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STATUTEN

fur don

Marine-Casino-V erein

POLiV.

I la.

LAIBACH.

Buclulruckerei Ig. v. Kleinmayr &  Fed. Bamberg.
Verlng des Marino-Casino-Voreins.

1877 .


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STATUTEN

fur don

Marine-Casino-V erein

POLA.

LAIBACH.

Buclidruckerei Ig. v. Kleinmayr &  Fed. Bamberg.

Verlag <les Marine-Casino-Vereins.

1877 .

46861

1. Zweck (les Vereins.

§ 1. Der Marine - Casino - Verein hat den
Zweck, seinen Mitgliedern und Theilnekmern die
Bedingungen ftir ein geselliges Zusammenleben zu
schaffen, zur Hebung des geistigen Verkehrs unter
denselben beizutragen und das maritim- undmilitar-
wissenschaftliclie Streben zu fordern.

§ 2. Hiezu dienen:

Das Vereinsgebaude sammt Garten, mit einer
Restauration, einem Caffee, einem Tanzsaale und
sonstigen zu geselligen Yergntigungen bestimmten
Localitiiten und EinricMungen; ein Lesesaal sammt
Bibliothek, enthaltend eine den Yereinszwecken
entsprechende Auswahl der vorzuglichsten wissen-
schaftlichen und sonstigen Publicationen ;

die Abhaltung von Vorlesungen marine- und
militarwissenschaftlichen, sowie auch sonstigen
allgemein anregenden Inhaltes;

die Veranstaltung von Geselligkeitsabenden,
Concerten, Tanzunterhaltungen etc.

1 *

4

II. Organisation <Ies Vereins.

§ 3. Der Verein besteht aus:

a)  Ehrenmitgliedern;

b)  Mitgliedern;

c)  Theilnehmern.

§ 4. Personen, welche sich urn S. M. Kriegs-
marine oder speciell um die Forderung der Ver-
einsinteressen in hervorragender Weise verdient
gemacht liaben, kOnnen tiber motivirten Antrag
der Vereinsleitung von der Generalversammlung
zu Ehrenmitgliedern ernannt werden.

§ 5. Mitglieder des Vereins sind nach An-
meldung ihres Beitrittes siimmtliche im aotiven
Dienstesverbande S. M. Kriegsmarine stehende k. k.
Offiziere, Geistliche, Beamte und Seecadeten.

Den k. k. Offizieren in Marine-Localanstellung,
sovvie den S. M. Kriegsmarine dauernd oder tempo¬
ral- zugetlieilten Offizieren der Armee, steht es frei,
dem Vereine als Mitglieder oder als Theilnehmer
beizutreten.

§ 6. Theilnehmer sind nach Anmeldung ihres
Beitritts:

a)  sammtlicho temporal- oder dauernd in Pola
stationirte active odor mit Beibehalt des Cha-
rakters pensionirte k. k. Offiziere der Armee ;
die mit Beibehalt des Charakters pensionirten
AngehOrigen des Stabes S. M. Kriegsmarine;
die Offiziere der Reserve, der beiden Land-
wehren uud jene ausser Dienst; ferner die
activ dienenden oder mit Beibehalt des Cha¬
rakters pensionirten k. k. Militar-Beamten,

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G-eistlichen, Militar-Kapellmeister und schlioss-
licli die in Pola domicilirenden activen oder
mit Beibehalt des Charakters pensionirten k. k.
Staatsbeamten;

b)  die Professoren der Marine-Akademie und
die Professoren, Lelirer und Lehrerinnen
der Marinesckulen in Pola;

c)  Personen uberhaupt, welche unter den ini
§ 8 angegebenen Modalitiiten als Theilneh-
mer in den Yerein aufgenommen werden.

§ 7. Die im § 5 und § 6 unter a  und b
erwahnten Personen sind nach erfolgter schrift-
licber Anmeldung ihres Beitritts beim Comite
Mitglieder, respective Tkeilnehmer des Yereins.

§ 8. Im § 6, a  und b,  nickt angefuhrte
Personen, welche in den Verein als Theilnehmer
aufgenommen zu werden wiinschen, sind dem
Comite durch zwei Mitglieder in Yorsclilag zu
bringen, worauf durch persiinliche Abstimmung
unter den Casino-Mitgliedern iiber die Aufnahmo
entschieden wird. Hiebei ist folgender Vorgang
zu beobachten:

Diejenigen Mitglieder, welche beabsiclitigen,
solcho Personen zur Aufnahme als Theilnehmer
in den Yerein zu beantragen, sind vor Allem ge-
halten, dieselben mit den Vereinsstatuten im All-
geineinen, mit den darin enthaltenen Aufnahms-
modalitiiten aber vollkommen bekannt zu machon.
Hierauf werden Name und Stellung des zur Auf¬
nahme Beantragten, sowie die Namen derjenigen
Mitglieder, welche ihn in Yorsclilag bringen, mit
der Aufforderung zur Abstimmung durch 14 Tage

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am schwarzen Brette angeschlagen, und die von
Pola abwesenden Mitglieder, soweit die Zeit es
zulasst, durch das Comite hievon in Kenntniss
gesetzt.

Die Yereinsmitglieder schreiten zur Abgabe
ihrer Stimmen, indem sie auf einem, von dem
Comite zu diesem Zwecke beizustellenden Blanket
(Stimmzettel) eigenhiindig ,Ja‘ Oder ,Nein‘ — olme
Unterfertigung — ansetzen, je nachdem sie fur
odor gegen die Aufnahme stimmen, don Stimm¬
zettel kierauf in die liiezu bestimmte Urne oder
Cassette werfen und durch Namensfertigung auf
einem bereit liegenden Bogen die Abgabe ihrer
Stimme constatiren.

Die Abgabe der Stimmzettel hat, unter ent-
sprechender Controle des Comite, von den in Pola
anwesenden Mitgliedern personlich zu geschohen.
Abwesende Mitglieder senden ihre Stimmzettel
oline Namensfertigung, geschlossen, mit einer den
Absender constatirenden und von ihm unterfer-
tigten Einbegleitung dem Comite zu, welches die
geschlossenen Yoten in die Wahlurne legt.

Yon Pola Abwesende konnen ihr Stimmrecht
auch fallvveise durch eine schriftlicho Vollmacht,
welche dem Comite einzuhdndigen ist, an ein an-
wesendes Mitglied abtreten, welches das ihm tiber-
tragene Stimmrecht in gleicher Woise ausiibt wie
das eigene, wobei jedoch kein Mitglied liber mehr
als fiinf Stimmen verfiigen darf.

Nach Ablauf der oben anberaumten Zeit
nimmt das Comite das Scrutinium vor und gibt
das Resultat desselben, ob niimlich die Aufnahme

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stattgefunden hat oder ob dieselbe abgelehnt wurde,
den Mitgliedern bekannt. Gleichzeitig benach-
richtigt es im Falle der Aufnahme denjenigen,
der dieselbe gewunscht hat, im Falle der Ablehnung
jene Mitglieder, welche den Yorscblag zur Auf-
nahme einbrachten.

Die Aufnahme findet statt, wenn zwei Drittel
von mindestens 45 abgegebenen Stimmen bejahond
lauten. Werden weniger als die genannte Anzahl
Stimmen abgegeben, so kann das Comite don
Termin zur Vornahme des Scrutiniums verlangern,
was jedoch bekannt zu geben ist.

Ueber die aus dem Scrutinium hervorgehende
Stimmenzahl wird das Comite keinerlei sonstige
Mittheilungen machen.

Sowolil das Comite als auch die Mitglieder
des Vereins sind nach erfolgtem Scrutinium ge-
lialten, liber die G-riinde einer nicht erfolgten
Aufnahme der in Vorschlag gebrachten Personen
in keinerlei Erortcrung einzugehen.

§ 9. Gaste des Vereins, insoferne sie nicht
nach §§ 5 und 6 zum Beitritte als Mitglieder oder
Theilnehmer berechtigt, sind:

a)  die See-Aspiranten und die Eleven der tech-
nischen und administrativen Beamtenkorper,
vom Tage ihrer Ernennung hiezu, sowie die
Zoglinge der Marine-Akademie;

b)  sammtliche k. k. Offiziere der Landarmee,
dann Militar- und Staatsbeamte, welche ent-
weder auf der Durchreise begriff'en oder
temporar in Pola anwesend sind, auf die
Dauor von vier Wochen;

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c)  siimintliche Offiziero und die rait oiner
Staatswiirde bekleideten Personen fremder
Staaten — worm sie nicht in Pola ansiissig
sind — fur die ganze Dauer ikres Aufent-
lialtes daselbst;

d)  sammtliche k. k. Offiziero der Armee, sowic
Militar- und Staatsbeamte, welche in den
urn Pola liegenden Ports und Objectcn dis-
loeirt sind;

e)  die Pamilien der Mitglieder und Theilnehmer,
und zwar: die Gattin und die unvennaklten
Tochter, sovvie die unmundigen Solme —
diese letzteren falls sie nocli keine selbst-
stiindige Stellung besitzen, — ftir die ganze
Dauer ihres Aufentlialtes in Pola;

f)  Witvven gewesener Mitglieder saimnt ihren
unvermiihlten Tochtern und unmundigen
Sohnen, wenn diese Mitglieder zur Zeit
ihres Ablebens dem Vereine als solclie an-
gehort haben;

g)  in Pola temporal' anwesende mannliche Ver-
wandte, Preunde und Bekannte von Mit-
gliedern und Tlieilnehmern auf die Dauer
von vier Woeken; in Pola temporftr anwe¬
sende weibliche Verwandte und Bekannte
von Mitgliedern oder Theilnekmern wiihrend
der ganzen Zeit ihres Aufentkaltes daselbst.

§ 10. Ueber die temporkre oder dauernde
Einfukrung von Personen als Gaste des Vereins,
welche sick unter andern als den im § 9 ange-

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fuhrten Verhaltnissen in Pola befindon, oder fiber
ein eventuelles, motivates Ansuchen um Verlan-
gerung der genannten Prist von vier Wochen bat
das Comite fallweise zu entscheiden.

§11.  Jeder Gast ist von dem einfuhrenden
Mitgliede oder Tbeilnehmer einem Mitgliede dcs
Comite vorzustellen, Damen bei einem solchen
anzumelden.

Dem Comite stebt es zu, eventuell fiber die
Unzulassigkeit einer eingeffibrten Person im Plenum
zu beschliessen, wovon das betreffende Mitglied
oder der Tbeilnehmer ohne Bekanntgabe der
Grttnde zu verstandigen ist.

§ 12. Wenn in den auf die Punkte b  und
g,  § 9, Bezug babenden Fallen der Aufenthalt
eines Gastes in Pola die Dauer von vier Woclien
tibersclireitet, so steht es demselben frei, dem
Vereine unter den im § 6, beziehungsweise § 8,
entbaltenen Modalitfiten als Tbeilnehmer beizu-
treten.

Wird in letzterem Falle der Vorschlag zur
Aufnahme in den Verein vor Ablaut der im § 9
festgesetzten Frist von vier Wocben dem Comite
uberreicht, so verbleibt der die Aufnahme Anstre-
bende insolange Gast des Vereines, bis durcli die
Abstimmung fiber seine Aufnahme als Tbeilnehmer
cntschieden wurde.

§ 13. Dem Mannschaftsstande angeliorigen
Verwandten von Mitgliedern oder Theilnehmern
kann der Zutritt in das Casino in Begleitung des
Einfuhrenden nur fiber ausnalmisweise ertheilte
Bewilligung des Comite gestattet werden.

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§ 14. Bei besonderen Anlassen steht es dem
Comite zu, Personen, welche weder Theilnehmer
nocb Caste sind, zum Besuebe des Casino ein-
zuladen.

§ 15. Dio Mitglieder und Theilnehmer,
welche nach § 9, c und g , einen Cast ein-
fiiliren, haben den Namen und Charakter, sowie
den Eintrittstag des Castes in das zu diesem
Zwecke im Bibliothekzimmer aufliegendo Fremden-
buch einzutragen und die eigene Namensfertigung
beizufugen.

Auch haben die einftthrenden Mitglieder oder
Theilnehmer den betreffenden Gast mit den Sta-
tuten und mit der Hausordnung bekannt zu machen,
welchen sich jeder Besucher des Casino stets zu
fiigen hat.

§ 16. Der Austritt aus dem Vereine steht
jedem Mitgliede und Theilnehmer nach erfolgter
schriftlieher Anzeige an das Comite frei; Mit-
gliedern jedoch ist der Wiedereintritt, im Falle
der Austritt wiihrend der aetiven Dienstleistung
zum zweiten Male geschah, nicht mehr gestattet.

Die Sistirung der Mitglieder - Beitriige bei
den Bechnungsbehorden geschieht, entsprechend
der Austrittsanzeige, durcli das Comite.

Personen, welche nach § 8 in den Verein
aufgenommen wurden, mtissen sich im Falle ihres
Wiedereintrittes einer erneuerten Ballotage un-
terziehen.

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111. Einkiinfte uml Vermogen des
Vereins.

§ 17. Die Einkiinfte des Vereins sind:

a)  die laufenden MonatsbeitiAge der Mitglieder
und Theilnelimer;

b)  die ETachtragszahlungen dor spater eintre-
tenden Mitglieder;

c)  die Eintrittstaxen der Tlieilnehmer aus dem
Civile;

d)  die Einnahmen des Calfee, eventuell der
Restauration, sovvie die Spielgelder;

e)  die durch eine etwaige Verpachtung von
Localitiiten einfliessenden Pachtzinse;

f)  die dem Vereine zufliessenden Schenkungon,
Widmungen und sonstige Spenden ;

g)  eventuelle anderweitige Zufltisse mit was
immer far einem Rechtstitel.

§ 18. Die laufenden BeitriLge der Mitglieder
und Tlieilnehmer werden wie folgt festgestellt:

a)  Ehrenmitglieder und Gaste leisten keinerlei
Beit rilge;

b)  die Mitglieder leisten einen Monatsbeitrag
von 2 fi. O. W.;

c)  die Tlieilnehmer einen Monatsbeitrag von
1 fi. 50 kr. 0. W.;

d)  die Tlieilnehmer aus dem Civile uberdies
eine Eintrittstaxe von 10 fl. 0. W.

§ 19. Jene AngehOrigen des Stabes S. M.
Kriegsmarine, welche mit dem Tage ihrer Berech-
tigung zum Eiutritte als..Mitglieder dem Vereine

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nicht beitraten, zahlen fiir die von jenem 'L’age
bis zu ihrera orfolgten Eintritte verflossene Zeit
die vollen Boitrilge nach, und zwar: vom 1. Mai
1870 bis inclusive Juli 1873 1 fl. 50 kr., von
da angefangen 2 fi. fiir jeden Monat. Dasselbo
gilt im Falle des Wiedereintrittes vom Tage des
Austrittes.

Diese STachzahlungen erfolgen in Monats-
raten nach Wunsch des Eintretenden; die Bate
darf jedoch nicht weniger als einen Gulden be-
tragen.

§ 20. Sovvohl die Beitrage der Mitglieder
als auch die Nachzahlungsraten beginnen mit dem
Ersten des der Beitrittserklarung folgenden Monates
und sind gelegentlich der jevveiligen Gebiihren-
fassung gleich den Musikriicklilssen der Olfiziere
zu entrichten. Das Einleiten und Einstellen der
Beitrage wird bei den betreffenden Recknungs-
behorden durch das Comite veranlasst.

Theilnelimer konnen ihre Beitrage auch fur
mehrere Monate auf einmal, jedoch immer nur im
Yoraus, erlegen.

Specielle Falle ausgenommen, sind diejenigen
Theilnelimer, wclche mit ihren Beitrilgen durch
drei Monate im Eiickstande bleiben, als ausgetreten
zu hetrachten.

§ 21. Die Mitglieder des Vereins sind fiir
die Dauer ihrer Beurlaubung mit Wartegebuhr
oder Carenz aller Gebiihren, sowie Pensionirung
— wenn sie nicht in Pola domiciliren, — von
der Beitragsleistung enthoben.

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Etwaige noch schuldige Nachtrags-Zahlungen
werden ?rst nach erfolgtem Wiedereinrticken zur
activen Dienstleistung abgezogen.

§ 22. Das Yereinsvermogen  besteht aus
dem Baarbestande der Cassa, aus dem Vereins-
gebiiude - Complex, der gesammten Einrichtung,
Utensilien, Bibliotbek, Zeitschriften, Instrumenten
etc., mogen dieselben aus Yereinsmitteln beschafft
worden sein Oder von Scbenkungen herstammen.

§ 23. An dem Yereinsvermogen steht keinem
Mitgliede ein specielles Antheilsrecht zu; das
Marine-Casino sammt allem ZugehOr ist fur die
ganze Dauer seines Bestandes allgemeines Eigen-
thum der jeweiligen Mitglieder desselben.

§ 24. Im Palle der Anrepartirung des Ver-
oinsvermogens unter die Mitglieder (siehe § 67)
sind die von einzelnen Mitgliedern etwa nocli zu
leistenden Naclitragszahlungen von ihrem Antheil
in Abscklag zu bringen.

IV. Comite, (lessen Rechte und Fflichten.

§ 25. Die Leitung des Yereines ist einem
Comite, bestehend aus einem Priisidenten, einem
Viceprasidenten und neun Mitgliedern tibertragen,
welches im Laufe des Monats Janner von sammt-
lichen Mitgliedern aus den in Pola anwesenden
mit absoluter Stimmenmehrheit auf die Dauer eines
Jahres gewiihlt wird.

Nach Ablauf dieser Zeit sind Priisidenten
und Comite-Mitglieder wieder wiihlbar.

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Die Wahl zu einem solchen Ehrenamte soli
yon dem Gewahlten — dringende Umstande aus-
genommen — das erste Mai nicht abgelehnt werden.

§ 26. Gleichzeitig mit dem Comite werden
fur die Mitglieder desselben neun Ersatzmiinner
gewahlt; es hat demnach jeder Wahlzettel ausser
den Namen des Prasidenten und Yiceprasidenten
18 Mitgliedernamen zu enthalten, aus welchen
beim Scrutinium nach der Stimmenzahl die Comite-
Mitglieder und Ersatzmiinner hervorgehen.

Sollten letztere im Laufe des Jahres nicht
geniigen, so steht es dem Comite frei, fur den
Ersatz zu sorgen.

Fiir den Prasidenten und Viceprasidenten
jedoch hat im Bedarfsfalle durch die in Pola an-
wesenden Mitglieder eine Neuwahl vorgenommen
zu werden, welche von Seite des Comite reclit-
zeitig einzuleiten ist.

Nach dem 15. Oktober findet, mit Biicksicht
auf die nahe bevorstehenden ordentlichen Wahlen,
auch in diesen Fallen koine Neuwahl statt.

§ 27. Das Comite vertheilt unter seine Mitglie¬
der nach eigeuem Ermessen nachfolgende Eessorts:

1. Secretariat und Cassa,

2. Buchfuhrung,

3. Hausinstandhaltung und Dienerschaft,

4. Caifee,

5. Eestauration,

6. Bibliothek und Lesezimmer,

7. Garten,

8. Unterhaltungen,

9. die im Freien beflndlichen Spiele.

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Die Ersatzmanner erlialton als solclie eben-
falls ein Eessort zugewiesen, damit im Verhin-
derungsfallo eiues Comite-Mitgliedes dessen Amt
allsogleich von dem betreffenden Ersatzmanne
tlbernommen werden konne.

§ 28. Der Prasident leitet im Yereine mit
den ubrigen Comite - Mitgliedern die Yereins-
gescbilfte; er ist im Namen des Comite der Ver-
treter des Vereins, fiihrt ill den Comite-Sitzungen
nnd Vereinsversainmlungen den Vorsitz und tiber-
wacht die Aufrechthaltung der statutenmassigen
Ordnung.

§ 29. Der President wird im Verliinde-
rungsfalle durch den Vicepriisidenten vertreten,
welcber bei den Comite-Yerhandlungen Sitz und
Stimme bat.

Sollte aucb der Viceprasident fur kurze Zeit
verhindert sein, so ubernimmt ein vom Comite
aus dessen Mitte gewabltes Mitglied Reckte und
Pftichten des Prasidenten.

§ 30. Die Thiitigkeit der einzelnen Eessort-
vorsteber ist in der G-escluiftsordnung des Comite
festgesetzt.

§ 31. Dem gesammten Comite obliegt ins-
besondere:

a)  die Aufnahme und geregelte Evidentfiibrung
der Mitglieder und Theilnehmer;

b)  die Ueberwachung der genauen Einbaltung
dor Vereinsstatuten und der Hausordnung,
sowie der ordnungsmassigen Durcbfiihrung
der von der Generalversammlung gefassten
reclitsgiltigen Besclilusse;

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c)  die Uebenvachung einer okonomischen, die In-
teressen des Vereins fordernden Gebahrung mit
den Yereinsgeldern, der Instandhaltung des
Haus- und Grundcomplexes, der Einriclitungs-
stiicke, der Bibliothek, sowie tlberhaupt des
sammtlichen inventarischenVereinseigenthums;

d)  Sicberstellung des gesaramten Vereiuseigon-
thums gegen Feuersgefalir bei einer Asse-
curanzgesellsckaft;

e)  Vornabme periodiseber Inventuren und all-
monatliche Scontrirung der Yereinseassa;

f)  Aufnahme von geringen Darlehen bis zur
Hohe von hiichstens 1000 fl. in dringenden
Fallen, deren Deckung jedoch moglichst im
Laufe des Vereinsjahres anzustreben ist;

g)  Auslosung der jiibrlich zur Amortisation ge-
langenden Antheilscheine;

h)  die Aufnahme und Entlassung des Hausper-
sonals, die Feststellung der Gebiihren des-
selben, deren Vermehrung oder Verminderung
— je nachdem es der geregelte Dienstgang
erfordert — Einleitung gerichtlicher Schritte
im Bedarfsfalle ;

i)  Abschliessung von Mieth- und Pachtvertrdgen
mit den Caffee- und Restaurationspachtorn,
Ueberwachung dor genauen Einhaltung dieser
Contraete und Aufstellung specieller Instruc-
tionen fur die Pachter mit Rticksicbt auf
die Hausordnung;

1c)  Pestsetzung der abzuhaltenden Tanzunterkal-
tungen, Concerte etc. und der hiebei zu bo-
obachtenden Modalitaten;

17 —

l)  die Normirung der Spielordnungen und Spiel-
gelder fiir ICarten, Billards, Kegelspiele etc.;
m)  die stricte Einhaltung der Ausgaben inner-
halb jener Grenzen, welclie durch den von
der Generalversammlung approbirten Jahres-
Voransclilag festgesetzt wurden. Eventuell
unvermeidliche Abwoichungen liievon sind vor
der niichsten Generalversammlung zu be-
grflnden.

§ 32. Dem Comite obliegt die Reprasentanz
des Vereins in den Localitaten des Casino. Hiezu
geliort der Empfang holier Giiste und liervorra-
gender Persdnlichkeiten durch den Prasidenten
odor dessen Stellvertretor oder aber durch Mit-
glieder des Comite; die Uebung der Gastfreund-
schaft im Namen des "Vereins; forner die Anord-
nung von Musikproductionen oder Festlichkeiten
zu Ehren von Personen, deren hohe Stellung oder
Bezielmngen zu dem Vereine eine solche Aus-
zeichnung fiir passend und wiinschenswerth er-
scheinen lassen, oder zur Eeier besonderer Ge-
denktage, wie des 18. August, 20. Juli und 9. Mai.

§ 33. Das Comite ist berechtigt, bei besonde-
ren Anliissen auch ausserhalb des Comite stehende
Mitglieder und Theilnehmer des Vereins als Fest-
ordner und dergleichen boranzuziehen, sowie Aus-
schusse zu bestellen; ebenso zu den Comite-
Sitzungen zur Abgabe fachmannischor Gutachten
oder bei wichtigeren Berathungen ausserhalb des
Vereins stehende Personen einzuladen. Solche
Personen liaben jedocli nur eine berathende
Stimme.

2

18

§ 34. Das Comite holt die behordliche Ge-
nehmigung der Vereinsstatuten ein mid veranlasst
die Durchfuhrung von statutenmiissig erfolgten
Abiinderungen derselben.

§ 35. Es ist ferner zur provisorischen Ab-
iinderung der Geschiifts- und Hausordnung gegen
Rechtfertigung vor der niichsten Generalversamm-
lung berechtigt; doch miissen solche Abiinderungen
im Comite mit Zweidrittcl- Majoritiit beschlossen
werden.

§ 36. Dei etwaigen Zweifeln in der Aus-
legung der Statuten oder der Hausordnung ent-
scheidet das Comite, wie demselben iiberhaupt in
alien jenen besonderen Fallen dio Entscheidung
zusteht, welche in den Statuten oder in der Haus-
ordnung nicht vorgesehen sein sollten. Gegen solche
Beschliisse steht jedem Mitgliede der Recurs an
den Verein, jedoch nur in einer Generalversamm-
lung zu.

V. Gescliaftsordnung des Comite.

§ 37. Am Tage nach VeriSffentlichung des
Wahlresultates tritt das neue Comite seine Amts-
thatigkeit an, indem es vor Allem die verschie-
denen Ressorts unter die Mitglieder des Comite,
respective unter die Ersatzmiinner vertheilt.

Sodann tibernimmt jeder Ressortvorstelier von
seinem Vorgiinger die ihm zufallenden Obliegen-
heiten nebst dein betretfenden richtig gestellten
Inventar.

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§ 38. Der President, dessen Functionen im
Allgemeinen bereits im.§ 28 enthalten sind, beruft
die Comite-Sitzungen und General-Yersammlungen
und leitet die Wahlen ein.

Er entscheidet selbstiindig in jenen Dring-
liehkeitsfallen, in welchen wegen Kiirze der Zeit
die Einberufung des Cornitd nicht tkunlich ware,
nnter nachtraglicher Einholung der Genclimigung
desselben. Sollte es hiebei nicht moglich sein,
den Bestimnrangen des § 42 Eechnung zu tragen,
so ist der Pr&sident ermachtigt, bis zu 100 fl.

•— unter dem genannten Yorbehalte — fliissig zu
machen.

§ 39. Die Obliegenheiten der einzelncn
Eessortvorsteher sind folgende:

1. Der Se ere tar und Cassier fiihrt:

a)  die Correspondenz des Comite und die liiezu
niithigen Bucher und Vormerkungen;

b)  das Protokoll iiber die Comite-Sitzungen.
Dieses Protokoll hat alle vom Comite ge-
fassten Beschliisse zu entlialten und ist
joweilig von den anwesenden Comite-Mitglie-
dern zu unterfertigen;

c)  das Depositenjournal fiber die in der eigenen
Cassa deponirten Werthpapiere, sowie fiber
die bei andern Cassen oder bei Bankinstituten
hinterlegten Gelder;

d)  das Archiv, in welchem siimmtliche statisti-
schen, auf die Geschichte des Marine-Casino
Bezug habenden Acton jaufbewahrt werden;

2 *

20

e)  die Cassa. Er behebt mit vom Priisidenten
gefertigten Vollmachtgn die bei der Kriegs-
Marine-Cassa angewiesenen Beitriige, nimmt
die anderwarts einfiiessenden Gelder in
Empfang, besorgt die Auszablungen auf
Grand yon Quittungen, vvelche vom betroffen-
den Eessortvorsteher bestiitigt und vom Prii¬
sidenten angewiesen warden, und verrechnet
alle Einnalimen und Ausgaben in der Strazza.
Am Schlusse des Monates ubertriigt er diese
Posten geordnet in das Cassabuch, welches er
sodann dem Comite vorlegt.

2. Der Buchhalter  fiihrt folgendo Bucher:

a)  das Namensverzeichniss der Mitglieder und
Theilnehmer;

b)  die Vormerkbticher iiber die Monatsbeitriige
derselben;

c)  das Vormerkbuch iiber die Nachzahlungen
der Mitglieder;

d)  das Hauptbuch.

Fiir don Fall, als die Bucbfuhrung nicht von
einem Mitgliede, sondern von einem besoldeten
Buchhalter besorgt werden sollte, haben 'dessen
Pflichten durch specielle Bestimmungen Seitens
des Comite festgestellt zu werden.

Er wiirde dann ein Hilfsorgan des Secretiirs
soin, ist jedoch zu keinerlei Cassiergeschiiften zu
verwenden.

3. Das mit der Haus-Instandhaltung
und Beaufsichtigung der Dienerschaft  betraute
Comite-Mitglied iiberwacht die Beinhaltung und

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Instandhaltung des Gebaudes, ordnet die Ausfiih-
rung von etvva notliwendigen, vom Comite be-
schlossenen Reparaturen und Neueinrichtungen an
and beaufsichtigt die Casino-Dienersckaft in Bezug
auf ihre Obliegenheiten and ikre Adjustirung.
Dasselbe fflhrt die Aufnahme und Entlassung von
Dienern nach den Besehliissen des Comite durch
und scbliesst mit ihnen die Contracte ab.

4. Caffe.  Wird dasselbe in eigener Regie
gefiihrt, so ist es Sache des mit der Oberauf-
sicht betrauten Comite-Mitgliedes, die Waaren-
anforderungen Seitens des Loiters des Caffee zu
controliren und deren Bestellung zu veranlassen;
die tagliche Losung von demselben zu iibernehmen;
das Abonnement der von dem Comite gewiililten
Zeitungen recbtzeitig zu veranlassen, sowie das
Yergeben derselben in zweite Hand einzuleiten;
ferner die in den Localitiiten des Caffee vom
Comite genebmigten Reparaturen an Mobeln und
Utensilien besorgen zu lassen und die gesammten
Einnahmen und Ausgaben zu verrechnen.

Es sorgt fiir die Einhaltung des vom Comite
genehmigten Preistarifes.

Als Betriebscapital ist ihm eine Summe von
1200 fl. zugewiesen. Alle drei Monate wird ab-
gerechnet und die als Ertriigniss sich ergebende
Summe an die Veroinscassa abgefiibrt.

Am Schlnsse des Jahres ist die Bilanz dem
Comite vorzulegen, welches dieselbe dann als
Rcchnungsbeleg dor Hauptbilanz beilegt.

Entsprechend den Besehliissen des Comite
besorgt dieses Mitglicd die Aufnahme oder Ent-

22

lassung des Dienstpersonales im Caffee und den
Contractsabschluss mit dem Loiter desselben.

Neuanschaffungen von im Inventar nicht ent-
haltenen Gegenstanden sind aus der Vereinscassa,
Nachschaffungen und Eeparaturen, sowie siirnmt-
liche Eegiekosten jedoch aus den eigenen Ein~
nahmen des 'Caffee zu bestreiten.

1st das Caffee in Paclit gegeben, so gclten
fur selbes die fur die Bestauration (5.) enthalte-
nen Bestimmungen.

5. Bestauration.  Das Aufsichtsmitglied
hiefiir beaufsichtigt die genaue Einhaltung des
mit dem Piichter gesclilossencn Contractes und
des vereinbarten Preistarifes, tiberzeugt sicli zeit-
weise von der guten Qualitiit der Speisen und
Getriinke, von der Eichtigkeit der Masse, dor
prompten Bedienung und nimmt Wunsche und
Beschwerden entgegen, urn selben — so weit sie
berecbtigt — entweder selbst abzuhelfen, oder
sie behufs Abbilfe im Comite vorzutragen.

Vierteljahrig ist eine Scontrirung des Ee-
staurations-Inventars vorzunehmen und das Ee-
sultat derselben dem Comite mitzutbeilen.

6. Bibliothek und Lesezimmer.  Das
Abonnement der im Lesezimmer aufliegenden Zeit-
schriften ist rechtzeitig, der Ankauf von Werken
nach den Bescbliissen des Coinitb zu besorgen;
ferner das Ausleihen der Bucher zu ubonvachen
und der Katalog in Stand zu kalten.

Die in der Bibliothek beuothigten Schreib-
requisiten sind in eigener Verrechnung zu fiihren

23

und daruber allmonatlich dem Comitd Rechnung
zu legen.

7. I m Garten  ist die Pflege und Instand-
haltung desselben zu beaufsichtigen, die Auf-
nahme oder Entlassung der Gartner, ferner der
Ankauf von Pflanzen, Sfimereien, Gartengerath-
scliaften etc. nach den Bescliliissen des Comite
zu besorgen.

8. Unterhaltungen.  Das Aussclmssmit-
glied liieftir leitet die vom Comite besclilossenen
IJnterhaltungen und sorgt fiir die recktzeitigo
Bekanntmacliung derselben. Ueber die jeweiligen
Auslagen, deren Maximalbetrag vom Comite fall-
weise im Yoraus bestimmt wird, ist demselben zur
Zeit Rechnung zu legen.

9. Boi den im Preien befindlicken
Spiel  en,  wie Kegelbahn, Boccebahn etc., ist
die Instandhaltun'g derselben zu tiberwachen, sovvie
Sorge zu tragen, dass bei Eincassirung der vom
Comite festgestellten Spielgelder die Interessen
des Yereins gewahrt werden.

Dem betreffenden Comite-Mitgliede obliegt
ferner die Aufnabme oder Entlassung dor notli-
wendigen Bedicnung. Am Elide einos jeden Monats
ist die Rechnung fiber Einnahmen und Ausgaben
dem Comite vorzulegen und ein etwaiger Cassa-
rest abzufuhren.

§ 40. Sollte ein Comite-Mitglied den Oblie-
genheiton seines Ressorts dienstliclier Yerhinde-
rung lialber oder aus irgend einer Ursache nicht.
entsprechend vorstehon konnen, so wird dasselbe
— falls es nicht aus eigener Initiative sein Amt

24

niederlegt — vom Comite hiezu aufgefordert.
Der Ersatzmann tritt dann an seine Stelle.

§ 41. Das Comite erledigt die ihm zukom-
menden Angelegenheiten in periodischen Sitzungen,
und konnen in diesen nur dann massgebende Be-
schlusse gefasst werden, wenn mindestens zwei
Drittel der Comite-Mitglieder anwesend sind. In der
Sitzungzu stellende Antrage sind von den Comite-Mit-
gliedern vorher in einem eigenen, im Comitezimmer
aufliegenden Buche einzutragen und zu fertigen.
In diesem Buche ist auch die Tagesordnung fur
die folgende Sitzung aufzunehmen. Ueber den
Vollzug der gefassten Besekliisse haben die be-
treffenden Bessortvorsteher in der nilchsten Sitzung
zu bericliten.

Beparaturen und Anschaffungen, welche eine
allsogleiche Ausfiihrung erheischen und nach § 38
vom Prasidenten bedingungsweise bewilligt werden
konnen, sind von den betreffenden Bessortvorstehern
in einem eigenen Bestellregister mit Ansetzung
dos beilaufigen Kostenvoranschlages einzutragen;
der Prasident ertheilt durch seine Namensferti-
gung die Bevvilligung zur beantragten Bestellung.

ZurBeschlussfassung ist die absolute Stimmen-
mehrheit erforderlich, bei gleicher Stimmenanzahl
entscheidet der Prasident. Eine Ausnahme bievon
bilden Beschliisse tlber Abiindorungon der Ce-
schafts- und Hausordnung (§ 35); welche nur mit
Zweidrittel-Majoritat gefasst werden kOnnen.

Besonders wichtige Beschltisse sollen, wenn
thunlich, nur bei Vollziihligkeit dcs Comite ge¬
fasst werden.

§ 42. Alle die Vereinscassa belastenden
Ausgaben miissen durch einen Comite-Besckluss
begriindet sein.

§ 43. Schuld- und andere Urkunden, durch
welche dem Yeroino materielle Yerpflichtungen
auferlegt werden, miissen nach erfolgter Genehmi-
gung durch die Generalversammlung von dem
Prasidenten, Vicepnisidenten und dem Secretar
gefertigt sein.

VI. Der Revisions-Ausschuss.

§ 44. Am Sclilusse eines jeden Jahres ist
ein aus drei Mitgliedern bestehender Revisions-
Ausschuss zu wfthlen (§ 56).

Diesem Revisions-Ausschusse obliegt die ge-
naue und detaillirte Prufung der Geschaftsgebah-
ruug des abgelaufenen Vereinsjahres, die Verglei-
chung der Ausgaben mit dem aufgestellt gewesenen
Voranschlage, die Einsichtnahme in sammtliche
Geschiiftsbiicher des Casino-Vereins, die Constati-
rung der Activen und Passiven desselben, die
Scontrirung der Cassa, sovvie die Prufung und
Begutachtung des von dem abtretenden Comite zu
erstattenden Rechenschaftsberichtes fur das ab-
gelaufene Yereinsjahr.

Das Comite ist verpflichtot, dem Revisions-
Ausschusse in dessen Agenden in jeder Richtung
an die Hand zu gehon, demselben alle gewiinschten
Aufschlusse zu geben, sowie alle auf die Ge-
schilftsgebahrung beziiglicken .Documente, somit

20

aueli alle eventuellen Mieth-, Pacht-, Dionstver-
triige und dergleichen auf Verlangen vorzulogen.

In der Generalversammlung erstattet der
Eevisions-Ausschuss durch don aus seiner Mitte
gewahlten Obmann den Mitgliedern Bericht tiber
die gepflogene Einsiclitnahme und Prufung der
Geschiiftsgebahrung des Comitc und beantragt die
Ertheilung des Absolutoriuras fiber die Gebahrung
des Vorjahres.

VII. Rechte und Pflichtcn
der Mitglieder, Theilnehmer und (laste.

§ 45. Sammtliche Mitglieder des Vereins
haben gleicbe Rechte und gleiche Pflichtcn.

§ 46. Theilnehmer und Giiste sind in Bezug
auf ihre Rechte und Pflichten den Mitgliedern
gleiehgestellt mit der Beschriinkung, dass sie:

a)  keinen Antheil an dem Vereinsvermiigen, und

b)  keinen Theil an der Leitung des Vereins,
mithin auch keinen Zutritt zu den General-
versammlungen haben.

§ 47. Jedes Mitglied hat in der General-
versamnilung Sitz und Stimme und kann entweder
personlich oder durch ein bevollmfichtigtes Ver-
einsmitglied daran theilnehmen; jedoch darf kein
Mitglied dadurcli mehr als ffinf Stimmen in sich
vereinigen. Die Vollmacht muss oine schriftliche
sein und ist dem Comite zu fibergeben.

§ 48. Der Besitz von Casino-Scheinen in-
volvirt kein Recht auf eine grfissere Stimmen-

27

anzahl Oder auf die ' Verwaltungsangelegenheiten
dos Casino tiberhaupt.

§ 49. Sammtliche Mitglieder und Theil-
nehmer sind berechtigt, mit ihren Familien an
dera vom Vereine gebotenen Comfort, an alien
Unterhaltungen, Concerten etc. Theil zu nehmen,
nnd zwar in dem in der Hausordnung festge-
setzten XJmfange.

§ 50. Piir specielle Unterhaltungen, mit
denen der Erlag einer Beisteuer verbunden ist,
durfen sammtliche Raumlichkeiten des Casino nie
in Anspruch genommen werden, und es sind das
Lesezimmor, sowie ein Theil der Restauration
und des Caffee, stets fur diejenigen Mitglieder und
Theiluelimer zu reserviren, welche sicli an der
Unterhaltung nicht directe betheiligen.

§ 51. Jede die Casino - Rilumlichkeiten bc-
suchendo Person ist verpflichtet, den im vorlio-
genden Statute, sowie in der Hausordnung, vor-
gezeichneten Bestimmungen in ihrem vollen Um-
fango nachzukommen.

Zu diesem Behufo erhiilt jedes Mitglied und
jedor Theilnehmer auf Wunscli ein Exemplar der
Vercinsstatuten, und hat die Hausordnung in jedem
hiezu entsprecheuden Locale des Casino aufzu-
licgen.

§ 52. Jede allgemeine Versanmilung zum
Zwecke einer geregelten Debatte uber politische
Angelegenheiten, sowie tiberliaupt Zusainmen-
kiinfte, welche gegen das Vereins- und Versamm-
lungsrecht verstossen, sind untejsagt.

28

§ 53. Mitglieder Oder Tlieilnelimer des Vereins,
welche sich den vorgezeichneten Statuten und der
Hausordnung nicht ftigen oder die Eegeln des
geselligen Anstandes auf eine grobliche Weise
verletzen, haben vom Comite verwarnt zu werden.

In dringlichen Fallen, oder vvenn selbst eine
sckriftliche Aufforderung oder Venvarnung in dieser
Eichtung unbeachtet bleiben sollte, ist das Comite
ermachtigt, bis zur naclitraglichen Genebmigung
der Generalversammlung die Ausscbliessung des
Betroffenden sogleich zu verfftgen.

Gegen diesen Ausspruch des Comite stebt
dem Betreffenden der Appell an die nacbste Ge¬
neralversammlung — bis zu welcber Zeit ibm
der Besuch des Casino verwebrt bleibt — zu;
gegen den Ausspruch der Letzteren ist jedocb
kein weiterer Eecurs zuliissig.

VIII. Bestimmungen
iiher die Oeneralversainnilung und die
Wahl des Comite.

§ 54. Eechtsgiltige, den ganzen Verein bin-
dendo Bescbliisse werden durch die Generalver¬
sammlung gefasst.

§ 55. Die Generalversammlung tritt ordent-
licherweise mit dem Beginn eines jeden Vereins-
jahres und zwar im Laufe des Monates Janner
zusammen.

Eine Generalversammlung kann ferner ein-
berufen werden, wenn das Comite es im allge-
meinen Interesse fur geboten oracbtet odor wenn

29

mindestens 100 in Pola amvesendc Mitglieder
dies ausdrlicklich vorlangen.

In letzterem Falle ist dies dem Comite im
scliriftlicken Wege nebst einer detaillirten Angabe
der Griinde sowie der etwa einzubringenden An-
triige bekannt zu macben, worauf das Comite die
Einberufung einleitet.

§ 56. Am 15. November eines jeden Jalires
erliisst das Comite eine Einladung an die in Pola
befindliclien Mitglieder zur Vornalime der Probe-
walil des Comite fur das folgende Jahr und der
definitiven Walil des Eevisions-Ausschusses fur das
abgelaufene, und nimmt das Scrutinium hieruber
am 1. Dezember vor.

Auf Grand der Probewalil fur das Comite
ergelit sodaun an alle Mitglieder die Einladung
zur Vornalime der definitiven Wahl, unter gleicli-
zeitiger Bekanntgabe der Zeit des Zusammentre-
tens der Generalversammlung sowie der fur selbe
festgesetzten Tagesordnung — soweit sie bis dahin
aufgestellt werden konnte, und zwar unter Mit-
tlieilung eines Einsendungstermins, damit Wahl-
listen und Vollmacliten recktzeitig einlaufen konnen.

Das Scrutinium der definitiven Neuwahl des
Comite liat am Tage vor der Generalversammlung
vorgenommen zu werden.

§ 57. Separat-Antriige der Mitglieder fur
die Generalversammlung fiber Gegenstande, welche
nicht in den Bereich der Tagesordnung gehoreu,
sind dem Comite mindestens vier Tage vor Zu-
sammentreten der Generalversammlung im schrift-
lichcn Wege mitzutheileu.

Solche Antrage miissen, ebenso wie jene,
welche das Comite nacbtragliek noch zu stellen
beschlossen liaben sollte, 48 Stiinden vor Zusam-
mentreten der Generalversammlung bekannt ge-
geben werden.

Dringlichkeitsantrage kOnnen nur dann einer
geschaftlicken Behandlnng unterzogen werden,
wenn sie von mindestens 30 Mitgliedern der
G-eneralversammlung untersttltzt werden.

§ 58. Die Generalversammlung ist beschluss-
fabig, sobald die Anwesenheit, respective Ver-
tretung von mindestens der Hillfte der in Pola
befindlichen Mitglieder constatirt ist. In jedemPalle
bat diese Anzalil mindestens ein Fiinftel siimmt-
licber Mitglieder des Vereins zu betragen.

Vor Eroffnung der Generalversammlung ist
eine Namensliste der anwesenden und der durch
Vollmacht vertrotenen Mitglieder zu verfassen.

§ 59. Die Tagesordnung der ordentlicben
Generalversammlung hat als obligate Punkte zu
entbalten:

a)  den Jabresbericht und die Vorlage der Jahres-
bilanz Seitens des abtretenden Comite;

b)  den Bericht des Kevisions-Aussckusses;

c)  die Vorlage des Voranscblages fur das kom-
mende Jahr;

d)  Mittbeilung fiber das Ergebniss der Comite-
Wahl; eventuell:

e)  Antrdge des Comitd, und

f)  Antrage der Mitglieder.

31

Die Verhandlungen der Generalversammlung
habon sich auf die Tagesordnung und die etwaigen
Antriige nach § 57 zu beschranken.

§ GO. Die Generalversammlung liat folgende
Befugnisse :

a)  Ertheilung des Absolutoriums fiir die Ge-
schaftsgebahrung des abgelaufenen Jalires;

b)  Priifung des Yoranschlages fur das kommende
Jalir and Annahme, respective Abanderung
desselben ;

c)  Beschlussfassung fiber die Antriige des Comite
und der Mitglieder.

Die Generalversammlung ist im Allgemeinen
befugt, fiber alle die Interessen des Yereins be-
ruhrenden Angelegenheiten, wie: den Ausbau des
Vereinsgebfiudes und der Nebenlocalitaten, die
Aufnahme von Anlehen, die Aenderung der Haus-
ordnung und der Statuten, die Ernennung von
Ehrenmitgliedern, die Ausschliessung von Mitglie-
dern oder Theilnehmern, die Aufiosung des Vereins
— und in diesem Pallo fiber die Bestimmungen
betreffs Yertbeilung des Yereinsvennfigens — zu
verbandeln und zu beschliessen.

§ 61. Die Generalversammlung bescbliesst
mit Stimmonmehrheit, was im Zustimmungsfalle
durch Erboben der Mitglieder von ibren Sitzen
constatirt wird.

In zweifelhaften Fallen oder auf Antrag eines
Mitgliedes kann eine namentlicke Abstimmung
vorgenommen werden.

Dies bat jedenfalls zu gescbeben, wenn es
sicli um Beschlfisse nacb §§ 65 ..und 66 handelt.

§ 62. Die Eechenschaftsberi elite sind jedem
Mitgliede zuzustellen, an die von Pola abwesenden
unter Beischluss des Eesultates der Generalver-
sammlung zu versenden.

§ 63. Eine ausserordentliclie General ver-
sammlung (§ 55, zweiter Absatz) hat vom Comite
binnen 14 Tagen, in Dringlichkeitsfallen auch
thunlichst rascher, einberufen zu werden. Sollte
es mit Eiicksicht auf letzteren Dmstand unmOglicli
sein, die auswiirtigen Mitglieder zu verstiindigen,
so ist denselben nachtraglich Ursache und Ee-
sultat der Yersammlung mitzutheilen.

Zur Beschlussfahigkeit einer ausserordent-
lichen Generalvorsammlung gelten dieselben Be-
stimmmigen wie fur eine ordentliche (§ 58).

§ 64. Fiir den Pall, als eine Generalver-
sammluiig aus Mangel an personlich anwesenden
oder durch Vollnaachten vertretenen Mitgliedern
beschlussunfahig ware, hat das Comitd den Zeit-
punkt fur ein erneuertes Zusammentreten der-
selben festzusetzen und bekannt zu maclien. Dieser
Zeitpunkt soli nach Umstanden mOglichst nahe
gelegt werden, und liat das Comite nach Kraften
bestrebt zu sein, eine Beschlussfahigkeit zu Stande
zu bringen.

Sollte dieselbe ausserordentlicher Verhiiltnisse
halber dennoch nicht erzielt werden konnen, so
hat das Comite auf Basis der Statuten sein Amt
bis zum Eintreten eines der Einberufung einer
Generalversammlung gunstigeren Zeitpunktes fort-
zufuhren.

— 33

§ 65. Beschliisse fiber die Aufnahme von
Anlehen , sowie fiber "AenderungJ'der Statuten,
mttssen, um ffir den ganzen Verein rechtskraftige
Wirkung zu haben, von wenigstens drei Viertel
sammtlieber Mitglieder gefasst werden, und ist
dalier in diesen Fallen die sckriftliche Zustiramung
der auswiirtigen Mitglieder vom Comite einzuholen,
respective deren Einlangen abzuwarten, ehe ein
solcher Besckluss als zu Becht bestehend betracbtet
werden kann.

Die Nichtabgabe einer Stimme wird als Zu-
stimmung angesehon, was auf der betreffenden
Aufforderung jodesinal ausdrttcklich beizufugen ist.

§ 66. Zu einem Beschlusse fiber die Auf¬
losung des Vereins ist die schriftliche Zustimmung
sammtlieber  Mitglieder des Yereins erforderlich.

IX. Auflosung des Vereins.

§ 67. Sollte aus was imrner ffir einem
Grunde die AuflSsung des Vereins (§ 66) durch
Stimmeneinhelligkeit beschlossen werden, so ist
das zuletzt tagende Comite verpflichtet, die Aus-
tragung sammtlicher Pendeuzen und die Liquidi-
rung sammtlieber Verwaltungs - Angelegenbeiten
durebzuftihren.

Die Generalversammlung entscheidet fiber die
Verwendung des nach Deckung aller aushaftenden
Schuldposten restirenden Vereinsvermogens.

Bei einer Anrepartirung des Vereinsvermo¬
gens unter die Mitglieder haben sammtliehe, zur
Zeit der Auflosung dem Vereine angebiirenden

3

34

Mitglieder ein gleichmiissiges Antheilsrecht an
dasselbe.

Die dem Vereine gewidmeten Spenden sind
in diesom Falle als Schuldposten zu behandeln
and werden mit der Widmnng fur ein spiiteres
Marine - Casino der obersten Marine - BehOrde in
weitere Verwahrung and Yerwaltung ilbergeben.

Hausordnung

fur das Marine-Casino.

§ 1. Dem Comite obliegt die Ueberwaclmng
der Hausordnung.

§ 2. Das Cafi'ee wird Morgens im Sommer
um 5 Uhr, im Winter um 6 Uhr, die iibrigen
Localitaten um 9 Uhr frtih gebffnet, und sind Letz-
tere — mit Ausnahme besonderer Falle, wie Billie
und dergleichen — um 12 Ulir Nachts, das Caffoe
um 1 Uhr Morgens zu schliessen.

§ 3. Die Modalitiiten der Einftthrung von
Glisten sind durch die Vereinsstatuten geregolt.

§ 4. Kinder, vvelehe schon ohne fremde Bei-
liilfe gehen kOnnen, haben unter specieller Auf-
siclit ihrer Angehorigen (mit Ausschluss aller
Dienstboten) Zutritt in die Bestauration, das Caffee
und die Gartenanlagen, mit Ausnahme der Kegel-
und Bocee-Bahn.

Bei Ballen und Tanzunterhaltungen ist Kin-
deni der Eintritt untersagt.

— 35

§ 5. Das Mitnehmen von Hunden in den
Casinorayon ist nicht gestattet.

§ 6. Siibel, Miintel, Kopfbedeckungen, Begen-
schirme etc. werden nur in der G-arderobe oder
an den hiezu hergerichteten Platzen abgelegt.

§ 7. Das Bauchen im Lesezimmer, im Con-
versationssaale und in der Bibliothek ist nicbt
zulilssig.

§ 8. In das Comitezimmer haben in der
Begel nur Comite-Mitglieder Zutritt.

§ 9. Wiinsche und Beschwerden konnen in
dem, in der Bibliothek aufliegenden Wiinsche- und
Besehwerdenbuche unter Namensfertigung und Bei-
fugung des Datums eingetragen werden und ge-
langen bei der nftchsten Comite-Sitzung zur Be-
rathung, respective Austragung.

Minder wichtige Beschwerden sind einem
Comite-Mitgliede oder nach Umstanden dem Cu-
stos des Vereius miindlich mitzutheilen. Dagegen
kann Memanden zugestanden werden, die etwaige
Abhilfe selbst zu voranlassen.

Anonyme Wiinsche oder Beschwerden bleiben
unberiicksichtigt und werden im Wiinschebuche
durch das Comite unleserlich gemacht.

§ 10. Im Falle ein Wunsch, ein Vorsclilag
oder eine Beschwerde der Matur der Sache nach
im Wiinsche- und Beschiverdebuclie eine Erledi-
gung nicht finden kOnnte, ist jedes Mitglied be-
rechtigt, sein Anliegen direete beim Comite vor-
zubringen, welch’ Letzteres verpflichtet ist, den
betreffendcn Gegenst-and in der nachsten Sitzung
zur Verhandlung zu bringen. ..Auch kann jedes

36

Mitglied verlangen, diesen seinen Antrag per-
sonlich zu begriinden und der betreffenden Comite-
Sitzung beizuwohnen.

§ 11. Zeitungen, Bucher, Kartenwerke, Al¬
bums etc. diirfen unter keiner Bedingung aus
den Localitaten, in denen sie aufliegen. enttragen
werden; aucb ist es nicht gestattet, mehr als ein
Blatt, Heft, Buck etc. gleichzeitig zu beniitzen.

Das Entlehnen von Btichern aus der Bi-
bliothek goschieht nach den speciellen Bestim-
mungen des Comite. Hiebei hat als Grundsatz
zu gelten, dass ein Werk nicht liinger als einen
Monat behalten werden darf und dass fur jeden
Verlust voller Ersatz zu leisten ist.

§ 12. Wiihrend wissenschaftlicher Oder ander-
weitiger Vortriige bleiben die Thiiren des botref-
fenden Locales gescklossen und wolle jede Stoning
vermieden werden.

Bei diesen Vortriigen sowie bei Tanzunter-
haltungen wird in den betreffenden Localitaten
nicht geraucht.

§ 13. In der Bibliothek hat stets ein ge-
naues Verzeichniss si'unmtlicher Mitglieder und
Theilnehmer sowie der fallweise eingefiihrten Ghste
zur Einsichtnahme der Mitglieder aufzuliegen.

§ 14. Zur eventuellen Beniitzung erliegen
beim Custos stets einige Exemplare der Haus-
ordnung' und der Statuten.

§ 15. Partes, Yermahlungsanzeigen etc. von
Casino-Mitgliedern oder Theilnehmern, welche dem

37

Comite zugestellt werden, bleiben durch 48 Stundon
am scbwarzon Brette angeschlageu.

§ 16. Yon der Dienerschaft kann nur die
dorselben im Casino zustehende Bedienung gefor-
dert werden.

§ 17. Der Marine - Casino verein erwartet,
dass keines seiner Mitglieder einen im Marine-
Casino Bediensteten friiher als drei Monate nach
dessen Entlassung in eigene Dienste nehmen werde.

§ 18. Der Verein ubernimmt keinerlei Haf-
tung an den Restauranton etc. fur allfallig aus-
standige Rechnungen.

§ 19. In den Conversations- und Spielzim-
mern diirfen Getriinke, keinoswegs aber Speisen,
im Bibliothok- und Lesezimmer keinerlei Erfri-
schungen verabreicht werden.

§ 20. Das Reserviren von Platzen erfolgt
nur Seitens des Comite, und zwar in den auf
§ 32 der Casino-Statuten Bezng habenden fallen.

§ 21. Die Beniitzung der Billards und der
im Ereien befindlichen Spiele ricbtet sich nacli
den bestehenden Spielregeln.

§ 22. Hazardspiele jeder Art sind in den
Casino-Localitiiteu untorsagt.

§ 23. Fur Beschadigungen jeder Art hat
der Schuldtragende den Ersatz zu leisten; in
besonderen Fallen entsclieidet das Comite.

§ 24. Die Toilette der Mitglieder ist nur
an die allgcmeinen Regeln des gesellschaftlichen
Anstandes gebunden; in aussergewoknlichen Fallen
wird das Comite die entsprechende Toilette be-
kannt geben.

38

§ 25. Zu Begriissungen und Vorstellungen
ist Niemand gehalten.

§ 26. Briefe und Packete, welche unter der
Adresse „abzugeben Marine-Casino" einlangen,
werden vom Custos tibernommen und im Casino
den Mitgliedern oder Theilnelimern zugestellt.

§ 27. Der Casino-Gesellschaft wird es stets
angenehm sein, wenn die Mitglieder zeitweise in-
teressante Gegenstiinde der Kunst, Industrie oder
Technik, die niclit allzu grossen Eaum einnebmen,
in einem vom Comite hiezu bestimmten Locale
zur Besichtigung ausstellon wollen.

§ 28. S&mmtliche im Casino stattfindende
Unterhaltungen, Vortriige etc. werden — wenn
tkunlicli — mindestens 24 Stunden vorher be-
kannt.gegeben werden.

§ 29. Bei jeder vom Vereine arrangirten
Unterhaltung ist ein Mitglied des Oomitd oder
ein aus Mitgliedern und Tkeilnohmern gebildeter
Ausschuss mit der Leitung derselben betraut,
welchem die Feststellung der Tanzordnung oder
sonstige, auf die Unterhaltung oder das Pest Bezug
habende Yerfugungen zustehen, und sind etwaige
Antriige, Beschwerden und dergleichen an diese
Arrangeure zu richten.

§ 30. Geschlossene Unterhaltungen sindnicht
statthaft.

§ 31. Bei jeder vom Vereine veranstalteten
Unterhaltung hat mindestens ein Comite-Mitglied
bis zum Schlusse derselben anwesend zu sein,
dem die Ueberwachung der Hausordnung obliegt

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und welches auch etwa nothige allgemeine Ver-
fiigungen zu treffen hat.

§ 32. Herren, welche bei festlichen Anlassen
allgemeine Ansprachen zu halten beabsichtigen,
wollen selbe vor Beginn der Pestlichkeit beim
Prilsidenten anmelden, welcher fiber die Zulassig-
keit und Eeihenfolge derselben entscheidet. Erwi-
derungen von ad personam ausgebrachten Toasten
sind auch ohne Anmeldung zulilssig.

§ 33. Bei Musikproductionen soli vom Pro¬
gramme nicht abgegangen werden, und diirfen
einzelne Piecen erst nach Durchfuhrung des ganzen
Programmes wiederliolt werden.

§ 34. In den Kaumlichkeiten des Casino
diirfen keinerlei Mobel oder Kisten, welche nicht
Eigenthum des Casino sind, aufbewahrt werden.

§ 35. Die Aufreclithaltung der Hausordnung
wird jedem Casinobesucher im allgemeinen In-
teresse zur Pflicht gemacht.