PrSnumeratioiir-Preise: Für Laibach: Sanzjährig . « . 8 fl. 10 Ir. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ vierteljährig. . 2 „ 10 „ M»natlich . . . — „ 70 „ M i l der Post: Ganzjährig . . . 11 fl. — k. halbjährig . . . 5 „ 50 „ Vierteljährig. . 2 „ 75 „ Brlk Zustellung in» Haus vierteljährig 25 kr., monatlich » kr. Sinjtlne Nummern « Ir. Laibacher Tagblatt. Anonime Mitteilungen tverden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Rrboklifit Babnbosgasse Sir. l!M. Skprdition und 3nferi ßnmm: Kongrebplay Nr. 81 (B von 3. »..n unserer nächsten Nähe, in der jenseitigen Reichs-Hälfte abspielt, fast gar keine Beachtung gefunden. Wir meinen die Thätigkeit des vom verstorbenen Minister Eötvös im vorigen Jahre ins Leben gerufenen ungarischen Katholiken-Kongresses. Derselbe tagte seit dem 9. d. wieder in Pest, um das Elaborat feiner — in der vorjährigen Session ausgestellten — Siebenundzwanziger-Kommission über die Lösung der katholischen Kirchensrage zu be-rathen, beziehungsweise zum Beschluß zu erheben. Es handelt sich hiebei vorzüglich um die beiden Aufgaben der kirchlichen Autonomie und der Betheiligung des vaien-Elements an der Verwaltung des Kirchenver-mögens. Der bezeichnte Ausschuß hatte sich nicht zu einem Gesamintgutachteu zn einigen vermocht, sondern in eine Mehrheit und eine Minderheit gespalten, welche beide je einen Entwurf zur Lösung der vorwiirfigen Fragen einbrachten. Der Unterschied zwischen diesen Elaboraten liegt jedoch nicht in der Grundauschanung, die vielmehr beiden gemeinsam ist und das Vorwiegen des klerikalen Elements gleichmäßig begünstigt, sondern mehr in der Abstufung der Konzessionen, welche dem Laien-Ele Ment eine höhere oder mindere Theilnahme gewähr leisten sollen. Aus dem Entwürfe der ultramontanen Mehr heit, an deren Spitze Fiirstprimas Simor, Erzbischof Haynaldvon Kolocsa und der klerikal-demokratische (also auch hier diese Verquickung sonst feindlicher Gegensätze!) Abgeordnete Virgil Szilagyi stehen, ist deutlich ersichtlich, was die ungarischen Ultramontanen eigentlich aus der „Katholikeu-Autnomie zu machen gedenken. Dieses Aktenstück, 132 Paragraphe umfassend, bietet vielmehr kaum den Schatten einer wirklichen Autonomie. Wesen und Wirkungskreis der Katholikeu-Autonomie bezeichnen beide Elaborate ziemlich gleichlautend dahiu, daß sich dieselbe „auf Grund der gemeinsamen Theil- und Einflußnahme der geistlichen und weltlichen Gläubigen" konstitnirt zur Leitung der kirchlichen Personal-, Erziehnngs-und Vermögensangelegenheitcn, sich also aus alle jene weltlichen Angelegenheiten der Kirche erstreckt, insofern diese außerhalb der streng dogmatischen, kirchenregimentlichen, kirchendiszipliuarischeu und liturgischen Dinge liegen, und Geistliche wie Laien gemeinsam interessiren. Die Minderheit des Ausschusses und zugleich des Kongresses, welcher fast alle weltlichen Mitglieder und ReichSrathsabgeordueteu von bekannten Größen, Georg Bartal, Nikolaus Perczel, der judex curtao Graf Majlath u. a. angehören, will den Einfluß der Kirchenmitglieder auf die Lithnrgie und die äußere Kirchendisziplin gewahrt wissen. Die Autonomie mauifeftirt sich auf den verschiedenen Stufen durch folgende Korporationen und Organe: a) durch den katholischen Laudeskougreß und die ihm beigeordneten exekutiven Organe (ein Direktorium von neun Mitglieder» und drei Sektionsleiter) ; b) in jeder Diözese ein Diozesan-Kir-chenkongreß und Diözesan-Kirchenrath; c) in jedem Dekanats-Distrikt ein Dekanats-Kirchenrath; <1) in jeder Pfarrei eine Kirchengemeinde - Versammlung und ei» Ortskirchenrath. Die Minorität will dieselben Organe. Der allgemeine katholische Landes- kongreß soll bestehen: ans den Erzbischöfen und Bischöfen, dem Erz-Abt von Martinsberg, den Pröbsten von Csorna und Jaszo (Prämvnstratcnser), dem Abt von Zircz (Zisterzienser) und dem Piaristen-Provinzial; ferner aus 37 geistlichen und 134 weltlichen gewählten Depntirten. Rücksichtlich der Wahl dieser Depntirten besteht zwischen der Mehrheit und Minderheit der wichtige prinzipielle Unterschied, daß erste« die Kongreß-Deputirten aus den Diözesan-Kirchenräthen, also durch indirekte Wahl, erwählen lassen will, indeß letztere auf direkter Bolkswahl für den Kongreß besteht. Nicht minder wichtig ist, ferner der Unterschied, daß die Ultramontanen den Kongreß-Deputirten keinerlei materielle Unterstützung für die Datier einer Kongreß-Sitzung verleihen wollen , wodurch natürlich die Freiheit der Wahl im Sinn und nach Wunsch der Ultramontanen eilige-schränkt würde; während die Minderheit eine gewisse Entschädigung vorschlug it. s. tu. Schließlich wählten, nach langen zwecklosen Debatten, beide Fraktionen je einen Generalredner: die Mehrheit den Abg. Paul Seimyey, die Minderheit Georg Bartal, und als Ergebnis; der ganzen Verhandlungen ist die Annahme des Mehrheitsentwnr ses mit nur wenigen Abänderungen zu berichten. Ist nun auch das, was der Kongreß zur Verwaltungsnorm für die katholische Kirche in Ungarn erhoben hat, in der jetzigen Form nichts sehr erfreuliches, so darf doch der erste Ansatz zu einer gedeihlichen Reform der Kirche und zur Auffrischung des kirchlichen Lebens nicht ganz übersehen oder gering geschätzt werden. Eine gut katholische Stimme spricht sich hierüber folgendermaßen ans: „Ungarn ist zur Zeit noch kein .Kulturland, im Gegentheil hat es alle Ursache, sein Abschließett von wirklichen Kulturstaaten nicht so schroff durch' zuführen, will es anders den Heilungsprozeß seiner innern Schöben nicht unmöglich machen. Einen Vor- Feuilleton. Die Gefährlichkeit der grünen Farbe. , Die ber menschlichen Gesundheit äußerst nachteilige Wirkung der zumeist arsenikhältigen grünen varbe bei damit gefärbten Oblaten, Znckerwaaren, s^"°"'..^°uleaux' künstlichen Blumen oder Kinder-mer noch t x" ^ cil,e längst bekannte, aber hu* Wie gefährlich ki»fU S,cni0 ^würdigte Thatsache. Sweist der ln £arbc «nch bei Kleidern ist, nen Vl s“6 im ^utraer Kontitat nach SLn&r U^b?.tiete Damen mit grünen *arlataimetdent, des einen Theil der uuaarischen : tomn1 meTÖfen5irClr,bCn ®rÜ"0 wegen, erschienen thmen^Ä^ lfeS°nen unb besonders die Tänze- gleichartigen, auf Arsen- I bi2 SnVhnn S ®tnW°mc" erkrankte,I. Da Diese Stoffe von Wien, wo der Verkauf verboten ! Setommcn, so wurde der Wiener Magistrat zum Entschreiten gegen die Erzeuger und Verkäufer anf- gefordert. - Solche Fälle, wie der erwähnte, finden >'ch übrigens mcht vereinzelt, sondern zahlreich in der medizinischen und Tagesliteratur verzeichnet. Nach Zittrek's Untersuchungen wiegt ein solches mit Schweiuftirtergrün gefärbtes Kleid & 20 Ellen 544.32 Grammes und enthält 60.5 Grammes Arsen; es verliert bei den an einem solchen Ballabeude stattfittdeuden Tanzbcwegungen 20.136 Gramme« Farbe, d. i. 4.04 Grammes Arsen, genug, um eine Anzahl Menschen zu vergiften. Prof. Haas in Stuttgart fand in 450 Quadratzenlinteterit eines solchen TarlatanS 180 Milligramme^ arfeniger Säure, somit im ganzen Kleide (d. i. 10.5 Quadratmetern) 42 Grammes arfeniger Säure. — Die Erkrankungen, verursacht durch den Aufenthalt in mit arsengrüneu Tapeten verzierten oder mit diesem Grün gemalten Zimmern, sinb sehr zahlreich verzeichnet. So erwähnt Prof. Kirchg äs s er, baß in Koblenz, wo die grüne Farbe vorzüglich beliebt ist zum Bemalen der Zimmerwände, binnen drei Jahren in 21 Wohnungen stets mehrere Mitglieder derselben Familie aus obigen Ursachen gleichzeitig erkrankten. Diese Erkrankungen kamen sogar vor, wenn die Zimmeranstriche mit Kalk mehrfach über-tüncht waren. Müller erzählt ben Fall von der Erkrankung von 17 Zöglingen des Taubstummen- iiistitnteö in Augsburg, welche frisch und gesund von den Herbstferien in die mit Schweiufnrtcrgrün inzwischen attgestvicheuett Jnstitntölokalitäten zurückkehrten, so wie weiters mehrere Fälle von chronischer Arsenvergistnng durch ben Aufenthalt in grüntapezir-tett Zimmern ; so berichtet auch Dr. Lori >tser in Wien über einige Fälle solcher chronischen Vergiftungen. — Auch bie aus grünem Papier verfertigten ober damit überzogenen Lampenschirme werben, wenn auch mit Firniß überzogen, nach einer Mittheilung bes Dr. JttnHäufet insofern? fchäblich, als selbe beim Aufsehen auf bie brcttnenbttt Lampen leicht sich eiitzünbeit, unb so Verflüchtigung bes Arsens bebiitgt wirb, bas eingeathmet Vergiftung--simptomc hervorbringt, wie bies ein vor zwei Jahren in Wien vorgekommener Fall erweist. Ähnliches gilt von ben ans solchem gefirnißten Papier verfertigten Zigarrenspitzen, wie solche oft noch zum Verkaufe kommen. Auch bas Bemalen ber inner» Seite ber Briefkouverts mit der tit Rede stehenden Farbe sollte nicht geduldet werden, da die Farbe bi» oder selbst unter das zum Schließen bes KouvertS vorhandene Klebemittel reicht und sonach nicht nur der sich abreibenbe Farbestaub eingeathmet, fchäblich zug ober muß man diesem Land unbedingt zuerkennen, nämlich das zähe Festhalten an konstitutionellen Einrichtungen und das unverdrossene Bestreben, sie nach und nach in alle Lebensverhältnisse einzuführen. Beweis dafür ist der eben in Pest tagende Kathvliken-Kongreß. Die Anregung dazu ging freilich nur von einer Persönlichkeit aus, dies verschlägt aber nichts, denn cs ist ja dem Fortschritt eigenthüm-lich, daß er seinen Geburtstag zumeist nur in dem erleuchteten Geist Einzelner feiert, welche ihre Ideen dann in die Massen werfen. Sind sie diesen verständlich und erscheint ihre Verwirklichung wün-schcuswerth, so schlagen sie Wurzel und breiten mit unwiderstehlicher Kraft sich aus. „Von diesem Standpunkt aus betrachten und benrtheilen wir de» erwähnten Gegenstand. Die Idee ist eine allgemein verständliche und das Be-dürsuiß nach ihrer Verwirklichung ein tief gesuhltes. Schon zur Zeit der beide» großen Konzilien des Mittelalters, zu Konstanz und zu Basel, war der Ruf nach einer umfassenden Aenderuug der kirchlichen Verhältnisse ein so allgemeiner und lauter, daß er nicht überhört werden konnte. Und in der That waren auch beide Versammlungen im Anfänge nicht abgeneigt, ihm umfassend Rechnung zu tragen, bis sie vor der Uebermacht der durch Einflüsse von mißen gestärkten Opposition erlahmten. Das Konzil von Trident suchte seine Ausgabe zumeist nur in der Erhaltung dessen, was noch zu erhalten war, und im Verneinen aller Wünsche, die verneint werden konnte». Die 24. Sitzung mit dem Titel de reformatione entspricht demselben nicht. Das letzte vatikanische Konzil wurde uoch früher vertagt, ehe es die Reformarbeit in die Hände nehmen konnte; was aber eine solche nach dem l 8. Juli 1870 (nach der päpstlichen Unfehlbarkeilserklärung) noch genützt hätte, und wie sic ausgefallen wäre, das kann wohl jeder sich selbst sage». „Dieses seit Jahrhunderte» »»dauernde rücksichtslose Verneinen aller berechtigten Wünsche, zu welchen auch der »ach einer ändern Stellung der Laienwelt gehört, ist die tief zu beklagende Quelle der so weit verbreiteten Gleichgiltigkeit in religiösen und kirchlichen Dingen. Das Herbeiziehen des Laie»-clcnictttes aber zur unmittelbaren Theilnahme an kirchlichen Angelegenheiten, wie cs in Ungarn geschieht, ist das sicherste Mittel, dem Jndisferentis-mus entgegenzuarbeiten. „Nur durch Reibung der Geister schleifen die schroffen Ecken entgcgenstchcnder Meinung sich ab und helfen der Wahrheit znm Durchbruch, möge daher der Vorgang in Ungarn nicht isolirt bleiben. Wenn dort die parlamentarischen Größen sich noch nicht offen betheiligen, so sind sie doch der Sache nicht fremd, sie schicken vorderhand ihre Plänkler voraus, weil sie selbst noch nicht offen gegen jene wirken, sondern auch beim Befeuchte» des Klebemittels mit der Zunge, unmittelbar in de» Mund gelangen kann. Ebenso muß vor der Verwendung der mit Arseugrü» bemalten Drahtnetze, die zuin bedecken der Speisen dienen, der so beschaffenen Kinderwagen und Wiegen gewarnt werden. Bei Kerzen und Wachsstöcken, welche sehr oft mit Schweinsurtergrün gefärbt sind, entwickeln sich beim Anzünden und Verbrennen arsenhaltige Dämpfe, die sich in der Luft verbreiten, sowie bei dem mit solchem Grün gefärbten Siegelwachsc. Da letzteres oft zum Verpichen von Weinflaschen verwendet wird, so kann beim Oeffuen der Flasche leicht ein Thcil desselben und damit auch die schädliche Farbe in den Wein gelangen, sich darin auflöse», uud es werde» »ach beut Genüsse solchen Weines Vergiftungssimptome cintrete». Prof. Artus erzählt einen solchen Fall, wo das verwe»dete Siegelwachs a»s Terpentin, Kolofonium und Schweinsurtergrün zusammengesetzt, der Stöpsel der Flasche aber sich sehr porös erwies, so daß beim Lagern der Flasche der Wein mit dem Wachs tu Berührung kam und durch seine freie Säure Lösung des Wachses bewirkte. austrcteii wollen, deren Mithilfe auf politischem Gebiete sie noch öfter bedürfen." Aus Frankreich. Herr Thierö bleibt vorläufig an der Spitze der französischen Regierung, trotz des Zwischenfalles vom letzten Samstag. Wenigstens wurde die Nachricht von dem bereits erfolgte« Rücktritte des greise» Staatsmannes durch bis jetzt unmittelbar aus Versailles eingetrosfene Telegramme nicht bestätigt. Diese erwähnen der Vorgänge in der Kammersitzung vom 8. d. mit keinem Worte. Wir erfahren aus diesen Depeschen nur, daß der Kampf zwischen dem Par-larnentsheere und den Schlachthauseu der Kommune mit steigender Erbitterung und wechselndem Glücke fortgesetzt wird, daß in den Departements sich neue Zeichen der Gährung bemerkbar machen nnd daß mau in Versailles eine ostensible Kundgebung zu Gunsten der Republik, in der alle Parteien einig für die Wohlfahrt des Vaterlandes entstehen sollen, für dringend nothwendig erachtet hat. Das „Journal offiziel" der Nationalversammlung protestirt nämlich neuerdings gegen die wider die Nationalversammlung gerichteten Verleumdungen, welche täglich beschuldigt wird, die Republik zn verrathen, die weiße Fah»e auszupflcmzeu und einen König zu proklami-ren. Das Journal konstatirt im Gegeutheile, daß die Nationalversammlung alle BerathniigSgegenständc beseitigte, welche zu leidenschaftlichem Zwiespalt Veranlassung geben könnten, daß dieselbe die Republik als Thatsache aunehme und es als die beste Politik erkenne, sich unter dem Banner zu schäumt, das uns am wenigsten spaltet. Es erinnert weiter daran, daß der Chef der Exekutivgewalt klar und fest dieses Programm vorzeichnete, bas loyal angenommen wurde unb eingehalten werden wird. Die Nationalversammlung begreift eS, heißt es in dem erwähnten Artikel, daß nichts dein Lande verhängnisvoller wäre, als persönliche Rivalitäten bezüglich der Regierungsgewalt ; sic meist mit Abschcn eine bvnapartistischc Restauration zurück und ist überzeugt, daß andere Ansprüche das Signal zur Zwietracht wären; sie bemüht sich in ehrlicher Weife, dem Unglück, das uns beugt, die Kollektiv-Aktion der ganzen Nation entgegettzusetzeu, um beit schrecklichen Sturm zn überdauern, der durch bas Kaiserreich, bie Invasion unb den Aufruhr entfesselt wurde. Ihre Autorität zu Grunde richten, hieße die Republik zerstören, die einzig und allein auf Zustimmung der Majorität der Nation beruht. Wenn die verabscheuungswürdige Regierung her Kommune von Dauer sein könnte, würde Frankreich in schmachvollen Konvulsionen zn Grunde gehen. Die Verlängerung dieser gewalt-thäligen Lage würde Schmach, Rui», erneuerte Offensive des Fremden und das Ende Frankreichs Herbei- Die Simptome der chronischen Arsenvergistnng sind so proteusartig, daß es nicht wundern dars, weit» bei nicht evidenter Ursache der Erkrankung oft lange Zeit vergehen kann, bis dieselbe erkannt oder Hilfe gesucht wird. Die vorzüglichsten Erscheinungen lassen sich aus Veränderung der Blutniischung und aus Ergriffensein des ZentralnervensistemS zurückführen. Zu den grünen schädlichen Farben gehören außer den arsenhaltigen noch das borsaure und soSforfaure Kupfer oxid; das Breme r-und B r a u n s ch w e i g e r g r ü n, das ans chrom-sauren Bleioxid uud Kupferkarbonat, somit aus zwei giftigen Farben gebildete Neu grün, endlich Nietn a n s g r ü n, aus Kobaltoxidul und Zinkoxid bestehend, letzteres jedoch nur dann, wenn es arsenhaltig gemacht wurde wegen Erhöhung des Farbett-tones. Das Qu erzi trou- und Gelbholz-g r i't tt ist nur durch seinen Kupfergehalt schädlich, welcher bei der Bereitung öfters sich mittheilt. Diese eben augeführten Farben, welche meist nur zum Zeugdrucke benützt werden, dürfen übrigens nur nicht zum Färben von Nahrung^«, unb Genußmitteln, besonders Konditorien^ Oblaten und Kinderspielwaareu, führen. Wir hegen die feste Hoffnung, daß diese Lage ihrem Ende nahe. * * Der Eutfcheiduugskampf vor Paris ist noch uicht zu Ende geführt. Die Versailler versuchen eine Bresche in die Ringmauer zu schießen, um sodann den Sturm zu eröffnen und itt die Stadt einzudringen. Die Operation geht indessen nicht so rasch, als man in Versailles wünscht und erwartet, und auch ist sehr fraglich, ob ein gelungener Sturm auf die Porte Maillot den Fall von Paris zur Folge habe. Ans Versailles, 7. d. M., schreibt man der „Times" : In einem Gebäude des Lagers von Satory liegen jetzt 1100 gefangene Insurgenten-Ihre Zellen befinde» sich über der Erde, aber f« werde» i» vollstäitbigcr Dunkelheit gehalten unb sind angekettet, die Thürcn werden dreimal täglich geöffnet, um einem Miasma vorzubeuge». Jedermann erhält ei» Pfund Brot per Tag. Unter diese» Gefangenen befinden sich zehn Offiziere; Henry dagegen ist in der Artilleriekaserne untergebracht. Man berichtet dem „Daily Telegraph" gleicherweise aus Versailles: Die Truppen der Regierung haben die Brücke von Neuilly unb die Barrikaden am Grube derselben angesichts eines heftigen Kreuzfeuers von Kanonen und Mitrailleufett genommen. Sie rückten die Avenue de Neuilly hinauf vor, vernichteten bis zur Porte Maillot alles, was ihnen Widerstand leistete, und halten sich jetzt itt ihrer Position. Die Trnppen haben sich äußerst tapfer benommen und seit sie so dicht au Pari-heremgekommen find, hat das Feuer von den Fort-IM und Vauvres aufgehört. Eaneon nnd andere Mitglieder der Kommune haben nbgebctnkt; es ist dies ein Anzeichen bctlbigen Verfalls; auf ben 10. b. M. ist die Wahl von 25 neuen Mitgliedern der Kommune angesetzt. Die Versammlung, welche heute Abends stattfinden sollte, ist von den Behörden der Kommune untersagt worden. In der betreffenden Proklamation heißt eS, Bersvh»»"g ff' Verrat!), die Vertheidiger der Hauptstadt wollten sich nicht vom Rücken her angreifen lassen nnd diese Versammlungen zur Erwirkung einer Versöhnung seien von verkappten Gendarmen organisirt. Auf dem Boulevard Voltaire wurde gestern eine Guillotine errichtet; die Aufregung war ungeheuer und die Umstehenden glaubten, die Tage von 1792 seien zuriiefgekehrt. Bald aber legte sich die Aufregung; dichte Ranchwolken stiegen von dein schwarzen Ungeheuer ans; die Kommune hatte die Verbrennung derselben ungeordnet, um die Abschaffung der Todesstrafe zu versinnbildlichen. Die Franzosen — bemerkt Rochcfort über diese» VcrbrcnnnngSakt — sind doch entschieden sonderbare Geschöpfe. Die Unverletzlichkeit des Mett- eine Verwendung finden. Dagegen kommt, nach Dr. Jnuhauser, in neuester Zeit ein sehr schädliches Grün, besonders ans wollenen und gemischten Stoffen, vorzüglich dein sogenannten Alpacka vor, von fee--grünem Lüster, das arseniksaures Chromoxid ist und vorzüglich für die Verfertiger von Kleidern aus solchen Stoffen durch dic auf der Haut sich bildenden Entzündungen nachteilig wird. Bei der großen Gefährlichkeit der in 9W stehenden Farben ist es gewiß von Interesse, zu wissen, ob es ein Mittel gibt, wobnrch bas Vorhandensein betreiben sicher und leicht erkannt werben kann? Die sichersten Recigciitieii zur Erkennung, ob eine Farbe arsenhaltig sei, sind nach Dr. Junhauser Ammonia' (Ammonia pura liquida) und verdünnte Salzsäure-Wird die freiliegende oder des deckenden Ueberzugs entkleidete Farbe mit Autottiakflüssigkeit betupft, 1° entsteht eine lasurblaue Färbung; geschieht ein Gleiches an anderer Stelle mit verdünnter Salzsäure, so erscheint eitt gelber Fleck. Die Quantität de» giftigen Arsens zu erfahren, ist Gegenstand weiterer chemischer Unterfnchung unb Analise. schenlebens zu proklamiren, darüber sind sie einig; diese Unverletzlichkeit besteht nun für sie darin, daß kein Individuum, welches Verbrechen er auch begangen haben möge, fürder dazu berufen sein wird, die Stufen der fatalen Maschine hinanznklimme», die dem Dr. Guillotin ihren Namen entlehnt hat. Hingegen scheint es stillschweigend abgemacht, daß einen Menschen an eine Wand lehnen und ihm zwölf Kugeln in den Leib senden, keine Verletzung des Menschenlebens involvirt. * Aus Versailles, 10* April (Abends) wird offiziell gemeldet: Die Lage hat sich seit drei Tagen nicht merklich geändert. In Toulouse machten die Kommunisten den Versuch, eine Barrikade zu errichten, die indeß von einem einfachen Detachement ohne Widerstand genommen wurde. Insurgenten haben sich in Asmeres gezeigt, sind aber vor dem Gewehrseuer unserer Soldaten verschwunden. Unsere Truppen befestigen den durch den Besitz der Brücke von Neuilly gewonnenen wichtigen Punkt. Die Negierung verfolgt mit Festigkeit die Durchführung des von ihr angenommenen Planes. Und unterm 11. Vormittags wird gemeldet: Gestern dauerte die Kanonade zwischen dem Mont Valerien, vieuilly und den Wällen fort. Mac Mahon hat heute den Oberbefehl übernommen. General Ladmirault kommandirt die Truppen am Mont Valerien, General Eisey jene, die gegen Chatillon stehen. Man hat zahlreiche von den Insurgenten verborgene Munition entdeckt. Heute früh gleichfalls ziemlich lebhafte Kanonade. Die Journale versichern, der preußische Kommandant habe gestern die französische Regierung verständigt, daß die Kommune ihm ihren Beschluß mittheilte, den Dienst auf der Nordbahn vollständig zu unterbrechen. * Die „France" meldet: Die Preußen ergriffen Besitz vom Pariser Nordbahnhofe, um den Eisenbahndienst auf demselben zu sichern. Sie stellten eine Truppenabthcilung an dem Vereinigungspuukt der Nordbahn mit der Pariser Gürtelbahn auf. Das Journal „La Commune" theilt mit gesperrter tochvift mit: Ein Delegirter Thiers' traf Sonntags bei der hiesigen „Vereinigungs-Liga für die Verteidigung der Rechte von Paris" ein. Thiers erklärte durch denselben, er sei geneigt, auf der Basis des Manifestes dieser Liga die Versöhnung zu dis- vWMi f__. . . P! i t . r •€ , Politische Rundschau. Laibach, 13. April. In gut unterrichteten Kreisen — schreibt die „Tpr." — hält man den Beginn der Aktion des Ministeriums für nahe bevorstehend. Als solche bezeichnet man die Ernennung eines Ministers für Ackerbau und eines Polen zum Minister ohne Portefeuille. Halben Mai wird Minister Schaeffle wahrscheinlich zur Eröffnung der landwirthschaftlichen Ausstellung nach Prag reisen, wenn bis dahin, wie er selbst bemerkt, nicht ein eigener Ackerbauminister ernannt sein sollte. Eine befürchtete czechische D e m o n st r a t i o n in Prag bei der Aufführung von Grillparzer's aus der Geschichte Böhmens geschöpftem Drama: „Przeinysl Ottokars Glück und Ende" fand nicht statt. Vor dem Theater patrouillirten zahlreiche Polizeiwachen, um etwaige Pöbelansammlungen zu verhüten. Vor dem Ende des Stückes wurden an allen Theater-Ausgängen Polizei-Patrouillen mit aufgepflanztem Bajonnet postirt. Der baierische Minister Lutz wird gelegentlich der Debatten der Regierungsvorlage wegen Elsaß und Deutschlothringen namens der baierischen Regierung die Erklärung abgeben, daß ihrerseits auf eine Gebietsabtretung im Gesammtreichs - Interesse verzichtet wird. Die „Kreuzzeituug" bestätigt die Nachricht der „Presse", daß die englische Regierung gegenwärtig um die Intervention der deutschen Truppen in Paris sich bemüht. Die „Kreuzzeituug" fügt hinzu: „Eine bezeichnendere Wendung der Stimmungen in kurzer Zeit hätte es kaum geben können. Die deutsche Gesandtschaft hat in Bern angezeigt, daß die Deutschlothringer und Elsässer zur Erwerbung des schweizer Bürgerrechtes bis zum definitiven Friedensabschluß keiner Entlassung aus dem deutschen Staatsverbande bedürfen. Nach einem Telegramm, das aus Bukarest eintraf, hat der Fürst den Gedanken, abzureisen, wieder völlig fallen lassen und ist bemüht, eine starke Regierung herzustettcn. Zunächst ist es auf eine gründliche Razzia wider die Häupter der Opposition abgesehen. Einen legalen Vorwand hiezu bietet der große Verschwörungsprozeß, der gegen den kürzlich entlassenen Minister-Präsidenten Ghika, dessen Kollegen im Kabinete und Anhang in der mal alle Führer der Rothen entweder wegen dagegen sie erhobenen Anklage auf Hochverrath in Untersuchungshaft oder laudflüchtig, so hat die Weiße Partei bei den Neuwahlen freies Spiel und Katar-giu erhält für das Abgeordnetenhaus eine gefügige Majorität; da der Senat sich ihm ohnehin angeschlossen, so ist das Spiel bis auf weiteres wieder gewonnen. kutiren. Mit diesem Dclegirten sind darauf heute aufgelöste» Kammer eiugeleitet wurde. Siud ein-dic Bürger Donvalet, Lafont und Desonnaz nach mnl nf,i> Versailles gereist, ebenso Schoelcher mit dem Manifeste dieser Liga, welches er und Louis Blanc behufs Vorlegung an die Nationalversammlung ThierS übergeben werden. Die Basis der Unterhandlung !°ll vorläufig ein Waffenstillstand und die Erwählung von Unterhändlern fein. Der Pariser Depntirte Schoelcher erläßt in mehreren Journalen den folgenden „Vorschlag L“|n Friedc,i:" „Die Kommune anerkennt die “t der Nationalversammlung, die, wie sie auch , ?i?""^."9esetzt sein mag, die souveräne Autorität ' ®lc "us der allgemeinen Abstimmung hervor-i» i)'c Kommune legt überdies ihre Macht “!I6e, bci Egalen Regierung zurück, uud be-Anderseit« « a“i ihre munizipalen Funktionen. Recht von b-‘e Nationälversammlung das seinen frei «ewäbttln i ^ »“ gieren und durch leiten, seine Polizei feine ^"""schrkikten Rath zu Sicherheit, fc„ LLch, *7»!'". »!e 6ff=,,tti* gttiHtit bet »iflenldjaft; »„ i2T'Z,m& nnrb ausschließlich der Nationalgarde LcriaS li» aus allen tauglichen Wählern zusammengesetzt wird Das hier vorgeschlagene Arrangement fordert nickt mehr, als die liberale Partei seit langen Jahren forderte, als was die Mitglieder der Regierung selbst verlangt habe»; cs legt den Kämpfenden keinerlei demüthigende Bedingungen auf. die Ordnung wäre gewahrf" b*C politi,"rf,en Interesse» jeder Partei Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Aus Anlaß des Hinscheidens T e g el th o s s s), der bekanntlich Ehrenbürger von Laibach war, ist, da die nächste Sitzung des Gemeinde ralhes voraussichtlich nicht io bald stattsindeii dürfte vom Vizebürgermeister im Rainen des Letzteren an die Mutter des so schmerzlich betrauerten Helden ein in ebenso herzlichen als beredeten Worten abgesaßteS Kon dolenzschreiben gerichtet worden. — (Nur nobel!) Der slovenische dramatische Verein hat wieder einmal den völligen Mangel an Billigkeitssinn, der in diesen Kreisen herrscht, in dra ftischer Weise dofunientirt. Der Landesausschuß hat nämlich dem Direktor Konderla über sein Ansuchen die Benützung des Theaters auch für einige Wochen nach Ostern mit der Beschränkung gestattet, daß die vom slovenische» dramatischen Perein etwa beanspruchten Abende demselben zur Verfügung bleiben. In Folge dessen hat Konderla an die Gesellschaft Rappo das Theater für vier Abende (Dienstag bis inkl. Freitag) gegen eine jedesmalige Entschädigung von 15 fl. abge treten. Da tritt plötzlich der slovenische dramatische Verein auf, beruft sich auf seinen Schein und verlangt und bekommt natürlich, obwohl er erst diesen Montag (daß die Gesellschaft Rappo an diesem Tage gleichfalls gern gespielt und an Direktor Konderla wahrscheinlich eine höhere Entschädigung bezahlt hätte, sei nur nebenbei erwähnt) eine Vorstellung gegeben, auch den Donnerstag wieder für sich. Daß es ihm hiebei nicht um eine Aufführung zu thun war, an die drei Tage nach der vorhergehenden ganz gewiß kein Mensch dachte und die von Samstag an Überdies hätte stattfinden können, ohne irgend jemanden im geringsten zu schädigen , sondern einfach darum, die von der Gesellschaft Rappo an Direktor Konderla zu zahlende Entschädigung für sich einzuheimfen, liegt am Tage. So geschah es auch. Die Gesellschaft Rappo mußte für die Überlassung des Donnerstags dem slovenische» dramatischen Vereine 25 fl. (also noch 10 fl. mehr, als sie sonst zu entrichten gehabt hätte) bezahlen, und Herr Konderla verliert die 15 fl., die er wahrscheinlich nöthiget als jener Verein gebraucht hätte, der schon im Lause der Saison wahrlich sehr wenig dazu bei« getragen hat, die Ergebnisse seiner Direktionsführung zu befriedigenden zu gestalten. Aber das beste kommt noch. Der slovenische dramatische Verein verlangt von Direktor Rappo obendrein, daß er ihm in der Zeitung den Dank für feine liebenswürdige Benehmensweise auSspreche. Das ist doch wahrlich stark! Dem armen Direktor Konderla die 15 fl. Entschädigung abjagen, ür sich selbst 25 fl. herausschlagen und sich dann ob einer Noblesse noch in der Zeitung loben lassen. Ein olches Benehmen braucht wohl keines weiteren Kommentars. — (Die letzte Bauernattaque in Zwischen wässern) wird eon der gestrigen „No-vice" als eine unbedeutende Lappalie dargestellt, welcher nur die verruchten Nemschkutars eine politische Bedeutung beilegen wollen. Dr. B l e i w e i S erzählt feinen gläubigen Lesern, daß sich der ganze Exzeß auf das ungezogene Benehmen eines betrunkenen Bauernburschen beschränke, welcher drei Herren und vier Damen, denen er begegnete, mit einigen Fluchworten anfiänfte. ES ist wohl wahr — fährt Dr. Bleiweis fort — daß der Betrunkene in einiger Entfernung auch Steine geworfen, jedoch eben fo gewiß ist es, daß er in feiner Erbitterung ein Holzscheit in die Save geschleudert hat. Da die Worte in die Save geschleudert mit gesperrter Schrist gedruckt sind, so will Dr. BleiweiS eigentlich sagen, daß eS sich nur um Schleuderübungen über die Save handelte. Es war somit ein recht gemiithlicher Bursche, dieser Steineschlenderer von Zwi-chenwässern. Auch eine offizielle Berichtigung in der gestrigen „Laibacher Zeitung" reduzirt den Vorfall auf die Attaque eines betrunkenen Bauernburschen, der die Vergnügnngszügler ans der Brücke vor Zwischenwässern mit Steinen bewarf, jedoch von der Gendarmerie gleich arretirt, an die Bezirkshauptmannschaft abgeliefert und von dieser zu dreitägigem Arrest verurteilt wurde. „Novice" erklärt es weiters als infame Lüge, daß bei dieser nrgemüthüchen Affaire irgend eine nationale Gehässigkeit zu Tage getreten sei. Wir hatten trotz dieser Bleiweis'scheu und offiziösen Schönfärberei, womit man Thalsachen zu entstellen wagt, deren Zeuge eine große Anzahl insultirter Städter war, unseren vorgestrigen Bericht in allen Punkten aufrecht. Der offiziöse Schönfärber spricht von einer Attaque auf der Brücke von Zwischenwässern, wo übrigens gar nichts vorsiel. Die Szene spielte sich hinter dem Fabriksgebäude an der Brücke über die Save ab. Dort war eilt Hiigtl von mehreren B a n er» burschen besetzt, welche gegen die vom Spaziergaiige heimkehrenden Städter Front machten und selbe mit den höflichen Titulaturen prekleti Neroskutarji begrüßten. Wer von ihnen sich an den geniüthlichen Schleuderübungen betheiügte, dürfte wohl schwer zu konstatiren sein, so viel ist gewiß, daß das rasche Einschreiten der herbei« gerufenen Gendarmerie dem weiteren Exzesse ein Ende machte, indem die urgeuiiithlichen Burschen eiligst Fersengeld nahmen. Es gelang nur des einen, nach offizieller und Bleiweiß'scher Schönfärberei ganz betrunkenen SteiuschleudemS habhaft zu werden, und dieser hatte sich in einet Heuschupfe sehr gut versteckt, auS der er durch das Bajonuet des Gendarmen her» auSgekitzelt wurde. Aus den beiden Berichtigungen geht jedoch eine wichtige Entdeckung hervor, daß es nämlich in Kram eine eigene Spezies von Räuschen gibt, bei denen die Betrunkenen die Gendarmerie sehr wohl zu unterscheiden, sich vor ihr schnell zn flüchten und auch gut zu verstecken wissen, während sic die Städter als Zielscheiben ihrer Schleuderpassion betrachten, letzteres durchaus nicht aus Gehässigkeit, sondern eben nur, weil sie — betrunken sind. Literarisches. Flugschrift. In Oberösterreich wird Dank der Opposition des Bischofs Rudigier der Kampf wegen der neuen Schillgesetze am erbittertste» geführt. So ist cs natürlich, daß auch die liberale Partei immer neue Mittel zur Beruhigung und Aufklärung des Volkes in dieser Frage in« Feld stellt. Einen sehr schätzenswerthen Beitrag hiezu liefert wieder die letzte (22.) Publikation des liberale» politischen Vereines in Linz: „Ein Wort für das neue V o l k s s ch u l g e f e tz vom Herrn Oberlehrer ©Ufa, worin die Grundlosigkeit und Muthwilligkeit der Borwürfe, daß die neuen Gesetze Religion und Katechet aus der Schule verdrängen und daß die religiöse Erziehung der Jugend in Gefahr, bündig und klar widerlegt, und die neue» Institutionen auch bezüglich der achtjährigen Schulpflicht uud des Kostenpunktes sehr glücklich vertheidigt werden. Das Flugblatt kostet 2 tr., 100 Stück 80 tr. Die Bedette (Militärzeitschrist) bewährt sich auch im heurigen Jahrgang als ein vortrefflich redigirtes Fachblatt. Mannigfaltigkeit des Stoffes, Freimüthigteit und Klarheit der einzelnen Artikel sind Vorzüge, durch welche sich auch das eben ansgegebene 11. Heft des 5. Bandes auszeichnet. Aus dem reiche» Inhalt verweisen wir nur auf die Aufsätze: „Ein Kardinalmangel," worin als ein wesentlicher Fehler im gesammteii Militärwesen die der Armee fehlende Durch-geistiguug, der Abgang jedweder filososischen Bildung hingestellt und eine zweckentsprechende Einführung der letztem-dringend gefordert wird; ferner „Ein russisches Urtheil über de» Krieg 1870—71," „Zur Reorganisation des Generalstabes," Feuilleton n. a. Eingesendet. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch de» Gebrauch der delikaten Revalescifcre du Barry glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Kraft dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sie ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten beseitigt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, DrUsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aussteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des HofmarschallS Grasen Pluskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalescifcre bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Zertif. Nr. 73.416. Gasen in Steiermark, Post Pirkfeld, 19. Dez. 1869. Mit Vergnügen und pflichtgemäß bestätige ist die günstige Wirkung der Kevalesciöre. Dieses vortreffliche Mittel hat mich von entsetzlichen Athembeschwerden, beschwerlichem Husten, Bläbhals und Magenkrämpfen, woran ich lange gelitten, befreit. Vinzenz Staininger, pens. Pfarrer In Blechbüchsen von */* Pfd. fl. 1.50, 1 Psd fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Bevalescifcre ChocoJaüe in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du B a r r y L Co. in Wien, Wallfischgaffe 8 ; in Laibach bei Ed. Wahr, Parsumeur und Anton Kr iS per; in Pest Tötet; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in Klagenfnrt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet nig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 13. April. Wechselnde Bewölkung, Nachmittags fast ganz heiter, Westwind mäßig. W ä r »n e: Morgens 6 Uhr f- 4.0'1; Nachm. 2 Uhr + 12.6" R. (1870 + 12.2'; 1869 -f 19.7'). Barometer im fallen 326.30"'. Das Tagesmittel der Wärme + 7.0", um 0.3° unter dem Normale. Angekommene Fremde. Am 12. April. Stadt Wien. Montecucculi, Gutsbesitzer, Meierberg. — Hladnik, Geistlicher, Zirkuitz. — Ra kusch, Kausm., Zilli. — Rösche, Kausm., Graz. — Teubner, Kaufm., Wien. — Kustiu, Juwelier, Marburg. — Lausch, Restaurateur , Sanerbrunu. — Ritter o Sck'warzenseld, Schueeberg. — Matiniii, Privat, Feistriz — Honigmann, Kaufm., Warasviu. - Paucr, f. k. Major, Graz. Elefant. Hoffet, Zahntechniker, Graz. — Leskovitz, Postmeister, Jdria. — Hofstetter, Dechant, Adelsberg. -Zigoi, k. k. Lieutenant, Stein - am - Anger. — M. Goz-zani, Gutsbesitzer, Wolfsbüchel. — Perthl, Gastgeber, temmgor. — Lasser, Kaufm., Hermagor. — Kuhn, Ober-ugeuieur, Wien — Garischcg, Pfarrer, Javorje. — Dr. Tänzer, Zahnarzt, Graz. — Malli, Fabrikant, Neu-marktl. — Dicht, Römerbad. Balerlaeher Hol". Wander, Meisterdorf. — Ci-notte, Roveredo. — Baraz, Handels»!., Zeitgg. Wiener Börse vom 12. April. 98.— 64- 8fi. - 8K.60 79.80 80 50 83.SO! 84 74 75 76.- Btaatefonds. \ Geld War, iperc.Rente, öst.Pav.1 f 8 58 95 bto. bto. 6ft.in@ilb. «6i «8 70 üoft von 1854 . . . 89.75 90.25 üo(e von 1860, ganze »8 HO 66.30 Bote von 1860, gtinft. H8.— ll-H 50 Prämiensch. v. 1864 . 185 40 125 < 0 Ornndentl.-Obl. Steiermark ju5$6t. Bätnten, Ätam u. Küstenland 5 „ Ungarn. . ju5 „ Ikroat. u. Ela». 6 „ Siebenbürg. „ 5 „ Aetlen. Kationalbank . . . Union - Sen! . . . Lreditanstalt . . . H. ö. E»comPte-Äes. llnalo-öfierr. Banl , Oeft. Lodencred.-ü. . Deft. Hyvoth.-Bant . Bieter. $«comet.»8t. Franko«Austria . , Kaif. fferd.-vlordb. , Südbahn-Beselllch. > »ais.Slisabetb-BaSn, iarl-ülldwia-Babn Siebend. Eisenbahn . Etaatsbahn.... ikais. ffranz-2oses»b.. Künsl.-Barcier Ülföld-Fium. Bahn Pfandbriefe. flation. 6.8B. »erlo»6. 9S 70! 93.-llng. Bod.-Sreditanft. 90.85 90.50 illlg.öst.Bod.-Lredtt. 106.40 j 106.90 bto. in MU.tttd». .1 87.—| 87.85 j ®ctb i Matt <-eft. Hyvolh.-Bauk . —1 — yriorltäts-ObU*.j 75.80 276— 8:7 860.— $66 Soiltif.-157.- $59.- 24*.— i — ! 118.80! 118.40 21801 $1>16 , 182 6i.lU2.ÜO , $10 75 210 25 $60 85|2h0 50 j)6».fO 17t).— 415.—!ilG.-195.50|l96 -164 50 ,165 6( 178 25 173 75 <$teblt 100(1. ö. m. Don.-LampfIch.»Ge<. ju ioo fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . bto. 60 fl. ö.lß. Vfen« . 40 fl. S.W. Salm . „ 40 „ PalffY . „ 40 „ «larh . ff 40 h St. Genots n to „ Wmdischgrätz so „ Waldstern . 80 „ Kvglevich . 10 -Rudolfsstift. ivö.W. Wenheel (8 Mov.) 'ugSb. looft.fiibb.tö. Franks, ioo fl. n m London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . MÜneen. »aif.Münz-Ducaten. S0.yrancSftüS. . . BereinSthaler . . . Silber . . 168 £0 168 75 V9.— 100.-188.—il85 - ßd.— 8,.— 39.- 89.— 85.— 81.50 81.50 88 — 16 60 15.60 104.50 104.60 185.85 49.— 5.89 9.87 1.84» 188 50 6<).-84.-40.-80.-86 — 88 50 8X.50 S3 - ;7- 1660 104 60 104.70 185.95 49 80 5 91 9 98 l.hft» 188 75 Telegrafischer Wechselkurs vom 13. April. Sperz. Rente österr. Papier 58.70. — 5perz. Rente österr. Silber 69.45. — 1860er Staatsanlehen 96.-. -Bankaktien 732. — Kreditaktien 277.30. — London 125.30. — Silber 122.50. •- K. k. Münz-Dukaten 5 90. — Na-poleousd'or 9.97. Verstorbene. Den 12. April. Jakob Grobar, Bettler, alt 29 Jahre, ins Zivilspital sterbend iiberbracht. Zahnarzt Med. Dr. Tänzer, Dozent der Zah,»Heilkunde aus Graz, ordmirt seit 13. d. M. hier in Laibach Hotel KlefaiU i nr «2 -1! » *» cv^e,t Stock täglich von 9 bis 1 Ubr Vormittags und von 3 bis 6 Uhr Nachmittags. j*“* ^ni übermäßigen Andrange vor rneiner Ab-re.se vorzubeugen nud um die so häufig uöthige Borbehaud-ung rationell und möglichst schonend vornehmen ZN können, ist es wünscheusweith, weuu die p. t. Patienten sich gleich anfaugs^melden^ (163 l) Auch Ohreiiki*aiftUeift wird ordinirt. Ausverkauf Wegen Veränderung des Geschäftes fumfrlitiim, Tuch- und Modruiaaren bei (162-1) C. Mal ly §olm. g>«c fcfaöaftc, und besten W Zäline -UW werden obne Feder» noch Klammern, sowie ganze und halbe Gebisse in Bulkauit oder Gold nach der neuesten Methode, ohne die vorhandenen Wurzeln zu entfernen, schmerzlos eingesetzt, hohle Zähne in Gold dauernd plombirt und alle Zahnoperationen mit und ohne Narkose vorgenommen von Zahnarzt A. Paichel. Ordination wie bisher von 9 bis 6 Uhr noch hiß 15 OMoi in Zahnarzt «„ftländers Etablissement nächst der Hradeczkybrllcke. (158—2) Eine 8pferdekrüstjge Dampfmaschine ist billigst zu verlausen. (152—4) Wo ? sagt auS Gefälligkeit die Expeditiou deS „Laibacher Tagblatt." I Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16—231) heilt brieflich der Lpezialarzt für Epilepsie Doktor O. Hllllseli in Berlin, jetzt: Louisenstraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. I VM-Staunend billig, wie noch nie dagcwksen, wird eine neu augelaugte Senduug vou große» jpf Onl|teiiiäl