PrmmttatiOM - Preisr: Fitr Laibach ®«njja^tig . . .tip.- tr. HalbjLhrig . . . s „ — „ 8ierteljat>rig. . . l „ so „ «°-»tlich . . . _ „ so „ Mit ber Post: *»»ijiihrig . . . 9 ft. — it. Halbjiihrig . . . 4 „ 50 „ Eterleljlihrig. . . s „ S5 , Suftcllung ins HauS eiertel-Wrig 86 tr., monatlič 9 ft. Laibacher 8injelne llummern 6 tr. XttflblittL Sinonime Mittheilnngen werden nicht berucksichrigt; Manusiripte nicht zuriickgesendet. Btiaktion: Bahnhosgassc Nr. 13$. 6r»tbilion mil 3nftralta finrtan: »ougretzplatz Nr 81 cBuLhandlung »on 3. t>. itlemmaer 6 S. ISamfcerg). Zustrtioasprrisk: f#r ble cinspaltige Petit,eil»,p K1 '» ------ -. ‘jm 8ei grdScrcn Onferaten unb offerer Tinschaltung entiured)enter Rabatr. >c- Jf v bei zweimaliger Einschaltungjlk 5t breimal & 7 tr. InsertionSstempel jedeema! K. 187. Mlttwoch, 18. August. — Morgen: Ludwig v. T. 1869. Cine Flugschrist Dr. Rieger's. Die Czechen tvciben bckamitlich die unfruchtbare Politik der Negation, bes BeiseitestehenS, cine Politik, welche Golnchowsky in seiner Erklarring sehr treffend bczeichnct hat. Die Folge dieser verfehlten Politik war nun, datz man von den Czechen nur mehr sprach, roenit ktwa einige Juden oder Deutsche insultirt tourben, »der wenn irgend ein Pobelexzeh irgendwo Aussehen Machte oder da oder dort ein Meeting verboten tourbc, mit einem Worte, Geschichte unb Entwicklnng der Nachbarlander ging vorwarts, auf einmal ge-wahrten die Czechen mit Entsetzen den Abgrund, an Welchcm sie stchcn mit chrcr, von uns oft gcnug PerhorrcSzirtcn Negation. Da muhte Abhilfe gcschaffen werden. Die bis-herigen AgitationSinittel, urn die offcntlichc Mcinung an das Dascin ber Czechen zu crinnern, warcn schon abgebraucht, ber Nimbus der Meetings crbleichte, die Fensterzcrtrununerungen thatcn ouch nicht mehr den gewiinschten Erfolg unb was das schlimmstc an der Sachc ist, die Czechen habcn bei alien jenen, die *? mit Ocsterreich wohl meincn, durch ihr slarr-ropfiges unfruchtbareS Berneinen die lctzten Sim-pathien eingebiitzt. Nun galt es, irn Anslande das zu suchen, was Wan ini Jnlande verlorcn, da man ans ber Gc-schichtc der europaifchcn Ernigrationen ben Werth auslandischcr Simpathicn zu wurdigen wuhtc. Nun Gourde in Berlin eine „Correspondence czeche" her-ousgegeben, Rieger reiste nach Paris. Doch auch bies versing nicht. In Volkskreisen bes Auslanbes finbett ^vhl liberate Tendcnzcn Simpathicn, nicht abcr fattatifirte Kotcricn unb fcudat-klcrikalc Ligucn. In n'6figebcnbeu Krcisen mag wohl bic Ansicht trans- port habcn, tieber zncrst etwas fahbares, etwas reclles zu schaffen, ba sich mit Negation attcin unb mit Fantasic unb Thcorie eine ernfte Politik nicht befaffctt kSnne. Urn abcr solchcs zu schaffen, muh man mit bestehenbeu Faktorcn rechnen, bas heitzt bie Ibee bcs Czcchismus, soll sie ubcrhaupt als Saat aufgchcn, tann sich nur innerhatb bcs Rahmcns Ocstcrrcichs fetbft beroegett. Urn also cincrscits die Mitwelt auf bie irn bitrrcn Saude ber Stcrilitat fortfliehende czechische Bewegnng aufmerksam zu machcu, um anbcrerfcits einmal die nacfte Negation mit cittern, wenn gleich nur Schcinc bcs Entgegcnkommens zu vertauschen, unb utn burch ein Programm, abgesehcu vvn seiner Durchsiihrbarkcit, bic Ausmerksamkeit anslanbischcr Politikcr zu erregen, will Dr. Rieger eine Ftug-fchrift alias Staatsschrist herausgeben. So nut foitnen wir bie Sache auffaffett unb nicht andcrs. Zwar ist ber Wortlaut ber Broschurc fetbft ttoch nicht betannt, boch britigt bie „Morgrnpost" vom 16. August, aus, wic cs scheiut, verlahlicher Quelle bcrcits bie Hauptpunkte ber Rieger'schen Broschurc. Dicsclbc, wenn bas genannte Blatt anbers gut unterrichtct ist, tutminirt in ben Satzcn: Die Czechen wolleu nur bcshalb die Unabhangigkeit ber qcchifchen Krone, wcil man ben Uitgarti itt uuglnck-setigcr Ucbereititng so vicl konzebirte. Die Czechen scieit bereit, ein Wiener Zcntralpartainciit zu be-schickcn, wenn auch Uiigarn selbes befchictt- Nicht bic Czechen, sonbern die Griiuber ber heutigen Lcr-hattuifsc in Ocsterreich wirkcu zentrifugal. Es roar keine solche Zwangslagc da, welche dm ungarischen Ausgleich nothig gcntacht hattc. Der Dualismus hat bic Czechen zum gegenwartigcn Bcrzwci f-liLngskampf c (!!!) getrieben, bie Bcwohncr Deutschostcrrcichs solicit unbehelligt bleibctt, die Rechte ber Deutsche« in Bohmcn unb Mahren werben gc-wahrlcistct, bic bohmische Opposition ist uniib e r -w i n d 1 i ch. Die Landtagswahlordnnng muh fitr die Czechen giinftigcr geftaltet werden, bann werben fie auch ben landtag bcschickcn. Wir behaltcn uns vor, auf alte biese Punktc, unter benctt sich sehr viclc wunbe befinden, zuriick-zukommeu, wenn die gedachte Broschurc crschicncn scin wird. Um unscre oben angebeutcte Aussassung fiber ben offenbaren Zweck der Broschurc zu stutzen, wollen wir ttoch beifiigett, dah selbe in brci Sprachcn er= schcint itt bijhtnifcher, ber Kourtoisie fur bic eigetten Čanbsleute wcgctt, itt beutscher, butnit fie auch i n Wiettverftanben iverbc, unb in — franzosifchcr. Sapienti sat. Ocsterreich unb Preuhen. Das Verhciltnih des Ssterreichifchen Neidi?fanz= lers zu bent norbbcutfchen Bnnbeskanzler wird eben wieber burch cine Note des Herrn v. Thile, bes Stcllvcrtrctcrs Bismarck'S, an ben pictihifchen Gc-fanbten in Wien beteuchtet. Graf Beust hat eine warntc Hanb nach Berlin geftreett unb ist bort einer fatten Hanb begegnet, so behauptct er fetbft. In Berlin aber wottcn sic keine Spur bieser warmen Hanb entbecft habett, unb Herr v. Thile weist bar* auf hin, batz ber Ssterreichische Gesanbie in Berlin, Graf Wimpffcn, seit bem Friihjahr 1866 gar nicht mehr mit bem Grafcn Bismarck verkehrt habc, was unmoglich ohne befonberc Wcifung beS RcichSkanz-lcrS gefdjehen fein fonntc. Aber bie Depesche beschrankt sich nicht auf biese Anbeutung, sonbern erBrtert in so fdiarfer Weife, alS es bie biptomatifchen Formen zulaffen, eine fchr IeuiLetou. Eine Ersteigung des Triglav. Von I. 31. ©tit(finer. (Fortsetzung.) Kcin 8aut, fein anberes lebenbes Wcscn autzcr ftiirte bie ©title bcs erhabenen Stanbortes. pt Fithrer hattc uns Tags zuvor bei ber Erziih-*1n9 manchcS intcreffanten Begebniffcs aus fcinem ”)tjbctoegten Jiigcrlcbcn vcrsichcrt, wir tourben am ^iglav gcnug Gcmsen zu fehen bckommcn. Scin tunbigcr Blick entbedte batb an einer sparlich be= 8tasttn @telle ber Rjovina ein Rubcl von zchn ^Lck, auch erspiihtc er in bent FelSgckliiftc be« A^ir eincn einfatn afenbett ftatttichen Gemsbock. bent Fernrvhre lonnten wir jebe Bewegnng 9ler hcrrtichen Gazellen unferer Alpen betrachten. •*u§«r biefen Reprcifentanten ber HSHeren Thierwelt aftvahrten wir eincn in machtigcn Kreifen ober bem ^j“tothote fchwebenben weitzkopfigen Geier (Vultur Ein tanggczogener, fchwachcr Pfiff in unferer . Cfthc hieh uns nach bem unerroartetcn Gastc aus tr VSgetwclt forfchen, ber fo hohc Regionen sich zu feinem Aufenthalt wichlte. Gar batb entbecften i wir zu unserer nicht geringen Freubc eincn an ben 1 Felsivanben ftettevnben Alpenspecht (Tichodroma muraria), tier mit feinem fcinen gcbogcnett Schnabel jebe Stcinritzc emfig burchfuchtc. Die rothen Flcckcn auf ben Schwungfcbcrn hobeu sich vvn bem Gran bes KSrpcrS unb bes umgebenben Gestcins gar prachtig ab. Wahrtich eine „siiegcnbc Alpenrofe," wic der Ornitholog Brehm biefen Vogel so tref-fettb benannt hat. Nach ber hcrrtichen Augenwcibe, die ber in ber erhabenen Atpenwett sich ergehenbe Blick genoffcn, oerbient 'wohl auch ber Scheitet bes Bcrges, auf bem wir ftanben, cine nfihere Priifung. Die hochftc Triglavkuppe, aus tofem Gestcin beftchenb, ftellt eincn von Siibost nach Norbrocft ftreichenben, zchn bis zwSls Klaftcr tangen, zwei bis brci Klaftcr brcitcn Grat bar; sic ftitlt in Norb, West unb Siib mit fcheinbar uncrfteiglichen Felswanben fenfrecht ab, nur ihr vstliches Gehiinge fchiirft sich in eincn fiber ben fteinen Triglav ocrtaufenben Grat zu, ben Weg bczeichnenb, auf bem man gewvhnlich zur Spitze gctangt. Die Benennung Babji zob, Wei-bcrzahn, bie fiir ben Triglav itt einigcn Gegenben JnnerkrainS gcbriiuchlich ist, schcint ziemtich zntref-fenb zu fein. Denn bie an ber Siibfeite bes Gipfcls getegene Mulbe mit ben fcharfcn Umranbungcn, bie in eine Spitze zulaufen, gleicht einem ricfigett hohlen Eckzahn. Unter ber hvchsten Triglavkuppe fctzt sich eine zackige unb zerriffenc Bergflanfc, bic man vom Laibacher Felbe aus sehr gut am Triglav untcrfcheibet, auf cine furze Strecke in fiibticher Richtung fort; fie fchtietzt mit ber etwas konkaven fiibtichen Wanb cine Ricscnmntbe ein, bie fogar in ben heiheften Sommern mit einem grotzcn Schnec-felbe ausgcfiillt bteibt. Auf bieser Felsmauer ver-suchte Scheft schon mehrmat zum HSchstcn Gipfcl zu getangen, er hoffte fo bett fitrzeften Wcg auf bie Spitze mit Umgehung bes fteinen Triglav ausftn* big zu machen, boch stietz er auf unflbcrfchreitbate Abgriinbe. Ein gewaltiger Fctsgrat zwcigt sich von ber Basis bes HonptgipfclS nach Norbweft in ber Richtung gegett bas obere Endc bcs Uratathales ab, auf seiner Kante tauft bie Wafferfcheibc ber Flutz-gebiete ber Save unb bes Jfonzo, er enbet mit fentrechten Steitrofinben unb bitbet mit bem Steil-gehange bcs gegenubertifgenben teraffenffirmigen Flitfchcr Serges Pihauz cine ticf eitigefchnittene Schartc, bic fogcnanntc Lukna, fiber die man ans bem Uratathal in bas Flitfchcr Gebiet gelangt. Nach Notirung ber auf bem Gipsel gemachten ©eobachtungen unb flfichtiger Skizzirung bes Pano* tzifchcn Note nichtS anderes alS tin Mittcl, um in Wien das Terrain zu sondiren unb die Parteien kennen zu lenten, die den ReichSkanzler am erfolg-reichsten zu bekSmpfen geeignet waren, um mit den-felben, mo moglich cine Allianz einzugehen; man wollte andererseits erlunben, toie rotit die Jntirni-tiit zwischen Wien und Paris gediehen sei und ob sich Frankreich durch einen Angriff auf Oesterreich provoziren lasse. Zur Nachahmung. Der Salzburger Erzbischof Tarnoczy hat ein Zirkular an den Seelsorgeklerus etlasfcn, um diesem die Haltung gegeniiber dem neuen Volksschulgesetze vor-zuschreiben, wobei er sich sehr vortheilhast von seinem Landesnachbat, dem oberSsterreichischen Bischof Ru digier unterscheidet. Dieser untersagte dem KleruS bekanntlich den Eintrilt in den OrtS- und Bezirks schulrath. Tarnoczy dagegen schreibt: „Jn Folge deS neuen Schulaufsichtsgefetzes haben die Fuuktio-nen der bishcrigen geistlichen SchuldistriklS- und Lokalfchuloufsichten, insvweil dieselben vom Staate ubertrageu waren, an die zu Iiildenden Bezirks und Lokalfchulrathc uberzugehen und isl mil dem kundgemachteii Tage der Aktivirung derselben die Amlsthatigkeit der bishcrigen Schulaufsichtsorgane einzustellen. Von den letzgenannten find selbstver stondlich die noch unerledigten GeschaftSslucke zu weilerer Behandlung an die betrcffenden Schulratye abzulrcten, sowie ilber Berlangen jene Akten, welche Aus den Delegationen. 8. Sitzung der Ssterreichischen Delegation. Wien, 17. August. Die Berathungen Uber das Kriegsbudget wurden gestern bei Titel 5, „Militar-Fuhrwesen" wieder aufgenommen. Die Mojoritat des Ausschusses beantragt, 251.032 ft. zu bewilligen, die Minoritat hingegen nur 213.000 ft. Dr. Banhans begrlindct Namens der Majoritat den Abstrich. Dr. Rechbauer erachtet cs angesichts der Thatsache, datz selbst die An-tragc der Majoritat in der Delegation fallen, als zroecklos, die Antrage der Minoritat noch eines Wei-teren zu motiviren und beschrankt sich auf den Hin-weis, datz beispielsweise ein General des Fuhrwesens iiberfliissig sei; das Gleiche gelte von den LandeS-inspektoren. Der Kriegsminister will den zukunftigen Chef des Generalstabs vor Unannehmlichkeiten bewahren, wie er sic im Jahre 1859 durchgemacht Habe. Der Majoritatsantrag wird angenommen. Bei Titel „Militar-Bildnngsanstalien" wird die Genehmigung der Regierungsvorlage von niehr als einer Million beantragt. Dr. Rechbauer spricht fiir den Abstrich von 977.000 ft., »veil er Militarfchulen, foweit fie nicht Fachschulen find, fiir uberflusfig halt, auch find die Militarfchulen im Verhaltnih zu anderen Anstalten viel zu reich dotirt. Dr. Figuly unterzieht die Militar-Bildungs-anstalten einer ziffermcihigen Kritik und gelangt zu Ita) aus rocmtajc isajuiangcicgemjeuen vezieyen, oa hin zu uberlasseu oder die Einsichtnahme in dieselben zu gestatten. Da nach § 3 dcs Schulauf sichtsgcfctzes dem OrtSscelsorger als Vertreter der Kirche der standige Platz im Ortsschulrathe einge-raumr ist, so Hat derfelbe in diefen ihm auch float«-rechtlicherseitS eroffneten Wirkungskreis einjutreten und in demselben auher der Mitwirkung zu den allgemeinen Schulzwccken inSbesondere die Wahrneh mnng und FLrderung der religiiis-sittlichen Erzichung und Unterweisung her Schuljugeud sich angelegen sein zu lassen. Daher steht auch nichts entgegen, dah uber Erfuchen die Prufungsiage, fowie der Be ginn und Schlntz des Schuljahres, rote bisher von der Kanzel kundgegcben roerde. Ebenfo hot zur Wahrnehmung der religiosen Jntercsscn in den Be zirksschulrathen je ein geistlichcS Mitglied Platz zu nchntcn. Das Ordinariat ucrsictjt sich zu feinen gcist lichen Bertretern in den BezirkSschulroihen, dotz sic nach Kroften bestrebt sein roerden, dutch ihre auf dent Gcbictc der Schnle gesommelten Erfahrungen und Kenntnisse niitzlich zu roerden." cent <»ct)lu|$, vag auf etucn tfogltng zwer Mann zur Bedienung kommen; auch die Berwaltung der Anstal-ten sei sehr verschieden. So ersordert die Josess-Aka-demie 190 ft. stir den Zogling, in Klosterbruck sogar 1050 ft. Das Institut der Ofsizierstochter in Her-nals kostet fur Beteuchtung und Beheiznng mehr al» 2000 ft. jahrlich, eine ungeheure Summe. Dr. Banhans wendet sich gegen das immense Ueberwachungssystem, mit welchem die Zoglinge gepei-nigt roerden; derlei Unziemlichkeiten siihren zu kleinen Revolten, die in MilitarbitduiigSanstalten hanfig vor-fontnten. Bei der Abstimmmig wird der Ansfchntzantrag angenommen; mit der Minoritat stimmen zwols De-legirte, darunter auch Dr. Daubek und Freiherr po» Simonoroicz. Bei Titel „Berpflegsmagazine" ist vom Ansschutz ein Abstrich von 44.000 ft. beantragt; es wird empfohlen, fiir den Posten */$ Million in das Budget einzuftel-iett. Ohne Debatte angenommen. Bei Titel „Bettenmagaziite" wird statt dcr von der Regierung begehrten Summe von 48.000 ft. ttach-detu Antrage der Minoritat nur 30.000 ft. bewilliget. wichtige Frage, roetche feit dem Abfchlutz dcs Pro* get FriedenS die Poliliker befchSftigte, namlich die der Bertrcige Ptcutzens mit den fuddeutfchen Staa-ten, und zwar aus Anlatz der in dcr Delegation gesallenen Aeutzerung des Reichskanzters, dah die Beziehungen Oesterreichs zu Preutzen drshalb unbe-friedigend seieu, weit Preutzen durch die Allianzen mit den Sudstooten den Proger Frieden verletzt Habe. Der Proger Frieden roahrt forooht Preutzen roie den sltddeutschen Staaten die volte Freiheit, Vertrage zu schlietzen. Man toritz, datz der Gedanke des Sudbundes durch ben Einflutz FronkreichS in den Proger Frieden font; er ist bis jetzt unfrucht-bar gebtieben. Herr v. Thile nun finbet es noth-roenbig, der Slitgabe des Reichskanzters, dotz die Schutz- und Trutzbiindniffe Prentzens mit den fuddeutfchen Staaten mit dem Proger Frieden in Wi-derfpruch ftundcn, in amtlicher Form entgegenzutreten. Es ist hier dcr Puntt, roo der Gegenfotz zwischen der osterreichifchcn und der preutzifchen Politik fruher oder spoter zu einer KrisiS siihren mntz, roo die Einmischung dcs Auslondes in deutsche Ange-legenhciten eine grofje Katastrofe herbeisiihren latttt. Die Posse von dcr fatten und roarmen Hand, roetche bis jetzt manchem zur Erheiterung diente, kann nur zu leicht in ein Trauerspiet umschtagen, roenn der ReichSkanzler die roarnenden Stimmen, welche sowohl in dcr osterrcichischen als in der un-garischen Delegation ertiinten, in ben Wind fchtagt. Es ift in diesem Angenblicke dem Grafen Beust die Gelegcnheit geboten, der Wett seine Friedensliebe zu bcrocifen. Die preutzifchc Regierung forbert ihtt auf, den Ausvruck roohtrootlendeu (SntgegenfotmnenS, roelcher bis jetzt nicht nach Berlin gekommeii, weuigstens nachtragtich zu ubermitteln. Es liegt darin eine geroiffc Herausforderung, diefe ganze Note ist voll Bitterkeit. Abcr roenn Gros Beust fie bcantroortct mit einer neuen Bitterkeit, roohin foil eS kommen? Berichten aus Berlin zufolge ist die Antwort des Reichskanzters doit bereits cingctroffcn. Dieser Federkrieg zwischen dem Wiener und dem Berliner Kabinet, der nun von den obersten Diptomoten auf der einen und auf der atibcrn Scitc selbst gefiihrt wird, steht trotz dcr roichtigen Ercig-niffe in Frankreich im Borbergrttnbc bcs Toges-Jntereffes unb beinahe olle Organe dcr europaifchcn Publiziftif wenden ihm ihre voile Ausmerksomkeit zu. Die „Times sieht den Grnnd des HoderS in dem Ehrgeize des Grofen Beust, auf dem Fclde der dent-fchen Politik eine Nolle zu fpieten, unb forbert ihn auf, bic Kroftc Oesterreichs fiir bie nochstc Zeit roenigftens ber inuern Organisation bee ReicheS ousschtichtich zuzuwetiben. Anbere sehen in ber preu- romos rooflten wir unsere Namen an gesicherter Stette hintertegen. Der Fuhrer hclte cine tinker eittcm vorragenbtn Fclsstuck vcrroahrte Flosche her-vor, tvoriti wir ntehrere Nanten ber Trigtoversteiger aus jitugster Zeit fandeti, als: Malcr M. Pern-hart, J. Kromar Kaplan, With. Rudhvtzer, Anton Buchmiiller, Simon Sodia, M. Marčič, Prof. Globočnik mit deffen roohterhaltencii Fotograsie. F. Kukuly, Oskor Gofchen, Jakob unb Johann Rabič, Simon Raunif, Lovre, Lukas unb AubreaS Men-zinger, B. Kunčič, Julius Smekol, Anton Ezeny, Dkatijo Rout. Die tneisten berfetben mochten wohl von ber vor zwei Jahten untcrnommenen Ttiglav-erfteigung butch ben Katastratgeometer Demrner herrithren, an ber sich ntehrere Perfoncn aus bem Kronauerthatc bethcitigten. In einer mit Koutfchuk verfchtoffenen Eprouvette fandett wir die Namen der Englander F. F. Tuckett aus Bristol und Elliot Horoart aus London, diefe beiben erfliegen die Spitzc zu Pfingsten in Begteitung des Schroeizets Lauenet von Lanterbrunn mit Schest Voter unb Sohn, zu einer Zeit, roo noch bebeutenbe Schnecmaffen im Hochgebirgc logerten unb bei ungunftiger Witterung. Wie wir fpSter erfuhrett ist Tucket ein be-ruhmter Alpenfteund, von dem bereits Diete Ver-Sffenttichungcn seiner Bcrgetsteigungen in den ©christen des Londoner AlpenktubS geschehen find. In dem Wutzner Posthause, roo sich jahrlich englische Tou-ristctt auszuhaltn pflegen, find die Namen jencr bei-ben Bergbefteigcr fehr rooht befatint. Ztvei Stttnden der Raft, die wir zu bctt uti-vetgctzlichfteii Momcuten unferes LebenS zahlcn, Hat-ten wir auf der Spitze zugebracht. Der alte Schest erfuchte tins, batdigft aufzubrechen, da fein Sohn von allcr Frithe an sich nicht rooht besand unb wir bei ber anSgefptochetien Absicht, den Ruckmeg in das Sovcthol einzufchlagen, noch cine befchwertiche unb weitc Strccke juritdzulegeu hattcn. Abcrinots betratcn wir jer.cn gefiihrlichen Gcrn-fenpfod auf ber Norbfeite dcs Beiges, auf bem wit hinaufgefommett roarctt, votatt nteitt Ftcunb Schenk, batin ber alte Schest, ich und ber juttgc Schest. Wenn gleich ber Anblick ber fchaucrvoUeu Abgtunbe zur Linkcn uns mit Graucn crfiiltte, fo ging cs tins beitn Hctobstcigen boch nicht fo fchlimut, ats wit bcfurchteteti. Wohl ofters fragte bet Vorrnonn: Wohin nun jetzt? Bei folchen Antosfen lernten wit bos berounbeningsrourbige Ortsgedochtnih des in ber Gcrnsjogd geschutten FithrcrS kennen, er hatte die gauze Topograsie deS Triglav mit jeder Stein* ritze, mit jeder FetSteiste im Kopfe; roenn wit die Befotgnitz auSfprachen, ob wir nicht etwa zu ties gegangcn feien unb uns versteigen wurden, indent wit fiirchteten, fchlietzlich roie auf einer Martinswand stecken zn bteiben, fo roies er auf die fchroachcn, von uns gar nicht beachteten Ritze hin, die nnftre tiagelbefchlagcttcn Schuhe beim Hittaufsteigett im Gestcin zuruckgetaffen hatteii, die tins nun als sidjcte Fahrte leiten fottten. Endlich waren roir on ber Scharte zwischen bem grotzett unb kleinen Triglav angclangt, die Ucberschrev tuitg dieser beriidjtigten Stclle geschah ohuc Schwierig° keit, bettn im Bergleiche zu bctt Gesahrcn deS zuri't^ getegten WcgcS sditcn tins dies ein leichtcs Spiel-diuntmhr konnten wir unS aus eigeucr Ersah° rung ein Urtheil iiber die in den meistett Beschcei" bungett gcschildcrtcn Gesahrcn einer Triglovetstei-gung bitben. Ohne bicsctbeii vergrotzern zu wollen, mutzteti roir uns nun geftchcu, batz von bem Bctreten ber Scharte an bis zu bem hochstett Gipfcl bic griW Befonttcnheit unb Koltblutigkeit nothroenbig sei, in« bent bie Gesohrtichkeit ber Passage kcincsroegS ab-nimmt, sonbern bei jebem Schrittc sich steigert. Blick aus ben vor uns sich erhebenben Kolotz be-lehrte uns aber auch, bah ber fonft itbtiche Weg aus seine Spitze rooht mehr bie Kraste des Kletterets iu Ansprnch ttchmen mag, bod) sicherltch nicht so ge' sohrtich sei, ats jencr Wcg, ben nns Schest gesithw ben matt auch nur unter bet Leitung eine« so ocr* latzlichen unb beforgten Fuhrers roagen barf. (Schlutz fctgt.) Bei Titel „Montnrsdepot" wird von der Majoritat beantragt, 143.600 fl. zu bewilligen, die Mino-rickt dagegen will nur 100.000 fl. eingestcllt sehen. Der Antrag der Majoritat wird genehmigt. Bei dem Titel „Artilleriezeugwesen" wird beantragt, 28.000 fl. von den begehrten 2,700.000 fl. ju streichen. Writers soil die Bewirthschaftung des Arsenals einer totalen Reform unterzogen werden. Dr. R e ch b a u e r spricht sich in dem Sinne aus, dah der Staat bekanntlich ein schlechter Verwalter ist. Eine Berpachtung des Arsenals sei wunschenswerth, °a auf diese Weise 200.000 fl. erspart wurden, jetzt werden dort 600 Beamte besoldet nnd wenig beschaf-ilgt. Die Berpachtung sollte schon 1870 eintreten; 0uch die Verwaltung der Pnlverfabrik in Stein sei mangelhaft und dieselbe solle verpachtet werden. Dr. Figuly sucht die Abstriche der Minoritat rechtfertigen und zwar in gewohnter Weise durch yiffent. Bei Besprechung des nachzuschassenden Materials bertihrt Dr. Figuly die Frage des Waffen-tragens autzer Dieust und erwahnt auch der zahllosen ^alutschiisse bei Begriibnissen und Festlichkeiten. v. Wiillerstorff ist prinzipiell mil der Ver-pachtung der Pnlverfabrik einverstanden, allein von einer Ueberlassung des Arsenals an die Privatindnstrie wolle er nichts wissen; der Redner furchtet hier sremde Einfliisse und stutzt sich auf Erfahrungen, die er als Commandant von Seearsenalen gemacht Habe. S t e f-sens autzert sich ebenfalls gegen die Berpachtung des arsenals, wunscht aber, dah die Regiernng die Arse-nalarbeiten snr die Landarinee der Privatindnstrie nber-gebe. Major Muller, als Regiernngsvertreter, erklart f'ch dahin, dah die Regiernng die Berpachtung des Arsenals in Aussicht genommen Habe, weil fie sich davon Ersparungen verspreche; bishcr Habe der Kaiser M sUr die Berpachtung nicht ausgesprochen und erst, wenn dies geschehen, werde sich zifsermahig seststellen Lassen, wie grotz die Bortheile derselben seien. Jm iibrigen besiirwvrtet er die von der Regiernng einge-stellte Zisfer, zumal die osterreichische Artillerie den ">ilitarischen Tngenden der Ansdauer, Tapserkeit und ^eniigsamkeit hnldige. Dr. Rechboner entkrastet die Einwande der Herren u. Wiillerstorff und Steffens mil Hinweis ^arauf, datz das Bestehen des Arsenals den Staat vor vem Monopol des Fabrikanten Werndl nicht geschtitzt Habe. Bei der Abstimmung wird der Antrag des Aus fusses angenonunen, ebenfo die Resolution. Bei Titel „Fuhrwesen-Materialdepot" wird be-ailtragt, 120.000 fl. zu genehmigen (ohne Debatte an-9'omtnen); dasfelbe gilt vom folgenden Titel „Pion-n,ter=3eugmaterial,'' der mil 20.000 fl. ins Budget etn3e!"tellt wird. Bei Titel „Militar-Bauverwaltung" beantragt-;jte Majoritat 2,000.00 fl. einzustellen, die Minoritat 100.000 fl. weniger. Die Abstimmung entfcheidet zu uttften der Majoritat. Bei Titel „Geografisches Institut" wurde bean-6000 fl. zu streichen und 300.000 fl. einzu-I eUeit. FML. v. Merteus befurwortet den Regierungs-aulrag und molivirl dies bamit, datz die Kartenaus-nicht verzogert werden dlirfc. Jetzt erfcheinen die arten in zu grotzen Zwifchenranmen, befonders gelte 166 von bent „Kronlande Ungant." I. Die Abstimmung ergibt das Refultat, datz der ntrag des Ausfchufses angenommen roitb. Bei Titel „Militar-Sanitatswesen" ist beantragt, 00 fl. ^ streichen und 2,038.000 fl. ins Bubget d «Y>Cn' ^er Abstimmung wurde der Antrag r Majoritat angenommen. u c Halb 4 Uhr wurde die Sitzung gefchloffen d,- ®e auf heute, Dienstag, auberaumt. Da ;»> ^^gsminister verhindert ist, diefer Sitzung bei-vohuen, so wurde das Budget der Kriegsmarine auf 6te Tagesordnung gefetzt. Polttische Rundschau. Laibach, 18. August. Die Aunahme des Wachter'schen Ver» mittlungSantrages in der letzten Sitzung der Delegation, welche dem Lande das runde Summ-chen von einer Million Gulden kostet, die man schon in Ersparung gebrachl zu haben glaubte, wird in politischen Kreisen lebhast besprochen. Der KriegS-minister wollte bei Titel 4 am allerwenigsten von einem Abstrich toissm und erklarte, dah er seine Demission nehmen wiirde, wenn auch nur der Antrag der Majoritat des Ausfchufscs durchginge. Da griff Baron Wiichter mit seinem Antrage ein und der Kriegsminister war wieder bereit zu bleiben. Das Kaiserreich hat SonntagS den Hun dert-jahrigen Geburtstag seines StifterS ge-feiert, allein der am Samstag erfolgte Tod des Marschalls Niel wirft einen Irllben Schein auf dieses znr Entsaltung eines ungewiihnlichen Prunkes vorbereitete Fest. Der Kaiser wird weder in Chalons, noch in Paris sich an den Feierlich-keiten belheiligen. Anfanglich war er durch Un-wohlsein an der Abreise ins t'ager verhindert, und nnnmehr scheint er sich aus Trauer iiber den Ber-lust dieses um die Reorganisation des sranziisischen Heerwesens so verdicnlcn KriegSmanneS einer jeden ofientlichen Betheiligung an dem Programme der nalionalen Lustbarkeiten entziehen zu wollen. Wie der Telegraf meldet, hat der Kaiser eine allgemeine Amnestic fur alle Verbrechen, Bergehen und Zuwi-derhandlungcn, welche durch die Preffe und auf dem politischen Gebiete begangen wurden, erlassen. DaS betreffende Dekret vom 14. 6. lantel: Jndem wir durch einen Alt, welcher unferen Gefiihlen entfpricht, den hundertjcihrigen Geburtstag Napoleon'S 1. heiligen wollen, erlaffen wir eine vollstan-dige Amnestic fur alle Berurtheilungen wegen poli-tifcher Verbrechen und Vergchen, wegen Vergehen, begangen durch die Preffe, den Bucherdruck, poli-tische Bersammlungen und Koalitionen und endlich snr die verschiedenen Uebertretungen. — Ein ande-res kaiserlichcS Dekret amncstirt die fahnenfliichtigcn Soldaten und Matrvscn. In Spanien ist der karlistische Aufstand wieder im Aufflackeru begriffen. Die Erbitternng gegen den KleruS ist im Steigen. Die Verhaftun-gen der Geistlichen dauern fort. Ein Telegramm dcs GouvcrneurS von Cadix meldet, dah am Samstag die Ankunft von vier republikanischen Dcpntirtcn in Pa-tcrna eine grotze Ausregung verursachte. Die Bevvlkerung erhob sich und ties: „E« lebe die Republik ! Tod dcr Monarchic!" Am selben Tage wurden in Madrid drei Priester verhastet, welche bei der karlistischen Berschwiirung kompromittirt erfcheinen.___________________________________ — Die konstitutionelle Zeitung in Dresden for-dert ihre Frennde auf, eine Petition an den fachsischen Landtag zu richten, dessen einsacher Jnhalt sein mutz: „Fort mit den Klostern." Die MLnche und Nonnen branchen nicht angstlich zu sein. Berjagt man sie aus Sachsen, so sinden sie in Preutzen stets ein gutes Unterkommen — meint ein Berliner Blatt. Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestcit der Kaiser ist Sonntag in Jschl eingetrossen. — Bei einem B r a n d e im Stabsorte G l i n a wnrden 56 Wohugebaude uud 30 Nebengebaude vom Feuer verzehrt. Der Schaden betragt 242.000 fl. Keiner der gefahrdeleu Bewohner ist verungluckt. Die Obdachlofen wurden in cirarifchen und Privatgebauden uutergebracht. Zur Aufflihruug ueuer Gebaude hat das Regiment 150.000 fl., rUckzahlbar in fnnfzehn Jahreu, beim Kriegsministerium beantragt. Flir die Abgebrannten hat Se. Majestiit der Kaiser 4000 fl. aus seiner Privalschatulle, der Kriegsminister 3000 fl. aus feineu Dotationsgeldern gefpendet. — Das Tiroler Oberlandesgericht hat den An« klagebefchlutz des Landesgerichtes gegen Monsignor Professor Grenter in alien Puntteu bestatigt. Die Antiage lantet aus Bcrbrechen der Majestats-Beleidi-guug uud Storuug der imieren Ruhe. Die Berhand-lung fiudet bei geschlosseuen Thiiren statt. — Zwischen den Bertretern des Buchdrucker-Gremiums in Prag uud den Typograseu wurde ein Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. RaNN am 15. August. (Ein politischer Berein. — Slove nische Znstande.) §ier bildete sich vor einigen Wochen em politischer Berein mit dem Endzwecke, politische Bildnng im aUgemeinen zu sorbent und verfaffungsmatzig zu wirken. Durch konfequentes Zufammenhalten gleichgefiuntcr Kraste ist es nun dahin gekommen, datz hierorts die Gemeinde-Reprasentanz, die Bezirksvertretung, der obgenannte Berein und endlich der erst vor einigen Tagen gewahlte Bezirksschulrath gleiche politische Farbe tragen, und in* soweit es unter kleinen Berhalmissen moglich ist, gleiche liberate Tendenzen verfolgen. Es ist gelungen, die mehrjahrigen Bersuche des Dr. Razlag, welcher in Rann, als an einem wichtigen Knotenpnnkte zwischen 3 Liindern gelegen, eine nationale Operationsbasis schassen wollte, ganz ersolglos zu machen; es ist dem-nach der jedenfalls plausible Zweck erreicht, in unferen Gelanden jedenfalls auf langere Zeit hinans floveni-schen Schwindel nicht platzgreifen zu laffen. Bemer-kenSwerth ist diesbeziiglich die Thatsache, datz uusere Bevolkermtg auch zu Belcredi's Zeiten, als die Fluth sloveuischer Strebuugen anderwarts am hochsten ftieg, sich recht befonnen verhielt, und dah der obengenannte nicht glllckliche Fiihrer der nationalen Ultra's mit alien klerikalen und weltlichen Treibmitteln nichts besseres erzielen konnte, als eine schon im Beginne lebenssatte Čitalnica in Lichtenwald. Und doch ist es nicht an-zunehmen, dah nnsere Landbewohner zu indolent seien, um liberhanpt irgendwie sich politisch echauffireu zu kounen; sie find ja doch die Nachkommen jener ruhri-gen Manner, die im 16. Jahrhunderte Bewegnngen im grohen Stile mitgemacht, nnd das Jahr 1848 hat es nachdriicklich bewiesen, dah hier keine politischen Bootier wohnen. Aber stir das Evangelium der Ta-bors-Apostel ist hierlands durchaus keine Begeisterung zu erzwingen, und imnter nnvergetzlich wird es bleiben, wie entmnthigend-gleichgLltig, wie ironisch-abwei-send die Bolksstimmnng gegeniiber den Deklamationen der Lichtenwalder Meetingssprecher sich gefcerdete. So wie hier beginnt Ilberhaupt iit der gauzeu llnterstcier* mark die Sache der slovenischeu Ultra's sich entschieden ungunstig zu gestalteu, — von Tag zu Tag fallen ihre Kurfe, von Stunde zu Stunde bntzen sie an Boden ein. Aber es niutzte auch so kemmen; denn es lebt da in dieser kunstlich gemachteit Partei kein praktischer Kent, es pulsirt in ihr keine selbstandige Lebenskraft, uud hat einmal der anintirende Einflutz von Czechien her ganz zu wirken aufgehort, dann eilt sie ficherlich rasch, mit voller Dampskraft dahinfahrend, einem politischen Bankroti cittgegen. Lokal-Chronik. — (Das allerhochste Gebnr tssest Sr. Majestcit) wurde heute in der Don nus gesteru an-gegebenen Weise festlich begangen. Auch im Straf-hause am Kastell wurde aus diefem Anlah im Bei-fein des StaatsanwaltS Lehmann und des Beamtcn-personates ein Hochamt vom Herrn Propst Dr. Jarz unter Assistenz des HauSseelsorgers zelebrirt. — (Eine Berichtigung itebft Gegen-berichtigung.) Wir werden vom Herrn Reichs-rathsdelegirten L. Svete c auf Grund deS § 19 des Pretzgefetzes um die Aufuahme folgender Berichtigung erfucht: „Die mir tut „Laibacher Tagblatt" vom 14. d. M. unteriegte Aeutzemng, die Jefchza-Affaire sei etn blohes Kinderspiel gelu e sen, ist ganz unwahr. Jch Habe eine solche Aeuhe-rang niemals gemacht. Wien, am 16. August 1869. In Entgegnung dieser Berichtigung verwei- Svetec." . „ „ . zusriedenstellendes Uebereinfonnueit getrofsett, so datz I sen wir Herrn Svetec aus eine Stelle seiner in der der dortige Stricke als beigelegt zu betrachten ist. | 20. Sitzung der vorjahrigen Landtagssession gehaltenen Rede, welche gegen die vorhergegangene Aeutzerung des Landtagsabgeordneten K r o m e r gerichtet war, datz die studirende Jugend in Krain durch die nationale Hetze sogar auf den Weg des Berbrechens geleitet rolirbe, wobei Kromer sicherlich den damals jiingsten Fall der gegen mehrere Studenten aus Anlatz der Jeschza-Affaire eingeleiteten Kriminaluntersuchung int Auge gehabt ha ben mochte. Die Gegenbemerkung des Herrn Svetec, der die slovenische Jugend in Schntz nahm, lautet in wortgetreuer Uebersetzung also: „Jch sage jedoch, dcitz die slovenischen Studenten vielleicht nie-mals mit solcher Strenge als heutzntage beanfsichtigt wurden, nnd datz die G e r i ch t e in a l t e n Z e i t e n manches als Kinderspiel (otročerija) erf tart fatten, was fie heutzutage als Berbrechen erklaren." Diese Worte riefen eine grotze Bewegung im Saale nnd von Seile Kromers die Aufforderung an den Prasidenten hervor, solchen Gebrauch der Redefreiheit nicht zu dulden. Allerdings hat Herr Svetec den Satz: „Die Jeschza-Affaire sei ein blotzes Kinderspiel gewe-fen" nicht ausgefprochen, doch so lange der Presie der Gebrauch der Logik bet Interpretation einer Landtags-rede erlaubt ift, wird sic jenen von der Landtagsgalerie mit Jubel aufgenomnienen Wortendie nunmehr deni Herrn Reichsrathsdelegirten so mitzliebige Deutung geben miissen. Oder sollte man dem Sinne jener Rede die Gewalt anthun, zu behaupten, Herr Svetec ftmpathisire mit der ftrengeren Kriminalisti! nnserer Tage und nicht mit der niitben Aussassung der ©erichte in alten Zei-ten ? Allerdings kann Herr Svetec die Originalitat jener Anschanung stir sich nicht in Anspruch nehtiten, denn die slovenische Presie hat ja schon vor ihm die Jeschza-Affaire als eine blos durch Parteigehassigkeit zu einer Wichtigkeit hinaufgeschraubte Lappalie darzu-stellen versucht. Uebrigens patzt jene Benrtheilnng ganz in den Gedankenkreis des Herrn Svetec, in ben er uns dann und wann bet seinett offentlichen Reden einen Einblick gcstattet. Es ift ganz natiirlich, datz ein Rcichsrathsabgeordnetcr, der die Prager Exzesie, ivelche die Verhangung des BelagerungSzustandes zur Folge hatten, nach der Rechnung der Prager Glaserer fiir die Reparatnr zerbrochener Fensterscheiben taxirt hat, anch iiber die Jeschza-Affaire nur eine sehr kinv-liche Anschauung hegen konnte. — (Die Kleinkinderbewahranstalt) feierte gestern um 10 Uhr Vormittags das allerhochste GeburtSfest Sr. Majestat unfercs allergnadigsten Kaisers Franz Joseph des Ersten und versammelte nahe an 200 Kinder in der Anstalt, von wo fie paarweise in die St. Florianskirche gesiihrt wnrden und den Hoch-altar umgaben, an dem der Stadtpsarrer von St. Jakob Herr Gustav K o st l als Direktor das heilige Metz-opser zelebrirte und welchem die p. t. Schutzfrauen und viele Andachlige beiwohnten. Nach dein Gottesdienste in die festlich geschmuckten Lokalitaten zuriickgekehrt, wurde von den Kindern zuerst das Gebet um die Erhaltuug des geliebten Landesvaters abgehalten und von denselben die Bolkshymne gesungen. Hieraus wurden an mehrere Kinder kurze Fragen in der Religion, im Zahlen und Kopsrechnen gestellt, die sic mit Unbe-sangenheit richtig beautworteten, sowie anch die zahlreich ausgelegten Hakel- und Strickarbeiten die Ansmerksamkeit der Anwesenden auf sich zogeu und von der Opfer-willigkeit der p. t. Schutzfrauen, welche die Wolle hiezn spendeten, sowie von deni Eiser der kleinen Madchen fiir diese taglich vierstitndige und forgfaltig geleitete Beschcistiguug Zeugnitz gaben. Zum Schlusse wurden alle Kinder mit Weihbrot betheilt. Der Herr k. k. Lan-desprasident Conrad von EybeSseld beehrte diese Festlichkeit mit seiner Anwesenheit, zu der auch der Herr k. k. Landesschnlrath Dr. Anton J a r z und der Herr Burgermeister Dr. S u p p a n erschienen waren und die bei allen Gonnern und Wohlthatern diefer Anstalt den besten Eindruck zurucklietz. Witterung. Laibach, 18. August. Morgcnnebel. Vormittag theilweise Ausheiteruug, fpater Gewitterwolkeu, ^Itachmiltag Nordost miitzig. Warme: Morgens 6 Uhr + 10.6”, Nachm. 2 Uhr + 17.2' (1868 + 17.6«; 1867 20.9“.) Barometer: 327.90'". Das gestrige Tagesmittel der Warme + 13.9°, um 1.3" unter dem Normale. Angekommene Fremde. Am 17. August. 8tied* Wien. Richter, Kaufmanu, Niiruberg — Conte Giacobazzi, Hentschel und Meschel, Kaufl., Wien. — Becker, Maschinensabrikant, Wr.-Neustadt. — Wach, k. k. Professor, Pilseu. — Lotoschinsky, Direktor, Triest. — f e. Exzellenz Graf Auersperg, Geheimer Rath, und Frau erne, Kaufmaunsgattin, Graz. Elefant. Belland, Rudolfswerth. — Kermavner, Professor, Czernovitz. — Machnic, Triest. — Desauer und Kern, Kaufl., Tausig, Popper und Dr. Jenko, Wien. — Cadore, Billach. — Kokail, Lehrer, 9teumarftl. — Laalmann, Kaufmanu Berlin. — Treumaun, Bamberg. — Bloch, Paris. — Resch, Pfarrer, Mottling. — Fritz, Jugeuieur, Ober - Oesterreich. — Trenmann, Kansm, Briinn. — Pollack, Dechant, Haselbach. Berstorbene. Den 17. August. Dem Herrn Johann Komar, Gast-geber und Hausbescher, sein Kiiiv Johanna, alt 11 Mouate 16 Tage, in der Krakauvorstadt Sir. 4 an der Abzehrnng. Marktbrrichtr. jtrninburfl, 16. August. Aus dem hentigen Markte find erschienen: 120 Wageu mit Getreide, 9 Wagen mit Heu und Stroh, 17 Wagen mit Holz, 5 Wagen mit Zwiebeln und 80 Stitck Schweine von 12 bis 22 kr. pr. Pfd. Lurchschnittsprcise. fl. kr. fl- kr. Weizett pr. Metzen 4 90 Butter pr. Pfund . — Korn 3 — (£ier pr. Stitck 24 Gerste „ — — Milch pr. Matz — 10 Safer „ 2 26 Rindfleisch pr. Pfd. 21 Halbsrucht „ 3 30 Kalbfleisch 23 Heiden „ 2 80 Schweinefleisch „ — Hirse „ 2 85 Schbpsensleisch „ 15 Kukurutz „ 3 — Hahndel pr. Stiick . 26 Erdapsel „ — — Taubeu „ 11 Liusen „ — — Heu pr. Centner . 1 20 Erbsen „ — — «troh „ 45 Fisolen „ 3 20 Holz, harteS, pr. Sift. 5 20 Rtiidsschmalz pr. Pfd. — 50 — weiches, 3 80 Schweineschmalz „ — 35 Wein, rother, pr. Speck, frisch „ — 33 Eimer . . . , — — Speck, gerauchert, „ — — a 1 — Gedenktafel fiber die am 20. August 1869 stattfindenden Lizitationrn. 1. Debevc'sche Real, Brezovza, 2112 ft., BG. Ober-laibach. — 1. Suppan'sche Real., St. Anna, 2542 ft., BG. Neumarktl. — 1. Pafii’jdic Real., Sodersic, 4351 fl., BG. Reifniz. — 2. Maier'iche Real., Krainburg. BG. Krain-bnrg. — 3. Feilb. Hocevar'sche Real., Primsthal, BG. Treffen. Vrledtguug: Landesgerichtsrathsstelle 6cim Landes^ gerichte Graz. 1600 (2000) fl. Binnen vier Wochen beim LandesgerichtsPrasidium Graz. Wiener BSrse vom 17. August. Btaatefonds. ffletb Ware bperc. often. Wahr. . — bto. Rente, iist.Pa«. «2.70 62.70 bto. bto. oft.in@il6. 71.90 7Ž___ Lose eon 1854 . . . 1.2.50 98.— Lose von I860, ganje loi.— i 101.20 Sole BON I860, Ftinft. 103.50 103.75 Priimiensch. v. 1864 . 124.20 124.40 Qrundentl.-Obl. \ Steiermark )U5pCt. 02.75 93.50 Kiirnten, Stain u. KLstenland 6 „ | 86.— 94. Ungarn. . ju5 „ j 81.—1 81,50 Stoat.U. ©laO. 5 „ ! 82.75! 83.50 ©iebenbiitg. „ 5 „ 80.— 80.50 Aotlen. I Hationalbanl . . . 765,—'767.— Srcbitanflalt . . . 308.— 308.20 N. d. E«c°mpte-Ges. 923,—>26.--Anglo-dliert. Bank . 384.—>95,— Oest. Bobencteb.-A. . 814.- 316.— Ocst. Hypoth.-Bank.107.- 108.— Strict. Eicompt.-Lk. 270.— Saif. Fetd.-Notbb. ,| 2300 Siibbahn-Gesellsch. . 272.60 Sail. Elisabcth-Bahn. 193.50 Larl-Lubwig-Bahn i272.— Siebenb. Eilenbabn .178.50 Sais. Franz-Jo|e|^b. .187.25 Riinfl.=8atc|ct L.-B. 190.-AlsLlb-giLM. Bahn . 179.25 Pfandbrlefe. ! ifiation. 8.3B.ecrlo«b.' 94.80 Ung. Bob.-Ctebitanft.! 92.— Allg.iist.Bob.-Cteblt. 109.— bto. in 330. tilcdcr HanShaltung, denn sie cricttv* tcrt die Arbeit und gibt 3ett zur Erholung. Tie bcsten Nahmafchincn bei Woschnagg. Aus meiner Reise durch Deutsch' land Habe ich es mit bclonderS angelegen sein laffen, mid) mit den renommirtesten Hausern in Berbindung zu setzen; es ift mit dies vollkommen gelun-gen und ich bin nun in ter Sage, den p. t. Kausetn mil ten votzilglichsten Nahniaschinen 3it seht billigeu Pteisen zu bieiten- Otiginal-Howe, ametikanische Gtovet Backet zu fl. 100, Wheeler & Wilson von fl. 70 an, Wilson und Gibbs, Handmaschinen gut und billig. Entsprechende Garanne wird qeleistet. Unterricht leicht und gratis. ProbcarbeiteN und Zeichnungen aus Verlangen. Niihmaschinnadeln. Lele, Tpulzwirne und Seine in allen Farben und Starken find vorrathig. 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Biliary Ac Ivomp. fjauptDcimt fiir -lvruiit bei (218—5) Josef Karinger in Laibach. besonders fiir Kiichen uneiU-behrlich, wird auf Zuckerpapier aufgetrageu und an einen geeigneien Platz gelegt oder ein Spagat bestrichen und durckl vie Kiiche gezogen; die Fliegen bleiben kleben, daher kcine in das Kvchgeschirr siillt. 1 Tiegel 'I, Pfd. 25 kr., •/. Pfd. 40 kr., '/. Pfd. 60 kr., '/. Pfd. 80 kr. Motten- und Wanzen-Tinktur, tibertrifft alle bisher im Handel vorkommenden Tinkturen; die MLbeln werden damit bestrichen, wodurch das Ungezie" fer veruichiet wird. Den grbtzeren Etablissenients werden wit grbtzter Bereitwilligkeit Proben zngesandt, um sich von der Wirkuug zu iiberzeugeu. 1 Flakon ‘/$ Seidel 30 kr. 1 „ */, .. 35 kr. 1 „ 1 60 kr. Kuchen-Schwaben Pulver -w>r» zur Vertilguug derselbeu ein Purr6 gemacht und auf P"' pier dick aufgetrageu. 1 Packet, klein 22 kr. — grotzer 44 kr. Jnsektenpulver-Luftdruck Ma- fcbittc. 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