Durchbeuch öer sozialen Ehre v r. Robert Leg Durchbruch öer sozlalen Ehre Re-en un- Ge-anken für üas fchaffen-eveutfchlan- Herausgegeben von Hans dauer unter Mitarbeit von Walter Sieht 19 3 7 Mehöen-Verlag / Vertin ÄW 68 M- 3000L.4S4 Vegen die verausgabe dieser Schrift werden seitens der NSDAP keine Bedenken erhoben. DerVorsitzende der parteiamtlichenPrüfungs- kommission zum Schutze des NS-Schrifttums. Berlin. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, Vorbehalten. Copyright 1935 by Mehden-Verlag, Berlin SW 68. in (-ermann Druck von G. Kreysing in Leipzig Vorwort Rede war in den Kampfzeiten das stärkste Propagandamittel unserer Bewegung. Auch nach der Machtergreifung kann die Partei nie auf die Wirkung der Rede verzichten. Einmal — weil selbst die größten Taten von übelwollenden Elementen in den Schmutz gezogen werden — und zum zweiten, weil von dem einfachen deutschen Menschen nicht verlangt werden kann, daß ihm die Voraussetzungen, unter denen Partei und Staat heute arbeiten müssen, be¬ kannt sind. Der einzelne Volksgenosse sieht in erster Linie sein Schicksal, und es bedarf harter, jahrelanger Arbeit, um ihm klarzumachen, daß dieses sein Schicksal nur ein Spiegelbild des Schicksals der Nation ist, und daß eine Verbesserung seiner Lebenshaltung nur möglich ist, wenn das Lebensniveau der Nation steigt. Diese Arbeit war mit der Machtergreifung nicht beendet, sondern jetzt erst wurde der Partei die Möglichkeit gegeben, diese Arbeit auf erweiterter Basis fortzu¬ führen und dadurch bei zäher und unermüdlicher Arbeit einmal zu erreichen, das ganze deutsche Volk mit dem nationalsozialistischen Gedankengut zu durch¬ dringen. Daß trotz aller Arbeit ein kleiner Prozentsatz deutscher Menschen abseits der Gemeinschaft stehen bleibt, ist selbstverständlich. — Innerhalb des deutschen Volkes wird es auch immer einen Teil geben, der sich nur dem stärkeren Willen, nie der besseren Einsicht beugen wird. VI Verfolgten die Reden in der Kampfzeit den Zweck, neben der Gewinnung neuer Anhänger das Gefüge des damaligen Systems zu erschüttern, so haben die Re¬ den heute neben dem ewig gleichbleibenden Ziel, An¬ hänger zu überzeugten Nationalsozialisten zu machen, den Zweck, den Zweiflern zu beweisen, daß der ein¬ geschlagene Weg richtig ist, um so durch Wort und Tat zu erreichen, daß bei allen ehrlichen Volksgenossen doch einmal die letzten Zweifel schwinden. Reden sind aber auch das einzig sichere und wirksame Mittel, in einer großen Organisation ein gleichgerich¬ tetes Wollen herzustellen, daß alle Mitarbeiter an dem großen Werke befähigt — jeden an seinem Platz —, ihre ganze Kraft zur Erreichung des Zieles einzusetzen. Wäre vr. Ley dazu übergegangen, die ihm vom Führer übertragene Aufgabe — die Bildung der Deutschen Arbeitsfront — zu lösen, indem er versucht hätte, sein Wollen in Paragraphen und Anordnungen zu pressen, dann mußte er scheitern. Nicht nur, weil der Mann an der „Front", im täglichen Leben, eine gesunde Abneigung gegen den „Papierkrieg" hat, sondern weil sich durch geschriebene Anordnungen niemals das lebendige Wollen übertragen läßt. Wenn heute die Hunderttausende, die an dem Werden der Deutschen Arbeitsfront mitarbeiten — ob im Betrieb oder an anderer Stelle —, von einem Wollen beseelt, auf ein Ziel geistig ausgerichtet sind, dann ist dies der Erfolg Adolf Hitlers und der Reden seines treuen Gefolgsmannes vr. Ley. Wenn hier der Versuch unternommen wird, die markantesten Reden und Gedanken vr. Ley's heraus- VII zugeben, dann nicht, weil sich das gesprochene Wort durch das geschriebene ersetzen läßt, sondern um all den Unzähligen, die vr. Ley bis heute gehört haben, ein Werk in die Hand zu geben, wenn sie in ihrem Handeln und ihren Entschlüssen einmal nicht ganz sicher sein sollten. Darüber hinaus aber auch, um für alle Zeiten fest¬ zulegen, mit welcher Jnstinktsicherheit vr. Ley bei Beginn dieses großen Werkes an die Arbeit ging. Mögen besonders diejenigen, denen es vergönnt ist, an der Gestaltung dieser „wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft" — der Deutschen Arbeits¬ front — mitzuarbeiten, sich jederzeit bewußt sein, daß sie nur dann ihre Aufgabe lösen können, wenn sie die Tugenden ihr eigen nennen, die selbstverständliche Voraussetzung einer jeglichen nationalsozialistischen Tätigkeit sind und die in den Reden vr. Ley's immer wieder durchdringen: eine unwandelbare, durch nichts zu erschütternde Treue zum Führer, eine fanatische Liebe zum schaffenden deutschen Menschen und der heiße Wille, ohne jede Rücksicht auf sich selbst alle Kraft einzusetzen für das Werk des Führers: Das erste germanische Reich Deutscher Nation! AuS dem Inhalt Seite Vorwort von Rudolf Schmeer. V Aus dem Inhalt.IX Ziel und Weg vr. Ley: Gedanken zu einer Verfassung der deutschenArbeit 3 Am die Seele des schaffenden deutschen Menschen .... 13 Die Gründung der NS°Gemeinschaft „Kraft durch Freude" 23 Wesen und Aufbau der Deutschen Arbeitsfront.45 Die Forderungen der Nation.49 Neujahrsbotschaft.51 Wille zum Frieden!.59 Durchbruch der sozialen Ehre.62 Wiedergeburt der Nation aus Rasse und Boden .... 69 In der Arbeitsjugend liegt Deutschlands Zukunft! - . - 75 Wir tragen eine große Ehre, aber eine höhere Pflicht! . 78 Nicht um Lohn — um die Ehre!.88 Jeder Deutsche ein hochwertiger Facharbeiter.104 Wirtschaftsführung im Dritten Reich.127 X Seite Der Kampf des deutschen Arbeiters.131 Vor dem Parteikongreß 1934 . 151 Die lebendige Organisation des Volkes.181 Jedem Deutschen seinen Platz!.186 Was heißt Freiheit?.197 Ein Jahr „Kraft durch Freude".208 Durch Deutschlands Betriebe Dünkel und Kastengeist zerschmelzen.231 Die Schranken fallen!.238 „Reichen Sie Ihrer Gefolgschaft die Land!".239 Befreiung des deutschen Arbeiters!.242 Frauenarbeit im Betrieb.244 Ohne den deutschen Arbeiter kein deutsches Vaterland! . 246 Bei den Lüttenmännern Oberschlesiens.248 Nur mit dem Lerzen ist die Aufgabe zu zwingen! . . . 253 Aus dem Proletarier wird der Soldat der Arbeit! . - 255 Wir wollen die Gemeinschaft! .266 Ausklang.277 Ziel und Weg vr. L ey, Durchbruch Or. Ley: Gedanken zu einer Verfassung der deutschen Arbeit egriff der Arbeit. Blut und Boden sind die heiligen Begriffe der nationalsozialistischen Weltanschauung. Die Gesetze der Rasse und des Raumes sind allein bestimmend für das Wachsen und Sein eines Volkes. Instinkt und Verstand sind Funktionen der Rasse. Das Produkt aus Instinkt und Verstand ist die Ver¬ nunft. Die Erkenntnis, daß die Vernunft ohne den Raum unwirksam ist, ist in die nationalsozialistische Welt¬ anschauung eingebaut. Die Arbeit der einzelnen Menschen ist das Produkt aus Instinkt und Verstand, Boden und Raum. Arbeit heißt Ordnung bringen in das Chaos der Materie. Ordnung ist abhängig von der inneren Harmonie, bedingt durch die Rasse in Verbindung mit der Er¬ kenntnis des Bodens. Die Summe der Arbeiten aller Menschen in einem Volke im Laufe der Jahrtausende ist die Kultur dieses Volkes. Schöpferischer Instinkt, Disziplin des Verstandes, Erkenntnis der ewigen Gesetze sind zusammengefaßt die Arbeit und damit die Kultur des Volkes. 1« 4 Begriff des Arbeitertums. Arbeit ist nie zu lösen von dem Träger der Arbeit. Das allein ist die sittliche Grundlage des Eigentums. Deshalb ist das Eigentum zu bejahen. Der deutsche Arbeitsmensch ist deshalb nicht loszu¬ lösen von dem Gesamtbegriff des deutschen Volkes und des deutschen Bodens. Diese zusammengenommen bilden die deutsche Schicksalsgemeinschaft. Es kann deshalb nur, aber auch nur eine nationale Solidarität geben, niemals aber die Solidarität einer internationalen Klasse. Diese Erkenntnis ist alsdann der gemeinsame sittliche Nenner für alle Arbeit, die für das Leben und die Fort¬ entwicklung des Volkes notwendig ist. Der Träger der Arbeit ist zu ehren und zu achten. Nicht der Unterschied in der Arbeit, getrennt nach Berufen, darf als Wertmesser für den Arbeitsmenschen gelten, sondern allein seine Leistung, seine Pflicht¬ auffassung innerhalb der Stellung, in die das Schicksal den Menschen gestellt hat. Wissen allein bedeutet noch nichts. Wissen ohne Charakter ist direkt schädlich für ein Volk. Wissen gepaart mit Charakter, geboren aus rassischem Instinkt, befähigt zur höchsten Leistung für ein Volk. Achtung vor der Arbeit an sich und Ehrung nach der vollbrachten Leistung in dieser Arbeit — das ist oberstes Gesetz für eine nationalsozialistische Gemein¬ schaft. 5 Ordnung der Arbeit und ihrer Träger. Stelle jeden Menschen an den Platz, den er kraft seiner Fähigkeit und seiner Kenntnisse ausfüllt, so ist das die vollendetste soziale Ordnung der Menschen an sich. Das ist höchster Sozialismus und damit vollendetste Ausnützung der Kräfte eines Volkes. Dann wird auch der Begriff Führertum nicht mehr als Willkür empfunden werden, sondern sowohl von den Führern wie von der Gefolgschaft als Ausdruck der Verantwortung vor der Gemeinschaft. Vorbedingung für dieses anzustrebende Ziel ist das Blühen der Wirtschaft eines Volkes. An ihr haben alle, ob Führer oder Gefolgschaft, ob Unternehmer oder Arbeiter das gleiche Interesse. Sind diese Begriffe Allgemeingut, so stehen sich Unternehmer und Arbeitnehmer nicht mehr als Geg¬ ner, die um Profit und Löhne feilschen, gegenüber, sondern sie sind Soldaten der Arbeit, von denen der eine befiehlt und der andere gehorcht im Hinblick auf das zu erreichende Ziel, damit das Volk aus der Arbeit nicht allein das tägliche Brot, sondern darüber hinaus ewige Werte seiner schöpferischen Kraft zu vollbringen hat, damit jede Generation ihre Mission in der Ent¬ wicklung des Volkes vollendet. Die Lösung der sozialen Frage. Sie ist eine Frage der Erziehung und Schulung des Volkes. Wenn das Blühen der Wirtschaft als Vorbedingung für die Lösung der sozialen Frage anzusehen ist, so ist 6 die Erziehung des Volkes zur nationalsozialistischen Weltanschauung zu den Begriffen von Rasse und Boden, zu Führertum, Verantwortung, Autorität und Disziplin, zu unlösbarer Schicksalsgemeinschaft, zu Leistung, Stolz und Ehre die Lösung der Sozial¬ ordnung eines Volkes an sich. Gemeinschaft heißt Erziehung zum Opfer, Erziehung zum Kampf, Disziplin, Erziehung zum wahren Natio¬ nalsozialisten. Alltag und Feierabend. Der Alltag umgibt den Menschen in seinem Beruf, an seinem Arbeitsplatz, in seinem Wirkungskreis. Er verbraucht die Energie und die Kraft des schaffen¬ den Menschen. Er erschöpft den Menschen, er macht den Menschen müde; im Alltag sind all die kleinen und großen Sorgen, die den Menschen täglich umgeben. 2n ihm muß sich der Mensch nach einer bestimmten Arbeitsordnung fügen und einordnen. Im Alltag prallen die Interessen der Menschen auf¬ einander. Dort wird verlangt und gegeben, gefordert und ab¬ geschlagen. Der Feierabend soll den Menschen erheben, seine Sorgen bannen, die Müdigkeit Hinwegfegen, seine Seele reinigen. Der Feierabend gibt dem Menschen Kraft und neue Energie, er bereitet ihn auf sein neues Werk, sein neues Schaffen, seine neue Arbeit vor. 7 In ihm, dem Feierabend, sind die Menschen nicht mehr Vorgesetzte und Untergebene, sondern sie alle, Arbeitnehmer und Unternehmer, trinken aus dem gemeinsamen Quell des Feierabends. Hier sind sie Volksgenosse zu Volksgenosse. Gebt dem Volke einen wahren Feierabend, aus dessen Jungbrunnen es neu emporsteigen kann, und man wird die höchste Leistung von diesem Volke ver¬ langen können. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Die NSDAP ist die Hüterin des nationalsozialisti¬ schen Gedankengutes. Ihr Führer, Adolf Hitler, ist der Schöpfer der natio¬ nalsozialistischen Idee sowie der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Die Partei bildet in all ihren Gliedern sowie in ihrer Gesamtheit den Kern des deutschen Volkstums, der deutschen Wirtschaft und der deutschen Kultur. Sie wird immer eine Minderheit im deutschen Volke bleiben und auch bleiben müssen. Von diesem Kern geht die nationalsozialistische Gedankenwelt strahlen¬ förmig in das gesamte Volk. Infolgedessen hat sich alles um diesen Kern zu grup¬ pieren. Deshalb ist die NSDAP allein dazu berufen, die Erziehung und die Schulung des Volkes in weltanschau¬ lichem Sinne in die Hand zu nehmen und durchzu¬ führen. 8 Die Spezialtruppe der Partei, die diese ihre Auf¬ gabe der neuen Arbeitsordnung in die Tat umzu¬ setzen hat, ist die Nationalsozialistische Betriebszellen¬ organisation. Sie ist ein Glied der Partei. In ihr werden die Betriebspioniere herangebildet, geschult und auf ihre besondere Aufgabe erzogen. Die NSBO stellt für die Arbeitsordnung des deut¬ schen Volkes das Führertum ab. Die NSBO als Organisation wird sich nicht um Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, Tarif- und Lohnverhand¬ lungen kümmern. Sie ist das Führerdepot und die Führerschule des deutschen Arbeitertums. Um die Schulung und Erziehung in die Tat umzu¬ setzen, hat die Partei ein großzügiges Schulungswesen ausgebaut und in die Tat umgesetzt. Die Deutsche Arbeitsfront. Wenn die NSDAP, in Sonderheit ihre Betriebs¬ zellenorganisation, als Hüterin der nationalsozialisti¬ schen Idee anzusehen ist, ist die Arbeitsfront die große Gemeinde, die diese Ideenwelt in sich aufnimmt und zur Grundlage für das Volk nutzbar macht. Die Deutsche Arbeitsfront umfaßt alle schassenden deutschen Menschen, Unternehmer, Angestellte und Arbeiter, außer den Beamten des Reiches, der Länder und der Behörden. In ihr soll der Begriff deutsches Arbeitertum geformt und zur Wirklichkeit werden. 9 Wenn die NSDAP den Klassenkampfgedanken machtpolitisch in Deutschland überwunden hat, so wird die Deutsche Arbeitsfront dieses marxistische Gift in der Seele des Volkes überwinden und durch die national¬ sozialistische Gemeinschaft ersetzen. Die Erziehung durch die Schule der Partei er¬ gänzt die Deutsche Arbeitsfront durch ihr Werk einer großzügigen Selbsthilfe. Durch dieses Werk der Selbsthilfe, gegliedert in eine gegenseitige Versicherung und Versorgung sowie durch den Gedanken der Genossenschaft will die Deutsche Arbeitsfront jedem Deutschen die Gewißheit der Gemeinschaft klarmachen, damit ihm bei Schicksals¬ schlägen (Unfall und Invalidität sowie im Alter) die Gemeinschaft hilft, ihn versorgt und damit die Bande des Blutes und der Rasse in die Tat umsetzt. Wer arbeitet und damit für das Volk Werte schafft, soll die Gewißheit haben, daß ihn das Volk nie ver¬ läßt. Die Arbeitsfront soll aber auch der Anwalt des schaffenden Menschen in seinem Daseinskämpfe sein. Sie kann niemals als Partner oder Partei auftreten. Das widerspräche ihrem Sinn und ihrem Aufbau, da ja in ihr Unternehmer und Arbeitnehmer zu einem Begriff Arbeitertum geformt werden sollen. Jedoch kann sie und soll sie sowohl dem Unternehmer wie dem Arbeitnehmer ein treuer Sachwalter seiner Be¬ lange sein. Und zum dritten: Die Arbeitsfront organisiert den Feierabend der deutschen Arbeitsmenschen. 10 Das ist eine ihrer vornehmsten Aufgaben. Sie schafft Institutionen, die dem arbeitenden Menschen Erholung bieten und in diesen Organisationen die Menschen des Alltags zusammenführen; damit ist jene neue Gesellschaftsordnung geschaffen, die un¬ erläßlich für ein neues Deutschland ist. Die Arbeitsfront ist eine Körperschaft des öffent¬ lichen Rechts und nur dem Schirmherrn der Arbeits¬ front, dem Führer der NSDAP, unterstellt. Ihre Mitgliedschaft ist freiwillig, damit sie nicht durch asoziale Elemente belastet wird. Ihr werden durch Gesetze besondere Rechte verliehen und der Aus¬ schluß aus der Arbeitsfront zieht den Verlust dieser Rechte nach sich. über das neue deutsche Arbeitertum. Arbeit ist nicht Last, sondern Arbeit ist Segen. Dieses Wort hatten wir vergessen, oder sagen wir besser, der Jude hatte durch seine teuflischen Methoden, genannt Marxismus, dieses Wort uns vergessen lassen. Da kam das Schicksal und beugte die Menschen mit uner¬ bittlicher tzärte unter dieses Wort. Millionen wurden arbeitslos, Millionen wurden aus der Produktion ausgeschaltet, um jetzt Muße und Zeit zu haben darüber nachzudenken, daß Arbeit allein das Leben auf dieser Erde schön und lebendig macht — und daß die Arbeit allein der Inhalt und das Wesen des Lebens an sich ist. Werte schaffen, schöpferisch tätig sein dürfen, Ideen verwirklichen, mit aufbauen: Das alles ist letzten Endes der Sinn des Daseins. 11 Diesen Sinn der göttlichen Ordnung muß der Natio¬ nalsozialismus durch seine erhabene Revolution dem Volke klarmachen, mit neuem Geist erfüllen und ihn immer und immer wieder hineinhämmern in die Hirne und Herzen der Menschen. Die Arbeit ist nicht des Lohnes und des Geldverdie¬ nens wegen da, sondern Arbeit ist Selbstzweck, und die gerechte Entlohnung ist eine notwendige Anerkennung für die Leistung. Der aufgezwungene Müßiggang führt zum Verfall, führt zur Vernichtung. Arbeit heißt Kampf mit der Materie, mit den Energien der Welt, Arbeit heißt Gesetzmäßigkeit, heißt Erkennen der organischen Weltgesetze, Arbeit heißt Disziplin, heißt Ordnung schaffen. Arbeit heißt Kultur schaffen. Arbeiter, Soldat und Künstler sind letzten Endes ein und dasselbe. Sie sind bedingt durch ihre Rasse. Durch die Harmonie ihres Blutes. Das ist der gleiche Nenner für die werteschaffende Arbeit. Sobald dies erkannt ist, wird auch die Achtung vor jeder Arbeit vorhanden sein. Jede Arbeit, die im Getriebe eines Volkes notwendig ist, muß geachtet und ihr Träger muß geehrt werden. Was heißt Glück, was Freiheit, was Reichtum, was alle Güter dieser Welt? Die schwergeplagte Bauers¬ frau ist glücklich, während der reiche Bankier stets unzufrieden ist. Gibt es die Freiheit? Mussolini sagt einmal: „Die Freiheit gibt es nicht, wohl aber gibt es Freiheiten." Der Mensch, der die Gefängniszelle ver¬ läßt, fühlt sich in diesem Augenblick frei, um in kürzester Zukunft neue Wünsche zu haben und — fühlt sich dann wieder unfrei. Der Obdachlose, der ein Dach über den Kopf bekommt, fühlt sich frei, um in Kürze 12 weitere Ansprüche an das Leben zu stellen und ist alsdann wieder unfrei. Wird der Arme reich, fühlt er sich in diesem Augenblick frei, um in Bälde unzu¬ friedener denn je zu sein. Wird der Kranke gesund, fühlt er sich frei, um alsdann neue Anforderungen an das Leben zu stellen. Und doch gibt es eine Freiheit! Frei ist der Mensch, wahrhaftig frei ist der Mensch, der die Weltanschauung der Gesetzmäßigkeit und der Harmonie als Fundament hat und dadurch in allen Lebenslagen befähigt ist, den inneren Schweinehund zu überwinden. Der Alltag fällt alsdann ab, und der Mensch wird zu den höchsten Leistungen getrieben. Heldentum, Stolz und Ehre beseelen den Menschen und verjagen das Minderwertigkeitsgefühl. So soll denn auch unser Zeitalter durch unsere Lehre des Nationalsozialismus und der Deutschen Arbeitsfront das Minderwertigkeitsgefühl des deut¬ schen Arbeiters für alle Zeiten zum Verschwinden bringen. Selbstbewußte Deutsche mit hoch erhobenem Haupte und stolzem Blicke müssen geformt werden! Aus dem Proletariat muß das neue deutsche Arbeiter- tum erwachsen! Das Blut ist das Band der neuen Gemeinschaft. Die Arbeit ist der Sinn des Lebens. Aus den Leistun¬ gen und aus dem Blut entsteht der Stolz der deut¬ schen Rasse, deren alleinige Richtschnur für alles Tun und Handeln die Ehre der Nation und damit die Ehre des einzelnen ist. Um die Seele des schaffenden deutschen Menschen Ln/r Ä6M Äöe/rtMiAe-rÄsw Äs/ r-om Ä2. iVovsMbez Ä9Z-? so^/srbk Uz. Usr/ /o^s-rÄs wertem Äbe/ Äs „Dsr^soHe ^tzberts/zo/rk" -rrsÄe/. Uz so^riÄe/t Äs-r Xa-»x/ «m Äre Usror'»r>rr«>rA Äez Kests Äss Äerrtss^ew ^t/bsüsz«, r'-r Äs/ Uz^sEkmrs g-rx/el-rÄ, Ä«^ -r^z Uzsrs^A-r^ rrrz 7rakrc»r«^orrK^s^scLs>r lpetta-rso^KE/rA Ärs sorrÄs UzaAS tös« Lcrirrr. inein in die Betriebe! Wie ost haben wir dieses ^«^Wort gehört, wie ost haben wir es selbst komman¬ diert. Wir Nationalsozialisten berannten diese Burgen der Gewerkschaften mit einem Eifer, einem Mut, einer Ausdauer und einerZähigkeit, die späteren Geschlechtern Beweis für die unerhört mühsame und leidvolle Arbeit der NSBO sein wird. Der Kampf gehörte mit zu den schwersten, damit aber auch zu den schönsten und er¬ folgreichsten Aufgaben der nationalsozialistischen Be¬ wegung. Jawohl, die Betriebe sind Burgen mit Wällen und Türmen, mit Kommandeuren und Besatzung. Am Fabriktor beginnt eine neue Welt, eine neue Gemein¬ schaft, ein neuer Geist. Wehe dem, der dagegen angehen wollte. Wer ein Fremdling darin war, dem wurde das Leben zur Hölle. Selbst, wenn er es erst versuchte, wurde er allmählich zermürbt, zerrieben, und es gehörte eine fast übermenschliche Kraft dazu, trotz allem immer wieder gegen dieses Unbehagen anzukämpfen, wie es unsere treuen NSBO-Obleute getan haben. 14 Sie gehören zu den stillen, aber deshalb zu den ganz großen Helden der Bewegung. Früher herrschte der Geist des Hasses! Das war das Furchtbare, dieser Geist, der sie alle umfing, im Bergwerk, am Amboß, an der Drehbank, am Hochofen, im Walzwerk, am Webstuhl. Es war nicht der Geist des verantwortlichen Unter¬ nehmers oder Werkleiters, der ihn natürlicherweise als den selbstverständlichen Kommandeur hätte bestimmen müssen, der Geist der Bodenständigkeit, der Zusammen¬ arbeit, der Arteigenheit. Nein, es war der Geist des Hasses, des unerbittlichen Kampfes innerhalb d er Burg selber, der Klasse gegen Klasse! Fremde, Feinde des Volkes und der Wirtschaft hatten wie durch ein Zauber¬ wort Einlaß in die Fabriken erhalten! Während der deutsche Unternehmer in kühnem Wagemut nur noch Fabriken, Schornsteine und Maschinen sah und die äußerlichen Erfolge deutschen Erfindergeistes seinen Blick vernebelten, stahl ihm der Jude, der Marxist mit Hilfe der Gewerkschaften seine Belegschaft. Deutschland erlebte seine größte Tragödie, und es ist ein Wunder, daß die deutsche Wirtschaft und damit das deutsche Volk daran nicht zugrunde gegangen sind. Deshalb waren auch die Gewerkschaften der größte Aktivposten, den die internationalen Feinde gegen Deutschland einzusetzen hatten. Und selbst, als wir die Macht hatten — und die marxistischen Parteien bereits zerschlagen waren, hofften sie auf die Gewerkschaften und auf ihre stillschweigende Duldung. Daß Adolf Hitler dies erkannte und deshalb am 2. Mai den Befehl gab, die Gewerkschaften rücksichtslos und brutal zu besetzen, 15 ihre marxistischen Führer mit Nationalsozialisten aus¬ zutauschen und so das ganze Gebilde umzuformen, mit neuem Geist zu erfüllen und ihm eine neue Zielsetzung zu geben, gehört zu den Großtaten der nationalsozia¬ listischen Revolution. Die Deutsche Arbeitsfront steht! Ich bin stolz darauf, daß ich diese Aufgabe aus¬ führen durfte, und ich glaube, sie mit einer Totalität erfüllt zu haben, die sich sehen lassen kann. Abgesehen von einigen unbedeutenden Ausnahmen ist alles restlos in die Deutsche Arbeitsfront über¬ geführt. Wenn jemand glaubt, diese Aberreste erhalten zu müssen, so soll er das tun. Wir jedoch werden diese Organisatiönchen aushöhlen und ihnen die Menschen wegholen. Das ist nicht verboten! Der Nationalsozia¬ lismus kann auf die Dauer Fremdes, was nicht von seiner Art ist, nicht neben sich dulden. Was sollten wir nach dem 2. Mai mit den übernom¬ menen Gewerkschaften und Verbänden machen? Das war die große und schwerwiegende Frage; denn in ihnen, darüber gab es keinen Zweifel, waren die besten, fanatischsten und schärfsten Gegner des Nationalsozia¬ lismus vereinigt. Statt des bequemeren haben wir den schwereren Weg gewählt. Leicht wäre es gewesen, jegliche Vereinigung, ob Ar¬ beitgeber- oder Arbeitnehmer-Verbände, einfach zu verbieten, sie zu zerschlagen und aus ihnen ein Chaos Zu machen. 16 Das wäre entschieden der bequemere Weg gewesen. Auf die Dauer jedoch hätte dieser Weg sich als falsch er¬ wiesen; denn nichts ist in einem Staat gefährlicher als heimatlose Menschen, denen man ihre bisherigen Schutz organisationen — denn als solche sah der Arbei¬ ter seine Gewerkschaften an — zerschlägt und sie selbst vom Aufbau am Staat ausschließt. Solche Menschen werden unbedingt das Opfer skru¬ pelloser Hetzer und damit der Herd ständiger Unruhe. Man kann mit Gewalt wohl Menschen umbringen, aber nicht Ideen aus den Herzen und Gehirnen reißen. Götzen muß man durch den wahren Gott austreiben und ersetzen, so spricht unser Führer Adolf Hitler. Deshalb befahl er den anderen Weg, den Weg der Führung und des Helfens, des Heranführens an den neuen Staat, an den Nationalsozialismus. Dieser Weg war viel schwerer und ein Wagnis zu¬ gleich. Gelang er jedoch — und er mußte gelingen — dann war jener Traum aller Nationalsozialisten, den deutschen Arbeiter seinem Vaterlands wiedergewon¬ nen zu haben, erfüllt. Wir bauten auf die Ehrlichkeit und Anständigkeit des deutschen Arbeiters und auch des deutschen Unter¬ nehmers, und wir sollten nicht enttäuscht werden. Die letzte Volksabstimmung hat es in glänzendster Weise bewiesen: Die Deutsche Arbeitsfront hat ihren Zweck hundert¬ prozentig erfüllt. Der deutsche Arbeiter ist zu seinem Vaterland zurückgekehrt. Wie gesagt: Der Weg war mühsam, unendlich müh- 17 jam. Es mußte uns gelingen, das Gesicht der schaffen¬ den Menschen von den materiellen Forderungen: Tarif, Lohn, Dividende und allem alten gewerkschaft¬ lichen Denken — auch in den Arbeitgeberverbänden — hinzuwenden zu den höheren Zielen, zum Glauben und zum Vertrauen. Dem Kinde ist es gleichgültig, ob die Mutter reich oder arm ist; seine Liebe gibt es ihr, weil sie sich um das Kind kümmert und sorgt. So auch das Volk — vor allem, wenn es noch so jugendlich ist, wie unser Volk. Schaffender Mensch, es gibt und hat noch nie in Deutschland eine Organisa¬ tion gegeben, die sich so um dich gesorgt hat, als gerade wir Nationalsozialisten. Gelang es uns, unsere Ansichten bis in den letzten Arbeitswinkel zu tragen, dann hatten wir das Volk gewonnen. Deshalb galt es einmal, das Gute in den vorhandenen Organisationen zu erhalten und neues hinzuzubauen. Alle Verbände standen vor dem Zusammenbruch. Miserabel verwaltet, überschuldet bei dauernd sinken¬ dem Mitgliederstand. Das Kunststück gelang, wir hielten den Mitglieder¬ schwund auf, verwandelten denselben in einen immer stärker steigenden Mitgliederzuwachs, die Verwaltung wurde stark vermindert und damit verbilligt. Die Bei¬ tragszahlungen gingen wieder regelmäßig ein — mit einem Wort, es war uns gelungen, das Rad ruckartig herumzuwerfen und das Mißtrauen in Vertrauen zu verwandeln. Schon nach wenigen Monaten war es uns Dr. Ley, Durchbruch 2 18 gelungen, die finanzielle Krisis ohne die geringste Hilfe von außen völlig zu überwinden und die wirtschaftliche Basis der Deutschen Arbeitsfront absolut zu sichern und zu garantieren. Nicht nur, daß wir alle Bankschulden abdeckten und das Minus in ein Plus verwandelten, wir zahlten auch sämtliche rückständigen Leistungen an unsere Mit¬ glieder nach. Gleichzeitig war mir noch vom Führer die Auf¬ gabe gestellt, die völlig in der Auflösung befindlichen Konsumvereine vor dem Zusammenbruch zu bewahren, was zu unabsehbaren Folgen geführt hätte. Auch das gelang trotz unendlicher Schwierigkeiten. Hier danke ich vor allem meinem treuen Mitarbeiter Pg. Müller, dem wirtschaftlichen Beauftragten, und Pg. Brink¬ mann, dem Schatzmeister. Alles wurde erhalten, getreu dem nationalsozialistischen Grundsatz: Nichts zerstören, was auch nur irgendwie Wert hat. Nun kam die zweite Phase: Wir mußten im Land beweisen, daß die Arbeitsfront nicht allein auf dem Papier existiert, sondern in Wirklichkeit vorhanden ist, lebt und aktiv marschiert. Werden die Marxisten und Bürgerlichen von gestern wirklich mittun, wenn wir sie aufrufen? Das wäre das erste Zeichen innererWand- lung. Wir riefen landauf, landab zu riesigen Kund¬ gebungen auf in fast allen großen Städten Deutsch¬ lands. Und sie kamen zu Tausenden, zu Zehntausenden und Hunderttausenden, alle, die gestern noch unsere erbittertsten Feinde waren. Heute marschieren sie gläubig unter Hitlers Fahnen. Die gestern noch mit haßverzerrten Gesichtern die Internationale gebrüllt 19 hatten — heute sangen sie die alten Volksweisen und waren froh und glücklich. Die Arbeitsfront lebt im Volke! Und hier danke ich vor allem unserer herrlichen, un¬ ermüdlichen Betriebszelle, deren straffe Disziplin, deren unerhörter Opferwille und deren Ehrlichkeit und An¬ ständigkeit dies Wunder vollbracht hat. Wenn sie früher sagten: „Hitler und seine Bewegung wird uns betrügen und belügen, sie werden uns an die Kapita¬ listen verkaufen und verraten!" — so sprachen sie jetzt: „Sie meinen es ehrlich, sie haben den redlichsten Willen, wir sehen es, sie wollen wahr machen, was sie versprochen hatten, wir wollen es versuchen!" Sie fingen an uns zu achten, so konnte es nicht mehr fehlen, daß sie uns auch lieben lernten. So mußte die nächste Parole heißen: Verdoppeln wir unsere Anstrengungen, gehen wir zu den Menschen, sie sollen sehen, daß wir keine Mühe und Last scheuen, wir suchen sie an ihrem Arbeitsplatz auf, wir lernen dort ihr Leid und ihre Freude kennen! Was noch nie einer vor uns getan hatte, wir tun es: Gehen wir hinein in die Betriebe — und drücken wir die schwielige Faust und die öl- und rußbeschmierten Hände, nichts soll und darf uns mehr trennen vom deutschen Arbeiter! Wir wollen den Marxismus, wenn er noch irgendwo vorhanden sein sollte, im letzten Schlupfwinkel stellen. Dem Händedruck kann ein anständiger Mann nicht aus¬ weichen, und es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn es uns, die wir es von ganzem Herzen ehrlich meinen, 20 nicht gelingen sollte, ans den Augen des Menschen seine Gesinnung lesen zu können! Das Mitmarschie¬ ren in den großen Kundgebungen genügte uns nicht, sie sollten persönlich Stellung zu uns nehmen, wir wollten und mußten Gewißheit haben. Wir wollten zum zweiten die Menschen, denen ihre marxistische Welt wie ein Kartenhaus zusammenge¬ brochen war, aufrichten und aufheben. Wir wußten als Volk, wie schwer Deutschland unter dem Wahnsinn vom Sieger und Besiegten gelitten hatte, deshalb mußten diese Begriffe innerhalb unseres Volkes unter dem anständigen Teil desselben ausge¬ rottet werden. Wir gaben dem ehemaligen Gegner, soweit er ehrlich an die hohlen Phrasen des Klassen¬ kampfes und die Hirngespinste der Internationalen geglaubt hatte, die Hand und hoben ihn damit wieder auf. Und zum dritten wollten wir ehrlich versuchen, das Geröll und den Schutt all der Vorurteile, geboren aus Dünkel und Klassenhaß, zwischen Unternehmer und Arbeiter auszuräumen. Wie sagte unser Führer auf dem ersten Arbeitskongreß: „Ich will Euer ehrlicher Makler sein, ich will Euch wieder zusammenführen!" Wir wollten es ihm nachtun. Wir wählten den Arbeits¬ platz, weil dort das gemeinsame Schicksal sich am sicht¬ barsten offenbart. Reicht Euch die Hand, Ihr gehört unlöslich zu¬ sammen, und wenn wir Euch mit zusammenschweißen müßten! So sprachen wir. Nein, wir kommen nicht als die Führer irgendeiner Klasse, eines Berufes, einer Schicht, um zu schnüffeln, zu kritisieren und zu nörgeln— 21 wir sind die politischen Beauftragten des Führers, die den politischen Dreck des Zerfalls, der Zersetzung und der Verhetzung aus Euren Betrieben, Euren Burgen wegräumen sollen, damit Ihr wieder marschieren könnt. Führen sollt Ihr Euch selber. Darüber werden wir wachen, jedoch werden wir Euch weder die Führung, noch die Verantwortung jemals abnehmen. Aus dem Arbeitgeber muß der Wirtschaftsführer, aus dem käuf¬ lichen Kommerzienrat muß der Industriekapitän, müs¬ sen Musterbetriebe mit Spitzenleistungen des einzelnen und des ganzen herauswachsen. Und wer in diesem neuen Geist nicht mitmachen will, wer den Tritt nicht aufnimmt, wer im alten Trott weiterlatschen will, wem die Tarife von oben so be¬ quem waren, den muß man verfemen, ausmerzen, vernichten. Erzeugen wir in den Betrieben eine Luft der Anständigkeit und Ehrlichkeit, dann schaffen wir auch wieder frohe und glückliche Menschen! Tarifordnung, Betriebsordnung und Sozialordnung von oben in Form von Gesetzen! Und in diesem Rahmen sind die Arbeitsverhältnisse untereinander nach den Prinzipien von ehrbaren Menschen zu ordnen! „Die Lösung der sozialen Frage ist keine Lösung von schönen Konstruktionen, sondern allein eine Frage der Schulung und Erziehung zur nationalsozialistischen Weltanschauung." So spricht Adolf Hitler. Und das wollten wir den Menschen im Betrieb alles sagen. Und du, Arbeiter, sollst wieder stolz werden, ja du sollst fordern, aber du mußt auch etwas leisten! Nicht 22 Knechte und Sklaven können dem klugdenkenden Unter¬ nehmer wertvoll sein, denn sie leisten nichts! Das gilt auch hier! Erst Glauben und Hoffen, das allein bezahlt das Leben, daraus kommt Freude und Leistung! Die Leistung aber muß im gerechten Lohn anerkannt werden, dann erhöht sich die Kaufkraft der breiten Masse, und das allein kurbelt auf die Dauer die Wirtschaft an. Das ist nationalsozialistisches Denken und Handeln, auch das mußten wir den Menschen im Betriebe sagen. Deshalb gingen wir hinein in die Betriebe! Ich glaube, nach dem Sieg vom 12. November braucht man darüber nicht mehr zu streiten, ob wir recht gehandelt haben oder nicht! Die Gründung der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" c^ie A--öMs ErÄs äes /aL^«-r- Äe-'ts r'sk sorvo^t c^re /8o^«§rt>rgl äs/ AsroaÄrAS^ O/A«>rrs«kLo-r. c^e/ ^/errerk, AÄ-Ksmer-r- «o^a/r „R^a/t c^A-'o^ ^s»cis", L« besero^- -rew. /m srmö^ äsrrLA-Ä-'^e-r RA-rÄgseim-rA -ker' DsrttsoLem ^-"bsitsZ-'orrk PMLÄncket D-". ^sr/ am 27. AoveMbe/ 79ZZ 6^/ü^ÄEA rm F'öskSKK^ -iss i?/ert^r'so^e^ LtaKtMKres. (^^ie Entwicklung einesVolkes bedeutet seinWachs- ^^tum. Ein Volk wächst an Zahl in der Vertiefung seiner Anlagen und in der Schärfung seines Instinktes. Dieses Wachstum einesVolkes wird — genau wie das Wachstum irgend eines anderen Organismus — manch¬ malstürmisch und manchmal fast völlig unsichtbar vorsich gehen. Und zwischen diesen beiden Grenzfällen werden Perioden eines normalen Wachstums vorhanden sein. Gerade unserer Generation werden diese Perioden völkischer Entwicklung sichtbar vorgeführt. Wir haben jene ruhige Zeit vor dem Kriege miterlebt, in der Deutschland von Macht zu Macht schritt, wir haben dann den Stillstand, ja geradezu den Rückgang von 1918 bis 1933 miterlebt, und wir erleben jetzt eine Zeit stürmischen unaufhaltbaren Vorwärtsdrängens. Diesen Zeiten paßt sich auch die Wirtschaft, die Er¬ zeugung und die Produktion an, da naturnotwendig die Wünsche und die Bedürfnisse eines Volkes von der Entwicklung desselben abhängen. In Zeiten, in denen 24 die Entwicklung eines Volkes in kurzen Zeiträumen gewaltige Wegstrecken zurücklegt, sind die Bedürfnisse eines Volkes viel größer als in jenen Zeitläuften, da das Volk langsam wächst oder gar sein Wachstum stille zu stehen scheint. Die Wünsche und Bedürfnisse eines Volkes spornen den schöpferischen Geist an, treiben ihn zur höchsten Entfaltung. Man kann fast sagen: was be¬ nötigt wird, wird auch erfunden. Wenn man jedoch das Wachstum des Volkes künstlich in falsche Bahnen lenkt, so werden auch die Methoden seiner Wirtschaft, seiner Produktion, überhaupt seines Lebens falsch sein. Die Arbeitskraft ist des Menschen ureigenstes Eigen¬ tum. Somit kann auch er allein bestimmen, wie lange er feine Arbeitskraft täglich anzuspannen gedenkt. Diese These erfährt zwei Einschränkungen: Einmal aus einem innenpolitischen Grunde kann der Staat die Arbeits¬ zeit aus volksgesundheitlichen Gründen festlegen. In diesem Falle ist der Arzt der Sachberater des Staates. Zweitens kann die Arbeitszeit aus außenpolitischen Gründen festgelegt werden, und zwar einmal durch schiedlich-friedliches Abereinkommen, zum anderen aber auch durch willkürliche Diktate des Siegers an den Besiegten, um eine unliebsame Konkurrenz sich vom Halse zu schaffen. Die Festlegung der Arbeitszeit in die 48-Stunden- Woche war ein künstliches Produkt, einmal, weil es die Marxisten in Ermangelung besserer Erkenntnis den Ar¬ beitermassen so versprochen hatten, aber zum anderen, weil die Siegermächte im Jahre 1919, vor allem Amerika, an dieser 48-Stunden-Woche das größte In- 25 teresse hatten. Denn, wenn die These, die ich oben aufstellte, daß mit der Entwicklung des Volkes die Be¬ dürfnisse wachsen, richtig ist, so kann ich die Summe der Waren nicht verkleinern, ohne daß ich die Existenz des Volkes gefährde. Wenn aber diese Summe fest¬ liegt, so kann ich die Arbeitszeit nur dann verkürzen, wenn ich gewillt bin, das Tempo der Arbeit zu ver¬ größern. Denn Arbeitskraft mal Arbeitszeit ergibt die Summe der Waren, die ein Volk hervorbringt. So war es klar, daß die Verkürzung der Arbeitszeit das Tempo der Arbeit vergrößern mußte. Amerika rechnete mit dieser Tatsache und legte deshalb die 48-Stunden- Woche international fest, weil Amerika in der In¬ dustrialisierung und in den Arbeitsmethoden dem europäischen Festland weit voraus war. Deshalb konnte es hoffen, wenn jetzt die anderen Länder gezwungen waren, den Achtstundentag anzunehmen, daß sie seiner Konkurrenz erliegen müßten. Wir sehen denn auch, daß diese Rechnung nicht falsch war, sondern daß die amerikanische Industrie bis zum Jahre 1927/28 eine ungeheure Blüte erlebte, da die europäischen In¬ dustrien in der Mechanisierung und Rationalisierung nicht mitkommen konnten. Um diesen Ausfall der europäischen Industrie gegen¬ über der amerikanischen wettzumachen, geschah nun das gleiche, was in Amerika früher geschehen war. Es trat eine ungeheure Mechanisierung der Arbeits¬ methoden ein. Maschinen auf Maschinen wurden er¬ funden. Stoppuhren und laufendes Band begründeten völlig neue Arbeitsmethoden. Nicht mehr der Mensch bedingte nach Arbeitsleistung und Arbeitskraft den 26 Prozeß der Arbeit, sondern die Maschine setzte dem Menschen ein Tempo vor, das er einhalten mußte, ob er wollte oder nicht. Ich glaube, wenn man heute eine Rundfrage halten würde, ob mit der Einführung des Achtstundentages für die Menschheit eine Wohltat gebracht worden wäre, so glaube ich, daß Millionen und aber Millionen mit Nein antworten würden, ja, ich bin überzeugt, daß diesen Millionen der Acht¬ stundentag zur Hölle geworden ist. In jedem Prozeß gibt es ein Optimum, einen Punkt höchster Leistung bei geringster Energie. Ist dieser Punkt überschritten, so tritt nicht etwa eine höhere Leistung und ein Wohl¬ behagen ein, sondern im Gegenteil, alle Fehler einer überspitzten Handlung treten zutage. Können wir nun diese übersteigerte, durch die ge- schichtlicheEntwicklungbedingteMechanisierungunserer Industrie, unsere Produktion zurückschrauben? Das ist eine Frage, die mit Nein zu beantworten ist. Einmal aus der Erkenntnis, daß man eingeführte Methoden und neu erfundene Maschinen nicht mehr aus der Welt schaffen kann. Zweitens aber auch deshalb nicht, weil durch eine an sich ganz anders geartete Entwicklung die japanische und chinesische Konkurrenz eine solche Rückentwicklung nicht mehr zulassen würde. Wenn Deutschland überhaupt noch einmal gegen diese Schleu¬ derkonkurrenz aufkommen will, so kann es das nur durch neue Erfindungen, durch weitere Einführung von Maschinen, d.h. mit Hilfe der Materie den Arbeits¬ prozeß verbilligen. Denn das wäre ein Wahnsinn, etwa den Lohn und das Lebensniveau des deutschen Ar¬ beiters auf dasjenige des japanischen oder chinesischen 27 Kulis herunterschrauben zu wollen. Ja, ich glaube so¬ gar, daß aus diesen Gründen heraus in manchen In¬ dustriezweigen infolge Erhöhung des Arbeitstempos eine weitere Arbeitszeitverkürzung kommen muß. Damit will ich sagen, daß wir in der nächsten Zukunft wahr¬ scheinlich gezwungen sein werden, dieser Konkurrenz wegen das Arbeitstempo, die Arbeitsmethoden, die Mechanisierung und Rationalisierung bestimmter In¬ dustrien noch bei weitem zu erhöhen, daß wir aber gleichzeitig, um die Menschen überhaupt zu erhalten, die Arbeitszeit verkürzen müssen, also den umgekehrten Vorgang, wie er 1919 unseren mit Blindheit geschla¬ genen Marxisten von Washington aufgezwungen wurde. Aus diesen vorher gesagten Tatsachen ergibt sich folgende Erkenntnis: Man hätte durch ein ver¬ nünftiges Arbeitstempo die frühere Arbeitszeit er¬ halten sollen — aber man steigerte das Arbeitstempo und mußte dann die Arbeitszeit verkürzen oder um¬ gekehrt, man verkürzte vorher die Arbeitszeit und war dann gezwungen, das Arbeitstempo zu steigern. Diesen letzteren Weg sind wir gegangen. Jedoch würde dieser Weg zum Ruin unseres Volkes führen, wenn nicht gleichzeitig dafür gesorgt würde, daß das Volk in seiner Freizeit eine völlige Ausspannung von dem über¬ steigerten Tempo des Alltags erhält. Auch die Väter des Washingtoner Abkommens haben hiervon schein¬ bar nebelhafte Vorstellungen gehabt. Auch ihnen scheint zum Bewußtsein gekommen zu sein, daß mit der Verkürzung der Arbeitszeit sich das Arbeitstempo steigert und dafür die vergrößerte Freizeit zur Aus- 28 spannung der Menschen herangezogen werden müßte, denn es heißt in einem Aufruf des Genfer Arbeits¬ amtes an alle Staaten der Welt: „Um dem achtstün¬ digen Arbeitstag seine volle Wirksamkeit zu sichern, müssen die Völker Methoden finden, um dem Arbeiter seine Freizeit so angenehm wie möglich zu gestalten." Jedoch nichts von alledem ist geschehen. Das ist viel¬ leicht mit eines der Kapitalverbrechen unserer ehemali¬ gen marxistischen Machthaber. Sie proklamierten dem Volke großmächtig und triumphal den Achtstunden- Arbeitstag, lieferten das Volk damit einer zwangsläu¬ figen Mechanisierung und Rationalisierung aus und kümmerten sich im übrigen ganz und gar nicht um die Ausfüllung der Freizeit dieses Volkes. In allen Län¬ dern — außer Italien — sind nur gleich kümmerliche Ansätze zu verzeichnen. In England errichteten die Trade-Unions Abend-, Sonntags- und Sommerschulen, in denen sie einige tausend Genossenschafts- und Gewerkschaftsführer ausbildeten. In Frankreich war es ähnlich wie in Deutschland. Hier versuchte man mit langweiligen Vorträgen in einer schulmeisterlichen Lehrtätigkeit den Arbeitern nach ihrem angestrengten Tagewerk Wissen einzutrichtern, oder aber man füllte ihren Abend aus mit politischen Haßgesängen, oder ähnlich wie in England, man bildete sie zu Partei- und Gewerkschaftsfunktionären aus. Bemerkenswert ist, daß von all den Millionen deutschen Arbeitern in einem Jahre ganze 40000 von diesen an sich völlig falsch geleiteten Methoden erfaßt wurden. Das arbeitende Volk lehnte sie ab. 29 2n Belgien versuchte ein vr. äs Nun etwas tiefer in dieses Problem einzudringen. Er stellte die These auf, daß man in der Freizeit die Persönlichkeit heben und die Minderwertigkeitskomplexe beim Arbeiter be¬ seitigen muß. Wir sehen hier Ideen, die auch unsere Gedanken in unserem Werk grundsätzlich beeinflussen. In Rußland hat man die These der Freizeit mit wohlklingenden Phrasen ausgenommen. Aber je mehr sich die Unfähigkeit des bolschewistischen Staates zeigte, um so mehr wurden die Freizeit-Abende dazu benutzt, dem Volke die nicht vorhandenen Erfolge des 5-Iahres- Planes einzuhämmern und darzutun. In 4000 Ge¬ werkschaftszirkeln und etwa 40000 roten Zellen wur¬ den langweilige Vorträge gehalten, zu denen die Is- westija selbst schreibt, daß sie das Langweiligste wären, was sie erlebt habe. Dopolavoro-Italien. Das einzige Land, wo die Or¬ ganisation einer wirklichen Freizeit Erfolge zeitigte und tatsächlich den ernsten Ansatz zu einem neuen Wollen zeigt, ist das faschistische Italien. Die Bewegung des Dopolavoro ist fast so alt wie der Faschismus und wurde schon, ehe der Faschismus an die Macht gelangte, von diesem als politisches Kampfmittel benutzt, in dem der Faschismus für die Organisation der Freizeit in seinen Gewerkschaften plädierte. Der italienische Staat hat besonderen Wert auf den Ausbau der Freizeit gelegt. Man muß gestehen, daß die Erfolge, gemessen an dem, was in Italien vorher war, sehr groß genannt werden müssen. Das Dopolavoro ist eine besondere Organi¬ sation mit besonderen Beiträgen. Es zählt etwa 2 Mil¬ lionen Mitglieder, und zwar 673000 Angestellte und 30 1099000 Arbeiter; der Rest sind Beamte der Eisen¬ bahn und der Post. Kennzeichnend ist, daß sich die Organisation OiM des faschistischen Italiens aus der Gruppe der verschie¬ denen Dopolavoros zusammensetzt. Wir haben das Dopolavoro der Eisenbahn, der Postschaffner, der Tele¬ graphenbeamten, der verschiedenen Industriezweige, der verschiedenen Ortschaften. Es ist also eine Summe von nach Berufen, Klassen und Orten getrennten Orga¬ nisationen. Hier folgt es zum Teil dem korporativen Aufbau des faschistischen Italiens. Besonders kenn¬ zeichnend ist an dem Dopolavoro Italiens, daß die Unternehmer völlig fehlen. Ein zweites Kennzeichen des italienischen Dopola¬ voro ist, wie bereits oben gesagt, die verhältnismäßig geringe Zahl seiner Mitglieder. 2 Millionen dürften bei immerhin 20 Millionen schaffender Menschen eine Minderheit bedeuten. Daraus geht hervor, daß die Or¬ ganisation von oben nach unten gebaut ist. Man bringt dem Volke eine Gabe von oben. Das dritte Bemerkenswerte an dem Aufbau des fa¬ schistischen Dopolavoro ist, daß es in seinen Aufgaben ungeheuerlich in die Breite geht. Es gibt kaum ein Gebiet in Italien kultureller, wirtschaftlicher und ge¬ sellschaftlicher Art, in dem sich das Dopolavoro nicht betätigt. Kaninchenzucht und Seidenraupen, Messen und Ausstellungen, Prämiierungen, Unterstützungen usw., alles macht das Dopolavoro. Was wollen nun wir mit der Schaffung der Freizeit- Organisation? Aber allem steht das vom Führer ge- 31 prägte Wort: „Wie erhalten wir dem Volke die Ner¬ ven, in der Erkenntnis, daß man nur mit einem nerven¬ starken Volk Politik treiben kann?" Den Achtstunden- Arbeitstag können und wollen wir nicht mehr zurück¬ schrauben. Im Gegenteil, wie schon gesagt, wir werden vielleicht gezwungen sein, auf gewissem Gebiet, um überhaupt wieder exportfähig zu werden, das Arbeits¬ tempo zu steigern. Deshalb wollen und müssen wir dem schaffenden deutschen Menschen in seiner Freizeit eine völlige Ausspannung seines Körpers und seines Geistes geben. Müdigkeit ist ein Gefühl der Leere. Es werden im Arbeitsprozeß Kraft und Nervensubstanz verbraucht. Das Gefühl der Kälte und der Leere entsteht. Wir wissen, daß man diese Leere des Körpers und der Seele nicht dadurch bannt und ausfüllt, daß man den Menschen auf ein Ruhebett packt und gegen die Decke starren läßt, sondern nur dadurch, daß man dem Geiste und Körper neue Nahrung zuführt. Und da die Ar¬ beitszeit von den schaffenden Menschen Höchst- und Spitzenleistungen verlangt, muß man in der Freizeit als Nahrung der Seele, des Geistes und des Körpers das Beste vom Besten bieten. Aus der Vergangenheit wollen wir lernen. Wir wollen dem schaffenden Menschen seine Freizeit nicht durch Gewerkschafts- und Parteibürokratie rauben. Wir sind auch nicht der Meinung, daß dem Volke damit gedient wäre, wenn durch eine schulmeister¬ liche Lehrtätigkeit aus allen Deutschen Männer mit Reifezeugnis und Doktoren und Professoren gemacht werden müssen. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß 32 inan aus einem guten Schlosser und Schmied nicht einen schlechten Ingenieur machen soll. Wir haben es auch nicht nötig wie Rußland, durch künstliche Vorträge dem deutschen Volke die Erfolge nationalsozialistischer Politik vorzuführen und klar¬ zumachen. Wir müssen unsere Freizeit auch anders organisieren wie das faschistischeItalien, weil der nationalsozialistische Staat auf anderen Voraussetzungen aufgebaut ist wie der faschistische Staat. Wir dürfen nicht den Feierabend für bestimmte Schichten, Berufe, Klassen, Beamte und andere Gruppen machen, sondern wir müssen eine Freizeit-Organisation schaffen, in der alle Menschen zuhause sein sollen, vor allem auch der Unternehmer, der in Italien völlig dabei fehlt. Denn gerade dadurch, daß der Mensch in seiner Freizeit mit Menschen ande¬ rer Berufe zusammengeführt wird, erhält er schon eine Ausspannung an sich, d. h. er erhält neue Ein¬ drücke. Nichts ist dem schaffenden Menschen mehr zu¬ wider, als wenn in seiner Freizeit fachgesimpelt wird. Aber nicht allein deshalb müssen wir diesen Fehler vermeiden, sondern auch im Hinblick auf das größte und letzte Ziel, aus dieser Freizeit-Organisation dis wahre nationalsozialistische Gesellschaftsordnung zu formen, müssen wir vermeiden, Organisationen der verschiedenen Klassen und Verbände zu dulden. Wir müssen des weiteren unser Hauptaugenmerk darauf richten, daß das Volk innigsten Anteil an dem Aufbau nimmt. Die Deutsche Arbeitsfront, die der Träger dieser Freizeit-Organisation ist, ist heute größen- 33 mäßig im Volke derartig verankert, daß sie den obersten Grundsatz jeglicher Organisation verwirklichen kann. Organisieren heißt das Wachsen fördern. Es kann aber nur etwas von unten nach oben wachsen, wenn es wahr und echt sein soll. Wir sehen das am deutlichsten bei der nationalsozialistischen Partei. So müssen wir auch bei dieser Freizeit-Organisation das Volk in seiner breiten Masse an dem Aufbau der Organisation teilnehmen lassen, ja, wir müssen eifersüchtig darüber wachen, daß das Volk diese Organisation baut und schafft. Als dritter Grundsatz muß erkannt werden, sich nicht zu verzetteln. Wir müssen klar unsere Grenzen sehen. Wir haben allein die Aufgabe, die Müdigkeit des Volkes zu bannen, seine Nerven zu stählen, ihm eine völlige Ausspannung zu geben, indem wir ihm das Beste vom Besten als Nahrung bieten. Hierauf allein müssen wir unser Wollen und unser Können konzentrieren. Das wären die Lehren, die wir aus den vorhandenen Versuchen des früheren Deutschlands und der übrigen Völker der Welt ziehen müssen. Darüber hinaus müssen wir aber sagen, was wir weiter bieten können. Ein Volk wie das deutsche, gesegnet mit einer zweitausend¬ jährigen Kultur, einer Kultur, die am höchsten von allen Völkern steht, kann auch in Zeiten der Armut und der Not dem Volke Unendliches bieten — selbst dann, wenn seine materiellen Mittel gering sein sollten. Die früheren Machthaber glaubten, allein ein Volk mit vollen Magen und Bäuchen glücklich zu machen. Materielle Forderungen, materielle Wünsche war der Inhalt ihrer ganzen Staatskunst. Ja, ich wage das zu behaupten, selbst wenn sie das gekonnt hätten, wäre vr. Ley, Durchbruch 3 34 unser Volk nicht etwa glücklich geworden, sondern un¬ zufriedener denn je. Wir Nationalsozialisten wissen, daß wir diese materielle Not nicht von heute auf morgen beheben können. Gewiß, die Erfolge in diesen Monaten sind gewaltige. Aber das eine wissen wir, daß wir alle deutschen Menschen an der überreichen und hohen Kultur der Kunst, der Musik, des Theaters und des Films, den Schönheiten unseres Landes, der sport¬ lichen Ertüchtigung unseres Volkes, mit einem Wort, an der Freude und der Schönheit des Lebens in unse¬ rem Volke teilnehmen lassen können. Die finanziellen und materiellen Vorbedingungen hierfür sind äußerst gering gegenüber dem gewaltigen Widerhall und Er¬ folg, den eine solche Aktion im Volke finden wird. Der Weimarer Staat hat es nicht einmal vermocht, das Vorrecht der Besitzenden auf die Kunst und Kultur¬ güter unseres Volkes zu brechen. Grundsatz muß sein: Nicht der, der Geld hat und Besitz sein eigen nennt, hat ein Anrecht auf den Genuß unserer Kultur, sondern nur der, der ein inneres Bedürfnis darnach hat, ganz gleich, ob ihn das Schicksal mit irdischen Gütern ge¬ segnet hat. Allein daraus wird die Sehnsucht des deut¬ schen Arbeiters gestillt werden; unerfüllte Sehnsucht erzeugt Neid. Wenn der Mensch aber selber an den Gütern des Lebens teilhaben darf, wird er nicht mehr von Neid und Haß erfüllt sein, sondern von Glück und Dankbarkeit. Daraus folgt weiter, was die Bewegung bringen soll. Sie soll dadurch die Persönlichkeit des Menschen, vor allem die des Arbeiters, heben. Sie soll die Minder¬ wertigkeitskomplexe im arbeitenden Volke töten. Sie 35 soll vor allen Dingen auch dadurch mit jenen falschen Vorurteilen ausräumen, als ob wahre Herzensbildung und Kunstempfinden von Besitz und Reichtum und Wissen abhängig wäre. Darüber hinaus soll diese Organisation dieLangeweile des Menschen bannen. Aus der Langeweile entspringen dumme, hetzerische, ja letzten Endes verbrecherische Ideen und Gedanken. Dumpfer Stumpfsinn bringt den Menschen zum Grübeln, gibt ihm das Gefühl der Heimatlosigkeit, mit einem Wort, das Gefühl absoluter Aberflüssigkeit. Nichts ist gefährlicher für einen Staat als das. Schließlich erkennt die Freizeit-Organisation, daß neben der Nahrung der Seele, des Geistes auch eine gesunde Nahrung des Körpers sein muß. Sie wird deshalb das ewige und ständige Gewissen sein, alle, die das Volk zu führen haben, daran zu erinnern, daß ein ausgemagerter Körper unfähig ist, gesunde Ner¬ ven und eine gesunde Seele zu beherbergen. Wie werden wir diese Ziele erreichen? Die Freizeit- Organisation „Kraft durch Freude" wird ganz analog dem Aufbau der Partei von unten nach oben vor sich gehen. Aberall im Lande, wo wir früher im Kampf um die Partei waren, werden Gemeinschaften gebildet werden, aus allen Schichten und Klassen des Volkes, da die Arbeitsfront — im großen gesehen — die Zusammen¬ fassung aller schaffenden deutschen Menschen ist. Ge¬ meinschaften des Dorfes, Gemeinschaften der Straßen oder Stadtteile, Gemeinschaften der Betriebe, Ge¬ meinschaften, die besondere Zweige der Kultur pflegen wollen, wie Gesangvereine, Theatervereine, Ver- 3' 36 gnügungsvereine. Diese Vereine werden wir zur größeren Aktionsfähigkeit zusammenfassen. In jeder größeren Stadt oder in einem Distrikt wird der Mittelpunkt eines geselligen Lebens das „Haus der Deutschen Arbeit" bilden. Dieses Haus der Arbeit soll und muß das Zentrum des geselligen und kulturellen Lebens werden! Es muß äußerlich architektonisch das Schönste sein, was die Stadt zu bieten hat. Und im Inneren, vor¬ nehm und zweckmäßig vor allem, alle Einrichtungen enthalten, die zur Freude und zur Ausspannung der Menschen dienen sollen. Spielzimmer, Klubzimmer, Sportsäle, Bäder, Theater, auch Schlaf- und Heim¬ stätten für durchwandernde Volksgenossen und in der Mitte ein großes Forum, wo 10- und 15 000 Menschen zusammengerufen werden können, wo eine Freilicht¬ bühne vorhanden ist, die im Winter nach dem Saal geöffnet werden kann, mit einem Wort, diese Art der Häuser muß sich grundsätzlich von dem Kitsch der Ge¬ werkschafts- und Volkshäuser unterscheiden. Unsere Häuser müssen das Würdigste und Schönste sein, was dem Volke geboten werden kann. Von oben nach unten kennt die Organisation nur richtunggebende Institutionen. Die Leitung der Or¬ ganisation „Kraft durch Freude" innerhalb der Deut¬ schen Arbeitsfront unterhält folgende Ämter: Ein Amt für Kultur, unterteilt in die verschiedenen Sparten: Musik, Theater, Film, Rundfunk, Literatur. Dieses Amt für Kunst wird von der Reichskulturkam¬ mer betreut und mit dem Geist nationalsozialistischen Kulturlebens erfüllt. 37 Zweitens ist ein Amt für Ertüchtigung des Volkes vorgesehen. Dieses Amt wird von dem Reichssport¬ kommissar betreut werden. Ein drittes Amt für Reisen und Wandern. Ein viertes Amt für gegenseitige Selbsthilfe und Unterstützung. Ein fünftes Amt für die Würde und Schönheit der Arbeit. Alsdann haben wir ein sechstes Amt für Urlaub und Unterbringung im Urlaub. Und als siebentes das Amt für Unterricht und Aus¬ bildung. Diese Ämter*) geben ihre Ziele bekannt und über¬ wachen die Organisationen im Lande, damit alles nach einer bestimmten Richtung marschiert. Auch die unzähligen Vereine im Lande werden in den Dienst dieser Organisation gestellt werden, und mit den privaten Vergnügungs- und geselligen Stät¬ ten müssen Abkommen getroffen werden. Diese müssen ihnen einerseits die Möglichkeit des Eintritts und damit bestimmte Vorteile geben und uns die Möglichkeit, unseren Mitgliedern Vorteile dar¬ aus zu verschaffen. In den vielen Vereinen und ge¬ selligen Stätten in unserem Volke liegt soviel Energie und Kraft, daß ein Staat daran nicht vorübergehen kann und darf und alle auf ein bestimmtes Ziel hin¬ richten muß. *) Der Rechenschaftsbericht auf Seite 163 enthält die end¬ gültige Einteilung und die Aufgabenkreise der Ämter. 38 Wie wird nun die Organisation arbeiten? Grundsatz muß sein: Man muß dem Volke das Beste vom Besten bieten. Es darf in Deutschland außerhalb dieser Or¬ ganisation nichts geben, das bessere Kräfte oder bessere Sportgenüsse bieten könnte. Wir müssen grundsätzlich mit der bürgerlichen Auffassung, daß für das ge¬ meine Volk alles gut genug sei, da es ja doch nichts davon verstehe, brechen. Kunst ist erst in zweiter und dritter Hinsicht eine Sache des Verstandes, in erster Linie ist sie eine Frage des Instinktes und der Rasse und damit des Gefühls. Ja, ich möchte sogar folgen¬ den Satz aufstellen, daß die Schulen und Hochschulen, d.h. die Summe des Wissens, den künstlerischen In¬ stinkt abstumpfen und verflachen können. Wir dürfen auch möglichst keine Sondervorstellungen geben, sondern wir müssen es dem Mitglied ermög¬ lichen, an den gemeinsamen Vorstellungen teilzu¬ nehmen. Zum Genuß gehört das Gefühl der Voll¬ wertigkeit. Gerade das ist es ja, was diese Organisation erreichen will, die Minderwertigkeit bannen, dem Ar¬ beiter das Gefühl der Vollwertigkeit geben. Aus diesem Grunde haben wir bereits jetzt schon für die Deutsche Arbeitsfront den dunkelblauen Festanzug angeordnet, den alle tragen sollen. Wir müssen weiter dafür sorgen, daß diese Güter der Kultur, der Ertüchtigung usw. dem Volke mate¬ riell ermöglicht werden. Jeder Künstler in Deutsch¬ land muß einsehen, daß er wie jeder andere Deutsche einen Teil seiner Kraft auch dem Feierabend-Werk schenken soll. In Italien sind alle Sänger, Schauspieler und 39 Musiker verpflichtet, vier Wochen im Jahre der Do- polavoro zur Verfügung zu stehen. Der Herr Reichs¬ propagandaminister hat mir auch für Deutschland ähn¬ liche Vorteile in Aussicht gestellt. Kunst an das Volk herantragen, damit das Volk zur Kunst kommt. Wir müssen das Wort des Herrn Reichspropagandaministers hier in die Tat umsetzen. Wir dürfen diese Veranstaltungen nicht schemati¬ sieren, sondern müssen sie weitestgehend der Eigenart der einzelnen Volksstämme und Volksarten unter¬ werfen; Volkstage, Volkstänze, Volksgebräuche müs¬ sen in weitem Maße berücksichtigt werden. Wir müssen auch dafür sorgen, daß allen Teilen und allen Gegenden unseres Volkes der vollwertigste Künstgenuß zugänglich gemacht wird, d. h. Wander¬ gruppen, die aus den ersten Kräften zusammengestellt sind, müssen sich verpflichten, auch im entlegensten Dorf ihre Kunst zu zeigen. Der Städter hat viel leichter die Möglichkeit, die ersten Kräfte zu sehen und zu hören, während es dem Bauern oder dem Wald- oder Landarbeiter infolge der Verkehrsverhältnisse unmög¬ lich ist. Inwieweit Liebhabergruppen eingesetzt werden, muß die Reichskulturkammer entscheiden. Die Be¬ fürchtungen, daß Liebhabertheater den Berufskünst¬ lern Abbruch tun, haben sich in Italien nicht bewahr¬ heitet. Im Gegenteil, sie sind ein Mittel gewesen, um die Kunst langsam an das Volk heranzutragen, und Staraos, der Generalsekretär der faschistischen Partei, stellte fest, daß gerade durch die Liebhaber¬ theater der Besuch der Berufstheater sich stark erhöht hat. 40 Neben dieser Nahrung der Seele müssen wir für die Ertüchtigung des Körpers Sorge tragen. Gerade den älteren Jahrgängen müssen wir es ermöglichen, einem weitestgehend gepflegten Volkssport huldigen zu kön¬ nen. Der Sport und die körperliche Bewegung ist dem 40- und 50 jährigen Menschen notwendiger als der Jugend. Wir müssen das überflüssige Fett in unserem Volke beseitigen, damit der Körper wieder die nötige Spannkraft erhält. Deshalb kann es nicht das Ziel dieser Organisation sein, Matadors und Kanonen zu züchten, sondern allein der Massensport muß gepflegt werden können. Aber auch darauf wird man das Augen¬ merk richten müssen, daß bei Massenwettkämpfen nicht Spitzenleistungen das erstrebenswerteste Ziel sein müs¬ sen, sondern ein guter Durchschnitt gehalten werden muß. Alles aus der Erwägung heraus, daß gerade die älteren Volksgenossen Lust und Liebe an diesen Ver¬ anstaltungen behalten. Wenn der ältere Mensch merkt, daß ihm Ziele gesetzt sind, die er überhaupt nicht mehr erreichen kann, verliert er die Lust am Sport. Jede Niederlage ist eine Demütigung. Deshalb muß man sie vermeiden. Es kommt nicht darauf an, wie hoch der Mensch springt, sondern daß er springt — nicht darauf an, wie schnell der Mensch läuft, sondern daß er läuft. Es schadet der Jugend nichts, wenn sie durch diese Ma߬ nahmen gezügelt wird. Ihr ungestümes Draufgänger¬ tum kann sie in den Sportvereinen betätigen und aus¬ toben lassen. Es sind ganz neue Wege, die hier be¬ schritten werden sollen und beschritten werden müssen. Genau so wie bei der Kunst oder bei den Vergnü¬ gungen die Vereine und die gottbegnadeten Künstler 41 ein neues Ziel bekommen sollen, nämlich ihr Können an das Volk heranzutragen, damit das Volk Anteil nimmt, so muß es in der Sportorganisation sein, daß die bestehenden Sport-, Turn- und Berufsvereine all ihr Können und ihre Institutionen dem Volke zur Ver¬ fügung stellen. Dann werden sie selbst wiederum den größten Vorteil davon haben. Drittens werden wir das Reisen und Wandern organisieren. Der Marxismus konnte nur deshalb Mil¬ lionen bester deutscher Menschen zu vaterlandslosen Gesellen machen, weil diese Ärmsten ihr Vaterland nicht kannten. Wollen wir aber, daß das Volk unser Vaterland lieben lernt, so müssen wir dafür sorgen, daß das Volk sein Land kennt. Wochenendfahrten und Ferienfahrten müssen es dem Volke ermöglichen, für billiges Geld von Ost nach West, von Nord nach Süd hin und her zu reisen, und überall müssen Einrich¬ tungen sein, die dis Reisegesellschaften empfangen und ihnen die Schönheiten zeigen. Italien hat im ver¬ gangenen Jahre im Monat Mai nicht weniger als 20000 Menschen hin und her geworfen. Hierzu gehört viertens die Organisation des Ur¬ laubs. Es genügt nicht, daß wir dem schwerarbeitenden Bergmann oder dem Weber oder dem Schlosser im Walzwerk drei bis vier Wochen Urlaub verschaffen, es muß Sorge getragen werden, daß er mit diesem Urlaub auch etwas anzufangen weiß und sich nicht langweilt. Deshalb werden wir in der Heide, in den Bergen, auf den Höhen am Rhein überall Lager bauen, in denen die Deutschen in Zucht und Kameradschaft ihre Urlaubszeit verbringen. 42 Jedoch das Reisen und Wandern, die Organisation des Urlaubs, darf nicht nur den Menschen aus der Fabrik in die Natur führen, sondern darüber hinaus müssen auch die Menschen in die Fabrik hineingeführt werden. Ich habe auf meinerReise durch die Werke Deutsch¬ lands vor allem anderen einen unvergeßlichen Eindruck mitgenommen, den von der Gewalt und der Größe des schöpferischen deutschen Menschen. Nicht allein die Museen und die Kulturstätten der Vergangenheit dür¬ fen wir besichtigen, sondern ebenso sehenswert sind die Werke und die Schöpfungen der Gegenwart. Ein modernes Jndustriewerk enthält mindestens ebensoviel Schönheit, Würde und Größe wie manches Kunst¬ werk. Das müssen wir dem Volke zeigen, einmal, damit es vor dieser Größe deutschen Geistes bewundernd steht, zum andern aber auch deshalb, um den Makel, der sich in dem Schlagwort von der „dreckigen Fabrik" ausdrückt, wegzunehmen, da ja dieses Schlagwort auch das Minderwertigkeitsgefühl des deutschen Arbeiters mitverschuldet hat. Wenn er nur immer von der „dreckigen Fabrik" hörte, so nahm es nicht Wunder, daß er sich als dreckiger Arbeiter vorkam. Wenn er aber nun sehen wird, daß fremde Menschen sein Werk be¬ suchen, besichtigen, bewundern, so wird er erstaunt fragen: „Was ist das? Hat das einen Wert?" „Ja¬ wohl," wird man ihm antworten, „deshalb kommen wir ja her!" Wenn er dann entdeckt, daß sein Werk einen großen Wert hat, einen künstlerischen Wert, so wird auch in ihm der Stolz, in diesem Werk schaffen zu dürfen, wieder lebendig werden. 43 Aber nicht nur die Schönheit der Fabriken müssen wir dem Volke zeigen, sondern wir müssen in dieser Organisation auch die Schönheit des Arbeitsplatzes organisieren. Wieviel kann hier mit geringen Mitteln getan werden! Man sehe sich die holländischen Berg¬ werke an, mit Blumen sind die Fabrikhöfe verziert, sauber sind die Einrichtungen. Der Bergmann hat ein Gefühl der Freude, wenn er aus dem Schacht heraus¬ kommt. Auch am Arbeitsplatz selbst kann Ungeheures geschaffen werden, um dem schaffenden Menschen Zer¬ streuung und Ausspannung während der Arbeit zu ver¬ mitteln. Das Amt für Unterricht und Ausbildung wird es jedem ermöglichen, sich unentgeltlich Wissen und Kennt¬ nisse anzueignen. Wir werden jedoch diesen Drang nach Ausbildung nur bei den wirklich dafür geeigneten und befähigten Menschen fördern. Wir wollen das nicht zu einer Mode machen — geboren aus der Min¬ derbewertung der Handarbeit in der Vergangenheit. Das wird der Nationalsozialismus sicher erreichen, daß er die Handarbeit der Kopfarbeit in der Bewertung gleichsetzen wird. Endlich wird diese Organisation ihr Augenmerk auch auf die Familie und das Heim des Arbeiters richten müssen. Durch ein großzügiges Selbsthilfewerk wollen wir dem schaffenden Menschen gesunde Woh¬ nungen, Licht und saubere Räume schaffen. Er soll einmal sagen können, wie es unser Führer in einer seiner Münchener Reden ausführte: „Ich will, daß der Arbeiter sein Heim bekommt, und daß dieses Haus ihm seine Burg werde, und ich würde selbst national- 44 sozialistischen Gendarmen verbieten, diese Burg zu betreten." Hierfür sind großzügige Pläne in Angriff genommen, und es ist zu hoffen, daß bereits bis zum 1. Mai 1934 die erste Etappe von tausenden Arbeiterhäusern in Angriff genommen werden kann. Das, meine Herren, sind in kurzen Zügen die Ge¬ danken, die uns bewegen, und von denen wir hoffen, daß wir die Aufgabe, die uns der Führer stellt, näm¬ lich die Freizeit zu organisieren und damit die Nerven des Volkes zu stärken, auch erfüllen können. Als letztes großes Ziel, so hoffen wir, wird daraus die neue Gemeinschaft, die neue Gesellschaft des na¬ tionalsozialistischen Staates geboren werden. Lernen wir uns erst einmal wieder kennen, drücken wir uns die Hand — und nehmen wir gemeinsam teil an der gemeinsamen Freude, an den Gütern unseres Volkes, dann wird aller Dünkel für alle Ewigkeit gebannt sein. And deshalb soll dieses große gewaltige Werk im Hinblick auf das herrliche Ziel auch schon im Namen unser Wollen zum Ausdruck bringen: Nicht Freizeit, nicht Feierabend, nicht „Nach der Arbeit" — unser Werk heißt: Nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch Freude!" Wesen und Aufbau der Deutschen Arbeitsfront k7ös», cte-r äs/ O^a-rrsatro-r Oerrkso^err ^l/dsrts/^ont ^«sse-r sro^ p's/kEe-' ^/SL«e r»r ^Vo- Pembe-' 79ZZ Or. Ler/ attMä/s>r.' (^X as Streben des ganzen Zeitalters, in dem wir ^^/leben, der Idee und der Partei geht nach der Einheit. Dieses Streben nach Einheit ist im Staat, in den Verbänden, in allem zu finden. Für ihn war es Pflicht, als er die Gewerkschaften und Verbände über¬ nommen hatte, diese Einheit herzustellen. Es ist klar gewesen, daß das gewerkschaftliche Denken ohne weiteres ausgeschaltet werden mußte, damit der neue Gedanke, daß alle Stände und Berufe nur leben und glücklich sein können, wenn es allen gut geht, und daß nicht der einzelne auf Kosten des anderen leben kann, Eingang im Volke findet. Die Interessen¬ kämpfe wirtschaftlicher Art können selbstverständlich niemals ganz ausgeschaltet, aber sie müssen auf ein Mindestmaß heruntergeschraubt werden. Vor allen Dingen dürfen sie nicht aus die Politik eines Volkes Einfluß haben. Das Arbeitsverhältnis, Lohn, Gehalt, Gewinnanteil müssen geordnet werden, aber sie dürfen nicht wie früher der Inhalt von Organisationen sein, die sich dann noch politischen Einfluß verschaffen und mit Hilfe dieses politischen Einflusses ihre persönlichen wirtschaftlichen Interessen ausfechten wollen. Darauf ist der Verfall des alten Staates und des Lebens über¬ haupt zurückzuführen. 46 Der Begriff der Arbeitsfront setzt sich gegenüber dem Verbandsgedanken durch. Seine Arbeit ist darauf hinausgegangen, daß das Wort „Arbeitsfront" nicht ein Wort blieb, sondern ein Inhalt wurde. Die Ar¬ beitsfront heißt nicht Arbeiterfront, sondern sie um¬ faßt als Arbeitsfront Arbeiter, Angestellte und Unter¬ nehmer. Ihr letztes Ziel ist, alles Trennende aus der wirtschaftlichen Zusammenfassung herauszubringen. Der Erfolg, den ich mit meiner Arbeit gehabt habe, hat sich am 12. November noch besonders ausgedrückt. Die Ziele, die ich gestern in der großen Kundgebung „Kraft durch Freude" aufgestellt habe, geben mir noch für zehn, zwanzig, ja vielleicht für fünfzig Jahre genügend Beschäftigung. Auch diese Ziele verlangen die Einheit, sie können sonst nicht durchgeführt werden. Nicht ein Verband, eine Schicht oder Klasse kann zum Ziele führen, sondern nur die große Einheit durch die Masse des Volkes. Wenn die Partei das Predigertum, die Hüterin der Weltanschauung, die Priesterschaft darstellt, ist die Arbeitsfront die Gemeinde, in die diese Gedanken¬ gänge hineingebracht werden. Die Arbeitsfront ist die große Klammer, um die Masse des Volkes, in der jeder Deutsche Anteil am Staate, am Aufbau des gesell¬ schaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens haben muß, zusammenzuhalten. Es werden keine faulen Mitglieder geduldet. Es soll erreicht werden, daß das gesamte Volk Anteil am Aufbau nimmt. Das Volk muß auf der einen Seite sagen, was es will, und auf der anderen Seite begreifen, daß man nicht jedem Wunsche nachkommen kann. Wenn man schon sagt, 47 daß das Gesetzemachen von oben leicht sei, so muß man unterstreichen, daß alle Gesetze keinen Wert haben, wenn es nicht gelingt, dem Volk zu erklären, weshalb und inwiefern man so handeln muß und nicht anders. Der neue Staat darf keine Verordnung er¬ lassen, die das Volk nicht bis in das kleinste Dorf als richtig anerkennt. Um dies zu erreichen, müssen durch die Partei und die Arbeitsfront dem letzten Volksgenossen die gesetzgeberischen Maßnahmen klargemacht werden. Das ist das Wesen der Einheit. Aus diesem Grunde habe ich auch die Verordnung erlassen, daß die Ver¬ bände mit sofortiger Wirkung keine Mitglieder mehr aufnehmen sollen. Nunmehr gibt es nur noch einzelne Mitglieder, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sie müssen in der Riesenorganisation geordnet werden. Man wird sie am besten nach dem einordnen, was den einzelnen Menschen und seine Entwicklung fördert. Das ist der Beruf, die Fachschaft. Eine Ordnung nach Klassen oder Schichten gibt es nicht mehr. Arbeitgeber und Arbeitnehmer gehören zusammen! In der Zeit des Marxismus hat es nicht nur einen Klassenkampf zwischen Unternehmern und Arbeitern, sondern auch einen solchen — vielleicht noch größeren — zwischen Angestellten und Arbeitern gegeben. Wenn ein Arbeiter einmal Werkmeister geworden ist und Gehalt an Stelle von Lohn empfangen hat, so hat er sich schon — selbst wenn sein Gehalt kleiner als sein früherer Lohn war — als etwas Besseres gefühlt. Er hat seine früheren Kollegen schon nicht mehr für voll angesehen. Auch dieser Marxismus muß gebrochen werden! Alle müssen wissen, daß sie Arbeiter sind. 48 Es muß gelingen, den Wert der Handarbeit dem der Kopfarbeit gleichzustellen als sittlichen Begriff, als einen Generalnenner, auf den der Begriff der Arbeit an sich überhaupt gebracht wird. Arbeit ist Disziplin und Harmonie. Sie kommt aus der Rasse, dem Blut. Wer überhaupt arbeiten will, muß fähig sein, sich erst einmal disziplinieren zu können. Arbeiter und Soldaten gehören zusammen! Hier liegt die große Aufgabe: die Schaffung des Typs des Arbeiters an sich. In der Arbeitsfront soll der sittliche Begriff des Arbeiters geschaffen werden. Das ist der neue Staats¬ gedanke überhaupt. In der Arbeitsfront bestehen augenblicklich noch drei Arten von Mitgliedschaften: erstens die Verbands¬ mitglieder; durch die heutige Verordnung schließen die Verbände ihre Reihen; sie verwalten zwar noch Ver¬ mögen und Beiträge, sie haben aber genau dieselben Aufgaben wie die Arbeitsfront im großen: die Er¬ ziehung. Als zweite Form von Mitgliedern bestehen die Korporationen, wie die Reichskulturkammer, die als Korporation Mitglied ist. Zum dritten gibt es — und vor allem — die Einzelmitgliedschaft. Dis Gefolgschaft ist gut, wenn die Führung gut ist. Das Volk ist im Grunde immer gut bis in alle Ewig¬ keit, oder es muß untergehen. Die Arbeitsfront und die Institutionen im neuen Staat sollen dem Volk das Empfinden beibringen, daß die Führung gut ist, daß hier Menschen vorhanden sind, die Tag um Tag für es sorgen. Dazu soll auch die Organisation des Feier¬ abends „Kraft durch Freude" beitragen. Die Forderungen der Nation! ^r«/ äs-' äer iVK-N«Ao rr-» 6. AersMbs-' I9ZZ i-r iläü-ro^e-r D-°. Ils-/ r rk-rtsrMorci-rerr. mtswalter der NSDAP! Das Schicksal hat dem deutschen Volke mehrmals Führer von überragen¬ der Größe geschenkt: Friedrich den Großen, Bismarck, Adolf Hitler. Der Bestand einer politischen Führung aber ist auf die Dauer immer von der Qualität der politischen Unteroffiziere abhängig. Der National¬ sozialismus hat als erste Bewegung diese Notwendig¬ keit klar erkannt und ihr dadurch Rechnung getragen, indem er bewußt die Ausbildung der politischen Amts- Walter in den Vordergrund stellte. Wir haben uns das Ziel gesetzt, daß die politischen und weltanschaulichen Grundsätze richtunggebend für Jahrhunderte, ja vielleicht für ein Jahrtausend werden! Damit haben wir aber auch die Verantwortung über¬ nommen, jetzt und für die Zukunft einen politischen Führerstab heranzubilden, der in der Lage ist, auch unter anderen Voraussetzungen, als sie heute gegeben sind, unser Werk fortzuführen. Das Streben nach Einigkeit ist im deutschen Volke noch nie größer gewesen als in dieser Zeit. Diesem Streben nach Einigkeit ist in allen Gebieten des öffentlichen und privaten Lebens Rechnung getragen worden. vr. Ley, Durchbruch 4 50 Ich erkläre auch hier an dieser Stelle feierlich, daß es in der Partei nur einen Typ des Amtswalters und politischen Soldaten gibt. Der Amtswalter der NS- tzago und NSBO ist genau so Kämpfer der Be¬ wegung wie der Amtswalter der PO. Aus taktischen Erwägungen wird die Erziehung am deutschen Volke auf verschiedenen Frontabschnitten durchgeführt. Ich erwarte deshalb von Ihnen, meine Parteigenossen, daß Sie in Ihrer Organisation nie die Interessen eines Standes vertreten, sondern vielmehr in Ihrem Stand die Forderungen der gesamten Nation vertreten werden. Jeder Amtswalter hat aber nicht zuletzt die Auf¬ gabe, stets sich selbst zu prüfen und an seiner eigenen Weiterbildung zu arbeiten! Es muß von jedem Amtswalter verlangt werden, daß er seine Aufgaben in soldatischer Disziplin erfüllt. Wir verlangen aber auch, daß er zu jeder Zeit in seinem Kreis, in dem er wirkt, Prediger unserer Idee ist. Neujahrsbotfchaft Et Mtlsr r>r <^as TtereL <^er L^a/t, -Fsz Arö^e, cis/ rtirc^ ctss KÄo/css", -°rr/t 7)r. r-r c^er Atertfa^s- botso^cr/t ä^s» so^sFsnÄe-r c^eutso^e-r so^e-r E <8t«Ä reirä <^r«rcL ckerr ÄnM- /»>rL L«. das Jahr des Sieges, das Jahr dernatio- nalsozialistischen Revolution, das Jahr der Erneuerung an Haupt und Gliedern liegt hinter uns. In der Geschichte wird dieses Jahr einmal als der Beginn einer Weltenwende bezeichnet werden. Adolf Hitler nahm die Macht, er zerbrach die Parteien. Er zerschlug alle separatistischen Regungen in Deutsch¬ land. Er errichtete einen einheitlichen politischen Willen. Er befreite Deutschland aus der Umklammerung des Genfer Intrigenspiels und ist daran, die Gleichberech¬ tigung Deutschlands in der Welt zu erobern. Vor allem aber — und das ist das Große — Adolf Hitler gab dem Volke einen neuen Glauben, einen unzähmbaren Lebenswillen und Lebensbehauptung. Gerade von diesem letzten soll hier die Rede sein! Was war früher, ehe Adolf Hitler zur Macht kam? 7 Millionen Erwerbslose! Not und Elend im Mittel¬ stand und beim Bauer! Eine wahnsinnige Finanz¬ politik steuerte jeglichen Verdienst weg. Neid, Haß, Mißgunst zersplitterte und zerklüftete das Volk. Klasse stand gegen Klasse und Stand gegen Stand. Deutsch¬ land war dem wahnsinnigen Verfall ausgeliefert, der schon vielerorts der Totenstarre gewichen war. Hoff- 52 nungslosigkeit war über den Massen. Keiner wagte etwas zu unternehmen. Spießbürgerliche Angst, mar¬ xistischer Haß, liberalistischer Intellekt beherrschten das Volk und führten es in rasendem Tempo dem Ab¬ grund entgegen. Selbst wenn Adolf Hitler und seine Bewegung in diesem Jahre des Sieges nichts anderes vollbracht hätten, als diesen in den Abgrund rollenden Wagen aufzuhalten, selbst das schon wäre eine ungeheure ge¬ schichtliche Tat. Wenn heute Deutschland am 1. Januar 1934 auf dem gleichen Niveau stände wie am 1. Januar 1933, so wäre damit schon Unendliches erreicht worden. Denn jeder weiß, was es heißt, einem rasenden Wagen in die Speichen fallen und ihn zum Stehen bringen, ohne daß die Räder und damit der Wagen zerbrechen. Revolutionen hat es unzählige gegeben, aber Revo¬ lutionen, die von Erfolg waren, die ihr Ziel erreichten, die in der Hand ihrer Führer geblieben, deren kennt die Geschichte wenige. Und nur einem Genius wie Adolf Hitler und seiner über alle Maßen disziplinierten Partei konnte dieses Wagnis gelingen. So wurde nicht allein am 31. Januar 1933 die Elendskurve gehalten, sondern augenblicklich nach oben umgebogen, so daß kaum ein Jahr später statt 7 Millio¬ nen Erwerbslosen nur 3,5 Millionen vorhanden sind, statt Not und Elend, Hoffnung und Freude das Volk beherrscht. Nie ist mehr gekauft worden vor Weihnach¬ ten als gerade Heuer. Wohin man gehört hat, ob in München, Berlin, Königsberg, Köln, Frankfurt, Karls¬ ruhe, all überall hörte man immer das eine, ob vom Lebensmittelhändler oder den Spezialgeschäften, Tex- 53 til- oder anderen Bekleidungsgegenständen, ob beim Gastwirt, beim Hotelier: dieses Jahr war gesegnet. Noch nie ist soviel gekauft worden, wie gerade in diesem Jahre. Was Adolf Hitler sagte, daß der 1. Januar 1933 der tiefste Punkt unseres Volkes sein soll, ist Tatsache geworden. Wie konnte dieses Wunder geschehen? Wir erinnern uns noch alle, wie die früheren Regierungen aller Schat¬ tierungen Finanzprobleme gewälzt haben, wie in langen Diskussionen über zusätzliche Kreditschaffung, Kreditausweitung Ankurbelungsprogramme ausgear¬ beitet wurden. Millionen und Abermillionen, jaMilli- arden wurden auch von Brüning und Schleicher in die Wirtschaft hineingepumpt, jedoch ohne jeglichen Erfolg. Ja, man hatte den Eindruck, als ob die Verarmung um so schneller vonstatten ginge. Es war, als ob man in ein bodenloses Faß immer wieder neues Wasser hinein¬ pumpte. Wie hilflose Zwerge standen diese „Staats¬ männer" vor dem lawinenhaften Anrücken des Elends und der Not. Die Hoffnungslosigkeit, die sich in allen ihren Maßnahmen ausdrückte, ergriff nach und nach das gesamte Volk. Jeder fragte sich, ob das Leben über¬ haupt noch einen Sinn habe. Keiner faßte ein neues Werk an. Nichts wurde gebaut oder erneuert. Jeder Wagemut war verschwunden. Und ob die angeblich klügsten Professoren die kompliziertesten Programme aufstellten, das Volk hungerte mehr denn je. Was war nun das Geheimnis Adolf Hitlers und seiner Bewegung diesem unaufhörlich anrückenden Elend ein Paroli zu setzen und weiteres Vorrücken zu verhindern? 54 Es war der unerschütterliche Glaube an die stabile politische Führung, die Adolf Hitler mit eiserner Ener¬ gie aufrichtete. Diesem Reichskanzler drohte kein Mi߬ trauensvotum eines lächerlichen Reichstages. Seine Macht war nicht abhängig von feilschenden Parteien und korrupten Parlamentariern. Seine Macht war begründet durch die Liebe und den Glauben der Mehr¬ heit dieses Volkes. Das Volk selbst konnte auch durch schwere Schick¬ salsschläge nicht zerbrochen werden. Aber es war noch nicht gesund genug, um leben zu können und leben zu wollen, und es bedurfte nur der Apostel, der Prediger, die diesen Lebenswillen weckten und ihn zur höchsten Entfaltung brachten. Das Volk lechzte nach einer Füh¬ rung. Die Jahre der Schande, der Zerfahrenheit, des Chaos hatten es mit unmittelbarer Strenge gelehrt, daß das Schicksal allein dem die Freiheit und das Brot und das Lebensrecht gewährt, der selbst diesen Lebens¬ willen hat und der aus dieser Erkenntnis heraus seinen Eigennutz, seine Ichsucht dem Willen der Gemeinschaft unterwirft und als Soldat gelernt hat, zu gehorchen. Deshalb erkannte dieses Volk nicht etwa widerwillig die Herrschaft Adolf Hitlers an, sondern es dankte dem Schicksal, daß es ihm endlich eine starke Führung ge¬ geben hatte. Es war die gottbegnadete Einsicht und Erkenntnis des Führers. Er und seine Partei wußten, was sie wollten. Wem das Schicksal einmal die Gnade erwiesen hat, die nationalsozialistische Weltanschauung zu er¬ leben, der hat den Schlüssel zu den schwersten Pro¬ blemen gefunden. Ihm allein gilt der gesunde Men- 55 schenverstand, die Vernunft, die geboren ist als Produkt aus Instinkt und Verstand. Unser rassischer Instinkt war wieder erwacht. Durch die Größe der Mission, die auf uns lastete, lernten wir wieder die Verantwortung lieben und damit kam der Fleiß, mit dem wir ja all diese Dinge anfaßten. Der Marxismus und das liberalistisch verseuchte Bürgertum — sie nahmen dem Menschen die Lebens¬ freude und damit auch die Lebenskraft. Frage jeden Fremden, der aus Moskau zurückgekehrt, was ihm jemals auf dem Gesicht der Menschen Moskaus auf¬ fiel; er wird dir sagen: „Ich sah kein Lachen mehr, ich sah keine Freude mehr!" War es bei uns nicht schon genau so? Das ist das Wesen des Nationalsozialis¬ mus, daß er die Menschen froh macht. Nicht Lebens¬ verneinung bestimmt einen Staat und formt ein Volk und gibt ihm Kraft und Energie, sondern allein eine un¬ bändige Lebensbejahung und Lebensfreude! Arbeiter und Arbeiterinnen! Was habe ich auf meinen Reisen gepredigt und gesagt? Seid stolz, erhebt euer Haupt, habt Selbstachtung, geht sauber und schmuck einher, verlangt gute Wohnung! Nehmt teil an den Gütern der Kultur unseres Volkes! Mit einem Wort, verlangt alles das, was Deutschland ohne neue Programme und ohne schöne Konstruktionen geben kann, weil Deutschland es hat! Allein die Anregung für den Festanzug der Arbeitsfront hat es vermocht, daß bereits vor vier Wochen die Aufträge so gewaltig waren, daß die gesamte Textilindustrie Deutschlands, die Mützen- und Knopf- und Zutatenindustrie auf ein Jahr hinaus Beschäftigung finden wird. Genau das 56 gleiche, wie vorhin gesagt, daß die Geschäfte Heuer vor Weihnachten den größten Umsatz seit Jahrzehnten ge¬ habt haben; es ist überall das gleiche. Wenn man nun sagt: Ja, woher nehmen nun die Menschen das Geld? Nun, das Problem der Erneue¬ rung Deutschlands in wirtschaftlicher Beziehung ist nicht ein Problem der Finanzmenschen, sind nicht schöne Konstruktionen; nicht die Menge des Geldes allein ist maßgebend, sondern auch der Umstand, wie schnell die Menschen das Geld in Umlauf setzen, d. h. wie kurz die Umlaufszeit des Geldes ist. Sehr inter¬ essante Statistiken ergeben folgendes Bild: Ehe Adolf Hitler die Macht ergriffen hatte, brauchten dis Banknoten über den Weg in die Wirtschaft und zurück zur Reichsbank durchschnittlich über ein Jahr bis eineinhalb Jahre. Im August 1933 legten die Bank¬ noten denselben Weg bereits in einem halben Jahr zurück, und im Oktober brauchten die Banknoten nicht ganz drei Monate. Hier liegt die Lösung des Pro¬ blems! Habe ich wieder Hoffnung, habe ich wieder Glauben, so gebe ich das Geld aus, kaufe mir etwas, lasse bauen, schaffe Erneuerungen, kleide mich gut und wohne sauber. Wie oft haben wir früher gehört vom Weltspartag und immer wieder die Parole sparen, sparen, sparen! Ich verkenne nicht die Notwendigkeit eines gesunden Sparens im Volke, jedoch darf dieses Sparen nicht dazu führen, daß man ein Volk in seiner Lebenshaltung vernachlässigt. Das wäre ein dummer Bauer, der seinen Hafer aufspart und sein Vieh hun¬ gern ließe. Ein Volk kann dann in Geld sparen, wenn sein Bedürfnis gedeckt ist. Sonst soll es das Geld rollen 57 lassen. Jede Mark, die ich ausgebe, gibt einem Volks¬ genossen wieder neue Arbeit. Denselben Effekt an dieser elendigen Miesmacherei erregte auf der anderen Seite der marxistische Haß und der Neid. Bor der Anprange¬ rung des Marxismus wagte keiner mehr zu kaufen. Jede Schreibmaschine, jedes Automobil, jeder saubere Anzug, mit einem Wort, jeder Wille zum Leben galt als Luxus. Was heißt Luxus? Was dem Deutschen als zum Leben notwendig erscheint, erscheint dem Neger bestimmt als Luxus! Oberstes Gesetz muß sein, daß, wer arbeitet, wer etwas leistet, wer sich der Gemeinschaft fügt, auch ein Recht auf das Leben hat. Der darf fordern, ja er muß fordern! Nur Lumpen sind bescheiden! Lump allein ist, wer als ein Faulenzer, Nichtskönner, Unfähiger Geld verpraßt und vergeudet, das er selbst nicht ver¬ dient hat. Deshalb, ihr Schaffenden von Stadt und Land, Arbeiter und Arbeiterinnen! Hinweg mit dem Haß, hinweg mit dem Neid, hinweg mit der spießbürgerlichen Angst! Hinweg mit dem Geiz, der die Wurzel alles Abels ist, und setzt an ihre Stelle wieder die Lebens¬ freude, Lebensbejahung und Lebenskraft und-energie! Der Himmel gibt allein dem die Fähigkeit, der darum kämpft und ringt, und nicht dem Halben und Schwa¬ chen, dem Feigen und Faulen, dem Geizigen und dem Neidischen! Jawohl, Schicksal! Wir wollen nichts geschenkt haben! Wenn wir das Glück und den Segen im neuen Jahr 1934 für unser Volk erhoffen, so tun wir es im eisernen Willen und mit der un¬ bändigen Kraft, weiterzuschaffen und Weiterzukämpfen 58 Tag und Nacht, bis das Volk von seinen Fesseln be¬ freit ist! Kraft durch Freude! Das soll für das neue Jahr die Devise für die nationalsozialistische Gemeinschaft sein! Deshalb helft alle mit, jeder an seinem Platz! Rottet jede Miesmacherei aus! Jeder Schieber und Gauner muß unverzüglich aus Deutschland ausgemerzt werden. Volk! Es liegt an dir, jene Luft zu erzeugen, in der allein der anständige Mensch leben kann. Vor¬ wärts mit Adolf Hitler in das Reich der Kraft, der Größe, der Freude und des Glückes! Wille zum Frieden! Im Dar/Mr'soirsn üamttaF « LlÄ-ro^em ^nlei am Z. /a-rua-' erms Äsro^s/Ä^e-'- taAit^A cis/ iV/8K)l^ statt. kZ-rksr' stü?'- mrso^em ck^ubel ekel' 2'aAa-rAskeÄ-rs^ms-' /M-'k D--. I.el/ erres.' (^Xie Vertreter anderer Länder können sich bei ihrem Besuch in Deutschland am besten davon überzeugen, daß Deutschland kein wildes, kriegsfrohes Land ist, sondern ein Land der Ordnung und Einsicht und vor allem der Vernunft. Ein deutscher Soldat, der an der Westfront lag, wird niemals entehrend oder nichtachtend von den französischen Soldaten sprechen. Deutschland will nichts anderes, als im friedlichen Aufbau seinen Volksgenossen Glück, Wohlstand und Zufriedenheit geben, nichts anderes, als sich in der Welt wiederum die Achtung erwerben, dis sich das deutsche Volk in seiner zweitausendjährigen Geschichte erkämpft hat. Wir verlangen die Gleichberechtigung nicht für eine Nation, die der Welt nichts gegeben hat. Die Ver¬ nünftigen in der Welt werden vielmehr einsehen müs¬ sen, daß sie ohne das deutsche Volk nicht leben können! Wir Nationalsozialisten haben um den Sieg der Vernunft schwer kämpfen müssen, aber doch schlie߬ lich den vollen Sieg davongetragen. Es ist zu hoffen, daß sich dieser Siegeszug der Vernunft auch in der Welt durchsetzen wird. Dann erst werden wir einen wahren Frieden bekommen, wenn die Völker der Erde 60 ebenso wie Deutschland und das italienische Volk zu den Grundsätzen der Vernunft zurückkehren. Wenn wir gehässig wären, wenn wir Kriegshetzer wären — so wie unsere Gegner uns fälschlicherweise hinzustellen versuchen —, dann würden wir den Völkern die marxistische Pest wünschen. Zwei Millionen Tote hat allein Deutschland im Kriege gehabt. Heute werden wir jedem Soldaten danken, der sein Blut vergossen hat, nicht allein des¬ halb, weil er ein Held im Kriege war, sondern weil wir die große nationalsozialistische Revolution erlebt haben, und weil wir wissen, daß ohne das Blut der Helden im Weltkrieg diese große Revolution niemals möglich gewesen wäre. Revolutionen sind immer Zeitläufe gewesen, die ein Volk erneuern und den einzelnen Menschen umwälzen. In den Schützengräben ist die deutsche Revolution ge¬ boren worden, das neue Denken vom wahren Sozia¬ lismus, von wahrer Kameradschaft und von wahrer Treue. Dort hat auch der einzelne Mensch das neue Geheimnis empfunden, das über diesem Volke liegt, ein Geheimnis, das wir nicht kannten: Blut und Boden. In den Kriegsopfern, in den Millionen Sol¬ daten muß dieser Gedanke verkörpert sein. Sie müssen den Gedanken des großen Opfers lebendig halten und auf die Jugend übertragen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß wir an den Opfern des Krieges eine große Schuld abtragen und dafür sorgen müssen, daß sie nicht wieder wie im alten Staat betteln müssen. Aber darüber hinaus müssen sie ein leuchtendes Symbol aufrichten für das deutsche 61 Volk und seine Jugend, das Symbol des großen Opfers. Die deutsche Revolution begann in den Augusttagen 1914, und sie hat im Jahre 1933 die erste große Machtstellung erreicht, den Staat. Jetzt beginnt der weitere Kampf um die Weltanschauung, und dabei müssen die Parteigenossen der Kriegsopferversorgung mithelfen. Der wahre Sozialismus und der wahre National¬ sozialismus besteht darin, daß jeder einzelne Volks¬ genosse bereit ist, sein Letztes, sein Blut und Leben, einzusetzen für seine Nation, für sein Deutschland. Durchbruch der sozialen Ehre Aber das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit rErMrenMs sorrÄe 6ssskrss- rtirssrer 2ert errsAk wert übsr ärs 6re«s»r JerttstMemcks ^r»rr r/rr^ c^rs leÄerrso^a/t^^s ckEr'trrsLE om 9. ^ebrrra/ 19-?^ zrMek Öl', er-rsrr srir^i-rAz^ß^ ärs c^s/ ^eutM^e-r i^r-'tso^a/r, sroH Äs« IVcro^rvuo^ses aKr«rre^MS»r. (^vas Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ^^xvom 20. Januar 1934 hat den deutschen Unter¬ nehmer zum Führer seines Betriebes gemacht. Zu dem Einsatz seines Führerkönnens ist damit als höhere sittliche Aufgabe eine Führerverpflichtung getreten, die zum gemeinsamen Nutzen von Volk und Staat über die Grenzen des Betriebes weit hinausgeht. Die Schulung des Nachwuchses im weitesten Sinne des Wortes ist Sache solcher Führerverpflichtung. Es geht nicht an, daß die schulentlassene Jugend auf der Straße liegt; es ist für das politisch geeinte Volk un¬ erträglich, daß junge arbeitswillige Menschen ohne Beschäftigung bleiben oder in ihrem schlecht und recht erworbenen Arbeitskönnen verkümmern. Was man an der Arbeitsjugend verabsäumt, wird am Gesamt¬ volk gesündigt! Deshalb muß sich die deutscheWirtschaft ihrer Pflicht, ihrer Führerpflicht, bewußt werden, für diese Jugend mit allen Mitteln zu sorgen. Sie nützt damit nicht zu¬ letzt sich selbst: denn ohne einen an Leib und Seele gesunden, berufstüchtigen und wendigen Nachwuchs ist sie zum Absterben verurteilt. 76 Darum appelliere ich an das nationale Gewissen der deutschen Wirtschaft, daß sie in Erfüllung ihrer Führer¬ pflicht in diesem Frühjahr mehr Lehrlinge einstellt, als es im Augenblick notwendig erscheint. Ich appelliere an das nationale Gewissen der Wirt¬ schaft, daß sie nicht nur für das Fortkommen und Unter¬ kommen der Jugend sorgt, die ihre Lehre abgeschlossen haben, sondern daß sie darüber hinaus durch Einrich¬ tung von „Vorlehren" und „Nachlehren" sich derer annimmt, die bisher keine Ausbildung genossen oder in der Vollendung ihrer Ausbildung infolge der Wirt¬ schaftsnot gehemmt wurden. Die Lehrwerkstätten der großen Werke sowie die Genossenschafts-Lehrwerkstätten der in der Deutschen Arbeitsfront zusammengeschlossenen Mittel- und Klein¬ betriebe müssen die Stätten einer umfassenden Lehr¬ lingsbetreuung sein oder da werden, wo sie es heute noch nicht sind; und überdies fänden sich sicherlich ge¬ nügend leerstehende Werkräume, die sich in eine Lehr¬ werkstatt umwandeln ließen, und sei es auch nur in Form einer „Lehrecke". Der Nationalsozialismus hat die Arbeit zum na¬ tionalen Gut gemacht. Dieses Gut gilt es zu bewahren und zu vermehren. Schöpferisches Arbeitskönnen und Führerverpflichtung, die die großen deutschen Unter¬ nehmergestalten von jeher ausgezeichnet haben, wer¬ den auch bei der sozialen Aufgabe der Betreuung des Nachwuchses den richtigen Weg finden, und dies um so mehr, als vorbildliche Einrichtungen dieser Art bereits bestehen. Daher werden es sich die Führer der deutschen Wirtschaft nicht aus der H and nehmen lassen, im gegen- 77 wärtigen Augenblick mit allen Kräften die Lösung der Lehrlingsausbildung in Angriff zu nehmen. Ein Ver¬ sagen kann und darf es dabei nicht geben. In der Arbeitsjugend liegt auch unsere politische Zukunft: wenn ich einen Appell an die Führer der deutschen Wirtschaft richte, sich des Nachwuchses an¬ zunehmen, dann appelliere ich zugleich an ihr politisches Verantwortungsgefühl. „Stellt mehr Lehrlinge ein!" heißt: Sorgt dafür, daß die kämpferischen Eigen¬ schaften des deutschen Arbeitsmenschen dem Gesamt¬ volke zugute kommen! Wir tragen eine große Ehre, aber eine höhere Pflicht! Hcrbe-rä rum 7«AS r cts/ lVakrom im Nü^ro^e-re^ tTrorck/rt>rL. m ganzen nationalsozialistischen Deutschland sind in diesen Tagen die Vorbereitungen im Gange für die große Vereidigung der Politischen Leiter der NSDAP, der Führer der HI einschließlich der Füh¬ rerinnen des BDM und der Unterführer des Frei¬ willigen Arbeitsdienstes. 2m Zeichen dieser Ver¬ eidigung stehen der Sonnabend und der Sonntag, der 24. und 23. Februar 1934. Der 24. Februar ist zu¬ gleich ein Tag der Erinnerung an 14 Jahre des Kampfes der NSDAP. Vor 14 Jahren sprach an derselben Stelle, an der er auch diesmal das Wort nehmen wird, im Hofbräu¬ hausfestsaal, der Führer in der ersten großen Massen¬ versammlung der Partei. Hier wurden die Thesen ver¬ kündet, mit denen die Bewegung ihren Siegeszug zu ihrer heutigen Bedeutung durchführen konnte. Von hier aus nahm die neue deutsche Entwicklung ihren Weg. In der Erinnerung an diese erste große Massenver¬ sammlung und in der Weihe der Stunde des Eides bringen die beiden letzten Tage dieser Woche den deutschen Nationalsozialisten ein ernstes Gedenken an die Verschworenheit im gleichen Kampfgeist, aus dem 79 in den letzten 14 Jahren des deutschen Geschickes deut¬ sches Schicksal geworden ist. tzunderttausende deutscher Menschen stellen sich jetzt innerlich auf den Augenblick ein, da ein neuer Schwur sie in alter Gemeinschaft zur Idee und zum Führer einigt. Die Schwurstunde wird sie über den Alltag ihres Lebens stellen in dem Gefühl, ihr Dasein dem Dienst einer großen vaterländischen Zielsetzung ge¬ weiht zu haben. Sie werden der Treue zum Führer, die immer in ihnen lebt und gelebt hat, und ihrer Verbundenheit im Nationalsozialismus sichtbaren Ausdruck geben. Viele Hunderttausende gehen zu Adolf Hitler eine leben¬ bindende Verpflichtung ein, wenn sie durch den Stell¬ vertreter des Führers, Rudolf Heß, am Sonntag mittag um 11 Uhr vereidigt werden auf den Führer der nationalsozialistischen Bewegung, indem sie der Eidesformel zuschwören: „Ich schwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm und den mir von ihm bestimmten Führern un¬ bedingten Gehorsam." tzunderttausende werden die Hände zum Schwur auf die Fahne heben, die zum Symbol unserer Be¬ wegung und — gepaart mit der alten Fahne der Tra¬ dition— das Sinnbild unseres Reiches ist. Sie wissen, daß, wer auf das Fahnentuch mit dem schwarzen Hakenkreuz im weißen Feld auf rotem Grunde schwört, nichts mehr besitzt, was ihm selber gehört. Sie wissen, diese tzunderttausende, daß von den feierlichen Augen¬ blicken ab, da die große Verschworenheit der Träger 80 des Nationalsozialismus ihren weithin sichtbaren äuße¬ ren Ausdruck findet, ihr Handeln und ihr Denken, ihr Fühlen und ihr Streben dem neuen weltgeschichtlichen Bunde, dem Bunde des Nationalsozialismus, ver¬ schrieben ist. Es gilt der Schwur dem Schöpfer der Bewegung, die allein Kraft genug hatte, Deutschland neuen Le¬ bensinhalt zu geben, und die allein Kraft genug besitzt, deutsche Zukunft zu gestalten. Der Eid der Hundert¬ tausende bindet Führer und Gefolgschaft, die in den parteiamtlichen Trägern der Organisation in die Er¬ scheinung tritt, in der großen Kampfgemeinschaft für das weltanschauliche Prinzip der Bewegung. Und diese Bekundung der Verschworenheit der Kämpfer mit ihrem Führer ist der Grundstein alles politischen Le¬ bens unseres neuen Deutschlands. In dem Eid auf Adolf Hitler werden die Träger der Politik zu klarer Zielsetzung und in fester Marschrich¬ tung gebunden sein. Das Ziel heißt: Durchsetzung des Nationalsozialis¬ mus auf allen Gebieten deutschen Lebens. Die Marschrichtung heißt: Deutschlands Freiheit und Frieden in Ehre und Würde. Das Marschtempo und den Marschrhythmus gibt allein der Führer an! Der Rahmen, in den unsere Lebensarbeit gespannt ist, ist die NSDAP. Wir sind deren Hoheitsträger, wir sind deren politische Leiter, Führer der Jugend, auch der im Arbeitsdienst, die im weltanschaulichen Geist dieser Partei erzogen wird. 81 Wir sind aber nicht etwa nur Arbeiter im Apparat der Partei, wir sind vielmehr und in erster Linie die Repräsentanten einer Bewegung, die zur Umsetzung ihres Willens die Apparatur der großen, einzigen Partei Deutschlands braucht. Wir sind die Werber und Soldaten für Adolf Hitlers Weltanschauung, die zu der unsrigen geworden ist durch die Erkenntnis der Einmaligkeit und der Berufung zur deutschen Schick¬ salsgestaltung dieses Mannes. Wir tragen eine große Ehre, aber wir tragen eine höhere Pflicht. Wir dürfen einen neuen großen Glauben künden, und um der Wahrheit dieses Glaubens willen müssen wir einer Pflicht dienen, die in dem Grade wächst, in dem dieser Glaube an unsere Idee sich steigert. Wir tragen das Bild des werdenden Deutschlands und seiner Stellung in der Welt, so wie es der Führer sieht, in uns — und sind willens, die Wirklichkeit dieser Vorstellung zu erkämpfen! Dieser Kampf wird getragen von einem neuen Typ des politischen deutschen Führers und Unterführers. Er steht vor uns in den Hunderttausenden, die am Sonntag zum Schwur antreten werden. Dieser neue Typ des politischen deutschen Menschen hat nicht den geringsten Wesenszug gemeinsam mit dem Politiker vergangener Jahrzehnte. Er ist nicht der Repräsentant einer Gesellschafts¬ schicht, er ist beileibe kein Funktionär einer Interessen¬ gruppe, er hat mit dem Parteibeamten schwarzrot¬ goldener Färbung keine Ähnlichkeit, er ist nicht aus- vr. Ley, Durchbruch 6 82 gesucht nach Namen und Besitz, nach theoretischer Ge¬ lehrtheit und nicht nach Verdiensten seiner Ahnen. Vielmehr hat ihn ein inneres Wollen in Adolf Hitlers Reihen gestellt, und das Dokument seiner Berufung ist der Glaube an die Welt, die sich im Nationalsozia¬ lismus offenbart. Er dünkt sich nie ein fertiger Befehlsgewaltiger, der ein blasses parteiegoistisches Programmschema seiner lebendigen Umwelt aufpressen will, vielmehr bleibt er strebend bemüht, mit seinen Volksgenossen zugleich in sich der Vollendung näherzuschreiten, die ihn als deutschen Nationalsozialisten Hitlerscher Prägung zei¬ gen wird. Dieser neue deutsche politische Mensch lebt — nach den fließenden Gesetzen der Bewegung — nicht in den Dogmen einer Parteidiktatur. Deshalb sind auch seine Arbeitsgebiete und ist auch seine Arbeitsweise so grund¬ sätzlich verschieden von der des Zahlabend-Politikers und Beitragskassierers, unter dessen furchtbarer und primitiver Diktatur das deutsche politische Leben be¬ sonders in den letzten I V2 Jahrzehnten gestanden hat. Der feierliche Charakter der Vereidigung dient ge¬ rade der besonderen und ausdrücklichen Betonung des krassen, durch keine Gedankenbrücke verbundenen Ge¬ gensatzes des „Funktionärs", der im gestrigen Deutsch¬ land sein Unwesen trieb, zum politischen Leiter und politischen Unterführer Adolf Hitlers. Des Führers Prediger und Soldaten, die sichtbar oder gedanken¬ verbunden überall dort antreten werden, wo deutsche Nationalsozialisten wohnen, dienen ihrer Pflicht auf jedem Gebiet volklichen Lebens. Und ihre Aufgaben 83 und ihre Arbeit gehen weit über das hinaus, was einst unter politischer Arbeit verstanden wurde. Auf dem Gebiet der Kultur und Wissenschaft betreuen sie, ebenso willig wie pfleglich, deutsches Gut, wie sie besonders den Sozialismus der Tat in Hilfs- und Opferbereit¬ schaft und Arbeitsdienst pflegen. Und es ist der praktische Sinn ihres Opfergangs für ihre Idee, daß sie alle Deutschen zu ihrem Vater¬ land führen, jeden einzelnen an das Schicksal seines Volkes binden und jeden einzelnen mobilisieren zu Taten der Hilfsbereitschaft und der vaterländischen Verbundenheit aller Volksgenossen! 2n der großen Zahl derer, die sich im Schwur dem Führer verbinden werden, ist bereits der Beweis für die ganz neuartige, große Anteilnahme der Deutschen an ihrem völkischen Schicksal zum Beweis gestellt. 2n dieser Zahl von über einer Million für die Politik und die Weltanschauung mobilisierten Deutschen doku¬ mentiert sich die große politische Gesamtmobilisation des deutschen Volkes durch Adolf Hitler. Wären diese Hunderttausende „Parteifunktionäre" — es wäre ein Schicksalszeichen politischer Primitivität und hoff¬ nungsloser Einengung deutscher Wesenhaftigkeit in papierner Dogmatik. Sie rekrutieren sich aber aus allen der NSDAP in engerem und weiterem Zusammenhang angegliederten und untergegliederten Organisationen, die Deutsch¬ land umspannen, die deutsches Leben auffangen und deutsche Energien sammeln, um sie der politischen Füh¬ rung Deutschlands zuzuleiten. Diese organisatorische Umspannung ist andererseits die Apparatur, durch s» 84 die der weltanschauliche Wille der politischen deutschen Führung sich überträgtauf die deutschenVolksgenossen. In dem Netz, das Deutschland so umspannt, sind die tzunderttausende die Knotenpunkte. Durch sie und mit ihnen wird das deutsche Volk so aktiv und beweglich, so energiegeladen und willensstark, wie es werden muß, will es seine Freiheit auf dieser Erde gewinnen und erhalten! Vordringlich ist es das Streben dieses großen Offi¬ zier- und Unteroffizierkorps Adolf Hitlers, in Gegen¬ wart und nächster Zukunft leibliche und seelische Not im Volk zu bannen durch die Schaffung von Arbeit und Lebensmut für alle. In den Rahmen der NSDAP als der Organisa¬ tionsform einer weltanschaulichen Bewegung gespannt, ist es keineswegs die Aufgabe der Schwörenden, als Endzweck ihres Handelns die Erhaltung der Organi¬ sationsform als solche anzusehen. Vielmehr müssen sie die Form dieser Organisation mit lebendigem Leben erfüllen und die Organisation selbst so beweglich halten, daß kein Stillstand in Erstarrung eintritt, der Zwang und Rückschritt wäre. Denen, die als innerlich Beteiligte der feierlichen Stunde am Sonntag entgegensetzen, all diesen rufe ich zu: „Nicht zu befehlen — zu führen nach dem Willen einer überlegenen Kraft seid ihr, Adolf Hitlers treueste und engste Gefolgschaft, da!" Auch heute und für immer bleiben für die Arbeit, die wir gemeinsam zu leisten haben, die Männer vor¬ bildlich, die zuerst zu Adolf Hitler kamen. Sie kamen 85 mit einem heiligen Fanatismus und mit einer un¬ beschreiblichen Zähigkeit, um den Kampf um die Ehre und Freiheit Deutschlands weiterzutragen. Diese ersten Männer waren Werber und Soldaten zugleich. Aus ihren Reihen fielen die meisten «Opfer der Bewegung. Und wenn diese Männer, deren un¬ erhörter Opfersinn und deren wagemutiges Helden¬ tum bereits jetzt fest ins Buch deutscher Geschichte ge¬ schrieben sind, als unsere Vorgänger, denen nach¬ zueifern unser großes Ziel ist, im Kampf zusammen¬ geschmiedet wurden zur neuen Führerschicht, so war es die Treue zum Führer und die Kameradschaft untereinander, die ihrem Handeln den Auftrieb gaben. 2n allem war ihnen der Führer Vorbild. Nicht eine Sekunde lang lebt Adolf Hitler sein Leben anders denn als Vorbild für die Seinen. Und in allem ist er treuer, größer, kameradschaftlicher und willens¬ stärker als jene, die ihr Leben ihm verschworen. Wurden sie ins Gefängnis geworfen, so wußten sie, daß der Führer noch länger dort gesessen hatte. Wurden sie verlacht, verhöhnt, gepeinigt, geschlagen, so wußten sie, daß das alles der Führer auch hatte ertragen müssen! 2n der Erinnerung an die alten ersten Kämpfer für Adolf Hitler wollen wir in dem Eid bestätigen, daß wir auch weiterhin jene verschworene Gemeinschaft von Kameraden sein wollen, die geloben, daß sie auf Gedeih und Verderb, in guten und bösen Tagen, un¬ trennbar zusammengehören. So zusammengehören, wie uns die vergangene Kampfzeit zusammengehörig sah. Das Volk hat uns 86 im Kampf mit all unseren Vorteilen und Fehlern gesehen und geliebt — und das Volk will uns jetzt in den Tagen des Sieges nicht als andere sehen. Bleibt bescheiden: denn nichts gefährdet den Glau¬ ben an unsere Bewegung stärker als Handlungen, die dem Volk das Recht geben würden, hohnlachend auf neuen Byzantinismus seiner Führer mit dem Finger zu deuten! Ihr seid die lebendigenTräger des Prinzips vom Pri¬ mat des Nationalsozialismus in der deutschen Politik! Ihr habt die Pflicht, zu wachen, daß alle politischen Handlungen in Deutschland im Geiste der Weltan¬ schauung getan werden, für die der Führer mit der NSDAP als dem parteiorganisatorischen Apparat seines Willens kämpft, und für die Hunderte National¬ sozialisten ihr Leben ließen. Werdet in aller Wachsamkeit über die praktische Ver¬ wirklichung eurer edlen nationalsozialistischen Ziele nicht kleinlich! Vernichtet das Denunziantentum! Hasset aus tiefster Seele die Kritiker aus Bösartig¬ keit und Dummheit! Verachtet nichts so tief wie dasNörglertum, wieHohn und Spott aus Bosheit, Geistesarmut, Willenlosigkeit. Schaltet jeden Gedanken aus eurem Gehirn, in dem nicht die Liebe zu unserem Volke schwingt, und be¬ kennt euch immer wieder, immer wieder von neuem an jedem Ort, zu jeder Stunde, zu Deutschland, zum Führer, zur Bewegung! 87 Lut als Soldaten eure Pflicht in nüchterner, sach¬ licher Arbeit, in disziplinierter, exakter Durchführung der euch gegebenen Befehle und seid Werber in leiden¬ schaftlicher Liebe. Bleibt Fanatiker und werdet, ob in kleinem oder großem Befehlsreich, Reformatoren der Nation! Bleibt dankbar dafür, daß wir in einer Kampfzeit leben dürfen, die von uns das Letzte an Kraft und Kämpfertum erfordert für die Erhaltung unseres Volkes! Wenn ihr am Sonntag die Hände zum Schwur erhebt, so wisset: 2n eure Hand ist nicht nur das Schick¬ sal der von euch betreuten Organisationen gelegt, in eurer Hand liegt das Schicksal von Millionen Deut¬ schen. Achtet dieses Schicksal eurer deutschen Volks¬ genossen, behandelt es pfleglich, säet nicht nochmals Sorge und Bitternis in die Herzen derer, die ihr zu betreuen habt, sondern macht sie zu mutigen, Kämp¬ ferischen Deutschen, in deren Herzen als höchstes Glück der Gedanke lebt: Was wir tun, tun wir für unser Volk. Und wisset im Schwur, daß eure Arbeit und euer Tun nur dasselbe Ziel haben darf, wie das Denken, Fühlen und Handeln unseres Führers, und dieses Ziel heißt: Schaffung eines im Nationalsozialismus glück¬ lichen, sieghaften und kampfstarken deutschen Volkes. Der Schwur, den uns Rudolf Heß auf Adolf Hitler abnehmen wird, dieser Schwur gilt einzig und zuletzt Deutschland, nur Deutschland, immer nur Deutsch¬ land! Nicht um Lohn - um die Ehre! LtärLsten Mnärrtock LrnkeMM rm /rr- ^4«ta-rck er-re Äeäe /)/. Äbsr ü!re 2rets cke/ DeEo^em Arbeüs/ro-rt, AeLsÜsm sm ZL. F'eb/uar 792^ a-r sr-rsM ^Mx/«nFS- abemä äes As^e-rxoMso^sm ^mtss äs-" ^VLU/IU <^)u Beginn des vorigen Jahrhunderts bahnte sich in den Völkern West- und Mitteleuropas eine wirtschaftliche und eine damit verbundene soziale Um¬ schichtung an. Diese Umschichtung fand ihren klarsten Ausdruck in unserem Volke und in unserem Lande. Deutschland war durch seinen Geburtenüberschuß ein Land geworden, dessen Bevölkerung nicht mehr genügend Raum für ihre Betätigung, ihre Ernährung und ihre kulturelle Entwicklung hatte. Der Sohn des Bauern fand nicht mehr die Möglichkeit seiner Existenz auf dem Boden und auf dem Lande, sondern er war gezwungen, wenn er leben wollte, entweder auszu¬ wandern, oder aber sich innerhalb des Landes neue Existenzmöglichkeiten zu suchen. In diese Zeit fiel die große Umwälzung auf dem Gebiete der Energie und der Kraft. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts tral die Dampfkraft als Energiequelle des bis dahin rein handwerklichen Lebens auf. Kohle und Eisen fingen an, die Wirtschaft zu beherrschen. Aus den handwerk¬ lichen Betrieben wurden Fabriken, aus dem Meister und Gesellen wurde der Unternehmer und das Mil¬ lionenheer der Arbeitnehmer. Deutscher Erfindergeist und deutsche Unternehmungslust schufen eine unge- 89 ahnte Entwicklung in unserem Land. Diese beiden Gründe, einmal der beengte Raum und zum anderen die Umwälzung auf dem Gebiete des Handwerks, machten aus dem deutschen Volke eines der größten Jndustrievölker derWelt. Einmalwareseinungeheures Glück, daß durch die Entwicklung der deutschen In¬ dustrie dem Überschuß des deutschen Volkes die Möglichkeit gegeben wurde, innerhalb Deutschlands neue Ernährungs- und Existenzmöglichkeiten zu finden. Zum anderen aber stellte natürlich diese Umwälzung in Hinsicht auf die völkische Entwicklung der Nation ungeheure Anforderungen, die, wie wir heute sagen können, von den Generationen des vorigen Jahrhun¬ derts nicht gelöst wurden. Der Unternehmer starrte wie fasziniert auf die Entwicklung seiner Werke und seiner Fabriken und vergaß dabei, daß er in erster Linie nicht allein ein guter Erfinder und Kaufmann zu sein hatte, sondern Menschenführer sein mußte. Der Arbeiter wurde als Bauernsohn entwurzelt und heimatlos und dadurch ein leichtes Opfer für die marxistische Irrlehre. Diese Entwicklung, die nahezu zum Verfall unseres Volkes geführt hätte, wurde bedingt durch die liberalistische Weltanschauung, die ihre Geburtsstunde in der Fran¬ zösischen Revolution 1789 erlebte. Der Liberalismus mußte konsequent zur Auflösung jeder Gemeinschaft führen. Wenn nur die Heiligkeit des Individuums, ganz gleich auf welchem Gebiet und welcher Betäti¬ gung, gepredigt wird, so muß diese Ansicht allmählich zur Sanktionierung der Zügellosigkeit werden und damit natürlich jegliches Band der Gemeinschaft 90 auflösen. Aus dem Unternehmer wurde der Man¬ chester-Typ und aus dem Arbeiter der Lohnsklave. Der krasseste Ausdruck dieses liberalistischen Denkens war der Marxismus, der in einer spitzfindigen Pro¬ grammatik und Problematik nicht nur die Bande eines Volkes zerriß, sondern bewußt verbrecherisch und klar, Spalten und Klüfte im Volke aufriß, die unüberbrück¬ bar schienen, der die Existenz der Völker leugnete und allein internationale Klassen kannte. Aus den naturgewordenen und naturgeborenen Familien, Sip¬ pen, Stämmen und Nationen wurden Jnteressenten- haufen, die sich auf Tod und Leben bekämpften. . Wem wir innerhalb unseres Volkes die Schuld an dieser Entwicklung geben, ob vornehmlich dem Arbeit¬ geber oder dem Arbeiter, dem Krämergeist des Mittel¬ standes oder der Aberheblichkeit und der Dünkel¬ haftigkeit bevorzugter Schichten, wollen wir heute nicht mehr untersuchen, denn es ist schwer zu sagen, wer den Anfang gemacht hat. Tatsache ist jedoch, daß sowohl die bevölkerungspolitische, die ökonomische und die weltanschauliche Entwicklung unseres Volkes diesem Zerfall Vorschub leistete, den besten Nährboden dafür abgab und Fremdrassige diese Entwicklung benutzten, um ihrerseits als Spaltpilze zu wirken und alles auseinanderzureißen. Sie nannten sich „Sozialisten" und predigten den Klassenhaß und zerstörten damit jegliche Gemeinschaft, sie nannten sich Sozialisten und machten bewußt den Arbeiter zum Lohnsklaven, för¬ derten die Minderwertigkeitskomplexe, erreichten es, daß der Arbeiter sich selbst Prolet, Knecht und Sklave nannte, zerbrachen damit sein Rückgrat und machten 91 ihn so ideell für ihren Pazifismus, für ihre Lehre der Feigheit reif. Sie predigten die Demokratie, jedoch hatte diese angebliche Volksherrschaft auch nicht das geringste mit dem Selbstbestimmungsrecht des Volkes zu tun, sondern sie war ein bequemes Mittel, das Volk dem niederen Instinkt, dem Eigennutz und der Korrup¬ tion einzelner Parteidiktatoren auszuliefern. Wie gesagt, wir wollen nicht rechten mit den einzelnen und heute in dem Zeitalter der großen nationalsozialistischen Revolution nicht in vergangenen Fehlern und Falschheiten herumwühlen. Das eine ist jedoch wichtig, wenn wir heute den großen Erfolg unseres Volkes beobachten, sich darüber klar zu werden, was denn nun eigentlich die innere und gewaltige Kraft jener Arbeiterbewegungen war. Der Arbeiter war wurzellos und heimatlos geworden. All seine Sehnsucht, all sein Hoffen und sein Glauben kannte nur eines, wieder neuen Boden unter die Füße zu gewinnen, sich die Heimat, sich das Vaterland zu er¬ obern. Es ist die größte Lüge der Geschichte, dem deut¬ schen Arbeiter zu unterstellen, er habe seine ungeheuren Opfer und Kämpfe um nackter Lohnpolitik willen durchgemacht, seine Streiks um kleinliche Lohn¬ erhöhungen geführt — der tiefste und letzte Grund war der Kampf um seine Anerkennung und um seine Ehre! Dieser große Kampf, der aus dem Stolz der Menschen geboren war, macht uns den Arbeiter so wertvoll. Die Entwicklung sah das Aufkommen einer neuen sozialen Schicht und diese neue soziale Schicht kämpfte um die Gemeinschaft und Verbundenheit mit ihrem Volke, um ihr Vaterland, um ihre Ehre und um ihre Anerkennung. 92 Genau so wenig dürfen wir auf der anderen Seite den Arbeitgeber als schlecht ansehen. Auch bei ihm wurde sein Führertum, das er auf den Gebieten der Erfindungen und seiner Unternehmungen gezeigt hatte, verfälscht. Und wenn wir heute diesen unbändigen Drang unseres Volkes, in all seinen Schichten und auf jedem Gebiet zur Gemeinschaft zurückzufinden, zusammen¬ gehörig zu sein, beobachten, so ist es der Wunsch auf die letzte Erfüllung jener verfälschten Sehnsucht und jener getäuschten Hoffnungen eines verflossenen Jahr¬ hunderts. Die Menschen wollen heute zusammen. Alle Dämme, die sie getrennt haben, alle Vorurteile, die sie auseinandergerissen haben, sind verschwunden, und das Volk sucht und findet sich selbst dann, wenn es seine Führer nicht so haben wollten. Hierin liegt das große Geheimnis der national¬ sozialistischen Revolution, daß ihr Führer, Adolf Hitler, jenen schicksalshaften Gedanken des wahren Sozialismus und der einzigen Gemeinschaft, geboren aus Kameradschaft und Treue, aus den Schützengräben des Weltkrieges hinüberrettete in dis Politik und sie dem Werden unseres Volkes nutzbar machte. Es war darum auch Verbrechen und Gemeinheit zugleich, daß die Machthaber vom 9. November 1918 glaubten, eins Geschichtsperiode von 41/2 Jahren und die unge¬ heuersten Opfer von einem Volke einfach mit einem Federstrich und mit einer papierenen Verfassung aus der Geschichte auslöschen zu können. Wenn 2 Millio¬ nen junger Menschen eines Volkes ihr Leben lassen, Millionen aus ihrenWunden bluten, so ist es einWahn 93 und Aberwitz, von diesen Opfern behaupten zu wollen, sie seien unecht, sie seien falsch, ja sie seien letzten Endes ein Verbrechen. Die deutsche Revolution hat in jenen Augusttagen 1914 ihren Anfang genommen, und man kann den Satz aufstellen, daß dort, wo wirklich eine Erneuerung eines Volkes Platz greift, Blut dem Schick¬ sal als Opfer gebracht werden muß und daß.dann, wenn Blut auf dem Altar der Menschheit niedergelegt wurde, umwälzende und erneuernde Zeiten an¬ brechen werden. Dort in den Gräben des Westens und des Ostens fand sich dieses Volk wieder zusammen, die Granaten und Minen fragten nicht danach, ob einer hoch oder niedrig geboren, ob jemand reich oder arm war, welcher Konfession und welchem Stand er an¬ gehörte, sondern hier war jene große gewaltige Probe auf den Sinn und den Geist der Gemeinschaft. Draußen bestand dieses Volk seine Probe, und all die Helden¬ taten unserer herrlichen Armee waren geboren aus einer grenzenlosen Treue und aus einer unbeschreib¬ lichen Kameradschaft dieser Menschen untereinander. Das ist wahrer Sozialismus. Sozialismus heißt Treue, Kamerad sein, heißt Mut haben und Kämpfer sein im ganzen Leben für eine große gewaltige Idee! Nun aber prüfte uns das Schicksal zum zweiten Male. Deutschland hatte bewiesen, daß es eine Gemeinschaft bilden konnte. Jedoch war dieses große Opfer durch Sieg begleitet — aber das Schicksal wollte wissen, ob dieses Volk auch in Zeiten tiefster Schande, größter Demütigungen und unerhörtester Entbehrungen zu dem gleichen Opfer bereit war. Diese zweite Probe von 1918/1933 war härter als die von 1914/1918. In dem von Landesverrätern geführten, von außen 94 gedemütigten und geschlagenen Volke wuchs aus den kleinsten und winzigsten Anfängen heraus eine neue Gemeinschaft, verschworen auf Gedeih und Verderb, die bereit war, jedes Opfer auf sich zu nehmen. Ihr Führer war allen das Vorbild, seine Treue, seine Kameradschaft, seine Hingabe an die Idee und an Deutschland, seine Opferbereitschaft in allem und jedem gab diesem Häuflein von Männern die Kraft, alle diejenigen zu sammeln, die den Geist und den Gedanken der Gemeinschaft aus den Schützengräben mit nach Hause genommen hatten. So entstand die Nationalsozialistische Deutsche Ar¬ beiterpartei als Keimzelle eines wahren und edlen Sozialismus. Diese Gemeinschaft versprach nichts, sondern sie forderte. Sie appellierte nicht an Pazifis¬ mus und Feigheit, sondern an Mut und Tapferkeit. Sie verlangte unerhörten Gehorsam, sie verlangte restlose Hingabe, Ausgeben des eigenen Ich zugunsten der Idee, des Volkes, des Führers. So stand diese Gemeinschaft im Gegensatz zu allen Parteien und allen Organisationen, die der damalige Staat und die damalige Gesellschaft überhaupt kann¬ ten. Opfer war der Inhalt des Lebens dieser Menschen geworden —und dieser Opferwille hatte so Besitz von den Menschen ergriffen, daß sie ohne zu opfern einfach nicht mehr leben konnten. Während eine alte ver¬ sinkende Periode noch 14 Jahre Orgien ihrer Zügel¬ losigkeit, ihres Materialismus, ihrer Gemeinschaft feierte, bildete sich zäh und unermüdlich eine Gemein¬ schaft für Deutschland. Es kam das Jahr des Sieges 1933. 95 Es ist hier nicht meins Aufgabe, auf all die Einzel¬ heiten und großen Erfolge der nationalsozialistischen Revolution im vergangenen Jahre hinzuweisen, jedoch das größte von allem, besonders aber für den Außen¬ stehenden, ist das Wunder des Wachsens und Werdens der Einheit der deutschen Nation. Der 12. November hat bewiesen, daß der Nationalsozialismus nicht äußer¬ lich die Macht in Deutschland übernommen hat und nun mit Terror und Gewalt als Despot Deutschland knebelt und knechtet, sondern daß dieses Regiment, als einziges auf der Welt von der Liebe und Treue und Hingabe des gesamten Volkes getragen wird. Welcher Staatsmann kann sich wie Adolf Hitler rühmen, 95 Prozent der Nation hinter sich und seiner Politik zu haben? Hitlers Regiment ist Volksherrschaft im edelsten und erhabendsten Sinne. Wie war dieses Wunder möglich? Die Gegner des nationalsozialistischen Staates rech¬ neten vor allem auf den Widerstand der Millionen marxistischer Arbeiter, und ein Heer von Emigranten versuchte, vom Ausland aus durch Zeitungen, Flug¬ blätter und andere propagandistische Mittel diesen Widerstand aufrechtzuerhalten und zu verstärken. Jedoch alles mißlang. Heute ist gerade der deutsche Arbeiter die beste und treueste Stütze Adolf Hitlers und seines Regiments. Die Hauptstützen des Marxis¬ mus waren nicht nur die politischen Parteien, sondern vor allem die Gewerkschaften. Die Gewerkschaften, die ehedem Arbeiterbewegung gewesen waren, die unab¬ hängig von der Politik sich die Aufgaben stellten, dem Arbeiter die notwendige Geltung zu verschaffen, 96 waren am Ende des vorigen Jahrhunderts in das Schlepptau der politischen Parteien geraten. Sie waren allmählich nichts anderes mehr als ein politisches Mittel, um den Parteibonzen zu ihrem Ziel zu ver¬ helfen. Es war schwer in den Jahren nach dem Kriege für den Außenstehenden, einen reinen Parteifunktionär und einen Gewerkschaftssekretär zu unterscheiden. Die Gewerkschaften hatten sich an die politischen Parteien verkauft, sie waren mit ihnen verfilzt, und so war es nicht mehr als klug und selbstverständlich, daß der nationalsozialistische Staat diesen letzten Hort marxisti¬ scher und zentrümlicher Weltanschauung zertrümmerte und ihre Führung davonjagte. Das sollte aber beileibe nicht bedeuten, daß damit der nationalsozialistische Staat die Arbeiterschaft treffen wollte. Im Gegenteil sahen wir Nationalsozialisten gerade in der Befreiung der Gewerkschaften von marxistischer und sonstiger Parteiführung eine Wohltat für die Arbeiterschaft und öffneten damit dem Arbeiter das Tor in den National¬ sozialismus und in die Gemeinschaft. Es ist hier nicht der Platz, um noch einmal historisch die Dinge zu entwickeln, wie sie am 2. Mai und in den folgenden Tagen abgelaufen sind. Ich möchte jedoch nicht verfehlen besonders auf einen Umstand hinzu¬ weisen, der charakteristisch für die Brüchigkeit und Fäulnis innerhalb dieser Organisationen war. Nicht nur, daß uns die Führer der Gewerkschaften keinerlei Widerstand entgegensetzten, im Gegenteil, jeder der an dieser großen Aktion teilnahm, hatte den Eindruck, daß die Gewerkschaftsführer bereits darauf warteten, abgesetzt zu werden, und daß sie es als eine Erlösung 97 empfanden, von ihrem Posten entfernt zu werden. Sie unterschrieben alles und jedes. Es war, als ob man eine überreife Frucht, die bereits in Fäulnis gegangen war, vom Baum schüttelte, und was vielleicht neben diesem Moment der Feigheit, der Hilflosigkeit be¬ sonders in Erscheinung trat, war jene Tatsache, daß die Massen im Lande ebenso froh darüber waren. Nicht etwa, weil auch sie feige waren, sondern deshalb, weil lange bereits vor unserer Machtübernahme, seit einem Jahrzehnt ständig wachsend, sie das Empfinden hatten, daß sie betrogen und belogen wurden. Schlechter, als es ihnen gegangen war, konnte es ihnen nicht mehr gehen; das war ihre Ansicht. Und als ich dann erklärte, daß wir nicht allein die Organisationen und Einrich¬ tungen des Arbeiters erhalten würden, sondern wir den heroischen Kampf der Arbeiterschaft in den ver¬ gangenen Jahrzehnten mit Hochachtung verfolgt hätten, und daß wir bemüht sein würden, ihm neue Einrichtungen hinzuzuschaffen, die ihm nun wirklich ein menschenwürdiges Dasein in Ehre und Achtung in der Gemeinschaft der Nation geben sollten, wuchs aus dem Fatalismus bereits Vertrauen heran. Es ist charakteristisch, daß vom Tage der Übernahme durch die NSDAP nicht ein einziger Austritt erfolgte, dafür aber gleich vom ersten Tage Neueintritte durchgeführt wurden. Und als wir dann den Arbeiter zu großen Kundgebungen aufriefen, ihn marschieren ließen und damit kundtaten, daß wir auf seine Mitarbeit Wert legten und ihn teilnehmen lassen wollten an dem Auf¬ bau des neuen Staates — da kamen sie in Scharen. Ganze Belegschaften traten geschlossen an. Sie kannten Noch nicht unsere Lieder, sie sangen dafür die alten vr. Ley, Durchbruch 7 98 Volksweisen. Neue Fahnen flatterten ihnen voran, ihre Augen leuchteten, und neue Hoffnung zog in die zerbrochenen Herzen. Es war, als ob ein Schwer¬ kranker die Krise überstanden habe und sich jetzt des ersten Tages der Genesung erfreute! Als wir so durch diese Massenaufmärsche bekundeten, daß die neue Arbeitsfront nicht allein auf dem Papier stand, sondern tatsächlich bestand als eine Organisation, die Ver¬ trauen und Glauben verdiente, wandte ich eine neue Methode an, um die Herzen dieser Menschen zu ge¬ winnen. Als alter Werkspionier, der ich selbst 7 Jahre in einem großen Werke Deutschlands tätig gewesen bin, wußte ich, daß gerade am Schraubstock, an der Drehbank, am Webstuhl, dort an der Stätte der Arbeit, die Menschen besonders aufnahmefähig sind. Die Kundgebungen und Massenaufmärsche wurden ab¬ gelöst durch die Besuche und Besichtigungen in den Betrieben. Ich ging zum Arbeiter selber, um ihm die Hand zu geben, erkundigte mich nach seinen Nöten und seinen Wünschen, sprach als Mann zu Mann, und ich stehe nicht an zu erklären, daß diese Wochen das größte Erleben für mich gewesen sind, das ich jemals in meinem politischen Kampfe gehabt habe! Es war wundervoll zu beobachten, wie Schüchternheit, Nieder¬ geschlagenheit, ja zum Teil auch gegnerischer Grimm und Haß durch den einfachen Händedruck zweier Män¬ ner überwunden wurden. Wenn ich in ein Werk kam, gaben mir die ersten nur zögernd die Hand, ich mußte sie fassen und greifen, dann aber ging es wie ein Feuer, das von einem zum anderen überspringt, und dann kamen sie von selbst mir entgegen, sie umdrängten mich, und ich hatte nicht genug Hände, um alle zu fassen. 99 Nicht einmal, sondern dutzende Male kam es vor, daß sie mich dann auf die Schulter nahmen und heraus¬ getragen haben. Nicht ein einziger von den 60000 Menschen, denen ich in diesen Wochen die Hand ge¬ drückt habe, fragte mich, ob ich nicht höhere Löhne oder neue Tarifverträge in der Tasche hätte. Ich erkannte die Richtigkeit des Wortes, daß das Kind die Liebe zur Mutter nicht danach bemißt, ob sie reich oder arm ist, sondern allein danach, ob sie sich um das Kind kümmert und sorgt. Hier wurde mir bestätigt, was ich bereits früher erkannt hatte, daß der Kampf des Arbeiters nicht um Lohnpfennige, um Lohntüten gegangen ist, sondern um seine Ehre, um seine Achtung. Nach dieser Vorbereitung kam des Führers gewaltige Rede. Tausende und aber Tausende standen Kopf an Kopf in den Siemens-Werken, wie Kletten hingen sie an den Schraubstöcken, an den Aufzügen des Betriebes und lauschten atemlos jenem Manne, den sie bis dahin gehaßt und verflucht hatten. Was wir vorbereitet hatten, wurde hier vollendet. Ich wunderte mich des¬ halb nicht, daß 95 Prozent des Volkes am 12. Novem¬ ber mit Ja und für die NSDAP stimmten. Ich hatte den deutschen Arbeiter erlebt, und ich wußte, daß er bereits jetzt schon zu den treuesten Söhnen seiner Nation zählte. Während dieses Ringen um die Anerkennung, um den Glauben, um das Vertrauen vor sich ging, waren wir nicht müde, gleichzeitig die Organisation in Ordnung zu bringen. Nicht weniger als 169 Arbeiter- und Angestelltenverbände wurden zu 21 Verbänden zusammengelegt. Die Verwaltungs¬ und Personalkosten, die bis dahin 55 Prozent des Beitragsaufkommens bedeuteten, wurden durch diese 7« 100 Maßnahmen allein auf 35 Prozent gesenkt. Wir be¬ friedigten alle Ansprüche, die die Mitglieder an die ehemaligen Gewerkschaften hatten. Die Gewerk¬ schaften waren stark verschuldet. Wir zahlten diese Schulden und konnten bereits in einigen Monaten dem Führer melden, daß wir nicht nur schuldenfrei geworden waren, sondern daß ein ansehnliches Ver¬ mögen vorhanden sei. Aber dabei wollten wir es nicht belassen. Wir wollten ja etwas Neues schaffen. Die Organisation, das Ziel und der Weg der alten Gewerkschaften waren falsch, grundfalsch, deshalb mußten wir ganz neue Wege be¬ schreiten, ganz neue Ziele aufstellen und die Organi¬ sation diesen beiden anpassen. Bereits am 27. No¬ vember verkündete ich dann in der denkwürdigen Sitzung im. Staatsrat den Plan der deutschen Freizeit¬ gestaltung. Während das Volk durch das vergangene System zerrissen, zerklüftet und zerspalten war und doch in allen großen Organisationen die Gemeinschaft gepredigt worden war, trat jetzt die gewaltige Reaktion auf diese Fehler ein. Das Volk drängte zur Gemein¬ schaft. Es überstürzte sich geradezu in diesem Drang, sich wieder zusammenzufinden. Der Führer hatte den Ausspruch getan, daß ein Volk, mit dem man Politik machen will, starke Nerven haben muß. Die moderne Entwicklung der Industrie, das Washingtoner Ab¬ kommen über den Achtstundentag bedingten jene ver¬ derbliche Rationalisierung, die den Menschen nur noch zur Maschine machte. Stopp-Uhr, Akkord, Maschine, laufendes Band zermürbten die Nerven und mechani¬ sierten die Menschen. Die vergangenen Machthaber 101 hatten es nun in gar keiner Weise verstanden, den Ausgleich zu schaffen, den Feierabend der Millionen auszufüllen und ihnen damit zunächst auch nur einmal Erholung zu verschaffen. Für mich stand es fest, daß nicht nur allein eine neue politische und wirtschaftliche Ordnung der letzte Sinn unserer Revolution sein konnte, sondern daß zuerst und vor allem eine neue Gesellschaftsordnung aufgebaut werden mußte. Das Volk drängte zur Gemeinschaft, und unsere Ziele mußten sein, diese zu organisieren und mit neuen Auf¬ gaben zu erfüllen. Es gehört vielleicht dereinst zu den großen Taten dieser nationalen Revolution, daß schon einige Monate nach Verkündung der NS-Gemein- schaft „Kraft durch Freude" Tausende und aber Tausende Arbeiter aus allen Gebieten Deutschlands in die Berge der Alpen, in die wundervollen Berge des Schwarzwaldes, in den Harz, in den bayerischen Wald und ins Riesengebirge fahren konnten. Genau wie hier mit größter Energie und Tatkraft das neue Wollen umgesetzt wurde, geschah es auf jedem Gebiet dieser NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude". Das Theater des Volkes öffnete seine Tore, und 150 000 Berliner Arbeiter sahen bereits in den vergangenen Wochen Schillers „Räuber". Das Amt für Volkstum und Heimat führt allein in diesem Monat 2000 Heimat¬ abende durch Die Konzertsäle öffnen sich für den deutschen Arbeiter, und die ersten Orchester bringen dort beste deutsche Musik unserem Volke nahe. Aber nicht allein, daß die Menschen von der Stadt auf das Land gebracht werden, die Landleute sollen auch die Städte kennenlernen. Es bedeutet eine große Freude, zu beobachten, wie sich der Berliner mit dem Bayern 102 als Kamerad zusammenfindet, wie der Schlesier in Waldeck zu Hause ist, wie der Kumpel des Ruhrgebietes in den Thüringer Wäldern neue Kameraden findet, mit einem Wort, wie die Gemeinschaft im Volke wächst. 2m Mai, Juni und Juli werden allein mehr als 100 000 deutsche Werkleute auf der hohen See fahren, die großen Gesellschaften des Norddeutschen Lloyd und der Hapag haben ihre Schiffe zur Verfügung gestellt. Dann wird es wahr werden, was dereinst die SPD in ihren Flugblättern im Jahre 1905 dem Arbeiter ver¬ sprach: „Ihr werdet dereinst mal in die Welt fahren, Ihr werdet auf eignen Schiffen fahren und durch die Lüfte fliegen!" —Was der Marxismus versprochen hat, wird der Nationalsozialismus in die Tat um¬ setzen. So das Ziel, so die Wirklichkeit. Die Or¬ ganisationen wurden diesem Gedanken der Gemein¬ schaft angepaßt. Aus den Verbänden der Arbeiter, Arbeitnehmer und Angestellten wurden Betriebs¬ gemeinschaften, die nach ihrem Fach in Reichs¬ betriebsgruppen zusammengefaßt werden. Unter¬ nehmer und Arbeiter, das ist die Erkenntnis aller, das ist unser Wille. Aus diesem Gedanken der Gemeinschaft, der Ehre und Achtung ist dann auch das neue Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit entstanden. Zum ersten Male in der Gesetzgebung und der Geschichte der Völker ist der Gedanke der Ehre als richtunggebend anerkannt. Nicht mehr die Tat als solche wird nach blutleeren Paragraphen beurteilt, sondern der Geist, aus dem die Tat erfolgte, wird für die Bestrafung des einzelnen maßgebend sein. l03 Das neue Deutschland, Adolf Hitler, hat die ver¬ gangene Zeit überwunden, ein Volk geschmiedet, die Nation mit einem Glauben und einem Willen erfüllt, die Leistung für die Gemeinschaft zum Wertmesser erhoben. So rundet sich das Bild. Die Werbung um den deut¬ schen Arbeiter hat Erfolg gehabt. Er ist zurückgekehrt zu seinem Volk, hat sich eingeordnet in die Gemein¬ schaft und packt nicht nur mit den Fäusten, sondern mit dem Herzen am Neubau des Reiches, voll Ver¬ trauen in den Führer, mit an. Hier entscheidend mit¬ gewirkt zu haben, rechnet sich die Deutsche Arbeitsfront zur Ehre an. Jeder Deutsche ein hochwertiger Facharbeiter Esens, c/s»' /säe« DsukscLerr M er-rsm ^oo/rrvs/trAe-r F'aeLer^bsrts-', sor»re 6/«MisäÄr6^es Äbs-- Äs Deuise^s ^r-berts- /-.«»t sx/io^t D/. Iler/ essm^e7t aKe/ -7o^em T'M-'e»' cis»' Hafter, e7es Kkaakes «m<7 <7es Aesamrtem Äere^sLaörmetts sxreo-7sm am 76. Mar 79-7^ 7m KtrarrASsaa/! -tes T^sa^ew^aasss 7m Ls>°- ^7m cts/ T^M/e/ ^lckol/ 7776«/ Amä 7)--. Tler/.' (VV>ein Führer! Sehr geehrte Herren Reichsmi- nister! Parteigenossen! Vor nunmehr einem Jahr haben Sie, mein Führer, mich mit der Abernahme der Gewerkschaften beauftragt. Die marxistischen Par¬ teien waren zerschlagen; ebenso befanden sich die letzten Reste der bürgerlichen Parteien in hellster Auflösung, so daß nur noch die Gewerkschaften als politischer Faktor des verflossenen Systems anzusehen waren. Die Gewerkschaften waren von jeher die Hauptstütze des liberalen und marxistischen Systems gewesen. Ur¬ sprünglich waren sie aus einem gesunden Instinkt und einem berechtigten Wollen der jung aufkommenden Arbeiterbewegung heraus entstanden. Diese Menschen, die als Bauernsöhne vom Dorf in die Stadt zogen, wurden in den Steinbauten der Großstädte ent¬ wurzelt, und gerade sie empfanden zutiefst die Sehn¬ sucht nach Grund und Boden und nach der Gemein¬ schaft des Volkes, weil die rauhe Hand des Schicksals sie aus der Gemeinschaft ihres Dorfes vertrieben hatte. Der Arbeiter kämpfte um seine Anerkennung und sein Vaterland. Dieses hehre Streben wurde vom Mar- g» 132 xismus in das Gegenteil umgebogen. Aus dem Kampf um Anerkennung, Ehre und Stolz wurde der Kampf der Klassen, der Klassenhaß bis zur Selbstentmannung. Aber diesem Kampf des deutschen Arbeitertums liegt eine ungeheure Tragik, und es war geradezu eine Selbstkasteiung des deutschen Arbeiters, daß er sich Proletarier nannte. Der Kampf um die Heimat und das Vaterland wurde in einen schemenhaften Inter¬ nationalismus verwandelt. Später wurden dann die Gewerkschaften zum Spiel¬ ball, des internationalen Marxismus und seiner Tra¬ banten, des Zentrums und der bürgerlichen Parteien. Ohne die Gewerkschaften hätten die Parteien des ver¬ flossenen Systems niemals jene verhängnisvolle Rolle spielen können, die sie gespielt haben. Es war daher ein Gebot der Stunde, daß die nationalsozialistische Partei, sobald wie möglich, mit diesem völlig ver¬ gifteten Werkzeug des Marxismus aufräumte. Revolutionen sind Ernte und Aussaat. Sie erfassen und übernehmen ein Volk mit seiner Geschichte, seiner Jahrhunderte alten Kultur, aber auch mit all dem Fal¬ schen und Fehlerhaften, das diesem Volk und seinen Werken anhaftet. In den Boden, den sie so vorfinden, müssen sie ihre neuen Gedanken ausstreuen und aus¬ säen. Geschieht nun die Abernahme eines Volkes durch eine revolutionäre Bewegung im Stadium der Früh¬ reife, so läuft die Bewegung Gefahr, daß die Früchte nicht ganz ausreifen; erfolgt dagegen die Abernahme im Stadium der Spätreife, so läuft die Bewegung 133 Gefahr, nicht alle Früchte einsammeln und ordnen zu können. Der Faschismus übernahm das italienische Volk im Stadium der Frühreife, der Nationalsozialismus das deutsche Volk im Stadium der Spätreife. Dies war ganz besonders bei der Abernahme der Gewerk¬ schaften zu erkennen. Es war gerade so, als ob alle auf die Abernahme gewartet hätten. Nirgendwo zeigte sich ein Widerstand; im Gegenteil. Wir hatten alle Hände voll zu tun, um die Unzahl der Verbände und Ver- bändchen übernehmen zu können und vorläufig ein¬ zuordnen. 169 Arbeiter- und Angestelltenverbände wurden übernommen. Es war geradezu erschütternd zu erkennen, wie mit der Gutmütigkeit und der Energie des deutschen ar¬ beitenden Menschen Schindluder getrieben worden war. War und ist nun der Nationalsozialismus an sich gewerkschaftsfeindlich? Nein! Der Führer schrieb es mehrmals in seinem Buch „Mein Kampf", daß er eine berechtigte Interessen¬ vertretung nicht für schädlich hält, sondern im Gegen¬ teil die gesunde Entwicklung eines Volkes eine solche geradezu bedingt. Es standen uns nun zur Umorganisation drei Wege offen. Entweder wir setzten der Organisationswut der Deutschen für einige Jahre ein energisches Paroli 134 und verschrieben dem Volke eine Organisations-Ka¬ renz, das heißt, wir verboten jegliche Neubildung von politischen und gewerkschaftlichen Organisationen. Ein weiterer Weg war die Bildung einer Einheits¬ gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten, der gegen¬ über ein Einheitsverband der Unternehmer zu bilden war. Der dritte Weg aber war die sofortige Inan¬ griffnahme der Durchführung des nationalsozialistischen Hochzieles, der Volksgemeinschaft: Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenzuführen und die Interessen¬ vertretung des einzelnen Menschen auf eine ganz neue Ebene zu stellen: den Gedanken der sozialen Ehre und der Anständigkeit in die Gemeinschaft einzubauen und damit das ganze Volk nach dem Vorbild der national¬ sozialistischen Partei zu organisieren. Ich wählte den dritten Weg. Er war sicherlich der weitaus gefahrvollere und schwierigere—aber auch der schönste und erfolgversprechendste. Er war deshalb erfolgversprechend, weil, wie ich vorher sagte, das Volk für diesen Gedanken überreif war. Es hatte jeden Glauben an die verflossenen Parteien und Organi¬ sationen sowie deren Führer verloren und hatte be¬ wundernd und staunend den Kampf und den Sieg der NSDAP verfolgt. Es war mir klar, daß, wenn je die Volksgemeinschaft nach dem Vorbild der NSDAP durchgeführt werden sollte, gerade der damalige Zeit¬ punkt gewählt werden mußte. Der erste Gedanke, dem Volke eine Organisations- Karenz zu geben, war überhaupt von der Hand zu 135 weisen, da einem Staate nichts gefährlicher ist, als Menschen im Staate heimatlos zu machen, das heißt sie nicht am Aufbau teilnehmen zu lassen und tätiges Mitglied irgendeiner Organisation im Staate sein zu lassen. Der zweite Weg, eine Einheits-Gewerkschaft und auf der anderen Seite eine Einheits-Arbeitgeber¬ organisation zu schaffen, war zu verlockend, da er der bequemste war und da uns auch hier in dem Kor¬ porationssystem des faschistischen Italien bereits ein Vorbild gegeben war. Diese Organisation konnte jedoch nur als Abergang gedacht werden, wie wir es ja bei der Entwicklung in dem faschistischen Italien beobachteten. Hier bestand aber die große Gefahr der Erstarrung. Gewiß bedeutete eine Einheitsgewerkschaft gegenüber der Zerrissenheit der vielerlei Verbände einen ungeheuren Fortschritt; eine Überwindung der Gedanken der Französischen Revolution, des Liberalis¬ mus und des Marxismus stellte dieser Weg jedoch in gar keiner Weise dar. Grundsätzlich wäre dieser Weg dem verflossenen System gegenüber nichts Neues ge¬ wesen. Ich habe den dritten Weg gewählt, weil ich die Treue und das anständige Denken des deutschen Arbeiters sowie die Einsicht der deutschen Unternehmer kannte. Jedermann hatte erwartet, daß die bisherigen Ge¬ werkschaftsmitglieder nach Abernahme der Gewerk¬ schaft durch uns diese Organisationen spontan ver¬ lassen würden. Dem war nicht so. Im Gegenteil, es gelang uns in kürzester Zeit, das Vertrauen der werk¬ tätigen Massen zu erobern, und es steht einzigartig in 136 der Geschichte da, daß trotz schwerster Erschütterungen die Arbeitsfront von 5 Millionen Mitgliedern in einem Jahr auf 23 Millionen Mitglieder angewachsen ist. Dieses anständige Verhalten des deutschen Arbeiters sowie die Einsicht der Unternehmer, die uns mit Tau¬ senden von Briefen beglückwünschten, daß wir die neue Organisation nicht Arbeiterfront, sondern Arbeitsfront genannt hatten und unseren Appell nicht allein an den Arbeiter und Angestellten richteten, sondern auch an den Unternehmer, ermutigte mich. Damit war der Beweis für die Richtigkeit unseres Weges erbracht und der Erfolg gesichert. Die vordringlichste Aufgabe war nun, das Chaos der Verbände und das Durcheinander der zerrütteten Kassen zu beseitigen und dis Unmenge der wirtschaft¬ lichen Unternehmen auf gesunde Grundlagen zu stellen. Alle Verbände waren überschuldet; gewiß standen demgegenüber auf der anderen Seite große Ver¬ mögenswerte, die aber völlig festgefroren waren. Manche Verbände hatten bis zu 7 Millionen Schulden, und zwar möchte ich der Gerechtigkeit wegen feststellen, daß die Unordnung und Mißwirtschaft nicht allein bei den freien Gewerkschaften vorhanden war, sondern vor allen bei den christlichen und selbst beim Deutsch¬ nationalen Handlungsgehilfen-Verband. Eine geord¬ nete Buchführung gab es überhaupt nicht. Es gelang uns, in kurzer Zeit Ordnung zu schaffen. Es wurde scharf zwischen der kassenmäßigen Führung der Ver¬ bände und den Wirtschaftsunternehmungen unter¬ schieden. Für alle Verbände wurde ein einheitliches Schatzamt gebildet, und jede Ausgabe mußte von diesem 137 Schatzamt genehmigt werden. Es wurde sofort eine Revisionsabteilung ins Leben gerufen, die Bilanzen aufstellte. In nicht ganz drei Monaten waren die Schulden der Verbände abgetragen und bereits neue Bankguthaben angelegt. Dabei waren alle Leistungen, die die Gewerkschaften seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus nicht mehr gezahlt hatten, rückvergütet worden. Bankrotte Wirtschaftsunter¬ nehmungen wurden wieder in Gang gesetzt, damit die Belegschaften nicht arbeitslos wurden. Aberall setzte neues Leben ein, neue Hoffnung und neues Ver¬ trauen. Ich möchte an dieser Stelle allen meinen Mit¬ arbeitern, die in unermüdlicher Arbeit Tag und Nacht ihr Bestes hergaben, danken. Kein anderes Volk als das deutsche mit seiner organisatorischen Begabung hätte diese Zerrüttung und diesen Zerfall überhaupt überwinden können. Die Gewinnung des deutschen Arbeiters. Es genügte uns jedoch nicht, Ordnung in die vor¬ handenen Verbände zu bringen und die Verbände zu einem Einheitsverband zusammenzuschließen, son¬ dern man mußte sich vor allem Gewißheit darüber verschaffen, ob diese neugebildete Arbeitsfront nicht nur auf dem Papier stand, sondern sich auch bereits im Lande Vertrauen erworben hatte. So rief ich denn zu großen Kundgebungen auf, die von der NSBO durchgeführt wurden. Was wir hier erlebten, war ungeheuer und groß. Gewiß waren all die hunderttausend Menschen, die dort in den Städten 138 Deutschlands marschierten, noch nicht Nationalsozia¬ listen, aber sie waren anständig genug, uns ihr Ver¬ trauen zu geben und uns Zeit zu lassen, um zu be¬ weisen, daß wir es wirklich ehrlich mit ihnen meinten. Bei diesen Kundgebungen marschierte bereits der größte Teil der Unternehmer an der Spitze ihrer Be¬ legschaft. Ein Beweis für die Richtigkeit unseres Han¬ delns. Aber immer wieder tauchten Vorwürfe auf, daß sich unsere Gegner, die Marxisten und die Christlich- Sozialen in der Deutschen Arbeitsfront einen Unter¬ schlupf für ihre gegenrevolutionären Absichten suchen könnten. Ich persönlich glaubte nicht daran; aber das genügte nicht. Man mußte beweisen, daß der deutsche Arbeiter sich in der Arbeitsfront nicht tarnte, sondern versuchte, mit freudigem Wollen den Nationalsozialis¬ mus zu begreifen. Wie konnte man sich hierüber Ge¬ wißheit verschaffen? Es gab nur einen Weg: Man mußte dem Arbeiter persönlich gegenüberstehen und ihm ins Auge schauen, und zwar dort, wo er ein freier Mann ist, an der Arbeitsbank. Man mußte ihm die Hand geben, um zu wissen, ob er es wirklich ehrlich mit sich selbst, mit seinem Volk und auch mit uns, der NSDAP, meinte. Deshalb machte ich im Anschluß an die großen Kundgebungen Betriebsbesichtigungen in allen Teilen Deutschlands; ich besuchte die Fabriken aller Branchen, ging zu den Menschen an den Webstühlen, Drehbänken, ins Bergwerk, mit einem Wort dorthin, wo sie ihre Arbeit verrichteten. Mehr als 70000 Menschen gab ich die Hand. Und es war bewundernswürdig und groß, 139 daß mich nicht ein einziger Arbeiter nach Lohn und Tarif fragte. Um so mehr aber leuchteten die Augen vor Freude und Stolz, daß man nun im neuen Deutsch¬ land zu dem Volksgenossen an die Werkbank kam, um sein hartes Los zu studieren und ihn als Mensch zu werten und zu achten. Es war schicksalhaft, daß der 12. November am Ende dieser Betriebsbesichtigung stand — und daß auch hier aller Welt zahlenmäßig bekundet werden konnte, wie es um die Gesinnung des deutschen Arbeiters stand. Der Führer und wir alle wußten es bereits am Freitag vor dem 12. November, in jener denkwürdigen Stunde in den Siemens-Werken, daß der Arbeiter der treueste Sohn der Nation geblieben war. Wir wollen nach einem Jahr, heute am Tag des 2. Deutschen Arbeitskongresses, dem deutschen Ar¬ beiter und darüber hinaus dem gesamten deutschen schaffenden Volk für diese Treue und dieses Vertrauen danken. Schlagartig war allen Nörglern und Kritikern an der Deutschen Arbeitsfront der Wind aus den Segeln genommen; die Deutsche Arbeitsfront war nicht das Sammelbecken marxistischer und zentrümlicher Gegen¬ revolutionäre, sondern die Gemeinschaft treuer und gläubiger Menschen. Es fehlte noch ein Großteil der Unternehmer. Das Werk wäre nur halb geschaffen worden, wenn es nicht gelungen wäre, auch den Unternehmer in seiner über¬ wältigenden Mehrzahl dieser Gemeinschaft zuzu¬ führen. Wir wollten ja im Gegensatz zu anderen Ver- 140 suchen, die auch aus revolutionären Vorgängen bei anderen Völkern gemacht wurden, keine Konstruk¬ tionen, sondern wir Nationalsozialisten sahen und sehen die Aufgabe einer wahren Revolution in der völligen Umgestaltung der Menschen. Neue Staatsformen, neue Wirtschaftsformen und Gesellschaftsformen be¬ deuten noch nichts; es sind lediglich schöne Konstruk¬ tionen, falls es nicht gelingt, die Menschen völlig neu zu gestalten. Wir konnten daher auf den deutschen Unternehmer nicht verzichten, koste es, was es wolle. Es genügte auch nicht, sich über den Unverstand mancher Unter¬ nehmer zu erhitzen und zu schimpfen, sondern es war unsere Aufgabe, genau so, wie beim verhetzten Ar¬ beiter, unser Erziehungswerk am Unternehmer mit derselben Liebe und derselben Ausdauer durchzu¬ führen. Regieren heißt nicht Gewalt anwenden, son¬ dern ein Volk erziehen und immer wieder, wenn es auch mühsam ist, auf den richtigen Weg zu lenken. So unternahm ich denn meine dritte Reise. Sie galt in der Hauptsache dem deutschen Unternehmer. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit war ver¬ kündet. Der Unternehmer ist und soll nach dem Willen der Gesetzgeber wiederum der Herr im Hause sein; jedoch würde dieser Herrenstandpunkt, falls er nach liberalistischem Prinzip falsch verstanden worden wäre, verheerend, ja geradezu tödlich gewirkt haben. Die Sicherung und der Einbau der sozialen Ehre, wie ihn das Gesetz vorschreibt, darf nur als äußerstes Mittel, als „lUtirna ratio", betrachtet werden. Wollte man dieses Mittel bei jeder unanständigen Handlung 141 anwenden, so würde es bald stumpf sein; deshalb hatte dieses Gesetz nur dann Sinn und Wert, wenn es uns, der Arbeitsfront, gelang, die Menschen zur Anständig¬ keit und zur Ehre zu erziehen. Diese Erkenntnis ist eine Grundbedingung für den Aufbau der Wirtschaft und des sozialen Lebens im neuen Deutschland. So reiste ich, genau so wie bei meiner zweiten Be¬ sichtigungsreise, von Stadt zu Stadt und predigte immer wieder das wahre Führertum, verbunden mit größter Verantwortung, und ließ keinen Zweifel dar¬ über, daß die NSDAP und ihr verlängerter Arm, die Deutsche Arbeitsfront, eine willkürliche Auslegung des Gesetzes niemals zulassen würde, und ich möchte es hier betonen, daß gerade diese Reise noch einen größe¬ ren Erfolg zeigte, als die zweite Reise durch die Be¬ triebe. Unzählige Beispiele aus allen Teilen Deutsch¬ lands werden mir gemeldet, wo die Unternehmer ge¬ radezu wetteifern, ihrer Belegschaft ein wirklicher und wahrer Führer zu sein. Die Gemeinschaft als Hochziel. Der Unverstand ist der Menschheit größter Feind. Ihn zu beseitigen, ist unsere Aufgabe. Es muß aus unserem Volk jene verheerende Meinung ausgerottet werden, als ob die Menschen, die einem anderen Stand oder einer anderen Klasse angehören, deshalb schon Lumpen und Verbrecher sind, weil sie ihre Interessen vertreten. Wir wissen genau, daß wir die Interessen¬ gegensätze der einzelnen Menschen niemals im Volk beseitigen können. Sie werden ewig sein, und es muß sein, daß der eine fordert und der andere bewilligt oder 142 abschlägt. Wer etwas leistet, soll fordern, wer aber glaubt, daß er diese Forderung der Existenz seines Be¬ triebes wegen nicht erfüllen könnte, soll diese Forde¬ rung abschlagen. Aber beide Teile sollen offen und ehrlich zueinander sein. Es geht nicht an, daß man von einem Teil Opfer verlangt, während der andere Teil große Dividenden ausschüttet, und ebensowenig geht es an, daß man aus Schwäche und Feigheit den Lohnforderungen immer wieder nachgibt und schließlich die Existenz des Be¬ triebes gefährdet. Wir wollen keine knechtselige Arbeiterschaft, und ebenso wollen wir keine verschüchterte und verängstigte Arbeitgeberschaft. Wir wollen Herrenmenschen züchten in allen Schichten unseres Volkes, Menschen von Stolz, der gegründet ist auf Leistung. Wir wollen aber vor allem, daß zwischen diesen Menschen keine Scheide¬ wand stehe, sondern daß sie sich zusammenfinden, und wir werden, koste es, was es wolle, sie zusammen¬ schweißen. Die Gemeinschaft ist das endgültige Ziel, durchpulst von dem Gedanken der Anständigkeit und der Ehre. Wir mußten denn auch innerhalb der Arbeitsfront entsprechend dem Wollen der Massen jegliche falsche Organisation beseitigen, die dieser Gemeinschaft und diesem Zusammenrücken der Menschen entgegenstand. Die früheren Verbände waren im nationalsozialistischen Staat unorganische Gebilde und mußten als Fremd¬ körper empfunden werden. Es ging nicht an, daß wir in der Arbeitsfront Arbeitgeberverbände, Angestellten- 143 verbände und Arbeiterverbände hatten. Wie hätten wir die Gemeinschaft auf unsere Fahne schreiben kön¬ nen und von einem Betrieb fordern können, wenn es uns nicht einmal gelungen wäre, innerhalb unserer Organisation diese Gemeinschaft zu bilden. Wir entschlossen uns bereits im vorigen Jahre, die Verbände aufzulösen. Als erste beschlossen die Ar¬ beitgeber, ihre Verbände aufzulösen. Sie wollten da¬ mit in dankenswerter Weise zeigen, daß sie bereit waren, den Weg für die Gemeinschaft freizugeben. Es mußte also eine neue Organisationsform gefunden werden. Die Organisation der Nationalsozialistischen Deut¬ schen Arbeiterpartei hatte bewiesen, daß sie über alle anderen Parteien und Organisationen, ja sogar über den Staat und seine Machtmittel, den Sieg davon¬ getragen hatte. Sie war infolgedessen richtig. Nur die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei konnte daher als Vorbild für die Organisation der Deutschen Arbeitsfront dienen. Die NSDAP kennt keine Unter¬ schiede ihrer Mitglieder nach Berufen, Ständen und Klassen, Konfessionen usw. Sie kennt nur Deutsche. Dementsprechend ist auch ihre Organisationsform. Sie ist eine straffe und klare, eingeteilt in Ortsgruppen, Kreise und Gaue, die die Menschen über alle trennenden Hindernisse hinweg zusammenfaßt. Damit aber auch jedes einzelne Mitglied zum Aufbau und zur Mitarbeit herangezogen werden kann, unterteilt die NSDAP ihre Ortsgruppen in Zellen und Blocks. Jedes Mitglied der NSDAP ist Angehöriger eines Blocks von höchstens zehn Mann; damit ist garantiert, daß sich kein Mitglied 144 dem Willen und der Gesetzmäßigkeit der Partei ent¬ ziehen kann. Ebenso entsprechend ist die Organisation der Deut¬ schen Arbeitsfront, die in der neuen Dienstvorschrift der Deutschen Arbeitsfront niedergelegt wurde. Die Deutsche Arbeitsfront baut sich auf: Blocks, Zellen, Betriebsgemeinschaften, Ortsgruppen, Kreise und Gaue. Die Grenzen der einzelnen Organisationen sind ge¬ nau entsprechend den Grenzen der NSDAP. Die NSDAP ist der Kern, der Führerorden. Die Deutsche Arbeitsfront ist die Gemeinde. Die Partei hat durch diese horizontale Gliederung hindurchgehend vertikale Organisationen, die in der Kampfzeit als Stoßtrupps der zu gewinnenden Be¬ völkerungsschichten gedacht waren, wie NSBO, NS-- tzago, NS-Frauenschaft, NS-Kriegsopferversorgung usw. Diese propagandistischen Stoßtrupps haben heute nach der Machtergreifung ihre Daseinsberechtigung in keiner Weise verloren, sondern sie haben heute die gleiche Aufgabe wie ehedem, ihren Berufs- und Standesgenossen im Volke klarzumachen, daß die Interessen des einzelnen dort aufzuhören haben, wo die Interessen der Gemeinschaft beginnen. Diese Or¬ ganisationen sind damit die gegebenen Führer für die einzelnen Schichten des Volkes. Dementsprechend wurde dann auch die Deutsche Arbeitsfront in Reichsbetriebsgemeinschaften einge- 145 teilt. Diese Reichsbetriebsgemeinschaften haben die Aufgabe, sich um den Alltag der Menschen zu beküm¬ mern, d. h. das soziale Verhältnis ihrer Menschen zu ordnen und sich um die soziale Stellung ihrer Mit¬ glieder zu sorgen. Neben diesen Reichsbetriebsgemeinschaften baut die Deutsche Arbeitsfront im Augenblick Berufsgruppen auf. Sie übernimmt damit jene Verpflichtung, all ihren Mitgliedern die großmöglichste Fortentwicklung in ihrem Beruf zu sichern. Der Deutsche ist, wirt¬ schaftlich gesehen, als Kuli zu teuer, während er als Qualitätsarbeiter eine billige Arbeitskraft in der Welt darstellt. Mit anderen Worten gesagt: Deutschland wird dann wieder seine Weltgeltung in wirtschaftlicher Hinsicht erobern, wenn es ihm gelingt, höchste Qualitätsarbeit zu schaffen. Das verlangt aber, den Deutschen zum besten Facharbeiter auszubilden. Die Deutsche Arbeits¬ front will diese hohe Aufgabe dadurch lösen, daß sie einmal das Berufsschulwesen für die Jungarbeiter auf neue Grundlagen stellt, zum anderen dadurch, daß sie für den großmöglichsten Austausch der Arbeiten unter den deutschen schaffenden Menschen sorgt, und zwar nicht allein für den Chemiker, Ingenieur, Tech¬ niker, Arzt, sondern durch die Berufswettkämpfe für den Austausch der Leistungen aller schaffenden Men¬ schen untereinander. Der Typ des deutschen Arbeiters. Als letztes und höchstes sollen diese Berufsgruppen jenen Typ des deutschen Arbeiters schaffen, der in vr. L e h, Durchbruch 10 146 tragischer Verblendung fälschlicherweise im Prole- tariertum gesehen wurde. Der Bauer ist ein Begriff, der Soldat ebenso. Der Arbeiter ist heute noch kein einheitlicher Be¬ griff. Arbeit ist Disziplin. Disziplin ist bedingt durch die Rasse. Infolgedessen wird der Typ des deutschen Arbeiters als richtunggebend zu gelten haben, der die höchst¬ mögliche Disziplin in seiner Arbeit verkörpert. Das sind jene Menschen, die gezwungen sind, mit dem Eisen zu ringen: der Schmied, der Schlosser, der Mechaniker. Macht der Schreiner etwas falsch, so kann er das Zerbrochene leimen; schreibt der Schriftsteller ein falsches Wort, so kann er es ausstreichen; alle können sie ihre Fehler verbessern, nur nicht der Mensch, der mit dem Eisen ringt. Dreht der Mechaniker ein Loch um ein Tausendstel Millimeter zu weit, so hat das ganze Stück keinen Wert mehr. Es ist kein Zufall, daß heute bereits große Firmen dazu übergehen, ihre kauf¬ männischen Angestellten ein Jahr lang das Schlosser¬ handwerk erlernen zu lassen. Es muß durch die Berufs¬ gruppen erreicht werden, daß alle deutschen schaffenden Menschen, genau so, wie sie ihrer Soldatenpflicht ge¬ nügen, auch ihrer Arbeitspflicht genügen. Vielleicht liegt gerade im Arbeitsdienst eine Möglichkeit, diese weltanschaulich bedeutungsvolle Aufgabe zu lösen. Die Deutsche Arbeitsfront wird ihre neue Organi¬ sationsform bis spätestens 1. Oktober restlos durch- 147 geführt haben. Alsdann gibt es keine Arbeitgeber-, keine Angestellten- und keine Arbeiter-Verbände mehr, sondern jeder Deutsche gehört entweder in der Partei oder in der Deutschen Arbeitsfront irgendwo in Deutsch¬ land zu einem Block, der von einem Blockwart geführt wird, und in dem festgestellt werden kann, ob er an¬ ständig oder unanständig denkt und handelt. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, den Ehrbaren vom Unehr¬ baren, vom Schieber und Gauner zu unterscheiden. Außerdem kann sich aber keiner mehr dem Einfluß der Gemeinschaft entziehen, und weiter sind über alle großen Gegensätze hinweg derartige starke Bande ge¬ schlungen, daß für alle Zeiten ein Auseinanderstreben von Arbeiter und Unternehmer ein für allemal unter¬ sagt ist. Es ist heute noch gar nicht abzusehen, welche ungeheuere Folgen die Schaffung dieser neuen Formen unseres Gesellschaftslebens und unseres sozialen Le¬ bens überhaupt haben werden. Die Deutsche Arbeits¬ front wird alsdann, geführt von der Partei, die Ge¬ meinschaft bilden, das Gewissen der Menschen schärfen, sie zur Anständigkeit und Ehre erziehen und sie ein¬ fach nicht mehr loslassen. Es wird keiner mehr sagen: Ich stehe über den Parteien, ich verhalte mich neutral, sondern es wird jeder, der in Deutschland lebt, ge¬ zwungen sein, an dem Aufbau unseres Staatslebens, unseres Wirtschafts- und Gescllschaftslebens Mitarbei¬ ten zu müssen. „Kraft durch Freude." Ebenso jedoch wie die Organisation der Partei nicht Selbstzweck ist, sondern Mittel zum Zweck, um der 10' 148 Idee und dem nationalsozialistischen Wollen zum Durchbruch zu verhelfen, ebenso ist die Organisations¬ form der Deutschen Arbeitsfront nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, um in der einfachsten Weise deni Lebenswillen des deutschen Volkes, der lebens¬ bejahenden Idee des Nationalsozialismus in dem Aus¬ druck „Kraft durch Freude" zum Siege zu verhelfen. Das vergangene System predigte die Lebensver¬ neinung. Die einen sprachen: Tut Buße, denn ihr seid allzumal Sünder; die anderen predigten den Klassen¬ haß; die dritten kritisierten und nörgelten an allem herum; sie wußten alles besser, jedoch waren sie selbst zu feige, irgend etwas anzufassen. Aber in einem waren sich alle eins, nämlich in der Lebensverneinung. Das Volk ist nie schlecht, sondern das Volk ist edel und gut; der tzaß ist ein Produkt der Minderwertig¬ keit, und der Spießbürger ist ein Produkt aus Feigheit und Angst. Der Lebensverneinung setzt der National¬ sozialismus die Lebensfreude, den Lebenswillen und die Lebensbejahung entgegen. Jawohl, wir lieben das Leben und freuen uns des Lichtes der Sonne und lieben unser Volk. Wir glauben an dieses Volk und an seine Kraft und wissen genau, daß jede Kraft allein aus der wahren und ehrlichen Freude heraus geboren ist! Wir unterscheiden scharf zwischen Vergnügen und Freude. Vergnügen ist die Ausgeburt von Genußsucht und Triebhaftigkeit. Dagegen ist edle und wahre Freude der Ausdruck von Kraft und Schönheit. Für das Wollen des Nationalsozialismus könnte daher kein einfacherer, klarerer Ausdruck gefunden werden als „Kraft durch Freude". 149 Weil wir wünschen, hoffen und wollen, daß unser Volk wiederum die Kraft seiner Selbstbehauptung er¬ lange, wollen wir, daß dieses Volk seine Nerven be¬ halte, sich an der Gemeinschaft, am Volke und an seinem Vaterland freue! Deshalb schufen wir jene Freizeit¬ organisation, die heute bereits, nach kaum einigen Monaten, ungeheure Ausmaße angenommen hat. In diesem Monat allein fahren hunderttausende Menschen mit den Urlauberzügen in alle deutschen Gaue. Rund 20000 Bergkumpels fahren in diesem Monat zur See. Tausende von Stoßtrupps für Volks¬ tum und Heimat sind bereits in den Fabriken tätig. Im Aachener Gebiet ist eine Siedlung von 5000 Häusern in Angriff genommen. Der Volkssport ist in großzügiger Weise aufgegriffen worden. Das Volk will zusammen und drängt zusammen. Unsere Aufgabe ist es, als Führer diesen Willen des Volkes in geordnete Bahnen und Kanäle zu lenken und sie zu formen. In allen Gauen Deutschlands sind die unzähligen Veranstaltungen der NSG „Kraft durch Freude" überfüllt. Es ist, als ob das Volk sich aus dem neuen Wollen neue Formen bildet. Die alten überlieferten Gesellschaftsformen sind abgetan. Man schämt sich ihrer geradezu. Ich erinnere nur an das gewaltige Volksfest des ersten Mai und bin überzeugt, daß erst in den folgenden Jahren eine Krönung dieses Ge¬ meinschaftswillens vorhanden sein wird. Die Partei ist der Führerorden, die Auslese; die Arbeitsfront und die NSG „Kraft durch Freude" sind die Organisationen des Volkes. 150 In der Partei sind heute 4 Millionen in straffster Weise organisiert, in der Arbeitsfront 23 Millionen; darüber hinaus in der NSG „Kraft durch Freude" weitere 8 Millionen. Mit anderen Worten: das gesamte deutsche Volk befindet sich heute im gleichen Marschtritt, im gleichen Rhythmus der nationalsozialistischen Weltanschauung. Wer da noch glaubt, an alten überlebten Formen festhalten zu können und dem gleichgerichteten Willen des Volkes entgegentreten zu können, der wird zer¬ treten und vernichtet werden. Es lebe das ewige Deutschland! Es lebe der Führer! Vor dem parteikorrgreß 1934 151 ctsm IVür-rberAer /'a/SsÜKA r»r §ex- teMbe/ ^9^ D--. eL-re A^- aTrAÄsAts Äeäe «rrä glrbt Ä«MÄ sr>re-r Äse^e^so^s/ksbenoLt ites so^cr^erreterr <^srtt- so^e/r (^V>itte April 1933 gaben Sie mir, mein Führer, folgenden Befehl: „Sie übernehmen die Ge¬ werkschaften, damit sie als politische Seuchenherde unserem Gegner entzogen werden. Ich will aber nicht, daß denr Arbeiter daraus ein Schaden entstehe oder ihm gar der Schutz gegenüber der Willkür einzelner Unternehmer genommen werde, sondern ich will, daß alles, was dem Arbeiter in seinem schweren Daseins¬ kampf nützlich ist, erhalten bleibt und daß dort, wo Falsches vernichtet werden muß, Besseres an seine Stelle gesetzt werde. Ich hoffe, daß es Ihnen gelingt, aus dem Instru¬ ment der Volksverhetzung ein Instrument der Volks¬ gemeinschaft zu machen!" Als Termin für die Übernahme bestimmten Sie, mein Führer, den 2. Mai 1933. Die Inbesitznahme der Gewerkschaften geschah blitzschnell und für unsere Geg¬ ner völlig überraschend. In welcher Verfassung fanden wir den deutschen Arbeiter? Streik und Aussperrungen, Arbeitsunlust und Lei¬ stungsverminderung lähmten die Produktion, ver- 152 nichteten ganze Wirtschaftszweige und bedrohten letzten Endes die Existenz der deutschen Wirtschaft in der Welt. Politische Verhetzung wurde bis in den kleinsten Be¬ trieb getragen, und diese Verhetzung ging soweit, daß Millionen Menschen bereit waren, ohne Bedenken Werkspionage zu treiben und deutsche Erfindungen an das Ausland zu verraten; andere wiederum wanderten aus und trugen damit die Ergebnisse jahrzehntelangen deutschen Fleißes ins Ausland. Vor allem aber war es diesem Deutschland voller Verhetzung und Zerrissen¬ heit unmöglich, lebenswichtige Betriebe, die den Ar¬ beitern neues Brot hätten geben können, aufzubauen. Dieser ungeheure Schaden für die deutsche Wirtschaft traf in erster Linie den Arbeiter selbst. Die Not eines Volkes befällt den schwächsten Teil desselben immer am ehesten und am schwersten. Am sichtbarsten wirkte sich der wirtschaftliche Verfall Deutschlands in den 7 Millionen Arbeitslosen aus und war auch bei ihnen am grauenhaftesten fühlbar. Dadurch, daß der Arbeiter selbst mit Schuld hatte, das Einzige, was er besaß, seine Arbeitskraft, wertlos gemacht zu haben, fiel auch sein eigener Wert und sein Ansehen im Volke immer mehr. Aus dem deutschen Arbeitertum wurde das Proletariat. Es war selbstverständlich, daß damit auch die Konsumkraft des Volkes enorm zurückging. Damit war klar, daß auch die Organisationen des Arbeiters völlig wertlos geworden waren, und da sie unfähig waren, ein neues Ziel aufzurichten, gingen auch sie dem Verfall entgegen. Wenn es schon an sich ein Wahnsinn war, die Arbeitnehmerschaft in nicht weniger als 169 Verbänden zu organisieren, so war das in 153 guten Zeiten kaum erträglich; in Zeiten des Verfalls jedoch mußte sich dieser Wahnsinn jedem, auch dem, der den Gewerkschaftsgedanken fanatisch bejahte, offen¬ baren. All diese Verbände bejahten den Klassenkampf. Die Gewerkschaften. Es schien ein unabänderliches Gesetz zu sein, daß Unternehmer und Arbeiter als unversöhnliche Feinde anzusehen waren. Wenn aber dieser Zustand als ein Dogma anerkannt wurde, so hätte es die erste und vornehmste Aufgabe der Führer der Gewerkschaften sein müssen, der geschlossenen Front des Kapitals eine ebenso geschlossene Front der Arbeiterschaft entgegen¬ zusetzen. Allein die Tatsache, daß sie das nicht taten, beweist einerseits ihre Unfähigkeit und sicherlich bei vielen ver¬ brecherische Böswilligkeit. Für die Leiter der Verbände waren dieselben lediglich Selbstzweck, um aus erhobenen Beiträgen ihr Leben schön gestalten zu können. Diese Zerrissenheit kommt vor allem daher, daß sich die Ge¬ werkschaften zum Werkzeug der politischen Parteien und verschiedenen Weltanschauungen machen ließen. Sie dienten allem und jedem — nur nicht dem deut¬ schen Arbeiter. Er war lediglich Mittel zum Zweck. So konnte keinen mehr der Verfall wundern. Plan- und Ziellosigkeit beherrschte die Führer, Hoffnungs¬ losigkeit und Mißtrauen beseelte die Gefolgschaft. Wenn jemand jedoch ohne Ziel und Zweck arbeitet, so ver¬ fällt er der Korruption und sucht für sich persönlich zu retten, was zu retten ist. Die Hoffnungslosigkeit der Gefolgschaft zeigte sich in einer Massenflucht aus den 154 Gewerkschaften und in einer Beitragsmüdigkeit der Mitglieder. Dieser Verfall wäre noch viel größer ge¬ wesen, wenn nicht die älteren Mitglieder immer nur deshalb noch weiter bezahlt hätten, um ihre vermeint¬ lichen Rechte und Ansprüche zu sichern. In den Jahren 1919 und 1920, wo der Klassen¬ kampfgedanke Triumphe feierte, war natürlich auch der Höchststand der Gewerkschaften. 1920 waren 9,3 Mil¬ lionen Arbeitnehmer gewerkschaftlich organisiert, davon 8 Millionen Arbeiter und 1,5 Millionen Angestellte. Bei einem Durchschnittsbeitrag von 3 Mark war das Jahresaufkommen 324 Millionen. Bei der Abernahme am 2. Mai 1933 waren in den 169 Verbänden noch 5143000 organisiert, davon 3880000 Arbeiter und 1262000 Angestellte. Das Beitragsaufkommen zu diesem Zeitpunkt betrug nur noch 120 Millionen. Hieraus gehl hervor, daß nicht nur die Mitgliederzahl gegen 1920 gewaltig zurückgegangen war, sondern auch, daß eine ungeheuere Beitragsmüdigkeit unter den noch vorhandenen Mitgliedern herrschte. Denn bei einem Durchschnitts-Beitrags-Soll von 3 Mark hätte das Beitragsaufkommen im Jahre 1932 immerhin noch 180 Millionen betragen müssen. Es betrug jedoch nur 120 Millionen. Die Mitgliederzahl war also von 9,5 Millionen auf 5,1, d. h. um 45°/», das Beitragsauf¬ kommen um 30°/o, von 180 auf 120 Millionen, gesunken; so daß insgesamt die finanzielle Schlagkraft der Ge¬ werkschaften gegenüber 1920 um nicht weniger als 70°/o gefallen war. Das ergibt sich auch aus der Gegenüberstellung des effektiven Beitragsaufkom¬ mens von 324 Millionen im Jahre 1920 gegenüber 155 dem Jahr 1932 mit 120 Millionen. Daraus ergab sich eine völlige Lahmlegung der Gewerkschaften. Es zeigte sich, daß die Leistungen an die Mitglieder nicht mehr gezahlt werden konnten. Diesem Zustand hatten die Gewerkschaften bereits in ihren Satzungen vorgebeugt und ihn scheinbar vorausgesehen, denn es heißt in den Satzungen, daß die Mitglieder nur dann Anspruch auf Leistung haben, falls die Gewerkschaft zu leisten imstande ist, also nur eine Kannvorschrift. An einen Streik war natürlich gar nicht zu denken, da Streik¬ fonds nicht mehr vorhanden waren. Aber nicht einmal die Verwaltungsunkosten konnten mehr aufgebracht werden. Der Verwaltungsapparat war nicht etwa der verminderten Mitgliederzahl und der damit geringer werdenden Arbeit angepaßt wor¬ den, sondern er war durch Korruptionserscheinungen noch erhöht worden. Im Jahre 1932 betrugen die Verwaltungsunkosten der Gewerkschaften nicht weniger als 150 Millionen, d. h. etwa 50°/o des Beitragsauf¬ kommens der Gewerkschaften in ihren besten Zeiten. Da jedoch bei dem Zusammenbruch und Verfall nur noch 120 Millionen aufgebracht wurden, war es klar, daß die fehlenden 30 Millionen aus der Substanz ge¬ nommen werden mußten. Das ergibt sich auch aus den eigenen Zahlen der Gewerkschaften. Bereits 1931 war ein Zuschuß aus der Substanz in Höhe von 20°/o des Beitragsaufkommens notwendig. Da zudem das Vermögen der Gewerkschaften zum weitaus größten Teil immobil und durch den Verfall der Wirtschaft im Werte sehr gesunken war, blieb den Gewerkschaften nichts anderes übrig, als ungeheuere 156 Bankschulden zu machen. Bei der Abernahme hatte allein der Verband der öffentlichen Betriebe, einer der besten und größten Verbände, 3 Millionen Bank¬ schulden zu 10°/o Iahreszins. Der viel kleinere tzolz- arbeiter-Verband hatte 2^2 Millionen Bankschulden zu den gleichen Zinsen. Diese Zahlen könnten wir beliebig fortsetzen. Selbst beim DHV. sah es nicht anders aus. Zu diesen allgemeinen Gründen des Verfalls kam eine mangelhafte Buchführung, ein Rattenschwanz von Korruptionen, die, wenn sie alle gerichtlich verfolgt worden wären, Jahre die Gerichte in Anspruch genommen hätten. Es war für uns bei der Abernahme in den meisten Fällen unmöglich, eine Bilanz zu ziehen und dort, wo wir versuchten, Einsicht in die Buchführung der verflossenen Machthaber zu bekommen, kann auch das nur als mangelhaft bezeich¬ net werden. Festzustellen war jedoch, daß in den letzten Monaten noch 585537 Mk. Unterschlagungen bei den freien Gewerkschaften vorgekommen waren. Allein im Fabrikarbeiter-Verband, der allerdings der größte der Verbände war, waren in dieser Zeit 331175 Reichs¬ mark unterschlagen worden. Die großen Schiebungen sind in dieser Summe selbstverständlich nicht enthalten. Bei den wirtschaftlichen Unternehmungen sah es nicht anders wie bei den Gewerkschaften selbst aus. Die ehemaligen Gewerkschaften hatten es unter¬ nommen, auch auf dem Gebiete des Wirtschaftslebens sich als Selbstunternehmer zu betätigen. Unter dem Motto „Arbeiter hilf Dir selbst" glaubte man, durch Schaffung eigener Wirtschastsbetriebe eine Bresche in die kapitalistischeWirtschaftsordnung schlagen zu müssen 157 und zu können. In Verfolg dieses Grundsatzes wurden eine Reihe von Unternehmungen der verschiedensten Arten gegründet, angefangen vom Mittelbetrieb bis zum Großunternehmen, die alle der Kontrolle der ge¬ werkschaftlichen Verbände unterstanden. In diesen Be¬ trieben wurden Arbeitergelder in vielen Millionen investiert. Es bildeten sich eine Unzahl von Gesellschaften jeder Art, Rechtsform und Größe, die in planloser, unorga¬ nischer Zersplitterung nebeneinander bestanden, sich nicht selten gegenseitig Konkurrenz machten und zwischen denen kapitalmäßig ein mehr oder minder weitgehendes gegenseitiges Beteiligungsverhältnis be¬ stand, so daß das Schicksal dieser Betriebe meist stark miteinander verbunden war. Es gab keinen einheitlichen Willen, der über dem ganzen Apparat stand und über Anlage und Verwendung der anvertrauten Kapitalien wachte. So kam es in einer großen Reihe von Fällen zu Kapital-Fehlleitungen — und Millionen schwer er¬ sparter Arbeitergelder gingen verloren. Den Gewerkschaftsfunktionären und Angestellten der Verbände kam es nicht darauf an, den schaffenden Menschen ein sozialpolitisch bedeutsames Wirtschafts¬ instrument in die Hand zu geben, als vielmehr darauf, vor allem sich selbst machtvolle Positionen mit hohen Gehältern und möglichst auf Lebensdauer zu schaffen. Die vorgefundenen Anstellungsverträge der leitenden Organe einer Reihe von Gesellschaften legen beredtes Zeugnis davon ab, was diese Herren unter „sozialem gemeinwirtschaftlichen Geist" verstanden, der in ihnen lebendig war. Die Wirtschaftsbetriebe der Gewerk- 158 schäften waren zu Sammelbecken und Brutstätten von Eigennutz, Übervorteilung und übelster Korruption geworden. Sie machten in allem, in Versicherungen, Fahrrad¬ fabriken, Bauunternehmungen, Glashütten, Drucke¬ reien, Verlagsgesellschaften, Beteiligungen an hoch¬ kapitalistischen Unternehmungen, Grundstücks- und Vermögensverwaltungen; insgesamt betrieben die Ge¬ werkschaften nicht weniger als 227 Unternehmungen, ohne die Gewerkschafts- und Volkshäuser! Während die Gehälter bei den Gewerkschaften nicht weniger als 79772600Mark betrugen und damit 35«/o der Gesamtverwaltungsunkosten ausmachten, waren die Gehälter bei den wirtschaftlichen Unternehmungen verhältnismäßig weit höher. Es war daher kein Wun¬ der, daß durch diese Korruption, Unfähigkeit und Prin- zipien-Untreue alles zusammenbrechen mußte. Die Arbeiterbank war bei der Übernahme völlig illiquid. Ehemals ein stolzes Unternehmen, hatte sie noch ge¬ rade für 3 Tage flüssige Mittel. Die Volksfürsorge, eine Versicherungsgesellschaft der freien Gewerkschaften, hatte kaum noch Zugänge, dafür aber auch eine unge¬ heure Massenflucht. Die Dachorganisation der gemein¬ nützigen Wohnungsunternehmungen, genannt „De- vog", stand am 2. Mai vor dem Konkurs. Die „Lind- car"-Fahrradwerke, ein Unternehmen der freien Ge¬ werkschaften, waren völlig pleite. So sah es nahezu bei allen wirtschaftlichen Unternehmungen der Gewerk¬ schaften aus. Es war hier wirklich einmal 5 Minuten vor 12, als eine Wirtschaftskatastrophe ungeheuersten Ausmaßes verhindert wurde. 159 So war denn der Stand am 2. Mai politisch, wirt¬ schaftlich und sozial ein einziger Verfall der schaffenden Massen und eine Verproletarisierung des gesamten Volkes. Die seelische Zerrüttung läßt sich natürlich durch keine Zahlen ausdrücken. Der Aufbau. Als erste Notwendigkeit ergab sich, die Verbände machtpolitisch der NSDAP zu unterstellen und alle ehemaligen verantwortlichen Führer bei der weiteren Mitarbeit völlig auszuschalten. So vereinigten wir alle Arbeiterverbände im Gesamtverband der Arbeiter und alle Angestelltenverbände im Gesamtverband der deutschen Angestellten, damit die Verwaltungskosten von vornherein möglichst niedrig gehalten wurden. So¬ fort gingen wir an eine Bestandsaufnahme und — so¬ weit wie möglich — an die Aufstellung einer Bilanz. Als erste Verlautbarung der nat.-soz. Führung wurde bekanntgegeben, daß die erworbenen Rechte der Mit¬ glieder unbedingt gesichert seien, daß die DAF bereit wäre, die in den vergangenen Monaten von den Ge¬ werkschaften nicht mehr gezahlten Leistungen nachzu¬ zahlen, und daß sie sogar noch die Verpflichtungen übernehme, die erworbenen Rechte ausgeschiedener Mitglieder, wenn sie bis zum 30. Juli 1933 wieder beiträten, anzuerkennen. 2m Namen des Führers konnte ich erklären, daß alles, was dem Arbeiter nütz¬ lich sei, erhalten bleiben müsse, daß alle von ihm auf¬ gebrachten Vermögen auch nur ihm wieder zugute¬ kommen sollten, und der Führer befahl, daß die von einzelnen Behörden vorbeugend konfiszierten Ver¬ mögen wieder herausgegeben werden mußten. Das 160 war die Richtschnur für den anfangs aufgeführten Be¬ fehl des Führers. Die ergriffenen Maßnahmen hatten auch augenblicklichen Erfolg. Die Massenflucht hörte sofort auf, der Beitragseingang nahm zu, das Ver¬ trauen zu den Wirtschaftsunternehmungen stieg. Die Arbeiterbank wurde wieder liquid — und es gelang uns, den endgültigen Verfall der Arbeiter- und An- gestellten-Organisationen zu verhindern. Das allein konnte uns jedoch nicht genügen. Es mußte uns gelingen, aus den mißtrauisch abwartenden Volksgenossen Anhänger der DAF zu machen. So setzte denn im Juli 1933 eine große Propagandawelle ein. Gewaltige Massenkundgebungen, wie sie bis dahin kaum gesehen wurden, riefen die Arbeiter aus den Be¬ trieben. Aber auch das genügte uns noch nicht. Wir gingen zu ihm, an seinen Arbeitsplatz, wir drückten Zehntausenden die tzand und besuchten mehr als 100 Betriebe aller Art in allen Gegenden Deutschlands. Auge in Auge wollten wir uns selbst davon überzeugen, ob der Arbeiter schon Vertrauen zu uns gewonnen hatte. Diese Art der Werbung war völlig neuartig. Noch niemals war ein Arbeiterführer zum Arbeiter an seinen Arbeitsplatz gekommen. Diese Mühe sollte sich lohnen. In den nachfolgenden Monaten setzte eine ge¬ waltige Mitgliederzunahme ein. Während am 2. Mai 5 Millionen Arbeitnehmer übernommen wurden, wa¬ ren es bis zum 1. Dezember des Jahres 1933 9339533, eine fast 90prozentige Zunahme. Gleichfalls hörte die Beitragsmüdigkeit auf. Während bei den alten Ge¬ werkschaften nur noch 60°/° ihres Beitrags-Solls ein¬ gingen, war der Beitragseingang bei der DAF 95°/», 161 ja in einzelnen Verbänden bis zu 98°/°. Alle Zweifler, die in der Organisierung unserer ehemaligen Gegner eine Gefahr für den nat.-soz. Staat sahen, wurden aber vor allem durch das gewaltige Bekenntnis des deutschen Arbeiters am 12. November 1933 geschlagen, wo sich 93°/° des deutschen Volkes für die Politik des Führers entschieden. Entwicklung. Die Mitgliederzunahme war so gewaltig, daß eine Mitgliedersperre verhängt wurde. Nach der Wieder¬ aufhebung setzte eine neue Entwicklungsphase ein. Die Einheitsverbände konnten unmöglich das letzte natio¬ nalsozialistische Ziel einer neuen Sozialordnung sein. Ein Einheitsarbeitgeber-Verband, ein Einheitsverband der Angestellten und ein Einheitsverband der Arbeiter wäre noch nicht eine Überwindung des Klassenkampf¬ gedankens gewesen. Erst dann, wenn Unternehmer und Arbeitnehmer in einer Organisation zusammengeführt waren, konnte unser Ziel erreicht sein. Wir mußten schon jetzt auf dieses Ziel hinsteuern und eine Um¬ formung der Arbeitsfront ins Auge fassen, weil es sowohl die Arbeiter wie auch die Unternehmer so wollten. Sie drängten stürmisch zusammen. Wenn wir dieses Wollen nicht in geordnete Bahnen gelenkt hätten, wäre das alte Mißtrauen wieder erwacht. Bei der Aufhebung der Mitgliedssperre der Arbeitsfront wurde es den einzelnen Verbänden untersagt, weiter Mitglieder aufzunehmen; die Arbeitsfront nahm hin¬ fort nur noch Einzelmitglieder auf. Wie gewaltig dieser Gedanke vom Volke erfaßt wurde, beweist die Tatsache, daß vom 1. Dezember 1933 bis zum 1. März 1934 vr. Ley, Durchbruch 11 162 4,5 Millionen Einzelmitglieder ihren Beitritt zur Ar¬ beitsfront erklärten. Hierunter waren besonders viel Unternehmer, aber vor allem jene Schichten von Ar¬ beitern und Angestellten, die schon früher den Klassen¬ kampfgedanken der verflossenen Gewerkschaften abge¬ lehnt hatten. Am 1. März wurde wieder eine Mit¬ gliedersperre verhängt. Der Bestand am 1. März 1934 war 14 Millionen Mitglieder: Arbeiter, Angestellte und Unternehmer und 4 Millionen Mitglieder aus dem Handel, Handwerk und Gewerbe und freie Be¬ rufe. Diese letzteren 4 Millionen wurden noch beson¬ ders verwaltet und betreut. Deshalb gelten auch im folgenden die Zahlen und Angaben nur im Vergleich mit den früheren Gewerkschaften. Vom 2. Mai 1933 bis zum 1. März 1934 war also der Mitgliederbestand von 5 Millionen auf 14 Millionen gestiegen. Die Ver¬ waltungsunkosten waren jedoch von 150 Millionen bei den früheren Gewerkschaften auf 72 Millionen bei der DAF gefallen, d. h. trotz einem dreimal so großen Mitgliederstand, trotz Umbau und Umorganisierung, um mehr als 50°/o gefallen. Das war allein möglich, weil alle Mitarbeiter von ihrer hohen Mission erfüllt waren und unermüdlich Tag und Nacht arbeiteten. Während die Gewerkschaften keinerlei Rücklage für die Zahlung ihrer Leistungen hatten und dementsprechend auch keine Leistungen mehr zahlten, sammelte die Ar¬ beitsfront starke Reserven und zahlte von Monat zu Monat steigende Leistungen. Allein die Jnvaliden- unterstützung in diesen Monaten stieg um 400 »/o. 2n einem Jahr hat die DAF an Leistungen (Jnvaliden- unterstützung, Altersrente, Sterbegeld, Erwerbslosen¬ fürsorge) 70 Millionen bezahlt. Der Beitrag, der bei 163 den Gewerkschaften im Durchschnitt 3 Mark betrug, beträgt bei der DAF nur noch 1.30 Mark, d. h. auch er ist um 50°/o gegen früher gesenkt worden. Aber nicht allein in diesen Zahlen erschöpfen sich die Leistungen der DAF. Am 27. November 1933 schuf die DAF ein Werk, für das es bisher noch kein Vorbild gab: Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude". Auf Befehl des Führers sollte erreicht werden, daß dem Volke zur Erhaltung seiner Nerven in dem Tempo dieser Zeit genügend und ausreichende Erholung gegeben würde. Die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" organisierte ihre Arbeit in elf Ämtern, von denen die hervorstechendsten folgende 7 Ämter sind: 1. Das Amt für Urlaub, Reisen und Wandern. 2. Das Amt für Schönheit und Würde der Arbeit. 3. Das Amt für körperliche Ertüchtigung und Sport. 4. Das Amt für geistige Aus- und Fortbildung. 5. Das Amt für Kultur. 6. Das Amt für Volkstum und Brauchtum. 7. Das Jugendamt. Die Arbeitsfront brachte für die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" bereits bis heute 25 Millionen Mark auf, die sich bis zum abgelaufenen 1. Jahr auf 40 Millionen erhöhen werden. Trotzdem dieses erste Jahr nur als ein Versuch angesehen werden kann, da, wie schon gesagt, für diese Arbeit jegliches Vorbild fehlt, möchte ich doch schon heute einige Zahlen, die die ir« 164 gewaltigen Leistungen dieses Werkes dartnn, angeben. Bis zum 1. September hatte das Amt für Reisen und Wandern 1 Million Menschen für 7—10 Tage in Er¬ holung geschickt. Menschen, die noch niemals ihre dumpfe Großstadt verlassen hatten, war es vergönnt, die Schönheiten Deutschlands, die oberbayerischen Berge, denRhein und die Mosel, dentzarz, dasRiesen- gebirge, die See kennenzulernen. 2n dieser Zeit wurden allein 80000 Menschen auf eigenen Dampfern 7 Tage zur See gefahren. Bis hinauf zu den Lofoten, in die norwegischen Fjorde, in den Ärmelkanal, in die Ostsee fuhren Arbeiter und Arbeiterinnen Deutsch¬ lands. Eine weitere Million fuhr ins Wochenende. Hunderttausende wurden zu gemeinsamen Wande¬ rungen organisiert. So groß auch die geldlichen Zu¬ wendungen der Arbeitsfront zu der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" sind, so sind es doch vor allem der Fleiß und die organisatorische Begabung meiner Mitarbeiter, die dieses Werk ermöglichen. Einige Bei¬ spiele mögen das beweisen. Die Selbstkosten einer Reise von Berlin nach Hamburg und wieder zurück, 7 Tage zur See einschließlich Verpflegung und Fahrt, betragen 42 Mark. Eine Fahrt von Berlin mit 8 Tagen Erholung in den bayerischen Bergen beträgt einschlie߬ lich Verpflegung und Fahrtkosten 36 Mark. Eine Wochenendfahrt, beginnend Samstag mittags, zum Boxkampf Schmeling—Neusel nach Hamburg, Fahr¬ ten auf der Alster und im Hafen von Hamburg, Rück¬ fahrt Montag früh nach Berlin einschließlich Verpfle¬ gung, des Eintrittsgeldes zum Boxkampf und allen Ankosten 10 Mark. Der Zuschuß der DAF ist des¬ halb notwendig, da selbst auch diese an sich phantastisch 165 niedrig anmutenden Selbstkosten für manche Arbeiter und Arbeiterinnen noch zu hoch sind. Ebenso segensreich sind die Arbeiten des Amtes für Schönheit der Arbeit. Bis heute sind bereits mehr als 1000 Betriebe betreut worden. Wo ehemals Schutt¬ haufen waren, werden Sportplätze und Rasen an¬ gelegt, Bade- und Waschräume sowie saubere Aufent¬ haltsräume werden gebaut, stumpfsinnige Arbeit wird durch Ausschmückung des Arbeitsplatzes belebt, und ich bin überzeugt, daß gerade dieses Amt eine außer¬ ordentlich segensreiche Tätigkeit haben wird. Die „dreckige Fabrik" muß aus unserem Sprachschatz und unserer Begriffsbildung verschwinden. Das Sportamt organisiert einen Massensport. Es muß erreicht werden, daß die Altersgrenze, bis zu der man Sport betreibt, für dis Masse des Volkes von 30 Jahren auf mindestens 50 Jahre hinaufgesetzt wird. Der Engländer treibt noch mit 60 Jahren Sport und trägt dadurch für die körperliche Ertüchtigung des Vol¬ kes bei. So muß es unser Ziel sein, durch Anregung die Massen des Volkes dem Sport näherzubringen. Es sollen keine Matadore gezüchtet werden, sondern gerade die älteren Jahrgänge sollen durch einen unter¬ haltenden, belebenden Sport herangezogen werden. Die besten Sportlehrer stehen uns zur Verfügung, und es ist jedem Deutschen möglich, an einem Abend für einen Betrag von 10 Pfennig sich einer ausgezeich¬ neten sportlichen Ausbildung unterziehen zu können. 60 Sportämter sind bereits heute schon in Deutschland errichtet, und Hunderttausend^ die früher nie Sport trieben, werden davon betreut. 166 Das Amt für Brauchtum und Volkstum hat den Auftrag, jedem Betrieb und jeder Betriebsart fein eigenes Brauchtum zu vermitteln. Es muß gelingen, wie es den früheren Zünften auch gelang, den moder¬ nen Industrien ein Eigenleben und ein eigenes Gesicht zu geben. Als Vortrupp für diese Aufgaben werden in den Betrieben Stoßtrupps aus Jungarbeitern ge¬ bildet; in Ausbildungslägern in allen Teilen Deutsch¬ lands werden Menschen für diese Aufgabe vorbereitet, so daß uns heute bereits über 2000 Ausbilder zur Verfügung stehen. In vielen Betrieben sind bereits derartige Stoßtrupps gebildet worden. Die Kulturvermittlung der NSG „Kraft durch Freude" hat ebenfalls große Erfolge aufzuweisen. Die NSG „Kraft durch Freude" besitzt einen eigenen Theaterzug. Dieser Thespiskarren trägt deutsche Kul¬ tur bis in die entlegensten Gebirgsdörfer. 13 Tonfilm¬ wagen stehen dem Amt zur Verfügung, 2 eigene Volks¬ theater gewähren den Minderbemittelten verbilligte Preise für den Genuß deutscher Dichtkunst, Hundert- tausende von Helfern organisieren einen verbilligten Massenbezug der Theater- und Konzertveranstaltun¬ gen. Bei der Aufzählung der Leistungen dieses Amtes sind die zahllosen Büchereien und Lesesäls nicht be¬ rücksichtigt. Für das erfolgreiche Arbeiten des Amtes für geistige Aus- und Fortbildung spricht die Tat¬ sache, daß die Besucherzahl bei den Fortbildungs¬ abenden der früheren Gewerkschaften im Jahr kaum 40000 betrug, heute bereits auf 120000 Menschen, die sich weiter aus- und fortbilden wollen, ange¬ stiegen ist. 167 Die Arbeiten des Jugendamtes sind besonders durch denBerufswettkampf für Jugendliche gekennzeichnet.— Ich bin überzeugt, und die Erfolge beweisen es, daß die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" zur Neu¬ bildung der nat.-soz. Gesellschaftsordnung, d. h. zur Bildung der wahren Volksgemeinschaft, einen hohen Beitrag leistet. Die Leistungen der DAF an ihre Mitglieder sind aber hiermit nicht erschöpft. Besonders erwähnens¬ wert ist die Arbeit des Sozialamtes der DAF. Die Rechtsberatungsstellen dieses Amtes haben außer¬ ordentlich zur Beruhigung und zur Herstellung des Vertrauens der breiten Masse der Arbeitsfront bei¬ getragen. Um ein Beispiel zu nennen: In der Stadt Dresden bearbeiteten die Rechtsberatungsstellen der DAF 1300 arbeitsrechtliche Fälle im Monat Juli. Von diesen 1300 Rechtsstreiten gingen nur 60 zu den Ar¬ beitsgerichten und selbst hiervon konnten noch 30 zurück¬ gezogen werden, die nur deshalb ans Gericht gegangen waren, um die Frist zu wahren. Die Rechtsberatung ist selbstverständlich kostenlos, die DAF zahlt hierfür im Jahr 12 Millionen Reichsmark. Das Sozialamt erledigt darüber hinaus alle Ar¬ beiten, die sich aus dem Gesetz zur Ordnung der natio¬ nalen Arbeit ergeben. Seine Hauptaufgabe besteht in der Beobachtung der Lohnbewegung in Deutschland. Und ich weiß, daß bei einer systematischen Beobach¬ tung und Bearbeitung auch hierbei in kurzer Zeit er¬ freuliche Erfolge erzielt werden, die sowohl für Unter¬ nehmer wie Arbeitnehmer gleichgroße Bedeutung und Vorteile haben werden. 168 Die Arbeitsfront hat weiter ein Amt für gegensei¬ tige Selbsthilfe. Dieses Amt befindet sich im Aufbau, da es eine der wichtigsten Aufgaben zu bewältigen hat. Das nationalsozialistische Hochziel soll erreicht werden, jeden Deutschen, der Arbeit für sein Volk geleistet hat, gegen die Wechselfälle des Lebens zu sichern! Weiter wird dieses Amt den aufwärtsstrebenden jungen Kräften eine Existenzmöglichkeit sichern. Und drittens übernimmt dieses Amt die völlige Sicherstellung der Opfer der Arbeit oder im Todes¬ fälle der Hinterbliebenen. Das Heimstättenamt der DAF kann ebenfalls auf große Erfolge Hinweisen. Es soll Stammarbeiter¬ siedlungen schaffen, die Existenz des Arbeiters durch zusätzliche Erwerbsmöglichkeit aus der Siedlung sichern und mithelfen, die Massen des Volkes mit dem Boden zu verwurzeln. Bis heute hat die Arbeitsfront 10 Mil¬ lionen für Siedlungen im Wurmkohlengebiet bei Aachen bewilligt und 4 Millionen für Oberschlesien. 79 Millionen aus den Erträgnissen der wirtschaft¬ lichen Unternehmungen der Arbeitsfront sind über das Heimstättenamt ihrer Bestimmung zugeführt worden. Eine fast unüberwindliche Aufgabe erschien die Sa¬ nierung der wirtschaftlichen Unternehmungen. Aber auch sie ist voll und ganz gelungen. Die DAF besitzt 3 große Versicherungen: Die Volksfürsorge von den freien Gewerkschaften, den Deutschen Ring vom DHV und die Deutsche Versicherungskonzern AG. von den Christlichen Gewerkschaften. 169 Die Neuanträge bei der Volkssürsorge stiegen auf 46 000 Aufnahmegesuche monatlich. Zur Zeit hat die Volksfürsorge 2^/2 Millionen Einzelversicherungen mit einer Gesamtversicherungssumme von 675 Millionen. Der Kapitalertrag, der bei der Abernahme gleich Null war, stieg auf 13 Millionen. Die Versicherungssumme stieg um 150 Millionen. Das Sachversicherungsgeschäft wurde um mehr als 300 °/o erhöht. Vom 2. Mai 1933 wurden bis jetzt an Hypotheken- und Kapitalanlagen 24 Millionen gegeben. Beim Deutschen Ring und beim Deutschen Ver¬ sicherungskonzern zeigt sich dasselbe Bild. Bei der Abernahme der gemeinnützigen Wohnungs¬ unternehmungen am 2. Mai war es nicht nur unser Bestreben, neue Wohnungen zu schaffen, sondern auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Allein von diesen Wirtschaftsunternehmungen wurden 1200 Bauvorha¬ ben im Werte von 6,3 Millionen finanziert. 2300 Eigen¬ heime im Werte von 20 Millionen sind in Ar¬ beit — eine ungeheuere Leistung, wenn man bedenkt, daß dieses Unternehmen völlig pleite war. Auch bei der Gehag, Gemeinnützige tzeimstätten- Spar- und Bau-Aktiengesellschaft, ist eins starke Be¬ lebung der Tätigkeit zu verzeichnen. Seit 2. Mai 1933 wurden insgesamt 728 Wohnungen und Eigenheime in Bau genommen. Bis Ende 1934 ist die Fertig¬ stellung von weiteren 2620 Eigenheimen und Woh¬ nungen gesichert. Diese Bauvorhaben stellen einen Bausummenwert von 8 Millionen dar. Das pfälzische Siedlungsvorhaben umfaßt als ersten Abschnitt ins¬ gesamt 556 Heimstätten mit einem Bausummenwert 170 von 3,2 Millionen Reichsmark, und die Arbeitsfront- Siedlungen der Gehag in Oberschlesien insgesamt 1220 Wohnungen mit einem Wert von 6,8 Millionen Reichsmark. Die für die Errichtung der Siedlungen des tzeimstättenamtes benötigten Kredite sind zum Großteil durch die Unternehmungen der DAF, durch die Bank der Deutschen Arbeit AG. sichergestellt. Die Einfa, Berliner Gesellschaft zur Förderung des Einfamilienhauses, verzeichnet im Geschäftsjahr 1933 einen Mietumsatz von 3,6 Millionen Reichsmark. In der Zeitspanne vom 2. Mai 1933 bis heute wurden 600 Vermietwohnungen erstellt, so daß die Gesamt¬ zahl der Wohnungen der Einfa auf 5417 gestiegen ist. Bei der Gagfah, gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten-tzeimstätten, konnten seit dem 1. Mai 1933 bis zum heutigen Tage Bauaufträge für 58 Bauvor¬ haben mit zusammen 1914 Wohnungen erteilt wer¬ den. Der Gesamtwert dieses Bauprogramms beträgt 19,6 Millionen Reichsmark. In Vorbereitung befinden sich 80 Bauvorhaben mit einem Wohnungsbestand von 3000 Wohnungen. Im Verband sozialer Baubetriebe wurden 130 Be¬ triebe mit 4368 Angestellten und Arbeitern und einem Auftragsbestand von 4,5 Millionen Reichsmark zu¬ sammengefaßt. Inzwischen wurden 40 Bauhütten und Baunebenbetriebe wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt, so daß noch 90 Betriebe in Tätigkeit sind. Der Verband sozialer Baubetriebe projektiert und finanziert die Bau¬ vorhaben, dieAusführung jedochvergibter entsprechend der nationalsozialistischenWirtschaftsauffasfungandas 171 selbständige Handwerk. Der heutige Stand an Arbei¬ tern und Angestellten beträgt noch 8800 bei einem augenblicklichen Auftragsbestand von 10 Millionen Reichsmark. — Die von dem Verband sozialer Bau¬ betriebe seit 2. Mai 1933 durchgeführten Aufträge belaufen sich auf 23 Millionen Reichsmark. Gemäß dem seinerzeit dem Führer bekanntgegebenen SA- Siedlungsprogramm sind im engsten Einvernehmen mit dem Heimstättenamt SA-Siedlungen in Höhe von 17 Millionen Reichsmark baureif. In Vorbereitung befinden sich Projekte für 15 Millionen Reichsmark. Die Zustände bei der Arbeiterbank waren wie bei den meisten Unternehmungen der ehemaligen Gewerk¬ schaften bei Abernahme wenig erfreulich. Der Einlagen¬ stand war von 168 Millionen im Jahre 1930 auf 83 Millionen am 2. Mai 1933 zurückgegangen. Auf einer Anzahl Geschäfte ruhten Verluste. Der neuen national¬ sozialistischen Leitung des Betriebes ist es nicht nur gelungen, innerhalb der kurzen Zeitspanne eines Jah¬ res die übernommenen Verluste restlos zu beseitigen, sondern den Einlagenstand bis Ende 1933 wieder aus 140 Millionen zu erhöhen und bis 30. Juni 1934 so¬ gar auf 245 Millionen Reichsmark zu bringen. Die Ar¬ beiterbank steht heute nach innen und außen gefestigt da. Die Bilanz zeigt einen hohen Grad von Flüssigkeit. Die Hälfte der gesamten Einlagen sind in bar und kurzfristigen Anlagen verfügbar. Ihre Hauptaufgabe erblickt die Bank darin, zu möglichst günstigen Be¬ dingungen Kredite für Arbeitsbeschaffungszwecke zur Verfügung zu stellen und auch der Pflege des Mittel¬ und Kleinkreditgeschästs und Personalkrediten be- 172 sondere Aufmerksamkeit zu widmen. In Verfolg dieses Ziels wurden im ersten Halbjahr 1934 Kredite in einer Höhe von 45 Millionen Reichsmark bewilligt. Es ist selbstverständlich, daß die Arbeiterbank die Zins¬ senkungsbestrebungen der Reichsregierung tatkräftigst unterstützt. Ein großer Teil der Kredite wird zu Zins¬ sätzen von 4—5°/» ohne sonstige Nebenleistungen zur Verfügung gestellt, also zu Sätzen, die niedriger sind, als sie heute noch für den erststelligen tzypothekenmarkt Geltung haben. Von den zu Arbeitsbeschaffungs¬ zwecken aufgelegten 4 VZ Prozentigen Reichsschatzan¬ weisungen hat die Bank 40 Millionen übernommen. Die Druckereien und Verlagsgesellschaften der DAF zeigen eine stete und zum Teil rasche Aufwärtsent¬ wicklung. Die Tageszeitung der DAF und NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" „Der Deutsche" verzeichnet für das Jahr 1933 einen Gesamtumsatz von rund 1 Million Reichsmark. Die Auslage ist von 8000 auf 160000 gestiegen. Der Verlag der DAF, dem das Korrespondenzblatt der DAF „Der Informationsdienst" sowie die Zeit¬ schrift „Das Arbeitertum" und alle Fachzeitschriften eingegliedert sind, steht innerlich gesund und gesichert da. Erhebliche Verluste, die bei der Übernahme der Geschäftsführung vorhanden waren, konnten in kurzer Zeit beseitigt werden. Die Auflage des „Arbeitertum" beträgt 2,5 Millionen, eine Zahl, wie sie keine Zeit¬ schrift der Welt aufweisen kann. In diesem Zusammenhang möchte ich auch kurz auf die Konsumvereine Hinweisen. Wenn auch die Konsum¬ vereine ursprünglich nicht zu dem Vermögen der 173 Gewerkschaften gehörten, so wurden sie doch vom Führer der DAF zur Betreuung überwiesen, da sie Arbeiterorganisationen waren. Auch hier verlangte der Führer, daß das Wertvolle dem Arbeiter erhalten würde und daß Wege gesucht werden, um die Konsum¬ vereine der nat.-soz. Wirtschaftsordnung einzugliedern. Trotz größter Schwierigkeiten gelang es, die Konsum¬ vereine zu erhalten. Man muß bedenken, daß die Konsumvereine 3,5 Millionen Mitglieder mit 12 Mil¬ lionen Familienangehörigen haben; die investierten Werte betragen mehr als 1 Milliarde. Daraus ist zu ermessen, daß ein Zusammenbruch dieser Institution einen ungeheueren Schaden für die deutsche Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit von vielen hunderttausend Volksgenossen nach sich ziehen würde. Die Konsum¬ vereine haben die Krise überwunden! Die Betriebsgemeinschaft. Die Betriebsgemeinschaft hat nach den Worten des Führers den sozialen Ausgleich im Betrieb zu finden. Sie hat ein großes Erziehungswerk zu vollbringen. Dem Unternehmer muß sie Verständnis für die Nöte und Sorgen der Gefolgschaft beibringen — und die Gefolgschaft muß die Notwendigkeiten für die Er¬ haltung des Betriebes erkennen. Beide aber müssen erkennen, daß der Betrieb ihre Burg ist, die sie sm eigensten Interesse gemeinsam zu verteidigen haben. Das allein verlangt, daß jeder Streit und Kampf ferngehalten wird. Weiter haben die Betriebsgemeinschaften die rich¬ tigen Erkenntnisse von Führertum und Gefolgschaft klarzumachen. Lediglich geschäftliche Begriffe von 174 Arbeitgeber und Lohnempfängern werden bei noch so viel Tarifverträgen niemals das soziale Problem lösen können. Die Begriffe Führer und Gefolgschaft bedingen auf der einen Seite höchste Verantwortung und auf der anderen Seite freiwilligen Gehorsam aus der Erkenntnis, daß nur einer befehlen kann, wenn etwas geleistet werden soll. Für beide aber muß der Begriff einer gemeinsamen Ehrauffassung maßgebend sein und dieEinsicht, daß dieAchtungvor dem Menschen nicht bedingt ist durch den Unterschied der Arbeit, ob Zand- oder Kopfarbeit, sondern allein durch die voll¬ brachte Leistung, auf dem Platz, auf den das Schicksal die Menschen stellt. Wie man praktisch diese Begriffe umsetzen muß, ist in dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit festgelegt. Zum ersten Male finden wir hier denBegriff der sozialen Ehre und derBetriebs- gemeinschaft gesetzlich verankert. Ein anderes Mittel ist der Betriebsappell. Die Stempeluhren in den Be¬ trieben haben mehr an Verbitterung gebracht als alle Lohndifferenzen. Sie zeigten dem Arbeiter tag¬ täglich immer wieder, daß er nur eine Nummer war, daß feine Arbeitskraft eine käufliche Ware war, die nur das Lohnbüro interessierte. Von der Nummer zur Null ist ein kurzer Weg. Es ist für den Menschen nichts entwürdigender und demütigender, als wenn er er¬ kennt, daß er in der menschlichen Gesellschaft wertlos ist. Deshalb ist die vornehmste Aufgabe der Betriebs¬ gemeinschaft, Führer und Gefolgschaft wieder rein menschlich näherzubringen und aus der anonymen „Stempel-Nummer" eine Persönlichkeit zu machen. Kein Oberst würde auf den Gedanken kommen, am Kasernentor eine Stempeluhr aufzustellen, um in 175 seinem Regiment die beim Dienst fehlenden Soldaten festzustellen. Nein! Er macht einen Appell, er ruft die Soldaten beim Namen und läßt sie durchzählen, warum sollte das im Betrieb nicht möglich sein? Und ein zweites Gutes haben die Appelle; der Soldat wird gefragt, ob er noch Forderungen an die Kompanie hat, d. h. er soll bekennen, ob ihm unrecht getan worden ist. Das muß auch im Betrieb erreicht werden. Der täglich vorkommende Streit und Zwist, geboren aus der menschlichen Unzulänglichkeit, muß jeden Tag be¬ seitigt werden, damit die Bildung einer Trennungs¬ schicht zwischen den Menschen unmöglich gemacht wird. Die Betriebsgemeinschaften haben im Verein mit dem Amt für Brauchtum neues Leben und neuen Geist in den Betrieb zu bringen, damit aus der seelen¬ losen Fabrik eine lebendige Heimstätte des arbeitenden Menschen wird. Aus all dem haben die Betriebs¬ gemeinschaften eine Bilanz über den sozialen Wert des Betriebes zu ziehen. Diese Bilanz muß in einer Be¬ triebskartei genau geführt werden, und es muß erreicht werden, daß die DAF über die Betriebsgemeinschaften genauestens über alle Betriebe Deutschlands im Hin¬ blick auf ihre Sozialordnung ins Bild gesetzt wird. Die besten Betriebe werden zu Musterbetrieben erklärt, und man wird die Wirtschaftsführer, die sich besonders verdient um die nationalsozialistische Sozialordnung machen, zu Ehrenräten der Arbeit ernennen. Berufsgruppen. Die Aufgaben der Berufsgruppen sind nicht minder wichtig. Die Arbeitsfront erstrebt nicht nur eine Volks- 176 gerneinschaft, sondern auch eine Leistungsgemeinschaft aller Deutschen. Der Deutsche ist als Kuli zu schade, dagegen als Qualitätsarbeiter wird er für Deutschland den Platz an der Sonne auf dem Weltmarkt erobern. Kein Boykott und keinerlei Machenschaften der Feinde Deutschlands werden ihn daran hindern können. Des¬ halb ist es Aufgabe der DAF, das Berufsschulwesen maßgeblich zu beeinflussen, um die Lehrlinge gründ¬ lichst für ihre Aufgaben vorzubereiten. Der bisherige Bürokratengeist muß durch betriebsnahe Ausbildung verbunden mit dem Kameradschaftsgeist der älteren Arbeitskollegen ersetzt werden. Bei aller Hochachtung vor dem Spezialistentum muß vor allem dem Lehrling ein gründliches Allgemeinwissen seines Gesamtberufes vermittelt werden. Die Leistungen der gelernten Ar¬ beiter müssen durch Berufswettkämpfe und eine aus¬ gezeichnete Fachpresse auf einer dauernden Höhe ge¬ halten werden. Alsdann wird auch eine richtig geleitete Stellenvermittlung möglich sein, die nach dem Grundsatz: Jedem seinen Arbeitsplatz, d. h. jeden Deut¬ schen nach seinen Fähigkeiten ansetzen, arbeiten muß. Für dieFachpresse hat dieDAF jährlich 12Millionen zur Verfügung gestellt. In der Angestelltenschaft ist die Bildung der Berufsgruppen schon sehr weit vor¬ geschritten. Eine Berufsausstellung der Reichsberufs¬ gruppen der Angestellten wird davon Zeugnis ablegen. Für die Berufswettkämpfe der Jugendlichen im ver¬ gangenen Jahr hat die DAF 700000Mark ausgegeben. Die Arbeit der Berufsgruppen kann kurz dahingehend formuliert werden: Die Leistungsaristokratie ist der neue Adel der Arbeit. Auf die weltanschauliche Er- 177 Ziehung der Führung der DAF und ihrer Mitglieder wird größter Wert gelegt. 3m ersten Jahr allein sind 3 Millionen für die Schulen der Partei und der Arbeitsfront ausgegeben worden, und für die Neu¬ bauten von Schulungsburgen sind 6 Millionen bereit- gestellt worden. Die Organisation. Wie groß auch die geleistete Arbeit für die Erhaltung und Fortentwicklung der für den Arbeiter geschaffenen Einrichtungen in dem vergangenen Jahr des Aufbaues sein möge, so bedeutet sie noch nichts. Es muß gelingen, die wahre Volksgemeinschaft auch organisatorisch auf¬ zurichten. Es genügt nicht, die Volksgemeinschaft zu predigen, sondern sie muß durch eine Organisation täg¬ lich geübt werden. Aus der Erkenntnis der rassischen Verbundenheit der Schaffenden muß eine Schicksals¬ gemeinschaft werden, die als Leistungsgemeinschaft der Kraftträger der Nation ist. All unsere Arbeit muß von einem einzigen Gedanken beherrscht werden: Den deutschen Arbeiter zu einem stolzen, aufrechten und gleichberechtigten Volksgenossen zu machen! Dis Min¬ derwertigkeitskomplexe, die von den verbrecherischen Führern der Vergangenheit bewußt erzeugt und er¬ halten wurden, müssen verschwinden. Die Lösung der sozialen Frage ist kein Lohnproblem, sondern liegt in der Neubildung einer Gesellschaftsordnung. Die soziale Ordnung wird nicht von materiellen, sondern von seelischen Imponderabilien beherrscht. Hieraus zogen wir auch die organisatorischen Notwendigkeiten. Unter¬ nehmer, Angestellte und Arbeiter gehören im Betrieb zusammen. Wenn sie im Betrieb zusammengehören, vr. Leh, Durchbruch 4L 178 so gehören sie auch außerhalb desselben und darüber hinaus in jeder Gemeinschaft zusammen. Als Vorbild kommt deshalb allein die NSDAP in Frage. Sie hatte durch ihren Sieg gegen alle Widerstände bewiesen, daß ihr Wollen und ihre Organisation richtig war. So lösten wir alle Verbände auf und führten sie über in Gemein¬ schaftsorganisationen, die alle schaffenden Deutschen ohne Unterschied ihrer Stellung zusammenfassen. Die kleinste Einheit ist der Block, dann die Zelle, die Betriebsgemeinschaft, die Ortsgruppe, der Kreis und der Gau. Ihre Grenzen sind dieselben wie die der Organisation der Partei. Innerhalb dieser Organi¬ sation der Gemeinschaft haben wir die Reichsbetriebs¬ gemeinschaften und Reichsberufsgruppen, deren Auf¬ gaben wir als Leistungen an die Mitglieder der Ar¬ beitsfront gekennzeichnet haben. Diese größte Umschich¬ tung und Umformung aller Zeiten, die nur durch eine geistige Umstellung der Menschen möglich war, ist bis zum 1. Oktober 1934 vollendet. Als Beweis dafür können wir mit Zahlen aufwarten, die von der Größe der Arbeit und dem Grad des Verständnisses, mit dem alle, die daran arbeiten, Kenntnis geben. Bereits heute sind alle nach dem Dienstbuch in Frage kommenden Betriebsgemeinschaften gemeldet. Es sind insgesamt 133490, die mit 313385 fertigen Straßenblocks und 124345 fertigen Straßenzellen zu 15761 fertig er¬ stellten Ortsgruppen zusammengeschlossen sind. Diese Ortsgruppen bilden 861 Kreise, die wiederum 32 Gaue, die wegen der besonderen sozialen Aufgaben der Ar¬ beitsfront zu 13 Bezirken — entsprechend den Treu¬ händerbezirken — zusammengefaßt sind. Hierzu kommt noch der Gau Seeschiffahrt mit 3 Kreisen und II Ver- 179 waltungsdienststellen. Diese Organisation wird von 821336 Amtswaltern betreut, die zum weitaus größten Teil ehrenamtlich arbeiten. Hinzu kommt die NSG „Kraft durch Freude", deren Organisation von 241000 Amtswarten verwaltet wird. Nach Angabe des Sta¬ tistischen Reichsamtes hat die deutsche Wirtschaft 5 Millionen selbständige Betriebe, davon sind bereits heute bei der Neuorganisation der Arbeitsfront 3126316 Betriebe in Betriebskarteien erfaßt. Zur Be¬ treuung der Arbeiten der Reichsbetriebsgemeinschaften sind 245000 Amtswalter tätig. Zu dieser Zahl von tätigen Amtswaltern und Amtswarten in Höhe von 1307556 kommen noch die im Aufbau begriffenen Reichsberufsgruppen, so daß die in der DAF organi¬ sierten 21 Millionen Einzelmitglieder (korporative Mit¬ glieder sind nicht gerechnet) von rund 1,5 Millionen betreut werden. Der weitaus größte Teil ist ehren¬ amtlich tätig als Block- und Zellenwalter und Betriebs¬ obmann. Diese Zahl zeigt den Willen des National¬ sozialismus, jeden Volksgenossen sowohl im Betrieb wie in seinem Feierabend täglich zu erfassen und ihn unermüdlich durch die nat.-soz. Weltanschauung zu beeinflussen. Unsere Arbeit im ersten Jahr des Aufbaues hat ge¬ zeigt, daß wir nicht organisieren der Organisation wegen, sondern daß die gewaltigen Erfolge und die unbedingte Gefolgschaftstreue des deutschen Arbeiters Zeugen von der Richtigkeit unseres Wollens und unseres Handelns sind. Dieser Rechenschaftsbericht will nicht eine fertige und schon vollkommene Organisation zeigen: Wir wissen, 12' 180 daß noch ungeheure Arbeit und große Schwierig¬ keiten vor uns liegen, wir wissen aber auch, daß wir auf dem richtigen Wege sind. Vor allem aber haben wir die Arbeitsfront nie als eine Eigenorganisation be¬ trachtet, sie wurde durch einen revolutionären Akt der Partei auf Befehl des Führers von Männern der Partei geschaffen und gehört deshalb allein dem Führer und der Partei. Es ist der größte Stolz für alle, die an diesem Werk des Führers mitarbeiten, daß heute bereits der Führer von „seiner Arbeitsfront" spricht und sie neben den großen Organisationen der Partei: „PO, SA, SS, HI und FAD" als gleichwertiges Glied der Partei benennt. Wir danken Ihnen, mein Führer, mit dem Gelöbnis, in der Arbeit und im Fleiß nie zu erlahmen und nie das nationalsozialistische Hochziel, die Frei¬ heit der deutschen Nation, zu vergessen. Damit haben wir die stolze Gewißheit, für das Ver¬ hältnis von Staat, Wirtschaft und einzelnen schaffen¬ den Volksgenossen jene neue nationalsozialistische Form gefunden zu haben, die eine Forderung unseres Pro¬ gramms ist und auch auf diesem Gebiete das Zeitalter der liberalistischen Zerrissenheit überwindet durch die lebensvolle organische Ordnung des Nationalsozia¬ lismus. Die lebendige Organisation des Volkes cirs ittsnne-' rt-rä äs»- Dsrrtse^M ^er/ am 2. Oktober' ei-rsn ^rt/--«/ vo» A/o^ Lsc^err O-Mni- sarivK älss üe^kso^s-r 1^0^66. (XV>it dem heutigen Tage tritt jene Gemeinschafts- organisation in Kraft, die für alle Zeiten den Marxismus und Liberalismus aus den Betrieben Deutschlands bannen soll. In ihr wollen wir die Ge¬ meinschaft täglich üben, damit die deutschen Menschen niemals wieder in den Wahnsinn und Aberwitz des Einzelgängertums zurückfallen. Die nächsten Monate bis Ende des Jahres wollen wir nun benutzen, um die Organisation einspielen zu lassen, dort, wo noch Fehler vorhanden sind, sie auszu¬ merzen und falls sie hier oder da noch unvollkommen sein sollte, sie zu ergänzen. Es ist ganz klar, daß bei einer so gewaltigen Umformung sich Mängel ergeben werden. Nur durch das Vertrauen zu den altbewährten Kämpfern der NSBO und NS-tzago konnte jene Zu¬ versicht erwachsen, diese gewaltigen Leistungen zu voll¬ bringen. An dieser Stelle möchte ich jenen Kämpfern in den Betrieben danken, die in jahrelangem Ringen den Nationalsozialismus zum Glaubensbekenntnis von Millionen schaffender Menschen gemacht haben. Wenn heute der weit überwiegende Teil der Ar¬ beiterschaft treu zu unserem Führer Adolf Hitler und 182 dem Nationalsozialismus steht, so seid Ihr, meine NSBO-Kameraden, und Ihr, Vorkämpfer in der NS-tzago, die Apostel gewesen. Ich werde dafür sorgen, daß Euch auch die Anerkennung der Partei zuteil wird. Und ein Zweites erfüllt mich mit Stolz und Freude. Nicht nur Arbeiter und Angestellte haben ihr Volk wiedergefunden und sind jetzt zu wahren Sozialisten geworden, sondern auch der Unternehmer hat in diesem Jahr des Aufbaus bewiesen, daß auch er teil¬ haben will an der Gemeinschaft und damit an der Nation. Wir alle wissen es, wie wir noch vor zwei Jahren verächtlich und geringschätzig von den profitgierigen Devisenjägern und Börsenspekulanten sprachen. Und der Begriff „Unternehmer" war für den Arbeiter gleichbedeutend mit dem Begriff „Ausbeuter". Wenn mir nun heute nach kaum einem Jahr Arbeit die Landesobmänner und die Gauobmänner der NSBO melden, daß überall in den Gauen 70 Prozent und in einzelnen sogar 80 Prozent und mehr der Unternehmerschaft freudig die Gemeinschaftsarbeit der Deutschen Arbeitsfront bejahen und nicht nur ein Lippenbekenntnis dazu ablegen, sondern auch durch die Tat beweisen, daß sie nicht mehr Geschäftsführer des Unternehmens, sondern wirkliche Führer der Wirtschaft geworden sind, so ist das ein Erfolg, der nicht vorausgesehen werden konnte. Wer hätte es für möglich gehalten, daß Tausende und aber Tausende von Unternehmern aus freien 183 Stücken erhöhten Urlaub gewährten, nicht nur die Urlaubszeit bezahlten, sondern auch zu den Urlaubs¬ reisen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" namhafte Beiträge zusteuerten! Allein auf Anregung hin werden die Werke ver¬ schönert, hygienische Einrichtungen gebaut, die Jugend¬ arbeit unendlich gefördert! Mit einem Wort, wie es mir Vieltausend Arbeiter immer wieder bestätigen: Der Geist in den Betrieben ist ein anderer geworden! Man ist sich nähergekommen und hat sich als Mensch wieder kennen und achten gelernt. Während uns früher allein der Glaube vorwärts trieb, ist es heute für uns angesichts der Treue der Gefolgschaft und der Einsicht der Unternehmer un¬ umstößliche Gewißheit, daß in einem weiteren Jahr die Betriebsgemeinschaft nicht nur eine äußere Organi¬ sationsform darstellt, sondern ein inneres Bekenntnis jedes einzelnen bedeutet. Deshalb kann ich auf einige Anfragen, die Gott sei Dank nur vereinzelt an mich gelangen, folgendes ant¬ worten: Wenn in früheren Verfügungen und Anord¬ nungen der Behörden oder Wirtschaftsführer von betriebsfremden Elementen gesprochen wurde, so kann sich dies nie und nimmer auf die politischen Leiter der NSDAP, auf die Amtswalter der Arbeitsfront oder Amtswarte der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" beziehen. Die NSDAP und ihre Gliede¬ rungen: NSBO, NS-Hago, Arbeitsfront und NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" sind Deutschland. 184 Der Führer sagt: „Die Partei befiehlt dem Staat!" So kann es sich bei ihren Organen, die als ehrliche Makler für die berechtigten Interessen aller Schaffen¬ den auftreten wollen, niemals um betriebsfremde Elemente handeln. Aber auch schon deshalb nicht, weil die Mitglieder der Arbeitsfront den Betrieb dar¬ stellen. Sollte es trotz diesem Drängen zur Gemeinschaft noch einzelne Einzelgänger in der Unternehmerschaft geben, die einen falsch verstandenen Erlaß zum Vor¬ wand nehmen, ihren Betrieb vor den Hütern der Gemeinschaft zu verschließen, so dokumentieren sie dadurch, daß sie Angst vor der Gemeinschaft haben müssen, weil ihr Betrieb nicht in Ordnung ist. Jeden einzelnen solcher Fälle bitte ich, mir zu melden. Wir kommen nicht als Hetzer, Schnüffler und Spione, als die Vertreter von einzelnen Klassen und Schichten, sondern wir wollen allen helfen. Wir wollen, daß das, was dem Arbeiter dient, auch dem Unternehmer diene. Und sollten auch Fehler und Schäden vorhanden sein, so werden wir das nicht zum Anlaß nehmen, unnötige Kritik zu üben, oder etwa die Gefolgschaft gegen den Führer des Betriebes auf¬ zuhetzen, sondern wir werden vernünftigerweise Mittel und Wege suchen, um sie mit beiden Teilen gemeinsam abzustellen. Wenn man jedoch den Führerstandpunkt, der in dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit verankert ist, in einen dünkelhaften Herrenstandpunkt verwandeln will und den Männern der Partei und ihrer Gliede- 185 rungen die Einsicht in Fehler und Schäden verhindern will, so soll jeder wissen, daß sich das neue Deutsch¬ land einen solchen Standpunkt einfach nicht mehr gefallen läßt. So erwarte ich von allen, die die Ehre und das Glück haben, an der großen Aufgabe des Führers, die Gemeinschaft des Volkes zu formen, Mitarbeiten zu dürfen, Einsicht und Vernunft, damit in einem weiteren Jahr aus der Deutschen Arbeitsfront jene lebendige Organisation des Volkes wird, in der jeder Deutsche freudig und aus innerem Bedürfnis mit¬ arbeitet und wetteifert im Dienst am Volk und an der Nation. Den Appell des Reichswirtschaftsministers und Reichsarbeitsministers, der die Betriebsführer auf¬ fordert, die Beiträge der Deutschen Arbeitsfront durch ihre Lohnbuchhaltungen einzubehalten, möchte ich dringlichst unterstützen. Es ist selbstverständlich, daß wir alle verpflichtet sind, alles zu tun, um die Verwaltung so einfach und damit so billig wie möglich zu gestalten, damit jeder Pfennig des arbeitenden Menschen für nutzbringende Einrich¬ tungen verwendet werden kann. Vorwärts in ein neues Deutschland mit Adolf Zitier! Jedem Deutschen seinen Platz! Vorbild im Arbeiter und Soldaten KzEäEÄro^e Ans/MzEAen Äbez rien Kzrzr c^es Lezrr/es MereÄ Uz. ^er/ s^z Uz- öA-rrorA ctez AASsksKurrA äs»' LerÄsbezr«/«- AZAMem cts-- Us^tso^e/r Azbeüs/zozrt rÄe»r ü!s«kso^e>r Menschen. (^sV>eine deutschen Volksgenossen! Eines der größ- < < ten Abel, ich möchte sagen, das Abel, durch das alles kam, war die Verwüstung, die der Marxismus und sein Träger, der Jude, mit dem Begriff Arbeit an sich angerichtet hat. Die Arbeit war kein Begriff mehr. Man sah ihren Sinn nicht mehr und nicht mehr ihren Zweck. Der ethische Wert der Arbeit war nicht mehr vorhanden und man sah die Arbeit sogar als eine Last an, die nun einmal notwendig sei, um die materiellen Dinge der Menschen zufriedenstellen zu können. Sie war eine Befriedigung des Magens, es lag in ihr nichts Hohes mehr, nichts Erhabenes und nichts Göttliches. Und so beobachten wir auch heute noch auf Schritt und Tritt, sowohl beim Arbeitgeber als auch beim Arbeitnehmer, eine falsche Auffassung ihres Verhält¬ nisses zueinander, über die Einrichtungen, die wir nun haben. Die Menschen können noch nicht in ein richtiges Verhältnis zueinander kommen, weil sie die richtigen Begriffe nicht haben. 187 Der Führer sagte auf dem Parteitage, der National¬ sozialismus sei die Idee der Klarheit, und wir kranken daran, daß wir keine klaren Begriffe mehr haben. Wir reden miteinander deutsch und verstehen mit den¬ selben Worten ganz andere Dinge. Wenn man dann fragt, was verstehen sie darunter, wird man entdecken, daß der Mensch einen ganz anderen Begriff, als man selbst, hat, und dann geht das Reden an und das Diskutieren. So muß es unsere Aufgabe sein, dafür zu sorgen, daß im ganzen Volke klare Begriffe herrschen über Ehre, Vaterland, Rasse und daß das Volk einheitlich denkt, also auch über die Begriffe „Arbeit" und „Werte schaffen". Hier müssen wir klare Begriffe formen. Z.B. den Begriff „Arbeiter". Was ist das? Was ist denn der Sinn der Arbeit? Hat denn der erste Mensch auf dieser Welt Arbeit geleistet, um seinen Magen zu befriedigen? Damals war doch alles vorhanden, es wuchs ihm doch gerade¬ zu alles in den Mund? Nein, diese ersten Menschen mußten arbeiten, weil sie formen mußten. Der Sinn der Schöpfung ist ja nichts anderes, als jener, als daß man das Chaos meistert und in die Welt die Gesetzmäßigkeit des Kosmos hineinträgt. Wo alles durcheinanderschwirrte, kam die Hand des Schöpfers und ordnete all diese Dinge. Zu formen, zu gestalten, das ist doch der Sinn der Arbeit. 188 Man sagt doch von Menschen, die so ganz in ihrer Arbeit aufgehen, sie vergessen sogar das Essen und Trinken. Das ist eine einfache Erkenntnis des Volkes. Aber sie ist wahr. Je mehr ich in meiner Mission auf¬ gehe, um so weniger denke ich an das Essen, an die leidige Magenfrage. Das Essen muß natürlich auch sein! Aber nur zur Erhaltung des Körpers. Allerdings können wir uns diesen Dingen auch nicht verschließen und dürfen diese Frage nicht vernachlässigen. Es wird unsere Aufgabe sein, den Hunger zu befriedigen, aber den Magen nicht über uns Herr werden zu lassen. Das ist der Sinn unsrer Arbeit, die wir in der Partei und Arbeitsfront zu leisten haben. Arbeit ist gestalten, Gesetzmäßigkeit erkennen, Arbeit ist Disziplin haben. Das ist ja die einfache Formel, die der National¬ sozialismus gefunden hat, daß er die Gesetzmäßigkeit einsah und erklärte, daß es eine Willkür nicht gibt. Alles ist Opfer oder Gegenstand ewiger Gesetzmäßig¬ keit, eine Willkür gibt es nicht. Wir sehen die Arbeit als den Ausdruck unserer Rasse an. Vor jedem Stück Arbeit, das ich beginne, muß ich erst bei mir selbst ordnen und schaffen. Immer muß ich einen Anfang und ein Ende haben. So werde ich langsam bei der Arbeit zu einem System kommen. Alles, was durch Arbeit geschaffen wird, ist so Aus¬ druck einer Selbstdisziplin. Der Arbeiter hat Disziplin und der Soldat auch! So ist der Arbeiter und Soldat der klarste Ausdruck eines Volkes und seiner Rasse. Bastardierte Völker werden daher nie zu höheren Leistungen befähigt sein. Hier haben wir einmal den Beweis für die Richtigkeit 189 der nationalsozialistischen Rassenkunde, eben in diesem Beispiel vom Arbeiter und Soldaten. Es ist das ewige Streben nach Harmonie und Einheit, das wir hier vorfinden. Je klarer der Mensch in sich selber ist, d. h. je einheitlicher das Blut ist, das in ihm pulsiert, um so harmonischer wird er in seinem Wesen sein und um so ausgeglichener in seinem Charakter. Man kann diese Gesetzmäßigkeit, die wir in unseren rassischen Grundsätzen erkannt haben, nicht leugnen oder etwa durch Abstimmung als nicht vorhanden gelten lassen. An diese Möglichkeit überhaupt geglaubt zu haben, war der Unsinn der Vergangenheit. Ich als Mensch und als Volk muß erkennen, daß alles um mich und in mir nach ewigen Gesetzen ausgerichtet ist, die ich wohl erkennen, die ich aber nicht ändern kann. Die Schwerkraft der Erde beispielsweise kann ich in ihrer Gesetzmäßigkeit genau erkennen, aber nicht ableugnen oder durch Abstimmung sagen, daß sie nicht vorhanden wäre. So ist es auch mit den Gesetzen der Rasse. Ich kann nicht sagen, daß ich die Funktion der Rasse durch wissenschaftliche Ausbildung ersetze. Wir haben in der Vergangenheit geglaubt, wir könnten den Instinkt, den ureigensten Ausdruck der Rasse, durch Schule und Wissenschaft ersetzen. Wir waren dressiert, fabelhaft, aber die Dressur hat in uns sogar die letzten Reste des Instinkts getötet. Deswegen hatten wir eben keine Führer. Und der gesunde Instinkt ist die Hauptvoraus¬ setzung für den Führer. Wer keinen Instinkt hat, kann kein Führer sein. 190 Arbeit ist Kunst, ein Streben nach Harmonie. So ist jeder Arbeiter ein Künstler auf seine Art. Ein Glas¬ bläser im Thüringer Wald ist ein Künstler großen Aus¬ maßes; ein Mechaniker in der Uhrenindustrie ist ein Künstler. Diese Beispiele könnte man beliebig fort¬ setzen. So sehen wir, daß wir die Arbeit aller Menschen auf einen gemeinsamen Nenner bringen können. Die Summe der geleisteten Arbeiten aller Zeiten ist eben die Kultur. An ihr hat der Maurer und Holzknecht ebenso Anteil wie der größte Künstler. Denn ohne diesen Maurer wäre der Kölner Dom nicht geworden. Der Mensch darf also nicht gewertet werden nach der Arbeit, die er verrichtet, sondern nur nach der Leistung auf dem Gebiet, auf dem Platz, an dem er steht. Es spielt an sich keine Rolle, ob der Arbeiter ein Hand¬ arbeiter ist oder ein Professor, sondern ich muß beiden die gleiche Achtung zollen; denn einer könnte nicht ohne den anderen existieren, da beide zu dem bei¬ tragen, was wir in unserem Volke Kultur nennen. Vor allem müssen wir auch berücksichtigen, wie weit die Arbeit als solche dem Volksganzen nützt. Was ist nun der Zweck der Arbeit? Weshalb ist denn der Trieb im Menschen zu bauen, zu schaffen, zu erfinden, das Land urbar zu machen? Es kann nicht die Magenfrage sein. Es ist der Drang nach dem Ewigen, der in jedem Menschen steckt. Jeder Mensch wünscht und denkt, daß die Arbeit, die er geleistet, daß das Werk, das er ge¬ schaffen, ihn und seine Zeit überdauern möge bis weit 191 in die Zukunft hinein. Es ist das Streben nach immer Höherem, was wir eben Entwicklung nennen. So werden wir auch sofort den Lohn der Arbeit ermessen können. Der liegt in diesem Ewigen, nicht im Materiellen. Gewiß müssen wir auch für das Materielle sorgen! Aber das Materielle ist nur eine, allerdings selbstverständliche Voraussetzung für das Ewige. Der Konsumunterschied der Menschen ist ja so gering. Nicht die Begriffe Reichtum und Armut haben die Menschen unzufrieden gemacht. Nicht die Begriffe von Führer und Gefolgschaft. Auch der Reiche kann ja nur in einem Zimmer sich aufhalten, auf einem Stuhle sitzen, er kann ja auch nur ein Stück Fleisch essen. Er ist ja so gering, dieser Konsumunterschied. Für den Leistungsunterschied, da hat der Arbeiter das größte Verständnis. Da geht er mit. Gerade das, was wir unter den schaffenden Menschen aufrichten müssen, das ist der Leistungsunterschied. Deshalb müssen wir drei grundlegende neue Be¬ griffe hineintragen in das Volk. 1. Den Begriff vom Ethos der Arbeit. 2. Das Studium der Arbeit. 3. Berufsauslese. 1. Hierzu ist notwendig, daß wir den Begriff „Ar¬ beit" klar formen und praktisch den Typ des Arbei¬ ters schaffen, gemäß dem Vorbild des Arbeiters und Soldaten. Was ein Soldat ist, weiß jedes Kind. Was aber ein Arbeiter ist, das wissen die wenigsten Menschen. Wir 192 müssen den Typ des Arbeiters als den Typ des diszipliniertesten Menschen schaffen. Große Werke sind daher teils aus eigenem Antrieb —teils auf unsere Veranlassung dazu übergegangen, in ihren Werken alle Lehrlinge — ganz gleich, ob Hand- oder Kopf¬ arbeiter— an der Bearbeitung des Eisens zu diszipli¬ nieren, Schmied werden zu lassen. An dem Härtesten, was es gibt, dem Eisen, sollen die Menschen Disziplin lernen. Der Buchbinder kann etwas leimen, der Schneider flicken, wenn etwas entzweigeht, der Schlosser und Schmied aber nicht. Wenn jemand etwas zuviel ab¬ gefeilt hat, dann kann er hinterher nichts mehr in Ordnung bringen. Das ist eine der großen Aufgaben der Reichsberufs¬ gruppen im Laufe der Zeit zu erreichen, daß einmal der Begriff „Arbeiter" durch diese Schulung klar ist. 2. Wir müssen die Arbeit rein wissenschaftlich unter¬ suchen, jeden Griff, jede Hebelwirkung studieren, um mit der geringsten Kraft die höchstmögliche Arbeits¬ leistung zu erzielen. Und auf die kommt es an! Eine Hochschule der Arbeit müssen wir einmal haben. 3. Jedem seinen Beruf, das muß das Ziel sein! Wir dürfen nicht willkürlich bestimmen, der Sohn muß Bäcker werden, weil es der Vater auch war. Nicht die Profitsucht darf für die Berufswahl maßgebend sein. Die größte Unzufriedenheit kommt unter den Menschen daher, daß sie nicht den richtigen Beruf erwählt haben. „Wäre ich doch das geworden", das ist die Antwort, die immer im Leben gegeben wird, 193 wenn einer das nicht leistet, was er eigentlich leisten müßte. Wenn der Führer sagt „Die Verwirklichung des sozialistischen Staates ist dann gekommen, wenn es uns gelingt, jeden Volksgenossen an den Arbeitsplatz zu stellen, den er auf Grund seiner Fähigkeiten voll und ganz ausfüllen kann", liegt in der Erfüllung dieser Worte unsere Aufgabe. Die Menschen gehen nie am Opfer zugrunde, wenn es nicht ihre Kraft an sich übersteigt. Die Menschen gehen zugrunde, weil sie sich nicht ordnen, weil sie in ihre Gemeinschaft keine Ordnung hineintragen können. Die beste Sozialordnung ist die soldatische für alle Zeiten. Selbst die Marxisten brachten es nicht fertig, dem ehrlichen Arbeiter dieses freudige Gedenken an die Kommiszeit aus dem Herzen zu reißen. Wir müssen eine Auslese schaffen. Berufen muß der Mensch sein! Beruf kommt von berufen. Er muß in sich die Fähigkeiten haben für den Beruf, den man ihm gibt. Diese Erkenntnis muß wieder in unser Volk hineingetragen werden. Hinzukommt, daß wir jenen Satz für alle Zeiten aufstellen: Der Deutsche ist als Kuli zu schade, als Facharbeiter erobert er sich die Welt. Deshalb müssen wir mit allen Mitteln danach trachten, den sogenannten ungelernten Arbeiter zu beseitigen. Wir müssen alle Fähigkeiten in diesem Volke heben. Wir dürfen keine brach liegen lassen. Das ist ein Kapital, das vom Ausland und von Devisen unabhängig ist. Das ist das ungeheuerlichste Kapital, was das Volk überhaupt hat. Ein Kapital, das wir vr. L e h, Durchbruch IS 194 hegen und pflegen müssen. Das ist unser Kapital als armes Volk. Und so müssen wir die Menschen an ihren richtigen Platz bringen. Das ist eine Gesinnung, die mit den Grundsätzen der Vergangenheit völlig bricht. Wenn man mir sagt, ihr nehmt dem Menschen die Freiheit, so sage ich: Wir machen den Menschen aber innerlich wirklich einmal freier. Die Einzeltriebe wird er überwinden müssen und an ihre Stelle die Gedanken von Treue, Kamerad¬ schaft und Gemeinschaft setzen. So müssen wir allgemein die Berufe an sich heben. Wir dürfen nicht in das Gegenteil verfallen, daß wir nun vom Instinkt alles erhoffen, sondern bei aller Hochachtung vor dem Instinkt müssen wir auch die Wissenschaft fördern, wo wir können. Es soll sich keiner einbilden, zum Führer gehöre kein Wissen. Wir müssen die Wissenschaft fördern und auf die Praxis ausrichten. Hier richte ich einen Appell an unsere Professoren¬ schaft. Man soll nicht immer von einer objektiven Wissenschaft sprechen. Es ist hier wie mit dem Recht. Recht ist, was dem Volke nützt — alles andere ist unrecht. Wissenschaft ist auch nur das, was dem Volke nütz¬ lich ist. Zu dieser allgemeinen Hebung des Berufes tritt eine Hebung der Persönlichkeit des schaffenden Men¬ schen. Die Minderwertigkeitskomplexe in unserem Volk sind künstlich erzeugt worden. Wenn wir heute die Feststellung treffen, daß wir innerhalb der Arbeiterschaft nicht soviel Führer- 195 naturen finden, wie wir gerne möchten, so liegt hier die Folge einer planmäßigen Züchtung des Minder¬ wertigkeitsgefühls beim Arbeiter durch den Materia¬ lismus und Marxismus vor. Es wird eine Hauptaufgabe sein, wieder Stolz und Ehre in diese Menschen hereinzutragen. Ich habe mich oft gefragt, wie ist dieses Volk dazu gekommen, die Menschen nach der Lohntüte zu unter¬ scheiden, nach Arbeitgebern, Angestellten und Arbei¬ tern?! Wer gibt die Arbeit? Wir alle, und nicht derjenige, der als Unternehmer die Arbeit von uns empfängt. Genau so ist es mit dem Begriff Angestellter. Und so werden wir wieder zu den Begriffen Lehrling, Geselle, Meister zurückkehren, die das Handwerk noch heute hat. Zu ihnen müssen wir wieder zurückkehren, um jenen gerecht zu werden, die heute als unerkannte Künstler in ihrem Fach tätig sind. Diese Gedanken müssen die Reichsberufsgruppen in der DAF hineintragen in unser Volk. Wie soll man feststellen, wer seine Aufgaben wirklich meistert und damit die Bezeichnung Meister verdient? Der Erfolg des Reichsberufswettkampfes hat gezeigt, daß wir auf diesem Wege gut weiterkommen. Der Berufswettkampf hat auch die Aufgabe, dafür zu 13' 196 sorgen, daß wir auf der erreichten Höhe bleiben. Fachpresse undFachschulen müssen die Voraussetzungen schaffen, den Typ des deutschen Qualitätsarbeiters mehr und mehr herauszuschälen. Wir müssen uns an den Betrieb anlehnen, betriebs¬ nahe sein. Die Erziehung unserer Jugend darf nicht nach bürokratischen Gesichtspunkten ausgerichtet sein, sondern muß in Kameradschaft und mit den Hilfs¬ mitteln modernster Methoden der Menschenführung durchgeführt werden. Dann können wir auch die letzte Aufgabe meistern, die unserer ganzen Arbeit höchstes Ziel ist: Jedem seinen Arbeitsplatz! Indem wir den Begriff der Arbeit als sittlichen Begriff jedem Menschen einimpfen, schaffen wir die Voraussetzung zur restlosen Verwirklichung der Idee der Volksgemeinschaft. Daraus geboren erwächst die Achtung vor jeder Arbeit und damit auch die Achtung vor dem Träger dieser Arbeit. Was wir noch brauchen, ist eine gesunde Stellen¬ vermittlung nach den Grundsätzen der Leistung. Wenn der Staat einem Volksgenossen einen Arbeitsplatz vermittelt, muß er überzeugt sein, daß dieser seine Arbeit auch meistern kann. Es darf nicht so sein, daß man sagt: „Sehen Sie mal zu, ob Sie da unter¬ kommen!" So muß es sein: „Weil Sie dies oder das können, müssen Sie an den Arbeitsplatz!" Wir bringen das alles in Fluß, wenn wir vom Materiellen zu einer völlig idealistischen Auffassung unserer Mission kommen. Was heißt Freiheit? Z-r Zer e«/ «M ZA. (Mobs-- ZALZ r»r Z^srxsr^ Äbe-- Zr's me«s ZZo^sAeMsr-rLo^a/t. Menschen in unserem schönen Vaterland kom- ^^)men uns jetzt vor, als ob wir nach einem heftigen Sturm einen sicheren Hafen fanden. Wir müßten schon allein aus diesem Grunde eine große innere Freude haben. Wir können beobachten, daß überall in der Welt der Sturm weiterbraust. Wir sehen, wie mächtige Reiche durchrüttelt werden vom Bürgerkrieg, vom Streit, Hader und Zank; wohin wir schauen, sehen wir das Wirken einer großen Bestie. Auch für uns Deutsche ist es noch nicht lange her, daß wir Zeiten erleben mußten, die über alle Maßen furchtbar waren. Auch wir können ein Lied von den ungeheuren Nöten singen, denen heute die Völker rings um Deutschland noch ausgesetzt sind. Meine Freunde, wenn wir heute das betrachten, was wir bis jetzt erreicht haben, so müssen wir uns immer wieder zurückerinnern an all das Furchtbare, das über uns hinweggegangen ist. Wir hoffen, daß in Hunderten von Jahren unsere Nachkommen immer wieder ihren Kindern und deren Nachkommen sagen, an welchem Abgrund Deutschland einmal stand, und wie wahnwitzig die Menschen damals waren. Sie werden hoffentlich davon erzählen, wie die Bewegung aussah, die das deutsche Volk vor dem Abgrund zurück- 198 riß, und die von einem einfachen Menschen des Volkes, von einem unbekannten Soldaten des Weltkrieges, ihren Ausgang nahm. Diese Bewegung, die vor das Volk hintrat und von Vernunft, Gesetzmäßigkeit und von Gehorsam, von Disziplin und Opfern sprach und wieder Klarheit in die Begriffe dieses Volkes brachte! Der Führer sagte einmal auf dem Parteitag: „Der Nationalsozialismus ist die Klarheit." Ja, meine lieben Volksgenossen, wie war es denn damit in der Vergangenheit? Wir sprachen wohl eine gemeinsame Sprache, aber wir verstanden uns nicht mehr. Wir gebrauchten Worte, die für jeden von uns etwas anderes bedeuteten. Der Begriff der „Arbeit" war uns völlig fremd ge¬ worden; für den einen war sie eine Existenzmöglich¬ keit, der andere empfand sie als Last oder notwendiges Abel, und nur selten noch wurde ihr sittlicher Wert erkannt. Für den Dritten aber war überhaupt keine Arbeit vorhanden. Es kam das furchtbare Schicksal der Arbeitslosigkeit über uns. 7 Millionen Arbeitslose in unserem Vaterlande! Wir entdeckten, daß die schlimmste Geisel des Him¬ mels die Arbeitslosigkeit ist. Aber nicht das allein. Wir merkten, daß die Arbeit nicht nur ein materieller, sondern auch ein seelischer Begriff sein müßte. Wir merkten, daß unsere Gesellschaftsordnung auf völlig falschem Fundament aufgebaut war. An unser Volk hatten wir überhaupt falsche Wertmesser angelegt, bei der die Leistung als Maßstab ausgeschaltet war. Wir wußten und verstanden nicht mehr, was Führung war. 199 So verloren wir uns in alle möglichen Abgründe und Irrwege, aus denen wir uns nicht mehr zurück¬ gefunden hätten, wenn nicht die ungeheuer großen Opfer dargebracht worden wären von Menschen, die ihr Vaterland über alles liebten. Ich glaube nicht, daß Deutschland noch ein Jahrhundert überdauert hätte. Dieses Volk wurde durch das Schicksal gezwungen, den Kampf gegen den drohenden Untergang auf¬ zunehmen und die soldatischen Tugenden unserer Kämpfer im Weltkrieg anzuerkennen. Diese alten Sol¬ daten lehrten uns wieder Tapferkeit, Mut, Kamerad¬ schaft, Treue und Opfergeist. Wir müssen den Weg zu uns selber zurückfinden. Dieser Weg kann gezeigt werden. Man kann Organi¬ sationen aufstellen, in denen man das Zurückfinden exerziert, aber wer es nicht mehr in sich hat, wer das Erbgut nicht mitbekommen hat, bei dem hat auch solches Exerzieren keinen Sinn und keinen Wert. Wir werden noch lange brauchen, bis wir zu einem gewissen Jdealzustand gekommen sind. Nur nicht verzweifelt sein, wenn wir einmal er¬ kennen, daß hier und dort noch lange nicht alles so ist, wie es sein soll. Es gibt eben noch viele Menschen, und es gibt darunter auch Wirtschaftsführer, die noch nicht den neuen Geist exerziert haben. Das ist nicht immer böser Wille, sie haben sich nur aus dem alten Stil, aus dem Leben der Vergangenheit, nicht heraus¬ gefunden. Diese Wirtschaftsführer müssen wir dazu bringen, daß sie sich zunächst einmal über die Einrich¬ tung des Vertrauensrates klar werden. 200 Welche Aufgaben hat denn eigentlich ein solcher Ver¬ trauensrat zu erfüllen? Wenn der Vertrauensrat bei¬ spielsweise zu dem Betriebsführer kommt und ihm diese oder jene Frage vorlegt, die eigentlich gemeinsam besprochen und beraten werden müßte, so ist es natür¬ lich irrsinnig, wenn der Betriebssührer dann zu seinem Syndikus geht, um Rat einzuholen, oder wenn er dick¬ bändige Gesetzbücher wälzt. Wir machen dann in Wirk¬ lichkeit den Vertrauensrat zu einem Mißtrauensrat. Wir selbst wissen, daß das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit zu früh gekommen ist. Wir hätten vielleicht erst eine große Erziehungsarbeit einsetzen lassen müssen. Aber wir haben es nun einmal gewagt — und wir werden diesem Werk die nötige Geltung ver¬ schaffen. Wir konnten die Menschen für dieses Gesetz nicht erst erziehen und schulen. Könnte das Gesetz — und das ist eine große Gefahr — so sabotiert werden, daß der Ar¬ beiter schließlich das Vertrauen dazu ganz verlöre: Ein zweitesmal könnten wir diesen Gedanken der Arbeits¬ gemeinschaft dem deutschen Volke nicht wieder prä¬ sentieren, ein zweitesmal könnten wir von Vertrauens¬ rat und sozialer Ehre nicht wieder reden. Hier liegt eine ungeheure Mission und Verpflich¬ tung. Wer dieses Gesetz bewußt sabotieren will und es mißbraucht, ganz gleich auf welcher Seite er steht, ist ein Verbrecher am Volk! Wer es unbewußt tut, den müssen wir zurechtweisen und müssen ihm klarmachen, was er Unrechtes tut. Er muß dazu gebracht werden, 201 im Vertrauensrat wirklich den Mann des Vertrauens zu sehen, mit dem er alle seine Sorgen teilen kann. Der Leiter eines großen Berliner Werkes kam dieser Tage in Berlin zu mir und sagte: „Wissen Sie, es ist etwas Wundervolles, wie das alles so herrlich vor¬ wärts geht. Ich habe das nie gedacht! Meine schönsten Stunden verlebe ich unter den Männern meines Werkes und fühle mich glücklich und wohl unter ihnen!" Es ist das Große an der Deutschen Arbeitsfront, daß sie alle und nicht nur einen Teil der schaffenden Menschen umfaßt. Es bestand die große Gefahr, daß sie sich marxistischer gestaltete als alle Organisationen der Vergangenheit, und es bestand die zweite und vielleicht noch viel größere Gefahr, daß die Deutsche Arbeitsfront zu einem willfährigen Instrument der Arbeitgeber geworden wäre, also zu einer „gelben Angelegenheit". Damit aber hätten wir das Vertrauen des schaffenden Volkes für diese Generation verloren gehabt. Beide Gefahren aber kamen ja für uns als Natio¬ nalsozialisten nicht in Frage. Wir konnten niemals das Instrument einer Klasse werden, weder der Arbeitnehmer noch der Arbeit¬ geber, weil die NSDAP diese Begriffe überhaupt nicht kennt. Betrachten wir z. B. den Begriff des Arbeitgebers. Wer ist denn eigentlich Arbeitgeber? Etwa der Müller, der das Werk hat? 202 Nein! Das Volk gibt ihm die Arbeit! Arbeitgeber ist das deutsche Volk! Wir haben auch die wirtschaftlichen Interessen aus der Deutschen Arbeitsfront herauslassen müssen, denn sonst wäre keine Gemeinschaft geworden. Probiert einmal folgendes: Nehmt eine Tüte Bon¬ bons und werft diese unter eine Kinderschar, wie die sich raufen und prügeln und schlagen, und keiner kriegt etwas ab. Sie zertreten sie alle! Fanget an, unter ein Volk Wirtschaftsfragen zu werfen, und es ist aus mit dem Volk. Immer wieder wurde uns vorgeworfen, daß die NSDAP kein Wirt¬ schaftsprogramm habe. Im Jahre 1927 unterbreitete ein „namhafter Führer" aus der Partei Adolf Hitler ein Wirtschaftsprogramm. Unser Führer lehnte ab. „Das wäre das Dümmste von allem, was ich tun könnte", sagte er, „Wirtschaftsprogramme haben wir so reichlich, daß ich mich deshalb nicht dazu hergebe, noch ein weiteres aufzustellen." Nein, das kann man nicht, wir müssen nicht Wirt¬ schaftsprogramme in den Vordergrund unseres Han¬ delns stellen, sondern den schaffenden deutschen Men¬ schen. Selbstverständlich gibt es nach wie vor wirt¬ schaftliche Interessen; sie müssen in einem Volk sein, und jeder Mensch, der etwas leistet, soll auch Forde¬ rungen an das Leben stellen. 203 Nur die Lumpen sind bescheiden. Wer nichts leistet, fordert nichts! Natürlich sollen Wirtschaftsinteressen da sein, aber sie sollen nicht organisiert werden, sie sollen nicht Hauptzweck des Menschen sein! Der Mensch soll satt werden! Man kann ein Volk nicht ewig hungern lassen, aber das Leben ist nicht in erster Linie eine Magenfrage! Wenn man unter¬ sucht, wie gering die Konsumunterschiede der Men¬ schen sind, so wundert man sich, daß 46 Parteien von diesen winzigen Unterschieden der Menschen gelebt haben. Was kann am Ende der Reiche mehr verzehren als der Arme? Es ist doch lächerlich wenig! Er kann auch nur in einem Zimmer sich aufhalten, nur auf einem Stuhle sitzen. Und trotzdem wurden Menschen zu Mördern dieser lächerlich kleinen Dinge wegen. Wir wissen, daß wir niemals ganz ohne Sorgen sein können, aber wir können unsere Sorgen jeden Tag meistern. Immer werden Sorgen kommen und genommen werden; es wird ein ewiges Kommen und Gehen sein. Eine Endstation gibt es im Menschenleben nicht! Es gibt nur ewigen Kampf, das aber ist national¬ sozialistisches Denken — und das ist wahrer Sozialis¬ mus. Seid in diesem ewigen Kampf Kameraden, seid treue Helfer einer dem anderen, daß er im Kampf nicht untergehe! 204 Sozialismus heißt kämpfen, heißt Kamerad sein! Organisation hat nur dann einen Zweck, wenn sie einen Gedanken zum Siege führen will! Man spricht immer so viel über Freiheit. Was ist Freiheit, meine Volksgenossen? Man spricht das Wort so leicht aus. Persönlich gibt es überhaupt keine Freiheit, es gibt nur Freiheit für das Volk. Es hat die Macht kraft seines Lebens, sich in der Welt frei zu bewegen. Als wir Männer der nationalsozialistischen Bewegung für unsere Idee in den Gefängnissen saßen, hatten wir nur den einen Gedanken: Frei zu sein, herauszukommen aus dieser Zelle, und als wir diese Zelle hinter uns hatten und die Gefängnistore sich öffneten, da fühlten wir uns frei, aber auch nur für kurze Zeit. Dann hatten wir aber keine Wohnung, kein Dach über dem Kopf, hatten Hunger. So werden die Sorgen um das Leben immer sein. Für uns steht im Mittelpunkt des Lebens unseres Volkes die Gemeinschaft. Wir brauchen sie, diese Ge¬ meinschaft, weil wir überzeugt davon sind, daß der Einzelne dem Schicksal gegenüber machtlos ist! Das ist nicht nur bei uns Menschen so, auch die Natur duldet keine Einzelgänger. Wir kennen nur Rasse und Gemeinschaft. In dieser Erkenntnis wollen wir eben die Gemeinschaft; denn nur sie ist den Stürmen des Schicksals gewachsen, nur sie meistert Schicksal und Not! Natürlich fassen wir die Not an; sie darf niemals Herr über uns werden. 205 Wir müssen Zerr über die Not werden! So kann der Unternehmer nicht für sich selber leben — und der Arbeiter kann es auch nicht. Beide brauchen die Gemeinschaft! Der Betrieb soll in unserem Vaterland die Burg der Menschen werden. Diejenigen, die in ihm schaffen, müssen diese Burg gemeinschaftlich verteidigen gegen¬ über Not und Schicksal! Und wie dem Soldaten nicht durch theoretische Vorträge allein das beigebracht wer¬ den kann, was er braucht, so müssen auch wir durch die Organisation diejenigen erziehen, die uns noch nicht verstehen. Arbeit heißt Disziplin. Disziplin ist der Ausdruck unserer Rasse! Man sagt uns nach, wir seien das Volk der besten Arbeiter und der besten Soldaten. Wir hatten aber unsere Selbstdisziplin verloren, und die müssen wir uns um jeden Preis wieder holen! Wie das geschehen kann, dafür ist der Führer uns allen ein leuchtendes Beispiel! Unsere Aufgabe ist ungeheuer schwer, das wissen wir. Wir wissen, daß die Organisation allein, die er¬ zwungene Kameradschaft, nichts nützt. Bei den ein¬ zelnen Menschen müssen wir mühsam anfangen mit unserer Erziehungsarbeit; wir müssen die Achtung vor uns selber, jeder muß den Stolz auf seine Leistung zurückgewinnen! Jeder deutsche Arbeiter muß ein hochentwickelter Facharbeiter werden, und damit kommt unbedingt auch 206 die Achtung untereinander! Dann spielt die Frage Unternehmer oder Arbeitnehmer nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Es wird so sein wie bei den Soldaten: ob General oder Musketier, wenn man seine soldatische Ehre an¬ greift, ist er im Innersten getroffen. So muß es auch bei uns werden! Wenn es von einem schaffenden deutschen Menschen heißt: „Du hast dich nicht so benommen, wie es deine Arbeiterehre verlangt, du hast dich unkamerad¬ schaftlich benommen" — und wenn dann der schaffende Mensch diesen Vorwurf fühlt und seine Berechti¬ gung zugeben muß — dann haben wir jenes Funda¬ ment, auf dem wir die Gemeinschaft bauen müssen. Dazu soll uns die Deutsche Arbeitsfront helfen. Das soll vorläufig ihre große Aufgabe sein. Der Betrieb ist das Arbeitsfeld der Deutschen Ar¬ beitsfront. Alle Kräfte, die wir freimachen können, müssen wir einsetzen im Betrieb. Hier können wir zeigen, ob wir würdig sind, unserem Volk anzugehören. Wir wissen, daß in vielen Betrieben noch arge Mi߬ stände sind. Bis jetzt haben wir gewartet. Fast ein Jahr besteht nunmehr das Gesetz zur Ordnung der natio¬ nalen Arbeit und damit auch das soziale Ehrengericht. Es ist richtig, man hat bis jetzt noch nichts von der Tätigkeit dieser Ehrengerichte gehört. Aber denen, die da meinen, man könne alles abwarten, die da glauben, daß nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, sei gesagt: Gewiß, dieses Gesetz kam ein wenig früh — wir mußten den Menschen erst eine Anlaufzeit lassen. 207 Aber diese Zeit ist jetzt vorbei. Seit dem 1. Oktober 1934 wird jeder Fall verfolgt, der Anlaß gibt, das Ehrengericht zu beschäftigen. Wehe dem Betriebs¬ führer, der den Vertrauensrat nur als Staffage an¬ sieht, oder wer untertariflich bezahlt, ohne daß der Treuhänder gefragt wird, oder sich sonst irgendwie gegen das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vergeht! Wir Nationalsozialisten strafen nicht gleich, aber wenn wir strafen, strafen wir hart und schwer! Wir wollen nicht ruhen, wir haben es nicht nötig, auf marxistische Art Propaganda zu treiben, wir können dem Volk getrost die Wahrheit sagen. Aber auf jeden Fall wollen wir dem deutschen Arbeiter das Ver¬ sprechen einlösen, das wir ihm gegeben haben: „Alles zu tun für seine Ehre!" Unsere deutschen Arbeitsmenschen sind gute und edle Menschen. Wer den festen Willen hat, kann sich ohne große Schwierigkeiten mit ihnen zusammen¬ finden! Wir können ihnen auch alles sagen! Der Unter¬ nehmer braucht ihnen nicht etwa seine Sorgen zu verschweigen; denn sie können auch den Sorgen ins Gesicht sehen. Ein Jahr „Kraft durch Freude" 27. P/ovem,ber- 79^, Äenr /ü^eÄaA ^--ü-ralrtMA ^Vä'6 „L--«st ciu-^c/r ^/sAcis", <^a-rLk r- Zralls cis-- r»r Ls/lr» Ar'bk U>°. «m ^ere^err 7a^s errrsm a^/so^^ero^srr Äe- o/ieRse/tcr/tsbe/ro/rt Äbei- cia« i^rz/cem ckrese»- A^öIte-r soÄslem O^Aarrr'sÄE cier" kpelt. or nunmehr einem Jahr verkündete ich im ehe- maligen Preußischen Herrenhaus den Beginn eines neuen Werkes, das die kaum aus der Taufe ge¬ hobene Arbeitsfront gewillt sei, in Angriff zu nehmen: „Die Neugestaltung des Feierabends, die Sicherung einer wahren Erholung für den deutschen Arbeiter." Der Führer war es, der auch hier, wie immer, rich¬ tunggebend war. Er sagte: „Ich will, daß dem Ar¬ beiter ein ausreichender Urlaub gewährt wird und daß alles geschieht, um ihm diesen Urlaub sowie seine übrige Freizeit zu einer wahren Erholung werden zu lassen. Ich wünsche das, weil ich ein nervenstarkes Volk will, denn nur allein mit einem Volk, das seine Nerven behält, kann man wahrhaft große Politik machen." Dieser Wille des Führers war uns heiliger Befehl! Das, was wir bisher unbestimmt fühlten, wurde uns jetzt klar. Die marxistischen und bürgerlichen Klassen¬ kampfinstrumente — die alten Verbände — selbst in staatlich korporativer Verbrämung durften wir nicht weiterbestehen lassen. Deshalb bauten wir systema- 209 tisch die Organisation der Gemeinschaft aller Schassen¬ den, Unternehmer wie Arbeiter: Die Arbeitsfront. Lohn- und Wirtschastskämpfe wollten und konnten wir nicht führen. Solange noch Millionen arbeitslos sind, kann auch nicht an eine generelle Erhöhung des Lebensniveaus der arbeitenden Schichten gedacht wer¬ den. Wir können nur verhindern, daß die Preise steigen. Früher bestimmten die Preise die Löhne, und die Löhne trieben wiederum die Preise, es war eine Schraube ohne Ende. Sind alle Arbeitslosen wieder in das Erwerbsleben eingegliedert, dann soll es unsere vornehmste Aufgabe sein, den Lebensstandard des schaffenden deutschen Volkes zu heben. Der Führer zeigte uns auch sozialpolitisch einen neuen Weg! Das Leben ist nicht allein eine nackte Magenfrage, ein Lohn- oder gar Dividendenproblem, sondern wir haben gelernt, und das Volk hat es be¬ griffen: zum Leben gehört eine Summe von anderen Dingen — die anständige Gesinnung, die Teilnahme an der Kultur, das Schauen der Schönheiten unseres Vaterlandes, die Gestaltung des Arbeitsplatzes, die Erhaltung der Spannkraft des Körpers, die Erweckung eines neuen Volks- und Brauchtums und vieles andere mehr. Wir sind nur die Schatzgräber, die dem Volke immer wieder neue Schätze aus dem unergründlichen Born des deutschen Lebens zutage fördern — das Volk hebt sie verwundert auf und erkennt darin sein ur¬ eigenstes Wesen. Vr. L egy, Durchbruch 14 210 Noch nie in der Geschichte hat sich eine große und gewaltige Umwälzung vollzogen, ohne daß das Volk materielle Forderungen stellte. Und dieses Wunder ist uns gelungen. So ist denn heute, nach noch nicht zwei Jahren, der große Wurf gelungen. Die Arbeitsfront ist der Exerzierplatz, auf dem täglich die Gemeinschaft geübt wird, und „Kraft durch Freude" ist das Reglement, nach dem wir exer¬ zieren. Viele hatten uns nicht verstanden. Andere sahen uns als Romantiker und Phantasten an. Die einen ließen uns ohne Kritik gewähren, weil nichts Besseres vorhanden war. Sie dachten, wir würden uns selbst totlaufen. Andere wiederum sahen uns als Toren, bestenfalls als Vergnügungsdirektoren an, die den Arbeiter beschäftigten, während sie im Trüben fischen wollten und die alte kapitalistische Herrschaft neu auf¬ zurichten und zu befestigen gedachten. Die dritten dagegen glaubten, der Arbeiter betrachte uns mit Mi߬ trauen und Argwohn, wir würden ihm Sand in die Augen streuen und letzten Endes doch verraten. Wir jedoch gingen unbeirrt unseren Weg! Heute ist die Gemeinschaft der Arbeitsfront fest und unerschütterlich in den Herzen der Menschen und in den Betrieben verankert. Die Menschen leben nach dem neuen Gesetz der Gemeinschaft, als ob es nie anders gewesen sei, während „Kraft durch Freude" mit seinen durchschlagenden Erfolgen für das deutsche Volk ein unumstößlicher Begriff geworden ist. 211 Das ist ein Wunder und war nur möglich, weil Adolf Hitler so tief im Volke lebt und deshalb seine Seele so genau kennt wie kein anderer! So will ich jetzt einen Teil der Erfolge des ersten Jahres „Kraft durch Freude" kurz dartun: Unser Prachtstück ist das Amt für „Reisen und Wandern". Nicht als ob die anderen Ämter weniger geleistet hätten; jedoch der ungeheuere Erfolg von „Kraft durch Freude" zeigt sich hier jedermann am deutlichsten. So danken wir diesen Männern, daß sie die NS-Gemein- schaft „Kraft durch Freude" durchgepaukt haben. Nach Einzelmeldungen der Gaue und der Meldung des Zentralamtes wurden insgesamt 2168032 Ar¬ beiter auf Reisen geschickt, davon ls/4 Millionen auf Urlaubsreifen von 7—10 Tagen. U. a. sind betei¬ ligt: Berlin allein mit 277000, Sachsen mit 195000, Württemberg mit 142836; selbst Mecklenburg — mit seinen Landarbeitern — mit 56 000. Bereits Ende Mai, also in einer Zeit, in der sonst kaum ein nennens¬ werter Urlaubsverkehr zu verzeichnen ist, hat das Amt Reisen, Wandern und Urlaub nicht weniger als rund 250000 Urlauber in Bewegung gesetzt. Von Monat zu Monat steigerten sich diese Leistun¬ gen, und unsere KdF-Urlaubsreisen wurden sehr bald zu einer allgemein anerkannten Einrichtung. Vielen Menschen, die kaum jemals das Steinpflaster der Großstadt verlassen hatten, war es vergönnt, die herr¬ lichsten Landschaften und Schönheiten der deutschen Heimat und die Seefahrt kennenzulernen. 14' 212 Die wirtschaftliche Bedeutung unserer Fahrten er¬ gibt sich aus folgenden Ziffern: insgesamt sind bei sämtlichen Urlauberzügen rund 40 Millionen Reichs¬ mark umgesetzt worden. Davon erhielt die Reichsbahn allein eine zusätzliche Einnahme von rund 7 Millionen Reichsmark. Durch eine vorzügliche Organisation wurden die Kosten der einzelnen Fahrten sensationell niedrig ge¬ halten. So kostete z. B. eine Fahrt von Berlin ins Riesengebirge mit einem siebentägigen Aufenthalt, einschließlich Verpflegung, Hin- und Rückfahrt und Darbietungen im Aufnahmegebiet 28.— RM. Der Preis für die gleiche Leistung von Berlin in den Harz stellte sich auf 24. — RM., nach Oberbayern auf 36.— RM. Eine Wochenendfahrt in den Spreewald einschließlich Mittagessen und Kaffeegedeck, Hin- und Rückfahrt kostete 3.50 RM. Den minderbemittelten Volksgenossen wurden darüber hinaus noch Zu¬ schüsse gewährt oder völlig kostenlos eine Reise er¬ möglicht. Trotz der billigen Preise stellen unsere Urlauberzüge eine bedeutende wirtschaftliche Belebung dar. Ein großer Teil der Urlauberzüge wurde unter diesem Ge¬ sichtspunkt in die Grenzland- und Notstandsgebiete geleitet. Einer besonders großen Beliebtheit erfreuten sich unsere Urlaubsreisen zur See. Nicht weniger als rund 80000 Volksgenossen aus allen Teilen Deutschlands fuhren auf eigenen Dampfern zu den norwegischen Fjorden oder an die englische Küste. Der Preis einer 213 derartigen Reise stellte sich ab Berlin und zurück ein¬ schließlich 6 Tagen Verpflegung und Fahrt an Bord auf 42.— RM. Bemerkenswert ist die Freundschaft, die zwischen unseren Urlaubern und der deutschen Reichsmarine hergestellt werden konnte. In vorbildlicher Mitarbeit hat die Reichsmarine dazu beigetragen, das Pro¬ gramm unserer Seefahrten durch Vorführung ihrer Schiffseinheiten und Schiffsmanöver inhaltsreicher zu gestalten. Um so dankbarer sind wir, daß wir auch heute unter uns eine Abordnung der gesamten Reichsmarine begrüßen können und geben der Hoffnung Ausdruck, daß auch im kommenden Jahre die positive Zusam¬ menarbeit noch weiter ausgebaut wird. Neben den Land- und Seereisen wurde auch ganz besonders das deutsche Wandern gepflegt. So wurden im ganzen Reich Wandergruppenführer geschult, denen die Leitung von kleinen Gruppen in einer Stärke von etwa 13 Mann übertragen wurde. In der Förderung des echten Wanderns, das in erster Linie geeignet ist, die Liebe zur deutschen Heimat zu wecken, erfüllt das Amt eine besondere Aufgabe. Die nächstjährigen Pläne des Amtes Reisen, Wan¬ dern und Urlaub beabsichtigen eine Verdoppelung und Verdreifachung des diesjährigen Programms. Es ist beabsichtigt, nicht weniger als 3—4 Millionen Ur¬ laubern einen Urlaubs- oder Wochenendaufenthalt zu ermöglichen. Dabei sollen in erster Linie die land¬ schaftlich besonders schönen Notstands- und Grenz¬ gebiete Berücksichtigung finden. 214 Auch die Hochseefahrten werden wesentlich verstärkt. Rund 130000 Volksgenossen werden eine Seefahrt mitmachen können. Neben den Lloyddampfern „Der Deutsche" und „Cordoba", die von Bremerhaven aus¬ laufen werden, werden in Hamburg vier große Damp¬ fer, und zwar die „St. Louis", „Oceana", „Monte Olivia" und „Monte Sarmiento" in Dienst gestellt werden. Zur Bewältigung dieses Verkehrs reichen die tzafenanlagen in Hamburg nicht mehr aus und müssen, um den ungeheuren Anforderungen gerecht zu werden, ausgebaut und erweitert werden. Die tzochseefahrten werden im kommenden Früh¬ jahr eine sehr interessante Bereicherung dadurch er¬ fahren, daß einzelne Schiffe in den Vorfrühlingszeiten Fahrten nach den südlichen Zonen unternehmen. So wollen wir im März nächsten Jahres den Versuch machen, einige Reisen nach Portugal, Madeira und den Azoren vorzunehmen. An diesen Fahrten nehmen auch die Familienangehörigen teil. Unsere Urlaubsfahrten verfolgen das große Ziel, an dem Neubau der Gesellschaftsordnung mitzuwirken. Sie sollen nicht allein die Gesundheit des deutschen Volkes fördern, die tzeimatliebe wecken, sondern einen Kameradschaftsgeist Hervorrufen, der dazu beiträgt, daß das ganze deutsche Volk eine nationalsozialistische Gemeinschaft bildet. Welche Begeisterung und welches Glück durch unsere Reisen erweckt worden sind, kann man einem der un¬ zähligen Schreiben entnehmen, das ein alter Arbeiter an einen Amtswalter gerichtet hat: 215 Leipzig, den 12. September 1934 Lieber Herr Boege! Diesen Brief schreibt ein ganz armer Arbeiter. War früher 18 Jahre lang in der SPD. Habe lange nichts von Hitler wissen wollen! Heute frage ich mich, warum bloß?! Ich bin mit¬ gewesen bei der Fahrt „Kraft durch Freude" nach Klingental. Ich danke Ihnen, daß ich eine so schöne Fahrt mitmachen konnte. Es war die erste Reise meines Lebens. Denn für 17.20 RM. hat uns die SPD sowas nicht geboten. Der prächtige Fahrtleiter, Amtswalter Fröhlich, der hat sich für uns Arbeiter so eingesetzt, daß wir uns riesig gefreut haben! Er hat den feinen Herrschaften, die sich mit den Arbeitern nicht an einen Tisch setzen wollten, gleich am ersten Tage öffentlich ganz gehörig die Meinung gesagt. Und damit bin ich und meine Arbeitskollegen so von Hitler überzeugt worden. Er meint es doch mit den Arbeitern besonders gut. Ich habe mit vielen Teilnehmern gesprochen, die haben alle gesagt: das sind doch ganz andere Leute, diese Amtswalter, als wir gedacht haben! Herr Fröh¬ lich hat sehr viel Arbeit mit uns gehabt. Aber er war immer hilfsbereit und unverdrossen. Sagen Sie ihm unseren herzlichen Dank für alles. Wir in Klingental haben dort Volksgenossen kennengelernt, die noch viel ärmer sind als wir. Wir wollen denen aber doch helfen. Sie haben sich wirklich große Mühe gegeben, daß es uns gefällt. Beim Abschied haben sie geweint. Auch mir sind die Tränen gekommen. Ich habe nicht gewußt, daß Deutschland so herrlich ist! Die Fahrt ist das größte Erlebnis meines Lebens. 216 Und die Menschen dort sind unsere Freunde geworden. Das Bild vergesse ich nicht mehr, als der Fahrtleiter mit dem Bürgermeister von Klingental Hand in Hand auf der Bühne stand und sagte: „So sieht wahre Volksgemeinschaft aus." Ich habe dabei geweint und erst begriffen, was eigentlich der Nationalsozialismus will. Lieber Herr Boege, schicken Sie doch bald wieder eine Reise nach dort. Die Klingentaler Leute leiden große Not und warten auf Gäste. Seit diesem Erlebnis aber bin ich nun ehrlich über¬ zeugt. Mein erstes „Heil Hitler!" rufe ich Ihnen zu. Ein 33 Jahre alter Arbeiter." Als zweites Amt mit geradezu sensationellen Er¬ folgen folgt das Sportamt. Durch den im Einvernehmen mit dem Reichssport¬ führer für die Organisation des Sportes innerhalb von KdF eingesetzten Beauftragten wurde von vorne- herein klargestellt, daß die neu entstehende sportliche Organisation nicht dem schon bestehenden Reichsbund für Leibesübungen, an dessen Spitze der Reichssport¬ führer steht, entgegenarbeiten soll, sondern im Gegen¬ teil Hand in Hand und durch gegenseitige Ergänzung auf dasselbe Ziel hinwirken soll: das Alter, wo der Mensch aufhört, Sport zu treiben, möglichst hinaufzu¬ setzen, damit die Spannkraft der Menschen erhalten bleibt, und durch die sportliche Feierabendgestaltung den Körper gesund, jung und frisch zu erhalten. Ge- 217 rade der Sport ist es, der mit wenigen Hilfsmitteln in wenigen Stunden Kraft durch Freude Hervorrufen kann. Dadurch, daß bei den Sportkursen der NS-Ge- meinschaft „Kraft durch Freude" nicht auf irgend¬ welches Können Wert gelegt oder gar hingearbeitet wird, werden in erster Linie die leichten Abungen be¬ vorzugt, an Hand derer, jeder, auch der Ungeübteste, Gelegenheit hat, sich neue Kraft zu verschaffen. Da das Sportamt sich an die Ungeübten wendet, steht es auf dem Standpunkt, daß bei den Sportkursen nur der beste und geschickteste Lehrer Verwendung finden soll. Aus diesem Grunde werden nur geprüfte und an¬ erkannte Lehrkräfte beschäftigt. Es wurden dadurch bisher etwa 900 Sportlehrer, die bis zu diesem Zeit¬ punkt arbeitslos waren, wieder in den Arbeitsprozeß eingeschaltet. Die praktische Arbeit wurde unter Berücksichtigung der verschiedenen Punkte Anfang dieses Jahres in Berlin begonnen. Das Sportamt Berlin wurde als Muster für die nachkommenden eingerichtet und steht heute zahlenmäßig an führender Stelle. Unter Berück¬ sichtigung der in Berlin gesammelten Erfahrungen wurden einen Monat später 22 Sportämter in den größeren Städten eingerichtet, denen im August wei¬ tere 22 folgten. Neben diesen 43 Sportämtern, die sich bis Januar 1935 auf die Zahl 60 erhöhen, werden die Gausportämter eingerichtet, die die Arbeit der einzelnen Sportämter zu überwachen haben und die Weiterorganisation bis zum kleinsten Dorf durchführen sollen. Die Geschäftsführer der Sportämter, die so¬ wohl von dem betreffenden Gauwart der NS-Ge- 218 meinschaft „Kraft durch Freude" als auch von dem zuständigen Gaubeauftragten des Reichssportführers vorgeschlagen wurden, mußten erst in verschiedenen Lehrgängen für ihre neue Aufgabe geschult werden und den Nachweis ihrer Fähigkeit erbringen. Von den Sportämtern wurden bisher 8500 Sportkurse durch¬ geführt und etwa 70 000 Unterrichtsstunden abgehalten, an denen insgesamt 450000 Besucher teilgenommen haben. Auf die wichtigsten Volkssportarten entfallen fol¬ gende Besucherzahlen: Schwimmen (Männer und Frauen gemeinsam) 170000, Fröhliche Gymnastik und Spiele (Frauen) 70000, Allgemeine Körperschule (Männer) 55000, Reichssportabzeichen (Männer) 35000. Daß gerade das Schwimmen die größte Besucher¬ zahl aufweist, ist ein erfreuliches Zeichen, denn sowohl aus volkserhaltenden als auch aus gesundheitlichen Gründen ist es notwendig, die Kunst des Schwimmens zu beherrschen. Die große Besucherzahl zeigt, wie viele Nichtschwimmer es heute noch gibt. Um allen Volksgenossen Gelegenheit zu geben, schwimmen zu lernen, und um dem Mangel an Schwimmlehrstätten abzuhelfen, wurde seinerzeit der Bau von Schwimmlehrbecken propagiert. So konnte, nachdem dieser Gedanke in Berlin auf fruchtbaren Boden gefallen ist, im Oktober ein derartiges Schwimmlehrbecken eingeweiht werden, und es ist zu hoffen, daß noch weitere folgen. Um die Sportkurse in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurden im letzten Vierteljahr allein etwa 219 3 Millionen Sportprogramme durch die verschiedenen Sportämter zur Verteilung gebracht, um alle Volks¬ genossen über die Arbeit des Sportamtes zu unter¬ richten und sie werben zu können. Außerdem wird sowohl durch die örtliche Presse als auch durch Plakat¬ anschläge und dergleichen immer wieder auf die Sport¬ kurse hingewiesen. Filmvorträge und Werbeveranstal¬ tungen wurden durchgeführt, um immer wieder neue Volksgenossen zu werben und ihnen den Vorteil körper¬ licher Betätigung vor Augen zu führen. Ferner wird in den nächsten Tagen eine Broschüre „Leibesübungen mit Kraft durch Freude" erscheinen, in der die gesamte Arbeit des Sportamtes aufgezeigt werden soll. Ab Weihnachten werden von den Sportämtern billige Skilehrgänge durchgeführt, um auch diese Sport¬ art auf eine breitere Basis zu stellen. Gleichzeitig wurde, um dies zu ermöglichen, eine verbilligte „KdF- Skiausrüstung" herausgebracht, die allen Mitgliedern der DAF und der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" eine Erleichterung bei der Durchführung ihrer Wintersportpläne bringen soll. So geht es Schritt für Schritt weiter; nachdem ur¬ sprünglich nur die grundlegenden Sportarten ausge¬ nommen waren, wurde nun dasselbe Programm auf die meisten Sportarten erweitert, um jedem Volks¬ genossen die Gelegenheit bieten zu können, den Sport zu treiben, der ihm die meiste Freude bringt. Als nächstes wird im örtlichen Bereich eines jeden Sportamtes eine sportärztliche und eine allgemeine Sportberatungsstelle eingerichtet werden, um jeder¬ mann beraten zu können, ob er Sport treiben darf — 220 und welchen er betreiben soll. Weiter werden Kurse für Invaliden und körperlich Beschädigte eingerichtet, um auch denen Kraft durch Freude vermitteln zu können. In Zukunft werden die Sportämter der NS-Ge- meinschaft „Kraft durch Freude" noch mehr mit den Vereinen des Reichsbundes für Leibesübungen auf gemeinsamem Wege marschieren, um das große Ziel zu erreichen, nämlich den Sport zur Lebensgewohnheit des deutschen Volkes werden zu lassen. Nicht weniger wichtig und sicherlich dermaleinst von geradezu ausschlaggebender Bedeutung sind die Ar¬ beiten des Amtes für „Schönheit und Würde der Arbeit", die Gestaltung der Betriebe und des Arbeits¬ platzes. Das Amt hat Anfang des Jahres 1934 seine Tätig¬ keit in Berlin ausgenommen. Es wurden zunächst nur Besichtigungen von Berliner Betrieben und Ausarbei¬ tung von Verbesserungsentwürfen vorgenommen. Mit der Gewerbeaufsicht, den Berufsgenossenschaften und anderen Institutionen, die dasselbe Arbeitsgebiet berühren, wurde nach kurzer Zeit Fühlung genommen. Am 19. April fand vor den Gauwarten „Kraft durch Freude" die erste Schulungstagung des Amtes statt, wobei die ersten praktischen Erfolge in den Betrieben besichtigt wurden. Das Zentralamt teilt sich in zwei Abteilungen: Be¬ triebsgestaltung und Organisation. Vom 28. bis 30. Juli 1934 fand die zweite Schulungstagung des Amtes erstmalig mit den Gaureferenten und einem 221 Teil der Reichsbetriebsgruppen statt. Auf dieser Ta¬ gung wurde auch der organisatorische Ausbau und die straffe Bindung vom Zentralamt und Gauämtern durch laufende Rundschreiben und ständige einheitliche Berichterstattung der Gaureferenten festgelegt. Nach dieser Tagung nahmen sämtliche Referenten ihre Arbeit in den Betrieben auf, machten sich durch Rücksprache mit Betriebsführer und Gefolgschaft ein klares Bild von den herrschenden Zuständen, Mängeln und Möglichkeiten ihrer Behebung. Meist genügen Hinweise, in anderen Fällen sind wir genötigt, schärfer vorzugehen. Mit Reichsbahn und Reichspost wurden einige ge¬ meinsame Besprechungen und Besichtigungen durch¬ geführt; besondere Erlasse von den beiden Direktionen gewährleisten, daß bei diesen Behörden unsere Ar¬ beiten unbedingt unterstützt werden. Jede Besichtigung wird von unserem Referenten auf Berichtsbogen schriftlich niedergelegt, aus denen ohne weiteres die Fehler und Mängel zu erkennen sind. Am 9. November 1934 setzte schlagartig in ganz Deutschland eine erhöhte Propaganda für das Amt ein, in jedem Gau werden größere Veranstaltungen und Betriebsbesichtigungen zusammen mit Presse, Regierung und NSDAP durchgeführt. In sämtlichen deutschen Tageszeitungen erscheinen Artikel und Bil¬ der. Ein soeben fertiggestellter Film wird noch vor Weihnachten in sämtlichen deutschen Lichtspieltheatern laufen. Eine Reihe von Plakaten werden der Öffent- 222 lichkeit übergeben und an öffentlichen Gebäuden bei der Reichsbahn und der Reichspost angebracht. Die letzte große, dem Amt „Schönheit der Arbeit" übertragene Arbeit ist die Erstellung von vorbildlichen Wohnbaracken für die Reichsautobahnbaustellen. Durch eine innerhalb weniger Tage im ganzen Reich durch¬ geführten Aktion wurden die schlechten Wohnlager der Reichsautobahnen festgestellt und durch neue er¬ setzt. Das Schatzamt der Deutschen Arbeitsfront hat hierfür 2 Millionen Reichsmark zur Verfügung ge¬ stellt zur Aufstellung von 20 vollständigen Baracken einschließlich der gesamten Inneneinrichtung. Die Ein¬ weihung des ersten Wohnlagers wird voraussichtlich am 1. Dezember erfolgen. Von dem Amt und seinen Unterorganisationen wur¬ den bisher 4139 Betriebe bearbeitet. Unbeanstandet konnten von uns nur knapp 10°/° verlassen werden. In 30°/° der Bearbeitungen wurden sofortige Verbesse¬ rungsdurchführungen veranlaßt. Der Rest wurde für das Frühjahr 1935 in Aussicht gestellt. Die bisher hierdurch in Umlauf gesetzte Summe beträgt 8 Mil¬ lionen Mark. Unzählige Zuschriften und Zeitungs¬ berichte beweisen, daß durch unsere Propaganda Be¬ triebsverbesserungen aus eigener Initiative vorgenom¬ men werden, die wir zur Zeit zahlenmäßig nicht er¬ fassen können. Und als letztes sei nun der vielen tausend Veran¬ staltungen gedacht, die die Güte der Kultur und des Brauchtums vermittelten. In dem ersten Jahr wurden in allen Gauen Deutschlands 66739 Veranstaltungen von „Kraft durch Freude" durchgeführt. Allein Ber- 223 lin ermöglichte 500000 Arbeitern für 70 Pfennig den Besuch des Theaters des Volkes, wo beste Kunst geboten wird. In Berlin besuchten weiter 700000 Arbeiter andere Theater und Konzertveranstaltungen. Baden hat einen eigenen Theaterzug modernster Art, der die Dörfer und Kleinstädte aufsucht. Das Amt für Propaganda läßt dauernd 14 Film- und Funk¬ züge, die zum Teil für Theater ausgerüstet sind, durch alle Gaue laufen. 2m Augenblick betreuen diese die Arbeiter auf den Autobahnen und Notstandsgebieten. In 126 Betrieben sind bereits Werkscharen herange¬ bildet, die die Stoßtrupps eines neuen Brauchtums werden sollen. Wie, so fragen wir uns, war das alles neben der gewaltigen Arbeit in der Arbeitsfront an sich möglich?! Einmal, weil, wie ich bereits sagte, wir nichts Neues schufen und nicht mit komplizierten Programmen auf¬ warteten, sondern uraltes und urewiges Volksgut zum Leben wiedererweckten und als zweites — und das ist das weitere Geheimnis — vom Volke selbst weiter entwickeln ließen. Wir brachten dem Volke keine „Wohltaten" und „Geschenke" nach Art des Humanitären Bürgertums und machten ihm auch keine Versprechungen auf para¬ diesische Zustände wie der Marxismus, sondern wir waren fleißig, mobilisierten Energien des Volkes und ließen im übrigen das Volk sich selber sein tzaus bauen. Die geldlichen Aufwendungen der Arbeitsfront — insgesamt in diesem Jahre dreißig Millionen — sind lächerlich gering gegenüber den Erfolgen. Wir haben 224 keinen Zuschuß vom Staate erhalten wie das italienische „Dopolavoro", und ich erkläre, wir wollen auch keinen, denn das verzöge uns zur Faulheit und das Volk zur Wohlfahrtsempfängerin. Da wir jedoch eine lebendige Volksgemeinschaft bilden wollen, in der jeder ein vollwertiges Mitglied sein soll, muß auch jeder sein Bestes dafür hergeben! So wollen wir auf dem bisherigen Wege fortfahren, den uns der Führer gewiesen hat, denn der Erfolg be¬ weist seine Richtigkeit! (^sV>it einem Rechenschaftsbericht schließt dieser << Teil des Buches. Mit einem Bericht über die Jahresarbeit auf einem Teilgebiet des Werkes von vr. Ley. Nüchterne Zahlen sind es, und doch umreißen sie einen beispiellosen Erfolg und stellen unter Beweis, daß der Geist, den vr. Ley vorwärts trug, herrlichste Frucht getragen hat — und daß aus dem Wort die schaffende Tat wurde. Denn waren die Reden und Gedanken Robert Ley's in den Jahren des Kampfes Sturmsignale gegen die Kräfte und Mächte, die damals das Mark des Volkes zerfraßen, so sind sie nach der Machtübernahme Meilensteine auf dem Wege des Aufbaus einer neuen Zeit, in der das Herz zum Herzen finden soll und die Hand zur Hand! Sie sind Fanale der Erkenntnis vom ethischen und moralischen Wert der Arbeit, die nicht als Wirtschaftsfaktor künftig trennend wirken darf — sondern als Kulturfaktor das höchste Gemeingut aller deutschen Menschen ist. Ein Gemeinschaftsgut, das jeden Volksgenossen verpflichtet, den Teil, den ihm das Leben zuweist, so zu verwalten, daß er bestehen kann vor dem Urteil der Gemeinschaft und vor dem Urteil kommender Geschlechter. Das ist der letzte Sinn der Reden und Gedanken Robert Ley's. Nicht die Schaffung der Deutschen Arbeitsfront als der größten organisierten Gemeinschaft aller Schaffen¬ den allein ist die geschichtliche Tat dieses Mannes. Weit über die Bedeutung der Struktur des Riesenwerks hin¬ aus gilt der Geist, mit dem er sie — schöpfend aus den ewig jungen Quellen nationalsozialistischer Welt¬ anschauung — lebendig erfüllte. Vr. Ley, Durchbruch 15 Durch Deutschlands Betriebe (^i">icht allein die Schaffung eines einheitlichen < ^Korps von politischen Leitern, nicht nur die Schaffung der Deutschen Arbeitsfront und der größten sozialen Organisation aller Völker und Zei¬ ten, der NS-Gemeinschast „Kraft durch Freude", haben den Namen vr. Robert Ley's in die Geschichte der deutschen Revolution eingegraben — sondern dar¬ über hinaus sein Ringen um das Vertrauen des deutschen Menschen, sein Kampf um das Herz und um die Seele des deutschen Arbeiters! Denn nichts gelten ihm Formen und Organisatio¬ nen, wenn sie nicht getragen und erfüllt und geleitet sind von einem Geist, der über alle Dinge den Men¬ schen stellt. Und so ist Robert Ley nicht nur der Künder eines neuen Arbeitsethos — sondern auch die Ver¬ körperung echtester Arbeitskamsradschaft — die Ver¬ körperung des Vertrauens vom Menschen zum Menschen! „In den Betrieben", so sagt er, „muß eine Atmo¬ sphäre des Vertrauens und der Anständigkeit geschaffen werden, in der ein unanständiger Mensch einfach nicht leben kann!" Die Deutsche Arbeitsfront erstand, vr. Ley hat sie nicht am Schreibtisch geschaffen, hat nicht blut¬ leere Organisationen ins Leben gestellt — nein, er ging hinaus zum deutschen Arbeiter, zum deutschen Arbeitgeber, sagte ihnen, was er wollte und holte sich das Vertrauen aller schaffenden deutschen Menschen aus ihren Arbeitsstätten und aus ihren Betrieben! 230 Wochen und Monate war Ley immer wieder unter¬ wegs auf seinen Fahrten durch die Betriebe Deutsch¬ lands — und mehr noch als der stürmische Jubel, der ihn überall empfing, galt ihm das Vertrauen mancher, die erst zögernd kamen und gewonnen werden mußten — galt ihm der feste Händedruck an der Werkbank in der hintersten Ecke, weil er ihn mit dem Mann, der hier seine Pflicht tat für Deutschland, zu echter Ar¬ beitskameradschaft verband, aus der das Vertrauen erwuchs: „Wir können uns aufeinander ver- lassen-wir stehen in der wechselseitigen Treue von Führer und Gefolgschaft einer für den andern ein!" Dünkel und Kastengeist zerschmelzen .... 19-?^, ctem ^öo^stsrr rrcrkromÄsw ^ers/taA ciss ctertk«6^e-r poUss, e^täM Dr. a-r ctre i^/o-rt ^o^«Ae»rcie>r ^ erst voKstä^rgl, MS7M wir « ctem „Mrst Ärs Arbeit/" ^Eu/ÄAe»r,.' „Ae^tet äe»r Eberte//" olksgenossen in der Deutschen Arbeitsfront! Am 1. Mai 1933 bekundete das deutsche Volk seinen Willen, ein einiges Volk der Arbeit zu werden. Die Millionenkundgebungen dieses Tages waren eine Absage an Klassenkampf, an innere Zerrissenheit und Bruderstreit. Zum ersten Male marschierten An¬ gehörige aller Stände Schulter an Schulter und ballte nicht ein Teil des Volkes die Faust, während der andere Teil feierte. Der Führer hat vor kurzem den 1. Mai zum Na¬ tionalfeiertag des deutschen Volkes gemacht. Nach dem Gesetz des neuen Staates wird dieser Nationalfeiertag 1934 zum ersten Male gefeiert. Die Regierung reicht dem Volke die Hand, und der letzte Volksgenosse reicht die seine Adolf Hitler. Arbeiter und Soldat, Bürger, Bauer und Beamter stellen sich in eine Front. Ver¬ gessen ist die unselige Herrschaft von Parteien, Kon¬ fessionen und Interessenverbänden. Das ganze deutsche Volk weiß, daß die ungeheure Not unserer Zeit, daß Arbeitslosigkeit, Krisen und alles, was uns schädlich ist, nur überwunden werden kann, wenn wir alle ohne Rücksicht auf Stand, Alter, Besitz 232 und Beruf, einig in unserem Wollen, dem Führer folgen. Am 1. Mai 1934 wehen die Fahnen des neuen Deutschlands aus allen Häusern, ob in ihnen Arbeiter, Bauern oder Bürger wohnen! Aber drei Millionen Menschen, die vor einem Jahre noch arbeitslos waren, marschieren in diesem Jahre in den singenden Kolonnen der Arbeiterbataillone durch die geschmückten Straßen der Städte. Drei Millionen, die wieder einen Daseinszweck haben und die — wie alle anderen — am Aufbau Mitarbeiten können und wollen! Einen weiten Weg ist das schaffende deutsche Volk im letzten Jahr gegangen. Heute vermerken wir es mit Freude: Der Führer kann auf dieses Volk so stolz sein, wie das Volk auf den Führer als seinen aus dem Arbeiterstande hervorgegangenen besten Sohn! In den Maitagen des Jahres 1933 entstand die Deutsche Arbeitsfront. Aus einer großen Summe von Verbänden und Vereinen wurde ohne irgendeine Schädigung des einzelnen eine gewaltige Einheits¬ organisation, die alle schaffenden Menschen umfaßt, geschmiedet. Viel Arbeit und Opfer und viel Ver¬ ständnis haben dazu gehört, um dieses große Werk zu vollenden. Nun steht die Front der Schaffenden, die sich am 12. November 1933 hinter den Volkskanzler Adolf Hitler stellte, festgefügt da. 2n Führung und Verwal¬ tung gegliedert wie die NSDAP selbst, darüber hinaus ohne Ansehen der Person und des Besitzes in Reichsbetriebsgemeinschaften zusammengefaßt, gibt sie der Führung des Staates die Garantie, daß der 233 Aufbau von der Seite der Menschen her auf keine Hemmung stößt. Der Gedanke der Volksgemeinschaft beseelt die vielen Millionen der deutschen Arbeits¬ front. Jeden Angriff auf die soziale Gerechtigkeit hat diese Gemeinschaft aus sich selbst heraus abzu¬ wehren gewußt. Am Nationalfeiertag des Jahres 1934 tritt das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit in Kraft, das neben der sozialen Gerechtigkeit auch den Begriff der sozialen Ehre zum ersten Male in der Welt fest untermauert. Der Schutt der vergangenen Zeit ist weggeräumt. Beiträge können gesenkt und Leistungen erhöht werden. Während die Regelung des Alltags auf dem Boden der Gerechtigkeit ihrer Vollendung entgegenreift, wirkt sich die im November vorigen Jahres gegründete Ge¬ meinschaft „Kraft durch Freude" als die Organisation der Freizeit langsam, aber sicher, zum Segen für alle schaffenden Volksgenossen aus. Gerade die deutsche Freizeitorganisation ist mehr als alles andere geeignet, die Wunden, die Zerrissen¬ heit und Klassenkampf dem Volke geschlagen, zu heilen und eine bessere, gerechtere und schönere Ge¬ sellschaftsordnung an die Stelle überlebter Formen eines verblendeten Jahrhunderts zu setzen, das Geld höher einschätzte als den Menschen, Gewinn höher als die Leistung, hemmungslose Gewandtheit und für die Allgemeinheit schädliche „Tüchtigkeit" über Ehrenhaftigkeit und Charakter steure. 234 Schon brachten die ersten Urlauberzüge Zehntausen¬ de von Volksgenossen in die schönsten Gegenden unseres Vaterlandes. Schon öffneten die großen Stätten der Kunst ihre Pforten auch für den Menschen ohne Besitz und überschätzte Vorbildung. Schon tra¬ gen von Schutt freigemachte Quellen von uraltem Volkstum und Brauchtum neue Freude ins Land! Schon beginnt der Begriff der „dreckigen Fabrik" zu verschwinden und gewinnen tzunderttausende wieder Freude an Luft und Sonne, an Wandern und Sport! Dünkel und Kastengeist zerschmelzen vor dem neuen Geist! Während am I.Mai Millionen schaffender Menschen in Einigkeit und gleichem Zukunftswollen Seite an Seite marschieren, wird am 2. Mai der erste Spaten¬ stich zu einem gewaltigen Siedlungswerk getan! Am 3. Mai aber fahren zum ersten Wale große Seedampfer, die früher nur für einen kleinen Teil der Besitzenden bestimmt waren, Arbeiter hinaus aufs weite Meer, daß sie sich freuen und Kraft sammeln für die kommende Zeit! Groß und imponierend war der Marsch des neuen Deutschlands in dem Jahr, das hinter uns liegt, größer und gewaltiger noch wird der Marsch des neuen Volkes im nächsten Jahre sein! Der Marsch zur Freiheit und Ehre, zusozialerGerechtigkeit undzueinemneuenLeben, das trotz Arbeit und Mühe wert ist, gelebt zu werden! Voll Vertrauen schwören wir heute unserem Volks¬ kanzler Adolf Hitler von neuem die Treue! Es lebe der Führer! Die Schranken fallen! tfÄ rm srms Da^/k ct«feL ctre Det»ebs «m. Doo^ »rroÄ rcief-r äe»r ilte>rsoLe-r a»r «sr/rem ^fberksxlatL — ser ss DMef-re^MSf vÄef ^l/bsÄsf — g>M ^iese Aktion war erfüllt von jenem Tempo der ^^Geschehnisse und Ereignisse, das von dem kraft¬ vollen Wollen vr. Ley's diktiert und mit unerhörter Stoßkraft durchgeführt wird — diese Fünf-Tage- Fahrt hat denen, die an ihr teilnehmen konnten, zwei Erkenntnisse vermittelt: daß sie notwendig war, und daß sie wiederum markante Erfolge brachte. Aberall erkennt man, daß vr. Ley die rheinischen Unter¬ nehmer derart zu packen verstanden hat, daß man geradezu von einem Durchbruch und von der Nieder¬ legung einer Mauer sprechen kann. Ein solches Ergebnis entspricht auch durchaus der Zielsetzung dieser in ihrer bisherigen Entwicklung geradezu revolutionär verlaufenen Reise. Wenn die Presse sagt: „Jndustrieführer sind im allgemeinen skeptisch ..." und: „Diesen Eindruck hatte man auch zu Beginn der Gürzenich-Kundgebung" —so kann aus dem eigenen Miterleben dieser Tage, dieser Besuche bei den Betriebsführern in ihren Werken, in ihren Massen¬ versammlungen nur bestätigt und ergänzt werden: skeptisch waren sie zu Beginn dieser Zusammenkünfte meist alle. Das mag ihr gutes Recht—und das mag der Niederschlag ihrer wirtschaftlichen und politischen Enttäuschungen der vergangenen Systemjahre sein. 236 Aber wo und wer es auch gewesen sein mag: wenn vr. Ley mit ihnen gesprochen hatte, dann streckten sie ihm ihre Hände entgegen, und diese Hände gaben meist das Versprechen mit auf den Weg, nicht nur dem Befehl des Führers Adolf Hitler entsprechend zuzupacken und zuzugreifen, sondern auch um jene Gemeinschaft zu ringen, die vr. Ley als Voraus¬ setzung eines gesunden Aufstieges der Wirtschaft und überhaupt als Sinngebung neuen Werdens kenn¬ zeichnet. Der umwälzende Charakter dieser Reise offenbart sich aber auch noch in anderer Hinsicht. Die Betriebs¬ führer und Unternehmer waren in den vergangenen Jahren an einen sehr konventionellen Ablauf der ihre Betriebe beehrenden Besucher gewöhnt worden. Geh¬ rock und Zylinder waren dabei noch die harmlosesten Requisiten. Schlimmer wirkte sich die seelenlose Plan¬ mäßigkeit des sogenannten Rundganges durch die Be¬ triebe — Rundgang, abgeleitet von dem Drumrum¬ gehen um eine Sache — aus. Damals war alles festgelegt, angefangen von der Begrüßung durch den Chef am Portal des Hauses bis zum programmatischen Blick auf den Zustand des P. P. Der Werksphoto¬ graph stand an einem ausgesuchten Blickfang des Be¬ triebes. Es wurde die Gruppe gestellt — bitte recht freundlich! — und dann ging's los! Da wurden zunächst die neuen Maschinen gezeigt und dann die alten. Alles möglichst mit Preisangabe. Es wurde erklärt, wie der Kolben läuft und welches öl für beste Schmierung sorgt. Von tausenderlei Dingen wurde gesprochen, nur eins fiel immer mehr 237 der Vergessenheit anheim: die Menschen, die in die¬ sen Betrieben arbeiteten! vr. Ley hat hier eine grundlegende Wandlung ge¬ schaffen. Als wir in Köln-Deutz die Humboldt-Deutz¬ motoren A.-G. besuchten, und als uns im großen Vor¬ tragssaal des Verwaltungsgebäudes von einem der Direktoren ein sehr instruktiver Vortrag — der sicherlich sehr interessant und sehr gut gemeint war—gehalten wurde, sah vr. Ley mehrere Male auf die Uhr. Nicht etwa, daß im Augenblick noch eine neue Besichtigung drängte, noch eine neue Fahrt auf dem Programm stand, nein, vr. Ley sprach es ganz offen aus, er wollte zu den Menschen des Betriebes. Und als der Rundgang dann seinen Anfang nahm und sich eine Gruppe von zwanzig, dreißig Funktionären, Ingenieuren, Direk¬ toren anschloß, da war Or. Ley sehr schnell diesem Ge¬ folge davongelaufen. Er führte, wie es beim Turf so anschaulich heißt, mit Längen. Die entlegensten Ecken jener gewaltigen Hallen, in denen die robusten Motoren der Deutzer Werke ihre Entstehung finden, suchte er auf. Dort, wo der Qualm und der Ruß der Produktions¬ stätte Orgien der Verschmutzung des äußeren Menschen feiern, dort, wo die Reiseschuhe der Besucher vor dem spitzen Blech- und Eisengerümpel, das den Boden deckt, sehr schnell kapitulieren, und dort, wo der Lärm der Hämmer viel Worte verbietet, aber einen festen Händedruck immer noch gestattet —dort stand Robert Ley bei den letzten Männern des Betriebs! Unter¬ haltungen zu hören, gab's oft nicht viel Gelegenheit. Aber was man im Gesicht dieser deutschen Arbeiter las, was die Haltung der Männer zeigte, was der Blick 238 bedeutete, mit dem sie vr. Leh kommen sahen und mit dem sie ihn gehen ließen, war mehr als der pro¬ grammatische Ablauf eines Rundganges. Das war das Aufleuchten aus jenen Bezirken der Gemeinschaft, die vr. Ley in all seinen Unternehmer¬ versammlungen als notwendig geschildert, und die er in der Praxis den Unternehmern in diesen Tagen wieder vorgelebt hat. An dem Zweck, Sinn und Ziel solcher Reisen kann nicht gedreht und nicht gedeutelt werden. „Ich möchte mich vergewissern über den Fortschritt der Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und Unterneh¬ mern, ob unser Weg von Erfolg gekrönt ist oder nicht!" So sagt vr. Ley, als wir in Aachen im tzof einer Nadel¬ fabrik im Kreis der Belegschaft und ihres Betriebs¬ führers stehen. „Wir wollen nicht in luftleerem Raum arbeiten, sondern sehen, wie weit nationalsozialistische Gedankengänge in alle deutschen Menschen einge¬ drungen sind. Denn der deutsche Mensch ist das wert¬ vollste Kapital und nicht Erfindungen und Maschinen!" Das Ergebnis ist meist sofort greifbar. Wo Span¬ nungen bestehen — Betriebe sind keine Paradiese — lösen sie sich. Wo das Gesicht eines Unternehmers die harten Züge der Erstarrung trägt, kommt in Fluß, was fließen muß! Die Schranken, die die Verwaltungszimmer der Be¬ triebe und die Chefbüros von den Drehbänken, Putz¬ häusern und Montagehallen einst trennten, brechen hör-' bar auch dort, wo sie sichtbar noch stehengeblieben sind. Sie werden in Kürze nur noch Museumswert haben. „Reichen Sie Ihrer Gefolgschaft die Hand!" Po-- ckem Mä-r-rs---r cies I-rMsk/rsAebrskss Läkk r-r äs-' ärs L--«xx von LoLke-r -«-rck FakbcroL §sLö>k, srne zrcMnnN^srsencks Äerts. D/, /.e-/ sx--ü;Lk «rrk ernE Lenez, ck«s n der langen Zeit meines Kampfes — es sind jetzt zx) immerhin zehn Jahre — habe ich immer wieder vor dem Fehler gewarnt, daß Volksgenossen des einen Standes und des einen Berufes in dem anderen Stand und in dem anderen Beruf einen Feind sehen. Durch den Widerstreit der Parteien war es den einstigen Machthabern tatsächlich gelungen, daß die Menschen sich gegenseitig entehrend belasteten. Das gegenseitige Mißtrauen verzehrte die besten Kräfte. Hier eine ent¬ scheidende Wendung herbeizuführen, war eine der Auf¬ gaben der nationalsozialistischen Bewegung. Selbstverständlich soll derjenige, der etwas leistet, auch das Recht zur Forderung einer menschenwürdigen Entlohnung haben. Aber wenn derjenige, von dem gefordert wird, diese Forderung nicht erfüllen zu 240 können glaubt, soll er sagen, „das kann ich nicht", und er soll diesen Standpunkt mit stichhaltigen Grün¬ den belegen, aber er soll unter gar keinen Umständen feilschen. Wir haben uns in der Vergangenheit viel zu viel vom Schematisieren abhängig gemacht. Das war falsch. Wir gehen jetzt einen andern Weg. Ich glaube, heute sagen zu können, daß wir unsere Aufgabe ge¬ meistert haben. Es wird künftig in Deutschland keinen Menschen mehr geben, der sich der politischen Arbeit entziehen kann. Alle schaffenden Menschen werden wir zu fassen verstehen, und wir werden diese schaffenden Menschen in zwei Gruppen teilen: die Anständigen und die Charakterlosen und Verbrecher. Auch Sie, meine Herren Wirtschaftsführer — ich sage Ihnen das mit Nachdruck — können sich dem Wirkungskreis der „Deutschen Arbeitsfront" nicht mehr entziehen! Wenn alles zur Gemeinschaft drängt, können Sie nicht draußen bleiben. Denn ohne eine Gemeinschaft ver¬ mögen Sie im neuen Deutschland nichts mehr durch¬ zuführen und nichts mehr zu unternehmen. Die Wirt¬ schaftsführung, die Ihnen und uns vorschwebt, wird kaum eine Verwirklichung finden, wenn Sie nicht in die Gemeinschaft hineingefunden haben, die das Gebot der Stunde ist. Ist es aber soweit, dann werden wir wieder dahin kommen, daß das ehrliche Manneswort mehr gilt als alle Verträge. Es muß auch erreicht werden, daß alle Deutschen, die etwas gelernt haben, ihre Leistungen auszu¬ tauschen vermögen. Die dann noch steigende Güte 241 unserer deutschen Erzeugnisse wird das Ausland trotz aller Quertreibereien schließlich doch veranlassen, von der deutschen Arbeit in dem Maße Gebrauch zu machen, das dem hohen Stand unserer Industrie und unseres Handels entspricht. Ich möchte ferner, daß das Wort Arbeitgeber und Arbeitnehmer verschwindet. Arbeitgeber sind wir letzten Endes alle, die wir durch Kauf von Waren und durch den Verbrauch von Erzeugnissen die Wirtschaft in Gang halten. Die Bezeichnung Unternehmer trifft schon wesentlich mehr zu. Unternehmer ist der Volksgenosse, der etwas unternimmt, der etwas wagt, und der sich dann das Recht erwirbt, für dieses Wagnis einen gewissen Ge¬ winn zu kalkulieren. Es ist ja nicht wahr, daß der Arbeiter immer nur um Lohn gekämpft hat. Er hat um seine Anerkennung, um seine Art, um seine Ehre gekämpft. Er will wissen, daß Sie, meine Herren, sich um ihn kümmern, daß Sie sich persönlich um ihn sorgen, und ich rufe Ihnen zu: dreimal wehe, wenn Sie ihn gerade in dieser Hinsicht enttäuschen! Denken Sie doch stets an die Beispiele der Kameradschaft, die die NSDAP in ihren Kampf¬ jahren und heute noch so vorbildlich vor Augen geführt hat. Denken Sie daran, daß die feindlichen Kugeln draußen auf dem Schlachtfeld in Flandern und in Rußland auch nicht danach gefragt haben, ob sie einen Unternehmer oder einen Arbeiter trafen. Reichen Sie Ihrer Gefolgschaft heute und morgen und in aller Ewigkeit die Hand, dann wird die Gefolgschaft zu Ihnen stehen in guten und in schweren Zeiten! Vr. Ley, Durchbruch 16 Befreiung des deutschen Arbeiters! H 76666 sxrroLk Dr. ibe^ uts«kL^Ls /Mrrr-rAS-r übe/ FVsAenrrröeri rm L-r- c^rts^reKs>r Let-^'eö. /^s ist in Zeiten des Umbruchs, wie wir sie heute in Deutschland erleben, immer so gewesen, daß viele Dinge überschätzt wurden. Und so ist es auch mit der Frage der Beschäftigung weiblicher Arbeits¬ kräfte. Ich habe mich mit dieser Frage eingehend befaßt, und ich möchte davor warnen, daß man nun generell alle weiblichen Arbeitskräfte durch Männer zu ersetzen versucht. Das ist auch gar nicht nötig. Denn es gibt tatsächlich manche Arbeit, die der Mann gar nicht machen kann, oder aber nicht so gut und so schnell wie eine Frau. Falsch ist es auch, anzunehmen, daß die Frau durch ihre Arbeit im Betrieb Schaden an ihrer Gesundheit nehme. Die Statistiken weisen nach, daß wir, seitdem die Frau in den Betrieb hinein¬ gekommen ist, gesündere und frischere Frauen haben. Die Hauptsache ist und bleibt aber immer, daß für die Frau die richtige Arbeit ausgewählt wird. Es ist also lediglich klar zu unterscheiden, welche Arbeiten die Frau machen kann, ohne an ihrer Gesundheit Schaden zu erleiden. Hierzu gehören auch die Arbeiten in den Zigarren- und in den Zigarettenfabriken. Zu begrüßen wäre es allerdings, wenn die Arbeit etwas anregender gestaltet würde, z. B. durch Ver¬ schönerung der Arbeitsplätze und -räume. Weil wir 245 die große Bedeutung dieser Frage klar erkannt haben, deshalb wurde von uns im Rahmen der NSG „Kraft durch Freude" das „Amt für Schönheit und Würde der Arbeit" geschaffen, das sein ganzes Augenmerk darauf richten wird, in absehbarer Zeit eine Lösung zu finden, die geeignet ist, die Lust und Liebe zur Arbeit wieder so zu Wecken, wie es sein muß, wenn der Betrieb seine Aufgabe als wertvolles Glied in der Kette der Volksgemeinschaft erfüllen soll. Ohne den deutschen Arbeiter kein deutsches Vaterland! ^rt/ errrsf ck/ D/. ^er/ rm Lottbu« rm ernsr- bsAsrste^ir^err Aeäs M 7auLe«kie-r cterttLv^er so^a^s-rcte-' ^o^LAe>rosLe-r. ^>ameraden der Arbeit! Deutschland glich in den VVletzten Jahren einem Irrenhause. Das deutsche Volk befand sich in dem Wahn, daß jeder einzelne für sich allein leben könnte ohne Rücksicht auf den anderen — ohne eine Verbundenheit mit seinem Nachbar. Es jagte Phantomen nach, berauscht von den Phrasen der internationalen Solidarität. Wäre Deutschland nur noch zehn Jahre diesen Weg weitergegangen, dann wäre es verloren gewesen und der einzelne mit ihm. Es war ein Gebot der Stunde und der Selbsterhal-- tung, daß Männer auftraten, die ein neues System dem Volke brachten, die das Verhältnis zwischen Unternehmer und Arbeiter, zwischen Stadt und Land, zwischen Bauer und Bürger vernünftig ordneten. Die Internationale verstößt gegen das einfache Gesetz des wahren Sozialismus, das da heißt, jeden Menschen an den Platz zu stellen, den er kraft seines Berufes und kraft seiner Leistung ausfüllen kann. Der Nationalsozialismus will dem Menschen die innere Freiheit geben. Wenn er diese hat, dann wird er die Pflichterfüllung als oberstes Gesetz an¬ erkennen. 247 Zwar ist die äußere Not noch nicht behoben. Es kann nicht alles Elend in acht Monaten beseitigt werden, das in vierzehn Jahren heraufbeschworen wurde! Der Nationalsozialismus hat aber das eine voll¬ bracht, daß die Menschen wieder arbeitsfroh geworden sind. Er hat auch die Menschen neue Gedanken ge¬ lehrt. Die Arbeit ist dem Arbeiter keine Last mehr. Sie ist ihm ein Segen! Das Werk ist für den Unternehmer heute keine Profitmühle mehr, sondern es ist ihm eine Gemeinschaft der Kameraden. Wenn auf dem Wege der Erziehung, der Schulung, auf dem Wege zur Ver¬ nunft weitergegangen wird, dann werden auf diesem Wege auch andere noch zu lösende Fragen gelöst wer¬ den, weil der Nationalsozialismus an seinen Führer Adolf Hitler glaubt. Der Nationalsozialismus will eine neue Gemein¬ schaftsordnung der anständigen deutschen Menschen werden, jener Männer und Frauen, die nicht immer an sich allein denken, sondern die auch bereit sind, Opfer zu bringen. Ich rufe allen Volksgenossen zu: „öffnet die Arme recht weit! Der deutsche Arbeiter kehrt zurück zu seinem Vaterlands, in seine Heimat, die man ihm aus dem Herzen gerissen hat. Helfen wir dem Arbeiter, sich zurechtzufinden in diesem neuen Deutschland. Ohne den deutschen Arbeiter gibt es kein deutsches Vater¬ land!" Bei den Hüttenmännern Oberfchlesrens pa/ /tbss/äu/3 äs/ s/sterr Deur«o^amä/sr«e bEsLt D/. Lez, L»äe /txrr^ äis NMe>r — Äöe/crÄ äsn beäawLs/r äs/ ästttso^e/r Ksmerm- ss^cr/t «Ke/ Lo^crAs/räsm Lürräszrä — «mä Äbe/a^ sro^ bis ins bieinske so/gssnä /ü/ seäen einrs^nen. ä^säe/ saAt ibm sei-rs Aots, mir seäsm ransebt e/ äen Fänäeä/noL äss ^/beirsLcrms/aäen. U/. I-ei/'s ^SAisite/ bält ^ab/enä seine/ Deursa/äanä/eise /o/Aenäs i-rbait/eieben teilen /est.' (s<^ie Reise Dr. Ley's durch Schlesien hat in Gleiwitz ihren Abschluß gefunden. Ihr Verlauf in Bres¬ lau, Waldenburg und im oberschlesischen Industrie¬ gebiet ist bestimmt von dem Willen, auch den schlesischen Arbeitern und Unternehmern die Größe ihrer Verant¬ wortung an der Gestaltung des deutschen Wirtschafts¬ lebens vor Augen zu führen und ihnen mit Wort und Tat die Notwendigkeiten eines friedlichen Arbeits¬ kampfes anschaulich darzulegsn. vr. Ley und seinem treuen Mitarbeiter Pg. Marren¬ bach ist es gelungen, auch in Schlesien das erforder¬ liche Verständnis für die Ziele der Deutschen Arbeits¬ front zu wecken und zu Pflegen. Die Fahrt vr. Ley's durch das oberschlesische Grenz¬ land bedeutet eine Mahnung an das ganze deutsche Volk, immer der besonderen Nöte der tapferen und mit glühender Liebe der deutschen Heimat verbundenen oberschlesischen Menschen zu gedenken. Es sind nicht 249 nur diese oberschlesischen Menschen selbst, denen das zugute kommt: hier ist auch der Weg, aus mancher früheren Zerrissenheit herauszukommen und den Ge¬ meinschaftssinn des ganzen Volkes so glaubhaft zu verwirklichen, daß die Gemeinschaft in den Betrieben sich naturnotwendig immer fester zusammenfügt und zusammenschweißt. Gelegenheit, tätige Kameradschaft und praktische Hilfe für die oberschlesischen Brüder und Schwestern zu beweisen, ist geboten. Nicht ohne Anlaß widmete vr. Ley der auf Beuthener Stadtgebiet liegenden Flüchtlingsunterkunft Barbara-Werk besondere Auf¬ merksamkeit. Dieses Beispiel der Grenzlandnot Ober¬ schlesiens hinterließ bei ihm einen tiefen Eindruck. In einer ausführlichen Unterredung mit dem Oberbürger¬ meister der Stadt Beuthen sind diese Eindrücke von ihm zu einem der Themen des Tages gemacht worden. Neben manchem ernsten Bild hat die Schlesienreise natürlich auch — zwischen Walzwerken und Hochöfen — eine Fülle unvergeßlicher Szenen fröhlicher und un¬ gebrochener Schaffenslust und eines ganz großen star¬ ken Mutes vermittelt. Sie haben vr. Ley und seiner Begleitung diemenschlichenFreundschaften und Grund¬ lagen geschaffen, die das Gelingen des gigantischen Werkes der Deutschen Arbeitsfront gewährleisten. Wir fahren an der Grenze entlang. Wenige Meter vor uns steht der Schlagbaum. Wir biegen links in eine neue Straße ein. Die Wiese zur Rechten durch¬ zieht ein kleiner schmaler Graben. Das ist die Grenz¬ linie zwischen Deutschland und Polen. Drüben—dieses 250 Drüben ist im Augenblick etwa zehn Meter von uns entfernt — patrouillieren polnische Grenzsoldaten. Sie tragen Gewehre mit aufgepflanztem Seitengewehr. Auf der deutschen Seite dieser historischen Wiese schreiten SS-Männer, die zum Grenzdienst komman¬ diert sind, ihr Revier ab. Als sie vr. Ley erkennen, machen sie stramme Wendung und heben die Hand zum deutschen Gruß. Langsam fahren wir auf Bobrek-- Kars zu. Die Iulienhütte ist heute unser erstes Ziel. Auf dem Werkhof herzlicher Empfang. Betriebs¬ führer, Vertreter der Gefolgschaft und Vertrauensrat in friedlicher Eintracht nebeneinander. Ein Mitglied der Betriebsleitung führt uns. Früher aktiver Haupt¬ mann, dann Polizeioffizier in Berlin, von Severing gemaßregelt, wurde er schließlich nach Oberschlesien verschlagen. Hier hat er sich sehr schnell an Land und Leute gewöhnt, und daß er heute seinen tzüttenmän- nern und dem letzten Arbeiter im Walz- und Stahl¬ werk ein guter Kamerad ist, überrascht keinen, der den harten Weg dieser politisch jahrelang verfolgten Kämpfer kennt. Mit Stolz berichtet er, daß vor 14 Tagen der zweite Hochofen angesteckt worden ist. Das bedeutet neue Arbeit und neue Arbeiter. Auch sonst sieht man dem Betriebe an, daß mit Verantwortung geschafft wird. Die gute Stimmung der Belegschaft soll nicht zuletzt dem ausgezeichneten Wirken des Vertrauensrates zu danken sein. Weiter geht die Fahrt durch oberschlesisches Land. Kinder, die am Wege stehen, schwingen Hitler-Fähn- 25 l chen und grüßen mit lauten Rufen. Wo die kleinen Hände noch nicht mitkönnen, helfen die größeren der Mütter nach. Deutsch, deutsch und nochmals deutsch ist alles hier! Im Hof der Beuthen-Grube, die sich abseits der großen Straße im Grünen versteckt, spricht ein großer, schlanker, noch sehr junger Mann knappe Worte der Begrüßung. „SA-Mann Brand", sagt Kulisch, der mit uns unterwegs ist. Und dann erfährt man, daß dieser junge Volksgenosse, der jetzt mit viel Sicherheit und mit freiem offenem Blick vr. Ley die Lage seiner Grube schildert, der Betriebsführer Brand ist, der lange vor der nationalsozialistischen Revolution Mitglied der NSBO wurde. Da er auch strammen SA-Dienst macht, in Nürnberg die Fahne seines Sturmes trug und sein ganzes Wirken und Schaffen hier von echtem SA-Geist geprägt ist, gab ihm der Volksmund den Ehrentitel „SA-Mann Brand". „Das war früher unser Luftschacht—!" sagt Brand, als er uns durch den Betrieb führt. Auf diesem ein¬ stigen Luftschacht wird jetzt eingefahren. Der eigent¬ liche Schacht liegt seit Versailles auf polnischem Ge¬ biet. Unter Tage treffen sich die deutschen und die pol¬ nischen Kumpels. Sie halten menschliche Kamerad¬ schaft. Sie bedienen sich gegenseitig mit Wasser und atmen die gleiche Luft aus gemeinsamer Zuführung. Ehe wir weiterfahren, finden sich zwanglos in einem kleinen Turmzimmer am Tor der großen An¬ lage Männer der Gefolgschaft und auch Kulisch und 252 Brand mit vr. Ley zusammen. Der Vertrauensrat der Beuthen-Grube ist dabei. Wir lernen in ihm einen Menschen mit reinem Willen und reichem fachlichem Wissen kennen. Er spricht von dem guten Geist, der die Beuthen-Grube beherrscht. Das und noch manches andere mag auch vr. Ley empfunden haben, als er hier im kleinen Kreis, ganz unvermittelt, mit einigen wenigen, inhaltsreichen Sätzen zu den Herzen der Männer vorstieß. Einige Sätze von hinreißender seelischer Kraft, abseits von allen gewohnten und üblichen Begriffen, geleitet von dem Wunsch, das Denken und Sinnen der oberschlesi¬ schen Menschen immer von neuem aufzuspüren und ihre Wünsche und Hoffnungen zu den Möglichkeiten der Stunde hinzuleiten. Nur mit dem Herzen ist die Aufgabe zu zwingen! /rr besvMsM D--. Ler/ ssrrrs srveüs A/o/ös OsAkse^crm^sE. t7be/ M/ ^AebE sx/ro^k e/ M ä!sm Ä-r bsg^eüsn^sw -8o^rr'/k- terter' ctes „UsMso^e-r", t^alks-' v^amburg! Um uns das abendliche Brausen der alten Hansestadt. Vom Hafen her schwingen die letzten Klänge einer gewaltigen Sirenenmusik. Wir sitzen in kleinem Kreis. Abseits vom großen Wege, der hinter uns liegt. Der Weg begann in Köln, vor vierzehn Tagen. Er führte durch ganz Deutschland. Er endet in Ham¬ burg. Die zweite Deutschlandreise vr. Ley's ist ab¬ geschlossen. Zwei Wochen zähen Schaffens in allen Gauen des Reiches. Zwei Wochen, in denen der Mann da neben uns Zehntausenden die Hand entgegenstreckte, in der sein Herz lag. Denn nur mit dem Herzen war diese Aufgabe zu zwingen. Die Aufgabe, die sich die Volksgemeinschaft als einziges Wirklichkeitsziel setzte. „Sind Sie zufrieden mit dem Erfolg dieser Fahrt?" Frisch und elastisch, mit strahlenden Augen, wie am ersten Tag, als wir zu den Werkzeugschleifern von Remscheid fuhren, steht vr. Ley in dieser letzten Stunde vor der Heimfahrt neben seinem treuen Mit¬ arbeiter Pg. Marrenbach, dessen Umsicht nicht zuletzt 254 der glatte äußere Ablauf der Vieltausendkilometerreise zu danken ist. „Der Erfolg meiner Fahrt", sagt vr. Ley, „erfüllt mich mit tiefer innerer Genugtuung. Ich bin glücklich über all das Erlebte. Ich bin dankbar für die unver¬ geßlichen Stunden in den Betrieben." „Wo empfingen Sie Ihre stärksten Eindrücke?" „Am besten bei den Menschen, die am schwersten zu gewinnen waren! Daß ich gerade bei ihnen so herr¬ liches Echo fand, stimmt mich froh und zuversichtlich." „Als einen der schönsten Tage meiner diesjährigen Reise möchte ich aber auch den gestrigen Besuch bei der ,Arbeitsgemeinschaft der erwerbslosen Techniker und Metallarbeiter' in Altona bezeichnen. Denn hier sah ich den praktischen Erfolg dessen, wofür wir seit vierzehn Jahren kämpften. Hier in dieser Arbeits¬ gemeinschaft wird gezeigt, wie man deutsche Menschen leiten muß, wenn sie willig folgen sollen." vr. Ley kommt auf seinen Besuch in Oberschlesien zu sprechen: „Ich war erschüttert über die Opfer¬ willigkeit dieser Menschen. Ihr Heroismus ist ein Ge¬ löbnis der Treue, dessen wir immer eingedenk sein müssen und das wir dem oberschlesischen Volk immer danken wollen!" Or. Ley ist sehr ernst geworden. „Solange ich lebe", sagt er — und es klingt wie ein Schwur —„solange ich lebe, werde ich meine Aufgabe darin sehen, die Men¬ schen, die mir anvertraut sind, im Geiste und nach dem Wollen meines Führers Adolf Hitler zusammen¬ zuführen!" Aus dem Proletarier wird der Soldat der Arbeit! Einführung des Betriebsappells Lncks Aoriembs/ — LWembs»' ckö-Zck L>-. Ls-/ -mecker eins Ms^rvög^iAe /nsxsLtionMsiss cka/eb ckr'e LekAebsLsrikso^- ^amcks an. <8ie cks^ Lin/M/ang- ries Le/AebsaMsKs. /ecken Mor-Asn sts^t Ler/ anr 6 ocke». 7 Mr im Ao/ i/ASnckeines MsrLes, «-o^nt ckem ^txxeK bei, sxrioÄ sar Ke/o^g-so^a/t. Die naebsMencke Lecks ra Le^inn cksr Leise in einem /ncknskrisbetrieb MesrckenkseÄancks As^aiten, ieiksk einen nenen ^löso^niK ckss Lwmx/es nm ckis innere Le/reinnF ckss ckenkse^en Arbeiters ein. (VV>eine lieben deutschen Arbeitsmenschen! Wenn << ich gern zusagte, in dieses Werk zu kommen, so wissen Sie alle, daß mich mit den Orten Manfort, Schle¬ busch und Wiesdors eine Zeit meines Lebens verbindet, die für mich bestimmend war. Es war jene Zeit, in der ich begann, für unsere Idee und für den Führer den Kampf hier im Rheinland aufzunehmen. Damals mußte ich — zum Teil gezwungen, zum Teil frei¬ willig — meinen früheren Beruf aufgeben und wid¬ mete mich dann ganz dem Kampf um die Freiheit Deutschlands und des deutschen Volkes. Heute muß ich dem Schicksal dankbar sein, daß es mich hier in diesem Ort solch schwere Zeiten durchkosten ließ, denn sonst würde ich auch heute die Ausgabe, die an mich gestellt worden ist, nicht erfüllen können — die schwerste, 256 aber auch herrlichste und schönste Aufgabe, die es für einen Mann geben kann, nämlich jetzt ein Werk auf¬ zubauen, von dem wir hoffen und wissen, daß es ein¬ mal maßgebend und bestimmend sein muß für unser Volk für Jahrhunderte! Wir bauen eine ganz neue Ordnung — eine neue Ordnung der Menschen. Und der Erfolg gibt uns schon im ersten Jahre recht. Wir versuchen, die Menschen neu einzuordnen, neu einzustufen, ihnen einen neuen Wert zu geben, bei diesen Millionen Arbeitern wieder für sich selbst ein Gefühl des Stolzes und der Achtung hervorzurufen, und diese Achtung dann auf das gesamte Volk zu übertragen und den „Adel der Arbeit" Tat¬ sache werden zu lassen. Sie kennen meinen Werdegang, ich brauche Ihnen nicht zu erzählen, woher ich komme, ich brauche Ihnen nicht zu erzählen, daß ich nicht nur aus der Theorie rede, denn ich habe es am eigenen Leibe miterlebt, dieses Niederdrückende, daß der Mensch nur eine Nummer und seine Arbeit eine käufliche Ware ist, und das war es, was mich damals zur NSDAP gebracht hat und zu unserem Führer Adolf Hitler. Dieses Ge¬ fühl, daß man nichts gilt, daß, wenn man fehlt, nicht einmal eine Lücke entsteht, die bemerkt wird, wenn man hinausgeworfen wird, dieses vollkommen nichts sein und keinen Wert haben, das alles hat mich be¬ stimmt, mich dem Führer zu verschreiben — damals noch unbewußt, heute bewußt, und jetzt darf ich alles das selbst schaffen, was ich damals erhoffte und er¬ sehnte! Das war damals ein Kampf um mich selbst, um meinen inneren Wert, und ich fühlte und empfand, 257 so wie es mir ging, so ging es auch all den Tausenden, die durch die Fabriktore hineinströmten. Dieser Ge¬ danke bestimmte mich zum Kampf und gab mir auch die Kraft zu ringen. Damals konnte ich das alles noch nicht so klar sagen, es ist erst im Laufe der Jahre immer mehr daraus geworden. Ich beschäftigte mich Tag und Nacht damit, immer klarer das zu bringen, worin der Kampf dieser arbeiten¬ den Menschheit besteht, was die ungeheuren Energien aus löste, die der Arbeiter seit 1870, ja seit den 60 er Jahren aufbrachte. Worin besteht das Geheimnis, daß Tausende von Menschen in Deutschland sich zusammen¬ ballten, streikten und hungerten und sich opferten und den letzten Pfennig hergaben, aber sich nicht beugen wollten, und die, wenn sie niederbrachen, sich wieder aufrafften! Und dann mußte man feststellen, daß man trotzdem noch nicht das erreicht hatte, was man wollte. Nun ging das Suchen von neuem los, der 9. November 1918 kam. Nun glaubten tausende Menschen, es erreicht zu haben, nun war ihr Sehnen erfüllt. Und was sahen sie dann, was mußten sie erleben? Die Alten verloren allmählich den Mut, sie sagten sich, wenn es jetzt noch nicht geht, wenn jetzt nicht eine neue gerechte Ein¬ stufung in die Gesellschaftsordnung kommt, wenn jetzt noch keine Erfolge zu sehen sind, wer soll es uns dann bringen. Tausende stürzten sich in die äußersten Ex¬ treme, sie wurden Kommunisten. Lieber wollten sie die Welt untergehen lassen, als länger in dieser un¬ aufhörlichen Pein leben. Sie riefen: zerschlagt die Fabriken, zerschlagt die Maschinen, unser Hoffen ist Vr. Ley, Durchbruch 17 258 nicht erfüllt worden. Wir sind leerer geworden, als wir vorher waren. Vorher konnte man wenigstens noch hoffen, daß die Macht käme. Unsere Männer: Scheide¬ mann und Ebert waren an der Macht, und was hat sich erfüllt? Nichts! 2m Gegenteil, das Gute ist verloren¬ gegangen, und das Schlechte und Gemeine trium¬ phiert, und der Arbeitsmann ist genau so unglücklich, genau so mißachtet wie vorher, keiner hilft ihm! Meine Volksgenossen und meine deutschen Arbeiter! In all dem ist schon eine ungeheure Tragik und ein ungeheures Leid enthalten, und man muß sich nur immer wieder fragen, wie ist es möglich, daß daran der deutsche Arbeiter nicht zerbrochen ist — das ist das Geheimnis. Die Geschichte wird einst schreiben: das größte am deutschen Volke waren seine Arbeiter, die trotz all ihrer Opfer und Entbehrungen nicht zerbrochen sind, die wieder von vorne anfangen, die jetzt von neuem marschieren und hoffnungsfroh sind. Ich bin überzeugt davon, meine Arbeiter, das Schicksal muß uns endlich gnädig sein, es muß endlich solchen Menschen, die so ringen mußten wie du, Arbeiter, helfen. Meine Freunde, weshalb stehen wir jetzt wieder da und predigen? Aus der großen Sehnsucht heraus, die jeder anständige Mensch in sich trägt nach Achtung und nach Ehre! Es ist nicht wahr, daß du, Arbeiter, aus den Lohnkämpfen jene Energien geholt hast, die dich befähigen, diesen gewaltigen Kampf zu führen. Um Geld stirbt keiner, für Geld kämpft keiner; ob das Geld in der Lohntüte ist oder in Dividende ausgezahlt wird, ist gleichgültig. Der deutsche Arbeiter kämpft um 259 Achtung, Anerkennung und Ehre! Das befähigt ihn, immer wieder anzustürmen von neuem gegen das Schicksal, das sich vor ihm auftürmt. So ist denn auch unsere Arbeit gar nichts anderes, als dieses Sehnen und Hoffen zu erfüllen und wahrzumachen, und da gibt es zwei Fragen zu stellen. Die eine ist die, wie fasse ich die Arbeit an sich auf, was bedeutet für mich Arbeit? Die Frage geht den Unternehmer genau so an wie den Arbeitnehmer. Was ist Arbeit? Das frühere System sagte, die Arbeit sei eine Ware, die man handeln und aushandeln könne. Ja, meine Freunde, damit gabst du, Arbeiter, und du, Unternehmer, dich selber auf! Meine Arbeit kann mir keiner abkaufen, und ich will nichts dafür haben. Ich muß natürlich mein Brot haben, meine Frau und mein Kind auch, aber meine Arbeit kann ich mir nicht bezahlen lassen, dagegen wehre ich mich! Wenn man mir sagen würde, ich gebe Ihnen soundso viel mehr, kommen Sie in die Industrie, so würde ich den Betreffenden für wahnsinnig erklären. Meine Arbeit, für die ich lebe und an der meine Seele hängt, für die ich in den Tod gehe, soll ich verkaufen für dreckigen Judaslohn? Gewiß muß der Mensch leben, gewiß müssen wir dafür sorgen, daß die Menschen nicht hungern, vor allem müssen wir für einen gesunden Körper sorgen. Wir werden dafür sorgen, daß das Lebensniveau des Volkes vor allem ein gesundes wird. Hungerlöhne werden wir nicht dulden. Aber zum Inhalt unseres Wirkens werden wir das nicht machen! Wir werden keine Organisationen gründen, die für 17» 260 die Menschen eine Börse, eine Bank oder ein Markt sind, damit entwürdigen wir uns selber, dich Arbeiter, die Arbeit an sich und das ganze Volk! Meine Freunde, die Grundfrage ist: Ist die Arbeit eine Ware oder nicht? Was ist Arbeit? Ist Arbeit ein Ding, das ich von mir lösen und verkaufen kann? Oder bin ich das selbst? Sie werden mir recht geben, das bin ich selbst! Nehmen Sie Ihre Leistung, Ihren Fleiß, Ihre Fähigkeiten von Ihrer Person weg, dann sind Sie eine Null. Wenn ich meine Arbeit von mir löse, dann kann ich nicht ver¬ langen, daß man mich wertet. Dann hat der Unter¬ nehmer recht, wenn er sagt: Was willst du, ich bezahle dich ja! Du beschwerst dich über den Arbeitsplatz und die Unsauberkeit in der Fabrik. Wenn dir das nicht paßt, hole ich mir einen anderen. Du willst anständig behandelt werden — steht das in unserem Vertrag? Ich habe dir deine Arbeit abgekaust. Erfülle deinen Vertrag, mehr hast du nicht zu verlangen! Und wenn du gerecht sein willst, mußt du schon sagen: Damit hat er allerdings recht. Ich habe ihm meine Arbeit ver¬ kauft und bekomme soundso viel dafür. Also muß ich auch nobel sein und meinen Vertrag erfüllen, zu ver¬ langen habe ich dann nichts mehr. Mein Freund, damit müssen wir ausräumen! Es ist mir diese Nacht so klargeworden nach dem gestrigen Tag, was ich jetzt sagen muß. Es ist die Frage, was ist Arbeit, und dann weiß ich auch sofort, was der Nationalsozialist will, und dann weiß ich, weshalb ich damals bei der IG. so kämpfte, und was mich so unglückselig machte, weshalb ich zu Hitler ging, und 26 i weshalb der innere Drang in mir war, der mich nicht losließ! Dann weiß ich, der Liberalismus war falsch, war ein Geschäft, ein trauriges Geschäft, Sklaven¬ handel war das. Wir müssen ganz andere Wege gehen. Diese sind im Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit klar durchdacht für Führer und Gefolgschaft, Offizier und Soldat. Früher bekam der Soldat 22 Pfennige. Damit war klar zum Ausdruck gebracht: Deine Leistung als Soldat kann ich dir nicht bezahlen, und das Vaterland will dir diese auch nicht bezahlen. Wohl sorgt es für deine Ernährung, Kleidung und körperliches Wohlergehen. Dafür bist du eben Soldat—-und der Soldat hat eine Ehre! Der Offizier will mit dem Soldaten handeln und dieser mit ihm? Undenkbar! Befehlen kannst du als Offizier. Aber das Befehlen allein genügt nicht. Je größer die Befehlsgewalt ist, um so größer muß auch die Verantwortung sein, die du trägst! Offizier sein ist nicht leicht, heißt nicht, allein Herr im Hause zu sein nach dem bürgerlichen Standpunkt von Willkür, sondern es heißt, Führer sein, sich sorgen und beküm¬ mern, jeden einzelnen kennen, die Menschen formen, jeden einzelnen von innen heraus führen! Gestern wies ich darauf hin, daß in der Zeitung „Der Unternehmer" stände, man solle doch die Wirtschafts¬ führer nicht immer mit Offizieren vergleichen. Damit würde man den Begriff „Offizier" degradieren. Ich muß schon sagen, daß das eine sehr eigenartige Auf¬ fassung ist. Ich meine, daß ein Offizier stolz darauf sein müßte, wenn man sagt, Ihr Wirtschaftsführer, Ihr müßt den Offizieren nachahmen! Daß darin eine 262 Degradierung liegen soll, kann ich nicht fassen. Ebenso muß ich annehmen, daß es jedem Wirtschaftsführer zur Ehre gereichen würde, wenn man von ihm sagt, er handelt ehrenhaft wie ein Offizier. Es ist schön, be¬ fehlen zu können, ohne eine Verantwortung zu tragen, allerdings nur schön für Kreaturen und feige Hunde. Männer rechnen es sich zur Ehre an, die Verant¬ wortung für ihre Befehle zu tragen. Wer konnte aber den früheren Unternehmer zur Verantwortung ziehen, solange er nicht mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt kam! Er brauchte bloß die Paragraphen zu kennen, wie man einen Konkurs anmeldet, wie man einen kleinen Wechsel schiebt; im übrigen konnte er tun und lassen was er wollte. Wir aber sind ganz anderer Auf¬ fassung. Wir sind der Meinung, daß der, der auch nur nach dem Strafgesetzbuch schielt, reif ist, aus seinem Ehrenamte entfernt zu werden. Im übrigen glauben wir, daß ein Führer der Wirtschaft viel mehr tun und zu viel mehr fähig sein muß. Daß er seins Fabrik sauber verwaltet, ist kein Verdienst, sondern selbst¬ verständlich. Daß er ein guter Kaufmann oder Inge¬ nieur ist, ist selbstverständlich. Wir verlangen aber mehr, nämlich, daß er die Menschen führen soll und sich um sie kümmern. Wenn einer einen Befehl gibt, und mag er auch falsch sein, so ist das besser als das ewige Hangen und Würgen. Das gerade schätzen wir ja so an unserem Führer, wenn er so klar sagt, das machen Sie so und so. Je klarer ein Befehl, um so besser für die Leistung. Was wir vom neuen Wirtschaftsführer verlangen, ist, daß er Offizier sei, und das möchten viele nicht. 263 Ich hoffe, daß es deren nicht mehr allzuviele gibt. Befehlen möchten diese Wohl, aber keine Verant¬ wortung tragen. Jetzt merken sie, daß wir das wahr¬ machen, was wir gesagt haben, daß wir keine Scherze machen, daß wir das wirklich durchführen, wenn sie mich auch bis vor kurzem noch für einen Phantasten und Romantiker gehalten haben. Sie haben gesagt, wir wollen ihn machen lassen, solange er die Arbeiter ruhig hält. Ich habe aber gezeigt, daß ich nicht mit mir spielen lasse und nicht daran denke, ein Iota nachzu¬ geben. Als die neue Verordnung vom Führer kam, fielen sie erst auf die Nase und wollten beim Führer Protest einlegen. Dann merkten sie allmählich, daß die Befehle durchgesetzt werden — und daß sie nicht ganz bequem sind und den Menschen neue Verant¬ wortungen auferlegen. Ich will niemanden etwas nehmen. Ich tue nichts, was nur einer Seite nützt, ich bin nicht nur für eine Klasse und eine Schicht da. Wenn ich sähe, daß ich dem Arbeiter einen Vorteil nur holen könnte, indem ich ihn dem Unternehmer ungerechterweise abjagen müßte, würde ich mich dazu nicht hergeben. Ebenso umgekehrt. Was ich tue, muß beiden Nutzen bringen, und zwar auf der neuen Grund¬ lage „Was ist Arbeit?". Für mich sind Unternehmer und Arbeiter keine Gegensätze mehr, denn dann müßte ja auch der Hilfsarbeiter im Gegensatz zum gelernten Arbeiter stehen, der gelernte Arbeiter im Gegensatz zum Werkmeister, dieser im Gegensatz zum Ingenieur usw. Dann müßte ja jeder zu dem ihm überstellten Menschen im Gegensatz stehen. Für mich sind alle, die im Wirtschaftsprozeß stehen, Soldaten. Es können nicht alle Hauptleute sein, es können nicht alle Unter- Wir wollen die Gemeinschaft! ^tÄss äs«, «iss rm er-rrelmen. D/. „Äeäe-r u»rä Keäa-rLs-r" mit ieiäe>r«o^s/t- ^ro^sm l^rKerr äs/o^M^«t, ^-räet MÄts Jerembe/ ä9-Zä A-s/r/errä «6E/ neuen. Le- t-'iebsbssio/itiMNAS-'eiss in nse^/oiAsnäsm ^lxxeK «eins 2ussnr»ren/a««unA. (f^Xer Liberalismus und sein Wechselbalg, der Mar- <^^xxismus, stellten das Ich des Individuums in den Mittelpunkt alles Geschehens. Um dieses Ich drehte sich die Welt. Dieses Ich stellte nur Forderungen. Und wenn diese Forderungen nicht erfüllt wurden oder erfüllt werden konnten, rebellierte dieses Ich gegen alles und verlangte in jedem Falle, daß sich die Gemeinschaft ihm, diesem Ich, unterordne und ihm allein dienstbar sei. Triebhaftigkeit und Zügellosigkeit nannte man Freiheit, und damit dieselben Orgien feiern konnten, brauchte dieses Ich eine Tarnung und flüchtete in die Anonymität. In die Anonymität der Aktien, in die Anonymität der Parlamente, die dann als letzte Konsequenz den Menschen zu Nummern und Zahlen machen mußten. Dagegen bäumte sich der Mensch auf, und er emp¬ fand, daß die vielgepriesene Freiheit des Individuums letzten Endes höchste Knechtschaft bedeutete. Der Soldat fand sich im großen Weltenringen zurück zu seinen ureigensten Tugenden und fand, daß die Wer¬ tung des Menschen nicht im Geld, im Wissen allein, in falschen und fehlerhaften Gesellschaftsnormen bestand, sondern im Mannestum, Einsatzbereitschaft und höch¬ stem Verantwortungsgefühl zu suchen sei. 267 Der Soldat Adolf Hitler formte dieses Sehnen in der nationalsozialistischen Idee und schuf in der Na¬ tionalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei jene Kampftruppe, um dieses Ideal zu verwirklichen. Aus dem Soldaten Adolf Hitler wurde der Führer des deutschen Volkes. Und heute, nach kaum zwei Jahren seiner Machtübernahme, ist die nationalsozialistische Weltanschauung der Lebensinhalt des ganzen Volkes geworden. Daran können auch einige wenige Einzel¬ gänger — als Aberreste der vergangenen Zeitepoche des Wahn- und Aberwitzes —nichts ändern. Der Er¬ folg allein ist der Beweis für die Richtigkeit einer Theorie. Die NSDAP hat in ihrer Gemeinschaftsform, in der der Arbeiter neben dem Studenten, der Bauer neben dem Bürger zusammengeschweißt ist, über alle anderen Parteien und Organisationen, über den Weimarer Staat und seine Machtmittel, über den Kapitalismus und seine Herrschaftsgelüste gesiegt und damit unter Beweis gestellt, daß ihre Organisation die allein richtige ist. So haben denn auch wir in der Deutschen Arbeitsfront das Vorbild dieser Bewegung zu dem unsrigen gemacht und haben die Unzahl der Verbände und Verbändchen, Arbeitnehmer- und Ar¬ beitgeberorganisationen, in einer großen Gemein¬ schaftsorganisation zusammengefaßt, eine Form ge¬ schmiedet, um die Menschen für Jahrhunderte hinaus so zusammenzuschweißen, daß sie niemals wieder aus¬ einanderfallen können. Wir wollen die Gemeinschaft, das ist oberstes Ge¬ setz für all unser Handeln und Tun. Allein, wir pre- 268 digen ste nicht nur, sondern wir wollen sie täglich in der Arbeitsfront exerzieren und üben. Die Gemein¬ schaft ist das Mittel, um den Kampf für die Existenz unseres Volkes zu führen. Deshalb stellen wir folgende Forderungen an eine wahrhaft nationalsozialistische Gemeinschaft: 1. Die Gemeinschaft ist nicht ein Kollektiv, ein zu¬ sammengewürfelter Haufen von Menschen, son¬ dern sie ist ausgerichtet, jeder hat seinen Platz. 2. Oberstes Gesetz der Gemeinschaft ist die Disziplin, ausgedrückt durch die Begriffe „Führer" und „Ge¬ folgschaft". 3. Jeder muß wissen, daß er nur soviel von der Ge¬ meinschaft verlangen kann, als er bereit ist, der Ge¬ meinschaft zu geben. 4. Die Gemeinschaft wird erst dann zu einer Kampf¬ gemeinschaft, wenn sie auf ihr Ziel marschiert. Des¬ halb müssen wir verlangen, daß jeder, der in Deutsch¬ land Arbeit und Brot haben will, an dem Aufbau dieses Deutschlands teilnehmen muß. 5. Damit die Gemeinschaft den Kampf mit dem Schicksal bestehen kann, muß sie zur Höchstleistung erzogen werden, das heißt, daß jeder einzelne in dieser Gemeinschaft zur höchsten Leistung ange¬ spornt wird. Unser Vorbild ist der Soldat. Er verkörpert alle diese Tugenden in erhabenster Weise. Die letzte Korporal¬ schaft diente dem wahren Sozialismus weit mehr als alle marxistischen Reden und Manifeste zusammen. 269 Und wenn wir jene neue Gesellschaftsordnung von gleicher Ehrauffassung, von Anständigkeit und höchster sozialistischer Einsatzbereitschaft formen wollen, werden wir immer wieder zu dem Vorbild des Soldaten zu¬ rückkehren müssen. Dieser Auffassung dienen auch alle Einrichtungen, die wir in der Arbeitsfront gebildet haben. Der Block ist unsere Korporalschaftsstube, und die Begriffe „Führer" und „Gefolgschaft", wie sie in dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit verankert sind, haben allein Sinn und Zweck, wenn aus dem libera- listischen Begriff „Arbeitgeber" ein Offizier der Wirt¬ schaft und aus dem „Prolet" sein Gefolgsmann wird — und beide zusammen den neuen Typ, den Sol¬ daten der Arbeit, darstellen. Erste Vorbedingung für diese Arbeit war, daß wir die Menschen überhaupt einmal wieder zusammen¬ führten. Wir wissen, daß unsere gemeinsamen Kund¬ gebungen, die gemeinsamen Aufmärsche, die Block¬ abende und die Gestaltung der Freizeit in „Kraft durch Freude", wo wiederum Unternehmer und Arbeiter zusammengeführt werden, manchem sehr schwer ge¬ fallen sind. Der eine konnte seinen Dingeldey, der andere seinen Thälmann nicht vergessen. Wir jedoch ließen nicht nach, sondern verlangten immer wieder: „Ihr gehört zusammen, Ihr marschiert zusammen, Ihr werdet nie wieder voneinander loskommen!" Die Arbeit war von Erfolg begleitet, und heute können wir mit Stolz sagen, die Deutsche Arbeits¬ front ist die größte Gemeinschaftsorganisation der 270 Welt und steht nicht allein mit ihren 21 Millionen Mitgliedern auf dem Papier, sondern ist fest verankert in den Herzen der Menschen. Das allein jedoch genügt nicht. Der größte Teil des Lebens und vor allem der wichtigste Abschnitt des menschlichen Daseins spielt sich am Arbeitsplatz ab. Eine Sozialordnung hat nur dann Sinn und Zweck, wenn sie die Schaffenden im Betrieb erfaßt und im Betrieb zusammenführt, im Betrieb ausrichtet und im Betrieb jene Auffassung verwirklicht, die sie für die allein richtige hält. Die Marxisten—ob in den Par¬ teien oder in den Gewerkschaften—leisteten ihre Ar¬ beit auf dem Büroschemel und wetterten und schimpf¬ ten vor dem Fabriktor über den Klassenfeind und waren, da ihnen dieser Klassenfeind die Betriebe ver¬ schloß, zur Ohnmacht verurteilt. Wir jedoch gehen in die Betriebe, sehen die Menschen bei ihrer harten Arbeit, halten unsere Versammlungen in den großen Maschinenhallen ab, und das Surren der Maschinen und das Klingen des Ambosses ist jene wundervolle Musik, die die Herzen der Menschen öffnet, um dem Gemeinschaftsgedanken Eingang zu verschaffen. Wan hat über unser Beginnen gelacht und heimlich gehöhnt und gespottet. Wir jedoch wan¬ derten unbeirrt von Betrieb zu Betrieb und drückten den Menschen die Hand und fragten nach ihren All¬ tagssorgen und waren immer wieder der ehrliche Makler, der die Interessengegensätze milderte, dort, wo geholfen werden mußte, Wege zeigte. So war es allein möglich, daß wir uns in kurzer Zeit sowohl das 271 uneingeschränkte Vertrauen der Wirtschastsführer wie der Gefolgschaft eroberten. Diese Arbeit zu vertiefen, gehen wir jetzt einen Schritt weiter. Eine ganz neuartige Werbung setzt ein: der Betriebsappell. Wir wollen damit erreichen, daß dem Betriebsführer wie seinem Gefolgsmann Gelegenheit gegeben wird, sich im Betrieb Aug in Auge zu schauen, um alsdann die Sorgen des Betriebes gemeinsam zu tragen, um jenen unvermeidlichen All-- tagsdreck, der sich immer finden wird, wo Menschen zusammenkommen und Zusammenarbeiten müssen, auszuräumen, damit er sich nicht von Tag zu Tag aufhäuft, um jene Trennungsschicht zu bilden, die, aus Dünkel und Klassenhaß zusammengesetzt, die Menschen auseinandergetrieben hat. Als praktisches Beispiel, das alle Beteiligten — ob Unternehmer oder Arbeiter — angeht, erläutern wir den Begriff der Kontrolluhr und behaupten, daß sie, dieses mechanische Hilfsmittel, auch, mit dazu bei¬ getragen hat, die Menschen zu entpersönlichen und sie damit zu einer Nummer zu machen. Und wenn wir wollen, daß aus dem anonymen Proletariat und dem anonymen Aktionär wieder der Begriff Soldat der Arbeit werde, so müssen wir ver¬ langen, daß an ihre Stelle der Appell an die Persön¬ lichkeit gerichtet wird. Keinem Regimentskommandeur und keinem Hauptmann der Kompanie würde es ein¬ fallen, am Kasernentor eine Kontrolluhr aufzurichten, um festzustellen, ob seine Männer zur Stelle sind. Und nicht nur, daß wir aus der Fabriknummer 1011 den 272 Schlosser Schulze machen wollen, sondern ein zweites, nicht weniger wichtiges Moment ist für uns ma߬ gebend. Der Offizier hat sich zu vergewissern, ob der Soldat noch Forderungen an Lohn und Brot an die Kompanie hat. Der Soldat weiß schon, weshalb er diese Frage stellt. Und nicht allein stellt er sie bei jedem Tagesappell, sondern sogar einmal im Jahr stellt der Brigadekommandeur diese Frage. Daraus ist zu ermessen, wie ungeheuer wichtig dem Soldaten diese Frage ist. Hast du noch eine Forderung an die Gemeinschaft? Hast du eine Klage, so trete vor, damit wir sie beheben! Wenn man mir sagt, unser Beginnen sei technisch unmöglich, so muß ich antworten: „Dem Soldaten ist nichts unmöglich!" Gewiß weiß ich, wie ungeheuer schwer es sein wird. Ich weiß auch, daß man für manche Dinge auf die Kontrolluhr einfach nicht verzichten kann. Es ist un¬ möglich, bei jedem Schichtwechsel einen Appell ab¬ zuhalten. Der Akkordarbeiter benutzt die Kontrolluhr, um seine Arbeit abzustempeln. Der Bergmann muß seine Marke erhalten, um festzustellen, wer sich unter Tag befindet oder nicht. Und so wird es viele Fälle geben, wo man auf dieses mechanische Hilfsmittel zu¬ rückgreifen muß. Aber das ist ja auch nicht das Ent¬ scheidende. Entscheidend allein ist, daß mit Hilfe von Appellen, Rapporten oder Betriebsversammlungen — nennen wir es, wie wir wollen — die Menschen im Betrieb zusammengeführt werden. 273 Aus meinen Erfahrungen, die ich aus den bisherigen abgehaltenen Betriebsappellen gesammelt habe, kann ich nur bestätigen, daß sowohl Arbeiter als auch Unter¬ nehmer, die an einem solchen Appell teilnehmen konnten, unendlich beglückt waren, und daß mir viele Unternehmer bereits heute erklären, daß sie ohne diesen Appell gar nicht mehr auskommen können. Ein Unternehmer schreibt mir, daß die Verspätungen in den Zeiten der Kontrolluhr bis zu dreißig Prozent betragen haben, und heute bei dem Betriebsappell auf drei Prozent zurückgegangen sind. Ein anderer Wirtschaftsführer, und zwar von einer Weltfirma, teilt mir mit, daß sie durch die Betriebsappelle eine derartige Leistungssteigerung erreicht habe, daß sie in der Lage sei, jede Konkurrenz zu schlagen. So sehen wir auch, daß das Gerede, die Betriebsappelle würden wirtschaftlichen Nachteil bringen, absolut abwegig ist. Gewiß, ich weiß ebenso, daß der Erfolg der Betriebs¬ appelle davon abhängt, wer ihn abhält und wie er abgehalten wird. Es werden mancherlei Fehler ge¬ macht werden, die nicht aus Böswilligkeit, sondern meistens aus Unverstand kommen. Wenn ein Unter¬ nehmer, wie ich es erlebt habe, sich darüber verbreitet, wer die verlorengegangene Arbeitszeit bezahle, so ist das natürlich ein derartig psychologischer Fehler, daß jeder ansetzende Erfolg im voraus erstickt ist. Auch hier werden wir zu neuem Denken kommen müssen. Wer die Arbeit allein mit dem Ellenmaß der Zeit mißt und nicht nach der Leistung und der Freudigkeit zur Arbeit, die die Leistung garantiert, nimmt das Beste dieser Einrichtung vorweg. vr. Ley, Durchbruch 18 274 Die Dritten werden allein in der äußeren Form, in der Nachahmung militärischer Vorbilder ihr Heil sehen. Auch das ist natürlich falsch. Die Vierten werden nach einer Dienstvorschrift verlangen und in Ermange¬ lung derselben überhaupt nichts tun. Wie gesagt, das kann man nicht befehlen,- deshalb erlasse ich auch keine Verfügung oder Anordnung. Dafür kann man auch kein Schema aufrichten, sondern das muß allein aus dem Innern des Betriebes und seinen Menschen her¬ auswachsen. Jeder Betrieb wird es anders machen. Das schadet auch nichts. Und so möchte ich denn hier einige wenige An¬ regungen geben, die ich aus meiner Besichtigungsreise gewonnen habe. 1. Bei Kleinbetrieben, wo der Unternehmer sowieso täglich im Betrieb ist und jeden einzelnen genau kennt, wird sich ein Betriebsappell überhaupt er¬ übrigen. Hier ist auch natürlich eine Kontrolluhr überflüssig. 2. Bei Mittel- und Großbetrieben empfehle ich zu versuchen, mindestens monatlich zusammenzu¬ kommen. Und zwar am besten zu Beginn der Ar¬ beitszeit. In Großbetrieben wird es sich empfehlen, sich zu diesem Appell einer Lautsprecheranlage zu bedienen; wie ich überhaupt der Meinung bin, daß ein moderner Betrieb, der sich nicht mehr in einer Halle abspielt, auf eine Lautsprecheranlage nicht verzichten kann. In einem Großbetrieb stellt sich die Gefolgschaft in ihren einzelnen Abteilungen und Werkstätten auf, und der jeweilige Betriebsführer nimmt die Meldung entgegen. 275 Der Wirtschaftsführer wird von einer Werkstatt aus, in der sich die Gefolgschaft dieser Werkstatt aufgestellt hat, über das Mikrophon sprechen. Er wird dort die Sorgen, den Geschäftsgang, den Beschäftigungsgrad usw., alles, was den Betrieb angeht, der Gefolgschaft dartun, um sie an seinen Arbeiten teilnehmen zu lassen. Wenn möglich, ist es wünschenswert, daß bei diesen Monatsappellen auch ein DAF-Walter kurz und klar einige weltanschauliche Ausführungen macht. Dort wird auch die Frage gestellt werden: „Hat jemand noch Forderungen an den Betrieb?" Der melde sich zu einer bestimmten Zeit, wo der Wirtschaftsführer persönlich für ihn zu sprechen ist. Es geht natürlich nicht an, daß der Wirtschaftsführer diesen Appell von einem Vertreter oder gar von einem Syndikus abhalten läßt. Dort, wo man schon mehr Erfahrung mit Betriebsappellen hat, empfiehlt es sich, allwöchentlich einen Appell abzuhalten. Und wenn gar ein Betrieb schon so weit ist, täglich einen Morgen- und Schlußappell durchzuführen, ist das natürlich außerordentlich zu begrüßen und als Vorbild zu emp¬ fehlen. Ich verlange nichts, was unmöglich ist. Ich will auch, daß gerade auf diesem Gebiet keine Aberstürzungen vorgenommen werden, da mir — wie schon oben gesagt — die Schwierigkeiten bekannt sind. Ich ver¬ lange aber, daß man Verständnis und zum mindesten den guten Willen zeigt, und daß man nicht im voraus etwas ablehnt, was man noch gar nicht probiert hat. Wir haben bewiesen durch die Organisation der Ar¬ beitsfront und durch den Aufbau des Werkes der 18' 276 nationalsozialistischen Gemeinschaft „Kraft durch Freude", daß unsere vielerorts verlachte und ver¬ höhnte Romantik höchste Realität war. Und dieser Be¬ weis, der sich in der Zufriedenheit der deutschen Ar¬ beiterschaft ausdrückt, soll jedem sagen, auch unseren Gegnern, daß unser Wollen zum mindesten ernst ge¬ nommen werden muß. Euch aber, Ihr Männer und Frauen der Deutschen Arbeitsfront, danke ich für Euer unerhörtes Vertrauen, und ich versichere Euch, daß wir dieses Vertrauen genau so wie bisher niemals enttäuschen werden! Wir können Euch nur den Weg zeigen und das Ziel aufrichten. Ihr aber müßt marschieren! Und Ihr allein werdet jene Gemeinschaft bauen, die Euer würdig ist! Und Ihr werdet so viel vom Glück und der Sonne des Schicksals erhalten, als Ihr bereit seid, zu kämpfen und zu opfern. Dem Führer aber, der uns das alles gelehrt hat, danken wir aus übervollem Herzen, daß er uns aus dem Nebel und der Finsternis eines aberwitzigen Zeit¬ alters herausgeführt hat zur Selbstbesinnung und Selbstachtung, damit wir ein stolzes und freies Volk werden! (7^>iele tausend Betriebe hat vr. Ley gesehen und in monatelangen kaum unterbrochenen Reisen das Material sich zusammengeholt, aus dem das große soziale Gesetzeswerk der Ordnung der natio¬ nalen Arbeit, aus dem die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", überhaupt alles wirklichkeitsnah und durchpulst von blutwarmem Leben entstanden ist, was in seiner Aufgabe lag. Unablässig aber führt vr. Ley den Kampf um die Seele des schaffenden Menschen und um seine innere Befreiung weiter. Wiederum, während diese Zeilen geschrieben werden, eilt er von Betrieb zu Betrieb — von Mann zu Mann, und in allen Gauen bezeugen die Menschen dem Reichsorganisationsleiter Dank und Gefolgschafts treue! Diese Reise gilt der Prüfung der Durchführung der Betriebsappelle und der Feststellung, wie weit sich die heutige Werksgemeinschaft gegenüber den früheren Lohn- und Tarifkämpfen durch gesetzt hat — gilt dem Ausbau sozialer Einrichtungen — gilt dem Betriebs¬ führer und der Gefolgschaft — gilt, wie vr. Ley selbst sagt, der „Verpersönlichung der Betriebe". 278 „Wir wollen", so ruft er aus, „daß der Arbeiter in einigen Jahren wieder mit Inbrunst und aus ganzer Seele sagen kann: Das ist mein Deutschland — meine Heimat — mein Arbeitsplatz! Auch der Arbeitsplatz gehört zur Heimat!" Dar ^rbvitvrtum: vurelrdruolr dsr so^ialsn Llirs! vas isd dis VsrkilndunA vr. I,s^'s. Wer will sndssAsn- lialdsn, dalZ niolid sin vorn lröelrsdsn LlirseLükl durotr- drun^snsr LLsusoli, dsr vorn ^ülrrer dsruksn wurde, sivlr der Osselrioks dss dsudselien ^.rvsidsrs an2u- nslunsn, dieses 'Word ausruid, wer könnde 88 wasen, dlesern Manu auelr nur sin ein2iA68 Word dss Wider - spruolrs 6Udx6A6U2UlluId6U! d-IL-veamten-^eituns: 8Lsr wird wirklielr der lad- soLialisinus, der das 6r8ds xerrnanisolie Ideiolr veud- selisr Xadion da§däxlielr selraikd, okkenlrar. vr. vo- derd I-6^'8 Luolr sekürd Lu dis Hände zede8 Veud8e1rsn, weil 68 veruken i8d, das 802ial6 OewLsseu zedes veud- svlien 2u weolren und 1ed>endi§ 2u eriralden. 8>Lttv». fün junxe Kaufleute: Da es Kerne ^ssolrlos- sene SoLlallelire der nadionalso^iaUsdlsetien Weld- ansekauunA xidd und dis neuen sozialen x'orinen dss deudseken Ldaadss srsd allinäiiliok aus den Lrkair- runAsdadsaeiien dsr vorn ^adionalsoriaUsinus A6- seliattsnen Or^anisadionsn Irsrauswaoiissn sollen, xedsn dis Idedsn und Osdanksn^än^s dss inid dsr I'ülrrunA disssr Or^anisadion dsdrs-udsn Ideielisleiders dsr dsn unrniddsldarsn Lindruok von dein lrislivri^sn ^ukvau. . . ^kttoc^i-vciri.^6, vkirridi 8Wös kann das LnoL ansse^eioline^e visns^e leisten als ^Ve^edreiter 2nr Osrnsinsokatt. Oeutscker verebau: Vas in knrrie, klüssi^ und inter- essant ^esolirieirens Laplkal aniAS^liederte vnok isd eia voisinn^snaskwsis, ^Isiekrsitis aver anoii ein nintassendes vroArarnrn und ein veittaden dnreii die vssediolits der Deutschen ^rdeitskronl). . .. neden den xroArainrnaiisolien I'ordernnAen isd erkrenUeLerwsise niokt die Karte I^nokternkeit der Kssekenen latsaoken anöer aokt gelassen worden. dieses Lnok des Veiters der ventseken ^rdeit-skront), Lolt Lnek ans seinen v-eden die Lratt, die Ilir 2n Lnreni Lainpks inr das nene ventsodland der Lkre nnd der Vollrssenieinseiiakd daAlieii dranolri). vsutscke ?rer,s: Visse VerüttentiioiinnA isd viel- rnelir eine wirksame vn^ersdreioiinns nnd soriusa^en aintlieke varst-sünnA des ^roüardisen ^.nkdanwerkes, das die Vendsoke ^.rveitstront in sivk sodlieüi). ^cttok^-vkirl.^6, 6kirl.i^i8Wüs Vis 2eitunZ clsi' ^/eknAemeinscksst ^Venn die neue Wellrmaellt die„soldatisolle vr^iellim^ssollule dos deutsollen Volkes" ist, 80 ist „vor 8turm" die 2eitunx der XVsllrpklielltisen, um sie kür illren Bkllvlltsn- und ^ukxallen- kreis vorrinllereiten. Liu 8tall llervorraxender Llitarlleiter llietet dis Oevvällr kür das llolle und doell volkstümliods Niveau, das den „8turm", mit FroÜer ^.uklaKS, ausLsiollnet. vor Sturm llsrielltet üller ^Vellrkra^en, üller Büllrertum und 6ekolssellakt, üller Bolitik und XrieAküllrun^ und llrinxt Interessantes aus dem Büllrerkreis der V^ellrmaellt. Der Sturm fördert; mit; allen LIltteln die ^vellryolitiselle OsisteserLivllun^ und leistet; naell innen und auüen durell die l^iaellt des Viertes, des Bildes und des grollen Gedankens lleroisolls ^ukk1ärun§sarlleit. vor Sturm selllldert die mllitärisellen vreixnisss der letzten ^Voells. Vsr Sturm rreiAt taktisolle und teollniselle ^suernnsen aus kremden Heeren und Okarinen und läüt im ausASLeiellneten Feuilleton dis LLLtslieder des dentsollen VLeliterlcrsisss sxrrsvüen, um 2um 8oldu6 alles das 2u ürinxen, ^vas jeden vveürpLlieütisen und ^velukäliiAen vsutsolien interessieren und paelcen muü. überall ist „vsr 8turm" srüLltUoli. ^n jedem 2situn8sstand, in jedem Lioslc, in allen xutsn Buell- und 2sitsollriktsnlland- lunssn liest er aus und kostet nur 20 B,pk. Im ^.llonnsment vierteilLllrlloll B-lVl. 1.20 und dis xerinxs 2ustellssllüllr. v^enn duroll dis Bost llsLossn ^vird. „vsr 8turm", die 2situnx der IVellrsenistnsollakt, wird vom LIslldsn-Vsrlas llerausse^ellen. in dem auell dis Büollsr von vr. Bollert Vs^ ersellsinsn. ^kttvk^-vcirt^ö, ecirti^ sxvss >^bt. v«r Sturm, Limmerstrsk« 79/S0 tciric ncuckscneittuns! XVo itt lZernd -Inders? Von V^ild In öanrleinen Itkd s.so / Sekeftet kki 4.80 VUsr dieses Luob liest, bekommt gersderu Lieber. Nnn ksnn niobt insbr davon los, rnuL es rvvsi-, ja drsiinsl lesen, ebne dalZ es an Spannung das Ls- ringsts eindüLt. Nax Mild ist ein ausgsrsiobnstsr leobniksr der Lpraobe; er setrt sie glsiobsain unter Starkstrom. Oer lasser stellt unter Lloobspannung. Der ^.utbau der Handlung, deren kübner Lntvurk als Lanrss ebenso kesselt lvis dis unssntimentals Sobildsrung des Lsidsnsvegss eines jungen dsut- sobsn Ingenieurs vorn Kreml bis rum ^.inur, des nlles maobt das 8uob ru der ksssslndsten Kektürs, die man sieb denken kenn. Ls ist wnbrliob kein koinnn, ^venn es sieb nueb so liest. Ls rsigt 1"nt- snobsn, okne ru sobininksn, es verklärt niobt und dssobMutrt niebt, es j ein inert niebt, es prnblt niobt. Ls pnekt durob dis Oebeiinnisss, dis es srküllsn. >m kiekden-VerlaZ, öerlin Deutschland ist schöner geworden Von Vr. ködert tey In Ssnrl einen 4.S0 I^vickssender l-lamburg: Vor einem dabrs ersobien das vuob von vr. Robert Vez^: „vurobbruob der sozialen vbre", mit dem dorn sobakkenden deutsoben Mensoben das vuob über die riesigste und umkassendste Organisation, dio dio Oesobiobte jemals geseben bat, gesobenkt wurde. Mit. diesem vuobs wurden die meisten Lrsobeinungen des Büobsr- marktes, die sieb mit der veutsebsn ^.rbeitskront besobäk- tigten, Ibre Oliederungen, vsstimmungsn usw. erklären und begründen, überbolt, weil jetzt der Mann, der der Soböpker und Lrbaltsr dieses grolZen 'Werkes ist, seine aukrüttelnden und gestaltenden Veden sobriktbob nisdergelegt und in einein vuobs bsrausgegebsn bat. Visses vuob, das Mr jeden deutsoben Mensobsn, der bewuüt an den Oesobobnissen der 2eit teilniinint, unentbebrliob ist, liat in diesem dabre seine vrgänzung gesunden in dem zweiten von vr. Ve^: „veutsob- land ist seliöner geworden." Vieser l'itel klingt wie ein Motto, das niolit nur am .^.nkang eines Buobes seinen Vinn liat, sondern beuts an allen Orenzpkäblon und Soblagbäumen des deutsolien Vaterlandes in tierrliolien Vettern prangen mülZte. voutseliland ist in Wabrboit seliöner geworden, und von dieser Wabrbsit kündet vr. Vs^'s vuob. vr. vranz Ständer ^I§L-k^keinsrc»nt r Visses Werk vr. Vs^'s stellt in der Itsiüs der sütirendsn vüelisr unserer 2sit mit an vorderster Stelle und sein Studium ist kür jeden, dem es wirklioti ernst um den Sozialismus zu tun, unerlalZlioli. Vax«ri,ckv Ostmark: vis lebendige ^.rt der Soliilderung all dieser Problems maolit das Vuvü, das kür die vraxis des ^rdeitslebens und als Seliulungswerk der unumgänglieü notwendig ist, darüber binaus zu einem Volksbuob, weil es jedem sebakkenden veutsobsn etwas zu sagen. Im kiekden-Verlag, verlin 8W6S i-crrrc ncucirscneittuiis! ock V0I-K8Ilri6U^ ir o I^I Von Valter vloem In Ssnrleinen ir^l s.so ^iannoverscker ^nrekgsn: . . . vloenrs vneli ist- das gewal- tige vrosa-vpos einer In ungeheuren Spannungen adrollenden Lpoelie, dis iin Lanipk ^wisolien Laiser und vapsttuni die 6rö6e und die Llaekt Lorns gegen die Liroüe stellte und in der der Irauin vorn rörnisotien Iinperiuin in einern einzelnen Alaune auküraoü. . . auk da6 Lorn da8 Lorn des borgen vsrde. I'ritr: LLrseüner Osutscks >Vocksnsckau: Oer l^aine des Verkassers genügt) 2war sohon, uin da8 Bueh 2u ernpkeülen, aüer «8 inu6 trotrr- dein gesagt) werden: in diesein ssinern neuesten Werk giüt Walter vloein da8 LIusterüeispiel eines historischen Lornans, wie er sein soll. Der ^.utor konstruiert keine Idee, sonci ern findet sie in der Veseliielits vor und erweekt sie rni künstle- risoliern veüen, olrne die erlaubten Orenisen dioüteriselier vreilrelt 2u üüerseüreiten . . . Seür kein ist die ps^eüologisotre Redingtüeit der einzelnen Gestalten lierausgedraeüt: nirgend auk der einen Seite idealisierte Vieütlielden, auk der anderen intrigante Finsterlinge, sondern alle sind sie als Linder Llirer 2eit in itiren Redürknissen, wie in iln en guten und schlechten, iinrnsr aüer irgendwie notwendigen Legungen und Hand¬ lungen charakterisiert. Der Loinan üeruüt, was inan deni Verkasser 2urn köeüsten voh anreelrnen inu6, auk gründ- ILolien üistoriseüen Studien und erüeüt den lasser nieüt nur, sondern weekt in ilnn den Iried, aueh auLerkald der vieütung den Spuren dieser . . . Vlan^epooüe 2U kolgen. vr. Wolkgang Loklnann vakeim: Wenn ein Lueü als „Der neue Bloein" anger-eigt werden kann, inuü sein Verkasser seüon ein Werk geseüakksn liaüen. Und das Kat er. ^.ueli diesmal ist ilim der Wurk ge¬ lungen. . . . Vas Lpos des erwaeüenden ^ationalgedanksns in Italien kann rnan dieses Luvli nennen, und setion deslialü ist es in den weiten eines lVIussolini „aktuell", weil es das Oeinoinsarne des deutseüen und italieniseüen Seüieksals ^eigt. vis Spraoke ist gan? der 6edanken des Vivüters würdig. Im ^tekden-Verlag, Vertin 8VV ÜS