pcHnumcratioiis - prcisc: Fiir Laibach: Ganzjahtig . . . 6 fl. — It. Halbjahrig . . . S „ — „ Vierteljahrig. . . 1 „ SO „ Monatlich . , . — „ 50 „ Mil bet Post: Ganzjahrig . - . 9 fl. — fr. Halbjahrig . . . 4 „ 50 „ Biertcljiihrig. . . 2 „ 25 „ gilt Austcllung in« Haus eiettel« jStytig 25 ft., monatlich i) ft. Laibacher Einzelne Nummern 5 ft. Tagblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berucksichtigt; Manuskripte nicht zuruckgesendet. ti c 6 n li lion: Bahnhosgasse Nr. 132. Expedition utiii Inscrati fiurtnn: KongrebPlatz 'Jit 81 (Buchhandtun eon J. v. Kleinmai>t L F. Bamberg). Ziiscrtiousprcisc: liit die einspaltige Pclitzeile 3 kr bei zweimaligct Einschaltiing it 5 It. dreimal it 7 It. JnsertionSstempcl jcbc«mat 30 It, Be! grijtzeren Jnsetaten und ofletet Einschaltung entsxtechendet Rabat. Nr. 95. Jyretta^ 4. Dezember. — Morgen: Sabbas A. 1868. Ein Urtheil iiber den Ausgleich mil ben Czechen. Dic in Prag crscheincndc „deutschc VolfS-zeitung" bringt iiber obiges, in offiziSsen Ar-tikelu zu roiebertjoltcn mcilen angercgte Them« fol-gende trcffendc Bemcrkungcn: Was gibt es fiir und, dic roir auf dem Bo-den dcr Verfassung, dcS Gesctzes stehen, anszn-gleichcn? Dic fogcnannten Czcchensfihrer sollcn dic Verfassung arierfcntten unb ihre cttoaigen Wfin-sche unb Fordenmgen ini verfassungsmatzigcn Land-tagc unb ReichSralhe vorbringett. Antzerhalb ber Verfassung gibt eS fiir unS kcincn AnSgleich, antzcr-halb bcs verfassungsmatzigcn landtags unb RcichS-raihs bahcr anch kcinc Ausglcichdverhandlungcn! Hcrr von Beust mogc bebenfen, batz ein AnSgleich mit den tSjcchen antzerhalb des BodcnS ber Ver-faffung unb iiber bic Verfassung hinweg nns Deutsche in die Opposition brachte unb bah dann erst roieber mit uns ein AuSglcich nothmenbig wiirbc; tin so oiet crsahrener und gcroaubter StaatSmann wic Freiherr von Beust roirb aber unschwer erfeunen, batz dic Opposition ber Dcut-schcn betin both iirgcr ware als bic Opposition ber Sjcchenfiihrcr. sffiir sagen atiSbriicklich: ber Czechen-fiihrer, benn daS czcchische Bolk roeitz nicht« von cincm Widerslande gegcn unsere Verfassung. Allerbings mag es ben Hcrren in Wien sehr unleidlich crscheincn, batz bic czcchischcn Abgcorb-nctcn sich vorn Sanbtngc unb RcichSrathe feme ■ hatten, und a itch roir foitiiert diesen Znstand fiir kcincn erfrculichen anschcn; auch begreifen roir, batz cs Hcrrn i3on Beust, nachdcrn er den AnSgleich iitit Ungarn vollbracht hat, gcliistcn mag, audi „die Czechen zu versShneti." Alleitt Hcrr von Bcust roirb auch erroagen, datz schon ber ungarischc Ausgleich kcin Meisterstiick ist, unb batz die Bcvolke-rung des dicssciligen Oesterrcich bicsen AuS- gleich, in Folge dcsscn roir 70 Prozcnt zu ben gcrncinsamcn Anslagen bcifteuern, bic Ungarn aber nur 30 Prozcnt, keincswegs mit Befriebigung be-griitzen fonntc; roir habcn ihn aber hiugenomineu, weit roir ihn fiir nothroenbig hiclten unb roeil er im versassuiigSmatzigen RcichSrathe uereinbart rottrbe; einen AnSgleich mit ben Czechen aber, die feine Ungarn sinb, hatten roir nicht fiir noth< roenbig, unb einen antzerhalb bes Bobens ber Vcr-fassuug vereinbarten Ausgleich fomitcn unb roiirbeit bic Dcutschcn roenigsteus nicht auerkeuneu. Ist denn aber mit bent czcchischcn Volke fiber* haupt'cin AnSgleich nothroenbig? Wir miiffett bas bestreitcn. DaS czcchische Volk schroarmt weder fiir ein absondcrlich altets Staatsrccht, noch iiberhaupt fiir bie Znstandc bcs MittclallerS, bas czcchische Volk ist auch kein Gcgner unscrer Verfassung unb unscrer freifimtigcn Staatsgrunbgesetze, bic seine Nationalitat, roic bie jeben atibern Volksstantmes geroiihiteisten; aber bas czcchische Volk kennt unsere VcrsassungSgesetzc fast gar nicht unb bic Rcgic-rung hat auch noch gar nichts gethaii, urn bicse Keuntnitz im czcchischcn Volte zu verbtciteu unb baSselbc baburch fiir sich zu gcroinncti. BiSher stanb daS czcchische Volk nur utiter bem Einflussc seiner Verffihrcr uttb bcshalb fant es zu ben bebauerlicheii Ansschreitungen, roetche ben AuSnahmszustanb nothroenbig machten. Dieser AusuahmSzustanb tiihmt nun zroar ben verberblichen Einflutz ber czechischen Volksverfuhrer unb roirb insofcrnc, so sehr roir die Nothrocnbigkcit besselben bebauerteu, seine gute Wirkung nicht oerfehtcn. Aber bas geniigt noch nicht. Die Regierung mutz unscrer Ansicht uach noch rnehr thun, nachbem bic Sachcn eitttnal so vcrfahrcn sinb; bie Regierung barf sich nicht blos> bam it begniigett, ben verberblichen Einflutz ber czechischen Bolksversithrcr zu schtvachen; sic mutz auch bttrch AnsklSrung fiber unsere sreifinnigen Gesetzc und, was bas allerwirksarnstc sciit roirb, burch cut- schiebenc ©urchfithntng berfclben das czcchische Volk zu geroittnen suchen. Was die Aufklarung fiber unfere ttencn Gesetzc bctrifft, so iniitzte sich die Regierung zu diesen, Zroeckc autzer ber Prcffc natiirlich vvrzitglich ber politischcu Bcarntcn bc-bietten; bann rnfitztcn aber allerbings rocnigstens bie teitciibcn Beam ten burchrocgS selbst Anhangcr ber Verfassung seiu; roenn bieS aber nicht ber Fall ist, so kann sich ber Herr Minister bcs Jnncrn rocnigstens bariibcr nicht beflagcn, batz er auf diesen Umstanb nicht aufmcrksam geiuachl rourbe; cs ist vielrnchr roieberholt unb mit deni moglichsten diachdrucke geschchen. Was aber bic Durchfiihrung unscrer ticticn sreifinnigen Gesctzc bctrifft, so biirfen roir cs nicht ocrhchlen, batz bic Frcunbc bcs gegenrodrtigen Mi-nistcriums in bicser Bczichnng griitzcrc Entschieben-hcit erroartet hatten; batz aber ein cntschlosscucS Vorgchcn auf ber Bahn bcs Foitfchrittes und ber Freiheit auch im czechischen Volke Zuueiguug fur das gegenroiirtige NcgtcruugSsystcm erroccft hatte, roirb niemaub bezroeiscln, er mfitzte benn bchaupten roollen, datz daS czcchische Volk dem Fortschritte unb ber Freiheit unb bahcr feinem cigcncn Wohlc cut-gegen sei. Wir roieberholen bahcr sdjlietzlich : antzerhalb ber Verfassung gibt es fiir und fcinctt Ausgleich, ber beste Ausgleich mit bent czcchischcn Volke ist aber geroitz eines-theils burch Aufklarung fiber unsere neucn Gesetzc uud anbcrnthcils indbcfonberc burch entschicbene Durch-ffihntng ber in denselben enthaltcncn frcihcitlichctt Grnndsatze zu crrcichcn, benn baburch roirb bic Wohlfahrt jebes Volksstammcs am sich erst cn be-sorbcrt. Jcbcr attbere Ausgleich ist ein gcsahrli-cheS Experiment, vor bem roir uni so mchr toarncn miiffett, alS roir ber ungliicklicheu Versuchcohne-bics schon mchr als genug erlcbt habcn nub endlich zur Ruhc tommcn mochtcn. Imill'eton. Piize unb Epibemien. Den mikroskopischen Forschungcn Klob's in Wieu unb Thomo'S in Koln gclang eS als Ursachc ber Sholcrakrankheit einen Pilz, ber im Darrnc ber Krankcn seinen Sitz auffchlagt, bort vegctirt unb nicht geringe Zcrstorungen auf ber Schleimhaut des DanncS vcrursacht, ausgesunden zn habcn. ThomS nannte bicsen Pilz Cylindrotaenium Cholorae. Ueberhanpt roirb jctzt mchr unb mchr ber Nachroeis getiefcrt, batz winzige Pilze, bie erst bci sehr starten Vcrgrosjerungen mittclst vorziiglichcr Mikroskope entbeckt rocrben kbtincn, cine grofje Rolle bei ver-schiebcuen Krankhcitcu spiclcn. Dcr Englander Salisbury beobachtetc, batz in solchcn Gegenben, too Wechsclficbcr Hcrrschen, stets in ber Lust die Kcimc von Pilzcn vorkommen, roetche dem sumpfigen Boden entstammen unb roahr-scheinlich von ben Wcchselfiebcrkrankcn in bas Blut burch Einathrnung ausgenommen roerben. Diese Pilz-feinie ntogen dcmnach bic Ursachc ber Erkraukuug unb das rocsenttiche Prinzip bcs kraukmachenben Sumpsmiasma sciu. Salisbury sanb natnlich auf GlaSplattcn, roetche er einen Futz Hoch fiber ber Obcrflachc von suuipstgcu Tiimpctn anfstclltc, am uachstcn Morgen an ber unteren Flachc ftcts zahl-rcichc Wasscrtropscn, in roclchctt man mittclst bcs MikroskopcS jctie niebercn Organisnien, bic Piljfeitnc, erkennen konute. Auch nahm er im AuSronrfe bet an Wechselfiebcr teibeubcn Perfoncn, soroic solchcr Scute, roetche bie Nacht hinburch ben AnSbfinstun-gen stehenber Geroasser ausgefetzt roaren, stets ber-glcichcn mifroffopifche Zcllcn, soroic Pilzsporcn roar. Es ist nun anzunehmen, batz sotctc tteine Or-ganismett, roenn sic eimnat in bas Blut bcs Men* schen aufgcnommcit sinb, cine Reaftion von ©eiten des Korpers hcrvorruscn, um. bie gistige Subftanz auszustotzcn; so erfotgt bann in Begleitnng bicser Reaftion die Erscheinung rcgelmStzig auftretenber, fieberhafter AnMe. Allein auch anbere Kranfhcitcn sinb cs, bei bcnen bie Neuzeit Pilzbildungen in ben krankhastcn SLstcn bcs Korpers nachzuweisen im Stanbc roar. Prof. Hallicr in Jena, roelcher schon im Jahrc 1866 ein Wcrk fiber bic »pflanzlichcn Parasitcn des inenfchlichen Korpers" geschricbcn hatte, sanb im Jahrc 1867, batz sich in ber Pockenlymfe, im Btute ber Masentfranten, ber Tyfuskrankcn und in ahnlichcr Wcisc auch bci anbern ficberhasten, na-menttich anstcckcndcu Kraukheiten Pitzc befinben. Jcbcnfalls ticgt nun ber Verbacht nahc, batz solche Pitzc unmittclbar mit bem Ansteckungsstofse ber angesfihrten Kraukheiten verkufipst find, und vicl" tcicht bet ber Ansteckung selbst cine Rollc spiclen. Hat doch vor kurzem erst ber Franzosc Pasteur bic Bcdeutung ber Pilze bcittt Gahrnngsprozctz anfge-hettt unb Davainc ahntiche Pilze im Btute beim Milzbranbe aufgefunben. Jntcrcssant ist aber hier-bei, batz Hallicr burch Zfichtungs- obcr Kutturvcr-fuchc cine Pilzsonn in anbere Pitzsonncn iibergehcn sah, jc nochbeut er bie Pilzkcimc entroeber auf trockc-nem obcr feuchterem Bodcn ausfactc. Einc anbere Entstchungswcisc von Kraukheiten ist wahrschcinlich burch bie Wirkung fautenber Stoffe auf ben Organismns bebingt, in roclchcn biefetben einbrangen. Um bicse Wirkung fautenber Stossc auf ben thierifchen Kbrpcr flarcr zn machcn, cxpcrimcn-tirte Dr. M. Hcmmcr in Miinchcn, inbetn er sotche in fautiger Zcrsctzung begrisfenc Substanzcn auf Bon beti Delegationen. ' Pest, 2. Dezbr. (Sitzung der Reichsraths-delegatio'n.) NachVerlesungdes Protokolles der letzten Sitzung roirb das jiuntium der ungarischen Delegation beziiglich des Budget des Finanzministeriums und des obersten Rechnnngshofes dem Bubgetausschufse zugewie-sen. Rechbauer und Genofsen interpelliren den KriegS-minifter, ob er auch den Soldaten das Versanimlungs-recht, ferner alle den Staatsbiirgexn zugesicherten Rechte sichern wolle. Feldmarschall-^ieutenant Baron Knhn will in der nachsten Sitzung die Interpellation beaut- worteu 9 Auf der Tagesordnung steht das Budget fur das Landheer. In der Generaldebatte sprechen Fignly und Fiirst Czartoryski. Der Ausschuhantrag roird ut der Generaldebatte angenommen. In der Spezialdebatte werden auf Antrag CzartoryLki's bei Titel 1 blos 50.000 Gulden gestrichen. Titel 2 und 3 werden nach dem Antrage des Ausschusses angenommen. Titel 4, 20, 21 und 22 werden gleichzeitig verhandelt. Rechbauer bringt hiezu das Minoritatsvotum cut. Bei Titel 4 werden auf Antrag des Feldmarschall-^ieute-nants Gablenz uur 402.050 Gulden gestrichen. Titel 5 bis 0 werden nach dem Antrage des Ausschnsies angenommen. Bei Titel 10 werden auf Antrag Gablenz' nur 93.IGO sl. gestrichen. Titel 11 bis 15 werden nach dem Antrage des AusschusfeS, Titel 16 nach der Regierungsvorlage und die iibrigen Titel und Resolutions nach den Antragen des Ausschusses an-gdnommen. Czartoryski hielt in der Generaldebatte im Ramen seiner VaiMcutc e me beifallig aufgenomniene Rede, in welcher er unter Himveis auf mogliche enropaifche Berwicklungen die Schlagfertigkeit deS Heeres betont und die Annahme des Regiernngsvoranschlages empsiehlt. Die Sitzung dauerte bis 9 Uhr. Morgen sindet die Berathung des Extra-Ordinarinms statt. meldct, die Regierung sei entschlossen, einen Ge-etzcntwurf iiber die Einfiihrung der obligatorischen Zivilehe vor den Reichsrath zu bringen. Man Habe eingcfehen, das; die Rothzivilehe nichts tange und dah man den Konflikten mit der Geistlichkeit am vesten aus dem Wege gehc, ivenn man, mic d>es bei der obligatorischen Zivilehe nothwendig, zu Einfnhrung »on Zivilstandsregistern schreitet. An dicse Berhcihungen reiht sich die Mit« theilung, bag cine der scharfsten der noch vorhan-denen Spitzen des KonkordaleS abgeschliffen werden ioll. Die Regierung beharre hinsichtlich des Artikel 14 des Konkordotes auf ihrem Standpunkt, dah derselbe nicht mehr zu Recht bestehe und die Bi-fchose daher mit alien andern Staatsbiirgern vor dem Gefttzc, daher anch vor dem Strafgcfctze gleich gesteUt seien. Die Regierung werde indessen die Interpretation des obersten Genchishofes adwarten. Erklart biescr sich snr bit Giltigkett des Arkikels 14, o werde die Regierung cine befoudere GcsetzeSvor lage vor den ReichSralh bringen, wodurch der er« mahnte Artikel aufgehobeu roirb. Damit glanbe die Regiernug alle Schroierigkeilen der kirchlichen Frage befeitigt, und dies diirfte auch nngefahr der Jnhalt der Erkliirungen sein, roelche Dr. Giskra abgeben roiirbc, we n n der Antrag auf Aufhebung des Konkorbates im Abgeordnetenhanfe zur Sprache gelaugen follte; dah (intschiebeitheit gegenuber den Bifchofen nothweudig, da ihr Widerstand noch iminer fortbauert, berocist roohl ncucrdings die eingelangte Nachricht, das KreiSgericht von Felbki.tch Habe bcm Bischofe von Brixen bic HeranSgabc ber Ehcge richtSaklen iimerhalb einer grist von acht Tagen, bei sonstigcr Strafe von 1U00 fl. auftragen mufseu. Offiziose Berheihuugeu. Es sollcn von Seite der bsterrcichischcn Regie rung Zngestandnisse bezuglich der briugcndslcn Bolks roitiifche bcvorstchen, bie sd) o it nach Wicdcrerossnnng des Reichsralhes zu Thatfachen werden roiirben. Ein Wiener Blatt, welches sich bemiiht, den Gesinnnngen der Regierung Ausdruck zu geben, Hat in den letzten Tagen ein Gefetz iiber bie Einfiihrung direkter ReichSralhsroahlen mit Eifcr und Gefchick bestir luortet, und ivicS auf Grund eineS Vergleiches mi Ungarn nach, dah man bei ber erroahntcn Kon zesiion nicht stehen bleiben durfe, sondern bic Zahl der Abgeorbnctensitzc verdoppeln miisse, toenn uuser Parlament bcfahigt sein foll, feinen hohen Anfgabcn zn genilgen. • . Ein auberes Gerncht bezog sich auf bic Ein-fnhrnng ber obligatorischen Zivilehe. Es ivird ge« Polilische Rundschau. Laibach, 4. Dczcmbcr. Im ungarischen U n t e r h a u s e rourbe in der Abendsitzuug am 1. Dczcmbcr der Gcfetzcnlrours iiber bie Regelung der Union mit Suben-bu r gcn in bet General- nttb Spezialdebatte un-verandert angenommen. Perczel legt das Rcfultat ber Wchrkommission iiber Mobifikationen des Wchr-gesetzes vor; die Kommission enipfichlt die Annahme ber Mobifikationen. — In ber Sitzung am 2. Dcz. rourbe ber Gcsctzcutwurs fiber die interkonfessionellen Vcrhciltnissc, iiber Ehescheidungsprozesse, iiber die JnaiUknlirnng der griechischen BiSthiimer zu Karls-bmg und SzamoS-Ujvar imb iiber bic ©icbciibiir« ger Bahn in britter Lcsung angenommen. DaS Referat ber RechtSsektion iiber bas Gesetz bezuglich ber Kompetenz ber Militarbehbrbe roirb verlesen; dasselbe empsiehlt bic Annahme bieses GesetzeS. Sobami roirb ber Gcsctzcntrourf iiber bic Kontrole ber fchivebcndcn Schuldcu in der General- und Spc- zialbebatte unoertiubert angeiiommeii und ein von ber siebenten Sekti on zu diefem Gcsctzentronrfe cin gebrachtes Scparatvvtuui abgelehnt. Der Gcfctz-entronrf iiber gcmeinfame Pensionen roirb von ber Majoritdt in ber Generaldebatte angenommen. In ber Spczialbcbatte roiinscht Nyary, bah ber zroeite Paragraf bieses Gesetzentronrfes, roelcher von Pensionen fur ben rein ungarischen Lerroaltuugszroeig handelt, rocggetasteit rocrben inogc. Nach laitgcrcv Diskussion roirb Ryary's Amcnbement mit 184 gegen 105 Stimmen abgelehnt. Schlichlich roerden bie von bcm Rcichsrath an bent Wehtgesetze vor-genommenen Mobifikationen ohne Diskussion angenommen. AlsBeroeis, ivie nnrecht bie foberalistischen Blat ter hatten, als sie sv hestig gegen bic Aufhebung bes bekannlen S p r ach c n z ro a n gs - Gcsctzcs in BSHmcn eiferlen, fiihrt bie Debatte bas Faktnm an, dah an eiticm deutschen Gymnasium von sammt-lichen Schiilern nur ein cinzigcr von der Berechti-guttg Gcbranch machte, die zrocitc LandeSsprachc, hier also bie bohmische, nicht Icnictt zu mnssen. Wo das Bediirsnih vorhanden ist, da bedarf es alfo, roie sich zeigt, keines ZroangeS. AngesichtS ber beunruhigenbcn Rachrichten, roelche Tag fiir Tag iiber bie Borgauge in dem be-nachbarteu Rumanieit ccroffciitticht roerden, Hat cs da« osterreichische KriegSministerium fur entsprechend befunbcn, einen hbhercn Gcneralstabs-Offizicr dort-hin zu cutfendcn, um die Dinge in nachster Rtihe zu beobachten, und hieranf iiber basjeiiigc Bcricht zu erstotten, roas in militarifchcr Beziehung als auffallettb zu bezeichtteit ist. Man vernimmt nun, bah ber gcitantite Offizier von seiner Mission bercits zuriickgckchrt ist uud fcinc Relatioiicti betreffenden OrtS vorgclcgt Hat. Er licrichtet, bah bic Ruinoncn atlcrbings grofje Aitstrenguitgcii in ach en, um sich in roehrhasten Zuftanb zu fetzett, bah aber dieselben stark ubcrfchiitzt roerben. Doch find ihrn zwei Puuktc inSbesonbcrc anfgcsallen, uitd zroar erstens die von der Regierung durchgcsetzte Einfiihrung von Soun-tags-Scheibcuschiehen in alien Gcrncinden bes Landes, und zrocitens die Anlcgung uott Militiirftrahcn, unter roetchen letztereit er insbesondere auf cine Strahe, welche in dett bie Bcrbindung zwischcn Siebenbiirgeit und ber Bnkowina herflellettben Win-kel ber Molbau hineinfiihren foll, atifincrffam ge-macht Hat. Die Nachricht vvn ber Hinricht n n g ber beibcu politifchcn Derurlheiltcn, Monti uttb To-gnetti, zu Ro m Hat in ganz Jtalicu cine unge-ihcilte, allgcmeinc unb tiefgehenbe Entriiftung her-Dorgcrufctt. Nur bie „Uuita Eattolica" lobt die graufame Gcrcchtigkcit, mit roelcher die papst-lichc Regierung die beiben ortnen Maurer, bezahlte Wcrkzcugc ber Garibaldifchcn Partei, zu Rom nach zroolfrnonatlicher Gefangnihhafl uttb eittem vielfache Weife in ben Korpcr vvn Thicrcn brachte, d. h. er fpritzte fic in das Blnt, unter die Haut, in beti Magen; er beobachtete batin an den Thieren ganz befoudere, krankhafte Erschcinungcn. die man als Bcrgistungscrschcinungcn auffasicn muhte. Fan-lende Stoffe eiithaltcn detnnach ein Bergiftungs-prinzip, roelche« Hctnrncr „daS pntribe Gift" ltcnnt; dasfclbc zcrfctzt das Blnt, macht eS bunklcr unb dunnfliifsiger, erregt einc Entziindung im Darm unb den UnterlcibSbrufcn, ubt einc Rciznng auf bas Gchim aus, uttb kanit in feitier heftigett Wirknngs-roeifc nur ben ftarkften uns bekannten Giftcn, roie Kurarc, Schlangengift u. f. ro. verglichen rocrben. Es zeigt sich aber auch cine grohe Achnlichkcit zwischcn ber Bergiftung mit folchem putriben Gifte uttb ben fogcnanntcit Jttfektionskrankheiten, roie Tyfus; ja Hcntmer ziigert nicht, fogar schon den AuSspruch zu thun: „Die Krankheitsstoffe der Jn-fekttonskrankhcitcn sind putride Gifte." Es rourbe diese Ansicht mit berjenigett ubercinstimmcn, bic sich iiber bic Entstchuugsrocisc beS Tyfus vorzugsroeise gcltcnb machte ; benn man konnte anttehmen, bah sich bie ben Tyfus erzeugenben putriben Stoffe in bcm lockeren Erbboben cntwickcln, welcher beim Fal- len bes Grunbtvafsers bic Produkte der fauligen Zer-fetzung an die Lust ber Athmospharc ober an bas Wasser ber Trtnkbruttncn abgiebt, so bah sic bann com Mcnschcn cingcathmet oder mit deni Wasser vcrschluckt rocrdcn. In dcr jit Frankfurt a. M. stattgcsunbetien Naturforschcrversamtnlung bee Jahres 1867 befchiif-tigte sich bic mcbizinischc Scktion insbcsonbcrc mit ben Ursachcn unb ber Entstehuugsrocisc bcs Tyfus. Bci ber Diskussion bicscs Gegenstandes spielte bas Gmnb-roasser eine grohe Rolle. Man beschulbigte baSselbe unb bie mit ihtn zusammenhangenbe, zeitlich wcch-felitbe Fcuchtigkcit beS porosen Bobens alS ganz bebcutenb einfluhreich bei Entstehung von Tyfus-epibemicn. Jnsbefvubcrc wolltc Pettenkofer in Munchen roahrgenommen haben, bah ber Tyfus cbenfo roie bic Cholera erst bann sich cpibcmifch berbreitet, wenn bas Grunbwaffer fallt, roettn basfclbc also iiber sich cine noch scuchtc, auStrocknenbe Bobcnschicht zuriick-laht, aus welcher ber hier ausgebrutete Ansteckungs-ftoff in bie Luft ausstcigt. Zroar roolltcn Virchow unb anbere eine folche EntstehungSweise ber Cholera nicht auerkennen, boch war man allgcmein iiberzcugt, bah man bet Entstehung von TysuScpibemicn vornehm-lich auf bie Befchaffcnheit beS Bobens, fowie auf Stcigcn unb Fallen bcs Grunbwaffers feine Auf-merkfamkeit richten tnuffc. Bei bicfer Bcbcutung, wclchc bas Grunbwaffcr jcbenfalls hat, will Barren-trapp beziigtich ber Entroaffcning ber Stable, um bie Ictztcni fiir bic Bcroohncr gefunber zu machcn, eitt fystcmatifchcs Nctz von Kanalen uittcn ben Stra-hcn voi'fchlagett, roobei biefe Kanate ticfer als bic Kellerbtibcn in ben Hanfcrn angelcgt finb, unb fo-wohl burch Drainage bic Fcuchtigkcit aus bcm Boben, alS auch bie fliiffigen Unrcittigkeitcti aus ber Stabt roegfi'thrcn. Die Entwasscrung ber Stabtc unb bie Abfithrung ber unreinett Stoffe aus ben-sclbcn ist in ber That nunmchr cine brenttetibe Fragc; bieselbc steht in Dcutschlanb auf ber Tagcs-orbnung, feitbetn man hicr, roie auch fchou langst in Englanb erkannt hat, wic ungemein groh bie sich besonberS burch bie <^tcrblichkeitsstatistik aus-sprechenben Nachthcile sitib, bie cine nnregelmahigc unb uttgeniigetibe Fortschaffung orgattifcher Abgange mit sich bringen muh. siebenunbdreihigtagegen Todeskampf — deim das Tobesurtheil war den Ungliicklichen schon am 18ten Oktober vcrkiindet warden — hinrichten lietz. „Die liberalen Blatter, schreibl man der ..Allg. Ztg." ergehen sich in den schwersten Beleidigungen gegen den Papst, den fie in seinem „Blutdnrst" unter weiland Solonque und die KSnigin von Madagaskar Men, die nach ihnen ohne jeglichen Zweifel nicht so gehandelt hatten. roie der Statthalter Christ! lluf Erden, der Reprasentant deS Gottes der Ver-zeihuug und der Liebe." Nachst dem Papste trifft die vollste Entriistung bicfer Blatter das kaiserliche Frankreich, wclcheS als Gehilfe des Henkers behan-dett roird. ..Schmach liber dich, Frankreich der Bonaparte! ruft die „Gazetta di Torino" aus, dein mit goldcnen Bienen bedeckter Kaisermantel ist mit finem Blnt befleckt, das alleS Wasser des Ozeans in Cwigkeit nicht abroaschen roird." Der ..TimeS-Korrespondent" in Madrid bc-tichtet ausfiihrlich, roie die Republik mehr und mehr Bodeu geroinnt, und namentlich auch die provi-svrische Regiernng sich mil dem Gedanken an diese Ncgiernngsform anssohnc. DaS Bertraucn der letz-tcrcn auf cine Monarch«, bemcrkt er, ist bedeutend krschiittert. Der Schrecken vor der Republik ist slark im Abnchmcn und die Mitglieder der Regie-rung und mete aitdcre gematzigte und verstandige Manner halten fie fiir nnvermeidlich. Es hat aller-dings fcincn Nutzen, Europa schon jetzt bamit in Schrecken jit setzen, aber in der That ist die jetzige Regierung, die ohne RuhestSruug sich nun schon 2 Monate behauptet, nichts anderes als cine Republik. Die Mitglieder derselben sehnen sich zwar nicht nach der Republik, noc^ haben fie darnach ge-strebt. Im Gegentheile, es ist von ihrer Seite das tnoglichste geschchen, fie abzuroenden; roenn aber lrvtz alledem das Land in cine Republik hincintreibt, iBer roird Schuld daran fein, rocr Schaden oder ^achtbcit dadurch haben ? Prim hiilt sich auf alle Falle fiir ben ersteit Platz berechtigt. Mit der Pre-ftticrfchaft unter einem Monarchen ware er zu-.krieden geroefen, aber die Prafibentciistclle cincr Republik ist ihm ebenfo roillkommen. Der Mabribcr »Impartial" vom 29. November deroffkntlicht die Candidatcnliste cincr »even »Re-Si c r u n fl, roelche in folgender Weife zufamineii-iefctzt ware: Espariero, PrSsident der Republik, Creux Finanzen , Castelar AentzereS, Figueras tinnerce, Sorni Justiz, Pierraid Krieg und Marine. DaS Wahlrefntlat in England hat also schon jetzt, nod) bevor das neuc Parlament zufammentritt, tinen Kabinetswechsel zur Folge. Wie der mini-sleriellc „Globc" meldet, war das Ministerinrn schon tin 2. Dczember willenS, wegen der in ficherer ^usficht stehcnden Nicbcrtagc in der irifchen Kir-chenfragc znruckzutreten, und ncuetc Depefchen rnelden, *86 eirt Minifterium Gladstone-Ruffel in der Biting begriffen fci._____________________________________ Zur Tagesgeschichte. — Die Frau Grotzhcrzogin Alice von Toskana, ^emahtin des Herrn Erzherzogs Ferdinand, Grotz-?crzogs von Toskana, ist ant Mittrooch zu Salzburg Aicklich von einem Prinzen entbunden roorbeit. — Das Reichs-Kriegsininisterium hat an fcimmt-|'4)c Bahnverroaltungen die Ausforderung ergehen Men, ans Anlatz der Ausarbcitung ciner neueit Vor-Vift fiir die Jnstradirung von Milit8r-Transport cn auf Eisenbahnen dcmsclben ein Ver-^chnitz alter in den cinzelncn Stationcn befindlichen > krtadevorrichtungen und der Anzahl Mililarzllge 100 Achscii, die in jeder Station ausgestellt roerben Wit, mit thnnlichster Bcschleunignng cinzusendcn. — Soeben ist von der Direktion der administrativen statistik das ersteHeft des grotzeiiTabellenwerkes Ft 1868 ausgegeben roorbeit, welches die Daten iibcr > Flcicheninhalt und BevAkerung der Lsterr.-nng. Anarchic enthalt. Der erstere betragt nun 10.798'94 fterreichtfche duabratmcitcn, die letztere beziffert sich '"it Ende 18(55 auf 34.753.272 Seelen. — Ein Wiener Blatt gab der zuletzt im Her-Haufc gehaltenm Rede des Dr. Berger die Den- tung, das; der Minister fiir die Bei b cha lt nng der Prugelstrafe in der Armee sich ansge-sprochen Habe. Die „Wiener Abendpost" tritt dieser Ansfassnng entgegen und weist inittelst Zitates ans dent steitograsischcn Berichte nach, bah Dr. Berger im Namen ber Regiernng die Strafe der korperlichen Ziichtignng aitch in der Armee auSnahmslos und sornit and) als Disziplinarstrafe als aufgehoben angesehen ivissen will. Dagegen aber werben die Ketten, b. h. das Kruimnfchlietzcn beibehaltcn. — Das galizifche Landesgefetz, wodurch die Be-schraitknng der Wahlbarkeit der Jfraeliten zu Gemein-deaintern befeitigt wnrbe, hat die kaiserliche Sanktion erhalten. Das Gesetz tragt das Datum des 19. v. M. und ist vom Minister Giskra kontrasignirt. — Ucbcx den Stnrz Bratiano'S wirb ber „N. Fr. Pr." geschreiben: „Es wird immer klarer, batz Bratiano nnr darnnt gefallen ist, weil er zu migcschicft war. Er hat beharrlich gegen das Von Berlin gegebene Stichwort gehandelt nnd die Ungant, anftatt ihnen schLn zu thmi, heransgefordert. Graf Bismarck aber gab die Parole ans, die Agitationeu nnr gegen die Politik des Freiherrn v. Benst einzurichten nnd die litigant dabei als glorrcid)cs Bolk zn feiern nnd als sclbstcindigen, von Oesterreich getrennten Staat zu betrachteu. Bon dem Herrn Kogolnitscheano erwartet das preutzisd)c Gouverneinent, batz er die Dinge in biesent Sinite beffer behandle. Vorsicht wirb also bent Bnkurester Ministerwechfel gegeniiber znnachst gebo-tcit feiit." — Graf Bismarck ist am 2. d. M. Nach-ntittags in Berlin wieder eingetroffcit. — Am Tage ber beibeit neul ichen Hini' id) tnng en in Rom hattc die franzosische Gar-itifoit in Civitavecchia Besehl, nach Rom abznmafchi-ren, falls dort eine Entente anSbrechett sollte. Den gaitzen Tag iiber waren die Lokoinotiven geheizt. — In bern Prozetz ber Pariser Jo urit ale hat die sechste Kamnter das Urtheil verkunbet. Dasselbe erftart bie Angeklagten fammttich ber ihnen zur li!aft getegten llmtricbe fiir schnlbig nnd verurtheilt Detesctuze zu 6 Monateii Gefangnih, 2000 Franks Strafe unb Berlnst des aktiven mtb passwen Wahl-rechts auf fechs Moiiate, Peyrat unb Dnret zu je 2000 unb Hebrard mtb Weih zu je 1000 Franks Strafe, wobei iitdessen fiir die brci ersten Angeflagten bie Strafen in bie ihnen am 14. November bereits znerkannten anfgehen sollen. Gleichzeitig mit bem Pro-zef; Delesclnze unb Genossen nntrbc in Lille gegen den Progrcs; bit Norb mtb in Nevers gegen den Impartial be la Nievre wegen Umtriebe im Jnnern, began-gen durch Berosfentlichnng von Boudin - Listen, ver-hanbett nnd ersolgten hier wie dort Vernrtheilende Er-kenntnifse. — Der Anfstand in Spanien foll and) fiir Ungant nid)t ohne wohlthcitige Folgen bleiben. In bent Dorfe Banafalva ncichst Oedenbnrg beabsich-tigcn sich bemnachft, wie wir im „Naplo" lesen, breihig Jesuiten ans Spanien anznsiebeln. Abschasiung der kiirperlichen Ziichtigung in der Bolksschule. Der Herr llnterrichtSminister hat anlatzlich cities Anlrages auf „Abfchaffung der korperlichen Zud)tigung in ber Volksfchnle" nntcrm 7. v. M. fotgcndcs Schreibcn an bie Prdfibien bes Lchrer-vereins „Volksfchulc" und des „oberosterreichifchen Lehrervereins" gerichtet: „Dem Ministerinrn fiir Kultus mtb Untenicht tiegt ciit Antrag vor, ivetcher die Abschafsung der korperlichen Ziichtigung in ben Botksschntcn, riicksichtlich eine Aeitbcnntg ber Bcstimnittngen bes § 243 der potitisd)en Schulverfasfung bezielt. Begriinbet wirb bicfcr Antrag bamit, bafj bei ber fortsd)reitenden Knltur dieses Beffernngsmittet durch ein besonnenes, krciftiges Eingreifen des Lehrers unb anderer padagogifchen Mittcl entbehrlich gemacht werben konne, foroie batz dah Oesterreichs Gefetzgebnng in neuester Zeit die korperliche Ziichtigung als Hanpt- nnd Disziplinarstrafe befeitigt hat. Ob das Strafmittel der korperlichen Ziichtigung in ber ©chute aitzuivenbeit fci, ist eine Frage, lvo'riiber feither die Meinnngen in den padagogifchen Kreifett nicht ganz iibereinstimmend waren. Wahrend der eine Theit behauptet, datz die korperliche Ziichtigung in der Schnlc nicht nothwenbig mtb wegen ber bamit Verbunbctteit grotzen llebelftanbc verwerflich ist, ntacht ber anbere Theit gettcnb, bie Schttle, roelche bie Familie vertritt unb ersetzt, konne jenes Strafmittets, itamciittich bei rohen, an bie korperliche Ziichtigung vom Hanse ans schon geivtfhitten Kinbern nicht entrathen, unb es sei ber Forbermig ber Huma-nitat Geniige gethan, iveitit bie korperliche Ziichtigung mtr als antzerstes Strafmiitel mtb mit jenen Borsich-ten iit Anwcnbnng gebracht wirb, roelche ber padago-gische Takt und die Riickficht fiir die Gefnndheit ber zu strasenben Kinder erforbern. Auch in cirztlichen Kreifen lietzen fid) iiber dasselbe Schema, namentlich Vont fisiotogischen Standpunkte, bereits ntehrere beach-tenSwerthe Stimmcu vernehmen, unb es ist fogar bie Behanptnng anfgestellt worben, batz jebe korperliche Ziichtigung mit Riickficht auf bie zarien Korperiheile ber Kinber fchabtich fei. Ein fachmannifches Gnt-achten, welches bent Ministerinm bereits Vorliegt, spricht sich fiir bie Beibehaltnng ber korperlichen Ziidjtigtmg in ber ©chute aus, uur sollen die Lehrer bei ber Att-wenbung dieser Strafe sich stets strenge nach belt Be-ftimmungcn ber §§ 242 unb 243 ber potitifcheu Schulverfasfung beitchmen, lueldjc in bicfer Beziehung hinreichenbe Lovsichteu mtb Beschraukuugeu itormiren. Bevor id) iiber biefe rein padagogifche Angele-genheit eineu definitiven Beschluh fa'ffe mtb eventucU zur Revision ber Vorschristen iiber bie Schulzucht in ben Volkssd)iileu fdjreite, evfcheutt es ntir von grofjem Werth, in ber Sachc bie Ansichteu bes Lehrer-vereius fennen zu lenten. Jch ersuche baher bas ge-chrte Praftbiutu, den obigett Antrag eiitev eiiigehettben Bcrathung feilens bes Bcreines mtterziehen, uitb ntir bariiber bas Gutachtcn bessetben befcnmtgebcn zu ivollen." Zur Rechtfertignug cincr Unschnldigen. Der Viet besprochene zweite Protest Isabella's wirb bicfer Tage in Form ciner Broschiirc erschei iteit, bie ..Isabella II. unb Spanien" betitelt ist mtb zur Red)tfertigmig ber ExkLnigin, sowie zur Lertheibigung ihrer Rechte bienen soll. Dicsetbc lcitzt bariit erfttireit, batz sie nicht abgebaitft Habe itoch abbanfett tverbe. Niemats Habe fie bie ihr von ber Konstitntion uorgefchtiebeneit Pflichten verletzt. Wenn ihr offent-tichcs Lcbcn ohne Mattel, so fei ihr Privat-lebeit noch unaitgreifbarer. (!) Die Konigin fei bas jDpfcr ber fchaubtichften Berteumbungeit geroorben. Als Tochter Habe sic ihrc theuerften Jnteressen benje-nigeit ihrer Mutter Christine geopfert. Mehrere male Habe fie ihr Hofpcrsonalc vollstanbig gewechfelt, um nicht bie Anklage aufkonimen zu taffeit, batz bnrch basselbe ber foiistitutionelle Gang ber Regiernng be-einstnht wcrbe. Unb wenn fie alte unb trene Diener nicht habc entlaffen wollen, weil es ben Verleuntbent gefallen, benfelben eiiteit Einflntz auf sie beizulegeit, belt fie nie hatten, so Habe sie nut nach beit Gcsctzcn ber alien kastilischen Ehre gehanbett. Alle Minister mtb Marschalle unb iiberhaupt alle ihrc Staatsbeantteit seicit Blende, die unroiirdig der Wohlihatcn gewesen, bie sie ihnen enviefcit mtb die fie mtr Derrathcit, iveit sie von ihrer Gnnst nichts mehr envavten konnten. Serrano tverbe Voit ganz ge-meittcm Ehrgeize betvegt unb Habe fid) eiiter auet'etn« beit Uubaitfbarfeit schnlbig gemacht. Nnr Prim ent-geht biefer altgemeinen Verurtheilnng. (Das kompro-mittirt ihn sehr.) Er sei ein tapferer Soldat, den die Chefs atter Parteieit fystemaiisch vom Throne entfentt gehatten, iveit er die Jnteressen Spaniens niernals denjenigen der einzelnen Parteieit Habe uiitcrorbncu wollen. (Serrano iverbe nur vom Neibe geleitet, Prims Programm dagegen sei ein intcrcsseloscS nnd Habe cr basselbe stets mit einem Freirniithc bekaitnt, ber ihm die Herzcn gewonnen. Gegen ben Herzog voit Montpenfier wirb bie Anklage in ber fomctlfteu Weise erhoben unb babei bie Sachc Isabella's mit ber des Kaisers Napoleon gewissemtatzen sotibarisch gemacht. „Einige Monate vor Kadix Habe Isabella bie Ueberzeugung gewonnen, batz ber Herzog von Montpenfier mit ben vikalvari- stifchen Generalen im Einverstanbmsse stehe. Diese jeien zu eigennittzig gewesen, um Opfer zu bringen, und ate sie bas Geld deS Herzogs nahmen, hinderte sie ihr befchrankter Gefichlskreis zu sehcu, dah cs von demsctben nicht atteiit auf Spauien abgeschcn war, fcmbent, dah er hoffte, dah sich der Ausbruch auch Frankreich mittheilen toerde. Man musse blind sciu, menu umit nicht eiusche, dah die Familie Orleans alte Anstrengungcn mache, mit das Kaiserrcich zu stiirzeu, und dah sie sich dabei der repnblikanischen Elemente nnr bcdicne, um die letzte Jnflncht der konservativen Parteieu zu feitt.'' Wie man sicht, schieht die Broschure zwei Pfeile auf eiumal ab: eiuc Ehren-rettung auf der einen Seite, und eittc Denun-zialion auf der andern, um sich die Hilfe Frankreichs zn sichern. Lokal- und Provinzial-Angelcgenheiten. Lokal -Chromk. — (r Liebestrank" zur Anffiihrung. Die gute Oper und die allgemeine Beliebtheil dieser Sangerin lassen cin volles H«"s mit Bcstimmtheit erwarten. — (Raubanfall.) Am 30. v. M. gegen 8 Uhr Abends wurde Gemeinderath Joh. K u r a l d aus Safniz auf der Laibacher Strahe in der Ncihe der Savebrncke uachst Krainburg von 2 Jndividnen ange-saUeii, zn Boden geworsen nud seiner Barschast per 100 sl. beranbt. Deu energischen Nachsorfchnngen des Gendarmeriepostens zn Krainburg gelang es am 1. d. M., der beiden Uebelthater in der Person des Jakob Balcic ans Strahic und Anton Bolcic aus Oberseichting habhast zu werdeu, welche dem Bezirks-gerichte Krainburg nberliesert wurdeu. Es ist dies schon der zweite Fall in einer so kurzen Zeit, dah im Bezirke Krainburg Ranbanfalle vorkamen und die Thater mir iu Folge umsichtiger und eifriger Pslicht-erfiillung deS dortigen GendarmerieposteuS-Kommau-danten zu Staude gebracht und dem Gerichte iiber-liefert wurdeu. — (Dr it lili g e.) Am 23. v. M. gebar Ger traut Jeleuec, etn armes Baueruweib in der Malie Bukovsica, Drillinge weiblichen Gefchlechts, welche sammtlich gesuud und wohlbehalten sind. Die arine und zugleich so reiche Biutter Hat aiiher dicfeu noch 5 ciltere Kinder. Die arnte Familie muh ait allent Mangel leiden, befouders unter folchen erfchwerenden Umstanden. Milde Gaben jeder Art sur die ariite Familie wollen derselbeu uuter der Adresse: Lokalie „Bukovsica poste restante Krainburg" zukommeu gemacht werden. Auch die Redaktiou des „Čaibacher Tagblatt" ist erbotig, solche auzunehmen und an ihre Bestimmnng zu befordern. — (N e u e S t e m p e l m ar k e n.) Dian schreibt der „Neueu freien Presse" : Die Staatsdruckerei ist schou seit lciugerer Zeit mit der Ansertiguug neuer Stempelmarkcn beschastigt, deren Ausgabe bere its mit Neujahr ersolgen soll. Die neuen Marken haben zn-ntichft die Bestimmnng, den atiju hausigen Desran-dationeu durch deu miderholteu Gebrauch dieser Slem- pelzeichen ein Ziel zu setzen; sie find deShalb, roie die! bekannten „Abziehbilder" dergestalt konstruirt, dah sie j sich, einmat anfgeklebt, nicht ablosen lassen, ohne ihre Zeichnnng und AnSstattung vollkommen zn zerstoren. Sie werdeu die Form eines langlichen Biereckes bil-deit, mit dem Bildnisse bes Kaisers in Stahlstich itach einer speziellen fotografifchen Anfnahme geschmiickt sein, und nebst dem Werthe des Stempelbetrazes die Jahreszahl der Emission iu Ziffern euthaltcu; der Unterdrnck wird durch Die ostmalige Widerholuug bes Stempelwerthes iu Buchstaben mit Diamautfchrift, wie bei bcu prenhischen Kaffenfcheiiteit, gebilbet werben; enblich sind die Marfeit mit einem, bei Ablosnngs-versuchen leicht verwis chbaren, farbigen Rande eingefaht. Wittcrung. Laibach, 4. Dezember. In alter Friih hciler, Reif, schbne Morgenbeleiichlniig der Alpeu. Wolkenzng aus 28. Wind Morgens ans £>., fpater aus SW. Temperatur: MkorgeuS ti Uhr + 0.8°, Nachm. um 2 Uhr 4- 7.4" (1807 + 1.4, 1860 + 2.0°). Barometer 327.61'", im ©teigcii. Das gestrige Tagesmittel der Warme t- 3.0*, um 2.2“ iiber dem Normale. Angckonrmene Fremde. Am 3. Dezember. Elefitiit. Janovih, Agent, Triest. — Pem, Kaufmanu, und Angercr, Fabrikant, Wien. — Fischer, Kaufmann, Pilsen. Slailt Wien. Briill, Berens und Bnrghardt, Kaufl., Wien. — Petist; Edler v. Bon, t. k. Rittmeister, Triest. — Fridrich, Kommis, Oberlaibach. — Schmidt, Uitter-krain. — Kalischnig, Postmcister, Neumarktl Berstorbeue. Deu 3. Dezember. Anita Kersnik, Jnwohnerswitwe, alt 49 Jabre, uit Zivilspital ait der Bauchfellentziindung. — Dem Peter Frauketti, Greijjler, fan Kind Albin, alt 2 Jahre und 10 Monate, in der Stadt Nr. 140, an der Geyirnentziindnng. Den 4. D^ember. Katharina Grill, Settleriit, alt 66 Jahre, ins Zivilspital sterbend iiberbracht. Telegramme. Pest, 3. Dezember Abends. (Laid. Ztg.) In der osterreichischen Delegation crklart ber Kricgs-minister anltihlich ber Befestigung Komorns: 21Mr ftehen villcicht am Vorabenbe schr wichtigcr Ercig-nisse, und ivir biirfen nicht verfaumen, die galizi-schc Grmzc gcgcn Ruhlanb zu bcfestigcn. Pest, 3. Dezember. Die Reichsrathsbelcga-lion nahm bas Exlraorbinarium fur bie Laubarmce zumeist nach den Ausschuhantragen, sowic den AuSschuhantrag an, dah bie Borlage beS DefizilS fiir 1868 verfaffungsmahig behanbelt ivcrdc. Das Ansuchcn bes Kriegsmiuisters, bas Dcfizit aus bcui Stcllvertrctcrsonbc zu beckeu, rourbc abgcroiescn. Wieliezka, 3. Dezember. Die Schutzdamme iDurbcn v cm Wasser durchbrochcu. Der Abbau cr< schcint fiir langere Zeit unterbrochen. Ministerial-rath Bcust und Bergrath Fvterle find heute von Wien hierher abgereist. Theater. Heute: Werner, oder: Her? Hild Welt. Schauspiel in 5 Akten, von Gutzkow. Persvnen: Prasident von Jordan, Hr. Pichvn. — Heinrich von Jordan, dessen Adoptiv- und Schwiegersohn, Hr. Bergmann. — Julie, ,seine Gemahlin, Fr. Schmidts. — Assessor Wolf, Hr. L-tefan. — Gerichtsrath Denker, Hr. Walter. — Marie Winter, Frl. v. Stefany. — Doktor Fels, Hr. Moser. — Reserendarins Fels, scin Sohn, Hr. Franzeltns. jg- i. crlvrcn. EinPortemonnaik mit zirka 47 fl-wurde vorgestcrN den 2. d. Abends Wege voin alien Marftc bis auf den Schnlplatz dnrch die Spitalgassc, Theatergasse, Judengasse, znriick aus den alien Mark! vet* loren. 'Der redliche Finder wird ersnckt, dasselbe gegcn 10 fl. Belohnnng int Zeitungs Comptoir abzngeben. (145) Geschiiftszeitnng. Konvcrtirun«, bcr Staatsscl,»ld. Bon Seite bes Ministerinms ist beschlosfeu worbeu, das Kouvertirungsgcfchaft iu zwei Abtheiluugeu durckizu-suhreu, von welchcu die cine fiir die in Silber ver-ziuslichen, die andere siir die iu Baukvalula verzins-licheu Slaatsschuldvcrfchreibiiugeu bestimmt ist. Die Ausgabe der tteueit Konvert.-Obtigationen ersolgt, sobald etne eutsprecheude Auzahl von deuselbeu eiugeliesert sein wird. Es werden Kouvert.-Obligationeu zu 50 ft., 100 ft., 1000 ft. uud 10.000 ft. ausgegeben werdeu. Die Obtigationen zn 50 fl. uud 10.000 fl. werben mil je 21 Koupous, bie zu 100 fl. mil 27 Konpons nub die zu 1000 ft. mil 24 Konpons intd jc eiucnt Talon belegt. Der Koupou laulet bereils auf deu richtig gestelllen Zinsenbelrag itach Abzug der 16perz. Eiukommenstener, so bei der Obligation zu 100 fl. auf 2 fl. 10 ft. hatbjahng, bei der Obligation zu 1000 fl. aits 21 fl. it. s. w. Die Obligalioueu, wetche bereils eingelicsert werdeu, habeu cineit grauen Unterdrucf uud ititr die Kapitals-Kategorieu siitb baditrch unterschicbcu, bah der Tilel „ „ Nngarn . . zn5 „ 77.30 77^50 Kroat. u. Slav. 5 „ 77.50 78.- Siebenburg. „ 5 „ 72.50 73.- Action. Nationalbank . . . 681.- 682.— Crebitanstalt . . . N. o. EScomPtc-Ges. 245.50 X45.00 V57.— 659.— Anglo-osterr. Bank . Deft. Bobencreb.-N. . 178.25 178.50 206.- 208.— Ocft. Hypoth.-Bank . 68.75 09.25 Steier. E^compt.-Bk. 217.— 221.— Kais. Ferb.'Norbb. . 1990 1995 Sitbbahn-Gesellsch. . 202.30 202.40 177.— 177.25 Carl-Lubwia-Babn 217.25 217.50 Siebenb. Ersenbahn. 150.— 150.50 Kais. FraNz-IosefSb.. 165.25 165.50 Fiinfk.-Barcser E.-B. Alfolb-Fium. Bahn 162.- 102.25 152.50 153.— Pfandbrlefe. I ' Nation. o.W. verlosb. | 93.— 93.20 Ung. Bob.-Crebitanft. 1 92.— 92.50 Allg.ost.Bob.-Crebit. 105.— 105.50 bto. m 33 2. riickz. ; 86.- 86.25 Ccft. Hypoth.-Banl . Priortt&ts-Obllg. ©iikB.-@ef.ju 500 fir. bto. 39on4 6 pCt. Nordb. (loo fl. IS®!.), ieb.-B.kroofl.ii.W.) !»udolftI>.LM. Salni . „ 40 „ Palsfy . „ 40 „ Clary . „ 40 „ . ©enoie „ 40 „ Dinbifchgriitz 20 „ Walbstein . 20 „ Kegtcvich . 10 „ RudvlsSstist. 100.W. Wechsel(3SDfon.) Augsr.ioofl.fitdd.W. Franks, loo fl. ,, „ Vonbon to Pf. Sterl. Paris 100 Francs . Mtinzen. Kaif. Miinz-Ducaten. SO-FrancSstilck. . . BereinSthaler . . . Silbct................ Geld W-r- 97.— 97.5° 101.— 104.5° 226.— 227.'; U2.25 92.W 82.30 82.4" 84.— 84.»° 86.75 87.'' 147.— 147>‘ 93.25 93.7* 118.— 120.-' i 55.— 1 56.' 82.50 33.' 160.— 170' 41.- 42-1 31.50, 32-< 35.50; 36 »° 33.50' 34.' 22.-, 22-5" 21.50 2S.A 14.501 1S.Z 13.50 I*’8 90.30 119.35 118.40 47.10 5.58 9.45 1.74 117.- *1 -:;:5 1.7S 117.5° Telegraphischer Wechselcvurs vom 4 Dezember. 5perc. Metalliqnes 58.70. — Sperc. Metalliqnes ntjj Mai- uud November-Zinsen 60.10. — Sperc. 9idtioiial-3lnM^_ 64.30,— 1860er Staatsanlehen 91.40. — Bankaktien 680. Kreditaktien 248.70. — London 118.60. — Silber U'• K. k. Diikaten 6.59. _____ Stole get nnd fiir die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg. Drnck von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach