?W>»t str M" MMM Mq. Mr. IIA» 18 MvvOM^Or t8E8» v» IahrgavA DK .«°rdm«»r Stiliii, « «ischeiii, Mii «onnl»«, Miitwo« im» Sttlt-g. Pieise - slir «ardur«: ««n,jäh,i» S halbjäh»- » fi., »lerteliihri« l fl. »« ki slTsulkll»«» IN» Hau» monatlich Iv tr. — mit Postversenduna: s.anzjährig 8fl., halbjährig 4fl., vierteljährig 2fl. Die rin Mal gespaltene Earmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung __mit Iv. bei zweimaliger m»t 1b, bei dreimaliger m t Lv kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 8l) kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Zur ^Il'ichichti' i)e-; Tage:». Dcr ginanzminister gedenkt, dem Reichsrathe beim Bieder. zusnMMntrilt nach dkM Schluße der Dtleq.iljontn seinen Gntivurs über die Ltenerresorm vorzulegen. Holie Zeit ist e» wahrlich, dirse nur »u lange jcho» vcrzktlelte Reform — und zivar gründlich — durchzu» sübren. Alle Wklt ist darüb.r eiltig. und doch kommt man seit Jahren über di? bloßen Anlause nicht liinau?. StegiclUttg und ReichSrath mögen dar.'n d.nken. dah die Steu'rerliötiungtn. welche im Juni d. Z. nicht ohne vitlsachcn Widerspruch inS Leigend. nachdentend auf eine lan^je Weile, dann dauer beschränkt, z. V. angibt, fir solle nur drei Iah« lvahktn. Der Prämien Unterschied ist ein höchst bedeutender. Nehmen wir den Ber-ficherten 30 Jahre alt an. so bezahlt er mit unl>cschrciiiktkr BerficherungS. dauer nach durchschnittlicher B-rechnuNj; t^er unS vorliegenden labrllen Verschirdener BersicherungSj^ssellschaften für 1l)v0 sl. Bersichttun,^Sl)etrtig jährlich 23—24 sl. bei eiiter BerslcherungSdauer von nur orci Iahren aber jährlich nur 14—1ö , fl. Damit ober ist die vortheilhaste Anwendung der betreffenden Prämientk' belle noch nicht erschöpft. Es kommt bei Darltih,« nicht selten vor. daß sie in Raten abgezahlt werden: in solchen Aallen vermindert sich sonach der Schuldbetra,, von Zahr zu Jahr und liei der Ticherstellung durch eine Lebensverficheruug erscheint der Wunsch der Parteien ganz gerechtfertigt, wie bei dem sich jährlich vermindernden Schuldenbetrai^e. auch jährlich den versicherten Btlrag vermindert zu sehen. Unsere oberivähnte ttomlnnation gibt die Mittel zur Realisuung dieses WunschcS an tie Hand. Auf Grund der Tabelle für kurze BersickeruNj^sdauer läßt man ein nach und nach abnehmendcS Kapital versichern, etwa in folg,nt'er Art. Wir nehmen dos Alter wieder mit 30 J ähren nn; der Schuldbetrag ist fl. 10l10 und vermindert sich jährlich mn fl. 10t> ; es ist d,mn«ch d.,S Kapital fallend mit fl. 1000. fl. 900. fl. 800 u. s. f.. das Alter hingegen steigend mit 30. 3t. 32 u. s. f. zu uchmtli. Zur Klarheit des Bildes müsien wir nun hirr wieder die Ziffer zu Hilse nehmen Die Prämien würden sich nach durchschnittlicher Berechnung der Ansätze verschiedener Assekuranz« Kompagnien, wie sol^t. steilen: 1. Jahr fl. 1V00 Versicherungsbetrag, fl. 14 40 Prämie; 2. „ „ 900 „ „ 1332 „ 3. .. S00 „ „ 1216 4..... 700 „ 1092 ü. „ „ 600 „ „ 946 „ u. j. f.. so daß für die 10 Jahre eine Prämien Ausgabe von fl. 8ö ge-»ugt. während nach der Ablebensversicherung mit nicht l>egrenzter Dauel die Prämie durch zehn Jahre beiläufii, fl. 239 betragen hätte. — Welche Bortheüe die Möglichkeit eines derartigen BerfichcrungsabschlusseS bietet, das in allen möglichen Einzelheitkn zu erörtern, übersteigl die uns hier gestellte Aufgabe. Wir machen nur aufmerksam, t'aß dadurch der Unbe-mlttelte. sonst ganz Kreditunfähitie zu Kredit gelangt auf die reelste Weise; wir machen aufmerkjam. ivelcher Segen für de-, LanSivirth, sür den kleinen Industriellen in einer solchen Ermögl'chuNi, der K 'pitalSbeschaffung liegt. Manches sonst nicht Ausführbare wird dadurch realisirt. reali« s»rt Mit Kosten, die in keinem Verhältnisse zu den ttivaigen Erfolge» eines »vohldurchdachten Unternehmens stehen. DaS sonst tljeure Kapital »vird ivohlfeil, weil man eine Hypothek bieten kann in der LebenSver-ftcherung. Ein Beiveis für die Wahrheit dieser Behoupt»n.t ist. daß be-reitS verschiedene Sparkaffen. diese Muster der äußersten Borsicht, welche nur auf lie^tende Äuter darleihen. LebentversicherungS Polizzen solider Anstalten als ganz geniii;endeS Pfand annehmen. Besprechend die AblebcnSversicherung wollen «vir fert'er aufmerksam machen, daß eS auch ermöglicht ist. für Versicherungen auf das tvann immer erfolgende Ableben der Partei nur durch eine beschränkte Reihe von Jahren einzuzahlen. Gleichviel, ob dann der Tol» innerhalb dieser Jahre oder später eintritt, die Bersichernngsanstalt ist hastbur sür den versicherten Betrag. Personen, tvelche sich eines größeren Erwerbes er-freuen, der augenblicklich ihnen eine beträchtlichere itr'parn s; gestattet, ohne daß sie ober hoffm können, daß dieS so gut fortgehen werde, dürften diese Versicherungsait besonders annehmbar finden. Sie zahlen z. B erhob er sich und fasite: „Feodor, das irirst ihn nieder. Der Kalserin Htrz ist zu gütig. alS daß sie um dieS verbrechen Oriosss wissen könnte, er hat sie getäuscht. Um drn Beioei» ihr vor Augen zu stellen, muß man vor Allem die Kerker der hiesigen Festung untersuchen. Finden »vir Katinka Tarakanoff daselbst, ist Otloff gestürzt. Diese Untersuchung sri Dein Werk, ich »verde Dir die kaiserliche Erlaubniß dazu verschaffen. Für jetzt lebe wohl. Daß Du schweigst, dasür bürgt mir Deine Freundschaft für mich." Als der junge Kürst sich allein sah. streckte er beide Arme zum Himmel empor nud rief aus Voller Seele; „Jetzt ist eS an Dir. Du atttviffender Gott, ein unmenschliches Bribrechen zu enthüllen t" — In seinem Gtdächtniß knüpslen sich ztvei Bilder der Erinncrun.^ fest an ein» ander: Katinka's Schönheit und d.r Anblick ihres Wahnsinnes. Wenn es ihm gelang. Kunde von ihr zu erlangen, dann war eS möglich, daß die Partei, t^er ,r angehörte, in der besreiten Unglücklichen das Mittel errricht hatte. Katharina II. die Nichtrufsin vom Throne zu stoßen, und als Feodor sich in diesen Gedanken vertiefle. färbte eine t»lühcnd« Rötl»e sein bleiches Angesicht. Die reiche Phantasie dieses jungen Fürsten klammerte sich schnell mit taujend Hoffnungen an die ihm als einzig's Idol sitnes StrebenS vorschivrbcnde Ieee. drm regierenden KaiseiHause Roma-notv einen Todesstoß zu versetzen, die Schmach, die durch den großen Car Peter seinem sürstlichen Geschlechte angetlzan wordrn nar, zu rächen im Untergänge der Nachfolger desselben auf t'em Throne. Für die Erreichung dieses ihn belchäfligkndkn RacheplaneS ,.ab eS w viele Mög-lichkeilen. unter welchen daS Beivußtsein. daß die ivahlen Altrussen mit tiefem Groll auf Katharina II. die einem sremden Volts entsprossene Kaiserin, blickten und geiviß nicht säumig sun würden, lvenn es galt, fie und ihr Haus ouS der Liste der Regierenden, vielleicht gar der Lebenden zu streichen. Dir Hof Katharinas bot zu jener Zeit daS sonderbarste Schauspiel. Potemkin war in ollem Ernste für die Kaiserin zu einer so riesenhaften Leidenlchtist erglüht, daß nmn zuweilen an seinem Verstände zweiselte. Katharina, damals schon 4L Jahre alt. ivar noch eine so schöne Frau, daß die russischen Poeten in den schmeichelhasteften Gedichten über sie sich ergoßen. Sie tvar eine Frau von mittlerem aber vollem Wüchse, ihre ein durch 20 Jahre, oder IS. 10. Ü Jahre, ja sie können ein für allemal einzahlen, die Versorgung von lleberlebenden mit einem Schlage abthun. Ettvas sehr Beliebtes ist die sogenannte gegenseitige AblebenSver-slcherung ; sie tvird von Ehclenten seljr gerne genommen und ist auch wohl für sie erdacht worden, tvenngleich sie auch für andere Perfonei» anwendbar ist. Sehr richtig tvurde bereits von anderer Seite darauf hin« gewiesen, daß oft in einem Geschäfte die Thätigkeit der Frau ein mächtiger Faktor ist; sie repräsentirt in ihrem Walten ein Kapital, auf welches hin mancher Kredit gewährt wird, der mit ihrem Ableben erlischt; der Mann allein bietet oft in den Augen der Geschäfsteute nicht mehr jene volle Sicherheit, welche das Wirken zu Zweien in sich faßte Wie es mit dem Kredit der grauen zumeist beschaffen ist ivenn der Mann stirbt, dos ist ohnedies in aller Welt Mnnde — er tvird getvöhnlich als Rull gerechnet Gariz anders stellt sich hingegen die Sachlage, wenn gegen die ablebende Person ein neues Stück Kapital eintritt, ge viffermaßen ein Ersatz für das-jenige. was durch die Thätigkeit des Verstorbenen repräsentirt ivar. da bleibt Kredit. Vertranen ungeschmälert; denn daS versicherte ausbezahlte Kapiial gibt ja n ne Sicherheit. Das ist die ganz geschäftliche Seite. Wir Menschen sind jedoch auch noä» etlvaS Besseres. alS bloße Rechett' ziffeen. Mit nnseretn Scheidt» aus der Familie lasten »vir im Kreise der llttseren rine große, schu erzliche Lücke zurück. Was »vir da wirkten durch unsere Liebe, unsere Sorgfalt. daS fällt nun Mtethlingen zu — sie muffen unser Amt übernehmen; diese aber haben kein Herz dafür, wir »nnff n sie dingen sür Lohn und so sorgen wir denn durch die Ab-lebenSversicherung, daß weuigstens unsere realen Lhaten auch nach unserem AblebtN von Ander,n fortgefetzt iverden. daß über den sonst sich selbst überlassenrn Kindern un Auge ivacht daß dit V rwahrlosung nicht Platz greift. Freilich tvild das Alles, und zwar in noch höherem Grade ge. leistet, ivenn Jedes — sowohl Mann als gran — eine besondere Ab-lebensversicherun.» nimmt, denn es kommt dann zweimal der affekurirte Betrag zur AuSziljlnng t einmal. Ivenn der Ma»»ii. das zioeitemal. Ivenn die Fean stirbt und »veffen Verbälinisse die Zeichnung zlveier getrennten Polizzen geftatt.n. der sollte nicht auf dopp lte Wohlthat verzichten. Wem aber dies nicht erinögiicht »st. dem bietet die in Rede stehende gege»,. stilige Versicherung einen AnSweg; sie ist. möchten wir sagen, ein wechselseitiges Testament im Wcge der Affckuranz. DieRatur der Sache bedint^t selbstveritändlich eil»e niedrigere Präini« als für zwei Polizzen, also auch zwei veisl^verte Beträge — zu zahlen n>äre; und es »st ebenso iin Wesen des Ganzo»natcn sich beioegten. und dem Donnerbrausen der am Palast vorüberströmenden entseffelten Ne»va. die aus großen und mächtigen Wogen geivaltige Eisschollen auS dem Ladogasee einherwälzte und mit rvildem Drange ihre User überfluthete. Undurchdringliches Dunkel tvar mit der Nacht niedergesunken, unheimlich raffelte der laue auflösende Südiveststurm durch die Lüste t»nd peitschte die übertretende Waffermaffe so heftig von den Ufern ins Land, daß bald der niedere rechte Theil Petersburgs, genannt die Petersburger Seite, ganz überströmt n>urde. Plötzlich trachten die Kanonen der auf der genannten Seite den» Kaiserpalast schief über gelegenen Festung, die Petersburg, durch die Nacht, ein Zeichen, daß die Wassergesahr wachse; aber unter dem Geräusch der lieblichen Ballmusik miltierte sich der Eindruck dieses Signals der großen Vemischtt Rachrichttn. (Amerikanischt Staatsschuld) Dtr Schaj^sekretcir hat seimn Ausweis über die Staatsschulden der Berriuigten Staaten ver» öffkktlicht. Derselbe zeigt, daß die Gesammtschuld am 1 d. M. 2.64l.0v0.00v Dollar betrug, eine Abnahme von vier Millionen Dollars während des vergangenen Monat». Die Glnnahrnen ül^erstiegen die Au»« gaben um sieben Millionen Dollar. (Gegen die siebenden Heere.) Nach dt» Bercchnungen des ausgezeichnetrn Statistikers Aolb belaufen sich die Kosten der stehenden Heere in Enropa jährlich aus 78V Millionen Thaler oder 1170 Millionen Guldin. Bedenkt man aber strner, daß jeder Soldat vo» den S Mlttlvnen. ivklche die stkhende HrercSmasle bilden, täglich nur Thaler oder 75 Kreuzer verdienen könnte, so erjübt sich, dc.ß drr Cntgang an Arbeitsverdienst täglich auch mindestens 1 Million Thaler ausmacht. Zieht man noch die Einbuße an der Arbeit von mindestens 300.000 Kavallelie». Artillerie- und Fuhrwesciipsekden in Betracht, so eihält man außer jenen unmittelbar ausgegebenen 780 Millionen Thalern noch einen enlgangencn Arl»eitsverdienst von 3b0 Millionen, also zusammen jährlich eine aus unproduktive, ja im Grunde der Zerstörung gewidmete Zwecke verwendete Summe von 1130 Millionen Thalern oder 169S Millionen Gulden. Unter dem durch die stehenden Heere verursachten Ausfall in der europäischea Kapitalbildung leid«! aber Nienianv in böserem Grade als die arbeitenden Klaffen. Denn Ueberfluß und !^'iltigteit der Kapitalien heißt Bervielfültignng der Unternehmungen. Zunahme die» ser Nachfrage nach Arbeitern und folglich Steigen d>s Ärbeitslotznes. Wenn nun schon trotz der Krige und der stthenden Heere die Kapitalien Europas sich in so bed.uteudem Maße ansammeln tonnten, ivaS würde erst geschehen, ivenn die Summen, die jährlich erspart werden, auf srucht-bringende Zwecke verwendet würden? Alltiemeine Leichiigkeit de» Ber-dienst s. erhöhte Zufriedenheit und Bcfriedignng unter allen Voitsklafsen wäre die natürliche Folge davon. Bis j'pt ist die Zunahme del Kapitalien mehr der tliegeriichni Seite der ft.'a?llchkn Tbätigkeit zustute gekommen; wann weiden die. Völker so weit vorgeschrittln sem. um die Früchte ihres Fleißes in Frieden zu genießen?" (Spanien.)- Auf die Adresse, welche die deutschen Rcpublit.!ner in London an das spanische Volt gerichtet, hat Orenje. der ziveiund-siebzigjährige Hauptführer der republikanischen Partei Spaniens, in einem Schreiben an Karl Blind geantivortet; er sagt u. A : Wir Alte danken Ihnen aufrichtig für die geäußerten edlen FrriheitSwünsche. Seien Sie mit Ihren Feeunden überzeugt, daß »vir keinen Augenblick aulhören werden, den Grundsatz der Vundes-N'publick zu vertheidige« — mein leuchtendes Borbild seit der Erhebung Rlego's im Jahre 1820. gegen das die Diplomatie aller Fürsten stets f indselich ausgetrettl» ist. El»»en Gruß allen Ihren dentscheu Gestittlungsgenossen." (Erziehungswesen.) In Wien hat stch ein „Bolkserziehungs. Verein" gebildet, der sich auf die Lösung praktischer Aufgaben beschränkt. Der Birein will zn diesem Zwecke mit der Gründung von Kindergärten be-ftinnen und dann besonders die Ausbildung von Erzieberiunen. prak-tlschtN Kinderivärt.rinnen. Verbesserung der Bewahranstallen - - ins Auge saßen. Marburger Berichte. (Rettung aus Todesgefahr.) Joseph Eder. Fleischer, geselle aus Schtvechat. ersuchte am 14 November Abends 9 Uhr den Noth Tausender von der Fluth Heimgesuchten, die jetzt in tiefer Nacht mit den Wellen um Hab und Leben kämpften. Die Kais'rin hatte sich aus die Dauer weniger Minute«^ aus den Mnzenden Käumen entfernt und als fle wieder eintrat, rief einer ihrer Page« den Generallieutenant Potemkin zu ihr. „AltLstndrowitsch." sprach Katharina gütig, „die Kanonen der Festung dabtN mich an Deine Bitte, die Untersuchung der Gefängniffe betreffend, erinnert. Hier, nimm dies Blatt, es ist der Befehl, dem Borzeiger des« selben jedes Gefänguiß ohne Widerrede tur Untersuch»^ zu öffnen War es nicht der junge Fürst Gagarin. den Du ftr diese Mission ganz geeignet mir nknntesi?" „So ist es. meine Gebieterin und Kaiserin!" rief Potemkin. ..Feodor Gagarin" ^Du hättest, glaube ich, keine bessere Wahl treffen können. Feodor Gagarin schein» zu Werken der Barmherzigkeit geschaffen, ich wette, er hat nie gelächelt, er ist ein Melancholiker und er soll ein stiller junger Mann sein, sagt man . . . nun. gib ihm dies Blatt, ich harre auf den Bericht, den er bringen wird. Eile. Potemkin." Wenige Minuten später war der Befehl der Kaiserin, der ihm die festen Schlöffer der Gefängnisse öffnen sollte, in den Händen des jungen Fürsten. „W'nn der Morgen graut, soll mich ein Fahrzeug über die Neiva nach der Festung tragen." versicherte er Potemkin; „finde ich die Unglückliche, dann wehe dem Unmenschen Orloff l" Potemkin verließ mit der Hoffnung, seinen Feind Alexis Orloff aus der Gunst der Kaiserin zu verdrängen, den still und in sich gekehrt der Ballfreude zuschauenden Feodor Gagarin und trat, durch einen kleinen Nebensaal gehend, an eins der reich ausgestatteten Büffets, wo man ihm urrief. eine Flasche Champagner auf's Wohl der Kaiserin mit zu leeren. Dieser Anfforderung tonnte er nicht ausweichen. Eine Gesellschaft vornehmer Offiziere hatte sich an diesem Büffet versammelt, der Rebensaft batte bereits die Herren in Hitze gebracht, die Worte wurden nicht mehr abgewogen, da die Zuugen frei geworden ivaren. (Schluß folgt.) Müller zu Gangelsbach um ein Nachtlager; es wurde ihm jedoch abge-schlag,en und er ging am Ufer des Stromes weiter. Des Weges nicht kundig, stürzte Eder in das Wasser: auf seinen Ruf sandte der Grund-besitzer Franz Dressel in Brunildorf zwei Knechte (Joseph Offim und Johann Ploi) mit einem Nachen zu Hilfe. Die Rettung gelang und »vurde Eder in Dreffels Hause Verpflegt, bis er sich zur Weiterreise gestärkt hatte. (M ä n n e rg e s a ng ve r e i n.) Der Rechenschaftsbericht deS Män-uergesangvereins über daS abgelaufene Jahr ist von der letzten Haupt-Versammlung genehmigt ivordeu. Drei Kränzchen. 3 Liedertafeln. 2 Faschingsunterhaltungetl. 1 Sängerfahrt, die Veranstaltung des dritten steiermärkischen Eängerfestes zeugen vo» rühriger Thätigkeit. Außerdem ivurden 2 Hauptversammlungen und 4 Bereinsversammlnngen abgehalten, ferner 17 Sitzungen der BereinSleitung. 3 Sitzungen des Siebtneraus-schusses zur Borberathung über die Grundzüge des Sängcrfestes und waren die Mitglieder in den Sitzungen des Festausschusses und den Abtheilungen deSlelben beschäftigt. Im Archive bsfindtn sich 389 Schrist« stücke (64 aus dem verflossenen Jahre) — im Notenarchive 31k Nummern (39 aus dcin Jahre 1868) Die Za!)l der ausübenden Mitglieder beträgt 44, jene der unterstützkndeu 199: Eljrenmitglieder gibt es 7. Die Einnahmen bcliefen jlch aus 1564 fl. 92 kr. (Kassarest vom Iahee 1867: 369 fl. 89 kr.. Beiträge der unt»rstützenden Mitglieder 548 st., Beiträge der ausübenden 86 fl. 40 kr.. Bundesbeiträge 8 fl. 80 kr.. ClntrittSgebühren der neuen Miigüedcr 11 fl.. Einnahme von Kränzchen und Liedertafeln 68 fl. Bertauf der Sängerzeichen 9 fl. 26 kr., Ber.-zinsung der versügbaren Kasse 27 fl. 65 tr.. Erträgniß des Bundesfeftes als Geschenk 414 fl. 74 tr. Verschiedene kleinere Vinnahmen 21 st. 2K tr.) Au»geiltl)cn wurden 773 fl. 32 kr. (ZiNs sür das Bereinslokal 130 fl. Mnsikulien 79 fl 59 kr.. Drucksachen 46 fl.. Ehormeister Brava 30 st.. Aestessen von 31 Mitgliedern 31 fl.. Sängerausflug nach Leibnitz 49 fl. 12 kr.. Bsleuchlu«gSge.,rnstände 63 fl. 92 kr.. Brennholz 9 st. 10 kr.. Musik b^i Konzerten und Kränzchen 139 fl.. Bereinsdiener 48 st., kleinere 'AuS.iabkN v rschiedener Ar» 147 fl. 59 kr.) Der Berein befitzt ein baa-res Vermögen von 791 fl. 60 kr. und an Werthpopieren eine Öbliga« tion im Bttraz'.e V0i» 100 fl . sowie ein Einlagebüchlein des Marbneger LotlerieeffektenvereinS im Werthe von 65 st. (S ch aubübn r.) Mit dem romantischen Schauspiele: „Robert der Tclisel" liat die Leitung uiijerer Bühne einen ganz entschiedenen Mißgriff gethan. Die Zeit der Raupachschen Kunstrichtung ist lange schon vorüber und fordern wir dichterische Wahrheit — wollen wir dem Helden des Schauspiels erschüttert aber nicht angewidert, ime „Robett dem Büßer", gegenüberstehen. Die Aufführung ließ die Mängel des Wertes noch mehr hervortreten. Einzelne Leistungen ivaren befriedigend ; allein es fehlte am Zufaminenwirken und spitlten di, „Soldaten. Räuber, und Bolk" durch ihre geringe Anzahl eine gar zn klägliche Rolle. (Rechenschaftsbericht über die Verhandlungen des Landtages.) In der Wählerversammlung, die am 15. d. M. im Kartin'schen Saale statigrfiinden. berichtete der Abgeordnete für Marburg. Herr griel'rich Brandstätter. über die Thätigkeit des Landtages im All-gemeinen, über seine Betheiligung an den Verhandlungen insbesondere. Der Redner sagte u. A.. er habe, als er flch um die Stimmen beworben, den Grundsatz aufgestellt, daß der Vertreter mit seinen Wählern in Ver-bindnng bleiben müsse — daß er den Willen derselben zu erforschen habe und seine Stelle nur so lange behalten dürfe, als seine An. schauuugen mit jenen der Wähler übereinstimmen. Er beleuchtete kritisch die Borgänge im Landtage, beklagte, daß die Droh«»ge.n der Regierung in Betreff des Tchulgejel^es verfangen haben. Manche Gesetze werden dem Land zum Heile gleichen, andere hingegen werde die Praxis nicht rechtfertigen Die seindsrlige Haltung der nationalen Gegner im Landtage sei zu bedauern und sei zu rügen, daß entgegen der Bewegung für die konfessionellen Gesetze, wider dieselben geheim oder mit unredlichen Mit. teln gewirkt worden. Als gutes Zeichen müsse aber das sriedliche Z«. sammenleben der Deutschen uud Slovenen ungeachtet gewisser Hetzereien begrüßt werden. Nachdem Herr Brandstätter noch gegen die Lostrea»uogs-gelüste stch erklärt hatte, bat er schließlich, in der Versommlung oder i» der Presse anfragen zu wollen, falls die Wähler hinsichtlich der laadtäglichen Verhandlungen oder des Rechenschaftsberichtes etivas unrichtig ge-funden. Eine voltSthümliche Regierung und wahre Bertrltung der In-tereffen haben wir anzustreben. Die Betheiligung am öffentlichen Leben sei nothivendig. damit der Abgeordnete wisse, ob seine Wähler zu ihn stehen ob er der Regierung gegenüber die Meinung des Volkes ver-trete. Herr Brandstätter schloß seine Rede nach einer Dauer von sieben Viertelstunden unter Beisallsrufrn der Versammlung. (Vom S opl, i e npl atze.) Das Automatentheater auf dem Sophienplatze ist zivar nur eine bescheidene Bretterbude Uk^d bescheiden ist auch der Eigenthümer und scin einlad ndes Wort. Möge das Publikum aber nicht theilnatim^loS. »vie gewöhnlich vorübergehen. Der Besitzer, der nie einen Schulunterricht genösse»,, hat dleir Fi.tnren alle selbst ge-schnitzt: mannigf.,ltig. sinnreich und llbensivahr. wie sich dieselben dem Blicke de« Beschauers darstellen, überraschen sie jeden. Den Frauen und d»r Kinderivcit. der wir selten eiu so entsprechendes Vergnügen zu bieten im Stande sind, wollen loir den Besuch ganz besonders empfohlen haben. Letzte Post. D»r fkr 18«« um »i»r Milli»«» mehr, als der Vvranfchlag betragen. An Zreiherrn von Be»st soll in der nagartschen Delegati»n wegen der rumänischen Umtriebe eine Anfrage gestellt werden. Briefe» aus Madrid zufolge haben die Behörde» »s» Mureia die Republik a usger«fen. Gtagesa>dt. Kit l». l». priv. östtrr. Hypothekeii-Vliiilt ia Wica (Wipplingerstraße Rr. 3tzt».«escllsch-st. "" Daß nächste Gchießen findet Donnerstag den 19. November statt. Kircheweill-Lizitatlo«. Am BS. November werden loeo Taring IS Startin neue Weine (1868er) sammt Gebinde lizitando hintangegeben. (709 Saht «702. Läilxt. Vom t. k. Bezirks-Gerichte Marburg wird hiermit der Frau Maria Sketh bekannt gegeben: GS habe wider fle Herr Ferdin. Kolletntg in Marburg bei diesem Gerichte eine Klage wegen schuldiger t07 fl. 10 kr. öst. W. eingebracht und sei hierüber znr G.-O.-mäßigen mündlichen Verhandluug die Tag^ sahung auf den l 5. Dezember lSKS Vormittag 9 Uhr hiergerichtS angeordnet worden. Nachdem nnn der Aufenthalt der Geklagten dem Gerichte unbekannt ist, wurde für dieselbe der hierortige Notar Herr Dr. Franz Radey als Kurator abZenti» aufgestellt, mit welchem, wenn Geklagte nicht selbst rechtzeitig zum Vorschein kommen sollte, die Rechtssache verhandelt und sonach erkannt werden wird, waS Rechtens ist. K. k. Bezirks-Gericht Marburg am lt. September 1868. ^ndem ich für daS mir bisher geschenkte Wohlwollen meinen verehrten Kunden verbindlichst danke, mache htemlt gleichzeitig bekannt, das ich mein Holz- u«d Etei«tohle«.Magazi» in der Nähe deS Bahnhofes nnter der Kaffeefabrik verlegt habe uud bemüht sein werde, allen Anforderungen von Tischler- n. Bauhölzern zu entsprechen. Ferner ist auf dem Lager: nngeschwemmteS trockenes 18^^ Buchenholz » « 36'" « " »» 18'" Fichtenholz Stück-, Würfel- nnd GrieS-Glanzsteinkohlen anS Krain. Schmiedtohlen von Fünfkirchen in Ungarn, welche vorzüglich für Fener- arbeite? zu empfehlen ist. Die Zustellung wird billigst berechnet. — ES empfiehlt flch zu geneigten Auftrügen kottUsd MGlxQGr. z.» .--1°^ <-«- Vom k. k. Bezirks-Gerichte Marburg wird bekannt gemacht: ES sei die mit d. g. Bescheide vom 14. September 1868 Z. 8280 aus den Z November l8ö8 angeordnete zweite erekntive Feilbietung der Hälfte der dem Vincenz Zieringer in Ober-Kötsch gehörigen, zu Gullsten des I. Tschander mit gerichtlichem.Pfandrechte belegten, bei der Realität Urb. Nr. 9 ^ t48 Fol. 555 Gilt Skoggen zn HauSambacher intabu-litten KanfschillingSforderuug pr. 435 fl. 55 kr. öst. W. flstirt und unter Einem zur Vornahm, derselben zwei neuerliche Tagsatzungen auf den 22. Dezember l868 nnd l2. Jänner l8k9, jedesmal Vormittags von tl bis l2 Uhr im hiesigen AmtSlokale Nr. 12 mit dem früheren Anhange angeordnet worden. Im Uebrigen daS Edikt vom l4. September 1868 Zahl 8280. K. k. BezirkS-Gericht Marburg am 4. November l8k8. Eine Gasthans-Realittt an der Landstraße, eine Viertelstunde von Leibnitz entfernt, bestehend aus gemanerten Wvhn^ nnd WirthschaftSgebänden nebst 24 bis 27 Joch Aecker, Wiesen nnd Wald, ist unter günstigen Bedingniffen nm billigen Preis zu verkausen. Nähere AuSkuuft im Tomptoir dieses Blatte». Täglich frische Treber, den Startin z» 4 fl. 5,0 kr. S92) Uh. Gbtz, Brauhaus. ^Editt. Vom k. k. Bezirks-Gerichte Marbnrg wird hiemit bekannt gemacht : ES werde, nachdem zn der mit d. g. Bescheide vom 9. September 1868 Z. 5it44 in der ErekuttonSfache des And. Schrey vnlgo Otschgerl zn Schönwarth dnrch Herrn Dr. Ouckatsch pto. 668 fl. 97 kr. s. A. auf den 7. November 1868 angeordneten ersten e)?ekntiven Feilbietung der dem Mathias und der Anna Raaber, Grundbesitzer in Zellnitz an der Mnr gehörigen Realitäten Urb. Nr. 223 nnd Berg Nr. 543 «ä Trautmanns-dorf kein Lizitant erschienen ist, am 5. Dezember 1868 Vormittags von II bis 12 Uhr im d. g. AmtSlokale znr zweiter crekutiven Feilbietung obiger Realität mit dem frühereu Anhange geschritten. Marburg am 8. November 1868. Str. I3z0Z. («g« Edikt. Am 25. November 1868 um 9 Uhr Vormittags wird bei dem Weinkeller deS Josef Tscherrttsch, Grnndbefltzer in Geitendorf, in der Gegend Steinberg, die freie gerichtliche Versteigernng der von demselben als Sequester der Josef WerraS'schen Weingartrealität zu Obertäubling erfechsten 2'/, Startin Wein gegen gleich bare Bezahlung des Meistbote» und Wegschaffnng vorgenommen werden, wozu die Einladnng an Kauflustige geschieht. K. k. Bezirksgericht Marburg am 15. November 1868. Das onkktalisch-mechaliische Alltomateli-Theattr, welches durch 3 Jahre mit größtem Beifall und Zufriedenheit in der Residenzstadt Wien zur Schau ausgestellt war. hier nur bis Sonntaft-WWvonFrüh 10bisAbtndS8Uhr zusehen. Erster Plaß Ssßkr., zweiter PlaPSVkr., dritter Plaß lQkr. Kinder die Hälfte. Der crgebtttsl Gefertigte, tvclcher durch 20 Jahre an dieskM Kunstwerke gearbeitet, und in München den eisten Preis in der Holzschneidekunst und Mechanik erhalten hnt. bittet um einen gütigen und zahlreichen Besuch. 680) Votvr S«r»ox, Mechaniker anS München. Der Schauplatz ist am Softenplatze. 'MW Bcrantwortlicher Redakteur: Kranz WieSthaler. S. «. Et. G. Druck und Verlag von Eduard Zansch itz in Marburg.