Laibach» Taablatt. Redaction und Expedition: Bahnhvfgasse Nr. 15. Nr. L9. EEEpüiB: Mittwoch, 5. Februar 1879. — Morgen: Dorothea. 12. Jahrg. Mit der Post: G-nzjiihr. fl. 12. zeigen HS 6 Zeilen 20 Ir. " Insertion« Preise: Eia- Zur Ministerkrisis. Die offiziöse Prager „Bohemia" meldet, es fei als sicher anzunehmen, daß der Statthalter von Tirol, Graf Ta affe, mit der Bildung des neuen österreichischen Kabinets betraut wurde und die auf Entlassung des Ministeriums Auersperg bezuahabenden kaiserlichen Handschreiben am 8. d. durch die „Wiener Ztg." werden veröffentlicht werden. Graf Taaffe ist ans dem Gebiete der Re-gierungsgeschästsführung kein Neuling; auch ihm haften, wie jedem Sterblichen, wie selbst dem „Unfehlbaren" im Vatican, Vorzüge und Mängel an, jedoch gewährt es jedem Oesterreicher Befriedigung, daß das Ende der Ministerkrisis nahe bevorsieht. Dem Chef des neuen Kabinets und den Mitgliedern desselben dürfte die Aufgabe obliegen, das Budget pro 1879 fertig zu machen und die Wahlen für das Abgeordnetenhaus zu leiten. Die bisherige Haltung des Grafen Taaffe bürgt der Regierung dafür, daß die nächsten Abgeordnetenwahlen im conservativen Sinne ausfallen. Möge die couservative Haltung des Ministeriums Taaffe nur nicht auf absolutistische Bahnen abschweifen, sonst stünde ein Kampf bevor, dessen Ausgang für die Regierung nicht günstig ablaufen dürfte. Möge dem neuen Ministerium die Kraft, aber auch der männliche Wille innewohnen, die Schwierigkeiten der Situation zu beseitigen und zwischen Regierung und Volksvertretung auf Grlindlage der Verfassung das alte harmonische Verhältnis wieder herzustellen. Erste Aufgabe des neuen Kabinets wird es sein, an die Besserung der v olkswi rthsch aftlichen Lage ernstlich und mit Verständnis eifrige Hand anzulegen. Die Regierung wolle im Auge halten, daß nicht nur ihre Wünsche, sondern auch jene der Bevölkerung Befriedigung finden mögen. Zur Abwehr der Pest. Die nach Rußland abzusendende Sanitätskommission soll, wie die „N. fr. Presse" berichtet, aus nachstehend genannten Mitgliedern bestehen, und zwar: von Oesterreich die Doktoren Biesiadecki nndKiemann, von Ungarn Dr. Rozsahegy, vom deutschen Reiche die Doktoren Hirsch, Sommer-brodt und Kußner, und von Rumänien Dr. Felix und noch ein zweiter Arzt. Der Tag der Abreise der acht Aerzte ist noch immer nicht festgestellt. Man wartet noch immer die Parole von Berlin ab. Da nun bei den in Wien stattgehabten Sanitätskonferenzen gerade der Delegierte Deutschlands auf thunlichst rasche Entsendung von Aerzten nach den Peststätten drängte, muß es doppelt befremden, daß gegenwärtig die Verzögerung der Abreise von Berlin aus verschuldet wird. Ueber die Dauer der Mission wurden vorläufig keine Bestimmungen getroffen, und soll diese lediglich von den an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen und von dem Verlaufe der Epidemie ab-hängen. Nebst rein wissenschaftlichen Forschungen fällt der ärztlichen Kommission, wie man weiß, die nicht minder wichtige Aufgabe der raschen und aufklärenden Berichterstattung zu. In letzterer Beziehung besorgt man selbst iit maßgebenden Kreisen, daß die russische Regierung der Beförderung von solchen Depeschen und Briefschaften, deren Inhalt ihr nicht sehr genehm scheint, wesentliche Sckwierigkeiteu entgegenstellen wird. Die russischen Behörden pflegen nicht blos in Kriegszeiten, sondern auch im tiefsten Frieden Korrespondenzen nach dem Auslande mißtrauisch zu überwachen. Es wäre wol dringend geboten, daß die betheiligten Regierungen in Petersburg ihren ganzen Einfluß einsetzen, um für die ärztlichen Delegierten, deren Mission im Interesse Rußlands wie der übrigen Länder liegt, die vollste Freiheit der brieflichen und telegrafischen Korrespondenz zu schaffen. Der Berliner „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, wonach vom lOten Februar ab jeder aus Rußland kommende Reisende sich durch einen Paß ausweisen muß, welcher am Tage des Austritts des Reisenden aus dem russischen Staatsgebiete oder an einem der beiden vorhergehenden Tage von der deutschen Bot« schaft in Petersburg oder einer deutschen Kon-snlarbehörde in Rußland vidiert ist. Zur Erlangung des Visums ist ein glaubhafter Nachweis erforderlich, daß der Paßinhaber innerhalb der letzten 20 Tage sich in keinem von der Pest inficierteii oder verdächtigen Gebiete aufhielt. Der Paß ist bei dem Eintritt über die Reichsgrenze behufs Gestattung der Weiterreise der diesseitigen Grenzbehörde zu Vidierung vorzulegen. Einer weiteren Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers zufolge sind aus Rußland kommende Reisende zum Eintritt über die Reichsgrenze nur zuzulassen, wenn sie durch den obigen Vorschriften vollständig entsprechende Pässe sich ausweisen. Das Reisegeräth der Reisenden, welche zum Eintritte über die Reichsgrenze zwar zugelassen sind, jedoch einem von der Pest ergriffenen oder verdächtigen Gouvernement Rußlands durch ihren Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt angehören, ist vor der Gestattung der Weiterreise zu desinficieren. Von der Kleidung, welche die Reisenden tragen, sind mindestens die Oberkleider zu desiuficiereu. Die Desinfektion soll mittels gasförmiger schwefeliger Säure derart erfolgen, daß die Gegenstände mindestens sechs Stnnden in geschlossenem Raume der Einwirkung der schwefeligen Säure ausgesetzt, und daß mindestens 15 Gramm Schwefel ans das Kubikmeter lichten Raum verwendet werden. Feuilleton. Tante Fausta's Schuld. Erzählung von Harri et. (Fortsetzung.) IV. Die sinkende Sonne säumte die fernen Bergspitzen mit einem strahlenden Goldgürtel, als Dorothea und Friederike das graue Haus verließen und den Spaziergang nach dem Eichenwäldchen antraten. „Aus dem scheuen Kiude ist eine gar schlanke Tanne geworden!" flüsterte manche Nachbarin «^^bfährtin zu bei dem Anblick des jungen Mädchens, auf dessen Arm sich Jungfer Dortcheu stützte! Auf einem schmalen Wiesenweg, der sich längs des Trockenplatzes hinschlängelte, kam man nach einer viertelstündigen Wanderung durch wogende Korn- und Ackerfelder zu dem Eichenwäldchen, dem einstigen Ziel der täglichen Spaziergänge von Dorothea und Friedchen. Hier pflückte das stille, ernste Kind Blumen, wand sie zu Kränzen und Sträußen. Wie gern hätte das Mädchen damals all' die Namen ihrer Lieblinge erfahren, denn neben der einfachen Dotterblume, der feurigen Mohnblüte, dem zarten Marien-blümchen gab es noch eine Unzahl von Wiesenblumen, über die des Kiudes Wissbegierde damals unbefriedigt bleiben mußte, weil Dortcheu eine schlechte Botanikcrin war! In dem tiefsinnigen Mädchenauge schimmerte ein feuchter Glanz, als es die alte Holzbank streifte, die gleich am Eingänge des Wäldchens stand. „Ja, sieh Friedchen, sie ist auch noch da!" flüsterte das Fräulein, „sie leistete dir gute Dienste, denn während ich deinem wunderlichen Geplauder tauschte, war sie dein Blumentisch!" Dorothea ließ sich auf die Bank nieder, die sich bedenklich nach der rechten Seite neigte. Friederike nahm den Strohut von den blonden Flechten, und den Arm um den Hals ihrer Tante legend, sah sie mit strahlendem Blick in die Abendrosenglut, die sich über den ganzen westlichen Himmelsstrich breitete und das Bergstädtchen mit seinen alten Häusern und Thürmen wundervoll beleuchtete. „Tantchen, da ist das herrliche Licht, Glut und Farbenspiel, das mich immer so sehr entzückte! O, weißt du noch, wie ich damals wähnte, der liebe Gott schwebe über den btutrothen Abend-wölken, und all' die märchenhafte Rosen- unb Goldglut sei das göttliche Licht, in das er sich hülle; dann kamen auch die Englein an die Reihe und " Friederike hielt erschrocken iime: ein junger Mann stand plötzlich, wie aus der Erde gewachsen, vor den beiden Frauen. Dorothea streckte ihm zur Verwunderung des Mädchens die Hand entgegen, dann sagte sie, sich zu ihr wendend: „Der junge Herr ist der Sohn einer lieben Bekannten aus L. und brachte mir einen Tag vor deiner Rückkehr aus Dresden ihre herzlichsten Grüße! Herr Professor Helwig, dessen angegriffene Gesundheit sich hier in der frischen Bergluft wol bald gänzlich erholen wird, — meine Nichte Friederike Sesenheim!" Das Mädchen verbeugte sich leicht vor dem Fremden, dessen bleiche Züge die Worte des alten Fräuleins bestätigten! Sein kluges graues Auge strahlte warm auf! „Friederike Sesenheim, welch' ein idealer Name, er schlingt sich durch Goethe's Leben voll Zum Kapitel der Handelsverträge. Das erste und wichtigste Geschäft, welches der deutsche ReichSrath zu erledigen haben wird, ist die Berathung des am 16. Dezember v. I. zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland abgeschlossenen Handels- und Schiffahrtsvertrages. Dieser Vertrag bedarf wegen der gerichtlichen Schwierigkeiten über die Frage der Beschlagnahme österreichischer Transportmittel auf's dringendste der schleunigen Annahme durch den Reichstag. Es wird sich nicht vermeiden lassen, schon bei diesem Anlasse mitten in die brennenden Fragen der Zoll-und Handelspolitik Deutschlands einzutreten. Der tauptsache nach aber wird dieser Complex von ragen erst nach Ostern zur Berathung kommen, da bisher keine einzige derselben so weit gefördert ist, um mit Wahrscheinlichkeit bereits im Beginne der Session als Gesetzentwurf vorgelegt werden zu können. Zum Präsidentenwechsel in Frankreich. Deutschland hat, wie die „Köln. Ztg." aus Paris erfährt, der französischen Regierung die Versicherung gegeben, daß es die neue Regierung in Frankreich unverzüglich anerkennen werde, zumal die Uebertragung der Staatsgewalten in so befriedigender Weise erfolgte. Deutschland und die anderen europäischen Mächte werden ihren Vertretern in Frankreich keine neuen Beglaubigungsschreiben senden, sondern einfach auf die Anzeige ?Frankreichs inbetreff der Wahl Grevy's zum Präidenten der Republik Antwort ertheilen; es wird demnach derselbe Brauch platzgreifen, wie bei dem Wechsel eines Präsidenten in der Schweiz und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Sobald die Antworten der Mächte auf die französische Anzeige vom Wechsel des Präsidenten in Paris eingetroffen sind, wird das diplomatische Corps dem offiziellen Empfang im Elysie anwohnen. Die Lage in Rußland ist derzeit keine allzufreundliche, die Politiker im Zarenreiche mußten ihre allzurosigen Hoffnungen anf die Wiedergeburt des großen Slavenreiches aufgeben. Der „Nat.-Ztg." wird aus Petersburg mitgetheilt, daß der Zar über die auf mehrere Potentaten versuchten Attentate sehr erzürnt und erschreckt sei und die Nachrichten über an russischen Universitäten vorgekommene Demonstrationen sehr mißvergnügt ausgenommen habe. Der Petersburger Korrespondent der „Nat.-Ztg." schreibt: Zauber und Poesie!" — Friederike senkte den Blick zu Boden; sie sah noch lieblicher aus in der mädchenhaften Verwirrung über die Schmeichelei des jungen Mannes! „Und nun die blonden Haare, die blauen Augen, die sich vorhin so verklärt in das Himmelsspiel vertieften: ein würdiges Bild jener wunderholden Frauengestalt!" er hielt inne, da Friederike immer verlegener wurde. „Aber sagen Sie mir doch Fräulein, wer at Ihnen die wunderliche Idee von dem schwe-enden Götterbilde eingeflößt? Das ist eine himmelstürmende Schwärmerei — wer sucht sie in einer zarten Kinderseele?" „Ja, ja Professor, Sie haben recht," warf Dorothea ein: „Ein wunderliches Kind war Fried-chen immer!" Das Mädchen hatte sich indessen nach einer Ringelblume gebückt, die neben der Bank blühte; sie hielt sie dem jungen Mann entgegen, wobei ihr Auge dem seinigen beaegnete: „Sehen Sie sich die zarten Blätter, die Bildung des Kelches, überhaupt die ganze Blume genau an, und wenn sich Ihnen dann der Gedanke aufdrängt: wer hat „Mit Polizei- und Generalsregiment wird heutzutage bei uns vorgegangen. Der Kaiser ist düster, mißvergnügt, launisch und absolutistisch aufgelegt. Die Bureaukratie waltet wieder frei wie vor Jahren, der Staatsrath und der Gcneraladjutant sind die Helden des Tages. Scheu flüchten sich die einst Hoffnungsvollen zurück in den Schoß des „Volkes" und werden vielfach demokratischer, als sie vordem waren. Man hofft, diese trübe Periode möge bald vorübergehen." Die serbische Thronrede spricht sich mit Befriedigung über die Arbeiten der Volksvertretung aus. Durch die Eröffnung neuer Finanzquellen werde Serbien in der Lage sein, feinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Der Kredit des Landes hat sich gehoben. Durch die geschaffenen neuen Gesetze, namentlich durch die verbesserte neue Justizpflege, werde das unabhängige Serbien, im Genüsse einer vernünftigen Freiheit, als Träger der Kultur allgemeines Vertrauen genießen. Lagesnemgkeiten. — Parlamentarisches. Die nächste Sitzung des Herrenhauses, auf deren Tagesordnung der Berliner Vertrag stehen wird, ist für Donnerstag anberaumt. — Telegrafenwesen. Die am 2. d. M. abgeschlossene Telegrafen - Vereinbarung zwischen Deutschland und Oesterreich tritt am 1. April l. I. in Kraft. — Drohbriefe. Mehrere Triester Familien erhielten vonseite der „Jrredenta" per Post Drohbriefe zugesendet. Einer derselben lautet wie folgt: „Wir haben schon zweimal die Mahnung ergehen lassen, euch von den Konzerten, deren musikalischer Theil von Militär bestritten wird, fernzuhalten. Wir erinnern euch an das Beispiel der venetianischen und lombardischen Frauen, die in den Tagen der Bedrückung einen schweigenden, aber großmüthigen Widerstand gegen die Fremden geleistet hatten. Ihr Triestiner Frauen habet gleichfalls in der Brust eurer Lieben die Liebe zum Vaterlande und den Haß gegen die Fremdherrschaft zu entzünden. Das fordern wir von euch; würdet ihr aber unseren Wünschen zuwiderhandeln, dann müßten wir zu energischen Maßregeln greifen und anstatt Pulverpetarden Dynamitbomben in eure Wege werfen. Die Kühnheit unserer Affiliierten und die geringe Zahl unserer Gegner sind Bürgschaft, daß wir mit unseren Versprechungen und Drohungen Wort halten." . dich so und nicht anders gestaltet, was für eine . Antwort ergibt sich da von selbst?" „Verschlossen wie ein Blumenkelch, geheimnisvoll wie ein wachsendes, unsichtbares Samen-, körnlein!" „Das ist keine Antwort auf meine Frage!" ’ sagte sie rasch: „Unergründliche Naturkräfte ge-, statten die Mannigfaltigkeit der Pflanzen, Blumen und Bäume! So mag es auch mit dem Flug . der Phantasie beschaffen sein — schließlich wird ; „die himmelstürmende Schwärmerei" ein ruhiges, klares Schauen — ein süßer Trost für das Menschenherz, der es vor dem Eintrocknen bewahrt." 1 Der Professor sah Friederike ebenso erstaunt an wie Dorothea: f „Kind, ich glaube gar, du bist in Dresden = eilte Philosophin geworden!" „O lassen Sie die junge Dame, ich verstehe c sie recht gut! Nicht wahr, Sie meinen, ohne j Aufschwung, ohne Phantasie, ohne Poesie ist das t Leben eine öde Wüste! — Leider bringt mein ) Beruf als Arzt wenig Gelegenheit mit sich, dem - Leben eine poetische Seite abzugewiuueu!" Friederikens Wangen rötheten sich leicht, t „Ach, Sie sind Professor der Diagnostik! — Hafenverkehr in Triest In der Zeit vom 19. bis 25. v. M. sind im Hafen von Triest eingelanfen: 21 Dampfer (davon 12 österreichisch-ungarische), 17 Quersegelschiffe (davon 6 österreichisch-ungarische), 94 andere Schiffe über 10 Tonnen (davon 71 österreichisch-ungarische); ausgelaufen : 22 Dampfer (davon 11 österreichisch-un-garische), 14 Quersegelschiffe (davon 4 österreichisch, ungarische), 89 andere Schiffe über 10 Tonnen (davon 68 österreichisch-ungarische). — Zustände in „NeuÖsterreich." Der „Bohemia" wird aus Bosnien mitgetheilt, daß die Militärbehörde» es verstehen, sich Ansehen zu verschaffen und mit den Leuten umzugehen, ohne diesem Ansehen zu vergeben. Schlimmer ist es mit den Zivilbeamten bestellt. Nicht als ob diese irgend welche Schuld daran trügen. Weit entfernt. Aber die Regierung versäumt es, diese Organe mit den Attributen auszustatten, die nothwendig wären, um ihre Stellung in Einklang zu bringen mit ihrer schwierigen Mission. Bei aller Urbanität des Verkehres zwischen Militär- und Zivilfunctionären besteht doch ein Nachtheil zu Ungunsten der letzteren schon darin, daß sie allenthalben untergeordnet erscheinen. Die materielle Lage der auf ihre normalen Bezüge angewiesenen Beamten ist angesichts der hier herrschenden Theuerung sehr ungünstig, und für alle Entbehrungen wird ihnen nichts geboten, was sie moralisch heben könnte. Kein Wunder, daß sich das Gros derselben nach der Heimat zurücksehnt und nur aus Pflichtgefühl ausharrt. Mißlich sind auch die mangelhaften Instructionen, welche so viele Lücken in der Verwaltung lassen. Die Landes-Behörden werden überhäuft mit Anfragen und Anerbietungen von auswärts. — In der Herzegowina erhebt die Jnsurrection wieder ihr Haupt, was vorauszusehen war, da nian die Truppen in einer Weise reducierte, als ob man es mit einem seit geraumer Zeit pacificierten Volke zu thun hätte. Es ist weniger die muhamedanische Bevölkerung, welche Lust zu neuen Bewegungen zeigt, sondern vorherrschend die griechische, welche — gut gehetzt — fremden Umtrieben geneigtes Gehör schenkt. — Leichen Verbrennung. Diesertage fand in Gotha die fünfte Leichenverbrennnng statt, uni) zwar war es zum ersten male eine Lciche von auswärts, welche „zur Feuerbestattung" nach Gotha gelangte, nämlich diejenige des Rentiers Liebel aus Dresden. — Die Pest in Rußland. Der Petersburger „Regierungsbote" widerlegt auf Grund der durch den Moskauer Generalgouverneur vorgenommenen Untersuchung die von einem Moskauer Blatte gebrachte Meldung, daß die Pest unweit von Moskau, in dem Dorfe Vifokoje, 20 Werst von Serpuchow, Gerade da sollen Sie etwas Poesie in die diistern Krankensäle bringen, wo Kummer und Sorge mit brennendem Aug? wacht! Eine Blume, ein schönes Buch, das Sie dem Genesenden reichen, wird sicherlich einen Sonnenstrahl der Freude in seine bleichen Züge zaubern — und solcher Lohn mag süß sein auch für den Arzt!" Der junge Mann sah dem Mädchen in die i Augen, so tief, daß es abermals den Blick zu Boden senkte: „Sie wären ein lichter Engel für , unsere Kranken, im wahrsten Sinne des Wortes - eilte barmherzige Schwester, denn Sie könnten das 1 in lieblichster Weise ausführen, was der Arzt t beim besten Willen nicht vermag. Glauben Sie, daß er daran denkt, Blumen für seine Kranken t zu pflücken, wenn er das Messer an eine Wunde setzen muß — vielleicht auf Tod und Leben, und : sich zuckende Glieder in qualvoller Marter unter : seinen Händen winden? Da schlägt die Poesie, i die Lichtgestalt der Dichterseele trauernd ihre t Flügel zu — sie hat nichts mit den Nachtseiten l des Lebens gemein!" „Ja, Sie haben recht, hier ist meine Ansicht von dem bischen Poesie einfältig gewesen!" Das ! Mädchen seufzte tief auf. (Fortsetzung folgt.) ausgebrochen sei. Die Krankheit, wovon vier Menschen betroffen wurden, erwies sich als typhöses Fieber mit regelmäßigem Verlauf. Alle Erkrankten sind auf dem Wege der Besserung. — Nach Meldung der „Presse" steht demnächst die Kundmachung einer Verordnung bevor, welche verfügt, daß Reisenden aus Rußland der Uebertritt über die Grenze nach Oesterreich nur dann gestattet wird, wenn sie durch amtliches Certificat ausweisen können, daß sie bereits sich länger als 27 Tage außerhalb des Pestrayons aufgehalten haben. Lokal-und Provinzial-Angelegenheiten. — (Sterbefall.) Amand Freiherr von Schweiger-Lerchenfeld, Gutsbesitzer in Thnrn-Gallen-stein, ist vorgestern einem längeren Leiden erlegen. — (Aus dem hiesigen Schwurgericht s s a a l e.) Gestern wurde in geheimer Sitzung der Lehrling Josef Poklnkar wegen versuchten Verbrechens der Schändnng eines Kindes zu sechsmonatlicher Kerkerstrafe verurtheilt. — (Aus dem Sanitätsberichte.) Der Sanitätsbericht des hiesigen Stadtphysikates für den Monat Dezember 1878 bringt nachstehende Mittheilungen : Grippe, Anginen, Bronchitis, Bronchial-Katarrhe, Muskel- und Gelenks - Rheumatismen kamen häufig vor, die Diphtheritis war in Abnahme. Es starben 73 Personen, darunter 30 männlichen und 43 weiblichen Geschlechtes, 47 Erwachsene und 26 Kinder; der Oertlichkeit nach im Zivil-spitale 27, im St. Josessspitale 1, in der Stadt 15, Petcrsvorstadt 7, Polana 5, Kapuzinervorstadt 9, Gradischa 2, Krakau 3, Tirnau 1, Hühnerdorf 2 am Moorgrund 1. Im Landes-Zivilfpitale standen 699 Kranke in Verpflegung, hievon wurden 244 entlassen. In der Irrenanstalt befanden sich mit Schluß des Jahres 1878 122 Geisteskranke. Im Garnifonsspitale befanden sich 470 Kranke, hievon genasen 182 und starben 27. — (Aus dem Vereinsle ben.) Der Han-dels-Kranken- und Pensionsverein in Laibach hält Sonntag den 9. d. M. um 11 Uhr vormittags im hiesigen Gemeinderathssaale eine Generalversammlung mit nachstehender Tagesordnung ab: 1.) Bericht der Direktion über die Geschäftsführung und über den Stand des Vereins im Jahre 1878. 2.) Bericht des Revisionscomitis über die Prüfung der Rechnungsabschlüsse und über die Scontrierung pro 1878. 3.) Anträge der Direction: a) auf Erhöhung einer Jahrespension von 200 auf 240 fl.; b) daß in den nächstfolgenden drei Jahren wirkliche Mitglieder aus dem ganzen Herzogthume Krain so wie aus den Nachbarländern Untersteierniark, Kärnten und Küstenland ausgenommen werden dürfen. 4.) Allfällige Anträge der Vereinsmitglieder. 5.) Wahl der Direction, bestehend aus neun Mitgliedern, auf die Dauer von drei Jahren. 6.) Wahl des Revisions-comites pro 1879, bestehend aus drei Rechnnngs-revibenten und zwei Ersatzmännern. — (Valvasors Chronik Krains,) neue Auflage, 50. Lieferung, X. Buch, 3. Heft, Druck und Verlag von I. Krajee in Rudolsswerth, erzählt von König Obader, von dessen Schlachten und Tod, von der Regierung der Herzoge Albert, Meinhard, Heinrich, Leopold, Otto, Rudolf und Wilhelm. In dieser Lieferung wird der alten Kriegsgeschichte ausgiebiger Tribut gezollt. — (Erledigter Stiftungsplatz.) Zur Besetzung des erledigten illyrischen Blindenstistungs-platzes wurde ein neuerlicher Coucurs bis 20. d. M. ausgeschrieben. • Hebamme) wird in der Ge- meinde Flödnig Bezirk Krainburg, ausgenommen. , . r Landschaftliches Theater.) Fräulein Habrtch bewährte sich auch bei der gestrigen Aufführung der „Fattmtza" in der Partie des „Lieutenant Wladimir" als tüchtige Sängerin und lebendige Schauspielerin. Der gemischte Chor trat im «sten Acte sehr unsicher ein, und der zweite Act verlief nicht in der bisher gewohnten animierten Form. Vielleicht hätte ein besserer Besuch des Hauses die Action „ein bischen aufgefrischt." — (Berechnungsschlüssel.) Die Verlagsbuchhandlung Carl Winiker in Brünn hat uns eine aus 53 Großoetavseiten bestehende Broschüre zur Einsicht vorgelegt, welche die Berechnung der im amtlichen Wiener Kursblatte notierten Effekten, Devisen und Valuten liebst einem Anhänge über Zinsenberechnnngsvortheile und eilte Münz«, Maß-und Gewichtstabelle der wichtigsten Länder nnd Plätze und die Verordnung über die Goldzölle enthält. Diese Broschüre stammt aus der Feder eines Fachmannes, des Inhabers und Leiters der Handels-Lehranstalt in Brünn, ehemaligen Doeenten für Buchhaltung an bet k. k. technischen Hochschule, Herrn Wenzel Ruprich, Preis nur 60 kr. ö. W. Dieser Berechnungsschlüssel behanbelt: die Papier» und Silberrente, die Staatslose von 1854, 1864 und 1874, die Goldrente, Grundentlastungsobligationen, die verschiedenen anderen öffentlichen Anlehen, die Actien der Banken, Transport- und Industrie-Unternehmungen, die Pfandbriefe, Prioritätsobligationen, Privatlose, Kurse der Valuten und bringt Zinsenberechnungstabellen. Indem wir die Finanz-, Handels- nnd Geschäftswelt auf diese Broschüre aufmerksam machen, bemerken wir, daß diese Druckschrift mich durch die hiesige Buchhandlung v. Kleimnayr & Bamberg zu beziehen ist. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Auch die Kärntner Handelskammer überreicht eine Petition an den Handelsininister, in welcher sie ausführt, daß zum Wohle der heimischen Industrie Dalntazien aufhören müsse, für die österreichischungarische Production Ausland zu sein. Durch die Einbeziehung desselben sowie Bosniens und der Herzegowina in das österreichisch-ungarische Zollgebiet werde allein die Möglichkeit geboten, dauernde volkswirthschaftliche Verbindungen mit der dortigen Bevölkerung zu gewinnen und dort productive Quellen aufzuschließen und flüssig zu machen, während gegenwärtig dort nur das Geld, welches aus den österreichisch-ungarischen Steuerkassen dahin gelangt, eilte größere Cousnmtion schafft. Der Handelsminister wird ersucht, dahin zu wirken, daß Dalmazien für immer, Bosnien und die Herzegowina aber insolange in das allgemeine österreichischungarische Zollgebiet einbezogen werden, als dort die Occnpation dauert. — In der Volksküche zu Klagensnrt wurden im Jahre 1878 50,777 Fleisch-, 71,884 Suppen-, 5872 Mehlspeis- und 13,530 Brodportionen verabfolgt. Die Geschäftseinnahmen beliefen sich auf 9854 fl., die Ausgaben auf 10,508 fl., welche durch Bareinnahmen, Spenden und Beiträge gedeckt wurden. — (Der VerwaltungSrath der Grazer Gewerbebank) hat, wie die Grazer „Tagespost" mittheilt, gegen Ende des vorigen Jahres die Anordnung getroffen, daß in Hinkunft nur solche Wechsel zur Escomptierung gelangen dürfen, für welche auch die Frauen der betreffenden Kreditwerber durch ihre Unterschriften die Bürgschaft übernehmen. Wiederholte Fälle von Vermögensübertragungen , durch welche die Bank zuschaden kam, haben den Verwaltungsrath zu dieser Maßregel veranlaßt. — (Von der Südbahn.) „Ellenör" zeigt an, daß die Direction der königlich ungarischen Staatseisenbahnen sich mit der Südbahn in Verhandlungen eingelassen hat behufs Theiltmg des Verkehrs. Diese Verhandlungen werden nicht nur für das Institut von Nutzen sein, sondern gewiß auch die Hebung des Fiumaner Hafens nach sich ziehen. Ueber Lebensdauer und Lebenserhaltung. (Schluß.) Der Gegensatz zwischen Armnth und Reichthum drückt sich auch in der Verschiedenheit der mittleren Lebensdauer ans. Die Lebensdauer des Armen beträgt nur die Hälfte von der des Reichen. Am crassesten zeigt sich dieser Gegensatz in der Sterblichkeit der Kinder; von 100 Kindern der englischen Gentry sterben 7, von denen der Arbeiter 55 Perzent. Endlich übt das Klima einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Erhaltung oder Verkürzung des Lebens. Der Norden begünstigt ein längeres Leben mehr als der Süden. Am besten ist es in dieser Hinsicht mit England bestellt, da-keine klimatischen Extreme und keine kalten Winter hat; nächstdem kommt Dänemark, Schweden, Griechenland, Theile von Preußen, hauptsächlich also Länder, die unter der Einwirkung der Seeluft stehen. Die Seeluft wirkt überhaupt wohlthätig auf Leben und Gesundheit, nichts ist empfehlenswerter, als ein längerer oder kürzerer Aufenthalt am Meere. Die ältesten Leute in England sind meistens höhere Marine-Offiziere, die zwar nicht mehr activ, aber ihren früheren Lebensgewohnheiten treu geblieben sind. Allbekannt ist, wie das Klima von Wight, Madeira und anderer Jnfeln Kranken und Leidenden Linderung und Heilung bringt. Wie die Lebensdauer durch die Seeluft verlängert, so wird sie bnrch die Sumpfluft sehr erheblich verkürzt. In den Sumpfgegenden der Schweiz beträgt die mittlere Lebensdauer 25 bis 30 Jahre, während die Bewohner der Gebirgsgegenden durchschnittlich ein Lebensalter von 46 bis 50 Jahren erreichen. Die Mönche im Camaldnlenser - Kloster am Golf von Neapel werden unter der heilsamen Einwirkung der See- und Gebirgslnft 90 bis 100 Jahre alt. Der zweite Theil des Vortrages beschäftigte sich mit der Beantwortung der Frage, welche Mittel der Mensch anzuwenden habe, sein Leben nach Möglichkeit zu verlängern. Alle Autoren, die sich mit dieser Frage befaßt haben, stimmen darin überein, daß die meisten Menschen ihr Leben muthwillig verkürzen. In dem Ausspruche eines französischen Arztes: „Der Mensch stirbt nicht, er bringt sich um", liegt eine gewisse Wahrheit. Es ist Thatsache, daß die meisten Menschen durch eigene Schuld nicht das Alter erreichen, das sie bei verständiger Lebensweise erreichen müßten. Man kann daher sagen, daß sie eines unnatürlichen Todes sterben, sie zahlen int Alter, was sie in der Jugend gegen sich selbst verbrochen haben. Wie lange kann der Mensch überhaupt leben ? Man hat behauptet, der Mensch müsse naturgemäß 100 Jahre alt werden, indem man von folgender Berechnung ausging: Bei den Thieren dauert das Leben fünfmal länger, als die Zeit des Wachsthums. Nimmt man letzteres bei dem Menschen bis zum 20. Jahre reichend an, so ergibt sich ein Alter von 100 Jahren Andere haben sogar dem Menschen eine Lebensdauer von 200 Jahren zugesprochen ; aber diese Berechnungen sind zu hoch gegriffen, wir müssen bei dein Ausspruche des Psal-misteit stehen bleiben, wonach unser Leben 70, und wenn es hoch kommt, 80 Jahre währt. Aber schon früher, zwischen 50 und 60, tritt die Altersschwäche ein. Um die Wahrscheinlichkeit der Lebensdauer eines Menschen zu berechnen, ziehen die Lebensversicherungen die Zahl der Jahre des zu Versichernden von 90 ab und halbieren die gefundene Summe. Wer also 54 Jahre alt ist, hat danach Aussicht, noch 18 zu leben. Der Wunsch, recht alt zu werden, hat schon im Alterthum, noch mehr im Mittelalter, eine Fülle von abergläubischen Vorstellungen und Gebräuchen erzeugt, die eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des menschlichen Geschlechtes bilden. König Ludwig XI. von Frankreich ließ, von Todesfurcht gemartert, Kinder aus-fangen und tödten, um ihr Blut zu trinken, von dem Wahnglauben befangen, dadurch dem Tode zu entgehen. Aber auch in dieser Zeit des crassesten Aberglaubens fehlte es nicht an richtigeren Ansichten, namentlich die medizinische Schule von Salerno hat sich in dieser Beziehung ein großes Verdienst erworben ; nach ihr sind Fernhalten der Sorgen und der Todesfurcht, sowie ein rationelles Leben die einzigen Mittel, es zu einem hohen Alter zu bringen. Zunächst also Mäßigkeit im Essen und Trinken; es ist ein wahrer Spruch, daß die Gurgel mehr Menschen tötetet als das Schwert. Die Speisen müssen gehörig gekaut werden, auch der Pflege der Zähne, die bei uns in Deutschland, namentlich in der Jugend, arg vernachlässigt wird, muß große Sorgfalt zugewandt werden. Ferner ist erforderlich Bewegung in der freien Luft, der wir auch in unseren Wohnhäusern hinlänglichen Zutritt verschaffen müssen. Von den körperlichen Bewegungen ist namentlich das Schwimmen zu empfehlen. Im Sommer suche man außerdem einen Aufenthalt auf dem Lande zu ermöglichen, dadurch wird vielen Krankheiten, vorgebeugt. Gegen die nachtheiligen Einflüsse der Luft, vorzugsweise von Jänner bis April, schütze man sich durch wärmere Kleidung; Reinlichkeit und Pflege der Haut, namentlich bei älteren Leuten, sind wichtige Mittel zur Erhaltung der Gesundheit; dazu gehört auch Reinhaltung der Mundschleimhaut, nach jedem Essen sollte man sich den Mund reinigen. Zum Wohlbefinden ist gesunder und ruhiger Schlaf erforderlich. Es ist unzweckmäßig, Kinder, die des Schlafes mehr bedürfen als Erwachsene, allzufrüh zu wecken. Die Schlafzimmer müssen groß und luftig sein; man schlafe auch, so lange die Witterung es gestattet, bei offenem Fenster, denn die Nachtluft ist nicht, wie irrthümlich geglaubt wird, schädlich; nur Zugluft vermeide man. Von großer Wichtigkeit ist es, daß körperliche und geistige Tätigkeit in rechtem Verhältnis stehen. Endlich habe man keine Furcht vor dem Tode. Man beherzige den Ausspruch Epikurs: „Der Tod geht uns nichts an; wo der Tod ist, sind wir nicht, und wo wir sind, ist der Tod nicht." Witterung. Laibach, 5. Februar. Nebel und Trübe anhaltend, windstill. Temperatur morgens 7 Uhr + 16", nachmittags 2 Uhr + 4 9" C. (1878 — 0 2"; 1877 +4 5» C.) Barometer 735 48 mm. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur + 21", um 2 9 über dem Normale; der gestrige Niederschlag 8 50 mm. Regen. Eingeseudet. Die k. f. Lottogesällsdirection, welche die bekannte „anßerordentliche Staatslotterie"zu Gunsten armer Familien von mobilisierten Truppen veranstaltet, hat dies-mnl den sonst Üblichen Weg der Jilserieruiig und Placatcn Assigierung für unzureichend befunden und versendet dies mal an Institute, Vereine und Private gedruckte Einladungen, in denen der Appell an den Huinauitätssiun in wahrhast rührender Weise mit der bombastischen Anpreisung der „außerordentlichen Vortheile" verquickt ist. E> mag dahingestellt sein, ob es, sobald einmal die Nothwen-digkeit einer Unterstützung konstatiert war, nicht zweckmäßiger und würdevoller gewesen wäre, dieselbe im Wege eines Spezialkredites zu bewirken. Wir vermeinen, daß der österreichisch-ungarische Staat, den man für reich genng hält, um ihm alljährlich ein Militärbudget von weit über 100 Millionen Gulden anszubnrden, auch noch die Fonds zur Unterstützung der mittellosen Familien der Mobilisierten ansbringen könnte. Wenn inan jedoch des bei uns nicht mehr ungewöhnlichen Auskunstsmittels einer Lotterie schon durchaus nicht cntrathen wollte, so hätte sich die Lottodireetion mit den bisher üblichen Pla-eaten und Inseraten begnügen sollen, statt das ganze Reich mit marktschreierischen Cireularieu zu überschwemmen. Schlimm genug, daß lim eines, wenn auch edlen Ziveckes willen die Spielleidenschasten immer von neuem aufgestachelt werden ; der Zweck heiligt jedoch die Mittel denn doch nicht so weit, um eine Behörde vor dein Anwurse zu schützen, daß sie zu Auskunftsmitteln greift, die in der Regel nur von den bekannten Finnen mit den Devisen: „Gottes Segen bei Cohn" und „höchste Frnctificicrnng bei Placht" angewendet wurden. IKI- Angekommene Fremde am 5. Februar. Hotel Stadt Wien. Buduar, Pfarrer, Prem. — Bofchan, Hnppman, Wolf und Herling, Kanfleute, Wien. Hotel Elefant. Waida, Steuereinnehmer, Krona». — Moenay, Handelsmann, Sisfek. — Grünhnt und Skuba, Kanfleute, Wien. — Pfeffel, Gutsbesitzer, Oberkrain. — Killer, Kaufmann, Kramburg- — Karlin, Kaufmannsgatin, St. Georgen. Baierifchcr Hos. ftregar, Klagenfurt. — Valfafinni, Handelsmann, Monza. — Glaßer s. Gemalin, Rann. —' Oberwalder, St. Pölten. Kaiser von Oesterreich. Vraniii, Oberlehrer, Wien. — Terdina, Mannsburg. Mohren. Mariuello, di Longo und Prisador, Gabore. — Girardi und Caherilli, Tirol. — PrimoLiö, Egg ob Podpetsch. — Glaßer Panline, Pettan. — Maus, Triest. Verstorbene. Den 4. Februar. Albin Kramarsik, Kommissionärskind, 9 M., Gradaschzagasse Nr. 12, Blutmangel. Gedenktafel über die am 8. F e b r u a r 1 8 7 9 stattfindenden Licitationen. 3. Feilb., Baudek'sche Real., Plösche, BG. Großlaschiz. 3. Feilb., Höuigmaun'fche Real., Lipovie, BG. Reifniz. 3. Feilb., Hrovat'fche Real., Kamenverh, BG. Seifen« berg. — 3. Feilb., Jakopin'fche Real., Skril, BG. Laibach. 3. Feilb., Dedek'fche Real., Preftranek, BG. Laibach. 3. Feilb., MiM'fche Real., Kleinrnlatfchen, BG. Lai- bach. — 3.. Feilb., HlebS'fche Real., Dobrnine, BG. Laibach. — 3 Feilb, Jenko'fche Real., Labia, BG. Laibach. — 3. Feilb., Pilar'sche Real., Michelstetten, BG. Krain-burg. — 3. Feilb., Benkii'sche Real., Oberurem, BG. Sc« nosetsch. — 2. Feilb., Fnrlan'sche Real., Wcrb, BG. Ober» laibach. — 2. Feilb., Sega'sche Real., Travnik, BG. Reifniz. — 2. Feilb., Marusic'schc Real., Oberlaibach, BG. Oberlaibach. — 2. Feilb., Rnß'sche Real., Pobgoriea, BG. Großlaschiz. — 2. Feilb., Ukmar'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — 2. Feilb., Lnnaöek'sche Real., Travnik, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Palicr'fchc Real., St. Matein, BG. Laibach. — 2. Feilb., Eehovin'sche Real., Kleinottok, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Zagar'fche Real., Jggdorf, BG. Laibach. — 2. Feilb., Mehle'fche Real., Rosenbach, BG. Laibach. — 2. Feilb, Poderzaj'sche Real., Oberbnpliz, BG. Laibach. — 1. Feilb., Mrak'sche Real., KaplavaS, BG. Stein. — Reass. 3. Feilb., BlaZiö'schc Real., Briinbl, BG. Senosetsch. — 1. Feilb., Rebolj'sche Real., Tfchernutsch, BG. Laibach. - 1. Feilb., Bergles'fche Real., Repie, BG. Laibach. — 3. Feilb., MiklU'sche Forderung, Kleinrnlatfchen, BG. Laibach. — 1. Feilb., Trebee'sche Real., Oberlefetfche, BG. Senosetsch. Wiener Börse vom 4. Februar. Allgemeine Steatu-W«M. Vapierrente............ Silberrente............ Goldrente.............. StaatSlose, 1889. . . 1854. . . „ 1860. . . „ 1860(5tel) ,, 1864. . . timndcntlaltunfls- Obligationen. G«lizien .... Siebenbürgen . Temeser Banat Ungarn.......... Andere vflentki«i»< ünUben. Donau-Regnl.-Lose . Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . Adieu v. Aanfcen. Kreditanstalt f.H.u.G. EScompte-Ges., n.ö. . vtationalbank......... Geld 61*45 62-80 74-20 307 — 118 50 11250 125-143 30 85 50 75-25 75-50 80 — 103-75 7950 89 — 212*0 779' Aetien ». Transport-Unternehmungen. «lföld-Babn............ Donau - Dampfschiff -Elisabeth-Westdahn yerdinands-Nordb. . Franz-Ioseph-Bahn , Galiz. Karl-Ludwigd Lemberg-Czernowitz-r.'loyd-moii«ii jeder Branche placiert Bnrean Silesia, Dresden, kl. Ziegelstraße 6. (60) 5—4 8. «lusl. Preis 3S kr. S.W "Die in dem iUnflrirteii Buche:" Die Brust- und o Lungenkrankheiten o empfohlene Methode zur erfolgreichen Behandlung und, wo noch irgend möglich, zur schnellen Heilung obiger Leide» hat sich tausendfach bewährt und kann die Lectüre dieses ausgezeichneten Merkchens allen Kraulen nicht dringend genug empfohlen werden. > Preis 85 kr. i!. W.*> — Prospect durch Th. Hoheu>eil«er, Ctipjig u. flctfil. Prospekt gratis und franco. m 48 o 0 » « 3 -■ 2. 3 3 ? 3 " m B'S, ° =* & §, ff gi'S 55'" c” ■PT" g-01»-3 S CD 3 3 3 _ o ° ~ cy "CD 2 r" 3: fc 3 § g' <=> 3' 3 ? 3. p (ä o 003 » -3 I B b- e • g'oö)? Tätlich frische Faschingskrapfen bei Rüäolf Kirttsck, Conditor, öongressplata. (616) 10-7 19i|iSotten in hübscher Ausstattung empfehlen Kleinair & Baileri. Mit intr 50 kr. Diese, vom Magistrate der Stadt Wien zum Besten des Armenfondes veranstaltete Lotterie enthält Treffer von 1000, 200, \ Dukaten 100, 100 ) Gulden 100, 100 I in Gold, 100, 100 ) Silber 3 Wiener Coniinnnal-Lose, deren Haupttreffer als Preis eines Original-Loses sind zu gewinnen 1 o o o Dukaten effektiv in Gold. ............ -...., 0-i—■ 30(M( Treffer lm S„"“” 6(1,000 fl. Die Ziehung erfolgt unter Kontrolle des Magistrates am 25. Februar 1879. Bei auswärtigen Aufträgen wird frankierte Einsendung des Betrages und Beischluß vou 30 kr. für Frauco-Zuscudung der Lose und f. Z. der Ziehungsliste ersucht. (593) 12-9 ffectelslnlie der DNIOHANK, Vien, KM 13. 300,000 fl. beträgt, und viele andere Kunst- und Werthgegen-stände in Gold und Silber, zusammen im Werthe ** “ von Druck von Jg. ». KIeinmayr & geb. Bamber«. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.