EINZELPREISi wchmtfi 11 Ipl Samslaf-Sotuitag 19 Bpf ülntlmtgtt öntuus A in 11 i e h • s Organ des Heimatbundes ?erUg und Schriftleitiisg: Marburg a, d. Drau, Badgasae Nr. 6, Pemruti 2S-67, brscheint wöchentllcb sechunaJ als Morgenxeitung (mit Ausnahme der !»onn> und 254)8, 2549. Ab 18J0 Uhr tat wa Sdiriftlcitung nur auf Femrut Nr. 28-61 Feiertage). Bezugspreis (im voraus zahlbar) monatlich KM 2.10 einschl. Postge* arraichbar. — Unvwiangta Zuschriften werden nicht rflckgesandt — Bej bühr; bei Lieferung im Streifband zuzügl. Porto; bei Abholen in der üeschäftsstella Aafragan tat das KOckpäto balzulegao. — Foataehaeickonto Wien Nr. 54.608. KM 2.--. Altreich durch Post monatlich KM 2.10 zuzOgl. 36 Kpl. ZustelleebOhr 9tr.l94 7n;ar6urg-2)rau, ?Rontag, 13.3un 1942 82.3a|>roons Ein n0U«r grosser Erfolg unserer Unterseeboote 18 Handelsschiffe mit 116000 brt vernichtet Zw*i Zarttörar an dar SUdkUtt« Englands v«rs«nkt — Rastloia Varfelgung d«r Sew]«U im Südabschnitt Bolschawlicm v«rier«n am Samstag 74 Hugzaug* — Sehware KSmpfa Ih dar El Alamain-Stallung Das Herz des Ostkamplers Führerhauptquarlier, 12. Juli ; Du Oberkommtnte dar Wehrmacht gibt bakanntt 1 Im Sttdabachnitt der Ostfront stofien schnelle Verbinde und bewegliche Abteilungen der Infanteriedivision dem wel-, chenden Feinde In rastloser Verfolgung nach, örtlicher Widerstand wurde fiber-l all gebrochen. In Rostow sowie hi meh* reren HAfen der Kaukasus-Kflste wurden krtegswichtgle Anlagen mit Bomben t>e-; legt Entlastungsangriffe des Feindes' nordwestlich Woronesch blieben auch gestern erfolglos. Im Zusammenwirken mit der Luftwaffe wurden dabei 63 feindliche Panzer vernichtet. Im Raum nördlich und nordwestlich Ore! wiederholte der Feind seine Angriffe mit stärkeren Infanterie- und Panzerl l'^mp rc, Winsion Churchill. Wen'schau hesetZ' Schanghai, 12. Juli Wie das Hauptcjuartier der japanischen Streitkräfte in Zentralchina am Sonntag um 1.'5 Uhr bekannt gab, wurde die in Südost-Tschekiang gelegene strategisch w'ichtigf Stadt Wentschau am Sonnabend um 22.30 Uhr von den japanischen Streitkräften vollständig besetzt. Die gigantischesten Kämpfe aller Zelten london must den Ernst der Lage an der Ostfront anerkennen — Die Wlnterlllutlonitten haben ausgeträumt — Neue lügen sollen helfen Berlin, 12. Juli Die englische Sonntagspresse steht im Zeichen des vernichtenden Schlages gegen die Sowjets westlich des Don, Den Militärkritikern bleibt nichts weiter übrig, als den Ernst der Lage für die Sowjets zu unterstreichen, wobei die Mehrzahl der Kommentatoren die Meinung ausdrückt, daß sich die Bolschewisten einer ebenso kritischen Lage gegenüberstehen wie in den schwärzesten Augenblicken des vergangenen Jahres. Im »Observer« heißt es resigniert, die Deutschen sehen es auch weiterhin als ihre wichtigste Aufgabe an, die feindlichen Streitkräfte zu vernichten. Die »Sunday Times« weist auf den be- deutenden Vorteil hin, den sich die Deutschen dadurch verschafft hätten, daß sie während des Winters die großen Städte und die Eisenbahnnetze hielten, die diese Zentren in nördlicher und südlicher Richtung verbinden. Wenn es den Sowjets im Winter gelungen wäre, so l^Iagt das Londoner Blatt, die deutschen Linien z»' durchstoßen, so hätte ihr Vormarsch' einen bedeutend größeren strategischen Wert gehabt. Das sind andere Töne, als sie vor wenigen Monaten aus London herüber klangen. Den Winterillusionisten an der Themse ist ein Licht aufgegangen. Unter diesen Umständen kann man schon verstehen, daß alle Vernebelungskün^te an- Ermallnng der Bolsdiewlslen Feind im Raum von Orel wesentlich geschwächt — Nur noch geringer Widerstand der eingekesselten Sowjets Berlin, 12. Juli Der erfolgreiche Abwchrkaimpf der deutscb-'n Truppen im Raum nördlich und nordwestlich von Orel hat zu einer we.sentliclien Schwächung der feindlichen Atiffriüsikraft geführt. Im Verlauf der Kämpfe am 10. Juli, bei denen die Verbände des Heeres von Kampfflugzeugen wirksam unterstützt wurden, hat-!>3n die Bolschewisten wiederum schwere Verluste an Menschen und Material, so-dafJ sie ihre erneuten vergeblichen Angriffe nur noch mit schwächeren Kräften durchführen konnten. Die, deutschen Truppen dagegen entrissen den Bolschewisten im OegenstoLi eine vorübergehend verlorengegangene Ortschaft und stellten die alte tlauptkampfstellung wieder her. Als am gestrigen Tag die Bolschewisten wiederum mit Infaiiticnie und Paii-zerkräften gegen die deutschen Stellungen vorzudringen versuchten, wurde die Absicht des Feindes von deutschen Auf-lärungsflugzeugen n^chtzeitig erkannt und sofort in rollenden Angriffen von Kampf- imd Sturzikampfflugzeugen be-kämipft. Pausenlos schlugen die deutschen Bomben mitteti in die feindlichen Ansamimlungen und brachten den Angriff des Feindes zum Stehen, wobei die Bolschewisten wiederum schwere Verluste an Menschen und iPanzern erlitten. Über 60 feindliche Panzer und zahlreiche Geschütze wurden außer Gefecht und mehrere Munitionslager sowie mit Munition und Treibstoff beladene Kiraftfahrzeuge durch Bombentnsffer zur Explosion gebracht. Im Raum Rschew führte der deutsche Angriff zu weiteren Erfolgen. Die eingekesselten Bolschewisten setzten dem konzentrierten deutschen Angriff am 10. Juli keinen wesentlichtn Wideirstand mehr entgegen. Die eingeschlossenen feindlichen Verbände sind bet^iits stark vermischt und nur noch vereinzelt zu planmäßiger Gegenwehr fähig. Zahlreiche Gefangene wurden eingebracht und verzweifelte Ausbruchsversuche eingeschlossener feindlicher ArtiHerieeinhei-tcn. Sowjets am Don vernidilend gesdilagen Fast 90 000 Gefangene — 1007 Panzer, 1688 Geschütze und 540 Flugzeuge vernichtet Führerhauptquartier, 11 .Juli Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche und verbündete Truppen, hervorragend unterstützt durch die Luftwaffe, im Verlauf der Angriffsoperationen westlich des Don vom 28. Juni bis 9. Juli den Feind vernichtend geschlagen. Nach der Einnahme von Woronesch am 7. Juli wurde südlich davon der Don in einer Breite von 3.50 Kilometer erreicht und mehrere Brückenköpfe über den Fluß gewonnen. Zwischen, dieser Front am Don und den früher bedrohten, jetzt .300 km rückwärts gelegenen Städten Charkow und Kursk befindet sich kein nennenswerter Feind mehr. Nach bisherigen Meldungen wurden im Verlauf dieser Kämpfe 88 689 Gefangene eingebracht 1007 Panzer und 1688 Geschütze sowie eine unübersehbare Menge anderer Waffen und Kriegsgeräte aller .^rt erbeutet oder vernichiet. 540 Flugzeuge wurden abgeschossen. Die Gefangenen- und Beutezahlen wachsen ständig. Die bei der Abwehr feindlicher Angriffe im Raum nördlich und nordwestlich Orel vernichteten 390 Panzer sind in diesen Zahlen nicht enthalten. Die rastlose Verfolgung des Feindes wird fortgesetzt. Die Luftwaffe belegte bei Tage Hafenanlagen an der Kaukasuskiiste und am Asowschen Meer mit Bomben und setzte ihre vernichtenden Angriffe auf zurückgehende feindliche Kolonnen, l"lußübergänge und Nachschubverbindungen fort. Nördlich und nordwestlich Orel griff der j-eind nach tien Verlusten der letzten Tage nui mit schwachen Kräften an. Die Angriffe wurden abgeschlagen. Die im Raum südwestlich Rschew eingeschlossenen feindlichen Kräfte wunlen weiter zusammengedrängt. Ihre Widerstandskraft ist im wesentlichen gebrochen, Ausbruchsversuche einzelner feindlicher Gruppen blieben erfolglos. An der Wolchow-i-ront scheiterten von Panzern unterstützte örtliche Angriffe der 7iim Teil im erbitterten Nah- kampf. Einzelne Einbrüche wurden im Gegenstoß bereinigt und hierbei 19 feindliche Panzer abgeschossen. Schwerste Artillerie de§ Heeres beschoß mit guter Wirkung kriegswichtige Anlagen in Leningrad. Im Finnischen Meerbusen vereitelten Verbände der finnischen Wehrmacht in zweitägigen schweren Kämpfen einen feindlichen Angriff auf die Insel Sonieri. An diesem Erfolg haben leichte deutsche Seestreitkräfte Anteil. Sie vertrieben Im Artiileriegefecht sowjetische Artillerieträger und Transporter, setzten Stoßtrupps an Land und machten eine'Anzahl von Gefangenen. Im hohen Norden bombardierte die Luftwaffe feindliche Infanterie- und Artilleriestellungen auf der Fischer-Halbinsel. Im Nordmeer wurden zwei feindliche Handelsschiffe mit zusammen 13 000 brt, ein Zerstörer und ein Bewacher durch Bom-benvolltreffer vernichtet. Außerdem versenkte die Luftwaffe in der Kolabucht ein feindliches Handelsschiff von 6000 brt. Die Sowjetluftwaffe verlor am gestrigen Tage 94 Flugzeuge, 7 eigene Flugzeuge werden vermißt. In Ägypten sind heftige Kämpfe im Raum von El-Alamein im Gange. Starke britische Angriffe gegen die Mitte und den Nordteil der deutsch-italienischen Fronten wurden abgewiesen. Im Südabschnitt wurde der Feind durch einen überraschenden 'Angriff deutscher und italienischer Truppen zurückgeworfen. Starke Luftstreitkräfte unterstützten die Operationen auf der ganzen Front, griffen Materiallager, Kraftfahrzeugansammlungen an und schössen in Luftkämpfen 33 britische Flugzeuge ab. Luftangriffe auf Flugplätze lier Insel Malta riefen erneute Zerstörungen hervor. Begleitende Jäger schössen 12 britische Flugzeuge ab. In der Zeit vom 27. Juni bis 0. Juli verlor die britische Luftwaffe 223 Flugzeuge; davon wurden 27 durch Einheiten der deutschen Kriegsmarine abgeschossen. Während der gleichen Zeit gingen im Kampfe gegen Großbritannien ,54 eigene I'lugzeuge verloren. gewandt werden, um nicht auch noch die Katastrophe des Großgeleitzuges im Nordmeer zugeben zu müssen. Deshalb auch die grotesken Mätzchen um den versenkten schweren USA-Kreuzer, die ihren Höhepunkt in der Erklärung des USA-Senders Schenectady fanden: »Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, bezieht sich die Mitteilung gies amerikanischen Kriegsministeriums, daß von den letzten Operationen der amerikanischen Flotte kein Kreuzer vermißt wird, nicht auf die deutsche Behauptung, einen amerikanischen Kreuzer in arktischen Gewässern versenkt zu haben und ist nicht als widersprechend aufzufassen. Faills ein amerikanischer Kreuzer In diesen Gewässern versenkt sein sollte, so würde eine Mitteilung darüber von dem Oberbefehl der amerikanischen Flotte in europäischen Gewässern erfolgen. Da dieser Obeitefehl mit der britischen Admiralität zusammenarbeitet, so würde eine Bekanntgabe ausschließlich mit einer Belkanntgabe der britischen Admiralität zusammenfallen«. Dummdreiste Lügen, Verdrehungen, zaghafte Eingeständnisse: Es wird den Kriegsverbrechern alles nichts nützen. Die sturen Ableugmings'methoo'en der Bolschewisten finden nun selbst in England keinen Glauben mehr. Tagelang sprach Moskau von »Kämpfen westlich Woronesch«, ns^chdem das OKW längf'l die Einnahme der Stadt gemeldet hatte. Am Sonnabend stellt nun der Londoner »Daily Telegraph« in seinem Leitartikel mit der ruhigen Nüchternheit des im Lügen gewitzigten Engländers fest, »sowje-tischerseits werde der Verlust von Woro-ncsch noch nicht eingestanden, aber man dürfe vernünftigerweise (?l) doch wohl annehmen, daß die Stadt gefallen sei«. Aus der deutschen Offensive, so fährt das Rlatt fort, habe sich langsam, aber sichcr ein Vormarsch in breiter Front entwickelt, bei dem nicht schwere, sondern auch vernichtende Schläge die sowjetischen Truppen getroffen hätten. Hunderte von Meilen seien die Sowjets an diesem Kampfabschnitt in nicht mehr als 14 Tagen in einer Frontbreite voi* ebenfalls einigen hundert Meilen zurückgeworfen worden. Das heiße mit anderen Worten, daß die Sowjets hier alleirt schon Gebietsverluste erlitten hätten, die sie sich unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr leisten könnten. Die spanische Zeitung »Pueble« stellt mit Genugtuung fest, daß die ganze Well von der Schlacht am Don in Spannung gehalten wird. In der Sowjetunion, so fährt das Blatt fort, entwickeln sich im Augenblick die gigantischsten Kämpfe aller Zeiten. Die Ereignisse in Afrika, die wegen ihrer Schnelligkeit und Wucht überall den größten Eindruck hervorrie-» fen, sind an die zweite Stelle gerückt. Was die ganze Welt heute interessiert, so heißt es weiter, ist cie Vernichtung des Kommunismus, des Feindes aller Völker. JuimifeH leUek Glückwünsche des Führers für Dr. Hacha. Der Führer hat dem Staatspräsidenten tles Protektorats Böhmen und Mahren, Dr. Hacha, zu seinem 70. Geburtstag am 12. Juli durch den Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers seine Glückwünschc und ein Handschreiben überbringen lassen. Minister Riccardi wieder in Rom, Außen-handelsminister Riccardi traf, aus München kommend, wieder in Rom ein. Am nahtihof wurde er vom deutschen Botschafter von Mackensen und höheren Beamten seines Ministeriums begrüßt. USA-Luftschlffhalle von Akron niedergebrannt. Wie aus Akron (USA-Staat Ohio) ge-ineldet wird, verwüstete' ein Großfeuer die rxsigc üoodyear-Luftschifflialle, üie nrößtt iluer Art in der Welt. Die AudehnuuR des Schadens und die Ursache de.s Brandes sind noch nicht festRCstellt worden. Die Halle war früher einmal die Unterkunft der USA-Luftschiffe «Akron« und »Macon«. Japan errichtet Zivllverwaltung auf Sumatra. Die japanische Militärverwaltunq von Sumatra, die seit Mitte März dieses Jahres besteht, wird nunmehr in eine Zivilverwaltung umgewandelt werden. Druck und Verlact MarburRcr VertsKS- und Druckerei« Oes. ni b. H. — Verlaßsleliunii: r.Kün BauniRartnerr Hauotschrillleiter: Anton üerscliack; alle Dluttex bei höherer Ucwnit oder Retricbssitiruni> (tibi keinen Anspruch aul mukcahlunii Idik Nummei ItJ4 i-Marburger Zeitung« 13. Juli 1942 Seite 3 ^om „Ittifdtkeit" am sdu$eUsUit Jä^etditlfleU Der Trudel-Spezialist erzählt — Die Maschine, die wie ein „Aal" fliegt — Besuch am Re'ssbrett Fernkampfflugzeuge, Aufklärer und Jäger tür die deutsche Luftwaffe der Walilkäuipfe jahrelaiiK als Reiseflu«-zeug Kedient liat. Nacli einem kürzeren Debüt bei den Bayerischen Fluezeugwerken (heute Messerschniitt) kam Tank nn November 1931 zu h'ocke-WuIf, wo er zunäclist die Entwurfs-abteilunB übernahm, im Februar 1933 jedoch die üesamtleitung der Werke erliielt. 150 Mann waren damals in dem Werk beschäftigt, das heute ein beachtliches Rüstungs-unternehmen mit vielen Fabriken geworden ist, dessen Erzeugnisse beim Gegner gefürchtet sind. Dio Entwicklung geht welter Kurt Tank, der heute im 44. Lebensjahr steht, ist ein Mann der Praxis, und daher erklären sich wohl auch seine außergewöhnlichen Erfolge im Flugzeugbau. Auf langen Flügen mit dem »Condor« iiat er wertvolle fliegerische Erfahrungen gesammelt. Er hat die Gefahren der Vereisung in allen Formen kennengelernt und gilt noch heute als Spezialist im Trudeln, jener gefährlichen Flugbewegung, die schon, manchem Flieger das Leben kostete und die bei Erprobungen Immer wieder den höchsten Einsatz fordert. Seinen fliegerischen Erfahrungen zufolge wurde Tank zum Flugkapitän ernannt und mit Begeisterung erzählt er davon, als er zu Kriegsbeginn als Staffelkapitän mit seinen Einfliegern der aus Focke-Wulf-Zerstörern bestehende Industrie-Schutzstaffel »Focke- Bei der Luftwaffe, Juli Vor kurzer Zeit wurde dem deutschen Volk in der Presse ein neues Jagdflußzeu(? der deutschen Luftwaffe vorgestellt, das sich im Feindeinsatz bereits bestens bewährte und besonders in den Luftschlachten über dem Kanal seine ganz hervorragende Kampfkraft eindeutig unter Beweis stellte. Es ist dies der Focke-Wiilf-Jäger, Typ Fw. 190, das schnellste Jagflugzeug der Welt. Im Focke-Wulf-Werk ist der Sitz des Mannes-, der für die Konstruktion dieses neuen Jagdflugzeuges verantwortlich ist. Es ist Dipl. Ing. Kurt Tank, Wehrwirtschaftsführer und techr.ischer Leiter dieser Werke, die sich in rastloser Arbeit für unsere Luftwaffe mit zu t'ner unserer bedeutendsten und fruchtbarsten Luftwaffenschmieden entwickelt haben. Diiektor Tank fliegt als Konstrukteur jede der von ihm entwickelten Typeti selbst; er gehört zu der jüngeren Generation unserer Flugzeugkorsiruicteure, unter denen er als Flieger und Ingenieur eine gewisse Sonderstellung einnimmt. Jahrelang hat er seine Baumuster auch eingeflogen, und wenn er das heule schon aus Zeitmangel nicht mehr tun kann, so fliegt er seine Neukonstruktionen doch wenigstens nach und gibt ihnen gewissermaßen den letzten Schliff, ehe sie reif sind für den Serienbau. Vom Obungsflugzeug bis zum Fernkampfflugzeug Es ist eine recht interessante Typenreihe, die Wehrwirtschaftsführer Tank im Laufe der Jahre besonders für die Luftwaffe herausgebracht hat. Mit dem Schuldoppeldecker »Stieglitz« und dem zweimotorigen Übungsflugzeug »Weihe«, die jeder Luftwaffenangehörige kennt, fängt es an. Ein weiteres übungsflugzeug, vornehmlich für die Jagd-fliegerausbildung, ist der einsitzige »Stösser« (Es 56) mit 240 PS Motor, ^ine außerordentlich wendige Maschine, von der Tank selbst sagt, daß er sie am liebsten fliegt, denn »sie flöge wie ein Aal!« Dann kommt das Flugzeug, von dem der Konstrukteur sagt, daß es ein besonders glücklicher Wurf gewesen sei — die Fw 200, der viermotorige »Con-tioii-, der bekanntlich die aufsehenerregenden l^efdiluge nach Nordamerika und zurück machte und anschließend durch einen Flug Berlin-Tokio die ganze Welt noch einmal in l:rstamicn versetzte. Der im Kriege entsprechend abgeänderte »Condor« Fw 200 C wurde dann das Fernkampfflugzeug der deutschen Luftwaffe, das sich bei Angriffen puf britische Gtleitzüge weit draußen über dem Alkintik 8( ausgezeichnet bewährte. hs entstanden auf Dipl. Ing. Tanks Reißbrett fernf der schnelle und kampfkräftige Zerstörer Fw 187 und der Nahaufklärer Fw 18!», ein Doppelrumpfflugzeug, das auch im Ostfeldzug eingesetzt ist. Die jüngste Schupfun^; ist schließlich das mit einem BMW bi)l-Hochleistungs-Doppelsternmotor ausgeiüstctt Jagdflugzeug Fw 190. Der Reserveoffizier aus dem Weltkrieg Wchrwirtschaftsführer Tank erzählt selbst, wie er zur Fliegerei gekonnnen ist. »Das ist sclion von Jugend auf mein Wunsch gewesen, einmal fliegen zu können. Als der Welt-kiieg kam, meldete ich mich 1914 freiwillig und kam 1918 als Leutnant d. R. mit dem EI. I zurück. Meinen Wunsch, mich fliegerisch zu betätigen, koimte ich erst 1921 in der Rhön verwirklichen. Als Student der Teclin. Hochschule in Berlin baute ich zunächst an dem schwanzlosen Segelflugzeug »Charlotte« mit und habe dann selbst mein »Teufelchen« entwickelt und geflogen. Genau wie die anderen, gab ich mich damals auf der Wasserkuppe mit kleinen Luftsprüngen zufrieden. Der junge Techniker widmete sich schlieli-licli ganz dem Flugzeug und verdiente seine ersten Lorbeeren beim Rohrbach-Metall-flug/.eugbau. Tank lieferte auch die Ent- _ würfe zu dein dreiniotorigen Landflugzeug i gen und warten auf den Augenblick, da eine Rolirbach-Roland. das dem Führer während ' Sowjetgranate in der Nähe des Steges ein- Wulf« in Industrie- und Küstenschutz eingesetzt war. Mit seinen Arbeitskanieraden ist er nicht nur im Dienst sondern auch in der Freizeit zusammen, wo er sich als Schwimmer, Leichtathlet und begeisterter Reiter gern im sportlichen Wettkampf mißt. Alle bisher von Tank entwickelten Typen sind mehr oder weniger auch in Serien gebaut worden und haben die in sie gesetzteji Erwartungen fliegerisch und leistungsmäßig voll erfüllt. Aber nicht nur die Flugzeuge sprechen für das Schaffen Tank's, den der Führer mit dem Kriegsverdienstkreuz L Klasse auszeichnete, sondern auch die Fertigungsmethoden in den Werken, mit denen ebenfalls neue Wege beschritten wurden. Er sagt: »Wir müssen immer daran denken, daß das, was wir bisher im Flugzeugbau geleistet haben, klein ist, im Gegensatz zu dem, was noch kommen wird! Wenn vor 5—6 Jahren noch der amerikanische Flugzeugbau an der Spitze lag, so ist dieser heute von uns weit überholt. Auch den Vorsprung im Motorenbau haben wir überboten, obwohl hier wegen der längeren Entwicklungszeiten die Verhältnisse noch schwieriger waren!« Zweifellos wird gerade DipL Ing. Tank zur Erfüllung noch größerer Aufgaben für unsere Lufwaffe berufen sein. Kriegsberichter Albert Klapprott. PK. Scherl-Bilderdienst Der Focke-Wulf-Jäger Fw 190 — das schnellste Jagdflugzeug der Well Das Jagdflugzeug Focke-Wulf Fw 190 hat sich bei seinen bisherigen Einsätzen an allen Fronten hervorragend bewährt. Das Flugzeug ist mit einem BMW-Doppelstern-motor höchster Leistung ausgerüstet. Der Jäger ist eine Konstruktion des Wehrwirt-schaftsführers Dipl.-Ing. Tank, dessen Arbeit unser heutiger Bericht schildert Im Geschosshagel Ober den Strom Auf dem Rundfunkwagen der ^/•Kriegsberichter hing ein Beiwagenrad versuch der Sowjets scheiterte Durchbruchs- Der Lastkraftwagen, hinter dem wir durch die menschenleeren Straßen der Va Millionenstadt herjagen, hat bis zum Rande Munition geladen für die Kompanien, die am jenseitigen Ufer um den Brückenkopf kämpfe:i. Munition wird gebracht. Sie allein ist wichtig. Sie wird den Fahrern von den Wagen gerissen, wenn sie die steile, von (jranatein-schlägen durchsiebte Uferböscliung liinauf-fahren. Heute ist der fünfte Tag. seit die Fähren mit Nachscliuh für die vorne kämpfenden Kompanien unter einem Artillcrie-fcuer von unbeschreiblicher Heftigkeit über den breiten Strom gesteuert werden. Eine kleine Gruppe von Pionieren in durchnäßten Uniformen hockt in den flachen Trichtern am diesseitigen Ende des kleinen Laufsteges, der, von den Sowjets in aller Hast gezinmiert, in unsere Hände gefallen ist. Sie haben ein Schlauchboot vor sich lie- i'K-Krleushericlifbr ScIioU (Scli) Flugboot BV 138 unmittelbar nach dem Start . Einos unserer bewährten Flugboote, die seit einiger Zeit mit großem Eirfolg eingesetzt sind und als Ferncrkunder bei der Aufspürung von Geleitzügen schon sehr wertvolle Dionste geleistet haben. Das dreimotorige Mehrzweckeflugzeug ist mit modernstnn Waffen ciusgrrüstot und zeichnet sich l)esondors durch seine große Reichweite aus schlägt und die unersätzliche Verbindung zum anderen Ufer unterbricht. Zweimal war das heute schon geschehen. Während der Regen des hochgejagten Wassers über ihnen hängt, sind sie schon im Schlauchboot unterwegs zu der zerstörten Stelle. Dort muß einer in voller Uniform m das Wasser springen, um itn reißenden, eiskalten Strom die verbindenden Bretter festzuhalten. Ein anderer nagelt mit fliegenden Hammerschlägen den Steg zusammen, inmitten eines Geschoßhagels von scliweren Kalibern. Dabei staut sich die lange Kolonne von Alunitionsträgern am diesseitigen Ufer; die Männer mit dem gefüllten 'Geschoßkörben auf dem Nacken warten ungeduldig, bis der Weg frei wird. Wir wollten hinüber an das feindliche Ufer. Der Leutnant, der den Fährbetrieb leitet, sieht unseren Funkwagen und sagt uns, daß es unmöglich sei, hinüberzukom-nieii. So verbringen wir noch eine Nacht in der brennenden Stadt. Heute versuchen wir den Übergang zum anderen Ufer nochmal. Der Leutnant hat in der Nacht einen großen Schleppkahn aufgetrieben, auf dem wir zusammen mit einigen Munitionswagen und Krafträdern Platz finden. Das Artilleriefeuer hat in den frühen Morgenstunden etwas nachgelassen, aber als wir wenige Meter vom Ufer entfernt im Schlepp eines Motorbootes langsam über den Strom schwimmen, beginnt das llöllenkonzert wieder. Aber wir haben Glück. Jetzt liegen wir in einem Erdloch, das in den weißen Sand des Flußufers eingegraben ist. Eine Lage Balken ist über uns. Nur ein kleines Stück Himmel sehen wir, das in sekundenschnellen Abständen dunkel wird von den Wasserniassen, die von den 21 cm-Ge-schossen 30 Meter hochgejagt werden. Wir hören Stahl auf Stahl klirren, Teile von getroffenen Kraftwagen und zersplitterten Holzstämmen knallen auf unsere Deckung. Manchmal sehen wir mit hellem i^lick hinaus, um zu erkunden, was unsere l-ähre macht. Sie selbst ist nicht getroffen, aber die Wagen, die auf ihr stehen, sind von Splittern durchsiebt. Ein Beiwagenkrad ist auf unseren Rundflinkwagen hinaufgeschleudert worden und hängt an seiner Seite herab. Endlicli ließ das Feuer nach und wir konnten hinaus und weiter vor. Gegen Abend erreichten wir die Linien unseres Regiments, das in diesen Tagen den Brückenkopf auf 12 km erweitert hatte. Der Alarm, iler um drei Uhr nachts kam, fand uns alle wach. Vor der 5. und t). Kom- PK-Aufnahine: KriCKsbcriclitcr Loliniu (\Vr.) Motorenwechsel auf einem Wüstenflugplalz Abnehmen des Motors durch Kranwagen panie waren Panzer aufgetaucht, die Sowjets machten einen Durchbruchsversuch. Er brach zusammen an der l-Vont deutscher Soldaten, die seit acht Tagen im Kampf standen. Der Kampf dauerte bis zum Morgen. Dann drangen unsere Kompanien im Gegenstoß wieder Schritt für Schritt vor, während die Sowjetartilleristen in atemloser Eile wieder Granate um Granate in die heißen Rohre ihrer Geschütze schoben, in verzweifeltem Kampf gegen das Unbegreifliche, das mit dem deutschen Soldaten herannahte. ff-Kriegsberichter Paul Kurbjuhn. ^^-PK. Erziehungscliaos in England In der englischen Presse hören die Beschwerden, die Stoßseufzer und Hilferufe über die unhaltbaren Zustände im englischen Schulwesen und die damit verbundene gewaltige Zunahme der jugendlichen Kriminalität nicht auf. Der »Daliy Herald« bringt in mehreren Nummern groteske Einzelheiten über die Verwilderung der britischen Schuljugend, die auf einer Sitzung der Labour-Party zur Sprache kamen. Die Zeitung schreibt u. a.: >Wie Miss Dennington von der Nationalen Lehrervereinigung der Labour-Party berichtete, hat die Einziehung zahlreicher Lehrer und Lehrerinnen für Kriegsaufgaben aller Art in den Schulen zu tollen Zuständen geführt, in einigen Schulen herrschte völliges Chaos. Polizei mußte eingreifen, um Streitigkeiten in einigen höheren Klassen zu schlichten. Lehrer imd Lehrerinnen wurden von den Jungen mit Fäusten bearbeitet und Knaben und Mädchen von 12 Jahren stehen in den Korridoren herum und rauchen.« Diese Zustände führten zu einem gemeinsamen Memorandum des Home Office und des Board of Educatioii, das die beträchtli-jclie Erhöhung der Kriminalität der Jugend-, liehen offen zugibt. Laufend berichtet hier-I über die englische Presse: »Die Scliulkin-jder«, schreibt der Londoner »Daily Herald*, irren völlig beschäftigungslos, führungs- und erziehungslos in den (jroßstiidten herum. Die Langeweile treibt diese Kinder zu Missetaten und sogar zu Verbrechen. »Ein Jugend-' richter in Birmingham stellte vor einiger Zeit fest: »Das Fehlen der Schulen bringt viele Kinder dazu, in den Straßen lierum/u-streifeii. wodurch sie leicht auf die scliicfc Ebene kommen; aber selbst wenn Schulen wieder zur Verfügung stellen, ist oft eine unglückselige Alnieigung bemerkbar, in die Schulen zurückzukehren«. Während in England die Kinder zu Tausenden verwahrlosen und herumlungern und die sozialen Gegensätze immer krasser ins Licht treten, keimt die deutsche Jugend keine Langeweile, sondern hat einen festen, wichtigen Pflichtenkreis in der inneren Front. So hat jedes Volk seinen Stil. H. S. PK-KvicKsbcriclitor Kiilbe (Si,h> Tduclier Im Dienst der Luftwaffe Zur standigen toihnisrhen Uboi W;Khuiui der Sconotb'iofe der doutschon Luttwaftn werden auch Taucher einyesetzl Settf 4 »Marbufgw Zeltungf 13. Juli 1W2 Nummer 104 M ihr an meinem Irflhen Grabe steht...*" Ernit Göll — der Lyriker von Wladlschgraz Volk und JiuUue Beachtliche Ranslaosslellimo hu 6sa SleiermarN N«cb dem eriten Gründungijahr d«r Kameradschaft iteirischer Künstler und Kunstfreunde nahm die Auistellungstätigkeit im fj-iu Steiermark einen sprunghaften Aufschwung mit Höchstzahlen von Betuchern und Ankäufen. Der ersten Kunstausstellung im Jdhre 1941 „Graz, Architektur, Plastik, Malerei, Graphik und Handwerk" mit überwiegend großen Werken folgte die „Herbstausstellung 1941", bei der 52 v.H. der ausgestellten Werke verkauft wurden. Zugleich veranstaltete die Kameradschaft in den Kreisstädten Leoben und Hartberg weitere Kunst-'lusstellungen. In Leoben wurden 75 v. H. der Werke verkauft. Kürzlich wurde in Graz die diesjährige Sommer-Ausstellung eröffnet. Im Mittelpunkt stehen zwei Kollektionen der steirischen Maler Leo Fellinger und Ferdinand Pamber-qer. Diese Ausstellung ist der steirischen Landschaft gewidmet. — Anfang September wird die Kameradschaft steirischer Künstler in Straßburg und anschließend in Mülhausen im Elsaß mit einer repräsentativen Kunstausstellung vertreten sein, während im gleichen Monat in Graz eine Kunstausstellung der Ka-nieradschaft der Künstler am Oberrhein ga-7pigt wird. Von Ende November bis Anfang Dezember sind Weihnarhtsausstellungen der steirischen Künstler in Graz, Leoben und anderen Kreisstädten geplant. Eine FranzSsin als Frenndin der Deotschen ^■rau von Staöl und ihr Werk »Über Deutschland« Wohl die erste Frau, die sich im Auslande, in Frankreich, für das benachbarte deutsche Volk einsetzte, war Madame de Stael, deren 123. Todestag heute ist. Ihr Buch über Deutsehland (»De TAIlemagne«) wurde von Napoleon einbezogen und verboten. Die Ver-fas.serin wurde verbannt und verfolgt durch lialh Europa. Es ist ein Werk zur Verherrlichung Deutschlands und seiner besten Eigenart. Das Buch vermittelt ein klares Bild von dem Deutschland jener Zeit, von seinen befvonde-rcn Zuständen in Natur iind Kultur, Wissen-fchaft, (jcscllsci)aft und Politik. Frau von Stael war längere Jalire in Deutschland, namentlich in Weimar und Berlin, hatte Goethe und Schiller kennen gelernt und hatte keinen geringeren als den vielseitigen August Wilhelm von Schlegel, den berühmten Übersetzer, Kritiker und Sprachforscher, zum Erzieher ihrer Kinder gewonnen. Mit Willen und Entschiedenheit trat Frau von StaiM für Jen deutschen Idealismus ein. Sic bewundert die deutsche Literatur und die deutsche Philosophie und stellt sie den Fran-josen als Vorbilder hin. Auch für die politische Lage des damals noch urgecinten deutschen Volkes hafte sie viel Verständnis. Sie mahnt die Deutschen fur Einigkeit und hält ihnen ihre Erbfehler vor: iMangel an nationalem Zusainmengehö-Tigkc'lsgefühl und an nationalem Stolz. Aber sie prophezeit 'hnen auch: »Die Unabhängig-U'ti Eures G'jisics wird die Freiheit Eures Jjtäik's hegri'i.den! Deutschland wird einst der Herd des l ichtes und der Freiheit sein!« Diese geniale Frau geh(irt ru den berühmtesten t'uropEiischen Schriftstellerinnen jener Zfit. Wir willen es ihr nicht vergessen. Sie war die erste große Freundin Deutschland«;, die mit ihrer Ftuer dafür eintrat^ Auch unsere Zeit, die an eintm auf neuer (Irundlage ge-finTem FJuropa rnbeitet, ist ihr Dank schuldig und ein bcv.underndes Andenken! F. A. Zimmer. DAS SUMPFORGELWEIB Roman von Maria Berchtenbreiter Urheber-Rechtiscliuts durcb Varlag 0. Meister, NVerdau (7t. Portsetzung) jetzt war man allein mit der vielen Arbeit. Auch die Walp war ganz aus ihrem gewohnten Tagewerk herausgeworfen worden und fand sich nimmer gleich rureclit. Unter ihren Augen waren Schatten. In ihren Mundwinkeln nistete die erste kleine Kerbe. Aber ihr Gesicht ruhte. Ganz entspannt waren diese Züge, als empfingen sie irgendwoher aus verborgenen Quellen eine tiefe Kraft. Die Walp hatte ihren Frieden — seit jener Nacht vor ihrer Wanderung zu Rakes Hijtte. Die seltsame GetröRtung war nimmer von ihr gewichen, auch dann nicht, als jener grauhaarige Oerichtsherr mit den großen klugen Augen sie gefragt hatte; -tHaben Sie den Tod ihrer Schwester gewünscht? War .sie Ihnen lästig und ließen Sie sich das merken? Fühlen Sie sich irgendwie schuldig?« »Nein!« hatte die Walp Weidacherin ohne Zögern geantwortet. Sie hatte den fremden Menschen, der sich das Recht zu einer solchen Oewissensfrage nahm, mit einem so klaren, ruhigen Blick angeschaut, daß iler schier verwundet, vor der Macht dieser Waip-.\ugen stand. Sie «aß jetzt auf der Hausbank unti drehte einen Brief in der Hnnd. Immer wieder hatte sie ihn aus ihrer Kittel- Das untersteirische Städtchen Windiich-gr«z hat dar dautsrhan Kultur zwei Minner gegeben, deren Namen schon lange Gemeingut aller Deutschen geworden sind. Hugo-Wolfs-Werke sind heute aus der deutschen Musikwelt nicht mehr wegzudenken und Ernst Göll nimmt mit seinen lyrischen Gedichten einen ehrenvollen Platz neben Hölderlin, Lenau und Rilke ein. Hugo Wolf und Ernst Göll hatten nicht nur die Heimat gemeinsam. Beiden blieb auch der domenrelche Weg eines deutschen Künstlers nicht erspart, Sehnsucht und Leid waren Ihre ständigen Lebensbegleiter, Kampf und Enttäuschung ihre Weggenossen und Ruhm wie Anerkennung wurden beiden erst nach ihrem Tod In gebührendem Umfang zuteil. Ernst Göll — geboren am 14. März 1B87 — war der Sohn eines angesehenen Gastwirtes, der auch das Oberpostmeisteramt ausübte und lange Jahre Bürgermeister von Windischgraz war. Nach seinen Kinderjahreo ermAglichte der Besuch des Marburger Gymnasiums dem nach Schönem und Erhabenem Hungernden ein kleines Teilnehmen an deutschen Kulturwerten, Viel war et ja nicht, was die Draustadt an Kunst geben konnte, Doch es wurde Musik gepflegt und deutsche Laute bot dem im Grenzlandkampfe aufqewachsenen das Marburger Theater. Das Zusammenprallen nationaler und politischer Gegensätze formte sein Menschen- und Künstlertum. Im Innersten bewegt vom Rhythmus des Lebens und der Landschaft schuf Emst Göll sich seine Sprache und seine Welt. So entstand sein Kunstwerk und sein nationales Bekenntnis; Deutsch sein — das heißt In Dämmerungen gehen. Und Sehnsucht trugen nach dem Himmelt- blau'n, Heißt mit den Füßen auf der Erde stehen Und mit den Augen in die Wolken schau'n. Leicht strömten seine Lieder, doch begleitete sie bereits ein Untertonr, der aus trüben Erfahrungen, getäuschten Hoffnungen und schmerzlichen Erlebnissen geboren, sie nie wieder ganz verlassen konnte. Nach abgelegter Reifeprüfung befeb sich Ernst Göll an die Grazer Universität. Philosophie wählte er als sein Studium. Doch immer wieder zog es ihn in seine engere Heimat, wo auch der überwiegende Teil seiner Lieder entstand. Das Weingartenlied sei hier angeführt; -f Internttloiialer WettlMwerb Im Gelit« dei DruimMchtepaktes. Das italienische Institut für auswärtige Aiiieiegenhciten hat einen Wettbewerb Tür Studenten und Studentinnen deutscher, italienischer und japanischer Staatsangehörigkeit über die Qroß-räurne In der Weltordnung ausgeschrieben. Es sind z\\»ei Themen gestellt: 1. »Nationale und iibenationale Kräfte und Lebensansprüche im Qroßraum Europa«, 2. »Nationale und übernationale Kräfte und Eebensan-clic im Orofiraum Asiens«. Die sechs besten Arbeiten, nämlich zwei deutsche, zwei italienische und zwei jarianlsche, werden in einem Sanniielwerk von dem veranstaltenden Institut herausgegeben. Die drei besten Arbeiten werden mit einem Preis von je ?000 Lire ausgezeichnet. -f 150 000 Spanler sehen Wiener Theater. In diesen Tagen gab das Wiener Revuetheater-Ensemble unter dem Motto: „Alles für's Horz" und unter Leitung von Franz Johann im Madrider Colosseum seine letzte Vorstellung. Das Gastspiel hat bei täglich zwei Vorstellungen sechs Wochen gedauert und bei der Madrider Bevölkerung bei ständig vollbesetztem Haus einen beispiellosen Erfolg gehabt. Der Charakter und die Qualität des Reben, die lange entbl|tt«rt ftiod. Frieren und liegen darnieder, Uber die Hänge Im Abendwlnd Weinen Klapotezalieder. Weinen um all die vergangene Lust, Ernte und Winzergelage, Wecken In meiner ruhigen Brust Sehnsucht verklungener Tage. Gib mir noch einmal, braunäugiges Kind, Deine verdurstenden Gliederl Nutzlose Klagel Im Abendwind Weinen Klapotezalieder, Schnell wurde Göll Immer wsiteniremder. Seine Künstlerschaft wurde zu seinem Schicksal, Auch die von ihm geliebte Frau, die seine Gattin werden sollte, konnte dem am Leben Verzweifelten nicht Rettung bringen. Am 13. Juli 1912, kaum 25 Jahre alt, zog er seinen schwarzen Anzug an. Er habe eine Prüfung zu bestehen, sagte er seinen Freunden. Um halb eins sprang er aus dera zweiten Stock des Universitätsgebäudes, Sein Freund, der Tod, den er oft besungen, hatte ihn In seine Arme aufgenommen. Erschüttert liest man seine Abschiedsworte; Die ihr an meinem frühen Grabe steht, Verlöschet sanft die blassen Totenkerzen, Gebt mir nicht Tränen, gebt mir kein Gebet; Es führt kein Weg zu meinem kühlen Herzen, Doch jenem andern, der noch Atem holt. Bekränzt den Weg mit roten Llebetroien Und wertet seine Menschheit nicht nach Gold, Daß er nicht flüchte zu den Lebenslosen. Sein Freund Franz Schütz (Graz) sammelte gewissenhaft die nachgelasserten Gedichte und gab sie als abgeschlossene Sammlung unter dem Titel „Im bittern Menschenland" bei Egon Fleischel, Berlin. Im Jahre 1912 heraus. Seine meist schwermütigen Gedichte wurden von deutschen Tondichtern Immer gern vertont. Josef Mar*, Arthur Mlchl, Hans Grethler, Sepp Amschl, Joseph Kollerltsch und viele andere haben Gölls sprechende Musik mit Tönen ui}termalt. Drei Auflagen Gollscher Lyrik sind bereits vergriffen. Die Schar seiner Verehrer wuchs, einer der besten deutichen Lyriker wird er genannt. Mit Stolz können Windischgraz und die gesamte Untersteiermark auf ihren Sohn blicken, denn er war unser und seine Werke haben dafür gesorgt, daß er es auf ewige Zeiten bleiben wird. Otto Koschitz Gebotenen waren sehr geschickt gewählt und überdurchschnittlich. Es wurden etwa 150 000 Spanier erfaßt, + l)le Ausstellunx «Da< schötie Wiener rrauenbild«. In der FrÜhiahrsausstellung des Künstlerhauses rnit der Schau >Das schöne Wiener Frauenbiid«, »Deutsche Kupferstecher der Oegenwartt und »Die Meisterpreisträger 1942« wurden in den vergangenen drei Wochen nahezu 30000 Besucher gezählt. Die Ausstellung wird wegen des anhaltend großen Interesses tim eine Woche verlängert und daher erst erst am Sonntag, den 19. Juli, geschlossen. f Sommerspielzeit des Linzer Landestheaters, Wie im Vorjahre, wird auch heuer wieder mit Beginn am 17. Juli am Linzer Landestheater eine Sommerspielzeit mit Les-sings >Minna von Barnhelm« eröffnet. Eine Reihe von Operettenaufführungen ist vorgesehen. Damit will das Linzer Landestheater den Schaffenden von Linz, die zum größten Teil in diesem Sommer In Linz verbleiben. Abwechshing bieten. 4 Eine Reihe kultureller Veranitaltunxen In Bad Ischl. Das Programm für die Monate Juli und August läßt das Bestreben der Kurverwaltung Bad Ischl erkennen, kulturell !Btick nach SääosUH o. Vollmacht des btiigarischen iWinisterrats in der Judenfrage. Um den EinfluB der Juden vor allem im oulgarischen Wirtschaftsleben weiter einzuschenken, hat der bulgarische Ministerrat ein treues Gesetz angenommen, das weitere Maßnahmen gegen die Juden vorsieht und dem Ministerrat besondere Vollmacht gibt. Auf Grund des neuen Gesetzes Ift der Ministerrat berechtig^, ohne vorherige R'-agung des Parla'Ments Bestinmun'ren zu erlassen und das bestehende Gesetz zum Schutz der Nation zu ergänzen und zu verändern, wodurch vor allem jüdische Spekulationsgeschäfte mit Immobilien unterbunden werden sollen, an denen vielfach auch Bulgaren als Strohmänner beteiligt sind. Ein Einspruch des Parlaments gegen die von dem Ministerrat getroffenen Verfügungen, die Gesetzeskraft haben, kann ert nachträglich erfolgen. 0. Freude in Buliarkn über den Sewaito« pol-Siex. Der Sieg von Sewastopol wurde in ganz Bulgarien mit größter Freude aufgenommen. Nicht nur, daß die Gastwirte gratis Wejn an die Qäste ausschenkten, verschenkten auf den Märkten die Kleinhändler Obst und Tomaten au die Passanten. Eine Spende der Seeleute von tOO Kilogramm bulgarischen Zigaristten ist für die Afrikakämpfer Rommels bestimmt. So nimmt das bulgarische Volk an den Siegen der deutschen und verbündeten Waffen herzlichen Anteil. niiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiftiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinniiiiin Hochwertiges zu bieten. Das Kurorchester selbst uinfaßt 32 Mann und kann fallweise durch Musiker des In diesem Sommer in Bad Ischl spielenden Deutschen Theaters verstärkt werden. Dreimal wird Meister Lehar dirigieren, wobei auch einmal die Wiener Philharmoniker Interpreten seiner Werke sein dürften. + Preisausschreiben für schöne Antiqua-Schriften. Die beherrschende Stellung, die der »Deutschen Normalschrift« der Antiqua im Schriftschaffen In Zukunft angewiesen ist, verpflichtet auch den Kunstschrift-Schreiber und Drucksachen-Gestalter stärker als bisher, die Formen der Antiquaschriften wieder zu entdecken und welter ru entwickeln. Dieses Bestreben zu unterstützen und zu pflegen, Ist eine der Aufgaben eines Preisausschreibens, das das Fachamt Druck und Papier der DAF, In Gemeinschaft mit dem Verlag der Zeitschrift >VoIk und Schrift« in Bonn zur Ausschreibung bringt. Für die besten Ori-ginalentwUrfe des kunstgeschriebenen Alphabetes 4n Groß- und Kleinbuchstaben und der Zahlen und Zeichen, sowie eines Anwendungsbeispieles dieser Schrift sind siebe« Preise im Werte von 150 bis 1000 RM ausgesetzt. Fachamt und Verlag wollen mit diesem Preisausschreiben, das sich an alle die wendet, die beruflich mit der Schriftgestaltung zu tun haben, eine kulturelle Aufgabe erfüllen helfen, die auch darin liegt, deutsches Geistesgut in Schriftzeichen wiederzugeben, die seinen inneren Wert entsprechen. '+ Schopenhauer Werke In kroatischer Sprache. Von Scliopenhauer lugen In kroatischer Ubersetzung bisher erst Auszüge aus einigen Werken vor. Der Esseger Schriftleiter und Übersetzer Viktor SonnenfMd hat nun säititliche Werke des deutscheu Philosophen, die in der deutschen Ausgabe von Eduard Griesbach enthalten sind, ins Kroatische übersetzt und wird sie der Reihe nach im Selbstverlag erscheinen lassen. Der erste Band Schopenhauer »Über die vierfache Wurzel des Satzes" vom zureichenden Grunde« ist bereits erschienen. Demnächst soll Schopenhauers Hauptwerk »Die Welt als Wille und Vorstellung« herauskommen. Später sollen »Über den Willen in der Natur«, »Die beiden Grundprobleme der Ethik« und »Über das Sehen und die Farben« folgen. Schließlich fand die Walp zuerst den Mut zu einer scheuen Frage: »Haben dich deine Leut dooh kommen lassen zu mir? — Jetzt, wo alles mit Fingern auf mich zeigt? — Hast doch nicht Streit gehabt wegen meiner?« Das war die unausgesprochene Furcht, die der Walp lang schon am Herzen nagte. Aber der Peter schüttelte beinahe wild den blonden Haarschüppel: »Ich hab dir schon einmal verzählt, daß mein Vater den deinigen gut kennt hat. Und der dei-nige hat dich einmal g'Iobt bei meinem Vater, hat g'sagt, daß du eine Richtige bist und arbeiten magst, und daß kein Bauer zugrund geht, der dich einmal kriegt. Das weiß mein Vater noch immer. Da drauf verlaßt er sich, weil er auf deinen Vater große Stück* g'halten hat. Und was die Leut sagen, das hat lins auf Obersterz nie noch plagt.« »Vielleicht hat mein Vater dich schon im Aug' gehabt für mich!« sagte die Walp und wieder war Dankbarkeit in ihr. So ein Vater, ein guter! Hatte schon damals mit seinem lobenden Wort an ihrer Zukunft gebaut. Als sich der Peter gerade mit em paar schorlenden Fragen hineintasten wollte in alles Dunkle und Böse, was auf dem Moorhof geschehen war, kam die Rnke mit dem Kaffee, Sie hatte ein bUihweißes Tischltich unter den Arm geklemmt und sehr viel Stolz imd Wichtigkeit Im Run-?elgcsirht. i »Ja, Rakc, kannst du denn das auch?« ' -ichcnd schrie es die Walp. tasche ziehen nitissen. Er war erst diesen Morgen eingetroffen. Noch vor wenigen Wochen wilre es diesem Brief gelungen, die ganze Walp wieder aufzustören und in tausend Zweifel und Nöte zu stürzen. Jetzt war das vorbe-i. Jetzt las die Walp ganz unbewegt den , letzten hassenden Brief ihres Bruders! Georg, las ihn zum zweiten und dritten | Male und lächelte immer noch. Die Rake. kam aus dem Haus und setzte sich still neben sie. Da sagte die Walp aus ihrem Nachdenken heraus: | »Mit dem Georg kann man nimmer | rechten und streiten. Ich geh halt jetzt | schon auf einem anderen Ufer. Er steht noch drüben und schreit mir nach. Aber wenn ich auch stehenbleiben und zurückrufen Iflt, wir verstünden uns doch nim • tTter. Das Wasser zwischen uns rauscht viel zu laut. Drum schweig ich lieber —«. Und die Waln zerriß den Briief des Menschen und Priesters Georg Weida-eher in lauter kleine Stücke, die der Wind hinaus auf die Birkenstral^e wehte, wo noch itnsichthar die Spuren des einstigen Weidacher-Girgei verzeichne! sein mochten unter dem Staub der Zeit. Aber auf der gleichen allen Birkenstraße kam jetzt das helle Leben selber daher. War zuerst nur ein fernes Pünkt-lein, dem n'eninn<1 ansehen konnte, wieviel Freud es brachte. Vergrößerte sich dann, daß Walp und Rnke nufstnnden iinr' sich instrclipim wapnncten f'lr ir-pendf'nen neuen bösen nect'ch; rlpim was konnte in iliesen Tngen Oittcs kom- men auf der alten Moqrstraße, die ein Totenbrett trug — und einen Fluch? Die Augen der Walp wurden immer größer. Und dann tat sie einen Schrei, in dem die alte mühsam gebändigte heiße Walp wieder auferstand. »Weil du nur da bist — well du — nur da bist —«, Wie oft ihr Mund es gestammelt halte, wußte sie später nimmer. Alles war ein einziger Wirbel um die Walp, ein sonnen-durchflammtes Gewölk, aus dem nur verschwommen das Gesicht des liebsten Menschen auf der Welt auftauchte. Sie kam erst wieder zu sich selber, als sie neben ihren Peter auf der Hausbank saß unter dem Grüngehäng des wilden Weins, der vom Altan in langen Fransen wucherte. Aber auch dann noch schluckte die Walp vor Aufregung und zitterte. Dem Kummer bin ich gewachsen, der Freud nimmer... dachte sie und legte ihre Hand aufs Peters Hand, nur um sich* zu vergewissern, daß er wirklich da war. Die Rake hatte den gaffenden Jungknecht, der sich gern lang und breit die Begrüßung mitangesehen hätte, zum Ausspannen der erhitzten Schecken angehalten, die auf der Birkenstraße Schweißflocken verloren hatten, Sie selber ging mit ihm in den Stall und zeigte ihm alles. So waren Walp und Peter allein, Sie re-detiMi lange nichts. Aber eins spürte die Nfihe des anderen mid wußte, daß mm das Reieinanderseln imd Reieinanderblei-hen heginnen könne, am besten gleich für Zeit und Ewigkeit Nummer T94 >M«rburger Zettung< 13. Juli 1W2 Beltf 3 •f4us StatU und £aMd Oai VollkorDbrol Iii dal Wir wolltn heut« hvriliehe QruSwort« finden — mit dtnen man einen guten alten Freund bogrüBt, den man langt nicht geiehen hat und über desten Ericheinen man lich freut. Well wir möchten, daß auch Sie ihn genauso gut kennenlernen und bald ebeniu schätzen werden wie wir, wollen wir Ihnen ein wenig von Ihm erzählen. Sie glauben Jetzt »Icher, es handle sich um einen Menschen. Nein, auch mit den Dingen des täglichen Lebens kann man Gut* Freund sein. In diesem Falle ist unser Freund das Vollkornbrotl Vor ein paar Jahren —-es war noch vor dem Kriege — tauchte es zuerst veieinzelt im AUreich auf. Nur von wenigen beachtet war ei mit seiner Kastim-form und der dunkelbriunen Farbe ein Neuling untei den übrigen Brotsorten und wurde wie alle diese Neulinge zunächst etwas bken« tisch betrachtet. Niemand kannte es und die Menschen halten nun einmal gern an ihren althergebrachten Gewohnheiten fest. Eirfige nicht so Konservative versuchten es und siehe dal — es schmeckte ausge-fel-'-hnet Zwar war der Geschmack ein ginz-licn anoernr als der des gewohnten ßrotes, das eigentlich gar keinen Eigengeschmack besitzt, aber gerade in diesem Unterschied liegt ein guter Teil seiner jetzigen Beliebtheit begründet. So fand es allmählich immer mehr Freunde, die es seines kräftigen Geschmackes wegen aßen und von denen die wenigsten von dem höheren Nährwert wüßten. Als es sich schon einen großen Freundeskreis erworben hatte, setzte eine HVoIlkorn-brotaktion" ein, die vom Reichsvollkornbrotausschuß geleitet wurde. Da erfuhr mfin dann, wie es rein wissenschaftlich um dieses Brot bestellt war. Im Norden Deutschlands war man zwar nie so an das Weißbrot gewöhnt wie im Süden des Reiches und überhaupt in den südlichen und westlichen europäischen Ländern. Dennoch wurde unbegraif-licherweise das aus schneeweißem Mehl ge-backene Brot für das bessere gehalten. Diese Ansicht Ist ebenso verbreitet wie falsch. Das weiße Mehl erfordert eine viel größere Ausmahlung des Kornes. Dabei gehen die wertvollsten Stoffe verloren und es bleibt fast nur die Stärke zurück. Bei geringerer Ausmahlung dagegen bleiben das Fett, die Vitamine und viele gesundheitsfördernde Stoffe erhalten. Welches Mehl nun wertvoller Ist, kann lieh Jeder selbst ausrechnen. Nach diesen chemischen Erkenntnissen sah man natürlich nicht ein, warum diese wertvollen Stoffe den Verbrauchern enthalten werden sollten. So schuf man das Vollkornbrot. Inzwischen hat es nun Eingang in fast alle Haushaltungen des Reiches gefunden. Das Mißtrauen ist längst einer großen Beliebtheit qewirhen, besonders, als man in den Zeiten der Brotmarken feslstniltp daH (»s Marken sparen half, da es schneller sättigt Allerdings muß et genügend ausgetrocknet sein, denn sonst ist es schwer verdaulich und wenig schmackhaft. Nun haben wir sie, soweit es uns möglich war, über unseriv alten Freund, das Vollkorn-bjot, unterrichtet. Doch wie es auch bei menschlichen Freunden ist: mit dem Erzählen allein ist es nicht getan. Da muß man schon selbst den Neuling kennen lernen und seine Erfahrungen mit ihm machen — und wir wissen, daß wir auch in der Untersteiermark mit diesem Freund, der sich uns heule vorstellt, restlos zufrieden sind. Ab heute kann man das Vollkornbrot in vielen Bäckereien erhalten. Versuchen wir es einmal, denn der erste Schritt muß getan werden, wie auch wir unser Mißtrauen zuerst überwinden mußten. Unsere besten Wünsche für eine gute, den Krieg überdauernde Freundschaft begleiten siel St. Ein oeoes schönes Bekenntnis des Unterlandes (Ätf 141 MO RM spendctt die Unt«rsteterinark bei der ersten Straßensainmlunc des HUfs« wchMt für du DtutKht Rott Krtus Es war wohl such nicht indcrs zu erwarten, Die Untersteiermark hat sich auch dics-, mal bei der ersten Strsßensammlung des ! Kriegshilfawerkes für das Deutsche Rot« ] Kreuz aufs beste bewahrt. Freudig und mit ; offenen Händen spendete das Unterland für da» Deutsche Rote Kreui und gab so seinen Anteil zur Heilung und Linderung der Wunden und Schmerzen, die der Krieg erfordert. 241 009,90 RM ist das stolze Ergebnis der Straßensammlung vom 27. und 28, Juni. K« ist ein Aufkommen, das erneut die Spende- freudlgkeit des unterstelHschen Menschen auf» klarste beweist. Davon entfallen auf die einzelnen Kreise folgende Aufkommen; Cilli 64 136.31 RM Luttenbtrg \ 10004.31 RM Marburg-Land 38 IOfl.82 RM Marburg-Stadt 57 058.94 RM Pettau 31 325.33 RM Rann 27 510.54 RM Trifail 12 267.74 RM Insgesamt 241 009.99 RM Wer wird das RmchssgonalBetchen' m. Utifallchronlk. Der 17-jahrige Eiek- erlflnOBIi 1 PasewUsch aus Trgovische in Kroa- ZuBS RtlchssporUbieichenkurs dts Stelrlschen Helnadbundts Wit schon berlchtat, eröffntt der Steiri- sche Heimathund mit 20. Juli einen sechs-wöchentllchen Kurs zur Erlangung des Reichssportabzeichens. Dar Kurs, der am Sportplatz Rapid kommt wo'-hent- llch zweimal, und zwar Montag und Freitag um 19 Uhr zur Durchführung, tlen erlitt auf der Triesterstraße beim Teich in Marburg eine Unterschenkelverletzung. — In einem Marburger Industrieunternehmen zog sich Andreas Teskatsch aus Qrüschkau, 33 Jahre alt, eine Quet-schung des rechten Zeigefingers zu. — Die Arbeiterin Juliane Schütz, wohnhaft in Potschgau bei Marburg, 22 Jahre alt, stürzte von einer Leiter und erlitt dabei Jeder UnlerJtelrer Ist berachttqt an dl«-, Rucken- und innere Verletzunaen. - Das sem Kurs teilzunehmen, der Mitglied des npiitarhi» ^ o,ii« a Stelrlschen Heimatbundes und im Besitz der leistete n aHen drei Jphressportkarte ist. | und sorgte für die Über- Jme Volk.g.„oB«„, dl. .ich ta Verlebten ins Marburger vorigen Jahres zur Beteiligung an den '^'^"Kcnnaus. Relchssportabzelchenkurs gemeldet hatten, | m. EheflchUeßunf(, Samstag den 11 Juli birSaJircL i'.r.ri^.rdr KS;; i Ä^HOI^T reuor"r ''«i auf Grund ihr., d™.H,.n Ann..,dun, .u b.- TKre^un^ Lutnbe?«"r^leiril sehen Heimatbundes, und Fräulein Jutta Arnetz, Mittelschullehrerin, den Bund fürs Leben. Trauzeugen waren für den Bräutigam dessen Bruder M. IJ. C. Herbert Hüller und für die Braut ihr Bruder Dipl. Ing. Ingomar Arnetz. suchen. Alles Nähere ist aus den Anzeigen der Sportgemeinschaft Marburg zu ersehen. m. Von der Staatsanwaltschaft. Der Führer hat den Gerichtsassessor Dr. Jo-ief Korper zum Staatsanwalt bei der Staatstfnwaltschaft beim Landgericht Leoben ernannt. Der Oeneralstaatsanwalt hat ernannt; Zu Justizoberinspektoren die Justizinspektoren Richard Sauer In Graz nach Marburg, Anton Neuhüttier in Leoben nach Cilli, zum Justizassistenten den Oberwachtmeister Josef Zirkl in Graz, zum Ersten Hauptwachtmeister bei der Strafanstalt Marburg den Oberwachtmei-ster Karl Kellerer des Strafgefängnifses Graz, zum Ersten Hauptwachtmeister bei der Haftanstalt .Klagenfurt den Hauptwachtmeister Rudolf Haslinger und zum Hauptwachtmeister an der Untersuchungs-haftanstalt Graz den Oberwachtmeister Karl Tschiggerl. m. Steierniarks Oeblets-Mfidelsinf^char in Lemberg. Die Oebietm<1delsingschar fuhr Freitag unter Führung der Kiilturab-teilungsleiterin Gerti Loigge zum Einsatz in den Kreis Lemberg. Die Fahrt geht über Krakau, wo die Mädel zusammen mit Einsatzgruppen aus den Gebieten KMrnten, Pommern und Niedersach^en einen Volks-tumsabend veranstalten. Anschließend werden bis zum 26. Juli mehrere Orte des Kreises Lemberg bcsuch^. Vor allem wird die Gebietsmädelsingsrhar in Lazaretten singen und, musizieren und mit Morgenfeiern, Dorfabenden und Kindernacbmit-tagen deutsche Lebensgestaltung zeigen. In einem kurzen Schulungslager am Pfeifferhof haben sich die Mädel auf die Fahrt Vorticli iwia Umoioa nit Bmwraiorlalineaoti Beiondere Sichei1ielt«inaßnahinen ertof« derlich Die Zahl der im Verkehr befindliehen Generatorfahrzeuge hat in der letzten Zeit stark zugenommen. Die Umstellung von Kraftfahrzeugen auf den Antrieb durch Generatorgas erfordert beiondere Sicherheitsmaßnahmen. Die Berufsgenossenschaft für gewerbsmäßige Fahrzeughaltungen, Berlin-Schöneberg, der die Durchführung der Unfallverhütung in gewerblichen Transportbetrieben obliegt, hatte deshalb bei der Einführung der Generatorfahrzeuge »Vorläufige sicherheitstechnische Richtlinien« aufgestellt. Diese Richtlinien sind jetzt auf Grund der inzwischen gesammelten Erfahrungen in Zusammenarbeit mit den maßgebenden Stellen ergänzt und neugefaßt worden. Einer der wesentlichsten Punkte .dieser Richtlinien ist, daß die Generatoren nicht innerhalb von Räumen angeheizt werden dürfen. Nur dann, wenn in den Räumen besondere Vorrichtungen vorhanden sind, durch welche die sich heim Anheizen entwickelnden Gase unmittelbar ins Freie abgeleitet werden, und die Räume außerdem über eine gute Entlüftung verfügen, können die Generatoren innerhalb der Garagen in Betrieb genommen werden, m. Drei Jahre Betätigungsverbot ffir einen »feinen« Maurermeister. Der RHchs-statthalter in der Steiermark, Preisüberwachungsstelle, hat dem Stadtmaurermeister Hans Krafika, Graz, Schönaugasse 62, wegen wiederholter Zuwiderhandlungen gegen die Preisvorschriften die Ausübung seines Gewerbes auf die Dauer von drei Jahren verboten. Marburgs Sirassonnamen — Kündar dar dautschen Stadt Das Batchas froOe Mänoar In Spiegel des SUdtblldas Selten varmag et?was das innere Bild einer Stadt so sehr zu verändern, wie gerade die Straßenbezeichnungen, Haben wir es doch selbst erfahren, daß unsere Stadt erst durch das Verschwinden der slowenischen Straßennamen so recht ihr altes deutsches Gesicht wieder erhalten hat. Liegt doch in ihnen das Bekenntnis zum Volkstum zur jahrtausendealten Kultur, zu all den großen Männern des Volkes, zu den Staatsmännern, Künstlern, Dichtern und Helden, lebt doch in ihnen manch Sohn der Stadt fort und bleibt so auch kommenden Geschlechtern in Erinnerung. Viele Straßennamen sind mit der Geschichte der Stadt eng verbunden, gehören zu ihrem Gesamtbild, wie etwa das Rathaus, der Dom oder das Theater oder irgend ein altes Haus, das Generationen überdauert und jedem Bewohner ans Herz gewachsen ist und so gleichsam das Antlitz der Stadt mitbestimmt. Wie anheimelnd und vertraut klingen einem eine Goethe-, Schiller- oder Beetho-venstraße, eine Brüder-Grimm-, Grillparzer-, Hegel-, Lessingstraße und andere. Sie sind am keiner deutschen Stadt wegzudenken und schaffen so ein einigendes Band, das alle deutschen Städte einander ähnlich macht. Mögen Namen wie Andreas Hofer, Billroth, Bruckner, Lenau. Radetzky, Schubert an die altösterrelchische Vergangenheit anknüpfen. Straße das Bekenntnis zum Ge«amtda«tseh-tum. Aber auch der S^hne der Heimat wird nicht vergessen. Eine der schönsten Straßen trSgt den Namen des Admiral Tegetthoff, eines gebürtigen Marburgersi dem Dichter Andstasiua Grün, dessen Stammschloß und Grabmal an der äußersten Südostgrenze der Untersteiermark liegt, ist eine Straße gewidmet, ähnlich wie dem noch lebenden Dichter R. H. Bartsch. Auch die Bienenstein-, Carneri-, Hugo-Wolf-, Ottokar-Kernstock-Gasse und viele andere zeugen von der großen Zahl kulturschöpferisrher Kräfte, die einst hier tätig waren und sich weit über die Grenzen ihrer engeren Heimat einen Namen gemacht haben. Aus dem vorigen Jahrhundert stammen wohl noch die Bezeichnungen „Am Stadtgraben , Badgasse, Bahngasse, Durggasse und Burgplatz, Herrengasse usw. Nach der Entfernung der slowenischen Straßenbezeichnungen war man darangegangen, die alten Namen vor dem Jahre 1918 wieder aufleben zu lassen. Inzwischen aber sind auch viele andere hinzugekommen. Die ehemalige Kaiserstraße ist nach dem bei den nationalen Kämpfen gefallenen Leutnant Emil Gugel benannt. Ebenso wurden die Opfer des Marburger Bluttages durch Straßenbenennungen geehrt. Der schönste Platz aber trägt. vorbereite, nnd tleim« ,eüb. un, n,i. ta- wle^B^Kr-:: T. dtf:,'., dellosen I.eistungen aufzuwarten. Fichte-, Arndt-, Moltke-, Luther- und Lützow-1 men des Führers * Die Gaganrada Steirische Anekdote Von PtuI Anton Keller Die nachstehend erzählte Begebenheit hat «ich zugetragen in einem steirischen Almhof, dessen Zufahrtswege von den Launen der Jahreszeiten und mancherlei anderen Unbilden erschwert und mühsam gemacht sind, einem weltvergessenen Flecken Erde, wo das Le«tvolk noch unverfälscht von der Wurzel her lebt. Es war zur Zeit nach dem großen Kriege, der seine Wellen wuchtig über Tal und Land schlug; wenn auch die hochgelegenen Almen und Bergdörfer seinem Schatten gnadenvoller entrückt wären, ein wenig Schaum voti der Brandung schlug dann und wann doch einen Spritzer hinauf und sagte denen da oben, was in der Tiefe an übler Unruh los sei. Und es war eine Zeit der Reden und Versammlungen, da Mächte sehr verschiedener und frapwlirdiger Art um die Herzensßunst des breiten Volkes warben. In diesem Bergdorf nun hatte sich ein Redner aus der Stadt angesagt, ein Mann, der sich mit besonderer Zungenfertigkeit am Lande seine Ge.sin-nungsbraten zu ergattern hoffte. Fs war vom Volk eine stattliche Zahl gekommen, viele von denen, die da weitiim lebten, freilich wohl nicht allzuviele von dem Wunsch nach neuer Lehr und Weisheit erfüllt. Aber de-tjen die am Berge leben, ist iede ungewöhnliche Hegehcnheit eme leichte, lockere und des Erlebens werte Entrückung aus dem schweren, immer pleichcn Tag, und so kamen sie wie gute, geduldige Tiere. Der Mann aher, der da zu großer Redt angetreten war. sah die Schar und dachte frohlockend, es )*ei der heftige Wunsch, einer neuen Wahrheil teilhaftig zu werden, der die Geplagten vom Berge so zahlreich kommen hieß. Deshalb sprach er auch über alle Maßen sicher und unbeschränkt, er nannte die Dinge, von denen man gemeinhin weniger redet, mit den Namen, die ihnen für launige Stunden vom Volk verliehen worden sind, und griff Wahrheiten und Weisheiten kühn rnit zweifelnder Frage an, für die das Däuer-liche Herz keine Frage mehr braucht. Und weil die im Räume schwiegen und keinen Einwand erhoben, ja, keinen Zwischenruf laut werden ließen, wuchs ihm die Lust der Zunge und trieb bunte Blüten in Wort und Gedanken. Hernach, als er sich nach zwei Stunden hochtönender Rede reichlich müde geschwatzt hatte, setzte er siegreich und stolz die Aufforderung an, es solle sich gleich melden, wer etwas zu entgegnen wüßte; er selber habe nach bester Art und Kraft geraten und gute neue Götter statt der alten, schimmeligen gezeigt. Siehe, da erhob sich aus der schweigsamen Menge ein biederer Holzknecht, legte gemach den Hut auf seinen Stuhl und begab sich hinauf auf das schwanke Podium. Dann langte er dem Redner eine herunter, daß der ALinn aufsclireiond vor dem Pult in die Knie sank, wandte sich an die im Räume Versatnnielton erklärte mit iMlb'iutcr Stmme seine Tat »ih bin nämlich koa Redner . . .f, um hernach ruhsam mit den vielen anderen, die einverft,'iidige Mienen zeigu-n. den Raun zu verlassen. von 22"*^ bk 4W Uhr I Bluman und Männarllst Von Hans Karl Breslauer Frau Perneder warf einen Blick in deh Spiegel und rief kategorisch über die Achsel zurück: »Thomas, ich brauche unbedingt einen neuen HutI« Das war für Herrn Perneder, der auf dem Balkon stand und die Blumen goß, der gegebene Anlaß, herumzufahren und zu posaunen: »Ja, glaubst du denn, daß ich stehlen gehe? Monatelang hast du mich damit gequält, daß du einen ßlunienbalkon haben willst —« »Gürtlers haben alle Fenster voll Blumen !-i wollte Frau Perneder dem Gatten das Wort abschneiden, der aber war bereits im Schwung: »Weil deine hreundin Ella verrückt ist, müssen wir es noch lange nicht sein! Mir ist die Geschichte endlich zu dumm! Was das kostet! Und dabei liegt alle Arbeit auf mir! Ich muß die Blumen gießen! Ich muß sie aus der Sonne in den Schatten und aus dem Schatten In die Sonne stellen! Von frühmorgens bis spätabends habe ich damit zu tun! Ich hin kein unabhängiger Mensch mehr!« »Wenn ich aher den ersten Preis bekomme für den schönsten Hlumenhalkon —« »Hahahaha«, lachte Herr Perneder grimmig, »den ersten Preis! Für einen Balkon im vierten Stockwerk, den kein Mensch sieht! Ein Strafmandat kannst du bekommen, weil gestern wieder einen» Herrn ein f^lumentonf auf den Kopf gefallen ist, aher keinen Preis!« -»Du hast eben für Blumen keinen Sinn!« Für Blumen schon, aber nicht für auf dem Bflikon vertrocknendes Dr>rrgpmüse!* »Du bist gemein!< empörte sich l'rau Perneder. Also — was ist's mit dem Hut?« »Verzichte auf den Blumenbalkon und du kannst einen Hlumenhut haben!« »Auf meine Blumen s Ii ich verzichten? Das wäre noch schönerl Glaubst du. daß ich mich von meiner Freundin Ella auslachen lasse?« »Ich will wieder ruhig auf meinem Balkon sUzen und nicht immer und ewig Regenwürmer aus den Bumentüpfen herausholen!« »Und ich will einen Strohhut mit Blumen. Ich habe nichts aufzusetzen!« »Dann«, schrie Herr Perneder, »dann setze dir einen Blumentopf auf! Meinetwegen einen blühenden Kaktus! Für einen Hut gibt es keinen Groschen!« Einige Tage später kommt Frau Perneder, Tränen der Wut in den Augen, nach Hause und fährt den Gatten an: »Eben habe ich Ella getroffen! Du solltes dir an ihrem Mann ein Beispiel nehmen! Er hat ein unverhofftes (ieschcift gemacht und Ella sofort einen Hui gekauft! Und was für einen Hut! A\it solchen Blumen!« »Das Geschäft kenne ich!« nickte Herr Perneder. »Kaum warst du fortgegangen, und ich war eben dabei, die Blumen zu gießen, da klingelte es. Ich öffnete und vor mir stand der Mann deiner Freundin Ella. Das vom Balkon tropfende Wasser hafte seinen hellen Anzug vollständig beschmutzt. Na, und da ich mich mit dem Mann deiner besten Freund-din nicht verfeinden kann, blieb mir nichts anderes übrig, als ihm die Spesen für di-Put/erei zu ersetzen. Sirherlich stammt der Hut von diesem vom Himmel geregneten (jeld!« "■Unser Geld'- ruft Frau Perneder empört, hür unser Geld kauft sich diese arrogiintr. eitle Perr^on. aie mtmer das Allerneueste ha-ben muß, emen Hut . . . Und sie wagt ec, Seftc 6 »Marburger Zeitung« 13. Juli 1942 Nummer 194 Eimdalhng aHtr Rrifle ii dm Dient der fieneiDscIuilt Immer wieder hört man es „Ich habe keine Zeit!" Wohl ist es wahr, daß beute, wo es qilt, alle Kräfte anzuspannen, um feinen Pflichten im Hause, im Berufe, innerhalb der Gemeinschaft gewissenhaft nachzukommen, kaum jemand über viel überflüssige Zeit verfügt. Dennoch — nimmt man dieses so geläufig gewordene „Ich habe keine Zeit" unter die prüfende Lupe, so entdeckt man, daß es zum großen Teil und in dauernder Wiederholung gerade von jenen kommt, die nicht gerade mit Arbeit überhäuft sind. Immer hat es sich bisher gezeigt, daß Menschen, die ihr gut Teil Arbeit haben, trotzdem Zeit ausfindig machen, wenn eine neue Beanspruchung an sie heran tritt. Eine gewisse körperliche und geistige Wendigkeit gehört dazu, eine Elastizität, die es ermöglicht, flink zu denken, rasch zu handeln und schnell und sicher die richtige Zeiteinteilung zu treffen. Nichtstun hat sich zu allen Zeiten als erschlaffend erwiesen. Geist und Körper werden träge und unterstehen nicht mehr dem aufrüttelnden Einfluß der Willenskraft. Erhebt sich nun plötzlich die Forderung zur Arbelt, so verschanzt man sich geschwind hinter das beliebte; „Ich habe keine Zeit!" Eine billige Ausrede vor den anderen und vor sich selbst, ein dürftiger Versuch, Pflichten von sich abzuwälzen. Würde man die Tageseinteilung solcher, sozusagen gewohnheitsmäßig an Zeitmangel Leidender filmisch abrollen lasssen, was bekäme man da nicht alles zu sehen? Um nur wenige Beispiele anzuführen: Der tägliche Einkauf — heute gewiß eine zeitraubende Sache, das läßt sich nicht abstreiten. Doch wie macht es Frau A,? Sie geht auf den Markt, wo sie Frau B, trifft und natürlich gibt es viel zu besprechen, lang und breit. Beim Bäcker steht Frau C., mit der man selbstverständlich auch die letzten Neuigkeiten austauschen muß. Und auf dem Heimweg begegnet man noch Frau D., die auch noch einen ganzen Vorrat von interessanten Dingen auszukramen hat. So vergeht die Zeit, der halbe Vormittag ist vorbei, zu Hause wartet die Arbeit. Und so hat man zuletzt ,,wirklich keine Zeit" ... Dann gibt es noch Frau E. und F. und G. Auch sie haben keine Zeit. Gemächlich schlendern sie durch die Straßen, bleiben mechanisch da und dort stehen, besehen Schaufenster, die sie im Grunde gar nicht interessieren. Treffen sie auf gleichgestimmte Seelen, bleibt man bei einem kleinen Klatsch-Viertelstündchen beisammen. Doch sie verstehen es auch vorzüglich, andere, die tatsächlich zu tun haben, um nichts und wieder nichts aufzuhalten. Ein bestimmtes Maß von Entspannung und Zerstreuung braucht jeder, in dieser schweren Zeit mehr noch als sonst, um die Kräfte frisch und leistungsfähig zu erhalten. Aber es soll auch wirklich das sein, was es ist; Zerstreuung, Ausruhen und nicht Inhalt und Tätigkeit vieler Stunden. So gibt es noch vielerlei, wodurch kostbare Zeit vergeudet wird, die nutzbringender verwendet werden könnte. Und das Endergebnis führt in allen Fällen zu dem ewigen: „Ich habe keine Zeit!" In dieser Zeit der Leistungssteigerung auf allen Gebieten, in der Zeit, die von allen Frauen und von jedermann die Einschaltung nach besten Kräften in die gemeinsame Tätigkeit verlangt, erhebt sich die Forderung immer zwingender: niemand schließe sich aus dem großen Kreis der Arbeitenden und Mitarbeitenden aus! Marianne v. Bacho-Vesteneck Überlege dir jeden Tag, ob deine Arbeit nicht noch besser und schneller erledigt werden kann. auch noch vor mir preß zu tun! Thomas — die Blumen müssen fort!« Am Silben Abend sitzt Herr Perneder mit iicrrfl Gürlltr bei einem Glas Bier. ».Na», sagte Gürtler vergnügt, »wie ist es ausgegangen?« • Gottloh. jetzt hat die Gärtnerei ein Ende. Aher, lieher Gürtler, daß ich nicht vergesse, wieviel hat der Hut gekostet, den Sie ihrer F'rau gekauft haben.« -Zv'ölf Mark fünfzig!« >i)a haben sie das Geld!« schmunzelt Perneder. »Ich danke ihnen vielmals . . . Und wenn sie einmal etwas brauchen sollten, kommen sie nur zu mir! Wo kämen wir Männer nin, wenn wir nicht zusammenhalten M ürdcn?: Wusst«n Sie das schon? Das I.and mit den höchsten Prozenten an Unfällen sind die USA {8®/o). Erst auf eine gute halbe Million Geburten kommt eine Vierlingsgcburt, Zwillinge kommen schon auf 85 Geburten, Drillinge auf rund 7500 Geburten. Täglich verliert der Mensch fast dreiviertel Liter Schweiß im Durchschnitt. fün neugeborenes Kind hat doppelt soviel Herzschläge wie ein Mensch zwischen sechzig und siebziR .lahren. fün Hektar Buchenwald verdunstet täglich rund 20n0<) I.iter Wasser. Der Rhein schickt in jeder Sekunde 2330 KtjbiKmetcr Wasser ins Meer, der Amazo-nenstroni in Brasilien in jeder Sekunde das l'unfzicfache. Die Umdrehung der T:rde in der Aquator-gegend Kcsclneht halb so schnell wie ein ItifanterieRCschod fliest. Zusanunengestellt von PMA Wunschkonzert im Marburger Stadtpark Eine nicht alltigliche Gastrolle des Stadttheaters der Draustadt unter schattigen Bäumen Trotz freiem Eintritt volle Büchsen für das Deutsche Rote Kreuz Wunschkonzert im Marburger Stadtpark — fast könnte man an die gefiederten Sänger denken, die sich dort ein besonderes Stelldichein gabenI doch gefehlt. Dieses Mal war es die Künstlerschaft des Marburger Stadttheaters, daß die theater- und kunstfreudige Einwohnerschaft der Draustadt zu Stunden glücklicher Entspannung, zu einem Spaziergang ins Reich der Opern und Operetten geladen hatte. Es wurde damit erreicht, daß sich die Künstler vor ihrer Verabschiedung anläßlich des Abschlusses der Spielzeit noch einmal ihren vielen Freunden vorstellen konnten, auch der erhoffte „Kassenerfolg" war trotz des freien Eintritts ein überraschend guter, so daß die Intendantur des Theaters einen ansehnlichen Betrag an das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz abführen konnte. Können wir noch quittieren, daß auch die Wünsche der vielen Theaterfreunde ihre Erfüllung fanden, so sind alle Erwartungen, die man in die Veranstaltung setzte, vollauf erfüllt. Daß die veranstaltenden Künstler den Erfolg gleichzeitig quittierten, ging aus den Worten Ludwig Re n kos hervor, welcher der Veranstaltung einen so lebendigen, stinmiungsvol-len Auftrieb gab und die zahlreichen Musik-und Liedgaben mit einer guten Dosis Humor würzte. Es würde zu weit führen, den einzelnen Teilen dieses Melodienzaubars unter dem grünen Blätterdach besondere Beachtung zu schenken, wir kennen die vielen Lieder, Arien und Duette, die sich hier zu einem bunten Strauß stiller Betrachtung und froher Sorglosigkeit zusammenfügten. Maria R e i-c h e 11 und Leo B a r 11 wurden für ihr Duett aus ,,Madame Butterfly" stürmisch gefeiert. Emmi Petko gab in dem „Vilja-Lied" aus der „Lustigen Witwe", im Heimatlied aus „Monika" und dem Duett aus ,,Der Graf von Luxemburg" Proben ihrer tiefen und feindgründigen Gesangskunst. Ludwig Renko hatte als ihr Partner und mit dem Lied ,,Bin nur ein armer Wandergesell" aus „Der Vetter aus Dingsda" einen Sondererfolg, Maria Reichelt und Gertrud Probst gaben dem Duett aus „Boccaccio" mit ihren klaren, ansprechenden Stimmen das rhythmische »Profil. Mit Beifall überschüttet wurde der Liebling der Operette Gerti Kammerzell für ihr „Lisa, benimm dich" aus dem gleichnamigen Spiel mit Musik. Man kennt doch nun schon jede Pointe, man weiß, daß sie kommt, man weiß, wann sie kommt, man wartete auch gestern darauf, bis sie kommt — und als sie dann kam, da lacht man darauf los, als ob es der neueste Witz wäre. Anny D i e h 1 lieh dem Frühlingslied aus der Operette ,,Liebe in der Lerchengasse" den Wohlklang ihrer vielfabrigen SopranstimMe, Herzlich war der Beifall, der Otto Blickenberg für sein „Ich bin verliebt" aus ,,Meine Schwester und ich" gespendet wurde, gehört auch er doch zu den besonderen Lieblingen des Marburger Theaterpublikums. Hubert Römer stellte mit dem „Märchentraum der Liebe" aus der „Ungarischeij Hochzeit" sein gewähltes stimmliches Können unter testen Beweis, nie endenwollenden Beifall fand der lyrische Bariton des Theaters Fritz Schmidt mit der Germon-Arie aus „La Traviata", bei der er alle Feinfühligkeiten dieser Dichtung und ihre volkstümliche Auslegung bestens zur Geltung kommen ließ. „Ich lieb dich, schönste Frau" aus „Die Liebe in der Lerchengasse", gesungen von Erwin Friese, war eine Bestleistung des Künstlers, der schon so oft mit seiner schönen Stimme erfreute. Ein glückliches Künstlerpaar im Blick auf ihr Auftreten am Stadt-theater kann man Gerti Kammerzell und Otto Blickenberg nennen, die mit ihrem heiteren Lied aus der „Liebe in der Lerchengasse" „Auf der See" dem gesanglichen Programm einen stimmungs- und humorvollen Abschluß gaben. Das Orchester des Marburger Stadttheaters unter dem Opernchef Richard D i e 11 bildete für die Darbietungen die bezaubernde musikalische Kulisse. Wieder einmal zeigte dieser Meister der Stabführung, daß er nicht nur der Operettenmusik den Stempel glückhafter Volkstümlichkeit aufzuprägen weiß, in den Werken großer Meister, die im Rahmen dieser Veranstaltung zu Gehör gebracht wurden, wußte er die verfeinerte Musikkultur in vortrefflicher Weise herauszustellen. Warm und innig wurden alle musikalischen Werte erschöpft und mit einer satten Klangfarbe untermalt. So können mit restloser Befriedigung Künstler, Stabführer und Orchester auf eine Veranstaltung zurückblicken, die eine besonders anheimelnde Note trug. Erneut wurde durch dieses Wunschkonzert aber auch bewiesen, daß das edle Gut, das uns in der Oper und der Operette immer wieder dargereicht wird, nicht nur im Frieden, sondern auch in diesen Kriegstagen in den Mittelpunkt der kulturellen Bestrebungin gerückt ist und heute mehr denn je Brücken schlägt zwischen Front und Heimat. Es ist, nach den Worten Bismarcks, wieder zu einem Kriegsverbündeten geworden und wird auch weiterhin dazu beitragen, die innere Front geschlossen zu halten und Rückenstärkung zu sein für die äußere Front. Auf diesem Weg, der von den Künstlern und den Besuchern des Marburger Stadtheaters, die sich anläßlich des Wunschkonzerts vollzählig als Gäste eingefunden hatten, bisher gegangen wurde, wird man sich auch, wieder treffen, wenn in den ersten Septemberlagen für das beliebte Theater der Draustadt die Parole lautet: Vorhang auf zu neuer Spielzeit. R. Kratzert Kleine ChroHlK m. Ehrung des ältesten Marburgers. In geistiger und körperlicher Frische feierte Franz Putzl, Schlosser-Partieführer der Reichsbahn 1. R. seinen 97. Geburtstag. Die Ortsgruppe Marburg V beglückwünschte ihn aus diesen Anlaß und der Musikzug der Wehrmannschaft Marburg-Stadt brachte ihm ein Ständchen, das ihm große Freude bereitete. Franz Putzl, der am 10. Juli 1845 in Seidenberg geboren wurde, hat 57 Jahre aktiv bei der Bahn gedient und erfreute sich bei seinen Arbeitskameraden großer Beliebtheit. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 wanderten acht Kinder aus, die zum Teil noch heute im Reich, vor allem in den Alpengauen, leben. Drei seiner Enkel stehen als Offiziere an der Ostfront. Der Gefeierte, der bei seiner Tochter in Marburg wohnt, nimmt an allen Geschehnissen der Zeit noch regen Anteil. m. 70. Geburtstag eines .angesehenen Schönsteiner Kaufmannes. Am 13. Juli vollendet der bekannte Schönsteiner Kaufmann Fritz Terschan sein 70. Lebensjahr. Der Jubilar ist ein aufrechter deutscher Mann und gehört mit in die vorderste Front der alten untersteirischen Kaufmannschaft, die sich allen Widerwärtigkeiten zum Trotz durch Jahrzehnte hindurch erfolgreich durchsetzen und völkisch behaupten konnte. Wegen seines offenen und ehrlichen Wesens »erfreut sich Terschan allgemeiner Achtung. Dem in bester körpericher und geistiger Frische stehenden Jubilar wünschen wir noch eine Reihe gesunder und zufriedener Jahre an der Seite seiner liebenswürdigen und rastlos tätigen Gattin. m. Alte Mahnungen der Feldpost. Wie bereits mitgeteilt, darf von nun an wieder monatlich an jeden Soldaten ein Päckchen bis zum Gewicht von 1000 g geschickt werden, wobei nur solche Päckchen angenommen und befördert werden, auf die der Absender eine Zulassungsmarke geklebt hat. Für diese Feldpostsendiingeii wird an die alten Mahnungen erinnert: 1. Feldpostpäckchen fest verpackcn und ein Doppel der Anschrift einlegen, sonst viel Verdruß; 2. Keine feucruefährüchen Gegenstände (Zündhölzer, Benzin) versen- den, sonst Brandgefahr; 3. Keine leicht verderblichen Lebensmittel versenden, denn der Verderb wäre unverantwortlich! m. Todesfälle. Im Allgemeinen Krankenhaus in Graz ist der Gottscheerumsiedler Hans Tomaschek aus Rann im Alter von 44 Jahren verschieden. Ferner verschieden im Kreis Cilli: Johann Medwed, 49 Jahre, aus Bischofdorf, Maria Kunstek geb. To-polowetz, 77 J., Cilli, Tegetthoffkai 13, Martin Speglitsch, 76 J., Cilli, Bachernstraße 20, Aloisia Primoschitz, 38 J., aus Packenstein, Josefine Einfalt geb. Treb-sche, 66 j., aus Gonobitz, Franz Irrmann, 66 J., aus Packenstein, August Seitz, 33 J., aus Heilenstein, Josef Lettner, 36 J., Cilli, Tüchernstraße 37, Stanislaus Ar-litsch, 33 J., aus Wöllan, Franz Woch, 38 J., Cilli, Gmünd 60, Martin Tschereniak, 39 J., Cilli, Forstwald 45, Franz Stempi-char, 39 J., aus Podsit bei Trojan, August Kowatschitsch, 35 J., Cilli, Gmünd 60, Franz Wodownik, 41 J., aus Fraßlau, Lorenz Golitschnik, 49 J., aus Praßberg, Anton Praprotnik, 37 J., aus Heilenstein, Anton Mutetz, 39 J., Cilli, Beethovenstraße 11, Franz Reisp, 41 J., DolitSchan-berg 25, Franz Prankowitsch, 33 J., aus Bischofdorf, Anton Kolar, 42 J., aus Oberburg, Franz Miklautz, 40 J., aus Oberburg, Josef Gritschar, 63 J., aus Littai, Alois Gasperitsch, 39 J., aus Anderburg, Michael Strametz, 53 J., aus Hohenmauthen, Paul Rosenitschnik, 40 J., aus Praßbertr. Marko Rosenitschnik, 42 J. m. Männliche Leiche angeschwemmt. Am 10. Juli wurde in der Gemeinde Fraii-enberg von der Drau eine männliche bisher unbekannte Leiche angeschwemmt. Es handelt sich um einen Man ca. 162 cm groß, große Stirnglatze, dunkle Haare, glatt rasiert, im rechten und linken Oberkiefer fehlen je zwei Backenzähne, am Ringfinger der rechten Hand einen Ehering und einen Ring mit einem großen viereckigen rötlichen Stein. Bekleidet ist die Leiche mit braunen Haferlschuhen, dunkle Wadenstutzen, Teufelshauthose, Oxfordhemd mit weichem Kragen Nr. 40, Gummihosenträger. In den Taschen trug sie ein Taschenmesser mit zwei Klingen und Korkzieher. Die Identität konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. Die Leiche dürfte drei bis vier Tage im Wasser gelegen sein. Zweckdienliche Angaben wollen bei der nächsten Polizei- oder Gendarmerie-Dienststelle gemacht werden. m. Schweres Unglück. In einem Marburger-Industrieunternehmen wollte der Traktorenführer Franz Weber durch Bespritzen mit heißem Wasser seinen Traktor reinigen. Plötzlich riß dabei nahe der Kopplung der Schlauch, so daß der Unglückliche von dem dampfend heißen Wasserstrahl ganz übergössen wurde. Mit schweren Verbrühungen am ganzen Körper wurde er vom Deutschen Roten Kreuz ins Marburger Krankenhaus überführt. Der erste ond einzige BailonHug zum Nordpol Vor 45 Jahren landete August Andree im Packeis — Erst nach 33 Jahren wurde die Tragödie seines Todes enthüllt erklärten ihn für einen Phantasten und Nar- Vor 45 Jahren, im Juli 1897, unternahm der schwedische Nordpolforscher Außust Andree die erste und einzige Üallon-Kxpedition in die Arktis. Am Vormittag des 6. August 1930 stießen die zu der wissenschaftlichen Expedition des staatlichen norwegischen Forschungsinstitutes »Svalbard- und Eismeerforschung« gehörenden Walroßfänger Sälen und Tasvik auf deni Franz-Josefs-Land auf einen merkwürdigen Fund. Im Schnee vergraben lag ein Boot und an dem Boot befand sich ein Haken mit der deutlich lesbaren Inschrift: »Andrees Polar-expedition 1896«, Die Männer benachrichtigten sofort Dr. Gunnar Horn, den Expeditionsleiter. und als sich dieser mit der Mannschaft an den Fundort begab, hob sich der Vorhang über dem letzten Akt des heroischen Dramas, das sich vor 45 Jahren in der Eis-wüste abgespielt hat. Die Forscher fanden in einer Entfernung von dem Boot die Leiche August Andrees, des ersten und letzten Nordpol-Ballonfalirers, sie fanden auch einige Stunden später die sterblichen Überreste seiner treuen Kameraden Strindberg und Frankel. 33 Jahre waren die kühnen Nordpolfahrer verschollen Ais der schwedische Oheringenieur August Andree nach der Fertigstellung seines Polar-Rallons gefragt wurde, warum er ein so gefährliches Unternehmen wage, von dem letzten Endes niemand einen praktischen Nutzen haben könne, antwortete er; »Solange dieser weiRe Fleck dort oben, von dem man nicht weiß, ob er Land oder Wasser ist, noch unerforscht ist und so lange so viele nach dieser Wahrheit suchen, werden immer wieder Menschen ihr l.eben aufs Spiel setzen, bis das Rätsel gelöst ist. Ich will der Mcnscli-lieit diesen Dienst erweisen, damit dann andere sich praktisclieren Zielen widmen können!« Wahrlich, seine tollküline Tat war eine Heransforderung des Todes. Obwohl sich Andree über die Mängel nnd (lefahreii der damaligen Luftfahrt und über das. was ilin in der Arktis crw.Trtetc, vollstätidig klar war, obwohl er im Gegensatz zu den heutigen Nordpolfliegern — ganz anf sich alleiti irestellt war und s'ch auf keine Wrttcrwar-iiiMtesctatiorien verltr^Tti koiiiitp. liestier'e'i or und •sC'iir' fVffilirten '"iiliig mm'! /nvprsicht-licb den l'rciballon >()crn . Die Uelehrlcn ren, aber Andrees füllte sich über die hämische und höhnische Kritik erhaben; aus seinen sorgfältig überlegten Plänen sprach der heiße Wunsch des ersten Forschers, die Richtigkeit seiner Ansicht durch die Tat zu beweisen: der Nordpol kann von der Luft her bezwungen werden. Mit dieser Theorie tilte der grolle Schwede, den seine Zeit verkannte, der Entwicklung um 33 Jalire voraus. Heute erkennt die Welt an, daß er der Erste und Einzige gewesen, dem eine Ballonlandung auf dem Packeis glückte. Sie erkennt auch an, daß er die Erkenntnis über die Natur der Eiskalotte und des Nordpolmeeres durch viele wertvolle, von ihm schriftlich niedergelegte und 1930 aufgefundene Beobachtungen gefördert hat. Er hat gewissenhaft alle wissenschaftlich bemerkenswerten Gesichtspunkte in sein Tagebuch eingetragen und er hat — immer den Tod vor Augen — in dem Schweigen des ewigen Eises eine Sammlung von Blattpflanzen, Moosen und Steinen, Erdarten zusammengetragen, für die ihm die Gelehrten heute Dank zollen. Die Ballonfahrt dauerte nur drei Tage und wurde am 14. Juli abgebrochen. Sie war glatt verlaufen, die kühnen Männer landeten unversehrt in dem Eis und traten tmn den Rückmarsch an. Dieser Marsch führte sie ins Verderben. Sie begingen den verliängtiis-vollen Fehler, viel zu viel Gepäck mitzufüh-ren, kamen dadurch nur langsam vorwärts und gerieten in den arktischen Winter, dem sie nicht gewachsen waren. Ihre letzten Tage und Stunden sind auch heute noch im Dunkel gehüllt. Es kann aber kein Zweifel herrischen, daß sie nicht dem Hunger, sondern der Kälte erlegen sind. Zuerst starb der junge Strindberg, der von den beiden^ Gefährten beigesetzt wurde. Ihm folgte Frankel und dann legte sich August Andree zum Sterben nieder. Man fand ihn, sorgsam mit seinetn Roch zugedeckt, die Flinte im Arm, unter seinem Leib das Tagebuch und das Obser-vationsluicii, das er der Nachwelt erhalten wollte. Als verlachter, ver'spotteter Pluin-tast war er ausgezogen — als ein toter Held kehrte er heim. Wie die Niimen Frithiof Nansen. RonUl Aninndsen. F^rofpv;cnr Wetre-ner nnd M ilnirron leiir'ilft K't'-» mi ilio nnstcrli'iclikr"it. iilicr (If f" nf>-' 'Iirieben steht: 'Du warst citi Mann! Nummer 104 ^►Marburgfr Zeitung« t3. JuH 1941 Seite 7 Aas a££ee lOeit a. Eine Bethalle aus — Wunderäl. Der ,,Psychologe" und „Seelenheilkundige" Johann Hümer aus Bindlach in Bayreuth erhob den Betrug zur Religion. Er handelte nach der Devise: „Es ist nichts so dunun, es findet doch sein Publikum". Er fertigte ein „Wun-deröl" an, das er aus Pfefferminz- und Guka-lyptus-Dl mixte und seinen Anhängern um gutes Geld aufhalste. Er schrieb sich selbst ein „amtliches Gutachten" über seine zwei nie erschienenen Bücher; „Die Suche nach einer Seele bei den Gefallenen" und „Der neue Weg zum Wahren Glauben*\ Der Vertrieb seines Wunderöls brachte ihm soviel an klingender Münze ein, daß er in Bayreuth einen Betsaal bauen konnte, in dem er die Leute für seine neue Religion begeistern wollte. Er wurde jetzt wegen fortgesetzten Betrugs und unbefugten Vertriebs von „Heilmitteln", die geeignet sind, die Volksgesundheit zu untergraben, zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. a. Das erste wurde ihre Schwiegertochter. In diesen Tagen konnte die Hebamme Minna Winter In Beienrode (Kr. Göttingen) ihr 40jährlges Berufsjubiläum begehen. Vielen Menschenkindern hat die im Ort wie in den Nachbargemeinden wegen ihrer steten Hilfsbereitschaft beliebte Frau ans Licht der Welt verholten. Der Zufall wollte es, daß das erste Kind, das unter ihrer Mithilfe als selbständige Hebamme zur Welt kam, ein Mädchen war, das später ihre Schwiegertochter wurde. So früh hat sich wohl noch keine Schwiegermutter die Zukünftige ihres Sohnes an* geschaut. a. Naturgeheimnis Im Bisenzer SchfoBpark. Im Bisenzer Schloßpark befinden sich zwei alte Linden, von denen berichtet wird, daß sie aus der Zeit Kaiser Rudolfs IL stammen. Die eine dieser Linden ist ein naturwissenschaftliches Wunder. Sie wächst über dem mächtigen Schloßkeller. Ihre Wurzeln haben die Decke des Kellers durchstoßen und hängen frei in den Kellerraum hinein. Obwohl diese Linde demnach keinen Nährboden hat, prangt ihre Krone im vollen Schmuck des Blattgrüns, sie setzt alljährlich neue Blätter an und wächst ständig weiter. Sport und Turnen Auch der Kärntner Fussballmeister In Marburg besiegt Die Rapid-Elf nach hervorragendem Spiel über den LSV Kiagenhirt mit 6:3 siegreich Glückliches Lachen Unter Freundinnen „Wenn du mir nicht sagst, an wen du eben diesen Brief geschrieben hast, rede ich kein Wort mehr mit dirl" „Und wenn ich es dir sage, redest du erst recht keins mehr mit mir.' . Mdrburgs Fußballsport hat wiederum einen großen Sieg zu verzeichnen. Das vom Samstag auf Sonntag verlegte Spiel gegen den vielgerühmten Kärntner-Fußballmeister, den LSV Klagenfurt, gestaltete die immer kräftiger hervortretende Rapid-Elf der Marburger Sportgemeinschaft zu einem neuen glanzvollen Sieg. Mit 6:3 (2:1) siegten diesmal die Marburger und setzten somit ihre große Siegesserie neuerdings erfolgreich fort. Nach schwächerer Halbzeitleistung ging Rapid nach der Pause ganz aus sich heraus und führte ein wirklich bestechendes Spiel vor, In dem die Klagenfurter zeitweise völlig eingeschnürt wurden. Bei Rapid klappte es in allen Mannschaftsteilen, wobei jeder Spieler wirklich sein Bestes gab. Bei den Klagen-furtern war die Hintermannschaft schwächer. Recht gut hielt sich der Seitenläufer Landauf (Sturm Graz) und der Wiener' Huber (Austria). Letzterer zeigte einige Kabinettstücke, fand aber bei seinen Nebenspielern wenig Verständnis. Huber verschaffte auch in der 10. Minute seiner Mannschaft die Führung, die Heller erst in der 30. Minute mit einem Elfmeter aufholen konnte. Kurz darauf erzielte Heller nach einem wunderschönen Flankenschuß von Semlitsch den vielbejubelten Führungstreffer für Rapid. Nach Seitenwechsel legte sich der LSV Klagenfurt energisch ins Zeug und konnte durch Frommer den Ausgleich rasch herstellen. In diesem Augenblick begann die große Zeit Rapids. Zunächst war es Türk, der bald darauf die Führung an Rapid brachte, worauf Heller, nachdem die Gäste fast völlig in die Defensive gedrängt worden waren, mit zwei schönen Treffern das Ergebnis auf 5:2 stellte. Die Kärntner spielten nun ihre letzten Trümpfe aus und tatsächlich gelang es abermals Frommer, einen Erfolg herauszuschlagen. Kurz vor dem Schlußpfiff stellte Pozeit das Ergebnis auf 6:3. Das bewegte Spiel, dem 500 Zuschauer beiwohnten, leitete Schiedsrichter Nemetz. Im Vorspiel blieb der Bann Bruck-Kapfen-berg der Hitlerjugend mit 6:2 (3:0) nach einem flottgeführten Spiel über die Deutsche Jugend Marburg siegreich. Spielleiter war Schiedsrichter Barlowitsch. Radsport Im Herzen Marburgs Schadler (Graz) Sieger Im Häuserblockrennen — Podmllschak (Marburg) wenige Meter vor dem Ziel Infolge Radschadens zurflck gefallen Die Abteilung Edelweiß der Marburger Sportgemeinschaft gestaltet das Radsport- ^programm des heurigen Jahres immer mannigfaltiger. Am Sonntag kam im Weichbild der Stadt ein gauoffenes Häuserblockrennen zur Ausrichtung, an dem sich die stärksten Rennfahrer aus Graz, Marburg und Windischgraz beteiligten. Start und Ziel befanden sich in der Tegetthoffstraße, während die Rennstrecke im Rundkurs durch die Goethe-, Bismarck- und Parkstraße sowie Sophienplatz über 11 km ging. Gleich vom Start weg gingen Podmllschak und Schadler in Führung und hielten diese bis zum Ziel bei. Etwa 50 m vor dem Ziel setzten beide zum Endsport an und Podmllschak riß sich bereits los, als im selben Augenblick ihm die Kette aus den Zähnen sprang. Schadler hatte indessen bereits das Zielband zerrissen. Ausgezeichnet fuhr Johann Gregoritsch, der vor Stralcher als Dritter einlangte. 1. Otto Schadler (Wanderlust Graz) 22:46; Candwirtscöafl Die Kriegserhährungswirtschaft steht Im Mittelpunkt der landwirtschaftlichen Arbeit Arbeitstasung der KrelsbauerofUhrer der Landesbauernscliaft Südmark Landcsbauernführer Hainzl rief kürzlich die Kreisbauernführer von Steiermark und Kärnten zu einer Arbeitstagung zusammen. Er konnte dabei insbesonders den Regierungspräsidenten von Steiermark Dr. Müller-Haccius und Generalleutnant Gunzelmann, den Leiter der Wehrsatzinspektion Graz be-grüßen. Überdies nahm der Landesbauern-führer Huber von Kärnten erstmalig in seiner neuen Eigenschaft an der Tagung der Landesbauernschaft teil. Außerdem waren die Vertreter einiger die Ernährung und Landwirtschaft betreffenden Organisationen, erschienen. Landesbauernführer Hainzl machte dann verschiedene Ausführungen über Verwaltungsneuerungen im Reiclisnährstand, sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Partei und Reichsnährstand. Generalleutnant Gunzelmann nainn dann zu längeren Ausführungen das Wort und dankte auch den Krcisbaueniführern für ihre persönliche Arbeit, sowie der ganxen Bauernschaft für ihre Leistungen. Er sprach dann über Fragen der dringendsten Arbeits-kräftesicherung für die Landwirtschaft und über die Durchführung von UK-Stellungen. Landesliauptabteilungsleiier II Bauer Hans Scholze betonte, daß die laniiwirtscliaftliclie Produktion wo es irRcnd tiiöglicli ist entsprechend der Kriegswirtschaft noch auszubauen ist und daü es nntwendig ist, die Kr-zeugungsschlacht siegreich zu schlaRen. Er betonte auch, daß die Bauern in den Gauen Steiermark und Kärnten In der breiten Masse diesem Rufe der Erzeugungsschlacht Rechnung tragen und ging auf die erfolgten und noch in Aussicht stehenden Maßnahmen ein. Anschlieüend gab Oberlandwirtschaftsrat Dr. Franz einen vielseitigen Bericht aus den einzelnen Arbeitsgebieten der Hauptabteilung II. Er behandelte einleitend elniße Prägen des Bauern- und Bodenrechts, der Beschränkung im Grundstückverkehr für Nicht-landwirte, der verstärkten Siedierwerbung, Betreuungsfragen für die zwei Millionen unverheirateten Jugendlichen in der Landwirtschaft, ferner die Landarbeiterbetreuung und Ausbildungsfragen für die Jugend. Der Redner wies dann auf die starke Melir-ernte an Kartoffeln und die dadurch entstandene Sicherung der Speisekartoffelversorgung. Ausgleich des Brotgetreideausfalles und die Verbesserung der Futterniangellage hin, die wieder eine gewisse Vermehrung des Schweinebestandes zulassen, während andererseits die Stallentrüinpelung im Rin-derstall fortzusetzen sei. Die Kreisbauern-führer werden aufgefordert, sich ganz besonders der Fragen der Getreide- und Fetterzeugung anzunehmen. Abteilungsleiter Dr. Ackermann besprach Fragen des Arbeitseinsatzes auf dem Lande, besonders des Einsatzes von Arbeitern aus dem Osten und von Kriegsgefangenen und die Zusammenarbeit des Reichsnährstandes mit den Arbeitsämtern. Abteilungsleiter Ing. Ragoßnig gab Aufklärungen über Fragen der landwirtschaftlichen Maschinentechnik, sowie die Treibstoffversorgung für den kommenden Drusch der Ernte. Abteilungsleiter Ing. Heinzel referierte über die Notwendigkeit des verstärkten 01-fruchtanbaues zur Fettversorgung. Abteilungsleiter Dr. Fischer machte Ausfahrungen über Fragen der Pferdezucht und Pferdeandienung an die Kreisbauernschaften. Landeshauptabteilungsleiter III Bauer Alfred Simon sprach hierauf eingehend über Aufgaben der Kriegsernührungswirtschaft im dritten Kriegsjahr. Landesstabsleiter III Dr. Ing. FelsinEer erläuterte Fragen der Gemuseversorgung. Kreisbauernfuhrer Kaufmann, der Vorsitzende des Gartenbauwirtschaftsverbandes Südmark, besprach ebenfalls Fragen der Ciemüse- und Obsterfassung und die Aufgaben der Sannnel- und Verteilerstellen. Abteilungsleiter 1.Ungershausen gab den Kreisbauernfülirern Hinweise über die Durch-fiihrung der Umlagen. Der Oescliäftsfiilirer des Milch- und Fett-wirtschaftsverbandes Südmark Ing. Schneider referierte über verschiedene milchwirtschaftliche Fragen und Maßnahmen auf dem Gebiete der Milcherfassung. Der Vorsitzende Scheiber des Eierwirt-schaftsverbandes Südmark erörterte Fragen seines Arbeitsgebietes. Landesbauernführer Hainzl nahm sodann zu den einzelnen Referaten Stellung und gab dazu noch weifere Aufklärungen und Ergänzungen. Der Hauptstabsleiter der Landesbauernschaft Südmark, Dr. Inc. Leitner, befaßte sich hierauf mit den Änderungen, die infolge der Verwaltungsreform des Reichsnährstandes durchgeführt werden mußten hezw. noch in Durchführung sind. Der Landesbauernführer von Kärnten, P«. Huber sprach über die enge Zusammenarbeit der Landesbanernschaften Kärnten und Steiermark. Ing. Gayl verabschiedete sich als Landes-liauptabteilungslelter der Landesbauernschaft Südmark Landesbauernführer Hainzl gab dann noch zusannnenfassend einen Überblick über die derzeitige ErnährungslaRe in Europa und die sich daraus ergebenden Maßnahmen. Mit der Führerehning schloß Landesbauernführer Hainzl die Arbeltstagung der Krelsban-ernführer. 2. Franz Podmilschak (Edelweiß Marburg) 22:47, 3. Johann Gregoritsch (Windischgraz) 23} 4. Willy Straicher (Postsport Graz) 23:05» 5. Albin Renner (Edlweiß Graz) 23:10j . 6. Josef Gregoritsch (Windischgraz) 23:30; 7. Karl Beilin (LSV Rollenburg) 23:48; 8. Franz Rakef (Edelweiß Marburg) 23:52; 9. Ludwig Maschera (Edelweiß Marburg) 23:58; 10. Hans Windisch (Edelweiß Marburg) 23:59. > Dem Rennen wohnte eine stattliche Zuschauermenge bei, die an dem spannenden Ablauf besonders intereslerten Anteil nahm. Am Start- bzw. Zielplatz hatten sich zahlreiche Vertreter unserer Sportabteilungen mit dem Leiter der Sportabteilung der Bundesführung des Steirischen Heimatbundes Pg. Jeglitsch an der Spitze eingefunden. Die Bekanntgabe der Ergebnisse sowie die Preisverteilung fand im Gasthof „Zur Traube" statt, in deren Rahmen der Leiter der Abteilung „Edelweiß" der Marburger Sportgemeinschaft Viktor Hausmaninger Worte der Anerkennung an die Rennfahrer richtete und sie zur Teilnahme an dem demnächst stattfindenden großen Bahnrennen einlud. HOrmann deafscbBr Sfrassenmeisfer Die Straßenmeisterschaft der deutschen Radsportamateure wurde am Sonntag in Saarbrücken entschieden. Ludwig Hörmann (München), der Im Jahre 1939'die letzte friedensmäßige Meisterschaft gewann, holte sich erneut den Titel im Endkampf gegen den Berliner Harry Schwarzer und dem für die Mainzer Luftwaffe startenden Karl Klttstei-ner (Nürnberg). Unter den 71 Bewerbern, die sich einfanden, waren alle bekannten starken Fahrer zur Stelle. Auf der insgesamt 135,5 km langen Strecke erwies sich Hörmann als der spurtstärkste Fahrer, der mit einer sicheren Radlänge vor dem jungen Berliner Schwarzer siegte. Hörmann benötigte 3:39.55. : Sport in BärentaL Auf dem neuangelegten. ideal gelegenen Sportplatz der Sportge-meinsrhaft Bärental fand vor einigen Tagen die erste größere Veranstaltung statt. Die hieFige Sportgemeinschaft lud sich die Fuß-ballr.'annschaft der Zollaufsichtsstelle Win-dischlandsberg zu einem Freundschaftsspiel zu Oaste. Das Spiel endete nach beiderseitig wirklich gutem und diszipliniertem Spiel mit einem verdienten schönen Sieg der heimischen Mannschaft. Das Interesse der Revöl-kernng für das Spiel war staunenswert groß. Die Veranstaltung ist jedenfalls als gut ge-hjngcn zu bezeichnen und zeigte gute und erfolgversprechende Sportarbeit der hiesigen Sport fremeinschaft. : Koch und Egert wieder In der Schlußrunde. Die Wettkampfreise der beiden deutschen Tennissspieler Koch und Dr. Egert in der Ttirkel steht vor ihrem Abschluß. Fni Tennisturnier von Istanbul haben beide wie schon in Ankara zusammen die Endrunde erreicht. In der Vorschlußrunde schlug Dr. Egert den Türken Kizil 3:6, 6:3, 6:2, 6:2, und Koch kam über Aygen (Türkei) 6:0, 6:1, 6:0 hinweg. Im Doppel haben Koch-Dr. Egert mit 6:2. 6:2 über Subaz-Kris gleichfalls die Schlußrunde erreicht. ; Schweizer Tennismeisterschaften. Die Schweizer nationalen Tennismeisterschaften in der Bundeshauptstadt Bern endeten mit folgenden Ergebnissen: Männer-Hinzel: Pfaff-Maneff 6:4, 5:7, 1:6, 7:5, 9:7; Frauen-Einzel: Keller-Buser 6:1, 6:1; Männer-Doppel: Maneff(Sfeiner-Pfaff)J. Spitzer o. Sp.; Frauen-Doppel: Chapuis(Carrupt-lacque-moud).Merz 1:5, 6:4; Gemischtes Doppel: Frau Chapuis(Buser-Frl. Carrupt)A. Billeter 7:5, 6:0; Veteranen-Einzel: Äschlimann-Du-bler 6-4, 6:4. : 2500 Karten haben sich die deutschen Soldaten bereits für das am 19. Juli in Sofia stattfindende Fußball-Länderspiel Deutschland-Bulgarien gesichert. Ordnongspoiizei Magdvburo Handballmeisler Das Endspiel um die deutsche Handhallmeisterschaft der Männer wurde vor l.iriCi Zuschauem im Beisein von Gauleiter und Reichsstatthalter Murr in der Adolf-Hitler-Kampfbahn zu Stuttgart entschieden. Die Sportgemeinschaft der Ordnungspolizei Magdeburg holte sich in einem knappen 6:.t (3:3)-Sieg über den SV Waldhof den stolzen Titel. Zum zweiten Male haben dadurch die Magdeburger Ordnungs-Hüter die Meisterschaft erkämpft, die sie sich erstmals im Jahre 1935 an der gleichen Stätte durch einen IGiS-Erfolg über den MEV Hindenburg-Minden holten. Drei onlersfeirische Mannscbaffen in der Baoklasse In der sieirischen Fußballmeisterschaft ist lür die Spielzeit 1942/43 eine Änderung eingetreten. Die Zahl der Vereine der ersten Gauklasse wurde von zehn auf vierzehn ei-höht. Gleichzeitig wurden zwei Staffel:! geschaffen, für die örtliche Gesichtspunkte ausschlaggebend waren. In der Gruppe Süd werden diesmal außer der Abt. Rapid der Marburger Sportgemeinschaft und der SG Cüli auch die Marburger Reichsbahner tätig sein. Femer spielt in der Gruppe Süd noch Leibnitz, während in der Gruppe Nord Kapfen-berg, Donawitz, Zeltweg und Pohnsdorf Aufnahme fanden. Die Einreihung der Grazer Mannschaften Reichsbahn, GAK, Grazer SC, Post SG und Puch wird durch das Los erfolgen. Auch Rosenthals Teilnahme wird durch das Los entschieden. Che! d' Oeuvre oewinnt Preis des FUirers Höchstem Interesse begegnete am Sonntag» in Hoppegarten bei allen Beteiligten der Ausgang des mit einem vom Führer gegebenen Ehrenpreis und 50000 Mark an Geldpreisen ausgestatteten Rennens um das »Silberne Pferd«. Dank seines besseren Stehvermögens gmg als Sieger Chef d'Oeuvre hervor. Dann folgten Pasha und Blaupeter, im Auftrage des Führers überreichte Staatsminister Dr. Meißner dem Leiter des Heeresgestüts Altefeld den Ehrenpreis des Führers. : Probe bestanden. Im Berliner Polizeistadion trug die deutsche Nationalmannschaft em zweites Übungsspiel aus, in dem sie eine starke Mannschaft v,on Tennis Borussina mit 5:0 bezwang. Im Übungsspiel gegen dcrt Spandauer SV blieb die Nationalmannschaft mit 9:1 siegreich, : Das Heisinker Stadion öffnet am 17. Jult mit einer ersten großen Leichtathletik-Veranstaltung seine Pforten. Als iHe HolzscHolie nodi Mlioteii waren Die Schuhmacher Hefen Sturm Der aus Zweckmäßigkeitsgründen beliebte Holzpantoffel kann auf ein recht hohes Alter zurückblicken, Er hat früher aus Sparsamkeitsgründen vielleicht eine noch größere Bedeutung gehabt als heute. Aber die Holzschuhe haben sich auch mißliebig gemacht, wenn auch nur bei den »Schustern«. Als sie nämlich immer mehr in Gebrauch kamen, lehnten sich die Schuhmacher dagegen auf, weil sie in ihrem Handwerk beeinträchtigt wurden. Da sie aus eigener Kraft nichts aus-nchfen vermochten, wandten sie sich an den König Friedrich Wilhelm 1. Er erließ ein Edikt, das die Holzpantinen in Acht und und Bann tat. Es ist also jetzt 225 Jahre her, daß sie unnachsichtlich verfolgt und fast ausgerottet wurden. Der Königliche Erlaß wurde damit begründet, daß das Tragen der Holzpantinen »den Schustern die Nahrung entziehe«. Das klingt allerdings gefährlich, dürfte aber stark übertrieben gewesen sein. Im Volke war man auch wohl der gleichen Meinung, und wenn das Verbot auch rein äußerlich nachdrücklich beachtet wurde, damit man sich keiner Bestrafung aussetzte, so konnte man sicii von der Holzpantine doch nicht trennen. Im Verborgenen wurde sie weiter gctragerf, aber vor dem Auge des Gesetzes versteckt, D^ trotzdem Gerüchte umgingen, daß das Edikt insgeheim übertreten werde, wurde nach den unschuldigen Pantinen regelrecht gefallnder, und mit Hilfe von lieben und getreuen Nachbarn entdeckte man denn auch hin und wieder einige. Als sich dann die Fälle mehrten, sah sich der König gezwungen, seinen Erlaß unter entsprechender Strafanordnung zu wiederholen. Unter Hinweis darauf, daß »bei Haussuchungen vielfach hölzerne Pantoffel gefunden« worden seien, wurden harte Strafen angedroht. Bei wem fortan solche gefunden wurden, der sollte am Halseiscn am Pranger stehen oder gar ins Gefängnis wandern. Ja, es wurde sogar die ganze Dorfgemeinschaft zur Verantwortung gezogen, indem sie mit 100 Dukaten bestraft wurde, wenn sie nicht selber dafür sorgte, daß die Leute ihre geliebten Holzpantinen endlich beseitigten. Zur völligen Ausrottung der Pantinen hat es nicht gereicht. Noch über 25 Jahre lang fanden die Haussuchungen immer wieder statt, und sie förderten auch immer wieder Holzpantinen zutage. Trotz aller Verfolgungen aber hat sich die Holzpantine »über Wasser gehalten«, bis sie den Sieg davontrug. Heute ist sie nicht mehr verfemt, und unsere Schuhmacher sind ihr nicht gram und laufen nicht gegen sie Sturm. Damit würden sie auch gegenwärtig gar kein Glück haben; denn selbst m der Stadt ist der Holzschiih zur Zeit modern — auch aus ZweckmäRio. keitsgriinden. Seite 8 »Marbtirget Zeihingc 13. Juli 1042 Nommer 104 Seemannsaani Die Iren sind bekanntlich recht pfiffige und phantasiebegabte Leute. Kein Wunder, daß Patrik O'Brien, der als «weiter Maschinist aui einem englischen Tramdampfer fuhr, et mit dftr Wahrheit nicht lo genau nahm. Die bchönste Geschichte, die der alte Dubliner zum besten gab, stanunte aus der Zeit, da er noch im Golf Ton Bengalen dampfte. Eine« Tages, so berichtete Patrik, hatte der Kapitän auf Ceylon Zollschwierigkelten, 10 daA die Mannschaft mehrere Tage an Land blieb. Er selbst verirrto sich bei einem Spdziergang im Dschungel und entdeckte ein LIffantenbaby, das in eine Falle geraten war. Selbstverständlich befreite Patrik den kleinen Jumbo und kehrte zum Schiff zurück. Nach vielen Jahren besucht er in Dublin einen Zirkus, in dem eine Elefanten-Nummer mitwirkt. Unter den Dickhäuten befindet sich auch jenes befreite Tier, das also später doch noch In Menschenhand geraten sein muflte. fn die Arena treten und Patrik erkennen,* ist für Jumbo eins. Trotz der Rufe des Dompteurs eilt das Tier auf den überraschten Seemann zu, umschlingt ihn liebevoll mit dem Rüssel — und hebt ihn von seinem Galerleplatz zu zwei Schilling auf einen Lo* genplatz zu neun Schi Hing I „Gibt es noch einen besseren Beweis für dl« Dankbarkelt der Tiere?" schloB Patrik seine Erzählung. M. W. Vermeide Jedeti Leerliuf Im Arbeltsgang. Konzentriere dich auf deine Arbelt und laß dich nicht ablenken. wie krazte sidi tis gepasnrter Hilter ? Ein Nürnbcreer Kaufmann bekommt plötzlich Besuch von einem Geschäftsfreund. Nachdem sie sich bei sroBer Hlite an einigen Glas Bier erfrischt haben, wandern sie auch zur Nürnberg:er Bur; hinauf. Schnaufend stehen sie schtieBlich beide vor einer RitterrQstunc und betrtchien sie nachdenklich von alleu Seiten. »Wie uro alles in der Weit hat »ich so ein alter Ritter nur kratzen können, wenn er einen l^oh hatte?« meint nachdenklich Uer Zugereiste. »Und wie hat er sich bei der Hitze den Schweiß abwischen können?« seufzte der andere und fuhr sich mit,dem Taschentuch über den feisten Nacken. »Überhaupt bei der Hitze mit all dem Elsen rundum! Kann das gesund gewe&en sein?« Der Nürnberser betrachtet die Rüstung kritisch. »Na, fatt war der nicht, der die getragen hat. QroO war er auch nicht.,.« »Haha, für dich müßten sie allerdings ein paar Kilo Elsen mehr bewilligt haben...« lacht der Zugereiste. Wohlgefällig stemmt der groQe masslffe Nürnberger die Fäuste in die Seiten. »Aber mit den Eisenfiusten da raufen — das muB eine Sache gewesen seinl« Und dann wandten sich beide zum Qeben. denn die Folterkammer der Nürnberger Burg stand auch noch auf ihrem »Vergnü« gungsprogramm.« peter Kirf ................................. Stadtth«at«r Marburg/Drau Montag, den 13. JttH, 20 Uhr Geschlossene Vorstellnif für die Wehrmacht Der Vetter aus Dinssda Operette in drei Akten von Eduard KQnnecke Kehl Kartenverkairi_ Dienstag, den 14. JuH, 20 Uhr Der Vetter aus Dingsda Operette in drei Akten von Eduard KÜnneckc AmMiche @ Bekanntmachungen Wir haben uns vermihlt FRANZ SPANNER. Wehrmann MARY SPANNER geb. KOWATSCH Marburg/Drau EdUofMi |p' Der Chef der ZlvUveniraltiwg ia der Uatarsteienaark Zahl: C. d. Z. 160-868/42. Pra/M für frOMraifoff«! l'ör Frühkartoffel der Ernte 1942 wurden folgende Erzeuger- und Verbraucherpreise festgesetzt; i. Erzeugerfestpreis je 100 kg in RM, frachtfrei Empfängerstation, auaschlieBlich Verpackung, für die Zeit vom 13. bis 19. Juli. Weiße, blaue, rote Sorten: Größenklasse I RM 14.—, 11 RM 8.40; runde, gelbe Sorten: 1 RM 15.—, II RM 9.—; fange, gelbe Sorten: I RM 16.—, U RM 9.60. n. Verbraucherhöchstpreis je kg in Rpf für die Zeit vom 16. bis 22. Juli, a) Größenklasse I: weiße, Waue, rote Sorten: unter 2J5 kg RM 21, ab 2.5 kg RM 20, von 50 kg RM 19; runde, gelbe Sorten: unter 2.5 kg RM 22, ab 2.5 kg RM 21, von 50 kg RM 20; lange, gelbe Sorten: unter 2JS kg RM 23, ab 2.5 kg RM 22, von 50 kg RM 21; b) Größenklasse II: weiße, blaue, rote Sorten: unter 2.5 kg RM 15.8, ab 2.5 kg RM 14.8, von 50 kg RM 13.8; runde,gelbe Sorten: unter 2.5 kg RM 16.4, ab 2.5 kg RM 15.4. von 50 kg RM 14.4; lange, gelbe Sorten: unter 2.5 kg RM 17, ab 2.5 kg RM 16, von 50 kg RM 15. Die Auf- und Abrundung der Pfennigteilbeträge darf erst heim Endbetrag vorgenommen werden. Soeben erschienen; Vmdnmiis- inil iiläilatt des Chefs der Zivilverwaftung In der Uotersteiermark Nr. 87 vom 7. lull 1942 Einzelpreis 10 Rpf. Erbflltllch beim Schalter der Marburg» Vwfags- u. DruckermI' Gas. m. b. H. Naf^rg/Oreai. •acffaaa« • bei den Qeschftftsstellen der »Marharger Zeitung« IN CILLl, Marktplatz 12 (Fernruf 7) IN PETTAU, Ungartorgasse, Herr Georg Pichler und bei den sonstigen Verkaufsstellen. Besttgspreist Monatlich RM 1.25 (stets in voraus uhlbar). Besugsbestelluasea werden bei den Geschäftsstellen der »Marburger Zeitung« und im Verlag, Marburg-Drau, Bad« easse 6, angenommen. Meiler tozelier J«dei Wort kostat fOr Siellentesiich« 6 Rpf. dai fcl^edrnckte Wort 26 Kpf. fur Qsld-. Realilfl' teavtrkehr. Dricfweclitel and Heirtt 13 Rpf, das (cttsedruckte Wort 40 Rpl. fOr alle Obriecn Wortanzeigen 10 Rpf, das (ettgcdnickte Wort 30 Rpf. Der Wortprcls Kilt bis zu 12 Buchstaben Je Wort. KennMurlKebÜhr bei Ablioluaf dor Ansebote 35 Rpf, bei Zuien-düng durch Poet oder Botci 70 Rpf, AustcunFtetebUhr Iflr Amieif«ii mit dem Vermerk! »Auskunft In der Verwaltuar oder QeschSflsstelle« 20 Rpf. AnzelKen AanahmMchluB; Am Tage vor erscheinen am 16 Uhr. Kleine AHMiita werden sor tofen VoreloseadUDf des Betragee (aucb sOlttRe BriefmarkM) auffeiommei). MtadeeUtebflhr für eine Kleina Anreiga 1 RM. Unser lieber Gatte, Vater, Sohn, Bruder, Neffe, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr Haas Tomaschek ist am 6. Juli 1042 nach langem« schwerem Leiden im Alter von 44 Jahren für immer von nns gegangen. Unsern lieben Verstorbenen haben wir «m 8. 7. \9A2 am Zentralfriedhofe in Graz zur letzten Ruhe gebettet. Rann, am 10. Juli 1942. Regina Tomaschek, Gattin, Ktirt und Erwin, Kinder. Tages Pretoe fflr jede Menge Altmaschinen, Eisen, Metalle, Abfille aller Art. Obcruehme Abwracksbetriebe. Lagernd große Auswahl Autoteile, Maschinenteile und Nutzeisen. Max Weiß, Nagystraße 14, Telefon 21-30. Vormals Gustintschitsch. 6690-1 Äl Kaufe Ktosk'lnventar und Fruchteismaschine (elektr.). Anbote unter »Kioske an die Verwaltung. 6599-3 Zu MdbMi^tai I Paar junge starke Zugochsen zu verkaufen. Kordik. Pickern. 6695-4 Suche Hattsgehilfhi die auch kochen kann. Großhandel mit Rohstoffen Johann Sluga, Marburg, Tnesterstraße 22. 6679-8 Wir suchen für sofort mehrere ' tüchtige Stenotyplsthi' nen'Anfing«1nnen mit guter Auffassungsgabe, die Lust und Liebe zum Beruf haben, für verschiedene Abteilungen eines neuen Industriewerkes in der Untersteiermark. Zuschrift ten an die Geschäftsstelle dieser Zeitung unter »Unter-eteiermark« erbeten. 6675-8 Sitzgarnitur (Diwan, 2 Fau-teuils, 3 Sesseln) in Rokoko-»til um 1100 RM zu verkaufen. Auskunft in der Verw. 6626^ 2ü p$9Ultl Nettes, möbliertes Zimmer in der Stadt Marburg oder Umgebung von älterem Beamten gesucht. Zuschriften an Franz Legat, Klagenfurt-Süd, Garte ngasse 8. 6644-6 OfftM tUUtk Vet EiMtelluf vea Arbeite Ittlften Mali die ZMliaueaag dee Msiladiiea Arbelleuetee •isgeholi werde». Lehrjunge wird sofort aufgenommen. M. Sterbal, Lederwaren, Marburg, Tegetthoff-Straße 42. 6693-8 Hausgehilfin mit Kochkenntnissen sofort gesucht. Auskunft in der Verw. 6678-8 Waehminner fflr die besetzten Gebiete im Westen gesucht. In Betracht kommen in erster Linie Rentner, Pensionisten und einsatzfähige Invalide, sowie auch Arbeitskräfte, welche nicht in einem festen Arbeitsverhältnis stehen. Bewerber, welche bereits in einem kriegswichtigen A^ beitsverhältnis stehen, oder dafür In Frage kommen, scheiden aus. Unbescholtenheit Ist Voraussetzung. Anfragen sind an die sustindi' gen Arbeitsämter zu richten. Nähere Auskünfte durch die Dienststelle in Qraz, Alte Poststraße 107, Thiel Rudolf, Werbeleiter. 2609-8 fuitdt * Am Mittwoch S.Juli wurde in der Meilingerstraße, nähe »Steierhof« eine Armbanduhr verloren. Der Finder wird gebeten selbe ins Kaffee »The resienhof« bei guter Belohnung abzugeben. 6696-9 ! blauer $chiafrock9:firtel verloren von Färberei bis Kaserne, gegen Belohnung abzugeben: Kleiderreinigung 6694-9 R f Ii Hm im Unterland ohne MAiBURGIi ZeiTUNG" Unser Liebstes, unser einziges Töchterchen und Schwesterchen Edda ist im Alter von 20 Monaten fflr immer von uns gegangen. Rast, am 10. Juli 1942. h tiefer Trauer: Richard und Irmgard Wenko, Eltern. 6607 Herwig, Bruder. BURG^KIMO Heute 16.1830,21 Uhi BENIAMINO GIGLI der Welt größter Tenor singt seine schönsten Lieder in dem großen ltala«FUm MUTTER mit Emma (Irafflatlca, Carola Höhn und Frlsdrleh Bealar. Ein herrlicher Filinl eine Freude für'Ohr nnd Angel Für Jugendliche nicht zugelassen I Kulturfilm 1 Neuest« deutsche WochenMhaul eSPLANAOC Die Nacht In Venedia Für Jugendliche unter 14 Jahren nicht ztigelassen! 3161 ^ Wdeida Behie dar Ftiota, dis ly||t||1|||| viel stehen und gehen, fai vcrschle- FORN Beratungsstellen ZUM INDIANIr, Grai, Htmngatt« 2t neben Cafi Herrenhof GUMMIHOF, Grai, tp«rgMM 4 neben Luegg, sowie FRAUENHEIL, Gm, AlbMChtg«M« f Verlangen Sie Maßkarte In der Zeit vom 20. Juli 1942 bis 3. August 1942 bleibt unter Betrieb wegen 3 Gefolgschaftsurlaub geschioisen. Sekl- imd Wetokeltoreim Brfliltr Boavfgr Radkerslmn Obnradinntani 6ambrlnu5halle (TlRRBUö/Draü» Schlllerstrasae Hr. 29 weqzn Renouierung uom 15. lull bis zum 1. Rugust geschlossen "" U/Illl Rotartiitsfli Gebe den geschützten 6ästen bekannt, dag Cafe „Central" i ab 15. lull bis einschliesslich 5. Rugust u;egen Oefolgschaftsurlaubes sowie einer Nlelnen Renouierung geschlossen bleibt. LeopolAlne (Dastnok DAMKSAWMO Allen Freunden und Bekannten, die unser« liebe, unvergeßliche Gattin, Tochter bzw. Mutter. Frau ALOISm KAPPL auf ihrem letzten Wege begleiteten, ihre Ruhestätte mit Blumen fchmUcklen und uns Beweise ihres herzlichen Beileids aussprachen, sagen wir unseren innigsten Dank, insbesondere danken wir dem Herrn Kreisführer von Trlfall und der Abordnung des BDM für die herrlichen Kranzspenden und die ergreifende (3rabrede. Tri fai 1, am 7. Juli 1942. Matthias KapI, Qatte, Olga, Töchterchen, Maria und Stanislaus Kollenz, Eltern, Geschwister und SchwMgerinnen sowie alle Verwandten. 6ft86