tellt habe, daß das G^tz über die BudgetzwSlftel in gröblichem Widerspruch stünde zu der von ihni imluguriierten Finanzpolitik. „L'Oeuvre" meint, die gestrigm Besprochungen Mischen Lebrun und dem Kammerpräsidenten Bouisson seien der beste Beiveis dafür, daß die Tage der Regierung Doumergue gezählt sind. Die akute Krise des Kabinett; lnüsse schon morgen ausbrechen. Mordtat bei Ljublana Ljubljana, 5. November. Im Dorfe Birje in der Umgebung von Ljubljana.wurde gestern eine schwere Blut^ tat verübt. Als die ö0 Jahr« alte Bäuerin Anna Kafol vom Kirchgang nach Hause zurückkehrte, fand sie ihre 62 Jahre alte Schlve ster Jvana, die allein zuhause geblieben war, in der Küche ermordet auf. Sie war mit einer Axt fürchterlich zugerichtet worden. Da im Hause größte Unordnung herrscZi te und alle Kasten u»d Laden erbrochen waren, war sofort klar, daß «s sich Uln ei nen Raubmord handle. Mben der Leiche lag ein Stück Pcchier, auf dem der Name „Mavrin" stand. Die Greisin scheint uilter den Axthieben des Mörders bewußtlos zusammengebrochen, vor ihrem Tod aber noch einmal zum Bewußtsein gekommen zu sein. Mit ihrer letzten Kraft schrieb sie den Na^ men des Mörders nieder. Die Gendarnierie verhaftete sofort Mävrin, der nach anfänglichem Leugnen auch die Tat einstand. Die ältesten Steinzeitfundr Nordmropa< In den Kreisen der in- und ausländischen Archäologen macht ein Fund bedeutende.' Aufsehen, der in der Umgebung der Ortschaft Meisenburg bei Hainburg gemaÄ'. »Verden konn!e. Es handelt sich uln einen aU-steinzeitlichen Lagerplatz, dessen Alter au' 17.000 bis S0.000 Jahr geschätzt lvird. Dic l'ei der Freileguitg des alten Lagerplatzes Tage geförderteil Werkizeuge, die sämtlicl, aus der Epoche des Magdalenien stamin^ii, silrd die ältesten altsteiirzeitlichen Fuirde, dic' bisher im norddeutschen Flachland vorge^ kommen sind. Sie iverden von der Wissenschast als älteste Steinzeitsundc Nordeuropas angesprochen. Zunächst lenkte ein Fund Liwinov in Ungnade gefallen Als Nachfolger ist der Bulgare Stomonjakov ausersehen / Die kommunistische Opposition ist mit Litvinov unzufrieden Ltür^lÄ) fand die Einweihung einer neuen Brücke ii? Venedig statt, die die beiden Usi des C^MMl grmlde verbiildet. P a r i s, 5. Noveinber. Die hiesigen Blätter berichten aus Riga, daß nach dort aus Moskau eingetroffenen Meldungen Unstimmigkeiten zwifchen den Mitgliedern der So'lvjetregierung ausgebrochen seien. Mehrere Mitglieder der Regie-^ rung verurteilteil auf das schärUe die Au- > s'-enpolitik des Volkskommissars L i t v i-! n o v, und Mar mit dein Hinweis darauf, > daß diese Politik die Interessen der Soiwjet-! llnion schäidige. Es wird sogar behauptet, ^ daß Lit'vinov direkt aufgefordert wordeil sei, uon seinem Posten zuriickzutreten. Litvinov thMe sich Me MüHe MMAzen, jtzine Wi- tik des Zusanunengehens mit dem „kapitali-stischeir" Frankreich zu entschuldigeil, doch habe diese Begründung das Mißtrauet! der Opposition keinesllt>egs verflüchtigt. In diesem Zusammenhange loird auch berichtet, daß Litvinov der kommenden Tagung des Völkerbundrates zurücktreten iverde. In der Leitung der Außenpolitik der Sowjetunion soll ein tteuer Nachfolger Litvinovs bestellt werden. Die Wahl dürfte hiebci mit aller Sicherheit auf den bulgarischen Komm» nisten Stomonjakov fallen, der sick durch seine Tätigkeit im Außenaurt schon biv lang e^tvn gewijjen M. Mittwoch, den 7. November lSST.' „Maribl>r«r Zeitung" Nummer 253. von zirka 7ßen. ist als Beispiel aus der preußischen Geschichte bekannt. Der üv?r Fahnenflucht des Sohnes erzürnte Bater vollte ihn selbst uUt seinem Degen durchbohren und stellte ihn aus Bitten der Offiziere vor ein Kriegsgericht. Während Fried rich mit Festungshaft davonkam, mußte sein nnglückltrber Freund Katte den Fluchtversuch mit dem Leben büßen. Friedrich aber wurde gezwungen, vom Fenster seiner Zelle aus. gehalten von zwei Männern, der .H'in-richtung des Freundes zuzuschauen. — l5-in »oenister exponierter Staatsbeamter hätte immer noch die Möglichkeit, sich die Nuslie-serungsvflicht seines Kindes durch einen anderen Staatsbeamten abnehmen zu lassen. Je hösi<'r aber das Amt, desto ffrößer die Vereinsamung, und für daS Oberhaupt deS Lti^ntes gibt es in solchem Falle keinen Vertreter. Es ist dies die Tragik um d'ie Gro-. nk'n in der Welt . . . „Die Nackten bekleiden .. Mron (Nordamerika) hatten die Mit-jliieder eines Nackt-Klubs ihren JahreSkon-veut. Selbstverständlich lvar „Vereinsklei-Älinii" bei dieser Zusa^mmenkunft vorgeschrieben. Nun war es leider bitter kalt, nnd der '^Vorsitzende der Tagung mußte bei der l5r« i'sfnung die betrübliche Mitteilung machen, ins; wegen der Kälte die Kleider nicht aus« l^ezogen werden könnten. Auch so froren die Versammelten noch ganz er!Ärmlich, nnd der Vorsitzende s^ug sich vorsichtig den Mantelkragen hoch. Die Polizei, die «kartend dabei gestanden hatte, fand daher keinen Anlaß zum Einschreiten. Für sie hatte der Wettergott in diesem Falle die Arbeit '"'liernommen. Ein Re?srd-G«ust^d. Joe Sheran hat innner schrecklichen Durst, seine ausgepichte Kehle verträgt offenbar lein Wasser, und so mußte er wohl oder übel sich scheinbar notgedrungen zu einem Re-lord-Konsunienten von Mkohol entwickeln, ^ft wurde er :vegen sinnloser Trunkenheit vor den Kadi zitiert und zu Geldstrafen ver ^liackt. Jetzt stand er wieder vor dem Ge-richtshof Ioliet im nordamerbkanischen Staat Illinois. Der Richter kennt ihn schon, denn er ist öfter da. Sheran sst Heuer als getreuer Stammkunde zum lv44sten Male ilx'gen Trunkenheit in Geldstrafe genommen worden. Das ist ziemlich schmerzlich, wenn man bedenkt, daß er für seine Trintleiden-'chnft 7500 Dollar bislier bezahlt hat, die kosten des jeweiligen Kolossalaffen noch gar nicht gerechnet. Jetzt scheint sogar der lang-w'ttige Richter gemerkt zu haben, daß mit 'vlchen Strafen dem scheinbar unvevwüstli-^n Brand des Angeklagten nicht beizuksm-'»en ist und hat ihnt angedroht, daß er im ^Wiederholungsfälle für ein Jahr mS Zucht-l>aus gesteckt werde. Also eine Art Sicher-beitsverwahrung, die vielleicht mehr Erfolg baben durfte. Tarzan auf der Vollzeiwache Vertiertes Menschenwesen auf einer Riqaer Poli^eistation Ein höchst merkwürdiges Menschenwesen wurde vor nvnigen Tagen von Forstbeamten auf einer Rigaer Polizeistation eingeliefert: eine Art Urwaldmensch, stark behaart und herkulisch gebaut, der nur unartikulierte Laute von sich gab, kurz ein „Tarzan", wie er aus dem Buche „Tarzan" und dem danach gedrehteil sensationellen Film bekannt ist. Niemand hätte wohl angenommen, daß ein derartiges vertiertes Menschenwesen tn Wirklichkeit auf der Welt zu finden sei. Zwei Forstbeamten, die in der Nähe von Riga ihr Revier durchstreiften, blieb diese merkwürdige Entdeckung vorbehalten. Sie sahen den halbnackten, an ein seltsames Tier erinnernden Mann, der te-doch bei ihrem Anblick, tierische Urlaute ausstoßend, flüchtete. Als ihm die beiden Beamten schließlich immer näher auf der ^ähr te waren, kletterte er mit einer Gewandtheit an einem Baum empor, die stark an die Geschicklichkeit der Affen auf diesenl Gebiet erinnerte. Dann schwang sich der Tier- mensch mit unheimlicher Schnelle von Ast zu Ast, sodaß seine Verfolger auf dem Erdboden ihm kaun: zu folgen vermochten. Um das seltsame Naturwesen nicht aus den Augen zu verlieren, versetzte ihnl schließlich der ein« Forstbeamte einen Streifschuß, worauf der lebeude Tarzan nlit einem Schrei auf die Erde Stürzte. Seine Entdecker 7mh-men ihn dann nlit in die Stadt und brachten ihn zu einer Polizeistation, wo man ihm^ rohes Fleisch und Obst reichte, das der Wald^ nlensch heißhungrig verschlang. Nachforschungen ergaben, daß es sich bei diesem le--^ benden Tarzan nur um einen bestimmten! schwachsinnigen Menschen handeln kann, der' aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Riga stammt und von dort vor vielen Jahren in noch sehr jnngen Jahren spurlos ver schioand. Man nimmt an, daß dieser Schwach sinnige damals in die Wälder flüchtete und hier ein Leben führte, daß ihn allmählich halb zum Tier werden ließ. St: t Vdast aus dem SußbaNweNfptel Paris gegen Budapest Budapest siegte mit 5:1. Kllfse, von denen die Welt sprach Der Kuß als kirchliches Symbol / Kußfreudige Völker / Der Judaskuß / Die küssende Rekruteniverlierin / Der berühmteste Kuß des Weltkrieges / Der Kußmarkt vou Halmagy Bon Ferdinand E r k c n. Nicht inlmer hatte der Kuß die Bedeutung, die er heute besitzt. Verhältnismäßig selten si,ld in Ueberlieferungen des Altertums Küffe erivähnt, nird diejenigen, die historisch verbürgt sii^, wurden meist nicht nnter Liebenden ausgetauscht. Die Menschen vergangener Zeiten küßten sich zur Begrüßung, um einell Vertrag zu besiegeln oder zum Symbol einer Versöhnung. Der Kuß im religiösen Ritus hat sich Jahrhunderte hindurch bis heute in der grie,^schen Kirche erhalten, der Kuß der Verehrung gegenüber dem Papst und i^n Bischösen spielt noch heute in der katholischen Kirche eine wesentliche Rolle. Dem ^Pst küßt der Gläubige den Schuh (der sogenannte „Pantoffelkuß", dem Bifchof den Fingerring. Der Osterkuß der griechischen Kirche ist noch ein Ueber-bleibsel des altchristlichen Friedenskusses. Dieser heilige Knß war in der altchristlichen Kirche das Synrbol der gänzlichen Aussöhnung beim Abendmahl, bei der ^use, Absolution usw. Heute tritt n der griechischen Kirche am Ostermorgen der höchste Geistliche an die Galerie vor der Jkonostc^e, umarmt sämtliche Priester und gibt jedem Mitglied der Genieinde, das sich ihm nähert, seinen Kuß und seinen Segen. Darauf küssen sich alle Aim>esenden, jedoch nach Geschlechtern gesondert, untereinailder. Es gab Küsie, die in Geschichte »nd Sage Berilhmtheit erlangten. Hektors berühinter Abschiedskuß, der seineni Sohn, nicht serner Gattin galt, ist eitler der ivclligen Küsse, von denen die „Jlias" zu berichten nieiß. Der Kuß des Judas Jschariot, der „Judaskuß", ist heute sprichwörtlich zunl Zeichen der Falschheit und des Verrats g« Viv NGUS vGksIumvndvTvic-knuiHfl itdkt »ekvn im vorau» Ordiieksn, cli« m«kr l.iekt gldt unlß StrQM mit ll»k»>um»n»t»sf«lung 1 len . . . lind überdies herrscht hier einc ^it-te, die nichl genug gelobt werden kann. Wenn Du irgendwo einen Besuch abstattest, wirst Du mit Küssen entlassen . . . iinmer Dil gehst, enipfängst Du reichlich üüfse . . Die Äußfreudigkeit des alten l^'ng land spiegelt sich daneben lebhaft in de? gesamten englischen Literatur. Alle bedeutenden englischen Dichter !)aben den 5tus; in sei-nen verschiedenen Varianten, den itns; der Liebe und Leideuischaft, der I^reuildschaft u. der Verzweiflung, den Kuß der '<^egr>'l'^uiig und des Abschieds beznmngen. Berühint geworden ist die Herzogill von Gordon, die „küssende Rekruten verberin". Im Jahre 17A4, als England stark gegen eine etwaige französische Invasion riiitele, wurde der schottische Lord Hantly, der -ohn des Herzogs von Gordon, mit dsr Aushebung eines Regiments beauftragt, das nch aiis seinen Pächtern zusammensetzen iV'llte. Die Begeisterun-g der schottischen Pächter lvar jedoch nicht übermäßig gros;, nlid nur n>enige meldeten sich zum Eintritr in das Regiment. Die Mutter des jungen Lords, die noch immer schöne .<>erzogin es vorzeitig abgebrochenen ls^isterschaftskamp-fes Mischen „^elezniLar" und „Hakovee" noch unbestimmt ist, behaupten nach wie vor die öakovecer die Mhrung. Ihr Punktevermögen belauft fich, falls ^r untenschiedene Ausgang des Treffens Anerkennung finden sollte, auf fünf Purtkte, aber wenn ihnen auch der Erfolg abgesprochen wird, genügen die vier Punkte Niegen des besseren Treffet-verhältnifse? für ihre Spitzenposition. Mit ebensoviel Punkten verbleibt auch der S.^. Celje an zweiter Stelle. Den dritten Tabellenplatz bezog „Maribor", der nun aus zwei Spielen drei Pnnkte an sich bringen konnte, „^lezniöar" ^hauptet auch mit drei Punkten den vierten Platz, wird ihm aber der Sieg aus der Partie gegen „«^akovec" zugesprochen, dann käme die Mannschaft gleich an die z/lveite Stelle. „Svoboda" verbleibt an fünfter Stelle, wogegen „Rapid" mit dem sonntägigen Punktegetvinn an den sechston Tabellenplatz vorrückte. „Hermes" und „Ili- rija^ »chmen, ktzieve noch oh« Spiel, die beiden letzten ein. Srfoioe unserer Moionod-ftchnr In Ljubkjanv farch vergangenen Sonntag im Rahmen der JuViläumsfeierlichkeUen des Sportklubs „Hermes" ein interessantes Bahnrennen der Motorradfahrer statt. Die Stegerliste der Veranstaltung weist auch die Namen unserer bekanntesten Rennfahrer auf. Hinko öer iL siegte in der Sportklasse bis 3V0 tem und belegte in der Lüver Klasse und im zweiten Rennen der 3üver Klas^ den zweiten Platz. Auch Loisl HeriL hielt sich ausgezeichnet, indem er im 2S0er Rennen glatt als Sieger hervorging und auch in den übrigen Klassen hervorragende Erfolge erzielte. Ebenso gesiel Lu Zntk in dösem Rennen ganz außergewöhnlich. : GK. Rapid. Heute, Dienstag, um 20 Uhr wichtige Ausschußsitzung. Es ^ben alle Ausschußmitglieder zu ersgOfl«»ische FV!rkunx de! jVlää-eden unä Knaben reckt deackten5>ver-te ^rfolxe erhielt. In 6en Kinckerklini-ken ^lrcl äas k'ranT»^O8vk-W288er sckon de! äen kwinen. meistens verstoptten Kranken anxevenäet. Acht Leckhtttkme in der Sahara. Um den Flugzeugen und Autos die Weg-findung in der Sahara zu erleichtern, sind jetzt auf der Strecke von Roggan in Süd-Marokko nach Gao am Niger (etiwa 2000 loineter) acht Leuchttürme in Betrieb genommen worden. Besonders im Sommer, wenn wegen der glü^nden Hitze nur des Nachts über die Sahara geflogen bez?w. gc. sahren lverden kann, erleichtern ihre Schein iverfer die Orientierung der von Nori>- liaä' Zentralafrika verkchrenden Flug- und Fal)r zeuge wesentlich. Du warst mir clock lzsstimmt I komsn von (Zvrt ! I Vtkilimllililt «IMZliNiikl ! (7. Fortsetzung.) „^ch belvundere Ihren Scharfsilln, Z-räu-tein Eva, ich wollte tatsächlich —" (5r stockte. „_ nicht den Anschein erwecken, als ob Sie fich um Ilse bewerben", ergänzte sic lachend. Er tüßte ihr dankbar die Hand. Eva zttctte zusammen, denn sie liebte ihn. Doch i-ihne jeden Wunsch war t>iese Liebe. Drül'en nber in: Kreise der älteren Damen hatte öieser Handkuß einen Sturm entfacht, der 'ich nur nicht ganz hervonvagte. Man be-gnilgte sich nlit vielsagenden Blicken, nnd die Frellndschaft zwischen Erlenbachs und )er Familie Borvheim bekam an diesem Tage einen Ris;, der, wenn überhaupt je-imls wieder, doch nur sckMer gekittet werden konnte. Pia dachte: „Ilse Borrheim vird es also nicht sein." Ihre Angen folgten Harrys hoher Figur, .ind in ihr war eine große Freude, daß er Ilse Borrheim nicht mochte. Ack)ern ivar zu sehr Kavalier, als daß er sich nicht auch wieder zu Ilse gesellt hätte. Ts gelang ihn, auch, Ilse wieder froh zu 'timmen. Das änderte aber nichts daran, üaß später, als die Gäste fortgefahren waren, der dickte Onkel Adolf aus Bunzlau, den man eigens herzitiert hatte, damit er fein Urteil i'lber den in Aussicht genommenen Schwiegersohn abgeben sollte, ganz ge-'nütlich sagte: „Hm, feiner Lkerll Aber euren Wünschen gefügig machen könnt ihr den ni6)t, da müßt chr euch schon einen andern snchen." Ilse Borrheim sah ihn sprachlos an. Danit brach fie iii laule^^ Weinen anci. Frau Borrheiin aber sah ihren Bruder enchört an. Nein, dieser Adolf, er N)ar aber auch zu ungehobelt. Sie erhob sich würdevoll und sagte: „Wir wollten von dir ja auch nur wissen, ob er dir gefällt. Das weitere wird sich schon finden." „Er gefällt mir sehr, sehr! Da steckt noch was drin. Eine Figur hat er — Donnerwetter! Na, ich wünsche euch also, daß er ellern Wunsch erfüllt. Daran glauben kann ich nicht, das müßt ihr schon entschuldigen." An dieser Dickköpfigkeit ließ sich nichts ändern. Zanken durfte man sich anf ke'.nen Fall nnt Adolf, denn er sollte für di^ Ausstattung Ilses herhalten, da das Bargeld knapp war auf Borrheini und der reiche, alte Junggeselle es entbehren tonnte. So schluckte man das hinunter. Aber eigentli« ck)e fidele Stimmung war in den nächsten Tagen nlcht auf Borrheim — das hätte kein Mensch behaupten können. Viertes a p i t e l. Harry von Achern ivar sehr erstaunt, als er eines Tages einen Brief vom Rechtsbei-stnnd seines verstorbenen Baters erhielt. Und dann las der Schloßherr von Achern, was der Vater ih,n noch mitzuteilen hatte, nach-dem er nun schon so lange drüben auf dem Dorffriedhof iu der Familiengruft neben der Mutter ruhte. „Lieber Harry! Da ich stets das Gefühl lMe, daß es nicht mehr lange mit mir daueru wird, so habe ich mich entschlossen, ein Schriftstück auszufertigen, das Dir ausgehändigt werden soll, falls Pia noch friedlich m Achern leben kann, ivenn D u Herr i'iber Achern blst. Denn dann hast Du boivie-sen, daß Du endlich ein Mann bijt und Deinen kindischen Haß gegen die kleine Pia begraben hast. Ich habe damals bei der Toten Papiere gefunden, d'.e mir bewiesen, daß die unglückliche Frau die verstoßene Tochter des alten Gnido tzohenbrück lvar. Sie hatte nichts begangen, nur dem Manll ihrer Liebe, dem bekannten Maler Ernst Eichendorff, war ste gefolgt, hatte ihn gegen den Willen ihres Vaters geheiratet. Eichendorff ist jung gestorben und lieh seine Witwe unversorgt mit dem Kinde zurück. Helene Eichendorff hat versucht, sich allein mit ihrem Kinde durchzubringen, doch es gelang ihr nicht, sie loar viel zu zart und unwissend, um den Kampf mit dein Leben aufnehmen zu können. Als ich sie fand, trug sie ein Schreiben bei sich. Sie bat darin, daß man noch ein-mal versuchen solle, ihren Bater um ihres Kindes willen zu versöhnen, sie sühle sich sehr schtvach und glaube, daß sie llicht mehr nach Hohenbrück komme. Sie wandte sich an den Finder der Zeilen und bat um sein Wort, nicht zu verraten, daß Helene von Hohenbrück am Wege verhungert sei. Ich gab der Toten mein Wort, Harry. Helene war immer so stolz und still go^oesen, ich kannte sie, und es war gut, daß gerade ich sie fand, denn es ^var nicht nötig, daß die Menschen über diese Tragik eines Lebens zwischen Kaffee und Kuchen behaglich schwatzten. Ich ging zu dem alten Ho'henbrück und lxlt ihn dringend, sich des Kindes seiner verstorbenen Tochter anzunehmen. Er stierte mich nur an und lachte dann. Außer diesem harten Lachen l)abc ich kein Wort von ihm gehört, und ich n?artete geduldig zivei Stunden auf ein solches. Dann bin ich gegangen, da mir klar ge» worden war, daß ich eher einen Stein nlit nleiner Erzählung l)ätte er weichen tönnen — nur nicht diesen alten, in Welt-verachtung erstarrten Mann. So habe ich Pia Eichendorff in mein Haus genommen! Jetzt weißt Du, ivarum. Sollte (^uido von Hohenbrück ^erben^ er ist ja heute weit über siebzig, und sollie er kein ^tament hinterlassen, dann isi Pia die Erbin — seine alleinige Erbin. Die, die auf dieses Erbe seit Jahren war< ten, haben keinen Anspruch darauf, »veini Pia ihre Rechte geltend macht. Du u^irsl es für sie tun, wenn einmal diese Zeit da ist! Du »veißt, daß Pia lvohl kaun: jemals heiraten wird, und so bitte ich Dich heute: sei Pia stets ein Schutz, wenn sic dessen bedarf. Sollte fie durch ein TcstamciN ihres Erbes verlustig gehen, dann s!ill Pia von Dir hunderttausend Mark erhallten. Du bist verpflichtet dazu, Harry, ist durchaus kein Ge^schenk! Ich an Deiner Stelle wüßte, lvas .n.r zukäme. Pia muß es ja auch tragen — warum Du nicht?? Doch das ist iveder ein Wunsch noch ein Befehl, das ist Dcmc Sache, und ich will Pia glücklich wiss,'". nicht in einer ungliicklichen Ehe. So, mein Junge, nun weißt Du alle'. Weißt auch, daß Dein Bater volles V"' trauen in Dich setzt. Zwischen uns beiden stets nichts mehr. Junge. Ich habe anch mit der Mama sehr Mcklich gelebt in den letzten Jahren. Leb' wohl und einen herzlichen Grus; Dein Vater." Die Uhr tickte, durch das Fenster schien die Märzsonne freundlich und »varm. Noch immer blickte der junge Schloßherr von Achern mit starren Augen auf das Schreiben. Im tiefsten Herzen bat er den toten Vater noch um Verzeihung für damals. Unten im Garten ertönte Pias helle Stimme. Achern sprang auf, trat ans Fenster. Das junge Mädchen saß im Schautelstuhl unter den tief herabhängenden Zweigen der alten BlubbucZ^. Die Knospen schwell ten, und ein blauer Teppich von Veilchen hatte sich ausgebreitet. Sinnend sah Acheru auf die schlanke Madchengestalt. Er dachte an die Worte des Baters. Ja! Das wäre wohl die einzige richtige Genugtuung, die ei ihr hätte geben können. (HUetsstzun-s folgt ^MÜvoöh, tken 7. ??ovem5n . Märi6orer ,^eis,mq" Nummer 25^ /^«ZcaF QKZ^sZüIc DteiKtag. dtn S. ?tovtmb«r Gerechte Strafe für ein entmenschtes Ehepaar Schreckliche Leiden eines Knaben / Er zieht den freiwilligen Tod den weiteren Qualen vor Im Dranntal s-pielte sich vor einigelr Mo-..aten eine Kindertragödic ab, die jetzt vor >cn Richtern ihr Nachspiel hatte. Dort leb-in MaMt vrh die Eheleute Franz uno ^^osefa S v e n 8 e k, die dort als Winzer beschäftigt waren. Bei ihnen befand sich seit ^leujcihr 1932 der Neffe der Frau deT im ^ahre IWt geborene Stefan I u r g e c, ^>cr von seiner Mnttcr, der unverheirateten Schwester der Josefa SvenSek, in Pflege ilbugeben morden war. Die (Heleute wollten kein fremdes Kind im Hause dulden und bctmchteten den Neffen als ein notivendiges Ucbel, dom sie das Leben auf alle mögliche .r fast immer blutunterlaufene Flecken am ganzen Ki^rper hatte, die er manchmal seinen Mitschülern zeigte. In seiner Verzweiflung äußerte das zehn- jährige Mud seinen Mitschülern am 19. Mai d. I., als sie von der Schule heimgingen, es könne nicht mehr weiterleben, da es in der Hölle sicherlich nicht so sÄMcklich seilt könne lvie bei seinen Pflegeeltern. Er werde sich in die Drann stürzen, da er den raschen Too den entsetzlichen Qualen, die er bei der Tante und ihrem Mann ertragen inüsse, vorziehe. Der liebe Gott werde ihin den Ber-zweiflungsschritt schon verzeihen. Ehe es die anderen Knaben verhindern konnten, sprau.i der kleine Stefan in die Drann und näherte sich immer mehr der Mitte des Flusses. Die Knaben s6)rieen verzweifelt um Hilfe, doch war alles vergebens. Plötzlich verschwand das 5tind in den Wellen, die den von den zahllosen Schlägen stark geschwächien Körper fortrissen. Nach fünf Tagen wurde flußabwärts die Leiche des kleinen Stefan ans Ufer gezogen. Für ihre unmenschlichen Qualen, die sie dein Kleinen bereitet hatten, mußten jetzt die Pflegeeltern vor den Richtern in Mari bor Rede stehen. Sie suchten sich auf alle mös^-liche Weise auszuroden und erklärten, das Kind sei nur drei Mal gej^chtig worden, wc^l es die Strafe verdient habe. Die Zeugen bestätigten jedoch vollauf die Anklage. Für ihr unmenWiches Vorgehen dem Neffen gegenüber wurden Franz uich Josefa Svensek zu je sechs Monaten strengen Ar-rsst verurteilt. Novembertag Darüber sind sich alle Menschen einig: daß der November die unfreundlichste Jahreszeit ist. Der trüben Stimmung dieser Tage ver-iilösiLll sich die wenigsten zu entziehen. Und incui vermag eigentlich nur, mit Geschick über ldiesen unerfreulichsten aller Monate hinwegzukommen, wenn man sich inöglichst ^uenil^ um die unentrinnbare Melancholie i'er sterbenden Natur kümmert und sich völ-jisi auf das häusliche Leben, auf seine Ar-t'eit uild die Pflichten des Tages konzentriert. Das ist nämlich das Bedeutsame: zu k-'iuer anderen Jahreszeit ist der Mensch von rimr solchen regen Schaffenskraft erfüllt wie iill Spätherbst. Im Frühling lähmt uns die milde Luft, die gefürchtete Frühlings-lnüdigkeit läßt keine Arbeitslust aufkommen, NN Sommer lastet zu oft die Hitze über der Etadt und wirkt hemmeild auf unsere Ar-t'eitskraft, im Herbst aber, an den grauen ^cigen, die keinen Hund mehr auf die Stra-s;e locken, sind fast alle Menschen von einer besonderen Arbeitsfreude erfüllt. Fröhlich chreiten wir nlorgens durch die frische, choit fast winterliche Luft, mit neuen Jde-tn und dem Willen zur Tat erfüllt. Am Abend muß man einmal durch die Stadt chlendcrn. Denn gerade letzt, in diesen re-sienfeuchten oder nebeligen Tagen, entfaltet am Abend ihre besonderen Reize. Die bllntfarbigen Lichtreklamen in den Ge-chästsstraßen wecken auf den nassen Asphalt 'cr Straße bunte Reflexe. Spiegelnd werfen ^ie Scheinwerfer der Autos ihre breite ^ichtbahn voraus. An den hell erleuchteten Schaufenstern vorüber flutet der Menschentrom. Neueste Moden harren der Bewunderung und manch erwägender Blick der schaulustigen streift schon im Hinblick auf !^'cihnachten, über all die herrlichen Dinge, lic sich dem Auge darbietm. Die Luft ist alt. Man sieht den warmen Hauch der feilschen in ^r Luft, wenn sie über die Straßen eilen. Abseits vom regen Geschäfts >>^rkehr liegen die Straßen im trüben Dun-Einsam und traurig sieht so eine herbst Straße in der Dunkelheit aus. Fast stehen die Bäume zu beiden Seiten des letzte Blätter liegen vom Regen auf pveicht auf dem Boden. Man muß einmal ^l'hen bleiben vor fo einer Straße, die sich iusaln endlos ins Dunkel zieht. Es ist als lündcn wir vor einem langen trüben Weg Ul ult'belannte Fins^nis. Und wenn wir nicht wüßten, daß irgendwo auf diesem Weg in den Winter ein Weihnachtsbaum steht, der sein vielfältiges Licht weit in die Nacht wogen ihrer .Herzensgute allseitiger Wertschätzung erfreute, ivird Donnerstag, den 8. d. M. um 14.5ä Uhr am Magdalenenfricd. bos zur letzten Ruhe gebettet werden. Friede ihrer Asche! Der schlvergetroffenen Familie unser innigstes Beileid! m. Gtlbenie Hochzeit. Hs-^-te. Mittwoä), feiert iin engsten Familienkreise der bekannte Schneidermeister .Herr Vinko Oresnik Mi! seiner liebenswürdigen Gattitl Elisabeth das schöne Fest der silbernen iooch^eit. Den: Jubelpaar unsere herzlichsten Glückwünsche! Von LM ckvr besten kilmen »uk der Kuaitsusstellunjx in Veneclit? lrNm «len ersten ?rel» «ler wiener ^»sksrael« ......Kommt in» MtOki ülno. m. Die Schokoladefabrik in Hoöe wieder in Betrieb. Wie berichtet tvird, hat die Scho koladcfabrik „S a n a" iil Hoöe, die wegen Zahlungsschwierigkeitelt seinerzeit die Arbeiterschaft entlassen hatte, jetzt den Betrieb wieder aufgenommen, allerdings vorläufig nur inl beschränktem Umfange. ES ist damit zu rechnen, daß die Fabrik bald den vol len Betrieb aufnehmen tvird'. ' * Beekauf auf Teilzahlungen von Uhren, Goldwaren. Ilxer-jev sio. m. Der zweite Äefchichtsforjchetabend silt-det Donnerstag, den 8. d. uln 20 Uhr im Cheiniesaal des Realgymnasiums am Iu^ goslovanski trg statt. Es spricht Herr Pros. Jen öed i vy über delt internationalen Kongreß der Byzantologen im Lichte des neuen Bulgarien. Deit überaus interessanten Bortrag werden zahlreiche stioptische Originalbilder begleiten. Es sind alle Mitglieder des Geschichtssorschervereines eingeladen. a»,5S0»«»clinWw (Zvoliis» vn6 kivon»c?i«iit»a «»t «>n»r A- jükkigva strahlt, so könnte wohl ein Bangen in manches Herz einziehen. So aber wissen wir, daß alle Wege tvieder einmal itis Licht führen. Und es kommt auch wieder ein Novembertag, der uns selbst diese Jahreszeit weniger trübe erscheinen läßt. Dann spannt sich ein blasser, aber leuchtender Spätherbst Himmel über der Welt und die Sonne webt ihren verklärenden Schein um die ffir den Winter gerüstete Natur im nächsten Jahr. m. Prof. Josef Schmvmnzer gestorben« Aus Meran kommt die Nachricht, daß dort der ehemalige Professor der hiesigen Lehrer-bildungsanstalt Herr Josef S ch m o r a n-z e r im Alter von 73 ^hren gestorben ist. Der Verblichene, eine markante Mariborer Persönlichkeit der VoÄkriegSjahre, erfreute sich als ausgezeichneter Pädagoge sowie als Mensch größter Hochachtung und Wertschätzung. Ehre seinem Angedenken! m. Auszeichnung. Dieser Tage erhielt der Eisenbahner Herr Josef Longino aus Fram die ihni von »veiland Köirig Alexander schon int Juni verliehene silberne Medaille für pflichttreue Dienste bei der Staatsbahn. m. Todesfall. Heute wrmittags tst im hiesigen Krankenhaus, die Hausbesitzerin Frau Juliane P e i?, die Gattin des Gerichtsbeam ten Herrn Martin Pen, im Mter von SL Johrett gestorben. Die Verblichene, die sich m. Trauungen. In den letzten Tagen wur den in Maribor getraut Friedrich Trabi, Elektromechaniker, mit Frl. Alo'si? Mally, August Bobie tnit Frl. Rosalia VerboSr, An totl Simsi<: ntit Frl. Leopolditte Golia, Franz Rode mit Frl. Marie Leskovar, Konrad PavsiL mit Frl. Amalie Klampfer und BinMz Horvat mit Frl. Elisabeth Mesa-riL. ttt. Aus der Theaterkanzlei. Die erste Reprise des Alsbergschen Drantas „Konflikt" ist für Mittwock), den 7. d. angesetzt. —. Als erstes Lustspiel geht dieser Tage „Die Schauke l", ein Mrk der tschechischen Bühnenschriftstellerin Scheinpflug, deren „Fensterchen" in der vergangenen Saison so viel Anklang gefunden hat, in Szene. — Anläßlich des 70. Geburtstages von Branislav Nuöi 6 tvird demnächst dessen Lustspiel „Die Leidtragenden" zum ersten Mal ausgeführt. — Als erste Kindervorstellung gelangt in den nächsten Ta gen das Märchenspiel „I uree k", von Gol-ia zur Aufführung. Die Erstaufführung Lehar'schen Operette „Z a r e -witsch" ist für die letzten Novembertage angesetzt. — Als erste Opcrnaufführung tvird Parmas „Ulrich, Grafvon Ee-l j e" anläßlich des 10. Todestages des Autors, der längere Zeit in Marbior getvirkt, einstudiert. — Da tvegen der Nationaltrau-er um weiland König Alexander die Vorstellungen mehr als ztvei Wochen ausgesetzt Vollen 5iv Iiiasl»Ieideo? D«»i mü»»«n Li« rejsvl» mTÜizs (tue le» KognZilut 8l»t!v» tnlllcen! k^raxen Lie lkren ^»tlÜ Meoter »n» Kunst Nattonaltheater in Martbor Repertoire: Dienstag, ti. November um 20 Uhr: „Hamlet". Ab. B. Mittwoch, 7. )!oveml'er um A) Uhr: „Konflikt". Ab. D. Donnerstag, 8. November um.20 Uhr: „Ki" idealer Gatte". Ab. A. Freitag, 9. November: Geschlossen. Aino Union-Tonkino, .'heute Dienstag zum letzten Male der Sowjetfilm „Das Gewitter" — Ab tnorgeu, Mittwoch einer ^er besten und schiinstelt Filme der letzten 10 Jahre „Maskeral^" mit der berühinten Künstlerin Paula Wessel t) (von der Reillhardt Buh ne, zunt erstenmal im Film), Adolf Wohlbrück, Olga Tschechotva utid Hans Moser. Ein Filin itn Wietterinilieu, di^r auf der iu--ternationalen Filmausstelluilg in Benedig von 120 Filmen den ersten Preis erhielt. Der Filln läuft gegenwärtig in Zagreb ntld in Wielt und schlägt all bisherigen Rekorde. O Burg-Tonkino. Heute Dietlstag Premiere des großen Tonfilms „Madame Buttersly", der tvundervollste aller Filme nach der gleich namigen Oper von Pttccini in deutscher Sprache. Silvia Sidnet) spielt in diesem Herr lichsten aller Filme die Hauptrolle. Wunder, bar sitid die Anfnahnten, herrlich das Spiel, gottvoll die Handlung. Dieser Film erlebte l'tbevall, wo er zur Vorführullg gelangte, einen durchschlagenden Erfolg und war das Tagesgespräch in aller Welt. Bei allen Vorstellungen werden die Begräbnisfeierlichkei-ten für weiland König Alexander zur Vorführung gebracht. _In Vorbereitung Stl- dermanns größter utrd populärster Roman „Das höh«» Lied" init Marlene Dietrich ilt der Hauptrolle. habet?, werden dieselben jetzt in kürzeren Intervallen stattfinden. Es ist Vorsorge ge-trossett, daß die Abotlnentelr die Verzi)ge-rung bis Weihnachteit einholen tverdei? und bis dahin die normale Zahl der Borstellungen erhalten. Die Abonnenten tverdeir aus diesem Grunde ersucht, mit der Entrichtung der Raten nicht int Rückstand zu bleiben und dieselben bis zunr 0. eines joden Moliats pünktlich zu erlegeit. — In den Theaterchor werdeir noch einige Sänger und Sängerin-netl aufgenomlnen. Interessenten »vollen täg lich zwischen 12 und 12.30 Uhr im Theater beiln Kapellnleister Herrn Herzog vorspre-chetl. m. Verstorbene. Vorige Woche sind ili Maribor gestorbeil: G-olner Karl, 2!) ^ahre; Vodan Max, 62 I.x Jurit^ Ottilie, 20 I.: Bogme Ltlcie, 62 I.; Ga.^pari Ndolfine, 21 Jahre; Lorber Nkarie, Zi.'i Stochara Hele--tie, 68 I.; Marks Tlierese, 18 I. .ntd Arajnl: Ivan, 48 Jahre alt. nt. In den Theaterchor werden noch einige Damen und Herren aufgenolnuien. Pcr-^sonen, die Neigllng für Theater und Gesang kühlen, wollen im Ä)catergebäude ihr Anliegen dem Kapellmeister Herrtl Herzog zwischen 13 und 12.30 Uhr vorbringen. nl. Einen mißglückten Ausflug mußtev drei junge Burschen aus Graz buchen, die sich iir den Kopf gesetzt hatteit, unent-geltlich eine Reise durch Jugoslawien zti unternehmen. Es siird dies Gottfried R o d o ki e k, Johann M asten und Herinamr P e r durchwegs 15- und 10jührige Kttabetl, die in der Nacht zum Moittag iil Graz einen utlbelliachten Augenblick benützten und auf ein Wagendach des Schnellzuges krochen, uul so ohne Reisedokumente als Schwarz-fahrlZr nack) Jugoslawien zu gelangen. In ^ribor als Grenzstation tverdeil jedo^) auch die Wagendncher besichtigt, und so wurden die Burschen aufgestöbert. Sie milßten herunter und wurden in der.Polizeistube am .SariSnrer Ninnmr AN. Bahnhof einenl Berhör unterzogen. Ihre Schwarzfahrt fand ein allzu rasches Ende. Die Knaben werden nach Graz zurückge« schickt. m. Besichtigimg des G»»jer Kre««»tori««s Der Mariborer Aerzteverein 'leranstaltet Samstag, den lO. d. mit dem städtischen Au-tl>car einen Ausflug nach Graz zur Besichti-gung des dortigen Kiemat^riums. Die Mitglieder des Aerztsvereins soivie die von ihnen eingeflLhrten Gäste mögen ihr« Anmeldung bis Freitag, den 9. d. mittag beim Mariborer ?lerzt«verein abgeben. Den Ausweis für den (^renMbertritt son>ie das österreichische Visum besorgt der Äerz^everein. m. Maribor in Wort und VUd. Im heurigen Sommer dreht in Maribsr die Zagreber ^Filmgesellschaft .,Svetloton" einen ?^ilm, in dem die Sehenswürdigkeiten der Ztadt. die heurige j^ttvoche und die schönsten Abschnitte unserer Umgebung in Wort und Vild sostgeh-alten wurden. Der Film wird gegenwärtig ausgsarb^itet nnd dürfte gegen Ende des Monats fertiggestellt sein. Die Erstnuffiihrung des ersten Tonfilnis oon Maribor >,vird zu Beginn des nächsten Mo-Mtes erfolgen. m. Wetterbericht vom «. Nov., 8 Uhr: Feuchtigkeitsmesser —7, Barometerstand '743, Temperatur -^!5, Windrichtung OW, Bewölkung teilweise, Niederschlag 0. * Die unterbrochenen TanMund«« der kaufmännischen und der privaten Angestl'll-ten werden wieder regelmäßig fortgesetzt. Die Tanzstunden finden jeden Dienstag und Freitag im kleinen Saal des Narodni dom um Uhr statt. Der GehilfenauSschnsz der kaufm. Bereinigung in Maribor. 229 * Die Tanzschule der Arbeiter—Radfahrer in der Gambrinushalle s)at mit den redlichen Unterrichten Mieder begonnen. Die Tan^^stunden finden Donnerstag und Sonntag statt. 230 Die Leitung. * Bernachliihigen Sie Ihr Heim nicht. Die sorgsanle Haussrau bemerkt es sofort, wenn sich an den Wänden und auf der Zimmerdecke Sprünge zeigen und sie läßt den Schaden auch gleich reparieren. Die sorgsaine .Hausfrau achtet aber auch auf die helle I«r-be des Parketts, das jährlich mindestens ein-mal gescheuert und neu eingelassen wird. Es ist merkwürdig, aber wahr, daß die gu. Beleuchtung der Aufmerksamkeit der sorg, samen .Hausfrau irgendwie entgeht. Bielleicht deshalb, toeil sie beim Einkauf zwischen Glühlampe und Gliihlampe keinen Unterschied machen konnte. Aeufterlich find nämlich alle (Glühlampen gleich. Aber mit der Gliihlanrpe wollen wir kein Metall und kein Glas, sondern Licht kaufen. In diesem Belange ist aber zwischen der edlen Glühlampe und der minderwertigen ein großer Unterschied. Die Qualität und Wirtschaftlichkeit kann man aber schon beim Einkauf IM Boraus beurteilen, denn die Tungsram-Werke maclien auf Ihren neuen Hochwirt-^lastlichen v Doppelspirallampen außer dem Wa^tverbrauch auch die ausströmende Licht menge kenntlich, indem diese Lampen in internatioiml< II Dekalumen - Einheiten lDlm), mit ^zusätzlicher Wattstempelung ge-staffelt sind. .Mufen sie also keine Glühlampen ohne diese Bezeichnung. Die neuen Tungsram-Dekaluinen-Lanlpen sind Ihrer Lichtleistung nach gestaffelt, die zusätzlich an geführte Wattaufnahme zeigt aber sofort, daß diese Lampe dank dem neuen Doppel-spiralfaden l>ei gleichem Lichtvermögen eine ^tromersparnis bis 20^ ermöglichen. !2434 MittwoH, den 7. November lSS4. konnte und das Rad keine Evidenznummer trug, liegt die Vermutung nahe, daß das Vehikel entwendet wurde. Mirt wurde dem Gericht tdberstellt, das die weiteren Nachforschungen einleitete. P. Da< RettuugSaut« der Feuer »vehr in Ptuj muß generalrepariert werden, weshalb es durch zehn Tage nicht in Anspruch genommen werden kann. Au« E»I«e e. Arb«it»«arkt. In den letzten zehn Oktobertagen halben sich aufs neue 77 Arbeitslose (ü6 Männer und l9 Frauen) bei der hiefigen Arbeitsbörse angemeldet. Die Zahl der eingetragenen ArbeitSloisen betrug am letzten Oktobertag 240 (ZV7 Männer und 33 Frauen). Arbeit bero.mmen: 3 Schuhmacher, 1 Tischler, 2 Bedienerinnen und 2 Mä^e, eine Wchin und eine Kellnerin. e. BepH»echsel. Westlich von Celje, dort wo die Sann in das ^ljeer Becken eintritt, elne Stunde südwestlich vom Markte Bra-slovöe, am Ostabfall des langen und breiten Dobroll, erhob sich hinter einem muldenförmig vertieften kleinen Tal, auf einem freistehenden, mäßig hohen Kegel die Stammburg der Freien von Soune, „Sou-negg, Suucgg, Sounekke, Sanekke, Sanneck-mit einer herrlichen Aussicht nach Osten über den Älnnbaden und das Cel^jeer Berg-land nördlich und südlich. Sie war von mäkligen, Umfange, die unscheinbare Wiege eines einst mächtigen G^chlechtes — der Grafen von Celje. Ihre Reste sind höchst kümmerlich; Stein und Ziegel mußten ins Tal, wo sie der letzte B^tzer zu einen» LandlMuse „Schloß Sanneck" unterhalb des Burghügels vernvendete. Dieses Schlcß, das zu den N!usterwirl:schaften des Sanntales zählt und bis vor kurzem noch Frau Cerri gehörte, hat nun der Großindustrielle Herr Diese Wiederbelebung, Weiterentwicklung und Vergrößerung des Schloßgutes wird auch der dortigen Landbevölkerung greßen Nutzen bringen, da sich ja damit u^ue Arbeitsstellen ergeben iverden. — Das alte Jagdschlbßchen „eLegand" bel Braslovöe ging nach Äide des Herrn Pan e r in den Besitz seiner beiden Töchter Fmu Maria Dr. L u d v i k und Magda Iuhart über. e. Bitte de» Rwder« uud Jugeabschutzes. Mit dem Herannahen der kalten Jahreszett mehren sich die Anfragen der armen und ärmsten Mnder unserer Stadt und Umgebung um Schuhe und wärmere ZNleider. Ger. ne und nur an wirklich Bedürftige möchte die Ortsgruppe Eelje des staatlichen Aindtt-und JitgendschutzeS solche Gaben spenden. Doch die Ple^rlammer ist leer und mtt wehem Herzen nrüffen die Hilfebedürftigen abgewiesen werden. In dieser Not wendet sich der Kinder- und Jugendschutz an die Gönner und Wohltäter des Schubs mit der vertrauensvollen Bitte, die abgelegten und doch noch brauchbaren Kleider und insbesondere Schuhe zur Verfügung der Armen zu stellen. Gottes reichster Lohn wird allen Gebern sicher sein. Wenn die Sammler ins Haus kommen werden, möge man sich ihrer nicht verschließen. e. Der ^e«»e«»erkehr im Oktaber. Nach den Aufzeichnungen des MelduugSamteS waren im Oktober Ilöö Fremde (gegenüber 11S4 im September und 1117 tm Oktober des vorigen Jahres) in Celje. Daivon waren 915 In- und 2Ä Ausländer. Bon den Ausländern waren 142 Oesterreicher, 34 Tsche-chaslowaken, 28 Reichsdeutsche, 18 Italiener, 8 Ungarn, 3 Russen, 3 Polen, 2 Schlveizer, 1 Franzose und ein Engländer. e. Aranzabliise. An Stelle eines Kranzes für die verstorbene Frau Maria Sucher spen dete Herr Direktor P e tz i v a l in Tropava 50 Dinar für den städtischen Armensond in Celje. Auch hier sei dafür herzlich gedankt! e st e n in Celje käuflich erworben. Herr Westen beabsichtigt, das Besitztum noch wei- c. Spende. Der Studentenküche am staat Aus Vwl Unfall. Der 30jähvige beschäftigungslose Handelsangestellte Martin GoriSan aus PobreZje hantierte mit einer Flobertpistole so ungeschickt, daß er eine arge Verletzung der linken Hand erlit. p. Hinter Schloß und Riegel wurde der St'iMrige Leopold Mirt auS Loka bei KrSko gesteckt, der dieser Tage in der Umgebung von Ptuj einem Besitzer ein Fahrrad um Dinar zu verlausen suchte. Da diesem die Sache nicht richtig vorkam, verständigte er die Polizei, die den Mann sofort festnahm ilnd einen: Berhi^r unterzog. Mirt erklärte, er habe Samstag im Magdalenenpark in Maribor das Rad von einem Unbekannten gekauft und wolle eS letzt, da er arbeitslos sei, NM jeden Preis losschlagen. Da der bqi^ KchrxadjKew v>0jttoeij>lU ter auszubauen und vor allem die Kunst gärtnerei und die Stallungen den aller-neuesten Züchtungsmethoden anzugleichen. lichen Realmgymnastum in Celje spendete Frau Riöi M a y e r in ZoSt>ans IM Dinar. Herzlichen Dank! Dle Brllckt aber vm Melne» Belt Die größte Briicke Europas. — Die Insel Füuen »ird dem Festlaud angegliedert. — Di« Technik der Gegenwart überwindet auch die größten Schwierigkeiten. Brückenoberbauten und Brückenbögen wer- Kopenhagen, Ende Oktober. Zur Zeit befindet fich im Auftrag der Dä' nischen Staalsbahn eine große Eiseubahn-und «Straßenbrücke iiber den Kleinen Belt, d. h. den die dänische Insel Fünen von der danischen Halbinsel Jütland trennenden MveveSarm im Bau. Sie soll im Jahre 1935 fertiggestellt und dem Ärkehr übergeben werden. Das gesamte Bauvorhaben kostet die Dänische Staatsbahn nicht »veniger als neun Millionen dänische Krouen. Die Bauausführung ist an deutsche Bviickenbau-Unterneh-mer, in erster Linie die Friedrich Krupp-Aktiengesellschast Esseil und die Grüu und Mlsinger-Äktiengesellschaft-Mannheim, über tragen. Die neue Bicücke über den Kleinen Belt kann als die größte Brücke Europas angesprochen werden. Es handelt sich!^m Kleinen Belt um eine von reger Seeschiffahrt belebte Meeresstraße innerhalb der dänischen Getvässer. In seiner engsten Stelle ungefähr zwisc^n Fredericia auf dem Festlande und Strib auf dem gegenüberliegenden Wnen, Mischen denen bisher eine Eisenbahnfähre verkehrt, hat er immerhin noch eine Breite von 825 Meter. Zu ihrer Ueber-windung ist eine Brücke erforderlich, die mit den beiden Landanschlüssen insgesamt 118V Meter lang sein wird. Die 82>5 Meter Meeresabstand wird die Brücke unter Zuhilfenahme von vier Strom Pfeilern überwinden. Äe mittlere Strom-i^ffnung der Brücke wird nicht weniger als 220 Meter weit sein. Uin den Schiffsverkehr nicht zu beeinträchtigen, wird die Brücke in einer Mindesthiöhe von 34 Meter über dem Meeresspiegel gespannt sein. In ihren Bögen wird sie nicht weniger als 95 Meter Höhe über dem Meeresspiegel erreichen. Wichtigste Baustoffe für die Riesenbrücke sinid Z^ent und Stahl. Bei den Zementbau ten handelt eS sich im wesentlichen u.m die vier gigantischen Strompfeiler und um die Lanidauschlüsse der Brücke. Hierfür n>aren bisher insgesmnt 24.0YY Tonnen ^ment er-joMxli^ Wr die ArückeujMumngeli, den 13.000 Tonnen Krupp-Edelbaustahl verwendet werden. Die Zusammenfiigung aller Stahlkovstruttiouen erfolgt in dem Zeit und Material und Kosten sparenden und höchste Betriebssicherheit verbürgenden, von der deutschen Industrie zur Vollkommenheit ont nuckelten Schweißverfahren. Die. vier Brückenpfeiler ftellten der Kunst der Brückenbauer sc^vierigste Aufgaben. Sie bestehen einerseits in der außerordentlichen lichten Höhe d. Briicke. Andererseits ist nicht zu vergessen, daß es sich nicht um die Ueber-l'rückuug eines Flußes, sondern eines Meeresarmes handelt. Die vier Pfeiler mußten in einer Tiefe bis zu 37 Meter unter Meeresspiegel gegründet werden. Die Gründung erforderte besonders große Senkkästen. Bekanntlich erfolgt der Bau von Brückenpfeilern im Schu^ solcher Senkkästen, die einem umgestülpten, nach oben luft dicht abgeschlossenen Trage gleichen, in denen die Arbeiter die Grundfesten des Pfeilers erstellen. Aus dein Senkkasten reicht ein aufgesetzter RAHrenkränz über den Wasserspiegel. Dieser Röhrenkranz dient den Arbeitern als Ein- und Ansgang sowie der Herausbeförderung des ausgehobenen Unter grundes und der Zufuhr der benötigten Bau Materialien und Baugeräie. Die im Kleinen Belt verweildeten Senkkästen si^ld je 44 Meter lang, 24 Meter breit, sind jeweils aus 98 eisernen Röhren zusammengesetzt und wiegen etwa 7000 nen. Jeder dieser SenkkDen wurde wie ein Schiff auf dem Helling hergestellt und dann auf einer Ablaufbahn von Stappel gelassen^ Dieser Stapellauf ist deshalb besonder'^ schwierig, weil der Senkkasten der jeweiliger Struktur deS Meeresbodens entsprechend ge baut werden mußte, da-mit er nach ^,n Ve' lenken auch lotrecht steht. Im Schutze des Senkkastens wurde de? Meeresboden etwa drei Meter tief ausil schaufelt, um allen Schlick und Sand zu b»?-seitigen und auf tragfcihigen Bangrund gelaitgen. Die ausgchicheM Ache w^.r^ Nit- j tels Luftstrahlpumpeil an die Meeresober fläche und in Schiffe befördert. Dieselbe? Pumpen beförderten später den Zement f die Brückenfundamente auf den Grund SenMften. Rings um die Ausschachtung wurde der Röhrenkranz der Senkkästen not vier bis fünf Meter tiefer in den Unter grund eingesenkt, eine Arbeit, zu welche r lx sondere innechalb der Rohre angesetzte Voh Maschinen neuester deutsi^r Bauart nngi? setzt wurden, die zugleich das Erdreich «niq hoben und nach oben beförderten. Die Riesenbrücke über den Kleinen gliedert die Insel Fünen dem europäi, Festlande mit zlvei Schienensträngen und« ner Autostraße an, mit ihr einen wichtil^e Teil des dänischen Staatsgebietes. Poli?? ist sie ein erfreuliches Zeichen für die teilung der Gesamtlage seitens der dänisch StaatSkunst. In einer Zeit schwerer Gesi>^ dung des allgemeinen Friedas durch Wettrüsten der europäischen Mächte i schließt sich Dänemark, dessen Sicherheit wesentlichen Teilen in seiner Jnsellag<' ruht, zum Anschluß einer seiner Hanpl-seln an das europäise Festland. Die dml sche Staatskunst bemüht sich seit Jahren!lin eine allgemeine Abrüstung und gab in die ser Richtung beachtliche Borbilder, denen sich der Bau der Beltbrücke angliedert. Sie üe urteil! damit den Friedenswillen ihres d< schen Nachbarn, der einzigen mit Dänema zu Lande zusammenhängenden Macht, nn'' mit ihm die europäis<^ Zukunft positiv. Radio IVtlttvood. 7. ^ovvmdvr. 1.. j u b l j s n a, 12.15 11kr:8cliallp!äk>l! — 1Z.5V: tisedricliten. — 13: Z!oit?e!cken iiiiV l e n. 16.05: Sciiailplatteii. l7.!0: Ouersellmtt clurcii äas I^uslkscliäsiez äer (Zeeenvart. ^ !9.Z0: Lelk>vvrtrijj?c 20.05: lieben un<1 l^aune. I^uZtspiel. Kontiert. — ö e r l j n. 18.30: >Vir un^ Tineen. — 20.10: 8«:Iiubertmu8ik. Zl Aa^kon^ert. — L r U n n» 19.55: Da?? t.'!>.I>e ediscile I^leä v«r Lmetans. — kuäape l9.30: vedertraxunL »u« Äem Opernliaus. öukarost» 19.20: Verülimte l)reile?-ter — 21.05: 8a1<)nc)rclie8ter. — Deutscli I a n ä 8 e n ck e r, 19: Xlavierkon^ett. 21: Konzert. — Vroi t v i e d, 20.30: Z rio kontert. — 21: 8all)me. — 23.15: sul ?wei Klavieren. — 1^ e i p ? I e. 21: unck neue Volksmusik. 22.20: unck mväerne >Verke. — a l 1 » n ä. Kammermusik. — jVlünel^en. 14.20: Kon zortstunäe. — 20.10: Volksmusik. — I' r i s. 21: k'rs I>lavolo. Opernüdertrsxunii ? r A k. W.I5: vrcdesterkmiz^ert. — 15 55 8a!onjszi!5 — 19.35: vläserquintett. — Kiavierkonzeert. — I? o m, 20.45: Kutterkiv- — 8trs z^sdu rs, 21.45: k^^ert. — 8 t u t t L a r t, 19: ^it äcm 8piel! äer sieden 8c1lvaben. — 21: Kontiert — I'oulouse. 21.15: 8infoniekon?:ett 23.30: In einem spanisciien Kadarett ^ s r s c ii a u. 16: 17: VioÜnk^li zxert. — 17.35: I^ieöerstuncle. ^ 18.35: pt,onmu8ik. — 21: Cilc>pinkc)n-ert. — Streicliqusrtett. Lilm-Ecke Miwlerade Der Film „M^lskerade" stellt eine außergewöhnliche Glanzleistung von Sc!,au jpielkunst und Regie dar. Zwei ganz seltenen Ällenten ist dies zu danken: Paul Wessely und W i l l y F o r st. -schufen hier ein Werk vcn einntaliger kommenheit. Eine wunderbare Schan'pi^lc leistung spricht die Leute an, die staiinclld über soviel lebensnahe Kunst bezaubett nn Paule Wessely, diese schönste Wiener spielerin, ist auch im Film jene eigenartilic Größe, als die man sie von der Bühne b kennt. Ihre Echtheit tragt auch hier, .lire Wärme ergreift die Herzen, cs ist den zen Abend ein menschliches Strahlen uin die se Künstlerin. Und Willy Forst: sein können als Regisseur ist von solchem Fortnat, dli« nur ganz wenige an ihn!^ranreich?u. Der Film, wienerisch in seinen ten, voll von fröhlichen Farben cinei: gangenen Zeit, als die Mrstin Metternich noch Redouten veranstaltete, schildert Wien in allen n>alzerdurchrauschten Wirklichkeiten um die JahrhunderNvende. Der Film „Mas kerade" bekam auf der internationalen FiltN ausstellung in Venedig von 150 besten nlen den ersten Preis, und kommt demnächst Ini hiesigen „Union"-Tottkino zur Vorfiiki rung. Mttwoch, ?»en 7. ??ovemker N)irtschaftliche Rundschau Aenvert Noofevelt feim VrelSpolM? Dir Wirtschaftslage in Die Preispolitik des amerikanischen Prä-)veiltcn, die seit Monaten stark ilmlälnpft st, wird scheinbar „modisfiziert". Während ic Preispolitik Europas das Ziel hatte, war die Preise fi!r den Produzenten, vor allem der landwirtschaftlichen Betriebe, zu hcben, dem Verbraucher aber eine möglichst l^cringe Mehrbelastung durch angezogene mufprei.se zuzumuten und diesen Ausgleich durch Ausschaltung verteuernder Zwischen--alioren zu beseitigen, ging die Preispolitik dcs Präsidenten Roos evelt darauf ans, jl>!vohl die Preise zu erWen, als auch die ^lciufkraft der Bevi^lkerung durch cine Mit-ilcigcrung des Realeinkommens zu erhalten. Äuch hier haben die landwirtschaftlichen Produkte eine besondere Preiserhöhung er-sahl>.'ll, so daß beispielsweise seit April die« s ^jahres die Steigerung der 'preise für landwirtschaftliche Produtte 24,2^, der )!ohstoffpreise dagegen nur 10?L beträgt, ^^lcickizeitig steigt der nionatlich vom Land-vlrtschaftsministerium herausgegebene In-dex der landwirtschaftlichen Kaufkraft — !Lcrgleich der Preise der vom Landwirt ver-lauften Produkte init den Preisen der Wa« r^'n, die er kaufen muß — einen Anstieg von 50 bei Roosevelts Amtsantritt auf 71. Die Annahme, daß Washington mit die-jcr Preisentwicklung einverstanden sei, ließ ie amerikanische Oeffentlichkeit folgern, !iß die Regierung die PreiserhöhuNzZ durch monetäre Maßnahmen nicht mehr fortsetzen würde, sondern sich in der Zukunft mit den Zrcissteigerungen begnügen würde, die das !^iesultat der ltc,genoen '^Virtschaftsaktivität iich. Roosevelts letzte Rundsunkrede aber inachte teillweise einen gegenteiligen Ein» druck. Die Börse reagierte daraufhin.so, daß dnflland fast mit einer Art „JnflationZpo-litil" des Dollars als Druckinittel gegen den Psundkurs rechnete. Der Präsident der Vereinigten Staaten >mt, als ihm andererseits seine Iicde auch als Fortsetzung seiner Preisexperimente aus geicsit wurde, in einer Pressebesprechunz sei-ile 'Preispolitik wie folgt festgelegt: Obwohl die Preise für einzelne Produkte chon hoch oder gar zu hoch find, muß im allgcineinen das Preisniveau noch gehoben Verden. Doch ist dabei mcht an eiile s«!^ma-lsche Wiedecherstellung der Preishöhe eines bchimmten fritheren Jahrganges gedacht, sondern sie ist von den jeweiligen Verhältnissen abhängig und kann jetzt noch nicht bestimmt werden. Eine allzuschnclle Auf-märtsbewegung der Preise muß allerdings auch vermieden werden, doch ist urch Manipulierung des Dollaviverts, stabilisiert werden. Das Realeinkominen der ^läufcrmassen soll mit den Preissteigerungen Ichritthalten, denn die Wirtschaft wird dies voraussichtlich ohne Schwächung ertragen. Mit diesen ^^ststellungen hat 3ioosevelt weniger präzise gesprochen als bei der Pro-lamation seiner Preispolitik kurz nach seinem Amtsantritt. Deutlich.v»urde cr allerdings in der Feststellung, daß die Mieder->crstollung eines b«?stimimten Preisniveaus etiva von 1V.M), wie es die Ausführungen tiner Mitarbeiter häufig andeuteten, nicht erstrebt wird. Präfident ivar von vornh'^'rein Ler lßcht, daß für die Gesamtwirtschaft die ^ivaten Verbindlichkeiten den Wert dcs Mbinierten privaten Besitzes überstiegen, ^i!o eigentlich die Wirtschaft bankrott roar. sah die Preispolitk schon immer als ein Mcl zur Lösung des inr'ternationalen '^chuldenproblems an und glaubt heute, die Aktiva der Wirtschast bereits ihre Pl^ssiva überschreiten. Ileber monetäre Maß-"llhmen zur Erzielung noch höherer Preise "der >;ur Vermeidung von Preisschwankun-tZen läßt er sich vorliwfig nicht auS. den Vereinigten Staaten Es hängt ganz vom Standpunkt des Bc-lck>auers ab, ob man Roosevelts neue Aeu-ßerungen über seine Preispolitik für radikal hält oder in ihr die Weiterführung oder Modifizierung seiner ursprünglichen Preistheorien sieht. Maßgeblich dabei sind seine eigenen frühsten Auslassungen bzw. die spä teren seiner Mitarbeiter. Die so bestehende Uniklarheit in der öffentlichen Meinung der Vereinigten Staaten ist gewiß kein Pofiti-vum, lveder für die Wirtschaft noch für den Präsidenten, und so ist auch die Haltung der Oeffentlichkeit begreiflich, die dm neuen Ausführungen Roosevelts vorsichtig gegen-übersteht und zunächst in ihnen nur die Vor läufer eines neuen finanziellen Experiments sieht. Eine Rede, die Roosovelt erst jetzt vor den Bankiers gehalten hat, berechti.it zu der Annahme, daß der Dollarkurs ebensalls fest bleiben werde, da der Präsident betonte, cr werde mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln einer Ablvertung des Dollars entgegentreten. SntefnaNonole Holzkonferenz Erfolgreicher Abfchlich. — Stabilisierung des Absatzes. Ende Oktober hat, ivie wir bereits berichtet hatten, in Wien unter dem 'Vorsitz dcs Präsidentei: des C. I. B. Nras L^ystin Ostrowski eine Holzkonferenz stattgefunden, an der die Mhrer der Holzwirtschaft aus elf europnls<1^n Exportländern, darunter Finnland, Schweden, Rußland und Kanada, teilnahmen. Die Verhandlungen haben zu einer vollen Einigung.sefiihrt, so daß die Konferenz als durchivegs erfolgreich zu bezeichnen ist. Zunächst hatte sich bei den Besprechungen gezeigt, daß die im Vorjahr tn Berlin aufgestellten Schätzungsziffern für die Tin- und Ausfuhr durch die tatsächliche Entwicklung bchStigt werden. Von besonderer Bedeutung ist die von sämtlichen Teilnehmern übereinstimmend erfolgte schätzungsweise Fest stellung des Weltbedarfes an weichem Schnittmaterial für die Kmnpagne 193.^, desgleichen die Tatsache, daß Erportauanli-täten und Holzpolitik diesem voraussichtlichen Bedarf, in ähnlicher Weise wie in Berlin, angepaßt wurden, wobei ein gewisser Aortschritt erzielt wurde. Solcher Art erscheinen die Voraussetzungen für die Stabilisierung der internationalen >>olzmärkte auch für das nächste Jahr geschaffen. Im übrigen hat die Konferenz die durch das Komito International du Bois (C. I. B.) vorbereitet wurde, den Arbeiten der Organisation einmütig Beifall gezollt und sich für den Ausbau, besonders auf ftatistischem Gebiet, ausgesprochen. Die Delegierten gingen mit der festen Absicht auseinander, diese Art von Beratungen zwischen Mzexporteu-ren, die in der Berliner Konferenz vom vergangenen Herbst eine Vorgängerin haben durch regelmäßige Wiederholung zur ständigen Einrichtung werden zu lassen, eine Ab-s«ht, die in allen Schlußreden zum AuSdnick kam. Im Anschluß an die internationalen Holsberatungen fand am 27. .?3. und 39. Oktober die 6. ordentliche Vollversammlung des E. I. B. statt, bei der alle administrativen und technischen Fragen über Statistik, Propaganda und Informationsdienst eingehend besprochen ivurdeir. Nach Äirchfüh-rung der ^batte über die Absatzgebiete wur de vereinbart, daß alle C. I. B.-Länder auch weiterhin einvernehmlich an der Stabilisierung dieser Märkte zusammenarbeiten lver^'crk nennt Stell ein tl2iivci;entjiclten Ltoki z^uni oraktiZLlien (^edr^mell ziusamlNLn-tulZt. li. »tivsckenlt-vüetlef« äes Verlz^es -»Ltv-ria« Qrll?. Im .lalirv 1934 iiat äer Verluz; »St^ria« in Ora^ eine I^eilio vor?.üLlicI>er Werke IiorausLeLLben. Kesto ^ieuerscliei-nunL ist >volü Hermann Katars: >ver^o ^vesentlicli«. 2U xverten. ein >VerK. äas Ulis äio Summe tivier LrkenntuiiiLe liictet. ^ukcräem siuä Diiekor von I^rieörlcli Demi, öertliolä N. Wittislm. ttelenv Nalu^c'.ika. ^n-ton drei unä anäeren Iiekannten Leliriit-stellern unci vieiitern erscdienen. Varülier lui: aus lu-lt sicll äor Verla« 2ur Lestellt. seinen l-Lserlcreis aueli mit einigen kr^n^üsi-seilen öetiriitstellern Iiekannr 2u maclien. UeberauZ interessant sinä clie küclier äeR rolieivsou I^ebens, äiv öüelier äes Wissens, ^eiteemül! die Lüelier ^ur sozialen f^raLü unä älo Lücker 2ur .luäensrase. >^ber aucli äic Liiciiei' äes praktlselien l^ebens veräienen volle öeacl^tunL. ^Ilen luteresselNeii bietet äer Verla« 2ur Orientierun? über seine 'I'ü-tlLksit au3iü!irLcke. kostenlose k'rospekte. ,Mariborer Zeitung" Nmnmer ZW. Mittwoch, den 7. November t9S4. «>«» »»«»«n IlSn»«e» d«I III«»«« Lekvacdvu ua^ Sltvreu l^ersonen empiek lvn vir vSrmstenz, cken Xürper mit äem »^l.tZ^.prSpsrat« 2u ma5»ieron, u. Äbvn>»»e in SfisI» msfk«, dei^ulegvn, »nsonsten tile /^ckninistrsUon nivkt in clvf l.»qs ist, VtenLr Journal«!. »prsxer presse, u. g. vsräen in Lud-sbottnement «eireden. ^nir. Kskteedaus »Orient«-. l242S ZlvaZtttl?«» Altrenommiertes, «utes Qs»t-l>su8 in einem destdesucllten Vorort ^aribors, lconicurren? losor fleliicliliauoroostvn. liit preiswert Z!u verlc»uien. /^(ir. Verv. l24AK e» Kilui« »lies Oolä. Lllberkro- nen, islsclie Akne -u llüedst-preisea. /<. Stumpt. (ll)l.dLl. ter. KoroZks eest» 8. 3857 »GGV,GV>>I»GGGG>VVI V»meii-^»«chrvvolir Xsllber 20 2u vericauken. I'srclo I^s-8ar. (ilavni trir I24Z2 Lln tast aeuvr. sslir xuter I>»«v>^r»«Iot«n ist. veil üder 2Sdlis. dllNlx verkaufen. AI. >Vvnt:^ ^sclvanjslca c.. 33 ^sridor._12418 StutrtliiUSt, >Voltmarke. P5vi8 vort 2U verksuten. ^clr. Ver-valtun«. l?427 R«ic«MMSV ^ H^ir «» v«e^«ir»t«t«», MO« ««ia« x^Sv», rsioe U»«t »d»> U»ut. 6i« »ut ^«»a H»nrle«» port»dl» Sedrvldmssetilnsn ZUM Lin>cauk8p5ei8 unä Nock billiger bei Ivsn l-e^üt, ^a-rlbor Vetrlnjsks ul. Z0. 123! 5 ömiöiio tlom ?»vo6. ^lokssn ärova 40. voril«lltt Spaidll-ctier sller (Zelöin^tituto äe8 Drsubanate.';. t'Iacdäem vir iür äie Iiieliti«lvecks Lde örietveedsel mit besserem Xsutmaml oder tiast-Wirt, ds k^acliiceiuitnisse unä I^Übel ete. vorlisnäen. /!u-scliriften erdeten imt- ->>Veik-nackt nsk« an clle Verv. I24li» Ivk H»» v«r,H»»U«!tl v» I»» ivd v« »«««» Lk««» 7olr»l«», cki« kioo«l, j«a» H>n>a^«i4»»r« a»u« Lrti»»ck«»ll. «tkRlt. Ivk d«-»«'tt« mir »otort 0«m« lo« u««I l««t »oKl«lo!» »«ia« lk«»« v»rkükr«ri»ed» 8e!>S»k«it »urüelt. 6i« ««io x» U«dt. I» n«r 3 'k»<«a »l» i«I» vi» «ia« «i6«rO ??«» »««, «it r«I-n«r tt»«t. jv^«a«Uiok «»6 b«-z«l>r«o»H>f«rt. ^«i» ^»«a ver» li»l»t« »iod ivi«6«r dl, lld«? d«i6« Od»« ia «ied. 8« d»d» i«d Lr«m« I'allUtoi» lZlüole Qml l.i»d» -urüelrK«il>foim«». »I» Illixl Hv»r« vsrün «1«rt» »ivd m»ta» ?u«r«t d«m«r!ct« icl, 6i« ?»lt»a «»6 «r»odl»Itt«» O«»iedt»mu»!reln g»r lüedt, — dl» lvd »«I»«» At«»u» l» «le, X»«>» «i»«r «»6«»«» ??»« Nd«»?»»vdt«. oULa<0iWeii uesc»« I« satdtlt j«t-t »Lioe«!«, «in«» l»oodlroa««atri»r-tso, j«»- t«a ?i«r«n SOVl»no»a«a Lxtrakt. 6«r »»»« lt«»it«rt» ua^ verdliilits Ill»ut t«t»Kol»IIvl» vsrjün^t. vurck ä«» O«de«uoli 6i«»«r (^r«m« lröiwen kr»«« von SV, z» »c>jk»r SV,1»l,ren «l««a 1'«int «rlRNlt«», ^«r ilea m»nvd«» jua^O« l^tlckeden» «rreKt. krto!^ Hllir'il ^»r»ati«rt rxler äzi? Q«I«l »urüvlc«r»t»tt«t. ^lleinstsdenäer .'ilterer N»?r m. etvss VermöL2n v ünsekt LkebellAnntsckait eden.jolck. vsmo mlt öesltZ! tt^ntr. Verv.___ ^ödl. Ammor. »epsriert, so-kort 2u vermieten, .^dr. Ver-vlaltunx. 12357 Vl^odau««. 2 Limmer. Vorrlm I mvr. Kücke, Ver^ndn. (Zarten.^ um 400 Vlnar in I^eubau l^e^! no vermieten, (wstilna pulko. I'ezno._12428 Sckönv ^odauni. 3 /imme^ KUeke. ab I. Vv^emdvr sbiiu-«eben, ^nkr. Verv.^^_ 12438 Sekönes möbl. Ammer mit' VerptlexunL Tu vermieten.' (ZrexorLiLovs 12/lI linlcs. 12437 »A»G»AOOD!MA»chOA0 Kr»>Il«,vSrtvrln kür ^lü« eviükmten Herrn >vii».l suckt. ^nkr. Kavarna t^osc,j _12424_ LkrUeke vedlensrin vir ! it» xenommen. ^dr. Verxv. 12431 vrov«» liveiLnet i jede XVerkstätte und A (is-rairen. einz^eln «>dör susizm-men, sotort 2U vermletzn. ^n fraxe^Xln^l^Ion^_12410 ^übl. Ammer an vin ?lLu-lein Usupdaknkotnktko ver. mieten. Xnir. A/!Iinska 3 im (Zesedült. 12418 « mit Luten Xeussnissen siick Stelle in vroeorie s'der ülliil!. eliem Ünternebmen Oeil sekrlkton unter »Dröslet die Verv i Kämpfende Gorillas Wutgekreisch, Usberrraschungsgeschrei und :ujarnungsgÄell, zusammengeschmolzen zu einem mißtönenden Lärm, schreckte uns unl ?)!itternacht mit einem Ruck aus unseren Betten und hi'taus in die Kälte. Das Getöse kam von einer Gorillahorde dicht beim La-qer, und mein erster Äedanke, vor dem Schlaf und Müdigkeit zerstoben, war die Mösilichkeit eines großen Angriffs der Affen auf uns. Draußen konnte ich hören, wie die Stärke des Lärnles allmählich nachließ, daß also die Tiere sich nach der Dschungel zu fortbewegen. Offensichtlich hatte sich etwas ganz Au-liergewöhnliches ereignet und unsere belMr-tcn Nachbarn rauh aus dem Schlaf gerissen. Wir konnten jetzt nichts weiter tun, sondern nlußtell das Tageslicht abwarten. Sobald Are Sonne da war, gingen wir nach der Genend zu, von wo die Töne gekommen waren. Wir fanden Nester, die die Affen scheinbar nlitten in der Nacht verlassen hatten, und dicht dabei — die Spuren zweier großer Leoparden. Wir folgten der Mchrte über feuchten Boden, bis sie sich in der ihren Opfern tntgegengesctzten Richtung im Walde verlor. Allen Anzeichen nach zu urteilen, hatten die Leoparden beabsichtigt, sich an die Horde heranzuschleichen, einen Jungaffen zu Pakten und lvegzuschleppen. Die Gorillas hatten ijedoch die drohende Gefahr gewittert, und öa die Katzen einen Kampf mit der ganzen Horde lieber vermeiden wollten, hatten sie sich m Sicherheit gebracht. Die Anwesenheit der Raubtiere hatte Angst «nd Bestürzung bei den Affen hervorgerufen, woraus hervorgeht, daß sie diese nächtlichen Räuber mit den scharfen Zühnen fürchten. Trotz der nachdrücklichen Behauptung unserer Führer, daß ^in Leopard einen Go-Ma nicht tüten kann, verstärkte dies« Zwi- schenfall die Ansicht, die ich mir bereits gebildet hatte, daß Leoparden jüngere Tiere aus schlafenden Gorillahorden wegschnappen können und daß sie das auch tun. Es ist wohl bekannt, daß kleinere Affen die Lieblingsspeise der Leoparden darstellen; warum also nicht auch Gorillas? Wir kehrten zu den Nestern zurück und fanden sie denen ähnlich, die wir zwei Tage vorher betrachtet hatten, doch mit einer Ausnahme: ein Gorilla hatte sein Nest oben auf einem Bambusgestrüpp errichtet. Einzelne Stämme waren kreisförmig nach innen zusammengezogen, und oben darauf lagen kleine Grasbüschel und Zweige. Dabei kam mir in den Sinn, daß die Tiere Verdacht geschöpft hatten, Leo^rden könnten in der Nähe sein; ^ß dieses bestimmte Nest als Wachtposten errichtet »oar; und daß der Wächter seine Gefährten gewarnt hatte, als die Katzen heranschlichen. Das erhöhte Nest war nämlich so gelegen, daß sein Jnsaß sämtliche Nester am Boden bewac^n konnte. Diese Erklärung ist natürlich meine eigene Angelegenheit. DaS Nest auf dem Bambusgebüsch kann auch ein Zufall gewesen sein, und den Gorillas braucht keine Abficht vorgeschwebt zu haben. In diesem Lager waretl die Nester viel besser abgegrenzt als in dem früheren. ES gab zweischläfrige Betten, Doppelbetten und Einzelbetten. Die einzelnen waren zweifellos für die Älteren Mitglieder der Horde. Die Doppelbettanordnung zeigte klar, daß zwei Tiere dicht nebeneinander geschlafen hatten, so daß ihre Nester sich berührten. Di« zweischläfrigen wechselten in der Größe, an einigen war zu erkennen, daß zwei Erwachsene, wahrscheinlich Gatten, zusammen gesch^-sen hatten, andere waren wohl für eine Mutter mit Kind bestimmt. Die Größe der Gorillas, die in bestimmten Mstern geschlafen haben, kann leicht nach dem hinterlasse-nen Dung abgeschätzt werden. Wir folgten der Fährte dieser Horde, und nach einer Stunde hörten wir fie kreischen. Diesmal ^var es ein Gorillakampf, und zwar dem Lärm nach zu schließen, «ine furchtbare Schlacht. Unirdisches Kreischen, Flnchen, Knurren und Bellen brach aus dem Borhang des Unterholzes hervor. Es klang wie ein blutiger Streit, an dem der ganze Stamm teilnahm. Ich verließ meine Gefährten und kroch voraus, in der Hoffnung, ein Bild dieses vorzeitlichen Bandenkampfes zu erhaschen. Entweder hörten die Affen mich nun herankommen, oder es war ein Bewegungskampf, denn ich konnte fie nicht einholen. Fünf Minuten oder noch länger konnten wir das Toben hören. Der allgemeine Lärm wurde verstärkt durch dröhnende Geräusche, wie von betrunkenen Paukenschlägern, die im Dunkeln wie wild aufS Kalbfell einHauen. Dieses Geräusch erzeugen die Affen, wie wir später feststellten, dadurch, daß fie mit der flachen Hand auf ihren tonnenförmigen Brustkasten schlagen. Als das Getöse durch die wachsende Entfernung zwischen uns und den Kämpfern verschluckt wurde, nahmen wir die IMrt« wieder auf und betraten daS Schlachtfeld, wo vor kurzem der Kampf getobt hatte. Auf dem Boden sah man Blutflecke und Büschel von Gorillahaaren, die ich aufhob und in die Tasche steckte. Der Grund zu all der Aufregung blieb uns natürlich ein Geheimnis, indessen mag die Un-tevbr^ung ihrer Nachtruhe die wilde Ge-mütsart der Affen zu offenen Kampsescifer entfacht haben. Bei der Rückkehr zu unserent Lager hielten wir verschiedentlich an, um Geräuschen nachzugehen, die unserer Meinung nach auf GoMlas schließe,» liehen. Einmal stießen wir dabei auf einen kleinen Affen, der aus einem Baum saß und mit dem weisen Gesichtsausdruck eines alten Sehers in die Welt schaute. Sein Körper war rot, während Beine nnd Schwanz mit schwarzen: Pelz bedeckt waren. Die großen, von vortretenden Brau- en beschatteten Augen und der Backenbm verursachten das eulenartige weisheitsvi'Il^ Aussehen. Spannend war es, als wir auf die eines großen Büffels stießen, die der srillitl gesehenen glich. Die Führer bestandeil dur auf, daß in der ganzen Gegend nur ein fel lebte. Dieser eine müßte indessen ein rii heloser Wanderer gewesen sein, fanden »'il doch seine Spur überall, wo wir hinginsicii Auch daß wir auf eine Fährte stießen, !»ii ganz deutlich von mehreren Büffeln rührte, verfehlte seine Wirkung auf Schwarzen. Sie bliebei: bei ihrer Geschi kl^ ' von dem einsamen Tier, das die Weiten Bergwelt durchstreifte. Immer häufiger kamen wir mit den rillas in Beriihrung, Tag für Tag bliel»? wir ihnen auf den Fersen. Wider stiszcii auf zwei halbwüchsige, die fressend auf eiiici» Baume saßen, während darunter ein alttr hockte, der die Reste auffing, die sie iiil'!» ließen. Es gelang mir, 3V0 Meter ^ilin zu drehen, ehe sie aufgeschreckt wurden. Zuc.st erhob sich der schwarze Kopf des Wl^chl'rs unten aus dem Gestrüpp. Ein Warnunc^Szci chen ertönte, und alle drei waren verfchn'un den. Wir folgten ihnen bis zu einer der inc^ häufigen steilen Schluchten und erblickten dit Affen auf der anderen Seite. Die war verlockt, und die Gorillas hielten si'^ unter nlit Lianen behangenen Bäunn'n borgen. Solche Verhälttlisse machten nahmen unnlöglich, aber sie boten uns ciiic ausgezeichnete Gelegenheit, die Tiere zu dc obachten. Nicht weniger als ein Dutzend wo ven in nnsereul Blickfeld, und nxitere lonü ten wir int Busch herumtoben hören. riesiges Tier stand eine ganze Miinltc lin'S aufrecht, wobei es sich mit den Händen olun an den Zweigen festhielt. So lange s)al'e nie wieder einen Gorilla ansgerlcf)tct st^hc» sehen. uo6 kür 6t» k«d»kUo» v»r»i>tW«»r^t«k, V6» IL^8?Lkl. — Vrvok 6«r »St»rll»or»k» ti»k»n»«« i» HI»ribo». ^ k^iik de» ll»»»n»W«^r »»6 «t«n Veu,Il v-rftn, vt»»IkU»» 3t»»^ W» W«I>»d»F» l» >t»»<^O«>