„Frtiheit, Wihlkm», DIldiig str Alte/' St». 8». Mittwoch, »S. Juli tS««. V Jahrgang Die ^Marburger ZeiUing" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag,. Preise — fiir Marburg: ganzjährig e fl., halbjähug 3 fl., vierteljährig 1 fl. bv kr', fk? Zustellung ittS HanS monatlich 1v kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Karmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 1v, beizweimaltger mit 15, liei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozn für jedesmalige ixinschaltung 39 kr. Inseraten L empel(^.bül>r kommen. Aboinienlents-Elntadung. Bei Beginn des neuen Monates machen wir die sreundliche Einladung znr Pränumeration. Pränumeratio»«'Preis Fiir Mardurg monitliq SV kr., mit Iufttllnug i»'« Ha«« KV kr., mit j»oftotrst«d«ng vitrttljährig L fl , halbjährig 4 fl., ganMhrig 8 fl. Die Administration der „Marburger Zeitung." Zur Geschichte i)e8 Tages. Das wichtigste Ereigniß ist die fünftägige Waffenruhe, die am 22. Juli Mittags begonncn und bis nächsten Freitag um die gleiche Stunde dauert, faUS k>is dahin nichl ein längerer Waffenstillstand abgeschlossen wird. Eine kurze Frist, immerhin aber hinreichend, um in-zlvischen die N^^chzüge zu den Hauptarmeen stoßen zu lassen, oder um ruhigcn Gemüths. unbeeinflußt von der Furcht, over von dem unb oing-ten Vertrauen auf d-e eij^rne Kraft mit vollem Ernste zu erwägen, ob nicht ein ehrenhafter Friede der FortseKung des Krieges vorzuziehen sei. Ob tvir diesen Frieden auch erlialten werden, ob nicht die fünftägige Waffenruhe abermals ein Gaukelspiel der preußischen Diplomatie gewesen sein »vird. die in Paris und Petersburg die feierlichsten Zusicherungen betreffs der preußischen Mäßigkeit geleistet hatte; oder ob wir nach dem Alil.nife der W 'fsenruhe nur noch schrecklicheren Ta,;en und einem Kriege bls uusS M^ffer entgetlensehen und um unsere Existenz kämpfen werden müssen — alles di? hangt allein von Preußen ab, je nachdem es Frie-densbedingungen stellt, die mit der Ehre, Wohlfahrt und dem Bestände Oesterreichs vereinbar find. Von der schlejischbölimischen Grenze wird der „A. A. Ztg." unterm 17. Juli berichtet: „In Neisse befinden sich gegenwärtig 2«)V0 gefangene Ungarn; sie sitzen aber nicht mehr eingesperrt in der Fe-stung, sondern kampiren außertialb der Festung im freien Felde unter La«^erzelten. Als in den letztvelflossenen Tagen bei der Ankunft eines Ge« fangenen Transportes die Ungarn lviederum von dem Uebrigen getrennt wurden, um nach Neisse ezpedirt zu werden, erkundigten sich die Gefan-geacn vom Regimente Deutschmeister sehr tmgclegentlich. warum die» ge-schehe. Da sie aber keine genügende Auskunft erhielten, meinten sie, sie seien auch nicht schlechter als diese u. s. iv. Bis gestern sind über Wal' dlnliurg 21.000 österreichische Gefangene und Leichtverwundete mit der Eisenbahn lveiter expedirt worden. Die Schwerv^rwundeten und Sachsen, nur 48 Mann, sind hier nicht miteingerechnet. — Die Eisenbahnschienen werden von den Böhmen noch immer ausgerissen und anch die Telegra-phendrahte noch oft beschädigt, trotz des strengen Verbotes, welches jeden auf frischer That Ergriffenen mit Erschießen bedroht. Aus Schlesien rückt Die weiße Rose. Bon A. W. (Fortsetzung.) Franz ließ' den Kops auf die Brust herabsinken und starrte auf einen Ring, den er am Goldfinger seiner linken Hand lriig. Julius beob« achtete ihn mit großcr Aufmerksamkeit. Plötzlich, alö ob er einen Ent-schluß gefaßt, zog er eine Uhr und sagte: „Ät Zeit vergeht, und jede Minute ist kostbar. Franz. Du wirst mich zu Deinem Vertheidiger wählen. Noch gebe icti die Hoffnung nicht aus. Dich zu retten. Seit der Einführung der Geschworenen Gerichte ist unsere Gerechtigkeitspflege in ein neues Stadium getreten, man kann nickt mehr mit einem Federzuge vernichten oder schaffen. Dem Kriegsgerichte fällst Du nicht anHeim, da Du nicht M'hr Offizier »varst, als Du Dich der Sache des Volks aniialimst. Ich kenne Drin L'ben bis zu der Flucht, und wenn inan Dir nichts weiter zur Last legen kann —" „Nichts, nichts weiter!" flüsterte Franz. ..Verzage nicht, und nun lebe wotil! Bon jetzt an komme ich uur als Dein Vertheidiger. »vir dürfen uns ferner uicht mehr mit dem Her-zen. sondern nur mit dem Verstände unterhalten. Also. Franz, hast Du dem Freunde noch etwaS anzuvertrauen, so rede jetzt!" Beide erhoben sich von dem Bette. „Julius." sagte der Gefangene ernst und fast feierlich, „rs gab eine Zeit, wo Du Dich um die Liethe meiner Helene b.warbst, denn Du wuß test nicht, daß der Freund schon das Glück ihrer innigen Zuneisiung ge noh. Du tratest zurück. Denen Schmerz bekämpfend, aber Du bliebst mein Freund, und bewahrtest Helenen die Hochachtung, die sie Dir aui-gelejst. Wie inußte ich Dich liel>en und achten. Julius, als ich Deinen Kampf mit dein Ges^icke i.ch —" „Und ich bin ails diesem Kampse siej^reich hervorgegangen!" rief mit strahlenden Blicken der junge Advokat. „Wie Du mir ein Fieund. so ist jetzt mir Helene eine Freundin, deren (Äluck zu beförk^ern ich für Pflicht krallte, und ich weiß, daß i'ie in D'inem Besitze «ll ilzr Gluck findet. Ich sali im Voraus ten Verlaus der politischen Dinge, destjalb trat ich damals zarück. als der Ff» reifer zu d n Waffen t^riff und blindlings rine gefährliche verfolgte. Aber ich h,bk meine Geii»' nung deshalb nicht geändert, ich wirkte nat» meiner Wei'e im Ziltetesse der gute» Sache. Es mußte eine Zeit kommen, ivo man redlicher Advokaten bedurfte. M'.nner. denen e? niäit an Mutli nnd Gesch>ckiichk,il fehlte, sich der Unterdrückten und Best.qten anzunehmen — für diese Z it. Franz, habe ich mich vorbereitet, und j.tzt ist sie da; aber auch ich stelze an meinem Platze, jetzt kämpfe ich für die, die mich damals mit scheelen, argivöhnischen Augen betrachteten. Nichts nur aus Ueberzeugung trete ich vor die Schranken des Gerichts, sondern auch weil eS meine Ehre erfordert." „Der Himmel segne Dein Bemühen, wackerer V^ann l Doch jetzt höre den letzten Wunsch deS Freundes: Du kennst daS Band, daS mich an das Leben fesselt ; prüfe es statt meiner, Julius, und findest Du, daß es zu schwach ist. mein Glück zu machen, so laß mich als ein Opfer mei-ner Gesinnung, unserer Freiheil fallen!" „Ich verstehe Dicb. «rmer. armer Freund! Doch hoffe, und sei guten MutheS. Helene kann Dir nicht nntreu lverden. denn sie besitzt ein muthi-gks Herz. dnS allen Gefahren trotzt." Die beiden Freunde konnten nicht iveiter reden, sie mußte», die auf« steigenden Getühle in ihrer Brust verschließen. Ein Aufwärter trat mit de»' Abendessen des Gefangenen ein. Schweigend reichte JnliuS dem bleicheii Ft.uiz die Hand, und verließ rasch den Kerker. „Ich esse Nicht!" sagte der Gefangene. „Aber wollen Sie mir eine Gesälligkeit erzeil^en. so lassen Sie mir das Licht zurück." „Mit Freude würde ich Ihren Wunsch erfüllen, wenn eS mir ge-stattet wäiel" ivar die Antwort. Franz winkte, und auch der Wärter entfernte sich. Rasselnd schloß sich die Thür — der Gefangene sank auf sein Lager. V. Zwischen Mutter und Sohn war seit jenem heftigen Auftritte ein eigenthümliches Vel'.?äl!niß eingetreten. Die Kammerzienrütlzin beobachtete eine erjivungene Freuiidlichkeit. sie war selbst zuvorkommender als sonst, und dtlz^indelte Helenen mit einer Art Leutseligkeit, als ob sie Mitleiden mit der gedrückten Gcmüthsstimmuiig derselli.n fülile; Robert hingegen H.Ute seine !.^cl)luiftigkeit verloren, und er vergaß zwar nie die Achtung gegen seine ^l>tutt'r. aber er verfolgte jede ihr^r Handlungen und Anord-nungen Mit ein m Ai^sivolzne. den er kaum gtl»eim zu halten im Stande war Ei^ kannte sit) des Gedankens nicht er'vedren, daß seinc Mutter, deren Ehrgeiz durch den Ansenthalt in der Residenz aNtest.^chelt war. aus Liebe zu ihm einen Pl^ik aufgeben «vürde. d^r sie mit der höchsten Sphäre IN rine so nalie Verbiitdung brachte; sie fügte sich, seiner Ansicht nach, ent'ved r aus Aurcht vor der a»sg,sptochentn Drohi^ng, oder aus Klugheit. b.iden ,Fällen war er entschlo!? n. Alles aufzubieten, denn Mit den Schivierlgk.iten. die sich seiner Ansicht entq gcnstellten. erschien ihm Helene Nicht nur rri^ender. auch seine Leidenschaft verlor völlig die Sinnlichkeit, von der sie vis dahin nicht fr.i gewesen war. Helene o rsah die kleinen Obli^^ienheit n. die man ihr als Gesrll' schafterin der Rammerzienräthin zugeiheilt. mit erhöhter Pünktlichkeit; eS not fortwährend Infanterie und Artillerie in Böhmen ein. entweder zur Ausfüllung der Lücken oder zur Brsaßung. Di? Besatzung von Zoseplz. ftadt macht häufig Ausfälle, und eS werden oft viele die nächsten Stra-ßen passtrende Preußen gefangen genommen. Civilpersonea werden sodann nach kurzem Examen wieder entlassen. Militär-Personen jedoch in Gefangenschaft geführt, aber gut behandelt. ivaS auch nur zu wünschen ist. denn die österkeichischen Gefangenen und Verwundeten werden ln Preußen sehr gut behandelt und gepflegt. Ueber den Kampf umBorgoforte gehen dem „Wanderer" aus Mantua nachstehende Berichte zu: Mantua 17. 3uli. „Man wiegte sich bereits so ziemlich in der sicheren Hoffnung, der Feind werde bki Borgoforte wie anderwärts zu keinem aktiven Angriffe übergehen unv währcnd man sich diesen Illusionen hingab, ertönten heute Früh Punkt 5 Uhr die Kanonen, deren furchtbare Wirkung melir als zur Genüge beweist, wie emsig die italienische Artillerie ihre Zeit von zwölf Tagen zu bknüßen wußte. Wie gesagt, um 5 Uhr Früh eröffnete der Feind sein überlegenes Geschützseuer gegrn das Fort Rocchetta und theiliveise gegen Centrale. Um halb 6 Uhr wurden alle vier Werke g'eichzeilig nus's h f-tlgste beschossen, insbesondere aber die FortS Noyeau und Boeea di Ganda. Gegen 9 Uhr tvar bereits Rocchetta furchtbar zusammengeschofs n. die Besatzung hielt sich jedoch mit der bewunderungswürdigsten Aufopferung und Todesverachtung noch fort. Nach 11 Uhr erwiederte Rocchetta. wenn auch sehr schwach, doch noch immer daS Feuer, hingegen Noyem wurde zum Schweigen gebracht, und bis 3 Uhr hörte man noch kein Lebenszeichen von selbem. Die italienische Artillerie schoß abwechselnd aus den Batterien mit wohlgezielten Schüssen von ausgezeichneter Wirkung, darunter hatte der Feind 18 Geschütze schwersten Kalibers. Dieser mör« derische Kampf hatte bei einer Temperatur von 26 Grad R. im Schatten stattgefunden, wälirend die Sonnengluth um halb 5 Uhr 38 Gr.id R. betrug. — l8. Juli. Gestern war eS mir unmöglich, meinen Bericht rechtzeitig der Post zu übergebeti, ich trage hier den wettern Verlauf des Kampfes vom 17. d. M. nach: Um 4 Uhr 20 Minuten wurden Rocchetta und Noyeau noch immer mit überlegenen Kräften beschoffen. Der Feind brachte immer neue Kräfte inS Feuer, und trotz der größten Aufopferung der Osfieiere und Mannschaft tvar eS ltider vergebens, gegen die Ueber« macht zu kämpfen. ES wurde alltttmnn geglaubt, der Fcinv »verSe gegen Abend einen Sturm wa /n. aber rr zog eS vor. die bere'tS schon liart mitgenommenen Forts völlig unwirksam zu machen. Um 8 Ulir Abends noch, obwohl Noyeau und Rocchettt, schon mehrere Stunden schwieg n und in einer Verfassung sich befinden mußten, daß eine weitere Berthe» digung unmöglich, umsomehr. als bereits den FortS die Munition fehlte, tvurden sie dessenungeachtet zeitweise mit Kugeln begrüßt. Alle halbe Stunden wurden Schleichpatrouillen ausgesendet, konnten aber deS hestl-aen GeschützfeuerS ivegen sich mit den Werken nicht in Berbindun-i setzen.' Da^auch daS Centralwerk keine Haltbarkeit mehr bewies, wurde beschlos. sen Borgoforte aufzugeben, worauf die nöthigen Befehle zur Räumung an den Brückenkopf Kommandanten ergingen, unv um 2 Uhr Nachts ist der Abmarsch, nachdem man die Verwundeten in zwei Sani.ätS' und in zu Borgoforte requirirten Wagen voraussendete, angetreten worden. Die schien selbst, als ob sie mit Schmerz daS eingetretene Mißverhältniß erkannt hätte, und aun ihre Wohlthäterin durch vermehrte Sorgfalt dafür entschädigen wolle. Der argwöhnische Rabert tvar auf seine Mutter eiser-süchtig, er glaubte ihrer Verschlagenheit zutrauen zu dürfen, daß sie in Helenen selbst sich ein Mittel erschuf, seine Verbindung mit ihr zu ver. hindern. Der glühende Li.bhaber tvar in den nächsten vierzehn Tagen nur mit seiner Herzensangelegenheit beschäftigt, er gedachte kaum d^S ge-fangenen Franz noch, der ihm in jeder Beziehung nngefährlich erschien. Seine ganze Aufmerksamkeit tvar aus Helene gerichtet, und tvenn er mit ihr sich festgestellt, so glaubte er alle Hindernisse beseitigt zu haben. Madame Simoni hatte ihren Besuch bei dem Präsidenten wieder-holt. Dieser Umstand bewog ihn, die Verständigung mit Helenen zu be-schleunigen. EineS Morgens traf er sie allein in dem Zimmer seiner Mutter. Bertvirrt legte sie daS ZeitungSblatt auS der Hand, jn dem sie gelesen hatte. Robert grüßte mit bewegter Stimme und küßte ilir die Hand. Sie erröthete bei dieser Grußbezeugung und ihre Blicke senkten sich zu Boden. „Wo ist meine Mutter?" fragte er. „Sie wird erst um 10 Uhr ihr Schlafzimmer verlassen. Wenn Sie l>ie grau Kommerzienrüthin sprechen wollen —" „Nein. Helene; ich preise vielmehr den Zufall, der mir gestattet. Sie ohne Zeugen zu sehen." „Mich, mein Herr?" fragte sie in einer Verwirrung, die ihr unge-mein reizend stand, und die Robert in seinem Interesse für ein guteS Zeichen hielt. Sie stand vor ihm in einer Verfassung, die ihre Schönheit im vol-len Lichte zeigte. DaS große blaue Auge verklärte ein ruhiger Glanz; die in ihren Umrissen so edela und reinen Gesichtszüge waren der Wie-derschein eines weil,lichen GemüthS. daS alle Schätze von Tugend und Liebe barg. Wie in ilirem ganzen Wesen, so schien Helene auch in ihrer einfachen Toilette die Künste der Koketterie zu verschmähen; und weun jener Glanz, der der Seele entströmt, selbst häßlichen Frauen Reize ver-leiht, wie wunderbar mußte er Helenen schmücken, die von der Natur mit Grazie begabt, schön gewachsen und im Besitze eineS himmlischen Augen-paareS war. „Helene. Sie dürfe« mir eine Unterredung nicht verweigern, von der «eine Ruhe, »ei« ganzes LebenSglnck abhängt! O lassen Sie sich durch kei»e Rücksicht abhalte», off «, ganz offe« zu mir zu redrn!" rief er ftehentlich und, indem ihm die Thräne» i« die Augen traten. „WaS wolle« Sie wisse«. Herr Simoni?" flüsterte sie kaum hörbnr. „Ich fordere nicht die E«thüll«ng des Geheimniff.S, von de« Sie neulich spräche«, daß eS a«f Ihrer Seele hastet ; aber gebe« Sie mir Besatzung von Noyeau kam glücklich auf daS dieSseitme Ufer deS Po und vereinigte sich mit jener der übrigen Werke. AlS BetveiS deS nngebro» chenen MutlieS mag dienen, daß in Rocchetta jedesmal, wenn eine Lage Kugeln einschlug, der Hornist auf dem Walle dem Feinde den General-marsch zublies. Alle drei ftlügelwerke sind in die Lust gesprengt worden. Die Sprengung deS Centrale mißlang jedoch so ziemlich, indem selbes nur eine Senkung eUitt. Die Foli^e davon war, daß hrute am 18. die feindliche Artillerie selbeS noch besetzt glaubte, und um hald 6 Uhr Früh meh-rere Schüsse auf selbes abfeuerte. biS sie den Irrthum einsah oder vielleicht Meldung vom Abzüge der Oesterreicher erhielt, wonach sie selbes in Besitz nahm und auf den Trümmern von Borgoforte die feindliche Trikolore aufpslanzte Unsere Verluste werden verschieden angegeben, doch so viel stellt stst. daß 8 Mann todt, der Hauptmann Stephani schwer verwundet (zwei Rippen eint^ebrochen) und Artillerie Lieutenant Reinisch leicht kontu-sionirt. und an 26 Mann theilS schiver, theilS leicht verwundet eingebracht worden sind. Die Anzahl der in diesem Kampfe verlorenen Geschütze beträgt über 150. Vom Orte Borgoforte selbst sind bei dj^sem Anlasse mehrei^e Häuser stark iieschädigt ivorden und einige abgebrannt. iöie Stimmung Englands hat sich iu Folge der preußischen Siege zu Gunsten unserer Feinde nmgewandelt. Alle Blätter bekunden diele Schlveukung der öffentlichen Meinung. Der „Ekonomist." tvelcher die HandelSintercssen vertritt, sagt: „Boa der Schlacht von Sadowa an hat Frankreich aufgehört, die einzige effektive Militärmacht deS Konti-nenteS zu sein und ist auf die Stellung einer starken Macht unter mehreren gleichstarken Mächten herabgedrückt worden. BiS zum 3. Juli war die Stellung deS Kaisers Napoleon in mancher Hinsicht eine einzige in ihrer Art. Er war oder schien Vielmehr (denn offenbar lag der bisherigen Annahme eine g'wisse Täuschung zu Grunde) der einzige Herrscher auf dem Festlande. der einen großen, zugleich stark orcn^nistrteu. hochcivilistrten und vollkommen gleich^irtigen und geeinigten Staat regierte einen Staat, der gewissermaßen ein menschliches Wesen vorstellte. daS Muskel, Glied und Knochen gemäß einem regierenden Willen bewegen konnte. Jetzt aber ist eS klar, daß ein König von Preußen, sobald eS ihm gefällt, eine halbe Million trefflicher Soldaten aus ihren aeivöhnlichen Beschäftigungen rinb»rufen kann, ohne sogar vorher ihren ÄlthusiaSmuS erregt zu haben; daß er sie besser bewaffnen, besser verproviantireu kann, alS eS irgend ivelche andere Truppen sind; daß er sie über die Grenze kann Marschiren laffen und eine entgegenstehende Armee, die, eine Viert'lmillion stark. l,uf ihrem eigenen Grund und Boden ficht, vollkommen zu besiegen vermag . . . Niemand kann sagen, daß. wenn daS so mit Krieg überzogene Land Frankreich gewesen wäre, der Eindringlina nicht ebenfalls fähig gtivesen lväre. dasselbe auszuführen oder wenigstens dcn Konflikt gleich verderblich für beide Parteien zu machen." AuS den znletzt angeführten Worten ergibt sich deutlich, daß eS dein Ekonomist wesentlich nur darauf ankommt, an der Seite Frankreichs einen Staat zu ivissen. der demselben im Notl»falle großen Schaden zufügen kann. Das Blatt führt daher auch aus. daß, selbst ivenn Preußen keinen Zoll neuen Gebietes in diesem Kriege eriverben würde. Fraiikreich jedenfalls viel verloren habe. Bisher sei daS letztere von kleinen, zum Widerstande unfähigen, vielfach auf Frankreich Gewißheit, ob ich. zu welcher Zeit eS auch sei, von Ihrem Herzen eine günstige Entscheidung erwarten darf." „Ihre Mutter, mein Herr?" stammelte Helene, erschreckt über den Ungestüm deS jungen ManneS. „M ine Mutter wird eS Ihnen danken, tvenn sie ihren Sohn zu dem glücklichsten der Manschen machen, und er wird eS sein. Helene, wenn Sie sich entschließen können, seine Hand anzunehmen. Entreißen Sie mich den furchtbaren Zweifeln, die mein Herz zerntgi^n; sagen Sie mir nur mit einem einzigen Worte, ob ich hoffen darf, daß ieneS Geheim-niß Ihnen keine Fesseln anlegt, daß eS Ihnen noch frei steht, ohne Zwang den künftigen Lebensgefährten zu wählen." „Ich habe Sie gebeten, mein Herr, mir Zeit zn gönnen l" stammelte sie. „Und auch Sie selbst bedürfen der Zeit, um dle kennen zu lernen, die Sie in Ähre Familie aufnehmen wollen. Vergessen Sie nicht, daß cS sich um Ihre ganze Zukunft handelt." „O mein Gott, diese ewigen Bedenken!" rief Robert hingerissen. ^Ich fürchte nicht, daß meine Liebe sich ändert, denn Sie, Helene, bleiben ja dieftlbe, auch wenn Sie nie den Schleier von Ihrer Vergangenheit nehmen." „Sie setzen ein großes Vertrauen in mich, das ich vielleicht nicht verdiene." „Mein Mißtrauen erstreckt sich nur auf die Freiheit IhreS HerzenS." „Ich würde eS Ihnen längst gesagt haben. Herr Simoni, wenn ich in dieser Beziehung gefesselt wäre. Die Pflicht der Dankbarkeit erfordert ein unttMivundeneS Geftändniß." „Helene, Sie können noch eine Wahl treffen?" „Ich kann eSl" flüsterte sie. verwirrt die Augen zu Boden senkend. Robert stürzte »u ihren Füßen nieder; hastig ergriff er ihre beiden kleinen Hände und bedeckte sie mit glühenden Küssen. „Dann. Helene." ricf er auS. werde ich nicht ermüden, mich um Ihre Gegenliebe zu bewerben. Aber verkennen auch Sie Ihre Stellung nicht in unserm Hause —" „Stehen Tie auf. mein Herr!" rief die junge Dame in einer mar-tervollkn Angst, und indem sie staaren Blicks auf den Knieenden herabsah. Sie zog ihn empor und entwand sich sanft seinen Händen. In diesem Augenblicke ließ sich die Glocke der Kommerzienräthin vernehme«. Helene verneigte sich und verschivand durch eine Thür. „Dieser Engel wird mein Weib," flüsterte der entzückte Robert, „und wenn sich die Welt mir entgegenstellte! Sie kann nicht nnderS Handel«, denn sie ist ei« zartfühlendes, taktvolles Mädchen. Ach. ich möchte alle Menschen umarmen, möchte sie alle so glücklich mache«, wie ich jetzt durch daS Geständniß Helenen'S geworden bi«. Sie liebt mich, sie liebt mich! Es unterliegt keinem Zweifell" (?^rtsetz»«g folgt.) als auf einen mSglichen Protektor hinblictenden Staaten umgeben gewe-sen. Jetzt sti Preußen der Punkt, um dtN diese Staaten — einschließlich Italiens — gravitircn milßten. Eine solche Aussicht müsse dem Kaiser Napoleon höchlich unerwünscht sein. Der Kriedensvorfchlag Napoleons Marburg, 24. Juli. Die Waffen ruhen fünf Tage lang; ein Wtiff''nstillstand auf die Dauer eines MonatS soll dann folgen und Napoleon vermittelt einstweilen den Frieden. Aus Paris (20. Juli) wird der „N. Fr. Prcfle" über den uapole-onischen Friedensvorschlag berichtet; „Graf v. d. Goltz überbrachte grster« um 1 Uhr dem Kaiser die mit Spannung erwartete Antwort auS dem preußischen Hauptquartier. Wie schon auS der heutigen Moniten»note erhellt, lautete sie befriedigend; Preußen nimmt die von Frankreich vor-geschlagenen Modifikationen jeineS ursprünglichen ProgrammeS an und ist bereit, auf dieser Grundlage mit Oesterreich über den Waffenstillstand, respektive den PrällMinar.Fsieden, zu uuterhandeln. Frankreich lial sich natürlich bemüht. daS Bermlttlungs Programm so weit wie möglich seinen eigenen Ideen anzupassen; und so ist fiir Deutschland nicht viel Erfreuliches herausgekommen. Die wesentlichen Punkte desselben sind nach ein, r »uverläsfigen Omlle folgende: Oesterreich tritt au» Deutschland aus; die-ser Ausdruck ist jedoch kaum genau, da Deulschland selbst al» eine Völker, rechtliche Gesammtlmt zu »Mren aushört; das nicht österreichisch k^eutsche Gebiet wird nominell in zwei völkerrechtlich gcsouderie Konföderationen aetheilt, eine nördliche, unter preußischer He,;emon>e mit besonderem Par. lamente mit eit^ener Bundesr gierung. und eine südliche, au« Nairrn. Würtemberg. Baden und Hessen.Darmstadt bestellend, in iv>lcher ^Zaiern den militärischen Oberbefehl erhalt; Preußen annektirt die Herzogthümer und die südliche Pareelle von Hannover. Der südliche Bund k,nn sich mit dem nördlichen sowolil wie mit Oestrereich durch Verträge aufs engste verbinden. Oesterreich selbst mujj einen Theil der Kriej^Skost^u bezahlen, erhält aber die Garantie seiner Bcfitzuniten. Benetien natürlich auSqe. schlössen. Bon Südtirol ist alsa keine Rede. ?He Italiener iverden auch oljne Zweifel nach dem iljne:» durch den Prinzen Napol,on überbrachten Rathe durch Aufrechthaltung ihrer Ansprüche aus dieses Gebiet keine neuen Schwierigkeiten hervorrufen." Wir glauben nicht an diese Grundlagen deS Friede!'^ Mag Jta» lien fich knirschend in das Unvermeidliche fügen, mag eS ges^lagen zu Wasser und zu Laude. Veneti n aus der Hand Napoleons gegen ein. entsprechende Wiederlage annehmen — mag Baiern, das ja so gerne sich auf eine Großmacht hinausspielen möchte, zum ^^ohne für die Unfäliij^keit seiner Regierung nnd seiner Feldherren mit der Führung eines süddeutschen Bundes unter Frankreichs Schutze b.traut werden — mag unlere Rejjie-rung dem Schicksal danken, mit dem Austritt auS dem deutschen Bunde und einem Tbeil der Kriegskosten «regzukommen . . . Preußen, das sein Waffenglück in den siebenten Himmel der SiegeSseligkeit erhoben — Preußen wird sich mit der Einverleibung der Elbet)erzogthümer und eines Theiles von Hannover soivie mit der Führerschaft des norddeutschen Bun-des schwerlich begnügen. Sind diese Friedensvorschläge.von Napoleon wirklich gemacht und von Preuße» angenommen worden und gelingt's. Oesterreich in Sicher, heit zu wiegen, als könnte im Ernste darüber verhandelt und ein dauern-der Frieden erzielt werden — so, fürchten wir, haben unsere Feinde im Vereine mit dem kaiserlichen Vermittler eine neue, unerhörte Niedertrach tigkeit ausgeheckt und sinnen auf einen Streich, der Oefterretch ftüher oder später verderben soll. Wer an Bismarck und Napoleon glaubt, wer aus ihrer Bergangen heit und Gegenwart auf die Zukunft schließt, dem graut vor dieser Arie-densvermittlung. Mag dieselbe einen auge .blicklichen Erfolg haben — fauler war noch kein Frieden, als der. welchen Otfterreich jetzt schließen würde. Sobald eS unsere gebornen Gegner, die Oesterreich zur Beute ausersehen, gelüstet, würde der verheerende Krieg von Neuem entbrennen. Oesterreich kann aber nur dann den Krieg fortsetzen, die Raub- und Mordpläne seiner Feinde zu Nichte machen, wenn es Frieden schließt mit — dem eigenen Volke. Der Tieg bei Lissa, welchen der Held von Helgoland errungen, ist. wie die „N. Fr. Presse" rühmt, der glänzendste, den die moderne Marina, die Marine der Panzer fahrzeuge und der schweren gez0l,enen Geschütze, bisher kennt; ein Sieg epochemachend in der Geschichte d.S SeeivesenS. wie jene Heldenschlachten der Amerikaner im letzten Zahre ihreS SeeesnonSkriegeS. Schweriviegend wird der politische Erfolg dieses heißen TageS sein, noch größer aber dir Ruf dieser ersten großen Seeschlacht, die in den europäischen Gewässern aeschlagen wurde, seit man die schwimmenden Holziestungen in eiserne Batterien umgewandelt und die Segelkraft durch den Dampf ersetzt. Kütin bis zur Verwegenheit war daS Unternehmen unserer Seetzelden. einen an Zahl der Fahrzeuge, der Geschütze un!» der Pserd»kraft feiner Mastzinen nahezu dreimal überlegenen Feind im offenen Meere zu fassen; noch glän« zender der Erfol g dies.r muthigen Zh.it. Äon den dreiundzwanzig feind-lichen Schiffen, unter denen zwölf große Panzerfahrzeuge, und zivar meh rere Linienschiffe, darunter P.rsano'S berühmtes Admiralschjff Re Galan-tuomo. die ttroße. mit der neapolitanischen Marine übernommene Jtalia. daß neue, nach den besten amerikanischen Mustern gebaute Widderschiff Affondatore und ein halbes Dutzend schwerer Fregatten, ivuchtiaer als die Linienschiffe von ehedem, fich befunden haben, sind zwei spurlos mit der ganzen Bemanniing vernichtet. eineS durch den Stoß unseres Linienschiffes ..Kaiser" für den gegenwärtige» Krieg unbrauchbar gemicht. d-e anderen schlimm zerfetzt in die Flucht gejagt worden. Wie stark die Streitmacht Tegetthoff's gewesen, ist nicht bekannt. Groß konnte dieselbe nicht sein, da wir außer dem Einen Linienschiffe nur über ein halbes Dutzend Eisen« fahrzeug verfügen, die Holzdampfer aber gewiß nicht dem vernichtenden Feuer der italienischen Geschütze ausgesetzt wurden, wie schon der fabelhaft gering Berlust, mit dem die Lo-beern des TageS von Lissa erkauft nnd^ in Allem nur 34 Todte und 124 Verwundete, zeigt. Wenn wir allein die Bemannnng der beiden vernichteten feindlichen Fregatten, die »venigstenS zwölfhundert Mann stark gewesen, und die gewiß auch einen Theit jener 10.000 Mann Landungstruppen an Bord hatten, welche Per-sano mit sich führte. inS Auge fassen, so muß der feindliche Berlust an Todten fünfziMal so groß wie der unsrige gewesen sein. Zahlen spre« chen, und lauter keine als diese. Mit einem Opfer an Menschenl ben, vie es das kleinste Borpostengefecht im Norden gefordert, hat der junge Held aus Steiermai^k, daS zähe Panzer Eisen, der diamantharte und doch tieschmeidige Stahl «uS unseren norischen Bergen einen Erfolg erkämpft, der unt r unsere» gegenwärtigen Berhältnissek, doppelt hoch anzuschlagen ist. der uns die bislier ernstlich gefährd ten SeeprovinM. der dem Deutsch» land der Zukunft die Pforten zum mittellänk'ischen Meere rettet. Nach dem Berlust BeuetieuS ga't eS unseren F inden sür ein Kinderspiel, die dalmatinische Zliseltüste. Jstcien und Triest. die alten Nebenländer der Republik des Markus Löiven. als Morgen.»abe ihrer neuen Verbindung mit Italien zurückzuerodein. Uns re Flotte war ein Faktor, den man in Preußen und Italien, den man in der ganz n Fr mde nicht in Betracht zog und dm wir öst rreichisch Landratten selbst, beschämt und doch hoch, erfreut Über den Beiveis unseres Jrrthums müssen wir es eingestehen, unteischätzt h iben. Das Landl»eer werde, glaubte man, auf den Ebenen zwischen dem Festungsoierecke und auf den Schlachtfeldern im Norden den Kampf NM di. Aoria au^fechten; da» Schicks.il hat es anders gewollt, und auf d^n blauen Wogen d s vieiumkämpft'N MeereS selbst fiel die Entscheidun,; und wurde d e Ba'm freigemacht für Oester eichs Bueentauro, vc'n dessen Bord «viederum k'er T a iring als Symbol der ferneren Herr-schaft in die Fiulizen v.rsenkt werden mag. Mit Venedig hat Italien nicht die alte Sechcrrlichkeit der Benetianer zurückerhalten. Gesch'aaen von der österreichischrn Flotte, muß jene deS F»indes fich hinter die Strand, batterien ihrer Seesestungen verkriechen, und unsere Flagge'beherrscht nun die italienische» Meere bis hinauf zu den G.staden LigurienS. Für den Kampf um unsere Züdprovinzen ist der t^'eivinn ein augenblicklich fühl» barer, indem nun die zur Deckung der Küste bisher nöthigen Truppen zur Vecking Tirols und der Friauler G>enze verfügbar werden; noch gewaltiger aber iväre der Erfolg, wenn das wetterwendische Waffen,^lüct sich lvieder neuerdingS an unsere Fahnen heftete, und vor den Thoren Wiens ein Sieg über Preußen errungen würde; dann könnte unsere Flotte, nachdem fie jene Italiens noch mit einem zweiten anSgiebi^en Schlage vollends in den Grund g schmettert. an der Nord- und Ostseekilste unsern Hauptgcgner im Rücken fassen, in Bremen Genngthuung nehmen für Frankfurt, in Stettin und Danzig einen Ersatz t»olen für die Kriegs, kontributionen von Brünn und Prag, und die Schleswig Holst'iner daran erinnern, daß die Helden von Helgoland noch immer bereit sind, die Ber-geivaltiger des ReichteS heimzüjagen. Uns aber möge dieser unerwartete Sieg eine neue Mahnung sein, so lange das Haiipt aufrecht und den Sinn muthig zu erhalten, als noch Eine Kanone in unseren,Händen und Ein Fleck Erde in unserem Besitz ist. Nicht ein Sieg im ersten Anlauf hat jemals unsere Geschicke entschie« den; durch Zäljigkeit im Widerstande und muthige Ausdauer nach schive-rer Niederlage hab n wir in einer nahezu tausendjährigen Entwicklung un< behauptet gegen Mongolen und Türken, gegen Schweden und Franzosen, werden wir uns behaupten gegen die preußische Liga. Marburg» Berichte. (Ein Glückwunsch.) Der Bürgermeister Herr A. Tappeiner hat am Sonnt^ig 1 Uhr 40 M. Nachmittag im Namen der Gemeinde an den Admiral W. von Tegetthoff nach Pola telegrapljiren lassen: „Dle Stadt Marburg, stolz, die Baterstadt des He l-de» von Helgoland und Lissa zu sein, bringt Ew. Excellenz zu dem erfochtenen Siege die wärmsten Glückwünsche da r." (Die Antwort) auf obigrs Telegramm tvurde in Pola am 23. Juli Nachmittags um 4 Ultr 40 M. aufgegeben, gelangte Hieher um 9 Uhr 1 M. in dcr Nacht und lautet: „Herrn AndreaS Tappeiner. Bür. germ'ister in Marburg: „Der mir in theurer Erinneruna bleibenden Stadt Marburg meinen herzlichsten Dank rürdenmirund der Flotte gegebenen Beweis reger Theil »ahme. Tegetthoff." (Festmahl) Auf die freudige Nachricht von dem Siege bei Lissa, vereinigten sich die Beamten und Officiere der hier brfindlichen Abtheilung deS Kriegsmlnisteriums (Marine) zu einem Festmahle im Kasino, bei ivi^lchcm auch der Bürgermeister. Herr Andi^eaS Tappeiner, der Bezirks, oorstclzer. Herr von Arailza. mehrere andere Gälte auS dem Bürgerstande und drei Hauptleute der Garnison erschienen. Die Gesellschaft vergnügte sich bei den Klängen der städtischen Musikkapsllr. specich Von der Lage des Reiches und voi» dem «vichtigsten Erei.^niß des Talles. Unzählige begei-stcrte Trinkspcüche wurden ausgebracht: jene auf den Sieger von Lissa, der am 23. Oktober 1827 hier geboren ivorden. nnd auf den Biee. Admiral. Freil»errn von Bourguignon. wurden unverzüglich nach Pola tele.^rapliirr und »iestern Bormittag sandte auk dem nämlichen Wege Bourt^ui.^non „an die. Organe der Marine Sektion und die Vertreter der Stadt Maiburg den kerzlichsten Dank für die frrundliche Erinnerung auch im Namen der tech nischen Organe." (Auszeichnung.) Der LandeScivilkomiisär. Ministerialrath Her-mann Ritter von Gödel. ein gebornei^ Marburgrr und gegenwärtig; bei seinem Bater. Herrn Gödel. Pens. Kreiskassier zum Besuch, hat vom Kaiser „in Anerkennung seiner Thätigkeit, Umsicht und Energie" das Ritterkreuz des Leopoldordens erhalten. (Ein tapferer Krici^er.) Unserem Mitbürger Franz Woli-zettel, Hauptmann beim Znf.'Reg. Nr. 7 Freiherr von Maroitschitsch ist „für hervorratiknde tapfere Leistungen in der Schlacht bei Cuftoz^a" d«s Militärverdienstkreuz mi! der Kriegsdekoration vtrlichrn lvordcn. (Heilkunde.) Wir machen unsere Ltser auf die Anzeige de» Herrn Tanzer. Dr. der Mevizin und Chirurgie in Giaz anfmcrkiam. Dr. Tanzer hält an dkr dortigen Hochschul».' Vorträge übcr Zahnlieilkunde und die einschlägigen Krankheiten des Mundes und verbindet damit eine ambulatorische Klinik, sowie praktische Demonstrakionen und zahnärztliche Operationen im chirurgschrn Hörsaale deS allgemeinen Krankcnht>us«s. Das Streben deS Herrn Dr. Tanzer ist um so vc^oienstvoller. je noth-wendiger es ist. dieses Fach nicht allein prciklisch. sondern auch nnch den Forderungen der strengen Wlffenschaft zu behandeln. Bei dem raschen und liäufigen Verkehr, in dem lvir mit der Hauptstadt des Landes stehen. ist eS Heilbedürftigen nicht schtver^ dort wirksame Hilfe M fintien. Die Dr. (S t eu erna ch l a ß.) An daS Bezirksamt ist nun die Weisung zahnärztlichen Ordinationen und Operationen des Herrn Dr. Tänzer sind für Arme unentgeltlich. ergangen, die Frostschäden zu ermitteln: auf Grund dieser Erhebungen tvird» wie eS sonst bei Hagelschäden der Fall, ein Theil der Steucrn nachgelassen »verdcn. (A uS hilfskass e.) Der Gesammtverkehr im verflossenen Hrilbjahr beläuft sich auf 14,655 fl. 8 kr. ; davon entf.'llen 6947 fl. 22 kr. auf die Einnahmen. 7707 fl. 86 kr. auf die Ausgaben. Mit Ende Dezem-der 1866 verblieben in der Kasse 912 fl. 46 kr., mit Ende Juni 1866 151 fl. 82 kr. (Schubwese n.) 3m 1. Halbjahr 1866 sind hier 405 Schub linge weiter befördert worden: 276 männlichen. 94 tveibllchetl Geschlech-te». 35 Kinder. (Werbung.) Am Montag den 2Z. Juli tvurdea hier 27. grstc7N 30 Mann für daS steiermärkische Alpenjägerkorps geworlien. Der An drang war ziemlich stark. Außerdem haben sich verpflichtet, für die Zeit deS Bedarfes monatlich beizutragen; fl. kr. Fr. Gräs. Wagensperg „ Böl?m „ Dominkusch ., A. ^^artel Hr. Löschliig Fr. Slllt) .. Vl^rbar^^ Tappeiner 5 3 10 3 1 1 1 Fr. Dietrich „ Renner „ A. Herold .. Molior 50 Hr. Major Mattanie — Fr. Rosa Taurer „ Florenze Lang fi. 2 1 1 2 5 2 kr. 20 Gesammt Summe: 37 fl. 70 kr. Letzte Post. Vefterreich ist der Genfer Neberein?u»ft beigetreten. Das Hauptquartier des Königs von Preußen befinvet sich in GAnserndorf. Unsere Truppen haben einen mit bedeutender Uebermacht des Feindes unternommene« Angriff bei Biumenau (nordwestlich von d.b.« st» Vesterreicher und Nassauer halten fich bei Mainz ausge- ^^^^^Die Preußen stehen bei Groß-Heubaeb, südwestlich von Darmstadt und erwarte» eine Schlacht. Die Preußen haben lWiesbadeu und Heidelberg besetzt. Vie Italiener wurden in TÜdtirol, bei Pieve di Leoro, Mau» stark mit bedeutendem Verluste geschlagen: find gefangen. Teleqraphischer Wiener Cours vom 24. Juli. 5"/^ MetalliqueS.....5'9.2S ! Kreditaktie»........141.70 National-Anlehen.... 63.50 ! London.........127.25 1360er Staats-Anlehen . . . 74.90 > Silber.........12S.b0 Bankaktien....... 695.— > K. K. Miinz-Dukaten .... 6.10 Angekommene in Marburg. Bom 18. bis 24. Juli. „ErzHerz. Iahann." Die Herren: Baron v. Vrnck, Graz. Hochenegg. kk. Hanptm.. L.nz. Hochenegg, Privat, Graz. Baron v. Falkenhausen, m. Sohn, Graz. Veit, Privat, Graz. Fiirst, Kfm., Graz. — Arau Wittgenstein, Privat, Wien. „Stadt Wien." Die Herren: Pisani, Possid., Venedig. Bontoun, Südb.-Beamter. Wien. Patek, Sekretär. Gleichenberg. Maorogordato. Privat. Venedig. Leffer, Bervalter. Stagy Tabor. Mandl, Kfm., Unqarn. Welponer, Kfm., Bozen. Gregoritsch, Kfm.. Laibach. Moritsch. Kfm.-Sohn, B'llach. Hofmann. kk. Kadet, Veßprim. ^ Arau Gräfin Wagensperg, v. Greißenegg. — Frl. H. und Höniq, Kfm.-Töchter, Szigetvar. „Mohren." Die Herren: Bowatz, kk. Lient., Therefienstadt. Reich. Lehrer, Frieda«. Weikler, Privat. Laikiach. Fuchs u. Weber, Beamte, Wien. Mißbeck. Wirth, Dranbnrq. Haid, Privat, Wien. Weber, Buchhalter, Graz. — Frau Antinger, Beamtens« witme, Graz. „Traube." Die Herren: Dr. Gottlieb. kk. Oberarzt, Wien. Menacher, Arzt, St. E gydi. Opitz, Privat, Graz. Waltner, Gasthausbes., Graz. — Frl. Unger, Arztenß. tochter, Wilidischt^raz. „Fischer's Gasthaus." Die Herren: Herma, kk. Hauptmann, Wien. v. Plö-mis, kk. Offizier, Italien. Mikulitsch. Doktorand. Wien. Ribitsch, Lehrer. Rast. Schlater, Sltiansp., Wlen. Knaus, Zheolog. Steinfeld. WitoriS, Partieführer, Kanischa. Tattt, Schneidermeister, Graz. ^ Verstorbene in Marburg. Am lö. Jnli: Johanna Kosar. 2M., Auszehrung. — Am 21.: Johann Danko, Taglöhners.kind. L I.. Auszehrung. — Herr Franz Schmiedl, Bahnmagazinsaufseher, 56 I.. Auszeltrun^. — Frau Anna Schrey. Handelsmanus-Gattiu. b4, 3.. Lungenblut» schlag. — Am 22.: Dem Herrn Friedrich Kager sein Kind Karl, 9 M., Durchfall. Danliftgung. (282 Für die so zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte und herzliche Tl)eilnal)me an dem unersetzlichen Verluste meiner innigstgeliebten Gattin, resp. Mutter spricht hiermit allen Jenen den innigst tiefgefühlten Dank aus Alt trauernde Familie Schrey. Marburg den 23. Juli 1866. t. NerzeichntA der von dem grauenverein für die Verwundeten, gesammelten fl. kr 2 — Brauer Hansz, Zahnarzt Marie Schneid Hr. Nit. Weiß Ar. Krapa v. Jinzenfel» Ungenannt gl'. Graf. Wagensperg Hr. Patschetdcr gr. Halbärth jr. Gundsam lr. Wibtner »r. Dr. Kotzmuth sr. Wodiezta »r. Michael EnSlein jr. Mtier Jlger »r. »r. lr. »r. A. Kolletnig VSHm Boreflger „ A. Brantovie „ Dominkusch „ Amalle Bartel Ungenannt Hr. A. Kunz „ S. Eizinger Fr. S. von Kriehuber Familie Wenedlkter Hr. L.^öschnjg yr. Marie Tappeiner . Silly „ Barbara Tappeiner „ Fr. Dietrich Kr. Maj. A. Roch Fr. Rottmann „ K. Renner „ Adele BodS ^ Amalie Herold ^ Balentiizig Ungenannt — 50 2 — 2 — 10 — 1 — 2 — 10 - 1 — IS — 1 — 2 — — 50 10 — 5 — 1 — 5 Z 1 5 10 3 1 1 15 4 5 1 2 1 1 2 2 1 2 2 2 — 50 — 50i 2 — 50 Gesammt Summe: Fr. Hölzer Fr. Grafin Marzani Modor Hr. Major Mattaniö gr. Will». Pog.itschnig „ Oberstin Beraneck „ „ v. Kunfti „ Frau Rosa Taurer „ Jos. Zopp „ Hacket Flor. Lang „ Wl'lter „ Anna Burghart „ Pogatjchni^g „ Zaä) „ Cacilie Machcr " Frohm „ Wohlschl.iger Frl. Anna Cichler tjr. Kar. Hauschta Ungenannt Fr. Rauch „ Binl^lechner „ Zos gischbacher „ Anna Schrey Hr. Josef Serniß Fr. Oebm „ MltloschiK „ Sti.ll „ Hug^ivitsch « V geirer « Scherliaum „ Mautent'orser „ Na?ko ^ Jolza „ Mi^ller „ K. Pachner „ Kurnig „ Kadra » Jalas 227 st. 70 kr. Beiträge, fl. kr. 1 — 2 — 5 — 5 — 3 — 2 -5 — 5 — 1 — 1 — 2 -5 — 2 — — 20 — 20 5 — 4 — 10 - 2 — 1 — — 30 — 40 — 10 1 — 1 — 1 — 1 — 1 — 1 -1 — 3 — 3 — 3 — 1 — 1 — 1 — 5 — 2 — 1 — 1 — g«m Beste« der Verwundeten der öster» Armee Wird am 5. August d. I. ein Keijänxs-kvst in Verbindung mit einem abgehalten. ^ (286 Lose 5 Kreuzer zu demselben, bei welchem über 899 lresfer gemacht werden, sind in den durch Plakate bezeichnenden Lokalitaten zu beziehen. Die Gewinnfte sind im Lokale des Männergesangsvereine» (Gast« Haus zur Grub, 1. Stock) am 2.. 3. und 4. August von 10 bis 12 Ilhr Bormittags und von 3 bis 5 Uhr Nachmittags zur Besichtigung ausgestellt. Vas Lomit«. Zahaar^t Med.- Sr Thir.- Dr. Tänzer, Vocent der Zahnheilkunde an der k. k. Universität in Grq ordinirt täglich von 8 bis 4 Uhr in seiner Wohnung Herrengafse Nr. HQ> (rotben Igel, vis-^-vi« des Stadtpfarrg'bäudes) im 1. Stock. (281 V«««t»»«?tl»cher Nedak»««?: Fea»z I»ie»ttzaler. Anzeige für Bauende. Bei den Unterzeichneten liegen: 4 Fensterstöcke vcm Neustifter Sandstein. Kzöllig, 3 Schuh Lichtweite. 4 Scduh Lichttiöl^e, sammt eisernen Gittern mit starken Balken von Eisenblech und Steinkegel. Fensterstöcke vom nämliä^n Stein, Lzöllig. 3 Schuh Lichtlveite. 2 Schuh lioch. sammt Eisengitter, starken Balken von (Ztsenblech mit Stein-keg'l. dl^nn 5 F ttsterstöcke vom nämlichen Stein. '6zöllig. 3 Sckuh Lichtlveite, 2V» Schul, lioch. sammt Eisengitter und starken Balken von Eisenblech mit Steinscgcl. alles im t,uten Ba^ustande und um den billigsten Preis zum Verkaufe. Pettau. 26. Mai 1866. 285) Johann WiSthaler. Verloren wurde ein Pocket Bücher Montag dm 16. Juli Abends auf dem Wege vom Marburaer Bcihnliose bis Roltzwein. Der Kinder ivird ersucht gegen langemtfsene Bclotinunt^ va^selbe zurückzustellen. Nothivein Nr. 8. Drutf -nd von tvU-rd J«njchitz in «ardurg.