62 o Liebes-Gam/ Tmtsch beschricbm Durch Den Wohlgebornen Herrn/ Herrn Frantz / Frephmn von Wützenstem/rc. -Obrist-Wachtmeistem/ aus der StrcittmdenGesellschafft denWerhafften genant. Vertheüet Zn Vier Bücher. Gedruckt im Jahr LI. VL.LXIX. n:nn. v^» DUMÄGGGDOGGKG Vorrede an dm gün¬ stigen L«5 r. WMW Letchwre alle Menschen/vorr eigenem Antri- bederNatur/ei- Nige Neigung und Begierde haben/von weicher sie bewo¬ gen und gezogen werden / et¬ waszuhören oderzu wissen/ nach Aeugnus deß sinnrel- ! chen und gleichsam aller?ln- lolo^Ken Fürsten und Vat¬ ters ^riKocelis; und wieder- )( ii umen _ Vorrede an bett umen nach besage deß / der gantzen Welt / wegen seiner Wohlredenheit/berümbtesteN Redners Oceronis; Äisö hab ich dir/gunstgeneigtester/. Wohlgesünter Leser / gegen- wertiges mein kleines zeitkür- tzendesBüchelein/durch wel¬ ches bey müssigen Stunden/ die Langweil vertreiben kön¬ nest / dienstlich überreichen wollen: wol wissend/ daß we¬ nig Leute in der Welt gefun¬ den werden/ welche nicht gern immer etwas neues/un kurtz- wciliges lesen/schcn und hö¬ ren; und zuweilen einen oder s an- .. _ günstigen Lestr. _ andern ^urkorem, umb ihre Langmütigkeit zuvcrkürtzen/ an die Handnemmen / und darmit ergehen; ledochaber es offt geschicht / und nicht sei- . kam ist/daß le höher und Uff- ltcher einDmg/le ehender und Mehr es von unverständigen Leuten/verachtet und getad^ kt werde. Dmmmhcro ich verursa¬ chet worden / etwas von der Verliebung K4arri8 in V ene- rein, und von Bestraffüttg drß Ehebruchs in eyl zusam¬ men zu tragen/welchesich zu- samwgezogen/unddir solches )( ist mit- _ Vorrede an den _ mitzutheilen/in offnen Druck Dringen lassen: riechst dienst- freundlich er Bitte/ du wollest gegenwertige Lärrion, mit .' gMstgeneigtem Willen / an . un^ufnemmen/und darum , atteDing zum besten verste- . hen und auslegen: angesehen/ Äich^ wider ^^n Glauben / - Mch wider die gute Sitten / oPe^migesDenschen/hohen oder niedrigen Stands Ver¬ kleinerung und unztmltcher cerlsurirung / noch zu Ab¬ bruch iemands verdienter RuhnMürdigkeit/ oderUn- MdrliMng eines/ wohlher- gebrachten günstigen Leser. _ gebrachten guten Namens undLeinmuths gemeint/ und angesehen: sondern eintzigun allein denen Tugendliebmden Zu gut/und denbösen tugend¬ losen Menschen zum Greul und Abscheu trmer und gantz freundlicher Meinung beschehensey/lebe wohl. X tnj An _ V-rrcdeandas_ An das M'l.Fraum- Zimmer tzMUchaber/ schönste Da^ umb keinen Vcr> druß bcyzubringen/ bekenne ich gantz freywillig / daß ich mich nicht unbillich Euerer Straffe habe würdig ge¬ macht / weilen ich mich dieses Wercke zubeschreiben unter¬ standen : ob zwar nicht der Meinung/eine oder die ande¬ re von euch anzuhalten / oder zu schänden machen/ welches eine der äufferisten Boßhei- ten wäre / dergleichen zube- günnen Löbl.FrM mzr'mmct'._ günnen so schnurgrad wider Euer Recht undFreyheit/an- gesehen ich mich hierzu zu un¬ fähig befinde/und nicht dann vor manche Dienstleistung verpflichtet erkenne / Euch/ Schone/vielmehr allen mög- lichstm Gefallen zuerweisen/' als einigen llnwillm zuver- anlaffen: ?llmalen mir auch' nicht unbcwust/ daß Ihr zu dergleichen Kurtzweil-Ver¬ treibungen gememiglich eine gewiße Anneigung traget ^ und gern leset oder fchreiberS sonderlich in solchen deitve^- kürtzendcnBüchlein/die was lächer- _ V-rrcde an das _ lächerlich: und kurtzweiliges in sich haben: Als habe ich Euch/ schönste Damen/sol¬ ches dämmen in Druck brin¬ gen wollen/ Euch damit die Zeit und Mclanchokcy Mer- treiben/umb Euerebißweilcn 'tieffversinncte Gemüthsnei- ' gungen/ oder Liebesgedan- Den/d^ren Ihr offtermals so gar nicht satt werden könnet/ aufzumuntern / oder verstö- . ren. - Damit aber Zhr sehen TWoget/ daß ich Euer Diener -j Hn/uttd es mit Euch treuher- Wg vermeine/ oder vielmehr meine H-chl.Lmumzrmm er._ metne bey Euch gewöhnliche Bitte anzubringen gesm- net/als ichs jederzeit/von Pflichte wegen/zu thunge¬ wöhnet gewesen : So lebet versichert / daß ich mir die^- Mühe allein darmnen ange--, leget/Euch erstens einen Ge¬ fallen: und mir andertens ei¬ nen Ruhme zuerwcrben; der Meinung / durch den Glau¬ ben/ den ich habe/die Hoff¬ nung zuerlangen/daß ihr die¬ se meine Mühewaltung in Gnaden annemmen/ und sol¬ che mir zu lieb/als EuermEr- gebenen belieben: wieauch al¬ le Vorreden dz H. Lravmzim. j le Fähler/so hierin nm/durch Euer augeborne Höflichkeit ersetzen werdet / mich aubey Euch gehorsammst / unterge^ bend / verbleibe der Euertge/ wie allzeit Schönste Damm Euer gchorstmerRnecht Aus der Screiteenden Gesellschaft^ derWerhaffte genam. Utcbcögam. Dir Derliebung Darris inVenerem» Erster Thcil. krumpe Kohlen - Gott Vulcanus war von solcher Art und ^^DGattung / daß man ,hmc mit besserm Fug / aus dem Himmels - Saal / und so hoher Vcrsamlung mit einem Fuß - Stoß stürtzen sol¬ len; An solcher Einfalt schwebete das Teutsche Alterthumb/daß sie dic Hochheit zu vcrgcrin- geren und entgläntzen/so gar nicht scheu trugen/ ^nß sie auch ihre Gottheit verächtlich hielten: llnd ob zwarVuicLnus von den höchsten Eltern/ dem ^upircr und der Göttin "NO hergestam- >»cc / und entsprossen / siele ihme sothaneHer- kiinffl doch zu geringer Ersprießlichkeit: Sinte¬ malen jedwedere Hochheit zugleich eine grosse Neffe gebaret/und grosser HaupterVerfolqung lobet gemeiniglich in ihre eigene Geburten;Und »egnnnet das Unglück/ dem Glücke gleich im A A» ger wo rül Mil » H.Frantz Frech, von Wützenstein/ Anfang zubegegnen: Vuic.rnu8 darumben/ er'hcßlrch und ungcsialt / erweckte der Estck Mißgnnsr/als halte es an ihm ermanglet M y,a fehler seiner Geburt auszusöhnen / und die M D. turfelbst zuverbessern: Sie trugen ein AbM und Grausen ob ihrem eigenen Gemacht / »"^ d,. Wercke / wie dann allen hohen Häuptern g ' mcin/ihrc eigene Fehler und Gebrechen von!» ' ab: und auf andere zu legen und zuschiebc" Vuicanus, kurtz zu melden/ Ware eine voll se'M Eltern gantz abartig und unger'gthneMiM hurt / und derenthalben aus dem alierköM sten Königreich mit einem ergrimmeten F»' hj.> Stoß gestnrtzet/ und verwiesen/nmb ein enE Beyfpiel zu seyn / daß auch die so unermeßlwj »ick Wercke/welche auch kanni mit dem Pfeilsch^ leren Sinn erreichet werden kan/ ein schlecht dar Stoß und Streich deß wanckelmütigenGl»» überwinden.! Wie nun kein Unglück alle»' als wäre dem armen Vuicsnus seine zugestoU Krumpe nicht genug / ihnc dessen ohne unter!«, / zucrinnern: sondern schine / als ob solche daN h..» «ngesehen/daß ein Unsorm anderwertige Iichkcit aufhebcn/vder weniger sichtbar/ und» ' kanntlich machen solle. d,,/ In dieser Gestalt wäre Vuksnu? ein v^' . treffliches Merckmahl der Grausanckeit se>»f ^ra eigencnVatters/und dcrhimmltschenUngereE tigkeit sichtbarliches Kennzeichen / so weit/b/' deren jeder / so wieder' Recht straffet/ und E «§.. lich ist/ niit seinen Händen ein unauslvschlE Merckzeichen seiner Wnterey/ in dem Beleih _Vuicani Liekes-Garn; ? ^cr Insul i-cmnc>, dessen Gräntzen seinen Fall A/ dctrvffcn/ Wolke sein Klagen und Jammer Nie- W wanden zum Mitleidcn bewegen / sintemalen L Niemand glauben knnke / daß ein solcher Un- A'A "u Himmel svite crsprosscn seyn : Und dieses istj das höchste Elend / deß Elends / auch U keine Erbarmnus finden / so allen Unglückseel,- ick Acich "ls der Schaden folget / bevorab / m! wo die empfangene Unmild/ von einemGroffen Li, Uchret/von welchem man entwcders keine Un- Ä wilde glauben kan/ will odn darff : Dieieni- viil A" aber /denen seine Stürtznng unverborgen / M weiten in Betrachtung des höchsten Gottes vor W iinbillich/sich seiner anzunehmen/sintemalen l «a Nichts gefährlichers/ dann dieses anfzunchmen/ chji Was die Mächtigen verstossen / und ihren Haß 70! varmit aufsich zu laden : ja gleichsam frevcnt- kich an ftembdcn Glücke einen Antheil suchen: L Darnmben dann Vuicanus von seineni eigenen Laste des unüberschwenglichen Unglückes un- ,A.l verdrucket läge/ und ihme wenig vertrüge / sein « wmiisches Herstammen: angesehen / die Ster- A l,c sich weigerten / aus ihrem Schluffe zuschreit- ' ien/nnd unter seinen Fussen zu liegen: Der Ge- wirt Hochheit/wofcrne sie von dem Glücke -,aik Acht begleitet ist/vermahlet das Leben nut dem z Lrangsa! / so gar/ daß derselben Gedächtnns zu , nichts anders dienet / als zu einer immerwäh- senden Erfrischung deß Schmertzhafften Zu- Ä In dieser Noth wurde vnicanu? getrnugen / «i A ij sich 4 H. Frantz Freyh. von Wtttzcnstein/ E 6» wc Ci Ur B, sch sich anfseine Hand und Arbeit zu steuren / durch sein Leben znerhaltcn : Wer will E laugncn / daß der Schweiß die jenige ME- seoe / durch wclchedas Leben ernähret wird/1: gar der Gottheit / so lang es abgesondert Verwiesen von dem Himmlischen VatterlE schwebet. Es betrugen sich darumbcn Mächtigcn/in deme sic die Mühe vor nothE dig in der Herrsch - und Regierung / dochdi tz Vernunfft von dem Obermann halten/ssE malen eben sie/ nngeacht sic/vor andern höE jh^ jedoch in eben beschrancktcr Welte leben / ner eng gcznrckct / in welchen sic immerdar/und ey E; ne unterlaß nach dem Zweck ihres Verlang s^. scufftzen müssen. ,, v», Vuic.inus wäre kaum an das Liechte keK mcn/war er- schon in die äusserste VcrzweiWZ gerathcn/ kaum geboren/schon in den GiE, der höchsten Ungenad beschlossen/ sichdal>c^ hinckend das Glück znerreiche» / welches ihw j„ Hoffnung loß machen wolte/ bestiesse. Kx. Legte und bequcmmcte sich derohalben und auf die Schmied - Kunst / und nähme W dr« eintzige Zuflucht zu derselben Wissenschafft ^we, findung / Geschick - und Gelenckigkeit/dK^ß nmbcn/ weilen er sich von seiner Göttlichen^ turund Himmlischen Eigenthum verlassen l^C^ he. Die Glücksceligkcit / die uns in dew^e Windlein bestralet/verringert unterwcilen Gemüth dcrmaffcn/daß es von seinemUrsprE so abarten thuet/ daß nichts demselben und e? sih, Herkunfft mehr ahnlich bleibet / dann die blE ! ._ Vu^cani^je^A-Gül'n. f Hi- Gestalt: lDerowegen dc?sisstätsund alleinig ander vatterlichen Schosse klebet/weiß nicht/ ß ^as Leben sey / seitcmahlen er immerdar in der ,s ^ubildnng stehet/gebohren zu werden/den „st «mbkreiß der Herrlichkeit zuerreichcn : Sern ^erstand wird sich nimmermehr in die Hobe ichwmgen/das Bebau des Himmels wird ih- we ein von Gold gezierer - und geschmücktes yj! Wunderwcrck geduncken / so von herrlichen nch i^'ahlen schimmert : Der Sonnen wird er- M allein umb seines Vatters Hanffemit ,.F, ^remUniblanffbeschafftigetru scyn/allerSter« 'odi ^^klegcner Königreich und Landen Stand- .,1^ ^osen zu betrachten / umb sein Hans anzn- > ichaue» / und kan ihme keme herrlichere Sach bor-und einbilden/ als das lumpen Wesen/umb Welches er tag- und stündlich seiner Armen stra- miweltzet; Allda erwehnte er aller Welt Ge- Herde und Schatze/ gleich in einem Kasten bey- ^ /sammen/ und äusser dessen nichts zuseyn/was v Un ejn Verlangen fallen könne. Oer arme ^Krüinplmg Vuicsnus aber / ungeacht seines Göttlichen Stamurens / wurde alsobalden ge- seinAugevon der Herrlichkeitabzu- wenden / als sechsten ein Waiß und Vertriebner !.^veß qantzen Königreichs: Aufdeme / so von ', N Fall überwunden / schiM sich übel die 'ÄErgützlichkeit. In deme .lupircr mit der Göt- w^lee Tranck sich ergötzen/ wäre vuicznu? vergnü- H,,»aci/sich mit seinem eigenen Schweiß zu speissen; w^^'i überhaufften solchen Leidens O.ualen , ick mwncdete 'er gleichwol solche Waffen / worum semReich schützen und schirmen kunte/ Ast; bau« 6 H. Frantz Freyh. von Wntzenstcin/ dann er schmiedete dazumal die Donners- Kä»' le/mit welchen.kix-ircr die hochmnkhigen M sen/so ihne aus dem Reich znvertreiben/sich E terstundeu/nachmalszu Schanden braute. E» ne schöneWarnung wider derMachtigenHvcv' muth / die unterweilen in solchen Stande rathen/ daßsieauchNokhgezwungen werde»/ von denen jcmgenHülffzusuchen/welche sie vod bin verachtet und verworffen- Eine rcchrniür sig-und mehr dann billiche Straff aus dem zämlichenUbermuth/ welcher die seinigen d»' hiir niedriget/daß sie zu Gnaden gehen/mit hen und demüthigen Bitten/ihre Fahler hif wiederaus- unddrejenigezuversohucn / bciw thiget werden / weiche sie vorhin mit thorcclM Übermuts) verfolget haben. DieNerhängW wolle/ daß der gröste unter den Gottern mE den Scepter erlangen von dem verworffA und verachten Vliicana, den jcnigen MaE oder GewaltS-Stabe / wordurch er nicht alle>^ sich und sein Reich schützen / sondern vor dt" H ochsten erkennet zuwerden/ muffe er durch d» Mühe/ Arbeit und Kunst dieses verachten halten / welcher Gewalt alle Federn hemmet' die da solchen znbeschreiben begännen/ dieuM» meßliche Hochheit und unbeschreiblichen M walt seiner Herrlichkeit in welchen allen nich' in höhere Verwunderung fallet/ als die G" und Frömmigkeit des Vuicrni Gmiüthe/E cher den billichenVerschmach gegen seinen M tern keines Weges den Zügel lasse»; sondci vielmehr dessen Grausamkeit und Harte E _Viiicsn, Lie bes-Garn. _7 Wolthaten bezwingen und beschämen wolle; Dardurch die Art und Wege an Tag zugeben/ wie man sich in Beleidigungen gegen denO- bern zuverhalten habe ; Und ist unlauqbar / weit vertraglicher mit Dienst Beflissenheit die verlohrne Gewogenheit zugewinnen / und wie- derumben zuerwerben : dann der jenige Zorn durch den krafftlosen Rache noch mehr zuerwe- cken/ welche durch die Vermögenheit der weni¬ geren Eytclthumb und Anlauff nach Willkühc abgeschlagen und vernichten können. Es hatte sich Vukanu? gar füglich zu denen Menden Riesen schlagen / und das vattcrliche Reiche anfallen/ und beunruhigen können i Ec aber/ wvlte in solcher Begebenheit vielmehr.sei- nem Vatter und zur Straffe seiner Feinde/ die¬ nen: Villcicht dardnrch zu lerncn/daß keine Un¬ mild von solchem gebrächet / daß dessentwegen unsere Geinüther wider die Gebärer veru ilven solten /, sintemalen unsre Verbündnus allzu groß/ja unauslöschlich gegen denen / von wel¬ chen wir die menschliche Wesenheit / und das unschätzbare Leben empfangen. Mit einem Wort. Vuicsnus benenncte sich aus guter Ordnung vielmehr dem ^upuer annehmlich: dann wuderig sich zuerzeigen/ehe deine zur Ge¬ wogenheit/ dann Zorn zuvermögen/ als wel¬ chem wolwiffent/daß mit Macht und Gewalt / bey Mächtigen gantz nichts: ein mehrers aber durch Demuth znerhaltcn/ und daßdiehoch- müthigen Löwen das Eisen zersprengen / im Holtz entgegen sich fangen lassen. Villeicht er- Amj freuet ? H. F r antz Freyh. von Wntz ei rstein/ j freuet er sich / daß er die Sttelkm seiner Gw ! dancken entdecket / welche ihne dahrn verleitet/ i daß er seinen Sohn nuib seiner Uugestalt in-e j unschuldigen Mangel Willen zu verachten /be- < günnct: deine doch aözuwissent / daß das äuß z strliche Gebrechen vielmehr die innerliche DH , gendcnanfrische/undnochmehr entzünde. z hakte das Reich der Himmel durch die Schärst ' s ft seines Verstands erhalten/ da er doch daraus , verjaget /als ob er solchen mit seiner Nngestalt , vernnehrct. Des Reichs und Siege/ erkennen ihren Ursprung aus denen geschmievw , tcn Waffen dieses Krümlings gcwunnen zu h^ § den/ als welche in so grausamer Schlacht den Sieg erworben und vollzogen : Also hat der hvchmächtigsten Henlichkcit und Pracht vier - ! inals ihren Anfang / Glantz und Zierde / an» - - HLff und Benpfiichtung der niedrigsten und , verächtlichsten Dingen. ! .tuftrcrerwiese hierüber mehr seine Danew harkeit scheinen zulaffen / als ans veränderter Neigung gegen seinem verstossenen Sohne sich wolgeneiget und gewogen erzeigen. So ftw neistvonder Warhettder Gotter äusserliches Ansehen/ und die mächtigen Gemächer sepnd zuchtloser oder ungehaltner/ dann die wilden Thürc selbsten / und können sich mit der Wob lhat oder Verdiensten nimmer verstehen; enttve- ders/ daß sie erwehncn/ nunöthig zu vergelten/ als eine schuldige Gebühr und Dienstbarkeit W rer Hochheit: oder daß sie einen Abscheu tragen ob der verborgenes Verbündlichkeit/ Krafft welcher/ ! VulcLm Liebes-Garn. _9 Micher/wo nicht;» srcygebig/ wenigst danck- bariich scyn/ sich verknüpffet erkennen. Vulc»- »US verlangte keine andere Vergeltnng / als der Vergnügung in der Freyheit der Kunst- ' Göttin .^lincrvs: Liebe zugcnieffen: Gr begehrt te / nicht ersetzet zu seynin vorigen Stande/ '! weilen er sich gär srisch erinnerte / wie übel ihme lI bekommen/ alldorten gewesen / und geboren zu - seyn: weniger verlangte er/ so hoch -u ganckeln/ s noch zuerwählen eine solche Höche/ von welcher er schon einmal so erbärmlich gestürtzct worden; i entgegen und noch viel lieber ansgebcn den jeni- gen Ort / in welchem er das Glück günstig er- ' sahrenillnd wo er seines Heyls Aufnehmen ge- ", funden und angetroffen. aller Wahl solle ncmlichen unser Übel die Vertraulichkeit zum Zwecke nehmen / und das/ ! was aut ist/ oder zum besten ansschlager / vor o den Himmel der Glückseeligkeit erkennen / dar- vmben war vmc^no keines Weges anständig / die Mühe und Arbeit zuverlassen / welche ihne gleichsam über den Vatter erhoben/ in deine sie v thne verinittelst nnd durch Hülffseiner Waffen , aus aller Gefahr gerissen. Die jeniae Hand- , thiernng / so uns anders nichts / dann zum Grundfest unsres Ungencachs dienet / ist höcher -? uicht / dann vor eine ewige Gesangnuß oder Dienstbarkeit zuschatzen. Nach dem Vulcanus der Eltern Mißgunst/den Haß und Widerwär- tigkeit deß Himmels vernrfacher/ware er gleich- saue verbunden und gezwungen / sich unter ein Ä solches Gestirne zu begcben/welches ihme zugü- Io H. Frantz Freoh. von Wutzen stein/ . tigern Zufällen und Einflüssen bestrahlen / und . mit allen Umbständen dahin einstimmen wur- ! den/ woraus sein Stand und Zustand / nichts/ i dann Heyl / Walfahrt und Vergnügen gewiss- i ne: oder aber / genauer zureden / in deine sich > Vulcsnus mit denen sterblichen Menschen vcr- r paret hatte/ er nicht weniger die irrdischen Enn s pfindlichkeiten den Himmlischen Ergötzlichkei- - i ten vorzogen/oder aber durch die stete Beywoh- ' l nnng der Erden/die Nichtigkeit der Begierden/ > als eine wahre Eigenschafft der Menschen / l heimlich eingezogcn / und darumben nach det I Verparung der Schönheit heffciger / als nach < der Gesellschafft der Götter getrachtet. Der i Gewalt eines eintziqe Angesichts machte bcy ih- ; me die gesambte Gottheit verächtlich / welche l auch anzubetten/daruinben erlaubet / weilen sie z andern gleich wäre: in welcher Schosse er durch i die Verdienste seines Schweres sich nicht we- i Niger werth/als würdig schätzte; wo anderst ih- l me vergönnet und zugelassen / den Strahlen in i das so holde Gesichte abzudruckeu/in demesol- I ches aus dem Gehirn I upiccrs entsprossen / kan > -essen tugendhaffke Krafft und Würckung zn > erkläre» alle Verstands-Macht zerbärsten: an¬ gesehen/ ob dessen Aus-Arbeirung den Verstand , eines so grossen Gotts ermüdet und verzehret worden: in deine sie aebohren mitten unter in Waffen/ wurde ihreSchonheit umb so viel stär- cker und mächtiger/dass auch die geringste Lufft ihr nicht zu- und beykommcn kunte. In Summa Vnkaxms , ungeacht seiner Krump- - VulcLni Liebes-Gar n. Krumpheit / begunke durch das fliehende Ver- langen/ sich ost mit dieser Schönen znverparen/ und wo nicht anders/weniqst durch die Begier¬ de/diesen so köstlichen Schatz zubesitzcn/von wcssentwegcn ihmc allein der Himmel/daß man dene verlangen solle/ würdig dunckcte: bewilligte in solch sein Begünncn/ vielleicht daß Hm nnbillich schiene / solches zuversagen / und - die Verdienste/ so noch neu/ und allzu frisch/kei- nes wegeszulassen wolten/dieVergessenheit und Undanckbarkeit / mit der Erbarkeit zuverinah- lm: nichts desto weniger wurde der arme Vui- ^nu8,vvn der lcichtsinnigenHoffnung betrogen/ Md an seinem eigenen Verlangen/ Begierd und Zufriedenheit ein Mörder und Verächter / in deine der^linervL die Erlaubnus/ sich mit ihrs - juvereincn/ hinterbracht und zugleich eingeben > worden / daß sie zu Schutz und Beschürmung ' ihrer Jungftäulichen Reinig leit / seine Nnab- - fahung meiden und fliehen solle: Darmnben i der arme Verliebte an den gräntzen seines Ver- - langens verrathcn / hoffen und verspühren mü- >l ste/iyme abgeschlagen/den Schild znberühren / a auf welchem er die Pfeil seiner Begierde ge- scharffet und geschliffen / in Hoffnung / aufdas d - erste Treffen den Zweck seines Theils zuerrei- u chen er wolkemit dcrGöttin denLiebes-Kampff ü lvagen/ aber sic wolle durch keine Nmbfahun- s-1 gen anbinden / sondern thate allen Streichen st der Liebes-Lüsten entgegen. Verliesse die Wahl - statt/in dem sie seinen Willen / sich keinem stand er Galten/ erzeigte» Also/daß je mehr sie sich auf- H. Frantz Freyh. vonWietzensiein/ bamete/ umbder Küsse /so Vulcsnus anbri>k- gen wolle/ zu verwehren; je mehr er sich erhebe- bete/ dieselbe zu liebkosen/ welches sw ihmc alle- mal entzöge / und nm grosser Scharpffe und Ernsthafftigkeit abwiese / ja der Gesta ft betra¬ ge» sande. Er war zu i'an-Aii Strass ver- dainmct/wclchcm so bald das Obst/ nn die Lejs- > ken/oder aber die Wafferwallen der gesuchten Veriangcn/reichen lauste / diese und jede schnei- i len hinwicderumb zurück/ nichts hinderlich las¬ sen/als das leere Blat in Händen ohne der ge¬ wünschten Frucht des beharrlichen Genusses* Mit einem Wort/ er wäre gezwungen/ aus eig¬ ner Schuld und puren Drangsal/in Abweseu seines Verlangens Trosilvß / zuverschmachtcn. Indessen begäbe sich/ dass ^upircr den Fehler' und Zustand dieses Krancken gewahr wnrd / ' und in der eignen Zuneigung nach der Gestalt , und schönenBildnuß gründe/ Vermög der all¬ gemeinen Eigenschafft der Häßlichen/ so ihre Verlangen gemeiniglich nach der Schönheit "chtcn und ansiellen. Gedachte derowcgen / .. "willfahren / und zugleich seiner Schul- eil iich zuentladen/benebensrhme bey Hul- "d in Pflicht zuerhalten/ dieweilen er man- «:- Sorgen und Forch brachte/als der/ - vor» Erfinder gchalten/derjenigen Waffen/ ! so / . >icern selbst erscht'öcklrch fielen. Eben dazumalen erweckte die Schönheit der schone» Venus Uneinigkeit im Himmel / unter der Decken einer heimlichen Eiversucht / dann nicht/ als wahr/daß die Strahlen dieser Schö¬ ne» VuicLmLieocs-Garn. r? ncn in den Schrancken des so holdsceligen Ge- fichts nichts/ dann Unheil aebären und erwe- «en/sonar/ da/wv Freude und Ruhe unzer¬ trennlich/ einander beywvhnen sollen/keiner war unter allen Gottern / so seine Gottheit nit m die Schantze wagte / nnd gegen Besitzung dieser Holdseeligkeit verpfänden/ verwecltz len/ raio gar aufopffern wvlte; Ein jeder schätzte seine Gegend im Himmel vor die höchste / wann solche von diesen holdseeligsten Gräntzeu beichienen/und erleuchtet schimmerte/ und hiel- tcvon dem Ti ron der über indischen Seelig- keit nichts/ dann die Gegenwart dieses Antlitz/ welche mit einem Anblick gleichsam die Gott¬ heit erfrischet / wo nit gar überbringen können: nnt einem Wort/ der Nam v>E ist genug au statt der Übermaß und aller Meisterstück zuer¬ klären/ mit welchen die Wortforschrr sonsten pflegen einer Sachen Beschaffenheit abzumah- lcn/und mit Worten vorzubilden / ja dieWol- redenhcit und Berathsamkcit znstützen: Genug scy auch an Tag gegeben die Tugcndlose Feen heit/ der sich der «Iren Gottheit angcmaa . dardurch den Name» ihrer Allmacht mcy» »ig besudlet: Woraus zimlich abzuuehmei' diel sich solche gestehen lassen/aus heft ' ' An¬ triebe der unreglbarcn und zuchtlosen gier- den; Die Vermisch-Vereinig-und Verp ung Wit dieser Göttin; die Menge der Buhler ycm- wete/nnd unterbräche eines jeden sonderbahre Angelegenheit / in deine sie fast alle verlangten/ Machte / daß keiner sie bekäme. ^Ker sahe A»ij vor- i4 H. Frantz Freyh. von Wutzenstein/ vorhinein / die unordentli chen Früchte/die ans diesen Liebes-Saamen entspringen und wachse» dvrfften/ welche iemehr er zusctzen n nd Häuffen/ ' grvffern Zanek/ Zwitracht ugd Streit erheben/ oder benrsachen wurde. Darumben solchem Unheil zusteuren und vorzukommen / damit jedwcdern seine unziemliche Begierden benom¬ men/ und die Hoffnung ihrer zu geniessen/ abge- schittcn wurden/ beschloß er bey sich selbstcn/die ' holdscelige Venus dem Vulc-no zuzueigncn/ih- mc vor eigen znübergebcn/ und vermahlen. Aufdiese Weiß und Artigkeit nun erachtete .sup^ccr diesen gailen krummen zubegnadcn/ nach dem Gebrauch aller Grossen und Mächti¬ gen / welche die Gelegenheit sich gnädig und danckbar erzeigen/ nicht aus sich/sondern von ! anderwerts crqreiffen/ das Kunststück der Herr¬ schenden / dessen sie sich in Belohnung ihrer - Diener gebrauchen / ist nicht so viel aufdes em¬ pfangenden Hepl und Vortheil/ als ihren selbst j eigenen Nutzet- und Gefallen angesehen / ja es gründet sich unterweilen auf den schein und part eines danckbarn Gcmüthes zu seyn/ aber es ist der höchste Untergang dessen/ so cS empfa- het/ oder aber eine Sache / so ohne Verdruß / nicht langer aufzuhalten / oder ohne Verletzung der H ochheit zubewahren. Mit diesem Gna¬ den-Pfand/ mit welchem .supiccr Vulcznwn verbunden/hatte es eben diese und keine bessere Meinung. Vevui Ware /upiccrn zu nichts be¬ quemer / dann mit ihrer Anwchrung sein Reich zu verwirren/ gleichwolsodienetesiez» einem _ Vulcrm Liebes-Garn. rf so übermässigen Lohn und höchster «Vergeltung versonberP-wenglichen Verdiensten Vuic->ni, durch weiche die Gedächtnuß verlohrncr Un- wilde begraben/und die Zuneigung der Dienst- -Begierde von neuem angefrischet / nnfgericht / und erhoben / daß vuicanu-- so verbunden und verpflichtet geworden / sein Blut im Schweiß darzustrecken / und sich immerdar aufznopffern/ ju schuldigem Pfand der zunehmenden Schul- vigkeit/ vor so hoch empfangene Gnade. Die¬ ses ist die gewünschte Glnckseeligkeit der Mäch¬ tigen/andere zuGnaden / und beglücken/mit vem / was ihnen selbst nicht dienet oder beha¬ get. Diesem nach wurde die Hochheit vollzogen/ durch diß so grossen Königs-Befehl bestättiqct/ dessen Willen etwas zngegen setzen / auch mit Gcdancken/ geschweigenWercken/ höchststraff- lich/ja ein vernnantwortlicheVermessenheit/die zusriede- und snssigkeit der empfindendeLüstelun Wollüste des nunmehr Bräutigams Vulcani zuverstöhren/welche sich kaum mit Gedancken/ geschweigen Worten / lassen erreichen / deren Weitschichtigkeit / jedoch / wo nicht gar/doch mehr mit denen seinen vorbilden und erkennen / also daß wie die Mutter einer Frauen nicht ge¬ bären kan/ was wider die Natur / als ist auch unmüglich / an das Liecht znbringen / einen Hirn eine solche Übermaß und Grosse / so die Enge eines Verstandes übertriffet. Ob schon nun vmcLnus eine kleine Zeit des Himmels ge¬ nossen / erachtete er sich doch die Übermaß der Herr« iS H. Frantz Freyh. von Wntzcustein/ Herrlichkeit unwürdig / erkennet sich aber von solcher Vergnügung überwunden / wann er er- stanete in Anbettung der so trefflichen Schön¬ heit / schien er gantz verwirret / zubcgrciffen/ dir überhäuffteErgötzlichketten / so er befasse: und sonderlichen/ wann er opffcrte/stunde er gleich¬ sam in statcr Verzuckung vor den strahlen und gläntzen des schimmercnden Angesichts seiner' Göttin. Er gteichkc einem Morn/so ans sei¬ ner Schwache erkennet / und preiset die Klar¬ heit der Sonnen-Strahlen: Er würde mehr für einen Ungestümmen/ dann Verliebten ge¬ halten/ und verheisset von der Mutter der Liebe/ und Schwester der Holseeligkeit/ bey welcher seine Unablaßlichkeit zwar ein verdrüßlicher U- berlast seiner im Hetzen verschlossenen Begier¬ den / doch darbey ein Überfluß feiner Dölpel- schafft entdeckete. Es ist leichclich der Grausten und Abscheu zuermessen/ so diese holdseelige Göttin ob dieser Dienst- Beflieffenhcit getragen: Vuicsni Ab¬ scheuliches Angesicht / seine lahme Gliedmassen haben ihme acnagsamb undüchtig erkläret/zu denen Umbftänden / die die Waage einstehen machen in der Wahl/welehe die Frauen pflegen; ihre Schöne entgegen ist ein genügsamer Be- iveißthumb ihres billichen Haffes und Wider¬ willens/ Krafft welcher sie diesen ihren Ehe¬ mann verächtlich hielte. Es widersetzte / und widerigte sich zwar an¬ fänglich aus denBefchl upiccrszu dieser Hoch¬ zeit vemis zum- geringsten/ nmbzu erweisen / wir Vulc.im Liebes,Garn-_77 Me unverletzlich der Gehvrscmrb seyc / auch un- k-'r den Göttern ; willigte derohalbcn umbso bielFreyer zu bestättigen / daß die Gesell - und Verpaarung mit einem so lumpen - Manne / so wehr zur Handarbeit und Dienstbarkeit / als jum lieben gebohren/und von der Natur ge¬ schickt worden/ihr erst die Freiheit rechtnams ervffnet/der Götter zu geniessen / so vor langst M inLicbc zugethan gewesen. Und es ist allzu waar/daß Venus bey ihr selb- sten sich beschwerer befan de / zu sehen / ihre na¬ türliche Gaben und Gnaden der Natur / einen Auswürffling des Himmels untcrworffen zu- sryn / und ihr selbsten erbarmcte / daß sie nicht nach ihrer Würdigkeit vielmehr einen rechtge- schaffenen aus den Gottern rechtmassig antheil tvorden / welcher den Slang ihrer Holdselig¬ keit billich geniessen/ und über ihren Göttlichen Leibe mit beffcrm Lust und Fug / dann dieser liederliche Tropff mit so schmertzlicher Dicnst- i barkeit herrschen thäte; Dieser Trangsaal/Be- schwer - und Kümmernnß sich zu befreycn / wel- chechre schwere Gedancken mehr und mehr Haussen und vermehren begüntcn : Beschlösse sich also / vermittelst der Welt beliebten Frey- heit zubediencn/ und der Art Vergnügungen zu rrgeben / welche denen zudringendeu Begierden sin genügen / und statt rhuen/und ihren Über¬ last abhelffen können: Diesen ihren Vorsatz nun Tierreichen/ hebete Vcuus an/die Müntze aus- znrheilen/derensich dasFranen-Volck bedienet/ ^ann sie die Herrschaffr und Obrigkeit über ih¬ rs 18 H. F r antz Frcyh . von Wützenstein. re tunrme Männer einhandleu und erkauffen. Diese ihre Meinung bestattigct und bekräss tiget der armseelige Vu!c»nus, der alle seine Sinn und Gedanckeu einig und allein dahin einrichtet/wie er der'schonen v-n-i-m gefallen möchte/und allzeit ihrer Gottheit em OpssE zuthun/glaubte/wo er etwas ihren Winckern nachkommen / oder vollziehen könte. Er hiel¬ te vor die grö>te Gottslästcrung / den blossen Schatten der geringsten Beleidigung ihres Verlangens zuverstören / und erwiese mehr ei¬ nen Götzen / als Verliebten. In den ersten Hochzeitfesten / unter den Liebes - Früchten / Wollust und Ergötzlichkelten verlohre Vulcr- nus alle Gedächtuus seiner Arbeik/so gar / daß er keines andern Ofens Erkantnuß mehr hatte/ dann der schncereichen Berglein / unter welchen die höfflichM Flammen des starckesten Liebes- ! Feuer ernähret werden/ hielte auch alle andere Arbeit der Mühe würdig / als bloß die / so in Bedingung dieser Göttin angewendct würde/iN welcher der geringste Saamen sich in dem wär- digsten Ursprung der mächtigen Götter ans- > breiten könte: Und er hatte seiner sechsten ver- geffen/geswweigen/anderer Dinge zugedcncken/' und ward gleichsam verschlungen / oder anfge- zehret von dem Genuß dieser Gottheit/von welcher Gestalt und Schöne / er gleichsam sei¬ ner selbst beraubet lebte, v-nu? wurde entge¬ gen alle Tag mehrersund umb so vielmehr tag- sich überdrüssiger/ je weniger sie diesen ihren überlastigen Ehemann und Krümlmg von Hab _ _ _Vulcani Li ebes-Garn. _^9 se bringen könte ; Hebe« anfänglich mit ange¬ nehmen Worten / endlich mit scharffcm Ernst den Wollust durstigen / von den schönen Brüst- lem / an denen er nimmermehr satt/ ohne unter- nch Hienge / abzntreiben / und seiner sich nach Eälichkeit znentziehen. Gabe zu genügen ih¬ re Meynug/auf sonderbahre verächtlicher Wei- ' le ihn,c zucrkennen/und verwiese ihr vcrdräßlich «allen/ diejenige Gebärden und Thnn / so Key Mnichts/dann biliichen Haß und Widerwil¬ len erweckten oder gcbaren;ob sie schon nachma- i len aus so hefftiger Liebe ersprüssen möchten: Vcrhebte ihme zum öfftern/mit ernstlichem Verweise zu Gemüth führende/ wie abscheulich > und unförmlich einem Mann anstehc/Weiblsch knechtlen/und nach nichts würdiges sein Ge- H müth und bloß dahin zu richten/wie man dem > Weib pfläntzlen möge / so schnurgrad eines ! , Mannes Dapfferkcit und recht gesinnten Hel- l den-Mnth zu gegen stehe: Sie vermeltete daß t die Würdigkeit deß Ehestandes mehr aus die - Verpaarung und Einstimmung der Gemächer/ ' als der schnöden Leiber ihr ausrechts Absehen ' stelle. Es wären/sagte sie/allzuschwcre Läste/ / ' diese süsse Milchkästlein / wo das Ehcivereke ci- - ne unumbgängliche Nothwendigkeit / und da- hin angesehen wäre / daß sie unzertrennlich an- ' einander kleben mästen. Mit solche» und der- gleichen bewöqlicheir Reden hänffetc sie ihre stäte Vortrag/ aber ganiz vergebens/ dann man t Psieffe und sänge einem Dauben / so anderst h nichts sehen / »och hören wolte / als von einer t , Schö- -o H. Frantz Freys), von Wütze n steitt/ Schönen / die ihne immerzu anreitzetc/ und zur ErgötzlielMt airleittete. Letzlichen schaffete str ihn gar von ihr ab zu seiner Werckstatt / Mett ihme vor Augen die ununibganglrche Noch/daß er der Arbeit vorstehe»/und seinem Berufs nachkommen/ und von dar / weilen er einig am ders Vermögen hatte / seines Lebens Unterhalt erwerben / damit ßch und sein Weib versorgest möge. vuicEir blut arm / nnd so gar von Datter- kicher Verlaffenschafft enterbet/verstünde gar wol/ wie viel diese Wort bedeuten / undwolM sie endlich ziehlcn/ auch lauten wolleit/ dann er mercketewok/ wie beyde seine/wiewol zimlicl) Helle und klare Augen durch die Flamme eines erhitzten Hertzens nicht gcnahm waren / der ie- nigen / so die strahlen seines Verlangens gern zerstreuen/ ja verfinstcrten / nnd immer unter dem Vorwand der süssen Freyheit / aus dem Fasse! zweyer Augapffel entledigen wolte. Er empfände bey dem Abschied eben dieHuaal und Wchethunib/ welches die Seel ausstehet/wanst sie vom Leibe sich sondern muß/ oder das Hertz empfindet/ so es verwundet wird. Die Forcht gleichwolen / zu welcher ihme die angevettete Hochheit dcß auserlesensten Angesichts be¬ zwange/wäre ein so strenges Gesatz/ so mit un¬ verletzlicher Erfüllung / alsobaldigen Vollzug auftrüge / wohin der Willen fchaffeke / und das Verlangen der Liebsten deutete. Kunte gleich- wol nicht unterlassen/ seiner Hungen in etwas / doch nur so weit denZügel schiessen zukaffen/daß _ Vulcrni Liebes-Garn. 2l fiesich in lauter bittendeKlagen und sehnende Beredsamkeit ergösse / «nnb hierdurch die Ichmertzhaffte Empfindungen / wo nicht zuver- vngen/ und die Seele darvon zubefrcycn/ auf das wenigste das Haß.gcfrnste Gemnth / wo nicht zur Gegen-Liebe/doch zu einem Abscheu chws Vorhabens zubewegen. - ^ch siehe es / sagte er / Schönste / daß meine Gegenwart euch anders nichts/ dann Verdruss« und Widerwärtigkeit beybringe / und zu an- vers nichts/ als einer immerwahrendenMartcr mene/ und also / und nicht anderst oon euch an- und aufgenomen/ zu segn mehr/ als zu schmertz- nch mcin empfinden/ich abnehme und glaube/ daß ihr ehenter euch entschloffeu/mich zuhasscn / als qewürdiget znsehen; ihr scyd/ und wer solle es laugnen? eine gewaitiqeGöttin: jedoch sol¬ let ihr wissen/ daß/ wann die Herrschende / mit den Niedrigen sich aus Gnade/ undfrcyen Muth vermengen / daß sie Geringe oder keine Achte setzen aufdie Ungleichheit deß Standes: Ihr seyd auserlesen / und mehr dann schön/ ich umb so viel entgegen heßsicher/ und ungestait; Aber wem ist unverborgen / daß die edlesten Strahlender Sonnen/ durch die heßlichsten Wiuckel/ja Unflat unbemnckelt/ und in höchster Güte dringen: wer svlte ihren Glantze mit deß erleuchten Niderkeit und Unwürde unterbre¬ chen? je höher und ansehnlicher ein Geban/je widriger und tieffer ist sein Grnndte/und Ur- sprung; Der Gottheit selbsten war ihre Herr- «chkeit gleichsam umbsonst/ wo nicht geringe Erd> rr H. Frantz Frcyh. von Wützenstein/ Erdwürme nnd Menschen wären / die sie auf ? Knien verehren/ förchten «nd anbetten müßen. ' darumben / weilen in der Herrlichkeit sie einaw der ungleich / muß nothwendig / die weniges von der mehrer» Gnad / so viel entlehnen/ wor< durch eine förmliche Verbünduuß entstehe» könne: Ihr ftyd ein Tochter deß Himmels/und ich ein Zweig des ^u^iccrs, allwo in der Geburt r zwischen dem Kusse keine andere Gleichheit / s oder an mir kein anders Kennzeichen / als das / so nach dem Unglück zichlet/so ist doch darnmbe e euer Widerwillen gegen mir nicht zubcloben/als " welcher sich auf blosse Zufälle gründet / so zu gc- ring / der Krafft der Natur in Wege zulegen - Euer Wiederwillen / Schönste / gegen mir ka» d in Nichten sich gründen / als bloß in meiner Uru gestalt / aber des Leibes Formin einem Mannt - giebt ihm gleich viel Würde/ als die Schönheit u einem Weibe Tugend: Das Hertze / O meine > Göttin/ ist die Gabe/ welcher ihr euch nach ew rer Weisheit bedienen könnet / durch Geb- um Hemmung deß Zutrittes / ein mächtiger und » aröffkt'er GOtt/ als ich/ wurde euch auch mehe S betrügen/ als lieben / auch nicht so treu nnd er'^ geben leben/ als ich: Dann die Treu der Liebe / ist eine Dienstbarkeit eines Geliebten / welche» » man allen Schönheiten zu laisten schuldig / dü ! unter andern natürlichen Gaben fast selbst dek u Natur ist / und nicht kan betrügen das jenige w Hertze/ welches gantz und gar verbunden / deu> Geliebten von sich selbste» sich aufzuopffer» t auch dessen nicht kan widern/ sondern gutwillig da? > . _ Vuic-mi Liebes-Garn . ^urzn bequemen : euch aber einen Gefallen zu- ^'weiftn / werde ich aushören / eure Vergnü¬ gung zu verungelegnen / mir der Ernidcrung Weiner Dienstergebenheit / welche ich euch »n- uerbrüchlichen laste / und darmit zu euren Fus- falle; Doch so wisset/daß ihr von mir dar- umben nicht werdet abgesondert leben / ob ihr such sch»« hierzu veranlasset/und widrig stel- Ek / '.dann mit euch allein meine Schöne/ wer- wn meine immerwarende Liebes - Flammen/ Und Gcdancken bleiben/ und ihr mein seyn / biß un unser beydcr Vergehen / auch sogarinmei- Uen grösten Nöthen mein Deostand senn / wor- lu euch die Götter gewidmet haben: Derowe- stm bitte / ihr mir solches verzeihen wollet / daß 'ch mich so weit ausgelassen / euch hiemit die Warheit zu entdecken/ welches alles ich darumb thue / euch meine so grosse Empfindlichkeit der ,o betrüblichen Absonderung an Tag zn geben / iuni Zeichen der Heffrigkeit dieser Marter und Zeugenschafft meiner Jnnbrünstigkeit/ die je- Uige Wichten zuverneucrn/ worzu euer heffti- Scs Gemuthe mich euch / als euern Manne be- iwunaen und Also / und der Gestalt / beklagte sich der 8Ute Vnlcanus, welcher mit nicht weniger Un- ^rthanigkeit/ als Bctrübnuß/ diese Klagworte mrbrachte; aber diese / welche mit nicht gerin¬ gerer Annchmlich/als Majeftättischen Anblick/ wne vielmehr verliebet oder betrübet zusehen / Wit einer.solchen wolstehenden Geberdlichkeit 'Uffende/cines Theils seinem Verlangen einGe- nn- -4 H. Frantz Freyh. von Wntzenstein/ uügeuzulaisten/umbdesUberlastsloßzuwtt' den / mit welchem er ihr stats anlagc / und a>n '/ ders ihme zu verpflichten / weilen sie gesehen' daß er so weit gebracht / daß cs ihme an nicht" W' mehr ermanglete / alseincn eintzigen holde» ' Blicker/ mit welchem sie ihne nicht allein a'' freuen/ sondern höchst vergnügen konte/ als g»' ! beste ihm so viel zuverstehen / daß er sich nur»» i seiner Arbeit bequemen solle/ sodann wurde er " ihro hierdurch einengrvffen Gefallen erweise»/ und versichert seyn / sie zu aller Gegenliebe und . Gewogenheit zuvcrbindem Er flöhe/gleich' sam zu sagen/solchen ihren Willen zuvollziehett/ 8" feiner Schmidine zu/ in welcher ein jedes Vol' W bilde/ihn an seineverlaffencLiebsie zugedencken/ veranlastete / und lcibhafft seine eigene Brust' sten versamlete/welche von dem Widerhall st»' , uer Streiche/ als ein anderer L-bo im Hertze» , wiederklangeten: Allein sähe er den Unterschied derBcharckchkeit/in deme die jeniqen Flmst': «ö men/ so entsprungen / wiederumb vcrgiengen N' s, den Lüfften / die die Hefftigkcit seiner Liebe vet' folgten / »nd durch die staten Betrachtung^ l seiner Liebe mehr «nd mchrers wuchsen / wor- über er in so wunderliche Einbildungen gern''' j the/ ab dem/ daß er sich von ihro also abgcferN' get gcsahe / daß er nicht wüste / was er ihme ge' »z dencken solte. Anderer seits müste der arnic acht haben ans den Unterbrach seiner Begier' den/welche ihm einen solchen Ausgang seiner Liebe bedroheten / die einen Argwohn verwah' g. reu konten : Dann Venus war nicht gewohnt / >" SB , Vu'cani L iebe s» Garn . Führer Seite solche Leute zusehen / welche B' gewohnt / sich in ihren eigenen Schweisse n / s ' wiegeln / als in der Liebe ergötzen / dann der l,i- Draussen des Mannes / und die allzu ausgelas- - Me Neigung seiner Vermessenheit/trüge ihre et' ZMeigungen die Götter zu verlangen/welcher lieh crinnerte/daß sie in sie verliebet gewesen/ !>:» ! M wünschende jenige verliebte Glückseeligkeü cek M/ weiche ihr djc Gedancken fürbüdeten/un- ch/ denen alierholdsecliqsten Umbfahungenei- n>v wb Jünglings zugennffen / welcher im Lanffe ich' Lebens denen Sinnen ergeben / auch so ictt/ vhne einiger Bewegung sich yantz freudig rok' s^fur thut/zu dem Ziel scinerBeglei den. Dann ^en/! Wynd gantz wolgeschmack dieLiebes-Lüsten/ nN' W die Liebkosungen / und lieblich die jenige» s sch Ve> bindnussen / die gar zartiglich ineinander .^!ch die Gemürber verselbstcn / also / daß man ver M Ziemet / daßsie mehr die Hertzen / als die Cör- i,il' vereinigen/ glldar seynd wol angelegt die >n i» Maden einer Göttin/welche zubeherschen wis¬ per' ' so gar im Streikte den Gewinn der Ver igeit wrenden. Solche und dergleichen Gedancken M' hatte in ihren Einbildungen/diese Schöne/die xxch > deihrcsabgeschmachenVulcAni erindernmöch rrsi' welcher unförmlich und ungestalt / dieser eak' Wt weniger schönen / als Liebgcwonucneu NM Mttin nicht gefallen/ und sich diesen zu lieben/ nick'' vielmehr zwingen müste: Als begünte er fich zu einet Mtigen/ mit allen denen Einbildungen der wah' „oollnstcn/ antgesetzet auf dem Tische der so an- mit/ genchnnm Schönheiten/ welche an dem Altar ) a» B ihrer 26 H. Fr antz Freytz. vsnWötzen st eitt/ 2 ihrer schöne:! Brüstlriugeopffettwurde« 7> ersichlnßwcilen also erhungert / an solchen ersattigen Hesse/ daß er auch oft seina selb! darüber vermässe. Der Gestalt gedachte ihr diese schöne/ zuergötzen/ mi* ihrem Buhlen / welche ihr Maiinalso versrunge/ daß er auch ausssff Hertzengantz ausgeschloffrn wurde /undruh..» chenihren Gedancke» veraulasstte/ diese t'HH L genheit die Gegenwart deß praveaHeldenEill ^Isls/ welcher als NN Gott der Waffen / d!it dieGeleyenheitsc-nMwehr schmieden oder ' chen zulasten / ein geheimer nnd gewöhnli Gaste deß Vulc-uu worden / also / daß er a» mit ihm also vertreulich wurde / daß er sich malen einiger Sach unterfienge/ ehe er sich > chme nicht berathlchlaget/ oder dessen erm dertc: Zn dem so hattes-tai « sonderlichen k eine gewisse Entschuldigung / in deine er / »!,M der Venus beyMwohncn/ den Vulcunus D neue Waffen znwachen/ oder anzuvrdnen / zum öfftcrn besichtigen käme. Aber allzeitn einer solchen Bescheidenheit / daß dessen we der Mann / noch jemand anderer wahrgem" men. And damit er einen-ficherern Zutritt N ben konte/ so Verschaffeteer immerzu noch § dere neue Sachen/ wsrdurch er ab-oder z'^» hen dörffte/ wann es ihn« beliebete / umb so>H jnbefiehtigen / obste recht oder nicht recht l! macht worden: Dieses allein darumben / er die Geleqenhcithatte/ feine schöne Vcnu-? Mn/wekhe inlhmeeine solche-Gemüths - ! v uicam Liebes-Garn. 2 7 wegung veranlasset/ daß erbald ohne ihrer Au- gcnblicklich zu simi/ nicht bleiben krute : Und er harre he schon zum össtern gesehen oder bcdie- nek mit allerhand höflichen Gepränge / und Ghrerbitungen/ dieihme hingegen allzeit mit einem so annehmlichen Blicker ihrer wunder¬ schönen Gestalte durch ein Kämmerlein/ darin¬ nen sie gemeiniglich zu sitzen psiage / erwiderte / welches gleich das Aussehen in die Wercksiart. halte/ daß er bißweilenim hinwegqehen/alldor- ken seiner sechsten vergaffe-/ auch dero strahlen/ v» schon durch selbige Finstere so hefstig em> psandc / daß er deren Krafft oder Wurckunq nicht wol vertragen konte/ nnd man vermeint / daß dieses eine ueueWohnung deß himmlifcheir Gestirns / worum diese Schöne mit allen ihren Dollkmumeuheiren versetzet wäre. Dieser neue Gast nun die Liebe / welcher bey lrlsrrcn Rast und Raum genommen / und IN dem Begmff zweyer Aengiein den Sitze im Hertzcn gervonnen/ undalleBlickc lwb- «ch vergolten / in wclchcn sich die Seelen ver- ivhren/ verrichtete nichtein wenig das Amt in ch"ie/aber die Zunge/ welche als anderst laute¬ re/ bewöge nicht ein wenig Vulc-vmim, welcher nicht weniger einsaitig / als mrerfahren / nicht wüste mir der Liebe also tlmbznspriugen / dann sr vermeince/ daß dieGedancken dieses Evttes rn selbigem Vorhaben allein beschafftigct / so er wit ihm vorhatte/ da solche vielmehr vcrmitelst inner Anblicke / mit dessen Weibe vereiniget waren; und redeten durch solche von weitem/ 'Bij hiemit - 8 H. Frantz Freys), von Wützcnstein/ di se di k s. g d X 5 n h s hiemit die Bedeutung mit warhafften Zeichn" zubcschlüffen/angesehen/sie einander mit gleich zr «lässigen Begrüssungen zu begegnen wüsten welche sie erfreueten/ cntwcders ihres neueuE? haltens oder Gepränges oder vielmehr/ daw betrachteten die Höffligkeiten der Liebe / mit ab lerhand lieblichen Begegunffen: Diese Bolti» «M nun nmb so viel getreu / als stumm / mit alM DM ley Bewoißthnmen ihrer wahren Verliebung / d brachte oft glüekseelige Ausgänge -Vlurus M si langen znwegcn ; Welche ihme seiner schönt'' se Liebe Haubt/ wol versicherte: I» welcher >>»' ä mcrzu mirhalffe nach seinerstatte Vuic^nus/ durch wessen Beywohnug tvlsrs die Gelegen^ harte/ ftine Liebe zu offenbaren; aber er/welclB > erkanre den glückseeligen Fortgang seiner Lieb« in welcher er je länger je mehr zunahme / u»e «äntzlichen versichert/ daß er bcy ihr in Gnade» stunde: Verdoppelte er seine Reisen/ nmb sei'» Augen Wer znergötzen / aufdaß er seinen An¬ schlag desto besser ins Merck richten runte/weib' jen er ihm es einbildete/ daß solches umb dee schönen Venus willen zu thun wol werth wäke- Aber zu dem vor allen / so suchte er neben dst Freundschafft dessen/ seine Abwesenheit /uiw' s zuverbringen seinDerlangen/worzu ihme ein/s/ d so wohl als das andere sehr beförderlich wäre- f Dahero begäbe sichs / daß er sie einsmal miste « andern allein antraffe/da Vulcsnu^einen M e schäfftennach/abwesend/un bey denKundten ss j tzend fande/welche in ausdruckcn der streich den ' Geist fliehen machten daneben derFlame zus^ < , Vulc-ini Liebes-Garn. welches durch die Streiche vielmehr ent' . Müder/ und zugleich zerschlugen / das Eisen/ so m' unter denen hefftigcn Streichen ihrer Han- s den weich machren: 'Dann es gleichtc/daß das- ' uldige Schauerwercke einem Abscheu crweckete/ ! F^xh die Gleichnuß selbiger Peinen/ mitwel- 'DMN seine Schöne bezwange: die Hertzem der »Mwrliebten/ oder aber gäbe zuvermurhen/ daß / die Gedaneken / die ienige Arbeit betrogen / in schmieden die Waffen und Strahlen / welche lttne Augen und ihr Gesichte ohne klingen der / Hummer genug zuversuchen gaben / ja man r , ,?te sie eine Hollen-Göttin glauben/ welche in Eigen brinnenden Ofen schmieden halffe die , Marter der Liebenden/wenn er nicht versichert ! gewesen/ daß in ihrer Person allein der Para- , beiß vergantzet wäre. / Es wolte sich anslaffen mit etlichen Worten u , nmb ihr seine Dienste anzntragen / und >' sein Anliegen zuentdeckcn / sich seiner Schwcr- b müthigkeit zuentladen / die er von wegen der is hefftigen Funcken ihrer Blicke/ so mit den brün- ss neu selbigenOfens vergesellet waren/empfande: s sollende vielleicht durch das stäke Anfiehen a lelbigcGransamkeit bezwingcn/welche gleichte/ s/ vaß Bemarterungerlustigte / in dein e- ne sich stelle/ als wenn sie acht trüge / die jcni- gk Strahlen der menschlichen Grausamkeit ge- 5 ^ffigct zu sehen oder in demcsie znsahc/die Ar- w der Kriegerischen Waffen herfurbringen ' 'Fe Hoffnungk/welche ihr eiuHertz versprochen du-,.Mn Geliebten/ welcher ein billichcs opf- g/ ser ZZ H. F r antz Freyh. von Wützenstem/ s str wäre für sie: Daherv als er die Ausdruck»!» s genihrer Gedaiicken erwögen / beschlösse er M < uen Liebes - Triebe in einen Zeichen dcß Sri!!' - schweigens zu beschliessen/ weilen er dar;» eines < gewissen Befehl an der Vcn»cn vermerckete/ Vie ihme das Schweigen auferlegte/nnd solche i darumben / umb nicht znverargen die GegenM Neigungen der Kunten/welchemchtweniger erW ne civersichtige Beschützer der Ehre/als getreu«! z Diener deß Vulcuni waren / ihrem Verlange» : hinderlich zufallemVwlleicht alsFeinde siübigck Vollkonimenheiten / welchevvn ihnen/ die iwü ei» Aug hatten / nicht kämen genugsam be< trachtet / oder wenigst von i hren Hertze» / web ches diesen verirrdischten Himmel nicht erka»' i re/alkwo allein vergantzet/die unveränderliche! Bezauberungen der Liebe verehret werden. riechen also m Betrachtung selbiger Theilcn / von welche i sie sich sechsten beraubet sahen/ un» konten nicht entscheiden den Werth oder Va» Dienste/in der Versamlung einer Schönheit / die auch so gar himmlisch wäre. Gleich»'» endlich so viel andere Pfeilen - Bogen/ welche Asie schon mit einem Äuget» Abdrückung / zu der Anmerckung der Blicke oder Zeichen sic» gebrauchen lassen/ sich dennoch sanfftmüthige?, zeigten/daß sie vonsich sechsten nichts / wann ste von ihrem Führer keinGcwalr empfangen/rh»^ Z konten. Es verlangte s in dem Gesiclm ausgeloschen zu sehen / selbiges verfinsterte Liecht damalen/so er von den Strahlen dessen Ken an sich zu ziehen/ erkannte/ von welchen stf _ Liebes-Garn. ' r wrsinsterrc ver Glantz seiner hoffenden Süssig- re>ten/ daß also / wanns in die länge gewähret rr gewiß verhindert worden / das Kleinod sei- M Hcrnens oder vielmehr stillschweigend seine -ueoloffiuigen jubeschlüssen. Mer gestalt buhletc und redete dass unserGott mit seiner Schönen durch die Angenbli- "er/welche ihme Venus mit gleichmasssgcrVer- Äeltung erwiderte/ und so gar keinen Anfang in "t Liede zu geben wüste / doch mit einer solchen Bescheidenheit/ umb die Kunden im geringste» "fa-t zum Argwohn veranlassen / daß sie was hatten vcrmercl en können / ob zwar mit gwsserAnsgelaffenheit/welche er bißweileit von ffch sehen liesse/ und ihme wol nachthciiig falle» tonnen. Aver diese/wclche ob schon sie alle eure senge dieses völligen Verlaustes waren / hatte» du geringsten nicht wayrgenommen/was et- Wan vorbei-gelausten : Darumben diesen vor- znkommen/und allen Argwohn zubenchmen/ weilen sich unsre Schone besvrchte / daß diese c,s allzugroffe Ergebenheit / nicht etwa» ei¬ nen Verdacht mitbringen niöchte/stunde auf/ «nd schiede mit einer gar lieblichen Enthebung/ One einig anders Zeichen oder Gepränge / daß siclM.irs, der diese Unaesahrlichkcit ersehen/ höchst entsetzen / und aho allein verlassen/ver¬ wundern mäste: Mit Hinderlassnng seiner nicht weniger betrübet / als verliebet: Welcher dar¬ über so böß und doll wurde / ihme solches vor r>n übles Kennzeichen haltend / der Memmng / als wann dieses von wegen der Kunden gesche B iiij den/ ? r H. Frantz Frey h. von W utze nstein. . hm/ daß er auch vor Zorn aller zitterte ; Abck dieForcht/umbdenvvsiigenHandel seineraü' - gefangenen Liebe nicht zuvernichten / hielte ihlik dessen inne / sich was der gleichen zu unterste gen/ so einen Unfall verursachen möchte: weil er l ikmcvor eine grosse Vermessenheit / diesem^ ' Wohnung zubeleidigen / hielte / oder vielnE ' mit Blut znbeschmützen / allwo all sein Frc"» Und Wohnung / ja der Tempel/ warinnen km Ruhe deß Hcrtzens ferner cintziqen Göttin wch s re/ unterliesse es dcrvwegen / umb seiner Sch»' nen keinenVerdrußbcyzubringeu/ vdereinig^ e Mißfallen zuerwecken/sond ?rn als er aus diesem l Schiede gantz verwirret / seinen GedanckcM c Ranmb gegeben / umb die Ursach ihres schcsi , ' dcnsznergründen: Siehe/da käme dieseSch»' , ne wieder / mit einer solchen wohlausteheiiden j Gebärdlichkeit / daß er darob gantz entfernet ! verbliebe/ und nicht wuste/weffen er sich auf dies ! se so gahe Ungefährlichkcit ihres Gelangen» ' verhalten svlmAls er aber ersehen/ daß dieselbe ' ciii Attelein in ihrer Hande eingedruckt MM ' welches einen Dricffe gleich sähe / dachte er i>? . me stracks / sie wäre diß Orts seinetwegen korw ! men / umb ihnc einen serncrn Anlaß zugeben/ ' wessen er sich verhalten soltc/und da er sie zu sich ' nähern ersehen / ihme zugleich das Brieffici» ! überreichende ob zwar mit einer solchen schaiw > ' hassten entsetznng / welche ihr so wol ansiunde/ daß er sich darob/ selbiges seine Dcglückseelä - ! gung znseyn/recht entsetzen muste/ geriethe er i» i ein solche Freud - und Ergotzlichkett / und wo»' de >Hcam Lieb es-Garn. ^ohe/ dir jenige ihme wieder gegenwärtig ss'^n / welche ihnc gleich wenig vor alleinig 8uai,rn/ daß es mit Worten nicht auszuspre- wen wäre. Und als sie ihme solches Blat lein ge- wven/ausdaßesihmediejenigen Licbes-Zei- we.Njnversrehengebe/ welchesieanseinandere nicht verbringen dörffte/ gicnge sie wieder °onihnwab. s nicht weniger vergnüget / als verliebet/ «chte / der geringsten Gelegenheit sich fähig zu- '"Uchcn / jhr hinwieder seine Lieb bepzubrm- wn/und der Schmied-Kunden loß zumachen/ unw den Innhalt/ so darinnen zuvernehmcn/ w'ch aber ehe er seinen Abtritt nähme/schaucte N' / ob solches von ihnen jemand gesehen/als welche diesen gegenwärtig gesehen / damit er W gelviffern spielen köntc. Nähme dcrohalben Win Gcwehr/welches gleichfcrtig/ »mb sich von dannen znfcheiden / und seiner Liebsten Drieff- win besser znbetrachten: Und als er Weggehen sollen/ käme an/vber gelangte Vuicsnus, wel¬ cher/als er, hne gesehen/ zu ihm also spräche: IranerHelden-Gott ^ar-.wie schön und dapf- gläntzet oder schimmert dieses Schwerdte w e»ren Händen/welches von einem solche» Melden gesührct wird/so unüberwindlich ist:Ia wrwahr/antwortete l^srs hinwieder / sich zu schvnen Venerr,! wendent/ weil er von dm prahlen dieser Schönen / an sie zugleich den- Wt/ seinen Glantz enipfahend/ welche auf diese Md gantz roch wurde / und die lebendige Färb Wiege/doch kein Antwort gäbe/ »mb ihr An- > B» liegen H.F r antzFrchh.vouWntzeu st ein/ liegen nicht zuentdecken/oder vieünehr ihre danckcn zuvcrmthen/ mit welchen sie danmh>^ umbgienge/hierdurch keinen Argwohn zuver»»^ lassen / oder sich zuverschnappen/ allem in de» riusteeken / gab sie ihme einen nnvermerckick Wincker / woraus er ihr Verlangen verstünde' als steckte er auch zugleich ein das Bricfflei», welches er bißher in her Hand gehalten hatte/, und fernersagte/ aufdieftlbige deudent/dieZck chen/ mit welchen dieses Schwert reden werde/ werden Thacen seyn/ welche durch euer Tuge»" und Vollkommenheit bezeichnet / umb encru>» rrsprüßlichcs Lobe auszusprechen ihrem FE gang nehmen werden. Und da er dieses >»» nicht weniger Angenehm - als WolanstänM keit aasgeredet und sürgebracht/ welche cincE dere unvermeidentliche Bezauber»mgen dck Herßens Vcncren waren / die auf all sein Ress uudBewögunqeuso genau acht hatte/daß!» schier ihrer sechsten darob vergaffe. Diesen niitv schiede er mit einem anmüthigen Verlaube/u»" als er seinen Abschied genommen/ umb den I», halt zuvernchmen / welchen ihme seine Liebln gegeben/nicht minder froh/als vergnüget: Df, Brieffleins Jnnhalt aber Ware dieser / wiefE get. zu üt ab rn (n la hi e> kh n 8 «l n d v r e c Bmff an Gotters. ZM Choner Helden-GottlVlars.seitens ^Mchn mir sehr zweifflet / daß ihr d' Neigungs-Zeichen durch meine Beutü» nm - Vulcani Liebes-Garn. _ geuverstairben/ und solche an ineurenGc- barden erkennet/ welche ich euch an Tag zugeben.durch meine Wincker veranlas- sek/oder vielmehr offenbaren gewoller/chr aber solche meines erachtens nicht vcr- Mercket; Als hab ,ch solches Briefflein an euch euren getreuen Borken wollen seyn lassen / welchen euch meine ürnbrünstige himerbrmgen oder erandern soltc / umb euch dieselbe/so ich zu euch trage / darzm khun: Darrn ich versichere euch bey der je- nigenHuldc/die michzu euer Drenerm gemaeht/daß rch euch so viel liebe/ als vret euch eine Vsnu; lieben kan/und einGott/ wre ihr/verdienen: Dahero/ so nehmet dieses Psand oder Geschenkt willig an/ welches euch euer Liebste amraget/dic ge¬ wiß auf keine Weiß ermanglen wird / euch/dapfferer Gott/nicht weniger ver- gnügen/ als lieben. E. Venus Überlesen als er das Dricfflentt und vernom- rncn dre Liebes - Zeichen / die sie ihme darinnen juverstchen geben/ cmpfienqe er selbiges/ mit ei ner solchen Hcrizcns-Vergnugenheit / und umb soviel brfftiger/ weilen die «enige sechsten eine Anfängerin gewesen dessen / soerchrv juearde- Dvf ckcn.' ;6 H. Frantz Freyh. von Wutz cn siein/ ckcn/ siü) niemak'n getrauet / daß er auch so ä'^ die allgemeine Beherrschung' seine» Goclhc" nicht darfür gegeben hätte / und als er ihme a' ; lerley Anschlag machte / wie er dieser Schöns , wieder antworten/ oder seine Liebe erklären / l" vielmehr surbringen solte: Fand er diese / > schncbe folgenden Inhalts. ! Anlwortandie Venu5. KGCHönste Göttin/ eimstge Zufrieden . Ecrhetk meines Her,zens; wannichdN Freyheit zu reden hatte / wie stumm ich bißhero gewesen/ euch meine inbrünstig* Liebe an Tag zu geben / wurde meine r Zung ermatten/euch solche vorzubringen und euern Verbündnuflen glauben gtt den / daß ich nicht weniger verliebet / als f euch verpflichtetbm. Aberesseye/wie - ihmwöüe/derda weiß/wie ein Gott srch s fähig machen solle der Gunsten einer Gott H eine / welcher ob er ihrer Schöne schon nicht werth oder würdig / selbige jedoch r zuerkennen t'Nd verbunden schuldig: Dctt « Here / und wcrlen ich bezwungen / von der ' Hefftigkeit meines Leidens anMundstaN § bekennen muß / daß ich euch / und zwak das allerschönifte Gcfchöpffe/ foaufdcN s Erdboden leben '.nag / Liebe/ bin also euch ' ein .. _ Vylc-m! Li ebes Garn. _ ;7 ein Opffer der Liebe / wenn chr mir schon den Altar darvon versagetMd bekenne / daß eine Gottheit / gleichwie die euerige / über alle andere würdig / der man das Opffer anbringcnsoll; Und scelig der / so ^nussen kan die Vollkommenheit euerer Eestalte/wclche von der Schönheit euers schönen kommet/ oder herrühret. Schön- ste/lebet wol. E.l^arg. Versetzt als er seine Liebes Empfindungen'in dieses enge Biätlein/ befähle ers dem Gluck/ in Meinung/solches zu übcrhandigcn seinerSchö- Nen/mit allerhand Versnchungen/eineGelcgcn- yeit zucrhalten/ seiner Liebe einen Vorschub zu- th>m:Zu welcher Beförderung drese Zeilen / vor andern vonnöthcn waren; käme also / weilen er solche niemanden vertrauen konte / in die Be¬ hausung/ in welcher er einig und allein seine ^Mamiwe zusehen vermeinte / so ihmealso cnt- MWte/ daß er sie nicht mehr erlöschen möchte/ sie alldar anzmreffcn. Aber es wäre auch Mie eben damalcn das Glücke günstig / in de- Me der Vnlc»nus abwesend / und sich die beste Wesenheit ereignete / ihrs seine Diensten an- U'U-agen ; doch nicht ohne der gewöhnlichen Hausgenossen/mit welchen sie allcmalen verse¬ hen ; und als er sich nmb undumb besehen/ a»ib seiner Schönen ansichtig znwerden/welche Bvij «r ? H.Frantz FrrA von WüHenstein/^ or gleich in dem ersten Anbegrn aiizutreffen ver¬ meinte/aber nicht «ngetroffen / hielte er ihme es vor ein gar übles Kennzeichen seiner De- schaffenheit/derselbigen/ umb welcher Wille» er allein dahin gekommen/ nicht können ansichtig werden/doch diesen allen ungeacht/ so verbarg er semAnlu'gen/ und verkehrete seine Rebe/unib die Ursach dessen nicht zucntdecken / welcher »n statt/daß er die Hefftigkeit seinesHertzcns künd¬ bar machen solte/ er die Kunden / was sie sw' ein Arbeit vor hätten ? befragte / welchem einer unter ihnen zur Antwort gäbe / daß sie die Lan- He derGöttin nww-, m der Arbeit hatteu/welchr sie vermeinten/nicht lang ausbleiben wurde/sob che selbst abzuholcn. Der Nam dieser berühmten Göttine/ so von wegen ihres Namens und Stammens in ho¬ hem Ansehen/ gab hierzu ein Ursach / daß der prane Gott von ihrem hohen Lobe und Verdiensten zureden ausienge/ und selbige m N einem solchen Ruhm herfürstreiche/ auch so viel sagte/welches er wol nicht vermemt/daß solche» seine Vci-,u5 gehöret haben solte/ daß es sie nicht ein wenig verdrösse. Welche dieses der l-all-'' clcn hohe Lobe nicht vertragen konte/ weilen sid auch selbstcn eine Schone und zwar die schönst nach Aussprache Trilli!, und praveste Göttis wäre/ solches ^.-cen höchlichen verhebtc: a»- gesehen/sie einer andern Lobe/ und sonderlichen von dem jenigen/der sie so lieb und iverkh hiesst ohne Schmach und Unwillen nicht anhör-'N kvilte. l r l j s ' e e h _Vuiczni L iebes-Gam>_ Solches erkandte stracks ^»^«»ihrrmGe- sichte/ in dem er sie ersehen / daß er mir diesem einem Gespräch ihr einen aroffen Verdruß uns Unwillen verursacht / und seiner bißhero tragender Hoffnniiq einen mercklichcn Stvß Meoen/jasie hierdurch beleidiget /oder stvar vlches nicht vermeinet/daß sie es gehöret: und Wenner dieses gewußt/ lieber still geschwiegen Mte: Wurde aus der Weiß erzürnet/ daß die¬ le'» Gesprächs die Göttin / Weiler sich der Vc- ""cn nicht versehen / eine Ursache«» gewesen: Und zu dem so trakte sie gleich zwischen sie / nut e'Men so verwirrten und verdrossenen Gesichte/ voller Schwaches und Verdrusses / daß er aus lvlchen den Unwillen stracks vcrmercktc / in dem 1>e sich darzu erzeigte / als wenn sie ihre Schön¬ heit ein merckilchcs verstellet/ und also geberde¬ te/ als wenn sie ihre völlige Liebe/ die sie bißhero m ihr ernähret/ ganh m Haß und Zom verän¬ derthätte : ihme hierdurch zur Reu anlaß ge¬ ben wollend/ ein andermal in dergleichen Sa¬ chen bescheidner zn handle» / und sonderlich in dergleichen Fällen / so die Lieb und Hulde be¬ treffen. Daher» er dann bald in Verzweifflung simelhe / aller seiner Hoffnungen/ die er ihme vlphero eingrbildct/auch also darauf stehen blie- de/ daß er bald einen Stummen qleichte / ohne das geringste Wörrlem fürbrmgen mögen/ und wlches zwar mit einer solchen Erbarmde / daß d'ese schone erzürnende Göltine seine Reue er- >ennen / und zum ersten Anblicke/ nach dem er sie auf das allerschöniste grüffete / wieder ver- 4 D H. Fr antz Freyh. von W ützen steiu/_ . gelten wüste/obzwar mit einem solchen jestätischcn Gesichte / daß ihr lttsrs mit der B lcrschonesten Ehrerbietung blatz geben/iu dB sie ihme vorbey gehen / und zugleich einen weiß geben wolte; in durchgehen aber strh^' bliebe/nmb ihren Zorn / welcher sie übernow/ men/ ranmc zugeben; doch mit einer so liedeB chen Glimpfflichkeit/welche er ihme wol iE eingebildet / daß cs mehr eine Angenehm- Lieblichkeit/ als einigen Vcrweiß gleich sähe. Ich wolte nicht / sagte sie / praner Heide»' Gott euch so oft in dieser Werclstatt ff hen/ und sonderlichen damalen / wcmiinB Mann vu!csnu; nicht zugegen ; Und ob E schon ein Gott seyed / so werden doch nicht do jenige Argwohn hinterzogcn/welche ihr von uff gen euerer Gottheit entschuldig vermeinet - Dann die Hochheiten euerer Verdiensten/ doG ftn euch keine Einbildungen veranlassen / du Freyheit zuhaben / euer Verlangen nach dB Willen zuvollziehen : Dann auch ich nicht wt' Niger eine Göttin bin / ob schon mB Mann ein Schmiede / doch gebohren von rer, und ihr ein Gott der Waffen seyd. Und wir werden uns schon zu rechnen wissen / ob B gleich mächtiger / der Verachtungen uB Schwaches/ soihrnnsangcthan: augesehB diese Wohnung hier aufErden gar nichts fern Stande nachtheilig / wie euch der cnE im Himmel rühmlich; doch so lasset euch iE verdrüffcn / sondern vielmehr gefallen / E rsllss, welche ihre d-urch das gegebene Lobe i ß i d a r n n a v li si r, lr sc di W st Ni gi te W vl !i> b^ cr il ki _ Vuiczni xicbcä-Gam. _4t v ^^ch crhobm/ und gehet immer dieselbe zube- j, Nuckseeligen mit euer» Diensten/ weilen sie ench p w wol gefallet. Also und der Gestalt machte c- Men liebsten ^,rs empfinden die Streiche ii M'es Verdruffes/den sie ob feiner geführtenRe- u befasset / und er solches so nnvcrsehncr weise la ^bgeschnitet / und was noch mehr ist / so wa- " "/eie Schmach gleichsam unwicderrufflich/ st 7l"/en dessen Anschlag falsch un nichtig waren / selche die einstige Ursach seines Übels gewesen: r- ""gesehen / denen Weibsbildern nichts höher e Mrnffen kan/ als wann man andere vor ihnen ist s.oe't / oder hcrfür streichet: Und zu deine cr- hk m)>ene gleich i>AU.,s, wie die Kunden vor angs- 'it , Nct/ umb ihre verfertigte Lantze zuhvlen : als ,e- Mde hierauf die Antwort und höfliche Ent- > Wildigung durch ihre Gegenwart verstvhret. Allhicr ereignete sich ein Schauspiel von „e vreyen Göttlichen Personen / welche gantz ver- lni Miet/ einander also zufiildcn / von so unter- Wedlieheu Bcgegnussen in der Irre ihrer Ge- -ii «wthcr/ oder vielmehr Gcdancken den Ei n- yi- L"ng nicht finden können / einander bctrachte- ,st N' Dervwcgcn gantz eiversichrig Venu? von ht NZi'n dcß Gelangens dieser Schönen / oder ist ^Mhr vermeinten Mirbuhlerin / welche ein- 11/ ohne des feind und hastig / von wegen ei- iro i^buter ihnen gehabter Stritcigkeit/ besähe ine M«nen / bald den andern nntsohefftigen ihr Mirern/ daß besten bald gewahr wurde/ ste . "d lhrv gewünschet / daß sie dieses Orts nicht so Mmen wäre / «mb ihrvollsnhrtes Bespreche »As ven Mr vic, vab "st! ver. 4- H. Frantz Freyh. von Wntzenstein/ zuverstohren : Aber der sich unter ilM" ./s nicht znverhalten ivuste/ umb einer »der der äs' 7' dern nicht zn mißfallen/ sicllete sich also / da!-' st ßcyde / doch mit einer solchen Artigkeit/E f's der ven-rcn nicht zu mißbehagen / vergn»" i te/ oder o-elniehr annahme/bcydezuvergnüs^: Trasse also das Miitele; Gleichwie die Ws. geübten Fechter auf offenen Schulen / halb t" j M Ernst / halst cm Schnnpfferweisen/ in den« Ist einanderzuschlagen / und doch darzu lache" ' " Und er harre kaum cmenGruß empfangen/l"st 's sie er schon den andern vergelten: Und zwar ws chl einer solchen Bescheidenheit/ daß die schone f st :>s nus von ihnie nichts vermercken konte / aiiwst, -'ei cher er ersehen / daß sie so genau aufallwli N Thun und Lassen acht hielte / ihr hierdwrst znm sernern Zorn den geringsten Anlaß B den. .A Giengealso sort niit/ weiß nicht / was l" Gepränge/ sehend/daß diese seiirc Liebes-G"'., de in sich selbsten tauglich genug / sein VE, den zuvernichten; Aber dessen bin ich versE daß die Entfärbung seines Gesichtes / und", Mattigkeit seiner Äugen mit einer gar mailst ' Stimme/die er vorbrachte/ be» Vciu:i.eu st Erbariniing / und t'Ust-Meu »inb EnMsssts D gung bate/ bezeigend / daß cm jeder seine W, ein gewisses Zeichen wäre / der ihmc bedräng «iso/ daß er endlichen ohne weiters Gepra' st Nb scheiden innste / sich dieser bepden GdEst wu Hefftigkeit/ so er in ihm empfände/ zu entswsti Fy- gen/oder vielmehr diejenigen Gottheiten!^ > 7" —_ ' m Akhülffcbirnffrn/nm'bnnr keinem grösser»Zei- 7"'E Liebes-Siege zu beloben/ welchen er ahatte; Dahero gieng er/ bey sich >elb- 7, ^'.hm MrMnd / voch dir tzluad seiner Liebsten wieder erlau- a dderdieselbe überkommen möchte/ Md " d-e;en hin und her uachgetrachtet ent- " sich so gar das Leben zulaffcn/odcr dcr- >, ^en wieder habhafft werden / die Gelegenheit ' / 5 .ch'hchend / so ihme diese Reden veruMchet / 's ,"^-^'l"yen/ daß er darüber so gar die Ernst- >w Migkeit deß Hcrlzcns seiner Unbedachthmi- > verdämmere; daruniben gantz unbewoglich hi ^"ch eurem Steine von wegen der Schmer-" ersüllcte/kcin Wort fürbrinqen mögcnt. cu> Znesem Übelvvrzukommeu/ welches das Ziel >lr «erwahret / mit dem elenden Ausgang der so ^"'blichen Schmcrtzen/ durch welche er Ver¬ se' qssickseelig dei! Anfang genommen zu- i!i'' labrn/ seinem angefochtenen Gemüthe wiedcr- N "N'h das Leben zugeben / welches er allbereit ew Dohren hatte/ schriebe also nmb seine Gedan- ' "" Mentheben/ folgenden Inhalts. BrrcffandieVEnus. ^ä'Erche Beherrscherin meines Her-- lsis H^'wns/ rch habe allzeit der Meinung 'ü s^bet / daß allein der grosse GOtt die !a.' '^"geir Strahlen / m der allgemeinen gik Echt Lm-ch die Macht ferner Beherr- Vs schung 44 H. Frantz Freyh. 85» Wützenstein/ schung erhalte/ anjeizo aber erkenne E wc durch die Erfahrung / daß die Blicker ich verdrossenen Venus eine gewisseZcicsM enc selbigen strahlenden Gottes seyn / wE si^ also berühren/daß sie bald den Tod chc sich ziehen/ und es ist unmügltch / bei) nic solches kräfftig genug auszusprechen/ E len re Vollkommenheiten mit den Bestes nn ungen eueres Grimme/ der scharsser w, siärcker ist/als selbsten die PfetlenzE nef greiffem Dann ihr kunttt nicht zrvck ger feln/ vor eine Göttin genennet gervclV Be zu seyn/weilen ich euch anbeceke/schier ss nee sagen/ mehrdanndensuplterzaberE habet zu viel zu Argwohnen geben/ ihr nicht die jenige Venus wäret/^, cher mein Her«? ergeben / und ha^ gleichwol sehen lassen/in euerm Grinüss solche Angenehmigkeiten/ welche mit eüss des siäts vergesellei seyn. Derowegen ss, terbrechet nicht/Dchöne/ eure Sch^ heiten/den Unterscheid durch eure tigkeit^u geben/die Erbitterungen Versüssungen / welche euch selbsten v>s, kq„ mehr betrügen/ zuerleiden; Und ich '!>», daß ihr sagen werdet/ ihr hättet in dmss _ VulcAni Liebes-Garn- _47 Fall eurer selbsten vergessen / den Fühler ct Meiner Untreu zubestraffen: Als ergebe n/ M) mich euerem Ausspruche / es mag ht "uwederszum Todte / oder zum Leben '"/n z Doch mit diesen unwicderruffli- M ^"Vorbehalt/daß ihr mir eure Liebe versagen wollet/umb welcher wil- '"l ich meine Sinne memalen geändert / n? und der jenige verbleiben / der alles chun ht- ^ird/umbeuch zubehagen: Daheross .ff, nchmec dann/Schone/aber nicht weni- sck grausame Venus, an diese wenige' ix! ^eweißkhumeir meiner Reue/ und erkem W ^"hinwiedrumbendas jenige Heriz/wel- ches die Zeit seines Lebens euch so gehor-- Mr/ als geceeu seyn wird / schönste Gök- L'°'- E. lUars. „ä ->^rr solchen Brieff geschloffen und vollem F dgäntzlichen Zuversicht / seine Schone s., surch nicht ein wenig zu berühren/ gieng er/ > selbsten stracks anzutreffen/ umb ihr dem ä^e'n zu überreichen/und weilen diese Schone .,si 'Ms Leids / umb sich wider ihren Holden allzu- k ausgelassen zuhaben / keinent wüste / und 'aß ikm" Stretchs erwartete / da sie sich mit Ä "s"/en konte/und vielleicht banger/ als ih- :sc> "ien)n^. Fände er nicht schwer/solche zube, weg«»/ bit Ub te/ tzer len Ai! De tik'! rrg^ "'eh Lel ii-lttz 46 H. Frantz Frech. von Wützc nstein/^ wegen ; sondern gicugr / siezu besuchen / r" mir einer solchen Forch t / daß er bald nicht ch' den Beinen sichen/ und vor Angst und BEs s" gen aller bcbetc : jazu einem jeden Schi"! j',, schier umbzufallen vermeinte. Und als er d zuentbürde» / daß er darüber aantz bestnsw bliebe / und kaum verhaken könte / diejm, Vul^Lno aus den Armen zu reissen. Abel Krumme/ als er sim;c Liebste also gederdb.., (sonstenungewöhnlich)gesehen / wurde E, sehr erfreuet / ungeachtdie Vcnusder Lrai'm saal/sv sie von wegen drß empfände/ dssi^ veranlasset/ solche ihrw! Vnicano wiederfahd) zulassen/dergleichen sie ihme vor wenig aE Ihan. welcher durch die Gegenwart Vuicm - , sich nicht befvrchtetc / einiger abschlags - wort von der Vcnu§. bekamnie ein Hern/ dich. ,' seinen Anschlag ins W-crekzu richten/ und E , s Versuch zu thnn / an seiner Liebe wieder heben/und da er daran kommen/ empficnge fch f zmiliche Hefftigkeir den ihr sechsten / in W/ ersehenVe-!u°, welche theils voin Verlang^ theils Vcrdruffe umbgcrricben/ilw also form daß sie darübergantz entfärbet/ verblieben/ sie -.volte sich was einhalten/ihme jeines Ae,)'^ eine neueReue beyzubnngen; aber die Zari ^ keil desLrebe rn.ihnie der Gestalt darstekssA c' c/ M iB ib« e»- dtk hE cll b- Vuicanissiebes-Garn.4/ s'c" / ohne-aß er das geringsteWörrlein ver- »rächte/und gleichsam un,b Erbarmunq bare / »errichtete ihr Amr in ihr/ daß sic sich nicht ver- sEen köntci nnterweilen einenleisen ooer heff- Mn Seufftzer zulaffen / dnrch welche sic ihr -VM; verrierhe/ und ihre alte Liebe verneuerte. schielte» ihr Gesprech untereinander/ aber MAngen redeten mehr / dann ihre Zungen/ U!w die Mattigkeit seiner Veiiercn wäre ein utkiiches Anlangen/ der Lrbcnmung sclbigm UvelL / welches die Melle der Blicker verursach- re / wie auch so gaben d:e Ausbrüche der Senff. ss» znsehen/ gleichsam uumüglich zu wiederho- >cn/den Athen» vom Hertze». Dessen nahnw gar wol gewahr die Schöne / "nd hatte nicht / dann eine wieder neue Hoff- s' ung zu ehren, Vergleich / gantzanmüthig : Dann begegnete die chmenüteinem angcneh- »icn Blicke/dergleichen sie bißhero noch nicht »'-gehen lasse»: Und verkehretc die jcniae Aeu- Sclei»/die zuvor lauter Strahl und Butze wis- bui / in andere so viel liebsscheinende Cwstalleu/ u>sv> daß er gantz voll die lieblichen Rosen m ih- tt'm Gesichre vermerckte / welche zuvorn von gefassten Verdrnsse verblichen waren. Aus dieses wurde ihnen vcrdrnßlich dcß Gegenwart / ob solche ihnen zwar an- , "Suchen nicht weniger dienlich/als angenehm "vcsen / als welche sie ihres Gcsprechs nur '"Mehr verhinderte/ und zu dielen, ihm,Ham s" Santz nicht dienete; Dahero lratt cr bey- c' und thate so viel / baß er ihr zuverM v S-abe/ 48 H. Frantz Freyh. von Wutzenstein/ gabe/ wir gerne er mit ihr allein scyn wolte/ prar ihr sein Briefflein zu übergeben / welches er E ii^st ro heimlicher Weiß gewiesen hatte/ daßdE Vuic^nusmchk gewahr wurde/ und an ihr!", zu^ Deutungen so viel versuchte / daß dieses e"> dien Zeilen waren / in welchen nicht allein seme ens te/,, Mge Zufriedenheit seines Lebens verschlösse"', laß. sondern so gar das Hertz offen stunde/ umb m' den, ne Liebe aufein neues darzuthun / von welch", sich sie vielleicht nicht mehr viel hielte; Aber inh< er solches von wegen ihres Mannes GegeniE ihr l ihr aus keine Weiß überreichen konte / gäbe M ihr, an die Hand die Gelegenheit einen gar arm derl chen Funde/welcher wäre/ daßsievomSE Vel ausstunde / und den Manne zubesprechen bs/ lest scits an ein besonders Ortzuge/chme zugl'", °aß im Abtritte/deine sie sich eher gar schön nE ^nd te/ mit einem gewissen Zeichen / dasselbe Mw t>rn ihren Sessel zulegen/ wiese: Welcher von euw >igcl Tuche bedecket/wornnt er überzogen /umbk. «nl Ingen darunter zulegen / oder verstecken. sibe aber/der nicht weniger bescheiden/als arg! M stig/und in solcher Kunst wvl erfahren / l" , allen seinen Thun und Lassen fix und fertig sma nähme diesen Bescheid gar wvl in acht / verbrachte ihren Befehl mit hö chstemEiver/w ner Schönen Willen zu vollziehen / oder m' bringen. W Und als er solches ins Merck gestellet/»E er seinen Verlaube / ohne anderer Gcprcwh oder Wortmachens / als der blossen NeigsZ " so er dieselbe gegen der Vcmrs thake/ daß - -__ Vulcsn! L iebes -Garn. _49 mH vuicrnus selbstcnUas dieses vor ein O C>ott wäre/ zu loben anficnge : Welches M dermassen knhelte/ ihren ,ii 'hreni eignen Manne der Gestalt mit Lob k "Vbcn hören/daß sie auch von dessen Ver- nir ,^"^"ivas einznmengen nit unterlassen kon- >ii i i^^d so gar von demselben einen grossen Am s« N i« reden gäbe. Dahcro als er sich geschie¬ ht Ä(und,ie darauf alle Gelegenheit gesuchct / xdchMannes loß zumachcn/ umb dieweil Ä M^n/dcnBrieffallein zulesen / nach welchem i n« höchstes Verlangen stunde / gienge auch von H "nd zu seiner Wcrckstatt Vuic-nu?, als h« .d^e sie allein / das Briefflein nach ihrer.. öi>- H§^enheil zu lesen/ und als sic es eröffnet / la- . .i x Elches mit einer solchen Vergnugenheit / ste es auch zu sich drnckcte und bekusscte/ x d ob ihme ein solches Gefallen empfienge / in .al ^wesie sich mit dem einigen verglichen sähe/ Ä i ch welchem sic ihr stätes Verlangen getragen; dich so viel Ungemach in ihrem Hertzen erlitten; li m " weilen zu dieses ihrcmVerlangen Vollzüge/ 'g t dres Vulcani Gegenwart hinderlich Ware/ und ", / s.?" das Vorhaben ihrer Zusammenkunfft in h^wBeoseyn nicht ergreiffen dorffte/ alser- "h ste lener Gelegenheit / da Vuic-nu- I verreisen wurde. so begäbe sichs/ daß zu diesem ihren Aschen oder Zusammcnkunfft / sich aufeine W diese Gelegenheit ereignete / welche da wa- "l! dH / nach dem VulcsEvvn wegen eures so Ä "Mich gemachten Stuls oder Sessels/wel- C ch«n 5« H. Frantz Frech, von Wützensiein/^ -. cheu er so artig gcformet/daß der/so da sich W rinsaffe/ von der Saß nicht mehr aus- oder a^! gen steigen kuiUe/welchen er nicht unlängst stA It Mutter.'uno vcrehret/im Himmel abgeferkch wcl wurde: Theils sagen/ daß er solches darumb E Bc than/anchrder ihnen angckhanen Schmal Jo znrechnen/ theils hinwiedcrihr dcnUnlergG ko oder Verderb Mverhindern / wider den praw Je Helden ltercui« den sie ihmr vermeinte / an? Ät thun/weilen sie sich von ihme beleidiget e? Il pfände. Nunsoseyees/wieihmwollc/svss" M re halt kein Macht/ noch Gewalt / selbiger E > bcg Gottheiten genugsam / diese ließ vulcsnus gcnd zuverhindcrn / welche er in diesem SG Mi durch seine Kunst versetzet hatte. Und delle Gv versichern sich die Groffen/daß dergleichenSH, Ick le / in welchen freudig sich erzeiget ihre-E beit/gemeiniglich fürKerckerbienen ; daw. M. üppige mdischeEhre / die ist ein Kett G Bande / welche entwedcrsstihret zum VeIK den /oder erhallet diejenigen im SchmcrE V welche/ als grosse Herren/ von denen verdiE, III Straffen wollen ausgeschlossen werden: i Irc cntweders die Macht oder das Glück selbst^, Id in denen Thronen sich verkitten / wann sieM einer rechtmässigen Straff beleget werden. M Solches solten sie von der .Mno lernen/ n'A> J' h leicht Schenckungenanznnchmen / von denG Je j- so sie beleidiget haben/dann die Gcdachtnuß,.-, M seu löschet nicht so leicht die empfangene §>'>' / wähl aus/ der empfangenen Beleidig«"^ ?rii welche immerzu eine Rache nach sich, strh^A, — H!cAn> Liekcs-Earn. __fr bleibe gantz unbewöglich insclbr emu? ^'/ohue sich aus solchem erheben/ noch- ^der' vielmehr aufstehen können /von Ivß zu machen / auch so gar ihre dina-, t mehr venuochte. Dahero gantz vcr- ob diesen so bcrrüglichen Wcrcke/ be- «M^klerlen Unhcyl und Verderben : aber ^»vergeblich/ angesehen / ihr alkhier mehr dz und Flehen/als schelten und fluchen / bi«. s'u>b loßzukommen/ans der jenigen Ge- lAuuß /' m welcher sic gefangen fasse. Es se- W U> die Grossen/dap sie Niemanden nicht ^,)0lgen/mub daranfzu Unterkommen ihren be,^u/dann ob einer schon miinder vomStan- andern Wesc»/es seye/ was cs wove / er - U'enn mau seiner von nöthcn / will gcbet- i „„'chtt/ dann vergeblich hebet sich und sprin- - Pferde / sich seines Reuters loßzuma- l il^ obes seiner schon stärckerist wann man -I Uum La uff den Zaum genommen. wurde diese erzörnete Göttin gezwun- >7 gefasten Unwillen zu dämpffen /'so sie " V, o'e Verachtung deß vuic-ni empfangen/ bkmn'."lehr bilten / daß er sie aus der so ver- 5" bU'sänqnuß/ wieder erlösen wolle. K ih>. A,Rs>hne also in Himmel zufordern/ umb ii i chcg^Mgen Banden erbrechen znlassen/ wel- o auhieltcii/ auf daß erihrzu helffen/un- gk' uhen erscheinen niechte. Dwser aber / iiis »er» Elches nicht allerdings gefallen / gäbe nic l^g Ol^en das Gehör,-sonderl'chcn darnmen/ giv besorgte / r aß er incht ohne rnercllcchc Cis Ec- sr H. Frantz Freyh.vonWntz ensteius^> Gefahr diese Widerkehr in Himmel thun k^ te/da er vorhin/ so er noch in seiner Frcyheit gsl wesen nicht bleiben können: also/daß er diese ^unoms begehrc/anfanglichcngantzlich abiclM ge;Abcr / weilen sich die Götter dessen nommen / und ihme auf alle Weiß / solche'-'', ihun / ohne der geringsten Gefal r zusetzten /" er sich zwar weigerte/ von wegen der Noch / ch ersichbeförchte/ gestalten er sich der Schuss wol erinnerte / welchen sie ihme mischuM' Wciß angethan/ da er ihr nichts verschuws / geschweigen anjetzo/ da sie dessen Ursach hass daß er ihm also anderst nicht / dann einM - muste/er werde daroben gar übel empfaE werden / willigteendlichen / auf so viel »U, stummes Anhalten / darein; doch mitdE, ausdrücklichen Bedinge / daß ihme nichts a Verfahren/ noch geschehen solle. Zu dcme dann ^.»re, mehr als keiner / ssch daran auch das meiste gelegen/ unrb feiner io, abzuwarten/sich dessen annahme/ ihne , »um darzu zubewegen/ als einen seiner geE. sten Freunde / so er hatte/daß er diese Reist v nehmen/ und seiner Mutter die Freyheit »"Ä, den / den Gefallen erweisen solle / auch datt.. gedencken/ daß er ihn und den >girer den S' sten Dienste / so man erdcncken kan / thun de/nnd sonderlichen in einem solchen Falle / er sie nicht allein aus einer GefangcnschE ^ lösen/als auch ihme aufferist verpflichten ja zu diesem Ende seiner unausbleiblich , Vu!c»ni L iebes Garn. s; Derowegen/als er solches Anbringcn nicht allein wol erwogen/ als nach gedacht/und ge' sehen / daß ihme sein guter Freund treu- lichcharzu ricthe/entschlösse sich / neben einer lchvnen'Oancksagnng deß so treu gemeinten ein- rahtens/ der guten Neigung halber/die er zu >hme trüge / darvvn / wie er vermeinte/ eine grosse Ehre cinzulegen/ sich dann dahin zubegc- vcn. Nu« s» wollen wir ihne gehen / oder gen Himmel fahren lassen / nmb der armen Göttin aus der Gefangnuß deß so künstlichen Stules zu Helffen / und uns wieder zu unsern <>cbhabenden begeben/ welcheineinander gantz kntzündet / kaum der Gelegenheit erwarteten/ daß er von ihnen kommen / und siesciuer loß ge- tvvrdeiw , Derowegen der eine nicht Ware so geschwind hinweg/ und die v-nu- allein gelassen / daß der andere nicht wäre gleich da gewesen / umb seine Liebste zu bcsuchen/und mit tausend Liebküssun- gen zu umbfahcm dastichs nicht sagen kan/ob er Jerin ihren Gemache / als Armen gewesen: -Iber soviel weiß ich / daß sie eher zum Bcküs- len/ als Worten gcrathen / und ihre erste Be- gegnuffcn mit küssen und Hertzen niachten/ wel- ?^e gemeiniglich dieVorbotten der Liebe seynd / vn die Hertzen ineinander verselbsten/als Zeit HNühren/in vergeblichen Verlangen zu verhar- ven/wclche sie zu denen allcrktcbreichesten Umb- iMiugen luden/ deren man sich bloß einbildcn/ M nicht / dann mit Gedancken erreichen kan. ^ber im wehrenden / kunre sich diese Schöne Ciij nicht 54_ H. Frantz Fr eyh. von Wütze nstein/^ nicht enthalten/ mit allerhand höflichen /g, nicht weniger annehmlichen Gespreche/ , r^-'n zuunterhalten/ mit fnrwenden nemli")^ was sie feinet wegen bißhew erlitten »nd a»K. standen / welches sie leibhafft empfundene n» von wegen seiner so gedulüg vertragen/ sagchsl Dapfferer Gott ^-rs , wie hoch mich mE Schuldigkeit verpflichte / euch einige DMw zuerweisen / so anderstin meiner Müglichrc", veranlasset / mich zu solchen diese gegenwcM- Werle/welche aujetzo das eiutzige Mittel mecg hertzens ist/e.uch daffclbigc sehe zulaffcn/welg, ich allhierpor euer offen haben/angesehen/ keine gelegnere erwünschen kan / als eben dich- die mich nun euch höchst verpflichlet/undE qiebec/daßich solche annehmenmuß/ weis' sie mir das Glucke durch dicseBesuchung an Hand gicbet. Nun aber/sv habe ich keinen^ und die jenige verbleiben/welche Zeit ihres u bens euch nicht weniger ehren / als lieben will' Und als sie solches mir nicht weniger A»E. rhig- als Lieblichkeit sürbrachrc/ fiel ihr t.c-us », die Rede/ und sagte/ sie in Armen haltend / er vielmehr der jenige Ware/der ihrenthalbenff viel ausgestanten/wessensie sich beklagte/uE. thate ihr die allertrefflichsten Ehrerbietung mit diese» Worten: Daß er solches nemlE i,. seiner seits annchme/ ihr hierdurch fernen horsam zuerzeigen/ mehr von wegen gebühss,'! der Achthabnng/so er zu ihr trüge / als unw A Vcl-am Liebes-Garn. td Anmassung willen / samt er dessen würdig M/ zu ihr sprechend : es ist nicht weniger/ Wönste Göttin/ daß ich euch zwar solches giau- ,,ch- >hr nicht wiederstreben wollen)daß ihr möget was empfinden/ aber daß ihr mcinetwe- wn so viel/als ich enert erlitten / kan ich solches nicht glauben / dann dieses kan Niemand „^.wissen/als ich/ sagtedaraufsie: aber er/ .^,'ch' solt solches vielmehr in Gegencheil ur- Müen/ was ich für Marter nnd Pein erduldet/ mWehrn/die Liebe/so ich zu euch trage/ un- .Mich ! und meine unbeqreifflich / sagte wider e.. luhre fort - ja meine kan nicht ausge» Machen werden/ es sepe dann / daß euere iMiheit «ur zu einer Tyrannin werde / oder sch hieeinncu meiner sclbstcn vergesse. Aber ucwker Gottes, sagte ste / chne gar geberd« "ch bey der Hand nehmende: Dir Liebe / so ihr lu mw traget / saget / muß »richt weniger / dann Wieder mit Liebe vergolten seyn / und sie knffete Mr auf diese Rede/ mit einer solchen Empfind« jMeit/ als wenn die völligen Lebens - Gcistlem sich m ihre Lippen ergeben halten : Und sagte W>cr/ jhme dieselben verdopplende/dann ob M vn ich vom Himmel allhieher ausdic Erden Nommcn/ s» weiß ich doch /der Gotter Gnn> iuvergelten/ und mich gegen dero danck« sich erzeigen. Daher»/ liebster Gott ".n- 'dr Mw solches vergeben werdet/ daß ich mich so Ml Mtersr§ndei!/vb zwar dessen unfähig / doch vMtzewerig/ euch also niederig zubezwmgen/ druckete dieses nut einer solchen Em« CG psind. s6 H. Fr a ntz Freyh. von Wützen stcin/ _ psindlichkeit aus/daß sie wacher durch Berührung ihrer Hande / so vom Schm's A seyn schienen / dermassen embrandt und cin-ln / det / sie zu Lied küssen / nicht unterlassen kum^ und vermittelst der Fürstclkung seidiger geS'-L wartige» Schönheit/alles äusser GedackE sahren liesse; antwortete er ihr wieder mit einss so liebreichen Kuffe/daß es das Ansehen hakt^ als öl' sein Mund an der Venera ihren fest gcklebct/ feiner Lebens Geister aber auf die M pen gekommen waren / und von einer so aE' nehmen und süsser Vorsehung sich nicht wendig machen lassen wollen/ und sagte/ daß ^. nem'ichen der Ehren nicht genugsam fähig / eine so schöne Göttin/ als sie wäre/ ihme crnsis' sen hätte/ und so es nur seyn konte/ umb sellE juverschuiden/ sein auseristcs thun wolte/ E bat er die in aller Demuth/ ihme den Gefallch jucrweisen/nmb ihr ein Begnügen zuleiE mir ihme zuschaffen / wie ihr beliebte / cr M ihr gewiß/ so wahr/ als er ein Gott derWasK, alle Ehrerbietung wicdersahren lassen / und untergebener / Zeit seines Lebens verbleib^ und so fortan: Welche Liebes Vorfallenheid ich den keusche» Sinnen zu Erkanntnuß , heimgestellt haben / und alle Aergernuß zu/sl hindern: Dann daß ich die Geschieht- Beschs bnng/ wie sie an ihr selbsten / und ich diE theils erfunden/ ist mein Vorhaben nicht / lM malen solche was zuausgelaffen erscheinet /"'. allem bey dem reinen Gedichte bleiben ; so viel wäre es/ und dieses wäre gar / daß/ Vuicsni Liebes-Garn. _57 k ein zimlrche Zeit jngebracht/mital- - »n den zenigen Liebküffungen/ der man sich bloß ^"wilden kan / und seinen Genügen nach gcle- / vcr/wurde er wieder gedacht / oder vielmehr ge- I- -Zungen/ nach seinem Schiede jngcdencken / er ß auch der Erste / der hiervon die Meldung a 'Mtc / damit er unsern Vuic-nurv »och rm / ^"wnel antrcffen möchte/ welcher meines Ge- i» vanekens ( weilen in groffcn Sorgen "lcht alldar angetroffen zu werden) sei- !< r Ankunfft erwartete / doch eher / als diese >< ^dde Liebende voneinander schieden / gäbe ih- st » .dicht ein wenigen Anlaß/ v-nu-, weilen st L reffen gedacht / und sie hatten ein solches k- ^sprach untereinander / daß sic sich deß la- st ^kns niel)t verhalten könten / auch so gar nicht S «Wstcn/wie sic SerThorheit genugsam verlachen Ii wlken/ von ihrem Vuicsnc, zu reden: doch so bc- ,/ Mosten sie ihre Reden mit diesen / nach dem sie st och mit denen allerhvflichsten Gcbcrden geseg- 1/ det/ daß sie einander bald wieder ersehen wvl- jr Demnach re zwey Tag und Nacht bey / Mjugebrachr/verknrtzet/von wegen dnForcht/ Vul^ni, welcher/ wie gesagt / ab- Ill Umd gewesen/ und seiner Geschafften halber k' Himmel aufgehalten / nähme er seinen ^ichiede/ ob zwar ungern/ weilen es chme so Ist Langen / angesehen / er ihme die>e Bey- <> Ahnung woll cwiggcwiinschet; wann solche § Mder Vuic^ni Schaden geschehen konnen/und ck °^zn kein Zj.z,.,,d Maß begehret/ also wäre er cd " lvlcher ersoffen und vertieffet. Ü Cv Schic- xz H. Fr a nst, Frech. von Wützensteiu. _ Schiede derowegen/ wie er gekommen/ den** nach er von ihr seinen Verlande genomnu » / entlassen / mit einem solchen Hausse der Hes-Gepränge/ welche die Malzeichen erftw köntcn der Zeugnuß ihrer Liebe/daß er sich aU nicht einen Angenblick bcy ihr anfyalien do umb nicht alldar crdappct zuwe, den; doch wolenihne die Zeil von diesen absorderte / wurdeer noch nicht entlassen/ er hatte ihrda» versprochen/ daß er sich zu diesem Spiele c>E dermal wicderumen cinfinden weite / in>vh cheni unter ihnen ein jedes der gewinnende re/dann sie trngeimmerzu die Lasse!vor/etss ber der nicht weniger behertzt / als versieh".^ warsse keck die Wnrffcl darauf/ wol wüHim daß er begünstiget/ von dem Glücke einen g"^' Wnrffe oder Treffer thun werde: AngesehE cin trefflicher Spieler/und sic ein treffliche E te wäre / wormit er spielen knute: beschiE Lann/solche ihreZusammenkunfft allemal z>> neuern / so oft sich die Gelegenheit ereiM, wurde / daß ihr Vuicsnus abwesend scyn som' Derowegen / O wie cin armer Zustand o - Manner ist dieser / daß / in dein sie in SchH.i ihres Angesichts den Vorschub oder NahE" gehen suchen/ sich ihre Weiber beschäfftigcc si" Len/ in vergeben der Ehre / von wegen dessen fluchten Kitzels ihrer verdammten Begierw'V welche sie auch so weit bringen / daß sie «iE,/. lein ihrcr/als auch der Manner Ehre vergeß^ rmd wie viel der VEi-cn , finden sich bcy "ch heutiges Tages/ welche mit ihren Männern - Viiicr«! Ae bcö- Garn. 59 so umbgchm/ ob sic schon keine Schmide seyn / die ihnen dergleichen Gelegenheiten dienlich seyn lassen / umb einen wenigen Scheine der Eytelkeit/ihren Ruhme/ Stand und Ehrezu- vergeben/ dardurch sic ihre Manner nicht allein rimh die Ehre/ sondern so gar das Leben brin« UN. Und als er fortgangcn / in dem er sich erstlich h)rer scrnern Gnade anbcfvhlen/ fuhr er wieder 'n Himmel/und / als er dar angelanget/ eM- psangeu von der gcsambten Gesellschafft/ sande er sich stracks bey seinem Schwagern dem vm- "n<> ein/welcherin der Versammlung seiner Eltern sich eben aufhielte/und von wegen der Gmthaten / so er an ihnen bewiesen / in allen Ehren anfgehalten wurde / und ihme dieselbe so diel Gnaden wiederfahrcn lassen/ als seine Vcw diensien gegen ihme beschnldet. Dahero als ^.irs seine entschuldigungcn / sich nicht eher all- dar cingefundcn haben/ angebracht / von wegen der verfallenden Geschafften / so er in wehren¬ den znvcrrichtcn gehabt/(sich bey seinem Wei¬ be aufgehalten/und dieselbe derweilen bcbuh- «t zuhabcn) gcsiele Vulcsnn äusserst diese höff- liche Entschuldigung / sic bisshero noch nicht so lecuhertzig erkennend / bcrathschncgc sich also 'nit ihme / nach deine er ihnc auf ein besonders -vrte/ zubcsprechen gezogen/was er endlichen snachen soltc/ von wegen seines so langen Aus¬ bleibens und Aushaltens im Himmel/fnrgc- bend/ dass die jeniqe Gunsten gar argwöhnisch / Welche jemanden dieGrossen ergehen laffen/wid Lvj. . ge- 6o H. Frantz Frech, von Wu tzenstein/^ gemeiniglich etwas verdächtiges nach sich E pen/ welches sie entweders gleich gcschehcn/v^ erst nach dem verziehen / wann sich was solche ereignen solle: Und unter andern seinen Redens die er fürbrachte / sagte er auch dieses / daß M seineEinsamkeit viel lieber/alsdaffelbigehimno lischeLeben wäre/ welches er allbercit entwods uet/ und vergessen / angesehen/ er als ein anM Manne/also in der Ruhe zu leben / viel lieb» bleiben wolte/ als daßer diesem Wandel weich nachgehen solkez und/ so er dieses ausgeredec/ giengeerhin / von seinen Eiternden Abschied znnehinen/umb seine Reise wieder nach Hach anzustellen: Und nach deine solches geschehens wie auch den Verlaube erhalten/ umb die Ach nicht vergebens zu verlieren / gienge er wieder fort/ sonder/ daß ihme das geringste begegnet / wie er cs ihme wol eingebildet / gleich wie er ch kommen/ sich befürchtend / daß diese Weile E er sich alldar noch aufhalten wurde/ ihme nicht etwas verdrüßlicheS mitbringen möchte / dann die Unterbrechung selbigen Himmels / mich welchen die Bürden zusammen gefüget waren / und die Glncksecligkeit seines Standes / wacht ihme gantz zu wider/ daher» als er seine RE vorgenommen / gieng er fort seinen Wege/nut nicht wenigem Spotte/ als Höhne klsrrik.wch eher/ nach dem erihme die Hörner aufgesetzt/ den darzu noch auslachere/ seine Vem-s wieder znbesuchen/die zwar genug gcwartet/abcr nichts wie er es ihme eingebildet / von welcher er nm einer solchen Freudigkeit empfangen wurde/ Vuicrni kiebes-Garn. ^aßerchme keine genügsame Freude zu diesem Mncm froste zu ersinnen wüste / weilen dieses eure Dienst-Gabe der Zufriedenheit ihres Her- ßens war / welche sie ihme durch diese Empfin- ^ung/ in ihr zu ihren, Verlangen diese Gelegen« v" gemacht zu haben/ beweiset / begegnete er Weibe mit nicht weniger Freundlichkeit / als Hvstichkeit/oder vielmehr Grobheit / so ihme minier müglich gewesen / und unterhielte die» kUve mit allerhand lreblichenund angenehmen Esenthaltungen / welä-e ihme emsvlches Be¬ zügen beybrachren/ daß er darüber ansserist freuet wurde/und da er dieselbemit allen dem/ «"lis ihme immer möglich / doch vor sie abge- lchmachen Beredungeu unterhielte: befragte er lw endlichen / wie es ihr indessen Abwesenheit ^gangen ? und wormir sie ihre Zeit zu verbrin¬ gen / sich derweilen aufgehalten ? welche ihme wer wieder zur Antwort gäbe / wie daß ihr sein v langes Ausbleiben / sehr verdrüßlich gcfal« en/ und der Stunden kaum erwartet/ daß sie einer ansichtig / oder habhafft geworden / web M sie nun umb desto mehr erfreue / weilen er wr anjctzv gegenwärtig wäre/ und ihme gebüh- Vder massen bedienen könne / daß sie cs mit Torten nicht auszusprcchen vermöge / und der- Mlchen mehr: Welche Gepränge allhier alle l'Mlen/ zu lang fallen wurden / der Gestalt/ Mer arme vmcsn anders nichts sagen / wndern alles das rechtfertigen / und bcjacnmn- Lf/ was sie sürbrachte / und ob diesem ihrmr ^"peeche nicht einen wenigen Gefallen trüge / Cvij M L'-r H. Frantz Freyh. von Wützen steili/^- - xa sau Hertzenleid seines so langen Ausblcil^ bezeugte/ weiches zwar aus seinem eigenen u' triebe / sonder,i Genüsse geschehen / deroE sagend / >ven« er dieses Mißfallen gesehen ms gewusst / daß er ihr hierdurch einen Unwim, verursachen sollen / betheuerce crs / daß che's nicht mehr thun / und ein andermal btt' Len lassen wolle / und es möchte noch MM sein Vatter / oder no sein Mutter / i ihne schicken / so solten sie bey ihme d^ Vichts ausrichten / solches aber allein sic besser vergnügen / und bedienen u''' ven / dmm er wäre sic allein zu heben undw horchen geboren. Jawoll VuwsnuL, iE dl! wustcst/wic angenehnl oder gefällig / ihr U sc deine Reden seyn/ oder mit wem sie sich weilen aufgehaltcn/oder vielmehr ihre Zett vch - trieben / wurdest du dich zu deiner AnknE mehr betrüben/ als zu dieser deiner GegenwNH erfreuen; dann diese deine Ruckkunfft ihr so n und angenehm nicht ist / als du dir wol eine", Lest / und wol lieber des seine gesehen' als diejenige / welche du für dich so glückst^, haltest/ ob sie sich schon dergleichen GebcrdNss gen unterniinmct/ dich zu lieben / welches sie' lein darumen thnt / umb dir durch deine Sisi'' zufahren/ oder vielmehr deinem Geiste aus/^ -Betrug zuhelffen/ und du dir solches nichts sto weniger zu einem Vortheil nimmst / E - durch du dir der Glückseeligste zu seyn / als e" Kreatur aus dem Erdboden leben mag/hr gewöhnlich Wer« e anzubringen / seine Mcynung ziikekia.fs.iqen/ wcl» "H >>ein lhmc allhereit versehet halte: als gren» /"'Hbiß sein Vorhaben ineWercle zulieiken/ öffkern in d,e Insul / seinen Sachen abzm r, daß/ so/ wann er wieder ka.meebcn 1° lwb und werth verbliebe/ wie er zu seiner An« "W gewesen. Armer Zustand der Männer/ die siätsMrr Egen ihrer Weiber Scnfftzer ausschsttten/ und ^vn einem inimerwarendcnVcrlangen entbrant Wnd/ dieselben erhalten können / und noch/ da sie ihnen ihre Nahrung stieben / oder vor diesel- ve.sorgen/gehen solche mit andern/ihren Lust ru buffen. Aber ^i.»-. welcher aufalle diese Gelegenheiten genau Achtuug gäbe/ wäre gat^ Unverdrossen/ ihme seinen Dorthcil zuersehen / Elchen ihme Vuicsnus veranlaffcte / sich rndes- «sn zu seiner Vcncrcn znvcrfügcn / welche nicht ENlgcr/durch das so langeWarten gantz nnge- ^u'-tig/ als zu dessen gelangen freudig/ kaum der seit erwartete/ sich mit,hme wieder zuersehen / dudvorqarlangsamanTagedieStunden be- kchuldigte/dass dieselben/sie/ihres ^-»rcn be¬ hübet zu leben/ verursacheten/ umb seiner Lie- lviedernmben genüssen können / welcher sie so lang 4 64 H. Frantz Freyh . von Wütz en siein/ ^-> lang warten / nnd dessen Gegenwart entba'^ !e müssen; Als unterhielte sie ihne mit allerho höflichen und unterbrochenen Fragen/w» » - - meimglich aller Verliebten Gebrauch ist / sieuochnicht eines recht fürgebracht/siestv^ dasanderim Munde haben/nnd so wunderns Grillen fangen / daß man deren Art nichts grciffen kan/ mit gantz höfliche» Geberdunw § ihne seines Wolstands halben besragece / w>'„ sich nemlichen/und sie sich inseincr Gnade » hiebe / und ob er nicht einige Liebes - RegnE, ihretwegen empfunden (als wann sie enuE. weiß nicht/ wie lang/ nicht gesehen) und so an/ was deß Geschwätzes noch mehr war/ dg»., dieses einmal gewiß und waar / daß die Bilder nie leichter ihre Männer betragen >o'- ncn/als wenn sic sich stellen und geberden/ sie dieselben lieb haben / und solches im GE, thei! ihnen ihre Manner glauben / nmbiy^ Anschlag besser ins Wercke zu richten/ darnin^ sie ihnen vielmehr trauen / und Freyheit/fst, sonsten julaffen/ weilen sie dieses in ihren Gwu den nicht bringen können / daß sie durch die u be so sie sich zu ihnen tragen / geberden/ih^ dieses Unrecht anrhun solten/massen sie da^ solches geniemiglichen zuvcrbringcn pffcge", wann sie was dergleichen im Vorschlag lM'^ und gcgcncken/ihren Maniwrn untreu znn'k' den; Dahero unmüglich/ daß/ wann solche A fahren/daß ihrerzwey mehr eines mögen/l^ sich verhalten können ihren Mannern nwr die Hörner aufzusetzen / welches ich alihiee ^ - — Vulcsni Liebes-Garn. _6 7 Ä 'sO" solchen / die es thun / und nicht denen suchen / oder frommen will gesaget/ und die- M ersten Theis will beschlossen habe». vu^cvi^i Uiebesgarn. Narr und Venns gefangen mdasNc^. Anderer Theü. ist noch wahr / wie das g<- daß nichts ritt wird so klein gesponnen/ das nicht kommt an die Sonnen; Also verhielte es sich auch mit diesen beydcn Liebhabendcn / welche mit ihrer Liebe so verborgen nicht umbgehcn konten/ daß sie nicht ansgespehct/ oder vcrra- then wurden : Die Erde sechsten wäre voller Zungen/ den Tadl zn entdecken / umb ih- nc und seinen Esel zubcsiraffen / auf daß er sehen könne / wie derjenige Mensch / welcher durch ,die Verachtung der Vernunfft eingenommen / die Beschaffenheit der Unvcrnünfftigen Thier gemein 66 H. Frantz Frech, von Wntzenstein/ gemein machen/ hiermit dieselben Eülbild^ genzuvmilligcn: so daseyn vhne DerMA und Sinnen. Dann diese Liebhabcnde waff! tcn keinen andern ihrer Sünde theilhafftig/ sich selbsten / ob sie schon von selbiger nicht liessen/ nnd alleir- waren / sondern vielmehr brandten; also vermeinten sie / nnmnglich '^ feyn/daß dieWarnchmung jemands / sir^, sen verrglhcn rente / weilen sie nicht glaubte", daß solches einiger Mensch solie gesehen haw", oder wissen können; aber es können verglas Sachen nicht in die Finstere begraben / verschlossen / welche unter euren Dache Lrechtcsverbracht/ oder begangen werden-..^ Dahcro dann dieses so geheim nicht g«E heii/oderzugehenkuntc/daßessoll nicht E hen / und ausgespehet hatte / Weicker auch allergcheimsten Omer / nndWinckelder dm durchdringet/und scheinet / als entdeckt» er auch solches durch seine Klarheit/mag l«" vielleicht / wegen deß Haffes/ so er Lu touge/oon wegen der Wiederglantze ihrerS"", len welche diese Schöne wieder ihne anstlM» oder wolm er/als ein Fürste der Welt dicm" Laster weither juzusehcn/ nicht gestatten wE ja ein Feinde der Liebenden/ welcher mit Auge/nicht allein.alles siehet/sondern so V, alles ossenbahret / und entdecket/ die darzu bestellet/juseyn wüste / umb dardl'lt» Sen Spruch ju verwahren / daß / der da s»w,z gee / fliehet gemeiniglich das Liechte / wem/v SMtziichen aller Buhler Feinde ist / der r s h e s r » < ! k i i ) S j i _ Vulcani Licbes-Gani. 6/ tiung ihre Sünden sicherer und verborgener jtl t scyn/selbigc desto leichter und mit weniger schä- - haffriqkcit/verbringen kämen : Also geschähe j es auch/daß er als ein Erhalter der Erden/ und » Beyspringcr aller Sachen / solches nicht zu ge¬ li statten wem n woltc/ weilen es wider alle Recht n und Gerechtigkeit gewesen / ein solches Laster/ s m die Gewonheir zubringcn / welches allen / Rechten zu wider. Endlichen dieser Planet/ 1/ als cinSinncs Zeichen der Vernufft kunte an- ii derst nicht / dann zuwider seyn / dein Gott ci üi diesen unordenlichen Legcgnussen deß iß Gemükhs/ und der Vcnu^n ihren so ausgelas¬ senen Geistern / welche sich auch sogar / unge- § acht seiner Tugend / ihrer Willen Bedientem e> Und wz noch mehr ist/so istcrauch einSohn deß ,t Meeres/ in welchem er auf- und nieder gehet / r- und seine Wohnunge / von welchen diese Got- tine/ ihr Herkommen rühmet/ nihmet/ und mtt ,n einer solchen Vollkommenheit verbringet / daß :N das Wasser von ihmc den Glantz empfanget: a- Dcrowegen/ umb das Laster der Veno c,- nicht e/ tuleiden/ von wegen seines Vatters / entdeckte B er solches Vu v-wo : Dem aken Sprüchwort c/ Uach/ wie man pflegt zusagen/ daß je nüber die B Gesipken einander verwandt/ je weither die ist Dicnstm / und grösser die Verfolgungen / als ht 'amcerauch desrmegendenVuiLsnunnn seiner ch eigenen Behausung zubesuchen / umb sie ihme siwerrathen/ und alles das zuemdecken/ oder er-- et lndern/ was er mir seinem scharffsichtigen All« y, Se gesehen/und endlichen/ welches gemeiniglich 68 H. Frantz Freyh . von Wutze usiein/^.- der Grossen Gebrauch ist / die Sache eher bestraffen/als verheben/ so ihme zu wissen A § undienlich/nach der Lange zucrzehlen. ei, es VuicZno gleich anfänglichen / welchen »w I. Lo!i? Reden kützelten / so bang wurde / dE sich darüber gantz verlohre / und nickt iE , «; was er ans diesen Reden schlnssen soite / b»' ve die Eiversucht seiner Begierde hatte die Hand über ihne/ und bewöge sem Verlange^. w Sachen Ausknnfft zuwisscn/ daß er ihm b«'^ m ferner zucrzehlm / weilen ihne der eine je lanw' c> je sürwitziger machte / dann §ol hatte sich 2 re hero noch nichts» weit ausgelassen / son^ m allein/wie man pfleget zusagen/den Buff rühret / angesehen/ er solches alles Fleiß rh'ch. y wo! wissend / daß er ihm selbste» solches fM' p, zuerzehlcn/ noch bitten/ oder anmahnen iE«, l) Mercksam so dann Vulc-E darstnnde/ j, chcn diese deß solReden achtgebiq gemach^ st er auch nicht was gcdencken/ geschweigens/^ g darzu sagen wüste,; bate öerohalbcn / unw l - h seiner Bcschwernuß zuentfthlagen / ihme d»> d so grosse Anliegen zuentdecken/ und zuberM. h Diesem erbotte sich Sol zu Willfahren / »nh tz, s les zu offenbaren/ aiigeschen/so er solches!' A r gethan/er den-Gradc semer Schuld ermaiE r und dieses ist ein Ermahnung an die GrE .z c welche da sollen im Mittel deß Üblen w' r Standes / ihnen ihre zustehende Hochhca,,./ , wählen/ nichr so viel znn> Ruhme oder I als andern Dingen / so da ihnen zustehcn /' ^ i sonderlichen in einer solchen Begebenheit / — Vulc-mi Liebes-Garn. _ ! gehandelt wird von der Schuld zweyer Götter/ z welche meinem Fehler befangen. k . ^enenjeniqen Streichen die unfähig seyn/ - cmermmklichcn Hefftigkeit/ist zngelaffen / alle < -)Uthumkn zubestraffen / weiche allein folgen / M einmi Gelächter der Hochheit / dann nut § ? ^"-/"faltiger Grausamkeit / wird der jcnige ' folget/ der cineSache offenbaret / und sol- t che mcht erweisen kan i Aber es seye / wie ihm !/ wolle/ Lntwcdcrs aus Schuldigkeit / oder viel« / wchrcimr Feindschaffk / so er zu beyden trüge / !» Unschloß ersich dem vuicano, alles zu offenbar „W' und erzehlcn / was er bischer verschwiegen / undredete ihn also an/wie folget. , f "u!cLnur,die Neigung / fo ich nmb die jenige ^Wogenheit/die ich zu euch getragen/euch ver- o Muhtet/ veranlasset mich / daß ich euch diese !> chesuchuna habewrederfahren lassen / und euch f m einer solchen Begebenheit zu crinncrn/in wel- i wer ich euch vielmehr nutzen / als schaden/ oder - tzar heissen kan ja einen solchen Berichte geben/ s der / ob er zwar vor euch nicht allerdings gut / i. dvchsehr dienlich ist / darumen so wisset / daß l- Schande / so euch angethan / nicht langer >l wite erduldet werden / und ihrmit eurer Ein- Tagung solche nicht bekrafftiget/ so ihr sie / wüstet und es geschehen liesset /dann ich vcrfi- fvcre euch/ daß solche Laster in meinem Gesichte d Erbracht / die nicht können genugsam gesaget >/ werden / und keinen andern Zeugen/ als mich/ d der ich diesen allzeit beywohne/ haben / und de- o ren/ die es selbsten begehen: und als er äussere- 7« H. Frantz Frech, von Wützensteinch ^ , det/ hielte er wieder ein wenig/umb zusehe"/- wiesichVuicLnushieranfvcrhaltenwmdc/iv^ ve chen so viel Farben übergiengen/ als viel er Nch oh re ein Wort fürbringen/und bald für Angst «> siurbe / dann die innerlichen Lebens-Geuch H wmbcn also mit Noch befangen / welche Ws I Vie Seel im Leib bedrängten / daß er bald der v.- Orts nrcht bleiben / noch länger warten / sch dem gleich seinen Abschied nehmen/undche m von gehen wolle; Welchen aber so! aufgebch ! bt ten/ nmb ihme hiervon einen ausführlichen De 'n richt zugcbcn/ seiremalcn er hierauf kein Ach. er wort gäbe/fuhr er weiter fort / und spracht Ihr als em Sohn deß Höchsten/ dürstet »W langer die Ungnaden der Geburte verachtet «h derr / esseycaueh durch Untugend / oderwch Weiß es wolle: Dann särwarso kau auch ch. mand euere Elter» verneinen / ob ihr sE schon wenig ursach habet znerkennen / undchch nicht weniger hiudan setzen die Ehre eurer ch' n bne.tr/in deme andere übel umbgchen mit eurew n Stande / welchen ihr bißhero so rühmlichch halten; Und weiß nicht / wie solches erdnlte Höchste / daß er euch die zilgefügtc Unehr odH Schande erleideie lasse/ welche euch euere ciE Fran anthuk; Mein Frau? sagte er / gantz cch a blaffet in seinem Gesichte; Ja ebmdiesellügch ss anmortcre so!, die ist es selbsteu di e jenigc /sss sosthevmbringet / und damitichs kurtz machl- so wisset / daß / so oftihr euch absonderlich' » eumm Hause/ oder verreiset / ^0« an enelch Mzuihreingelaffmwird/ nmb Miteinachf Vulcsni AebcsHarn. _7i ihren Lüste zu buffen/ an dem jcnrgen Orte/ ali- , wo ihr den Besitze allein erhaltet / da er dann den Platz und Stelle verlrittct/und bey ihr ver- > bleibet in den allerlieblichsten Umbfahungen/ , bißiyrwiederkommct:Ünd solches nicht ohne , Wunder / weilen sie so gar im Himmel kerne : Auhe geben könne» / geschweige» allhier auf ' Erden/da sie mehr Freyhnt/ als sonsten / und ' i msonderhcir in euerer Abwesenheit / hatzuvcr- ' bringen / darnmen / liebster Vu!c»nc - ,st mir ' hertzlichcn leid/ daß ihr dieses arisßehcn müsset/ ' 'lnd leiden./ einen solchen Unfall / wessen nichts > empfindlicher ist / als die Gcdächtnuß darvorr Uchaben. Damit ihr aber sehen möget / daß - solches nicht gcerdicht oder erlogen / so möget i- ihr euch dessen durch euere selbst eigene Augen s versichern; und sehen das i'eniqe / so ihr vielleicht cc ' Meinen Worten mehr glaubet: Derowcgen / so ihr solches in der Thar erfahren wollet / er¬ st buhlet euch eine Reise vorzunehmen / umd eu- c< erer Frauen hierdurch eine Gelegenheit zmer¬ ni anlnsscn/daß sic sich ihres Buhlen bedienen kön- ne / als werdet ihr sehen / ob solches nicht dem ct nlso/welchem ich so ost bcyzuwohnen gcdrun- cc gen werde : Darumen so ihr was stirzukehren „e gefinnek/seyd gewarsamb in euer» cntschlüssun- M/ auf daß euch eure Gcmüths - Bewögum c/ sm nicht entführen / und gcdcncket / daß dieses ?je Nicht ein geringe Sache scy / weilen dieselbe cs / twcy Göttliche Personen betriffet. y,i Hierauf veränderte Vu>c.-mu8 den lustigen ree Mjuge/ dieser neuen Zeitung in ein traurig B aus- te d, d, sv C te ki. Sc ve Ski ei! rr> le, dr v), Skl de er he iv, Ml ill, 's ?r H. Frantz Frevh . von Wütze nsteiir/^ > auslauffendes Schauspiel/ und verlohre der Fühlung alle Art und Weise der RuheE seiner Gebcrdcn / wieauchbiiebeaus sicho'^ sten/ ja er wurde in ihme sechsten also verwE und bestürtzet / daß er nicht wüste / was er H fangen oder gedencken sslte; Dann er kam i>2 nie also beweget/ daß ein armer Sünder / gleichsam in einem Augenblick einer vergeh gehoffter Gnade sichzum Tode verurtheihD und hieraus zum Gerichte ausführen suchet hefftrger bestürtzet wird / als damalen der scelige vu!c-,n»s gewesen ; In dem er Zeitung erfahren/ zu der Zeit /als er vermeng daß der Himmel voller Geigen/ undihns^ Ding Machten: weil er solches in seinen Gl^ ben nicht bringen könte/ daß ihme seine , dieses Unrecht/ da sie solches/ wie er oennenm nicht ursach hatte/ angethan haben solte: DD wegen gantz still ohn ein Wort fürbringe»' gen / äusser der wenigen Dancksagungen/ ll^ ihme für die Freundschafft und der Ehre/ er in Eröffnung dessen chatt/ bedanckete. DD ob er es ihme schon nicht qäntzlichen glacu'D so hatte er doch thcils eine Mutchmassung / D es der Sach was seyn müsse / weilen er wo! D ste / daß solches D ihme nicht vergebens eND, cket/ angeschen/ er sich zu denselben auf de» D genschein bernjsen : Giengealso fort und D, ihme ab. Nach dein er seinen AbsclM H/ uommen/ seinen Gcdancken und Sinnen n Raume zugeben/ und der allernngewoyn sten Detter / so man sich einbilden kunttt -^/ 7; 't t s . V ukani L iebes-Garn. _ suchen/ alz a»ch zumthMTGewiß erschame- u sich deffen/so ost er sich erinnerte/ daß jemand kM «ne Wissenschafft trüge/ dann er sorchtc/ ln, x seine Schande nicht allein offenbar; Awern auch uachthelliq wurde / wellen er in ^negen stunde/daß solches miccr sein Vat- >>in AdE erführe: Aber er machte ihme dennoch 'n .dertz/ weilen crs nicht gesehen / und wnrde // Gedancken / keines Wegs glan- >l ,)?/,daßjhmc nicht allein sie/ die ihne jeder- I' beb und Werth gehalten/ als auch KM" s< i seiner so guten Freunde dieses so grosse c/ i/'Necht gethan haben zolle. Aber Vielem al« ße ^!.?'nch / so er sich wieder erinnerte / sv ver-.. "MM diese deß Vukani Gemüths Be- II' Nvgungcn / 8olis warhaffte Beybringun- k/ ! L,n / welche er / wie gesagt / zuvor ehe er sie irr S« M-shat also erfahren / nicht eigentlich für I/ nyr / «och iügcnhaffl bestraften konre / weilen et Mme cheils cinbildet/ daß solches zugesche. sit M wol müglich/sintemalen dieses wo! Der n» 'eberfahrcn/ daß wol ein anderer / als vuka- // j^> rum Hanrey worden/ darumbcnhielt er liß; gwvielihlneimmermüglich/ seinAnlie- )>>' si„/„dnd verschube dieses alles biß zu seinerzeit l>d n>i?" ^"astcn Wanne / biß er solches sechsten lil' tzj/ Wncn Augen gesehen/zuverbringen: Aber F dAs"cherste Hrffngkeit seiner Eiversncht be- ge' d V'nbme so starck das Gemürhc / daß er in U d '"j Enlpfindlichkelt so gar auch l.eber den A' die Schmach erlitten hatte/ also ward d»r Angst und Noth besangen. D Nun 74 H.F rantzFreyh. vonWntzenstejn ^- Nun da er anfdeß soi Abschied / welchent in dcr K ammer allein gelassen/zu;wey/ dreh/"' drr viermal in derselben auf- und nieder gE, gen/ setzte sich/ oder stunde er wieder drey Vienna! von den« Sessel auf/ warsse sich ciw-'/ j msBethe/ allwo all sein Hoffnung läge/>7 als er' nirgends Ruhe / so er überall suchte/ > fimden/ machte er sich wiederauf / nach wunderlichen eingebildeten Gedancken/ Entschlüsstmgen/ so verirret rmd unbedacht! 7, als zuvorn ; D leichtfertige Venu-! bel' ch, ftlbsten sprechend, und ich viel ein Unglüvsi gcrcr/der ich von dir diese Schänd Horen E, fa mir einbilden svlte / daß dcr Erdboden e , leichtfertigere« Dirne tragen soll/ unds»,, gut/du leichtfertige / schwill deinen MGs, wol entfliehen/ es wäre dann/ daß deine fertigkeit auch nach dem geendigten Lebern >7, Fortgang habe/und auch durch dieses werft du meinet'/ wie ich deiner/ meiden in»! nichraber die Gestalt meines Geistes / d^ Rachgierigen Wüten und Toben meine» ches / dsr immerdar ankleben und hsM wwd/ aber ich werde mir noch etwas vorbei,, ten / und nicht von hier scheiden/ bißiw yjt Ergötzlichkeit meiner Rache genossen / ""7 ^ dargethan haben / wie daß ich geschickt se'bch, / sowol den höchsten Schaden beyzubrM^ als dich/ grausame/zuverpflichtcn er dieses geendet/ entschloß er sich / urnb si alles Augenscheinlich zu erfahren / u>M Anschlag oder Versuch an der r z 8 d 8 el zi r il si u II »1 da vx w, >W tr< >vi »ü ive tyj! Äi r v A! vil 'O! ii>« !>e' M A S! - — Vulcani L icbcs -Garkt ._"ss vda- Magdx zn macken / solche auf M WM M vmden/ daß sic ihme alle diese Liebes^ Bc- x offenbar machen wolle: wvl wissend/ y-L«."'ssetb« alle ihrer Frauen Geheimmzjsr« '^schafft hatte / als versuchte er sie krsrli- allerhand Beschancknnqeir an sich zrr und gewinne»/ auf daß er ihme dieselbe id,, ja dergcfralten verpflichten / daß sie siia, "Ms versagen/nach seinem Begehren ab, doWc. Dcrowegen / als sichs erns- i,bie Gelegenheit begab/ solches Werckstel- und seine Venus abwesend besu n- di,^(uielches fonflen selten geschähe) nahmeer ^,„Mr freundlich bey der Hande/und zöge sie' sind ndere/oder machte nmb diefeli-c ss s "^Geschwatzes / neben noch andern grös- nn, Versprechnnge« und Verheissungen / so er Mu, wolre / so ferr sie es ihme bekäme/ ob seine ,, ( worzu er mfnrbrmge» dessen eineir Msien Scnfftzer lttffe) mit dem grausame» . in der Liebe befangen Ware/ oder nicht / d.NsiStc dieser seiner Reden noch dieses bey/ s bsie csnurfrey bekennen/ oder heraus sagen ss,,si^chcs gegen ihr/Zett seines Lebens "um Ehren / Tranen und Glauben / ss Uno / er ein ehrlicher Mann / verschulden / „""sichern uwlte / und / so ferm sie ihme niti wke/ dieses seine Tag aus seinem Munde n»? Omnien noch gedacht / ja vielmehr M eine», ewigen Stillschweigen bearabcrr !"^e / allem verlangteihmesolches zu- sich seiner Gcdancken Mntschi.r- 76 H. Frantz Freyh.von Wützen stei«/ Diese/ die nicht weniger arg/ ais verscW' . «nd klug war / errieche bey ihr stracks seine dancken / und beschiede den gute» . zwar mit gar kurtze/ aber sehr bescheidenes , ten 7 daß er daran gleich genug hatte/une ^, , ihr auf dreses mal weiter keine Antwort beg^ tc / als eine / die ihrer Frauen nicht wem" § treu/ als verschwiegen/ umb ihren Herrn W-. j halten das jenigc / welches ibm.e znivissea / < llichk dienlich wäre / rind nicht seyn wolle/., j heutiges Tages Mägden / oder Menscher j die / so bald wasvon ihren Frauen sehe» / , hören/ nicht allein alles stracks sagen / swysH x noch vielmehr darzu setzen / welches gewiß der anffersten Boßheitcn ist / die man erde>w kan; Dergleichen Sachen zubcgünnen / d>es a z dieses gcbrechlicheir Geschlechts BMhE, s seyn. Schiede also von solcher mit nichl'hj j Niger Betrnbung/ als Verwirrung/ ibme WH x eiiibildcn könnend/ ob ers noch glauben j oder nicht/aber weilen ihme §oi dessen wa>'"H§ r erindert / daß sich die Sach in der Thass "c d verhielte/als bliebe er noch darbey / und U ! y die Hefftigkcit seines Leids / welche ihnie s" . g nem stäten Wurme geworden / ob er ihnie jw.s sechsten seinen Geiste bemühete / daraus E,« fen/ nicht verschniertzen; aber nach dem er„ h der Sachen äusserst nachgedacht / fiele M ! si aefehr ein/ daß er an der Magd noch etwas g suchenwvlte / und solches also / daß er ihr ! e iich die Ehe /so ferm sic solches cntdcckett . k sprechen wolle/mit der wahren i l I r s ,/ 'e s >e e- K' !<« Vuicsm Liebcs-Garn. 77 ^>be / so fmn sie es ihme Augenscheinlichen ' ,.^vcu machen brächte / daß er sie bcy einem «uvern erdappen wurde / er die v-E sammt ^"^i^in der Lhat ermordten/ und sic her- M M gewiß heyrathcn wolte: geht also mit ^danckcn/ den geraden Weg/ dieMagd I/ welche er zu allem Glücke eben al- s'"^'"raffe / und solche ob zwar anfänglichen vmt /iyxj^ solches ans keine Weiß k/n / doä) endlichen willigfande: Angele« n sv zusprache/ daß sie cs ihmc glauben entdecket ihr derohalben seinen Anschlag nn^te diesen seinen Reben / und Verspre- z o viel Äethenrnngen bch/daß die Magd/ „ "chevon heyrathen machen reden hörete/ sei¬ en Worten endlichen Glauben gäbe / und von ^natürlichen Ehe Hoffnung / gar willig ge¬ igen/nach aller Mägdlein Sitt/ und angc» vrnerEigenschafft/ zndemWvrtlein heyra« men/ welches sie gern hören / und aus der ge- «euesien / so sie vormals die schändliste Ver- Merine wurde / und dem Vuicsno alles nach bange crzehlete oder cntdeckcte / wic sichs mtlhi-erFrauen verhielte / auch zur Bestätti- x"?Ü'hrer Worte / so fern er solches nicht glau, re/ duffen ihnedurch senie eigene Augen versi- Mn wolle / unten cdete sich mit ihm alsdann/ NÄ sich nemlichen stellen / oder annehmcn '7„"/ als wenn er eine Reise vor zunehmen/ «mothdrungen/ umb seiner Schonen hierdurch .' 'Gelegenheit an die Hand zugcbcn / sich il>, wieder bedienen können/als wolle Dnj sio 72 H. Frantz Freyh. von Wutzenstein /^.^ sic ihme schon / so mwcrmercktcr an cmcnr^i oder Srell bringen / allwo er nicht allein alle- feden/ sondern so gar die jcnige Personen hinein kommen / erkennen konte. Vulc-nu-' als er den Bericht von der Magd einqenvnnw rind vernommen/ daßsieihme die BuhlsclE mic seinen Angen zuschen bringen wolte/ HE fttebaldaufdcm gradcn / bald de» krnnnE Fusse rm Gemach hcrnmb vvr Verdruffe/»"- lhate / als mann er unsinnig werden weite /h^ dieMagd/ welche solches ersehen / vor GeläE ter bald zu zerschnellen vernicinte. Aber noE dem dcreine deß Hupffens / und die andere dtp tzachenssatt geworden / siengean Vuicanur« (nach deine sie ihne gebcttcn / daß er sich E femeil Gemnths - BeweMngen Vicht also en" fuhren lasse» solte)sich gegen ihr vor dieFreinl^ fchaffrzubedancken/und betten/ daß sie cs machen wolte/ er wolle alles gern thun/so sic rae befehle» werde; Ms wurde beschlossen E abgcrcdk/daß cr noch selbigen Morgen ver^^ fen/ und dessen seine Venu? erinnern solte; ycro / als Venus diesen ihres Vuic.nu vorg^ genommenen Schluffe vernommen / wäre iE weniger ob dieser Zeitung erfreuet / als vcrg»^ get: sparere sodann keine Zeit / noch Weil/ E diese so gute Gelegenheit zuversaunre» / dE ihren Buhlen zuermnern / sondern setzte W stracks an ein dort anstehendes Schreib-TW lein/und schriebe/ wie folget. Vliess VulczniA ches-Garn. 79 Bricffan Darren. DHRaucr m,d kühner Hclden - Gotk lVlnrs, die erwünschte Gelegenheit / so uns mein Vulcanus abcrmalcn ein» ander zuschen veranlasset / verursachet hinwieder / daßich-unumbganglich die Feder an gegenwärtiges Papier setzen must/ denselben in Bitte zu belangen / sol¬ che nicht vorbeygchen zulassen / 'michin dessen Abwesenheit/und in memer Ein¬ samkeit zubcsuchen : Ich werde heut gar gewiß allein seyn/und euerer Ankunssi er¬ warten : Und sehet/ ob ich mich nicht ei¬ ner grossen, Gefahr untcrwcrffe / euch zu bcrussen/ als ihr euch solche zu unterfan¬ gen/ oder vielmehr zuvollziehcn; im übri¬ ger, mich euch in höchster Eyl schor,ess rmpfehelende. E, Venus. Verschlossen als sieden Briefs/ welchen sie wir höchster Eil/als ihr immer müglich gewe< len verfertiget / umb nicht die Zeit darvon,zn derberen überreichctc sie solchen ihrer Magde/ stlbigeil an Klaren zuhinterbringen / welche mn auch mit einen, solchen Verlangen eni- pfienge/ daß «sich darab nicht genugsam cr- ftnien 80 H. Frantz Freyh. vonWtttzenstein/ ^. freuen knute/ und der Magde stracks zum , scheide crthciltc/ daß sic ihrer Frane» von st« netwcgen / die Hände küssen / und sie seiner wissen Ankunfft unfehlbar ^versichern bäte. Ln mc verspühret / baß der Kauff richtig ^ > schlossen/ und der Fraueu/die ihrer mit Derb'" gen wartete / und damahlen in ihrem Garn" allein sande / den höflichen Befelch von abgeleget/ bliebe ohne weitere Antwort ' als welche nicht wuste/ihr sogleich eine Gegr"! Antwortzugcben / gantz still/sie aber sanin" sich nicht lang / derweilen dessen Vulc.inuw j rrinnern/ und derselben in das bcsagtcGelM juführen/umb ihne darinnen bestes znverve , gen oder verstecken; aber als sie in selbiger Ci « keine bequemere Gelegenheit finden oder elf Heu wüste/ versperrcte sie solchen anfs beste /' konte / in einem gleichdovtstehenden Gciva»! Kasten / und liesse ihme ein kleines Spaltell" offen / damit er dieab- oder zunähcnden »e gehenden/ wol sehen und erkennen könte/mic ständiger Ditte/ daß er sich alldar auf das a>", leiseste/ als immer möglich / anfhalten ft^ aufdaß er bey leib nicht gewahr werde; Utz siche! sie hätte kaum ausgeredet / und den sten hinter ihrer zuaemacht/ ja die inständ's Ditte an ihr verbracht/ käme die schone v . herein getretten/ welche/ nach dem sic eine , le nach dcm Gemache auf-und nieder gegaE^ sich endlich zum Bethe bequemete/ voller^, gnl'igungen/ ihres ^srr-n habhabfft zu wE ' Welcher sich nicht lang saumete/ sondern^ ^8! ... VulcaniKc bes-Garn._ 81 ander statte zu der Stuben-Thür cintratte / und sie schon niedergeleget fände/ welche mit so viel Angenehm,gleiten aus dem Lager bereit Mner wEte / und in deme sie ihne ersehen / aus das allerliebreicheste zu sich rüstete / daß , welcher sie aufdem Lager ersehen/ sich zu M nnt einer so schönen Wolanstandigkett na- hcrtt/ daß sich diese liegende Schöne darüber snntz bewegen „rüste/ und solchen in ihre Bluh- weljen Acrmlein gantz freundlich empstcnge / und nach dem sic einander auf das allcrliebrei- cheste umbarmet / und beküstet/ welches ich meich vbhin anregen will / umb keine Äerger« untz zugeben / weilen solches Mehrern Theils/ ourch die Gcdancken begriffen kan werden / ent- ucste er/oder vielmehr entzöge sich / nmb seiner Ubzuwarten/ vonihr/ das ist/ sich auszuziehen / oder entwaffnen / mit einen! gar liebliche» Zwangs. Vmcanus als er deß Gastes gewar worden / Und ftlbigen fist) seiner Vcncrcn ( welche mit ausgebreitcnArmen/auf dem Lager warteu- oe/selbigen zur Umbfahuug gantz geberdlich Milude / und umb den Halse fiele/) dem Bethe Uahcrend ersehen / fählete cs wenig / aufdicse Bewegung / daß er nicht hersui spränge/ e.» oinlieffe / solche ihm aus den Armen zureis- W l Aber er wurde gleich von einer solchen Engigkeit befangen / die ihme Vas Hertzem "ive bedränge/ daß er schier vor Angst verstur- A imd bald im Kasten umbfielc: Derfiuchenv "Me Wahnfinnigkeit - die ihne;n diesen sei- D» ne» 8 r h. Fr a ich Freyh-vonWiltzcusteiu/ _ ncn/vor ih ne so jämmerlichen Schauspiel aug^ fahret/ja wünschend / daher des; Orts 'E- kommen wäre / umb der Gestalt sein eigene» Elend zuschcn / und warde ürunc» sograi» ' daß er auf sie hatte spcycn mögen / daß sie st' dieses Otts gebracht/ hiemitseinLepdzt!^, mehren/ daß er dessen gar ein Zeug segn mustu wessen er Herr und Besitzer allein zuseyu vee meynte/ nnd hätte sich/ weiß nicht/ was/ n«^, fangen / wann nicht die Forcht / in der er w>"V daß er aller bebete/ niid zitterte / nicht ab^E ten hatte; Aber weilen er solches ohne gen»» Gefahr seines Lebens nicht wagen dörffte / rh,/ lbe er gantz stille von denen heffttgen LebeusE sicrn airgesprenget/ welche in ihme ein l^ Verwirrung venirsachtcn / daß er auch g'M heyser wurde/ und von denen Dampffen/^ rhmc übersich stiegen / dermassen den Halst stopfften/ daß er endlichen/wie still er vor w-u so laut wurde/ und also im Kasten zu huste» fienge/ daß er darüber umb entdecket z»st^ den/ baldin Ohnmacht fiele / und anderst vermeinte / dann daß er hierdurch vcrrE<> Las Leben lassen muste/welches ihin auch l»,^, anderst wiederfahren/so ferrn diese bende r. bends/auf das so lange lieven / nicht wäre»», bereit eutschlaffen/ und mit halb offenen MS § oder Ohren / dieses husten überhöret / wclst^ sic von der nimcn zuseyn vermeyntcn / solches / durch das verhalten deß gestt's „s Kastens/ sich leiser oder matter hören lstst' eine gewisse Anmahnung gäbe / als __ Vulcani Liebes-Garn. _8; solches hnsten jemand daraussen/ vor dem Thor verbracht hätte / also wardc solches mcht son- dcrgcachkek/oder vielmehr überhöret. Cs ist an alle die jcnigc / so der Liebe zu pfle¬ gen fähig und bequem seynd / mein wolgcmein- tes Ersuchen/sic doch in Bedacht ziehen wol¬ len/mit was für Ohren / oder besser znsagcn/ mit waffccke» Gedult Vulc^mis eine solche , a.hat / eben in dem Orte / da er sechsten Herr Mare/ und das jenige Gut / so sein/ befasse / an- retzo m eines andern Arnien zufehen / und mit ih» der Gestalt umbzugehen/ vertragen/ oder erleiden könte; Ich verwundere mich / daß er mme sein Leben nicht genommen / ihüen eineu grausen zuerwecken : In dem sich aber dieses rn der Venus Kammer zntrngc / ycruethc die ar¬ me Lrinrc, welche denVuicsncn auch husten gehöret / und nicht weit den Ausgang dieses rrummenNarrcn zu scheu gcwesen/in die änsser- steNoth und Verzweifflung / weilen sie nicht wüste/ ob sic solches überhöret / oder sonsten ü- berschen/ scitemalen sie aufdiescs kcin andere Bewegung gchöret/und qäntzlichcu vermeinte/ i daß solches alles nicht allein entdecket / sondern > , «uch offenbar worden/ ihr dcrohalbcn nicht wc- - Mger Angst / als bang / und ibne krummen m i mc Abgrund der Höllen zuverfluchen anficngc / z vaß er sie also Trenloß an ihrer Frauen zu wcr- s ven/ verursachet/ und dieselbe zuverrathcn/ ver- ,i «»lasset. i? . Aber der arme Vulcanus. welcher nicht wo- Niger gantz matt / als dieses Angenschems min¬ il' mehr §4 H. Frantz Freyh. von Wütze nstein/- mehr satt/ und ihme gcwünschet/ daß cr scheu i weiß nicht / wo gewesen wäre / wie auch weniger dieser vor ihme verdrnßlichen Gesang nutz urdrüffig: ja / was noch mehr ist / von w vielen Aengsten und Bangigkeiten bedräng» c schalte seinen Fürwitz / daß cr so leichtsinnig wesen/sich also verführen lassm; nndwolt^ daß er schon Herr orn segn dörffke / weilen ihn . auch nicht weniger die grosse Noch / in der» wäre/ zudem Wasser abfchlagen trnnge/ daß^ endlichen ausso langes halten / mit mehr »» halten/sondern rinnen lassen mäste / welGL nach dem es ihme durch dieHosen undStrinä'N in den Kasten / und aus dem Kasten geflossE es in das Gemache in die Länge/ oder viel>E in die Schlemme her/ nach dem Boden zu n« ncn käme. Brachte ihne ans der vorigen fahr jetzt in eine noch gröffere/nnd wurde KE müchiger / als nie : Geriethe auch in jM Forcht und Schrecken / daß erandcrst nichts meinte/als daß er sterben müste' Und sE, nicht ohne/ weilen dieser Beweist seiner Gegcu wart bewcißlichcr deß andern Ware / und lE sich leicht einbilden konte / daß jemand E« verbanden/ welcher solches gethan habe. bero cr ihme anderst nichtcmbildete/ daß/>- bald diese bepde Liebende erwachen/ nnd soE, ersehen/ sie nach den Kasten gehen/von welm»' es hen'ane/ und seiner auf das üblcste ai"v" ten werden. Ja ich glaube dirs/ lieber nc.daß dir dieses mal banger/ als vor je g»^- sen/ und dich Lein Eewiffm drucket / mehr / Vulcsni Liebes-Garn. le (aber dieses nicht allein überhöret / als mich "versehen worden) und du deiner Beschaffung wvl dancken magst / daß es mit der noch so wvl avgclauffcn; angesehcn/dir dieses wvl einen ub- '"nAusgang verursacht haben solte/wenn man wäregcwar worden, r,-ss'uisv wollen wir wieder zu unfern Liebha- ,^ven kehren/ und Vuic»n> m, in seinen Kasten M'N / die als sie erwacht / und ungcsehr den ^«ch / so im Zimmer hcrrane/ ersehen / gerie- stv in allerlei) kurtzwcilige Gespräche / und ""wr andern / so sie untereinander pflagen wa- »e/ daß die Schöne zu ihren l.i3rrcn Schertz« kv"ß jagte; Schönster Gott^rr, wennsvi- Ms mein feiner Mann vMonus gcthan hätte? ^'d sch hjcrjnnen verhielre/ umb uns und nn- stve Liebe zuvcnathen? das wolle Gott nicht/ ONtwortere er ihr wieder/ schönste Göttin/ er wüste es gewiß theurr gnug bezahlen / und die- st Vermessenheit durch semen Todtc erleiden: ja wenn er tausend Leben hätte/ solche allhicrlas- ien:derowegen/schönstc/soihrMutlMasset/daß stch allhier aufhalte/ oder/ wie ihr saget/ dem M stye/umb uns und unsre Liebe zuverrathcn/ Merinnen befinde / will ich solchen aus dem ^vge zu raumen / gleich nicht lang machen, hierauf ficngen ihme die Hosen am Leibe zn- ^ttrn/ daß ihne auch das Schmeissen anka- we/und mit diesen Worten thate sich ans/ M und aus dem Bcth zusteigen / abn die schone / die es nicht gestatten wolte / und es uur schertzweiß geredet / oder vielmehr verniei- Dvij «tt/ rä_H. Fmntz Frech. v on Wütz cnstein/^-. uet/ wolte ihme nur einem gar lieblichen ZfvE ge/ den sie ihme anthate/ solches nicht zulall^" s und erhielte ihne also neben ihrer / welche sich auch nicht wiedersetztc / noch eine rlc>A Weile. Aber vu!c<»nus, welcher aller dien Reden und Thaten nicht allein ein ZusM sondern auch ein Zuhörer Ware/ und dar;» >M, ' alles das verhöhnet und verspottet / sich seiner n-ncrcv sähe / als er von denen cheu gehöret/ und daß ihne ^.ns zusuchen in Kammer im Aufstehen gewesen: Aber von schönen Venus,die seiner nicht satt werden te/aufgehalccn worden/lobctc er zwar bei) i'v sclbstea ihre Gütigkeit/ daß sie gegen ihmt - Larmhertzig gewesen / und schalte hingegen ^ Leichtfertigkeit / als welche von diesen zu redM einen Anfang gemacht / weilen er durch Gespräche nicht anderst / dann in der DM recht verrarheu zusenn/ vermeinte; dahero ub^' kamen ihne von neuen andere AcngstcnM Bangigkeiten/ die vre! hefftiger/ als die voriau waren/ daß er auch vor Foreht / als wenn w" rin Fieber ankvmmcn / zu zittern und beben d"' «iiafsen ansienge /daß der gantze Kasten saE ihme zitterte und sich bewögtc / ja iu seE" Aengsicu bald die Hose» vom Leib verlohn/ und dardnrch nicht / dann den letzten SttM seines Lebens erwartete. Fürwar jetzt hab selbsten ein Mirlciden mit dir / o armer ' nus, weilen du hast so viel ansstehen nniffcw f,, du diesen vor dich so üblen Augenschein e>W^ nommen : Und ich weiß / daß/ wann ^. _ v.iiczni Liebes-Gar». r/ damalen unib dich gewust/erdir gewiß das Le- bengeschciicket/nndAochzu andern aufbehal- ten/ hiermit nnr dir dein Empfinde» zuverm.es> rcn / und zugleich die Schande vergröffern kön« rien. Endficheu spränge aus / und aus dem Bcche ^lLrs, welches den armev Vuic.inum noch viel banger machte / der Meinung / daß er denselben abzuholen / stracks dem Kasten zuge- l Mn werde; abcr er bequemere sich zum anlcgen / «nd nach dem er sich angezogcn/ und behangen mit seinem Gewehre / nähme er von seiner Schönen einen gar höflichen Verlaubc / und schiede mit Vukanu- höchstem behagen / lassend der Schonen wieder Weile und Ruhe zu schlaf¬ fen/ welche nicht lang hernach wachend bliebe / sondern eznes gar sansstenSchlaffes entschliesse. Un der andere wäre kaum hiuweg/daß dieser nit eins dem Kasten hcrfurschluffe/so sacht undleist/ als i me immer möglich/ und/ als er zum Thor hinaus gehen wolte/damit sie es nicht vcrmerck- te/ und kaum der ?eit erwartet / daß er wieder svrtgehcndörfftt/begäbe sichsungefchr / weiß nicht / was für Korner oder Meissen / welche deß Abends vor verstract worden/ umb selbige in die Kuchen zutragcn/ glätteten oder straneh- lcn ihme ans die Füsse / weilen er auch ohne deß krumm und hinckend wäre / daß er nufden Ru¬ cken hintersich über und über zufallen käme/ und mit seinem Kahl - Kopfs hintcrwerts in das Thor ein solchen Streich gäbe / daß er ihm bald den Hals brache/ und darüber V' enercn aus ih¬ rem Schlaff erweckte/welche / als sie solches er¬ höret 8 r H. Frantz Freys). vonWützenstein /^/ höret/ in ei» grosse Verwirrung geriethe/mW wiffende/was dessen die Ursach seyn müsse. . Lrinrc, (also hiesse die Magd) die sissW greuliche Getöß oder Getümmel gehöret / " schracke hefftig ab dieser Neuigkeit / in M' Herren dar also liegen sehen / welcher von den Fall nicht wieder aufstehcn kunte / und ihmc l, aufhelffen neuste: wurde gantz froh den Ha'ss' der Gestalt vollendet zusehew: unter wehrend' sienge Lnnrcn UN zuruffen die schöne Vc-M ' welche/ nach dem sie sie berichtet / daß es ei»L wiffer Block oder Holtz gewesen / so daraE vor dem Thor gefallen / diesen so grosse» u < dümmel verursacher/sie wieder m ihreRuhe» Schlaff fort führe; Nu» so wollen wrr sie der ruhen lassen/und uns zu uisserm ' uicw^ begeben/ der/ als welcher / wie gesagt / vo»^ neni so harten Falle nicht aufstehen könnens jhineLrinic helffengemüssel/giengeersort 'M) ckend / nicht weniger beängstiget/ als betrug , deme nicht genug / daß sein Weib geschänm,. sondern noch schier den Hals gebrochen hä" ) demnach er aber aus dem Hause gekomE/ und sich allein befunden umb das DerganW / so er mit seinem selbst eigenen Augen gesE/ ju wiederholen / hülsse Gott! welche ttnrE «nd Verwirrung befienge sein Gemülh u»d daneken: fürwahr ich mache mir Gewisse» ne in dieserTraurigkeit znvei lassen als eme»/'^ mehr durch seine eigene Begierden zerrisse»/ von seinenHunden:Und als er zu Schmiedin zu denen Knuten kvnimen/ _ Vulcsni k i cbes-Garn. _85 in ihrer Arbeit gefunden/'und ihme dieselbe so verändert gesehen / bliebe er ein zimlichcs/ vhn ein Wort fnrbriugen / sein Anliegen an ih¬ nen znvermehren/welches er aus diesem Still- ichweigen bey ihnen verursachte/ und / da er ei¬ nen liessen Seufftzer gelassen / mit welchem er Wacht einlurtzes Stillschweigenselser Hcff- tlgteit/cröffnete er ihnen seinAnliegen/un sagte. Mit euch drei) Gesellen und Freunden ent- ichliesse ich mich zuervffncn jene Hefftigkeit mei¬ nes Leidens/ welche ein Zeichen dcß Verdrusses Wn / deren Übel mich auf das Lebendige al¬ so bestrichet/ dass ich anderst nicht/ dann bemar- «rt / einen jeden Stiche vor nnersäglich leide / teilen ich berühret nnd verleget an meiner Eh- K nicht kan tragen die Schande / ja geden¬ ken / was für ein Gcnicssung / meine betrübte Seele haben / welche umbgctricben von diesen Empfindungen/ gleichsam Nicht mehr athmen lau-. dann ich bin beraubet drß jenigen Scha¬ tzes/ in welchen sich beschlüffen alle mcineGlnck- seeligkeiten / und levten alle meine Vcrgnü- suagen/ so ich bißhero genossen: Ich habe mei¬ ne Vrnurverlvhren / und zwar mit einem sol¬ chen Verluste/ daß ich darüber lieber den Lvd eelitten/ als durch dcro Entwehrung das Leben enthalten wolle. Ha wehe mir armen; sie ist nicht mehr mein/ und ich bin bezwungen / sclbi- Se einem andern zuweichen/ oder znubcrlasscn: und so er dieses sagte / wurde er darauf gantz st'U/ unib seine verwirrte Geister wieder zuerho- kn/ seitemahlen dieselben durch den Trangsal/ st H, F ran tz Freyh. vonWützeilstein/^-- soihme sein Gemnth zmijse/absetzen mu^i aber als er solche wieder ei« wenig versa»' und sein Geniüth rrkläret / fuhr er M sprachezQ was für einGolr hat nur doch A »en geben/»mb mir mein Ungliieksceligkat ' vermehren / daß er mir ein solches Wch't A scheret / die mich »mb meine Ehre brww ' Vortrakhtcnd ihre Garlhett / vielleicht nehmen wollen/mein Empfinden/ »mb zu nen seineDamkbarkeit?Ja gewiß/ dieses n «e Eigenschafft der Grossen / welche/walUfE einfangen / wieder einen Muheseeligen die-t'G folgungen zuverbringen / sie solche durE, schcinung eigner Gnaden wiederfahren lsl" üann sie gehöree allbercit zu/nnd iw» - bestem seinen Armen / Liebkuffen gescheh-^',/, mir auch rncin Her tz in« Leibe zergehen nivg'' und ich liebe sic auch nicht / weilen sie niiw hilidert / zurechcu / angesehen / ich nicht >" L wie selbiges falsch Mündelein znbeküffcn cheS mich meiner Treu verrahten / und uwH nun so viel Verdrusses / als es vor viel Ft" ta anitzo beybrinqet / und nichts -esio wenigt' mache was ich will/ so kan ich ohne ihrer leben / ob ich schon versichert bin / daß 'O «icmand mit Fug nehmen kan/ und dieses Schosse/ welche der Verlust seyn mein" ren/ darinnen allezeit alle mein Aufenthalt s Wonne gewesen/ mein seyn: O ivehe mit e den! und er schwiege wieder: Aber er sagt" wieder darauf: der triebe meines SchmE A zwinget mich zu der Rachgierigkeit / - — — V'ilcrni Ncbes-Gärn. _-r / Schönheit veranlasset/und das Vcr- / "wecket/ und sagke/wenn ich schon was / svmuß ich mir die Forcht zu Schutz-Manne nchnwn/ daß ich nicht ei- k, r Tod cinlauffe / zu dem so habe ich un,^? ^""d bereitet/ ihr solches zuvcrhebcn/ .' sv>schirr vorzutragen / aber ich bc- solcher von ihren allerholdserliysieit ? ja och nicht verändere in Lielcküssmigen / v aen ..'"H hkbedie Waffen zu allem Her, . s s?i. ch Verderben dieselbe abrusiraffen: aber iss sdoch sicht versichert / dap ich nicht solche Hände» erweichen/ selbige verge- >„Le ^'ocr die jenigc zufuhren / welcher man '! u^E/dann nut Liebe begegnen kan/der Gestalt/ >? >ch nrich ihr vorzustellen / gantz nit gereaue/ vertraue: angesehen / sie ohne ein besondc- r- ^Vcwcqung anzuschauen / eine Unmüglichkeit / ? sZu dem je mehr ich ihrer vergessen will / je b mehr verlang ich ihrer / und gedcncke; Dcro- - ?fgen uuib sie durch das reihen eines andern zu / !^m»ichk auf ewig zuvcrlieren / weilen an rh- h i"' Verluste auch mein Heyl hanget / will ich E v Mchehcu lasten / als mich ihrer beraubet«: , Wonen/weicheeruütnicht we- r sÄ„-Vetrnbnuß als Hertzcnleid fürbrachte/ ss seiue Rede / mir Lassung eures tieffeu bi!» ^'s / welchen er aus seinen halb tobten n "hv ausdruekere / daß die Kunden/ welche o Verwunderung zugehöret / nicht ein » "MsM.itleidenMt.ihme trugen. i» -in solchen Versinnuuzcn dann verbrachte' v der 5r H, Frantz Freyh. von Wutzen sicin^> der Dölplichte seine Reden/ nicht wissend />E fen er sich entsinnen / oder vielmehr bttM d solle; Doch so vernrsachten diese seincVordt / Zungen denen Kunden ei» solches Gelawu „ welche gar wol erkannten die Hefftigkeit HN' tc Eiversucht / daß nemlichen dieses seines ve' acns die Liebe / so in ihm entbrandte eine " z, sachcnn wäre / als erzeigten sie sich neben e r b, Mitleiden / so sie mit ihme hatten / solch'-"tl alle Weiß zuhelffen / auf daß er sich si,,^ Schwcrmüthigkeit entladen solle / welche I sa also bedrängte/ daß er ihme nicht zu HUll^ g wüste. Erinnernde sich derohalben / dar, ches sein Anliegen mit einem reissen Rathe N terzvgeu/ und vorkommen werden mnste /" ch a trakte Uromcs, Namms einer der Kunden^ h cher als ein guter Freunde sein Anliegen er^^ k ge / und zu ihme also sagte: diese Anliegen chch b Beschwcrnussen / O' Vulcsnc, müssen bei) ng> aufalle weiß berathschlaget werden / und lc der/ als man vermeint/entschlossen werden / z, solche zwar meines erachtens eines Nach"',, d ckens bedorffcn/umb.denFunde beffernnw l) sinnen/ solches abzustraffen : Dann das ' d der beleidigten Majestät muß so geschwuch straffet / als vcrurthcilet semi. Au dm« si' s die Verbrechuugen so wol der grossen g Personen / welche verletzen die Ehre / N'b n gcrinqeru/von wegen der Beleidigung zu'-'",/ li ven; Aber doch so dörffet ihr nicht gestn",,„, e encrn Sinnen / daß sie mit ihren seltzamcn . z sällen gleich was zukhnn / sich entlassen / w" d s Grnndveste der Erde» / alle An- fchl gehen machen: Dann ein verstän- yLS^emnth oder Hertze muß sich auf keine -uxitz verwirren in einem Hauffen der Verwirr« "vch verleitten / wann man sich was un- vj/Mkn will; sondern vielmehr entschliessen / d/r Leebc und Haffes zn uilteffcheiden: b„,Äe"slch in einer Sach zaghafft und Wei- Zeigen/ mehr eine gewisse Wanckelmu- bwmnths / als Eigenschafft des en" "chcs ist/ welche allein von einer besonder» „."-Mils- Empfindlichkeit herrühret: derowe- habet Hertz / O Vulc-oc. weilen ihr euch v/n ds." angethaneu Schmach verrathcn und „ ,^^ffen sehct/euch nicht allein ziirachen / als > 'V zubefreucn: dann ihr solt wissen / daß die »checkte Decke der Ehre/odcrWürdigkeit nicht mn Wiederholer oder erstattet werden / als durch das Blut deß jenigen/ so es bemacklet / ja ?sbet zusehen/ daß ihr die Streiche besser zufüh- / und die Beleidigungen / welche ihr cm- Mnget / als ein Mann/ empfinden wiffek/dann ^hchnichtempfindlich erzeiget / in eigener r^chung / dienet zum Gelachter eines jedwe- l/M und vor allen/ so seyd ihr schuldig/ euerer Begucken Herrschnng zuweichen/ zum Bewei- cines Ernsts / daß ihr dergleichen Beleidi, .Mn empfinden könnet: Zu dem/so seyd ihr / heßlich / als ihr euch vielleicht selbsten / 'Mage der andern/ embildet/ und vielmehr ' -,,'M/t/ wie andere cuers gleichen / ja darnm- diese Schande nicht schuldig Baden / euch Vulczni Liebes-Garm_9t. G! »n ks n« N? M Al Nkl chc bie Lu -4 H. Frantz Freyh . von Wntze nsieüo^ an diesem Unrecht rächen dmffen / welch^^ so schändlicher Weise vertraget. Mein - , hilffts/in stätenDemnhnngen sich zudcarbtw wann ihr nicht wisset/ euch eners Dorthe'» i. bedienen? lasser nichtzn / daß euch eine gen," Gestalte schmeichele/ nut welcher ihr nicht >> tet/ wie ihr sechsten bekennet / als den vderUnmnlh verdienen r Jteni so wolle" euch treulichen beostehen/und thnn/ als ehe »L Leute / ob schon meines erachtens nicht ftonwird/ wie ich vermeine / daß man w" ' diesem anwcndc/ iveilen ihr selbstcn Main» i,,,, nua seyd / cnch in diesem Fall zu vertbalnd. nun ,kyo / enci) IN viegm ^an zu rcrri'«" .j, -» Ea! an euch dann / so ermnnderet nicht » An ger euer Hertze / als euere Hände / umb e"le'" Rache juverlmngen r also daß ihr nicht n>^, A» zulasset / die jcnigen Liebespflegungen / wu Ai setzt em leichte semi euerer Schande / nicht/ wann sie schon eine Vcm.d ist / die h'w L Liebküssungen zuverlicren / welcheje großu.^ seyn / je weniger sich gebühren: und in sU",s so viel thnn / daß sie ändern durch die zu einem Dcyspiel biene / weilen sie eine . c bilde deß Lasters gewesen / auch nicht wei" rinEbenbild derStraffewerdeiderowegen"' nicht mchraUrsachen öeyzubruigen. weiche!- i sten gantz nnnvthig / solche euch/ alseiuca^g ständigen zn wiederholen / sage ich / daß i lein niit ihrem Tobte die jenige Macle! röschen könnet / welche durch das Lebe» l" kan ausgestrichen/ »och verzogen werdet!. Also endigte dieser seineVermahnungel'/^/ Machm/ oder gar aue rieve uuv> vnr», ^lch^qber mcht geschehen kan/atsmuß vnms s ^Mcznhaffr»/ gantzverdrußlichen von >/ ^"o- welcher nicht/ dann lieben wüste/an- I' r„^"et worden: Und sein betrübtes Gemuthe ff GÄ'M die Bangigkeiten vor dem jenigcn i- unK^?! lindern / welches nicht / dann Lieb- il --^nldfteligkciten von sich sehen liesse: Uno ff ncr/ "nmüglich/ daß/ ob schon ein vermesse- ff ! M - lieblicher Kliffe selbigen himmlischen s> . "s ohne innerliche Gemüths Bcwe- ,ff gv,-ch^te konnm angebracht werden / welcher c« nch.'!ü'8nrm vergehen verliebte/weiten die in- !i- Brüirsicn der Liebe indem arme» b i,„,^.^°ilochnicht ansaelöschet waren/ wer- ' ,ff s,,„Ä N' hatte das Fühlen seines Ewers/dämpf- x'ch'nnrn. .Diesen hoi ete fleissig zu / 8r-rop<- l-t » Andere Knndc/ ivelcher auf alle dessen Re¬ tt ch" Scna« achtung geben/ und gesehen/ daß er te» diese Rache zu sehr zu Gemüth süh- üi! ^ls sienge er seinem Gespane auf diese ,ii ch! Wiederpart znhalten. iss an! iiiein Bruder/ zu scharff und ver- 'd dic v ?l>est l'» / wider diejenige zu verfahren/ «ff dick Tag kern Leyd erwiesen/ in deine du tvcu^scs so gemeine Lasier, jubestraffen/so i? 'ld'^ welches von wegen seiner Ge¬ ti" da«vielmehr zuubersehen/alszuverhcben/ i!' dci'n'^vn man durch den Tod/ oder Dlut- is- sini'«!. E L,cbes Vcrbrechungen bcstraf- t,t bän^"'üstc mau entweders iauterSchlacht- Lci siechen / oder gar alle Liebe ausrotten: eb ° ------- >c/ Vulcam Liebes.Garn. §6 H. FrantzFrevy. von Wntzai stmi/^s, bieibrn lassen/ wir es bißhero gewesen/und nrehr einen guten Magen haben / umb p 7,^ Ubelzuvertragen ; sonderlichen in dergu'7^ dc> Liebes Regungen/ einer solchenGestaltt/^ vh, in denen Verdrüssungeu zu einer Eria"w L jh. dienet: Dann all das Übel / so uns gew.^ brr mehr anfällig/ als erträglich und kan vu' 7 h^, rer übersehen/dann erlitten werden: weuuNe- seine Gewohnheit in eine Übung bringet/^/ rhs mnben sich der jenige eher als er heyrathE byf wol versehen muß/daß er sich hierinnen - re/ oder vielmehr betrüge / massen es ost?M» gess fahren / daß einer eine Hur an-statt eines u/ , wi¬ chen Weibes überkommen; und die Warh^.A sagen/ wann ichs recht erachten will/so z^-, keine genügsame Beweißthumben/ sellngen,^ rcn Zweckes der Rachgieriqkeit/ mit tvu^ sich diePsslchtvereinbaren können / wieW -/ gleichen Liebes-Gunsten der Weiber/ z" a schx welche man eine Ubertrettung nennet: sch,, hen/ dieses eine Dienstlaistungenseyn / gerne zu geschehen pflegen. 8lcj^ Eslolt sich nun ein jeder erfreuen / eiw tzg, ueFranAnhaben/vollerGaben/ damic/fl^^ dieNoth erfordert / er sich durch sie dj^ könne/ und an sich ziehen/ oder beliebet M alle die/ so ihrer gönnen: angesehen / es wisse Anneigungist mehr eine schöne / a es lichc Gestalt zu verlangen / und sonD'GHö wann sie vollkommen/ weilen jemand zn u durch die Schönheit bewogen/an ilM--< ^sii gezogen wird- Derowegen umb dir a>^ M ^>«e m ilircu Gesetze gewe,cn/ oie,es,n einen ci'^ ^A'beii bnngen/ daß durch eine gewisse Kunst 5,^ - 7, vvv». znyvll,^«/ »'» »VVVI», E i! Thar bestraffest; so wisse / daß Vcm!« di^< "recht gcrhan/ daß sie siel) mit einem au, "hiebet/ weilen sie solches zu demende/wie ,) ikr^"'vldet/verbracht und vollzogen; und j/, der» Liebes-Fehler / welcher so wol bei) an- , bc„^u«n/ vielmehr zu über scheu: zumalen , - ne ..^^.Tags ein allgemeiner Brauch / und ei- alt kl,>>«. '^rSchuld derGebrechlichkeit ist/wel- i ik' boh^',^'"rm gewissen Antriebe der Naiur er, «.^ allgemeine Gesntze/ werdet ihr mir sa- "' U,. ^lchleu es/ die Hochhcit des Standes in H „„"rn zuhalten / und mein! in was vor Ork- L «.,! ^,i"'net man dieses? daß von denen acrin- 7^ " ')Mühren müssen die Ehren derGröffern / ff' daß der Herr dem Untcrthan unterliegen l>a M / zucrkcnncn den jcnigen / welchen d,e V Wicht darzn widme; Dann in dem himml»- Arn Gestirne wird gefsrmet die Hanswirth« gp "vafftder Erden / und erwehnet in der Svn- < "nd Mondes/ Mann und Werbe/ und es off, Mchet / wann solche zwei) andere Herrsch- ?vncn wären/ die / wie man liefet / ab- oder ff'ü d,'/?"'«:. Dahero der / so nicht weiß / daß ff,, r,,, ffffanderc Licchrcr enipsanget/ aber nicht an- Gestirnen mittheilet/der weiß nicht/den ; von dem Weibe zu unterscheiden / dann 'D 'ff >rderrcit eine gewisse Eiqenschafft der Ge- 'hren Gesetzen gewesen/ dieses in einen c"^ riMen bringen/ daß durch eine gewisse Kunst da" lundcn / sie zuerlösen / entwedcrs mit dem tB E Lod 9 8 H. Frantz Freyh. von Wtttzenstein ^ Tobte / oder durch das Scheiden: sinteiE alle lange Ehesrande / verdrössen / m lc sc li V -vanvcn zu cnlrviNtt^'"' len Mann und Weib/ ob sie zwar einander blinden/ doch anfgelöset werden können: vielleicht hat dieser auch solche Ordnung "U selbsteu befuuden/wordurch die UnvollkonE. hcit seiner Wissenschafft entnommen / vcrbvtten/ die Weiber zu andern zugcsellen , j mit er das Geschlecht erkennen kvnne/und/ fteyer zu sagen / so wäre dieses eine Anhang oder Zaum einer fircgcnden Unbestandigrch „ Weiber/die Banden des Ehestandes ger'L zu machen/anfdaß sievon ihrer UnterW" reit etwas enthoben werden. , Und es folget darumb nicht / daß sic Irekten die Schuld ihrer Pflichte/ auf de" kosten ihrer Männer/ welche ihr Wesen täglich haben / entweders in dem Adel Herkomniens/ oder Verdiensten ihren"' Thaten/und dieses anderst / weiß ich E vcrthcilen / weilen ich nie vermeint / Ehestand wäre eingesetzt worden / die erarösser»/ wie man fürgiebet / sonder".-si mehr allen Lust oder Gefallen zu buffen ' ff. kennen / daß eine solche Hochheit lch'Echt gründet / welche sich auf dergleichen steiffct/ nmb ihren Stande hierdurch den: zumalen/ nie erhöret worden/daß Geschichten der Alten ein solche Sterbn«/^ gewesen / in welchen die allerdcnaw n. Lhaten verzeichnet / baß die Mchkomu"'gfl _ Vulczni Liebes-Ga m. 99 deroVorfahren/nicht der Fruchte ae- ' iim können/ oder dieHochheit der Ehre eben „ "Men erheben / mit welchen sie sich groß ge- sNt Mtcn; Und es wäre eine gar zu Augen- M'iliche Ungerechtigkeit / daß ein Mann die Weib entlehnen solle / welche auch so ^ar,n ihren Verdiensten dem Mann nicht kau s geringste UttMein deßRuhme beybringen/ auch folglich nicht benehmen. fallen bei, die jenigen/welche untaug- ,.^/dcn herrlichen Ruhme der Herrschung zu- Serben begehren/allein durch Beyhülff der ^wer zuvermehren / ja so gar des Ansehens g,Wbct/in die enge selbiger Maurn / zwischen chk ste sammt ihrm Weibern gefangen / ver- Mssen/und solche ihren andern Guter» deß Micks verziehen / die grossen Stands-Perso¬ nal aber/ die ihre Sachen allzeit srey haben / a vrdurch dcr Ruhme der Ehren seinen Fort- ?a>rg vdc> Flug nehmen könne/hatten nieNvth/ "«ihnen von ihrer- Weiber wegen ein Abbrrrch Uchche. Ihr derhalben Vulc-mc. send aus der »ayi dxx jrnigen/ die solches nicht sollen achten/ rj>,. Hastigkeit Raume geben / von wegen '^kinendcn Unchre einnehnrcn zukassen/ ».Mauch so gar in denen geringsten Stands- ^lvne»/ geschweige»/in andern gemein ist. ,r„7?vfern auch aber die leidige Eiversucht ein Tochter der Liebe/plaget/welche ans K Weiß einige Gescllschafft leiden will / ist s gewiß c:ue Thorheit / nnd der äussersten ''Bildungen eine/ die ihr haben mvget/m dem Eij ch? < I 1 I i 1 I iva H. Frasttz Freyh. vonWntze nstein/^ ihr ein solche Sach beweine» wollet/als ihrsieverlohren/ da ihr doch dieselbe lich haben könnet/ und euch darumben mcy nommen/ ob sie schon von einem andern sen; dann allein destwegen / indem Weib mit einem 'andern beliebet/folget Es, daß der Mann ihrer Beywvhn - oder G»'' sung benommen / und beraubet bleibe noch allzeit bcyden was nberbleibet; stN'f .a vielmehr verneuert/das Weib nach WillE und Vermögen zngcnnssen: Dann ein ist gleich einer Taffel/ an welcher sich unM'§ plel Liebhaber ersatkigen können / ohne/ v"l>^ was ermangele: Angesehen/ dieses gewiß Art deß beschaffnen Neides ist / ein Maw'^ nes Weibes allein seyn wollen / seitemalch^ neu Gespane in cher Liebe zuhaben/ gantz ss schadet/sondern vielmehr nutzet / als man siebet/ wie manche groß Leyd empfinden sich von der Liversncht beschwarcn oder ein» uie» lassen / derowegcn so lasset sie immer » L belieben genössen/und in derselben Menges Lustbarkeit ergetzen/ weilen sie es verlange» malen cs sich darumben nicht diejenigen stigungcn werden verziehen / welch / ob nw» schon/ so ost/als man will/ beliebe/ allzen^ Der haben kan. Gleich als wann sich stw" / wider die Sonne darumben erzürnen w» daß sie ihren Glantz und Scheine allen «ustheile / und ihr Liecht oder Strahn» ,/ gantzen Welt vergönne/eben als ein welcher an seinem Weibe genug / andere Vilice! Sie bes- Garn. ror Einkommen lassen soltc. Angesehen / solches MeineWeiß zu achten/ noch zuverhmdeni/ ,a ^!"'chr zngestatten / weilen euch hierdurch chts benvnlmen/und ihr Vulcanus soltet nicht wsurger/wie vorhin/ euere Vcmi-, welche em ander,- Wunder der Natur ist/ vor euere Liebste kennen / und nach Genüge / lieben / ob iHv «vnvermeint/ daß sie eines andern worden/ M euch vielmehr rechen / mit einer gewissen LderLwbe / die ich euch zulasten und hcimge- «1-1/ w'll haben/ als einen Iorn/oder Haffe ver¬ zen/ welchen ihr gefastet / dann ihr borstet euch anderst nicht embilden / noch glauben/ als. ^aß ihr die jenigc Schönheit besitzet/ welche den ksauesten Gott vom Himmel hat bezwingen Bnen/ ja vielmehr euch für eine Ehre halten / ewen solchen Mit-Buhler / der noch was meh- eers verdienet/zuhaben/ und euere Venus in euer Abwesenheit bedienet / und sprechet mit such sechsten frolockend / ^upiccr sey ihme gelo- xkt/daß ich der jenige bin/ der ein solcheSchvn- deit bcsitzrt/zu welcher Gott nur verstvl- "5'Weiß gelangen muß: Und es ist mein Haus °°er Wohnung viel glncksceliger/deßHiMUiels/ dieselbe die Götter zubesuchen kommen/ Mb Em m genössen des jenigen / wessen sie j^aben nicht haben können: und zu dem/ so er, Mderet euch vielmehr / mit was für einer Zu- Medenheir ihr diese Gnad von ihr annchmct / Mnn sie euch allein einen holden Blicker erthei- wie in hohen Werth ihr denselben haltet / > ""Mchweigen/ wann sie sich erst nut euch be- Eiij sie« I o r H .F rantz Frech von Wützen sicin/^-. ' siebet 't darumben so sehet / daß ihr sie mit dtt äussersten Empfindlichkeit/ euerer selbst eigtiu Seelen / durch aber einen falschen Schein E verlicr-et/ welcher sich bald zuereigncn pflegt / ^ er von Schmach odcr Verdrusse geboren / 'm sonderlichen in einer solchen Begebenheit/alm von der Liebe einer solchen Göttin gehand" wn d/ welche man umb ihrer Schönheit wege anbetcn solt / und ohne allen Scheine einig Eiversucht / welche eine verstellte Betrüge"! derLiebeist/ den Schmachezu einer DestE gung zubringen/ hindan legen / derowegen ret immer fort/euch zubeglncksceligen zwisiw- ihren Armen/dann es ist genug vor euch / sie gantz euer sey/ gleich wie ihr der ihrige sE Es fahlete wenig / daß die Meinung dm"! denWillen deß Vulcani, nicht bezwungen hak" angesehen / dann eben zu der Zeit seine Neig'"' gen miteinander stritten und vor andern die Liebe vorzugen/welche in ihme also vern'»r tzelc wäre/ daß er sich zum Hasse / gantz aus ne Weise bewegen kunte / aber unter ander"/ ' war die Forchre dessen eine der grösten Ursaw^ ihne von der Rache abzuhalten / weilen er od das forchtsam von Natur / leicht zubcwm, wäre/ deS^rccu Hcldenmuth zu versuch"., wordurch er ihne / wenn er solches gea»'^ nur zu einem Derdrusse beweget hatte/ als m , er ihne deffenMeinung nicht ein wenig get""'^ welche bcy ihmeaufalleMeise zn wider seym.^ dunckete; sich diesen Krieges Gort wideE wollen/ dann ob er schon dessen Waffen selb" —— . Vulcani Li ebes-Garn- _n; Nniach^ / „»d in seiner Werckstatt gcschmidct / '° wnte er sich doch nicht weniger / dann förch- 'M/ weilen ihme r^srii- Dapfferkeit wol bc. ?üs> sie seiner nicht schonen wurden / wol daß solche Waffen / wann sie wieder ^-Ms'^rgcfnhret/ sie eben so wenig/als an- i "^^ schvncn: befände also be» sich sclbst/wci- > d, 'Äu dem / ohne das geneiqet / vor gar gut/ Innung / sich nicht sechsten einer selchen w berauben / ohne welcher er sonst i'M l^ven tönte/ und in seinem Hertzm heim- ,,o ^duldete/ja er hatte ihm gantzlich vvrge- ^wnien/solchc mit blinden Augen zu geuussen. gantz willig die Tage seines Lebens die ' w^I^r zutragen / wann er auch / weiß nicht darüber erleiden sollen/oder siehinfnroal- nnvoreine Beyschläffcrin zu halten / umb sei- MLiebecinDegnügcn Meisten? und die eitele >vre/ welche allein einen Scheine nach sich :ie- Ms MmerEhre seyn/und alles geschehen lassen M»r/der Meynung/daß es nichts auf sich hat- man gleich rinen guten oder bösen Namen wann man nur das jeniqe erholte / oder was man lieb und werth halt. besi, ) ober / als er sich hinwieder erinnerte Mrechrs/ so ihme geschehen / widersetzten .„/^wsen seine Gcmüths - Empsindnnqen der- r.,,'M/daß er nicht wustc/was er' sich cntschlus- E»e/mahlen/weilen er ein Sohn deß ven Gottes/ihne die Ehre darzn äusserst 'pachtete / daß er diese Schmach rächen sol- ' mmn die innerliche Gcmüths- Bewegungen Eins deß j »4 H.FmntzFreyh.vonWützcnstein/ deß Ewers verursachten in ihme der Gcst^ die Veränderungen / daß auch so gar die Lied^ welcher die allergeheimsten Omer gesallcnM sen weichen müße / und den Verdruß » ine», den er allbcreit vor einen Ven'gu?' hielte/in ihme diese seineGedancken versiärcn^ daß er sich/ihne nicht unbestraffter zulassen/e»' schlosse. Deine kamen bey dritten Kunden beredungen/welche gantz»'. terschieden / von der / der andern Meinung >»^ einem bessern Grunde / und Beweißthunwe» rieche/seine erst gefaste Rache vorzunehmelu und zu dcme/ so verursachete solches die NE so da vorhanden wäre. Seitemalen das r» fier vielen Kündbar / ihne versicherend/tE wann er diese Zusa.mmenlunfft nicht vcrhiE re/es dieselbe in ein Gewonheit bringen / E er vielmehr dessen ein Beförderer/ als ein 2>» Minderer sepn wurde : Äerowegen/ derdens» Weibern ihren frcyenMuth lasset/ der ist e^» Arsacher oder Beförderer / daß sie in dein" Schossen anderer Liebsten ihre Ehr vcrzetE und sich in Lieb ergeben / welches gemeiniE» geschehen pfleget / wann die Männer ihre M! ber allzusehr lieb haben/ oder zuviel glauben;» so/ daß / wann und so fern er ihme nicht getM et/ solche Mackel durch das Blut auszulösclM welches ihme so lieb /als sein eigenes Leben W solte/ein anders Mittel ergrciffen/nud ivcm' sie eme Göttin/ so von andern ihres gleiche» liebet/ wäre er nicht weniger schuldig/als em»/ der veracht / und verworffrn im Himmel/»» fanden gefangen / ohne sondere Hülff deß Esters nicht entlediget werden könte: Zu de- 7 w waren sie nicht weniger starck / als unzer- daß man solche nicht zerreissen vcr- L°Me / jg dre Warheit znsagen/ sowaredw Mgenddeß Meisters eben soviel / als die Ar- b selbsten zuverwundern : angesehen/ das Krrck eincsvlcheVollkommenheit in sich hatte/ vaß weder die Kunst / noch Art darvon zube- Mrffen: Ausdiese WH und Gestalte dann/ Ev mnste Vuic-irii Lie bes-Garn. rvf Gelegenheiten zu erfinden / dergleichen Misse- Mten zubestraffen / ja solche Beleidigungen vurch dasBlutezeichnen/wordurch dergleichen Mren/ wenn nicht gerochen / wenigst verhin- werden / umb hierdurch seiner Ehre keinen „^Mheil geschehe»/ oder in die Schantze schla¬ uen lassen. als er endlichen angereget/daß er sol- M ohne daß er sein Leben in Gefahr setzen V«/ihm, konce/ bliebe er gantzltchen darauf M»s'eh noch rechen wolte / wenn es ihn auch le n Leben kosten solle: aber diesen war äusserst Uuie Liebe zu wider / doch aber bald vergebens / Uen ihme dieses so grosse Unrecht / als em Mer Steine/ der bcy ihme gleichsam alle Ent- iMldjglingen überwöge/ im Hertzen läge / fich Malle Weiß rechen wollen; also entschlösse er N/ sein äusserstes zuthun / umb seinen gefasten , Killen znverbringen ; Name ihm also für/ein rsetz oder Garn zuschmieden / welche von einer. rsL H. Frantz Freyh. vonWützensieiu/ ^, niüstc der arme Vuwanus seine Hörner rechen wol wissend / daß ers aufemc andere schwer^ wurde gedörffct haben / weilen er sich a w c« armer und mühcseeliger Mensch/ der gleicM I ohne Gewalt und Macht/ einem solchen Gw zuwiedcrstehcn/ sich nicht wagen dörffte/wclch" gewiß alle andere Gottheiten aufseine Seile gebracht/ die ihine Hülff geleistet hätten > E i re also eine Ausammenfugung / der Art m' Zeuges / in eine Gleichnnß eines reinen sv dens/und machte solchen so starck und glinw^ lich / daß mans auch zu andern Sachen hat brauchen können / aber zu keinen» andern taM kicher / als eben zu diesem seinen vorhabeM Wercke/welches er zu einer solchen Volilen« rnenheit brachte / daß mans nicht höher znIW gen wüste; und erlitte / weiß nicht ob mehr N' Arnie in derArbcit ermatet/vonderanfhcb-o^ zudrnckung des Hamers/oder dz Hertze bcdr«> get/v on der Hesstigkeit seines Leidens/ in hch. er betrachtete die Vorbildung selbiger SE in welche er so schändlicher Weiß zufangen P« te seine Schöne: T) Vu!csnu81 sagte er bep'' sclbsten/ wann du ein andere i'sro wärest/"'^ deiner Schönen den Faden machen wollen dir sechsten dein Leben abschnittest? wordur^ du vielmehr ihren Verlust mit deinem Tomc«, »reinen wurdcst/als dich deß Nutzens erstenc« so du durch dieses dein Netze zu erhalten ve meinest / und ist es wol müglich / baß dein v. müthe einiger Veinachtung »vider die fähig seye/ welche so oft denen Inbrünsten « . Vulcan, Lie be s-Garn. _ 12/ d^Mrbm/ dieFiammegedäntpffet/ und 'uLttlaugcn beglückseeliqet hat? ^At,o und der Gestalt verfolgten ihne seine ^ttachtungen / daß ihnie so gar der Hammer ^^'len in der Arbeit entfiele / und die Srrci, K^^hwach und matt fallen liesse / daß sie so ,,.R"vß ergiengen / als wann sich die Hande N . .i gantz zu wieder »zeigen wolten / in ch o» angetroffen / oder viel mehr / wie rc) sW svite/ seine schöne Vcn»8 zubesuchen / wel« 8, , a)? er gantz alleinig gefunden in ihrer Mag- M ^svllschafft sich befindende / mit cmem gar Wechten Gepränge grnffete/mrd gleich oben / als eine Person von keinem Unterschied/ mpfienge/mit der Schönen solchen Verdruffe/ 'Me ihr djxse Begegnuß gleich, vor arg- p°»'sch hieltc/und vernirttelst ihre Geschicklich- ">t den ibr sein Anliegen errieche / daß sie / ihr Wh. schier veruethe / doch ohne einiger Ver- Wcknng/svthaner Empfindung oder Weise/ Mfiengesieihne also / daß es mehr erdicht/ W wahr wäre. Diesen wolle sich ersilichen '.vwerfttzen vMcsnur, umb sein Gcmüthe zu- srwingrn; aber vergebens/ dann die Liebe hat- W'wu zu sichern Platze beyihme/ dessen er r'cht Meister werden könte/ ob er sich schon ihr wches durch ftin Gesicht zu verbergen vermein- "/wiedaß erinchmeeinen grossen Unwillen Wargc/ der nicht dann wider sie seyn konte. srepi, ch wol / schöne v-.n^hat^Ur- '"ch fich über euch zubeklagen/ nnd aus solche Evn Weiß no H. Frantz Freyh. vonWützen stein/^- Werßzn begegnen / weil ihr ihme ein Unrecht zu füget / weiches seiner Liebe gantz«' - gar entgegen / dann er hielt euch vrel wem" als ihr ihn nicht haltet / und ist auch meh>' ^. trübet/und verliebet/als ihr nicht seyd ; lw, sich jetzt schon stellet/ daß er sich eurer nicht tet/ welches allein darumb geschieht / dach, euch von wegen euerer Untreu seiner Liebe nm werth schätzet/ dahero sehet alle seine Liebes^ sten/ von iljine verworffen und verachtet/M'/ die ersten Begrüssungen ausgenommen als e'ch schlechteAchthabung / deren mansich nicht ch,, annihmet/ darrnihrvon enerm Gewissen »ch wiesen/ erfahret cs in der That/ wreweMS, sich nun euer Liebe achte / und müsset diese E Vulc-im ungewöhnlichen Begcgnuffen/ w""ch von anderst her nicht kommen oder hernchch^ als von einer Erkantnuß / so er euers Hatwch, und Wandels haben muß/ auf diese oder aufnehmen/ daß ihr iyne an euch zugew" nen/alle Liebes-Regungen zuthun gezwE werdet. Nun so wollen wir wieder zum cke schreitten/ und fernm erzehlen / den Zwa>^ den sie ihr selbsten anthate / nmb seiner jugehaben / ihme den Argwohn vielleicht / ste ihne zu haben / vermeinte / zubeneE , Derowegen liebküssete sie >hn noch viewu» mit allerhand Liebes - Erfindungen/ die w' immer erdencken könte: und umbfienge ibm^r solchen Verzartungm dcß Gemüthes /chA^ auch einen andern/ als Vn!«kww< zur Litvi wegen können. M - § s / s c -— Vuicani Liebes-Garn. _m ak^r"'/ der allen diesen Liebes - VerstelliM N'mcr mit einer solchen Standhafftigkcit ia Munde / und vor verdrüßlich anfnahme/ jhnie imcr müglich/allenWiederstand -M'»« äusserster Bemühung sein Anliegen Han!,,Men / damit sic dessen keinen Verdacht s» sMonie / wessen dre uncerbrochnen Fragen/ wehrendem mit ihme fürhätte / Ursach s» m^'u deine sie zu chme sagte / woher diese w„Usse Rauchigkcit seines verwirrte« Ge- herkamen/ob sie ihrs zwar einbildete/ n,»,,Mchsamfestiqlich glaubte/ daher dessen NMlffenschafft haben rnüffe/ we,l er ssch re>//e wsdeewärrig erzeigte / da er sie doch akl- Mwüch gehabt/ und itzk von ihr keine« guten ».Anblick annchmenwoitc/ja ihre Liebküssun- verachte; Und diesen Reden fügte sie etli- F liesse Seufftzer und Thranen bc» / welche Sar einen Stein / geschweige« einen solchen / K Vulcanus, der aller ihrer der geringsten Zucker ein Anbetterware / hatte bewogen kön- aber er/dcmnach er allen diesen Liebes- Be- j.V'Wn in dicLange nicht Widerstand thun/ MuAentqegensttzen/thateseyn äusserstes/ lvstU'M seine Halsstarrigkeit zuvcrstellen: ant« D>"^ihr zwar wider/ aber mitgarkurtzen W->,r , und sagt: daß er sie nemlich vonHer- v s und werth hielte/ auch sie vor sein cini, iesMen und Zufriedenheit erkentc / und dle- (Muies Thuns oder Verhaltens einig gewisse ^Misten / so ihme hefftig anlicgen/Ursach , "ken/ darumben sie sich keines Wegs betrü- ' benf 1k Kk 'cl er E dl 1: N 1 ü l t irr H.FrailtzFreyh.vonWütze nstcsiM-. ben/oder Wunder nehmen lassen solte: daß , sich also erzeige /weilen die Hefftigkeit so ge«^ die ihne bedrängte/ daß er sich keines WM. stig machen könte. Doch aber/vb er sich M diesen allen widersetzte/ und sein Anligen bergen bemuhcte / so verriethen ihne doch n' , Geberdungen/ und giengen also zu daß er sich weither nicht verhalten / nicht M mit ihr zu weinen/und sich gegen derselbe» E / gllmpffllch zucrzcigen: ja sie dahin zu bettM daß sie es ihme festiglich glauben / und dwn halten solte/ daß er sie sicherlich liebte / und d« aufdurch dcro unverineidentliche Beywoh»»'; also entbrante/daß er sich nicht von ihr/ dis, sondere Beleidigung seiner sechsten/oder/»', er vermeinte/ seiner Veneren, absondcrn kE ' dann er gedachte/baß diese so grosse seine messenheit wider die jenige gar schmerzlich welche von seinetwegen so vrel erlitten / alM' tvelche sich nicht anders /dann verracht j» vermeinte/und alle diese Liebkliffungen ver»^ bensangewcndetjn haben / glaubte /tM-/ gantzkleinmüthig und verzagt/ nicht wiiffw. was sie mehr thun oder lassen solte/ Liebe wieder zugewinnen / die sie durch Rauchigkeit verlohren zuhaben / besorgte/ dachte ihr also/er wäre ctwcders kranck / gar närrisch / ihne aufzumrmtern mit diese» i« senden Worten. , Die innerliche Gemüths» Bewögunge» / bey mir eure Sinnen verrathen / veram« , Mich/ bey euch melke Klagen mrzubriM ' y 1! / II e / z k < ! ! Vulcnni Liebes-bzarn. i i; Addie jeuigc Ursach beyznlegen welche ihr cht gestehen wollet / warumben / daß ihr euch jiS'U'nr also rauch und streng erzeiget / da rhr h„^deffen meines erachtens keine Ursach ha- ickGestalten meine Liebe verachtet/daß emne) einigen Vergelt zuhoffen/ noch zu- ^pfangen vermeine / angesehen diese eure dae ii^kcit mich zu eineArgwohn veranlasset/ an^'d^urch ein andere meiner veqesse oder eine chw^Ewhlschafft erhaltrn/un deß jemge schen- U Sann un gar verwcrffen/welcher -'ich euch ^.ss^mWeibe gebcnmnd zwar/wie ihr sechsten te,- « dzallervvlkomesteGeschvpffe/so man un- . dummes gleichen glauben kan.dann ihr muffet g/dgß jch h,? jenige Venus bin / nachwel- vjes (Mter getrachtet / bloß und allein / v>hre Liebe zngewünnen / welche sie umb ss V desto mehr beschonet / weilen sie solche ver- lAiet/ «mb euerer Hulde wegenshier schmeich¬ le sie zu viel dem Vulcano, daß csihnebald froste / und den Kvpff darüber schüttelte / Me» ex gar wolwüste/ daß solches der War- n/ ?"gemeß ware/doch aber so verbisse ers/oh- ni„,^ er sich viel vermercken iesse) dahcro er- ix,"'dert eure Augen / und sehet diese Wange« m/ die ihre Holdseeligkeit noch nicht verloh¬ nt ""'d sie inbrünstiger znbekussen// weilen sie nnverglcichenliches haben / und csseyn M nicht vcrdunckelt selbige Aeugc em / dir A''Schein und Werth von sich sechsten cm- Mngen/ san,t der Corallen Farbe dieser Lippe- / welche den Ursprung mit mir aus dem H4 H. Frantz Frech, von Wntzenste in/^ Meere genommen/erzogen von denen Sts^ len jenes Schonen / so mir meine Eltern °» Heyrath-Gut geben: sehet an/ sage ich/ die« dere Vollkommenheiten meiner Gestalte/^ einen Gott haben verführen können / gesth^ gen einen Menschen der Welte / wie euch M solche zubegrciffen nicht vermag / und neM zu Hertzen alle die jenigen Liebküffungen/die euch thue/ oder antrage / und darumben den se / umb euerer Liebe zugewünnen / die ich und allein suche/euch darben meine Treu Hulde zubezeigen / so ich enchgeschworcn:M mein ! so saget mir doch / wessentwegen eu meine Blicker nicht erfreuen / noch meines gcnwart vergnüget/ welche euch sonsten E malen so viel Freud beygebracht/ undssM zeit die grosse Zufriedenheit verursachet/m ich eben die jenige v-nus bin/ dieichvoriw' gewesen / ja ein Ursprung aller Verliebter sangen: und ich hab eben diejenige Gabe» /.^ ich anderemal hab / und solche behalte« bw mein letztes verathmen : dahero veranlag" ern gefasten Unmuth/ und gedencket/ dE ' h dir jenige bin/und verbleiben werde/ die»'", euch zubeliebcn/ alles / so mnglich /thun M mit diesen schlussesie ihre Reden/mit einer > matten Stimme/ die samt der SM») Klang verluhre/ daß sie vu!c.inus, welche"^, se Reden so zu Hertzen gegangen /aus de zu umbfangen/ nicht unterlassen konte/ allen denen sehnlichen Genrüths-Bewögua» -ie ihme selbige Gelegenheit zulicffe. eii lii 8e so d. >i- b L d 8 r vcr, Vnicaiii Licbes-Garn. , , rrf sri^Avrtcte ihr und becheuerte solches bey ein -» E,hren/ Traue» und Glauben ( wenn er Ij '^n gehabt) daß dessen allein ein geringes An, deffo» ^ ^drängte / Ursach gewesen / ja sie sich G..? 'ucht bekümmern / sondern vestiglich svlte / daß er sic einmal lieb und werth Mhe jevormals gehabt / dann daß er betrübet / und traurig erzeiget/ war« benp -a ?^b gcschehen/daßer an ihr seine Lik- selN^" wollen/ und so fortan: Und als er s nut Schwuru verdoppelt/vder be- nicht dvrffend sich so weit anslaffen/ gu»»" '-w allbcreit eine gewisse Gemüths - Nei- hi„-E'n ihme empfände / umb sein Anliegen zu da« ^bringest. Dessen wurde gewahr v^u-, Mre seinen Unwillen thcils gemildert/und die tzj'nen sauer Strengigkeit erweichet/ doch mit zg?'''"ständigen Anfiehen / daß er ihr diese sie», erweisen/ dieUrsachdieses seines An- bekennen wolte: angesehen / sie alles / L-!,„hche lich aufErdcn/ zu gefallen thun be- h„-)^»ud bey dem/was ihme ani allerliebsten/ Ötz),l?ttre : Aber ei'plumpte darein und sagt/ Antwort sich/ wie dieFaust auf einAug g«r, ,v?daß er sich etwas übel auf befande/und y,s,wchr wol gehiebe / ihr den Furwitz zu be- stM^n/ umb hierdurch seine Doßhcit zuver- sein^"fdaß sie sich durch die Beschafftigung , 16 H. Frantz Frech, von Wützen stein/^^ vermittelst ihrer Spitzfündigkeit seme S»2 und schwiege/ihme gleich daranf kein Arnw . gebend/ von wegen der Gedancken/die baio Ja/ bald Nein streittcn/ ihr den erhaltene» winn vorbildente/ daß sie ihren Man an wunnen : Und dieses Schweigen geschn^M, umben/ihme vielleicht allen Argwohn zu ee» men : aber was für einen Argwohn vu men z wolte sic ihme hicrinnen thun? angeieo er solches alles mit seinen Augen gesehen/.^ durch das Bcyseyn seiner eigenen Person . ren/ indem er verborgner Weiß gegenw»' y gewesen/umb alles das jemge zuerfahren , sehen / was unter ihnen vorgegangcn: Überfluß mit seiner grösten Lebens - GefEI/ wahr worden- Antwortete ihme cndlE,. nach dem sie lang genug gehalten/ also: nur, ihr wisset die Streiche besser zu thu»/ jß sie zuentschuldigen/ dann denen Krancken allein ein Bethe gebühren/ umb ihnen eins'.^ he zuverschaffen / auf daß sie desto leichN'M nesen können; Daher» so euch gefällig/ 'M zugleich bey der Hand nehmende / als»/l„/ euch in dasselbige zuverfügen / belieben umb euern Übel besser abzuwarten / euch/ wieihr saget/dieseeuere Schwcrmuw keit verursachet / und führete ihne al>o Bethe zu / welchen er sich mit einem Zwange wiedersetzte/ihme einbildent / / hicrinnen gewiß den Streit verlieren ws' weilen er sich von seinem eigenen AntE^ bereit bezwungen empfände / daß er 1>/ 1 «c- !/ e r r c id h' ig id ir c- -- Vulczni Liebes-Garn. _^17 NLsen / uinb mit einander einen e- Whun / ergeben wüste/ und ihncin ,h>. er Lene Netze ficnge/ also und der Gesialt/daß sL e» Haß und Zorn aushinfüro fahren lies- eg/L sie wieder so lieb und werth gewänne / sei» "NMermehr zuvor. Derowcgen / als sie Dister geworden / und über ihnc deil kej/e^eu gewonnen /wendete sie allcMüglich, daß L^?ne auf alle Weiß dahin zu vermögen/ ULE» Wahn und Argwohn fahren lassen ^,,?a,mik so er von diesem ehren Handel und wo auch was wüste/ er ihr/ uinb sich nicht lhun Asn / in ihrer Liebe einigen Eintrag daß Mochte; und es ist wahr/ schöne Venus, let/ r Lore Liebe zuverliercn / mehr sörch- le L,,hr derselben achtet: dann er kan lcich- d, Los das übersehen / als euch einen Augen» leb;-klieren / die ihr das allerschönste Ge- send/ so unter den Göttern erbohren. dLorauf verfiele er in gar wunderliche Ge¬ lenk^ Hme eines und das andere wiederho- br»svie gemeiniglich aller VerliebtenGe» iyL» ^doßsiegar seltzame Grillen haben/ dan . L 'n dergleichen Schul kranck liegen: lvea/.^or seiner Sachen abzuwartcn/ hin- lni^Ld das Thor hinter sich zugeschloffen / de» ohne jcmands Gesellschafft befun- UiL odete er mit sich selbsieu also: hch weiß dZ Masdirvor unrecht Me / nnt s». '.^L"-n anthuet/ noch deinen Lwbküs- sien ^orhinderlichist ; seitemalen dir an de» " ^orguügungen deiner Gelüsten nichts er- mang« G k' d-t i!l lu i!l st! 'h! ril sti »» '1 st. manglet/ lin d eben diejenigen Erlustiguuö^, und Gnaden wiedersahren/ die ^l-nccn ml, ner Liebe machen verharren? oder vim"'"^ was vor eine Genngkhming empfangest d"^, derselbigen Ehre/ welche dir andere gantz "! licher Weiß mindern wollen / nmb dich zu E Verdrusse bewögen ? und von wein werde!'! wicderhollen/ oder suchen können : gen Zufriedenheiten / die deineiniges'-A / find/so dn deiner Vcncrcn durch den welchen du nmb deines Ansehens willen bringen vermeinest / beraubet werbest? nein/ vuic.-uw, lasse dich nicht verführen/ ein anders Aussehen /einer solchen Sache liegen / die dir vielmehr ein Übel / als cw Freud bcybnngen mochten: Und lasse dich "A bereden/wie etliche wollen/ daß eines Ehre oder Ansehen in einen! Weibe beruht/ stj neben soviel Müsset man solcher im Leben/ ,, man nach dein Lodz» gcwartcn hat: dencke/kein andere Venus enehr verhandln/-^ solches thun könne / ziimalenes eine der Ken Vermessenheiten / solche also liederlichst,,v verlieren r Dahero erlustige dich immer / genüffe vielmehr dieser »«vergleiche"'^« Schönheit/ dke ihres gleichen nicht hm/ Zeit hast und magst nach deinen, beliebe"/ -edencke/ob dn schon den Fehler nicht rcst/^, / daß dnem prauw Vulc->»<^ seyest / angel" solchen ihre Schönheit / wol entsch'M^ kan / und dieses mehrer» Thnls eine enihm^ Gnbildung ist/ umb ch,es geringen rir H. Frantz Freyh. von Wütz ensteimst^ E da ! he sa ei, de de A wieder , _ Vuicrni Liebes-Gar n. , n- / Wen/eine solche Sach zu bchanbten / welche ' derzeit algemein tsr/ja also imschwaug/ ßch dessen bald nicht mehr achtet.sDa- lehren alle drese Eiversüchtige Ge- san!,. ' Dewogungm / die dein Hertze also be« ein ""d gcnüffedeinerVcncrcn, obschon ! d^'^^r dirs gleich/ oder besser hat / in Frie- ", i>am/°„^"deten/vder verfolgten ihne seineGw- und solches zwar nicht ohne gewisse '' a-» 'M. / dann alle die jenigcn Versuchun- ! °wbes-Gelüstcn / welches» ihmc über- ' ,in-i>^ ?areii / verhiessen ihme noch viel ei« '' >n / zu dcmc so halffe auch nicht ein wenig rrs.l^u' ihre Geberdlichkeit/ welche sie von ihr 1 'hm>i ^I/daß also je mehr sie sich steüete/ ' lanT/ ^s-Gcistlein zuerweis«n/ie mehr sieVer- ennu? ^wcckete / nnd ihne cntbrante / daß er M^u diesen allen Verfolgungen/sich zu- liuM'tzcn/ aufkeine Weiß mehr vermochte/ bienÄ di'ro willen gantzlich ergeben mnste/der »nd d s, daß das Recht gantzund gar wiche / l" -n d>? ? ^obe seinen Raume gäbe / ja sie wieder . tkcht?„VseHulde annahme/und alle seines ge- Mche Bewögnngen fahren liesse / ver- M,'° der empfangenen Beleidigungen / so er ", blch?„^"tten/hielte vor unrecht/die wenigen b , krnmf!„su/welche ihne nach einer Rache zu- dies/^vernnlaffeten. Dessen wurde gewahr ü" in übliche Schöne/in ihmc also verändert >u solches / durch ihre Erhaltung / ,es "UVvrtheilnehmende/ wordurch sie ihr l-!o H. Frantz Freyh. von Wützen stchd^ ssn wieder dw Zusammcnkunfft ihres Liebsten^ wiß machte. ..„.p tr« Schiede endlichen Vulc.inus, nach M ei« lang genug seinen Lüste gebusset/ mehr verw j, »eh und vergnüget/ als je/ von seiner Schon/»:»-> tausend Vergnügungen entlassen / welcher , noch mehrcrLiebküffunqenzu thungew"Zer ihne hinfüro williger zu allem ihrem W"«'>>c, er angelangt / stracks nach seinem anW'.^ i M nen Werckc fragte / welches ihme die oUw i)c« alsobalden wicffen/ vermeinende / daß die -n ej, in selbige zu fordern / ein gerechter ZwaEn «>e« nes Verlangens wäre/ solches zu Ende bu 's / «er wollen: Aber es geschähe dasWcedE^ °e« dann er fienge solches mit Hammernuno ,^^ . gen also an zu zerbrechen un d zerschlage'^ ;hA' die Kunden / welche solches ersehen / d"„M höchst verwundert blieben/ja aus sol^" ne Drimmlein zu machen / mit welche« DermssenheitseinerBegierden zu besiraN ß meinte/ welch eine solche leidige GeiM«>- > seiner Vcnercn zu machen/ sich angenia^M liesse ansmit solchem Verdrusse/ über da» rkeseinen Zorn / welchenerim werffe'^.üpic hin/uud das andere her verbrachte / Kunden äusserst verdrossen wurden / d.'^, p H «, dessen zugedencken : doch aber so Krafft ihrer Vernnnfft dessen Anlaß /d^ nemlichen die Liebe zu diesen EntschloßHj«! >e wöget hätte / als fieugen sie msgcsanu Lie k es-Garn. _ /s"i^^'bigkeit/ oder Wanckelmüthigkeitder ,, Gemuths- Veränderungen zuschel- Ä kiiik,-s b er also leichtsinnig wäre / und stch von E „rhw ° ^ringen Sache / als ihn-.c die Liebe ein- Ä »>id Derowegcn tratte einer zu chme/ hch Obigen also an. begrabet ihr hin/ O vMcane, selbi- '"1s Ve> »1, ^Entschlüffungen/ welche ein reiher - gem N b Erbringen soll ? von was für heffti- Ni!n^Ä>'ths-Triebc / lasset ihr euch einnch- n'k. «eses so allerkünsilichste Wcrcke/ soje- worden / zuverderben? anczesc- " 'll, w,.i^^bie Warheit zusaqen / ein Gemacht c!^ biki,„ ,b^.w die innerste Schatzkammer ver- nf , drx ..-Mgehcbct zuwcrden / und lasset dann m ' o/Mt / von einer geringen Erlustigung "Mischen Liebe verändern euere Ge- - daß ihr so gar mit verächtlichen enn- Oi' ein anders Ende der Vernunfftesu- w , i»erö,Ä w gebet zu / euch eine willige Unehre eE «ig^ Alen/und den Verdruffe / wider diescl- S Mi^d^hnunqcn/ so euch vorbehalten/aus- g'Ä ia gehet immer beglücksecliget/ von Pachtungen / euch hierdurch erheben, ^z MoAb das Wunder derselben begleite euer Aann/?"d leidet / daß euch ein jedweder im gleich wie einen/dessen lrs'N dj^baten allen bewust / und betrachtet / '^?elch^cner Stande wol verlauglich >st/iu r '8 s befindet / und ich euch solchen lMArffe ? ob zwar mehr zu einer Ver. t U als Verachtung / wisset rhr nicht / K daß 52 r H. Fr antz F reyh. von Wützenffel«^ euere Ehr erhalten könnet: als lasset cum -^. ken diesen so würdigen Anfang / nnd die Arbeit dieses Werckes / mit weichet w net euere Ehre rechen. . Es verwirrten ans der Weise dien - .K daß die Liebes - Lüsten einige gewisse Beza»^ ssiii migen sevu/ die euch vielmehr hinkerfühtt"/ F dH rn der Liebe betrügen / als gebühren ? mw 1 °e c diesem nachdencken wollet / so werdet ih^^s wie ihr euch hierinncn sclbsten erinnert: diele allein eine bcrroglichc LiebS - DerlaU^ zweoerAeugelcinscim / einer eiubildliche"^ gx„ sialte/welche mehr erfreuet/ als nntzet. hcro send nicht M wider / nachzufolges.», Liechte der Vernunffrs Gründe/ die Dlwe^l in welcher ihr verharret aus Zuschlages/ die Gedancken / welche dessen Ursach / ^cs„ gen/sondem vcrneuert vielmehr die erstes vc». schlüssungen/ in cnern Thun fortzufahren /^ fo sern euch die Liebs - Bezauberungen s veranlasset/ daß ihr solches begangen/m von selbigem wieder ab/nnd gestattet Je« dieser Schlaffe / in welchem ihr lieget/ beb'I werde/in andere genngerc Thuungcn /^gl euch verführen / weilen ihr durch dieses ^cjh, PL >hv iLö vermirrien ans ner We!>e «w/ diesen unftrn armen Schmiede/ als .hil Ich „ anserst bemühet/ alles das Unrecht / l/ „F ^^Nc hcro erlitten/mvcrgesscn / umb dieser l 'cgene n Gemmhs < Empfindungen ,,„i! den/welche ihme das Hertz im Leibe/ L!,,W schier verzehret hatte» / und entschlo ß sicht mehr daran zu gcdencken / st"^ sg' _ VulcsniLiebes-Garn. _ 12; b,!!!.^Ulükhc/nicht wieder was neues / bcy- ieSEe/welcherallbereitrnsainesWeibes Lic- tz^?iken ware; und cs hätten die innerlichen ricla)?U"M/ noch nicht inihme das Amt ver- dtni,, i"" denen verliebten Sinnes - Empfln- i Scii /»l iebes - Gcdanckenzuvertil- , dqß '^'chnhne allbereit also einqenommcn/ iv^'duieKuuden/nut nicht wenigemUnlusi/ e beb,-» ^"^vrtete: mit vermelden/daß er nem- ! bleiben lassen wolte/angese- ! ^ebiü verpflichtet wären / unter einem k den L^bc»/ und z aß die Frcoheit eines je- l ^cn eine gewisse Zulassung dcß n l>k>>' ,"?E^are/welche denen Menschen arge- e! dk„/ ^vvurch sic von den Wilden unterschie- ' Ich allein nachdem Triebe der Natur I In, / luvwendend/ daß er es nach seinem Wil- Hch-Ä* Woche/ohne jemands bcsraqcn / auch c Deftlch annemmen/ äusser deren/ k sein eigeneVcriiunfft beybrinqe/ und der sieh nicht zu weit au siech en solle / wi- ^st>cj?/''wgc Mittel der zweyen Gottheiten «vch.',w"/wttches unveränderlich/ nndihme ^rc/s?'" nröffersUbelverursacheu/als das !ij >>Sch,,/,^'r bißln-rv ansgestanden / und was sv wöllc'cr auch einen solchen ' weht abkomnicn lassen / wider eine jod B'! ^cisien q)' '"Ilvebrn / welche allbereit bey denelr V'Sen^^IIcbe sein Eiver/welchen.hmeseinü >^?^anlassete / und wurde alsower^ p "/ daß tt seinen Mst ttgenen RuM in Fij, di- tte/ selb er g 8cfi -ra, lw> h°r Nr «A Ah »c» «!lf D «!l> »ich 124 H. Frantz Freyh. vonWütze nsteis^H die Schantze zuschlagen/ nicht achtcte/ob zwar deß Kunden Reden nicht ein we»>w^^ und Leyd beybrachten/ achtete erö docy' Wegs/ lind gienge fort /als wann es rinasien nicht angienge/kcinWort rnebr unlb hierauf keine Antwort erwarten wo» weilen sein Hertz dergleichen Streich MMl den nicht mehr vertragen kunte/ als schN'-K auch dieses nicht viel / sondern zöge chl,» hin/seine» Willen znvcrbringen/ und'w/Lx die Kunden der Gestalt entschlossen iE ten sie kein Wort / sondern liessen ilM d« dann einen heylcn oder heissen wollen / l,h>i> mit Gewalt entschlossen ist/zusterben / '0 B so viel/als eine Kranckheit zu haben/ nM -M Schmcrtzen nicht fühlen: Also verhMM auch mit ünferm Vulcano - welcher diesig thumb/ob ers zwar hatte / aber das von nicht fühlen wolte; darumben liem" neauch bcy seiner Entschlüffung blAu thun nach seinem belieben / welcher in zerreissen des Netzes bcmühete / a"l LM in dem Meere der Liebe / bloß mit der zufischen / welche für ihne viel gelegne^;» Und/ als er in Verbringung dessen/ se>"ÄM brachte / käme zu diesem uugefthr ' ,.,nl> 0 nach dem er ihne gegrüsset / vor seiner/ ner Arbeit zuzusehen/ stehen bliebe: v , rh iüs/ der sich dessen nicht versehen /und dop ,M 'Ne/ seiuer Vermahnung allbercik vergehen/ «as rke ab dessen gelangen nicht ein weing / l>xx, auch / als er ihne ersehen / aller hinter e> — Vulcani L iebe s-Garn. rr 5 öHrc/und kein Wort fürbringcn konte / ja der »Mit durch die Erinderung seines eigene« My.crs bewähret empfände/ daß er nicht wc- M/wie 80! jhne/er solchen hinwider anschau- gleich wie/ wann jemand von einem unge- s M Schlage berühret / oder getroffen / dem „Luncht eher fühlet / als eineZcit hernach/so . Uchchen / also wäre es auch dieses 5ol,L un- , gelangen / welches ihne auch also / baß er/ als überzogen von seinem eigenen c vigen/ sich nicht / als über eine Weile / vcr- k,, wmtcn kunte/ und dessen besragung crwar- hAf'uge zu ihme derohalben §ol, was dieses d^'ue Arbeit/ so er sürhätte/ und dcß so ver- ??!lencn hin und her wcrffcnsvor eure Ursach lA'-'/angesehen/dieses seines erachtens eines ' 'willens/ welchen sein Gemüth erleide / An- seye / worniit er vielmehr seinen Zorn V ossen / als was anders verbringen wolle: , der sich derweilen auf alle seine Re- Nj,sMikworten gefast gemacht/ und sich mehr »ii Stillschweigen / als Reden bestiessen/ ^Mere ihme zwar / aber mit einer solchen st;'„f^'ugkeir/weilen er sich von seinem eigenen überzeuget sähe / daß es den 8»i nicht am . "'??"'drosse / der seine Entschuldigung ! uiN^horcn köntc/ sondern gleich wieder still- »> b'essc / dame die Schande hatte ih- m."'s Verantwortung fürbringen wollen/ ' bccdcnnaffen vewstopffet / daß er mit < ^«iwort/mit welcher er sich vercit gemacht/ Fnj nicht -h- "Frantz Frcyh. von Wützenst eiuch^^ mehr sort kommen kunte/ derowegen/ E.g solches gesehen/ gedachte er ihm'/ da§H^ rrjclichen zuthun/ und ihn also anzureden - will Vorkommen / sagte er / deiner VerauHs,/ tuna/ Vuicnne, dich dcilicr Reue zubestrar / umb deinen Geiste aus dem Betrug zu der dich eingenommen/ gleich wie ich v-'w meiner Strahlen durchdringe/alles/wm o«» schicht / oder vielmehr geschehen kau / ch rrA Harem: als wisse/ daß mir auch bekam w Gewissen / welches wie ich siehe/ du vor um / verstellest: aber dreh hierümcn zu überzrvm / so sehe ich/ daß du ans meine VeriuahliiUdd h, die ich dir/ als ein guter Freund gcthau/Hchch haltest / oder vor die Bemühung / dirffm^ entdecket zu haben/ danckest; du meinest/' solches gekhan deiner Verdiensten Halbom - leicht ? die du wollen Verdienst/ oderda^-, als ein prauer Heide dessen werth losHchcl) nein fürwahr! es hat mich weder einem Gil¬ das andere darzu bewogen/dir dieses Stuck zu beweisen: sondern die blosse so ich jederzeit getragen/ dergleichen entdecken/ umb daß dieselbe abgeschab t vielmehr beschaffet werden / wordnrch , vermciute/daß du ein Hertz fassen werden mit einer solchen Mundcrmt zu rechf" .gh gleichsam mehr/ als Menschlich war > ha wolte/daß dn chipircr, deinen Dastvw ,st/ schametest/ihme zuerweisen / dein Ber a Ac»/ so du tragest/ vor diese Verehrung zubec' - wormit er dich beschenckct/ angesehr»/ in he r« lvl "ii 'Ne bei du du dc^ fall l'eg her »ei l"n «eß tvcl rrir M, — Vulcmi L ie bes-Garn ._ r-7 Kwvffternermdrigct/ nppige Fahler zu bege- >Ä W'chwcigcn diesen: dann dieses wäre eine u)!n>assige Rache der Ehre / welche verletzet ,,,^en/MemaIen du zu sehen gäbest / daß du „ 'K'lcbiichenGedattckenfortsetzcst/denRauch .K deiner Wllrde»/ durch die Empfindlichkeit Gcisies/welchen du so wenig achtest / vb .' degn, sch»,, bcmudet werdest: ja du hattest grosser dcß .!»z>uc>5, ftlbsten erzeiget / der ^^cht hat/ biß zu deiner Besinrtzung / nn- 'Mlistcn dieselbe riugigungen / durch welche eM Gottheit sechste» geringschätzig werde». : "in wird man erst sage»/ niei» , daß .uwoi werth bist gewesen/ daß mau dich auS :k»i Hnmnel verstossen/ und d i dich Irnmm ge« / weil du kein Hertz hast/ diese dir mit nn- , wt zugefiigt« Schanden zurächeu / oder viel« Kehr beschaffen/ angeseben/ dn ersoffen >n denen 'Mierden / dich zu solchen nicht entschlichen Kost; Derowcqcn schäme dich/di, nichts nm Kr und seiger Mensch! ich will dich versichern / Kß ich sechsten der jemge senn wil/deiiieC chan- KundUiieherzucntdecken / und deine Verach' Mg befördern / weilen ich so gar vernichtet se- weine Vermahnungen/ und will nach diesem Koen andern Versuch suchen / ob du dich schon ^slu stellest / sintemalen du nichts darnach fra¬ gst/vcruuchrctzn werde«. Und dieses waren die letzten Worte / nach Eichener znsehen qabc/daßcr keine Antwort Kvarten wolle / sondern gleich schiede / ohne '"nern Wvrtmachens/ noch Gepränge / seinen F iiij »ov- r- i r u s' « !> v b, r. h h, o, 8! «i Ni s« 8i D Ni kr N, i -8 H.F ian tzFreyh . vonWutze nAin/^< vorgesetzten Lauste zu verbringen / mit ^Ä,/ höchstem behagen/ welcher nicht allein t" za daß er seiner loß geworden/ als auch wenigerm Unwillen/ als Hertzenleid/ diel^b.^ so grosse Verhebung angchörec / iaihsi^ wünschet/von wegen der neuen Gemnth^^ anderungen / welche ,hme die Schaume neuen zu Gemüth führetcn / daß crdcß-.^ nicht komnien wäre / sintemalen er äm Sorgen stunde/ wie er sich hierinncn verhm solce/ ob scharff/ gleich wie anfänglichen/. „ji glimplich/ als uachmaln oder letzlichen: von dem 8oi nicht verrathen/ oder/ wie Echf entdecketwerden/ weilen er sich befürcht" dieEchmach/so er wider ihne enipsang"" ! er seine Vermahnungen ausfchlagen foste / nicht verdrössen wurde / derowegen / als" sc? alles bey sich wol mvogen/ und eracht" Leer diese» 8ott« warhafften Versieh" Mich recht / und wurde wieder gautzan^ Gedancken / daß solches uc>nlichen M/,. pct wäre/was er ihme gesagt : Dann daß" ' Liebe also verharren solle/ wurde ihmegac ^r vor rathsamssintemalen erihmenit ands-f /) bilden kilnte/ als daß §ol diese seme -bl/ ^,e gewiß offenbaren / und ihnezu Schaaf, der gantzen Wett machen werde/ als bei) sich selb sten / wider seinen eigenen sichzubezwmqen / und aufhinstin'/mmi^^ Vcnercn nicht mehr einnemnien lassen/ N' , auch darüber den Tod erleiden solle: am dachte er ihme (weile» er wüste / daß»» u i k' k e r i! c § c» !k _ Vulcani Lie be s-Garn. _ »2- ^ese Schmach nicht empfinden thatc/ er seinen Bikern oder ihren einen großen Nachtheil ver¬ machen möchte) wie schwär er solches thnn: M crfich dessen schon znm öfftern bemühet/ wann er nicht gleichsam darzu gezwungen wrr- v - Doch so ficnge er an von neuen die zerbro¬ chenen oder zerworffcnen Stück oder Brettlein lpvallbereitrerrissenen Netzes (eher und bevor .Reue an käme) zu vcrsammlen / M wlchcs von neuem zumachen / schmieden / Wagen oder arbeiten / daß die Fetzen darvon fivhcn / mit sich sechsten stats redend / und Malmend / wie ein Bauer / dem das Maul MI mit Koch/ mW er sich nemlichen rechen wob- »/daß sie ihrLcbenlaug nn ihmc gedencken sol- M/ und so weiter an. Dann er hatte ein so >«rcke Entschlüssung gefastet/wider seine vcr- sicktc Gcdancken zuverfahren / daß er gleich in Gersten Bcwögnng deren / stracks abschnitte M Cennerr/ wonurr sein Verlangen gespannct soare/mid wurde Halsstarriger in seiner Ver« , M»ug/ als der gröbste Bauer/ nichts gebend/ «ach denen höflichen Begriissungcn/so iyme an- «wttten / noch Bitten oder Ehren/ so ihme an- jwchan/ ja sich seiner vcncrcn auf keine Weiß s„ cht nähren wollend/ der Grstalt/daß alleDcr- ' Mn an ihme unfruchtbar / und Krafftloß er- K"gen/ und von wegen der so fielst gefallen ,,,"Wwq nichts richten konten/ daher» als er »diesem Nerdrusse so znschlnge und schnuede- .M'beachke endlichen fein Werckc / welches W ein wenig die Kunden zuvcrfcrtlgen hals- Fv sen/ i?-> H. Frantz M!)I) . VSN W ülMsteM^ sen/ und in dem er au dem Verweis / so E- gegeben/gcdachte/ wurde er übermal E ' net/ über seine eigene Wilken / und das welches er wüste/ daß sic alles dessen allem Ursach ware/mit einer warhassten BetheurMs daß er diese Schmach seine Tage ingcdelick iE und der Gestalten rechen wolre/daß es gut w > ! sen solle; angesehen / seine Gedancken in diech Vorsatz also vnchaneten / daß sic auch anf^ höchstenGipffei deß Verdrusses erstiege»// welchem uumnglichgleichte/ eine wiederwm tigeEigenschassrzubeschliissen/und bedräng^ solches Werckstellig zumacyeu/ umb das jeE ohne weiters Nachdenckeu / zu verbringe» / > bißher im Werckc ermangelt. Giengc also nach seinerBchausnng/und w" i teseiu äusserstes/ Vencrcn Gegenwart zA, fliehen/ umbnicht emsinden dörffcn ihre hest^ kciten / welche in ihme mit so voller Maß u^l liessen/daß er weder Rast / noch Ruhe kB'/ konte/ sich solcher nur ein kleines wenig z»^s sehlagen/und als er dar ankommen/ sonder er sich von jemanden sehen lassen / versE sich in seine Kammer / umb seinen AniN/j - znvollführen/und da er gleich im ersten/ gin das Dethe ersehen/ welches eine GefaE zu werden hatte/ der so bctrüglichen Schl"»/,, welche ihme so schimpfflicher Weise hinreE^ gen/empfande er in sich die äussersten Gemmv, Bewögungen/ die ihme seine Seele beybruw „ kunte/daß cr sich deß weinens kaum verhau^ vermochte; und wurde ob solchen also bewW^ ,_ Vulczm LiebesGarn. _i ; i ; daß cr bald das Fühlen / darov verluhrc: aber/ nach dem er sich erholet / und seine durch Hess- ? Weit dieser Bcwvgung verstrencteGeister wie- l dcrumben vcrsamlcr / auch die Schniertzcn der I Klage Raum gemacht/ hilffGott/ was sührete i «da nicht für Reden/ sein Hcrtzenleyd kan nit/ - dann durch einen dergleichen behafften Men- i lchcn / dargesiellet werden / und es ist jemale» i > rine Seele / eben mit einerlei) Streiche durch l und durch gestochen worden/und seine Wuw - den / so von allen andern unterschieden / hatten / nichts gleichers/ als sich sechsten. Aber doch / Miicn cr ein Mann/ und annoch in seiner Frey- » dttt/ enrschlüst er sich solche lieber durch sein Le- M znverlicreu / als also Verhalten / dann als ' i,-O^Wand nndGcrätye in derselben Kammer ' Elchen / gedunekte es ihne/ als wann solche ' bittlich vor diese Schöne / das Fürwort ' <>?"!! weiten / unib ihne der lüebe znerindern/ so h /nildar genossen / doch nichts desto weniger/ - ^^w'dcrseiste er sich allen diesen 'Anfechtungen c ar > " Elchen Standhafftigkeit/ daß cr auch i qs?'""ger in diesem seinem Vorhaben wurde / Aicl?" llrimmiges Thier/ und verharrete festi- ö ' U??l.dcncttBcwendnnqenseincsSchmachcs/ t biuua k er mit einem solchen Unwillen/doch l- > tekcw^ Geschicklichkeit in das Berhe ausbreit- la Ncye/jwischen dasselbigc Leimwcrcke/ li --„'M er so offt cingewickelk hatte seine eige¬ il l>e dev v breiten / und eingelegel in das Gra- >/ rhx „l die Vergnügungen / durch weh 6 ^ich so gar vergehender lebete / ja die Fvj FH- n- H. F r antz Freyh. v on Wutzen stri n / Fühlungen seiner genossenen Ergötzlichk^, soleibhafftfühlcte/daß erihme ost elnbilde» das Glücke selbsienwolteihne deren beneid^ aber die Schmach/ die er in sich empfände/ re ein Ursach / daß er nicht allein dieses Mst ausschlnge/ sondern aller Art und Kunst bstst se/ dasselbigc Wereke zwischen das andereD^ Gerathe zuverbergcn/daß mans im gering! nicht sehe / geschweige» / waarnemmen kol» ' alldieweilen solches ohne deß ciii so künst Gemachte wäre / welches was unsichtbare, in sich hatte; Und in dem er dieses verbräm st bedrängte ihn immer die Liebe/ und stunde M" stäts seiner Vcncrcn Bildnuß vor/ mitLienst ung allerlei) wunderlichen Lärmen/ die stust vergangene Glückseeligkciten vorstclletcn/ st cr dasOrtanschauekc/worinnen seine . ,nitsoviel annchmlichkeitcn gelegen / «»stste fach beyzubl liigcn / daß er sich von diesem E machen soltc: Dann gleich wie das Liecht Mst, all nachaeher demFeucr/es werde gekragst/' / hin cs wolle / also auch dieser schönen Gee bernhcleihmestats in seiner GedgchkMst/ '"n- kame ihme vor/ daß daffclbige Bethlein/ st < chem das Muster der himmlischen Sch/^- n>it ihrem Pcntzel den irrdischenParadnßst mahict/in der Unendlichkeit der wahre» sceligkeit/welche nicht bald genugsam »«»,,,/ schrieben/ geschweigenausgesprvche» M' es bey ihme umb Erbarmung batte/ MM' / ren begangnen Liebes - Fehler ziienrschmstst,^ wessen Werckzenge sie jederstit gewest»/ . _ Vuicsni Lie bes.Garn. _ ^dieses alles wurde er nur taub / und fuhr ^wer fort in seinem augcfangencn Wcrcke / Mb solches zuvollbringeu / daun die Entwcrfi- M seines Gemüths hatte ihnc von wegen deß Verdrusses oder Schmach ee der Gestalt über! Mtiaet/ daß er allen diesen Fürweudnngen/ 'ud Cnkschlüffungen gantz knn Gehör gäbe/ Mern in seinem Vorhaben immer fort führe. Mähers als er zu recht gebracht und gerichtet """ Garn / umb darinnen seine vcnu-, mit ih- >em Buhlen jnfangen / gieng er heimlich fort/ Me vmncrckrt zu werden / mit einer solchen stille und Behändigkeit / daß er eher wieder in v e Werckstait kommen / alsman seiner gewahr worden / odersich mit jemanden / nach seiner ersehe / jyclch,- derweilen sich in ihrer jammer aushieite/ mit allen denen jenigen An- «ewlichkeiten/ die sie ihr Erdrücken wüste / umb N" Vollkommenheit einen Zusatz zugebcn / o- »v vwlmchr znvermehren / cntweders durch die is^L'ckiichkeit ihres gradeu Leibes / oder Ge- ,,, M)kcitihres ausgelassenen Geistes: Dann ^"lvlche Schönheit/ so allen gemein ist/ oder ,„Ä"leden z« Diensten / wenn sie sich nicht be- .., L"^'N'gcr Neuigkeit / iimb angenehmer zu mm»^ ^"Ireret gemeiniglich ihren Ruhme/ welckr^^'^ ^ebes Reg. oder Bewegung/ ^ ^' neso gewisse Verzartung >ni H.uder- die Gunst Gewogenheit/ ia em bestell- e!- 7usse/welcherwas lebhafflcr berühret die Dister/ als alle andere Thuuugen / wird allzeit '"ehr eine innerliche Empfindungen vernrsa- Fvij chcn/ N4 H. Fr antz Fmch.v0ii Wützenstci»/^- chen/ als alle Versuchungen / die man erde>"S kan; und endlichen / je mehr sie sich zur Ern'^ uug der Verliebten Gedancken bcuiuhcre/ Lebens-Geister zuergötzen / je mehr sic sich S., kommete / zu vereinbaren / in einander dic sclbstungcn / welche belernet ivorden l« o Schul der Liebe; Dann so die Schönheit t nen andern Zusatz hat/ als blvß den / so >hc Milde der Natur mitgetheilet /so ist sic ö'Ä, wie ein schönes Bilde / welches zwar lcw?S die schöne Gestalt sürstellet / aber dennow jenige Volikommenheit nicht erreichet/ IZ„ gebühret/ oder haben soll/ dahero übetc sich . sere Göttin mub ihrer Schönheit / welchc dv das vollkommen genug / zu vcrniehren/ und» , genehmer zmuachen / oder noch besser'zu Ws'» daß in solchen Fahlen keine bessereLehrmemc'b, nicht .st/ als dic selbst eigene Erfahrenheit/" - che denen Verliebte» gemeiniglichen wasmUS vorzustelleu weiß/daß sie auch bißwcilen Empfindungen habe» / die auch wol nicht gen seyn / ja sie schwüre bey ihr selbe» / Manne keine andere Ergötzlichkeit cuisisi'sS machen /als gleich schlecht und oben hui/^c.S jeni ;en khun / die es nicht gern / und doch 'S Pflicht thun müssen / und ihne mit VergnW « gen aufhali en/die mehr erdicht / als wMssS waren / aber mit einer solchen DescheidE^ daß er cs nicht / daun festiglich glaube» ob es ihr schon nicht von Hcrtzengicngc/ / dieselbe alle in derThat also waren; aimcsio sie es zu diesem ihrem Vorhaben »olhws '^ c» re lh ck «' ie h s s e s e _ V u 'crm Liebes Garn. ' _I; f fauchte / auch/ daß/ so sic deß Lieb ge- s.S" Wolke/ sic ihren v-icnuui» vor jusricde» Wn / und vergnügen müsic / doch mit dicscm ^"behalc/daß/ so fcrm er die Empfindungen/ ^win^n wolle/ er die Flamme den selben vor .'/"schm/ und dieses darumbcn/ aufdaß sie ihre 'M sicher verbringen köute. Und cs wäre gleich damahlen / da er sic cnu< Me / daß er gewisser Gcschaffcen halber / wie- Uwcneiseu hatte / nmb sich mit gewissen cvthdurffren jnversehcn/ und/weilen er diese mie:>eeise allcS fieiffcs erdichtet/stelletc er sich Weich diesen -Anschlag vortukvmmen /mit ei- gewissen Ersindung / daß er uemllch siel) mit i" letzen/ keine andere Zeithabcn werde / als "M diesc/sagend: als wolte erhicmttvvn ihr yN. "erlaube nehmen/ und sich ihr biß ;u seiner Mederkunfft schönest besohlen haben / dann er uantc gar »vol/daß ihre nnvermeideutlicheGe- Mwart/als wie eiN anderer starcker Schilde ""schönen kicäui», sogardle Sleme vor ihr ^'eichre/gcschwcigensdieHcrtzcn im Leibe/ W-das scimgc wäre/und vielleicht gar diesen ' "'en Anschlag/ hinterziehen möchte: also wur- »."tzssnhiweissclhaffk/ an scinern angcfange, ^Lerche/ doch derHoffmnrg lebeiid/daß sol« "ach seinen ÄLunich ablauffen werde / wcr- '^"rdicTugend deß Wcrckcs erkante / und /a») dcnie er seinen Abschied genommen/ gefiele merk", dicsc Erinnminq nicht ein wenig / ob s", s'") schon stellete / daß sic solches nicht gern "ve/ und diesen jum Scheinwiedersireben wol- to/ i; 6 H.Frantz Freyh . von Wütze nsteins^ ie / aber doch so liesse cs demnach gelE„s kei ( O wie gern! dann es wäre ihr ernst nicht wurde höchst erfreuet / solche Ansuchimg / e ihmczuvernehmen/ weilen sie wol wüste / ihr hierdurch/ sich eine neue Gelegenheit ss-.^ gen werde / sich wiederum!» mit ihrem »c zuersehen/und er wäre kaum geschieden/g-s' tei re sie schon dessen ihren »rcen zu erindM!/' ihne zu ihrer Ersuchung einznladen. . als sie ihme solches gern zu wissen gmM/ A Niemanden gehabt / dcmc sie es Mundm^, in vertrauen dvrffre: vcrfasic sie eiirBriessle«» sti gcnden Lautes. rv Briefs an Darren. . n W^Apsfertr Gott l^ars die grosse b bl «^d,e ich umb euere wegen erleide /«< anlasset mich/basisch mein leidem^ Empfiirden / auf diesem Papier , bringen muß/ umb euch deß jemge'E^ innern / wessen ihr eines Thesis scyd / und ob ich euch nicht weniges liebet halte/ als ich Mich sechsten best'^ r so bin ich doch die wenige / die euch du! / c darumben ersuchet/und bittlich i daß ihrs/ wann es euch beliebet/thu" r let/ und mich hinwieder / gleich » euch/beliebet: nu>r so wisset/ daß M! mein Vulcunus gar gewiß wieder ,_,_ VlUcnni b iebe§- GarN. I ^lsen/und ich/ob die Götter wollen/gank? Allein scyn werde / umb meiner Gelegeir- besser abzuwarten: Also will ich eu- ^er erwarten/und so fernes euch gefäl« M umb mich euch mehrers zuverpfiich- ^n/ so verhindert die jenige zu leiden / die umb^uertwegenso viel erlitten h«t/ an- besehen/ ich euch bey der jenigcn Liebe ver- sichere/ die mich zu euerer Dienerin ge¬ macht / daß euch diese wenige Mühe ge< WH nicht reuen wird : Erwarte also eu¬ erer Ankunfft unausbleiblichen: Ver¬ bleibende unterdessen die euerige / wie al^ leit. Venus. ..Msicsvlchen geschlossen/ oder zugcmacht / «berrcicheic sie ihme der Lrinccnmmb selbigen/ «cbeii emmgar höflichen Grusse/an Darren, iu hinterbrinacn/ und ihme sic schönest zn cm« ruhlm/ welcher/ nach dem er solchen mit Freu« m empfangen / und eröffnet / Lrinrcn hinwie- so viel znr Antwort gäbe / daß er sich ncmli, ^invor diese Uberbringung/oder vielmehr Er- wneruna schönest bedancke / und ihrer Frauen/ ^ben der wahren Versicherung seinerAnkunfft/ seinetwegen befehlen wolce und sicherlich Muben/daß er diesem Bcfeich nach zukommen/ nicht unterlassen solte: mit dieser Ant¬ wort iz8 H.F rantzFreyh.vonWritzenstcns^ wort schiede die Magde/die nicht wenigs<> als vergnüget / (weilen sic vermeinte / das' der Vu!c,i^ur wieder gebrauchen werde)ue c er Ankunfft zu vernehmen/nnd als sie solches w Frau abgelcgck/geriethe diese in ein sslaH F locken > daß sie vor Freuden anfhuMte/ mit allen denen Bcschcnckuugen znbezictt' sieuge/dcren sie sich einbildcn kunte: doch W j ° ren allerhand Wasser und Saiffen 6'cwc>" ei nicht daß sie dardurch ihre Weisse verin^^,, sc oder beseelen wolte/wcilen sie vonNatnr ch ij weiß wäre / sondern dem Weiber Gcvu^„ nach ( als welche sich ihren Liebsten »n'N c genug beschöneu tonnen:) sich zu besserem / res rcn Augen viel schöner zu erschs"'^ welchen sieaufalleWeiß zuvergnuiten/vernh^ N te/ und in dem Waschen ihres schonen ou te/ so sic sichbesehcn/eiueZeugine selbsss'! Vollkommenheit wurde/daß es wenig E,,.,i ! daß sie sich nicht in sich sechsten verliebte/ " nicht das eivcrsiehtige Herg / ihre Sinlw"^t l u terjvgen / welche gleichsam / dasansgeopn ! h Verlangen / ihres Geliebten uußbramw Dahcro als sie sich in dieser ihrer Besch'E ,^/ ! ansgehalten/ wurde ihr gereichet einBrnln Las also wiese. ' BricffeanVencren. DL Chönfle Göttin/ einmgesLebent^ ^^-nes Horiccirs / der jenige r mein Herr und euer Vatter iss/ el 'ck a lis -li'! cS c» Z i» ? i / h k e !) _Volčani Lie bes Garn. i;§ mch all euer Begehren / und mir m.m Verlangen / die ungefehrc «Liniierung euers Vrilcnni Abrcisens / Hal mir so viel Vergnügung bcygcbracht / als viel Freud cm Herhaufeinmalerlragen kan/ und also erfreuet / daß ich solchem mir rubcgrciffcn/ mehr willen / als Krassem linpfinde / noch genügsam umb der gros¬ sen Gnade willen / so mir euch zu lhun be- licbetbat/ zubedaiuken wisse / uildseüe- Malen diese so gute Gelegenheit zuergretf- fen/ mich nicht weniger verlanget / als euch vergnüget als' bin ich gaieiz urbittig/ Und bereu / euern Befclch nach zukom- ine»/ umbzuerscheinen/ so Halden inir sol¬ ches die Gelegenheit gönnen wird / und Es desjenigen erwarten/so ihr mir be¬ fehlen werdet / unter dessen aber / vcrblei- fe ich so vollkommenlich der euerige der Gestalt / daß ich mich noch viel zu wenig nenn / wann ich schon sage / daß ich bin/ ichonste Venu8: eL. ^lars. -Hieraufkäme die Nacht an / gemcbcnvon M anffeder Sonnen/welchegleichsamb die ^Manqorung/ ihrer eigenen Willen/ verwider- " vielen bepdeu Liebenden ihre Ergötzlichkeit ii" 140 H. Frantz Freyh. von W tttzenstcill^ inverwchren/ und Vuicanus selbstcn vernssh"a, solche vermittelst seines mitleidigen Wum^, re erlanget zu Haven / welchen er so eivcm . st bracht harte / daß er auch das End ,,! A kaumcrwarttenkunte. DaheroalssolE',,, st brache / und schon die Zeit vorhanden / se Anschlag werckstellig zu machen / bEf„- v»lc»nur gantz unvermercktcrm mehr beW <.! Gemache/ allwo dieser beyder ihr gewohm'g Zusanimenkunfft wäre/ unib sich darinnen^ it malen bestens zuverbergen / aufdaß / so ei einander wieder scyn wurden/ oder / wie h malen / einander lieb haben / in sein NeH" n fangen/ das Garn zu spannen. Nun s» "'7 ,., il be sichs / daß nach dcme die Dunckelheit I> jeden von dnn andern/daß er nicht gesehen n z de/versicherte / und gantz finster wurde / x t an unversehens ie-l »s, deme die Magd zwar« l biß an das Thor leuchtete /und sich weiter ' r wagen dörffke / als wie ein abgedruckter i oder Zwirbelwind / dessen Flug man »icm M I gewahr wird/ als ein Zeit hernach / da er i baffren geblieben / niit einer seichen BeW'^/ kcit/daß die schöne Venu» dieallbereit > und schon medergeleget/dessen Ankilum '' so gleich gewar wurde / als ihr solche die ' de / durch ein Zeichen / daß ei- nemllch"> < wäre / zuvcrstchcu geben/ dann , schon halb eingeschlassen/von wegen derra^, Regungen/ die sie blagten / sein lmgefehr^ langen überhöret: es berührte / oder rur sagen krasse/ dieses gahe undgefahre er"^^. e s/ e- li¬ cu t cs s, -e i- _Vu lcam LiebeS-Garn. _141^ ^.r.i Gelanacn unsern Vuic-num, welcher «Mtzo hinter dem Ose» m einem Winckel/ al< ^Psxanier Haaß fasse / imd den Stricke fein WmHänden hielte/ dermassen / daß er vor Augst bald vcrgicngc / und in ein solche Bcliur- tznng geriethc/ daß er schier nicht mehr bleiben / Mdcrn wieder därvon lanffen / und alles im Itich lassen woltc/scine wahnsinnige Geniüths -Hewögungen selbst verfinchcnd / daß sic ihne «vermalen dahin gebracht. Aber die Forcht / m der er wäre / weilen s vorhanden / alldar ttdavpct zn werden / verhielte ihnie diese seine ^ntschlnssnng innen zn halten/ und seinen Für- vehmen abzuwarttcn / dann er forchtc / daß es Wie wieder nicht / wie nechsten / ergehe» / oder vcgcgnen möchte/ als bliebe er/ nach dem er den Mang gesehen / auch das Mitterc / und cndli, chen den Ausgang zu sehen/ aber die Schönc/in Vesten Anknnffr zuvernehmen / spränge behend / ^esic läge/aus dcmDcthe / ihr nicht so viel verWeyl nemmende/ daß steihnczn ihr hätte 'vmmcn lassen / selbige in ihre Armen znumb- Wgcn/ und thate iyme / bey der Hand zum Ä"bc führende/ so viel Licbküssnugcn / daß der Mle mchr / so sie einander gaben / als der /- Mitte waren/ ja solche Liebes Unterbräche/ verVerzartuugen untereinander sürhattcn daß meine Feder/ allhicr alle zucrzchlcn/grschwei- M muß; und es endlichen v»ic»num sclbsten M/vr deni Ofen verdrossen / daß er gantz crbit- und diesem Spiele weiter zmuschcu / nicht "mochte / za wir cm Hund dir Zäue überein¬ ander 142 H .FrantzFreyh. vonWü tzenstttwH^ ander bisse/ihme wünschend vor Zorn/ ihnen zurechen / daß sie schon nied regele»" re»/dann sie knnten in diesem Liebes-G" , ge/ nichr so geschwind in das Bclhe geeatV..^ daß er sie in das Netze fangen, künneinworam^ seine völlige Hoffnung hatte/ hiemir sie lein ihrer Gelüsten zuverhindern / als auch Handel znverderden. Und nach den, sie mit einer so gleiche» / pfindlichkeic einander zum Bethc gele>"" L. ficnge Kiai-!. an mit diesen Worten: Schs,'^ Göttin / eintzige Zufriedenheit meiner S"» saget mir/ bitte (mit eiicrm Verlande)»^ machteuer Krümmling ? oder-was h»k 7 / verursachet / daß er diese Reise sürgenoni»» ^ ninb ench und mir diese gegenwärtige zuveranlassen ? und dieses brachte er M lst- halblachcndcn Munde / nmb znerweisen^ es ihme/von diesem Krünimliiign-as lE" chcszusprechen / gar wol gefiele / welche d's.H gen ihme gantz gebcrdlich wieder so v»' Antwort gäbe/ daß sie cs zwar nicht eigem» wisse/aber wohl murhmasscre / daßesw-wv wichtiges seyn muffe/ daß er diese Reist vommen : aber wie sie verničine / gewiß '-ch lang ausdieibcn werde / weilen er solches/ fertig angestellck! ausdicscs knnte er jich, chens nicht enthalten / und ihr in die len/ mit sagen / er möge kaum / oder nicht wäre ihme cin Dinge/ oder weniß daran gen/ wann er an.h allhier gegenwärtig wa^' ver wie gefchicht es den kznmenMwell w 8ic Sa, -he lii > «d. hei ge c- i- a» P gn »/ el len !IN ..s »e »k K L >cf _v uicani L ie bes-Ga rn. 144 Hörner traget / nur darnmbcn/ wei- ! "cr also vermessen / ihmc ein solche Schön- ,' h'ngncn dörffcn - die ihnie so gar ungleich 'u cyn/ c,. uugestalicsie / so da leben mag: N'P Schönste / siehiermitilmbsahendc/ich L «n grosses Müleiden mit euch / euch der /.chNlt ;usehen/ so ost ich mich erinnere der Um U'Wcit/daß ihr demjenigen vcrgcsellet scyn , "'M/der euerer nicht wcrth/und eine "^^>1 Mspanin verdienet; aber versichert / so "-N euch dieses nicht gefällig / und ibe solches recht befindet/ daß mir/ ein/ euer Wille ge- M/cnch seiner zu befreuen; verstünde/ Me hierdurch den Hals zubrcchen : welche e"den misern Vnicanum abcrmalen so bang "Mm/und kitzelten/ daß er anfänglich hart "'""'ge jn schwitzen / und darauf am gantzeir rNbezujirtern / als wenn ihne ein Fieber am Minen. Schaue vMcsnu;, halte dich frisch/ M dirs nicht ,a wieder ergehe / hinter dem Mn / als es dir nechsien im Kasten ergan- e^^er diese schöne liebende / welche ihmcdie Mn anffangcn wolle/ unterbräche hierauf Mtzhvldscelig/ und sagte: nicht/nicht mein ^crtz/ rr dwnet mir eines Wegs/ als des andern ^weinen» Willen, und muß khnn/was ich will/ MImchr nur ein Deckmantel meiner Frey- : Fürwahr ikr dorffct m,r solches glauben/ Erbringe meinengrösten Spaß mir ihmc/ Miiich schcrtze/ und erlnstigc mich mik ihnie/ emem Affen/ oder besser jusagen/ei¬ nem r44 H. Frantz Frech, von Wützen stestss^-e! nem Narren: zu demeso hanget er gantz an nem Willen/ daß ich ihn auch lenden/mw den kan/ wie mir« belachet / aber wann ich c andern Mann hätte/der besser die GM Gab wusre/ müsse ich ein anders Lieble"''/ gen / und andern Banden nnterworffcn die/ ob sic schon anfänglich / gantz aE /„- und lieblich/ endlichen auch verbrüßlich w'j Es gedencke nun ein jeder bey sich selbssc'» bitte/ mit was vor Gedult/oder besserzn!^, mit was vor einem Gemüthe/ solche SchN'ss^ Reden vulcruu-, vertragen/ ober solche anhörcn müsse / in dem jenigen Orte/ M, / Hm/von derjenigen Person/ derer MM/ und sie sein Weibe wäre: Ich meines weiß nicht/ was hierzu zu sagen / dann ich " ,./ü demich unfähig / solches genugsam zuW'.z fen/und wills einem jeden/ dem Begreift" ft'« Verstands heimgcstellt haben / «mb meimf dcrzuverschoncn/dann daß er hierzu fm'f,./,/ lacht haben / ist solches gewiß nichtzu mML- oder vor diese schöne Ehre bedaneket/z" ten/ aber die Sternen vom Himmel E'/ st, das glaube ich ehender; und / nach dem ne Weile in dem aufhalten in der Kam" bald anseinen Orte/bald auf dem anvcn neu Lust gebusset / nähme er-die ganß h ^o glich mit einem gar lieblichen Zwange/m" schneeweissen Hande/ dem Bethe fich an ihr der jenigen Bürde zuentladen/ sen Laste ein jedes sein Gliede uberlam' r«. L' -— Vuicini Li ebes Garn- _ 145 cine Vermessenheit / sagte sie / sich zn ü.,i^^"idcnde/wolleii z» denen LiebesGcpran- dx, Mitein weiches Bcthlcin suchen / sich in deki. - zucrgötzcu/ manmus sich vielmehr bedienen/ sv man gleich finden/ oder sieb t, . M ihnc mit diesen Worten immer zu sieb,!» Ü^'Ndc/ und beküssende/ biß sie ihmc cnd- ^.f/urch dieses/anfdcmjcnigcn Orte/ den diit »"thim brachte/allwo sie sich befanden/ iu höchster Zufriedenheit / der gar wol nebenan demsclbigcn Plahe/cine be» Brechen; ,hmc hiemit zn erkennen gc- gei,tb"k baß man zu dem Gefechte keine ei- dvebM Gelegenheit suchen / noch / wann eine ^olbin ^Ausschlagen soltc/angesehen/solchcS Und wider geschehen kan : Mein lieber bir„M' nun möchte ich gern wissen / wie es spi^'fh'cht/ da du dieses so lustigen Schau- iNiss-,,^uZuseher must seyn und alle die Begeg- i>en "cigentlick) betrachten/wclche du zu dei- Nin»UMrn Schimpffe in deiner Gegenwart 8e,i/„N^cn lassen / ohne daß du dich bewö- regen darffst: O höre auf/ oder AtaxM M)e das Liecht ans / umb ihmc seine vuci„s'U'chr zuvcrmehrcn/ oder vielmehr einen 8c ietz "'^ucrwccken/wenigst znvcrhindern jeni- z'U'ten-Umbuchungen / welche dn mit einer so chc wj,^silbstung begehest: Fürwahr ich ma- Bedcnckeu/ ihne also zusehen/ alsei- Und j 'W "r^nrstus, der unter denen Früchten/ 'n ^e hxß Gewaffcrs/vom Hungerund "Sweben müssen/ dann/in demeer seine G Vcnu« ril r L tke '4^ H. F r antz Freys) , von Wütz en stein/ . > Vcnu>, mir einer solchen Geschicklichkeit / m empsangen/ mW wicdcrgeben / die lebhalw" Liebes-Empfindungen ihrer Gelüsten/von NM chcn sic eingenommen/den Wttthe immcrvw thcurke/ sich steilen sahe/dienete seinem HaE! solches vielmehr zu erhärten/als zucrwcichrn/ mW wurde ihr gramer, aleje/ weilen ein mürhe/ so von der äussersten Liede / incinrl. Hasse vcrandert/zurErbarmende nicht zubE gen ist;, aber die stätc Hoffmmg/ so er a»l ch Würckung seines Garns/oder Netzes hattu machte/ oderviclmchr vcmugerte ihme/ Emvfindlichkcrt zuvertragen / ob wolcn " , h' höchster Bethörung seiner sechsten/ jader H r. stalt zuerdulden / daß er auch in Detrachkw» L desseii grimmiger wurde/als ein Thierc / rechen schwüre / wann es ihn auch sein kosten solle. Die Ermattung dessen /ward» endlicw H Hi¬ ne qewisscUrsach ihres Abzuges/daß sie EH hh auf zur Ruhe begneiiiete / uiub diejenige tcn zu wiederholen / welche sic knrtz Z>wou..., h Streitte verlohnen: aber doch eher jic siwHl ten/niud zu rnhcn / giengen noch einige E Liebes-Gepränge/mit dein eingehenden siv ,,!> vorbey/welche sie mit halb offnen AngE ßk!,, Worten endigten. Dahero dann der e> unter ihnen zuschlassen begnntc/ die swr'n <,»! nus wäre/welcher let-r--auch bald svlgu il^.. gesehen/er so geschwind nichteinschlanen A te/ ehe er seine Liebste «ingeschlaffcn grsi^Hss ieres wäre desto wachtsamer Vul"nui- a '47 N § h P c" v/! V a", div icsV _ Vukani Lmäes-Garn . _ chtt fleissig auf ali ihr Lhnn und Lassen achtnng gade / seine gefaste Rache desto eiteriger zuver- vnilgeuweiflend/daß dicAcit nit wieder,von eine vruen Ansprungeetwan vergehe» möchte/sein Eyabcn zuhinkerzieheu/weiches schon halb in« ^"ue wäre/ als thate er sein äusserstes darzu / mchce nicht zuversaunien/ und zu wiederholen/ ^s ienigc/s» schki, vergangen: aber sie hatten M also geieget/ und eingcschlaffcn/ daß das . oder tziarn ihnen nicht schaden / noch ic/, , übereinander fallen könte/ und sie cs Vul- E' b,ß sie sich umbgewcndel/ oder anderst Mg«/ ohne einige Verhinderung / ungehin- l^./uhen lassen mäste / ob zwar mit seiner N', sten^inpsindung/ sich der Gestalt/ von der dE ^.chassenhet deß ivanckelmüthracn Glückes M ^/folget zusehen/ bewegende Himmel und Er- N'/l« seinem Wunsche/daß sie ihnem diesem ^ninier und Nölhen nicht stecken lassen wol- hich ^inls ivnrde er endlichen aus soviel geliebde M Wret daß ungefähr erwachte/und zu- M,nik dieser seiner Bewögnug Vcmien er- ,ai >vwelche demnach sie sich kt-u ren znqk- Ä «,"""/und wahr genommen / daß er inglei- ^i,V l^,"'chl schliesse/ solchen von neuem zu lieb- s,,'oübea„nte/und mit allen denen hoidseelig- ^krgötzljchk„te»/dieniansich cinbilden kan/ ', ! a hielte; und sie hätten sich kaum zusammen ku» il> siehe da zögedas Rehe/weh ->i Ä lieiiuq gelauert / und sienge sie beyde ° ?«>de/in dieser Verirrung/ wie sie dazunial - ^en/ daß sie dessen nicht gewahr wurden: es Ei) kamr bcr N de len de/ da der le» dr ols de U her N? sol D, Nein fürwahr/ liebster Gott , antwou^^ A ii,» ^nU 148 H.Fr a ntzFrech vonWützenstein/^ käme ihnen anfänglichen diese Gcfaugnn^g gewisse Liebes-Verstellung vor / die ste/ nen jeniqen Enipfindungen zu komm /E-,;/ ten/ welche sie damalcn in sich sechsten fiE h- bißendlichen/daßditsse Schöne ausMss^s Gott bindet ihr mich auch dami bchp liebender ? O snjse Banden! welcher aws, / cken mir Frcnde macht: Und Nsrs hinMf" j- ihr mich bcwögendcr ? aber 0 wie habt M nen Leibe gebunden/ daß ich mich nicht " bewögen kan/ und ich regen:antwortete der daralif: aber ^wrs, der anfänglich veE, te / daß sic ihnie diesen Possen alles fieiß ßew,,,^ achtete dieses nicht viel/ und fragte noch - gcr darnach/dann er gedachte/ daß dich' Ol., düng von ihr herkame/ und sie hingegen/ vv" f me: da hingegen die schöne v , Schöne ihne/ solches zu unkerlaffen/zum ow. batte/ bang und zweiffelhgffk / dieses gescheh vonihrzuglauben/ daßersiemit dielen^« . > ten befragte/ist dann dieses nicht eine i-' ,,/ ch düng/ Schönste euerer Gelüsten / mich da> anzuhalten? und dardurch zufoppcn? gessNch/ dem der Warheit zu icharen / ich bin auch P' , > « gen / und kan mich sch on nicht nrehr benm Mci» fni'mahr/ liebster» Gott oirirs, antivo^ sie lhme wiedcr/ so wahr als ich eine »7 mir ist solches unbcwust / was dieses vm i - heimlicher Gewalt ist / den ich an nm ewp^, - 'tit. M s>—— vu>c2n> x ie vcs-lLar n. 74- > p ^hnke ihr äusserstes mir allen Kräffren / M >>kr d, ?"'»'öchrr/ sich seiner loß zu machen : a- lck Im a ) ° trügerischen Ctricke / welche / ob wo- l >ves'n unsichtbar vor ihren Augen /doch ai/?L'§Mug/sie anzuhalten: Derowegen lverd/bewöget und bemühet/ solcher loß zn- ,g/i /abervergebens / ficngean Veimxzu- ' hm"nd «mb Liechte zurüffcn / «mb zuse- D/, was dessen doch vor eine verborgene so bl - Ware /'dicsie also anhielte: und / als chr ^Ms Lrinicn gebracht / sagte sie mit lauter dm > ? / baß sie es alle/ und > n!c.ini^ selbsiei:/ ig -?ch hinre? dem Ofen fasse/ höreten: dieses Murwahr eine boßhaffte Erfindung meines 'Mutes / welcher ereivert / über einen falschen /-wein/sich entschlossen / meine Treue also nr "luchen: angesehen / er auch einen gleichfer- Men Funde/ mit deni verehrten Stule / seiner Hurter/»no gcrhau / dahero ihne verfluchen' ? und ausmachende / sienge an also zu schmäh' ffi,/ und zu drohen / daß welcher bißhcro uni,geschwiegen / dermassen crzvruct wurde/ er auch allbercrt den List crkante / daß er / Iviche Wort verfiele / die nicht auszusprechen M: aber Vu c^nus, der gleich aus seinem sUaipffwiiickel / hersür gekrochen / lachte nur Mzn / und hatte sein gröstcs Wolgefallen / sie wcht allein also ausgezahlet znsehen/ sondern MH seinen rechcmessigen ßlrrmme verbracht Maden / gezwungeu/ mit seinem höchsten Ver¬ fugen znscheiden / und sich dieses so wunderli- sbcn Schauspiels/ auf cm gewisse Zeit zuverab- Mdmw - Giij Vub- 150 H. Frantz Freyh. von W ützensicin/^ NSSSWsNKMS Uicbesgam. DcrGöttcrdusammenkiin^ rndcr Bchaussung Vulcanü Dritter Theil. ungkich waren d«K""! ^Msiellce Stricke für diese unsere Liebes, denn/über welche sich ein iedivedu. so da liebet/ bcklaqet / und anderst nicht / d>» ans diese Weise qefvrmet/ dann dergleichr» tze/ odcraarn/ sevnd ein gewisser Jrregarten , / Gedancken/ darinnen die Sinnenverfüm'- , und heffciqcr der Plätze zuentfliehcn / als cke znm binden seun: Und die Warheir znsa^',, so ist in der Liebe lauter Einbildung/das ie»^^ z zu verlangen / welches da bindet die Hertze» i noch in ihrer Freyheit seyn : zu dem/so h^,,! die Fall-Garn/ welche einen gefangen nelM' gar keine Schuld / so einer darein fallt / tz I , nicht wieder daraus kommen kan/ob es«w'/ durch einen gewissen Zwang beschichet / der so beliesset wird / so der Wille mißhandlet: für " — Vulcrm Liebes-Gar n. Ifr '^ solchen nicht unrecht geschickt / weiche in ^Deichen Stucke oder Banden/ lauffen/die ivnder anderer Bewegung schlügen/und s.. Huseine /bald andere weise binden : Also diese der Gleichheit nach deß . nner unsichtbar/ welche / ob wvhlen sic nicht Heu werden, doch also kräfftig binden / daß ^hnool empsinden/ und sich daraus nicht M / und je mehr sich einer bcnrnhet / ^lM«jusehen/jewenigerkan er solcher gc- Waden: angesehen / sie vor unfern Au- > verborgen/ und wirs nichtanderst/dann al- ^"^'Uihuiasiru/ oder nut Gcdancken begreift und Vuicanu? gleichiendenen jcniaen e^vgeln / welche / so iu denen Netzen alibcreit Mttgen / alle» müglichen Fleiße anwendcn / jj'wcr daraus zu kommen/ aber nicht mögende/ "H gedultlg erzeigen / also wann sie belraw eu ^vltcn/ ihre vcrlohrnc Freyheit/oder Glücksee- Mnt:also gleicherWeise unsere Liebhabenden/ ^Mnach sie sich genugsam bemühet/ daraus zu- Mmen/jodcr derselben loß zu werden / und sie M)cs nicht vermocht / ob sie schon ihr äusser- "° angcwendet/ wurden sie auch was demüchi- M und qedultiqer / als anfänglichen: aber uwiwuü, welchen dieseUnthat / allbereit wie» °" iurcuen beguntc / wurde qantz berrubet / wnsic seines Leids kein End / als welchem lckie Liebe / gegen Vcnercn, von neuem zusetzte/ wvielweheklagcn und seufftzen zuhören / wel> ^ves dieseSchvue mit emer solch ' Giiij is - H. Frantz Freyh . von Wutzcnstein/ ^ sürbrachte/ und gantzkleiumnthig ward/ jaE der Jäher / umb ihren Grinste vcrlohren M,«, den / nicht enthalten kirnte: darzu dieses' That derniaffenbetauerte/ daß er in dieser pfindung bald verstürbe/ und vor Leyd verA fter dahinaegcnim W.edcrthcil/dcß^nr? Wüstungen / viel anderst waren / welcher > c»no schiene/ daß er sich an ihme rechen: / er auch darüber seine Gottheit ausgebenss und mit ihme alsoumbzugehen/ daßergch^ seiner gedcnckcn mriste / ob ihme zwar sr^„., schmahlcu oder drohen/ zu anders Nichte,^, nete/weilener anitz0!n dessen Gewalt / einer grossern Erbitterung seiner Sch»».^ Eo war er doch dahin entschlossen/es crgesif,, me/ wie es wolle/ daß crs thrrn wolte. gen einerseits bestochhen/von derForehc ves-^ drohens anderer / vonderErbau" h dcß Schmerchen seiner Venere», wüste mch^,, er noch heffriger seinen Verdrusse verfolgen mit solchen zu enden/oder sich erbarmen Und weilen er sich nicht gerranete / diese»' < L-l.»ren Gnmmezu entfliehen/ wenn/ d»si I.A, wieder zu seiner Frevheit käme/ welcher sie» !^!/ verschworen / daß er sich an ihme reche» gedachte er/ hieraus mit dem Loi zu reden / berathschlagen. ^„ssniig Also kehrete er wieder nach seinerDehai si allwo er den 8»! schon antraffe/ welcher n>'^, > ncm schnellen Lanffe / ihme allbereit vorg" men / und/als er dar an dasTöor auilvpb «mb hinein gehen wollen / wurde diesen l l ! i l I > ! i > < I 1 Vulcani Liebes-Garn. ^,'beiidcn so bang/jemanden an dem Thor zn. vvttn/ daß sic schier uiitcrciiiandcr vcrgicngcn / '"'dnichtivnsten/ wie sic sich vn' Beschämig. verbergen solten/.we>len sic vermeinten, daß ^uicanus jemanden andern / -mid solchen zu »'siehen/ mit gebracht; aber nach öem.ihme dic- schone/durchk-rinren solches rröffm'N las- M und geschaffct/ vdei: vielmehr geberten/dte- l"°e/( mcilen sic/ solches znverhindern kein am Mittel sähe) vor sic Vulc.,7>um rn Bitte zu Langen/daß er sich -hrerdoch erbarmen/und «us dicscu Banden erlösen wolte / zu welchen ucy aber Vulc^nus gantz taub siellcce / als wann krs nicht gehöret/ oder vielmehr hören wolte. . Wer in der Liebe kein Unglück zngrförchten M/ der darff kühnsich sagen / daß er der ailcr- Smcksceligsic Mensch sey / sö icmaienaufdoni Erdboden gelcbct hat/ derowegm Vulc-mvs, T> ^traurigen Stun-cnlbe» sich selbstensagcnd/ ^uiner unglncksceligen Entsernnß / die mir an- nichts/ als einen gewissen tod verursachen: Muffen ich von der Beraubung ihrer allcrange- ucymsttn Gegenwart keine Minute einige Rm gemahlen sinden kan / auchzuwol versichert d'u/ daß memc bekümmerte Seele / auf dem putzen Erdboden ohne Gcnäffuug ihres engli- nhen Angesichts kcinm ergötzlichen Trost fim wird / also begehre ich nichts mehr/wvsenn u w doch von den ginigcn Göttern/ noch lan¬ ger auf dcr Welk zu wandeln vergönnet/als A" - / /, > / t 'sf ji'° »^en/ ia euch sich sim der wnigcn Gluck, eo> v,,., nicht berauben / welcher so viel andere Diese Reden /-oder vielmehr Bit- g-" chsv sie mit nichr minderer anmuchig/als ^Möglichkeit fürbrachte/ und die unvermei- »" Bezauberungen ihrer damaligen Ge- ne>>, " so auch die Felsen hatten bewögen kvn- ch'/rührte nicht cm wenig das Hertz unscrm als welcher / ob er schon ein grober Nom .Ware/nichtvom Holtze gebildet: dem d-, c^ver/ weilen er durch einen siarcken Schil- le d>>? drusscs verwahret / vermochte er al- y.^^der Vcnerc» sehnlichen Anlaugungen/ N?.,,""hören / sonder» gantz still / ohne ein stur, springen/ bliebe er / surren ,n der Po- d«.'/'betrachten / welcher hingegen gantz ver- tz?Mn/vor Zorn die Zahn übereinander bisse: A gantz unvcrmerckrer/ alswann er verber- w"lte sein Anliegen / umb zu verhalten die «e v-/ in der er wäre / weilen er sähe / daß selbi da ""dere Gelegenheit litte/ dcrowegen tk'/gZeichen iiitdDrohungen genug qcdeu. dj/FH'grer endlichen an/ also zulchreyen / und Nixl""tter/diese That zubcsichtiqen/vom Him- Nia/ wie ihnre 5oi befohlen / ja im Ge- °ber Hause/hin und wieder zulanffe», als wann er der Vernuaffc berau 8« xr/.s ' baß die Armen / welche «nfdas vorn ix^'u chweigm/allbereit eine Hoffnung zur th.',w"g hatten / dermassen wieder kleinmü- tMb'wden/ d^, six ppx Li,iasi »»d Noch - nicht "'N / was sie anfangen sollen. Schwerae Gvj nicr» is6 H. F rantz Freyh. vonWütz en stein/ mrm Vuic^nus! schrie Venus, lind mildere drl^ uen Zorn / dann du bist doch mein / und VNM rest nichts daran wenn du schon schweigest/ und deinen Verlust nicht sechsten offenbarest^ gesehen/ ich doch dein bin/ob ich mich sch o ms,., uc Nacht eines andern gemacht: dami was l)Nr sct dich deine eigene Schande mehr laut zuW chen / als dir nur deine Verachtung zncrgW fern: weilen zu solcher so gar der milde gcneiget gewesen/ und gedencke nur nicht/ ob v schon vermeinest / daß hierinnen / uns nmecv gegeben wird/ daß wir diesen so entschulduW. Fahler begangen. Ans diese Rede wurde E ergrimmet vmcauus, ohne daß e>' das grr>^ sie Zeichen/ dieselbe gehöret zu haben/g'^ immer in seinem Gcschrcysvrtsahrcnd/ uemlichen vcrralhcn wäre und chatte in dm seiner Verbringung/ alle Tbür/ Thor und os ster auf/damit man zulauffen bunte / nnib-^ sehen/ dieses so jämmerliche Wander/ er so lam/ lind offenbahr machte/ daß diest de Liebhabcnde/ welche / wann diese WvhE // richt in der Einschichte und Abseils gewest von wegen der Leut/so ans diests GeschE gelausten / die gröste Beschimpssnng crlm^ hätten / und als die Magd / welche Ws, W mer/ mit denen alle!sehnlichsten bitten/«»s / henverfolgten/ daß er wenigst seinen W/ / mildern wolte / gesehen/ daß sie mit der bn" , so gar nichts richten konten / begünten sie mit allerhand Schlägen / und andern; zu --'s Ken / seine Hartnäckigkeit jubejwingcn / ^ V ulc.in>Liebes-Garn. _7f7 üblichen ^srs welcher/ als er dieses so billiche Klange gani) sruchtlvß vernomen in dise droh- ^ortc brache/und ;u ihm also sagte: wcisi nit du Srobcr Flegel / daß ich der cinigeGott^t^s bin/ vcme asteWaffeii zuDiensicn ergcbcn/und so gar a»e gehorchen/ so dieselbe führen? und dich viel¬ er der blosse Name» erschrecken / als was °" Zeichen Mlimrsangen bewogen solt ! sey «Mich,-re/ es wird die 'e meine Gesängnuß/ dar- «Men nicht ewig bleibew/mich der Gestalt an «uhalten / daß ich mich an dir nicht rächen kön- Mwin/ sondern vielmehr em Gnmme scyn/ dein Lebeulang zu verfolgen / angesehen / °hne dessen alle Schandflecken / von der Ge- diirt dein Erbtheckseyn/ und dein Gut die Ver- ^chtung; sintemalen du nicht werrh bist/ daß d» M solche Göttin zum Wecke habest / dieviel- ^MeinenGokt verdienet/ und du eineaus dc- dcn rurieii, die dir gleich seyn/ und damit du es MO/so wird sie darumben nicht gescholten/ M sie sich nur mir beliebet / dir hierdurch diese Mhr anqethan haben/sondern vielmehr gcio- ^/eine solche Scheidung oder Unterschiede/ Ästchen deiner Heßlckhkeir und ihrer Schön- gemacht zn haben / weilen niit dergleichen ^stvnen keine Che seyn kan / allwocineUn- ° mhheit ,,„tor ihnen. Dcrvwegen so lose /st diese Banden/ die mich allhicr anhalten / so /g du wilt / daß ich dir je Gnad beweise / oder .w will dir we.sen/ daß ich in der Thal ein Gott Waffen bin / mit solchen ausgelassenen ^drren / drohete /-tsr-, auch so gar gebundner/ . G vij und r§z H. FrantzFreys),vonWntzensteitt/ ^. und schalte Gefangener;^)ann ein unerschr^ nes Hertze enrsetzetzet sich nicht so leicht / es sie* vor Sach es wolle/wann es schon bezwungem oder übermannet wird/ weilen es großmulW ist; also auch er/ ob er schon gelangen / oderm> Stricken gebunden / so fragte er doch mW , darnach/seine Hertzhafftigkeir sehen zu laD l ihme mit dergleich Drohworten zubegegm'm welche nichts desiowcniger nnserm Krummin > alsozuHcrtzen gicugcn (nicht zweifflend/ er Freycr/ nicht niinder in sich rechen/ alsiß^ Drohen gebundner seyn werde /) daß er simsi. Zorn theils fahren liesse / und ein mercklE Wer wurde/weilen ein verzagter / ober iE einen Meister spilet/leuchtcrmitDrohung'' 1 als Bitten zubezwingen: als horete er nicht weniger aufvon Schreyen/ als KE / und hin und her lausten; doch so weiß ich Mw' ob mehr aus ForchtderBcdrvhungen oder der sehnlichen Anlaugungen Vcncris. Die Gottheiten / welche nicht anderst le meinten/oder gedachten/ als daß aufdiesE. schrev / dergantze Erdboden sich bewögen/ verkehren wolle/ wurden nicht ein wenig em!,^ net/ob der Neuigkeit dieses Wesens/ nnd «" verwirret / daß Km>cer ftlbsten sich einer E ratherey besorgte/ hiemit den Himmel jUve' . ren. Als gemeiniglich der Herrschenden dancken sey«/ welche / wie sehr sie den H verlangen / so sehr hinwider den Verluste len / derwwegen verschaffte er stracks seinen - gen fertig zu machen/«nib dahin ;n fahren » - Vulc.as ereignen möchte / selbigen bey zu st eh en / "std zu deine so kamen auch all das Himmel- vestnt darzn/von eigenem Antriebe dcß Für- Witzes bestochen/ welches gemeiniglich derWei- ber Art ist/ alles wissen/ oder sehen wollen/ >vas va geschieht/ oder geschehen soll/ mit dicserAns- rebe/oder Entschuldigung / daß sie nemilchcn der Stimme gefolget/ welche sie so kläglich ver¬ nommen/ob sie dieselbe schon nicht eigentlich verstanden / so wären sie doch erschienen / ihnen vielmehr eine Gesellschafft zu leisten / und Gott -lugireni aufznwartcn. klercm iu; dann/als der fertigste unter allen/ welcher / demnach er dieses Geschrcy vernom¬ men/ sich stracks dahin begeben/ brachte die Zei¬ tung ^ovkn der erste/daß solches im Hause Vul- geschehen: was aber die Uesachs weilen sol¬ ches zmviffenbegehrte)dessen seynmü« ue/ sagte er/ könne ers / von wegen der verzuck- teAufhaltnng alldort/nm solches seinerMaiest. kylfertiq zuhinterbringen/nicht wiffcn/derMey» nuny aber/ daß sie cs zu dero Anknnfft erfahren 'Mn. Vergangen dasHcrtzenlcyd/welchei die ^edancken einer Unordnung erwecket/ wurde ein i 6r> H.F rantz Freyh. vonWutze n steim^ rin allgenieines Gelächter / sich zn diesem werckevcrsamletzusehcn/ welches der Narr durch sein Geschrey verursachet / s< rheilsvon wegen ihres so langen AnM^ ch verdrossen/ oder seines augefangenen Da" . aens/welches ihme rcuL Bedrohung"»" Lrachrcu/ berühret/ zu ihrer Gelangung /' » wehr still wäre / und seine» Zorn geimlda' te/ daher» die ersten/ so zu ihme hinein waren ^upircr und Turnus, iiks Ehrn u>m . ters halber / unter Ihnen die vornehm»"' ss ihme sprechende / wer beleidiget oder . dich/ D vul^>nc,( welcher dort gantz niacl^^ cibkräfftig / als wie ein abgetönte / oder v"' bene m eiuem Stul fasse / und M» . nen Gebansten runge) oder was ist dirvi"'»' geschehen / daß du dich also betrübest ? h er sonder Antwort zngeben/ oder jemand"» ihnen empfangen/ allein ausstunde / und den in das Gemache / allwo diese beyde M f gen lagen/ Inrtete / und mit Zeichen s"»»'" , , fersten Empfindens / so viel deutete/ i sein Hertzenlcyd / niit Workeir anszttsM) ^. nichr vermochte/ daß nemlichen dieses/ hier sahen / seines Schmertzens und Schreiens / die Ursach wäre, und als angedeutet/ oder zuverstehen geben / anfänglich die Götter nicht ein wenig genommen/fahlere es wenia/ daß er vor' nicht Lodrcs verführe. Diesen Gotter» g auch der Nachdruck der andern Götter /ss Gvtkineii / welche ihren Fnrwch zu buM Vlilcan! kieb es- Garn. _ löt' ^Wnndcrwcrck zusehen/ sich auch neben dnini "Mrn hinem gedrungen/ und als sie die na- Mde liebend!.' im ersten Anblick /in besagter L'Mllung ersehen/ wurden sie gantz schamrot/ B von ihren eigen Triebe also angeführt zuse« '?/ "nd thaten / als wann sic cs nicht gesehen / l er vielmehr sehen wollen : aber viel der jun- Mn/rder der behcrtztern / welche was frischer s.?' frecher von Gemüthe / «nd sürwitziacr be- ''M oder betrachteten was genauer/die wol» Wachten Gliedmaffeil ielsrris, welcher dar/ 'wer« sich jm «eringstcn bewögen/m der allcr- Mhmsien Pvstur läge / deren man sich ciiibil- s.? daß mancher niit v-neren gern getan« solche zuversuchcn/ und vcrtretten / wann Ms besonder hätte geschehen können; Aber d'" der Schanihafftrgkeit gedrungen zuschci« ^"i stelletcn sie sich / als wann sie aufgehalren v>! der Menge/ der Zu-und Abgehend en/ nicht '""kommen konten / unib allein noch ihre An- M '«ergötzen/ die sie so gar nicht abwendig zu« ucM vermöchten / das senige zu betrachten / sie sich sielketeu/ nicht rusebm. ei^'M'gen Veii»^ welcher Schönheit nicht t>„ ?r«ig dieselben in Auqcw stäche / als welche h"«) / inverallerschönestenGestalt / darunter 'I -cirrrcn lage/iiiid manchen eineÄnfcchtiing v^'siasiece/ brachte etlicher ncidischerHertzen/ « wegen dero Schneeweisse oder Vvllkvnv sg '««'it / welche von purem Allabastcr zusei)n m,, "e/ und dar/als wann sie entleelet wäre/ " '«ge/ nicht einen geringen Verdruffc/mnb ' Wille» I§2 H. Frantz Frey s), von Wntze nstein/^ >. willen selbige in der Schönheit (wclclrvs «iglich der- Weiber ist) keiner weichen / odu, nigst gleich seyn wollen/ ein ander nicht vas rrcialsverhielte sichs auch mitihr/daßsieg r, ihrer Schönheit willen/ rheils an seindcten/^ beneideten / doch mehr ans Antriebe / oder 7^ wögung dieser betrügerischen Ersinvima z Netzes/als welches denen Weibern m del dem einem gewissen Fnnde dienen solle / . solcher sie abzuhalten / daß sie ob diesen von . gen der Freyheit/ so sie bißhero in VerbrmM ihrer Liebe gehabt/ einen grossen Grenl nno^ „ scheu trugen / nnd Vuic-ino dermassen wurden/welcher denen Männer«/ihre sbe'-^r nnzuhalten/ dieses Wercke erfunden/ welw^^ gegenwärtig an seiner Venere» erwiesen / sie ihne Härten zerreissen mögen. „..M- r, Die Götter aber derweilen / in dem M s che zerloffeu/ begaben sich cmer' auf eine/ o" dere ans die andere Seiten deß DethleM?/ „ wo diese beyde Liebende lagen/ mit einer f Freyheit / bald in berühren der schönen >, s rcn, schönen Liebe / bald in nachforscht" -Wsg r so kunstreiche Wercke / daß sie sich darob , ersattiqcn knnten/ und so gar nichts «bc , gen / was an ihrer Schönheit zusehen/ j nicht das geringste hatte / so nicht in j derung zu belangen wäre/ sich stellende/, siichen/ ob dieselben Stricke welche von, Augen verborgen/auch greifflich waren /, durch nur berühren können/ selbige sciM^ < Schenckelein/ welche von einem beseelten I i i - > « i k k / l s t i« e i» 7 < I' -k V ulc«ni N e bes-GiMi. rvl gefallen liesse / nach d m er sein Weib nicht k>ncs allein / vertragen könte/ er es den Gcfal- >«i aller anffetzre. Dcrowegen viel der ver- Mutcsten Freunden Kt^rris. als ivelche ihme 'vlches wol vergönnet / tratten oder thaten sich ^ihine / und sagten ihme leiß,n die Ohren: ?v> bekomme dirs / nun» Bruder' daß du dich '? lusch gehalten/ O wie eine glückseelrge Garn Uuddiese/ m welchen du gefangen / denPa- 'Mise genössest / und wie gern wolle ich m,t d>c Milchen / spräche wieder ein anderer / mit mei- ?,^rcyheir/zuuberkommeii mögen / vieles» 7 Vande»/ und drucke ( noch andere) ;>> sich ."lche Liebe Umbsghunqen/ welche du genussest/ vereinige deinen Leibe selbigen Apffelrun« N Liebes-Berqelein/in welchen ^mo> seinen "under - Sitze gebildet/ und lasse keine Gele- vrnheitvvrbey gehen/ jubekussen jenes Müu- dekm/ ' 64 H. F r antz Freyh. von Wu tzeusiein^^ delcin/ welches allein der Ursprung ist aller lüsten. Andere aber / die auch nicht wch" mit der schönen Venus vertrculich / als osw, , waren / chatm sich zu ihr mit einer gar m Stimme/ und sagten : daß sie ihrs vergom' y „ sic ihrer Liebe mit Msrce» genüffen ,ch j sie sich keines Wegs betrubcn/oder einiges ju beförchren (dann sie sahen / daß sie gar ch ; nmkhig wäre:) weilen sie recht gethau/, K l , sich mit eincni andern behebet; angelehe" , alihier mehr zu ihren Diensten / als ;u w"- j ders vorhanden: und was noch mehrm K ; wird dem Vulcsno diese Schande / die er /s hierdurch anzuthun vermeint/ vielmehr »Eh» j ncr Bcschiliipffung/ als einer Lobung oder re dienen. ' Aber sie/ welchen sonder einiger GehM^p I allein qautz entbiöset( zum Schiinpjs inch^L- - te ausgesetzet läge/wäre keiner GetrostiM^ , hiq / angesehen/ ihr diese Schande /von's , dieser Thar gar zu sehr zu Hertzrn gienge / ! ihren Geiire also bedrängte / daß sie/ so g'^,j,s Seele aufzugeben./ vermeinte: iiud wa's' H/ erste;» ihrerAnkimssrrvch/ wiecin Schar^-si- von wegen der Schamhafftigkeit / Farbe / das schöne Gesicht bestiege/ wieder bleich/ wie ein tvdter Leichnam/ us. die gesamte Gesellschafft durch fchicdene Entfärb. und Bewögnng dcß tes in D-nwundeeniig brachte / ob ohne Ursach/als welche es Rath genug sich nicht allein zueniblösen/alsauch VnIcaniLitbes'GmU i6f inču/ der Gestalt nicht an einem Orte / sonder» ' «llenthalbeli besichtiget zu werden. Dann die allzufreye ansgelaffenheit der Göt« > ter/welche mit allerhand unzüchtigen Berühr- Angri, der Gliedmasten dieser Schonen sich er« Meten / wurde ihr also vcrdrüßlich / daß sie >h< ter allbercit so satt/ und urdru sig wurde / daß ! nc sie'/ wcrß nicht / wo gewünschct hatte: Und dieser Ursachen Halber / vor Schamhasttigkcit/ witerdeß^arrcn Leibe/ verbergen müste/wel» wer in ihnic diese Vereinigung/ derselbenBrün- ! nen vergehen empfände/welche damalen nicht ! konten angefcuert werden; doch das erste / so sie verbarqe/war ihr ungefärbtes Angesicht/als der ^uige Theile/ welcher die Empfindung am er- ocn suhlet / und Gelegenheit dem Gemüthe zur >"tiundnngmitthcllet/daraus man den Wil- skn/ oder Unwillen abnehmen kan / und sic Härte "w bemüht/ das völlige Werck zu bedecken oder verbergen/ wenn sie solches gckönnet hätte/ aber "'M mögendi"/vermeinte sie/wen« sie nur ihr Antlitz verberge/als wäre csschon genug / daß m au den andern Theilen des Leibes / nicht ge- >/en werde wie die Hüner/wenn sie den Geyer D^mn /ihren Kopste allein ctwan in ein Loch- d.^ 'rlufflleinzuverstecken lausten/ und »mb y? "ib nicht fragen/ er möge gesehen werden/ n,^ "icht/ weilen sie vermeinen / daß er auch ibr. ^/khen werde/ also auch sie / wennfie nur rnä? verbärge / als gedachte sie ihr / es E das andere gesehen werden/ oder nicht. Liebhaber hingegen über / erfrencte sich viel- i6ä H . FrantzFrcyh. vonWutz enstein/^ vielmehr der Glücksceiigkeit / in welcher er stty beneidet zusenn verführte / und gefiele in"', nicht ein wenig/ in derselben Gestalt bewacht ju werden / für welcher die Götter gern ihre' gene Pferd/und Wagen / vielleicht nen Sitze sogargegcben hätten / undkeinc». Vere Hefftigkeitempfände /als das Hertzem"' seiner Liebsten zuvcrnehmen/ welches er tragen säheund gesetzt/daß / wann>h"s" Farben odcrVeranderunge deß Gesiebtes mengen / geschähe solches ans einer Gemum , Dewägiing / so er von wegen seiner Liebste" xfienge/nmb dieselbe sein Leyd mehr erM" jnyeben/ als solches zu verhalten: dann ei"" j, nes Hertz / wwd nw oder selten beleget nut" . gcr Schamhafftigkeit/ es wäre berühret/„r wolle / und fraget weniger / daß man voii"' nrtheile/ wenn es einmal in der Thal bctr"'^ wird: angesehen/ ihme hernach dasLobemch.^ Schanden gleich gilt/ weilen solches Ge¬ messenheit in ihnie wnrcket/dahero wie w" At lig ist die jenigc Fran/welche bctretten W ' ig- schämet ihren Mbes - Fahler der Gest''" F -raffet ;u sehen / ob sie sich schon nut ch"" Sevlhverbergenmus. , Und also sc weniger er sich stelletc r>u'eu', jcmchr cntbranteinsich Vuicaimr, deni"" seinem frischen Mnthc zu sehen verharicm^/ wmn er dieser seiner Gtsiängmiß "'^t "w. lind gedachte ihme / daß dresi' sinne zu gering wider den jenigc» wäre/ nes Erachtetes was anders verdienetM" der ihne also erbikrett. kV k'' ich III< lkt ek- sci» M' cr- iiit kk- ,s- D k» cs „e c» !kt rt' rk- ,k- !tl -/ > — Vulom L ir bts.Ga m._ »67 .Und d kis so ihme sein Gcmüthe am meiste» s.^angic / wäre Vcacren neben sich leiden zu M/ welche jhnc gleichsam seiner angemasten ^«knMeir bestraffete/ daß er sic der Gestalt st schinden vor jedermamüglich gemacht/ ge- ^tnjhnlc diese Znsammenkunfft/vielmehr zu , Schande dienete/ als was anders entheb¬ en, das Gelächter / so sie damalen nntcr- ," ,"dw verbrachten/ wäre vielmehr ein gewisse st umichx Entzündung/ dcß Geliebten / welche ""terdieser Verunehrung genossen/ obwo- »l>e deffrii schuldig / waren sie doch nicht we- "M beneidet / als bemitleidiqct / nndhinge- 'ikn er verachtet und verschmähet. fileta 8ärurnus als ein Gott desi Alters/ und ^"krer allerandner Götter / gleichre / daß ex scharpssen Gesichte diese Liebes - Em, Mungen verdamnien/ oder verwerssen weite/ , wes gemeiniglich rin gewisser Gebrauch d er 1 ist/der Tugend ihr vergangenes nicht z». ^rgsnnen/ oder gestatten / weilen sie zu dcrgln- aent ""/"big / sich allbereit mit der Unvermö. V-Mt betragen müssen / nnd vielmchr neidig / ^'vvn andern sehen / umb daß sie svl- l^ibsten nickt tbun / oder verbringen mo- dann cm hohes Alter / welches schon von j-Eeichen Lhaicn besrenrr / wird allezeit das l n,w?^dasscn/ so es silbsten nicht thnn kan/ ^Aciut allein/ daß ein kaaler Kopff / oder ,„?str Ban cm rechtmässiger Richter der Na, / in welchen die wahre Eigenschafft al- könne beuitheilet werden / was da »va ,6z H. Frantz Frey h. vonWützenKia/^rs vondenselben vor rechtbefun^enwird; he n/ sie sich nicht enndern / daß eben st Entblössung oder Weisseihr Bart und -'D' al» die Jahr eine rauhe Winrers-M bÄ"» welche sie einer Befreyung erindcrt. Und dieses seyu eine Zeichen / vielmehr sD Verachtung / als Belebung / seitema»»M Merthnmb / ob es schon ein allgemeines^ st»/ist allezeit abscheulich gewesen / gleichsam mit Gewalt eiiigedrnngen /»>» ^ darumbeu/ als die Jugend mehr aeacmchch^ es derselben nachgeht/ und ihre A'sth»»^jt ersetzet/oder vielmehr bestraffct/ nicht eine der andern vor oder nach gewesen/ss» len eines dem andern folgen muß / sondtst,, len es dieJugend führet/ oder weiset / d»' schon das jcnige / so vor nicht jung gleich ge wcrden kau / folget darnmben nicht / dar / schehenmuß: angcfehen / viel junges jlirbt/uud verdirbt/ das nicht alt wird' amben mau aber derJugend das Altes geschicht solches allein / weilen man h»' ein Erbarkeit erzwingen will. ,, .ssM Dieser Gelt nun/ als ein Gott / ww/D e'l deß Alterkhums / weicher in seiner die Glückseeligkeiten eingesetzet/ u»r r^W' allgemach abnehmend / seinen Wille» s let/ vielnieyr begierig einer ruhige» sstt wurde also ergrimmet/ daß er nicht am M eigene Kinder / die er frässe / ssmdernw.D Vatter/ den egumbs Leben brachte/ m / rete / allein von wegen der ErbilkertE _ulcan! Nebes-Garn. _1^9 ihrem Thun hatte/als ingedcnck Idwu. Glückseeltgkeiten/welcher er k 2!"^ Derowegen dann alles / was er zn sei- ^.L'Un ein Gesatz gebracht/verwarffe ers in . Meder/ und nähme es vor eine bc- ^hvrheit an / welches hernach was >ia^"ches verursachte / daß er anch allerley !>aen" -"e Sachen begiengc/als ers an dem je- ^/i„E"Mng/ so in Oj-cn.sem Zbcibe verlw- kch,,,!?U'sm/ welche er ohne einiger anderer »red -e """ wegen eines besonder» Grimmes kg vermessenen Funde/ seiner einfaltt- igh ,^witdenTvdte gcrechet / dahero cr lichs., s^^cniger unter andern/dieser beider Mnl ü^den Verbrechen bestraffte / seinen aeÄ" Schlüsse/ auf seine begangene Tha- M/^/went. Sagend/wann man mit allen flmit seinen eigene Söhnen und Vat- Rchx ^M/verfahren solte/ wurde man keine finden / oder vor Gericht 5)lch« /"' Klagen bringen / als solches jetzt qc- ^11/der Jugend ein ander Gebiß einle- ^tet /N"'lUverhaltcn/ welche so gar nicht 'chc,!,,./"ö sic Zeit in den übelsten Gcwon- ! ""llicb/ - "^^"'daun die Straffist gar zu Scheern» daß man eine besondere / vor A'd dA"' ' angesehen / alles so geschieht / n^eÄ ""tKworffen/ und verzogen durch ^M?dNlng deß raubenden Glückes / äusser "An» Welche man kanffet durch die Vew 8reyheit. mit der jenigen Pflicht/ moern / als dem Tod unterthanig ;u- H scyn/ kl Ki,! »Hk PK hq iic! ich. 170 H. Frantz Frcyh . v on Wätze nstei»/^, seyn/ und man solle nochniit den Mannern M' so und der Gestalt unrbgchcn z »lassen/ oaßl' sie vernnehrn sollen? hiemit schwiege er ern w mg/ aber erwandke sich zum ./ugiccr / und wd' ferner/nein fürwahr/ sie seyn vielmehr straffen / als znerlasscn / damit sich ob sE andere spiegeln können. Mit dergleichen/ und noch andern HM' oder Bcnbringungen / bestraffete er diele» qangaie Laster / schliessend/ daß man sse Niger Straff ohne Scheu belegen solle/»noch les das jenige anthun lassen / so einefolche" » verdienet / welche / weilen sie verstollcner geschehen/ »mb so viel desto straffwnrdigek- Vuicanlis. NN» Götz! daß es ergehe/ Gehau dn es sechste» begehrest / dann du unter«, ! Göttern keinen bessern Richter finden koMch,, als eben den 5-kui »um. dir dein zuqefugte» recht zubestraffenc seirenialen er gewiß de» spruchgerhan/denduselbsten wurdest Mo haben/wann du dessen Urtheilsprecher sen wärest/darumbengantz eingenommen^ diesem Urtheil / mcrckere er gar fleissm / ,1^ Sh» Maul au fspn -eiid/ wie cm Esel oder Ach inhören / was die andern Gvtttr bE» > Snff wurden/ als aber hierauf keiner anlwv wolle / bate erinnständig / mehrgeo«M st » GottL-'lurnum, solchen Schlüsse wnuch^ zu tbun/oderznvolkziehen;dann einmar/'^/ chend/wäre es recht und billigniaffig/ uap ches Laster nicht allein bestraffet / als auw ^ii ürh c. ihm/ als einenlAiters halber dem _ Vuicsni kic bes- Gam. _171 ausgesprochen werde. Welcher ihmc aber s^Mwortete/ mein Sehn/ dir Gerechtigkeit mir der Zeit keine» andern Lohne em- Mgcn / als die blosse Einwilligung / solche/ es mir zustunde/ wcrcksteliiq jnniachen/ daß ich solches gethan/ gcschicht nicht/daß ick wolle / oder thun könne: angesehen/ M iesen Gewalt nicht habe / sondern an den ii-Aen juhinterbringcn / der cs thun kan / und ich^'acht hat/dann ix'rsicherend dich/wann meiner Zunge/ die mir allhicr vergöu- h^^d jugebranchen/ die Macht in Händen !^olte >ch anderst/ mitThaten reden/ und Kai! das jenigc/ so ich sage nm Worten / Mw?der Thar erweisen / was ich allhier Dorren bestraffc / undmiisten alle Dinge is,g-Masset/ als gcnrtheiket werden: dieses Aahreinc Eigenschafft / und ein gewvhn- tz^smivcnden/aller derjenigen / die keinen ^)c» haben/ oder solchen einen andern wei- 8;"/gleich wie er/die solchen entwcders ans Kl!»,/, °dcr Macht rerlinErn/ ihrer Nachkömm- M/ ?^ken juverachtcn / welche gemeint« ka»/'u^/ so da gesthehen pflegt / zuvcrwerf- i ;nn?,r vernichten pflegen / so sie selbsten nicht Ij 'c, / daher» dann er an den Gott /npi- ! ersolches ihnie anzeigen wollend / daß 1 allein zu dieser Dillichkeit verhclffen « Gott nun hattebißhergautz still ge« < Iira,M/und seine Empfindungen/die er bey j> ^wstensühlete/noch nicht entdecket/ als ei« Hy Gott r-- H. Frantz Frevh. v on Wützen steinN^- Gon/ welchem die Achthabung seinerHochhN nmb seine Göttliche Person besser znerl-am», in etwas mchrers gebühretc / und die EM! schafft einiger Neigung / durch die Genuin), Bewegungen seiner Ernsthafftigkcit zucrzeB' ! nicht entschlossen hätte / vermeinte cr/ dM g Gedanckeil/ welche diese beyde in geheim zu Hs. tcn verlangten/ soltenmitder Freiheit.NN beyder Leiber wieder in die vorige Stcllc/dn> die Ziisamnieilfüqnng ersetzet werden/ dann N da weiß / wie einäugig / dergleichen Grbu' segn/ wird leichtlieh erachten können / wa« eine innerliche Empfindung/solche GewcnN verursache/jumalen/ weilen er sclbffen/ vo» N gen der gleichenLhatcnzum öfftcrn allrAnv' Weiß angenommen / und sich in allerhand >/ sialten verwandlet / allein seinen Lüste zubnnN gäbe cr vielmehr ans allen seinen Gebenden N vc-rspühren/ daß seine Neigungen / andem N dcß 5.ir,irni gegründet wären / angesehen/ec >/ zu einiger Vcstraffuug nicht entschlüssln'"Nz weilen cr sic nicht schuldig befände / und d derBctrachtnnq derSchönheitVcncie^ d» ! ohne daß er das geringste Wort siirbrachNNg' ehe ob schon gaiitz nackctnnd bloß / g>",s,,hk ein Nordstern / kesse» Krafft man nicht nihmct/ eher / als cr gesehen / in seines gung/alle/die ihnc anschauen/vcrblcndtt/.^ / der Wege / in welchen die Augen llNg>s"N^ wäre vielmehr/ von der Schneeweisse N.N schönen Leibes /als der äun» von Milch ", yet wcisscker Strasse beschvnet/in welche so Vulcani Lie bes-Garn. _ 17z ^pircr hätte können verführet werden/ und ich Mbc sicherlich / daß er seine allgemeine Be- ,"^schung gegeben/ der einlstge Urheber / dieser mien Bewegung zuseyn/ welche weit siarckrr Me/ als die Empyrische Gänge / und >o gar ü'iugen »rinderte/ die ihrer grosser waren. Endlichen bezwungen von vMc.im state» ^svlgungen / welcher immer hey der Mei- Mgs-lunichlwbe/das gegebene Urtheil/ be- ^Sler massen auszusprechcn/ befragte chne>pi ./'daßer ihmedoch sagen wolte/warumben was Gestalten dieser Liebes- Fahler / wel- sswndcr einigen Zwange geschehen / znbe- ß^lfen wäre/ welcher rhme hinwieder so viel zur Mnwrt gäbe / daß er zwar darwieder nicht s^ben tönte/weilen es seine Majestät also be- Me/daß solches nicht dem also wärcmber wei- w 8srn,nus es also erachtet und geunhcilet/ M bat» er seine Göttliche Majestät gehorsam - A»/ ihme solches zuvcrzeihen/ nmb diesen! r-^spruche auch bcvznfallen: Aber /up, per "chi keinen sonderlichen Lüste / oder Ernst ;u- ^wachen hatte/nmb hierdurch sein eigenes wanden nicht zuverrathen / stellcte si6) / des- ,,. !"chr viel anznnchmen/ oder vielmehr dar- ^wiusragen/ angesehen / er über dasjenige ü 'dk urlhcilett wolte / welches er vor ihne sclb- tzM.Miinschet hätte: dann er vermeinte / daß . le Liebes-Bezwingungen / gleich wie die sei- vlÜ>V wol entschuldlich wären / und ersuche be>, ersilichcn selbst»» zuberuhren/ nicht lassen dorffce / so dann dieses eines Laster- Hm HG "74 H . Frantz Frcyh. von Wntzcnsicin/ kiafften Fürsten oder Herrens EigenschE senu/ dergleichen Thatcn zu übersehen / schchen lassen / welcher sie sich sclbsten W befinden/ weilen sie in einen Sicchthum mit darnieder liegen: sagte also / Laß er dew chcn Sachen nicht urcheilcn könuen / wc le n denen Männern über ihreWcibcr l yjt und unter dergleichen Handel jnmiM'l^ lhruenicht aebnhren/ und zu dem / so M selbsten dieselbe allbereir zubestraffcn angu' und in die Garn gefangen / als könne er > > ! neu auch weiter verfahren: dann / s«E'' M ner/hatte ersolches ihmevor heimgesteu^ü dessen erinnert/ so wnrdeer ihnrc zu thuiu i gewust haben;nun aber weilen solches ju/f schehen/ und er seinen Willen vvrgekomm" wolle er auch immer fortfahren/ »ach ,»jt ieeben und zum Überfluß / so wüste er mW, eine solche That künte bestraffet wer^n,^^ Lurch Einwiklignng/so wol eines/ dcrnTheils geschehen: SchlussendaM et wann er solches nicht erleiden könne» willig die Hörner tragen/und so fort deß Gesprechs noch mehr war. ., f Darren beklagend/ sagte er darauf / nicht sehen / daß er einiger Straffe jü« re /seitemalenaus gegenwärtigem sehen / daß eine gutwillige VcrnnschE^F Lerber/ und so gar ohne den geringsten? geschehen/massen er sich auf ihneselbste" hM veruffen haberr/ umb frcy zubekenm'N/ ^,n- chem nicht also / welchem nach dein el Vnlczn i ki cbes-Garn. 1 Vt einer Ehrerbtttlmgbciahet/ er sich jli dem ^>csno wandte / und saqte/was wilr du dann Ar haben / daß ich nm ihnen khue / weilen sic Nee sechsten gestehen; Aber > ulcsnu«, dein, M er gesehcn/daß das Urkheil sich auf ihre seu i^"?cre/ sprangeaufund sagte / cs möge ein s°?_bey ihn,e sclbsten urthestcn/wie er wolle/ ich mir solches doch nicht ausrcdcn / "ey benehmen/ daß sie nicht der alle» grossen u Ne/jo man erdenckcn kan / würdig scye»: k,/ als er solches ansgeredct/ begunke er im )^Mache hin und her julanffen / und den Kopff MUclen / als wann er unsinnig wäre/ mir lick 'N"" grösien Gefallen/daß er ihnc cnd- wder Hnad ergriffe / und das Unheil, unesem Schluffe endigte / «mb sich nicht ausjuhaltcn/ >.kL>rcn und Vcucrn wot» "Isy und ledig gesprochen haben. c.^nndet dann der Gestalt die Klag der Ae- ,Mn/welche mit deß Schmiedm seiner Un» recht führete schiede dieser Urtheilsprr- von welchem kein Wiedcmiff gienge/ge« wn> "°" allen andern Göttern / so da mit ae- / dann das allgemeine Gelachter vc- dA'lte dieses Ausspruches Eigenschafft/also/ w,;^"lc»n»s die Schande ansstehe» mäste/ äusser / seinem Weibe und ihrem Buhlen -hMan zu haben/ vermeinte / dann seine Vcr- d "pn»g knnte billicher massen dem jenigen üblichen werden / der von einem ungefehren s.Mck getroffen/ welches ihnc von der Gluck- "Mit hestürtzet / und sonderliche» in einer solchen H.AantzFceyh . vonWu tzeiisteiw^ solchen Sach / wo von der Ehre ft wird/ angesehen/ er hierdurch vielmehr tc gene Schande geoffenbahret / als vertMs/ü F oder genug gethan seiner eigenen Rache/^st,/ welche er so viel erhielte7 daß er ohne h Ehre/ und so gar dec Sicherheit seines eigu g Lebens bliebe/ und doch nichts destoweE-7, n bliebe er der Meinung / das er solches rE cl tbanhabe/ ob zwar keinem die Schum d kvnnciit/ als ihn'.e selbsten/ und Theüs dem //F k! der ihne zu dwser Racheangemahnet/und e e! alles geoffenbahret-/ welches er sonsten uE„,d 8 fahren/ und daczri noch anitzv ansbichete/' i soppete/ daßersichalsv überreden ? cheszwarnichtrechtware/ daß nach VE', - n ne dec Gestalt angefühcet / er lhrw aho l" c gelassen: .K» r Aber wie die Eigenschafft aller der l rst/ daß / wann es einem übel ergehet / w l von nichts wissen/oder hören wollen / nd«/' sich wollen seheii lassen / was erfunden/»" l ncm Schein der Gunst - Gewogenheit/w/^ neiget erzeigen / damic sie nur jemand ". > nehmen/ ob sieschon vergewüst/ daß sie da» > A l ge nicht erhalten / so sie verlangen / 1'^ solches doch dav.-nchen / daß sie bey angesehen seyn wollen Dal-eco dar" jedwede« Hocbheit / sekeneGunsten w '' Fürsten gebährer / und wwo zuiu Argwöhnisch gehalten / angesehen / es an, neu Abscheu hat / die jenige Nutzbarren heben / welche entweders mit der Eh^ > t i» s s !- s >, s » l- » c» b i« k» !- U t ! a .e » r h v e Vulcrni Licbes-GeiNi. 177 kclbsien / oder Beförderung eines andern ge- schicht / und dieses / so dasselbe verursachet / Nb Niemanden mißfällig / wann cs nach dem ^uhruc trachtct/auch so gar in denen niedrigrn- Und siehe es hätte unser Krümmling / denen Eltern vor das Hause kaum das Glcide ge- Twcn/kame au unversehens 8cpcunus,wclcher/ r>achdem erihne gegrüssel/uud Vuionus so!- Gruß wieder vergolten / als einer/ der von Hegen der Geschafften und der Weiche seines Mlegeiwn Reiches/ sich zu dieser Dersamlung em nicht einsindcn können/ oder vielmehr auf- ^chalten worden/ Vulcsnum mit diesen Wor¬ ten anredcte/wie daß er von denen'r- iconibu, hundert/daß die gesamten Gottheiten in sei- ?e Behaussung crlchrcnen / und sich eingefun- ,en/weilen er aber von wegen seiner Bereich- Mg in deroselben Gesellschasst nicht erscheinen 'e» / als wäre er nichts destoweniger denselben Kesolget/ zu vcrnchnicn die Ursach dieser Ncnig- W/und bate/ ihme zuerzehlen / was/upirrr mm denen andern Gütlern alldar gemacht. u csnu-. al? der begierigste / oder vielmehr bc- Mtestr Mensch / so da lebe» möchte / der sich .Uvrgte / diesen frommen Gott zu lang warte» Mn/umb iyme die Ursach dessen zucirtdcckeu/ Umeihue gleich bei) der Hand/ und führet/ M)cn,n mehr besagtes Gemache / welches alle nn allgemcints Spiel-Haus geworden- '"Nvo diese beyde Liebende lagcn/und/ nach dun t >hni dieselben mir Fingern gezeiger / oder gc - H'uen / zu Ncxiuno also sagte: aühier ist / H v Gstt Skl »j! eii sei P s" in Vi- lir Vi« °iv !>!< vi vv d« 'kr v «e v' 17 8 H. Frantz Freyh. von Wützen stei«/^ Gott dieprunc, die Nrsach/ welche euch/ d^ 5,ji sammenkunfftzu wissen / verlanget / «iw diesen Worten führet er ihm / umb das herunib / ihme eines und das andere um o gern dcntent/mit «cprum höchster NE derung/welcher sich an derVcn«n nichtig «mschauchcn konte: sich bald an cinem/baw E andern Orte aufhaltcnd / umb seinen K", zu büssen / das vmcano höchst wolgefiele > ,s ihme nur anschaucke / und mit einem Äuge E lcr Verwunderung betrachtete / zu hören /' ,, rr hieraus sagen wurde: aber als die Ncru^. derung an chmc ein End genommen/ und »E Besichtigung satt worden / spräche er z» - also: (vcnus aber / welche / nach dem ME Dersamlung zertrennet / und dieses SchalM, ein Ende genommen/ihrenKvpff ein wemM für gethan / umb einen Athem zu bolen/ w«» der wurde vielmehr ihn diesen Gorte gew«^ sehen / aufein neues betrübet / als weWM nicht ein wenig schämcte/ sich abermale» Um ¬ fallen znschen/ und auch wieder/ von ihm»' § nacket/und bloß betrachtet;» werden/abtt »'>> das Wiederspiel: Dann diesem Gott uE nicht also / wie den andern Göttern / dmE, des- Empfindungen lieb und angenehm / E/ nem der sich dergleichen Sachen nicht aGE und vielmehr wohnenden zwischen und Fluten / niag sein vielleicht von wegu'„/ Feuchtigkeit/ selbigen Ortes/ da er MuM oder auferzogen/ oder gar/ weilen er deME gewohnt/ so weit von andern abgesondert/»^- Wcjse aufzusetzcn/ oder fürjustellen ? c, n ge« s/^/sie derGcstalt ein nnbeseeltcs Bilde/ge¬ zogen einen lebendigen Menschen / bewö- ^w'tc/oderwasvor eincwürdigcErfindung/^ s "^Eest du durch diese deine That zuerwer^ m welcher der erste Einfluß deiner Ehren/ die Erkanntnuß deinerSchande geschehend i^ du vielleicht qcruhmet werdest: geh nein/ du h» dich weit hicrinnen / und bist einfältig / s» ^gedenckest/nls weilen du dieselbe durch Erfindung gefangen/ oder vielmehr/ war, bestrajscst du sie nicht auf eine andere Mse/ welches sie viel lieber gesehen / als daß g, de der Gestalt aufqesetzet/ sie ledcrmannigli- vj-n^skhen ? haben sie die Götter geschändet reicht/ oder ausgemacht: dcstwegen/ daß sie ilifir haben ertappen lassen/oeinfaltigerlder Hvj d« , Vaic-inl Liebcs-Gam ._ 17^ Gelegenheit hatte/ welches sonsten ki„^ ohne Verwunderung: als wie die Pest fi?5durtzelt/und solches sondasticheu bey grvs- B„^uen Höfen: Dahero dann gantz anderer tx» Midung/ verbrachte er unter dem Schat- stiNk r Bcwvgnuß/ ein anders Mißfallen/ ^^Enen Verqmigungcn / daß er sich viel- ^ksetzte / als wie andere erfreuere/ und , dem er ausführlichen von VuW.-wo die der Bewögungdeß Himmels vcrnom- luhre er fort in seiner Rede. Tw»« bernhmest du dich / du einfältiger kj.°Mdieser deiner erhalteneuGefangenschafft "° H. Frantz Fre yh . vonWütze nsiein/^ du bist / sic haben dich vielmehr nicines tcus ausgelacht/ und/ so du dir embildcsi / sic solches nicht gern gesehen / oder mit dn^- Mitleiden gehabt/ oder gar diese nacketcü stellirug ihnen einen Grausen erwecket? len d» dieselben vielmehr zu einer ErluW .,',/ Veranlasser / ihre eigene Gelüsten zuvermed' / dergli'ichen Begebenheiten oster bcystlwo und in deinem Hause Mrschemen/ als ^st ihnen zurechcn / so magst mir wol ein seyn: angesehen / du hierzu den Wege / d,r mit dergleichen Sachen öfter zubeM' und so du mir sagen wilst/so sage mir/bi»u vermeinest du mit ihnen auzufaugcn / m gefangener zu halten ? daß du sic also besiGAe und ihnen ihre Freyheit beuthmest / wh' ,^iu solches auch aus ihrem freycm Wille" gen/ und destwegeu nicht welliger misch"' c§h seyn: fürwahr ich glaube sicherlich / dM' che durch deine Kmist / welche sie nur iE einiget/ zubestraffen gedenckest / und daN» test / daß sic von ihrer Liebe ablassen / sie hingegen darzn vielmehr bewogen wu »ei» gewiß/ du fehlest/ lieber vMc-me fto eseinin.dest / zumahlen sie in einei» Stande seyn / eher ihre Fehler'zu verbw^ und unter einander' ihre Liebe zupflegE'^i,/ von abrustehen: dghero lose auf die und gebe ihnen wieder die Freyheit/ her Wohnung mvcrstöhren/ und lerne h"ch''„Hess ser/ das Ube! der Ehre durch VerschwE ^ch juheylen / .weilen die Vereinigung zE 78 k >- _ Vulc-lni Li ebes- Garn. km/ Wieher durch dje^serabföndcrnng / als susammensügung geschieben wird / und du dieses vor betrachtet / dieselben in „A'M zubestraffen / wäre deine Schande r// '0 vffenbahr geworden / und dich die Got- Ldsgelachet haben. .->)iese Werre giengen Vukano so Vie! zu ei», daß ihne seine begangene Thal nicht H'^uig zngereuen/ begunte/ und äufferst zu L. N» gicnge / daß er auch darüber so gar sm» e/ Gestalten er sich von allen Orten / be- dch)e / und souderirchen von der jeniacn da. >ihnre auf der Welt am liebsten wäre; . werv dann von Befelch deß Gott n-grur-i ibw?"oen/ cntschloge er sich die Gefangenen K-Iiu Gefallen loß zulassen: doch mit diesem i/on!ye / daß nenrlrchcn er Gort selbstcn s., ^sprechen/ oder viel beschworen solte/ ihrne "'chc allein zu verzeihen/ als auch die k?Aseines Lebens vergessen / noch zu anten/ ja jsi'Arche» bcgeberr/ und fein Freund / wie vor- /A A'rbleiben; der nichts liebers hore- dieses / nmb doch einmal loß zu werden / W," 6ar wol zuftieden/ diese Ansuchung zuver- der / ober dieses Gedinge zuhören / als ei- deme nach derFreyheitverlaigzke / wäre i>eii/ A ivieder / solches nicht allein anzugelo- h,WAsauch mit dem Hand- Streich znvcr- r/"A'l/attgesehen/aIIes dergleichen ausNvkh/ 7^Sen Erlangnng der Freyheit lhnnirch man nmb solche zubekvmmen/noch wol anders rhun barff/ dann die Empfindung so n- H.FrairtzFreyh.vonWüß enstcin^ so er voll wegen der Forcht/ gegen ihme machte ihmc gar gcscheid/ sich diesen Worten/ einig und allein zuvcrtrauen / er v-L dann solches r^-pcuno mit einem Ayd ven'^ tiget/wol wissend/ daß sein Gefangencr/ov > len er in eines Gewalt i I/ sich/ so er in die o^, heit kommet/wieder erholet/ und durch wisses innerliches Zeichen / einer sonderns mnkhs Bewögung zum Rache anmahnet / mich venneintc er/ daß seine Gegenwart/'"'^ Augen der beyden Liebenden / wenn er M scu nicht versichert/ oder wenn gleich/daß" sichert/die renige Hefftigkeit/ deß MM',, erwecken/ wurde/ welche alleGunst - EEM heit / raubet und erfrischet / waim nia» derselben erindert/ und sonderlichen/ wa'",^K was dergleichen/von einem/ der uns nM M- ist enlpfangen/wcisend also^-rcuric» den fe selbiger Banden/ und bittend/ ihme de' fallen zuerzeigen/solche an statt seiner am» sen: angesehen/ erihme solches zu rhun ns^ traueke: Und als er seine Bitte angebracpr-,'^ solches I^lercuriuszuthun / angelobet/N'^^n seinen Abschiede. Nepmnus, umbvonom^,. in reisen/ und fuhr fort/wie er gekommen/' CANUM samt dein Mercurio allein lasses- chem Vulcsaus auch bald Nachfolger, Ferchte wegen/ so er hatte/ daß nicht etw^ach Gegenwart / Klsrris Geliebde / weucn, Theils einbildetc/daß er ihme solches / geffen werde/zubrechen / veranlassen '''M «nd den geraden Wege der Werckstatt r < < l l l l Die« ^"üblich seiner Kunden Schutzes zu bcfelchcn/ Udtiß six jhne vor Farcen bewahren / oder bo- ichntzm sollen/und liesse den ^lcrcurium, dcme *r das Schörgeu-Amt der Auflössung gelassen / MNt ^lLrccinind Vcncrn gNUtz alleiNk. ^cr- u^miz cxsociiet dieser Gluckseeligkeit / sich der ^stalt begünstiget zusehen/seinem Verlangen "^kommen können / dann er hatte allezeit eine ""sonderliche Neigung gehabt / die Schönhei- e!i.v zn verehren / und Vulcsn» oft / von Miger/j« wehrender Vcrliebung Zeitung zu Merbringen/als einer/der nicht weniger all- '"kant / als auch verttanet wurde gantzwol M'iedcn/ diese Stelle zu vertreltcn/ und diesen Men zuhclsseul angesehen / er ohne das in sie b m den Tode verliebet / und mit einem Auge oiicr Verwunderung betrachtete/welches aber MGöttin/die mebrers Theils aufihrcn tzj""chtung gäbe / nichterkante/ alsder ihrs ' M wie ihr k^sr? in Gcdancken läge / sondern obenhin/ ohne sondere Erzeigung einiger ,».?u-Gewvgenheit/ ihme seine Neigungen er- v.^"e;aber nachdem er sich in betrachten ri- da,,"?o deß andern aufhielte / umb seine Ge- N°,Eoll zucrgötzen/ und gesehen / daß alles ver- tbn, einigen Versuch seiner Liebe anjetz» sxrkönnen / weilen sic noch von wegen der sri- >i?A That ihres Mannes erzürnet / warde er zmeden/ sondcr einige Antwort auf seine Rc- oaß ihme erlaubet wurde/ sic i)4 H. F r antz Freyh. vs nWütz ensicin/^ Dieser Gott min wäre mit denen 'U^„, . Gvtreru / zu dicftr Fürsicllung auch . men/ und neben ihnen / diele nackende ft welche in ihme nit eine wenigc/oder gcruM^/ mnths- Entführung verursacht/auch nach welcher er n och eher/ als sie an vcrhcyrathet/ äusserst gecrachtet/ aber als . »e vorgekoinmen gesehen / Besitze cingenvniuieu / und solche» alll"ss sich gewonnen- daß er die Person/ der er n uicht äusser acht setzte/ dieselbe vor sich ch/s^l- y tcn / fähUerc es wenig/ daß er sie ihme mC" zöge; doch aber/ weillen er eiu bescheidener^^ unib ftinanfthcii nicht nichtzuverilcuiern/ re er gar höstich / ihm ein Hertz machend / vor ihme noch was übrigs verblieben / h Verlangen genug zurhun / in deine er si gangcne Liebe erwöge/ aus ihrem H,,MS t erwählet/ in welche diese gefangen l darnach fragende / wann sie schon gobn» Hvss ' Vulcani Liebes-Garn- > 8 f oder weiß nicht/ was/ ausgestaudeumitd f'nweckgchcn / der andern Götter Eilen N'Uchete/ daß sie ihmediejenige Glückseelig- "vder Zufriedenheit verkürtzen wollen / dir r «ns ihrem blossen Anschauen empsiengc. ^s enchebete aber solchen dieser Bekummer- s v uic^nus, welcher ihne / nach dem alle die Mrn geschieden/ bey der Hand erhiel- Vorhaben fleissig einzurathen/ ^"c/sviches hiemit/ als ein guter Freund ih- wn eben lassen / in dieser schwären Verwir- "8 / in welcher ihne die Götter verlassen / zu sra, Dieser Gott/ als welcher nicht weniger e„?> "ls auch verschlagen / und rhme diese Auf- . Mltungvor die gröste Glnckseeligkeir hielte/ i^garwol zufrieden / alldar zu verbleiben/ ^lien er jhme nichts mehr / als dieses gewün- z/" erriethe stracks sein Gcdanckeu/ und blw- vhne daß er sich viel gcwehret/gar gern/ uut allerhand Getrostnngen ünrer- ' reud/ mit Vermeldung/daß er sich nemlichen '''cht betrüben solle/wecken sich ver- solches seine Tag an ihne weder zu mr¬ lo s iugedenckcn/oder vielmehr reehen/und kr 'v wäre er nicht in seiner Frcyhcit/daß ^"s rhM thiuw/ und sein Wort / als ein s-s'M von sich geqcbcn/vcrhoffe er nicht/daß er Glauben so leicht brechen werde/und d, '°,der Worten mehr waren/ nun aber weilen «>eit verhandel»/Gestalten dtcpnmus gera- h,c ^ »»d cr ihme solches versprochen/selbige v lnlassen/ als gieuge seinen ange- nommcnen Dienste zuverbringen / Vn-^-nk- 6-^isr„»u II! vertrol'^ M, Ai Ski lei, hcn lös Al V tlil Ali Ac tt A d? I- sti »I k« A s- « Liebende ihrer Erlösung zucrinncrn; vertlil dieselbe/ daß sie zn ihrer Freyheit bald E' P werden : und die Warheit zu sagen/stes^ diese Zeitung von keinem bessern / als ebc» Gott / der ihnen gleich wäre/ empfang >, weilen sie solches bald verlangten / gaben me auf seine fürgebrachtc Reden / die a fürschwatzte / nicht viel Antwort / mite"'!" weiter zufprcchen/sondern Venus, die / Fürbringen einen tieffcn Seufftzer E Ut- mittheilte seinen, Hertzen eine solche Dm .. ckung /daß er solchen in sich seibsten euE"?> / Gelobet seye ihme der Himmel / sprechv^^-, und zugleich ihren ^ncubeküffeiide/ dnk selbe einmal unsereGeliebden erhöret/ unserer erbarmet: dann wir sonder delle" Hüffe nicht erlöset worden / zu welcher S"" klcrcurius also bewöget / aufden so lieblMM «ebenen Kusse erbitterte /als weilen ihn"./, Ehrezueignete / und nicht vcrgmike/ ihnie nicht ein wenig verdrösse/ und N"'-), „er einbildete/ daß diese Reden von wegen n geschehen. Grieffe an alsdann mit Freuden sich mehr in denen Erlustigungen / schönen Leibs/zubesichtigen/ und betasten haltend/als den ausiösen der Bauden/ loß zumachen; und thäte sich immer stelle"', wann er nachsorschen oder suchen wolle/ gmtlichen Grunde dieses Werckes / welE.^ Hs/ wüvn A Arden körne/ v B Z ek st S s s k! !/ >k' -h s v»ic2n' Li e bes-Garn. _^7 es bicmit sich «uraushaltenmögen/inden Vollkommenheiten/ welche von Milch ^'i Ichiencn. Dann das sürwitzige Auge / d Mahnet von der Weisse selbigen Leibes/ re- der Hand / in bcgreisten die zarten sci>!, M^lein / welche zu weichen sich entgegen „Mallen Vorzüge der Gelüsten / daß >hme i.'/te/daß/was die Augen/ die Hände erhal- b^Wcn/ und so gar ein blinder darein stur- können/ sintemalen von selbiger Höhe/dcro ».. Machsenen Bergellein / welche diese kar- iiiUttc/ ein solche Ticffe verfiele/welche uner« i/,°"ch ware. Klars, demc dieses Gepränge fallen woltc/ und dieser so lauge Aufzug yMeit verdrösse/ wurde darüber nicht ein we- krzörnek/ oder vielmehr betrübet / daß Ki-r- Mit seiner Erlösung solang umbgwnge/ /' .Mich aufhielte/ doch aber/ als er gesehen/daß sl l'ch die Stricke auszusuchcn/ bestiesse/ war er s wolzufrieden/solches geschehen zutassen/um la» ^kunde derselben zufindcn/und nach dem er «Ä genug hin und her gesucfiet / welches er zu u„jf g«han/ wie oben gemeuet / seine Augen Hande niergötzen und gelausten / auch "Men gesehen / daß solches vielmehr eine »Meffcnhcit / als Bescheidenheit / solche län- HMzuhaltcu/ oder leiden lassen/ hiemitscin h wieder in ei« Leben znbringcn / welches er ?'w verlohren hatte / seiner Vcncr«» sich / von geleisteten Dienstes wegen sicherer vvrzn- zerbräche er das Netze / oder Garn/ und »'we hiemit bepdm d»e Freyheit mit Klarr-a . und i88 HKrantzFreyh.vonWühe nsi5L<^ «Nd Vencren höchsten Vergnügen nach dem sie sich gegen ihrem Erlösers »>ciZ, gar schlecht oder wenig/ sondern vielW^^s» cheuhbebancket/ gleich von einander / d» nackend/ in ihr Gemache/ und derandeu -Wch nenKleidern/ umb sich anzulegen / lnW.^c/ schieden / ^crc^inum aber dar allein lab welcher sich derweilen in demNetze k!aE'.^ bc» riisammenraffen aufhaltend bliebe/und!, - s« Bjy weiß nicht / ob von wegen deß K»nstE.»cs/ derGedachtuuß halber desselbigen Sw " kg„ so es in sich beschlösse/ auftuhebc n. s">g- Also wurden unsere Liebende der ^h> erlöset / und zu dero vorigen ^reyb^ .^i^ gebracht / nach dein sie ihre Schuld gebusset/ uild als dieVcnusinihrG^^ kommen/umb asidvrten von wegen der M standcnen Mühewaltung / auszuruhenl Ny ihr abzuwarten/wurde sie über vul^nu ,^ massen erzoruet/ daß sie ihme / wann er len vor sie gekommen / hatte zerrissen / die Enipfindunqen ihrer Hefftigkeit Ücl welche sie also bedrängten/ und die E""' der Schande verdoppelte!! daß sie /n'N «si hen inögen: dann so oft sie sich erwueu bi, daß sie in dieser ihrer Gefangnuß/si"^, i»e>' R ausgesianden/ und so viel Auseher üE ehe der Mann ihrzn Schande und .E !° hm beruffen/ so oft cmpficnge sie eine den in ihrem Hertzen und fablete wen'"^ ,, xci^ uicht dahin liesse / ihme das Messer, ..^hcN' kl tustossm / und an ihme dir Schande,» sÄ «ff- Vu!can,§ ie bes-Garn. rz- K sie solchcs gcwiß gethan /wann sie Kas ?wsten nicht verschonet/ und sich erinnert ^2>§ ihr solcheszn thun vcrspro, V ^^'ien dieses alles biß zu seiner 8cit ,rct bh^^wen / und kl»rrcn von ihr cingestellet >dc/ wurde diese Hefftigkeit thcils gemii- >1^ ^n, ?"^ch dem geschieden / welchen cl>^ k» , WNU !^cr(.uricr>, der Key Dürren geblik- /S- gelassen / nmb vor den geleistete» cs/ ^bei?) mehrere Hefftiqkeit zuempsangcn: ' Km», empfangend / als die wenige Danck- „B / sv in auflösnng der Netze eräugen / Sö gar übel zufrieden / sich so schlecht be- i bh-n imehen/als einer / der wol ein mehrers cht tcn«,""/und sich eines bessern versehen / ge- -/o derhalben / daß er- sich zn dieser K »ün I^'m'ng gebrauchen lassen/oder wenigst dcr' "deecGepränge sic so geschwind aus dem us' welches er zwar wol hätte unter- ,iii! «i,' w«»cn: aber ^a>-s, welcher nach seniem "n / ' bkn/^^w gröffers Ubelsühlete/ als die em- nnl Schande seiner Schönen / welche sie i,c- erlitten / fiengerrerst von selbiger ,rit Kc eigenes Elend zu enipsinden / und iti^wande zu fühlen / sintenialen er anderst »cb d?,Ä^meini c/ als daß er auf hinfuro/ von sei- hi» „chvncn verlassen / und wie sie ihme vvr- F kj^'wiqct: anitzo hinwieder Haffen / und vcr- E werde/ weilen er noch gedachte / daß sie L ter?'thcils Urffach hatte. Iawvl! mcin lic- «>! , daß sie solches nicht ein wenig em- ^nbcn/ und sich darüber betrübet / westen du des- >1» M «H N, kN ^ri k' ?el «tq »°k 19s H. Frantz Frcyh. von Wütze nstcftt/^ dessen / Gestalten du sclbsten gesteh^ Schuld tragest: aber demnach diese SK' zugleich dich betroffen / oder augangen / eben dasjenige/ so sie ausstehen müssen/' sie solches / umb dich zu einem Gespane zu haben/nicht so viel achten/ noch emEM als wann sie allein wäre gewesen; doch w ge erihme es aus dein Sinne / und wurde der gantz anderer Gedancken/ ob schon ve''^ Hcfftigkeit seines Hertzenleyds gedrungen/ chcs ihne anfachte/ durch de» verspE Rache/ sich bcy ihr wieder cinzubrmgen - so dann / nach dem er der Gefanguuß em>'> worden/ wieder gen Himmel/ und liesse rien, der sich derweilen in zusammen legen Netze anfhielte/ allein / welcher sich Zwm « nicht lang saumete / weilen er in diesem me die Venus nicht besuchen dvrsste/ dem gleich folgte. Vulcsnur. nach dem er in seiner ein zimliche Zeit mit seinen eigenen Ged«'' gerungen / oder den Krieg gefuhrct / "« ,!>/ elenden Stande / in dem er wäre / bctrE sehend all sein Thun/ und Lassen vergeben»/ »/ darzu dieSache vor ihneso übel ausgesch'«AF wurde er gantz verzweister/und verwirret /' begreiffent/wie er sich aus diesem wickeln solte/ und / da rr^ancn lang» samt seinen Gesellen gewartet / welchen meinte / daß er ihne suchen werde: nmr manden sehend / befähle er ihnen/ wieder^ Arbeit forkzusetzeiu er aber begabefich ' hji< 192 H.FrantzFreyh.vonWützenM. thigsievorjutrageu/ md mit dem obm Bedinge/ als nemlichen dergrösten Gco'h/M der Demuth darzustellen / mit einer , M Ernsihafftigkeit / daß eresihmebaldu « Wonnen hielte / und der gantzlichen lebte / selbige entweders durch eine oder a Weise zubezwingen. «„sgldr"' Aber es betrogen ihne diese seine bsv" gen/ welche nur allzuwahr / ihme sein A" ^e Zusagen: angesehen / an dein Weiber - Ä man sv vicl errathen / als viel man Ub" .W lM gen kan; dann als Venu-aufgesiangen/v'' der vergangenen Schmache erinnert / Vu!cainReue versichert/sassetesirrin-^V^M A re Rache wider den Mann znverstärcrrn^stMa denselben an ihme zubestetten : angs>,,0 ,lr-' W dann erhitzet /von denen Lebens- Ge- n ' Unwillens / selbigen den Triebe M de sie nicht zuwider / ihne vor sich ersA^E lassen/und dessenAnkunfft in ihreni welches der Galgen z useyn hatte / anl er das Verbrechen buffen solle / , dch L imd da ihme Lnnrc znm hineingE Thor eröffnet / frelleke er sich ihrs / X sonder Anschauen biß zu ihr kommen oc gantzzittercnd/und sich zu ihr» M mit denen allerschnlichsten Bitt - AlU"' Entschuldigungen / die sein verwirrte» sch "p- the damalen beybriugen konte/ nE' Ts chesvon wegen dcß Verdrusscs/so" a» / e Gesichtevermercktc / thate/ und nicht "'T ne» üblen Ausgang besorgte: und M/ zu b ^7-—- V u^n! Liebes-Garn. m an Won vderzwe» vorgebrachr/ kklii^b^rkdn / fick sie ihnic in die Rcde / und siv!s.^ ,"iu bcydem Hals ; und schlugeoder dcrmaffen mit Fäusten / Schlüsseln sik „M>"i/w,c dcr Weibee Gebrauch lst/wann ^?. ""ct fi-yn / daß ihme das Blut beym ii>wj,('"asen und Ohren ausraune/ auch dar- lrü / ^'»en aller schlimniesten Schmachwor- ,o>e ihre Sinne damalen ihreinzugeben Schelmen/Dieben / und dcrglei- d?/ tz '7">achckc/daß sie endlichen so matt wur? vor Mattigkeit dcr Hande kaum ^ch i^'^uchen kunte: aber sie machte darmit Men -, ^"d/ sondern fienqc ihnc erst an mit Ivetten und stampssen / daß man cur Men> n b hätte machen können / und dcr Msg .O'nden und forn ausgieuae / ja die Hos- sa^'ch wurden / daß man sic hatt aarbcn / n 'hwevor die Sau werffcn können : Men „/^Pantoffel ergreiffende / und mit sel- Hla^n^ wis dessen Schelmen kahl - Kopff witsagen:diesesseynd deiner Eh- .'egstx Michte / und der Vergelt deiner Der- , "/>nm " dir/ du krummer Hund / crwor- «äs öndiesen Worten schlüge sie immer ^htso, ,«.-wem ungcbleutenStockfischiNnd du s^h ua hättest du noch Hertz / daß du t^la,.<;"d denen Göttern zu einem Schau- . Mi-n^het ? habe ich solches umb dich al» r^hlc«, v daß du mir mit der Schande aus- 'm du diese» Fahler wvl anderst " «untest/der dir gewiß rühmlicher/uud I mir immer du krummer Schelm ! ihm IE. »vk s ar läge / oap er Hatte emcu ^re>»- - sce . mögen / und als sie deß Schlagens/ siE hP c st'n^ sn und v,. »lii tkll Obe ü"l r ? 4 H. Fr antz Frey h. von Wützc nstckl/^ mir leidenlicher gewesen: O wie cin E E Lob hast du / durch diese deine Erfindung E M ten/ daß man dich vielmehr ansgelachr/A 0!i einen ewigen Ruhme erworben / dich A L » machen: angesehen/dudrrdeine Schande L Pl M-mehret/ulid nicht vermindert: Daher»« immer du krummer Schelm ! ihnetA, Bartergreiffende/ und solche» auseauE^ K «ud genösse deiner erworbenen Ehre/ dice/-.. wegen di eser deiner Thal erhalten hast /A rühme dich deines empfangenen Lohnes/ ,„t In eher dir hiemic zu einer Warnung seye/ W "k!/ dich zuerinncrn / daß du es ein andermal s m den lassest / und vor meinen, Angesicht mehr erscheinest / und als sie solches a»E, ,,5 kP gäbe sic ihmeuvchcincnStoß/voliwclchL^ M über dieThur-Schwöllcn/uber und nbr^/W D' die Schullckcn aufreckete/ fiele/ und hi»^ ' das Thor zumachte. m/ Also ivnrde unser armseelige Vulcan^' ,„ii ferktget/und abgewiesen/demnach er dig' »P» abgeblenek worden / welcher zu allen Schlagen und Stössen/ so seins Vc»u an verbrachte/nicht ein Wort sagte / sondE P willig und gedultig ausstlinde/ und hi.» >'tz Psi wie sieihne iiiitFüssen stieffe/alsein Sle"..Pi Block aufder Erde nmbkuglete / jam!» LP» »nd iammerlich zugericht / vor MlMA.Pi dar läge / daß er hatte einen Stein el r'^el sens so satt und matt worden / daß lü M Nicht rühren können/ stunde cr auf/ uM F okc blcl- !>tk' >1!^ ' Ü-- >di" 'd !l»s << — Vulcani Li e bes-Garn. _ 5,^ ^ischnldignngcn noch vvrzubringen: aber wie M d /?^ct worden / von ihr zur Thür hinaus/ ,«jk .'M über und über gefallen/ gestossen / knnte B nicht khliil/ londcrn als cr wieder hin- mÄ i^sSa'Men/und sich vor ihr gedemüthiget/ zu F spräche. ,s.,^ meine Göttin! ich bin derjenige / der sol- Mcht allein/ f ' mehrcrs schuldet / oder verdienet / diese vermessene Mk/ so wol begangen / als auch den Funde mn / erdacht zuhaben: zumalen / nicht weni- vermessen/ als leichtfettig / selbige Gedan- , Mgewesen / die mich zu dieser Beleidigung ."M,iaffet/euch diese Schande angethan zuha¬ uf hierauf veränderte v-rms übermalen die M / weilen sie die Schande anregen hörete/ ^'»cs nicht em ivenig fählete/ daß sic ihne nicht Mr bey den, Kragen ergriffe/und nut ihme 1?Uim!cn / als wievor /verführe: aber weilen ss Mit Bucken und Gcberden/ sie solches ans »Iler demuthigste / zu unterlassen / und ihne Uuhvren bate/ alsthatesie ihme nichts;son- ckm hörete immer weiter/ was er sagen wurde/ ,,^ein Rede also verfolgte) und ich verdiene wol ein mchrcrs/ als ich von euch empfan- W^dann ich nur vielmehr vor Verdienste als Schraffungen diese Schläge halte / welche.hr "" von euerer mildreicheu Hande / wiedcr ah- lassen / und dieses incin Herl-: also einge- chttiuieii / daß es ihme eher den Tod wünschen ^«e/ nmb sich seines Gebens zuberaubeu/als ?,ilg / dw ihr mein einljiges beben seyd/ dic ge- Ih ring, Ai Nil ex ul!s diq Ne ÄZl Ne Kl lhr die ße ?>>l Ag '»i rhe h» "ie Ae «'s Al 196 H, F ran tz Freyh . von Wutze usstein/.^ ringste Untren zubegehen/ wann cs mchk vo"'' , dern wäre beredet / oder angesühret wortH^ nnd zu deme so nehme ich den Himmel z»st> gen an / welcher anitzo über unsere HE / schimmert / und nicht mm/noch sahst« daß ich dieses nie gethan/ oder das Ne->^ schlmcdtt/ wann ich nicht darz» gleicht tz zwnngeii/ oder gcnöthiget gewesen/ und ost' als einmal darumbcn angcmahnet worde«- mit mir leider/ nur ein Anfang zu menn^ glückseeligkeit gemacht zu haben/welchew" itzo mein Elend vcrgcsellet: aus diesen beklage ich nur mc,i: Unglück/ beweine aNwHh- entrüste / mich nicht/ als allein über nuM ,,,' sten/ der ich mein Ursach gesuchet / zu E , h Verlust meiner Ehre/ und den Fahler / «Hy die Marter/ so ich lewe/zu entschuldigen euch die Warheit zu sagen/ als waar 1«) nur euer Mann bin/daß ich zu Vcrbnn dessen/ nie keinen sonderlichen Lust gehE allbereit zweymal dieselben zerriffm/und U chen/ weilen mir solches vorgegangen/HE euerer aller angenehmster Gegenwart 0 bet zu werden. „ .,..stiss Und damit ihr es wisset / aus wessen -' Lt/ tung oder Geheiß solches geschehen / w ',,,jch daß mir 80I diesen Anschlag gegeben / ssHzchc^ euerer Zusammenkunffc erinnert da "M.^lk sonsten/ wanns ohne ihne gewesen/ uE H sel' > hatte / und er mich dahin gebracht van chcsmit meinen Augen gesehen /,^ l ei«' meinem höchstenHertzenteyd/ welche /^n> 'et/ -ch uß sol' n>l Hi¬ lli- - - vu lc-m, xie v cs- Garn. 197 ! / daßuiirmcinScelcvergkhcnmöqen wölkeallhier i-rinr^n nicht venathen/wellen ' d,«, gegenwärtig/und diesen seinen Entschul- ,^^"gcn zugehvret/ und wol vergönnet/ daß er ihr nicht gehalten zuhaben / massen / wie s.,? gehöret/ er ihr versprochen) und zu dem/ lh>> mich/ durch die Menge seiner Deweiß- ^miben/ oder einrathunqcn dahin gebracht / / -üetrettung euerer Fahler zubestrassen / wcl- sonsten nicht wurde gethan Haven / und s'wtt'si gereuet/ daß ich mich also verfuhren las- tz"' Derowegen/O meine Göttin/lasset ab " ttierm Zorn / oder Grimnie / den ihr wider gefastet/ und straffet nicht mit cmer sol- Schärpsse eure Schulde / in welcher so ae> ^g die Boßheit ist/ dann wann ihr vor so groß k>i> Verbrechen haltet/ wanimb gebet ihr mir eher den Todte / den ich lieber ausstehen a?lte/als die Verbannung von euerm Himm- chen Gesichte: ich will hinfnro euer gutwilli« ^«ibeigner senn / lind nicht Ebcgemahl / wie s.? oißhero qeivesen/ und nur darumbeu zwi- oni diesemGemauer vcrbleiben/weilen solches "lerer Gottheit gcheiliget wird/h>cmit nur Gelegenheit zu haben / euch nach euer» Der- c Wen zu bedienc/welche ich durch diePeschas- Weit / euerer Bedingung allezeit thun will, ^"itenialen ich weiß/daß ihr euch werdet be< Alkiqen lassen / von denen iciiigen Vernunssts- .Mildcn / die euere Schönheit enrschuldigcir M/nmun ihr niein lwschuld recht behertzigen Jiis wer> a»1 n/! ?ci> a / >>öck!"^" Niyehorer/ und wol vergönnet/ daß er A'- Sa? wäre abgebleuet worden/ und sein hie- gii- B- lieii lliv ,-ll" ilN >ch Nid ca- iir H !k! ?Il -98 H. Fr an tz Freys). v on Wützen stein/^- werdet: angesehen/ eine Schöne/ gleich wieM sich nicht erzürnen kan / als ihre VollkoimE, hcitzuergrvffern: euch hiemitversicherend/ v'E allwv ihr mit euerer Gegenwart seyd / kenn wiqkcit der Schmertzcn verharren kan/ nlw' dem/was noch mehr ist / so will ich mich U -, Ehegemahl oerlangnen/ ansdaß nur keinnca > theil euerer Frey-oder Schönheit geschehe mein Leben aufopffern / so ferm solches c m <, Erlusiigunqen soltc verhinderlich fallcn/" im Hause verbleiben / als wie ein unbeiecn Bilde/welches keine Fühlung / noch EmE, düng hat / auf daß ich nur vom selbigen H mcl/in welchem alle meine Wonne / und "' s enthalt / nicht ausgeschlossen werde: DE thut immer nach euerm belieben / dann nur v / euch angenehm alles außzustehen/ was intr u' zu befehlen/ gefallen wird/ angesehen/ kein 7 « brechen nicht ist / so nicht durch die Strasse setzet kanwerden/ noch einige Milde/ die d' '7 die Hitze deß Leydens/ nicht crzeitige: und A ,,, fet nicht nach der Scharpffe/ welches nieiss-l brechen verdienet / wider eine solche GE' die in der Welt alle Gnaden beschämet / ^E, ich werde mich ein Opffer euerer GottlE geben/ ob schon ich dessen nicht werth bin sie) will nicht sagen/ Ehegemahl / und die mehr haben/über euch Manne znseyn / dieser Glnekseeligkeit zu berauben / wclE ans euerm blossen Anschauen genüffe. Dieses Work Ehcgemahl erbitterte dc>n>^ ftn die Venus, welche deß so viel Wort —. Vulcsn! Liebes-Ga rn. _19- hr/ chxx Anhöreus nllbereir satt / und ihmUcht en- Mr zulasten wvltc/daß sie sieh mit einem sol- M MnVeedrttsse/vvndcr Etelje/dasic snsie/. sobarmi.eifsig ch'' K chr dai stuni e/daß er gewiß eurui jede.. hat- eril ,nvge>:t als nnleekesse sie chlckes / n>v K besrasttigle st>re Eu^chlugung ihnc lacht st» K», nicht mehr an,nehmen / als auch abzn> ftw maffen / n ud so gm von ihrem Gesichte zuver- l,ii' ,snch Aorir / welcher risi »"»bernonmien / gesiiljer oder ein wenig gcmil- ew 'tth/ anlwvüetesieilüüeanfrirstststech. > Eei lema len du dir kein UrtlM deines Ver« ich holder sechste» gemacht oder gefallet/ ler- W jch w>chku aantz nicht zuwider seyn / dasi cS ergehe / Gestalten du es sechsten begehrest / chl Abwegen packe dich iniraer fvrc aus meinem »h Michch/ dann ich mag dich nicht leiden / uvch eck lehr,, / "„d leme hiusnrv bester / die Venus zu sKien/oder wie man das ienige / so man besi- ", erhalten soll; und gl-dencke/daß solches aus n Vmuessenheit g sidehcn/ die du durch ?'ste de^e Unthar begangen ha st/ dann du wcr- M erkeimeu einmal / wie schwer diese deine 1 dir durch die Beraubung meiner Ge- sMe fallen wird / weilen du solche wider mich " können erhalten werden / als eben durch Schiede^ g-fch-k»»- nach deine,» «' baeii / oder vielmehr Aussprüche / der d» die Erkantnuß deiner Straffevera»laffest/de>«^ Sunde zu buffen/ daß du dich aus diesem H"", se / woriiinei: du einen Schauplatze gcuuE packest/»nd dich beqicbest/ wo du hin wölb'»/ und zwingest mich weiter ;« keinen, ander» schlsiffungen/ dir wiederauf die vorige zubegegncn / und gcdencke / daß dieser >E Tritt/ den du vor dieses Tbor rbun werdest/^ ein Zeichen / dich zu erinnern scyn werde/ da? du solche Straffwol verdienet/ und thue b'«/ nicht verwundern / daß sich eine Vcnw so"«' barmhertzig erzeige weilen du dich wider he grausam/ da sie dich darunibeil anstehcte / crzeu gek und mir diesen Worten/gäbe fie ih»> de« letzten Stoß / daß er sich fort scheren solle; aber er ranmelte/anfsolche» / als wann eräuge« i>, ic kr d v » d ? b r s « l > i i B l/ e/ ch er i» s s / t l VnicsniLit ' öes-Garn. 20 r Hüffen nicht stehen kunte/ odergantz kraffkloß ^tc/ daß cr über und ubrr fiele/ und also glrich ilir Erden liege bliebe.Ee wurde >hme keine wei- a^Verantwvrrmig/diese»semeUrche>l welches 'hm selbsien gesallet/iviederspreche wollen/zu» reisen/ noch einiger fernerer Bitte vonnölhen/ Memairn er der Gestalten ab,;efertigec wor- eu: daher» stellet er sich / als wann er/ von sei- Fall nicht wieder-anfstehen/oder darvon °")e,i wvlte/fürgebend/ daß er von dem Hause/ Mee erstlich seyn eigen/ und sie zugleich sein "nb wäre / nicht adwctchen : weilen er gar »x? wnste/ daß c-rs sonder Leids nicht thun kon- '.Mr als sie ihme solches zuthnn / zum offcern °chhaffct/,ind ersaufkeine Weiß thun wollen/ o^effe ch ihue mit ihren Grarirn/die dama- ?>bey ihr waren / und warffe ihn zum Thor naus / sonder /daß sie ein anders Gepränge / h'uhmc gemacht hatten. Und dieses ist für- n»hr der Lohn / den wir von tinsern Weibern ^pfangcn / wann sie sich unser nicht mehr ach¬ ten sie uns gemeiniglich zu verwerffen pfle- »>vi/ wir in ihrem Thun verhindcrlich seyn hcr , "Iso giengc cs auch niit unserm v»l»nc> hx/welchcr nach dem er genug gelitten/zugese- kanb gcwesen/aniyo ans ihrem Gefich- ^?h packen muß. Ha nu5! ihr werdet diese 'wcssenheir schwer genug empfinden muffen/ s. verstöret euere eigene Ruhe/oder Aufricden- >>nd aus der Freud / die ihr/ Vulc^n»>n k>,',?lsen zuhaben / empfindet/ machet ihr euch "oen/ e,« besonders Leyd vor euch alleine/ ,hr H v füget 2vr H. Fr antz Frcyh. vonW ützen steiut füget Vulcsnm viel böses zu/ weilen er euch dtp. Ehebruches bestraffet / aber ihr leidet nicht v>" weniger diese Schande/ nnd thuet euch au«/ mehr Schaden als ihme/ weilen er solches ach» wol vertragen kan/aber ihr nicht erleiden: da"» wann ich mich ennnere/ wie ihr aus dem H»»'' mel an ihne getrauet worden / unter eu»» Schein / euerer loß zu werden/von wegen d» Uneinigkeit / so ihr daroben verursachet / euch anitzo/ in den verliebet / und iE» Liebe wider alle Recht und Gerechtigkeit E get/und dem armen vuicsno die Horner anlw tzet/da er seine Tag keine getragen/ nochc"»/ hierzu den geringsten Anlaß gegeben/und wE ich itzt sehe/ wie ihr ihme ansgcwartet / von gen der- Bcstraffung / so er euch angcthan / »'m sich noch bescheiden erzeiget zu haben / ka" ^ nicht unterlassen / euch vou wegen dieser 6E sanikeir anzuklagen/ und der Gesangnuß ausgestandc»/ würdig und wert zu achten / »'h. das Hertzenleid/ so er in euch Mit d»"' den versperrte» ^Lasten/ mit seiner höchste'» psilidnng/ ja Angst und Nvth/ daß er bald e u über gestorben / zusehen gehabt / zubetanp ' Nun aber wieder zum wercke: alsderar»'"». sehen/ daß alles sein Bitten und Flehen/w« y was von ihr zucrlangeii / vergebens watt/ 'l er nichts zuhosscn hatte/ja der jenigen Gl»e>' . Iiqkeit / so er bißhcro genossen/ausseme^,, beraubet scyn müsse / wurde sein Gemma , der Deschwarnuß also eingenommen / »"p sich der Gestalt abmattete / und in e»m "ii-^ __Vulcani Liel»es-Gat'N. _rv; ivabnahme/ daß ercmer kune» z» sagen/ Me zum Schrecken denen Lebenden / ans der Men gekommen/ gleich sabc / und also erdvr- ^daß man ihne bald nicht mehr kante. . ^ienge alsdann / nach dem er also abgeferti- »ach seiner Werckstadt /umb seine Kunden Mluchcn/ allwo er/ da craugekvmmcn/ ein Ms jammern / und weinen verbrachte / daß sj/.o'e Cvclopcn alle vcrwundcrte/und umb ih< s,,,^^ustehen liessen / ja dessen die Ursach be- ste» / aber er/ der von denen Leids empstn- MSeii übcrhäusset / daß er kein Kräfften seine Mnsgclsler mehr zuerheben hatte/ gabesol- »icht viel antwort/sondern deutend mit M" Zeichen so viel / daß es ihme von seinem TsNbe geschehen/derowegen/ als sie solches ve>> Minen / liessen sie diesen abgebleutcn Stock» ^'gleich widerstehe» / undgicugen ihre Ar- -xst zuverbringen / und/nach dem er aus einem Mn semes heulens/in einen andern gerathen / Me er den dritten au / daß bald alle aus der NWatt liessen / nemlichen so jämmerlichen M jtmUnqlüek zu schrcyen/daß ihnejupiro a» tzi,"-^ur verhcurathet/ die ihne nit allein seiner tc/in Maubel als auch übel ausgcwartct hat- ikgda er in seinen Wehcklayen / sich der- Ge» e,^"veit zucnthcben gedachtc/siele ihme endlich yMsch er sich beym ^upiicr deßwegen beklagen/ eum schwären wvlte / umb zu bitten / daß er " Frieden zwischen ihnen machen / und sie te- M'e'dee unterthanig zuseyn/vcrschassen sol ' <>a aber solches seine Gesellen vernommen / Jvj trw/ ein gelachter / als ein Ehr oder Ruhm verm chen / und sonderlich meiner solchen / die a . eine Hm öffentlich ausgesetzet. , .go c Diese Ursachen giengcn unscrm i dermassen zu Hertzen / daß er sich entlchlE selbige aufhinsnro/ nicht allein zliverlallch auch änsserist zuhaffen / und sich aller LA ' , eben / welche ihmc die geringste WiderlM,, , seiner Liebe bey bringen konten / zucntschwA , massen er' wol Ursach hatte / ihre Gcgenwm > » meiden oder fliehen/weiien sic seiner so »bei" r gcwartet/aiigcschen er sich so wol von ihro / die ihre Lieb siegen ihnie allezeit versiellet/aw > I nen eigenen Begicrden/bcrrogen sande/ ' mit er (unrb diesen, allein vorzukommen /,l„, ' ihrer Gegenwart desto besser entäussern r z re/wurde er der gantzhchen Entschlüss"»^, i Werckstatt/incineinvdcsOrte/oderDalA,-^ ! versetzen / welcher ihne durch die Abgelegen deß Drts/dero bcyzuwohnen /befteneinm m und nach dem er solches alles bey W ss, M Wol erwogen/unb bekrachter/auch gesehen / ir l- s ir / r' j i vuican, LrebeEarn. _105 M anders Mittel verhandel!/ seiner liebe Meü alsthateer sein ausscrstes/solches a k!?^^strllig zumachcn/iunb sich dahin zube- itzji,,'^vch ehcr / als er solches znvcrbringen / znmahlen er noch immer einen Liebes- ' derihmeseinGemülhcohnvnterlaß 7>n sich hatte/gedachte er ihme / weiln sich oey ihm ein Epfcrsucht befance / ihrv sol- d,^ uri!b sie ihrer Untreu zn bcstraffen/ oder MeineReuvcran!assen)durch ein kleines diclu « 'Uernincrn / wie daß er sich von ihr M > "u scinLebcag bcgebcn/als sie auch ver- ^i'a! ^vltc / derowegen als er ihme ein Papier sch/" 'ltssen/umb seine Gedancken zuverfaffen/ AlkK "" dieselbe hiernach lautenden Jn- Z^Absagbrrcff an die Venus. sM^hone:aber nicht weniger Untreue/ oder vielmehr leichtfertige Venus, y? innige Schönheit/d re mich zu euerem h/'"ue / und euch zur Huren gemacht / viel der Ursachen veranlass tn^E'ch den Schluß genommen / euch il>^, ^ue aufzusagen/ unddeßjemgen 'Mm / wessen rhr allein Urfach seyd: ob zwar euere Boßheu an memer gewinnen können / so ist es diira d"nc/ daß die Pflrcht/wormit ihr ^rbunden/und ich euch verpflichtet/ Ivij euch 2v6 H. F rantz Freyh . vonWütze üsicin/^- euch von diesemLaster abhalcen sollens gesehen / der Himmel welcher dessen p , gegewesen/solchesselbsien vorgecract)" euch dessen zubestraffen; aber nach , mich solches allein angeht/und meines bemffet / welcher ihr mich durch em Leichtfertigkeit beraubet / als bin ich urbiettlg / euch nicht allein Raume zus^ ben / als auch die Gcnugchuung alles s Übeln / soihrmirzugefüget/ zu erlass^ Alles was ich von euch begehre/isi/ba'^ rneiner/gleich wie ich euer vergesset/ a" nicht mehr daran gedcnckek/was biM^ gewesen: Und weileir ihr wisset / daß durch diese Freundschafft AuM!^ durchstrerche/oder auslösche/allc die!. ne Liebesfünde/ so ihr rn meiner Geda^ nus eingegraben / ihr mir niewale / viel Gunstgewogenheit bezeigen wo" wordurch ich verbunden seyn mochfs^^ selben wieder zu gcdenckcn.Dann m)^ de mrch vergnüget halten/ von allen nen Güiistcn / wann ich erfahre / solches vergessen/ gleich wie ich meiner Gedachmus verbannet / m keinen Underschred halten/ also das^^ iß ist ch ist r- IV ci' k/ ist iß i-' eß iv e» cl) 'S o- t- _Vaicam^ie ves-GMI. _ra? ^inUrsach Habe/ nnch weder zubenihmen zubeklagen/ und mich gcduntt er/ daß ^ttl nlcht weniger eivcrige: alsunnüi;« ?cllchde/dwich dir närrischer weise ge- / oder so vici Gedancken/ welct-e ich gelbsten bestollcn/unib ste »ir zugebcn/ und würdigseyn/daß ihr mir dessen ?^wenigisteinen Vergeß bewilliget/ "b alles deß chuens/ solch Key euch ge> li^" beraubet / ia umb emcn andern t^bschce/an welchem ihr euer Grausam, 't bGr verübcn/und euere Leichtfertig- ." berbrmgen mögetz Dahcro gehabet M woll/ ungetreue Venus, und lebet . .^nüget / gleich wie ich zu fneden leben "^daß jch euer loß worden. Vulcanus. mit diesen Worten schlusse er diesen sf "u^nickt vermögend/ solchen weiter nachzu- t seine Augen von wegen der sein e'Hkeit/dicscä AbsagcnS/ ergossen / welche He ^ertz dermassen besinge/ daß er schier mein mMwcht verfiele / und dar also stehen bliebe / »tti ^cin rntseelkesBilde/ aber weilen er sei- tc« > ^^'^ '-anqelvbct/ welche st,me seine Eh- eracht zunehmender Gestalt zugeredet/ daß Ae I,?"s ^'ine weiß aunemen solte/schluge er ih- mue dieseLiebesEnipfindmigeaus demCmc/ und k 1 L -08 H.F rantzFrenh. von Wüß ensttin/^ v und bliebe bei) seiner ersten Entschließung ich vermeine / wami nur Vn-.u-. wieder gcw hatte / v wie gern hätt cr mubgewcndrt. r umbgcsattclr: )und dieses Gelübde ge'be>«? / daß er ihr nur zu Gnaden harre kommen re" ) weilen er dieselbe zuverlaffen/mehr ans andr' als eigenen Triebe gezwu ngen wäre. Venus als sic den Brief gelesen und gesi'^ / wasniassen ihr seine Frculldscpaa^ nicht allein anfsage/als auch ihreLiebe m'M und von ihr den Abschied uehme/warc ihr a ,. verdrüßlich das Urlaub nehnien/vder angesehen / sic solches gern gesehen / b ihre Liebe verachten / odervcrwcrssen : sie wol wüste / wie hoch er solche jederzeit ten/ wurde darüber also ergrimmet / tg, rcrt / daß sie den Bnefin tausend StuE sc / und vor Schwache schier in eine Krag' siele/und den Überbringer dessen/ wau g g' tet / übel belohnet harre / ja nichts E«, sie nicht überihne in die Wcrckstatt l'E'-^ch sie ihne antresscn können/ihnc aufdas ste auszuwarccn : Aber als sie venwnlM"^ baß er sich mit allen den sciniqen darg macht/ und seine Wcrckstatt leer gelalstg seine Kunden nut genommen / umb eme''' .vst wertig aufznrichteu / auf daß er seine An der verbringen köme/als wurde solches „sie dessen Schiede hinterzogen : Und rags, sich eine Zeitlang / umb in der grostcn g»' Acs » jiilcbcn/iiineugebalien/vnlcsnuni zu lt ec !l/ l/ !/ r/ e/ 's st st e» ist ist O st st e< § r- st st st it F )< _Vuicam Liebes-Garn. _rvy klije Schande vergessen wurde / welche jedcr- '»«iniigliche» kündbar wäre/sie ihres Standes bl ersetzen / gcriethe sie hernach in solche Lcicht- stttigkeit/ daß nicht auszusprechen / dann sie Mde endlich nicht allein zu wellen stlc> ciu iu»>/ skrihrv so sehr »ach gesetzct/ als auch dem schv- M erejon>gn welchen sie sich verliebete/wor von stUiach die Eyfersuchr entstünde / svn- auch so gar einem jedwedem der sie belir- Micbesgarn. VicrdtcrThell. Rach der Veaw wider den5ol. hatte Venus noch mcht/aus ihrer GedächtnnS die Erinnerung der . ' Schande/ ausgetilget / welche ihr zu ei- sA Denckzeichen ihrer Leichtfertigkeit diene» / fiele ihr ein/da sie sich ermncrte / was kstlen 8->i die Ursach gewesen / und so viel ver- "ilfftt / daß Vuicsnus, welcher / wann er von ihmr -iv H. FrantzFmch .vo nWiitz rastrnl/^ ihme nicht angeführet worden / solchesvon seli sten mch: gethan/ oder begangen / siw'' h,, Lhat unterfangen / daher» ihne nnn m«)' gestraffter ;u lassen / sie sich entschlösse/ s»' dcrsihr Leben zulasten / oder sich an ihn" chen/ und mit einer solchen Argl'stigkei-w tergehen/daß er seine Lebetag an sie g^ch solce/ und gleich dcß sits-pdi Pem: stv» ', !g,e welcher auch in denen grossen Wossssstess.L Marter enipfande/ und zu dessen BeseE ihre Liebe machte / ans daß man sehe» wie verfänglich diese ihre Geburde seye/ wfh,,- sich zu einem Scharff - Richter der iing hres Raches antrugc. Nun bcstraffet zusehen/ machte sie solche" B daß er sich ncmlichen verliebete/ und Zwau .H solches Geschöpffe/ welches dcrLn'be wM wäre: angesehen/kein gröffers UbelniwI^ kan / als die Schmertzen eines Hertzen» folgm/welcheS auch so gar genüffend >ew' A, es wird kein gröffers Gisst / den Leibe E ren/ gefunden/inwelchmi die Hoch'// wsie Todte gerader zugehe / als die Gelüste« /j^n jemanden einnehmen/und dieses hat 5/li.i der berühmte Römer/ welcherM,/,, seBerührung eines Weibes ein solches nem Hertzeu cinschleichend/ empfände/ , hss endlich dieselbezum Weibe nehmen nMst er durch die Hände erhalten. -...Fstn Nicht ungleich sagte jener / werden w Hit gen / oder besser zusagen / die Fusse /^rt/ ich ser Ul' yg I» !I>- °e« c/ Ilit ß- ie/ cht >«- »ic >t/ ch y« N-' ch« ile cU ess 'ess 5' vuic-tni Lieb es- Garn. 21r Aihrcn Gange znbefördern/ daß dieselbiqe Mtigw fortkommcn kau / als eines grvffm Verhallen / dir Glucksceligket / welche ^lh das Ansehen / ihren Fortgang krieget / ^i ettw Umiiildr H 'chhrtt/ welche dir Kro- Mi Schuhe hac/ kau keine grössere Eli aff/ Henschmdcn Hochmuths zu nnlerdrn- „s'^t'findm/ als sein ^nthiimb bekannt zn- t. 7k» / und dieses iss eine Anmahnunn die Ty- 7"cy dcr Liebe znerkcunen / wie sehr dieselbe die t ^'ulher der Liebenden plage, wclche/vb man Wu vor unüberwindlich Haire / man sie h. , vanipffcnkönne/ so wann ein Schluß vor- ^n/seinen Willen ziibezwiugcu: dann alle ^ Weltzer alten Heroide» / welche durch den , "i»si deß Lebens ihre Ehren erhallen / crin- Uns / daß wir das allgemeine Übel nicht lV'wern svilen/ wann wir solches nicht verbes- ^wnuen: angesehen/dieWindelem/ soder j / als einem Kinde gereichet werdcn/dcncu uizea Kennzeichen gleich semi/ welche die Rö- ^74cf«hret haben/ und die Warheit zu sagen / an man billich kl»carcb> Meinung anregen/ s Mr mir mcht ungleichenGedancken selbiger die Machr der Liebe verglichen / wei- « Ue zum Scepter ein Schulde führ t/ wormit hau Heerschnnq ihrer eigenen Tyraney auf- ' >n dem sie die Hertze» / durch deco Strei- >u unterwerffen zwinget. >r/ wäre Vie Mige/ IN weicye «Ich ->oi ^uebte / und ihrer halben entbrante/ dieselbe -i - H.Frantz Freyh.vonWützenstci"/ allein mit einem seinem Strahle gesehen z» k.H den/ dann es ist die Gleichnuß der Liebe/ un° - Weib willig zumachen/ und des Tvdtes / w wir derselben beraubet / nicht daun durch blosse Einbildung unserer Sinnen zubE''" angesehen / man Liebender nur die FreyIM lierer / und dienender die Zeit mit dem Ui / welches ohne dessen nicht erhalten ka» weilen die Ausbünde einer Glnckseeligken^^ die hefftigsten Streiche der Seelen / der -- nach sich ziehen. Es seye dann / daß uw» dienen gar ablasse/ oder sich gantz willig s/r ergebe. Ein Weib/ das ist ein Winter U,, Bauin/wclcher immer grüner/ nach c»"'-' M- sen Meinuna/iü! gleich wie dcrBauni>"u^l' mauer/ also dasselbe in die Ha tzen cinw' '.^l let / daß man sic nicht so leicht daraus rl" kan. Als zuni Beyspiel Orpbcus der nsj^ berühmte Künstler / der durch seine hoch erstiegen / daß er die wilden Thir> /^^li >bci wächs/ und Steine/ ja so gar die Holle I" ihnic unteithanig zu machen/gcschickc m kuiitk nicht so oicl zu wegen bringen / d"r / z h>r eines Weibes Dienstbarkeit entziehen " zeß seme Frcyheir zuerlangen / oder dersi'w zuwerden / sondern vielmehr ihr e>E' § weniger hatte es dasAnseben/ daßl^m anderer thun / oder halten könne; daw - ,glc v„, eine schöne Lehr a'lhier zu vermercken / chc- die Schönheiten / welche in eines M niüthe eineuGefallen vderVcrlangcn eu- 'H, solche aus unsern Hatzen mitIwang Isi> ei» ui" iük rill ep B a" c" el' !.'Il -st st st' e« !l/ » -i stl iu r0 lst It' n/ -p 2i; ünw '^rdcn/ umb daß sie nicht einmal / darein kj» ^tzcln: angesehen / dieselben / uns mehr ii,id1"rdcrben/ als einigem Nutzen beybringen; sck,?u uns von selbigen abzuhallen/ sclbsien tzki, 'g/ unib d,e Eitelkeit dieser zcrganglichcn d». ."udheil/abzuwenden/ weilen sie uns lebcn- L'w Lodte führet. kirchliche nun der Könige der Planeten tillwn graben Fahrle/den vorgesetzten Wege/ sch.-. , srmit seinen unentsetzlichen Hausse / das sch 'sEechl nach sich zogc/und dasErdreich be- ch,, da rr der schönen Prinzessin von Lcds- U>, Unsichtig worden/ erscui Hertz von we- do ^.Dchönheit/dermassen berühret empfaiu sixjOUH er diesen so Hafftigen Versuch / welchen Mw erwehlet / nicht erdulden vermöchte / ch" . durch dre Kunst der Vrucrcm dermaffen sich^uvnimen/ allein ihnczusangen/ weilen er g «Mr ihrer Arglistigkeit nicht versehen / daß lich/ uiner Willen nicht erwehren könre/ zu- lg/" die Stricke/wormit manihne fangen sol- fnilen ffrformet/ daß man darein nmhwendig hl» "Miste: Als es mit der schönen tteicn» aus b>chs,Mnland ergangen / welche / damit sie eine ? Verehrung Pariden seyn möchte / ein letu "^ummeWürcknng/ deßTrojanischen Un- lch^gs gewesen. So viel thate oder beniu- d„Mss>ch / 8»i>s Gcmüthe;u entzünden / und i>ch/,die Liebe zubczwingen. Er zweiffelte sehr/ 'ge Schönheit nicht wäre von dem Wi« ihMhuhe/senierSkrahlen entsprosen/weilen sie nein Ebenbild vorgesteller/srlbigen / durch dre - 14 H .F rantz Fre yh . von Wütze tDin/^ ! die Erfindung einer solchen Gleichheit Äet tcrgehen / daß er» nicht zu unterscheiden w»' ober die Geschwindigkeit seiner Bewegung/ che bey ihme stäts bliebe/verursachte in andere Sonne / seinesgleichen zuargw^'H/ welche ohne das ihr von jemanden gME' nie gleich sähe. Undzum Glucke/I' re i^cucoliivi in dem Tempel/ die Gotta'»"^ ehren/ihre schöne Gestalt eines Theils / uenhesttiaen Strahlen zriverbcrgen/tUwi in der schönsten Bildnng/so man immer vs» ftn kan/würdig von wegen ihrer SchmE'!^ selbsten angebettet zu werdemVerliebec m und von seinen eigenen Begierden vM'wv , - welche ihme in Verwunderung MSs^eiü verursgchteir/ daß er ans einen: MM... a« Liebhaber geworden/ wurde er unenatMM ihrer Betrachtung / und gezwungen / > Lauste die Bewegung cinzuhalten/ oder 8" falschen: ja villeichkmit semeul Karst/vw.^/ selben Hoche gestnrtzet/ wann er sim,'Sti

ches durch d,e unaufhörlichen EnZLa'' ! bckr.rsttigeird/welche er in ihme ielbM>n triebe feiner eigenen Begierden M'"" Ar he "il sta »c, »et g> 'cl H dj lk, »k! HU ich E' ch s'!' «c sl>! e-" ct' et- litt >il^ — ^ulcani L ie bes-Garn. _2if °^5«ng aller fernen Sorgen/ seineBewe- ihM luerhalttn/ umb hierdurch keinen Nach- -Nierleidcn / gantz nicht erkennen wollend / ^^Unterschied der Stunden / die gewöhn- Gleichheit der Zeit verändert / weilen der .^'"seiner Rnhcvcrstöhret wurde/alsüber- > U er ftjne Schuldigkeit / die ihne über die ! iiMung glcichsamb verpflichtete/als wann er , . Anwendung seiner Veherscherm lassen wvl- welche er an seiner statt von der Natur und N Göttern ersetzet zu seyn vermeinte. . ^nebe als dann/ ungelegen mit seinenStah- ^/ob ri> K-! ,7«^ "tz, rr6 H. F rantz Frcyh. vonWutzenstcill/^- zii fürwltziq im durchlauffen/ oder besichtig alte Gliedmassen und der statten Beywohmm ihrer Gegenwart oder Gestalt von welches bald den Werthe verlnhre/ muste er in ei» seine Strahlen massigen / umb sich nicht cm ungelegen er;eigen/einigeiiVerdrusse beozul'> gen/ oder seine Liebe/ durch diese so hestW trachcung / offenbahr niachcn / an wclcyu sich sogar nicht ersättigen kunte/ also/^^ ihme gewünschet hätte/ Luclotsn Liebes - tr« düng haben können / ein williges Brand - ftr zuseyn/sich ihr Glück antragcn dörffe"^. ferrnes ihme zugelalsen gewesen / in sinn' genen Bewögung solche wunderlicheLMM'^ zugenüg'en / loelche ihme der Mühe wol nn zuscyn beduncktcn. Aber cs erforderte auf eine andere A>c diese der Früchte/ so erzuE^, vermeinte/zu genössen i in Bedenckung/^ l^ drussig / und so gar beleidigetvon seinem- len/ ihrem schönen Gesicht / eine» snbtüe" 0, re/nmb solches vor ihme zuverberge»/ als wann sie in selbigen seine Hoffnung 's hen wolte/ hiermit ihne dahin znbegräEM- lein seine Begierden zuermassigcn/ weile» l^t nicht versichern dörffte/ daß dieselben -M» eigentlichen GeniiirhsBcwöguna herE' mit diesem Widerstand nun / mässnstew Theils seiiie allzugrosse llngelegenheit/ seine Begierden zu dämpffcn/wclcheilM dieses/als wann er von ihr verworstU','„j,- seiner Glnckseeiigkcit sinrtzete/dann sie bei»/ sc M ^^^ändigkeit/ überall folget« / also daß sir lik» ,dem »emgenOrte/ allwo sie am sicher- ^ujeyn vermeinte / keine Sicherheit hatte. ^!?derte zwar den Sitte / aber nicht de« der Eiqenschaffr /mil welchen, er seine "Ä oder Macht bczeigete; angesehen/er durch dessen Gewalt vorzusteklen/mit »i^.dtnen Leqnnfiiqunqen / soihmcimmer chl^ Aich / vermemte; aber sie hatte dessen mcht K »ah«- VulczniIiebrs'Garn rr-r ^lbigc Leim-Wer ckc/ den zenigcn Schäm b welchem derselbe Schimmernde Lieb« I s allcrgrösien Zufriedenheiten genösse/ Ä dj^dch jwar schon nicht gar zufrey wagen seine Begier den ferner znverfolgcn / s» M dergleichen Begebenheiten zu ereignen Daher» als er solches gesehen/ wardc Itieden/seine Hefftiqkeit zu erlenchtcrn/und W i^ossers Auge hinter ein kleines Wölcklcm Ä Äee?i?^n/ damit seine Strahlen zulinder». ' it keine fernere Ungclegenhcit znma« »Iln "^r nichts destowemger/so warc crihr " »i »e i ^'^keaen / daß er nicht unterliesse / mit sei« UArahlen / aus sie durch zudnnacn / und sie ivM^ncn/ weilen er sähe/ daß wöl der Mühe d/ umb ihrer Liebe wegen/ allen Versuch !-^Sen/ allein zu ihrer Glückseeligkeit zuqe- E welche in diesem schönen Bilde verse- c ^'dareikemeRuhe habende von dessen Strah- Äi iii^"rde sie gezwungen / von ihrer Andacht b E lA"kassen / und deß Ortes umb einen Schat- i" nnterkommen/ zuvcrwechseln; doch dieses ^vergebens / dann er ihr durch seine Macht ^^bändigkeit/überallsolgete/.alsod.^sie «Iz -! 8 H. F ra ntz Frey h. von Wütze nsiein/^ wahrgenommen/ was massen das jcnige / mizcrkheiüig ware/welches sie zuvermeiden ff,, qe/ und sie also anqienge/ als ihr eigcittsrE sintemalen ihr schöner Antlitz/diesen edle» § nctcn zu einem staken Vorbilds geworden/ da ihnie alleweil in Gedanekenlage: als k!' ' ae sie sich ihrer Andacht / aus dem Tempelff kürzende ihre Verehrungen / das Ende'ff. selbst eigenen Erfindungen zuerreichen/roi' chcn sie sich eingenommen verspührete/ o wurde gar froh s»i, als welchen nach wurde gar froh , als welchen »acy sM ff am meisten verlangte / selbige äusser dep .^r niauers znsehen/unib dero besser beyzuwrw z n und als er ihrer herausscn waargenvinmeff^, »,s lss kan/ dann ihre Hände/ welche allein E .ff, zum Verderb / seyn in Gnaden auM ',/,!/ schwär/ daß sie so gar schön thuende weisen/dann derjenige Esel / dergis Db Hunde nachfolgen will / seinem kosten mit Füssen / wird allzeit so nH daß es ihmc wehe thun wird / obewssche übel vermeint/ weilen seine Meinung / b Hunde/ seinem Herrn zu Äebkoffen/ ^s! r tl' s, Vulcsni Liebes-Garn. _ "iie beschlagene Hand / wann sie schon «l Wbschwantzet/oder schön thnt/einesWeas/ ? °eß andern beleidiget / also ist auch cine sol¬ il hlH«halteu/ welchedurch ihre scheinende Mil- ^H"'e Schärlfe erzeiget/entweders eine Ge¬ ll l>^,' ^er llnmildigkeit zuerzwingen / welche d' solchen verstellten Rache nach sich ,/^li man ihne hart erkennen kan/ob er ein Straffe gewesen ; nnd dieses gc- 8^'osr/wamnvir in jemandes Ungnade lr-^^wbet den 8^1,auf daß aller äusserste wol« «p dcn staten Strahlen/ so er ihr zusan- M wegen der Liebe/ die er zu ihr trüge / als yF mugin seines Beweissens nicht betrüben/ c c' ^"verfolget von seiner Eigcnschafft/ die je- ^i tÄ bZoistelein der Liebe herfnrzoge/welche F ^°,H^^"bcten/ nnd erzeigete dicgewöhn- G"Schuidiqkeiten/sv gar in derVerschwend- jss' Ä.,'seiner Gaben/dann ein jeder Fnrst/oder lE'n Geschencke geben / hat genieiniglich zu ^schafft seinen eigenen Nutzen / ober "wildreich erzeiget / nnd achtet nicht / zgir>^,,'"ks andern Schmertzen empftnvcn seine i l ^elustkii znerkauffen/ wann es nur mit sei«- ^ks^^^il geschieht: Also hatte eß auch die r>^ M?^»heit mit nnscrmsoi,welcher durch die al!^, ^MEung/ so cr vermittelst seiner hcfftigcn dieser Schönen antruge/cs nicht v dhx di bi, sik A, da s" sik! sir 'he, d' sta, löschen kunte. ,.,„N Käme alsdann wieder an / diese arme Reiche/durch den jenigen Weg/ durch jvch von ihrer betrübtenHoffhaltung bttilewk de/der massen ermattet und geschtvaaM. M sich bald nicht aufden Beinen erhalten noch glauben vermöchte / daß sie noch rvare/und als sie dar ankomiiieii/uim'M, M ai,is lrgenheit zu pflege»/gienge sie °ch mache / von wegen der ausgestandcne» M h„.- ausznruhcn/und vor denenUngelegeny^, 2 2» Mm,; psreyy. von lein diese Schöne häuffig / welche H Ä Perlen aroß/zwerchs über die Lilgen/und^ dero schönen Wangleiu rannen / mit ihr« gepresten Gedanckenzuersattigcn den»'«" weicher sich erzeigte/ als wann er das Lev«'^ schlingen wolte/ aber cs wurde Sol dessen^ lieh selbsten qewahr/ohne daß er sie weiter)" «nruhigen beqehrte/daß sie je langer// '/pi¬ ch er/tn sich seiner Liebe widersetzen wollen/ bliebe/gestalten der selbige Schweisse//!?'ss rannc/genug zu sehen gäbe: wie schwarz Gwaltthattigkeit siele/ von welcher sie lE/^' rct / den Fug der Liebe nicht versagen W ,,F vertragen: Dahero er gantz fteudia / in selbigem Schweisse besähe / umb deNMp- glantz seines erhaltenen Siges/den er men/zusehen / weilen er sie mit seinen is' , . . ... , rm/ver, M ein km süssen Safitcgenoffen/hieite dr- Knj ro- Vuiczm Nebes Garn- _ari seme Vermessenheit begangen zuhaben/ zu , "len Genüsslingen/ so unbedachtsam geloffeu ' yli/welche ihme seines Gutes beraubet / dahe« pranget von der Hefftigkeit seines Leidens/ osge er den Himmel mit ducken Gcwülcke/ i^ch/nter sein glantzendcs Gesichte zuverberge / sein Mehen einen solchen Regen / hicmit s" ""glück zubeweine/daß er bald gantz zu was- ^?urbe; aber als er lang genug regnen lassen / s.,bM ganize Erdreich naß worden / Mete er lu k ""eder durch seine Behendigkeit. Beruft " öer schöne,! I.eucorlioi Kammer Jung- 'uen/dkro schöne Kleidungen / welche naß ge- M,/mit seinen Strahlen zutrücknen. bald darausschön Wetter worden (wie genieldet)und er sechsten verkläret sein Ge- kM/ betrauerte er seinen Ansang/ daßerdie bk>°^"^"!ung seiner Trübsal / auf diese Wecke yM)net / und zwangesich sechsten Schweisse jht ^Wdrücknen/ welcher aus dem schönen Leibe es« lew! Schönen ausflvsse/ihme ein jedes Tröpj' ,iil- ü' Hne besondere Süssigkeit einbildend / wel' ßl's s" öem Munde / seine LcbcnsGeistlein zu» ^""ch/empsande. Es hat fürwahr ^l^u» vor glückseelig seine Liebes Pstegun- K»' h., M seiner^leop-icrA/schätzen können/dama- M ihme rin köstliches Perlein in Tranche zu jhc E" gegeben worden / hierdurch seine Liebe zu M "öligen / deme mcht vielweniger hatte sich K m^bhaber zu schätzen/ welcher so gar das lkMte snnerLiebsten- daS noch mehl ' 2-2 H. Frantz Freyl).vonWntzcusteiii /^- rowegen in grossen Ehren selbige Kleider/^ würdig dieser Dienstbarkeit/ in welcher w " ren/ denjenigen Leibe zu verwahren / rvclw wol was niehrers verdienet; zumahlen er kein rindern Wiederstaud / an diesen seinen EE düngenfandc/als den Neid / der ihmc da» mürh / gleich wie der Wurme das Holtz/ d"' ü nagetetesich m der Noch zuschen/ von leü'G Erlustigungen fliehen müssen/ welche seine cu ne Aufenthalt waren. Es betrübctc sich 8ol hefftig/scine EracstM, keiten an diesen Kleidern verbringen ihmc keine andere zugelaffen/ nicht den Len,, gleichwie die Kleider / zu genüssen/ als vicl»n^ eine Feinde / die den Leibe verbergen,/ seinem Vorhaben zu verhindern / daß er» § über nicht ein wenig verdrossen: aber cs tv'! ^ ihme aufdieses mal mehr nicht / dann die ou der zu drücknen / und den Schweisse auszw men / zugelassen / ivelcher ans dieser Swu'. Leibe hcrfürkame/ ausgesoge»: dcrohalbe» allzugrosser Begierde dieselben eingedrnE^ Tröpflein/ verlangte ihn noch nach ander» nüssungen/und sich wieder mit seiner Licu zuerseheii / welche sein Liechte bißher auliertz fliehet/ seinen Lüste zubüssen; aber er trage w also verändert/ daß er nicht ein wenig erew" ob der Verachtung/ so sie ihme anthatt ; endlichen bezwungen von Antriebe acnschaffr / sähe er/daß dessen die kcit seiner Bewegung eine Ursach geweicn/ ' Tage verlängert zuhaben/ als liesse er sc>n b v >1 t k k f c r e I 1 1 > _,_ Vulcsni Liebes-Garn. s -; de/ was geschwinder lausten / u>nb seine Fahr- befördern / und er hatte eben das G kucke / Holbein seinem Untergang anzutreffen/ als Mcher seine Strahlen aufgehalcen / ihme den ?^egc in etwas verhinderte/ um daß er sich nicht ^ geschwind / in das Meere versencken svlre. Mr sic erblickend / hielte er an seinem Lauste/ Mgenoch zu seiner Letze anznstrahlen/umb Mt wieder auf ein neues in eine Unglückseeiig- durch seine Kühnheit zugcrathen/ welche er Nhero erlitten; als unierliesse er solches / und s Me fvrr in seinen! vorgesetzten Wege / und da Mn das Ort komme» / allwo sein Rast-Vcthe Mesili / wurde er gewahr / daßerentweders M seinem Leiden vderLiebenanqeniahnet/ aus mtierLiebsten Gnade ausgeschlossen worden/ Mauent / ihre anderst nicht / als mit dene» Msiu Gedancken beywohnen konnen/ und sich ^e>n mit der Hoffnung Zuspeisen/ also/ daß ,h- Mdie allergröste Glückseeligkeit/die grösteBit- ^keir/ so erseine Tage genossen /zn seyn gedun- .ttte/derowegen von seinen Gedancken einge- !^"gen / welche ihme das Gemnkhe verunberu- Men / bliebe er gantz sonder Bewögung/die Mcht bezwingend/ ihreTunckelheit zuverknr- W/Umb den Tage mit seinem Liechte znerrei- M'/ daß dessen viel nicht ein wenig Wunder Mine / d,c Nacht durch Lessen Nachdruck vex-- Mtzet znsehcn / und diesen so wunderlichen Mffe zuschclten/ welchen er durch seine Unord- wng verändendert/ aber er fragte umb alles nichts/sondern führe immer fort ui fei- ' Kmj nein --4 H.FrantzFreyh.vonWützen sicin/^-- ncm Vorhaben / sein Wercke zuverbringen: gesehen/ der jenigc/ so da in der HerrschnE , «uskcincn Widerstand der Betrachtung ob er schon zu einer solchcnEndschafft gereia-, dieihme nachtheilig ist/ wordurch er ui Thuungeu gerathet/ die scheltens werth nG',, Nach dem er die Nacht bcschicden / vcrsM er sich den grgdm Wag wieder zu seiner Sw neu / und / da er ein wenig seine Kläfften s' § samlet/ und sich vor ihr desto freyervorzusten^ durchdränge er mit seinen Strahlen in on k> Schönen ihr Gemache / und käme dersewl. / < welche er noch schlaffend antraffe) so y zum Bethe / daß sie ob dessen hefftigen Schs'„, y erwachte: Und/ als sieiyre matte AeugG' ; anfgethan/ diesen so ungelegenen Gaste hen / crschracke sie hefftig dessen / und sWnn „ sich nicht ein wenig/ von ihme vorkommen s, s, scyn/ und auf diese Weise erdappet zu weroe s «derweilen sie vermeinte/daß es schon hoch h Tage/ ihnc angekommeu zusehen/ und Acic z« z Anfstchen wäre/ stunde sie auf/umb sich an!" u gen / damit er ihr keine weitere Ungelegen" § machen wnrdej und/als sie ihr die FenM,,x si öffnen lassen / rinen küsst zuschopffen / kacm^ ü auffie also gedrungen / daß sie sich dessen Äv h tigkeit bald nicht erwehren kunte; ob zwan^. !i ches mit seinem höchsten Mrdruffc/we , d er sich hierdurch vcrworffcn zu scyn vcmcin ii und das Fenster bald mit Gewalt ausrisse /1 - tz dero auf das aklerschöneste zuzumachen / /- , «derselben gantz keine Ungclegcnheit / / '/ »e 'e r n e e t - / t !r t t 's i i l / ! Vulcani kiebes-Gam. _srf svndcrn feine Strahlen/ die umb sie her / in ih- Betrachtung schimmerten / mit einem sok- Mn sanffk vermengten Wmdcleiu mässigte/daß dessen Bedienung gar wol leiden kunte/ und M Warheit zusagen / daß die Göttin der Liebe M schöncrs Wcibsbilde/ hiemit den rioir«- Mgen/ nicht hatte erfinden können / als eben Mie Schöne/ welchevon allen Eigenschafftcn ASabt/sodaeine Schöne habenka»/ beydem '"das Verlangen vcnnchrete. - Dcroweaen er ihme/ selbige zubcknsscn / und fuhren mögen / wolen hundert Mäuler und ^ndegcwünschet / und auf alle Weiß zu bcdie- 'm verlanget/aber weilen sie im Anlegen wäre/ M er solches / von wegen der nmbstehendcn ^mmer-Jnngsraucu zu thu» / nicht vcrmöch- M welche sich in Bedienung ihrer Prineessm Uhielren/ wurde er gezwnngeii / seinen Ab- Med zu nehmen/und darvon zvgehen/keine an- ^ke Zufriedenheit erhaltend / als sie allein gese- Ad zu haben : er geleitete sie zwar mit seinem AUen Auge / gleich wieein angebundener Leib- Mner / vön seinen Verdiensten ; der sich der Lustbarkeit nicht entziehen kan / wann er M in derselben ist / sonder» immer folge» tz,"b/ wie solches auch geschichr / also daß ihme durch diese deß Sol state Beywohnung/ M »mb sie seyn/von wegen seiner Berliebung/ Av^crsciici Meinung beysielen/ diesen schöc L Planete nicht grösser / als ernes Mensche«- "Moßzuscyn. ^«fiengen ihme/ diese Beweißthnmben sei- Kv Mk rr-6 H. F ran tz Fre ph. v onWüße nstem/^- «er Gunst-Gewogenheir / theils verdnißfichE füllen/von wegen einer gewissen Bewögung " Dienstbarkeit erbohren/ dieselbe so übel a"? , wendet znsehen / weilen er von seiner Scheu' nichts erhalten konte: angesehen/die angewc». Mühewalkung/vergebensergangen/nach ». - eher er so innständig getrachtet: aber uinb «nsseinem vorgenvmmenen Wercke ziissh"'- fen / oder nachzulassc»/schlüge er ihm es?' -ein Sinne / und bliebe der qantzlicheu «Ung / sein äusserstes anzuwendcn : alle"'.» klagte ersich über die übelc Eigenschach "" Himmels / daß derselbe so gar wider i!MS schwöre»/seinVerlangen so Frnchtloß mehren/ welches er so gern zuvollziehen beM' te/d erowegen als er dieses bey ihme erwog" ,, warde er gantz kleinmülhig/ und verneuerte fi - Empfinden / der gantzlichen Vethenrung/' er von dero nicht abtaffen wolte/ ob sie sich schon in etwas zu wider erzeigte/und / nack er daraufwaargenommen / daß sich ihre E» näckigkeit theils gemildert / und sie von ü , Strengigkeit abgelaffen/ Hatteer wiederS'" Hoffnung / seine angefangene Liebe / lM gebens/zu verfolgen. Es wurde ihmc gar angenehm/ diese E> w uns seiner Liebsten Empfindung/ derssn''" gleichförmig zusehen / und weilen er diesen koinmen wolle / bezöge er den Himmel finstern Wolcken/ die Tröpstein seines Schw'.. sesin einen Gussezuverkehrcn/welche ecou , Lie Verbringung einer TunMheit sehen _ Vulc.ini Liebes- Gar». 12^ cs wäre dicscs Gewässer der schönen i.eu- E' ci»e Aufenthalt / ihre Flamme» zu- Msftheii / durch welche sie die Hiudansetzung soiger Betrubnuß/ welche de» zuschwitzen ,„ »laffcc/ m etwas erleutcrte: Unter dieser "Verziehung dann vollzöge er seinen Wege/ und ""Urte die Hochheit deß Ansehens / wie hoch , ieseldc zuvei ehren / »mb die Schuld der Liehe Erhalten/ als entschlösse ec sich seine Liebste/ ''" cmer grossem Bescheidenheit zu bedienen. < Gesetzt alsdann / so er in dem letzten Schritt ,-u> dem hindcrsten Grade seines Untergangs/ M er ab den glantzenden Mantel seiner sirah- M / uiub dieselbe ausruhen zulasten / und be- »We sich allgemach / unvcrmerckter seiue Liebste hUbehichen/und/ als er dar/ sonder/ daß er von Eand gewahr worden/ankommen / und sich ni >hr Gemache verfuget / ailwo sie läge / verur- Mte ihme solches dahin gelangen eine solche ^'"Uickuug / daß er der Achtbabuua / so er ge- 8m derselben trüge/ umb sie nicht zubeleidigcn / Wer vergessen/und/ weiß nicht was / unterfan- M hätte / ja so gar umb sie her / ohne gewisse ^Miuths-Bewogung/ welche m ihmr einen sol- wei, Streikte verursachet / mcht bleibeu kou- Es schliesse diese Schone/zu dessen Gelangen W'tz sanffciglich / und läge dar/wie eine bin- Mnde Rosen/ wann sie sich anfbamet / ohne daß ne das Geriugste wahrgeiiommcn/daß sichje- »eben ihr anfhielte/ und/ nach dem er sich ^uelben gailtz vertreulich genahret/ oder gar Kvij un- - - 8 H. Frantz Frech, von Wntzenstmr/—_ ungelegen -manchen wollen/ wurde sie ungeW munter/ daß er/weilcn sie immer fragte / wer oa wäre ( angesehen / er in der Finstere nicht z« m hen/ sich ihr nicht verantworten / noch lein Ge¬ langen zu entschuldigen wuste/dann er lcbete der Gedaucken/ allen mnglichsten Versuch zu thun/ ihrer Liebe zugehaben/ wann sie nicht erwE wäre: Derowegen seinen Anschlag Fruchstdll sehend/ bliebe er sonder einiger Unterfangung/ neben ihr beymBethe stehen/ihme die Gedau rkcn machend/ wie oder was Gestalt er ME offenbahren solre/ und in dem er lang genug M gehalten / nähme er die endlichen bey der» schnccweisen Hande worzn sie einen SchreM thate/daß er sie wieder aiislaffen mäste / wem» Ke nicht wüste / wer eS wäre/ und sagte: schd"s sie Princessin / cintzigeFreudemcmer Wonne/ es haben 8c> is Strahlen nicht so viel Macht «w sich zuziehcn/ als ihr Gewalt/ die Gemächer A bezwingen/ich bms/ förchtereuch nicht/den ihr durch euere Macht/ allhieher gebrach k/ nnw der jenigen Liebe willen zugenuffen/ die mich d-- cuchverpflichtet zu leiden; angesehen/ihr «Iso verwund / daß man mich sonder euere- Hulffe nicht heilen ran / lind fraget gar »M / wer der seye/ der es euch so treue meint: und nn diesen Worten / ans welchen sie ihne eekame/ begunte er sich ihr je länger je näher Mw chen/ und darnach zurrachten / ob er die e»o chenGnnste/ unib welcher willen er sich dU verfüget/vonihr erwerben oder erlangen ro te: aber eswarde diese seine Vermessenheit / s l l l l j l l l l i i ! v t Vulcsni Liebes-Garm _r - - Me im Zaum zn halten / mit einem Worte ge- Mt/ nnd getaffiget / daß er sich ncmlichen Mnicn solte/ dergleichen znbegnnnen/ welches ^der alle Ehr und Erbarkeit/und so mehr; daß /^"vlichen aufden Widerstand / sosiethate / UNeAnsuchung/umb solche nicht gar zu vcr- iwertzkir / hioiben lassen / und mit dem / was er jM) dessen Beywohnung genossen / sich befric- müsse. „ schiede derohalben ohne andercrGnnst-Ge- Ugenheit /als der blossen Erinnerung / sie ge- '^eu zuhaben/ und/ als er von ihr den Abschied Mnmien/ und wieder allem gelassen / zwar in schönsten Gestalt / als er sie ihme / cinbilden Mnen/ daß cs auch eine Sünde gewesen/wann ^leniand beunruhiget hatte/käme er cndli- -"I nach seiner Wohnung / allwocrvonGotk . p'"c> einen Befelch enipstenge / sich vor ihme Men : verklaget / von wegen der Übertret» Kg / und Angeben von der gantzen Gemeine / A er durch dessen unordentlichen Lauste / den ^wnde der Welt verändert/ und den Tage/ dj„,?egen seines Stillhaltens verlängert / daß der Meinung gewesen / daß hierdurch tue rdsecdoncis verändert worden/ welche ^eweiß von dem jenigen / welche sie an die qMkömmlingen durch die Lebenden der Zech fyMcht/ entnommen. Dieses nun als weilen m der That also Ware / und es Sol nicht jhM'inen konte / wurde diese Verhebung vv« höchster Eedult angenommen / daß den Eott^uxireri» Anbringendessen/ Kvij «ichk rz o H.F ranß Freyh. vvn Wntzmstestt^- nicht die geringste Widerpart hielte / seude^ stracks gestünde/ und von wegen deß AnselM'" welchen er ihme durch seine Liebe zuverfolacu/ hinterzogen sähe / äusserst betrübet murre und dieselbe dermassen betauerte / daß er v.m seines Leyds kein End wüste/ aber doch wem hicrausvon gup«« kein Verbott ergangen machte er ihme ein Hertz / seine Hoffnug groffern / selbige nicht znverlassen / es mulst'v, me dann solches. u^r-r ftlbssen befohlen/ o"" daß er von ich ablassen solte/verschasser habu' Es bethäretm nut ihrem Anbringen Klagen diese Klagende/den Gott welcher ihncn die Gerechtigkeit nicht verM konce/ den jenigen Fahler zuverbessern /weles, 8ol begangen hatte: als begegnete er dich . Planeten mit einer solchen Ansahrung/ gleichsam / als mit einem Strahl berühre^, yieinrteinen Verweiß zugeben/ daß er rnem ' Niger der Ehre / so er über ihne zu hcrische'»^/ 8ol in ihme zugchorsamen hatte/schier veeM nichts destoweniger aber / weilen sich bessern verspräche/ und solches auf hnlsuee unterlassen znsagte/ mi!derte.!upirc> m>t besondern Güte seinen Unwillen / welchen ihne schon vonRechtswegen vor billich "ch er selbigen doch massigen müsse; mag sey» leicht/ entweders / daß derselbe einer der , nehmssen seines Reiches / er ihme nicht den gen wolle i oder die Straff nicht allerdings/ dienet hatte: weilen einen bestraffen wo« der auch eiiien Gemalt hat / mehr durch "« D 1 !k s I' N n «e e- ls c/ p i" et ek c/ st- »k« ek' Viucanl Lieoes-Garn. _r; r Weise/als Zwange thunlich ist : dahero / grosser Herr/ ob er schon unterchanig/ / ? dennoch in allcmcg in einer Ache erhalten: gleich / ob er schon fallet / begrastet a ^.den/damic er gieichwol sein anschen erhalte/ / //d^"kn Löwen/so von Narur wild ist/ kihr . //.chrn / eher/ als überwinden oder fangen / ,, N- bewohnen wollen / eben so viel ist / als ein , hmkersich spanncn/ welches eine Sach ist/ !,.w'ch gar nicht thnn last / also auch die Herr- Mest eines Grossen / welche ob ste schon biss- O"en straffmassiq / man sie doch m einer Ob- sM erhalten muß/ ans daß sie nicht andere U- ."gebären/ wordurch hernach solche Sachen wsttchen/ daß man sie nicht ablvenden kan/ wen // /ines erbitterten Hochmuths Eigcnschafft/ Leben mit seinen eigenen Blute zubestehren sw als erkante solches auch , wie unge- M'stch es wäre / sich juuntcrfangen einer sol¬ ch^ Rache/welche was dergleichen hätte ver- Mchen können: Sonderlichen wegen der Ver- ^.sttnng eines so edlen himmlischen Gestirnes/ iMes Bcwögung die einstige Glückseeligkeit i / der Lebenden; und schrvckete ihne allein / oh- ch.^as anders zutyun / selbigen durch seine hÄMfftigkcit zuvermahnen / unib solches auf ?muro bleiben julassen: undweilen die Grossen A bucwege die Zungen in Händen / und wieder j^Hände in der Zungen haben / als redete er folgender Weise. tit' k;^h wvlte nicht / lieber sol, daß mich meine W, ^anckenversühren sollen / gleich wie euch eu¬ re l ' - r;r H.Frautzffrech.vonWützm Mn/-^ re Begierden verleitet haben / lind daß die MV z, spile anderer verderben / euch zu eincin D>egw^ r> ftr dienen sollen/nach der Eigenschafft Verbrcchnngen/so da bestraffel werben: m schuirg/ keinUrtheil van der StraffkannaM zogen werden/wclchcs so von dem jenigen geb' in let der da befehlen kan / denn cs muß der A» U gang deß I'kocckonr^ immer an euren DE kp hassten bleiben / als ein ewiges Kennzeichen th. rer/so ihr denselben führet / weilen ihr durch s' «n re Bvßheit sündiqet/nnd er allein ansUnwill^ Nn schafft gefähiet/woducch ihr dicEndschafftE ner Weißheit hintergangcn / welche mir alle Vorbehalten/ und wisset ihr wol/ wieviel an c« H rcr SpkLis gelegen / von welcher die Erhalts deß gantzen Erdbodens hcrrühret: oder >v>e lsie in denen Lonocli>nw5 dn eures Liechts entdecket/ sich die Bcambten in n ren Diensten geärgert! durch welche / wan"'. Ar fahl gehen / der jcniae Herr dessen befth"'^ wird/ welcher es übersiher: Es wird von eiw" «ir schlecht vorsichtigen gehalten dmjenigc / en-w Vers ein undichtiges Geschöpffe/ erwehletE., "i l «llcin zuläßliche gefiattct/wclcher sich beniiid^ eines andern glnckseeligkeit zuverderdciimE' , K hen / ein jeder Fürst erhält die jenige Stm. kg,, gleich derjenigen Seelen/welchc sieini LE A Ktzet/umb zuvollfnhrcn dcnjenigenGewalt w . A cher deneir Theilen das Leben benimmet/ ir m denen andern Gliedern nicht dienlich / ... zertheilet seyn : zu dem so erkennet ihr nicht >v^ grosse eures Fählers/welche« ihr selbstendeg^ Ä, Vuicsni kiebcs-Garn. _ wordurch ihr mich mcincr Ehren undich- '»I gemacht/ und daß ich euer Herr so wol wider M/ als andere worden/ cuch destwegen zube- Mffcn / weilen ihr durch die Hindernüsscu der >wen/von der Nachlassung euerer Einflüsse/ Dieser Verwirrung/meiner Hcrrschung/ein ^aatzejchkn genmcht / will ich der Zeit mein .Mhaffrige Vermahnung hiemit an euch ge- haben/ umbeuchdcßjenigcn znennnern/ ihr euch dieses eine Warnung seyn lasset/ M/'in andermal darvor zuhüten wisset/ euch scherend / daß / wann meine Drohungen nit / euch von solchen abzuhalten / ich genug Mittel finde» werde/ euch abzustraffen. k Der Gestalten beschiede .lupic» von sich un- armen Verliebten / welcher sonder die ge- Mste Widerpart zuhalten/ von selbigem den Dschied nähme / und gantz betrübet darvon ? enge / und es verbrachte solche Verhcbung uuch Art und Eigenfthafft eines Ge¬ ithes/welches so gar ohne Massen verletzet/ die Hindansctziing der Ehre / welche man ^uies andern Achchavung mnthmasset / ist in y^r solchen Person die allerempfindlichste r Mer/ so da ein aufrichtiges Hertze berühren / daßihne hierauf die schuldige Ehrerbie- ,??g gegen selbigen Gotte / deine alles unter- ,Mig / viel weniger zu gehorsamen / als keck entschuldigen machte / ob er schon dieses M Liebe die Schuld hatte geben können / als «7'cheihnezu dieser Ubertrettnng veranlasset / er wolte solches doch nit thun/mrilen er sich dessen - -v- o < - - dessen schuldig wüste / sondern den Fahler M hcn: seitcmalenerwolerkante/ daß vonu« «rossen Henn eine Gnad erhalten wollen /'« sichln selbige zuerbittcu/ nicht ungestüme r zeigen muß/weilen dieselbe» gar empstM'^ senu/ und znmalen / weilen die Schuld von . Liebe herruhrete / so erinnerte er (ob ivoleu I' schweigend / den Gott Nigrer seines selbst nen Verbrechens) weicher nicht wolte/ on>> Wicderhvllung seiner' Thaten sollen vern«'" werden / als durch einen Schein der Beg^ ^^, heit: Schwiege derohalben gantz weißlich / " § verliesse ihne ohne Wortmachcn/als einer/ cn nicht unbekant / daß die Grossen / zu einem satze haben/ mehrmit der Ernsthafftigkest/ andern auszurichten: und als er im auchA nes Wagens gewesen / nmb von dannen sen / der Meinung lhme einen stchcrern jl,, zu mache» in seiner Herrschung / machte M me Venus entgegen / welche eben deichW" bend im Himmel verbleiben/und neben m andern diesen seinenVerwcise vernoninien-'^^ de sie gantz froh / dieses vorbei) gelangen /.^ hen/umb ihme erkennen zugeben / wierel', chme anjetzo auch gcschehcn/daß er dieseesm de leiden müssen / weilen er sie in ihrer istem rathen; stellete sich derohalben ihmegano vor / sich erinnerende/ daß sie ihme eine»' schuldig wäre. Dieser wolte erstliche» enttveichen 8/n selbe an ihne ankomen zusehen / umb rem m -eucken zuvcrursachen/ mit seinen gevl'^ ^ L Vuican! Licbcs-Garn. _ Ul von wegen deß Geschrei) einen Aiiflauffe !"> vrrm Göttern beförchrcnd / welchen er .s>- Feinde/ daß sie zu ihrem gelangen machen Ä 4-», von derselben aufgehalken / miste er i't a!,Ä Wagen halten/ umb sie anzuhören : Sie O b» !Wre fort in ihrer Rede/wie folgt. Flie- M ZcM^sogt sie)schönsterP!anet/eitt scharpffer tb > der Fehler aller Irrenden / und Derra- cct v», Liebenden : es svlte deren Erkantnus .g- dk besser bemitlepdek / als bestraffet wer- >il> z,. feilen dieKlarhcit euresLiechtes allzuwar- iiit tc», Beweise derselben / solche zu offenba- P dx>! >, "v ich wolle nicht daß ihr blind wäret m ;l» Unendlichkeit euersLiechtcs/dieNothdurff- l» jenigen nicht zusehe/ so da licbct/Nttd ihr 'ch d??, s nne ich sehe / gewiß wenig erfahren in sst b wichen Thaken seyn/daß ihr andern rhreLie- ih' verstören heissen / weilen zwey angeflamte Zs Mvn/ohue deß ängsten genug empsinden/ihre ,e>i / welche zwar einer geringen Zusammen' iss' Ic? bedörffen / in einander zu binden : Und ssa Em, «bie/ Krafft der Liebe von euren eigenen sch^ondungen zu unterscheiden/weilen ihr die- v" andernniterlernenqemöget/dcrowe- Mab/von den Diensten derVerhöbnnq / cht ^ven jhx angenommen / anderer Leute Thun t>ll?^"ben/ vor welchem ihr mich euch sechsten Haff? ^'Hütten gekönnet / und leget eure Ernst- di^ djA.M.e'k von euch / ans welcher ihr einSchul- vstber erzwiengen wolie/einer solcheThat sl.i- g»' ^ffe anzufrimen / welcher ihr euch sechsten M "wehre vermöchtet / dann es wäre euch eine ! Freud/ »cn Sä» »ia U, S>'l! kcir <«e M M klc ten c?! A, Acr th» lust ter Her H. Frantz Frcyh. von Wütze nstein^ Freud / mich sambt Darren bestraffct zuseh^, wordnrch meine Schande offenbahr .. i» Ansehung meinesLerdcirs/so ichausgesta geben / da ihr erkennen werdet / wie mitlew> , ein Liebhaber ftye / welcher von den statten bes-brünsten vcrzehret/der/wenn er schon M», er nichts desto weniger nicht zu schelten,'/. Und mein ? saget niir/in was vor einem gE^ Fehler kiindet ihr wolgerathen/wordum'^ dengantzenErdboden/ meine llnordnnngn bracht/rind nichts rrhalten/als eben diesen euch diesen Verweist veranlasset: Ich weist^ ihr solchen viel lieber vertragen/ wairn ihr bU z genossen: Als dergestalt nngcnoffener bcst>'"» Dahero/o wie recht dieserSpott odcrH^"^ euren Verdiensten / daß ihr durch euer E Schande gewitziget worden / hiemit durch,'»/ Erfahrung eines andern Streiche M»?!.« welche,hr von wegen der Glmkseeiigkeit vu det/ so euch nun sechsten schwer fallet: ben so sehet / wie recht die Gerechtigkeit / r»^ Vermessenheit beschaffet/ mit welcher ('M,,, nlcht/aus was vor einem Vermögen/ siee"^, einem Richter über eines andern Thm» macht) ihr mir meine Zufriedenheit versto> Dann es solle niemand eines andern Th"» ^ heben / der sechsten eine Straff zuförchteny^ noch sich gerecht machen/wann er nicht s daß er sechsten vor gerecht ist/ als gehet / wo immer hin woliet/begleidet vonemen scloir en/ dc>' »N' ich O' gt' >e K P lit lit >ct i/ ei- il- ce iß i" lt- l/ r- le- :n VulcamLi cb es-Garn. r;5 "knGcNffen/cil, Zerstörer dn' Liebenden / und WUet dcß Verbliebenen Lieffer-Gelds / euerer Verdiensten/ welches ihr von wegen memerVer- Ming verdienet/ und gedawkct / daß ob zwar 'Uwes schon geschehen/ ihr cs noch einmal be- Mn werdet/euch hiemiterinnerende / daß die cMNgene Trnbsaal / bloß eine einfältige Zu- N^seyn/welche sich ereignen / denenjenigen Mgsten zuvergleichen / soda die Liebe enden i^'k/ >ch aber werde mich verfügen/ umb zu er« ^igen / mit meinen Geliebten / die mich zu ih- -oeknffung cingeladen/und euch sehen lassen/ ob schon der Krancke/welchen ich nüsse» ^erde/ euerer seics bitter: er meiner / mir grosse Mvtzlichkeit bcybringen wird: und mit diesen irrten/ gienge sic von ihme ab/ ihne binterlaf- '"0/ nicht weniger bestärket/ als betrübet. ^Oiese Reden haben unfern Lol nicht ei» we- g/8 gekutzelt/als welcher nicht gcwohnt/derglei- M'l Ausmachungen zu leiden/ sonderlichen von -solchen Person / die mit ihme nichts zu- Assen hatte / doch weilen solche geführte Ge» j/M von einem Weibe / als die Venus voll- k/Mt/verbiffe er sein Anliegen/ umb seinen Um ke«"icht vernrercken zulassen / und gäbe ihr Antwort/sondern im scheiden/ lachte er sie «/'ne an / sie hierdurch zum Zorn zu bewögen/ ° ° wann es ihme gefiele/ daß er dieselbe in ihrer Ian - Arstöhret/ und zu diesem Unwillen veram f,.s" hätte / nähme alsdann seinen Wege / und »N , sort: ohne/ daß er sich aufgchalten / mit der ""Wichen Entschlüffung / diese seine Liebe fah, rcn Sh «II «kl X»! l»k ?! Slk schauen. ' Aber o ihr Götter! wer hat je Starčke gem'!) grhabk/sich dcmFwange der Liebezuwidersctz") weiche in nnsmit unsa'n Gedancken kampo v, nnd die Neigung zu überwinden einführet/ ' bin versichert/ daß ihr bißhcro wenig gewest'» die solches nicht erfahren / dann es ist einmal 8 wiß/daß einen Frieden von denen jenigen daneben hoffen wölken / welche uns eingen»!'., men / gleichsam eine vergebene Arbeit ist / b>l'st den in Wmd zuschlagen / weilen sic in uns eMst wurtzelt / nicht können ohne einer besom Macht ausgerottet werden: dahero dann a. dergleichen Gelegenheiten / die sich "ch vngeben / mcht weniger schwer zuvttl' ben / als auch zuverhindern jchnd / es ssjß dann / daß solches durch einen gewissen CM l, t geschehe/ welcher uns zwar eingcben / aber «kant wird/ als hat es wenig das Ansehen/ sich 5oi der Macht derselben / und zwar amst.^ da er mit denen unvermcidenrlichenPfein'N > «er Schönen getroffen/ sich erwehren könne- Und er wäre kaum von der schönen erwecket / welche ihme in seiner Ruhe werst ree/ vernähme« schon / daß es an der oen/i . neu Lauste znversolM/ nnd sich ansden -;8 H.FranstFreyh. vonWützen stcin/,_- ren znlasscu/unib up-cern nicht zuerzvrncn/lmm leer ihme dieselbe hoch verhoben/ und diest' st ner Unordnung/ daß erbestraffetworden/s Ursach gewesen/ nnd damit er riesen seinen^ , satz desto besser halten konte/ setzte er ihme m die Wohnung seiner Schönen nicht mehr am ' E>! — - V 'Nesni xiebes-Ga rn. _2^ ^chkn/umb denselben in guter Ordnung z,» da er so dann vermeinte / daß er von i!« - uebcs-Gedancken / die ihme noch imnier ^n/vcrlaffcu: er sich von selbigen erst recht empfände / UNd bald chipicerg samt i. "krM-hebling darüber vergaffe/ ja in die vo- tz DZreyheit eingelassen / der Gestalt ergäbe / in einerlei) Zeit/ mit denen heffkigknWür- ^8Ni seiner Liebe/und Verdrnffe seines Un- «.^M/ wessen er sich erinderte/solchen vonwe- s^üner Liebe empfangen zuhaben / zukampf- s.j^kksmen derohalben/als er in höchstenGrad v ^rLLurcknng/ und die Maure» der schonen / ^wem^Mvo seine Liebste 1-cucokbve woh- ersehen /wurd er wieder gantz bewöget / "" gezwungen/ seine Gedancken znvernenern/ ? «n seineSchöne nnd ihre Liebe zuqedencken/ ^'che sg lang nicht gesehen / und als er in veygehen / mit seinen Strahlen an dieselbe Mnen / schauete ers gar fietiglich an/ sich der ,,Miigencn Glnckseeligkeit erinnmud/ derer s^>'r genossen /als wann er seine Pflichte ent- Milbigen wolte/ nmd ihro dieVerhöbung an- ß^igen/welche er von ihrer Liebe wegen ausge- Mden / aber weilen ihme die Lhat noch frisch Mr Gedächtnis läge/ und seiner liebe nicht f dsien vertrauen dörffte/erhielte er die Achtha- Ag/so er von wegen seiner selbstcn trnge/ in Mer Betrachtung / nicht wiederzufalten/ MH wie vor hin / sich der Gefahr crinnsrend/ sicher er gewesen / da er von untrer deswe¬ gen kn kci, k!I kv! ÄII ^tl Rg !K» ^eii! ^et Nv L40 H. Frantz Fr-eyh. von Wützen stE^ gen ersuchet worden/obzwar mit seinechvE^ Empsinduna/ welche ihmc aleichsamb die de m,k demHertzen wande/seine Pferd cinj«'^ ten/ und sich alldar wieder zuvcrweilen/ d'^ sich nur in der» Schönheit juergötzen/^E, er ihme durch dieBcywohuung jugenicff^^ sprache/derqestalten/ daß er gern seine aMm «e Beherrschung darumb gegeben hakte. aber diesen allen vorzukomen/so zwange ern't, allein sichselbsten / als auch seine Neig"E„, diesen hefftigcn Licbcstriebc seiner Smne» > widerstehen / umb sich von solchen abzuha^' also / daßersichaufdresesmal allein dur^ hcndalldar aufhielte. Daß ihne aber die Hefftigkeit seines LE von wegen dieses Zwanges/ den er ihme se>?^ anthate/seinGemüth mt zeriiffen/yleich die Hunde/ist gar nicht zu zweifenE^ er wurde von so vielen Gedancken befangE das Wort vor und wider ihne thateu / dH., bald nicht wüste / wie er sich derselben eimE,^ gen solte.-nichts dcstoweniqeraber/weilen » nen bessern Rathc/als den jenigen / den er Uh, gefastet/hielte er diese Erwehlung seiner schlicstungenvor die beste/ lieber allen düngen unterliegen wollen / als wider gleichen zubegünnen/weiches sich nicht gee ren solte-Und cntschlossessch solches aufe-ne^ te Gelegenheit zuverschüven/ seine Schom > deroselben Ereygnung zubesnchcn. - die Warheit zusagen/ vielmehr ein Detru? Liebe / welcher durch die Verrathung derlei^ E M ls dcc cii/ M stclst vcc« ii,ch kB .cht gc» il>/ t'il- stt» dss dB die ftv >B kh- bin ich Vnic.-im Liebes-Garn._241 Geliebte immer verlanglich machet/ so da ^Msen solt werden/zu dem so gehet uns die Weinende Eytelbeir am allererche» durch die Achen cin/und durch die Sinnen wider aus/da Ae verführet werden/ wann wir dieselbe verfol- A/angesehen/cr erbaute/ daß dieselbe zuerhal- i A? eine narrische Vermischung der Brünsten oder wieder zucutzündcn / weilen sie halb Ästchen / und ersiegcdampfet hat / hiemit Ä"' Beteuerung / sich allerhand anderer Sa- zuuntcrfangen / nmb seine Jett znvertrci* als sich mehr indem geringsten cinzu- stlssn/vbwvlen mit seinem hochstenHertzenleid: ,?"st>ssend / daß sich die Gelegenheit sechsten 'Mben werde/worzu ihnesemc GeninthsNei- i cAchen anfuhrten / dergleichen zu unterstehen/ Malten sein Verlangen stärckcr/ als sein Ent- stststssen wäre / und ihme die Liebe äusserst zu. M7 bestiesse sich/ ausWeiß und Weg zutrach- wie er dieser Schonen durch einen List oder da» Habhafftwerden/ oder gewissen bunte: HÄ die Liebe / als eine eiverin der Gelüsten / «staden/von der Mutter / eröffnende den Ein- tzstZ diesem Betrüge/ wolke/ daß er durch das ßi> eder Süssigkeiten / darbey das Gisst nüs- «riiksse. Abgelxget darumbcn / als er alle A- stiiÄMne herrliche Strahlen / kame crnnver- ül^"er j« d^ schonen i.culoriive Kammer/ ! bleb,°/-! ^ugcsprenget / von ihren holdsceliqcn "Den/ und bewogen von ihren Schönhci- L ten/ « Ul A >»«>>». , ,s, tjk ts vertriebe er stine Zeit/ und bliebe bey ihr/ bm. ! lj, sich niedergclegct / oder wenigst ansgcM', xj, unib ihrc Schönheit desto besser zu betrack ', und dieselbe bedienen können / biß endlE ° Lx weilen ihme nichts anders zugelaffen / er bel' bet scheiden müstc / nicht gleich dem Mond'/ der Nachfolge/seiner Eigenschafft jnglE^ je» welcher sich allein in drin Schlaffe der Ln'' den ergötzet. ,^> Komme» sodann / als er eines AbE., den gewöhnlichen Platze seiner AusenthaM', gen/ umbsichmitseineri.cucorllnc zucrlcm, vernahnie er / daß der König ihr Herr Dm'., sambt der Königin ihrer Kranen Mutter / ^ !>>„, schäfften halber/ gewisser Orten verreiset/ sich selbiger eine Zeit aufhalten werden/ kg, er über diesen eingenommenen Bericht/sb i' h H diese so qntcGelegenheit erreichetznhaben/''^, , sich seines Vortheils zubedicnen / daß rr.w^ e h die Weile darvon zu verliere»/ weilen en » die beste zu seinem Vorhaben zuseyn veriw'^^ gantz nicht unterliesse / wie er derselben nM'^./ M kommen könte; nähme ihme derohmbe» vor dieselbe in einer verstellten Gestalt" g "cgg scheinen: und/ damit er keinen Argwohn sacken möchte / daß jemand anderer in senheit ihrer Eltern dieselbe besuchet/ b^'^W »4'. H. F r antz Frci)h. von Wützen stei»^-. ten/ sein äusserstes Empfinden versuchtc/daM ne / deren theilhafftig zu werden / anderst mW verhinderte / als eine achthabcnde FvrchtcO 4».' ,4, i^4. ^4.4.^.' vlIU' Villoni Li e bes-Garn. _245 A stch / Form / Weiß mrd Kleidung der Kö- is ^8in ihrer Frauen Mutter an sich zu ueni- B , Mn/als welche/weilen sie die Königin und ihr B Mutter wäre / diese ihre Besuchung sicherer ßk Mn dörfftc/und solche Niemanden verdenck- M fassen könte/ verbrachte er solches/ mit Ver¬ ns Mbarung aller seiner Gcberden nnd Stessun- n/ ^»dcroselben so gleichförmig/daß/wann man l'ö Megen einander gehalten / voneinander nicht in Kennet hätte/ und in seinen allen Thun und g/ l Mn / derselben gleichte/daß man ihne für die c« Mge fesiiglich hielte / vor welche er sich sehen ' M: Zu dem/ was noch mehr ist/ damit er sei» B ^'Verstellung / einen warhafften Schein bey- nii' V^gen könte / so käme er aus derselben Gema- e»/ begleitet von der Hofhaltung gegangen / m et, I^eucorboc ZiNimer. Von dieser Schö¬ bt M nun/alssie erinnert worden/ihrerAnkunfft/ Mde er mit der allcrgrösien Ehrerbietung/ Msangen/ als sich solches von einer Tochter rob K'n ihrer Mutter gebnhrete / weilen sie auch E anderst vermeinte/ als daß es die Königin s/Hran Mlitter wäre / und nach dem er diesel- M ber Hand ergriffm / und neben ihr nie- i,U mSesetzet/liesse er alle andere abtrettcn/ nmb het Person in diesem Wercke allein z» spiellcn/ sü> - Po sienge zu ihr folgender Gestalt zu reden, ulch M)eher/ als er sich in eine Rede eingelassen/ ec»! ,'Me er an erstlich / mit unterbrochenen Fra- und Antworten / ihr dero grosse Demuth Ao Scheden/ welcher sie sich gebrauchte/daß er siE Lij sie: 244 H. Frantz Freyh. vonWützenstein/, , sie nemlichen / von wegen derselben so hoch Werth zuhalten vcrbunden/wcilen sie sich «E, als einer Mutter so gehorsam erzeigte/ »utw' rem so grossen Wolgefallen/ daß es nicht a"^ Ä zusprechen/m Bedenckung/er derPerson/in > zunehmen/ gantz nicht vergaffe / der er spiE, r sich weder zuviel / noch zu wenig ausgelE. zuerzeigen / umb nicht gleich anfänglichen^, ihr erkennet zuwcrden / biß er sich ihr . gestanden / gestalten dann seine Reden andm nichts / als ein Beweiffe dcß Wvlwvllens, Gunst-Gewogenheit waren/ihr die Liebe erN '' / nen zuqeben / solche ihr durch den Schein ii Mütterlichen Gemüths - Neigungen jub«E gen/weilen er aufselbige seinen Anfang gegi'»'' det hatte/vor ivelche sie sich hingegen wieder n" denen -tieffesten Bnckern und Geberdungen A danckte/ sich immer wieder in Antworten w lende/als wann sie deren keines Wegs wind wäre / sondern 'solches von wegen der AclMr ung/ so sie ihre KindlicheSchuldigkeit vcrpm^ rett / aunahme / dervselben nicht wiedersitt'-'v können/ weilen es ihr allo zureden beliebe / Ms der Reden noch mehr/ welche alle zuMA reyvmcye^ttvcn/ durch oesien Linreowg'-,. , verstohret / welcher umb den Schluffe st"" Hoffnungen znmachen / nach dein er ihr gem'^ in die Rede siele/ und zu rhr alsv förtfuhr. Schönstes Fräulein / es wäre vielmehr^ er th be se, dic an lei de, die bei wuo vrr iTeeocii nory ineyr/ welche aue len zu lang fallen wurde: doch so waren diese", re höfliche Reden / durch dessen EinrediE. ' gdoffnungen znmachen / nach dem er ihr gf«', seine Gunst- Gewogenheit zu verstehen gebe" - _ Vulc-ini Liebes-Garn. _-4-e ^?weffenhcit/als Erbarkett/ em anders Edem ' '' üuffcr deß eurigen zubehulden / und cin b' Mches anzunehmen / welches euch nicht gleich '' dann meine Würden/so ich an seinem Ort / wann sie nicht in euch versetzet / werden / !"cht weniger hinterzogen werden / und ich der " m mir nicht scyn / der ich in euch bin / j a '! ^Evkanntnuß eines solchen Planets / als ich "Hierin der Welt/nicht weniger verzogen/von -! ^Werthe eurer Kostbarkeit / als verringert ld 'N der Herrlichkeit meines Liechtcs. Derowe- N' Am umb nicht der Verderbe / dcßgantzen Erd- ec "ndens zusvyn / und zugleich die Ursach meines e- untccgangs/ bitte ich euch ciutzige Göttin mei- in nex Augeund Teosiem einer Wann: hiemit die¬ l' '"n Reden dieselbe bei) der Hand nehmende/ ihr a Nur euer Hebe' nicht versagen wollet / sondern dieselbe belibet/gleich wie ich dieselbe gehorsamst G "»trage/und gegen dem jenigeirnicht so karg er- ieigek/ der sich enerm Gehorsani frcywilleg erge- >)' den / euch hierdurch erinnerende / daß ihr den cs wessen Name alleiwgenng zu ncnnen/bcsrie- sd "'gen werdet / welcher euch die M seines Le- v' Rrd weniger lieben / als auch ehren diesen Worten liesse er sich durch seine s' ^emüths - Bewögnugen/ diesich in ihmeveri B mumlet hatten / also entführen / Vaster gleich- l M aus Vergeß der'Person/die er spielete /ah wbalden die Gestalt/ Art / nnv Geberdung »esMueeL/weicheser durch M'gehen machew List ßp- Iv A Ki! °k!1 ki, K da SI! sir Sil! de. kr sc 'v -246 H. Frantz Frcyh. von Wntzensiein/ _- seiner Gestalte / verlohre / also daß ibn^ schöne I cucociiov stracks erkante/und vor schrocknns gleichsam in Ohnmacht siele /»> als er sich bckant / ja von wegen dessen Gegc»' wartbestürtzet / daßfieanihme gantz eriu"^ niete / wie auch von dem Glantze / welches wieder bekomcn/ verblendet/ oder deffenStE len bethörcr/nicht wüste/ob sie sich gegen E scharpff oder glimpfflich erzeigen solre/ uudM er sic in dieser Unordnung / oder NcrwiN'iE gesehen/ überfielecr sie / ihme dieses zu eE Vortheil nehmend/ der Meinung / daßw'»' dieser Unordnung / am allerleichtesten zuubU' winden / und durch dieses ihr StUchwcW vielmehr zu seinem Willen znbringen / als!» widersetzen wäre / sich eriunerend / daß eE Weibs - Person / wann es schon liebet/ es deE mcht saget/ weilen es was schamhafftig ist/ciw weders daß sie nicht will / sich mit einer ofsi'ln baren Verneinung ihrer Natur widersetze», welche gemeiniglich ihren Funde die GcmüE t» plagen zum Hinterhalt hat / oder gar sE met/ dasjenige Geliebde zubegehren / so sie Hertzen verlanget. ,, Destwegen vermeinte er auch / daß es vn' besser gewesen / die Ansuchung selbsten 'zntlM/ «ls ihren eigenen Antriebe zurrwarten / uE den Versnch zu wagen / nach welchem er s" lang getrachtet/und / als er denselben aus^ nen kleinen Widerstand erhalten; angesehen / von wegen der Schande / in welcher sie sich si p g- N' ek !IS B O sil st- esi ^el- si- ;si- )f !lsi sist n/ en sie E VulcaniLiekes-Garm 247 ? ( zwar cine befteyete Waffen dieses Gc- wk'chts) wimiilt sie sich hätte erwehren kön- M>/ diesen Lolis angethanen Zwange zuverhin- Mn/welcher ihme/nnr vielmehr encbrante/ B daß er endlichen seinen Willen verbrachte/ wlirde er gar wol zu srieden/selbigen selbsten an- Msi»gezu haben. Sat/ derohalben lieffeabvvm Men/und mässigte dieser mit bitten/und fle- vk» ihren Zorn / weilen sie diesen Zwange anzic- M wolle/ biß daß sie endlichen auch vonsol- Nm ablieffe und still wurde/ihr die Gefahr vor ^"llenstellende / was nrassen sie in ein Schande Mthen möchte / wann sie solches durch ein Nschrcy offenbahren solle/ Gestalten er sagte / M/ wann sicschreyen wurde/ er sie der Gestalt ""ein lassen / undfortgehen wolle. t Mit solchen Listen/nun hintergangen/und Mögen dieses arine Fräulein/welches sich die- Betruges nicht versehen/ und eher den Tod/ Molches sich cingebild/ müste ihren Verluste Mn beweinen/ keinem hiervon dieUrsach ent- Men dörffende/ und darzu ihr gebrechliches Nschstcht verfluchende/ daß dasselbe/zu dem UU gebracht/ sich darauf verlassen sehen/ so , "wtglauligist / derjenigen Person/ die sie so Mebet/ zu glauben/ die ob ihr hernach ein Ab- M traget / und darvon gleichsam/als flie- M'der abgeht; aber weilen solches aller Lieoen- m Gebrauch ist/daß sie sich gemeiniglich pfle- letzen / wann sie aneinander schon genug- Lü'j W H. Frantz Frenh . von Wützenstein/ . gehabt/ als schiede auch unser se>!, demnach genug seinen Lust gcbüsset / und verliesse diejer be / gleich wie er sie augetroffen / und da er gleichsam znsagen/verschwundcn / breitete er seine Strahlen ans / sich seiner Erhaltungl« erfreuen / daß er denselben Lag darauf so he» schiene / dass er nicht allem den gantzen Erdbo¬ den/mit seinen Strahlen-einnahme/ sonder» fo gar in Verwunderung brachte/ und dieselbe» jubcrenen verursachte/ ibne vor den guxirc, an- gcklaget zuhaben Ich bitte dienstlich alle die / so der Liebe fä¬ hig: sie doch in eine Betrachtung ziehen wollet wie betrübet dieses arme Fräulein gewesen / b» sie sich wieder verlassen gesehen / und zwar vo" dem jcnigen selbsten/dersie so schändlicherWch fe verführet / ich glaube sicherlich/ daß / man» sie 8->r in dieser Betrnbmiß gcsthen/ er sich übet ßeerbannct/ und wäre zu einem Mitleide» be¬ wogen worden- / sic in dieser Verwirrung ver- lassen zu haben : dann als dieser hinwrck/ u«d fiefich allein befmiden / verbliebe sie,n einer so traurigen Einsamkeit / daß dieselbe ihr schiene/ ein Unglück anzudeutcn / welches sie hernach mehr / als zuviel erfahren. O meine Feder - mustdn dich daun ansetzv besudel»/ mit der un¬ menschlich cnThat / so man jemals hat erden- cken können; m der Warheit ich erzittere / solches vvrzubringcu / und von wegen deß Unfalls / welcher das traurige Stucke dieses leidigen Berichts/ mit dem hintritt verbracht el! ke ek )- is ii p i- ir Is s d' S' /' ? t >— - Vukani Lie bcs-Garn._-45 ^rdcii : jedoch so will ich auf das allerge- ^ywindeste/als mir immer möglich fortfahren ; ,.^u-'d,e eine llrsacherin dieser Liebe gewesen / nats gekrachcet/wie sie sich im demSoi rech- >v 'Ee/ward gar fro / diese vergangene Liebe chk Gestalt verbracht-«sehen : Und weilen sie kein besser Mittel wüste/ als eben dieses/ Mschlvsse sie sich ihne derselben zuverrathcn: ?verach wie du grattsaminc ? nicht mit seinen/ ! Milt seiner armen «nschnldigcn s-ei^oiboe „ Ute / welche allem die Schnld büssen muß / , w solches also. Es wäre ein unwiederrnff- Mes Gesast im selbigen Lande/daß / wann eine ^»ngfrau/sie sey auch was standts es wolle/ ih- m^ungfraiischafft äusser der Ehespflicht uer- "vsen/ dieselbe ohne Gnad von Leben -um Tod 'Me gerichtet werden / (Hwie ein edles oder MvneS Gesatz vor unsere Jungfrauen heutiges ^ggs/umb ihre Jnngferschafft zuerhalten/ web- M sich derselben so wenig achten/ daß sie dcrsel-- / wann sie eine gewesen/ gar nicht geben» wollen!)Nunwiederzur Sach. Vernom» Mdeoohalben/ als der König ihr Hm Vat- H'/dicses seiner Tochter Verbrechen / warde er xMwer so sehr mbrnet / daß er nicht allein daS '„chitz bekraffcigte / sondern gar vernreheilte ^wTodt. , --stun weilen Venu? sich an dem 8->l zurechen / "lerixy FnM- suchte/ und Gedancken machte / sie ihue mit List hmdcrgehen könre / als na» 'Me ihr für/ ihme/umb eine Uneinigkeit zu-- Lv ver- 2fo H. Frantz Frcyh. von Wutzen ste: n/ _ . verursachen/bey seiner ^eucoUioc / daß er n"»' lieh in eine Jnngsrau Namens/verliebts wäre/ anzugeben/diescs ob es zwar war / daß" sie beschienen/nttd dieselbe diesen Planet wol l"' den mögen / aber daß er sich verliebet / nmb der I^cucockioe znvergeffen / wie ihne die V enus vctt schwätzet / keines Wegs verursacht e bey der A" nien em solche Hertzenleyd / von wegen d" Furcht / io sie hatte verlassen zu werden / daß " mit Worten nicht anszusprechen: Und also«"' ter ihnen bald eine solche Uneinigkeit erweckte/ daß/wann sie nicht noch andere Sachen gesiE nen/worvon sie alles dessen befreyt gemacht/ les das Nbel/wie hernach znve rnehmen/ an ihr ausgeschlagen hatte/ aber sie hatte eben so w" Leucork oe verrathen/welcher Liebe sie ihren en genen Vatter erindert. In dem Königreich dann ^mericnmlso hicst se dieser Schönen ihr Vattcrland / verbracht Venus ihre Verachtung dem Könige (wieobtst vermeldet worden)dieserLhat erinnerende/nE sen sie es ihr vvrgenommen/vou wegen deß 5oi > sogar seiner Liebsten nicht zuverschonen/ «"? denselben dessen durch den Augenschein zuversi' chein/weffen sie ihne bloß mit Worten erindert/ hiemit ihne allein / zu einen Rache/ wider sei«" eigene Tochter zubewegen/das begangene Last" «n chr zubestraffen/weilen sie durch diese Funde/ zugleich auch den 5er er- ir- ee cs ii- § tt 1» st d i- !/ Is ik '/ le --- Vulcan! Liebes-Garn _rsi -snieiniglich dergleichen Leute gebrauch ist/ ^ilu sie über ein andern einen Zorn'tragen/sol- -leSchande nicht nngestraffter eiligen zulaffen/ Indern in einer solchen Begebenheit / als diese ">are/und es derselben Fortgang betreffe / in ie- ^audeszuvcrschonen: ja was noch mehr / an- zu einem Beyspiel/diescs so von Alters her- irkommene Gesäße / durch den Tod seiner ei- lcne Tochter/wclchc es übertretten (aber siesag- s nicht/daß sie unschuldig gewesen ) zubesiät- >gen. Der König/als der verständigste Hm/fo auf ein Erdboden leben mögen / welchen seine eige« 'e Ehre nicht weniger lieb/als seine eigencToch- -er wäre / nicht allein betrübet / ob dieser Erin- seruna/als auch erzörnet/daß er an seiner Ehre/ -men solchen Abbruch erlitten : Schwure der ^enus,bey seiner Cron / dieses so abscheuliches aster/so fern sich die Sach / massen sie es einge¬ macht/ ur der Thal also verhalten werde / zube- lraffcn / und nicht allein dievatterlichcn Ge- unths Neigungen gantzlichen ablegen / als auch A'ßsein / worzuihmedie milde Natur gewid¬ met / begeben / ja mit ihr also zuverfahren / als Mt einer Person / die keinen Unterschied hat. ^cun umb ein kurtzes Merck eines Blutrichters »lachen/ und in diesem so verdrüßlichen Stil¬ ske mich nicht langer aufzuhalten / will ich mit wenigen erzehlen/wasGestalten Venns demKö- «ige solche Lhat augenscheinlich sehe» lassen / und erwisen/was sie ihnie zugesagt/ daß der Kö¬ nig/ 2»-- H. Frantz Freyh. von Wützenstcin/ nig/der es ihme nimmermehr eingebildet/ schiel' vor Schmach und Verdruß seinen Geist aufgw be/nnd in ansehen dessen / umb nicht seine Hall' de in seinem Blnt zubenetzen/ feige Tochter dc»l Scharpfft'ichter überhandigen ließ. Ha men' I.cuc<,lboe! es hüssk nichts darfür/du must dak- an/ dan die verratherischeVcnu? hat deine Liebe durch ihre Liste entdecket/und sie deinem Nab tern solche sechsten zuzusehen/ gebracht/ darübes er also erzörnct / daß er will / daß du nach der Alten Gesetze Gebrauch sterbest: angesehen/ wie dieselben ausweisen/so wollen sie/ daß dicGrösi ft jemandes Geonrdte/ von der llnterkhaniw kcit derselben keinen befrevcn könne/ ob solche schon/ als wieein kleines Kindelein zwischen de- nen Windlein verwicklet / sich in etwas entbin¬ den will/und den Fortgang verwehren/ weilen sic über andere zu herrschen pflegt / zumalen die ' Achthabung der Hochheit eine aufgetragcne Schuld aller Wurden ist/w ordurch die Erkant- nuß dcß Menschlichen Wesens/ begriffen wird / überantwortete er sie dann dem Meister / um dem ausdrücklichen Befelch / sie lebendiger >N das Erdreich zuvergrabcn / damit / so ihr Gen sie nach dero Tode umbRache schreyen würde/ ihr Stimme nicht erhöret werden könte. , Derowcgen betrübet die armc/sich zum Tom verurtheilet Zusehen/ wurde sie genorhdrungen / ! dieses Urtheil mit Gedult anzunehmen/erwar- lende / von Stund zur Stunde diesen vor sie w Leidigen Ausgang: Welchen sie Augenblicks lew L 2^^ Vulcsni Liebes-Garn. chen zugewarten hakte / käme sie in ihrselbsten / Uv vcrlohreu/ »nd von einer solchen Angst und Noch befangen / daß es mit Worten nicht aus, zusprechen / und ihr nicht anderst / dann einbil« dete/ daß sie schon Haid Tod wäre/ja ihr gewun« schet/solchen schon ausgestanden zuhaben/ sinte¬ malen keine Hoffnung einiger Erlösung mehr ubrig/ihre eigene Eltern zu Artheilsprechern ge¬ habt zuhaben / welche es allein hatten wende» rönnen. Dcrowegen sonder der geringste» hülffe zugewarten/auch so gar von dem jeuigen/ Melcher dieses ihres TodtcseinUrsachcrgewc- en/ oder daß sie sich viel hätte entschuldige wol- . en/weklen die That allbcreit bekannt/ ergäbe sie ich gantz geduldig darein / gleich einem unschul- >igen Schäflein / ivelches/ soda wird zu der Echlachtbanck geführet/vvn der Grausambkeit der Beschaffenheit- Gesehen so dann / als sie bas unglückseelige Grabe machen / welches die Wohnung ihres schönen Leibes zuseyn hatte/darinnen ihr mühe, seeliges Lebe beschlnffen/ kunte sie vom Schmer, tzcn übernommen anders nichts thuen / als mit Crcutzweiß übereinander geschlagenen Armen/ vnd gen Himmel erhobenen Augen / sich wider denselben zubeklaaen/ und mit so Hafftigen Zäh¬ ren / welche aus ihrem betrübten Gemüth aus, Stengen/umberbarmende anznruffen/ und zu beweinen/ daß sich die Steiner hätten bewögen 'önnen/ha du lasterhafftes Glück/ will du dann Vicht aushören/die Liebenden zuverfolgen? oder M M 2 54 H.Frantz Frcyh . von Wüßenstein/ . in acht nehmen so viel Vollkommenheiten/ unk v Gaben/wormit der Himmel/nicht weniger die- sen Leibe / als den darinnen wohnenden Geist- ? gezieret hat?aber wie in acht zunehmen/scitema'' si len dieselben allein der Einwurfs seyn deines n Haffes/und die Schönheit deines Neides / nist d als sie dieses Seuffhens / und Weheklagens/ » welches sie ohne Aufhören verbrachte / satt gc- b worden/daß sie vor Mattigkeit undBetnibiiu» n biß an die Erde sanckechührte sic den erstenKrieg 2 wieder ihr schönes Haar/ welches sie ihr Zopfstil u weiß ausrisse/und köstlichen Geschmucke/dcn sit V ihr von Leibe risse / und den andern wider sic- zi sechsten / indem sie lange Zeit Sprachlich geblie n den/gleich als eine Person/ die durch Betrüb L nüs das fühlen vcrlohren/brachte ihr dieGegen r Wattigkeit ihres ungluckseeligen Unfalls / du N vergangene Glückseeligkeit zur Gcdachtnns/ d wordurch sie gcnöthiget worden Thräncn zu< d veraiessen/nndReden herfür zubringen/die nicht b wol nachzusagen / oder vielmehr ausznspreche» si seyn: O UnglückfeeligetseucorKöessagende: wo n seynd deine gute Tage hingekommen/wo ist bei» o ne gerühmte Herrlichkeit / und dein eyrels M 0 sen hingerathen? daß du anjetzo deinen Stankt n verändern must / welchen du bißhero erhaltet hast / und eö der jenige nicht gescheit / der diw d mit seinen Strahlen/so offt verblendet hat ? H r Elende Eygenschafft meiner Geburde / und »st l mildeWurckung nieiner Müheseeligkeit / wu d Anrecht wird meinVerbrechcn verurtheilrt/we» ei / s j l i S i l > < k i Vuicam Acbes- Garn. rff Zes an mir ein anderer verursachet / und mein Zahler / durch seine Schulde bestraffet: angesc- yen / er mir zu heissen nicht ei et / weilen er sich iribsien schuldig bcsindet / Ha grausammer und nnwmdtger deßOrts/ allwo dich die Götter versetzet! Gelt du sähest mich damalen / da du meiner verlangtest / und suchtest / zum Fall zu- vringenlnmb das jcnige zu erlangen/wclches du Mir mit Gewalt geranbet: O unglnckseelige Zeit! welche Erinnerung nur nur Jammer ver¬ ursachet / und veranlasset / daß ich durch dieses Unglück anjetzo den Tod erleiden muß / und iwar einen solchen Todte / wessen in der Welt Nichts schendlrchcrs/nvch betrnglichers / als die Ursach dessen zugedcncken: Derowegen nmb dir eine ewige Reuhe zuhmterlassen/ und dich dei- Uer Grausamkeit zuennneru / will ich sterben/ Und zu ernem Beyspiel aller Weibsbilder die- Uen/daß sie in ihrer Liebe gewahrsammer sollen sryn/als ich gewesen/ ob sich derselben Buhler schon getreu erzeigen/nicht alauben/ja was noch Mehr ist / so will ich allen sagen / daß sie denen Mannsbildern nicht vertrauen/wclche ihrAus- sihen allein auf ihren eigenen Nutzen haben/ Und taub oder blind seyn/zu anderer gehelffemm Bedenckung/ ich werde begraben werden / und M'umben vielleicht/ damit ich dieUndanckbar- wit nicht anregen könne / welche dich vcrpflich- len wurde/mich meines Todtes zuerlösen: Aber was, o ihr Götter ist dann kem Himmel / oder kttiige Gottheit allda vorhanden/ihre Aeugelcia Mu gegen rf6 H .F rantz Freyh . von Wützenstein/ gegen denselben erhöhende/ die nicht diese mei¬ ne Unschuld und Zwange erkennet ? oder dieses mein Elend sichetlmich dieses Urtheils loß zu- sprechen?Und als sie dieses ausgesprochen/hieltt sie ein wenig/ von der Hcfftigkeit ihres Schmer tzens übcrnommen/doch endlich so führe sie fort und sagte schliessende ihr Weheklagen: Es ist alles gehorloß und stumm / »ich es vernimmt mich niemand/ ja so gar blind sechsten die Soli¬ ne/ die mich ehr bevor mit ihrem Glantzr ver¬ führet: will also von der Höllen eine Erbarm- ung hoffeli/ und gewarrc»/ in dem Grabe glück- seeliger zu leben / weilen ich allhicr auf Erden nicht hab leben können: angesehen / ich so elend bin/ daß ich eingescharret zu werden/ es vor eine Gnad annehmenmuß/vonder Grausamkeit/ meiner Eltern verfolget / und erkennen/ daß ich solches verdienet. O unglückhafftc Er rrgmu-S einer Princessm so elenden Endes/ welche ge- bohren und erzogen / zwischen der Purpur r anitzo sich mit Stricken gebunden / an statt deß Sceptcrsin Händen/in ein tieffes Grabe ge- worssen sehen muß Dahero so gehabt euch wol/ ihr O Götter und Firmamenten am Himmel ! lebet vergnüget / und weilen ihk mir solches allhier nicht vergönnet /und gedem cket/daß einmal die Zeit kommen wird / da ruern Fahler / nicht allein erkennen / sondern so gar diese That bcreueir werdet. Und aw sie dieses ausgeredct/ schwiege sie aantzstiln «ich schlusse ihre Rede mit einem treffen SA Vuicani Liebes-Garn. 257 tzer: Von der Hefftigkeit ihres Schmertzens 'ermassen eingenommen / welche ihr bald den leiste ans dem Leibe verdränge / kuntediear- Ne ihr Weheklagen weiter nicht / als bloß mit velrten verfolgen/nnd stillschweigende beschlüs- en: Und / nach dem die letzte Feit gekommen / -a sie sterbe» sollen / fiele sie zur Erden gantz rafftloß darnieder / als wie ein entseeltes Bil» 'e / welches keine Fühlung hak/ ohnedasge- ngste Wörtlein fürbringen können / äusser der warten Aeuglein/ die in solche Flüsse zergien» gen/ daß man sie darmit hatte waschen können/ den Gewalt nnd Macht noch hatten / ihre Seele noch nicht verstorben ersehen Massen / welcher noch wz wenig von der Achmung übrig Ware/ihr halb todtes Leben znerhalten. Ja M der letzte Aubegin komme» / chr Leben za LesMseu ( wie es auch geschehen) wurde dessen ein Strahl gewahr / der solches ersehen/ und den Sol erinnert/daß seine Lcucorkoe le» bcndiger vergraben worden; aber gar zu spath/ ihrs zu Helffen / dann sie wurde schon einge« scharret / weilen man nicht zugeben wolte / daß er solches erfahren / Gestalten dergleichen Sa^ chen gemeiniglich langsam vor solcher Leute Ohren zugelangen pflegen / wann man nicht will / daß man es wisse: Also geschähe auch dieses/ daß ers eher nicht erführe/ als hernach / da es schon geschehen: Derowegen betrübet/ wüste er seine Gottheit zum Gehülste nem. Men / »mH sein Empfinden zumDgea / Müj da« -s » H. Frantz Freyh. von W ützenstein/ das Erdreich von wegen Verdrusses nicht be¬ scheinen wollend / weilen ihme solches seiner Liebsten beraubet / welcher Verlust er so sehr betrauerte / daß er sich mit Thränen also er- gösse/ ihren Hintritte zubewcinen / daß er bald gantz zerstosse ; Aber nach dem er genug ge- l weinet / und gesehen/ daß dieses sein weinen mcht allein umb sonst/ als auch vergebens wä¬ re / und er sic weder durch eines / noch das an¬ dere / wieder ans Leben bringen könte / gedachte er ihme/ihr durch dessen Hellscheinende Strah¬ len wenigst eine Ehre zucrweism/ nmb dersel¬ ben / auch so gar nach dem Tobte beyzuwoh- nen / mit höchster Zufriedenheit deßgantzen Erdbodens/ welchen er von wegen der Mäs¬ sigkeit/ in eine solche Fruchtbarkeit gebracht/ daß er vermittelst seiner Krafft und Wücckung ein solches Gewächse herfürzoge / welches«- mm Ranch - Wercke zum berauchern ähnlich wäre: Und dieWarheit zubekennen / er hätte dieselbe in keine ander Gestalt oder Form ver¬ ändern können / umb besser verehret zu wer¬ den / als eben diesen Rauche / ihr hierdurch ei- > ne Gedächtnus zu hinterlassen / weilen solches ! gar ost gebraucht wird / und sonderlichen in de¬ nen Opfferunqen / die Götter mit den Men¬ schen zuversvhncn ; Als vermeinte er auch / hierdurch seine an ihr begangene Miffethat deyznlegen : Damit aber die Pstantze von an¬ dern unterschieden bliebe / auch keine übrige Hitze/ «och Kalte erlitte / mäffigte 8ol in selb'- _ Vulcanl Lie b ev-Ganr LfK R/ dermassen seine Strahlen/ daßsie weder deß Mien/noch deß andern zu übrig empfände / und Sommer- und Winters- Zeit/ die Frücht gleich trüge- Äuf diese Weiß nun endigte Venus ihre Ra? Se / welchen sie so lang in ihr ernähret Harke/ «er Verrathung halber/ so 5o! gekhan / obwo- «n jetzt mit nicht weniger seiner Schande / wel¬ len sie ihne wieder mit gleicher Müntze be¬ zahlet/ als vukum höchsten Hohne / welcher sich von ihmc verführen lassen / daß er sie sammk ^-irren in seim Netze gefangen / und darzu Een Göttern ausgesetzt / ja so gar das Unheil Widerdiesclben begehret/ dieses so abscheuliche Laster zubestraffen / und doch dieser ihr Lie¬ bes - Falster übersehen worden / dahingegen . l-eucorboc ob schon unschuldig / die Straffe ! Meiden müssen/ macht mich mit diesen Spru¬ che schlüffen: Daß einen Unglückseeligen nichts hilfft/unschuldig zuseyn ; weilen hierinnen die Beschaffenheit mißhandlet: angesehen / es sich oft zuereiqnen pflegt/ daß der Unschuldige vor ! den Schuldigen leiden muß/und doch nichts ! siilfft/ daß er unschuldig gewesen. Derowe- gen «mb mich nicht länger in diesem verdrüß- nchen Wercke auftuhalten / weilen wir schon isim Ende schreiten / will ich noch dieses Mfügen / daß die Venus, hiemit dieser ge¬ tanen Verrathung / wider den Sol, und ftj- 'ss Liebste / nicht vergnüget/ als eine deß je- argen Geschlechts/ welches die Beleidigungen me» ,6o H. Frantz Freyh. von Wützenstein. niemalenvergiffet / verschwüre/ sichangaw tzem seinen Herkommen zurechcn/ und ihr venlang znverfolgen: und solches allein dal- umben / weilen er durch seine Klarheit / ab Liebende / worzu die Nacht bestellet/ vffenbahret oder entde¬ cket. Ende deßvicrdtenmid letz- 1 ttnTheils. Sy, / sie ihne anthim wurde. Dcrolve- 7^t ckc» »V/ «resi eiv'» »ki >rc»' M jNp St'k» vuiczni L icbe s-Garn. _rzr ü »»d her zugehen/ und mit einen so wunder- ' .M Geberden bald lausten / bald stehen und » "'/ als wann er Sinn loß wäre / daß die / die solches ersehen / sich deß lachens e-?,'Malten kuntcn/nnd/ weileii ervorHer- A, dieEmpfindlichkeit seines Verbrechens tzz^/nugsam zuberencn wüste/ bliebe er gantz dr »H selbsten/ sondern/ daß er wüste / eine o- ßh "^andere Einbildung aii;unchnien: auge- l^^ine jede Erinnerung dessen ihme ein än- jh^^rbilde seiner Schmertzen vorstellete/ !tz^/bihne einen unauslöschlichmVerdrusse <"^Mmlen mehr einer Gnade bey Vcnc» ißf^ärtig znseyn/ odel' bey dcrselbigen in die RE Hnlde zugelangen: in solchen und der- ^^Einbildungen dann blageten ihne seine lrAcken/ die ihne bey nahe ans der Welt l^M/und die aller wunderlichsten Lärmen Men/ deren man sich einbildcn kan: aber hyi^»Mag die Liebe nicht/in einem solchen ob- tziii "chrobcn Bäncrischcn Hertzen: er nähme M sim äusserstes an ihrzuversuchen/ und / nn;b ihre dieses sein Thun aufdas c»/ iü sMwthigstearijubringen/ oderabzubittcn/ M ^„xk ln vor ihre Füsse znfallen/mit diesem ans- i,c< hdm^chen Vorbehalt/alles auszustchen oder sit' >hue anthun wurde. Derowe- B , "'s ersolche Meinung bey fich gut befun- si^ sich derselbennachzFommcn/ ent- hre Aiq/s" / verfügte er sich nach seiner Behaust cil/ A s l^neerzvrnete Venus anzutrcffe» / hicmit iiii Emschnldigung. auf das allerdemü- th'gstc