M,'. 33. ^I8ÄG. Gines Abends.') Von Alfred Meißner. »»v'uüderl'arer Dämm'rungsfriede War es, der die Erd' umsing. Als ich jüngst an ei»?? Sckmiede Geisterstill vorülierging. In des Feuers blüt'ger Hell? Scklug dcr Schmid sein sprühend' Erz; Draußen an dcr niedern Zchwelle Drückt sein Weib ihr Kind an's Herz. Solches schauend, dacht' ich trüb, An mein Leben wilder Hast; Reich an Kampf und arm an Liebe. Ohne Herd und Veöpcrrast. Unl> zum Weibe svrach ich bange: .,Blühe fort so sckön und qut, Die mich anltarrst, weil so lange Schon mcin Aug' auf Dir geruht." „Hältst Dein süßes Kind geborgen, Drucks es an Dein Angesicht — Wie Du schön in Deinen Sorgen Iungc .Nutter, ahnst Du nicht!" o'^auge nur an Deinen brüsten Deine Söhne, rauh und stark, Und kein lranklicl'eö W.Iüsten Tresse ihr gesundes Mark" „Daß sie »ie die Seuchen kennen, Die in Triumphalors-Ton Böse oder Thoren nennen: Bildung. Civilisation!" „Aber Du, mein Schmid. vollblinge, Was das Sckictsal Dir g, bot, Und mit Armeskräften ringe Um Dein schwarzes, troctnes Vrot." ..Schmied' an Deinem rothen Herde Für der armen Menschheit Wohl Deine Pflugschar — uns'rer Erde Schönstes, heiligstes Simbol." Für^bischof von Lavant. . (Fortsetzung.) Viirst.'Elzbischof Ali Austin cruanitte ihn schon im nächstfolgenden Jahre »zur Belohiunig dcr vielen guten ge- ') Wir entlehnen dieses herrliche Gedicht derZcilschrift „Ost und West." leistete!, Dienste nnd zur Einuinterung für kiinftige Dienstleistungen" zum qeistlichcn Rathe. Bald hierauf wurde er Protocollist des fmsterzbisch'ossichen Consistoriilms, und mittelst Decrer ?lssessor desselben »zum Beweise der Zufriedenheit mit der erprobten Anhänglichkeit an die Person seines hohen Gönners." Unterm 12. April l828 wurde er „zum Lohne für die sehr geschickt und genau besorgten Dienstleistungen in Consistorialgeschäften" zum wirklichen Consistorialrathe, mit Zuweisung des Amtes als Se-crecär, und noch in demselben Jahre zum Dom-Vice-Cu-stos ernannt. Im Jahre 1830 wurde ihm auf den Wunsch und das Einrathen des ausgezeichneten Schulmannes, des Diöcesan-Schulen.-Obcraufsehers und Domcaritulars Joseph Machn er, nach dessen Tode die Diocesan-Schulen-Oberaufsicht mir der Districts-Schulaufstchr >'m Decanatsbezirke Salzburg, mit Genehmigung der hohen Srudien-Hofcommission, provisorisch übertragen. Mit allerhöchster Entschließung vom 6. November 1831 wurde er zum Domcapitu-lar und wirtlichen Diöcesan-Schulen-Oberaufseher der Erz-diö'cese ernannt, und am 15. December desselben Jahres auf das Canonicat investirt. Welche Gefühle bei diesen» kirch--lichen Acte den greisen Metropoliten beseelten, mögen hoch. dessen eigene, in lateinischer Sprache an Kurcnar gerichtete Worte beurkunden, die es fürwahr unenrschiedcn lassen, ob man mehr die anerkennende Vaterliebe oder die Leistungen, die sich solcher Liebe würdig gemacht, zu bewundern habe. Sie lauren: «Mit der Gemüthsstimmung des zärtlich liebenden Vaters gegen selnen frommen, durchweg ausgezeichneten Sohn freue ich mich der Gelegenheit, Dich, der Du das Amt eines Consistorialrathes und Diöcesan-Schulen-Oberaufsehers schon durch drei Jahre mir Auszeichnung versiehst, und seit vierzehn Jahren mein Hausgenosse bist, mit der Würde nnd Pwbendc eines Domherrn meines Metropolitan-Cavitels auszuzeichnen. Ich freue mich um so mchr, da gc-rade heute der Jahrestag ist, an welchem ich vor sechzehn Jahren Dich unter den Erstgebornen meines bischöflichen Annes zum Subdiacon weihte. Im Einklänge mir diescn väterlichen Gefühlen danke ich Dir mit besonder Freude hier öffentlich für alle Beweise Dcincr Lic'be zu mir, Deiner Treue gegen Deinen Bischof, Deiner Bereicwilligl-cic, jeden Dienst ausgezeichnet zu versehen, Deiner uinjlheuchctten 5^>u-migkcit, Dmics wahrhaft piie^cllichcn Nandcls, und bitte »26 "5 ? Gort, ?Hsi er Dich noch viele Jahre >vchl erhalte, auf daß Du auck dann noch zum Fronnnen meiner innigst geliebcen Heerde arbeiten könnest, wen» mein Gebein schon längst auf das Geheiß unseres Schöpfers in Staub zerfallen seyn wird. Sieh'! mic diesen Gcfthlen begrüße ich Dich am nämlichen Jahrestage als Bruder, an welchem ich Dich vor sechzehn Jahren für Dein ganzes Leben zur Sohneswürde erhob." Wollen wir Kuttner's Wirken und Leben in seiner neuen Sphäre und eigenem Haushalle kurz bezeichnen, so können wir, ohne Furcht, auf Widerspruch zu stoßen, sagen, sein Leben war den Uebungen der Religion und dem Berufe, als Beförderer und Leiter der Jugend-Erziehung, seine Zeit der Erfüllung der Pflichten, sein Einkommen den Werken der Nächstenliebe, der Gastfreundschaft, der Sorgfalt für seine Gesundheit, so wie belehrenden und erheiternden Ferial-Reisen geweiht. Seinen Eifer in religiösen Uebungen be-thätigte er sattsam durch tägliche Darbringung des bciligeu Meßopfers in den frühesten Morgenstunden, wie auch -wo nur möglich ~ auf Reisen, die ihn nicht hinderten, auch der Verpflichtung des Breviergebetes gewissenhaft zu enczpre-chen. Wie lieb ihm das Chorgebet, ungeachtet seiner Amtsgeschäfte, ungeachtet der im Salzburger Dome damit vereinten anstrengenden Verbindlichkeiten gewesen, erhellt daraus, daß er als consirmirter Fürstbischof, nicht mehr Antheil habend an der gemeinschaftlichen Andachtsübung seiner bisherigen Amtsbrüder, sich wie verlassen, einer Lebensqnelle beraubt ansah, wenn der Glockenruf zum langgewobnten Gange in den Chor ihn mahnte. Wenn die Stunden des Tages nicht hinreichten, seinen Amtsgeschäften ,zu genügen, so wur-den — was nicht selten geschah -- die Stunden der Nacht zu Hilfe genommen, damit Alles den geordneten Fortgang habe. Fleißiger Schulenbesuch zur Ermunterung der Lehren' den und der Lernenden, Sorge für unparteiische Beförderung und Aufmunterung der Lehrer und Gehilfen, insbesondere aber dir lmermüdece Beharrlichkeit in immer wirksamer Emporbringung des Schullehrer -Witwen -Pensionsinstitutes, bleiben die sprechenden Beweise seines Eifers in Besorgung des überkommenen Amtes. Obgleich durch die canonische Institution auf die Salzburger Domcapitel-Präbcnde sein eigentlicher Di'öccsan-Verband mit Laibach sich löste, so sandte er doch fort und fort durch Freundeshand wahrhaft Nothleidenden seines Vaterlandes namhafte Unterstützungsbeiträge. Daß er dabei die Armen seiner zweiten Heimath nicht vergessen habe, wer wollte daran zweifeln bei dein, jedem, der ihn kannre, offenkundigen Wohlthäcigkeirssinne? Still und zurückgezogen, nur seinen Geschäften lebend, verzichtend fast auf alle Ansprüche an Welt w,d Gesellschaft, außer der Bewirthung guter Freunde, geehrter Priester und Lehrer, bewahrte er sich innere und äußere Ruhe und sicherte sich die wohlverdiente Achtung Aller. Nach dem Tode seines hohen Gönners, des Fürst-Erzbischofs Augustin, übertrug er die Rücksichten unwandelbarer Pietät auf hochdesselben in Salzburg hinterlassene trauernde Schwester. Schon erwartete ihn im Jahre 1843 zu seinem bisherigen Geschäftskreise die Zutheilung des Direcrorates der theologischen Studien am k. r. Lyceum zu Salzburg, da trat durck Fürstbischof Zimmerma n n's Tod eine Wendung seiner Lebensschicksale ein, die er in bescheidener ^Demuth wohl nie geahnt. Er, der gewandte Führer der Jugend, der designirte Leiter der wissenschaftlichen berufsmäßigen Bildung heranreifender Priester, der Sohn des Nachbarlandes, des steyrischen und kärntnerischen Diöcesananrheils von Lavant, der durch langjährigen vertraulichen Umgang mit einem hervorragend erleuchteten Kirchenfürsten in die schweren Pflichten, wie in die Pastoral des Oberhirtenamtes Eingeweihte, wurde zum Bischöfe von Lavanr auserselien. Er erbebte bei der Kundmachung dieses hohen Entschlusses, er erbebte aus Furcht, er werde zu schwach seyn, die oft und nahe genug betrachtete bischöfliche Bürde zu tragen — aber er folgte,,gehorsam sich hingebend, dem an ihn ergangenen Rufe. Am 23. November !843 erfolgte der feierliche Act der Nomination, am 28. December 1843 die Confirmarion und Investitur, in einer durch den Act an sich, so wie durch die gelittenen Reden allergreifenden Weise. Hindernisse mannigfacher Arc, vor Allein der ungewöhnlich strenge Winter, der durch seine Schneeverwehungen Fürstbischof Knttnar'5 Reise nach Linz zur Eidesablegung äußerst beschwerlich, ja lebensgefährlich machce, verzögerten den Emofang der heil. Bischoföweihe. Alu 3. März 1844 erfolgte endlich der erhabene heil. Acr der Consecration nach den in der römischkatholischen Kirche vorgeschriebenen, selbst zu einem sonst kalten Gemüthe eindringlich sprechenden Ceremonien in dem ehrwürdigen Dome, dem oftmaligen Zeugen solcher apostolischen Sendungen. Eine ungewöhnlich große Schaar von Gläubigen hatte sich hiezu versammelt; denn dießmal galt es nicht einem Fremden, es galt ja dem Adoptivsohne Salzburg's, dem theuren Vermächtnisse seines im gesegneten Andenken stehenden Kirchenfürsten. Fürstbischof Franz Xaver konnte sich fast der Thränen nie erwehren, wenn er von diesem Tage sprach. Was ihn dabei bewegte, war die Erinnerung an die heiligen sein durchweg kirchlich gestimmtes Gemüth mächtig ergreifenden Ceremonien — was ihn ergriff, war die gerade an diesen» Tage so wohlthätig hervortretende, liebevolle Theilnahme der Salzburger — was ihn in die tiefsten Tiefen feiner Seele erschütterte, war die ihn, durch Se. Eminenz, den hochwürdigsten Confecrator, bereitete Ueberraschung, daß die Schuljugend knieend im Festgewande den bischöflichen Segen ihres bisherigen Oberleiters erwartete. Noch eine vielbeweqte Woche weilte er dann in Salzburg, und schied, von Heisien Segenswünschen begleitet - um es nie wieder zu sehen. Wie on er aber in, Geiste dort weilte, gab er seiner Umgebung fast stündlich zu erkennen, da er so gerne zwischen dor: und hier Parallelen zog, und ungewöhnlich gesvrachig ward, wcnn man den Faden der Rede auf Salzburg und dessen Kathedrale zu lenken wusite. Am l4. März betrat er, nach einer höchst beschwerlichen und gefahrvollen Reise, die bischöfliche Residenz zu St. Andra. An allen Orten seiner Diocese, durch die er kam, war ihm festlicher Empfang bereitet. Am Feste des h- Joseph feierlich inthronisirt, sprach er ergreifende Worte 127 an den UIN ihn zahlreich versammelte» Clerus, und richtete eine herrliche oberhirtliche Ermahnung an die geliebten Schaflein seiner Diö'cese, bewundernd die göttliche Vorsehung, die ihn an demselben Tage, an welchem er vor 27 Jahren zum ersten Male als Prediger die Kanzel betrat, mm als Bischof zum ersten Male auf die Kanzel fiihrre. Die Priester henen es gegönnt war, persönlich ihre Huldigungen darzu-bringen, so wie die Entfernten', zu denen der neue Bischof nur durch seinen Hirtenbrief reden konnte - alle waren einstimmig im Ausdrucke inniger Freude und empfingen mit Seelenwonne die Glückwünsche ihrer Nachbar - Diöcesanen. Wollen wir das nunmehrige Wirken und Leben des Hochseligen betrachten, so zeigt er sich uns als bemüht, das Bild eines Bischofs zu vergegenwärtigen, wie ihn der Völkerlehrer in den zu unsercm Motto gewählten Worcen des Briefes an T itus schildert. — Wehmuth erfüllte seine Seele, wenn er seine Kathedrale mit dem Dome zu Salzburg verglich, deren allseitige Armuth gewahrte, sich nur von einem aus drei, bald nur aus zwei Mitgliedern bestehenden Dom-capitel umgeben sahj. und bei Pontificalämtern selbst der nothwendigsten Assistenz entbehren mußte. Der Entschluß stand fest, sogleich nach Regelung der eigenen Revenuen hier „ach Kräften zu helfen, und mit Vertrauen wandte er ,',ch mir eindringlicher Bitte um Abhilfe wegen des geringen Personalstandes des Domcapitels einer so ausgedehnten Diöcese an deu Thron seines gnädigsten Monarchen. Diese Bitte wurde am zweiten Jahrestage seiner Consecration, an wel-chem er zum lehren Male das heilige Meßopfer Gorc dargebracht hatte, allergnädigst erhört; aber ehe die Kunde hie-von zu ihm gelangte, hatte der Herr des Lebens ihn zu sich genommen, und so sehr man darüber trauern möchte, das: diese Nachricht von, Erfolge seines Wirkens ihn nicht mehr lebend erreichte, so kann man auch hierin wieder die Wege der Vorsehung preisen ; denn, wer seine Sehnsucht nach Rea-lisirung dieses Wunsches und des daran geknüpften, nämlich der Verlegung des vierten theologischen Jahrganges hierher zum Bischofsitze, kannte, muß offen gestehen, das; ihn» das Scheiden von hier hiedurch schwer geworden wäre. Doch „selig, die im Herrn sterben, ihre Werke folgen ihnen nach." Bald nach der Rückkehr von der zum Jubelfeste des hochwürdigsten Nachbar-Fürstbischofes, R o m an Sebasti a n Zängerle, nach Gratz und von dort nach Wien unternommenen Reise, begann Bischof, Franz Xaver, die Vi sltation an sämmtlichen Seelsorgestationen des Decanates Saldenhofen. In hohem Grade hiebei befriedigt, besonders erfreut über die im hohen Bacherergebirge zu St. Primus vorgenommene Kirchweihe, wo der gelungene Choralgesang zahlreicher Priesterstimmen, so wie die ungeschminkte Dankbarkeit der Alpengemeinde sein Gemüth bezaubernd ansprachen, kehrte er auf seinen Bischofsiß zurück, um einige Zeit fast ausschließend der Bildung seiner Alumnen, vor Allem der neu zu weihenden Priester, zu widmen. Eine Woche weilte er in ihrer Mitte im vereinten Priesterhause zu Klagenfurt, als Augenzeuge ihres Wandels, als theilnehmender Zuhörer ihrer Prüfungen, unö ertheilte 35 derselben, nach der mir ihnen selbst voi'genommeneli Vorbereitung, die Ton-sur und die vier ersten h.'il. Weihen. Schon in der nächste» Woche begann er, alle Liebenswürdigkeit und Güte eines Bischofs, Vaters und Hauswirthes gegen die neu zu weihenden^ Priester zu entfalten. Alle fanden ihre Wohnung in seiner Residenz, alle waren Mittags und Abend) die aufs väter--lichste behandelten Geiste an seiner wohlbesetzten Tafel, allen' gönnte und vermittelte er besondere standesmäßige Erholung, alle erhielten den für die Verpsiegungskosten aus dem Priesterhaus-Fonde verabfolgten Ersatz als ein ihnen geschenktes Reisegeld; aber auch an alle richtete er an den Vorabenden jedes Ordinationsrages die eingreifendsten, durch eine Stunde fortgesetzten Ermahnungen und Erklärungen der heil. Weihe-Ceremonien. Was er dießmal gethan, wiederholte Franz H'aver an den i^rdinanden im nächstfolgenden Jahre wieder, und war bereit, bis zur Erlangung eines eigenen Se-minariums es zu wiederholen. Wahrlich, wenn etwas geeignet war, die Liebe der ganzen Diöcese ihm zuzuwenden, und seinen Namen unvertilgbar einzuschreiben in die Herzen junger Priester, und diese anzuspornen, sich der Liebe eines solchen Ober-hirren würdig zu bewähren, so war es diese Handlungsweise. Wenige Tage nur gönnte er sich Ruhe, und schon besuchte er die Seelsorqestationen der Decanate Gonowitz und Win-dischfeistritz, alle, auch die zunächst am Bacherergebirge gelegenen nickt ausgenommen. Nach Hause zurückgekommen, richtete er die liebevollsten Worte des anerkennenden Lobes,, der aneifernden Ermunterung, der besorgten Ermahnungen an die Seelsorger, die er besucht hatte, und theilte, um schon im Anfange auch in anderen Decanaten Gleiches zu erzielen, das Wesentliche dieses gemüthlichen Erlasses an alle mit; es war sein zweites allgemeines Hirtenwort, mit Dank und Freude aufgenommen von allen Gutgesinnten. Kaum jcll) Fürstbischof Kuttnar den Personalstand seines einstweiligen Domcapitels wieder ergänzt, so schritt er zur Anordnung jährlich theologischer Ausarbeitungen, an der sich der gesammte Clerus theils durch die Bearbeitung der vorgelegten Fragen, theils durch die Beurtheilung der gelieferten Arbeiten betheiligcn sollce — eine Anordnung, für welche ihm viele Diöcesanpriester danken und inniger und zahlreicher in kommenden Jahren danken werden. Was sein Herz erfreuen konnte, waren kirchliche Verrichtungen; jede hiezu ihm dargebotene Gelegenheit ergriff er, der damit verbundenen Beschwerden ungeachtet, mit sichtlicher Freude. Als man im vorigen Jahre seiner geschwächten Gesundheit wegen ihm das Bedenken vorbrachte, die Functionen der heil. Oelweihe in der kalten Domkirche könnten gefährlich auf ihn wirken, erwiederte er: «Dieß kann ich nicht unterlassen, auch wenn ich gleich hierauf sterben sollte." In allen seinen Aeußerungen lag ein streng kirchlicher Sinn ausgeprägt. Entschiedener Feind eines fanatischen Mysticismus und streng gegen Jene, die als dessen Förderer erschienen, war er nichtsdestoweniger bedacht, die Andacht des Volkes in jeder kirchlich erlaubten Weise zu befördern und befördern zu lassen. (Schluß folgt,) 128 Feuilleton. n Buch, das wegen seiner Gründlichleit im Vereiche der schönen botanischen Wissenschaft allgemeine und verdiente Würdiguna gefunden, zu empfehlen, als eben jetzt, wo es Freunden der Blumen- und Pflanzenkunde die erwünschtesten und geeignetste» Dienste leisten lann? — Flei schniann's „Uebersicht der Flora von Krain" ist ein W>'lk. welches man als das Resultat einer 25jährigen, unverdrossenen Arbeii, und eines unausgesetzten, eisernen Fleißes betrachten muß. Es war Den, Verfasser darum zu th^n, die herrliche Flora Krains seinen Landsleuten und insbesondere Männern vom Fache möglichst genau zu bezeichnen »»d kenntlich zu machen, sowohl in Hinsicht ihres Reichthums, al? auch in Bezug der verschiedenen Standorte einzelner Pflanzen; ein Hauptgrund der Entstehung dieses nnLlichen Vuciies aber ist in dem Umstände zu suben, daß der Herr Verfasser dem in verschiedenen botanischen Zcitschrifien an-gereqtcn Wunsche: ,,D i e Gpecialfloren an die allgemeine Flora Deutschlands anzuschließen," begegnen wollte > wodurch künftigen Bearbeitern einer vollständigen Flora Krain's die tüchtigsten Behelfe in die Hand gespielt werden. Da -nun Notanik und «andwirthsckaft gewissermaßen Hand i« Hand gehen und die Kenntniß der landwirthschaftlichen Pflanzen dem wal); rcn Oeconomen unentbehrlich wird, so kann es diesen nur angenehm überraschen . wenn ?r in diesem Vuche, wie in einer Rundschau der trainischen Pflanzenwelt, seine Loral-Flora findet, wodurch er Gelegenheit hat, dem Standorte mancher Pflanze, die öconomischerseits von größter Wichtigkeit ist, nachzuspüren und solchen genau kenne» zu lernen. Was vom Landwirthe gilt, dasselbe gilt auch vom Arzte, der sein Wissen durch gründliche Kenntniß der officinellen oder medicinischen Pflanzen bereichern will, Herr Fl ?i sch m a n n hat die reiche Pflanzenwelt unserer Provinz durch eigene Anschauung an Orl und Wtelle kennen gelernt und zwar meist in Gesellschaft seines berühmten Lehrers, des verewigten Gymnasial-Präfeclen, Fr a n z Hladnik, indem beide zu verschiedenen Jahreszeiten und in verschiedenen Richtungen das ganz? Land dereis'ten. Unter andern in dieser Wissenschaft verdienstlichen Männern, mit denen der Verfasser dieser Sckrir'l botanische Ercursioncn machte und seine Kenntnisse und Erfahrungen v'rglich u»d austauschte, nennen wir vorzugsweise den Herrn Dr. I. Nep. Viatzoußky, k. k- Lyceal-Professor und Vorsteher des k. t. botanische,! Gartens in Laibach, und Herrn Nicomed Freiherrn von Rastern- Dem Verfasser dienten bei Ausardeituna dieses botanischen Werk» ckens R eichen b ack's „I'lul-,-, ^»'»«»nil:!» ex^ul->»«!><: et I.ulveli«»!..-' und M ö ß l c r's „Handbuch der Gewächskunde,» un» od'chon diese Uebersicht d.-r Flora Krain's der bescheidene Autor durchaus nicht als ein abgeschlossenes Ganze gelten lassen will, in, dem ihm jede Anmaßung fcrn ist. eine vollständige Flore Krains geliefert zu haben, so dürfte die Anzihl der von ihm nicht beobachteten Pflanzen einc äußerst geringe seyn. Wie ehrenvoll Herrn Fleischmann's Werk vyn einem d«r eisten und berühmtesten Botaniker Deutjch'ands, vom Hofrath Dr. Hoppe, Director der botanischen Gesellschaft zu Regensburg. beurtheilt wird. theilen wir zum Zchlusse einen wörtlichen Auszug aus einem Briefe desselben an den Verfasser «lclo. Ncgenbdurg am 20. Februar 18'»L) hier den Lesern mit: „Hochgeehrtster Herr College und werthester Freund!" ,.IHre treffliche Fiora von Krain habe ich mit vielem Ver,,nü-„qen durchgeiehe» und gratulire zu d?m guten Eindruck und allgemei-„nem Beifall, so sie erhalten wird" :c. :c Die Aus,1attu„g des Bu h>s ist aMändia und gefällig, der Druck correct, der Preis: 5« kr. pr. Exemplar (broschirn. nickt übertrisbrn. Leopold Koreesch. Verleger: Igna; Alois Edlcr v. Klein m a y r.