präi«imtr>>lio»s-prrisr: Für Laibach: Ganzjährig . . • 8 fl. 10 kr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ M i l der Post: Ganzjährig . . . 11 fl. — lt. Halbjährig . . . 5 „ 50 „ vierteljährig. . . 2 „ 75 „ Kür Zustellung in« Haus viertel- jährig 25 kr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern s kr. Laitmcher KeüaklU« «abnbofgaffe Dir. f '.;v ' 'Vf4< Taftblatt. Anonime MittheUungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendel. Lrprdilron nni 31) Ourrnti: vy,< »ongrciplay Är. 81 («uchha! vcn 9. v.lleinmayr * ft. Bamberg/ 3nftrtiott6p«lft: Für die einspaltige Petitjule 3 kr. bei zweimaliger Einfchalliixg A 5 kr. dreimal ü 7 fr, Jnfertionsslempel jeteJmal 30 kr. i'ti gröberen Juferalen ur.b Öfterer Einschaltung entjvrechendcr Rabatt. Nr. 75. ianretag, V April 1871. Morgen: Palmsonntag. Monlag: Richard. 4. Zahrgang. Gleiches Recht fiir alle! Wir leben in einem Rechtsstaate, in dem alle Staatsbürger vor dem Gesetze gleich sind und das Gesetz für jeden Staatsbürger gleich sein soll. So steht es wenigstens in unserer Magna Charta geschrieben. Nicht das Belieben der Regierenden, sondern Recht und Gesetz sollen den Bürgern ihre individuelle Freiheit wahren, und tit Berechtigung und Verpflichtung das gleiche Maaß einem jeden derselben, sei er welche» Stammes und welcher Religion, sei er welcher politischen Anschauung immer, znthcilen. Auch diese Grundsätze stehen i« unseren Per-sasinngSgesetzen geschrieben. In der Wirklichkeit ist freilich manches anders. Wir sahen slavische Männer Oesterreichs nach Moskau und Petersburg wandern, dem Ezar aller Reußen ihre Huldigung, fast wie Unterthanen, zu Füßen legen, jedenfalls ihn als den obersten Schirm-Herrn des Slaventhums verehren, und auf die einstige Herrschaft der Slavija über Europa toasten. Sie ging;» und kamen unbeirrt. Wir sahen eine Reihe von Tabors int Süden und Rotden Oesterreichs, in denen mit einer Leidenschaftlichkeit gegen die Grundgesetze des Staates, gegen die staatlichen Einrichtungen, gegen die Staatsorgane gesprochen wnrde, die uns glauben machte, daß wir iw England, in der Schweiz oder in Nordamerika uus befinden, so schrankenlos war die Freiheit der Rede. Wir hörten in Kirchen und katholischen, sowie katholisch-politischen Bereinen Predigten und Reden, läse» Hirtenbriefe und Flugblätter, die ganz offen den bestehenden verfassnngsrechtlichen Gesetzen nicht blos den Krieg erklärten, sondern sie als nichtig, als nicht bindend bezeichnten, und so mindestens mittelbar zum Widerstande gegen daS Gesetz anfeuerten. Die Agitatoren und die Agitationen blieben größtentheils ««behelliget, und wo die Staatsgewalt gegenüber hervorragende« Personen eintrat, that sie ihnen wahrlich nicht weh. Wir sahen, wie Verfassungsgegner die Verfassung vollständig verleugneten, wir sahen sie ^ in Vereinen und unter offenem Himmel gegen die Ver-fassungsa«hä»gcr mit Hohn, Spott und sifischer Drohung Hetzen, wir sahen sie ganze Lolksstämme aufreizen zum Hasse, zur Zwietracht, zum — sisi-schei, Kampfe gegen eine« anderen Stamm, dessen einziges Verbrechen es ist, daß er in der Kultur voraufteht und mit Aufopferung seiner Interessen, mit wahrer Selbstentäußerung dafür kämpfte und litt, daß alle Bürger Oesterreichs, welchen Stammes immer, frei seien, der den Gegnern alle die Rechte erstritt, die sie gegen ihn wenden, und der in ihren Augen die Hanptsünde begeht, daß er für die Verfassung ein steht, die Oesterreich zusammenhält. Wir sehen die Gegner der Verfassungstreue« mit den ultramontanen uud feudalen Parteien in innigste Verbindung treten und sie in dein Bestreben unterstützen, Oesterreichs Macht wieder der Herrschaft Roms nnterznordnen und das freie Volk wieder einzelnen, besondere Vorrechte beanspruchen den Ständen zu unterwerfen. In all diesen Fällen sahen wir die Freiheit bis anss äußerste in Anspruch genommen. Wie steht eö aber ans der anderen Seite? Ein Volksstamm von nicht zu bestreitender österreichischer Vojalitat, der sich des stärksten öster reichischen Bewußtseins erfreut und uie dem Kantönli - Geiste daS Reich zu opfern bereit war, will den Frieden nach einem blutigen Kampfe, den die Bildung und die Thatkraft seiner Stammesbrüder zui« Siege für dieDeutscheu «'endete, feiern und die daraus resultirenbe Einigung der deutschen Staaten zu einem deutschen Reiche festlich begehen, da darin eine Sicherung der Fortentwicklung der germanisch»« Kultur gegeben ist. Kein Wort verlautete, daß man den neuen deutschen Kaiser um Schirm und Schutz anrusen wollte, wie es slavische Blätter und slavische Männer Oester reich« gegenüber dem russischen Ezar schon gethan ; keine Silbe klang österreichfeindlich, denn gerade dieser Stamm lebt und arbeitet vor allem für Oesterreich. Oesterreich im Buude mit Deutsch' land! Das war die Parole, ein Losungswort, das kein Fortschrittsfreund unberechtigt finden wird gegenüber der Parole: Oesterreich im Bunde mit dein panslavistischen Rußland. Man verbot sie als anti-österreichisch und die Neutra'ität verletzend! Liberale Männer, die jederzeit für Oesterreich eingestanden sind und nicht bloS von Ländern unter der Krone der Habsburger spreche», die nicht mit dem Anstande fofettiren, mit ZukimftS- und gewaltigen Reichen der Jetztzeit, wollten einen frohen Abend begehen und dabei in harmloser Weise des Erbfeindes jeder freien menschlichen Entwicklung, des Muckerthums gedenlen. Doch nein, das dürfen sie nicht, denn sie, die jederzeit dem Gesetze Achtung bezeigt haben, die nie mit Knütteln auszogen, um politisch-schlagfertig zu fein, sie könnten regierungsfeindlich denken, und das darf man nicht dulden. Während die einen durch eine Friedensfeie^ Feuilleton. Die Untersuchung künstlicher Erdhiigel (gomile). Künstliche Erdhügel ($umuli) in Gestalt von kegelförmigen Erhebungen kommen auch in Krain j?,or> so z. B. int Sitticher und Möttlinger Bode«, sie werden vom Landvolke mit dem Namen gomile TiAt^nef" bisher sind noch keine verläßlichen Nach-mi« « i,t)ev die Eröffnung eines dieser, jedenfalls faunt n^wi^cr 3eit stammenden Denkmäler be- A' 9*U Ift m«> mir In »>. sipfii "uch in anthropologischer Be- Lffmnms •! ^'ch"g, daher hat auch die junge, aber ftm3iCn»ntr 0|)n °6if4c Gesellschaft iu Wie» fn6t . fur Urgeschichte den Beschluß ge- w Vnm, nnftruftio" für Abtragung und Eröffnung ^ veröffentliche». Dies ist «uu ge- bdtet” Mruf?ioSee,ler un6- bie>e s°rgMitz bear-weigentlich für jeden, ‘"f* ">mM' -«—m. , B An vielen Orten der österreichische» Länder befinden sich, meist ,n Ebenen, einzelne kegelförmige Hügel (Tumult), die offenbar künstlich aufgeworfen sind und die nicht unbeträchtliche Höhe von 40 bis 50 Fuß bei entsprechendem Durchmesser haben. Durch ihre absonderliche Größe sowie durch ihre Vereinzelung unterscheiden sie sich von den gewöhnlich weit niedrigeren und in Gruppen beisammen stehenden heidnischen Grabhügeln, die in Steiermark, Ungarn it. s. w. häufig sind. Ihr Name ist verschieden: in Niederösterreich heißen sie Mu> gellt, auch Heidenbüchein, in Steiermark wohl Gold-kogelu. Diese vereinzelten Kegelhügel sind noch wenig untersucht, daher man über ihre Bestimmung völlig im Unklaren ist. Einige vermnthen in ihnen heidnische Gräber, andere halten fie fiir Fahnenhügel der Türken oder Kreidefeuerpuukte. Der sehr große bei der Deutsch-Altenburger Kirche wurde vor ungefähr 45 Jahren angegraden, ohne daß etwas gefunden wurde; der bei Zogelsdorf vor zwei Jahren untersucht, wobei man Spuren von doppelten Bohlenwänden, dazwischen massenhaft große Gefäßscherben mit eingegrabenen Ornamenten fand, ferner eine Bronzenadel, ganz ähnlich denen von Hallstadt und einige andere Bronzegegensttinde, — also ohne .Zweifel Erzeugnisse der vorchristliche» Zeit, eine Grabstätte würbe aber nicht entdeckt. •; Nachdem diese HSgel, die in einem Zusammenhänge unter einander zu stehen scheinen, manche Ausbeute für die älteste Kulturgeschichte versprechen so hat sich die Sektion für Urgeschichte des anthro-polischen Vereines die nähere Erforschung dieser merkwürdigen Tumali zur Aufgabe gesetzt. In dieser Beziehung erscheint wünschenswerth: 1. Die genaue Angabe, wo sich solche Hügel befinden, um deren Verbreitungsbezirk, den Charakter der Oertlichkeit, wo sie errichtet wurden, und den allfälligen Zusammenhang unter einander fon-statireii zu können. 2. Die wissenschaftliche Untersuchung einer möglichst großen Anzahl derselben. In Bezug aus den ersten Punkt ist es für jeden, der einen solchen Tumulus keimt, leicht, denselben auf einer Spezialkarte einzuzeichnen, was auch nach genauen schriftlichen Angaben geschehen kann. Jede derartige Anzeige wird der Sektion sehr willkommen sein. — Die aus Erde aufgeworfenen, einzeln und frei aus der Ebene oder von einer Hügelkuppe aufsteigeiideu kegelförmigen Tumult sind leicht zu erkennen und mit natürlichen Hügeln kaum zu verwechseln. Bezüglich der Untersuchung der Tumuli ist, wenn die Wissenschaft daraus Nutzen ziehen soll, ein siftematifcher Vorgang und besondere Umsicht nothwendig. ES handelt sich dabei weniger um den Werth der allfällig darin befindlichen Gegenstände, eine« Neutralitätsbruch begehen würden, stärken die ändern wahrscheinlich die österreichischen friedlichen Beziehungen nach außen, wenn sie bei etnciit MaSkenballe den Kaiser des deutschen Reiches verhöhnen, Herumstoßen und endlich beim Fenster hinauswerfen; und wenn sie mit den französische» freigelafsenen Kriegsgefangenen auf die künftige Rache Frankreichs toasten. Wir möchten denn doch wissen, was mail tn Oesterreich sagen würde, wenn man auf einem MaS-kenballe in Deutschland, Frankreich oder wo anders, wo auch offizielle Persönlichkeiten erscheinen, eine ähnliche Demonstration gegen Oesterreich in Szene setzen würde ; ob man das auch als ein friedfertiges oder unter gegebenen Umständen als ein NentralitätS-Simptom auffassen würde? Männer, die auf dem Boden des verfassungsmäßigen Rechtes stehen, wollen eine Schule gründen, die die religiöse Erziehung der Kinder — man verstehe wohl, die religiöse, nicht die sittliche, den Elter» allein überläßt — trotz Grundrechte dürfen sie es nicht. In Tirol darf aber jeder Schullehrer und jeder Kaplan die Kinder in der Schule gegen Reich und Gesetz Hetzen und die frohe Unschuld des Kindesgeistes mit dem Geiste fanatisirter Leidenschaftlichkeit vergiften. Und was sie im deutschen Tirol dürfen, das geschieht natürlich auch im fla-vischen Tirol, bei uns nämlich. Ist da Sonne uud Schatten gleich vertheilt? Wir rufen nicht nach Polizei und Gericht — wir fordern nur gleiches Recht, wie es die ändern haben, ja wir fordern nicht einmal so viel, wir fordern nur das volle Recht, das uns die Verfassung gewährleistet! _______________________ Das Wiederauftauchen der Sozial-Demokratie. Die Sozial - Demokraten beginnen die Kvpfe wieder ein wenig zu heben, seitdem Herr Cchaeffle am Ruder ist. Versammlung folgt aus Versammlung, und das von Wien aus befohlene Programm gelangt überall, und zwar fast überat einstimmig, zur Annahme. Zum Verwundern ist das gerade nicht. Sind ja diese „Volksversammlungen" .fast ausschließlich von Arbeitern besucht, da die Richtarbeiter theils nicht den Muth, theils nicht die Lust haben, zu erscheinen. Nur in Klagen-fitrt war das kürzlich anders. Es erschienen bei der Versammlung nicht wenige der Intelligenz ungehörige Herren und beteiligten sich recht lebhaft an der Debatte. Der Grazer Korrespondent eines Wiener Blattes hält deshalb die Wiederbetheiligung der Intelligenz an solchen Versammlungen auch für das einzige Mittel, itt die Arbeiter wett, welche noch gänzlich im Schlepptau einiger sozialistischen Führer geht, wenigstens über die größeren politischen Fragen einige Klarheit zu bringen. Nothiuendig wäre dieselbe im höchsten Grade, beim was toi solchen Gelegenheiten gesprochen werde, sei mitunter entsetzlich konfuses Zeug. DieAdreßdebatte im deutschen Reichstage wurde vorgestern begonnen und erledigt; sie lief, Dank der Mäßigung und Leidenschaftslosigkeit der MajoritatS-Partei, ohne Sturm ab, obschon sie mit einer Fülle persönlicher Bemerkungen endete, bei denen Bischof Ketteler eine Rolle spielte. Sämmt-liche Tribünen waren überfüllt. Benningsen befürwortet seinen Adreßent-wurf und hebt hervor, daß derselbe von vornherein alle kriegerischen Hoffuuugeu abschneide. Er betont das Prinzip der Nicht-Intervention. Das Kaiserthum sei weit entfernt von einer deutsch-italienischen oder deutsch-christlichen Politik. Reichensperger weist den Vorwurf kriegerischer Gelüste zurück; er wollte in der Adresse nur erklären, daß cs oft die SelbsterhaltungSpflicht gebiete, Gefahren abznweisen, die ans der Verletzung der Verträge entstehen. Schulze-Delitzsch: Das deutsche Volk muß abstreifen, was dem früheren röinisch-deutschen Kaiserreich anklebte und das Fundament des deutschen Reiches unterwühlte. Miquel: Wie kan» man von uns, einem Reiche mit 3/5 protestantischer Bevölkerung und von dessen katholischer Bevölkerung nur ein geringer 2; heil eine Intervention zu Gunsten des Papstes wünscht, eine solche ernstlich verlangen wolle» ? (Lebhafter Beifall.) Ketteler bestreitet den Satz der Majoritäts-Adresse, daß das deutsche Reich aus festeren Grundlagen, denn je wieder aufgerichtet sei. Man müsse bedeuten, daß Deutschland tausend Jahre bestehe, daß der Wahlspruch: Justitia regnorum fundamentum und die Gottesfurcht seine Pfeiler gewesen seien, und daß dies beim neuen Reiche noch fraglich sei. Wenn der Nicht - JnterventionSsatz in der Adresse stehen bleibe, dann dürfte Deutschland sich auch nicht rühren, wenn San Salvador den Handelsvertrag nicht einhielte, oder Frankreich fortfahren würde, Deutsche zu mißhandeln. Es müsse dem Kaiser freigestellt sei», sich des Papstes anznnchmen, was übrigens in der Minoritäts-Adresse gar nicht auSge sprechen wird. B o l k: Die katholische Wahlagitation in Baiern versprach dem Volke die Intervention des deutschen Kaiserreiches für den Papst. Deshalb ist es unerläßlich gewesen, die Politik der Nicht-Intervention in der Adresse nachdrücklichst zu betonen. Ich leugne, daß die Gottesfurcht im Mittelalter auf höherer Stufe staub als in der Gegenwart. (Bravo.) Bethnfy - Huc protestirt, daß irgend eine Partei des Hauses die Gottesfurcht als Domäne für sich in Anspruch nehme. R ö in c r (Württemberg): Die Süddeutschen, die sich hier konservativ nennen, haben es in der Heimat mit der äußersten Demokratie gehalten, als es ihnen diente. Probst gibt dem schmerzlichen Gefühle Ausdruck, daß hier noch viele Deutsche fehlen, die deutsche Einigkeit also noch nicht voll erfüllt sei. Von 312 Abstimmenden stimmen 243 für, 63 gegen die Adresse, 6 enthalten sich der Abstimmung. Frankreich eilt mit Riesenschritten dem Bürgerkriege entgegen; der Ausbruch desselben ist nur noch eine Frage von wenigen Tagen. Sein Ergebttiß wird entweder eilte Restauration oder die Etabliruttg einer neuen Gewaltherrschaft sein. In Paris hat eine Minorität von kaum einem Viertel der Wahlberechtigten eine neue Kommunalvertretung eingesetzt, hinter welcher das frühere Zentralkomitee als Souffleur fungirt. Garibaldi ist Ehrenpräsident des „Zentralsubkomitee," wie die neue Regierung sich nennt, A s s y, der Arbeiter, wirklicher Präsident. Außerdem ist Dtwal Kommandant der Artillerie, Henry befehligt die Infanterie, Bergeret die Kavallerie. Wie man sieht, ist das Tollhaus so ziemlich fertig. Es fehlt nur noch, daß man irgend einen Kohlenarbeiter oder sonst etwas zum Handelsminister macht. Die öffentliche Gewalt liegt unbedingt in den Händen des Proletariats, so daß sich selbst die besseren Elemente, die ihm bisher als Führer gedient, von ihm lossagen und die Freunde der Ordnung schon im Hintergrund stehen. Was das neue Regiment eigentlich will, ist »och nicht bekannt. Höchst wahrscheinlich wissen eS die Gesellschaftsretter von heute selber »och nicht. Nur daS eine leuchtet aus ihren konfusen Reden und Proklamationen hervor, daß die Stadt Paris eine selbständige Stellung im neuen französischen Organismus erhalten soll. Ihre Absichten dürften überhaupt schwerlich die lautersten sein, da sie die Öffentlichkeit, wo sie nur immer als Garantie der Gerechtigkeit erscheinen könnte, ausschließen und Stadt und Fortsetzung in der Beilage. weniger um diese selbst, als um eine genaue Beobachtung der Art der Anlage des Hügels, der Lage und Zusammengehörigkeit der Fundgegenstände, kurz aller "der Umstände, welche bei der Anfertigung des TmuuluS ftattfande». Nach vorgenommener genauer Messung des Hügels wird es in den meisten Fällen da« zweckmäßigste sein, einen Gang oder Stollen durch den Mittelpunkt desselben, im Niveau des äußeren Boden« zu graben, wobei man zwei Punkte der Peri-frrie und den Mittelpunkt kennen lernt. Damit ist es aber noch keineswegs genug, sondern es muß auch, wenn die Höhe zu groß ist, um einen offenen Gang durchzugraben, vom Scheitel gegen den Mittelpunkt ein breiter Schacht gegraben werden, denn verschiedene Beispiele in anderen Ländern haben gezeigt, daß die Grabstätten in Hügeln in deren Mitte a) im Niveau des äußeren Bodens, b) weit über demselben, c) in der Mitte der Hügelhöhe, ja sogar noch höher liegen. Aber sie wurden bisweilen auch tiefer als die Basis des TumuluS ist, angelegt, daher man jedenfalls in der Mitte tiefer graben muH, als der Durchstich, bis auf den gewachsenen Boden. Seltener sind Grabstätten in der Periferie, in welchem Falle der Hügel natürlich nach allen Seiten zu durchsuchen sein wird. In der Regel kann man annehmen, daß wenn man den Umfang an 2, höchstens 4 Stellen untersucht hat, ohne etwas zu finden, von einer weiteren Durchforschung der Periferie kein Resultat zu erwarten steht. E« ist zu beachten, ob der Hügel mit Steinen umkränzt ist, oder ob sich in dessen Innerem eine regelmäßige Steinsetzuug befindet, die dann zu verfolgen ist. Stößt man auf einen aus Steinen zusammengesetzten Gang, so wird man bei Verfolgung desselben sicher auf die Grabstätte kommen. Die heidnische BestattungSart war eine dreifache : die Beerdigung des Leichnams, die Verbrennung desselben und Beisetzung der Ueberreste im Hügel oder im Boden, — die Aufbewahrung der Asche in Urnen. In seltenen Fällen, namentlich zu Hallstadt, wurde auch die theilweise Verbrennung beobachtet, nämlich die Beerdigung des Körpers und Verbrennung des Schädels oder auch umgekehrt. Stößt man beim Graben auf regelmäßig ge legte Steine. Gefäße, Asche mit Kohlen vermischt, oder auf schwärzliche, fettige Erde, die gewöhnlich durch Verwesung des Leichnams hervorgebracht ist, so muß mit größter Vorsicht weiter geforscht werden. Man soll sich nunmehr nur mehr hölzerner Werkzeuge, nach Umständen auch nur der bloßen Hände beim Graben bedienen, auch muß die Erde durchgesiebt werden. Man mache nun von oben Luft, damit man zu den Objekten von oben herab, nicht von der Seite, gelange. ES sollen die aufge-deckten Fundstücke nicht sogleich weggenommen, sondern wo möglich bis zum Schlüsse der Untersuchung auf ihrem Platze liegen gelassen werden, woraus man eine Zeichnung, oder doch wenigstens einen Situationsplan von der ganzen Ausgrabung mit genauer Bezeichnung der Gegenstände macht, dann erst dieselben aushebt. Während des Grabens wird man gut thun, sie mit dünnen Brettchen ans neuem Holze zu bedecken, damit sie durch die herabrollenden Steine nicht beschädigt, und im Falle, daß sie wieder mit Erde bedeckt würde», leicht wieder aufgefunden werden können. In Bezug auf den Begräbnißplatz ist zu beachten, ob das Skelett auf Schotter, gestampftem Lehm oder in einem Sarge liege, ob es mit feiner Erde, Sand oder Asche bestreut worden sei, ob e8 ganz oder blos am Kopse mit Steinen umstellt fei; beim Skelette selbst muß natürlich dessen Orien-tirung, Lage und Ausstattung bemerkt werden. Aehn-lich sind die Umstände bei Brandgräbern ins Auge zu fassen, ob die Verbrennung an derselben Stelle vorgenvmmen wurde — was aus der großen Menge von Kohlenresten und Brandspuren an Steine», Lehm und Erde zu erkennen ist — oder ob die verbrannten Ueberreste von der an einem anderen Orte Beilage zum „Laibacher TaiMatt" Nr. Land nach entgegengesetztem Maßstabe zu messen sich anschickeu. Die Nationalversammlung ist ihres Mandates für verlustig erklärt und ans bei* Nationalgarde werden Feldbataillone gebildet, um einem eventuellen Angriffe der Regierung von Versailles begegnen zu können. Die Nationalversammlung ihrerseits hat die Pariser Koinmunalwahlen für null mtb nichtig erklärt, bic Regiernug sammelt im ganzen Lande Freiwillig^,bataillone aus Mobilen und Freuudeu der Ordnung, um auf diesem Wege, und das ist das Traurigste, Mustersoldaten für die Linientruppen zu gewinnen und mit ihnen die widerspenstige Hauptstadt zum Gehorsam gegen die ^entralregierung zurückzuführen. Neben diese» offiziellen Bestrebungen aber halten die Dcpiitirlc» der legitimistischen und orlcani-stischen Partei Koimcntifel, um sich über bic schleunigste Wiederherstellung ber Monarchie zu verständigen. Wo bleibt ba bic Republik, bic gegenwärtig allgemein anerkannte Negierungsform von Frankreich, welche bic einen nicht preisgeben zu wollen, bie anderen schützen zu müssen erklären?! Und dabei haben wir noch weder der Jutriguen des Bonapartismus noch der kühlen Reserve der deutsche» Heer führung gedacht, obschon sich selbst Thiers und Jules Favre veranlaßt gesnnden, sie in der unzweideutigsten Weise i» öffentlicher Sitzung ber Mitschnlb an den Pariser Vorgänge» anzuklagen, die preußische» Regiernngsorgane dagegen nicht Worte genng haben, die Demoralisation und Entnervung des französischen Volkes zu brandmarken und ihm immer wieder zu-znrnsen, daß Ordnung und Ruhe im Laube nicht früher einkehren werden, als bis sich ein Mann gesunden, der mit eiserner Fanst wieder eine öffentliche Autorität aufrichtet mtb beit vierten Staub so gut wie bic anberen unter baö Joch seines persönliche» Willens beugt. Unbestreitbar liegt viel Wahrheit hierin und die Regierung rafft beshalb, wie bemerkt, sich zu rtnem entscheidenden Schritte auf. Das deutsche Oberkommando willigte ein, baß bic Pariser Armee auf 80.000 Man» gebracht werbe, uitb mit bicfci, Truppen wolle» Ducrot, Chanzy, Lcslo mtb Trochn in ber nächsten Woche bic rebellische Hauptstabt an-greisen. Die rotheu Gewalthaber richten sich mittlerweile nach Möglichkeit ;u energischem Widerstande ein. Barrikaden werde» befestigt, Wälle ausgcbes-sert n. s. w. uud gegen bie „Unzuverlässige»," d. i. diejenigen, welchen die jetzige Wirtschaft ein Gräuel ist, wird mit Gefängniß, Mord und Todt-schlag, Requisition u. s. tu. schonungslos vorgegan-ficit. Ju Folge dessen stocken denn mich alle Geschäfte, Paris gewinnt ein trauriges, ödes Ansehen, besinblichen Ustrine hiehcr gebracht worbe» feie», ob mit Steinen umstellt, ans geebneten Schotter ge-legt u. s. w. Auf Reste vou Holzmober ist genau Acht zu geben, ba ans dessen Menge mtb Lage sich schließen läßt, ob ei» Kloßsarg vorha»den war oder nicht, ebenso auf Spure» von Kleider» — die Verstor ^e«c» wurden in der Regel bekleidet begraben, denen oft nur Abdrücke itt Lehm oder in der Lrtlc mehr- sichtbar sind. Sehr widitig sind die Schädel von Skeletten, weil diese über Raße uud Herkunft der Verstorbene» Mlchlnß geben können; aus ihre Erhaltung ist daher besondere Sorgfalt zu verwende» und sie dürfe», wenn sie vorsichtig, mit Unterlegung eines Brettes auögehoben sind, erst wenn sic au der Lust etwas getrocknet sind, von dcr Erbe gereinigt werden. Von allfällig mitgcfunbeuen Thierresteit sind besonders bic Zählte der Bestimmung wegen wichtig. I» tticht römische,, Gräbern findet sich niemals eine Spnr von Mörtel; wenn daher daö Skelett, vder der Brand, oder die Urne in einer Steinkiste stehen, so ist diese nur ans Bruchsteinen zusammengefügt ohne Anwendung von Mörtel. Bei Urnengräbern sind die größeren Gesäße, welche die Ueberreste der Verbrennung enthalten, 75 bom 1. April. der Postdienst ist mangelhaft geioorden, da viele Beamte entflohen sind. Das „Pariser Journal" zählt bic verschiedenen Ausgaben des Zentralkornitee's auf und schätzt sie aus drei Millionen, ohne bic durch Unterbrechung des Handels verursachte!. Schade» i» Anschlag zu bringen. Dasselbe Journal berechnet, daß bic Volksjustiz in biefet* Woche mindestens 3;3 Leichname zum Ergcbniß habe. Ein Londoner Brief der Presse behandelt des weiteren bie Pariser Bewegung mtb ihre Ziele. Es heißt darin u. a.: „Die Pariser Bewegung hat beim ersten Anblick etwas Sinnloses, Zweckloses, und die erste Frage, welche sich jedermann stellt, geht dahin: Was wollen bic Insurgenten? Es versteht sich von selbst, daß der Konflikt zwischen Arbeit mtb Kapital im Hintergrunbe der Bewegung liegt. Aber bereit erste Tendenz geht dahin, bie soziale Rückkehr in bic geregelte Staatö-foriu zu Hit,beim, bie National-Vcrtrctung um ihr Ansehen zn bringen, bic Regierung als Feinb hiu-zustelleu unb vorberhanb die Jicpublik und hieraus die Staatslosigkeit anzustreben. Sobald Paris als Kommune konstitnirt ist, ist diese Stadt ans dem Staate heranögesprnngen, und cs handelt sich dann blos darum, daß die freie Konstituirnng der anderen großen Städte folge uud bic Kanunnnal-Verwaltung alles Regierungswesen ersetze. Die einzelnen Kommunen können sich bann bitrch Dclcgirtc über bie Konzcntrirnng unb Selbstverwaltung ihrer gemeinschaftlichen Interessen verstänbigen, aber Frankreich hat aufgehört zu existiren, geradeso, wie bic freie Liebe bie Heirat ersetzen soll. Das Zentralkomitee hat bei, kühnste», revolutionärsten Gebauten i» bei- unschuldigsten Form ausgesprochen. Seine Munizipalwahlen inaugurireu die Kommune und sind daher die Verneinung des Staates, der Regierung uud der Natioual-Vcrtrc-tuug. Es genügt, diese ungeheure Tendenz anzugeben, um deren Unerreichbarkeit nachzuweisen."________ Politische Rundschau. Laibach, l. April. Die seit einiger Zeit stattfindenden Besprechungen zwischen dem Ministerpräsidenten mtb den Führern ber Reichsrathsabgcorbnclcn ans Galizien sollen dem „N. Wr. Tgbl." zufolge ihren Abschluß gesunden haben. Wie berichtet wird, ist der Pakt zwischen der Rcgicrmig und der galizischen Delegation geschlossen und die Ernennung des Abgeordnete» von Grocbolski z»m Minister ohne Portefeuille in den nächsten Tagen zu erwarten. Es ist dieser Taze ein „Jahresbericht bcs k. k. Ministeriums für Kultus unb Unter« gewöhnlich von kleineren umstellt, auf. bereu Stellung genau Acht zu haben ist. Die heidnischen Grabstätte» find ohne Ausnahme mit Gefäßen aus grobem, wenig gebranntem, daher meist bröckligem mtb ans betti Bruch schwärzlichem Thon ausgestattet. Das Ausheben berselbcn erfordert große Vorsicht, weil sic meist durch die Feuchtigkeit des Bodens mürbe und häufig bitrch baö Gewicht der darüber liegende» Erde zerdrückt sind. Man muß baher trachte», sic vorerst von allen Seilen von Erbe frei zn machen, sie bann an einigen Stelle» mit Draht ober Bindfaden umwickeln, mtb wenn sie an ber Lust übertrocknet siub, durch Unterlegung eines Brettchens summt ihrem Inhalte langsam ausheben. Sind sic geborsten, so ist es gut, wenn die Sprünge nicht allzuweit klaffen, sie durch in Spiritus aufgelösten Schellack mittels eines Pinsels zn kitten. Die in, Gesäße befindliche Erde soll erst nach gänzlichem Trocknen des ThoncS vorsichtig herausgenommen werden. Als Kitt für gc brochene Töpfe ist außer Schellack auch Gips mit Gummiwaffer augerührt, oder Aetzkalk mit Topfen gemischt zn empfehlen. Zum Ausheben der Gefäße ist bei sandigem Boden trockenes Wetter günstiger, bei Lehmboden feuchtes, weil dieser sonst so hart ist, daß man die Urnen nicht herausschälen kann. rieht für 1870," der unter dein gewesenen Minister v. Stre in a y r vorbereitet wurde, veröffentlicht worden. Dieser Jahresbericht, der fortan jedes Jahr erstattet werden soll, hat bic Aufgabe, ein möglichst vollständiges Bild der Thätigkeit im Ressort des Kultus- und Untenichtsmitiistcriums zu geben, ferner die im Budget gestellten Anforderungen zu begründen unb die Durchführung der einschlägige» Reichs- und LandeSgesetze, sowie der betreffenden Resolutionen nachzuweisen. Er ist in erster Linie bestimmt, Sr. Majestät unterbreitet und den beiden Häusern des ReichsratheS vorgelegt zu werden uud in dieser Weise die maßgebenden Faktoren von den Bedürfnissen deS Unterrichtes in, allgemeinen und insbesondere von dem Stande der einzelnen Anstalten in Kenntniß zu setzen; er soll ferner im Amtsbereiche de« Ministeriums für Kultus und Unterricht selbst von ben Landesschulbehörden die Kontinuität der Geschäfte vermitteln, eventuell zum Austausche mit ändern Regierungen benützt und der Oessentlichkeit Übergeben werden. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht das vom 29. März datirte Gesetz über die Fort erheb» ug der Stenern nnd Abgaben, dann die Bestreitung des Staatsanswandes im Monat April 1871. Die „Narodni Listy," welche die Festkneipe des Turn - Vereines als „Preußenfeier unter Polizei -schütz" bezeichnen, bringen in berselbcn Nummer und in derselben Spalte den Bericht eines russischen Journals über eine Sitzung des Moskauer S t a d t r a t h e s, in welcher es anläßlich der Gründung einer nisssichcn Kirche in Prag zur Sprache kam, daß „die Ezechei, um ein „schönes Glockenwerk" bitten.“ Mit Rücksicht ans die „i nt m e r stärker heröortretenbe Wechselseitigkeit der Russen n n d E z e ch e it," sowie auf die Liberalität, mit welcher ber Prager St adt-r o t h bie Nikolanskirchc für bet, russische» Gottes-bienst abtrat, bewilligte ber Moskauer Stadtrath 6000 Rubel zur Anschaffung „schöner Glocken für Prag" und beauftragte eines feiner Mitglieder, Herrn Tschetwcrikosf, mit der Anschaffung nnd dem Trans portc dieser Glocken. In dem betreffenden Antrage heißt cs wörtlich: „So möge Moskau in Prag feine Stimme erheben, mit recht gläubigem Glockctiklang, mit beut milden Rufe zum Gebete unsere geistige Einigung mit bei, hervorragendsten Vorbildern des Westslaveuthnmö immer mehr und mehr befestigend.“ Sehr rührend und erbaulich zu lesen in biefer Aern deö „wahret, Ocstcrreichcrthums“, welches bekanntlich niemand glorreicher repräsentirt, als dir Ezcchcn. Auö dem «schweiget, der deutschen Thronrede über die Abtretu„g des Kreises Weißenburg au Baien, wird vielfach geschlossen, daß eine solche überhaupt nicht stattfinden werde. Das scheint Bei Waffen, welche gewöhnlich zur Seite des Verstorbenen liegen, insbesondere aber bei Schmuck-sacheu ist wieder deren Lage von Bedeutung, ob letztere am Kopfe, Halse, an den Armen ober Füßen (Fußringe) liege». Bermordertcs Hvlz zeigt weuig-1 teils oft bic Länge ber Griffe ober Stiele an, ebenso Faser» von Leber ober gewebtem Stoffe die Applikation der Metallschmnckfacheii. Bronze ist gewöhnlich mit grünem Roste überzogen, Eisen häufig völlig oxibirt. Gegeustänbe aus letzterem Metalle, selbst wem, sie gut erhalten sinb, unterliegen ber Zersetzung durch die Luft, daher man sie mit einer Lösung von Fifchleim (Hausenblase, Gelatine) überziehen und „ach gehöriger Trocknung mit einer Mischung vou Leinöl und Wachs firnissen soll. Bein wird durch Tränken mit Stearin oder Wachs wieder fester. Der grüne Rost (die edle Patina) der Bronzen darf nicht entfernt werden. Vor allem wichtig ist eine genaue Beobachtung, Beschreibung und wo möglich graphische Darstellung des Fundes in seiner Totalität, denn nur aus allen, scheinbar oft unwichtigen Umständen läßt sich ein Bild gewinnen, welches einen Schluß auf die Sitte», Gebräuche, überhaupt die Kulturzustäude des Volkes gestattet, das diese in unsere Zeit Ijereit,ragenden Denkmale errichtete. jedoch irrig, es wird vielmehr übereinstimmend gemeldet/ daß man in Berlin entschlossen sei, Baiern durch die Abtretung des Kreises Weißenburg für den Gebietsverlust zu entschädigen, welchen cs 1866 erlitten hat. Preußen ist hiezu entschlossen aus Gefühlen der Gerechtigkeit, der Uueigennützigkeit, der Dankbarkeit für die loyale und opferreiche Haltung Baierus, sowie aus Rücksichten politischer Klugheit, weil man meint, daß nichts mehr geeignet sei, die seit 1866 mit Preußen schmollenden Parteien in Baiern zu versöhnen, als dergleichen greifbare Beweise von Selbstlosigkeit und wahrhaft bundesfreuud-lichen Gesinnungen. Bei der Berathuug über die Organisation von Elsaß-Lothringen will der Bundesrath eine bezügliche Vorlage einbringen. In Fulda werden binnen kurzem abermals deutsche Bischöfe zu einer geheimen Besprechung zusammentreteu. Gegenstand der Berathuug sollen diesesmal nach der „A. A. Ztg." folgende vier Punkte fein: 1. Maßregeln gegen die noch immer gegen das Unfehlbarkeitsdogma opponirende» Priester und Laien; 2. Stellung der Kirche zn dem neuen deutschen Kaiserreiche; 3. Berufung einer Sinode im Herbste dieses Jahres, welcher die deutschen, österreichischen, ungarischen und polnischen Bischöfe beiwohnen sollen; 4. Gründung der längst in Aussicht genommenen katholischen Universität. Die D e m o b i l i s i r u n g der norddeutschen Truppen wird zunächst auf die Garnisonsbataillone (welche anfgelöst werden) und auf die unberittene Landwehr ausgedehnt; ferner werden die vom Kriegsschauplätze heimkehrcudcu Besatzuugstrnppen, die Reservekavallerieregimenter, dieRcservcjägcrbaiaillonc, die Reservebatterien bei ihrem Eintreffen am Orte ihrer Formation sofort demobilisirt und aufgelöst. Waö die Marine betrifft, so ist deren vollständige Zurückführung aus den Friedensstand angeordnet, womit eine umfangreiche Entlassung von Mariue-trnppen verbunden ist. Eine Note des deutschen Reichskanzlers an ThierS erklärt formell, Deutschland anerkenne nur jene Negierung in Frankreich, welche den Präliminarfrieden abgeschlossen. Die „Times" meldet: In Folge einer neuen Konvention hat der Rücktransport der französischen Kriegsgefangenen wieder begonnen. — Die Einwilligung des Generals Fabrici zu der Erhöhung der Pariser Garnison auf 80.000 Mann ist an die Bedingung geknüpft, daß die Berliner Negierung dieses Uebereiukommeu ratifizirt. Daö offizielle GesammtresuÜat der in Paris vorgenommenen Wahlen ergibt, daß 360.000 Wähler sich der Abstimmung enthalten haben. Ans die Anhänger der Insurrektion fielen 100.000 Stimmen, ans die bisherigen Mitglieder der Mtmzipalität blos 40.000. Der Fürst Nikita gründet die erste Stadt in Monteliegt o am Flusse Ezeta, wohin Herzegowiner und Albanesen wegen des Handels kommen. Die Bauplätze werden umsonst vergeben; der Ort soll auch starke Befestigungen bekomme». Zur Tagesgeschichtc. — EUs Gemeinden des Bezirks Buccari im kroatischen Küstenlands verweigern unter Protest die Rekrutenstellung mit Hinweis auf die ungesetzliche 93e< freiuug Fiume's von der Wehrpflichtleistung. Die Gemeindevorsteher überreichten selbst den Protest. — Mit dem 11. April d. I. erscheint in Agram ein neueS deutsches unabhängiges Tagblatt unter dem Namen: „Agramer Lloyd". — Aus Kathrein wird dem „Tagesboten aus Mähren" geschrieben: Unsere P. T. Seelenhirten treiben es nunmehr schon in der Profanirnng der Kanzel in« Blitzblaue. Unser Kooperator P. Gruda, ein Denischenfrefser, wie man selten einen findet, donnerte SamStag von der Kanzel herab gegen den Besuch des hier befindlichen Ringelspiels, nicht weil eS eine Sünde sei, sondern weil die Besitzerin eine Deutsche ist. Das ist denn doch zu arg, was unseren geistlichen Herren schon alles den Stoff zu Predigten liefern muß. Ob sich die Ringelspiel-Besitzerin noch durch eilte andere Sünde den Haß unseres Kaplans zugezogen hat, wissen wir nicht, doch das wissen wir, daß das Ringelspiel seit dieser Predigt nun doppelt so stark besucht wird, als früher. — In UrSzad (Bihar) ist kürzlich, wie Pester Blätter versichern, ein Mann zum Lehrer gewählt worden, der des Lesens und Schreibens unkundig ist. — In der Stadt Posen kam cS am 22., dem Geburtstage des Kaisers Wilhelm, zu Exzessen gegen die polnischen Einwohner, welche am Abend nicht illnmi-nirt hatten. Die nicht erleuchteten Fenster wurden von Soldaten und Straßenjungen durch Steiuwürse eiuge-schlagen. Unter den von den Exzedenten heimgesuchten Gebäuden befanden sich mehrere Hotels und das graft. DzialynSki'sche Palais. Der „Posener Ztg," zufolge waren an jenem Abende mehrere Soldaten zu deu betreffenden Hausbesitzern gekommen und hatten dieselben aufgefordert zu illuminiren; erst nachdem dieser Aufforderung keine Folge geleistet wurde, erfolgten die Exzesse. Uebrigens sollen unter den Soldalen, welche wegen diesen Ausschreitungen verhaftet wurden, die meisten polnischer Nationalität sein. — In der Sitzung des deutschen Bnndesraihes am 24. d. wurde ein Vorschlag der österreichischen Die» gierung wegen Einberufung einer internationalen Konferenz zur Berathuug von Maßregeln gegen die Einschleppung der Rinderpest vorgelegt. — Man schreibt aus Berlin: In Geldsachen hört nicht bloS die Gemüthlichkeit — bei den Franzosen auch dcc Deutschenhaß auf, inid es scheint fast, daß derselbe nur von solchen genährt und geschürt wird, die nichts zu verlieren haben. Französische Kanfleute und Fabrikanten überschütten nämlich ihre früheren deutschen Geschäftsfreunde mit Briefen, in denen sie um Wiederaufnahme der unterbrochenen Verbindung ersuchen. Namentlich ist dies in der Weinbranche und auch im LuxuSfache der Fall. Eiue hiesige sehr bekannte Mode-waaren-Handlung hat beispielsweise in einer einzigen Woche ans Orleans, Lyvri, ja selbst ans dem heiligen Paris etwa zwei Dutzend Briefe erhalten, die von den Versicherungen freundschaftlicher Gesinnung förmlich überfließen und in denen die Schreiber die Hoffnung ans-sprechen, recht bald wieder mit Aufträgen beehrt zu werden. — Der Vatikan hat — wie der „Presse" aus Rom gemeldet wird — die Abhaltung der großen Kirchenfeste in der Osterwoche untersagt. — Garibaldi hat Caprera bis zum 27. März nicht verlassen. Er erklärte, er gedenke cd auch nicht so bald zu verlassen. Stiftsprobst Döllinger gab am 28. d. sein Erwiderungsschreiben ab. Dasselbe schließt im Wortlaute: Ich kann mir nicht verbergen, daß diese Lehren, an deren Folgen das alte deutsche Reich zugrunde gegangen, falls sie bei d m katholischen Theile der deutschen Nation herrschend würden, sofort auch den Keim des unteilbaren Siech-ihnins in das eben erbaute Reich verpflanzen würden. Döllinger erklärt, daß er als Christ, Theologe, Geschichtskundiger und Staatsbürger diese Lehre nicht annehmen könne, und fordert, daß ihm entweder vor dem gefammten deutschen Episkopat auf einer eventuellen Versammlung desselben in Fulda, oder auf einer engeren Theologen-Konferenz in München Gelgenheit gegeben werde, den wissenschaftlichen Beweis zu führen, daß das Unfehlbarkeits-Dogma mit der Heiligen Schrift, sowie mit der konstanten Tradition des ersten Jahrtausends der christlichen Kirche im Widerspruch stehe und nur durch Fälschungen atttuälig in die Kirche intportirt worden ist. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (F leis chtarif pro April.) Das Pfund Rindfleisch bester Dualität von Mastochsen kostet 20 kr., mittlere Sorte 22 kr., geringste Sorte 18 kr.; von Kühen und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 23, 19 und resp. 15 kr. — (Von den Bischöfen der slovent-scheit Landestheile) wurde der Regierung eine Denkschrift überreicht, worin um Abänderung des Wehrgesetzes gebeten wird, indem in Folge desselben sich ein großer Mangel an Geistlichen einstellen wird. Der Bauernstand, ans dessen Mitte sich der Klerus meist rekrutirt, will nämlich seine Söhne nicht mehr in die Schule schicken, auf die Gefahr hin, daß dieselben nahe am Eintritte in die Theologie in den Soldatenrock gesteckt würden. Diese Besorguiß deS LaitdmanneS hat schon Heuer einen bedeutenden Ausfall von Schülern an den krainifchen Gimnasien zur Folge gehabt. — (Konzert derfilhar m. Gesellschaft) am Montag de» 3. April. I. Ab,Heilung. Fierrabras-Onverture von Schubert. Tag des Herrn, zweistimmig. -von F. Mendelssohn-Bartholdy, und Frühlingslie'd, dreistimmig, von C. Kammerlander, beide vorgetragen vom Damenchor. Ballade et Polonaise für die Violine, von Vienxtemps, vorgetragen von Herrn DSfar Rieding. Arie auS der Oper: „Das Nachtlager in Granada" von C. Kreutzer, vorgetragen von Fräulein Helene Pessiak. Nachtgefcmg, für Streichinstrumente von I. Bogt. — II. Abtheilnng. Christus am Oel-berge, Oratorium von Beethoven. Die Soli werden von Frl. Helene Pessiak und den Herren Riidinger und Moravec gesungen. — (BUhnenvorstellung.) Morgen Abends um 7 Uhr findet im Rittersaal des deutschen Ordens-hanseS vor einem Kreise geladener Gäste eine von den Zöglingen deS Institutes Waldherr veranstaltete Bühnenvorstellung statt, die folgendes anziehende Programm enthält: „Wilhelm Tell," 3. Szene des 3. Auszugs (Darstellende: Zöglinge der IV. Klasse); Lebende Bilder (Zöglinge der I. und II. Klasse); „Hinüber — Herüber." Posse in 1 Akt von Nestrot), und endlich „die Zaubergeige," Operette von Offenbach. Gesang mit Pianoforte und Violinenbegleitung. — (Feuerwehr.) Den Sonntags-Stadtdienst hat morgen die dritte Abtheilnng der freiwilligen Feuerwehr. — (Zum Schneiderstrile.) Wie uns vom Komitee der Kleidermacher mitgetheilt wird, hat Herr I. W. Strecker feinen Arbeitern eine 20°/0 Lohnaufbesserung und Tarif zugesichert, desgleichen auch Herr Franz Bernoth auf diese Weise einen Vergleich mit seinen Arbeitern zu Stande gebracht. — Wunder über Wunder.) Angesicht« der eintretenbeit besseren Jahreszeit, welche vom Landvolke zu Wallfahrten benützt wird, tischt „Danica" ihren gläubigen Lesern Wunder neueren Dalums auf, die ihr von dem seit einiger Zeit beim Landvolke mehr in Vergessenheit geratheuen Gnadenorte Michelstetten in Oberkrain bekannt geworden sind. Wunder Nr. 1: Ein Bauer ans der dortigen Gegend wurde zur Zeit der französischen Invasion zum Militär affentut und mußte mit der französischen Truppe nach Italien sort-ziehen. In Görz ergriff ihn so sehr das Heimweh, daß er vom 4. Stock der hohen Kaserne mit einem Stoßgebet an die MnttcrgotteS des obigen Wallfahrtsortes auf das Straßenpftaster sprang und ohne Beschädigung sich iu seine Heimat auf und davon machte. Wie gefährlich und unmoralisch die Nutzanwendung dieses Wunders werden könnte, hat die fromme „Danica" wohl nicht bedacht! Wunder Nr. 2: Ein Dieb kam Nachts in die besagte Wallfahrtskirche und beraubte-die Marieustatue all ihres Schmuckes. Plötzlich ergriff ihn beim linken Arm eine unsichtbare Hand und ließ ihn nicht los. Der Dieb behängte mit der freien rechten Hand das Gnadenbild mit dem gestohlenen Schmucke wider, erweckte ernstlich Rene und Leid. Erst nachdem er ganz zerknirscht den englischen Morgen-grüß gebetet, ließ ihn die unsichtbare H^>nd los. Wm>« der Nr. 3: Zwei Eltern brachten ans Steiermark ej» todtes Kind, das ihnen unterwegs gestorben, zum Gnadenbilde. Kaum hatten sie utn den Hauptaltar de» ersten Rundgang gemacht, begann das lobte Kind si* zu regen uud lebte wieder auf. Wunder Nr. 4: Ej11 70jähriges blindes Weib wurde von einer Begleiterin in die Kirche geführt, um das Augenlicht zu erlangt"-Sie blieb einige Zeit ganz allein. Als nun die Be> gleiterin später zu der Blinden zurückkehrle, sah sie vor ihr eine schöne Figur auf der Bank liegen, die von auswärts nicht hereingebracht worden fein konnte. Diese Puppe hatte jedoch keine Augen, was — nach der scharfsinnigen Erklärung der „Dauica" — zu bedeuten hatte, daß die Bitte nicht erhört werden könne, und wirklich — schließt „Damca* — blieb das Weib bis zu ihrem Lebensende blind. — (Zur Hebung der Schweinezucht in Krain) hat die krain. Landwirthschaftgefellfchaft auf Kosten der ihr vom Ackerbauministerium bewilligten Staatssubvention eine Anzahl von Ebern und Säuen der Suffolker Raße angekauft. Am Mittwoch nach Ostern, den 12. April Vormittags um 9 Uhr, werden diese Thiere paarweise, ein Männchen und Weibchen, auf der Meierei des Herrn Peter Laßnik unter Rosenbach gegen Barzahlung an Landwirthe verkauft werden. Der Ausrufspreis wird viel niedriger gestellt fein, als der Ankaufspreis betrug. Die Wahlen des kraintschen Landtages in de« ReichSrath kamen in der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses, also erst nach 6 vollen Monaten seit Eröffnung des Reichsraihes, zur Verhandlung und wurden, nachdem zwei Gegenanträge auf Annullirung derselben nicht einmal die gehörige Unterstützung erhalten hatten, als gütig erklärt. Niemand von den hervorragenden Mitgliedern des Hauses, die doch sonst eine Lanze für die Verfassung einzulegen pflegen, betheiligte sich an der Debatte, ja es glänzten viele derselben — wohl nicht unabsichtlich — durch ihre Abwesenheit. Der Bericht des VersikationSauSfchusfes Über die krainer Wahlen ist sehr nothdürftig gehalten. Anknüpfend an die nach Ablehnung der Gegen-anträge des Dr. Kaltenegger beschlossene Adresse an den Kaiser und an die in deren Sinne vorgenommenen Wahlen, welche Gras Margheri ablehnen zu müssen glaubte und Dr. Costa mit der ausdrücklichen Erklärung, sich an die Adresse halten zu wollen, annahm, Wt der Bericht fort: Wird die Frage der Giltigkeit dieser Wahlen in Betracht gezogen, so erscheinen dieselben abgesehen, von dem Inhalte der Adresse und deS dritten Punktes des Ausschußantrages (Instruktion«»' lheilung), äußerlich und formell der LandtagSwahlord "ung und deren Anhänge, sowie dem Grundgesetze über die Reichsvertretung vollkommen entsprechend Ungesetzlich und dem § 16 des Grundgesetze« Uber die Reichsvertretung widersprechend erscheint nur der Beschluß des Landtages, daß die gewählten ReichS-rathsabgeordneten sich an den Inhalt der ebenfalls vom Landtage angenommenen Adresse zu halten haben, und sind die Abgeordneten an eine solche Instruktion nicht gebunden. Es wurde demnach vom Ausschüsse beantragt: In Erwägung, daß nach § 16 deS Gesetzes vom 21. Dezember 1867 die Reich-rathSabgeordneten von ihren Wählern feine Instruktionen anzunehmen haben, daher der Beschluß deS frainifchen Landtages vom 30. August 1870, daß die ReichSrathSabgeord. «eten von Krain durch und an den Inhalt der am gleichen Tage vom Landtage angenommenen Adresse -ebunden sein sollen, als auf eine Beschränkung des Mandates der ReichSrathSabgeordneten ab zielend, für die letzteren keine gesetzlich verbindende Kraft hat und auf die Giltigkeit der Wahl keinen Einfluß ßW ,antt — werde die Wahl der Abgeordneten t\ ^er‘' Hv"k, Murnik, Svetec, Graf Barbo ~r- Tosta als gütig anerkannt. Gegen den Antrag deS Ausschusses sprach zuerst • panisch ; er meinte, der krainer Landtag wäre auf» unds 9Wt!cn (lebhafter Protest von der rechten Seite) «0 Der Reichsrath fei verpflichtet, im Interesse seiner ktflenz solche Zumuthungen, wie sie der krainer andtag an ihn stellt, sich nicht gefallen zu lassen. c Giltigkeit der Wahlen sprachen außerdem die Abgeordneten Tomschitz, Dr. Wert, Dr. Knoll, «tandsletter und Dr. Fux. Dr. Picke« bezog sich auf die Adresse deS krmnifchen Landtages, worin e« ausdrücklich yeißt, daß die Verfassung der rechtSgUttgen Grundlage «Mbehre; dies scheine denn doch ein deutlicher Beweis J“ sein, daß der Landtag nicht habe verfassungsmäßig Wählen wollen; eine andere Wahl als eine Verfassung«. mäßige könne nicht als giltig angesehen werden. Brandstetter bemerkte, die Agnoszirung der Wahlen werde einen Üblen Eindruck auf die verfassungstreue Bevölkerung in Krain nnd in ändern Kronländern machen. Für die Giltigkeit der Wahlen sprachen außer dem Berichterstatter Dr. Blitzfeld nur noch der Abgeordnete Dr. Weeber. Beide stellten sich auf einen von dem Berichte prinzipiell verschiedenen Standpunkt. Der Bericht geht von dem Standpunkte aus, daß die Instruktion unter allen Umständen hinfällig und auf die Giltigkeit der sonst gesetzlich vorgenommenen Wahl von keinem Einflüsse sei; jetzt sprachen die Herren anders; sie deduzinen, daß unter Umständen die Instruktion allerdings die Wahl vernichten könne, nämlich wenn sic gleichzeitig und unter Einem mit dem Wahlakte ertheilt wird, und nur darum, weil eine solche Einheitlichkeit des AkleS, der JnstruktionS Ertheilung und der Wahl, im krainer Landtage nicht vorgekommen sei (!), müsse die Wahl als giltig anerkannt werden. Das soll wohl Konsequenz, Logik, klare Ueberzeugung heißen? Mit nichtigeren SosiSmen, bemerkt hiezu die „9t. Fr. Pr.", wurde sobald nicht über ein klares Recht hinweggesetzt, und mochte der Herr Abgeordnete Dr. Weeber mit noch so viel Emphase erklären, er und die Majorität, die ihm folgte, halte sich lediglich an den Rechtsstandpunkt und weife jedes politische Motiv weit, weit von sich, so wird es ihm doch nicht gelungen fein, die Ueberzeugung zu erschüttern, daß gerade diejenigen, welche unter allerlei Windungen und Krümmungen entdeckte Sosisrnen nicht verschmähten, um die krainer Abgeordneten nur dem Haufe zu erhalten, sich von politischen Motiven leiten ließen, und nicht diejenigen, welche, klarem Rechte folgend, ihre leider vergebliche Stimme für die Ungiltigkeit der Wahl erhoben. Das für die Majorität bestimmende Motiv war die Furcht vor dem Zorn der Föderalisten, die tödtliche Angst vor irgend einem „Konflikte," und das ist eben kein Grund des Rechtes, sondern ein politisches Motiv. Politik wollte freilich auch die kleine Minorität machen; aber nur jene gute Politik, welche die natürliche, von selbst sich ergebende Folge einer treuen Anweisung der gegebenen Verfassung ist. Die Minorität wollte, daß Recht Recht bleibe, daß die Verfassung vor Insulten, Mißachtung, Hohn und offener Auflehnung bewahrt werde, und das ist eine gute Politik. Die Majorität hat aber klares BersassungSrecht, ein starkes Bollwerk gegen Zerftö rungsversuche aus kläglicher Angst vor einem momentanen Krakehl der föderalistischen Rechten preisgegeben und hat darum schlechte Politik gemacht. Die Früchte dieser Politik werden nicht ausbleiben. Wo sich aus einem Landtage in Zukunft eine föderalistische Majorität finden wird, kann sie mit einer Brandschrift gleich der Adresse de« krainer Landtages ihre Boten in das AgeordnetenhauS entsenden, und die verfassungstreue Mehrheit dieses Abgeordnetenhauses wird es fein, die den föderalistischen Landtagen mit dem heutigen Beschlüsse das Mittel an die Hand gegeben hat, verfassungstreue Abgeordnete auch dort zu etiminiren, wo solche vermöge deS GrnppensistemS von der föderalistischen Majorität gewählt werden müssen. Verstorbene. Den 3 1. März. Dem Johann Schiffer«, Schubbegleiter, sein Kind Josef, alt 17 Tage, in der Barmherzigengasse Sir. 130 an Schwäche. Theater Heute: Letzte Vorstellung in dieser Saison. Zum zweiten male: Auf eigenen Fiiken. 'Mt mit Gesang in 3 Akten von I. Pohl und I. Hopp. Musik von Conrabi und Hopp. Witterung. Laibach, 1. April. Nachts heiter. Reif. Tagüber wechselnde Bewölkung, starker Südweflwind. Temperatur: Morgens 6 Uhr — 2.3"; Nachm. 2 übt + 58" (1870 + 7.2*, 18i>9 + 9.9”). Barometer im Fallen 322 77'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 1.2", um 4.5° unter den Normale. Vom Apnlwrttcr gibt es eine erkleckliche Anzahl alter Sprüche: Herrengnnst, Aprillenwetter, Frauenlieb und Rosenblätter, Würfelspiel und Kartenglück, Wechseln jeden Augenblick. Je zeitiger im April die Schlehe blüht, Um so früher vor Jakobi die Ernte glüht. Trockner April, Ist nicht des Bauern Will; Aprilleil'Regen, Ist ihm gelegen. Aprilenregen — großen Segen. Wenn der April bläSt in sein Horn, So ist es gut für Heu nnd Korn. April kalt und naß Füllt Keller nnd Faß. Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") Wien, >. April. DaSAbgeordnetenhaus lehnte den Antrag der AuSfchuß-majorität, erst nach erfolgter Einbringung der regierungSseitS versprochenenVorlagen in die Berathnng des RekrntenbewillignngS-gesetzes einzugehen, ab. Paris, 31. März. Das dreizehnte, von Versailles auS nach PariS auf Reko gnoSzirnng ausgesandte Linienregiment desertirte massenhaft, mit den Nationalgarden von PariS fraternifirend. Thier» zahlte den Deutschen 500 Millionen, wodurch der Versailler Regierung die Nord-fortS übergeben wurden. Wien, 31. März. ReichSrath. Der Präsident lheilt mit: Nachdem die im Reichsrathe nicht erschienenen Mitglieder aus Böhmen und Mähren der Aufforderung zum Erscheinen oder ihre Anwesenheit zu entschuldigen nicht nachkamen, sind dieselben nach der Geschäftsordnung als ausgetreten zu betrachten. Hievon ergeht gleichzeitig Mittheilung an die Regierung behufs Einleitung zu den Neuwahlen. Sodann fand die Debatte über den Gesetzentwurf betreffs der Gerichtsbarkeit über die Landwehr statt. Brüssel, 31. März. Die Konferenz hält keine weitere Sitzung, alles wird schriftlich geschehen, um Kontroversen zu vermeiden. Die Regelung der Grenzfrage sowie der Handelsfrage erfolgt durch Spezial-Delegirte. PariS, 30. März. Eine Proklamation der Kommune fordert von den Bürgern Vertrauen zur Sicherung der geschaffenen Institutionen. Das Komitee ermächtigte Duval, Hausdurchsuchungen vorzunehmen und die der Kommune feindlich Gesinnten zu überwachen. Bei fünf großen Versicherungsgesellschaften wurden Siegel angelegt wegen Verdachtes, daß Gelder der Ex-Kaiserin dort erliegen. Nationalgarden befestigen die Barrikaden um den Ven-dome-Platz. Man besorgt, daß die Kommune alle Wechsel zu anulliren beabsichtige. Da« Kommune-mitglied Theiz besetzte das Posthotel; das Aussehen der Stadt ist traurig, der Straßenverkehr hat stark abgenvmmen, Cafö'S und Kaufläden sind geschlossen. Paris, 30. März. Das Komitee verurtheilte Wilfred Fonvielle wegen Attentates auf die Kommune in contumaciam zum Tode. Dekrete der Kommune verfügen: Die Bezirkseintheilung ist ob« geschafft; nach Paris könne keine andere Militärmacht als Nationalgarde kommen. Den Miethern wird von den drei letzten Zinsterminen rin Nachlaß bewilligt. Dcleöcluzc und Cournct wollen Kommunemitglieder bleiben, sie gaben ihre Demission als Dcputirte. London, 3 l. März. Eine „TimeS"-Depefche ans Paris sagt einen verzweifelten Kampf voraus. Das Journal „Bengeur" droht die Nationalgarde durch die Macht der Insurgenten zu vertreiben und glaubt nicht, daß die Truppen Widerstand leisten. Die Kommune hat einen die Kriegskostenzahlung betreffenden Antrag berathen; Versailles soll einer anglo-amerikanifcheu Gesellschaft für eine Milliarde, St. Cloud soll den Deutschen zur Errichtung eine« Spiel-Etablissements (!) für 800 Millionen, Fontainebleau für' 500 Millionen verkauft werden. (Heller Wahnsinn!) „Daily-News" meldet: Die Versailler Regierung verhindert die Einfuhr von Rindvieh und Pferden nach Paris. Steuer Börse vom 31. März. Bteatefenda. tpetc.{Rente, «st.Pa». Mo. dt«. öft-iuSUb. 8ofe von 1864 . . Zote een 1860, ganze kose von 1860, Eriinft. Prämieusch. L. 1864 . OrnndentL-Obl. eteietmart gut (St. Kärnten, fttain u. Küstenland 5 „ Ungarn . . ju5 „ Äioat. u. ©las. 6 „ Stebenbllrg. „ 6 „ ▲otlen. Rationalbank . . . Union»B»uk . . - Crebltanftalt . . . «. S. ««comPte-G-I-Lnalo-öflerr. Bank , Den. Bodencred.-L.. Deft. Hvvoth.-Bank , Einer. Franko - Austria . , Äat(. gcrd.-Nordb. . «üdb-hn.Geselllch. . »ais.«l«Ia»eth-Bahn. Larl-LudwigBahr Siebend. Eisenbahn . StaatSbabn.... Kais. Kranz-Losef-b.. Künft.-Barcser E.-B «föld.ffium. Bahn . Pfandbriefe. Nation. ö.W. verloSd. Lug. Bod.-Treditaust. Allg.öst.Bod.-Lredtt. bto. tu an u. m136.50 StaatSb. Pr. St. 1867 132.50 133.50 RudolfSb.(300st.ö.W.) 90.20 90.30 Qrrans-Oof. (200 ff.S.) 95.801 96.— Loee. 1786.- 788.-287.60 287.75 ,*68.70 268.90 860.-863 257.75 268.— 251.—! 252. Istö*.—j —i- 114.50 114.75 I 2145 182.— 118.75 : 263.75 ■167.— 401.— ,194.?5 166.— 2152 182.20 *19.15 254 25 167 51 402.-195.26 168 50 172 85 17250 98.60, 92.75 1 89.— ' 89.50 1106.251106.75 ! 87.- I 87 25 Credit 100 ff. ö. W. . Dou.-Dampffch.-Ges. zu 100 ff. CM. . . triefte* 100 st. TM. . bto. 50 ff. ö.W. . Ofener . 40 ff. ö.W. Salm . * 40 Palffy . * 40 „ Ssary . „ 40 * St.@enoi6, 40 „ WindisSgrätz 20 „ SBalbffein . 80 „ -eglevich . 10 ,, RudolfSsttft. lOö.ö. WeoheeKSTlon.) AugSb. lOOff.sÜbd.W. 103.9dl 104.10 tfranlf. 100 fi. - „ 104.10 104,25 9onbon 10 Pf. Sterl. 184.90 126.— Paris 100 Franc» .! 49.— 49 10 Mttnsen. I^ais. Müuz-Ducatev. i 5 85 j 6 86 20-yrancSfttick . . . 9.95»! 9.96 BereiuSthaler . . . 1.84 | 1.84* Silber . . . . 122.16 i 123.— 164.- 164 50 99.— 122.— 58.— 63.— 39.— 29.— 35.-31.50 21.60 22.— 16 50 15. CO 100.-125.-60.-34.-40.-80-36-32 5o 22.50 23 — 17.- i 16 60 IPf* Demnächst erscheint und ist durch alle Buchhandlungen, jedoch nur im Wege der Subskription wegen der für jede Provinz bestimmten Partie der Auflage, zu erhalten: Telegrafischer Wechselkurs vom 1. April. Sperr. Rente österr. Papier 58.10. — 5perz. diente österr. Silber 68.-. — 18ÜOer Staatsanlehen 95.40. — Bankaktien 725. — ftrebitaltien 266.40. — London 124.90. — Silber 122.65. - St. I. Münz-Dukaten 5. »5. — Na-poleonsd'or 9.95. laut Mchte. Lieder u. Dichtungen von L. Germonik. §&~ Erstes Bändchen. "WL Inhalt t Weihc — Vorzeileu — Einer Freundin. — Sicbcstllhiflc: An Anna — ffifiuia — Mathilde. — PreZörn's Eingang-souett — Mär,Veilchen auf ihr Grab — Erwacht! — lluvergänglich — Der Verschlossene — Die beiden Fauste (von Göthe — Lenau) — Kreislauf — Ewige Prosa — Ermuthiguug — Abend — Gefühl des Glücks — Sonnenuntergang. — Rapfodien: Weltströmimg — LcdenSdrang — Schöpferischer Glaube — Höchstes nnd Tiefste« — Die dunkle Erde — An die Matur — Da« Worl — Heiinatgruß — Seele des Künstler« — Unendlichkeit nnd Grenze — Trauer-,ig — Christliche Freiheit — Rosen-Ihalslieder, 1 — 3— An die Vcrnlinfller — A» eine Malerin — Auf der Alpe 1—!> — Blaue Nacht — Bierzeile» 1—4 Unbewußt. — All« ländlicher Einsamkeit: Thautro-psen, erster bi« fünfter Im Gritneu — Bllih' fort! — Trinklieder 1—3 — iliachl. — Bilder und Stimme» des Walde«, 1—4. — Ballade». — Die Josefskapelle. — Intermezzo: Einleitung. I. Lieder nach dein Slo irniischeu: 1. Bolkslied. 2.Janes und Minka. 3. Spinner lied. 4. Müllers Jahreszeiten. 5. Liebeslied. II. Z u r Zeit und Gelegenheit: 1. Festsonett. 2. Gras gerb. v. E. (Sonett). 3. An A. Ritter v Tfch. (Sonett). 4. Au einen Naturforscher (Sonett). 5. An Fra» A. S. (Sonett). 6. An Hauptmauu K. U. 1866. 7. NeujahrSgruß — Gedeukbliitter — Hymenäeu — Zipresseuzweige — Nachlese. — Satirischer Anhang: Pech fackeln: Nur fort! — Attentat — Au eine philosophische Dame --Bo m deutschen Grenz Pfahl! it. s. w.u. f. iu. (129—2) Vereinsbuchdruckerei in Graz. Ausverkauf wegen Veränderung des Geschäftes Konfektion, Luch- und Modnvaartn bei (137-1) C. Mally «fc Sohn. Antrag« Mit nur 200 fl. bar könnte sich ein Fräulein ober kiüderlose Witwe an einem industriellen Unternehmen, mit welchem Reisen im In- unb Auslanbe verbunden sind, als Theilhaberin betheiligen; gesicherte Existenz und Sicherstellung der Einlage wird garantirt. Frankirte Antrage erbittet man biö 4. April unter A. K. Nr. f OO poste restante Laibach. (138) "* 0T /cnerspritzkn jeder Grüße, mit und ohne Schlauckvorrichtnng, zu verschiedenen Preisen und für Gemeinden mit der i «egünstigung rateuweiser Abzahlung, weiters Z Noiirmde WempmnM, i|| • mit denen man bis 60 (firner in der Stunde ’ iiberschLnken kann, sind zn baben in der (119—5) Glocken- nnd Metallgießerei, mechanischen Werkstätte von Albert Samassa in Laibach, k Epileptische Krämpfe (Fallsncht) (16-226) beilt brieflich der Spezialarjt für Epilepsie Doktor O. Hllll»eh in Berlin, letzt: Lonisenstraße 45, — Bereits über Hundert geheilt. ^ Kleidermacher-Assoziation. ^ ®ic ergebenst Gefertigte beehrt sich hiemit, dem 1>. t. Publikum anzuzeigen, daß Sie am Montag den 3. April ein Midrrmachcr-ÄssPiatioils-Geschäft •rv^MClv .Sic arbeitet um 80 Perr. billiqer als jedes Kleidermacher.Geschäft in Vaibad). " tfiir reelle Waare und solide Bedienung wird gaiantlrt. Dle Assoziation befindet sich vis-a-vis der Hradeczkybrttcke im Apotheker Egenbergldicit Hause im 1. Stock. (,39—1) ^^^^ieAleidermcicher-Assoziatloil. ^ |fll)näijtlid)f Anzkigk. Den zahlreichen Nachfragen höflichst entgegen kommend, beehre ick mich, dem p. t. Publikum bekannt zn geben, daß ich von Dienstag nack Ostern, b. i. vom 11. Apl il ». I. durch vier Wochen in Laibach im llotei Kiefant meine zahnärztliche Praxis so wie bisher ausiiben werde. Graz, am 28. März 1871. (132-4) Med. Dr. Tänzer, Univkrsitäts Dozent der Zahnbeilknnde. VollNUNK. 1 Salon uud 2 Ziminer, elegant möblirt, sammt Küche, Holzlege und Boden, ist vom ’!. April monatweise im Heimann'sche Hanse, ersten Stock, billig zn vermiethen. Anfrage beim Hausmeister im 4. Stock. ' (124—3) Feldgips, Oekonomie- ma Waldsamen bester Qualität und keimfähig, sind zu haben bei Peter Lassnik Theatergasse Nr. 18. (70-7) I :cd «8 $ L Gefertigter empfiehlt IC neu aegekommene "WL Kleider- & Jacken-Aufputze als: Atlasse, R'pse, Gallons, Crepins, Woll-, &. Seiden-Fransea, Spitzen, Bänder, Knöpfe, Spangen etc., modernste Damen- & Herren-Cravats, Echarps, Schleifen, Kragen, Manchetts, Cols, Chemlsete, Flchue etc. Ferner nouverbesserte pF*- Nähmaschinen aller bis jetzt anerkannt guten Systeme für Hausgebrauch, Schneider, Schuster, Hutmacher, Riemer etc. unter mehrjähriger Garantie für gute Construction. Neu sind die englischen Grover Sc Bäcker und Wheeler & Wilson Maschinen, die den amerikanischen an Güte nicht nur gleichkommen, sondern selbe sogar übertreffen und dabei 15 11. billiger sind. Garantie dabei 5 Jahre. Auch Spulengarne, Seide, Oel, Nadeln zu billigsten Preisen, und bittet um recht zahlreichen Zuspruch. Vinc. Woschnagg, ■ s .; Laibach, Hauptplatz 237. Mhiuastii inen-lViedeilage auch iu Triest: Piazza della borsa Nr. 11. (125 - 4) 'J von Ign v >i leinmayr » Fed «amber, in kaiba». Berleger und für die Siedattion ver«nt«ortlich: Otto mar Bamber».