des k. k. Obergymnasiums in RÜDOJLFSWKRT FÜR DAS SCHULJAHR 1878 — 9. a) Vom Professor Josef Oydrek: Wann hat Cicero die beiden ersten Catilinnrischen Reden gehalten (Schluss) .... 8. 1 b) Schulnachrichten vom Direktor .................................S. 23 RUDOLFSWERT. BUCHDRU CK EH EI DES J. KRAJEC. Verlag iler fiehran^talt. / Wann hat Cicero die beiden ersten Catilinarischen Reden gehalten?*) ii. Nachdem wir nun im ersten Theile dieses polemischen Aufsatzes soweit gekommen sind, dass wir die zwei vergangenen Nächte, auf welche Cicero in seiner I. Catilinarischen Bede hinweist, genau datirt vor uns haben, wollen wir den Faden der Ereignisse, insofern dieselben mit vorliegender Frage in nothwendigem Zusammenhange stehen, vornehmlich auf Ciceros Angaben, jedoch ohne Ausschluss anderer, gestützt, entwickeln. Sobald einmal Catilina, um zu höchsten Ehrenstellen und Reichthum zu gelangen, den Weg der Gewalt und des Frevels betreten hatte, konnte in ihm die dreimal misslungene Bewerbung um das Consulat den Gedanken an Empörung gegen sein Vaterland und an Hinmordung seiner Widersacher nicht nur nicht unterdrücken, sondern sie musste ihn noch um so mehr bis zur äussersten Verwegenheit treiben. Demnach sollte Alles in Bewegung gesetzt, alle Mittel aufgeboten werden, um den Sieg zu gewinnen oder wenigstens die Niederlage die Gegner theuer bezahlen zu lassen.1) In diesem Sinne wurden alle geistigen und materiellen Kräfte von den letzten Centuriatcomitien an, aus denen Cicero und Antonius siegreich hervorgingen, bis zu den nächsten Wahlen, welche die Hoffnungen Catilinas und seiner vielen Anhänger erfüllen sollten, entfaltet und in Anwendung gebracht. Um jedoch für den beschlossenen Umsturz der bisherigen Staatsordnung eine möglichst ausgedehnte und sichere Grundlage zu gewinnen, sollte Bom nicht nur von Innen aus sondern auch von Aussen her überfallen, bezwungen und unter den Willen des Empörers gebeugt werden. Es musste eine Militärmacht auf die Beine gebracht werden, und es wurde zu diesem Zwecke ausser mehreren ändern Orten in Italien, ja sogar ausser- *) Siehe Programm des k. k. Real- und Obergymnaaiums in Rudolfsurert für das Schuljahr 1877—78 pag. 32 ff. i) Sali. Catil. cap. 31 extr. Tum ille furibundus „quoniam quidem circumyentus“ inquit „ab inimicis praeceps agor, inccndium meum ruiua restinguam.“ Cio. pro Muren, cap. 25, öl. halb Italiens2), die zu Werbungsplätzen ausersehen waren, insbesondere Faesulae in Etrurien, woselbst C. Manlius, ein sullanischer Centurio wohnte, als Hauptquartier erwählt. Dem Manlius ward nun die Aufgabe zu Theil, für Catilina Truppen zu werben und sie unter die Waffen zu bringen, womit in ändern italischen Provinzen Andere beauftragt waren. Die so in Etrurien als auch anderwärts zusammengerotteten Schaaren sollten von Catilina, dem Haupte der Verschwörung Befehle erwarten und auf seine Aufforderung hin zur That schreiten. Dies sollte insbesondere dann erfolgen, wenn Catilina, mit Anwendung Aller ihm zu Rom zu Gebote stehenden Mittel an Geld und Menschen nicht im Stande wäre bei der Consulwahl für das J. 692/62 die Widerpart zu brechen und als consul designatus aus der Wahlurne hervorzugehen. Die Comitien für das J. 62 v. Ch. waren in Folge der eben nicht, unbegründeten und Besorgniss erregenden, immer aber noch dunklen Gerüchte von einer weitgreifenden Verschwörung auf den 21. October verlegt. Indes wurde Cicero durch Persönlichkeiten, die theils in naher Beziehung zu den Verschworenen standen, theils selbst unmittelbar zum Complott gehörten, doch ihre Zunge nicht zu beherrschen vermochten, von allen Verhandlungen und Anstalten der Conspiranten unterrichtet, und fand sich infolge dessen veranlasst den Tag vor den Consulwahlen, d. i. den 20. Oktober, die gefahrvolle Lage des Staates in nachdrucksvoller Weise auseinanderzusetzen. Es wurden daher zufolge eines Senatsbeschlusses die Comitien verlegt und für den folgenden Tag eine Senatssitzung angesagt. Als sich nun am 21. Oktober die Senatoren zu einer Sitzung eingefunden hatten, um sich über die gestern vernommenen, Gefahr drohenden Gerüchte eingehender zu besprechen, legte Cicero daselbst Alles, was er über die Verschwörung vernommen, in Anwesenheit des Catilina klar dar und forderte den Letzteren auf, wenn er etwas darauf zu erwiedern hätte, es vorzubringen. Nach dessen verwegener und herausfordernder Äusserung fand es der Senat für eine unvermeidliche Nothwendigkeit, den Consuln mit der üblichen Formel: videant consules ne quid res publica detrimenti capiat, unumschränkte Vollmacht zu ertheilen und sie zu beauftragen, die zur Sicherung des Staates und der bestehenden Ordnung nöthigen Massregeln zu ergreifen. Dies ist nun ebenderselbe Tag, an welchen Cicero in seiner I. Catili-narischen ßede den im Senate anwesenden Catilina erinnert.3) Damals, am 21. Oktober, sagt Cicero an der angeführten Stelle, habe er im Senate nicht nur die Pläne der Verschworenen ganz genau auseinandergesetzt, sondern auch die Tage, an welchen sie ihre Gewalt- 2) Sali. Catil. cap. 21, 3. Ascon. pag. 82 sq. ed. Kiessl. & Schoell. Berlin 1875. Orelli V2 94. 3) Iu Catilin. I. 3, 7. thaten auszuführen beschlossen hätten, angegeben und vorausgesagt, dass am 27. Oktober unter dem Commando des treuen Schildträgers Catilinas, Manlius, die Fahne des Krieges gegen das "Vaterland aufge-hiesst und dass die Ermordung der Optimaten am 28. Oktober unter der Leitung des Catilina selbst vollführt werden sollte. Der so eben erwähnte Senatsbeschluss schädigte indessen die Umtriebe und Pläne des Catilina nicht besonders, noch verursachte er denselben irgendwie wesentliche Hindernisse, und so hat nun Cicero, dessen Leben bedroht war, eventuelle Gewaltthätigkeiten seitens Catilinas bei den Consulwahlen voraussehend, an dem anberaumten Wahltage, den man zwischen 23—25. Oktober setzen muss, eine starke Waffenmannschaft von jungen, meist dem Ritterstande angehürigen Leuten um sich versammelt und einen Panzer, den er unter der Toga hervorglänzen liess, angelegt. Dadurch wollte er nicht so sehr seine Person gegen den Mordstahl der Verschworenen sichern als vielmehr die Aufmerksamkeit aller Gutgesinnten auf die ihm und den Bewerbern um die Consulwürde drohende Gefahr lenken, um nöthigenfalls ihre Hilfe in Anspruch nehmen zu können So gingen die Wahlen zu Gunsten des D. Junius Silanus und L. Licinius Murena vorüber, ohne dass die Catilinarier zu Gewaltthätigkeiten zu schreiten gewagt hätten.4) Die Niederlage des Catilina bei diesen letzten Consularcomitien war eine sehr empfindliche; denn er konnte weder als consul designatus seinen Plänen grösseren Nachdruck geben, noch dieselben als solcher durchzuführen beginnen. Trotzdem dachte man an eine Änderung derselben nicht, und Manlius, der die Candidatur des Catilina zu unterstützen, bei den Wahlen nicht fehlen durfte5), wurde sofort nach Etrurien geschickt, um sich der Verabredung gemäss an die Spitze der aufgebotenen Truppen zu stellen. Da nun ausserdem die beabsichtigte Niedermetzelung der Optimaten am 28. Oktober bei der Wachsamkeit und energischen Fürsorge Cicero’s völlig unterbleiben musste6), *) In Catilin I. 5, 11: Cum proximis comitiis consularibus me consulem in campo et competitores tuos interficere voluisti, compressi conatus tuos nefarios amicorum praesidio et copiis, uullo tumultu publice concitato; — pro Muren. 26, 52: quod homines iam tum coniuratos cum giadiis in campum deduci a Catilina sciebam, descendi in campum cum firmissimo praesidio fortissimorum Tirorum et cum illa lata insignique lorica ctr. Sali. 26,5. Plut. Cic. 14, 5 sq. Dio Cass. 37,29, 4 sqq. s) Plut. Cic. 14, 2: ovtoi yäq (sc. oi Zvlla nalai — 7. November bezeichnen und ihr die nox posterior vom 7—8., so wie haec nox vom 8—9. November in Gedanken entgegen setzen.18) Ausserdem möchte ich gern erfahren, ob Jemand auch noch dann die in Rede stehende Stelle mit der von uns verfochtenen Ansicht unvereinbar fände, wenn Cicero statt seperioris noctis gesagt hätte: omnia illius noctis consilia ad me perlata esse senliunt. Ich kann nicht zugeben, dass es Einen gäbe, der nicht in diesem Falle Alles im grössten Einklang sehen würde. Dies nun eingeräumt, scheint mir die Sache vollkommen ausgeglichen. Denn, wenn Cicero in der I. Rede cap. 4. die Ausdrücke : illa nox, illa ipsa nox, in gleicher Geltung mit superior, illa superior nox gebraucht, somit illa = superior nimmt, warum sollte er nicht mit voller Freiheit am nächstfolgenden Tage den Ausdruck superior = illa gebrauchen können? Es mussten ja die Zuhörer beider genauen Ivenntniss der Sache ebenso gut am 9. November unter superior nox die etwas ferner liegende Drittletzte verstehen, wie die am vorigen Tage unter illa nox nur die vorletzte Nacht verstanden. Da- her bin ich der Meinung, dass hier Cicero weder aus Nachlässigkeit noch Ungenauigkeit.19) sondern mit vollem Bewusstsein den Ausdruck, *) Dieselbe oben I, pag. 35 angeführt, hat zu lauten : bis rem publicam servavi, qui consul etc. 18) Vgl. W. E. Weber, Üoungsschule für d. lat. Stil. S Aufl. Pranf. a. M. 1851. S. 148. Anm 95. superior dies ist bei Cicoro mehrmals der vorgestrige Tag.“ Das ist also der dritte Tag vom nächsten (dem heutigen) an hinauf gerechnet, und dem gemäss ist superior nox die dritte Nacht von der nächsten, das ist zum heutigen Tage gehörenden hinauf gerechnet. *9) Halm. a. a. O. S. 18, Anm. 55. Bitter, Cic. Reden g. Catil. 2 Aufl. Leipz. 1873. S. 44. Anm. zu II, 3, 6. nennt den Ausdruck superiorig noctis ungenau, offen- dessen er sich in der I. Catilin. Rede mehrere Male bedient und mit dem er jene berüchtigte Nacht bezeichnet, auch in der II. Rede, da er denselben in der Bedeutung von etwas drittletztem anwenden konnte, gebraucht, ohne im Mindesten daran gedacht zu haben, se grammaticis crucem fixisse, wie es Yergil von einer Stelle seiner Eclogen gesagt haben soll.20) Was die unter b) angeführte Stelle aus der Rede II. cap. 6, 3. betrifft, so haben schon ältere Herausgeber der Catilinarischen Reden richtig bemerkt, dass hesterno die mit convocivi zu verbinden sei ohne Bezugnahme auf den folgenden Satz cum domi mcae paene interfectus essem. Der Letztere stellt sich also als ein temporaler Zwischensatz dar, der nur an jenes auch für gestern bereits vergangene Ereigniss erinnern soll, und genirt weiter, besonders bei der erst durch Halm richtig hergestellten Lesart gar nicht, geschweige denn, dass er die in der I. Catilin. Rede selbstbegründeten Zeitverhältnisse wankend zu machen oder gar umzustossen vermöchte.21) Dass diese Interpretation der Stelle eine richtige ist, und dass bei einem temporalen Nebensatze mit cum nicht immer eine unmittelbar vorhergehende Zeitbestimmung hinzugedacht zu werden braucht, mögen folgende Beispiele ausser Zweifel setzen: Ascon. Pedian. in Ciceron orat. in toga candida: Ant' cmnum, quam haec di- bar ohne mindesten Grund, da er ja für die II. Rede den 8. November bestimmt, und unter erwähnter Nacht die v< m 6—7. November versteht. Vgl. daselbst Excura S. 95. f. Orelli, Ciceron oratt. sel. XV, Turici 1836. Anm. zu dieser Stelle, pag. 209: Superior nox h. 1. eadem, auae etiam in Orationis primae §. 1. superior et §. 8. prior dicitur; hoc quidem loco satis improprie. Dagegen M. J. Girard 1.1. ad voc. superioris noctis in der II. Rede pag. 6. Anm. 19: Dans lo discours precddent, ces mots rapproches de proxima nocte designent, k n’en pas douter, l’avant-derniere nuit; maintenant il s’est ecoule une nuit de plus, mais l’orateur conserve la meme expression, parce qu’il ne tient pas compte, en quelque sorte, de la derniere nuit ovi les conjur^s n’nont pu rien tramer de nouveau: il s’agit donc toujours de la nuit pendant laquelle a eu lieu la r^uuion chez Leca. Das Letztere ist richtig; dass der Redner jedoch die letztverflossene Nacht gewissermassen unberücksichtigt gelassen hätte, ist sehr unwahrscheinlich und kaum irgend wie denkbar, so sehr dies auch die Erklärung der Stelle erleichtern mag. 20) Siehe, P. Virgil, opera ed, Heyne-Wagner. Lips. 1830. vol. I. pag. 119. Anm. zu Eclog. III. v. 105. und Forbiger, Virgil, opp. pars I. p. 59. adnot. ad h. 1. Vgl. Cic. oratt. in Catil, m. erläuternd, u. krit. Anmerkung, v. C. Benecke. Leipz. 1828. Anm. z. II. 6. 12. S. 141. Moebius-Crusius 5. Auflg. Hannover 1851. S. 39. Anm. zu d:eser Stelle. Halm. a. a<- O. S. 18, Anm. 55. u. Anm. zu II, 6, 12. So wie Girard (bei dem man jedoch die Halm’sche Lesart vermisst) pag. 11, Anm. 3: Histerno die ne se construit pas avec quum, mais avec convocavi. La tentative des conjures contre Cicčron čtait anterieure d’un jour h la rču-nion du gi?nat. cerentur , Catilina, cum redisset ex Africa, Torquato et Cotta consulibut accusatus est repetundarum a P. Clodio adulesc.cnte, qui postea inimicus Ciceronis fuit.22) Hier wird gewiss Niemandem einfallen sich bei dem Satze mit cum — der lediglich nur zur Bezeichnung einer vor den folgenden Ereignissen bereits vergangenen Thatsache dient — die Zeitbestimmung ante annum, so sehr es auch verlockend sein mag, hinzuzudenken. Denn Cicero hielt seine oratio in toga candida kurz vor den Comitien des J. 690/64, ein Jahr vorher aber war Catilina wirklich von P. Clodius wegen Erpressungen angeklagt und mit grösser Mühe und grossen Geldopfern freigesprochcn worden; zurückgekehrt war er jedoch schon im J. 688/66, wo er sich neben L. Manlius Torquatus und L. Aurelius Cotta als Mitwerber um das Consulat für das. J. 6S9/65 meldete, dock mit seiner Candidatur zurückgcwiesen wurde. Ferner eine andere Stelle desselben Scholiasten. in Cicer. Cornelianam: Fuit autem Catilina patricius et eodem illo tempore erat rcus repetundarum, cum pro-vinciam Africam obtinuisset et consulatus candidatum se ostendisset,23) Auch an dieser Stelle wird nur ein der Zeitereignisse völlig Unkundiger bei dem temporalen Satze mit cum.....................die Zeitbestimmung illo tempore sich hinzudenken wollen. Daher ist auch die Stilisirung des Satzes bei Suringar, Ciceron. Commentt. de vita sua. lib. III, cap. 10. pag. 112: JÜioiem amio (sc. Cicerone cosule)Ij. Lucullus, quum victor a Mithridatico bello revertisset, inimicorum calumnia triennio tardius, quam debuerat. triumphavit — eine ganz richtige, wiewohl von einem Hinzudenken der Zeitbestimmung eodem anno beim Temporalsatze quum victor . . . revertisset keine Rede sein kann, da Lucullus bekannt- lich schon 688/66 nach Rom zurückgekehrt war, den Triumph aber erst Cicerone consule bewilligt erhielt. 22) Edit. Kiessling & Schoell, p. 76, 5. Orelli, Y.~ p. 85, 5. Erstere setzen erst nach adulescente ein Komma. Richtiger interpungirt die Stelle Orelli, nur ist nach oonsulibus das (,) zu streichen. Gewiss unrichtig ist die daselbst ad roc. Torquato et Cotta coss. angeführte Bemerkung des Manutius: „Non du bito, quin legendum sit, Lepido et Tullo coss.“ Dieser will offenbar den unmittelbar vorhergehenden Temporalsatz damit in Verbindung bringen. Allein, es handelt sich an der angeführten Stelle nicht um die Zeit, wann Catilina zurückgekehrt war, sondern um herrorhebung eines Repetundenprocesses gegen ihn, wozu die Zeitangabe Torquato et Cotta coss. gehört. Zur Sache: Brückner, Cicero num Catilinam repetundarum reum defenderit? Suidnicii 1844. pag. 5. Mommsen, Röm. Gesch. III. Bd. 2. Auflg. Berlin 1857 S. 164 ff. Lange, Rüm. Alterthüm. III, S. 219 ff. M. Ant. Perratius, Epp. III, 12. pag. 202 sqq. wobei auf Seite 203 gegen Ende: ab U. C. 685 zu verbessern ist in 689, denn Cotta und Torquatus waren in diesem Jahre, d. i. 65 v. Ch. Consuln. 23) Kiessling & Schoell, p. 58, 15. Orelli, Y.* p. 66, 10. Es erübrigt uns noch zum Schlüsse unsere Ansicht über die auf die chronologische Bestimmung der I. Catilin. Rede Bezug habende Bemerkung des Asconius Pedianus vorzubringen. Zu einer Stelle der Rede Cicero’s gegen Piso ,24) wo der Redner im Aufzählen Beiner Verdienste um den Staat vom Antritte seines Con-sulates an unter Anderem sagt, er habö das vor 40 Jahren gesunkene Ansehen des Senates wieder hergestellt, bemerkt dieser Scholiast, dass man der hier von Cicero angegebenen Jahreszahl nicht unbedingt Glauben schenken dürfe, denn er habe hier nur eine ungenaue Zahl vierzig, gleich als wenn er gesagt hätte beinahe vierzig, statt der genauen siebenunddreissig gesetzt, und fügt hinzu: Hacc consududo in ipsius (orationibus est)...................Itaque idem Cicero in ea quoque quam habuit in Catilinam in senatu, cum octavus decimus dies esset post factum senatus consultum, ut viderent consules ne quid res publica detrimenti caperet, dixit vigesimum diem habera (se) S. C. tamquam * * * 25) Diese Stelle aus den Scholien des Asconius soll eine Berichtigung sein derjenigen Zeitangabe, welche uns Cicero selbst in der I. Catilin-Rede cap. 2, 4. an die Hand giebt. Sie lautet: At vero nos vicesimum iam diem patimur hebescere aciem horum auctoritatis. Habemus enim huius modi senatus consultum, verum inclueum in tabulis, tamquam in vagina reconditum, etc. Indem nun H. Hachtmann diese chronologische Angabe des Cicero, welche vom Asconius als eine ungenaue bezeichnet wird, weiter gar nicht berücksichtigt,26) meint er, dass wir vom 21. Oktober, als dem Tage jenes Senatsbeschlusses, diesen miteinrechnend, bis zum 7. November einschliesslich die vom Scholiasten angegebenen achtzehn Tage richtig bekommen, und somit gezwungen werden den Tag des 7. November als denjenigen anzunehmen, an welchem Cicero seine I. Catilin. Rede gehalten habe.27) Darauf muss ich Folgendes erwidern. Dieses (nebenbei bemerkt) unvollständige Zeugniss des Asconius, welches dem H. Hachtmann das bei weitem wichtigste Criterium zur Bestimmung des Tages der I. Catilin. Rede ist, könne durchaus nicht für so entscheidend noch unanfechtbar betrachtet werden, dass man seinetwegen das in Rede I, cap. 1, 1. vorhandene quid proxima für eine durch Nichts sonst gerechtfertigte Interpolation annehmen und sie daher tilgen sollte. Ausserdem ist nicht 24) cap. 2, i: Ego in C. Rabirio, perduellionis reo XL annitf ante ine eonsulem interpositam senntus suctoritatein sustinui contr« inyidiam atque defendi. 26) Kieseling & Sehueil, p. 5. Orelli, V.a p. 6. 2«) Er lä^st zwar die angeführte Stelle des Cicero, S. 4. „einstweilen“ bei Seite« widmet ihr jedoch später kein Wort. 2T) A a. O. S. 6. und 21. ausser Acht zu lassen, dass es a) Gelehrte giebt, die statt am 21. vielmehr am 19. und 20. Oktober eine Senatssitzung annehmen, un am 21. die Wahlcomitien ein-treten lassen ;2S) ferner b) Gelehrte, die am 21. Oktober weder die Wahlcomitien stattgefunden noch auch einen Senatsbeschluss gefasst wissen wollen,29) und dennoch die Einen sowohl als die Ändern, ohne vom Zeugnisse des Asconius Umgang zu nehmen, den Cicero die I. Catilin. Rede am 8. November vortragen lassen; endlich c) auch solche Gelehrte, die, ohne irgend welche Rücksicht auf Asconius, die Consulwahlen nach 21. Oktober eingetreten wissen wollen, den in Rede stehenden Senatsbeschluss aber erst nach Eintritt derselben gefasst annehmen, und doch den Catilina in der Nacht vom 8—9. November in das Lager des Manlius sich begeben lassen.30) Wenn dachcr dem II. Ilachtmann das Zeugniss des Scholiasten Asconius in der vorliegenden Frage das llauptwichtigste ist. so hätte er auf die so eben angeführten Ansichten gründlich eingehen und ad c) zeigen sollen, dass Asconius berücksichtigt werden müsse, ad a) und b) hingegen, dass er nur in der Weise, wie es H. Hachtmann selbst gethan hat, berücksichtigt werden dürfe. Er hat von diesen Punkten keinen berührt, geschweige denn die Wiedersprüche zu lösen gesucht. Auch ich will mich dieser Aufgabe nicht unterziehen; einerseits weil dies den Umfang der vorliegenden Arbeit zu weit ausdehnen würde, anderseits meine Aufgabe bereits für gelösst betrachtet werden dürfte. Ich will daher nur den Versuch machen, wie die Angaben des Asconius und des Cicero bezüglich der zwischen dem S. C. und dem Tage der I. Catili-narischen Rede liegenden Zeit in Einklang zu bringen wären. Hiebei muss uns Cicero mit seinen Äusserungen und Aussagen zur Hauptstütze dienen. Aus der Stelle der Catilinarischen Rede I, 3, 7. geht klar und 28) Haken, in Ersch’s und Gruber’s Encyolopäd. Thl. XV. S. 361 f. s9) Fischer, Röm. Zeittafeln. Altona. 1846. S. 222. Die chronologische Beihefolge der Ereignisse ist folgende: Cicero zeigt dem Senate die Pläne der Verschworenen an ante diem XII. Kal. Novembr. — d. 21. October 691 — d. 25. Dezember 63 v. Ch. Suringar, M. Tullii Ciceronis Commcntarii. Leidae 1854. Pars altera p. 620. §. 20: Cicero imminenti periculo permotus, ubi vidit Catilinam, magnis malefieorum catervis «tipatum, rursus petere consulatum, ante diem XII. Kalend. Novenib. [~ 21. Octob. 691 ~ 25. Decemb. 63. a. C.] in Senatu de ooniuratione verba facit. so) A.. W. Zumpt, oratio pro Murena. Berol. 1859. pag. 93. ad voc. decrevit. Quid decreverit nescitur; sed voluerat, opinor, Cicero iam tune pl»nc decerni, quod post comitia demum, ubi vis Catilinae patebat, decretum esse Sali. Cat. 29. Plut. Cio. 15. Dio Cass. XXXVII, 31. narrant, ut consules darent operam, ne quid res publica detrimenti caperet, etc. unzweideutig hervor, dass am 21. Oktober keine Consulwahlen stattfanden, da eine Senatssitzung mit den Wahlcomitien unter keiner Bedingung Zusammentreffen durfte, noch überhaupt hätte gehalten werden können. Aus derselben Stelle leuchtet gleichfalls ein, dass Cicero damals die in doppelter Hinsicht bedrohete Lage des Staates hervorhob und in Gegenwart des Hauptes der Verschwörung selbst ausdrücklich betonte, dass die Verschworenen sowohl ausserhalb der Stadt als auch innerhalb derselben an den bereits festgesetzten Tagen zum Angriffe und Morde schreiten werden, und zwar Manlius am 27. Oktober in Etrurien, Cati-lina selbst aber zu Rom am 28. desselben Monats.31) Mit diesen wichtigsten und unuinstösslich wahren Angaben ist das in der Rede pro Murena cap. 25, 50 sqq. Befindliche in Verbindung zu bringen. Es werden daselbst die Umtriebe des Catilina vor den Consulwahlen ao wie dessen Drohungen und beabsichtigte Gewalttätigkeiten gegen den Staat, durch deren Vollführung er seinen herabgekommenen Anhängern Verbesserung ihrer Lage und Erstattung dessen, was sie verschwendet und verprasst hatten , versprach , deutlich angegeben. Ferner dass Cicero, bewogen durch die Furcht und den Schrecken, welche sich nach Verlautbarung jener Versammlung, die Catilina in einem Hause gehalten habe, der Bürgerschaft bemächtigte, am Tage vor den Wahlcomitien den Senat zu einer Sitzung berufen habe. In dieser Senatsversainmlung wurde nun bestimmt, dass die auf den folgenden Tag fallenden Comitien verlegt und an ihrer statt eine Senatsberathung über die Unruhe und Unsicherheit heraufbeschworenden Gerüchte anberaumt werden sollte. §. 51 sq. tum igitur, his rebus audilis, meministis fieri senatus consultum, refuralte me, ne postero die comitia haharentur, ut de his rebus in senatu agere possemus. Itaque postridic frequenti senatu Catilinam excitavi, atque eum de his rebus iussi, si quid veLlet, quae ad me allatae es&cnt, dicere. Der hier mit posterus dies und postridie bezeichnete Tag ist kein anderer, als der in der Rede I, 3, 7. mit ante diem XII Kalendas Novem-bres benannte 21. Oktober, der ursprünglich für die Wahlen bestimmt, auf Antrag des Cicero, den er Tags vorher, das ist am 20. Oktober im Senate gestellt hatte, für eine Senatssitzung war anberaumt worden. Denn, wenn man in den Sinn des im cap. 25. §. 50 Vorhandenen: iniegrorum et fortunatorum promissis saucios et miseros crederc non opor-tere: quare qui consumpta replere, erepta rccupcrare vcllent, spcctarent quid ipse deberct, quid possiderd: quid auderct: minime timidum ct valde 3') Mcministine (Catilina) me ante diem XII Kalendas Novembres dicere in senatu, fore in armis certo die, qui dies futurus esset ante diem VI Kel. Novembre«, C. Manlium, audaciae satellitem atque administrum tuae ? — Dixi ego idem in senatu, caedem t,e optimatium contulisse in ante diem V Kalendas Novembros, — calamitosum esse oportere eum, qui esset futurus dux et signifer calami-tosorum: tiefer eingeht, so ist es unmöglich einen anderen Schluss auf den Inhalt der von Catilina an die Seinigen in jenem Privathause gehaltenen Reden zu machen, als dass er ihnen Neid und Hass gegen die Reichen und Hochangesehenen einfiösste, denen, weil ja bei ihrer Hartherzigkeit die „Armen und Unglücklichen“ Nichts zu hoffen hätten, Alles auf gewaltsame Weise, also durch Mord und Raub entrissen werden müsse. Den Zeitpunkt zur Ausführung dieses Beschlusses giebt Cicero an der angeführten Stelle der I. Catilin. Rede mit den Worten: caedcm tc contulisse in ante dicm V Kalcnd. Novembrcs ausdrücklich an. Indem nun Cicero diess Alles dem Catilina im Senate vorhält und ihn sich darüber zu äussern und zu rechtfertigen auffordert, erklärt jener futurus dux ct signifer calamitosorum mit äusserster Frechheit, dass er zwei Körper im Staate sehe , einen gebrechlichen mit schwachem Haupte und einen starken ohne Haupt. Dem Letzteren werde es, so lange er lebe, an einem Haupte nicht fehlen. Darauf hin sieht sich der Senat veranlasst, jenen wiederholentlich schon erwähnten Beschluss zu fassen. Catilina stürzt dennoch triumphirend aus dem Senate, weil er überzeugt ist, dass ihm bei seiner Freiheit jene den Consuln gegebene Vollmacht, den Staat gegen etwaige Gefahren zu schützen, nicht besonders hinderlich sein könne, noch seine Entwürfe und revolutionären Pläne wesentlich zu hemmen vermöge. Daher die Klage des Cicero, dass der Senats-beBchluss einem so ruchlosen Frevler und Hochverräther gegenüber nicht hinlänglich streng gewesen sei, da Catilina nicht mit dem Leben hätte davon kommen sollen.82) Die Anwendung der dem Consul gegebenen Gewalt, entspricht daher vollkommen der Haltung des Senates. Es sah nämlich Cicero wohl ein, welcher Gehässigkeit und Gefahr er sich aussetzte, wenn er, zumal ein liomo novus, einen hochadeligen Patricier, dessen Anhänger er sogar im Senate zahlreich vertreten sah, hätte unschädlich machen wollen. Wenn er also in der Rede I, 3, 2. sagt: Ad mortem te, Catilina, duci iussu contulis iam. pridem oportebat, und ibid. §. 3: Habemus senatus consultum in tc. Catilina, vehemens et grave; so ist diess in der That nur eine Vogelscheuche; denn es drückt sich sofort in den nun folgenden Worten: nos. nos. dico aperte, consules detuwtux. so wie im cap. 2, 4: At vero nos ricesimum iam diem pati-mur kebescere aciein horum auctoritatis, und nicht minder in der Stelle: S2) Pro Murena cap. 25, 51 : praesemm cum idem ille in eodem ordine paucis diebus »nte Catoni, fortiasimo Tiro, iudicium minitanti ae denuntianti, respon-disnet, si i]uod esset in suus fortuuas incendium excitatuixi, id so non aqua, sed ruina restincturum. Sail. Catil. 31, 9. jedoch an unrichtiger Stelle. Vgl. Linker, Emendatt. z. Sali. a. a. 0. p. 265. Habemus enim huiusce modi scnatus consultum, vtrum inclusum in tabu-lis, tamquam in vagina rcconditum: Nichts als Ohnmacht jenes Senatsbeschlusses aus, da er wegen der befremdenden und sonderbaren Haltung des Senates keine Kraft hatte und somit seit dem 21. Oktober gleichsam wie ein Seitengewehr in der Scheide ruhte. Es kann somit keinem Zweifel unterliegen, dass jener Senatsbeschluss, von dem an Cicero den 8. November oder den Tag, an dem er seine I. Catilinarische Rede hielt, als den zwanzigsten bezeichnet, am 21. Oktober gefasst worden sei. Da demnach in Bezug auf diese zwei Endtage das Zeugnis» des Cicero aus äusseren tmd inneren Gründen vor Allem anderen Geltung haben muss, so werden wir daran, ohne einen groben Yerstoss gegen die erste und wichtigste Quelle zu begehen, weder etwas der Angabe des Asconius zulieb ändern dürfen noch die Letztere den ganz klaren und deutlichen Aussagen des Cicero vorziehen.33) Diese Nachstellung muss sich Asconius im vorliegenden Falle, dem Cicero gegenüber gefallen lassen, insbesondere da wir ihm für seine Angabe welche bei weitem ungenauer ist als die des Cicero, keinen Dank wissen können. Halten wir uns nämlich seine, Cicero’s chronologische Angaben3*) „berichtigende“ Erklärung, Itaquc idem Cicero .... vor Augen, so ist ein Doppeltes möglich : Entweder denkt Asconius nur an die abgerundete Zwischenzeit nach dem Senatsconsult und betont den Ausdruck post factum scnatus consultum so, dass er die Einrechnung des 21. Oktober ausschliesst, wobei der S. November wirklich als der achtzehnte Tag seit jenem Zeitpunkt sich ergiebt,35) oder er nimmt den in der 3«) So warnt schon Muret, opp. ed. Ruhnk. Lugd. Batav. 1780. tom. II, p. 526: Exacuenda profecto nobis ingenii acies est, neque ut quieque a quoque yeterum proditum fuerit, ita protinus recipiendum est: sed conferenda alia cum aliis, et ad Ciceronie praecipue auctoritatem, tanquam ad Lydium lapidem, singula diligenter examinanda, M) Ich meine die in der I. Catil. Rede und pro Sulla cap. 18, 52 Vorhandenen. 86) So und nicht anders fasst Muret das Zeugniss des Asconius nuf, indem er a. a. 0. p. 544 sq. in seinem Comment. in Catilinar. 1. ad loc. Ante diem XII Culend. Novemb. sagt : Mngnam nobis lucem hic locus afferet ad hanc historiam sub-tiliter intelligendam: quam profecto et Sallustius et ceteri mirabiliter confu-derunt. Ac primum sciendum est, in hunc diem primo edicta I'uisse comitia consularia, sed cum pridie eius diei Cicero Catilinae consilia ad senatum de-tulisset: factum est S. C. ne postero die comitia haberentur : ut de iig rebus in senatu agi posset, nam aliter comitiali die senatus haberi non poterat. Postridie igitur, id est, ut ait Plutarohus, ipso oomitionim die, Cicero frequenti senatu Catilinoni oxcitavit, atque eum de iis rebus iussit, si quid Teilet, quae ad se allatao essent, dicere. Tum ille dixit, duo corpora osse reip. unum debile infirmo capite, alterum firmum sine eapite: huic, cum ita meritum esset, caput so wo non defuturum. His auditis, decrovit Benatus, ut Tiderent con-sules, ne quid resp. detrimenti caperot. Haec sumpta sunt e Mureniana. Jam .Rede I, 3, 7. mit XII Kalend. Novembres bezeichneten Tag als den ersten von den zweien auf einander unmittelbar folgenden Tagen an, die zu Senatssitzungen verwendet wurden, und in diesem Falle gilt ihm offenbar der ‘22. Oktober (XI Kalend. Novembr.) für den dies posterus und postridie, an dem jenes S, C. darent operam, consulcs . . . gefasst würde.36) Diese Verwechselung der beiden Tage ist bei Asconius nicht unmöglich vielmehr leicht begreiflich. wenn man den Umstand nicht ausser Acht lässt, dass er seine erklärenden Bemerkungen aus dem Gedächtnisse seinen Söhnen gab und somit leicht in ein Ilysteron proteron verfallen konnte; ferner, dass er die Catilinarischen Reden einer eingehenden Behandlung nicht unterzogen zu haben scheint, da sich sonst in seinen auf uns gekommenen Scholien zu fünf Ciceronischen Reden davon keine Spur findet, während man doch von achtzehn anderen mit grösser Wahrscheinlichkeit sagen kann, dass er dieselben zum Gegenstände einer eingehenden Interpretation gemacht habe.37) Indem also Asconius bei seiner Berichtigung der chronologischen Angabe Cicero’8 weder den Tag, an dem jenes S. C. stattgefunden, noch denjenigen, an welchem Cicero seine I. Catilin. Rede hielt, wodurch igitur cum Asconius dicat, diem, quo huec habita orano est (sc. I. in Catil.), a com-niissa consulibus republicu duodeTicesimnm fuisse: profecto, si quis rationem dierura ineat, videbit, eam ut nos diximus (ibid p. 530), liabitam VI. Id. Novemb. hnc autem in parte aliorum errata persequi piget. Noch Ausdrücklicher M. Ant. Ferratius, Epist. III, 12, pag. 208 sq.: Asconius, qui optime noverat, prircum in Catilinam dixisse Ciceronein, non YIII. (wie es eben Manutius haben wollte), sed VI. Id. Novemb. deeimum octavum diem dicit fuisse, non vicesimum, exclusn nimirum altero termino (niimlich 21. Oktober), etc. S6) Dieser Auffassung folgt Fischer, Röm, Zeittafeln, p. 222: „18 Tage vor ante diem VI. Idus Novemb , also a. d. XI. Kal. Nov. — d. 22. Oct. 691 iz d. 26. Dec. 63. v. C. ward das S. C. gefasst“: Darent operam c.onsules, ne quid res publica detrimenti caperet. Ebenso Suringar, Commentt. Cicer. p. 621. §. 22: Eodem die [bezogen auf a. d. XI. Kal. Novemb. ~ 22. Octob. im §. 21] (i. e. octodecim diebus ante diem VI. Idus Novemb.) factum videtur SCtum: darent operam conaulea ctr. Haken, in Ersch’s u. Gruber’s Encyclopäd. Thl. XV. 8.369. A. W. Zumpt in Ciceron. pro Muren. Adn. 51. 87) Kiessling & Schoell, praefat. p. XV sqq. zählen zunächst XVI Reden auf, die Asconius erörtert habe Indem wir aber daselbst p. XIX die Äusserung lesen: Has igitur sedečim orationes Asconium enarrasse non sine probabilitatis aliqua specie contendere nobis videmur, so weiss ich nicht, wie dieselbe aufzufassen sei, da ja doch die „probabilitatis aliqua species“ auf die unter jenen sechzehn aufgezählten Reden mit eingeschlossenen fünf, von denen die Enarrationes des Asconius auf uns wirklich gekommen sind, nicht bezogen werden kann. Ausser diesen XVI Reden werden daselbst pag. XX noch VII andere, jedoch mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit unter die Zahl der vom Asconius behandelten aufgenommen. IT erst sein Zeugniss volle Giltigkeit und Verwerthung hätte erhalten können, anführt, so eintscheidet hier seine Überlieferung ebenso wenig, als seine Behauptung, Fenestella gebe mit Unrecht an, dass Cicero den Catilina im Repetundenprocesse vertheidigt habe, überzeugend ist.38) Diess thut indess den Vorzügen dieses bedeutenden Interpreten Ciceros durchaus keinen Eintrag. Wir müssen vielmehr dieselben mit Angelo Mai39) sammt Kiessling & Schoell40) im Allgemeinen vollends anerkennen; ihn jedoch 88) Siehe, Ascon. in orat. Ciceron. in toga candida. pag. 76, 10 sqq. ed. Kiessl. & Schoell. Die Ansichten hierüber werden schwerlich je ausgeglichen werden können, noch die Beweise Brücltner’s, welcher in seiner Dissertation: Cicero num Catilinam repetundarum reum defenderit? den Streitpunkt im Sinne de« Asconius zu entscheiden sich bemüht, allgemeine Geltung erlangen. Lange, Röm. Altertliüm. III, p. 221 sq. meint, Cicero habe nachher die von ihm übernommene Verteidigung einem Anderen überlassen. Allein, das Zeugnis» des A8conius, auf welches er sich beruft, kann hier eben Nichts entscheiden, und welchen Beweis die aus Cic. pro Coelio 4, 10. (nicht 6, 10. da das 6. cap. mit §. 13 beginnt), angeführte Stelle hiefür liefern soll, dürfte kaum Jemandem einleuchten. R ichter, Einleitung z. Catil. Reden p. 7. Ob er (Cicero) ihn fCatilina) wirklich vertheidigt hat, was der Historiker Fenestella behauptete, Asconius vielleicht mit grösserem liecht bezweifelt, ist ziemlich gleichgültig. Vgl. dagegen C. Peter, Gesch. Roms, Bd. II, Halle, 1854, p. 187. Pauly’s, Realencyclopäd. VI. pag. 1069 und VI.2 pag. 2187 (Mitte). Drumann, V. p. 410 und besonders p. 411. dessen Ansicht, Cicero habe wirklich den Catilina im Repetundenprocesse vertheidigt, ganz aus dem Charakter des Cicero, seiner Ruhm- und Ehrsucht hergeholt, zwar Beifall verdient, aber nicht überzeugend ist. Mommsen, Röm. Gesch. III, 2. Aflg. 1857. p. 168. Es wird über diese Sache immer noch hin und hergeftritten. Warum man jedoch der Ansicht des M. Ant. Ferratius, der in seiner 12. Epistel des III. Buches die Streitfrage auf andere Weise zu lösen gesucht hat, so wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe, weiss ich wahrlich nicht. Und doch scheint der Mann nicht Unrecht zu haben, wenn er seine diesbezügliche Auseinandersetzung p. 203 sq. mit den Worten schliesst: Quid scribit ad Atticum Cicero ? (sc. Epistol. I, 2.) Hoc tempore Catilinam Competitorem nostrutn defendere eogitatnus, Judiees habemus, quos volumus, cct. quod nam illud tempus est, cuius meminit ? paulo ante: L. Julio Catsare, C. Marcio Figulo Coss. filiolo me auctum scito, salva Terentia, audio; non in primo Repetundarum judicio, Torquato & Cotta Coss. sed in secundo, et anno sequenti se fuisse Catilinae Patronum, Cicero dicit. Qua posita diversorum temporum distinctione, nihil iam est, quod cum Fenestella disputet Asconius. Defendit Cicero Catilinam reum, Repetundarum reum non defendit: nam Bis Catilina absolutus. 83) Bei Suringar, Histor. crit. scholiastarum latin. Lugd. Batav. 1834. I, p. 135. Vgl. daselbst Urtheile Älterer p. 119 sq. und das des Suringar selbst p. 117 sq. er cjorrmattum* im SdjttCjaBrc 1878—9. a) In deutscher Sprache. V. Cla8se. 1. Das Leben eine Reise. — 2. Die Lykurgische Verfassung. — 3. Welche Bande knüpfen uns ans Vaterland? — 4. Erinnerung und Hoffnung, zwei Quellen menschlicher Freude. — 5. Kriem-hild und Gudrun (nach dem Lesebuche). — 6. In deiner Brust liegen deine» Schicksals Sterne. — 7. Der Kampf mit dem Drachen (nach Schiller). — 8. Nutzen des Holzes. — 9. Regulus. — 10. Die Ruinen. — 11. Die Servianische Verfassung. — 12. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. — 13. Der Alten Rat, Der Männer Tat, Der Jungen Mut, Sind allzeit gut. — 14. Im Unglück halt aus, im Glück halt ein. (Die meisten Aufgaben nach gegebener Disposition). Gustav Stanger. VI. Classe. 1- Eine Parthie aus meinen letzten Ferien. — 2. Sig-fried, dargestellt nach dem Nibelungenliede. — 3. Die alten Deutschen. Grundzüge ihres Charakters. — 4. Mohamed. — 5. Die alten Ritter — meine Freude. — 6. Sei nicht leichtsinnig (Brief). — 7. Welche Dichtungsarten erfreuten eich im 16. Jahrhundert einer besondern Pflege P — 8. Der Wandersmann und der studirende Jüngling. — 9. Mein Lieb-lingBspaziergang. — 10. Friedrich Barbarossa. — 11. Gedanken am Grabe meiner Mutter. — 12. Aurora musis amica (Chrie). — 13. Früh-ling und Jugendalter (Parallele). VII. CI&886. 1. Freund und Schmeichler. —2. Ist die Geschichte berechtigt, am Ende des 15. Jahrhunderts eine neue Zeitperiode zu beginnen ? — 8. Egmont und Oranien nach Göthe. — 4. Geringes ist die Wiege des Grotten. — 5. Die Stürme der Natur und der Leidenschaft. 4 — 6. Peter der Grosse. — 7. Wer ist arm P —8. Ans Vaterland, ans theure, schliess dich an, dort sind die Wurzeln deiner Kraft. — 9. Ursachen der französischen Revolution. — 10. Die untergehende Sonne und der sterbende Fromme. — i 1. Coriolan nach Shakespeare. VIII. Classe. 1. Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Sterblichen zu Theil. — 2. Mein Liebling in der Geschichte. —8 Kriem-hilde und Gudrun (Charakterschilderung). — 4. Es liegt um uns herum gar mancher Abgrund, doch in dem eigenen Herzen ist der tiefste. — 5. K. Ferdinand II. — 6. Lass die Kohle liegen; brennt sie nicht, so schwärzt sie doch. — 7. Der Weise schickt sich in die Zeit. — 8. Einfluss Leasings auf die Entwickelung des deutschen Dramas. — 9. Welches Yolk sich selbst empfunden, ward vom Feind nie überwunden. — 10. Arbeit und Fleiss sind die Flügel, die führen über Strand und Hügel (Maturitätsprüfung). NicodemuS Donnemiller. b) In slovenischer Sprache. V Classe. 1. Pravljica iz domačega kraja. — 2. Jesenska podoba narave. — 3. Lahkovmestu, lahko vvasi si, če liočeš, srečen mož (Valjavec). — 4. O, močna vez na dom človeka veže (Cegnar). — ö. Ksenofontov životopis. — 6. Koristni nasledki narodnih iger pri Grkih. — 7. Kako in kaj je treba brati, da nam branje koristi. — 8. Zima (po Koseskijevi pesmi „zima“). — 9. Prevod iz Ksenofonta (Mem. 1, 1, 1—a). — 10. M mati še rodila ga sloveča, da bi po godu b’la mu vstregla sreča (Zemlja). — 11. Kake misli razvija Vodnik v pesmi „na Veršacu“ ? —: 12. Kako so skerbeli starodavni Grki za harmonično odgojo duše i telesa? — 13. Kakor beseda materna umira, pesa tudi naroda slava in moč (Slomšek). 14. Učinek vetrov. Franc Breznik. VI. Classe. 1. Povoljna — dobre: a) Nanos, b) na Gorijancih, c) zadruge starih Slovanov. — 1. Zasluge Konstantina Vel. za evropejsko omiko. — 3. Ljubuša — kot mythos in slika slovanskih običajev. — 4. Sumnivec, karakteristika. — 5. Bogočastje starih Slovanov. — 6. Justinian L — 7. O narodnih pesmih. — 8. Vpljiv poslovanja na značaj. — 9. Lepo pravice sveto je češčenje, še lepše odpustiti raz-žalenje. (Žemlja) — 10. Hvala naravoznanstva — govor. — 11. Manj strašna noč je v črne zemlje krili, ko so pod svitlim solncem sužni dnovi. (Preš.) — 12. Stroj v „Krst pri Savici.“ — 13. Karola IV. zasluge za Češko. — 14. Veliki možje so last vsem narodom in vsem dobam. T ,. , xr Ladislaus Hrovat. VII. Classe. 1. Popišite kteri dogodek slednjih šolskih vakancij, ki vas je naj bolj zanimiva!. — 2. Kaj in kolikovrstna je dramatika? (Po šolskem prednašanji) — 3. „Okleni se predrage domovine, posveti v blagor srce jej in dušo!“ — 4. Začetek novejše literature slovenske v XVI. veku. — 5. Zvon, (spremljevalec človeškega življenja. — 6. O izreku Isokratovem, da je korenina učenosti grenka, nje sad pa sladak. — 7. Državljanska krepost starih Atenčanov v primeri s popačenostjo vladajočo za časov Demostcnovih. — 8. Dejanje v Schillerjevi drami „Viljem Tell.“ — 9. Na razvalinah Premišljevanje po Schillerjevem motu: „Mene se časi, staro se podira, življenje novo iz prahu izvira.“ — 10. P. Marka Pohlin in njega delovanje na slovstvenem polji. — 11. Kako ve nasledke imajo vojske za narode in njihovo duševno življenje. — 12. Kako je Rusko carstvo do tolike mogočnosti narastlo. — Razni govori: Kratek pregledek zgodovine slovanske. — „Zakonnatore je tak, da iz malega vzraste veliko.“ — Moč in slava češkega kraljevstva pod Otokarjem II. — Tj pljiv olimpiških iger na grško omiko. — Periklej. — Vzroki francozke prekucije. — Prešern. — Vodnik. — Govor slovenskega dijaka na konci šolskega leta. Johann Polanec. VIII. Classe. 1. Povoljna — dobre: n) Cie. de amicitia — ideja, ö) nasledki lenobe, c) o počitnicah. -- 2. Značajnost. TJt sermone eo debemus uti, qui natus est uobis, sic in actiones omnemque vitam nullam diserepantiam conferre debemus. Cie. Off. I. 31. — 3. Bolji dober glas, nego zlati pas. Semel emmissum volat irrevocabile verbum. Hor. — 4. Važnost staroslovenščine za omikanega slovenca. — Remanet, quod vir-tute faetis consecutus sis, Cie. Cato 19. dokazi iz zgodovine. — 6. Tursko nasilstvo v Avstriji, vzroki? čas? nasledki? — 7. Važnost Frisinskih spomenikov za novoslovenščino. — 7. Reforme Marije Terezije. — 9. Quae causa justior est belli gerendi, quam servitutis repulsio! Cie. po zgodovini. — 10. Prave omike prav plod je pravi značaj. — 11. Namere in ideja Horacijevega: Carmen saeculare. —12. Javno mnenje. Adhibenda est quaedam reverentia hominum, et optiini cujusque et reliquorum. Cie. Off. I. 28. — 13. Važnost šol za človeka in človečanstvo. — 14. Kteri in kakošni možje zaslužijo v zgodovini ime — Velik? (Matura). Ladislaus Hrovat. III. Zuwachs an Lehrmitteln. A) jSci 6 GQ CO I CM 00 © CO iß lO ZIlZU CO "Tfl fH ec OO CM •qasjnaQ Q9A?1S CM CM 03 !- HjudeStin I I I I cC ! 2 ; JO i ’S CO 08 s C -O CM CO (M | I Ol Ol I I naijsrjBAuj I I I «3 o QQ naqeijqjaA sajqtjp saP 0PU3 11111 am cs üa2uu3a9qB i - i uiuimojaS miiny im CO CM CM CO (N 03 T“( ■^1 CM CO CD CO co CM 1 CM CM ~ 1 rH \ *o CO i m ▼H 1 1 ! o U9]tl)33li;i «in|j ‘üjgqjot J>p im 8 8 S «IQ VIII. Die öffentliche gewerbliche Fortbildungsschule. wurde im Laufe des Schuljahres besucht: Im Vorbereitungskurse von 82, im I. Curse von 17, im II. Curse von 11 und im kaufmännischen Curse von 11 Lehrlingen. Abgangszeugnisse behufs der Freisprechung erhielten im Vorbereitungscurse 5, im I. Curse 8, im II. Curse 3 und im kaufmännischen Curse 2 Lehrlinge. Ausgeblieben sind im Vorbereitungscurse 9 und im kaufmännischen Curse 1 Lehrling. Bis zum Schlüsse des Jahres verblieben im Vorbereitungscurse 11, im I. Curse 8, im II. Curse 8 und im kaufmännischen Curse 8 Lehrlinge. Die Anstalt besteht seit dem Jahre 1874. Jahrgänge Zahl Schüler an dan des in ausser Anmerkung Abteilungen Lehrpersonales der Anstalt Vorbereitungs- Curs Erster Curs Zweiter Curs Kaufmännischer Curs Im ganzen sind 6 Lehrer des Gymnasiums beschäftigt. — 17 8 8 8 Der Unterricht wurde an Sonn- und Feiertagen früh von 8—12 Uhr und Nachmittag von 1—3 Uhr erteilt. Für die Kaufmannslehrlinge Dienstag u. Freitag von 2—3 Uhr. 41 Lectionsplan für die öffentliche gewerbliche Fortbildungsschule. Dorßcmtungsfwrs: Deutsch und Slovenisch - Lesen mit Uebungen im Schreiben 1 Stunde, Rechnen 1 Stunde. (Erfic (tfaffe: Deutsche und Slovenische Sprache 1 Stunde, Rech- nen 1 Stunde, Geografie 1 Stunde, Naturwissenschaften 1 Stunde. Srocitc (£l’o|fc: Deutsche Sprache und Geografie 1 Stunde, Rechnen und Geometrie mit Geschäftsführung 1 Stunde, Naturwissenschaften und Technologie 1 Stunde. Zeichnen und Schreiben gemeinschaftlich 2 Stunden. Praktische Uebungen in der Obstbaumxucht gelegentlich für die fleissigeren Schüler. ÄaufmänntfAcr (Kurs: Rechnen, österreichische Vaterlandskunde mit Waarenkunde und Buchführung mit reiferen Schülern 2 Stunden. IX. Ergebnis der Maturitätsprüfung. Zur Maturitätsprüfung meldeten sich alle 8 öffentliche Schüler. Die schriftlichen Prüfungen fanden vom 9—14. Juni statt, die mündliche wurde am 7. und 8. Juli unter Vorsitz der mit hohem Ministerial Erlasse vom 31. Mai 1879 Z. 8120 hiezu delegirten Gymnasial-Direktors von Laibach, Herrn Schulrat Jakob Smolej, abgehalten. — Das Ergebniss war: Clarici Karl aus Haasberg, reif. Künftiger Beruf: Jus. Grebenz Karl „ Rudolfswert, „ „ „ Jus. Napotnik Franz aus Gonobitz, reif mit Auszeichnung. K. B. Jus. Sašel Johann aus Nassenfuss, „ Künftiger Beruf: Jus. Terbuchovic Eugen von Schlachtenschwert, reif. Künft. Berruf : Jus. Žitnik Ignaz aus Fužina, reif mit Auszeichnung. „ „ Jus. Zwei erhielten die Bewilligung aus je einem Gegenstände nach zwei Monaten die Wiederholungsprüfung zu machen. X. Themata für die schriftliche Maturitätsprüfung. 1. Latein - Deutsch: Vergil Aeneid XII von v. 791—828. 2. Deutsch - Latein: Aus Dr. Moritz Seyffert’s Uibungsbuche zum Uibersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische für Secunda N. XXX, §. 64: „Niemand von Euch, glaube ich, bezweifelt, dass das wahre Glück“..............bis §. 660 durch die der Weise die Angriffe und Anfälle der Feinde zurückschlägt.“ 8. Griechisch-Deutsch: Plat. Protag. Pag. 320 D. — 321 E £Hv ytxQ rtore ön — ripofjLrfiia Öt — xlonijg dixTj fieiiji.&tv.') Jlus 6er 3*latßematiß. 4. 3 X" _ 5 X° + 1 + X“ 3 Xn + 5 Xn + 2 X — 1 X + 1 X2 — 1 In mehreren Fächern lagen zusammen 1368 fl., und die Einlagen standen zu einander in einer arithmetischen Progression. Im 7. und 12. Fache die Summe 204, im 2. und 11. Fache die Summe 228 fl. _______________ Wie viel Fächer hatten die Geldeinlagen, wie viel Gulden lagen im ersten, wie viel im letzten Fache ? Eine eiserne Kugel vom Halbmesser 0123 Meter und der Dichte 8 soll ausgehöhlt werden so dass sie mit y3 ihres Volums aus dem Wasser hervorrage. — Wie gross ist der Halbmesser der Hohlkugel ? Die Gleichung der Ellipse ist 4 X2 -f 9 Y2 = 36, und die Gleichung der Geraden ist Y = 2 X — 7. — Wie viel und welche Punkte haben si# gemeinschaftlich? X. Location der Schüler. Žitnik Ignaz aus Fužine. Napotnik Franz aus Gonobitz. Šašel Johann aus Nassenfuss. Clarici Karl aus Haasberg. Grebenc Karl aus Rudolfswert. VIII. Classe. Kutschera Gustav aus Wien. Terltuhovič v. Sehlaelitenschwert Theodor aus Fünfkirchen. Terbuhovič v. Schlachtenschwert Bugen aus Agram. Vli. Classe. Kessler Alois aus Ponovie, Marok losef aus Landstrass. .Tudnič Martin aus Blutsberg. Mrak Mathias aus Radmannsdorf. Mader Ferdinand aus Rudolfawert. Zavodnik Felix aus Seisenberg. Germ Gustav aus Rudolfswert. Texicr Ludwig aus Neumarkt]. Nicht lociert blieb: Košak Augustin aus Weisskirchen. lingsprüft blieb: Pfefferer Alfons aus Gottschee. VI. Classe. Hudaklin Franz aus Altendorf. Dereani Julius aus Seisenberg. Treo Karl aus Kleindorf. Blinec Johann aus Weinitz. Božič Franz aus Poddraga. Pehani Alois aus Seisenberg. Bernik Valentin aus Stražišče. Rhoethel Josef aus Gottschee. Gustin Josef aus Rudolfswert. liadcz Josef aus Rudolfswert. Soklič Eduard aus Müttling. Hafner Franz aus Godožič. Kicht lociert blieb: Czernich Alois aus Rudolfswert. V. Classe. Vollovscheg Josef aus Cilli in Steiermark. Ipavic Alois aus St. Georgen. Hudovernik Johann aus Sittich. Kos Josef aus Froschdorf. Zupančič Johann aus Podturn. Kovač Johann aus Sakovec. Rohrmann Wilhelm aus Rudolfswert. Ivec Martin aus Maline in Krain. Prijatelj Karl aus Reifnitz. Božič Johann aus Poddraga. Niefergall Vinzenz aus Rudolfswert. Nicht lociert blieben: Ogolin Anton aus Cerovec. Picigas Leopold aus Rudolfswert. IV. Classe. Verhovšek Franz aus Leskovec Pajnič Josef aus Oberlaibach. Pirec Josef aus Laibach. Gabrič Anton aus Leskovec. Dular Franz aus Mirnapeč. Furlan Viktor aus Nassealuss. Hirsch Leopold aus Vinica. Kopitar Franz aus Krašnja. Perko Josef aus Primčavas. P^rko Josef aus Ambrus. Bervar Franz aus Rudolfswert. Lilleg Albin aus Stein. Mlejnik Karl aus Rudolfswert. Simončič Anton aus Haselbach. Duller Johann aus Waltendorf. Nicht lociert bliebea: v. Gersevanoff Anton aus Odessa. Pižmaht Felix aus Nassonfuss. Schüller Theodor aus Metlika. Zakrajšek Josef aus Lasiče. Ovsec Franz aus Gotendorf. Burka Viktor aus Wien. Nemanič Johann aus Möttling. Sturm Heinrich aus Möttling. Ekel Karl aus Rudolfswert. Gustin Julius aus Rudolf-wert. Strel Josef aus Nassenfuss. Nemanič Martin aus Zelebej bei Möttling. ßajec Alois aus Neudegg. Pugel Theodor aus Mehovo. Štukelj Josef aus Rudolfswert. II. Poček Franz aus Bukošek. Papež Otto aus Nassenfuss. Žagar Josef aus Trebelno. Kastigar Alois aus Strajne. Bojanec Anton aus St. Peter. Sever Alfred aus Wien. Prokopp Richard aus Rudolfwert. Gregorič Josef aus Ambrus. Jerše Johann aus Seiseuberg. Colnar Alois aus Rudolfswert. Kambič Johann aus Preloge. Sašel Emil aus Nassenfuss. Požek Nikolaus aus Adlešiče. Ivanetič Johann aus Möttling. Vintar Josef aus Prečina. Vinšek Anton aus Treffen. Clarici Rudolf aus Breitenau. Zurc Ludwig aus Treffen. Zupančič Karl aus Rudolfswert. Belle Johann aus Kostanjevica. Ivšič Michael aus čatež. Loj Josef aus Nassenfuss. Vukšinič Martin aus Radovič. Petrič Leopold aus Gurkfeld. Koren Johann aus Metlika. Krašovic Wilhelm aus Vranoviče. Novak Mathias aus Podzemelj. Perpar Anton aus Vrh zdoljni. Globevnik Johann aus St. Kanzian. Ancel Jakob aus Gorni Suhor. Gilly Peter aus Agram. Karlovšek Josef aus St. Margarethen. Majntinger Johann aus Dobe. Rom Josef aus Treffen. I. Classe. Počivalnik Ignaz aus Neumarkt.l. Gliha Johann aus St. Marein b. Laibach. Belle August aus Dobe b. Landstrass. Kordon Johann aus Neudegg. Nicht lociert bliebet: Jazbec Friedrich aus Rudolfswert. Rozman Karl aus Rudolfswert. Saje Johann aus Predoslje b. Krainburg. Svoboda Ernst aus čatež b. Landstrass. Zavodnik Johann aus Seisenberg. Classe. Gregorčič Johann aus St. Peter. Deu Eduard aus Planina. Lužar Ignaz aus Littai. Bobik Johann aus Laibach. ’Acga Johann aus St. Michael. Mismas Ignaz aus Grosskoren. Rozina Wilhelm aus Kandia. Hiebt loeiert blieben: Gale Josef aus Zagorica. Jarc Karl aus Haidovic«. Kumar Veit aus Quiska. Classe. Jagodic Franz aus Rudolfswert. Kopač Josef aus St. Michael. Rauch Peter aus Semič. Nagu Johann aus St. Ruprecht. Jonke Johann aus Mosel. Bobik Ferdinand aus Laibach. Zalar Franz aus Rudolfswert. Kaliger Rafael aus Savenstein. Kovačič Anton aus Adelsberg. Ogulin Friedrich aus črešnice. Rozina Albin aus St. Michael. Zega Franz aus St. Michael. Remic Johann aus Leskowec. Vehovec Johann aus Seisenberg. Nicht lociert blieben: Bergmann Josef aus Rudolfswert. Kump Wilhelm aus Möttling. Stepec Alois aus Weixelburg. Stepec Josef aus Weixelburg. Bobik Max aus Laibach Müller Leopold aus Černomelj. Pelko Alois aus Podturn. Berichtigungen: Seite 23 Zeile 7 non unten soll htissen: Dr. Ernst Gnad. Tabelle Lehrkörper bei Breznik Franz statt geprüfter Lehrer-Supplent, soll heissen: k. k. Gymnasial-Lehr er, wurde mit hohem Unterichts-Ministerial-Erlasse vom 21. Juni 1879 Z. 8279 zum wirklichen Lehrer an der hiesigen Anstalt ernannt. Seite 30 Zeile 12 von unten soll heissen: Hochstetter. „31 „ 8 „ oben „ „ Smee’sch*. „42 „ 9 „ unten „ „ Dr. Rozina. Lectionsplan IV. Kl. Lat. statt Z. -Y. soll heissen 1. IV. Lehrbüclierverzeiehniss pro 1878/9. • Gegenstand I II III IV V VI VII VIII Religion Lesar Lesar K. k. Schulbücher-Verlag K. k. Schulbücher-Verlag Dr. Ant. Wappler Dr. Ant. Wappler Dr. Ant. Wappler Dr. Fessler Latein i ; Lat. slovnica v. Hrovat Vaje lat. v. Žepič Wie in I. i Uibungsbuch v. Dr. Ferd. Schultz Lat. Grammatik v. Carl Schmidt. Vielhaber Leop. I. Heft, äist. antiquae v. Hoffmann Lat. Grammat. wie in III. Vielhaber Leop. II. Heft. J. Caesar v. Hoffmann. Ovid v. Grysar Lat. Grammat. Aufgabenbuch Übung d. lat. v. Dr. F. f Livius) . Ovid j y' ( wie in III. zur Ein-Syntax Schultz. rrysar Lat. Grammat. wie in III. Aufgabenbuch z. lat. Stilüb. v. Süpfle II. Th. 16. Aufl. Salust v. Linker Vergil „ Hoffmann Cicero „ Klotz Grammt. u. Stilübung, wie in VI. Cicero v. Klotz Vergil „ Hoffmann Grammat. u. Stilübung, wie in VI. Horaz v. Linker Tacitus „ Halm Griechisch Griechische Grammatik von Curtius. Uibungsbuch von Schenkl. Grammat. wie in III. Uibungsbuch wie in IV. Xenophon Chrest. von Schenkl. Homers Ilias v. Hochegger Grammmatik wie in III. Schenkls Uibungsbuch für Obergymnasien i' 1 • Homers Ilias v. Hochegger! ^ , I. und H. Baud ! Demosthenes p . Herodot t. Andr. Wilhelm; Homers 0dy>Bee' Plato v. (Lud.) Hermann. Sophokl. v. Dindorf. Homer v. Pauly. . / Deutsch Grammatik v on Heinrich E g gers deutsches Lesebuch Mozart, deutsch. Lesebuch f. 0. G. III. Band Lesebuch von Madiera Neumann und Gehlen I. Tei 1 II. Teil 1. Band II. Teil 2. Band f ? Šolar’s deutsch-slov. Wörterbuch . . für die III. für die IV. üovenisch Slovnica Ja Cvetni nežic k C v e t n i k Janežič Miklošich Grammat. Berilo Geographie und Geschichte Kozen’s Geogr. u. Atlas f- Geogr. u. Atlas wie in I. Geschichte v. Gindely. Hist. Atlas v. Kiepert Geogr. u. Atlas wie in I. Geschichte wie in II. Atlas wie in I. Vaterlandsknd. v.Hannak. Geschichte wie in II. 1 I G i n d e 1 y ’s Geschichte A t 1 a n t e n w i e a m Untergym. u. Stieler. Hannak, österr. Vaterl. künde (0. Stufe) ■ Hist, geogr. Schulatlas v. Spruner, Putzger u. Rhode Mathematik Močnik Arithmetik j ^ Anschauungslehre j Wie in I. Wie in I. IT. Teil. Wie in III. Wittstein Dr. Theodor, Hannover 1873/4. v. Hahn, l.B. 2. Ab. 1. Planimetrie, 8. Auflage. Močnik Arithm. Močnik Arithm. „ Geom. Wie in VI. Wie in VI. Naturwisse n-schafte n Pokorny Wie in I. Pick Dr. Pisko Physik. Lielegg Chemie Hochstetter u. Bisching (Mineralogie). Wretschko (Botanik) Schmidt Dr. Oscar Handl Dr. Alois Pisko Propaer Jeutik | - Lindner Lindner Lehrkörper. Für die obligaten Gegenstände. Für die obligaten Gegenstände, Lehrer Geistlich Weltlich Lehr-Gegenstand Classe Zahl dev wöchent. Stunden Anmerkung Johann Fischer, k. k. Direktor weltlich Mathematik Physik 3. 8. 6 l f P. Bernard Vovk, k. k. Professor geistlich F. 0. P. 1 ' i Mathematik Physik 4. 5. 6. 7. 8. 7. 18 Custos des physikalischen Museums P. Ladislaus Hrovat, k. k. Professor dto. Latein Griechisch Sloveni sch 4. 4. 4. 6. 8. 17 Custos der Schüler-Bibliothek und Ordinarius der IV. Classe P. Rafael Klemenčič, k. k. Professor dto. Geographie u. Geschichte Phil. Prop. 1. 2. 3. 7. 8. 7. 8. 20 Ordinarius der VI11. Classe P. Ignaz Staudacher, k. k. Professor dto. Religion 1.—8. 16 Exhortator Johann Polanec, k. k. Professor weltlich Latein Slovenisch 2. 2. 3. 7. 16 Ordinarius der II. Classe Josef Ogorek, k. k. Professor . dto. Latein Griechisch 7. 8. 5. 15 Custos der Lehrer-Bibliothek und Ordinarius der VII. Classe Leopold Koprivšek, k. k. Gymn.-Lehrer dto. '■ Laiein Griechisch 5. 6. 6. 17 Ordinarius der VI. Classe Anton Derganc Naturwissen- 1. 2. 3. 4. Custos des k. k. Gymn.-Lehrer dto. schaften 5. 6. 16 naiurhisiorischen und Bezirksschulinspceior Mathematik 1. Cabinets Anton Riedel, k. k. Gymn.-Lehrer dto. Zeichnen Mathematik 1. 2. 3. 4. 2. 18 Custos der Lehrmittel für das Zeichnen Lehre r Geistlich . , _ . der Weltlich «-.ehr-Gegenstand Classe wöchent. jStunden Anmerkung Raimund Nachtigall, k. k (jrymn.-Lehrer 1 Latein Griechisch 3. 3. 8. 16 Ordinarius der III. Classe Nicod. Donnemiller, k k. Gymn.-Lehrer dto. Deutsch Geographie u. Geschichte 6. 7. 8. 4. 5. 6. 20 Ordinarius der V. Classe ! Gustav Stanger, k. k. Gymn.-Lehrer dto. • " ~ Deutsch Griechisch 2. 3. 4. 5. 7. 16 i ; j Franz Breznik, geprüfter Lehrersupplent dto. Latein Deutsch Slovenisch 1. 1. 1. 5. 17 Ordinarius der 1. Classe i Für die nicht obligaten Gegenstände. Lehrer Geistlich Weltlich Lehrgegenstand Ein geübttr Schüler der VIII. Classe als Vorturner unter Aufsicht des Directors Zahl der wöchentlichen Stunden Gymnastik Anton Riedel weltlich Kalligraphie P. Hugolin Sattner, Lehrer in der Volksschule geistlich F. O. P. Gesang Uibersichtlicher Lectionsplan a für die Obligat-Lehrgegenstände. Classe Religion Latein Griechisch 2 Stunden Katekizem. 8 Stunden Formenlehre der wichtigsten regelmäss. Flexionen, eingeübt in beiderseitigen Übersetzungen. Memorieren , später schriftliche Aufgaben, jede Woche eine. II 2 Stunden Liturgika. III 2 Stunden Zgodbe sv. pisma stare zaveze ino šege Izraele. 8 Stunden. Formenlehre der selteneren und unregelmäss.Flexionen, eingeübt wie in der I. Classe. Das Unentbehrliche aus den Constructionen (Syntax). Memorieren, häusliches Prfeparieren. Schriftliche Aufgaben, jede Woche eine. Deutsch Slovenisch Geographie und Geschichte Mathematik Naturwissenschaften Zeichnen 6 Stunden. 2 St. Grammatik. Casus-lehre, oingeübt an mündl. u. schriftl. Uibungsbeispiel. 4 St. Historiae antiquae. Preeparation. Im I. Sem. alle Wochen, im II. Sem. alle 14 Tage ein Pensum. IV 2 Stunden Zgodbe sv. pisma nove zaveze ino zemljepis s v. dežele. 6 Stunden. 2 St. Grammatik. Modus-und Tempuslehre, syntakt. Ergänzung des Adject. u. Pronom. Prosodie und Metrik. Mündliche und schriftliche Uebungsbeispiele. 4 St. Ceesar, Bellum Gail. Z. N. VII. Praeparation. Alle Wochen ein Pensum. 5 Stunden. Regelmässige Formenlehre mit Ausschluss der Verba auf fi eingeübt an beiderseitigen Übersetzungen. Memorieren der Vocabel», Praeparation. Im II. Semester alle l4Tage einPensum, alle 4 Wochen eine Com-position. 2 Stunden ! Apologetik. VI 2 Stunden Christkah Glaubens- lehre. VII 2 Stunden Christkat. Sittenlehre. 6 Stunden. 5 St. Livius lib. III. IV. u. XXI. Ovid. Metamorphosen. 1 St. Grammatisch - stilistische Uebungen. — Pr