„Fnihtil, Wthlftmd, ftr Alle." Str RS« Mittwoch, Nt. Vktober t8VE. V. Jahrgang Die .Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonnttiq, Mittwoch nnd Freitaq. Preise — für Marburg: ganWhrig 6 fl., halbjährig S fl.. vierteljährig 1 ff. 50 kr; für Snstellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 6 fl., halbjährig 4 fi., vierteljährig 2 fl. Die ei» Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimallger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu fiir jedesmalige «Sinschaltung 30 kr. Jnseraten-S empel^ebülir kommen. Äkonnements-Eintadung. Bei Beginn des neuen Monates machen wir die freundliche Einladung zur Pränumeration. PrAnumeratio»«-Preis. Marburg monatlia» SV kr., mit Zuftekung in» Hans KV kr., mit Poftvtrstaduag »ierteljährig L fl, halbjährig 4 fl., ganzjährig » fl. Die Administration der „Marburger Zeitung." Zur Geschichte des itasies. Wenn der näcd ste st ei e r m ä rt i s che Landtag auch voraus» sichtlich von kurzer Dauer sein dürfte, so fehlt eS doch nicht an wichtigen Beratdungs-Gegenstanden. welche, wenn sie nur halbwegs gritndltch eriedigt werden sollen, in der eng bemessenen Zeit unmöglich alle bewältigt »Verden können. Da sind einmal die Maßregeln zur Hebung deS auf tem Lande so fühlbar lastenden Bagabundenthums. mithin Gesctzeövorschlägc dagraen. sowie Erörterung über eine ZwangSarbeitSanstalt. ferner Trennung der StrafliNt^e von den Zivänglingen. Ebenso dringlicher Natur ist endlich die Borlage eines BewässerungSgesttzeS. eine Norm für die Erhallnng nichtärarischrr Straßen, die Regelung deS Einflusses der Landschaft bei d«m GrundentlastungS'Geschüste. Dazu kommen noch Vorschläge über die Resocm deS Jo^ineumS. soweit eS LandeSmuseum ist, die R»form der Grazer Realschule und die Frage der Errichtung solcher aus dem Lande. die Reform der HufbeschlagS Lehranstalt, die Errichtung einer Wein- und Ackerbauschule, der Bau deS NcUkN JrrenhauseS, die Entsumpfung deS PößnitzthaleS und Regelung des SannflußeS. Ueber den M i n i ster w echs el schreibt die „Wiener Korrespondenz": „Man versichelt, daß di» Ernennuug deS Freiherrn v. Neust bereits vollzogen sei und die Publikation derselben in den nächsten 4S Stunden btvorstehe. AllrS Weitere ist noch in tieseS Dunkel gehüllt. Daß in Prag daS politische Systrm deS Ministeriums Beleredi in seiner Gesammtheit zur Eiwät^ung und Beschlußfassung vorliegt, erschtint un-zweifelhaft, und auS dieser Beschlußfassung kanu nach den Anschauungen bewährter Kreise nur eine neue feierliche Sanktion mit drm Verbleiben des Grafen Beleredi oder eine Verwerfung desselben mit dem Ausscheidern des StaalSmittisterS, dem allein noch übrig gebliebenen Träger des Sy' stemS, hervorgehen. Herr von Beust mit dem Grafen Beleredi zusammen lvürde das System nicht, vielleicht unter gewissen durch die Konve-nienz gebotenen leichten Modifikationen, nur fortsetzen, sondern befestigt und gekräftigt ganz formell neu inau,;uriren." Dle Einberufungsschreiben für den ungarischen Landtag sollen erst am Ib. November versandt werden: der Landtag kann demnach erst im Dezember zusammentreten. Vielleicht ist eS gut. duß der Lanvtag erst später znsammentritt. „Bielleicht kann bis dahin ctwc,s geschehen. waS den Dingen eine bessere Wendung gibt." So spinnt der Patriot, dessen Vertrauen ers^1)üttert ist. seine Hosfnung<»fäden. Vielleicht kann sich die Regierung bis dahin die Folgen ihres Vorgehens berechne», der Größe ihrer Verantivoitung belvußt werden. Vielleicht sieht man leitenden OrtS bis dahin ein. daß nur die Begeisterung und der Wohl« stand der Völker die unerschöpstiche nnd untrügliche 51uelle für die Stärke, die Macht und die Sicherheit deS Reiches ist. Vielleicht sieht man bis dahin ein. daß die Völker Oesterreichs an Wohlstand nicht znnel)men. daß dev gegenwärtige Zustand nicht den Wüttschen und Forderungen dieser Völker entspricht. Vielleicht wird man lnS dahin auch zur Erkenntniß jtner Mittel gelangen, die geeignet sind, den Wohlstand der Völker zu Die Näherin. Von ch. Seta. „Sie haben wohl diesen Brief verloren, mein Herr!" Diese wenigen Worte wurdin mit einer so süßen, klaren Stimme gesprochlN und dabei schlug sie ihre Au^uu so bescheiden und vornehm auf und nieder und sah so kindlich, frisch, reizend, einfach und graziös aus. daß der angeredete Herr ganz gegen englische Manier den Hut zog und ganz gegen englische Manier sich höflich verbeugte und ganz gegen englische Manier mit Herzlichkeit dankte und von der großen Güte sprach, mit der sie den Brief ausgehoben und ihm überreicht hatte. „Meinen herrlichsten, meinen verbindlichsten Dank! Mein — meine — meinen —" „Gute Nacht. Sir!" unterbrach sie ihn und entfernte sich mit ihrem leichten, graziösen Schritt und mit einem so kleinen guße, wie man ihn gewiß selten unter den Engländerinnen findet. Der Herr starrte ihr eine zeitlang nach und rief endlich halb philosophisch. halb gefühlvoll auS: „Pol» Wetter, was gibt'S doch für Schön heit in der Welt! Ich ivollte. mein Vater hätte gerade diese gelvähit Aber so glücklich bin ich nicht. Ich bin reich, muß atss auch eine reiche haben und mich in den Banden „guter Gesellschaft" von Andern verhei ratben lassen wie ein Prinz. Ich besinne mich kaum auf diese Miß Elifford, mit der ich als Kind gespielt haben soll. Nun komme ich nach 15 Jahren, die ich in London, aus dem Kontinente und in Indien zu gebracht habe, zurück, drei- uni> vierfach verlobt und verbunden mit dieser Miß Elifford. Mein Bater iviU es. ihre Tonte lvill eS. mein Onkel ivill es, ihr Bater Hat'S gewollt und sich auf dem Todtenbette versprechen lassen, daß wir unS verheiruthen sollen. Tausend Pfund zur Hochzeit be-stimmt. 10.000 Pfund sofortige Mitgift, nach dem Tode der Tante noch 10.000. llnd wie Viel soll mein Vermögen betragen?" Er schlug in dem Briefe, wie in einem Lezikon nach: „Zwei Güter. 17.000 Pfund in der Bank, tvahrscheinlicher Haupterbe des Onkels — das wird hinreichen, um sich in'S Parlament hineinkaufen zu können, melnt mein guter Bater Ader wenn ich mich nur nicht einmal umsonst unter diesen Baumirollen-und Stammbaum-Lords sehen möchte? 3ch hcibe mehr von der Welt »jesehen als Odyffeus. der keinen einzigen Engländer hat kennen leenen Ich kenne sie. In Indien, in Amerika,, in England, überall dasselbe zähe, trockne, herzlose Girren und Geizen nach Geld, um sich in spälern Iahren freiwillig von den Banden der „guten Gesellschaft" einschnüren zu lassen. Ich »verde jedenfalls mein Geld und mein Herz möglichst dazu benutzen, um frei zu bleiben. Gebe Gott, daß Miß Elifford einige Aehn-lichkeit mit diesem Mädchen hat. daS mir diese väterliche HeiratliSepistel so reizend, so bedentungSvoll »viedergab. Wenn ich nicht sehr irre, war ihr Kleid reine Baumwolle. Miß Clifford trng beim Thce ein grünes Sammetkleid und eine Kette mit Diamantschloß, das ihr der Onkel für 1b0 Guineen z,tm Geburtstage geschenkt. So schreibt »nir der brave Bater. um mich von vorn herein verliebt zu machen. Sammet und Diamant. nehmt ench vor der Baumwolle in Acht! Doch es gilt. Ich tvill ihr gleich meine Auswartung machen und ztvar just in diesen Rcisekleidern und unrasirt. damit ich möjtlichst geringe Aehnlichkeit mit jenen ersten Liebhabern zeige, die wie Modekupfer aussehen und immer sehr lächerliche RoUen spielen, da sie von Herzen und Glückseligkeit und süßen Hofsnun-gen sprechen und dabei an daS Geld deiiken, womit sie sich in die gute Gesellschaft hineiitkaufen ivollen. Ich will auftreten wie ein Barbar mit diesen schwarzen Handschuhen und diesem baumtvolleneu Regenschirm und mit diesem kontinentalen Schnurrbart Uiid »vie ein deutscher Student, und außerdem Gatt bitten, daß Miß Cliffard inzivischen etwas buckelig geliior-den sei " Mit diesem nnlagischen Wunsche schloß unser Herr seine gemurmelte Unterhaltung mit sich seltist und ging festen Schrittes auf daS prächtige HauS zu. in ivelchetn Miß Clifford mit iizrer Tante tvohnte. Er klingelte. Nach einiger Zeit öffnete ein feister, jungei? Mensch mit schneeweißen Haaren (jiepudtrt) die Thür und must rte ihn sehr langsam von den schtnutzigen Vtiescln an bis allmälig herauf zu dlM Schnurrbarte. ..Von iiielchem Herrn kommen Sie?" frug der junge Weißkops schnöt'e. „Ich bin sell^st der Herr!" „Sie zogen die Bedientenglocke.'^ „Melden Sie mich der Madame Powell. Ist Miß Clifford zu Hause?" „Ihre Karte. Hel.r!" „Ich liebe das Kartenspiel nicht. Doch hier ist etwas Geschriebenes." Cr gab ihm das Brief Couvert. Der Diener las: „Ediv.ird Custis. CSq." und ivar plötzlich lauter Verbeugung und Unterwürfigkeit. Wie ein Stlave öffnete er ihm die Thür zum Besuchzimmer und sprang die Treppe hinauf. Die Empfangsfeierlichkeiten zu beschreiben, wäre sehr langweilig, da steigern, und durch die Erfüllung ihrer Beftrebuugcn Zufriedenheit und Opsersähigkeit hervorzurufen. Blelleicht wird man sich biS dahin auch davon ülierzeugen. daß ohne die Befriedigung Ungarns die Zukunft des Reiches nicht gcsickcrl ist. Die halbamtlichen Blätter läugneu einstimmig, daß der Absage brief der Partei Deal auf die Regierung tineu so großen Eindruck hervorgebracht, dap wie einige unabhängit^e Blätier wissen wollten — in der ungarischen Hostanzlei Bestürzung seine Folge gcw.scn. Und doch malt sich in dem Gebahren der einzelnen RegierungSblattel nur zu deutlich der peinliche Schrecken, dcn ihnen Kemeny's Anklageschrift bcrtitet; sie wissen nicht recht, wie darauf zu antworten sei. und währcnd daS Wiener Kreuzerblatt seinem Publikum glauben machen will, die Sache sei weiter n,chtS dcun ein Parteimanöver, ein Schreckschuß, versichern die ungarischen Halbamtlichen thcils in beweglict^en Klagewortm. thcils mit den Bajazzosprüngen einer verzweiselteu Satyre. d^ch die Regierung un-schuldig sci an den hereinbrechrnden Verwicklungen. Die De^ik-Partei sei plötzlich und ohne jedwede Veranlassung unve, söhnlich, rabiat geworden, die wohlwollenden Intentionen dcr Regierung wärcn sich gleich geblieben. — Wahr, sehr »vahr! Nur schade, daß dieS halsstarrige Ungarn cS endlich satt geworden, sich mit „wohlwollenden Zntemionen" zu begnügen, daß eS endlich einm^il auch Thaten sehen will. Die Nordd. Allg. Zeitung behandelt die Ernennung de» Freiherrn von Beust zum österreichischen Minister des Aeußeren noch als Gerücht, macht jedoch hiebei die Bemerkung: „Jedenfalls haben die vor Kurzem vorgenommenen Besuche deS Herrn von Bcuft an den süddeutschen Höfen irgend einen Zweck gehabt, und dieser Zweck dürfte sich enthüllen, wenn dem Helden der Lol'doner Kon-ferenz erst daö StaatSruder in die Hände gelegt fein würde. Kann Herr von Beust Wunder wirken, dann mag er in GotteS Namen auswärtiger Minister Oesterreichs werden; da er aber diese Fähigkeit im Dienste seines frühern Herrn nicht bewiesen hat, so würde er außerordentlich im Interesse Oesterreichs handeln, wenn er für seine Thätigkeit ein anderes Feld aufzusuchen beliebte." Die ^Breslauer Zeitung" fügt dem Gerüchte, daß Herr von Beust alS Minister ohne Portefeuille in das österreichische Kabinet eintreten »verde, die Bemerkung bei: „Run, wenn Herr von Beust Oesterreich so schätzensiverthe Dienste leistet, wie er Sachsen geleistet hat. so kann Preußen sehr zufrieden sein." Der Friedensschluß mit Sachsen versetzt die preußische Regierung nunmchr in die Lage, den n o r d d e u t s ch e n Bund zu reorganifiren. Zunäct)ft erfolgt wohl die militärische Organisation, und eS verlautet dar-über, daß die Kontingente der Staaten deS norddeutschen Bundes sich brigaden. und regimenterweise in die drei preußischerseits zu errichtenden neuen Armeekorps ulit eingetheilt befinden lverden, die sächsischen Trnp pcn dagegen »vahrschcinlich bestimmt sind, für sich gesondert, oder möglicherweise ttuch unter Zutheilung preußischer Truppen, noch ein viertes neues Armeekorps zu bilden. Die gesammte von den Staatcn dcS nord-deutschen Bundes aufgestellte unmittelbar aktive Militärmacht ivürde sich demnach. daS preußische GardekorpS einbegriffen, in dreizehn Armeekorps gliedern. — An neuen Festungen und festen Plätzen sind Preußen nuN' mehr zugelvachsen: die beiden früheren BundeSfes^tungen Mainz und Luxemburg. der Königstein. Dresden, für »velcheS die lIrhebung zu einem großen Waffenpltitze als feststehend bezeichnet wird, Stade unv die Düp-pelstellung mit Alsen. Projektirt ist bekanntlich schon zum Schutze des Hafens und der Eiderlinie mit Rendsburg. Außerdem aber soll, wie man hört, zur Sicherung der BerthndigungS Linie gegen Süden eine Hauptfestilng im südlichen Hessen (Fulda?) und außerdem noch die Be-festigung von Görlitz inS Auge gefaßt worden sein. Desgleichen tverden auch die Weser-. Elbe« und Enismündungen durch starte Werke gesichert werden. Nicht minder liegt auch die schleunige Ausführung eines großartigen militärischen Eisenbahnnetzes im Plaile. Die neue Organisation soll bis Iäilner 1867 beendet sein. Regierungspolltik und Boltsgefühl btiiehren in Italien die Befl ei« ung vom französischen Einfluß als nächstes Ziel; die fünfundzwanzig Millionen Italiener beginnen sich als Großmacht zu fühlen, und schwer dürste einst Frankreich die Schuld deS Karbonarismus seines Kaisers büßen. Der Nebenbuhler Frankreichs als See- und Handelsmacht am Mittclmcer und im Orient ist ztvar noch nicht fertig, aber er schickt sich an, schnell groß und deS KapzaumS lcdig zu werden, den er seit Solferino trug. Die zweite Strömung ist die demokratische, tvelche ganz aegen-öst?rreichisch ist und sortlvährend ngitirt. Für die Leiter dieser Richtung bleibt Preußen ein Bedürkniß. ein großes freies Deutschland eine Noth-ivendigkeit, das Selbstverderben Oesterreichs durch starres Festhalten an seiner jetzigen Politik der heißeste Wunsch, als der Weg zur Befriedigung oes nationalen Strebens nach Vergrößerung, zur Auferstehung der dritten Roma. Die Florentiner Kabinctspolitik »vird die Strömungen nach Ge-legenheit ausbeuten und in Zukunft Wien. P^iriS und Berlin in nicht geringe Verlegenheit setzen. Daß aber ein belebender Athem, ein frischer Hauch, ein großer innerer Drang nach Fortschritten durch ganz Italien weht, dessen Hauptrichtung die ist. das Volk zu bilden, um der Herrschaft der römischen Kirche los zu werden, vermag Jeder zu sehen, der Italien seit 1859 beobachtet. Hätte Oesterreich 18S0 seine Politik geändert, wäre es gkibellinisch geblieben, statt der Diener des Papstes zu werden, es stünde heute an der Spitze eines italienischen Bundesstaates — ol»ne auS Deutschland gestoßen worden zu sein. Doch welche Kehrseite bietet die Gegenwart! Nach einer Abwesenheit von mehreren Monaten ist Merode w jeder in Rom eingetroffen: man wundert sich, daß er auf der Heimreise einen Weg eingeschlagen, welcher ihn durch die Provinzen deS Königreichs führte, daß er drei Tage in Florenz veriveilte und daß er. der Großalmo-senier des PapsteS. eine Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Ricasoli hatte. Ueber das letzte wundert man stch am meisten, und doch ist daS leicht zu erklären; denn Nc^poleon M. hat vielleicht Nicht in Italien zwei Männer, die solche Feindschaft g^n ihn hegten, wie Rieasoli und Merode. Man wird stch erinnern, daß Merode schon mit Begezzi anzuknüpfen versuchte, daß sein Ziel schon längst eine Verständigung mit Italien, aber — ohne Napoleon war. Die Verhandlungen mit dem Florentiner Kabinet wegen der Uebernahme der päpstlichen Schuld auf daS große Buch von Italien sollen jetzt sehr glatt gehen. Der italienische KommiffariuS Mankardi, der im Sommer auf der Insel Sardinien war, ist nach Rom zurückgekehrt, und Graf SartigeS hat dem Papst noch vor seiner Abreise versicherl, daß vom 1. Jänner 1867 an die päpstliche Kammer von dem Königreiche Italien jährlich 27 Millionen Franken empfangen werde. Mag man nun Forderungen und Formeln gebrauchen, welche man wolle, die Annahme dieser Summe wäre doch die päpstliche Berzichtleiftung auf die Romagna. die Marken und Umbrien. —Mau redet viel von einem politischen Verbrecher, den die päpstliche Regierung nach 15jähriger Ge- neuen preußischen KricgshafenS »on Kiel eine großartige Befestigung diescs^fangenhaft aus dem Kerker entließ und zur Verbannung verurtheilte; der- eine Menge Fragen und Antworten rasch durcheinander fahren und in ihrer Schnelligkeit zehnmal rascher vorübergehen, als vor dem Auge des geübtesten Lter! Durch m in ewiges Bestreben, ein braver Ehemann und Mensch werden. Weiter kann man s bei so vielem Gelde und Glücke wohl kaum bringen. Räch-stenS mehr. In herzlicher Liebe Edward." Edward hatte den Brief selbst zur Post getragen. Auf dem Rucr-wege fielen feine Augen zufällig auf einen Mädchenkopf innerhalb eines geasters. der, emsig über weibliche Arbeit gebückt, nur etwas vom Profil sehen ließ; doch besann sich Edward schnell genug auf das reizende Geficht, dos ihm bei Ueberreichung seines verlornen Briefes so schnell und tief in die Seele gestiegen war. Er blieb geradezu vor dem Fenster stehen und sah mit vollem Gesichte hinein, ohne daran zu denken, das eine solche Situation sehr auffallend sein mußte, zumal in einer so kleinen Stadt. Bald sah sie auf und ihn. erröthete. schien erstaunt und bückte sich noch tiefer, vm weiter zu arbeiten. Sr verbengte sich verlegen und ging schneller, als es bei einem nuabhängigen Gentleman Mode ist. davon. Einige wollen behaupten, er sei an demselben Tage »och einige Male an dem Hause vorübergegangen, was vielen ehrbaren Familien in der Nachbarschast sehr aufgefallen sei. Gewiß ist, d.^ß an demselben Abende schon eine merkwürdige Geschichte zum Stadtgespräch ward. Nicht weit vom Hause redet Mr. Custis ein kleines Mädchen an und fragt, wer dort in dem kleinen Hause mit den schmalen Fenstern wohne. Das Klnd zeigt mit den Fingern und fragt, ob er dieS oder das oder jenes meine, waS Mr. EnstiS verleitet, mit dem Finger auf daS richtige ht^u-lveisen. Run erzählt das Kind: Ja so. daS ist MrS. Brandon und Miß Brandon. die mir mein neneS Kleid gemacht haben, und ihr Kanarienvogel ist so zahm, daß er Miß Brandon anS der Hand ißt und sie küßt und immer fortfliegt, wenn er „etwas machen tvill." (Man bedenke, daß eS ein ganz hübsches Kind mit der arglosestien Miene sagt.) Vom verstorbenen Mr. Brandon weiß sie nichtS. ist aber so gefällig, ihre erwach-sene Schtvester herbeizurufen und in ihrem Eifer zu sagen: Der Herr ivünscht zu wissen, waS Mr. Brandon gewesen ist. „Ein Doktor ist er gewesen." erzählt die Schivester „Doktor in den ersten Häusern und eingeladen geivesen zu den ersten Gesellschaften, hernach aber sehr lange selber krank gewesen und keine Praxis mehr und arm geworden und vergessen und endlich todt. Mrs. und Miß Brandon müssen sich nun ihr Brod durch Nähen und Schneidern sehr sauer ver-dienen, aber sie thun immer noch sehr vornehm und gebe» stch mit keinem Menschen ab. aber M,ß Brandon ist sehr liebenswürdig und hat zu einem alte« reichen Herrn, der sie mit nach London nehmen wollte und für Alles sorgen, geradezu Nein gesagt." , „ . . Dabei sahen alle Drei grade auf daS HauS und speziell aus daS Fenster, an welchem Miß Brandon saß. Mr. Eustis bekam einen Schreck, dankte hastig und lief davon. alS wär' er ein verfolgter Dieb. Run er-zählten und fragten die beiden Mädchen nach dem fremden Herrn — und bald war es in der ganzen Straße bekannt, wer der Herr sei und tvas er gesrcigt und gesagt habe. — Miß Elifford gehörte zu den reich-sten Erbinnen der Stadt und war die Perle der höchsten Gesellschaft. Der Herr, der sich «ach der Schneidermamsel erkundigt, ist ein weitläufiger Verwandter und ihr „Zukünftiger." Das weiß die ganze Stadt. N^ch viel mehr wissen die zahlreiche« alte« Jungfer«, die in den Gesell-schaftcn, Kirchen. Schulen. MissionSgesellschaften «nd selbst in der Politik eine wahre Landplage E«glands bilde«. (Fortsetzung folgt.) selbe wurde im Aut^enblicke seiutr Abreist auf französischem Befehl vcr-haftet, weil man entdeckt hatte, daß cr nach Frankreich gehe» und Na-polcon ermorden wolle. Nach einem Beschluß des französischen Senates vom 17. Juli 1856. betreffend di e R e en t s ch a f t. ist der Tljronfolqer bis zum vollendeten achzehnten i.^tl'tnsjal)lc miicherjnlinj^. Kaiser kann vor seinem Todc dnrch eine» öffentlichen Akt die Rttzentscdast er-nennen ; er kann aber auch den Regenten und die Mitglieder deS Regent schaftsrallirS durch einen geheimen Akt. welcher beim Senate hii>tel!.gt und erst nach seinem Tode entsiegelt wird, bestimmen. Endlich ist. wenn weder öffentlich noch durch eine geheime Verfilgung de» Kaisers irt^end eine Anordnung getroffen wurde, die Kaiserin von rechtsivegen derin ihres minderjährigen Solinei«. Napoleon III. hat in Anwendung der Machtvollkommenheit, die er sich vorbel)alten. am 1. Felnunr l^58 die Kaiserin Eugenie als Regentin. „um die Funktionen fiu i>cn Fall einer Thronbesteigung deS minderjälirjgeu 5kiNsgeordneten erwältlt. so leiden die AmtSgeschäfte. mag die Abwesenheit von kurzer oder langer ?.nic^- scin — mögen die Geschäfte biS zu seiner Rückkehr verschollen oder von einem Stellvertreter besvigt lverden. der einiger Zeit bedarf, bis er sich eingeübt. Nl'Mand k.mn ztveien Herrn dienen: Regieruiig und Volk sind in Oestelreich nicht eins itiid iverden es noch lang,- nicht sein. Unsere Staats-lieamten miissen der Neginuug unbedin^ft gehorchen: die Regierung liat das schick dciselblN in iljrcr Hand — iveder Bri^fassung. noch Gesetze hindern !ie daran. Lächerlich ist cs, der Regierung eiue solche Macht einzuränlnen und ihr hiiitendreiii zu grollen, lvenn ^>e auf den Gebrauch, nicht verzichtet. Ein Staatsbürger, der (ils Be.nnter der Regierung Treue gelobt, als Vertieter des VtilkeS über die N giernilg bekämpf!, offe bart einen Wid^'ilprnch. den ivir schon a'tS Ci^lüitden poliiischer Silltichkeit nicht dul-den sollen. Der Be.imte muß in riner solchen La^^e sich entscheiden, eniwed^r Hammer oder Ambos zu sun — fel)lt ihin dee Mulh. so ist die Re.n rnng vollkommen ini Rechie. ivenn sie im natürlichen Interesse der Lelbstelhaitnng den Unschlüssigen zuingt. .Käme aii die Rücksichten, die im Widerstreite der Einzel-Interessen mit jenen des ollgeineinen Wohles sich unterordnen müssen, soll anc^ers der Ziveck des Slaates erreicht werden. Die Trennung der Gclvalten verlangt den Ausschluß der Staatsbeamten von der VolkSver-tretung. Die Ankunft Mexiko s. WaS wird nach dem Abzug der Franzojen und dem nunmehr unvermeidlichen Sturze des Kaiserreiches in Mexiko geschehen? Das Land, sagen Manche, wird in seinen srüherca Zustand verfalle«. Dies ist jedoch, wie der Londoner Berichterstatter der .,N. Fr. Presse" ausfuhrt, nicht die Muilung gewiegter Staatsmänner in Nordamerika. Zlvei große politische llmivandlungen. erwidern sie auf jene Befürchtungen, haben in den letzten Z'thren stattgefunden, und ihre Wirkung auf die Zukunft der merikani-schen R'puolik irnrd eine heilsame sein. Einmal ist in den Vereinigten Staatcii die Sklavenhaltermacht gestürzt nnd dadurch jene Freibeutlr-Politik zunichte gem.icht ivorden. die sich beständig mit dem Plaue trug. Mtjiko als ein Sklaven Territorium zu er-iveiben. Eine bedeutende Ursache der inneren Zeruttung ist dadurch ge-hoben. Nicht länger ivird Meriko mehr von dieser Seite her bedroht lein, in Frieden und Sicherheit ivird es namentlich in seinen Nordstaaten die großen mineralischen Schätze vrrwerthbar machen können, die dort noch liegen. Sodann hat im Innern MexikoS selbst eine wichtige Umwandlung stattgefunden. Mit den Gülern der „todtenHand" ist der Pritsterlchaft der Hebel genommen, mittelst dessen sie stets Parteiungen anregen, Partisane zum Sturz der jeweilige» Regierung besolden und sonst Herrschast aus-üben konnte. In Zul^nnst wird da^er die Reibung zlvischen der liberalen uud der reaktionären Partei nicht m hr so heftig sein: die Geistlichkeit ist von jetzt an mehr aus den guteil Willen de. Bevölternng an-j^eiviescn. Ueberdies sieht zn hoffen, daß die Priisnngen, welche über das Land ergänzten sind, dazu gedient Huben loerden. dasselbe von uianchen Schlacken zu reinigen. Der Krieg ,^eg dit freuidc Invasion ist 0cn M zitaaern eine Schule der Vaterlandsliebe gcivesen. Schon der llmitand, dan der Präsident Juarez diese ganze lange Zeit hindurch für s^ine von dem Gegiler unablässig sür verloren ertlätte Sache freiivillige Kämpfer hat sinden können, beweist viel in dieser Richtung. Die aufgedrungene Negierung erklärte die Patrioten jür „Räuber" und „Mordbrenner" und deliandelte sie danall. d. ti. ließ sie über die Klinge springen uns nahm den gefangenen Ehess standrechtlich das Leben ; nichtsdesioiveniger ist die Znsurektion der Unabhängigfeits-Kämpfer immer ivieder frisch aufgetaucht, Man darf t)offen. daß ein Volt, das sich so beharrlich gegen den Krem-dtN g''ivehrt hat. nach wied^rerlangter Unabhängigkut sich nicht in t'lntl-gen inneren Kämpfen zsrsiciichen ivird. Die Anbänger des Generals Ortega haben allerdings den Präsi-denten Juarez seit Ablanf seiner Regitrungi^jelt Nicht iveiter anerkennen ivollen. Altein die in Washington und Neivtiork anioesenden Freunde de0 l.'öeneralö erklären nch. Ivie oie amerikanische CveiiiNg Posi MitttZkilt, bereit, feine rei?o!utionäle Beilegung zu (Annsten Orlegas unternehmen zi! ivollen. wenn mun ihN'N die Sichertieil biete, daß eiile Neuivatit für die Präfie'enlschaft nach Hernelluiig d.r Republik iN verfassungsmäß ger Weise erfolge. Dagegen hat aber sicherlich Juarez nichts einzuiveiiden. der, obiroht Indianer von Geburt, manches europäische Staatsoberhailpt durch seine Redlichkeit betchämr hat. Marburl^cr Berichte. ch aubü b n e.) B.iuernfelds geisireicheS Lusti'piel : ..Das Tage-buch" wurde am 27. d. M. vor gulbetej^lem Haufe mit Beifall aui.^e-fuhrt. /Fräulein Nord (^^ueia) legte zu viel Nachdruck auf die Darstellung der E nfalt — Die Aiifführung t.S ersten Aktes der 5?^'cr: ,.Dic weite Frau" verschaffte dem Publikum elnm lang entbehrten Genuß: Herr Direktor Sonnleithner (Georg Brown) wurde bei seinem Erscheinen freudig begrüßt und während seincr Parlic' durch häufi.ien BrisaU fusge-! zeichnet, zumal nach dem Liede: „Ha! welche Lust. Soldat zu sein" nndj nach dem Sctilußduett. welches er mit Frau Calliano (Jenny) vortrug/ Wie gerne wir auch Frau Calliano singen hören, ihr Sprechen befriedigt die gemahigtsten Anforderungen nicht und es ist dikssr Künstlerin fleißige Uebuug im schneUertN und richtigen Sprechen sehr zu empfcl)lcn. D«t „Ballade" wurde gut vorgetragen. Orchester und Chor zeigtcn einen rühmlichen Forlschritt und wurde Herr Kapellmeister Bruva mit lautem Veifalle belohnt. — Das Nolksstück: „Wie manS treibt, so geht»", das am Sonntag gegeben wurde, war schlecht einstudirt und wollte das Zu-sammenspiel durchaus nicht gelingen. (Die Gesellschaft der Bolzschützen) hat iu der Ver-sammlung am 29. d. M. beschlossen, die Uebunqen am 6. November zu beginnen: sie werden biS Ostern fortgescKt und finden an jedem Dienstag und Freitag Abends statt. (Aushilfstasse.) Ende September waren 659 fl. 51 kr. in der Kaffe geblieben. Im laufenden Monat wurden 526 fl. 40 kr. eingezahlt. 575 fl. 79 kr. auSgeliehen und 10 Wechsel verlängert. Der Kassarest betrügt 610 fl. 12 kr. (Turnweseu.) Wie uns mitgetheilt wird, steht dem hiesigen Turnwesen ein neuer Aufschwung bevor: eS haben sich Männer von dreißig bis fünfzig Jahren vereinigt, um innerhalb der Grenzen, welche dieses Alter zieht, die schöne und nützliche Knnst der körperlichen Hebungen zu pflegen. Männer, deren Beruf an die Stube, zumal an Lehr-stuhl oder Schreibtisch fesselt, bedürfen, so lange sie schaffen und wilten wollen, unj.eschwächtee geistiger Kraft, die ohne körperliche Gesundheit nicht wohl möglich ist: nichts aber fördert letztere mehr, als die harmoiujche Ueliuui^ des Leiber^, wie daS Turnen sie am leichtesten ermöglicht. Wir wüujcheu dem Bereine daS beste Gedeihen und glauben, er werde dasselbe finden, wenli Alle, die sich anschließen möchten, dem Wahn entsagen, dab die Turnkunst sich nur auf daS JüngliugSalter beschränken müsse. (Scelenamt.) Die Südbahn Liedertafel läßt morgen Vormittag um 9 Uhr in der Kirche zu St. Joscpl> eiu Scelenamt für ihre verstorbenen Mitglieder abhalten, wobei sie selbst den gesanglichen Theil übernimmt. Letzte Post. Der neuernannte Minister des Aenßere», Freiherr von Benft, soll bereit» den Eid in die HAnde des Kaifers geleistet haben. Die sofortige Einberufung des ungarischen Landtages soll beschl^en sein. Der KV«ig von Sachsen wird nicht abdanken. Die «Vnigin von Spanien soll dem Papst für de« Fall, daß er Rom verlasse, die Stadt Granada mit dem Rechte der weltlichen Herrfchaft angeboten haben. Die Einschiffung aller franzSstfchen Truppen in Mexiko wird demnächst und auf einmal stattfinden. Angekommene in Marburg. Vom 20. biß 26. Oktober. „Erz herz. Johann." Die Herren: v. Aaltenheim, tk. Oberst, Graz, grei« Herr v. Herbert. Guttbefltzer, Klagenfurt. Zahn, tt. Professor. Graz Rochenbauer, Reali-tätenbes.» Retz. Gorton, Realitätenbes.» Sraz. v. Sächering, kk. Beamter, Rudkersdurg. Ursig, Handeltm., Cilli. Müller, Handels«., Leipzig. Pflander, Handelsm., Starnberg. LÜtzow u. Cohen, Kaufl., München. Tamil, Kfm., Wien. Kowatschütz, kt. Amtsdiener, Venedia. ^ ^ „Stadt Wien." Die Herren: Bifchinßki, kk. Oberstlieut., Wien. Zander, Kfm., Wien. Vanko n. Kathrein, kk. Oberlieut.. Wien. Pirter. Trundeinlösungß-Kommissär. Oedendurg. v. Selar, Zheaterdirettor, Klagenfurt. Häuser u. Scholz, Priv., Blllach. Feuael, Kfm., Reuötting. Munke. Oekonom, Hannover. Lichtne^l, kk. RegierungSrath, Graz. Klabutschar, Med.-Dr., Kanischa. Roth, kt. Platzhauptm.. Venedig. Rone», Pfarrer. Warasdin. Winter, kk. Rath, Wien. Schuster. N. Oberstabsarzt, Klaaenfurt. Seidl, kk. Oberlieuten., Laibach. Steger, Kfm., Pa^u. Elmhardt, Buchhalter, Wien. — Arau Baronin Schmidt, Rom. „Schwarz. Adler." Die Herren: Preyßl, Tutsbes., St. Vinzenz. Tobeih. VerkSdirektor, Treibach. Großmann, Brauer, Graz. Meschko, Gastgeber, Pettau. Pastag-noli, Geschirrhändl.. Graz. Praprotnik, Priv., Graz. Wolf. Hotelier, Cilli. Hardelt, Agent. Wien. Koller, Agent, Triest. Geymayer, Handel»m., Graz. „Traube." Die Herren: Högenwarth, HandelSm., Köflach. Dörfler. Gastwirth, St. Stefan. Kreßnig, Handel»«., Saldenhofen. Karloa, Weinhändl., Aflenz. Hasselwan-der, Gastw., Wegfcheid. — Frau Wieser, Realitätenbes. Gußwert. Verstorbene in Marburg. Am 13. Oktober: Dem Herrn Josef Wohanka. pens. k. k. Oberlientenant, sein Sohn. 18 S., Wassersucht. — Am Ib.: Julian« Waron, 14 I., Gelenk».RHeumat>S. mus-Ablegung. — ilm 14.: Dem Herrn Kran» Kandolin. Schuhmacher, sein Kind Emilie, e S., brandige Bräune. Am 17.: Dem Herrn Karl Gerde» jun.. Aabrikanten, sein Kind Marie. 11 M., an Fraisen. — Am 19.: Dem Kranz Kaiser. Bahnbediensteten, sein Kind Amalia, 2. I.. Convulfionen. — rem Herrn Kranz Kandolin, Schuhmacher, sein Kind Heinrich, 7. I.. bö»artige Bräune. — Am 2ü.: Herr Anton Scharf, Bahn-kondukteur. 49 I., Brechdurchfall. — Dem Herrn Karl Gerde», jun., Kabrikanten, sein Kind Karl, ä I.. hautige Bräune. — Am 26.: Dem Herrn Josef Sarnetz, Kleischer, sein Kind Theresia, 11 Wochen. Entkräftuna. - Am 29.: Georg Poleßky, 2 3., häutige Bräune. — Am 30.: Konstantin Snpan. Kindelkind. _ Nr. 931. Kundmachung. (415 In Folge deS h. Statthalterei-ErlasseS vom 15. d. M. Z. 1301V, womit der Beginn der Borarbeiten flir die HecreSergänzung deS Jahres 18L7 aufgetragen »vnrde. wird die Verzeichnung de» zu diefer Hreresergänzung berufenen StellungSpftichtlgen der Stadtgemeinde Marburg, welche von nun an anf Grund des Gemeindt'StatutrS einen eigenen Stellnngsbezirt bildet, am 12. November d. I. und zwar: s) Vormittags von 8 biS 12 Uhr für die erste Altersklasse, und d) Nachmittags von 2 biS 6 Uhr für die übrigen vier Alters-Nassen in der GemeindeamtSkanzlei am Rathhause stattfinden. Fiir diese HeereSergänznng werden wie bisher fünf Altersklassen aufgerufen, ivovon die im Jahre 1846 Geborenen die erste bilden, die folgenden aber auS den in den Jahren 1845. 1844, 1843 und 1842 Geborenen bestehen. Hievon werden die in den aufgerufenen fünf Altersklassen stehenden jungen Leute und deren Eltern oder Bormünder mit d r Aufforderung in Kenntniß gesetzt, ihre häuslichen Berhältniffe für die Stellung rechlzez-tig zu ordnen und falls fte einen BrfreiuNtlSanfpruch stellen zu können glauben, beizeiten die Belege hiefür sich zu sammeln. Gleichzeitig mit dieser Beschreibung wird auch die Verzeichnung der in der Stadtgemeinde befindlichen und in dirsrn AlterSklaffen stehenden Fremden vorgenommen werben, welche sich daher zu diesem Zwecke gleichfalls an jenem Tage mit ihrem Heimatscheine. ArbeitSbuche oder sonstigen LegitlmationSurkunden bei Vermeidung der gesetzlichen Folgen hieramtS zu melden haben. Stadgemeinde Amt Marburg als politische Behörde, am 28. Oktober 1866. Der Bürgermeister: Cßpßtiier. Eine Wohnung ° bestehend in vier Zimmern und einem Kabinet ist s0t,lkich zu beziehen. Nähere An»kunst in der Kärnti»ergaffe bei Johann Kartin._ Ein Korst-hhund groß, bran«. mit einer Schnur und einem Meffingring am Halse, bat sich Samstag den 27. Oktober vom Hause verlaufen. Del? Mnder wird um Rückstellung gegen Belohnung ersucht. Noch, Hauptmann. für Allerheiligen auS künstlich getrockneten nnverwelklichen Blumen empfiehlt zur geneigten Abnahme der Gärtner i» der Rebengasse Rr. 17V. Circa Svv Stück hochstämmige veredelte 3—4jährige Apfel- und Birnbäuuie in den besten Sorten sind zu verkaufen. 411) Max fretherrltch ». Ikaft'sche Gärtnerei. ______Marburg, Magdalena-Vorstadt Rr. SS. Kirchenwein Lizitation zu St. Barbara bei Wurmberg. Am 5. November d. I. Vormittags lverden allda im Kirchenteller der Pfarre St. Martin 25 Startin und im Kirchcnkeller dcr Pfarre St. Barbara 10 Startin neue Weine sammt Gebinden gegen glcich bare Bezahlung lizitando veräußert lverden. St. Martin bei Wurmber^ am 26. Oktober 1866. _ Nr. 10072. (412 VxeßUtive Aahrniffe«»»erft-igernng. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg »vird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen deS G. H. Ogriseg in Marburg die exekutive Feilbietung der dem Sebastian Bogatitsch in KranichSfeld gehörigen, mit gerichtlichem Pfandrechte belegten und auf 76 fl. 50 kr. öst. W. geschätzten Fahrnisse, alS: Pferde, Wägen und Einrichtungsstücke, bewilliget und hiezn zwei FeilbictungS'Tagfatzungen, die erste auf den 7., die zweite auf den 21. November 1866, jedesmal von 10—11 Uhr Vormittags in KranichSfeld Haus Nr. 46 mit dem Beisatze angeordnet »vorden, daß die Pfandstücke bei der ersten Feilbietung nur um oder über den SchätzungSloerth, bei der zweiten Feilbietung aber auch unter demselben gegen sogleiche Barzahlung und Wegschaffung hintant^egeben werden. Marburg am 27. September 1866. Nr. 10071. (413 Aahrniffe« - Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: SS sei über Ansuchen deS G. H. Ogriseg in Marburg vie exekutive Feilbietung der dem Lorenz Adelstein in KranichSfeld gehörigen, mit gerichtlichem Pfandrechte belegten und auf 44 fl. 50 kr. öst. W. grschätzten Fahrnisse, als: ein Fuhrwagen und mehrere Einrichtungsstücke, bewilliget und hiezu zwei FnlbietungS Tagsatzungen, die erste auf ven 7.. die zweite auf den 21. November 1866. jedesmal von 11—12 Uhr Vormittags in KranichSfeld Haus Nr. 19 mit dem Beisatze angeordnet worden, daß die Pfandstücke bei der ersten Frilbietung nur um oder über den Schätzungswerth, bei der zweiten Fkilbietung aber auch unter demselben gegen sogleiche Barzahlung und Wrgschaffung hintangegeben werden. Marburg am 27. September 1866. Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. Räch Wien: Nach Teiest: Abfahrt. 6 Uhr 19 Min. Krüh. Abfahrt: 8 Uhr 15 «in. Krith. e Uhr 48 Min. At»ends. S Uhr S «in. A»e>d». Aach Billach: Abfahrt: 9 Uhr Krüh. Die gemischten Züge verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Triest: Abfahrt: 12 Uhr 44 Min. Mittag». Abfahrt: 1 Uhr 26 Min. Mittag». Eilzug verkehrt von Wie» »ach Triest und »o» Triest »ach Wie« Dienstag, D»nnerst«ß und Samstag. «»ch Wie»: «»ch Teiest: Abfahrt: Z Uhr »6 Min. Mittag». Avftthet: 1 U^ SZ Mi» Mittag». Feuer-Signale für Marburg. An der großen Glocke deS Stadtpfarr-ThurmeS: 4 Schläge bei einem Brande in der inneren Stadt. 3 ........... Srazer-B-rstadt^ 2 1 Schlag „ Kärntner-Vorstadt. „ Magdalena-Borstadt. Ne»«e»i»t: Kr»»t WieSttz aler. 2. t« öt.v. Dr»«t »Ad — Td»ar» Ia»schjtz i> M»r»«rg.