P»L»»«er«i»»s - Preis« ' ^ür Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 46 fr. »albjLhrig. . . 4 „ 20 „ HierteljLhrig . 2 „ 10 „ Monatlich „ 70 „ ■ Mit der Prst: Navzjihrig..............12 fl. valbMrig................ 6 „ «rrteljLhrig 3 „ Ukr Justellung iriS HauS »trrtrlj. 25 kr., «onatl. 9 kr. •hyetet Rnmmtm 6 kr. Laibachel »icöactien Bahnhofgaffe 91. 138 TJ Nr. 77. Anonyme Mttheilongen werden nicht d«ttMchtigl; Manuskripte nicht zurückgesendet. Dinstag, 7. April 1874. — Morgen: Dyonisius. ÜJ--LJ— ' iMüi'ihi • jgg Expedition- & Juscrate»- Bureau: Longreßplatz 9Zr. 8t (Buchhandlung von Jgn. v. Klein.-mayr & Fed. Bamberg ) Inserkiouöpreise: Für die einspaltige Petitzeile i 4 kr., bei zweimaliger @in-schaltung L 7 kr., dreimalige«: L 10 kr. Jnsertionsstemvel jedesmal SO kr. Bei größeren Inseraten uita Sfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Ein wichtiges Acteustück. Zur Zeit, als in Rom das vatikanische Concil versammelt war und das Dogma der Unfehlbarkeit vorbereitet wurde, war Preußen bei der Curie durch einen Gesandten vertreten, dessen hohe Bedeutung und Eignung für diesen Posten erst jetzt recht vor Augen tritt. Der „Presse" sind nemtfch' ein paar Aktenstücke zur Veröffentlichung übergeben worden, darunter ein Promemoria des damaligen preußischen Gesandten in Rom, Grafen Arnim, welche- letzter« als einen wohlgeschulten, umsichtigen und feinen Diplomaten erscheinen läßt, zu welchem man der deutschen Regierung nur Glück wünschen kann. Ä)a» den Inhalt de» Promemoria selbst betrifft, so kann dasselbe mit Recht eine Vertheidigungsschrifk der deutschen Kirchenpolitik während der letzten drei Jahre genannt werden» und zwar eine so glänzende, so schlagende und überzeugende, daß eS äußerst schwer halten dürfte, dagegen etwa- vernünftiges einznwen-btn. Graf Arnim entwirft bereit- am 17. Juni 1870 rin wunderbar klare» Bild der Kirchenpolitik, zu welcher nach Verkündigung des UnfehlbarkeitS-dogmaS nach einander sämmtliche Staaten, protestantische wie katholische, sich gezwungen sahen und gezwungen sehen werden. Wenn man diese Docu-mente aus der Feder des gewiegten Diplomaten liest, wird man nicht umhin können, die hohe Begabung des Grafen für feinen Posten anzuerkennen, wie nicht minder den Scharfsinn und die Umsicht der preu-»'ichen Regierung in der Auswahl ihrer diploma» tischen Vertreter an fremden Höfen zu bewundern. 7. Jahrgang. Freilich folgt sie darin not einer althergebrachten rühmlichen Tradition. Oicht der Glanz eines alten Namens, nicht aristokratische Geburt, nicht feine Toumüre find bei ihr maßgebend bei der Wahl ihrer Vertreter, sondern hohe wissenschaftliche Bildung und geistige Begatang. Datum begegnen wir unter den pteuHschen Diplomaten Namen wie Nie« tmhr, W- v. Humboldt, Bansen u. s. w. Wie die .Preffe" bemerkt, habe der deutsche Reichskanzler gewünscht, die Depeschen des Grafen Arnim hber das Concil zu veröffentlichen, die Noth-wendigkeit seiner Kirchenpolitik zu vertheidigen, Graf Arnim aber habe durch dn vom Kaiser erwirktes Verbot die Veröffentlichung zu verhindern gewußt. In dieser Frage könne sich die öffentliche Meinung natürlich nur auf Seite de- Fürsten Bismarck stellen , da persönliche Rücksichten dem öffentlichen Jntereffe hintangesetzt werden müssen. Das Promemoria, das, wie gesagt, am 17. Juni 1870 geschrieben ist und mit einet x wahrhaft überraschenden Voraussicht alle Folgen des Dogmas der Unfehlbarkeit verkündet, wie sie seither nicht bloS in Deutschland, sondern auch bei uns in Oesterreich eingetre-ten sind, lautet: Bon dem Tage an, wo die Jnfallibilität unter Zustimmung ober stillschweigender Unterwerfung des Episkopats proklamiert wird, treten die Regierungen als die Vertreter der modernen staatlichen und nationalen Interessen in ein leidenschaftliches Verhältnis zur römischen Kirche. Nicht deswegen, weil die Dogmatisierung der Jnfallibilität unmittelbar Zustände herbeiführen würde, die unerträglicher wären, als die römische Praxis der letzten J>0 Jahre, sondern weil die Geschichte des vatikanischen Concil« den Beweis geliefert haben wird, daß in Rom eine Macht existiert, welche in entschiedenem und bewußtem Gegensatz gegen die Errungenschaften der Menschheit Krieg gegen die heutige Welt - inbezug auf ihre politische Organisation — zu führen entschlossen ist, und weil die keinem Auge zu verber. errc Entwicklung der CvncilSvethandlungen Zweifel :r. rüber nicht übrig läßt, daß unser Episkopat v»n dem unheimlichen Machtcentrum in Rom in solchem Maße abhängt, daß er im letzten Augenblick gegen seine Ueberzeugung und gegen besseres Wissen ein System als offenbarte Wahrheit hinnimmt, mit dem die weltlichen Gewalten sich nun und nimmer-mehr versöhnen können. Man täusche sich nicht! Der Zustand, welcher eintuten wird, wenn die Bischöfe und besonder- der deutsche Episkopal sich selbst aufgeben sollten, ist nicht die Trennung von Kirche und Staat, sondern der Krieg zwischen Kirche und Staat. Und dieser Krieg, es ist die« keine bloße Hypothese, wird gerade dort mit der größten Energie geführt werden, wo bisher dawohlgemeinteste Bestreben maßgebend gewesen, im Jntereffe der christlichen Civilisation den Friede« zu bewahren. Man wird dort in der ferneren Behandlung kirchlicher Fragen von der Ansicht au«» gehen müssen, daß der hierarchische Organi-mu». welchen da- vaticanische Concil für alle Zeiten dogmatisch konstituieren soll und durch Annahme der Jnfallibilität conftituiert haben wird, nicht mehr Ieuilleton.' Der Eisriidahaligci. Bot wenig Iahten langt auf der ostpteußifchen Station Wehlau nachts 11 Uhr ein Extrazug an. Er wird expediert und die Beamten schicken sich zu kurzer Nachtruhe an; denn mit dem zeitigsten Morgen-Stauen gilt eS, den Eilzug paffirren zu lassen. Schon herrscht in dem ganzen finsteren Hohlraum ungewohnte Stille», nur in der Restauration fitz«, noch einige durstige Seelen fest. Auf dem Perron bewegen sich ein paar dunkle Gestalten, matt beleuchtet, auf und nieder. Eine »gute Nacht" de- Inspektors", die Laternen schwanke» lern Aufgang zu. Da auf einmal wandelt quer Aber die Schienen hin ein mächtiger Fleischethund. Noch einmal raffen sich die pflichttreuen Äugen der ©fficianten au« ihrem Halbschlummer auf. Man schaut hinan- in die Finsternis, man tust dem *i»t« zu — auch der Inspektor macht kehrt — richtig ein Hund! Noch steht man auf dem Perron »ufternd und rathend — der Hund tritt näher — „Ornat an» iMftlt, legt sich aus den Bauch, Lr wedelt — aller Hundebrauch I" Und doch aus wenige Schritte nur dem Thiere gegenüber bemächtigt sich des Inspektor- urplötzlich ein furchtbarer Gedanke. Leuchtend sprühen ihm rin paar Feueraugen entgegen — jedenfalls — sagt er sich — die Augen eines Tiger«; hatte doch eben eine Menagerie den Bahnhof passiert, aller Zweifel verstummt. Alle- denkt darauf, sich zu flüchten, nur der Portier der Station in feinem AuttSeifer schickt sich an, mit der Laterne zur Hand und einem tüchtigen Prügel zur Wehr, ohne Zagen vom Perron auf da- Schienenglei- niederzusteigen. Bereit- hat der vermeintliche Fleischethund die ihm langweilige Gesellschaft wieder verlaffen. Ein Nachtquartier — so schien e- — sich zu suchen, umging da- Thier dir verschiedenen in der Halle stehenden Packwagen. Nun leuchtet der Portier mit seiner Laterne dem Nachtwandlet dicht in- Gesicht und — was er allein bi- jetzt nicht geglaubt — ein prachtvoller bengalischer Tiger steht ihm leibhaftig gegenüber. Da fällt auch ihm der Muth und unglücklicherweise zugleich seine Holzwaffe au« der Hand. Diesen Zufall deutet der Tiger al« Signal zum Angriff. Und hochaufgerichtet, feine Pranke in die Schulter de- Gegner- klauend, streift da- Thier im Zutückziehen wie zufällig die ttierfc de« verblüfften Manne- mit herunter. Un- wirsch geht der Tiger seine- Wege- weiter, hat k sich doch überzeugt, daß ihm keinerlei Gefahr droht. Auch der Portier schleicht sacht von bannen mit ziemlich heiler Haut, mit der Lehre aber, daß ein Tiger weder Bahnhoföreglement noch Dienstuniform zu respektieren versteht. Da hört freilich olle- auf. Mat* zieht sich in« Telegraphenbureau zurück und verschanzt sich hier so gut alt möglich. Jetzt beginnt die telegraphische Unterhaltung mit Scholz. „Ist Ihr Tiger entsprungen? — so fragt man an. Schotz findet feinen Wagen gut vetschlvssen. Et ruft seine» Liebling zu: e« erfolgt keine Antwort. Nur fceS Tiger- Gesellschafter, ein kleiner Hund, gibt Parole, Scholz durchmustert seinen Wagen von allen Seit«, und siehe da, an der Rückwand ein Loch, groß genug, um den Tiger durchzulaffen. Der Wagen wir» geöffnet, wirklich der Tiger ist auf und davon. Schch telegraphiert zurück: „Komme sofort selbst“ Unter, dessen hatte der Bahnhosinspectot. der in weniges Stunden den Eilzug erwartete, auf der Hanptstatim Meldung gemacht und die Weisung empfangen: „Sofort erschießen!" Glücklicherweise ist da- leichter gesagt al« gethan. — Eben langt Scholz nebst Sah» in Begleitung de« Spielgefährten feine« Tiger«, jene« Hündchen-, an. Langsamen Tempo« fährt mm das auswärtige Amt noch an den österreichischen | Presse zu zügeln, die Stadt Algier in Belagerung» Botschafter im Vatikan erfolgte, wird dieselbe von Seite unserer Regierung nicht unbeantwortet ge (offen werden. Wie die „N. Fr. Pr." erfährt, ist man im Ministerium des Aeußern der Anschauung, vaß gerade der Umstand, daß man in Rom bei dem Erlasse eines offtcießen Aktenstückes, welches die österreichische Gesetzgebung zum Gegen, stunde hat, im vorhinein zum Widerstande gegen die konfessionellen Gesetze auffordert und in Oesterreich verbreitet wird, die österreichische Regierung total ignoriert hat, Grund genug zu einem diplomatischen Schritte sei. Graf Paar wi d demgemäß genaue Instruction erhalten, bei der Curie gegen diesen Vorgang Einsprache zu erheben. Die dies-fälligc Note des Grafen Andrafsy soll den Nachweis enthalten, daß die österreichische Regierung in Ausübung ihres Rechtes handelte, als sie die neue kirchenpolitische Gesetzgebung anbahnte, und unser Botschafter in Rom wird im Aufträge de« Ministers dem Cardinal Antonelli diese Rote in Abschrift hinterlassen. Ausland. Dar Befinden des deutschen Reichskanzlers ist nach den berliner Blättern in stetiger, wenn auch langsamer Besserung begriffen. Wie Provinzblättern berichtet wird, beschäftigt sich Fürst Bismarck bereits wieder lebhaft mit hoher Politik und parlamentarischen Angelegenheiten und zeigt sogar Interesse für die Arbeiten seines lauen-b arger Ressorts, die doch kaum dringlich sein werden. Es wird constatiert, daß er an der Spannkraft feines Geistes und seiner Arbeitsfähigkeit trotz der schweren Krankheit keine Einbuße erlitt, wovon übrigens schon seine Unterredung mit den beiden frei konservativen Abgeordneten Zeugnis gab. Wie preußischen Provinzblättern officiös gemeldet wird, bereitet die Regierung bezüglich der erwaltung des KirchenvermögenS weitere Gesetze vor, die bestimmt sind, die Einflußnahme des Staates auf dieselbe im allgemeinen zu regeln. Die beabsichtigten Vorlagen erheischen indessen sehr umfassende Vorarbeiten zur Lösung der privatrechtlichen Fragen, welche dabei in da« Spiel kommen, und durch die erforderliche Rücksichtnahme auf die provinziellen Verhältnisse. Diese Vorarbeiten sind ihrer Beendigung nahe. Es sind außerdem gleichfalls für legislatorische Zwecke Erhebungen über die in Preußen vorhandenen geistlichen Orden und Stifte, sowie über die Zahl ihrer männlichen und weiblichen Mitglieder ungeordnet worden, welche ganz erstaunliche Resultate ergeben haben sollen. Die verfailler Regierung fährt fort, ihre gewohnte Energie den Republikanern gegenüber zu entwickeln. In Algerien hat der General-Gouverneur General Chanzy, um die republikanische zustand erklärt; in Marseille wurde mittelst Prä-sectorial-DecreteS der dortige Municipalrath aufgelöst und durch eine Commission von 36 Mitgliedern ersetzt, und in Paris endlich werden die Verhaftungen von Communards und Communever-dächtigen mit einem Eifer fortgesetzt, als wenn die verfailler Truppen erst gestern bei Point-du-Jour eingerückt wären. Im Quartier Montmartre wurde vor einigen Tagen sogar ein Weib, nemlich eine 44jährige Lehrerin, verhaftet, weil sie die Schwester des Commune-Mitgliedes Urbain ist. Nicht dieselbe Energie legt die Regierung den monarchischen Journalen gegenüber dar. In London fand am 31. März im Manfion Houfe das große Festmal zu Ehren der aus dem Aschantikriege heimgekehrten Truppen statt. Der Lord Mayor brachte den Toast auf General Wol» seiet) aus, und dieser dankte in längerer Rede, rühmte die Ausdauer und Tapferkeit feiner Truppen und bedauerte, daß englische Kaufleule den Aschanti« Waffen und Munition geliefert hätten. Bukarest» Blätter bringen die Nachricht, der Kaiser von Rußland habe dem Fürsten Karl den Wunsch auSdrücken lassen, daß die rumänische Regierung in Petersburg einen diplomatis che« Agenten — wie deren in Wien und Berlin beglaubigt sind — bestelle. Natürlich erblickt man in Bukarest darin einen Beweis, daß die Kälte, welche Rußland in letzter Zeit in seinen Beziehungen zu Rumänien zur Schau trug, einem freundlicher» Verhältnisse Platz machen werde. Fürst Karl hat sich denn auch beeilt, dem Kaiser von Rußland seinen lebhaften Dank auszusprechen, und die Regierung steht bereits mit dem in Rußland reich begüterten Bojaren P h i l i p p e s c o wegen Uebernahme dieses Postens in Verhandlung.___________________________________ Zur Tagesgeschichte. — KreiStnrnfest in Graz Der Bor» Ortsausschuss btfl deutsch.österreichischen Turnkreisc« in Graz erließ an btt Turnvereine Deutsch-Oesterreich« nachstehende« Circulare: „Gut Heil! Am zweite» KreiSturntage zu Brünn wurde der grazer Turnverein zum Bororte des deutsch-österreichischen TurnkleiseS ge» wählt, demselben ader ireigestellt, wegen Aufnah«« deS KreiSturnfesteS durch eine andere Stadt Umfrage zu halten, wen» dasselbe in Graz nicht abgehoben werden könnte. Nachdem eine große Anzahl turn« freundlicher Bewohner der Stadt Graz auS allen Schichten der Bevölkerung über unsere Anregung die Idee der Abhaltung de- Krei-turnsesteS in Graz zu ihrer gemacht, sich als Festausschuß unter dem Vorsitze de» Herrn Bürgermeisters Dr. Wilhelm Kienzl ronsti. tuiert und dadurch diese Abhaltung sichergestellt hat, haben wir olfl Vorort beschlossen, daß der in Graz dentisch mit jener katholischen Kirche ist, mit welscher man Verträge abgeschlossen und für welche matt schützende Paragraphe in die Verfassung ausgenommen hat; namentlich aber nicht diejenige, für die e« erlaubt und Pflicht war, mit Wohlwollen zu sorgen. Uebtr die Legitimität dieser Rechtsanschauung wird man streiten können. Man wird eine Menge guter Gründe anführen, um zu beweisen, daß es dem eigenen Interesse der staatlichen Gesellschaft zuwider ist, sich auf d.efen Standpunkt zu stellen. Abef die Thatsachen werden stärker sein, als Gründe. In den Augen der Gesetzgeber wird das römische Concil sich stets nur darstellen als behaftet mit einem fo schweren Makel der Ungesetzlichkeit und der Verblendung, daß sie in demselben nichts atv deres sehen können, als ein Kriegsereignis, welches alle geordneten und gesetzlichen Zustände aufhebt. Der Kampf, zu welchem Rom auffordert, wird auf» genommen werden und die Regierungen, namentlich die mächtigste Regierung Deutschlands, ist für diesen Kampf der treibenden Zustimmung der Nation sicherer als sie es vielleicht selbst wünscht. Die Situation ist nach dyfer Richtung für die katholische Kirche um so bedenklicher ... * ^ Der jortgelasseire PassuS berührt Persönlichkeiten jider pelche es angemessen scheint, zu schweigen. (Schluß folflt.) " Politische Rundschau. Laibach, 7. April. I«la»d. Die „Mäßigung des österreichischen Episkopats" scheint nicht ohne bedeutende Opfer erkauft worden zu sein. Die Sprache der RegierungSorgane macht es klar, daß die auf eine Erweiterung der consefsioncüen Gesetze gesetzten Hof-nungen rein trügerischer Natur waren. Auch der ,Freisinn" deS unmittelbar gewählten Abgeordnetenhauses berechtigt zu keinen • großen Erwartungen und auch die konfessionelle Debatte im Herrenhause dürfte mehr dem eigentümlichen Charakter Oesterreichs als der liberalen Strömung Rechnung tragen. Auf diese Art werden allerdings heftige Conflictc vermieden, allein das politische Leben versumpft und der Staat verliert an Kraft, die er nur aus den Ideen des Fortschrittes zu schöpfen vermag. Die nächste Sitzung de» Herrenhauses ist vom Präsidium auf den nächsten Freilag den 10. d: festgesetzt worden. ES ist anzunehmen, daß sich auf- der Tagesordnung dieser Sitzung außer der Delegationswahl auch schon das erste der konfessionellen Gesetze befinden werde. W«m auch die jüngste päpstliche Ency-tlica lediglich dem Episkopate mitgetheilt wurde und eine officieQe Mittheilung derselben weder an in den Stationsbezirk herein. Scholz schaut nach rechts, nach link», ruft feinem Thiere nach allen Seittq hin —. und siehe dort, au» einem Bosquet htrauS tritt. > ihm sein Tiger entgegen. Halt! Die leiden unerschrockenen Männer steigen ab, der Tender dampft in die Halle und natürlich Heizer und Führer -schlüPsen zu den anderen Gefangenen ins Telegraphen, dureau. Die Gäste der Restauration hatten schon längst da« Parterre, durch dessen Fenster die Bestie neugierig dem Lichte zu hineingeschau«, verlassen und fich in dir erste Etage postiert. — Scholz Vater und Sohn gehen auf den Tiger zu. Voraus, ihm entgegen, schicken sie das vertraute Hündchen. Nach kurzer Begrüßung nähert sich der Flüchtling dem freundlich lockenden Herrn, richtet sich wie gewohnt «n demselben empor, die herkömmlichen Liebkosungen rntgegenzunehmen. Der Inspektor erinnert wiederholt «n seine höhere Weisung, den Tiger zu erschießen. Schon braust der Eiizug heran. Scholz zieht sich in ein tzoral zurück, und seinen Tiger umhalsend und liebkosend hingelagert, läßt er den Eilzug Passieren. Begreiflicherweise wurde er wirklich in aller Eile abgefertigt, und kaum daß er den Bahnhof verlass«,, suchen - fämmtltche Beamte ihr« Asyle wieder auf. Während dessen hatte sich der Menagerist abgemüht, feinem Tiger unvermerkt ein: Schlinge um den Hals zu spielen, immer aber wies das Thier derlei Zumuthungen zwar nicht unwillig, aber doch beharrlich zurück. Bereits beginnt es zu tagen. Von neuem drängt der Inspektor und empfiehlt, den Tiger wenigstens bi» in den nahegelegenen Schuppen zu locken und dort weiter fein Heil zu versuchen. Unbedingt mußte er für den Dienst wie für da» Publicum da» Feld frei haben. Scholz erbittet sich einen Tran-portwagen Zu dessen geöffneter Thür hinauf wird eine Bohle al« Fußsteig angelegt. Nach dahin wird der Weg eingeschlagen. An der verfänglichen Bohle stutzt der Bengale. Auch die zur Vorsorge mitgenommene Hammelkeule, als Köder vorgehalten, will nicht verfangen. Da kommt unserem Scholz bei, daß fein Thier jedenfalls mehr Durst als Hunger haben möge. Schnell wird Wasser herbeigeholt, dem lechzenden Thiere eine Trink» schale vorgehalten. Der Tiger leckt begierig -und folgt in seiner Gier dem rückwärts auf den Wagen zufchreitenden Herrn län^e der Bohlt hinauf. Schon | stehen beide naht am Eingang zum Wagen, ebenda hat der Tiger feinen Durst gelöscht. Jetzt macht sich der Hunger geltend. In demselben Augenblicke wirft Scholz die Hammelkeule in den fragen hinein und gleichzeitig mit ihm fetzt der Tiger ihr nach. Wie verabredet, rollt die Schiebethür hinter ihnen zu. Da aber auf einmal verändert sich die 'Szene. Der Gefangene, urplötzlich in Finsternis gehüllt, tobt wüthend im Wagen ringsum. Glücklich abtt^ daß seines unerschrockenen Herrn gebieterisches Co«§ mando dazu angethan war, dem brüllenden Thitrr heilsam zu imponieren. Endlich schien sich der Gefangene zu beruhigen- Die auf gegebenes Signal ein Uri« wenig geöffnete Schiebethür gestattet tintm Lichtstrahl, da« Dunkel einigermaßen zu erhellen. Die leckere Hammelkeule kommt dem Tieger wieder zu Gesicht — er streckt sich zum Schmaust nitdtr. Eine unheimliche Stille trat ein, peinlicher für die Urngtbuug da draußen al« der eben verhallte wüthenbe Lärm. Da hörte man ein dringende« Klopfe«. Scholz befiehlt die Thür langsam und mit Bedacht zu öffnen, zwängt sich durch die schmale Spalte heran« und btr Herr ist gtrttttt, btt Tiger ge» borgen. (vre«l. Ztg.) adzuhaltende Ärtteiurntag mit einem Äreieturnsefte verbunden werde» soll. Wir geben euch, wetthe Tarn, genossen, die» mit dem Beisätze bekannt, daß mit Beschluß de» Festau«schuffe« der 15., 16. und der 17te August 1874 ol« Zeitpunkt der Abhaltung de« Ärei«« turnlage» und de» KrciSturnfesteö festgesetzt worden ist. Wir machen diese Anzeige in der Hoffnung, daß die dem deutsch-österreichischen Turnkreise angehören-den Vereine eine Ehre dareinsetzen werden, sich mit ein« größtmöglichen Zahl ausübender Mitglieder an dem Feste zu betheiligen und dadurch da« Ihre zum Gelingen desselben und zur Förderung de« deutschen Turnwesen» beizutragen." — Wa« Die Pfaffen zuwege bringen. Au« Mexiko wird unterm 10. t>. M. gemeldet: „Zu Ahualulco im Staate JaliSco verübte der Pöbel cm entsetzliche« Verbrechen. Am letzten Sonntag hielt ein Priester eine aufreizende Predigt, in deren Verlaus er der AnSrottung der Protestanten da« Wort redete. Er sanatisierte damit seine Zuhörer dermaßen, daß gegen Abend sich eine an« zweihundert bewaffneten Personen bestehende Menge ansammelte und nach der Wohnung de« Herrn I Sternen« zog, eine« von der auswärtigen MissionSgesellschast zu Boston anSgesandten Geistlichen. Mit dem Ruse: „Lang leben die Priester!" erbrachen sie da« Han«, ergriffen den Geistlichen, zerschmetterten ihm den Hirnschädel und hieben seinen Körper in Stücke. Nachher plünderten sie die Wohnung vollständig au«. Nach langer Verzögerung ward der Aufruhr von den Localbehörden überwältigt. Die Regierung hat ein Truppendetachement nach dem Orte abgesandt, eine strenge Untersuchung ist im Gange und der Befehl gegeben worden, siimmtliche Priester tu Ahualulco und der benachbarten Stadt JeShilari zu verhaften. Eine gleichfalls von religiösem Wahnsinn aufgeregte Menge griff die kleine Garnison von Ga« guay« an, verbrannte die öffentlichen Archive und plünderte die Häuser der Behörden."_______________________ Local- und Proviuzial-Angelegeuheittk. — (Durch da« Ableben de« LandeS-chef« von Ärain), Grafen Alexander Auersperg, ist an die Regierung die Nothwendigkeit herangetreten, dem Verstorbenen einen Nachfolger zu geben. Im Privatverkehre mit den Abgeordneten Äraine hat da» Ministerium Gelegenheit gehabt, sich über die Wünsche de» Lande» in dieser Richtung zu orientieren. Wa» die Persönlichkeit anbelangt, so scheint man, einer officiösen Korrespondenz der „Bohemia" zufolge, ent« schloffen, nicht auf dem üblichen Wege der buteaukta« »faen Vorrückung vorzugehen, sondern sich ans Angehörige de» Lande«, die mit den schwierigen Verhält» “ffen vertrant sind, zu beschränken. Ja diesem Sinne sind wohl der derzeitige Landeshauptmann und Landtagspräsident 0 Ratten egge r und bet Reichs» tath8abgeordnete des verfassungstreuen ktainetifchen Großgrundbesitzes Otto Freiherr v. Apfaltrern diejenigen Candidaten, denen sich da« Vertrauen ihrer LandeSgenoffen am meisten znwendet nnb zwischen de« nen an* die Wahl getroffen werden dürfte. Dagegen schreibt da« „N. W. T.«: ,ginet der hiesigen offi-ciöseu Berichterstatter der .Bohemia' ist, wie schon °st, schlecht unterrichtet, wenn er dem genannten Blatte »«eibet, daß zum LandeSchef von Ärain an die Stelle kürzlich verstorbenen entweder der jetzige Landeshauptmann v. Äaltenegger oder da» M«gU.d de« Ab» 9‘et^netenboafefl Herr von Apfaltrern au,ersehen ist. faseren Informationen zufolge hat keine der erwähn-li» Canblbaluten irgend welche Aussicht ans Verwirk« if^an9 ? zum R-mplaxanten de« »rufen Auersperg vielmehr Statthaltereirath Rechbach, zur Zut " bestimmt, und vielleicht ist derselbe nur t0halb für die Leitung der politischen Verwaltung °”'®taln designiert, damit Fürst Lothar Mett«r. ch, welcher bekanntlich der Statthalterei al« Re» hiii""9«01^ i»getheilt ist, Nicht Lust bekommt, sich am 6ief« Posten zu bewerben." ' für ^ (®eiI‘lhung.) Die k. k. Finanzdirectiou 3at bX'M k. k. Lande»zahlam.e 1« S V ft ?§'^°l«stelle in der zehnte» Rang-n6ffe b-« «affe.ff.stent.n Friedrich Lo schon definitiv und die hiedurch erledigte Äaffeassistenteostelle in der eilsten Rangklaffe dem Prakttcanten bei dem hierortigen k. k. Finanz-Rechnungsdepartement, Franz Gogala, verliehen. — (Die Probewahlen) an» Anlaß der in der kommenden Woche stattfindenden, diesjährigen Ge» meinderathswahlen beginnen morgen Mutwoch, mit bet de« 3. Wahlkörpers, worauf Donnerstag die de» 2. und Ftertag die de» 1. folgt. Siimmtliche Probe» wähle« finden im Cafinoglasjalo» statt und beginnen jedesmal abends um 7 Uhr. Wir haben im Laufe der Jahre fo oft Gelegenheit gehabt un« über Beten Wichtigkeit und hohe Bedeutung auSzusptechen, daß wir an« heute wohl auf ein paar kurze Bemerkungen beschränken dürfen. Die Probewahlen find der Ort, wo die verschiedenen Wünsche und Bestrebungen der Einzelnen ihren legalen Ausdruck finden, und während jeder Wähler in seinem Gewissen verpflichtet ist, bei der wirklichen Wahl unverbrüchlich an den von seiner Partei ausgestellten Candidaten festzuhalten, ist hier Gelegenheit geboten, die verschiedenen Meinungen anSzn-taufcheu, Oie Anschauungen gegenseitig zu klären und aus diese Weise endlich zu Candidaten zu gelangen, die sich in Wahrheit de« Vertrauen« eine« überwiegenden TheileS ihrer Wählet erfreuen und welche die Gewähr bieten, daß sie zu ihrem Ehrenamte auch die volle Eignung mitbringen. Geleitet von dieser Erkennt»»« veranstaltet daher die liberale Partei im Gegensätze zu ihren Gegnern, wo e« Sitte zu sein pstegt, Die Candidaten in geheimen ßonventikeln zusammenzustelle» und dann die so gefundenen der Wählerschaft einfach zu oettotyieren, bei allen Wahlen immer votauflgthenDe Probewahlen. Diese ermöglichen e« auch allein, daß die Männer, welche Lust und Liebe für da« öffentliche Leben besitzen, sich vor ihren Wählern persönlich um ein Mandat bewerben, vor denselben ihre GrunDsätze entwickeln und eventuell ihren Anfragen Rede stehen können. Wir haben wohl kaum nöthig erst »och ans die außerordentliche Bedeutsamkeit aller Gemeinderath«-wahlen hinzuweisen, von deren glücklichem Änflgong ja in so vieler Beziehung die Entwicklung und da» Gedeihen Der ganzen Stadt und damit da» Wohl und Wehe jede» einzelnen Wählet» abhängt, am auch hieraus einen weiteten Grund für die entscheiDenDe Stellung abzuleiten, welche den Prvbewahlen in der ganzen Wahlaction zukommt und welche e» der gefammten verfassungstreuen Wählerschaft dringend zur Pflicht macht, recht zahlreich bei denselben zu erscheinen. Sowie die liberalen Wähler seit Jahren gewohnt find am Tage der eigentlichen Wahl in geschlosie et Reihe zur Urne zu schreiten, so möge auch diesmal leinet derselben die geringe Mühe scheuen und sich bei der Piobewahl gleichfalls ein» finden. Wie e» verlautet, wollen Die Gegner wieder einmal einen Versuch machen und sich an Den bevor» steheube» lAemeinderarhSwahle» beteiligen. Damit letztere dennoch glücklich und vollständig, in nuferem Sinne ou«sallen, ist e» daher unbedingt noihiocndig, die Wahlbeweguug sofort in raschen und gedeihlichen Fluß zu bringen. Der befte Anfang hiefür ober sind recht zahlreich besuchte Probewahlen. — (Theatralische Aufführungen der philh atmonifchen Gesellschaft.) Alle Freunde de» Theater» und der Musik werden sich gewiß noch mit großem Vergnügen der ausgezeichneten Aufführungen der Oper „Norma" erinnern, welche im Borjahre von nuferer philharmonischen Gesellschaft veranstaltet worden waren. Der so vortrefflich geltm» gene Versuch soll nun Heuer in größer», Maßftode wiederholt werden. Die Vorkehrungen hiezu sinO bereit» in erfreulichster Weife vorgerückt nnb in kurzer Zeit flehen an» eine Reihe bet angenehmsten Änuftgenüffe bevor. Da» Programm der beabsichtigten Vorstellungen ist nernlich Heuer ein umfangreichere» nnb e« sollen nicht nnt zwei der reizendsten, hier noch nicht gehörten Opern, sondern auch eine Anzahl der besten Lustspiele zur Aufführung gelangen. Die Wahl fiel ans die tomische Oper: „Der Wildschütz" von Lortzing und die romantische Oper „Gailenberg" von FüchS, bann auf die Lustspiele „Humoristische Studien,e die I Schwäbin" und Prozeß um einen Äaß." Wie »an , sieht, ist die Zusammenstellung eine äußerst glückl-che and bet Stoff reicht au«, am eine ganze Reihe genußreicher Theaterabende anSzusÜllen. Dabei bietet aber die Besetzung im voran« d,e Gewähr, daß die Darstellung wieder eine so eminente und gerundete sein werde, wie wir sie bei den letzijährigen Normaaufführungen zu bewundern Gelegenheit hatten. Unter der bewährten Leitung Nedved» und der Mitwirkung de» gefammten Damen» und Mäanerchore» der philharmonischen Gesellschaft befinden sitz die Hauptrollen in den genannten Opern und Lustspiel in den Händen der Damen Bold, Cäcilie und Clementiue Eberhard, Finz, Solwey, daun der Herten Chlnmetzky, Äahl«, Laiblin, Lewitschuig, Arthur Mahr, Schäffet, Scholz und Till. So dtiifen wir demnach einer förmliche» theatralischen FMjahtsaison ganz ausgezeichneter Art entgegensetzen, deren erste Vorstellung, soviel bi« jetzt bestimmt ist, bereit» am 13. d. M., und zwar Lot» tzing» „Wildschütz" sein soll. 8« ist unter solche» Umstände» gewiß mit aller Zuversicht za erwarten, daß da« ganze von der philharmonischen Gesellschaft so glücklich inszenierte Unternehmen in künstlerischer Beziehung, wie nicht minder in materieller — fämmt» liehe Vorstellungen finden zum Beste» de« Fonde« für da« Veretnehau« der Gesellschaft statt — einen glänzenden Erfolg erzielen werde. — (Sicherheit in Schischka.) Eia Spa. zietgänget wurde gestern Abend in Schischka von drei Butschen angefallen. Et wurde Übet be» Kopf geschlagen, fragte am die Ursache diese» Uederfall«, bekam aber sogleich einen Schlag mit einem Steine ans den Kops, so daß er eine ziemlich schwere Verletzung bovomrng. Wäre die Bezirkshooptmaunschast nicht ansjnsvrdera, GenSdarmen an Sonn» und Feiertagen in Schischka patroullieren z« lassen ? — (Für den Schulpsennig) ging al« Reinerttägni« eine« am 5. d. im Cafinoglo«-falon stattgefundenen MiUtärconcerte« der Betrog von 17 fl. ein. Herr Metz spendete ein prachtvolle« Blu-menbouquet, welche« auegespielt wurde und deffen Erl»« unter obigem Betrog enthalten ist. — (Stootavotschußkossen.) Nächsten« wird eine Äuudmochung über bit Gebarung der StootSvorschußkossen erfolgen. Die Gefammtfumme bet gewährten CreDite soll sich auf fünfzehn Millionen GulDea belaufen, ein Drittel be« hiefür bestimmte» Betrage«. Und die« verdanken wir den.„leitenden Ge» sithieyunkten" de« Finavzmiuister«. Wenn zuerst die Crediisähigkeit geprüft, also untersucht werden soll, ob der Einreicher solche« Berttauen einzastößen vermöge, daß er zweifellos auch von anderen Instituten Lredit «halten würde, hierauf jedoch die Crediiwürvigkeit nachgewiefen, also wieder untersucht werden soll, ob der Cteditsähige auch , wirklich auf keine andere Weife die nöihigen Mittel zu beschaffen vermag, bann ist et wahrlich ein Wunder, wenn überhaupt nur ei» Prä» sentierter Wechsel angenommen wurde. SarOu« erkätt sich, wenn da« mittrauisd) gewordene Publicum bit HilfSkaffen vollständig ignoriert und e« verzieht, wea» kein anderer Ausweg sich bietet, bei Private-compteore» gegen Wacherzinsen Gelb auszunehmen. Fast i» jeder Avvocotenstabe ist e« bekannt, baß zahlreiche Leute, welche sich im Besitze großer Warenlager befinbe», sät die kleinsten Zahlungen um Ansichad bitten müffen, weil sie außer Stande find, diese unzweifelhafte» Wetthe belehnt zu ei halten. Die gefammte Staat!» Hilfe ist daher für den Handel und die Industrie an« fruchtbar geblieben und hat fi<5 buhet auf de» Eisen» bahnbau beschränkt. Wneesenect. An den Verfasser des Feuilletons „Zgodo-vinar dr. Aleksander Jurij Suppan“ im „Slovenec.“ Mein Herr! Da der Schluß Ihrer langathmigen Stof-jähe erst vor kurzem in meine Hände kam, fo mußte ich midi leider mit meiner Antwort verspäten. Ich muß vor allem bemerken, daß ich den Bericht deS „Zagblatt" übet meinen ersten Bortrag zug mfteu des krainischen Schnipsen» nigs keineswegs al« eine ämhentische Wiedergabe anerkenne und das Sie sich daher über mich und meinen Bortrag echansfierten, ohne den richtigen Inhalt desselben zu leimen. Im übrigen spreche ich Ihnen aber auch aus zweierlei Ärttnoen die Fähigkeit ab, in fitchengeschichtlichen Dingen. «in endgiltiges Urtheil abzugeben. Da Sie, wie ich vermehr, Geistlicher find, so ermangeln Sie der Unbefangenheit, der ersten Bedingung emeS kritischen Historikers. Wem die Kirche als göttliches, unantastbares Institut gilt, der muß nothwendigerweise alle geschichtlichen Thatsachen verstellen oder verschweigen, die jenes Brunddogma in Frage stellen. Zweitens verfügen Sie aber auch nicht über jenes Maß von Quellenkemitnis, welches allein berechtigt, in dieser Angelegenheit mitzureden. Wohl mögen die Mitglieder eines katholisch-politischen Vereines durch historische Vorträge, die aus Weiter und Anegarn geschöpft sind, erbaut werden. — Mir imponiert man damit nicht. Darum studieren Sie erst genau die diesbezüglichen Partien in Mansi Collectio Concilionim, die päpstlichen Decretalen im Corpus Joris canonici und bei Eymericns, Eymerici Directorium In-quisitomm, Caesaris Carenae Tractatus de officio sanc-tissimae inquisitionis, Leinborchs Historia inquisitionis n. s. w., und nachdem Sie sich mit diesen Queüenwerken ebenso eingebend beschäftigt, wie ich iy der Zeit meines wiener Univerfitätsstudiums, dann erst wollen wir weiter über Inquisition und Glaubensoerfolgung streiten. Bis dahin aber halten Sie sich das bekannte Sprichwort vor Augen: „8i tacuisses etc.“ Dr. A. G. Supan. Magenkrebs. — Mae Arselin, Avisotriiger, 91 I., Livil-spital, Altersschwäche. Den 4. April. Maria Kosir, eine Arme, 38 I., Civilspital, Gksichtsrolhlauf. — Maria Bilher, HanSbesitzer»-kind, 81/« I., St. Peier»vorstadt Nr. 146, Lungenödem. — Jofef Butza, Zwängling, 39 I., Zwangsarbeit-Hanfe, Lun-gentnberculose. — Margaretha Berbik, Hausbesitzerswitwe, 78 I., Krakauvorstadt Nr. 63, Lungenlähmung. D e n 5. April. Viktoria Kanz, JustilmSarme, 77 I., Karlstädtervorstadt Nr. 19, Altersschwäche. Johann To-mann, Oebstler. 83 I., Polanavorstadt Nr. 90, Schleim-schlag. — Alois Kristan, Affecnranzbeamlenskiud, 1 I. und 8 Tage, Stadt Nr. 139, Lungenentzündung. Den 6. April. Maria Jllerschusch, AnShilftbeam-tcnetochter, ,16 I., Stadt Nr. 129, Erschöpfung der Äräfie. — Franz Gerne, Taglöhnerswilwenkind, 5 I., Elisabeth; Sinderfpital, Zehrfieber. — Jakob Tekavc, Inwohner, 66 I., Civilspital, und Jakob Stutz, Zwängling, 29 I., Zwangs-arbeitshau-, beide Lungenentzündung. — Maria Slabina, Juwohneriu, 76 I., Civilspital, MaraSmu» Verlosungen. Probewahlen. Da» gefertigte Comitö beehrt sich hiemit zu den anläßlich der bevorstehenden Gemeinderathswahlen; zu veranstaltenden Probewahlen einzuladen. Dieselben finden statt: Für den III. Wahlkörper: Mittwoch den 8. April l.J. Für den II. Wahlkörper: Donnerstag den S. April l. I. Für den I. Wahlkörper: Freitag den 10. April (. I. Sämmtliche Versammlungen, um deren pünktliche» und zahlreichen Besuch seitens der Herren Wähler dringendst ersucht wird, werden im Castno-glassalon abgehalten und beginnen jede-mal abends 7 Uhr. Laibach am 4. April 1874. Mm Kentralwahlcomile -es ronst. Vereines. Bflen Kranken Kraft »ad Vesimdheit ahne Medizin and ohne Kosten. Revalesciäre du Barry von London. ttum «uiBlll Vctmei bei Mlttta B*raln«Un im Inn m •ttefkt.0, nÄlitotist Mcftftc n* et« «-ft« «fit ■Uytl-, »ema., Braft., Sangt»., Stbtt-, S ^-- ■am», auf«, m* RieteaWbcn, tntmntofe, . vkrftop OtcaAmföC neütbdnra» Erbreche» fcltfl Bä6rt»b btt »tetdH, «elaochoUc, «bmejcrune, ü^aaMtlMral Gicht, - ***!*•« “* 78.000 (athcita ttn •entfeegra, bti «■ItMÜnrBiiMttw t» «ich,» k ft. s ie «ob *, « so. - lUrslw (Lreditlofe.) Bei der am I. April vorgenommenen 64. Verlosung wurde» die nachstehend verzeichneten 14 Serien gezogen, und zwar: Nr. 192 319 366 1022 1041 1356 2410 2494 2496 2612 2806 3216 3531 und Nr. 3919, und zwar fiel der Haupttreffer mit 200,000 fl. auf S. 3531 Nr. 59, der zweite Treffer mit 40,000 fl. auf S. 1356 Nr. 81 und der dritte Treffer mit 20,000 fl. auf ©. 1022 Nr. 59; ferner gewinnen je 5000 fl.: S. 319 Nr. 32 und S. 1022 Nr 50; je 2000fl.: S. 1356 Nr.51 und S. 3216 Nr. 60; je 1500 fl.: S. 2410 Nr. 15 und S. 2642 Nr. 47; je 1000 fl.: S. 466 Nr. 7, S. 1041 Nr. 100, S. 1356 Nr. 6 und S. 2806 Nr. 42, und endlich gewinnen je 400 fl.: S. 192 Nr. 25 und Nr. 83, S. 319 Nr.29, 30 und 36, S. 466 Nr. 21 3" 69 und 80, S. 1022 Nr. 11 21 30 und 33. S. 1041 Nr. 69 69 und 78. S. 1856 Nr. 20 48 68 und 68, S. 2410 Nr. 16 47 71 72 und 98, S. 2494 Nr. 53 und 74, S. 2496 Nr. 2 und 88, S. 2642 Nr. 6 und 43, S. 2806 Nr. 45, S. 3216 Nr. 23 und 47, S. 3531 Nr. 35 und endlich S. 3919 Nr. 94 und 98. Ans alle übrigen in den vorangeführten verlosten 14 Serien enthaltenen 1350 Gewinn-Nummern entfällt der geringste Gewinnst von je 195 fl. (Rudolfslose.) Bei der am 1. d. vorgenommenen Verlosung wurden nachstehende 28 Serien aeionen: Nr. 169 241 382 710 781 783 869 883 1055 108i 1216 1361 1498 1734 1922 2103 2186 2597 2708 2862 2883 3055 3061 3210 3299 2502 3687 und Nr. 3738. An» diesen Serien fiel der Haupttreffer mit 20,000 fl. auf S. 1082 Nr. 30, der zweite Treffer mit 4000 fl. auf S. 3502 Nr. 29 und der dritte Treffer mit 1500 fl. auf S. 3738 Nr. 18; ferner gewinnen je 400fl.: S. 241 Nr. 28 und S. 3055 Nr. 24; je 200 fl.: S. 1922 Nr. 50. S. 2103 und 13 und S. 2708 Nr. 15. Telegraphischer (SutSbericht am 7. April. Papier-Rente 69 25 — Silber-Rente 74 25 — 1860n Staats-Anlehen 10350 — Bankattien 962 — «redit 197 75 — Cendon 11250 — Silber 105-90 — 20-Franc«. Stücke 8-9». Ein Witterung. Laibach, 7. «pril. Morgen- ziemlich bewölk^ später Sannenschein, schwa-S.-O.-Wind. Wärme morgen« 6 Ubt + 6-9', nachmittag« 2 Uhr ■+ 1516 C. »873 + 3 8«, 1872 + 16 0' C.) Barometer im Steigen 73195 Millimeter. SU Xagefmitte! der Wärme 4. d. + 134", vorgestern + 12 9» und gestern 103*, beziehungsweise 51', 45» and 1-7* über dem Normale. Der gestrige Niederschlaz Segen, 4-76 Millimeter. ______________________________ Verstorbene. iktU. Franzil!» «gnolit, Zuckerbücker«- —, - ____________ Stadt Nr 160, greifen. — Mana Ska- Nrit. Bettlerin, 40 g.. Limlspital. Lungenschwindsucht. — ~ - - Sprugler, 48 3„ aioilspi« Sen 8. « kmd. 8 Monate, ist in der Theaterkasse Hart. 45 nächst der Franzensbrücke, zu Michaeli l. J. beziehbar, zu vermiethen. Nähere» daselbst bei (217-2) M, Ranth. Lottoziehung vom 4. April. Wien: 64 58 11 65 16. Graz: 50 52 49 43 75. *$ v5b & )K versendet die neueste « ' Lotto-Gewimliste jg X Pro 1874 $ *• v. Orllee, Professor der Mathematik in Berlin, Wilhelmstraße Nr. 125. ■ Anfragen finden sofort Antwort. » Eine solche Anfrage ist um so mehr zu empfehlen, sowohl wegen der auch in unserem Blatte so vielfach veröffentlichten Dank- und Anerkennungsschreiben, als auch, da die A«f- gg Hebung de» Satte bevorsteht. $ # <177 2) D. «. S ln die Wähler! | m Nachdem Ihr Eurer Pflicht gegen da» Ba-terlonb genügt, tritt eine andere nicht minder große an Euch heran, nemlich die Pflicht Eure Lage. Eure Finanzen zu verbessern. — Jeder Vernünftige weiß, daß dies niemal« ohne Aufbietung von Mitteln geschehen kann; t» wird daher für lle erfreulich sein, wenn ich ihnen den Weg öffne, auf welchem sie l#' ohne Unterschied der Parteistel-lutifl "W> da» Ziel für ein geringe« Geldopfer erlangen. Ebenso wie r« viele Wege gibt, die nach Rom führen, fo gibt e» auch verschiedene Gelegenheiten sein Glück zu machen, jedoch keine, welche durch die V Staats Garantie Jedem die Gewißheit gibt, dar Gewonnene auch zu erhalten, wie die, auf welche ich hiermit die Aufmerksamkeit der Leser hinwenden möchte. Bon unserer Finanz - Deputation ausgegebene Original-Antheil-Lose, welche durch meine auf der Rückseite ansgesertigte Indossierung den Inhabern die Beteiligung an allen Gewinn-Ziehungen bis zum IS. Mai 1874 garantieren und mit welchen Treffer von eventuell 120.000 Thalev, oder 80.000 Thaler, und 40.000 Thlr., 30 000 Lhater, 20 000 Thaler, IV OOO THaler, 12.000 Tbaler, 10.000 Thaler, 8000 Thlr, 6000 Thlr., 4800 Thaler. 4000 Thlr. 3200 Thlr., 2400 Thaler, 2000 Thaler, 1600 Thlr., 1200 Tbaler, 800 Thaler ic. rc. gewonnen werden können, sind von mir, dem concef-sloniemn Einnehmer, für nur „Fünf Thaler« (5 Thlr ) oder 8*/, Gulden gegen Einsendung oder Nachnahme de» Betrage» zu erhalten. Durch die Uebernahme nner bedeutenden Anzahl Original-Lose bin ich in den Staad gesetzt, allen Anforderungen zu entsprechen und auch später einlausende Bestellungen zu effectuir-ten, doch liegt tf im Interesse eine» jeden, die zu wünschenden Antheil-Lose recht bald zu bestellen, da alle fc#ei Wochen eine Gewinn-Ziehung statlflndet, welche für die säumigen Tmmil tenten verloren gehen würde. Isaac Weinberg in Hamburg, (75—7) Hohe Bleichen 41. m 1 E 1 Zahnarzt Dr. Tänzer, Dozent der Aahnheilknvde in Graz, . wird, wenn auch jetzt zur Osterzett verhindert, zum Zwecke seiner MhnSrztlichen «„» Mhutechuischen Dperatiouen a»» Heuer, wie in den srüheren Jahren.^ in Lwlbeela „Hotel Elefant“ erscheinen und seine Ankunft acht ital, 8un|en»j Tage früher durch die ZeitungOblätter bekannt geben. ‘ * ' ' *»h..^rK»ln,n^«mltiel : *nti!fptiron, Mundwaffer, Zahnpulver und Zahnpasta Wilhilm Schedre, _ . . _ W®* Anna Äogrl, ArbeiterBkind, 4 3», Filialspital Po- j ^ Seine f. f. priv. . ___ Mr. 68, Blattern. — Franz Lipoalautek, Ber sind in Laibach beim Hrn. S. Mahr, Birechltr und flulkowiky und in den Apotheken athtnnfsteuetMffrhtt, 80 3„ »arlstädterv.rstadt Nr. 1», iUck, «ein und C1U1 Tm Depot. •*** 81«. ». »lei»»«ihr * gtk Ga«t»r> in l'a^ach. Verleger and fftr dir kedaction verantwortlich in Kralnburg, (280) £>tt«m»t