SchrifHeituiig, Verwaltung und Buchdruckerei Telephon 25-67, 25-68, 25-60 M n r b II r p a. d. Orau, Badgasse Nr. ö • Anzeigen und Abonnenients-Aiiiiahrm" in ilcr Verwaltung ♦ Bei Anfragen Rückporto beilegen Preis Din TT— Hrschehit wöclicntHell secl^siual (iniit Ausnahme der l'ciertage) Heztigspreis: Abholen monatlich Din 40.—, bei Z u s t e 11 u n g Diu 42.— Kinzclntimmcr Din 2,—. Unverlangte Zuschriften werden nicht zurückgesandt SHorliurgtr ntiinaa !7tr. 106 onar&urg a. 6.3>rau Ollonlag, 12. !7Rai iQ4i 81. ^aOrgang Der deatsche Vergeltungssclilag gegen London Wie Streichholzschachteln zerfielen die Bauwerke der Weltstadt - Grosse Zahl von Todesopfern London fälscht Versenkungszahlen Die Hälfte der Aprilverluste weggelogen Berlin, \2. Mal. DJtf englische Presse und der Huudfunk häben in den letzten acht Tauen mit allen Mitteln versucht, dlo BovölkernnR zu bearbeiten und vorzubereiten, damit sie nicht erschrecken sollte, wenn die britischen Tonnageverluste für den AUmat April bekanntgegeben würden. Man hat dem Volk von deutschen Verlu-t«n vorxeioKen, die es nie und nirgends Regeben hat. Man hat z. B. im Londoner Rundfunk hören iind In der englisclion Presse lesen können, dalt bei dem Angriff auf Berlin In der Nacht vom % auf den 10. Mai .10» bis 400 britische Uomber eingesetzt gewesen seien, obwohl amtlich festROstollt wurde, dal) nur einige wenige Maschinen über Beirlin gewesen waren. Verschiedene solcher Ab-lenifungsmanöver hat London in der vergangenen Woche durchgeführt, bis sich dann die englische Admiralität endlich mit ihrer Versenknngszlffer an die Öffentlichkeit wagte. Von den tatsächliclieu Verlusten wurde nicht elnujal die Hälfte zugegeben. Man griff zu diesen Schwindel, obwohl von deutscher Seite die wahren englischen Vcriustziffern mit über einer Million brt. bereits bekanntgemucht waren lind obwohl sich die ganze Welt daran gewöhnt hat, die immer wieder bewiesene absolute Sicherheit und Zuverlässigkeit der Angaben des Oberkommandos der Wehrmacht bedingungslos anzuerkennen. So wurden also von England als versenkt zugegeben; 60 englische Schiffe mit zusomnieii 293.08') brt. •1.3 alliierte Schiffe mit zusammen IS'J 47.3 brt. 3 neutrale Schiffe mit zusammen 5.S62 brt. lOh Schiffe........mit 188.121 brt. Aber auch die um mehr als .50 v, H. verminderten britischen Apiiiver-^enknngen haben auf die englische Bevölkerung erschütternd gewirkt. So .steilen nun auch dit' jiiii.s'stüii Londoner Rijfenbcriclitc der ^eliwediselie'i l»ljiltei im Zciclien des Iilcdcrsclinietlcriuit-Mi b'inüriicks. Jen die Londunei' \'cr-ojfcntlicliungen der trotz der fiajbieruiiij — so ,i;r<)l.{en N erisünkunsszulilen am die ciigli.sclic r)ffentliclikcit gemacht iiabcii. Entsetzen in England Lü^en'Churchill in der Zwickmühle ' Stockholm, IJ. .Mai. Per Londoner Korrespondent von »Uagens Nyheter« schreibt, die britische \dmlralität habe den größten Prcstigeverhist während des Krieges erlitten, als das informatlonsministerium am Sonnabend die Tonnageveriuste veröffentlichte. Diese \ eröffentlichung sei unter dem Druck der Korrespondenten der amerikanischen Blätter erfolgt,, die In zunehmendem MalU? etwas über die Versenkung.s-/nhlen verlangt hätten. Die Veröffentlichung der Verlnstzlffcrn sei der erste llruch inh einer heiligen Tradition der britischen Admiralität, d^e bisher die Bahlen über die Versenkungen nach ihrem (jutdünken veröifentlieht habe. Zwickmülile. in der sicli Cliiireiiiil befindet, iiiiiiiheh iiaoli AV"),y:liclikeii den iiiRlaiidern die wniiren Verluste /n verscIiwelKen. auf der anderen Seile aber den USA die trostlose Lak'e der soi^enani'ten Siiilaclit im Atlantik etwas klarer zeii^'cii. hat bcknnnllidi iinmcrhin das (intdiinkeii noch nicht ausgeschaltet, sondern nur die van LDnclon /.UKCk'cbene Vcr^enkuiKsviffer von einem Vierte! der V 'irheil auf die llülftc ircbraclit. Die Bestürzung, die schon dtese Hälfte der wahren April-Verluste in England her vorgerufen hat, schildert auch ein Londoner Uigenbericht von »Social Demokrste^i«, Ai'ch der Korraspnndcnt dieses Blattes weist darauf hin. dali die amerikanische Presse immer drlnuerder dem Wunsche Aii.'>''«-ijck gCRCbcn habe, eindeutiges Zahlenmaterial über die Schlacht inr Atlantik zu erhalten. Die Situation sei für die britische Regierung äullerst heikel cewesen. Auf der einen Seite sei die latsache der nacbrlchtenhun'jrigen Amerlk.iner aufgetreten, und man habe ihnen nach Möf7;!lchkelt Kerne konl^rete Zahlen «eben wollen, auf der aiide-cn .Seite habe man Uber »nentschlaiid nicht irgendw elche Znh'eii offenbaren wollen« (!V). Im Ergebnis se' e^p KompromlU ziistciidcgeknst imd der I lini' be. | nild^^en, die in iliesem .Auj^enbliek von einem .M.inn .Tuf so exponiertem Posten nach den en^^-lisehen Spie!rej;eln des Krie;;e-^ Verlan,r^t wird. D.'is heißt: Sir Archü'MKI Wavell hat sein allerliestes und .'insi-heiiiend .^leieh^riiiti^stes l'okerj^esielil aiiÜ'^eset/:!. I'.s kann ohne Ziinerii /n^e{;iben wer-ilen, di'il'\ ein solches (le^ioli* in diesem An^fcnblick tiir diMi briiisi lien erkt ganz besonders wichtij^ ersefieint. Iis uüt für Finnland, dessen promineniester Vertreter er im Vonleren Orient nun i W Wavell muii den i^iebeii^wird M'n Ilms Von Dr. Paul Graf Toygcnburg. gliedern iler lirifischen und ägyptischen (leselNehaft zu snieU-n. Trotz allem hat abej- Churchill kLirzlieh um Verständnis iinil Nachsicht fiir diesen briiisiheii HeerfCihrer bitten müssen. Is! Wavells Stern im \'er!öschen? Pas ist die I'rajje, die sich heute viele i-ngl,''nder mit tiefer Sorge stellen. Mit einem irenndlichen. etwas all/u mn nicht zu sa.Ljen l:in,gweiliy[cn Gesicht und mit einer unterset/ten, dicklichen und kur, l»cjni!;en Gestalt, verfii,';t Der Bcricbt üt^er die geMern vom Chef der Zivilverw^iUun^ in der Untersteier-niark, Gauleiter und Heichsstatthaltcr Dr. U i b IM" r e i t h e r, in A\arburg feierlich \oll7.ogcno Obcrfiibriing dis Scbvibisch-deufsehen Kultiul* .»ndps in den Steiriseben Heiniutbund findet steh :»uf Seite dieses Plattes. ii^w«iiaH'"iHiiiHiii \\'aveil in keiner Wu sc über ein charakteristisches ndv'r cinpra^^samos Außeres. Der noch nicht ,L;ai]z oSjalinjvc General entspricht in 'illcni dem ;.;utui Durcli^chniit de'. . ni;i;sclien licrui'-offi/iers. dessen Vati'r und Großva^'r das j^Ii-iclu Handwerk trieben. Im W'eMkr eii hat er ein Auge verlnren. Si 'ther tr.l.yt er ein ;;raues Monokel. l'.i'S wurde er !s*ab^chef unter Gieiie I Alhri- -chc \' rL'hning fiir Geii^M. 1 A'ienbv. über ........ I d-11 er im vnr';;cn l.dir ein I Wirli verüffent- herrn iH'im l.mplang von HO Iiis 70 Mit-lli.ht hat. Ins Londoner Kriegsministerium zurLi'.I.berufen, machte sich Wawell als ein »Nduerungssüchtiger« bald unliebsam bemerkbar bei den sogenannlen »Messing-hütten«, wie man die alten Generale in England nennt. Er trat mit großer Zähigkeit für ein besseres Verständnis für die l.uftwaffe ein, die damals noch von vielen englischen Generalen als ein höchst lästiges Stiefkind behandelt wurde. Er wurde dann 1937 auf der Höhe der arabisch-jüdischen Zusammenstöße als Nachfolger General Dills zum Obcrkonimandierenden in Palästina ernannt. Pal.lstma war bckamitcrniaßeii das Grab vieler militärischer Karri*iren. Zur allgemeinen Verwunderung zeigte er sich — zumindt'st nach englischen Begriffen — seiner Aufgabe glänzend gewachsen, dadurch, daß er noch etwas mehr Araber hängen und erschießen ließ und mit noch größerer Rl'icksichtslosigkeit durchgriff als sein Vorgänger, der sich bereits cuion so'iden Ruf als einer der blutigsten Palä-stinagenerale erworben hatte. Wavell hat sich damals den Namen ^-Der große Bluthund« trworben. Im Juli 1939 wurde er Oberkommandierender von Mittcl-Ost, jedoch blieb er bis zum Zusammenbruch Frankreichs nur ein untergebener General Weygands, der eine bedeutend größere Streitkraft in Syrien konz^Mitrlert hatte. Iis ist müßig, über die zahlenmäßige Stärke der Armeen Wavells zu sprechen. Das britische Oberkommando selbst und auch Churchill haben sich in diesen Angaben so oft widersprochen, daß eine Übersicht kaum mehr möglich ist. Die Nil-armc'o, unter diesem Namen ist die eigentliche Aegyptenarmee zusammengefaßt, ist wohl die zusammengewürfeltste Truppe, die jemals in der modernen Kriegsgeschichte bekannt geworden ist. Ihr Kern wird von britischen, australischen und Grosser Vergeftangsangriff gegen London Flammenmeer auf lOO Kilometer sichtbar / Sprengbomben aller Kaliber und Zehntausende von Brandbomben / U-Boote versenkten 29.8C0 brt Berlin, 12. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht irab gestern bekannt: Di« britische Luftwaffe liat in den letzten Näctiteu erneut und planmäßig Wohnviertel deutscher Städte, darunter auch der Relclishauptstadt, bombardiert. Als VerKeltunx führten in der letzten Nacht starlte Kräfte der deutsclien Luftwaffe einen Großangriff gegen London durch. In rollenden Einsätzen wurde die briti-sciie Hauptstadt die ganze Nacht hindurch bei guter Erdsicht mit Sprengbomben aller Kaliber und Zehntausenden von Brandbomben belegt. Oroßfeuer Im Thenisebogen, besonders in den Com-merciai- und Aliliwali-Doclts sowie zwischen V^aterioo-Bridgo und den Victoria-Dccks ließen die durchschlagende Wirkung erkennen. Ein Flammenmeer nordwestlich des Themsebogens war noch aus einer Entferming von 100 Kilometer sichtbar. Berlin, 12. Mai. Der Vergeliungsangriff, den die deut. sehe Luftwaffe in der Nacht zum Sonntag auf London durchführte, ist nach ergänzenden Meldungen der eingesetzten Verbände einer der härtesten Schläge gewe. sen, den die britische Hauptstadt seit Beginn des Krieges erhalten hat. Von Bc. ginn an bis zur Morgendämmerung waren die deutschen Geschwadcr ununterbrochen über den kriegswichtigen Betrieben und Versorgungseinrichtungen Londons, auf die Hunderte von Tonnen Sprengbomben und mehr als lOO.CXK) Brandbomben abgo_ worfen wurden. D'c Feuersbrünsic, die im Zentrum von London, vop allem längs beider Thcmse-ufer, entstanden, nahmen bereits in den ersten Stunilen des Angriffs einen derar. Die Hölle Augenzeugenbericht über den letzten QroHangrilf auf London Berlin. 12. Mai. Über den Vergeltungsflug j^csen London meldet Kriegsberichter Hermann Häuser in seiTiem PK.-Bericht folgende Einzelheiten: Noch haben wir den Kanal nicht überquert. ais es aus dem Dunst vor uns. an dem s.cli das harte Mondlicht bricht, rot aufquillt. Die Brandfackel in Cnulands Hauptstadt ist bereits hell entfacht. Nach Lberflicgen der englischen Südküste heiCt CS gut auf Nachtjäger aufpassen: denn ihr Vorhaben wird durch die helle Nacht erleichtert. Dazwischen funkt die i'Chwere Flak aus allen Rohren. Als wir uns London nähern, ist nn allen Fckcn imkI F.jricn der Teufel Die Nacht wird an Helligkeit noch übertroffen durch das Andere Kamfiliegervcrbände zerstörten durch Bomben Volltreffer große Teile eines Leichtmetall- und Motorenwerkes sowie eines weiteren Rüstungswerkes im Süden der Insel und bekämpften erfolgreich Hafenanlagen an der Themsemündung, in Plymouth und an der Südostküste. Über englischem Gebiet wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. U-Boote versenkten bei Operationen im Nordatlantik 29.800 BRT feindlichen Handelsschiffsraumes. Außerdem wurde eine britische Unterseebootfalle durch Torpedotreffer schwer beschädigt. Im Seegebiet um England versenkten Kampfflugzeuge ans einem Geleltzug ein Handelsschiff von SOOO BRT und beschädigten^? weitere große Schiffe schwer, In Nordafrika erbeuteten Truppen des deutschen Afrikakorps .vor Tobruk drei schwere Flakgeschütze und weiteres Kriegsgerät. Im übrigen besciiränkten sich die Kampfhandlungen in diesem tigcn Umfang an, daß die "gewaltigen Rauchwolken, die über den Zielen lagen, verschiedentlich die Sicht erschwerten. Die Wucht der Vernichtung wird durch das Erlebnis einer Besatzung am besten gekennzeichnet: Eines der deutschen Flug zeuge, das mit den letzten Wellen anflog, wurde nach Abwurf seiner Bomben plötzlich von einem britischen Jäger angegriffen. Der deutsciie Flugzeugführer stieß darauf mit seinem Flugzeug sofort in eine dicke Brandwolke und entzog sich so der Verfolgung. Der Angriff der letzten Nacht hat ohne Frage die behelfsmäßigen Ausbesserungs arbeiten an den Londoner Dock- und Speicheranlagen, Verlade- und Transport einrichtungcn, die in den vergangenen Monaten ausgeführt wurden, größtenteils zunichtegemacht. Blitzlicht explodierender Granaten und die Feuerstraüen der City. Nördlich der Themse im weiten Raum vom Tower bis zur Kings-CroB-Station haben die Flammen ganze Stadtviertel erfaljt. und immer neue Fontänen aufschlagender Bomben jagen hoch, Minute um Minute verstärkt durch ununterbrochene Angriffe unserer Verbände. Kilometerweit züngeln aus dem dicken, nach Südwesten abziehenden Oualm die Flammen. Da erkennt man deutlich einen Riesenspcicher. dort einen groCen Häuserblock. die aussehen wie ein Haufen Schlacken. Wir haben die 13ombcn ab,s;eworfen und sind bereits über das Stadtgebiet zurückgeflogen. [Iber die Brandmiclit hält uns in ihrem Bann, es ist. als ob der Himmel selbst in Feuer aufginge, so rot erfüllt die cleiRcndc Glut den Hori/idnt. im hellen Hiirmelsraiim ziickcn von Zeil zu Zeit Leuchtstriche auf: Kamera-1 neuseeländischen Truppen gebildet. Rund herum gruppieren sich südafrikanische Truppen, Truppen aus Zypern und Malta, Inder, Araber, Maoris, Panjabis, de Gaulle-Truppen aus Zentralafrika, belgische Kontingente, Reste der ehemaligen französischen Fremdenlegion, Teile von tschechischen und polnischen Regimentern und als letzte Attraktion jüdischc Regimenter. Jede nationale Gruppe dieses Völkerzirkus hat angeblich ihre eigenen Gewohnheiten, ja sogar ihre eigene Ernährungsweise beibehalten. Der den einzelnen Gruppen zu-g-eteilte britische Kommandant nuiß Jeweils die entsprechende Sprache .sprechen oder zumindest verstehen. General Wavells Machtbereich ist gewaltig. Er umfaßt Aegypten, den Sudan, Kenya, Somaliland, Palästina, Transjordanien, Zypern, Kreta sowie »die im Irak stationierten britischen Trup^ien«. Raum auf beiderseitige Artillerietätigkeit. In erfolgreichen Kämpfen bei SoUum wurden drei britische Panzerwagen zerstört, mehrere Geschütze und Kraftfahrzeuge erbeutet sowie eine Anzahl Gefangene eingebracht. Bei einem Vorstoß gegen die Insel Malta schössen deutsche Jäger am gestrigen Tage ein viermotoriges britisches Flugboot vom Muster Sunderland in Brand. Der Feind griff in der letzten Nacht mit stärkeren Kräften vorwiegend die Stadt Hamburg an. Durch Abwurf von Spreng- und Brandbomben entstanden zahlreiche Brände und Zerstörungen, fast nur in Wohnvierteln. Die wehrwirt-scliaftlichen Schäden sind nicht bedeutend. Die Zivilbevölkerung*Chatte Verluste an Toten und Verletzten. Einzelne Flugzeuge drangen bis in die Umgebung der Reichshauptstadt vor. Nachtjäger schössen acht der angreifenden britischen Flugzeuge ab. den schlagen sich mit englischen Nachtjägern herum, die unseren Angriff zu hemmen versuchen. Als wir zu Hause gelandet sind und immer noch neue Maschinen auf dasselbe Ziel starten, wissen wir, daß London bis zum Morgengrauen unter dem deutschen Bombenhagel erbeben wird. Acht cngllsche Flugzeuge in der Nacht zum Sonntag abgef^chlossen Berlin, 12. Mai. Feindkräfte flogen in der Nacht zum bann tag in das Reichsgebiet ein und griffen Hamburg mit Spreng- und Brandbomben an, die hauptsächlich auf Wo-hn-viertel fielen. Im Stadtgebiet entstanden Personenverluste und Sachschäden. Außerdem versuchten einige britische Flugzeuge, bis zur Reichshauptstadt vorzudringen. Nur wenige erreichten die Umgebung von Berlin. Kein einziges Fhigzeug gelangte zum Stadtkern. Der Feind verlor nach den bisher vorliegenden Meldungen acht Flugzeuge. Was das britische Luftfahrtministerium gesteht S I 0 c k n 0 I m, 12. .Mai. Der englische Nochrichtendienst meldet. daß die deutsche I unwaffe in der Nacht zum Sontag London als Hauptziel angegriffen habe. Kurz nach Eintreten der Dunkelheit hätten die schweren Angriffe gegen die Hauptstadt begonnen. Eine »Reihe von Bränden« sei entstanden. Man befürchtet, daß die Zahl der Opfer sich als groß erweisen werde. Auch in anderen Teilen des Lande.s, besonders in Südosiengland, so berichtet der englische Nachrichtendienst weiter, sei es zu Bombenwürfen gekommen. Auch das vom britischen Lufff.'ihrtmini. sterium in Verbindung mit dem Ministerium für die innere Sicherheit herausgegebene Kommuniquce spricht von einem schweren Luftangriff auf London in der Nacht zum Sonntag. Mehrere Stunden 1,'ing seien Bonibrn abgeworfen worden. Hierdurch seien beträchtliche Schäden an gerichtet und eine große .\nzahl Opfer gefordert worden. In vielen anderen Tei. len Englands sei es ebenfalls zu Bombenwürfen gekommen, in der Hauptsache in Südost, und Ostengland, wo »gewisse Schäden« entstanden sden .und es unter den geforderten Opfern Tote gegeben habe. In später Abendstunde des Sonnabends sei auch eine gewisse Stelle in Südwestengland angegriffen worden; hier seien Schäden zu verzeichnen. Mangel an Schiffsbesatzungen Skrupellose Zwangsmaßnahmen - sollen fremde Seeleute zur.Fährt für England . zwingen B e r I i n, 12. Mai. Man hat in England bisher schon mancherlei über den drohenden Tonnage-niangel gesagt, der anfängt, die Lage der englischen Schiffahrt schwieriger zu gestalten und dem die Vereinigten Staaten abhelfen müßten. Inzwischen erweist sich aber, daß auch noch ein anderer, viel schwieriger zu lösender Faktor die überseeischen Transporte Englands gefährdet, nämlich der Mangel an Besatzungen für die Sdiiffe. Mit der vielgerühmten Unterstützung, die der englischen Handelsmarine angeblich von den Untertanen der in London stationierten'Regierungen anderer Nationen wie Holland, Norwegen und Polen zuteil wird, scheint es nicht so weit her zu sein. Wie der »Daily Telegraph« berichtet, hat der Innenminister im Unterhaus einen formalen Qesetzesantrag vorgebracht, wonach in London ausländische Gerichtshöfe errichtet werden könnten. EHe fremden »Regierungen« würden damit das Recht erhalten, ihre efgenen Staatsbürger vor die betreffenden Gerichte mit einer entsprechenden Gesetzgebung 7M S'tellen. Wenn auch die englische ProiJaganda bemüht ist, diesen Qesetzesantrag als einen neuen Beweis dafür hinzustellen, daß England als »Hort der Freiheit« bereit ist, auch Fremden im eigenen Lande die größte, nämlidi eine eigene Rechtsprechung zu gestatten, so gibt der »Daily Telegraph« doch zu, daß der wahre Zweck dieses Gesetzesantrages darin besteht, Disziiplin um Ordnung auf fremden Schiffen zu garantieren. Die Lage ist klar: Dieses Gesetz ist anscheinend sehr notwendig. Die fremden Seeleute machen Schwierigkeiten. Sie wollen nicht mehr für England in den Tod fahren. England greift daher skrupellos zu Zwangsmaßnahmen, um nicht nur seine eigenen, sondern auch fremde Seeleute mit Hilfe des Gesetzes unter Aufhebung ihrer freien Entscheidung zu zwingen, ausschließjich nach Englands Befehl die Meere zu befahren. Der Schiffahrtsminister Lcathers gründete hiezu die Organisation zur .zwangsweisen Erfassung sämtlicher britischer Seeleute. Die neuen - Gerichtshöfe fremder Nationen in London sind nichts als Filialen dieser Organisation. Vollkommenes Versagen des britischen Nachrichtendienstes im Balkanfeldzug Berlin, 12. Mai. Die harten Schläge der deutschen Wehr macht auf das britische Expeditionsheer auf dem Balkan hatten seinerzeit zu einer vollkommenen Unordnung in der britischen Nachrichtenübermittlung geführt. Tagelang war — wie damals berichtet — der Londoner Rundfunk nicht in der Lage, irgendwelche klaren amtlichen Berichte über die Vorgänge in Griechenland zu geben. In der Unterhausdebatte vom Mitt. woch griff Lloyd George diese mangelhaften Unterrichtungen der britischen Öffentlichkeit über das Kriegsgeschehen auf dem Baikap an. Churchill mußte sich dazu bequemen, einzugestehen, daß er selbst sieben Tage lang keine Einzelbe. richte über die Kämpfe in Griechenland erhalten hatte. Für den Londoner Infor. mationsdienst war die Niederlage der bri. tischen Streitkräfte auf dem Balkan zugleich der Anlaß zu einer eigenen schwersten Schlappe geworden. Daß der englL sehe Premierminister selbst dieses voll, kommene Versagen des britischen Nachrichtendienstes zugegeben hat, ist der deutlichste Beweis dafür, daß die Ereignisse auf Her Balkan-Halbinsel zu den schwärzesten T.uicn «l'^r briti«^chcn Oe, schich'te zu zählen sind. Ueber 100.000 Bomben! EINER DER FURCHTBARSTEN SCHLÄGE, DIE DIE BRITISCHE HAUPTSTADT SEIT BEGINN DES KRIEGES ERLEBT HAT Die Besetzung der Zyki?>den Rom, 12. Mai. Der italienische Wehrmachtbericlit vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Bomberemheiten haben ehien feindlichen Flottenverband im westlichen Mittelmeer wiederholt angegriffen. Zwei Kreuzer wurden schwer getroffen, ein feindliches Flugzeug wurde abgeschoG-sen. Während eines Angrifes von Flugzeu. gen des deutschen Fliegerkorps auf Malta wurde ein Wasserflugzeug vom Muster Sunderland in Brand geschossen. Eines unserer Flugzeuge, das während der im Wchrniachtsbericht vom Freitag erwähnten See. und Luftschlacht als £ib_ geschossen gemeldet wurde, ist wieder aufgefunden worden. In Nordafrika, geht die Aktion der italienisch-deutschen Einheiten im Gebiete von Sollum erfolgreich weiter. Im Aegäischen Meer haben wir auf den Inseln Kea, Seriphos, Syros und Mykonos Abteilungen gelandet und so die Beset. zung der Zykladeti-Oruppe vervoHstän, digt. . In Ostafrika bemerkenswerte Artillerietätigkeit im Abschnitt von Alagi; an den übrigen Abschnitten nichts von Belang. Feindliche Flugzeuge haben einen Angriff gegen den- Flugplatz von Catania durchgeftihrt; einiger Schaden, einige Opfer., . Der' erfMgrdche Angriff der italienischen Torpedoflugzeuge im ' ÖsHichen Mittel, tneer Rem. 12. Mai. , U^er den im italienischen WehrmachL bericht vom 9, Mai geneideten Angrilf auf einen aus vier großen Dampfern be. stehenden stark gesicnerten Geleitzug im östlichen Mittelmeer meldet e-.n Sonderberichterstatter der Stef?Ji! aus Rhodos Einzelheiten; Der Angriii. wurde von italienischen Torpedoflugzeugen durchgeführt. Es wurden ein TOOi'-Tonnen.Kreu-zer und zwei Dampfer von 20.000 bzw. 10.000 brt. schwer getroffen. Sowohl der Kreuzer als auch die Dampfer blieben mit Schlagseite liegen und sijid als verloren zu betrachten. BrHitcher RUckiug im Irak Beirut, 12. Mai. Nach dem irakischen Heeresbericht voiii Sonnabend bestjitigt es sich, daß die Lage des Feindes Im Stützpunkt Sineldebban kritisch ist. Alle feindlichen Ziele konnten von der irakischen Artillerie unter Feuer genommen werden. Nur ein einziges Gc. bäude oder ein Lagerschuppen ist noch unbeschädigt. An der SUdfront ist keine Aenderung der Lage eingetreten. Die irakische Luftwaffe .hat am 9. Mai niehrere Erkundungsflüge über den verschiedenen Gegenden des Landes ausgeführt. Ein bedeutender Flugverband hat den Schutz Bagdads gesichert. Drei britische Flug, zeuge warfen am 9. Mai auf das Lager Raschid vier Bomben, die aber weder Sachschaden anricht^jten noch Opfer forderten. Motorisierte britische Einheiten und Luftstreitkräfte griffen am 9. Mai die Garnison Rutbah-20 Stunden lang an. Es waren Artillerie und Flugzeuge eingesetzt worden. Die irakischen Truppen leisteten heldenmütigen Widerstand und zwangen den Feind zum Rückzug, worauf sie zu Gegenangriffen übergingen. Letzte Nachrichten Schrei nach 1er ganzen Wahrheit SCHARFE KRITIK DER LONDONER BLÄTTER AN DER GEHEIMNISKRÄMI: REI DER BRITISCHEN ADMIRALITÄT Nc wyoT k, 12. Mai. Nach AgenturinGidungen aus London lösten die letzten immer noch stark frisierten Angaben der britischen Admiralität über die April-Schifrsverluste den lauten Ruf der ÖHentlicbkeit aus, künftig die »ganze Wahrheit« prompt und offen bekanntzugeben. Der Leitaufsatz im »Evening Star« kritisiert in diesem Zusammenhang scharf den englischen Informationsdienst. Auch »Eveninj? News« greifen den englischen Amtsschimmel, der sich an Dummheit und Faulheit selten mehr übertroffen habe, als mit seiner Geheimniskrämerei bezüglich der Schiffsverluste, heftig an. LuHschntzkeiler wird MDnitionswerl($tatt EIN BEWEIS FÜR DIE SCHWEREN ZERSTÖRUNGEN IN LONDON Genf. \2. Mui. Nach einem Bericht des »Dailly Mirror« soll einer der größten öffentlichen Luftschutzräume eines Londoner Vororts »in eine Mtinümnswerkstatt verwandelt werden. Die bisherigen Benutzer des Luftschutzraumes haben heftig protestiert und ihre Klagen dem Bürgermeister vorgetragen. Das Blatt meint jedoch lakonisch: »Sie werden schon irgend eine andere Unterkunft finden, denn die Waffenpro-duktion geht selbstverständlich vor.« Di', iise Maßnahme ist ein Zeichcn dafür, wie gmli die Zorstörtnifxcn in den Rüstungswerken von Großlondon sind, Denn sonst hätte man clocii wohl eine andere Lösung dieser Frage finden können. 40 V. H. der Riiliischiffe versenkt N c w y 0 r k, 12. Mai. Der Direktor der führenden neuseeländischen Milchverarbeitungsf^enossen-schaft William Goodfellow, der »ich auf trfner Reise nach London in Newyork anf-hiett, erklärte hier laut Associated Press, der Mangel an Schiffsrpinn habe im A»:)-Satz neuseeländischer Milcherzeugnisse nach England eine kritische Lage hervorgerufen. Von den zwischen Neuseeland und Großbritannien verkehrenden Kühlschiffen seien 40 v. H. bereits versenkt, die meisten in den letzten seths Monaten. In den Lagerhäusern auf Neuseeland läsfcn ungeheure Mengen für England t>estimm-ter Milchprodukte sowie Lammfleisch, alle diese Vorräte könnten wegen des Schiffsraummangels nicht abgeliefert werden. Bomhenvolltrefler auf hritisclie Kreuzer WEITERE EINZELHEITEN ZU DEM ERFOLGREICHEN ITALIENISCHEN LUFTANGRIFF AUF EINEN BRITISCHEN FLOTTENVERBAND Rom, 12. Mai. Iii Ergänzung zu dem itaiieiiisclien Wehrmachtsbericht atn Sonntag gemeldeten Angriffen italienischer Luftstreitkräfte auf einen britischen Flottenverband bringt der italienische Rundfunk tiaohstehende Einzelheiten: Bin italienisches Aufklärungsflugzeug sichtete am Nachmittag des 10. Mai zwei Kreuzer und drei Zerstörer wcsüicii von Kap Ferro (Algerien), die anscheinend zu der Bedeckung des am 8. Mai angegriffenen britisciien üeleitzuKCs gehörten und iiacli dessen Übergabe an britische Einheiten. die von Alexandrien entgegen kamen. mit westlichem Kurs an ihren Stüt/.pnnkt zurückdampften. Tiefhängende Oewitterwolken und dichter Dunst hinderten die Sicht. Trotzdem griff ein Verband italienischer Kampfflugzeuge im Tiefflug die britischen Seestreitkräfte an und erzielte auf einem Kreuzer einen BoniibenVolltreffer, der den Kreuzer zum Abstoppen zwang. Am Nachmittag des 10, .Mai griff ein doppelt so starker italienischer Verband von K-ampfflugjreugen deii britischen Mot-teiiverband an, der in der Zwischenzeit nur eine geringe Strecke ziirückgclcgt hatte, was von dem schweren Schadcn zeugte, der ilim durch den ersten Angriff zugefügt war. In einem Tiefangriff eriiielt auch der zweite Kreuzer einen VoHtrefrer. Hie drei Zerstörer eilten dem nvit scliwerer Schlagseite veibleibeiiden Kreuzer zu Hilfe. Bei Einliruch der Häm-meriuig sichtete ein zu Aufklärnngs-zwccken eingesetztes Torpedoflugzeiiu den in sehr langsamer Falirr befindlichen britischen Flottenverband, der auf die algerische Küste zuhielt. Das itaüenisclie Flugzeug wurde von 7Avei nio>ter-Flug-zengen angegrificii. von dtMien eines von dem itaüenisclien TorpedofitiKzeug abgeschossen wurde, das ebenfalls Beschädigungen durch MCi-l'cner der englisclien Flugzeuge und durcli das Flakfeiier der britisciien Scliiffe erlitten hatte. Während des Kampfes waren die britischen Scirffe entkommen. Vernebefuncsmsi löver . in Ind en Der Vizekönig will ohe neue Konferenz einberufen Schanghai, 12. Mai. Einer .Meldung aus Kalkutta zufolge hat die Nachricht von der Erhebung des Irak und die "m erStützung dieser Bewegung durch die anderen arabischen Völker die Unzi'M'^ienheit in Indien gewaltig gesteigert. Oer rücks'chts'lose britische Angriff aii^ die Unabhängigkeit des Irak habe iiberall große Entrüstung hervorgerufen Wie gefährlich die Stimmung gegen Eng'and ist. bewiesen die ausgedehnten a"^"h-it'<;-h"n Knndgebungeii und die Streiks, die von der englischen Polizei auw mit Waffengewalt unterdrü,ckt werden können. Die britische Regierung liabe die Gefahr erkannt und versuche durch neue Versprechungen an die Inder der Lage Herr zu werden. Der Vizekönig Lord Lhvlithgow habe den als Freund Englands bekannten Ministerpräsidenten von Bengalen Fazai ul liaq zur Einleitung einer »Vermittlungsaktion« zu sich nach Sinila berufen. Geplant sei die Einberufung einer Konferenz der verschiedenen politischen Richtungen in Indien, in der über die Zusammensetzung der »künftigen« indischen Regierung beraten werden soll. Wie es in der Meldung aus Kalkutta heilet, werde der Plan des W -zekönigs in indischen Kreisen offen al^ nettes britisches Manöver bezeichnet, da^^ nur dazu dienen soll, die Inder aufs'neno liinters Liclit zu ffihrcn, ganz so, wie es während des WeUkriegos der Fall war Der hellif!;e Krteg gefordert B e i r u t. 12. Ma' In der irakischen Hauptstadt l)egabcii sich, wie ans Bagdad gemeldet wird ?(i.noo Personen in die Liva-Sulnimciich Moschee, wo üie Gebete für die Tolcti Araber zu unterdrücken; besonders in Palästina häuft sich die Zahl der willkürlichen Verhaftungen. So wurden am H. M: ! etwa 100 junge Araber in die cnglisclk-it Kerker geworfen, weil sie unter dem Verdacht stehen, mit dem Großniufti von Jerusalem zu sympathisieren. vcrricliteten. Im Aiisclilul;'. daran k iin es zu Kundgebungen, bei denen Danluufe auf Allall aiisgebraclit wurden. Verschiedene Ulcnias ergriffen das Wort und forderten znni heiligen Krieg auf. JOn Personen meldeten sicli freiwillig zur Verteidigung. darunter eine Frau von .Iah-rcii natnens Atuin Rcv. Emir Abdullah schwer verletzt. N e w y 0 r k. 12. Mai. liinir Abdullah von Transjordanien wurde, wie United Press aus Beirut berichtet, durch ein .\tlentat des oi;^e!ien Sohnes schwor verwundet. Syrische Araber melden sich in unmer .«größerer Zahl zu den Fahnen des Irak. Beirut. 12. AVii. Nachrichten, die au< allen Teilen Syriens eintrellen, besage-i, datt ilie Zahl derer, die sich als Freiwillige zu den irakischen Fahnen melden, "miner ' wird. ! In Palästina und Transiord;inien versn-I ctu-n die englisehen Hehi'trdcn mit .Tl'en 1 Milleln, die Syiiipathiebew egung der Vik'Or Emanuel in Tirana Ministerrat im königlichen SchloR T i r a n a, 12. Ai'r. König und Kaiser Viktor Entanuel III. empfing am Sonnabend nachmittags im königlichen Palast den Oberbefehlshaber der italienischen Wehrmacht in Albanien Armeegeneral Cavallero, den F^'lotten-befehlshaber, den Luftwaflenbci'olilshabv'r und den Befehlshaber der albanischen faschistischen Miliz. Anschließend fand ein Ministerrat imler dem Vorsitz des Königs und Kaisers statt, dem der italienische .Außenminister (ira! Ciano, der Statthalter in Albanien Jaco-nioni, Ministerpräsident Vurlaci, der üo_ neralsekrctär der albanischen faschistischen r^artei und die übrigen albanischen Verlaci richtete an den Kaiser und König eine Adresse, in der er den Dank des al-banischen Volkes für ilen liesticli zum Ausdruck brachte. Dann legte clcr Ministerpräsident den lintvvurf eines ,\nine_ sticgcsctzes vor, der vuiii Kaioer und König unterzeichnet wurde. Nach dem Ministerrat f"nd ein l'inpfang statt, dem Vertretungen der an ilcn Operationen auf den vcrscliicdenen Frontabschnitten beteiligten Offiziere, die örtlich leitenden Stellen aus Staat und Partei und andere mehrere beiwohnten. Waclisfiguren auf platten Gekrönte Mumien im Londoner Rundfunk M a d r i tl, 12. Mai. Am 10. Mai, dem Jahrestag des Beginnes der deutschen Offensive im Westen, wurde der britische Rundfunk in erheblichem Umfang eingeschaltet. Das Londoner Mikrophon strapazierte zah'rcich • Schallplatten, die mehr oder weniger gi'-krönte, samt und sonders aber emigrierte Häupter aus aller Welt in die Hochbiir;; der Plutokraten gesandt hatten. W i 1 Ii c I m i n e, über deren seiner/.e t von langer Hand vorbereitete riucht-pläne vo'r kurzem erst interessante Enthüllungen bekannt geworden sind, hatt ' aus den sicheren US.A sogar zwei Sc!ial!-platten geschickt, um sich besonders ^königlich- in Erinnerung zu bringen. Ihr.-beiden Reilen waren ein unwürdiges Dan-kesgestainmel an die englische Ailre>s.\ bei dem man sich vergeblicli fr-igt, wofür? Vielleiclit für die Binnbardiernng lioll;u^-ilischer Städte? Als weitere .\'\nniie sprach die r o ß-li e r z o g i n von I, u x e m b n r g dio sich gleichfalls »glücklich schätzte.-, dio ,Mn ^^organisieren« durfte. Hei der ganzen Darbietmig wurd.,» nun an den flrabstein ienes verstorbenen .Amerikaners erinnert, bei dem man duri-h einen Knopfdruck eine Schallplatlc mit der Stimme de»-' sanft bjitselilafenon \'or-nehmen kann. Das Dhoktorium der Faschistischen Partei einhcnjfen. , o 111 . 1J. W :] Das Partcidirektoriiiin wurde vom Se_ kretär der Faschistischen Partei für Hon. ncrstag, 15. Mai /u einer Sitzung im Haii_ sc der Partei einberufen. >'Steg im Westen« in Ncwynrk f NcwyM^rk. IJ. M;ii, Der Film ^^Sicg im Westen« ist seit dem 7. .Mai iti Ncwynrk der groHc Kas-^cnschlager. Jeff» unt> öfrt»r?«(el öif „''ilrliirii'r :{citni!!!"! Zum Jahrestag der deutschen Westoffensiwe ..... m Am 10. Mai vor einem Jalir irat das cleutsclie Westlieer :'ii ^ier /um ^^lorrcichsten Siege der Ocschiclii.-tulirte. Die f lanc de^ (jegners, über Holland und Belgien einen \'>i>toi^ m das Herz des deutschen Industriegebietes zu unternehmen, wurde (hirch das selinelle zupacken des deutschen •leeres zunichte- gemacht. Die verbündeten Heere der Franzo-sen beigier uml Holländer wurden überrant und vernichtet wahrend d:e lingiander in Dünkirchen nur niiihsam die Reste iltres geschlagenen lixpeditionshceres auf die Insel retten koiin-4Cii. Nach liini Tagen gab Hi^lland den Kampf auf, Belgien kapitulierte nach IH Tagen, und nach sechs Wochen war die iraiizösische Milil/iimacht vernichtend geschlagen. Das Feld-iierrngenie Adolf Hitlers triumphierte über die Machenschaften der Feinde. Durchs Kc)mpfc;ebiet nach Sollum Links: Der FJnmr.rsch unserer Truppen in Paris. Vorbeimarsch vor der Generalität am »Are de Triomphe«. (PK.-Üiitjahr-Sclitrl-Wagenborg-M.) ' • Vormarsch in Belgien. Pioniere beseitigen werden dabei von Panzerkraftwagen .. . . , (PK' -Büesi«-Weltbild-Wagenborg-M.) Mitte unten: Der IJebergang über die Maas. Truppen und Fahrzeuge werden aul Floßsäcken herübergebracht, da die .drucke von den Hollandern gesprengt worden ist. (PK.-Tietz-Weltbild-Waßenborg-M.) e eil t s; Furchtbar war die Wirkung der deutschen Artillerie. Unser Bild zeigt das Fort Bonc^lles bei Lüttich nach dem (PK-üiiljahr-Schcrj-Wagenborg-M.) Tank „Churchiir zerscSiosssn am Wegrand zwischen „a. „Lan<..ta^ Hiserti« Klamiii«rii um Tobruk Gewaltige Sprcnxtrichter haben die Straße unbefalirbar gemacht. Auf weiten Unifahrungen müssen sich die Wajjeii durch dicken Staub und Uber unwegsamen Untergrund quälen. In zahJreichen Windungen senkt sich die Straße nach Dema hinab, die mehrfach gesprengt ist. Und mit dem Weg auf Tobruk zu. da be-gmnt auch nun die Fa!!:t in das Gebiet, das nun noch als Kampfraum anzuspre-cheti ist. Von fern her hört man schon den Donner der Schiffsartillcrie, die die deutsclien Stellungen vor Tobruk beharkt. In weitem Bogen muH Tobruk I durch die Wüste umfahren werden, um ostwärts der eingeschlossenen Stadt \yieder auf die Via Ba^bia zu stoßen Uberall hin streut die feindliche Artillerie ihr Feuer und die dicken Brocken der Scniffsgesclultze und schweren Landbat-t^eriei) lassen gewaltige Sandfontänen beini^ Umschlag hoclistelgöii. Vorbei führt clie Fahrt an den eisernen Klammern, die deutsche und itälienische Truppen um Toibruk gelegt haben. Nun beginnt der Weg nach Bardia, der jur einzelne Fahrzeuge äußerst gefährlich ist, denn stets sind Tiefflieger der l<>mmies unterwegs, die nur zu gerne auf die »alleinstehenden Laiidstraßen-fagd machen. Eifrig suchen die Augen-paare den Himmel ab. Hier gibt es keine Gräben, keine Löcher oder Hänser, in die man schnell verschwinden kann wenn so ein Vogel angebraust konmit. »Verflucht, da kommt schon einer!« Noch ein paar Kilometer und wir sind in Bardia. »Verflucht, da kommt schon einer.« Der eine »Ausguck« schreit, der Wagen steht im Nu, ist seitwärts etwas III jiiz ui'bew'ulit. eine Melodie zu ])fcifen u!^' •-inii'ilndet in die Melodie AVcit ist '.lir W I g zurück ins Heimatland, so weit. weit...<^ l bcrall die Falmen des Sieges \ orbei fliegen die elieiiialigen Stellun-. . II Miiscrer Truppeii. dann die der I:ng-niiicior wi'it vor ei Agiieila, dort wo das, ' ITiII g h!;! eil wurd'. als man beim i nid :'riiilir, den' fli:' Truppen ii' Aiunar^clj sind. Jetzt d^^ cTüfteu ^iticrj vom ZusamnienstO'ii deutscher und englischer motorisierler Spähtrupps. Zer schossene Paiizerspäliwageu und I'ahr zeuge, d'ie Filde Februar den Deutschen zum Opier fielen. Vereinzelt nun auch schon zurückgelassenes Material. Und schon haben sich dazwisclicn die Nach-scliublager der Deutschen und Italiener geschoben. Kolonne auf Kolonne zieht den Weg des Vormarsches. Winkend grülJcn von den Fahrzeugen die italienischen Waffenbrüder. Scliwcrbepackt. vollbeladen ziehen sie nach vorne', inanchnial dazwischen ein deutsches "ahrzeug, das liegengeblieben ist und nun den Ansclilull an die schon weit vor-' gestolienen Kameraden sucht. .le weiter es der l'ront zugeht, desto mehr Kolonnen. Manchmal ist die Straße überhaupt nur noch ein Band von Fahrzeugen. Alle jene Städte mid Dörfer ziehen vorbei, die in den letzten Monaten nnd gerade in den vergangengen Tagen oft genannt wurden: al Agheila, el Brega, Agcdabia. Zuetina, Beiighasi. Tocra, Bar-ce, Dema. Alle tragen sie die Spuren harter Kämpfe. Doch schon ist wieder neues I.eben in sie eingekehrt. Überall wehen noch die Fahnen des Sieges unc die Zeichen der deutsch-italienischen Wafieiibrüderschaft. Wie Inseln des Friedens liegen manchmal drei, vier Gräber zusammen inmitten von Feldern, die Spuren des Kampfes tragen. F)a5 war wieder »Siegreicher« Rückzug! Hinter Bengliasi — Tobruk, Bardia iiUd Sollum zu — zeigen sich die ersten Pückzugsbüder größeren Stiles. Was man'hier sieht, hat nichts mcJir mit wohl-organisiertem »Lösen vom Feinde« zu iiiii, das ähnelt schon verdammt den Bildern eines >>siegreichen Rück/uges«. Zn rückgelassene Fahrzeuge, zerstörte- Depots, ausgebrannte Panzer, zerstreutes Kriegsmaterial, alles ist zu sehen. Direki am Wegrand, von Panzer.sprenggranaten aufgerissen, in sich zusaninicngesunken. wie ein müder Wanderer, der am Fnde seiner Kraft ist. ein englischer Tank mit Samen: Churchill! Er steht da, wie ein Symbol, wie die Verkörperung Englands, über dessen Trümmern ebenfalls der Name Churchil! steht. Und imnitten dieser Bilder der Veniichtung gehen die italienischen Siedler sciion wieder ihrer harten Arbeit nach. l (PK-Billhardt-Scherl-M.) Nachschubkolonnen bei Dema (Assocated Preß-Wagcnborg-A\.) Siegreiche Heimkehr. FJne Brigade (les sogen,'innlnn Sehnelle i Korps der ungarischen Armee, die an den ^■imDfen um die P.elri'inn,"; der :ing;iri'i heil Siidmark beteiligt v.'ir, kehrt unter dem Juliel der Bevölkerung; nach Budapest zurück. ::s war das Werk von wenigen Sekunden. Jetzt kommt er angebraust. Er muß ganz nahe sein. Kein Schuß. Das ist ja cauni zu fassen. Jetzt ist er schon dienlich weit weg. Vorsiclitig wird vorgespäht. TatsächHch, er hat ein Opfer ausgelassen. Drei sehen sich ungläubig an und wollen es nicht glauben. Es gibt nur eine l.ösung: Er muß uns nicht gesehen laben, als wir fuhren und später unser ^ahrzeug mit den offenen Türen schicf im Sand für eines der vielen alten engischen und italienischen gehalten haben, die verstreut hier in der Gegend stehen. Bardia und Sollum kommen näher. Zerschossen sind die Häuser, gesprengt die Straßen, niemals gibt es hier Ruhe. Schiffsartillerie. Tiefflieger und Bomben wechseln sich mit Angriffen. Maschinen-geweiiifeiier und sonstrgen kriegerischen iandhingen a'b. Es ist immer etwas los, IUI diesem vorgeschobenen hosten der iiordairikanischen Front. Die Schiffs-U'tillerie begrüßt uns in Bardia, Bomben luii es in Sollum. Man kann sich nicht beklagen, der Tommy gibt sich Mühe, jedoch zu viel — Gott sei Dank ~ beinahe immer ganz vergeblich. Denn hier ^iteht eine Front, die aii'zugreifen und z^it verteidigen versteht, die eisern hält, was einmal erkämpft wurde und die weder Bomben, noch Granaten, noch Panzenl wi'i.-hen wird. Kricgsberiohtcr Dr. E. AUS STADT UND LAKD Feierslande der Unterstelermark ÜBERFÜHRUNG DES SCHWÄBISCH - DEUTSCHEN KULTURBUNDES IN DEN STEIRISCHEN HEIMATBUND. Marburg, 11. Mai. Die Zufahrtsstraße zum Marburger Götz-Saal war diesen Sonntag von dichtem Menschcnspalier umsäumt. Das deut- Bundesführer Steindl am Rednerpult sehe Marburg erwartete seine und der befreiten Untersteiermark große Stunde. Fanfaren der deutschen Jugend grüßten den Chef der Zivilverwaltung in der Unterstelermark, Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. U i b c r r e i t h e r, der in Begleitung des Bundesführers des Steirischen Heimatbundes, Pg. Steindl, und des Regierungspräsidenten Dr. Müllcr-Haccius erschien und durch seine Gegenwart dem denkwürdigen Akt seine geschichtliche Bedeutung verlieh. UntLT der Stabführung Professors Hermann Frisch erklang im Festsaal, der in den Farben des Reiches prangte, als musikalische Umrahmung der Feierstunde die FIgmont-Ouvertüre in hervorragender Wiedergabe. Der Gauleiter spricht Nach einleitenden Worten von Haiii Baron, der die geschichtliche fintwick-lung und Aufgabenstellung des Schwä-bisch-deutschen Kulturbundes nochmals umriß, ergreift Gauleiter Uiberreither das Wort: :\V\einc Volksgenossen! Ich möchte Ihnen zunächst aus tiefstem Herzen den Dank des Führers für Ihre Ar-bo't Ubermitteln. Ich weiß, daß eina zahl von Menschen durch eine lange Zeit h:n(!ujch viele stille Opfer gebracht haben. Ich denke daran, wie viele deut sch»* Fraücn in dieser Zeit durch das Geschenk ihres lOndes hier dem Volk d.?s Leben sicherten. Mit tiefer Dankbarkeit gedonkt die Nation dieser Frauen, die ihr Kind unter dem Herzen trugen und dauernd in i Angst und Sorge leben mußten, ob die-jsenj Kinde überhaupt eine entsprechend'» deutsche Zukunft beschert sein würde. Sie, die Männer des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes, werden nunmehr als Vortrupp, als Kristallisationskern nn steirischen Heimatbund im wesentlich::! Fiihrerstellen übernehmen. F>s ist notwendig. daß ich Ihnen heute als meinem Füh-rcrkcrps in der Untersteiermark sage, wie wir das Führen sehen. Als Führer wollen wir die Autorität haben, die sich gründest auf Vertrauen, auf Anständigkeit, Sauberkeit und Gerechtigkeit. Wir wollen iins in dieser denkwürdigeii Stunde klar darüber sein, daß jede Org.i-nisation ein Ziel vor sich haben muß, und die Erreichung dieses Zieles die Erfolgs-Pieldung darstellt. Wenn Sie den Namen des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes wählen mußten, so hatten Sie dabei docii das klare Ziel, daß diese Organisation beibehalten werden müsse, bis der Führ.'r Sie heiniholen werde. Nunmehr ist diesem Z;t-i erreicht. Die Orjyan'sation als solche ist am Ende ihrer Aufgatjcnstellung angelangt. und die Ueberführung der Mit-plieder des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes in den Steirischen Hei-inalhiind ist die crößte Erfolgfsmel-dung überhaupt, die sie s'ch je vorgenommen hat. Ich bin dankbar dafür, daß die grolVj Weltanschauung, die der Führer uns gegeben hat, selbstverständlich auch Sie er-fabt hat, und daß Sie nicht anders können, als jetzt mit ganzer Kraft weiterzu-marschieren. Wir müssen uns in dieser Stunde über den kleinen Rahmen hinaus vorstellen, wi'. es zur deutschen Befreiung und damit auch zur Befreiung des Unterlandes gekommen ist. Meine Volksgenossen, ich habe es schon wiederholt versucht anzu- deuten: das größte Gemeinschaitswerk aller Zeiten ist die Grundlage der Befreiung des deutschen Volke«. Der Führer hat das deutsche Schwert geschmieder und damit den Feind geschlagen, liin deutsches Millionenheer war uikI ist bereit, Nicht nur das der Soldaten, sondern auch jenes, das auf allen Sektoren des Lebens den ganzen Tag treppauf, treppab seine Pflicht tut, still und schweigend, und das eine Gemeinschaftsleistung darstellt, liie man als das deutsche Wunder bezeichnet, in dieses Millionenheer fügen Sie sich nunmehr ein, um dem Führer bedingungslos zu dienen. Denken Sie daran, daß das Geheimnis, das Deutschland groß und frei gemacht hat, im D'enen Hegt. Ich möchte Ihnen, meine Volksgeno.-.-sen, noch sagen, daß wir jeden Hinzehv.'n von Ihnen dringend brauchen. Wir müssen arbeiten und eine Entwicklung, die dureh Jahrhunck'rte den verkehrten Weg gegangen ist, wieder in geordnete Bali-ncn bringen. Da/u können wir nur Menschen brauchen, die bedingungslos un marsch!« Bundesführer St e 1 n d l gab dem üau-ieiter die Versicherung, daß es die schönste Stunde im Leben der Deutschen der Untersteiermark sein werde, wenn der Gauleiter einst vor den Führer hintritt und meldet: »Mein Führer, Sic haben mir einst den Befehl gegeben, die Untersteiermark wieder deutsch zu machen: die Untersteiermark ist deutsch!« Die Hymnen der Nation beendeten die Feierstunde-im deutschen Marburg. Wache halten. >Auf diese Tatsache«, so führte der Gebietsführer weiter aus, »müssen wir als Jugend stolz sein, und unser ganzes Denken und Handeln muß der Größe und Zukunft dieses Reiches gelten.« Abschließend betonte er, daß der Führer jeden Deutschen nach Charakter und Leistung bewerte, und jeder sich im Wettkampf der Besten bewähren müsse. Junge Menschen zu Nationalsozialisten zu erziehen, steht nunmehr auch als Aufgabe vor der Jugend der Untersteiermark. Mit dem Gruß an den Führer und dem Lied >Nur der Freiheit gehört unser Leben« wurde der Appell geschlossen. Wir Jungen tragen die Fahne Verpnichtung von tlO Lehrern, Hilfsieh. rem und Hilfslcfirerinnen In Marburg Marburg, 12. Mai. Nachdem die für die Untersteiermark bestimmten Jugendführer und Erzieher in mehrtägigen Lagern für ihren Einsatz ge. schult worden waren, fand am 10. Mai vormittags in der Burg die feierliche Verpflichtung statt. Gauamlsleiter Bannführer S g umriß nochmals die Aufgabe der Deutschen in der Untersteier, bei der gerade der Jugendführer und Erzieher in vorderster Front stehen und mit der ihm anvertrauten Jugend eine verschworene Gemeinschaft bilden müsse. Hierauf nahm er mit Handschlag die feierliche Verpflich tung vor. In dem Wortlaut des Liedes: Wir gehen als Pflüger durch unsere Zeit, Wir machen den Acker zur Frucht bereit, und säen in heilige Erde. Es'wachsen die Saaten, die Ernte ist weit, Doch über unserer Vergänglichkeit wandert das deutsche Werden kam nochmals Wesen und Ziel der Arbeit zum Ausdruck. IlDtersteirische Befreinngsleler in Eraz Graz, 12. Mai. Mit einem würdigen und sehr eindrucksvollen Festabend feierte die Landsmannschaft der Untersteirer in Graz am Samstag die Heimkehr ihrer Heimat ins Deutsche Reich. Oft und oft hatte sich die Landsmannschaft in den traurigen Jahren der Fremdherrschaft über die Untersteiermark versammelt, um der unglücklichen Heimat zu gedenken, um das Andenken Fanfarenklänge der HJ und ein meisterhafter Orgelvortrag von Professor Roman Kölo leiteten die weihevolle Feier ein. Das Mitglied der städtischen Bühnen Hans Pössenbacher sprach Gedichte des Marburgers Ottokar Kernstock und des unerschrockenen Kämpfers für davS Unterland Ludw'" Mahnert. Unter der Leitung von Sepp Tschauner sang die mächtige Sängerrunde des Sängerkreises Graz die ein- Ta ^ung des Führerkorps der steirischen Hitlerjugend Marburg, 12. Mai. Für den 10. uncwußf, sondern wahrt sie auch weiter. So wird sie auch in dit-scm Jahre in der Zeit vom 21. bis 29. Juni eine Gutenberg-Festwociie durchführen, die zugleich einen Höhepunkt des Mainzer Kulturlebens durstellen wird, Auftakt der Woche Ist die E-röffnung der Sonderausstellung „St hrift- und Druckkun^t in Ja|>an". Erstmalig werden in dieser Ausstellung die vertvollen Schätze der Sclienkung der Japajiisclien Gesellschaft für Druckwissenschaft an das Guten-berg-.Museuni gezeigt werden. + Gitarre als Triopartn^. Das Kam-mertrio des Bruckner-Konservatoriums in Linz brachte die »Freundliche Abend, musik« für Geige, Klarinette und Gitarre von Josef Lechthaler zur erfolgreichen Uraufführung. Am gleichen Abend ver. abschiedete sich der bekannte Cembalo-Meister Professor Auler, um einem Ruf nach Braunschweig zu folgen. . + Hinrichs-Urauffühning In Oldenburg. Die neue Komödie »Der Musier-bauer« von Auj^ust Hinriclis gelangt im September im Oldenburgischen Staats-tlieatvr zur Uraufführuni:. TURNEN UND SPORT Deutsche ußbailmeister-Schaft Die iiwtitc dtLttsciic Krieü-S-Fußbail-mcistcrscliaft liat am Sonntag den erwarteten Verlauf Kciiommcn. Als erster Tciliieliiiier an der \'orentsclicidung steht der VfL 99 Köln fest, dessen Mannschaft den Rückkampf jtjesen den PC 93 Mülil-hausen in StraBhurj? mit 4:1 (i^U) siegreich bestand. Kickers Offenbach hat nach seinem 4:0 (0:0)-J?ies über TuS Helene Altenesseii die besten Aussichten »Zweiter« in der Gruppe Iii zu werden. Dasesen wird die Entscheidung in der Gruppe IV erst am letzten Spieltag in der Begegnung in Wien zwischen Rapid und TSV 60 München fallen, da Rapid den VfL Neckarau überlegen mit 8:1 (6:1) abfertigte und die Münchener »Löwen« daheim die Stuttgarter Kickers nur knapp mit 2:\ (1:0) bezwingen konnten. In der unterteilten Gruppe I hat Schlesiens Meister Vorwärts Rasensport Glei-witz, sich durch ein 4:1 (2:0) über Preußen Danzig als Cndspielgegner des Dresdner SC herausgeschält. Der Sach-senmeister beschloß seine Spiele mit emem 1:0 (0:0) über die NSTQ Prag. Genau so schwer hatte es der Titelverteidiger Schalke 04 gegen Borussia Fulda. die sich tapfer wehrte und ehrenvoll mit 1 :J. nach langer l :0-Führung, unterlag. Der 1. SV Jena nützte den schlechten Tag des VFB Königsberg durch einen klaren 4:0 (0:0)-Sieg aus. Stelrische FuBballkämpfe In Graz lieferte gestern der Grazer SC ein unglückliches Spiel gegen den FC Wien, der dank der besseren Leistung .meiner Stürmer mit 2:0 (1:0) beide Zähler an sich riß. Sturm feierte mit 9:1 (4:0)'einen hohen Punktesieg über Donawitz, dagegen brachte das Treffen zwischen GAK und Reichsbahn mit 0:0 ein torloses Ringen. In Kapfenberg siegte der Sportklub über die dortigen Reichs-hahncr mit 3:0 (1:0) und in Rosenthal wurde der Grazer Wacker von den Weststeiern mit 9:0 (4:0) abgefertigt. Weitere Ergebnisse waren: Post:Amateure 3:0, Puch:QSV 7:2, Gösting:LSV Graz 6:3, Gratkorn:Voitsberg 2:1, Leib-nitz:Köf'ach 2:1, Kapfenberg ILEisenerz 1:0. Um dem Alpenpreis Der Wettbewerb der bayrischen und ostniärkischen Spitzenmannschaften wurde gestern in Nürnberg mit zwei Spielen fortgesetzt. Einleitend überraschte die S. V. Fürth mit einem glatten 4:1 (2:0) über die Wiener Admira. nachher jedoch unterlag der I. FC Nürnberg gegen Vienna mit 0:3 (0:1) ziemlich sang- und klanglos. Italiens Tennislraucn führen 3:0 Im Tennislanderkampf Deutschland — Italien in Florenz gewannen TonoUi-San Donnino das Doppel gegen Rosenthal-Käppel mit 6:2, 6:3, sodaß Italien mit 3:0 in Führung liegt. Den Staffellauf »Quer durch Linz« gewann wie im Vorjahr der Polizei SV Linz in 3:00.6. Im Einzehvettbewerb über 4.5 km war der Nürnberger Kun/i-mann in 14:56.1 erfolgreicli. Ouer durch Wien Dem Stafcllauf »Quer durch Wien« vom BurgtO'r nach dem WAC-Platz war ein grolier Erfolg bescliieden. Rund SO Mannschaften mit weit über 1000 Teilnehmern waren an dem Kampf beteiligt, der VOM der tl.I-Maiinschaft der Cricke-tcr in 12:32.6 vor dem WAG in 12:34.8 und Rapid in 12:.39 gewonnen wutdc. Der Schlußmann des WAC wurde noch anf der Laufbahn von dem letzten Läufer der Crickcter abgefangen. Klckers^SlOß In StuttRart < Der erste Stuttgarter Kriegsstaffellauf wurde in der Hauptklasse über 5.7 .Kilometer von den sieggewohnten Stuttgarter Kickers in 12:07 mit 80 Meter Vorsprung gegen die Polizei und den VfB Stuttgart gewonnen. Ka}ak-Slaloni Auf der Mulde wurde der 6. reichsoffene Kajak-Slalom durchgeführt, zu dem.60 Teilnehmer sich eingefunden hatten. Das beste Ergebnis erzielte in Klasse A Holzer (München) mit 262.4 Punkten. Bei den Frauen siegte Landgraf (Zwicka). Im großen »Quer durch Breslau«-Staffel lauf ging unter den 2750 Läufern und Läuferinnen der Luftwaffensportverein Immel-ma'iii Breslau in 10:41. als Sieger hervor. Deutscher Straßenfahrersleg in Preß-burje Im internationalen Rundstreckenrennen in Preßburg spielten die deutschen Fahrer die erste Rolle. Der Ostmarkmeister Wölfl wurde überlegener Sieger vor seinen Landsleuten Swoboda und Valenta. Anni Kapeil schwamm zwei neue Weltrekorde Im Rahmen eines BDM-Schwimm-kampfes zwischen den Obergauen Düsseldorf, Köln-Aachen, Ruhr-Niederrhein und Westfalen stellte Anni Kapell aus München am Sonntag im rekordfähigen Düsseldorfer Stadtbad zwei neue Weltrekorde auf. Anni Kapell startete über 500 Meter Biust gegen Gerhards (Düsseldorf) und Curtiiz (Krefeld). Nach 40ü Meter hatte sie ihre eigene, am 15. Dezember 1940 an gleicher Stelle mit 6:13.2 aufgestellte Welthöchstleistung mit einer Zeit von 6:08.3 bereits betrüchtlicli üher-boten. Auch über !500 Meter blieb Anni Kapell mit 7:43.4 ganz crlieblich unter dem bestehenden Weltrekord von Jcpie Waalberg (Holland). Der Tennislündcrkanipf in Florenz zwischen Deutschland und Italien muDte um 24 Stunden unterbrochen werden. Handhallsieg gegen Ungarn Der 9. Handball-Länderkampi zwi-Nclien Deutschland und Ungarn wurde im Stadion zu Mannheim vor rund lO.OÜO Zuschauern von der deutschen Elf mit 11:8 (3:5) erwartun.gsgemäl,i gewonnen. Auch Inge Schmidt schwamm Rekord Im Rahmen eines Schwimmfestes der HJ in Hamburg verbesserte die deutsche Jugendmeisterin Inge Schmidt (Hamburg) ihren erst vor wenigen Tagen anerkannten deutschen Rekord im lOU-Meter-Brustschwimmen von 1:22.9 auf l :22.2. Deutschlands 50. Hockcy-Ländersieg In Schweiufurt besiegte gestern die deutsche Hockeyauswahl die ungarische Auswahlmannschaft mit 2:0. Es ist dies der 50. Ländersieg, den" die^deutsche Hockeymannschaft errang. Den 2. Kriegsstaffellauf der Reicbshaupt-Stadt auf einer 9 Kilometer langen Strecke ge-wann die Mannschaft des Polizei SV in 18:26.2 vor dem Luftwaffen SV und* dem Vorjahrssieger SC Charlottenburg. Fußbailturnler In Graz Zu Pfingsten ist in Graz ein Fuöball-rundspiel geplant, an dem auch die Agramer Meistermannschaften Gradjanski und Concordia teilnehmen sollen. Steirlscher LeichtathletiksieK In Steyr standen sich gestern die Ge-bietsmannsch:!ften von Steiermark und Oberdonau in einem leichtathletischen Vergleichskainpf gegenüber, in dem sich die Steirer mit 58.42 Punkten behaupteten. Die Wachau-Radrundfahrt mit dem Start und Ziel in St. Pölten wurde zu einem Zweikampf ;swischen dem früheren deutschen Straßenmeister Hörmann und dem Wiener Altmeister Kühn. Hörmann gewann erst im Endspurt in 3:27.43. Die Strecke betrug 132 Kilometer. : Berliner Hockeyturnier mit 40 Mannschaften. Im Rahmen der Pfingsttage der nales Schwimmfest, Segelfahrten auf dem Reichssportfeld ein Hockeyturnier durchgeführt, das mit 40 Mannschaften eine Rekordbeteiligung aufweist. : Acht Frauenkämpfe Dresden—Leipzig. Einen Frauenstädtekampf auf brei- ter Grundlage haben l'^re^dcn und Leipzig für den 22. Juni vereinbart. Es werden au diesem Tage die Frauen beider Stiidtc in der Leichtathletik, im llanühull, liockev, Korbball. Fausiball. Ringtennis, leinus und Rudern gegeneinander antreten. : Die 8. Leipziger Spü'rt\>oche vom 28. Juni bis zum (). Juli wird noch vielseitiger gestaltet werden als alle früheren Veranstaltungen. So sind vorgesehen Meisterschaften auf verschiedenen (ie-bieten. ein Volksremitag, ein internatio-ti^alcs Schwimfest. Segelfahrten auf dem Elsterstausee, FuChallkümpfe, ferner ein Tag der Frau, ein Tag des Bahn- und Rasensports. Wettkämpfe der Pollschuh-liiufer, Radsportler und Ringer. Abgeschlossen ird die Woche mit dem Tag der Städtekämpfc im Handball. Fechten. Hockey, Schwimmen, Tischtennis und Kegeln. AUS ALLER WELT a. 625-jähriges Uhrmacherdorf im Schwarzwald. Zwischen Neustadt, Fyrr-wangen und Waldau, in der Gegend, wo die erste Schwar7.wälder Uhr hergestellt wurde, liegt das 1316 urkundlich erstmalig genannte Uhnnacherdorf Schollach in einem weiten Tal, das bei Hamnrereifien-bach ins Bregtal ausmündet. Mit den Ro-dungsarbeiten ii) der Gegend wurde bereits um 1280 begonnen. Bis 1802 hatte das Kloster Friedenweilcr die Grundherrschaft, die Landeshoheit bis 1806 der Fürst von Fürstenberg. Dann fiel das heute 400 Einwohner zählende, nahezu 1000 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Dorf an Baden. Seit altersher ist die Uhr-macherei als Hausindustrie im Ort heimisch. a. Der Akrobat und der D-Zug. Ein Schnellzug, der den nordamerikanischen Staat Colorado durchfuhr, wurde dieser Tage führerlos. Der Lokomotivführer wurde plötzlich und unversehens ohnmächtig und der Heizer stürzte, als f»r die Steuerung ergreifen wollte, von der Lokomotive herab. Ein Stationsvorsteher sah den Zug durch seine Station, wo er hätte halten müssen, führerlos hindurchrasen. Er rief den nächsten Flughafen um Hilfe an. Dort befand sich zufälligerweise ein Akro'bat, der sofort ein Flugzeug bestieg. Als das Flugzeug über dem Zuge angelangt war, ging es lief hernieder. Der Akrobat sprang ab und landete glücklich auf dem Dache eines der hinteren Wagen. Von dort kroch er zur Lokomotive, ergriff die Bremse und brachte den Zug zum Stehen, ehe ein Unglück geschehen war. — So berichten jedenfalls die amerikanischen Zeitungen. Ob der Fall sich wirklich so abgespielt hat, ist bei der Filmphantasie der USA-Reporter nicht ohne weiteres zu bejahen. Kind, komm heim! ROMAN VON J. SCHNEIDER-FOERSTL Urheber-Rechtsschutz durch »Mein lieber Gott',' man muß ihn doch wenigstens hereinlassen. Mach ihm docn auf, Renate! Du mußt vernünftig sein. Kläre,« bat sie, als diese die Armee um ihren Hals warf. Renate ließ Elbach in das Wohnzimmer treten und fragte, ob denn wirklich alles stimme, was Kläre behauptete. »Leider!« war seine Erwiderung, »Das he'ßt, ich bedaure nur, daß wir Johanna so weh getan haben und sie sich die Sache so zu Herzen genommen hat, daß sie fort ist. Vielleicht können Sie uns einen Hinweis oder einen Rat geben oder Ihre Frau Mutter weiß einen Ausweg. IhrerN Briefe nach tut Johanna sicher nichts Unvernünftiges.« Nun mußte also Frau Rizius doch in alles eingeweiht werden. Sie machte weder der Tochter noch Dr. Elbach Vorwürfe. .sondern meinte nur, solche Sachen müßte man klar und ohne Feigheit bekennen und miteinander aussprechen. Wenn da?* creschehen wäre, hätte sich fo-hanna sicher damit abgefunden. Nun habo es sie aber so unvorbereitet getroffen, daH 6ie im ersten Augenblick nicht aus noch ein wüßte. Wenn man nur wenigsten:- Verlag Oskar Meister, Werdau. 71 Frau Fandor zu Rate ziehen dürfte —-! Sie wollte aber Johannas Bitte, gerade der Tante gegenüber zu schweigen, respektieren. Man besprach im Laufe des Tages den Fall auch noch mit Ursula und Klothilde, Karl von Hölscher sowie dem Rechtsanwalt Köster, und beschloß daraufhin, noch einen oder zwei Tage zu warten, ob nicht doch irgendwelche Nachricht von Johanna einträfe. 15. Michael Koltinhaus trat zu Lenore Spi-ring auf den Balkon, wohin man ihr Ruhebett gestellt hatte und legte ihr einen Stapel Post auf die Seidendecke. »Lauter •Angebote auf mein Inserat, geliebte Frau,Goya — — —!« Haben Sie schon einmal davon gehört? —■ Nein? —■ Ich auch nicht«, meinte sie. »Vielleicht habe ich ihn falsch verstanden.« »Wahrscheinlich«, antwortete er launig. »Die Mönche sprechen ja lateinisch.« Darüber mußte sie so herzlich lachen, daß der ganze Briefstapel ins Rutschen kam und auf dem Boden landete. »Gehen Sie jetzt, Michael! Sie kommen sonst zu keiner Arbeit. Das hier kann ich gut ganz allein erledigen.« Koltinhaus war glücklich über ihre strahlende Laune. Die Wochen, die hinter ihnen lagen, hatten immer zwischen Elend und Verzweiflung entlang geführt. Es hafte Tage gegeben, wo er minutenlang vor ihrer Tür gestanden, ehe er den Mut fand, einzutreten. Denn ihr Mund und ihro Augen hatten jedesmal geschrien vor Qual. Er hatte nie gefragt, aber sie sah selbst die Angst in seinem blassen Antlitz und bettelte: »Lassen Sie mir Zeit, Koltinhaus? Haben Sie Geduld mit mir! Einmal muß ich doch darüber hinwegkommen. E'nmal muß ich doch erwachen, ohne daß ich wünsche, es möchte alles zu Ende .sein.« Fronttheater AUS KINEM Kt'liSTALl. VMRü tIN ZUSCHAUERRAUM A, ist ein Dort an ült flandrischen Küste. Ks Iiattc bisher das (ilück, nacli nicht ßadcort /u werden und deshalb blieb es von den nicht jjerade sehr be-jiriil.ienswcrten liotelßustLMi verschont-die sonst diese (i(;>gend bevölkern. Andererseits lehlt iiun bis auf Kirche, Schule und etliche Kneipen jeder Raum und jede i".inTichtun.ii. die liir unterhaltende oder kulturelle Zwecke dienen koinite. nurcli den Krie^i; ist A. Sitz einer bedeutenden technisclieu Dienststelle jje-worden. Ihr Leiter, der y:lcichzciti.L; Ortskommandant ist, empfand diese Kultur-losiijkeit als einen erheblichen Mangel, zumal er sich niclu nur für seine Männer, sondern auch für seine flämische Zivilsefoljjschaft von über tauseiiU Mann lind deren auljerdiciistliche F^ctreuun^ vcramwortlich fühlte. Dali sie alle zu jedem Kinobesuch mehrere Kilometer liin und zurück laufen und in ihrer Freizeit im kränzen Dorf keinen wirklich K^müt-liclien Raum zur Verfügung liaben sollten, erschien dem deutsciien Soldaten sehr viel weniger selbstverständlich und unabänderlich wie den bisher für die (ie-meinde verantwortlichen belgischen Behörden. liier muüte Wandel geschaffen werden. Kine geeignete I.okalität ist bald gefunden. Ks iiandelt sich um die Aiibaulen t-'iiier Kneipe, deren einer bisher ais Waschküche diente, während der andere eine interessante Kreiuung zwischen Kulistall und I anzsaal darstellt. Und nun wird gezaubert. Aus der Wascliküche entsteht eine altdeutsche Bierstube mit l^alkendccke, Naturholztischeu luid Stühlen, Wandbi'ldern und Leuchtern eigener kunsthandwerkliciter Produktioiii aus den übrigens recht primitiven Toiletten der Kneipe wird eine nette kleine Bar, aus dem schmutzig, engen liofstück, das zu diesen (ielassen führt und den Mühnern als Auslauf diente, ein beinahe großstädtisches Vestibül. Der Tanzstall schlielilicli. der sich bisher in einem Zustand schlinnner Verwahrlosung befand, erlebt eine Verwandlung, über die die Liiigeborenen verwundert die Köpfe schütteln. Neuzeitliches (lestüh! wird besorgt. Dann nnil,i eine Kinoeinrichtung heran, in der Nachbarschaft gibt es ein Lichtspielhaus, dem während der Kämpfe im Juni 1940 Gra-?iatVolltreffer den daraus machten. Kr-halten blieb nur der Projektionsraum mit den Vorführgeräten. Der Ortskonnnandant und Tlieater-bauer nimmt sich den Besitzer vor. »Hör zu. Freund, in deinen Ruinen kannst du keine (ieschäfte machen, (üb uns die Apparate, dann kannst du bei uns spielen. Dreimal in der Woche bezahlt für die Zivilbevölkerung, viermal umsonst für die Soldaten.« Klar, daß der Mann nn't Lreuden einschlug, alles übrige erledigen ein paar Insta'llationsfach'leu'te aus der 'I'ruippe. Als zweites ist eine erstklassige Theatereinrichtung herzustellen, damit KdF.-Spiclgruppen und andere Gäste nicht mit haarsträuben an A. zurückdenken. Fin paar zivile Mundwerker und die bewährten Kräfte aus den eigenen Reihen machen sich an die Arbeit. In wenigen Tagen wird die voTliaiidene FSülme gründlich modernisiert, mit ejner tadellosen Beleuchtung von oben, unten und /.lleii Seiten versehen, werden geräumige, auch höheren Ansprüchen genügende Garderoben eingebaut und ein gemütlicher, gut heizbarer Aufenthaltsraum für die Künstler geschaffen. Als die erste Theatertruppe noch zwischen Maurerkellen und Farbtöpfen iliTen Einzug hält, ist sie sehr erstaunt, in dem auf den ersten Blick wenig vertrauenserweckcnden Dörfchen so praktische Einrichtungen und soviel Bequemlichkeit zu finden. Bei der flämischen Zivilbevölkerung aber' die — wie gesagt — zunächst nur die Köpfe schüttelte, hat sich inzwischen herumgesprochen, dal.t hier von den deutschen Soldaten etwas geschaffen wird, das auch ihr zugute Konnnt und nach dem Kriege innnerhin eine beiicht-lichc Bereicherung der Gemeinde bedeuten wi'rd. Kriegsberich'ter Merken (iPK) @(l^ers un5 ($rnft »Brotlose Kunst«. Zu allen Zeiten war es so, daß Ruhm durchaus nicht immer mit Wohlstand verbunden war. So schrieb am 21. Juni 1817 Carl Maria v. Weber an seine Braut Caroline Brandt nach Prag: »Du hast recht, Muks, Lorbeerblätter haben wir wohl, aber sie reichen doch nicht hin, nur einen Schweinskopf damit zu würzen! Ja, wenn alle die Lobpreisungen sich in Butter und Schmalz, Würsto und Eier verwandelten, das wäre was wert! Und dann ^ dann könnten wir auch bald heiraten!« Der Gipfel der Zerstreutheit Filier der zerstreutesten Gelehrten war der Historiker Theodor Mommsen. Fin-nial kam er in sein Stannnlokal, um zu essen, setzte sich an einen Tisch, begann aber sofort, auf losen Blätteru Notizen zu machen, so dali der Kellner nicht wagte, den berühmten Gast zu stören. Nach etwa einer halben Stunde steckte Mommsen etwa ein Dutzend eng beschriebener Notizblätter in seine Tasche und rief: »Ober, zahlen!« Fr hatte ganz vergessen, daß er überhaupt noch nichts bestellt hatte. Kindliche Weisheit An einem schönen Sonntagmorgeü machte ein Arzt mit seinen beiden jungen einen Spaziergang. Sie kamen an einer üe flügelfarm vorbei und schauten über den Zaun^ wie das bei Spaziergängern aus angeborenem Taktgefühl so üblich ist. Dem Arzt fiel weiter nichts auf, iber seine Jungen sahen einen Hahn eifrig mit einer Fit^nne beschäftigt. »Was tut denn der Hahn?« fragte der Kleinere, unrf über, legen belehrte ihn der Große: »Na klar, der stempelt doch die Eier!« Entgeltlich« Mitteilungen * Cafe Orient. Tätlich StimniunKsmii-siU von 30—24 Uhr. 'tIL'' IM Veronlnangs-and Amtsblatt des Chefs der Zivil-Verwal-tung in der Untersteiermark von Nr. 1 bis 10 erhältlich Marburger Druckerei * Hornhaut und Hühneraugen entfernt schmerzlos »Bata« Marburg. 1871 Kleiner Anzeiger iu(uutfeitg€siukt BRIEFMARKEN Vüii Jugoslawien, gestempelt lind ungestenipeit, alle Gedenk- lind Wohhahrtsaiisga-Ihmi, ."luch neiiu Ausgaben, suche ich zu kanten und erbitte Angebote nur mit Preis lind .Menge. 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Ihr erstes Erlebnis Ein Ufa-Film mit Charlott Üaudert, Elisabctli Lennartz, Marjati Lex, Walter Ladengast, Volker v. Collande, Tonlo Riedl l'^r Jggendiichc nielit zugelasHen! Neue deutsche Wochenschau • Ufa«Kulturfjlni ACHTUNG! ÄNDERUNG DER VORFÜHRUNGSZEITEN Ab heute täglich um 16, 18.30 und 21 Uhr — An Sonn- und Feiertagen 13.45, Iti, 18.30 und 21 Uhr. Kattenvorverkauf von 10—12 Uhr und eine Stunde vor Beginn der eisten Vorstellung. — l-ernnif 25-29. Das Herz der Königin Ein Karl Froellcli-Film der Ufa mit Maria Koppenhöfer, Lotte Koch, Axel von Ambesser, Friedrich Benler, Will Quadflieg Walter Süftenguth, Herb. Hiibner, Erich Ponto Spielleitung: Carl Froelich Für Jugendliche nicht zugelassen! Neue Deutsche Wochenschau Marburgeir Fisehereivereln Die vom obigen Vereine ausgestellten Im-schcreibercchtigungen werden bis au! Weiteres aufWr Kraft gesetzt und sind zweck« Verlängerung bei dem vom Chef der Zivilver-waltung ernannten treuhänderischen Verwalter des Vereines Rechtsanwalt Dr. Kdmund Kupnik, Oerichtshofgasse 14 bis spätestens 17. 1. M. abzugehen, widrigenfalls sie ihre (liltigkeit verlieren. Der treuhänderische Verwalter; 2498 Dr. Kupnik. iliiiiplsclirifllcilcr Aiiloii (icrscliackj Slullvcrlrclemlej- llaiipl.schrifllciler L'do Kusiier - Druck der „Marbur^^cr Druckerci"