für Vaterland, Mmst, Wissenschaft und geselliges Leben. U^ RV« l8lT«N8tlT3 ao,» 2tt. ^Q8>rNHz. R8H8« Die Zeit. ^«l^it einem Schisse wird die Zeit verglichen. Es segelt unaufhaltsam fort und fort. Jahrtausend' sind auf ihm wie Traum verstrichen, Die Fahre führt Vergänglichkeit am Vord, Und Alles, was erschaffen ist vom Gotte, Ist Unterthan dem Zeitenmachtgebote. Sie schließt in ihrem bodenlosen Schooße Die Edel- wie die Frevelthaten ein, Das winzig Kleine, wie das Riesengroße. Verbirgt sie in dcm wunderbaren Schrein, lind Niemand das Gescheh'nc kann vernichten. Des Allerhöchsten Macht vielleicht? mit nickten. Und frägst du nach dem Anfang, find'st du keinen, Und fragst du nach dem Ende, findest's nicht, Wo weiden sich, und wann die Enden einen? O, wann der Schleier fallen vom Gesicht? Ein Räthsel ist die Zeit und wird sie bleiben » Wenn noch Jahrtausend' sich im Wirbel treiben. Die Zeit hat Flügel, fliegt wie Pfeil' so schnelle. Und kehrt, o Brüder! nimmermehr zurück. Sie flieht gleich einer sturmbewegtcn Welle, Im Nu ist er dahin der Augenblick — Verbunden mit dem Meer' der Ewigkeiten, Woraus sich keine Wege rückwärts leiten. D'rum nütze, der noch nützen kann, die Gabe Der edlen, aber leider flücht'gen Zeit, Auf daß dereinst er pflanzen kann am Grabe Den selt'nen Fruchtbaum der Verdienstlichkeit, Von dessen Aesten sich in gold'nen Flüssen Die Thaten rings in alle Welt ergießen. Pichs. Gin Trompeterstückchen. Nouellette aus dem Portefeuille eine« Offiziers. »»„weit des Dorfes Auerstädt, am Saume eines kleinen Gehölzes hin, standen die Baracken und Gezelte des preußischen Cürassierregiments von Heysing. Die Nacht vom dreizehnten auf den verhängm'ßvollen vierzehnten Octoher des Jahres 1806 war bereits eingebrochen und mit ihr tiefe Ruhe, sowohl im großen Feldlager, als auch im Bivouak des etwas abgesondert stationirten Reiterregiments, welches wir eben genannt haben. Nur im Mar-quetenderzelte erging es sich noch ziemlich lebhaft und bewegt. Da waren die jüngeren Offiziere des Regiments versammelt, und diese plauderten lebhaft und munter bei dein vollen Punschtopf. — Im Hintergründe des Zeltes, an einem kleinen Tische, auf welchem eine ziemlich herabgebrannte Kerze flackerte, saß ein Mann, welcher recht eigentlich hier zu seyn schien, um das Seiinge zur besondern Unterhaltung beizutragen, und dieser Mann verstand es auch in der That, durch ein ausgezeichnetes Violin spiel seine Zuhörer zu vergnügen und ihre Aufmerksamkeir zeitweise der Taktik ab-und sich zuzuwenden. Der Musiker, dem Aussehen nach eher über, als unrer den fünfziger Jahren, trug das Kleid eines gemeinen Reiters; doch sein bescheidenes Benehmen, insbesondere aber die außergewöhnliche Kunstfertigkeit auf seinem Instrumente, mochten ihm die Auszeichnung verschafft haben, von den Offizieren scincs Regiments in ihren Kreis gezogen zu werden, von welcher er jedoch keinen andern Gebrauch machte, als daß er ruhig vor sich hin saß, seine melodischen Weisen spielend und mitunter das immer wieder schnell gefüllte Punschglas leerend. „Laßt das Geplauder!" rief der muntere Lieutenant Chodnitz endlich, indem er rasch von seinem Sitze aufsprang, „es wird doch nicht anders. Der Herzog har uns nun ein Mal, statt vorwärts dem Rheine zu, rückwärts an die Saale geführt; wir können es nicht andern. Freund Gottlieb, spielt uns den Dcssauer!" »Ja, ja, den Dessauer!" riefen die Offiziere einstimmig, und der Virtuos, bereitwillig, dem allgemeinen Wunsche zu genügen, begann sogleich in kräftigen Accorden mir starkem Bogenstriche dieses kriegerische Ton stück aufzuführen, und zwar auf eine Weise, die es wohl kund gab, zu welchem Grade der Künstlerschaft es der Mann auf seiner Geige gebracht habe. „Bravo.' charmant! ganz ausgezeichnet!" riefen die Herren Kunstkenner und Mäcenaten der Kunst; „unserm Gottlieb schnell das Punschglas vollgefüllt!" „Ich halte es mit Leopold von Dessau!" rief der schou ziemlich bejahrre Rittmeister von Oppen, und das Glas hoch erhebend, begann er mit ziemlich guter Bruststimme die kräftig markirte Melodie des eben von ihm gerühmten Marsches zu singen, — der Chorus fiel ein — und die Accorde, über alle vier Saiten gestrichen, machten die Harmonie vollstimmig. 66 Da öffnete sich plötzlich die Zeltwand, und eine Mannsgestalt trat rasch ein, die Husarenmütze tief in die Stirne gedrückt, den weiten Reitermantel eng um sich geschlagen. Alles schwieg. Die Offiziere starrten neugierig erstaunt dem Fremden entgegen; aber als dieser nun den Mantel auseinander schlug und die Bärenmütze aus der Stirne rückte, da sprangen Alle auf und verneigten sich ehrerbietig. Es war der alte Generalmajor Lebrecht v. Bl ü ch e r. »Ei, ei, lustig genug für solch' ein Feldlager," sagte er, und dieses durchaus nicht unfreundlich; »aber es ist auch eben recht für solche Zeit, wo mau des Teufels werden möchte, den Narren mitspielen zu müssen, und alle Noth hat, um sich die Grillen zu verscheuchen. Aber, meine Herren, was haben Sie denn da für ein Gefiedel? Solches Katzengejammer paßt ja nicht für den Reiteroffizier!" »Wie heißt Er und wer ist Er?'' so fragte er den Violinspieler. Dieser war schon langst von seinem Sitze aufgestanden, hatte die Geige bei Seite gelegt und sich in Positur gestellt. »Johann Gottlieb Feige, Trompeter im königlich preußischen Cürassierregimente von Heysing," erwiederte der Gefragte mit fester Stimme und mit einem, dem alten Husarengeneral fest zugewandten Blicke. »Feige? Hm! ein schlechter Name für einen preußischen Soldaten — und das Dingelchen da eine schlechte Spielerei für einen Cürassiertrompcter," sagte Blücher, fast spöttisch lächelnd; »dient Er schon lange?" »Früher als Unteroffizier in der Garnison zu Danzig, — erhielt dann meinen Abschied und lebte an die zwanzig Jahre von meiner Geige, mit welcher ich Deutschland und Rußland durchreiste; weil es aber nun ein Mal wieder Krieg gibt, so bin ich denn auch wieder heimgezogen, und weil es mit dem Dreiuschlage'n nicht mehr recht gehen will, so nahm ich die Trompete, um wenigstens das Zeichen zum Drein-schlagen zu geben." »Höre Er, Feige! — ich will sehen, ob Er morgen seine Trompeterstücke gut zu blasen versteht." »Gute Nacht, meine Herren!" Mit flüchtigem Gruße verließ der alte Husarengeneral das Zelt. In derselben Nacht hatte Napoleon in seinem Bivouak auf dem Landgrafenberge den Angriffsplan entworfen. Der Morgen brachte diesen zur Ausführung. Ein dichter Nebel verbarg den Aufmarsch des französischen Heeres; aber als er gewichen war, da standen auch bereirs 80.000 Mann in der Schlacht, wozu bald noch Ney kam, indem er aus dem Hintertreffen in die erste Linie vorrückte. Drei blutige Gefechte entschieden die Niederlage des Fürsten Hohen-lohe und das Schicksal des Tages. Zwei Regimenter hielten sich am längsten, Hey sing's Cürassiere und Blücher's Husaren. Sie hatten eine Linie formirt und den Anfall der Geharnischten zurückgeschlagen; doch da nahten in gewaltiger Urbermacht die Massen der Garden zu Fuß, und die beiden Regimenter mußten nach heldenmüthigem Widerstände weichen. »Um Gottes willen, nehmen Excellenz mein Pferd!'' rief eine Stimme, und in demselben Augenblicke stand auch ein Mann an der Seite des Generals, der sich eben mit vieler Mühe unter seinem gestürzten Pferde hervorarbeitete. »Der Schimmel ist mausetodt," sagte Blücher, indem er seinem durch eine feindliche Kugel erschossenen Leibrosse noch einen Blick zuwarf. »Hier auf meines!" rief der Netter, »das Schicksal ist wider uns, die Übermacht siegt; retten Sie sich dem Vaterlande für bessere Tage." »Und Er?" fragte der General. »Für mich ist jener Graben eine bessere Zuflucht, als er für Ew. Excellenz seyn würde; wer sieht bei solchem Andrängen nach einem Cürassiertrompeter, wohl aber nach einer Excellenz, — darum auf meinen Rappen!" Rasch fühlte sich der General auf's Pferd gehoben, und verschwunden war der Trompeter. »Gott schütze dich, braver Feige!" rief der alte Husar, »ich werde dir dieses Trompeterstückcheu nie vergessen! Der Rappe setzte über den Acker hin, um die Waldesecke herum; hier hatten sich einige Escadronen wieder aufgestellt. Aber die Einheit der obern Leitung war verloren gegangen ; denn es war der Herzog durch einen Flintenschuß im Auge und General Schmetterling tödtlich verwundet worden. Abtheilungen verwickelten sich mit Abtheilungen, die heraneilenden Massen wurden von den Umkehrenden über den Haufen geworfen, die Cavallerie stieß auf die Infanterie, — und trefflich benützte Davoust diese Unordnung. Die Schlacht ging verloren; doch in ihr hatte der Trompeter Gottlicb Feige dem General Blücher, als diesem das Pferd unter dem Leibe erschossen wurde, das seinige mit Gefahr seines eigenen Lebens gegeben und dadurch dem Vaterlande den künftigen Netter erhalten. (Schluß folgt.) Mozart's letzte Stunden. Fragment ans Mozart's Fcbm, von I. P. Lyser. (Aus den »Sonntagsblätteln,«) Der 5. December des Jahres i79l brach an! Sie-benzchn angstvolle Tage und Nächte hatten die treue Constanze und Süsimeyer an dem Schmerzenslager des geliebten Kranken verbracht, uud die Liebe ließ sie nicht ermatten in der übermenschlichen Anstrengung, welche die Pflege Mozart's erheischte, denn er selbst hatte vom ersten Augenblicke an, wo der Arzt ihm geboten hatte, sein Lager nicht zu verlassen, sich verloren gegeben, und alle Tröstungen seiner Lieben fruchteten nichts.' Er glaubte fest daran , daß er Gift bekommen, und sein Requiem für sich selbst geschrieben habe. Es war bitterliche Kälte draußen. Der Schnee lag fußhoch auf der Straße und auf den Hausdächern, allem der Tag schien hell und sonnig werden zu wollen, denn die Luft war rein und still.— Mozart hatte die ganze Nacht «7 unter den heftigsten Fieberschauern verbracht — jetzt war er eingeschlummert und athmete langsam. Nur auf dringendes Zureden Süsimeyer's begab sich jetzt Constanze in das Nebenzimmer, wo die Kinder schliefen, um gleichfalls ein wenig zu ruhen. Süßmeyer aber hatte sich an das Fußende des Bettes gesetzt, auf jeden Athemzug und jede Bewegung des geliebten Meisters lauschend. Immer lichter ward es draußen, und plötzlich fiel der Strahl der Morgensonne durch's Fenster in's Gemach, das Bette des Meisters mit rosigem Schleier verklärend. Da begann Mozart's Liebling, die schöne Pirole, welche in dem kleinen Arbeitszimmer hing, zu singen an, als war's im Mai, und gedämpft tönte um so lieblicher der Gesang in's Krankenzimmer. Und M o -zart schlug die Augen auf und horchte eine Weile, darauf sagte er: »Hörst du's, Süß mey er? Das ist doch schön, dasi sie mir noch^ einmal etwas singt." — »Sie wird Ihnen noch oft etwas singen, theurer Mozart," entgegnete Sü si-meyer. »Ja, wenn ihr sie hinaustragt nach der Stelle, wo sie mich begraben werden, — dann singt sie vielleicht um Pfingsten herum auf meinem Grabe. — Nicht wahr, Süsimeyer, ich werde auf dem St. Marxer Friedhofe begraben, der gehört ja zu unserm Kirchspiel?" — »Aber um Gottes Willen, bester Mozart! wie mögen Sie nur immer vom Sterben reden; gestern hat ja der Arzt uns noch die schönste Hoffnung gegeben, daß Sie genesen werden und bald." — »Und ich sage dir, es ist noch bälder mit mir aus; der Doctor will's wohl gerne, daß ich am Leben bliebe, wie Ihr alle — ach, und ich selber möchte so gern noch länger leben! Was könnte ich noch componiren, hab' ja noch den ganzen Kopf voll von neuen Werken, Opern, Sim-phonien, Quartetten, Concerten und Kirchenstücken — aber das Requiem da — gib Acht, dabei bleibt's." — Süß-meyer wollte darauf etwas erwiedern, jedoch Mozart winkte ihm mit der Hand, zu schweigen, sann einige Secunden nach und fragte dann leise: »Wo ist meine Frau?" — »Bei den Kindern; ich bat sie, sich ein wenig Ruhe zu gönnen." — »Schön!" das hast du brav gemacht; das arme gute Weib! mich wundert, wie sie's so lange schon aushält; was sollte aus meinen armen Buben werden, wenn sie auch keine Mutter mehr hätten. — Aber da sie eben schläft, so setz' dich da an den Tisch hin, ich will dir noch Einiges in die Partitur dictiren, was mir eingefallen ist." — »Wenn es Sie nur nicht zu sehr angreift, auch hat der Arzt es verboten." — »So, und doch will er Hoffnung haben, daß ich noch länger leben soll — ich sag' dir, es hilft Alles nichts mehr; soll ich nicht meine letzte Freude haben und die Panitur da so complett wie möglich zurücklassen? Setz' dich hin und schreib', was ich dir angebe." Süsimeyer gehorchte; eine halbe Stunde etwa dictirte ihm Mozart, dann sank er kraftlos zurück und murmelte, indem er die Augen schloß: »Genug!", (Schluß folgt.) Brosamen aus der Vergangenheit. Es war zur Zeit, wo der französische Hof sciner Galanterie wegen so berühmt war, als der Herzogin von Orleans die Laune ankam, eines Abends in ein Vorstadi-theater, und zwar incognito sammt ihrem Geschäftsfräulein auf das Paradies (die Gallerte) zu gehen. Ein junger Offizier, der ihr Nachbar war, machte ihr auf eine ziemlich freie Weise den Hof, und beschloß seine Attaquen würdig damir, ihr nach Beendigung des Stückes ein Petit Souper anzubieten. Er führte sie über die Treppe hinab; wie erstaunte er aber, und wie verwirrt wurde er, als er hier das glänzende Gefolge, den Hofwagen sah, und den Namen seiner Dame erfuhr. Er faßte sich jedoch bald wieder, begleitete sie bis an den Wagen, hob sie hinein und wollte sich eben mit einer tiefen Verbeugung zurückziehen, als sie ihn heranrief und neckend fragte: »Nun, und wo bleibt das versprochene Souper?" Der Offizier verbeugte sich neuerdings und antwortete: »Im Paradiese sind wir alle gleich, allein ich werde deßwegen nie der tiefen Ehrfurcht vergessen, welche ich ^hnen hier auf Erden schuldig bin." Diese schnelle und schlagende Erwiederung gefiel der Prinzessin so sehr, daß sie dem jungen Manne einen Platz in ihrem Wagen und an ihrer Tafel anbot. (Ob auch in ihren, Herzen, davon schweigt die Chronik.) Feuilleton. Tranrisses Greissnis?. — Das letzte Blatt unserer trefflichen krainischen Zeitschrift »knvice" erzählt von einem fürchterlichen Unglück, welches sich am 8. Februar d. I. in einer Kaische in der Gemeinde Sairach, Bezirk Idria, ereignet hat. Aus diesem kleinen Häuschen, das mehr abseits und einsam vor dem Dorfe stand, gingen der Bauer und sein Weib, da es gerade Sonntag war, zur Kirche, und ließen daheim zwei ihrer jüngsten Kinder, einen Knaben von 7 und ein Mädchen von 3 Jahren, allein in der Hütte zurück. Nach der Messe zurückkehrend, fanden sie nicht nur ihr Häuschen und ihre wenige Habe, sondern auch die zwei unschuldigen Kinder — verkohlt. Es soll ein schrecklicher Anblick gewesen seyn! den unglücklichen Kleinen waren die Füsi-chen weggebrannt, man sah die halbverkohlten Eingeweide und das Gehirn — die Reste ähnelten mehr den Kohlen, als menschlichen Körpern. Aeltern, nachlässige, leichtsinnige Aeltern! Greift euch solch' ein Vorfall nicht tief in's Herz hinein? Habt ihr auch nur ein Fünkchen Liebe und Sorgfalt für "eure Kinder! Es wäre wohl zu wünschen, daß alle sorglosen Aeltern mit eigenen Augen die schrecklich ver-brannten Körper dieser zwei unschuldigen Kinder gesehen hätten, denen die Sorglosigkeit der eigenen Aeltern einen so schrecklichen Tod bereitet! Uebrigens war dieß auch gewiß eine sehr harte, schreckliche Strafe. Gin sehr alter Mann in Krain. — Nach dem elben Blatte lebt in der Pfarre Tschemschem'k ein noch ziem-siich rüstiger Bauer, der gegenwärtig eben 102 Jahre alt ist und erst vor wenigen Tagen seinem 45iährigen Sohne sein Bauerngut abgetreten hat. Außerdem hatte dieser Bauer einen 60jährigen Sohn und eine 54 Jahre alte Tochter. Die Gisenbahn zwischen Mürzzuschlag «nd EiM — frachrete vom I. November 1844 bis Ende Oc-tober 1845: 68,N54.591 Centner, dann vom I. November 1845 bis Ende October 1846: 137,389.984 Ccntner, und vom I. November 1846 bis Ende October 1847 : 249,392.144 Centner, zusammen also das sehr ansehnliche Quantum von ^55,636.689 Centnern; eine erfreuliche Aussicht für ein noch größeres Aufblühen unseres Handelsverkehres bei Eröffnung der Eisenbahn bis Laibach, was hoffeiulich noch im Laufe dieses Jahres Statt finden wird. Papierkorb des Amüsanten. Ein Herr, welcher den Grundsatz angenommen hatte, Niemanden Geld zu borgen, und von einem Bekannten um 68 die Ursache dieses seines Grundsatzes befragt wurde, erwiederte: »Wenn ich Ihnen kein Geld leihe, so zürnen Sie allein; leihe ich Ihnen aber welches , so zürnen wir alle Beide." Das; auch anderwärts, als bei uns, noch immer Klagen über die Brottheuerung Statt finden, trotzdem, das; die Getreidepreise immer mehr herabsinken , beweis't ein sati/risches Bild in den Münchner »Fliegenden Blattern", wo an einein Bäckerladen die Frage gestellt wird: „Immer noch so kleines Brot in unserm reichgesegneten Baierlande?" Worauf die Antwort der Bäckerin: »Mein liebes Herrchen, abgesehen von einer staatswirrhschaftlichen Theorie, die man durchführen zu müssen glaubt, ist das kleinere Format unseres Brotes zunächst Folge der Kunst; denn seit diese auf die bürgerlichen Gewerbe so entschieden einwirkt, rechnen wir bei jedem Srück zwei Pfennige für—Fa<;on." Ein Verein von englischen Damen in Hamburg hörte mit Schrecken , daß die kleinen, von den Missionären neubekehrten Ostindier noch immer unanständig heidnisch umherliefen. Sie veranstalteten daher eine Sammlung und schickten eine Schiffsladung Höschen über's Meer nach Indien. Da sie aber vergasien, eine Gebrauchsanweisung mitzuschicken, so läuft jetzt das kleine unchristliche Volk, mit den Höschen auf dem — Kopfe, herum. Literatur. li. (Zs dürfte vielleicht manchem unserer Leser aufgefallen seyn, daß die gegen Ende des verflossenen Jahres hierorts erschienenen: „Reise - Erinnerungen aus Krain" von Heinrich Costa in dielen Blättern noch keine Besprechung gefunden haben. Dieß geschah einzig und allein aus dem Grunde, weil die gefertigte Redaction bei dem Umstände, als sie dem Herrn Verfasser manchen schätzcnswcrthen Veitrag für das ,,Illyrische Blatt" verdankt und ihn also zu ihren Mitarbeitern zählt, dem Publikum gegenüber dadurch ihre ganze Unparteilichkeit bewahren wollte, daß sie beschloß, über das fragliche Ncisewerk nur jene Urtheile aufzunehmen, die außer unserer Provinz darüber erschienen sind. So möge denn hier wörtlich das Urtheil eines unserer Mitarbeiter folge», der — selbst ein tüchtiger Topograph und Historiker — als Veurtheiler in jeder Beziehung competent erscheint- Es ist Herr Di-. Ru< dolph Puff, k. k. Professor in Marburg, der sich in der „Stiria" (Nr. 13, vomi. Februar d. I») folgendermaßen darüber vernehmen läßt: „In der Eger'schen Gubernial - Nuchdruckerei in Laibach erschien so eben: ,,R ei se - Er i nn e run gen aus Krain" von Heinrich Costa, ein 166 Großoctav-Seiten starkes, ausgezeichnetes, auch durch typographische Eleganz mit vier trefflichen Ansichten (aus der Lithographie unseres wackeren H eri b eZr t La mp e l in Gratz) allen Anforderungen entsprechendes Werk, auf welches wir nicht allein die zahlreichen Landsleute und Verehrer des Herrn Verfassers in Steyermark, sondern insbesondere alle Jene aufmerksam machen, welchen Anlage und Bildung. Hcimathsgefühl und Vaterlandsliebe ein wärmeres Interesse für inländische Topographie und Geschichte einflößen. Das Werk, dessen einzelne Beurtheilung, für den Raum dieser Blätter nothwendiger Weise zu weitläufig, Referent sich für die österreichischen Blätter für Literatur und Kunst vorbehält, ist Sr. kais. Hoheit, dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Johann, dem Beschützer des Heimischen >und Schönen, gewidmet. Es enthält, außer der Beschreibung von Laibach und seiner Umgebung, sieden größere Reisepar-thien durch die sehenswcrthcsten Theile von Krain, denen als achte Abtheilung vie botanischen Reisen Sr. Majestät, des Königs von Sachsen, in jenem Lande der Naturwunder beigegeben sind. Die Stoffe sind so reich, die Behandlung kurz und klar, mit so vieler historischer Staffage, so zweckmäßigen poetischen Blumen aus den Spenden vaterländischer Dichter über Krain geschmückt, und durch so entsprechende Stellen heimischer und fremder Schriftsteller über einzelne Puncte unterstützt, daß Referent mit dem innigsten Behagen dem einsichtigen Verfasser auf jenen Parthien folgte, die Referent aus eigener Bereisung kennt, mit Nehmuth aber sich selbst gelobte, bei den ihm noch neueren Ansichten recht bald das Versäumte einzuholen, und nach C o sta's Weise Wanderstab und Griffel zu setzen." Die Redaction- Theater in Laibach. Die vom 13. bis inklusive 2tz. Februar gegebenen Vorstellungen, als: «Pigault Lebrun», «Eine seltene Freundschaft-, «Hans Sachs«, „Folgen einer Mißheirath", »das Intermezzo", „die Vorleserin" und »der Hofmeister in tausend Aengsten- — würden bei einer speciellen Besprechung einen Raum erfordern, den die Spalten dieses Blattes nicht gestatten können. Das erstgenannte Stück (Venefice der Dlle, Schwarz) war hier neu, eben so das darauffolgende- Veide Novitäten fanden eine beifällige Aufnahme, den besten Succeß jedoch erwarb sich das Dinstagsstück: „Folgen einer Mißheirath" vonCastelli; Dlle. Strampfer und Herr Fritsche (Charlotte und Peter Moulin) hatten den gerechtesten Anspruch auf den reichlich gespendeten Applaus, denn beide hatten die schwierigen Aufgaben: das stufenweise Fortschreiten ibrer Bildung, richtig aufgefaßt und sehr verdienstlich durchgeführt, Dlle. Glrampfer ganz besonders. Herrn Buchwald (Graf Arthur) ließ sein Gedächtniß schmählich im Stich, so dasi er von der Wohlthat des Soufflirens schon lange nicht so sehr überzeugt gewesen seyn mag, als dießmal: zum Nichtkönnen seiner Rolle kam noch das Versprechen, zwei Uebelstände, die heuer diesem Schauspieler öfter passiren. Mad. Melchior, die durch längere Zeit krank darniederlag, trat in diesem Schauspiel als Gräfin v. Aiglemont zum ersten Male wieder auf. In der „seltenen Freundschaft" excellirte besonders Herr Holm als Schuster Wehrmann; Herr Köppl (Jude Abraham) entsprach den Erwartungen nicht; ganz allerliebst gab er hingegen den Magister Lassenius in ,,der Hofmeister in tausend Aengsten/' Im ..Intermezzo" schien mir Herr Fritsche als Junker Hans von Birken zu fein, zu polirt. Die ländliche Einfalt »nd Unerfahrenheit in der großen Welt muß hier mehr durch Gesten und Mimik ausgeprägt seyn, als, durch Worte, ohne gerade in's Tölpelhafte gerathen zu müssen. I„ der „Vorleserin" trugen Herr Schnitzer, als Capitän Cobridge, und Dlle. Friederike Melchior i» der Titelparthie den Sieg davon. Ueberhaupt war das Repertoir der zu Ende gehenden Woche eben so trefflich, als glücklich, letzteres erwies sich durch einen frequentercn Besuch des Theaters, Von Beite der Theatermitgliedcr wurde zum Theil recht Tüchtiges geleistet, und wenn ich hier Manches, was rühmlich hervorzuheben wäre, übergehe, so gleicht es sich damit aus. daß ich einzelne kleine Uebelstände ebenfalls verschweige — beides jedoch nur des beschränkten Raumes wegen- Leopold Kordes ch. Benefice - Anzeige. Heute gibt Herr L e h m a n n zu seinem Vortheile das aus dem Französischen übersetzte, bekannte, sehr effectreiche Drama: ,,Dreißig Jahre aus dem Leben eines Spielers" Da dieses Stück schon durch mehrere Jahre hier nicht aufgeführt wurde und überdieß beliebt ist, so läßt sich ein zahlreicher Theaterbesuch voraussehen, den wir diesem fleißigen,-jungen Schauspieler auch wünschen. — l>' — Humoristische Fragezeichen. Von Gust. Schön stein. 1. Welches sind die angenehmsten Tonarten? 2. Welches dramatische Gedicht hat jeder Mensch bei sich? 3. Welchen Gott haben die Musiker? Welches ist das wachsamste Auge? 5. Wie ist der Witz bei den meisten unserer Localpossen? 6. Wann hört eine Frau auf, der Eifersucht Gehör zu geben? 7. Wodurch kann man sich ein Mädchen auf immer verbindlich machen? 8-Welche Frau macht sich um den Staat am meisten verdient? Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.