MbacherWMtlmg Nr. 241. Pränumelationsplelj: Im Comptoir «aiizj. N.il, o,,I''i. N. !>.S«. ssllr bie.^uflelluüg in« Hau« b^lb>.5l»fr. Mit derPost >,«»!.! son!« pr.^cile im. tzll.,^u,.«lr., «m. lo lr. u. s. lr. >1nse»tll»!>iil»!U!p:l jede»m.3o t,. 1869. Amtlicher Theil. Se. t. lind k. Apostolischc Majestät haben dem GntS^ besitzer Joseph u. V o n yay die k. f. Kämmcrerswürdc allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom Is». October d. I. den Scctionsrath im Ministerium dcS Innern Otto Ritter v. Wiedcnfcld zum Statthaltcreiralhe erster Classe für die nicdcröstcrreichischc Statthallerei allcrgnädigst zu ernennen geruht. Wiskra w. i>. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Schul director in MacarSca Johann Gelcich zum Director der t. l. Lchrcrbildungsschulc in Zara ernannt. Nichtamtlicher Theil. In der Gemeinde Stockendorf (Bezirk Tschernembl) Wurden am 14. Juli l. I. durch einen furchtbaren Hagel nnd Wollenbruch nicht nur sämmtliche Feldflüchte gänzlich vernichtet, sondern auch das ganze Erdreich derart von dcn Aeckern hinwcggeschwemmt, daß den armen Bewohnern nicht einmal die Erdäpfel und das Kraut geblieben sind. Die genannte Gemeinde befindet sich daher in der erbarmungswürdigsten Lage und geht, wenn ihr 'ucht schnell mit einer ausgiebigen Unterstützung unter bie Arme gegriffen wird, - im Hinblick auf den herannahenden Winter der Hungcrsnoth entgegen. In Anbetracht der Größe des Unglückes hat sich "Ns LandeS-Präsidium bestimmt gefunden, zur thcilwei-^n Linderung des Nothstandes der hicdurch Betroffenen line Sammlung milder Beiträge im ganzen Kronlandc ^'zuordnen. Es ergeht daher an alle Menschenfreunde hiemit ber dringende Aufruf, für die Verunglückten ein Scherf-le>n beizutragen, da auch der kleinste Betrag dankbarst ""genommen wird. Beiträge werden bei dem Laibachcr Stadtmagistratc ^ bcl sämmtlichen k. k. Bczirkshauptmannschafteu cnt-^N9«nommen. Preußen un> >ie Abrüstung. z. Der „Eoustitu.muncl" veröffentlicht seinen zweiten 9» '"l unter obiger Ueberfchrift. Er wiederholt, die ^l'Uchmig ^^ ^,^„ M^,i„ von der Entschlossenheit , 'smart's sci groß, sich der Gefahr eines nencn par< ''^'Uarischcll Conflicles durch eine ncuc Diversion i,ach du I"' ^elchc b"s Werk dcr Einigung Deutschlands ."lch Preußen vollenden würde, zu entziehen. Dies ' c>> dic Aussichten, welche sich am politischen Horizont " "°c in dein Augenblick zeigten, da alle Voller Europas y,'! Frieden, Abrüstung und Herabsetzung dcr stehenden ^ Uccn dringen. Die wahren Feinde dieser Tendenzen dy." "llc Ici,^ welche Preußen glauben machen wollen, en,c6 "p" ""^ Frankreich insbesondere der Bildung l^ ^^pactcu Militülstaates von 45 Millionen Scc-dcn "" Herze,, des Kontinents glcichgiltig zuschcu wür-t>i>s/ ^^ ^lne, welche Frankreich zu überreden suchten, >hr l ^ °" ^^^ Veränderung lein Interesse habe und Tchul!^ H'uderuisse in dcn Weg legen sollte. Große Hliitl ^'^ '" ^'^^ Hinsicht namentlich die englischen l^cn /^ welche von ihrem insularen Slundvunkt Preu-llber ^ ^llcnduu^ seiues Werkes aufmuntern mögen, 'hr "> !' Staaten des Festlandes nicht verwehren dürfen, Anesse anders zu verstehen, tiel« f '""^lc in Frankreich, führt dcr „Constitution-der ^°!,' ernstlich zu bchauptcn wagen, daß die Ehre ding ".'"! ."'^U an dcr AuSführun.l dcS Präger Frie-^sfcndi» m>^ ^"^^' "" welcher wir in einer so um-^aß ^s', "ieisc mitgewirkt haben? Wer wollte sagen, ^ichms," ^'^ I"lcrcssen und die Sicherheit Frankreichs öcnina s- '""^ ^ Deutschland föderativ für dic För^ Ulgen bi "!" Monomischen Interessen und zum Schuh ^tn s>^ Nemde Invasion, oder ob es militärisch, mitcr l'ic w^^'^l dcS Königs von Preußen, der über b»sg '"lcyluarc, au dcr Kchlcr Brücke dicht vor Straß-^eiti Füllte Angrisfsarmcc verfügte, geeinigt sei? Llcich:,,9^"kleich ist gegen solche Eventualitäten nicht '« "lg und kann es nicht sei«,, und je mehr Preu- ßen überzeugt seiu wird, daß wir dagegen nicht gleich-gütig sind, nm so besser wird das für die Sache dcS FiicdenS sein, weil die große Fricden^paltci in Preußen salbst daranö ein starkes Argument geacn die Anhänger der Erobcrungs- und Abcuteuc, Politik herleiten und ihre Stimme mit derjenigen de-^ übrigen Europa vereinigen wird, w'lchcö die Abrüstm-g und darum eine auf Grundsätzen internationaler Billigkeit beruhende Politik verla»nl. Wir sind also überzeugt, daß die Abrüstung Europa'S gegenwärtig in erster Rcihc von Preußen abhängt. Diese Macht ist damit zu einer sehr schönen Nolle berufe«, dcr es nicht an Glanz fehlt, nud die einen Er^ bcu Friedrichs II,, jenes nach zwanzigjährigen Waffen erfolgen so friedlichen Königs, wohl verlocken könnte. Preußen allein, wir wiederholen cS, kann das Signal zur Abrüstung geben. Sein Militär System ist es, welches Europa bis au die Zähne unt.r Waffen hält. Die-ses System, welches für die Vertheidigung geschaffen war, ist durch deu agrcssiven Charakter, deu man ihm im ^aufe der letzten Jahre gab, übertrieben und entstellt worden; es wurde so eine Drohung und eine Gefahr für das übrige Europa, welches sich gezwungen sieht, eö seinerseits einzuführen. Oesterreich ist bereits auf derselben Bahn gefolgt, Italien ist nicht mehr weit davon entfernt und in Fraukreich haben wir sie mit vollen Scgelu eingeschlagen. Dcr „Eonstitutionncl" wendet sich also an Preußen und spricht zu ihm: Niemand in Europa denkt daran, Preußen die Eroberungen und die Vortheile streitig zu machen, welche dcr Präger Friede ihm gesichert hat. Preußen soll behalten, waS es mit seinem Dcgcn gewonnen hat, unter dcr Bedingung, daß cS sich verpflichte, nicht selbst die sciucm Einfluß durch dcn Präger Frieden gezogenen Grenzen zu überschreiten. Damit cin solches Versprechen wirksam sci, muß cS mit Bürgschaften umgeben sein. Wenn das Bel'--liner Cabinet die Schutz- und Trntzbündnissc, die cS vor der Unterzeichnung und zum Nachtheil dcr Prager Verabredungen mit den Süostaatcn geschlossen hat, wieder auflöste, würde eS Europa ein solides Pfand seiner friedlichen Gesinnungen geben. Es würde mit diesen Verträgen nicht sowohl etwas Reelles als Eigenliebe zum Opfer bringen. Sie wurden von dem Sieger dcn Besiegten auferlegt; diese könnten wohl versucht sein, sich davon zu befreien, sobald der Druck, welcher sie zwang, aufgehört hat. Haben nicht analoge Vertrüge vor Ittl'i) zwischen Oesterreich und dcn italienischen Fürsten bestanden ? Sind sie nicht der Ausgangspunkt des italienischen Krieges geworden? Haben sie Oesterreich etwa beschützt und Hilfe gewährt? Künuten dieselben Ursachen nicht heute dieselben Wirkungen hervorbringen? Mit dem Aufgeben dieser Verträge, mit der gewissenhaften Achtuug des Prager Friedens ist eS nicht mchr nöthig, daö ganze preußische Volk unter dcn Waffen zu crhaltcu. Die Veränderung seines Militärsystems ist für Preußen die wahre und einzige Abrüstung. Dann werden sich alle großen europäischen Staaten übcr dic Gedingungen cincr allgemeinen Abrüstung verständigen können; leine Regierung wird start genug sein, um dcr friedliche,! Strömung der öffentlichen Meinung zu widerstehen. Die Militärbudgets werden auf die Hälfte uud uoch niedriger herabgesetzt sein uud das Erträgniß dcr friedlichen Arbeit wird Fricdcuswcrkcn zugeführt werden können. Also sollten diejenigen sprechen, welche den Kriegen zwischen den europäischen Völkern ein Ziel setzen wollen; wenn mau aber Prenßcn, Frankreich, Europa einschläfert, indem man die möglichen Gefahren verhehlt oder abschwächt, so gelangt man zu dem entgegengesetzten Resultat. Im Herzen Europas eine bewaffnete Nation, das ist dcr bewaffnete Friede. Die Abrüstung Europa's hängt von dem Willen Preußens ab. Unruhen in Daluwtien. Wien. 18. October. Dcn ausführlichsten Bericht über dcn ersten Angriff der Aufständischen finden wir in der „Dalmata," welche den Hergang folgendermaßen erzählt: « ^ «n ^ „Die erste That geschah gestern (am 7. d. M.) Das Fort von Dragal im Norden dieses Bezirkes, an dcr Grenze dcr Herzegowina und Montenegros, liegt auf einer Ebene, hat vier Kanonen und etwa 60 Mann Äcsatzuug. Von Risauo, das am Meere liegt, ist Dra-gal beiläufig vier Wegstunden entfernt. Diese beiden Orte stehen durch eine eigens hergestellte Straße und durch andere kürzere Wege mit einander in Verbindung. Nächst Dragal befindet sich Crivoscie mit etwa 200 streitbaren Männern, uud östlich von der Straße liegt ^cdeuizzc, cin Dorf, das an 80 waffenfähige Männer stellen kann. Oestlich vou Drugal selbst liegt Montenegro mit dein nächsten Dorfe von Grahowo, nördlich und westlich liegt die türkische Herzegowina, durchaus von streitbaren Männern bewohnt. Gegen sechs Uhr Morgens hatte dcr Commandant des Forts von Dragal einige hundert Landlcutc bemerkt, welche in Abtheilungen das Werk umgingen. Er schickte sogleich eine Patrouille von drci Manu nach Risano, um hicvon Nachricht zu gcbcn. Dcr Commandant von Nisauo tclegraphirte sofort nach Cattaro und schickte sogleich eine Verstärkung aon 46 Soldaten mit zwei Officicrcn nach dem bedrohten Fort ab. Diese Abtheilung ging auf der gewöhnlichen Straße bis Cerkvice vor, wo man Bewaffnete wahrnahm, welche dic Hauptstraße besetzt hiclten. Man entschied sich daher, auf einem abkürzenden Seitenwege weiter vorzudringen; als man auf demselben nächst Ledcniz;e gelangt war, fand man sich einer Ueber-macht gegenüber, die dcn Rückgang nach Risano inti-mirte, wobei cincr der Bewaffneten meinte: „Geht zurück, woher ihr gekommen seid, denn österreichische Waffen werden diese Orte nicht mehr durchziehen. DaS Häuflein Soldaten befand sich in einer ungünstigen Stellung und gegenüber weit stärkeren Kräften, daher cS sich zurückzog; als cS aber zu einem Punkte gelangte, wo cS kämpfen konnte, blieb es stehen. Die Insurgenten bemerkten, daß die Soldaten den Rückzug innehalten, griffen sie an nnd versuchten, die Abtheilung zu umgehen. Die Gewehre wurden angeschlagen uud daS Feuer von beiden Seiten begonnen. Die Soldaten mußten ivcichcn, stets verfolgt uud stets zur Vertheidigung ge« iwungeu. So erreichten sie Risano, aber ziemlich hergenommen. Wenige gegen Viele, rettete sie nur die Tapferkeit vom gänzlichen Untergang. Sie hatten vier Todte, darunter einen Obcllieutenant, und dreizehnVerwundete. (Nach dcr Meldung des amtlichen „Avvisatore Dalmato" hingegen gefangen und ermordet Olicrlicutcnant Ladislaus Rinek, clf Vcrwuudctc und zwei Vermißte.) Ein Gefreiter kam, nachdem er mehrmals und mit Erfolg sein Gewehr abgeschossen hatte, ins Handgemenge mic eincm mit Handschar bcwaffuctcn Gcgncr und rang mit ihm, bis Bcid-' auf dcn Boden fielen. Da gelang cS dem Gc-fieilen, den Fciud mit dem Vajonuelte zn erstechen uud unverletzt auS dem Kampfe hervorzugehen. Dcr Ober-licntencmt wurde von zwei Kngcln am linken Arme verwundet; als die käulpfcndc Abtheilung dis Smolviza, eine Viertelstunde vou Risauo entfernt, gelangt war und dort der Kampf aufgehört hatte, forderte er die Anderen auf, schneller zu eilen, während er selbst wegen seines Blntocllnsttö und seiner Schmerzen langsamer ging. Er wurde dann vou Messerstichen verstümmelt, dcr Kleider, der Uhr nud des Betrages von 435 Gulden, welchen er bci sich hatte, um die Garnison von Dragal aus» zuzahlen, beraubt aufgefunden. Man sagt, daß die Insurgenten au 500 waren, ohne Jene, t'ie sich mit dem Furt vou Dragal selbst beschäftigten. Eö waren also nicht allein die Einwohner von Crivoscie nnd Lcdenizzc. Man behauptet, daß unter dcn Insurgenten Gcwchic mit Bujonncten wahrgenommen wurden, welche unsere Bergbewohner und jene der Hcr^ zcgowimi mcht besitzen. Man sah Insurgenten in der an dcn Canälen von Nagusa üblichen Tracht, man darf jedoch hierüber nicht voreilig urtheilen, weil eine Vcr« wechSlung stattgefunden haben kann. Der Schluß ist, daß wir am Vorabend größerer Ereignisse stchcu. Wir bemerken, daß dcr russische Consul aus Ragusa seit einigen Tagen in Cettinje ist; doch muß man auf dic Loyalität dcS Fürsten N,kolauS vertrauen. Wir bemctken, daß auch dcr Einfall iu die Donaufürstcnthümcr und der Krimtrieg cin Brand waren, hervorgerufen durch einen in diesen Gegenden cutzündeten Funken, nämlich durch die Ucbcrrumpelung dcS türtischen Forts Hablial an dcr albanesifchcn Grenze durch die Montenegriner. Dcr Leichnam dcs ermordeten Oberlicu« tcuanls wurde uach Cattaro gebracht und dort unter allgemeiner Theilnahme feierlich beerdigt." An dicsc Corresftondcnz knüpft dcr „Dalmato" wci-terS die Meldung, daß dcr Dampfer „Vorwärts" dcS Lloyd bci seiner letzten Reise längs dcs Canals von Caltaro von dcn Insurgenten mit einigen Flintenschüssen begrüßt wurdc, dic aber glücklicherweise keinen Schaden anrichteten. 1774 Die Insurrection in 3'panicu. Wicn, 18. Oclobcr. Obwohl auö Madrid telegraphisch gcmcldct wird, die in Valencia eiügcschlosscneu Ncpublikaner hättcn der Ucdermacht dcr Rcgicrungstruppcn sich cisscbcn, so darf der Aufstand noch icincowc^s als erloschen bcirachtct werden. Noch stchcn Insnr^cnten gcnug in Waffei», ja die „Norddclttschc Alla.cmcii,c Zeitung", also ein Blatt, welches gewiß "ich! in dcm Ocrnchc steht, mil dcn Re-publitancrn l,l> sympalh,silc» , schüft dic Zahl dcr in, Felde stthcndcn Ausstand,schcn alls l 00.000. Dic officiclle „Madrider Zciinng", dir, wie m^in wciß, inchlo weniger nls unpaitciischc Berichte über ocn Aufstand veröffentlicht, dluchlc am l4, d. folgende Bnllctiüö: ttliegöministcrinl:!, Valencia. Der General Alamincs mcldc: aus seinem Bivouac vor Valencia durch Tclcgrnmm von II Uhr Abends: Ich habc socbcn mit dcm Gencral-Cupitän von Valencia cine Confcrcnz gchabt nnd ihm alle Ihic Instruclionci-, mitgetheilt; dieselben weiden morgen mit Anbnich dcs Tages zur Allsführnüg kommen. Ich hadc beim Gcl,cral'Capitäu den Bischof l,nd die Notabcln uon Valencia angctrofscn, Letztere ohne Unterschied der Parteien; sie vcrwcndctci. sich zn Gunstcn dcr Aufständischen. Ehe der Gcncral-Cupilän scinc Aülwott crlhcilte, vcrsammtltc cr seine Generale, wclchc cinstimmig die Mcinnng aa^sprachcn, teinc andere Capitulation zlizulassen, als Crgedung ohne Bedingung. Alle nach Valcncia bcstimmlcn Vcvslürwugcn sind schnell einssctloffcl!. - Catatonic«. Ehe die Insnrgcntcn die Siadt Biobul aufgaben, licfcrlen sie den Trnppcn nnlcr dcm Brigadier Crcspo ein h>tzigcs Gcfccht, in welchnn 1 Officicr und 15! Soldaten gc-lüdtrt, ,^ Officiere und 32 Soldaten verwundet wuN'c»; auf den Vuincaden ui'd in den Hüuscrn fand man 11 getödtetc Iüsurgeulen. Während des iiampfes ward dcr Cabecilla-Deputirtc Cocina yefangcn gcuummcn. Er ist i mit andercn Glfangcnen nach Girona lransputtirt wor- ^ dln, um dort abgeurtheilt zu werden. Du- Ii,fnrgcn!cl! haben einige Kanonen vcrlorcn. mil denen sic das lie-festigtc Schloß und die Barricadeu armilt hallen. — Granada. Die vereinigten Bandeu uon Saluoechca, Paul ^beidc Deput.) nnd des Pf, Römer» sind in ^jona» quacil cinacdrnngcu ^Provinz Vlialaga) nnd liabcn doit die Republik ausgerufen. Nachdcm sic ^)luhiungsmi!tcl und Geld gefordert, wendeten sie sich nach Berraba. Gestern Morgens haben sie die Provinz Malaga verlassen nnd sind in die Provinz Cadir eingedrungen, um sich in die dortigen Berge zu flüchten. Die Baude des Priesters Rivas, welche vom Oberstlieutenant Salamanca gcfchla gen worden ist, hat sich vollständig zerstreut. Zwischen Almogia, Cv'n nnd Ojon sind noch einige Banden übrig, die aber lebhaft verfolgt werden. Der Commandant Alderctc hat die vereinigten Bandcu von Plazo und Mcdrano, des Akalden von Carolina, auseinander gesprengt; daö schwierige Terrain in der Sierra Mo-rena hat ihnen jedoch erlaubt, mit Verlust einer Anzahl Todter zu entkommen. — Andalusien. Dcr Oberst IiquetoS hat gestern nach ILstündigem Marsche bei Se-tenil in der Provinz Cadix die Bande uon Fantoni und Predcgnc geschlagen, wobei dieselbe 10 Todte nnd 25 Gefangene verlor. Er marschirte hierauf gegen Al-cala del Vallc, wo er die 5>0 Mann starte Baude von Navarretc zu finden hoffte; dieselbe war indeß auf die Nachsicht von seinem Herannahen verschwunden. Obgleich die Truppen vom scchzchnstündigcn Marsche sehr ermüdet sind, setzt der Oberst IiquctoS nichtsdestoweniger heute die Verfolgung fort. Der General-Commandant des Lagcrs von Gibraltar meloet, daß mau sich bei San Rocmc Sebastian CarraSco's, dcr sich für den Sccretär Salvocchca's auegibt, bemächtiget hat. - - Ara-gonien. Ueber das in Tcruel Vorgefallene ist man ohne Nachrichten. — In den übrigen Theilen dcr Halbinsel herrscht Ruhe" Eine Madrider Correspondenz dcr „Indcpcndancc" vom 13. d. meldet Folgendes: Die Brigade BurgoS wurde auf dcm Marsche gegen Valencia von circa 1000 Insurgenten angegriffen. Obwohl die Regierungs-lruppeu mehrfach überlegen waren, dauerte dcr Kampf doch mehrere Stundcu. Erst dann zogen sich die Aufständischen zurück, lii Tudtc nnd eine großc Anzahl Verwundeter auf dcm Platze lassend. Die Ncgicrnngstrup-pen hatten 18 Todte (darunter einen Capitän) nnd 3tz Verwundete. Nach und nach hattc die Regierung 12.000 Mann mit 40 Geschützen vor Valencia zusam-mengezogcn. In Saragossa ist daS Volk, statt dnrch daö neuliche Blutbad eingeschüchtert zu sein, im höchsten Grade erbittert. Mehrere Soldaten, die durch die Straße» spazieren gingen, wurden gctödtet. Der Dcpntirtc Sa-ler, den man für todt hielt, ist als Gefangener in Madrid eingetroffen, von einer Abtheilung Civilgavdc cöcor-tirt, und in das Militär-Gefängniß San Francisco eingesperrt worden. Oekerieich. öemberll, ll'.Oct. (Landtag.) Die Statthaltern gibt bekannt, daß der im vorigen Jahre beschlossene Gesetz-! cntwurf bezüglich der Polmchirung der Universitäten Weinbergs und Krakau's, alö nicht in die Competent des Landtags gehörig, dic allerhöchste Sanction nichts erhielt; jedoch werde Krakau ganz polonisirt und in Lem-berg d«c polnischen Lehrslühle vermehrt. itemberg, 17. Octobcr. (In der heutigen Dcmok r a tcnvcrsa mmlun g) wurde der Compro-miß lnit den Nesolutionistcn genehmigt, wonach als Vaudtagscandidatcn Wild, CzcrmerynM und Mlocki aufgestellt sind. In der Abends stattgcfundencn Wähler-ocrsammlung erklärte sich Wild als Resolution ist für die Rcichsrathsbcschickung und zugleich für Erhaltung der politischen und coufessioncllcn Gleichberechtigung und Verbreitung dcr Aufklärung. HönigSmann beklagte dic gcgcn Ziemialkowöti ausgestreuten Verdächtigungen und fand das Programm sowohl dcr Ncsolutionistcn, als dcr Dcmokratcu unpraktisch. Woski versuchte ihn zu widerlegen. Prediger Lüwcnslcin erklärte, die Juden stimmen für die Candidatnr ZicmialkowSkrS. Es herrscht cinc starte Agitation. Fluren;, 17. October. ^ Dcmissio n.) Die „Opi-nionc" zeigt an, daß Ferraris seine Demission gegeben habe, wcil cr mit seinen College«, welche dic Auflösung dcr Kammer beschlossen haben sollen, nicht übereinstimmte. Madrid, 17. October. (V ra » d st if t c v. Insurrection,) Dic Malerialwacn'cnhänolcr haben die Regierung verständigt, daß kürzlich bcocutcndc Quantitäten Terpentin verlauft wurden. Diefc Anzcigc stimmt genan mit der den Behörden zugekommenen Mittheilung uon dcr Absicht der Revolutionäre, Madrid in Brand ;n flecken. Die Regierung hat alle Vorsichtsmaßregeln ergriffen. Die Ucbcrrcste mchrcrcr Banden iu Catalonicn haben sich ergeben, mehrere lleine Bandeu iu Andalusien und Granada wurden geschlagen, der übrige Theil uon Spanien ist ruhig. Die „Epoca" sagt: Der Regent hat in einer Confcrcnz mit den Deputirtcn von Valencia die Ueberzeugung ausgedrückt, daß es nothwendig sei, also-glcich das Land zu constituircn, um neue Conflicte zu vermeiden. Arainischer Landtag. 1 tt. Sitzung vom 20. Octo ber. Vorsitzender: Landeshauptmann v. Wnrzbach. Anwesend von Seite dcr Regierung: Landcspräsident v. Conrad und Rcgicrungsrath Roth. Daö deutsche und sloucnischc Protokoll der lctztcn Sitzung wird verlesen und vcrificirt. Drei durch Dr. Costa überreichte Petitionen werden dcm Petitivnsausschnsse zugewiesen. Dcr Vorsitzende theilt mit, daß nachstehende Vorlagen vertheilt wurden. I. Bericht des Finanzausschusses über die Petition dcr Commune Lailiach um Befreiung uon dem Ersatzc dcr Spitalskostcn für dic nach Laibach zuständigen Iu° dividucn, cvcutuell um Regelung dcr Crsatzpflicht. ^. (Slouenischer) Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über den Antrag des Dr. Razlag in Betreff Errichtung einer wechselseitigen Landesassecuranz für Kram. 3. (Slovenischcr) Bericht des Verfassungsausschussts über dic Abänderung des tz 4 dcr Landcsordnung. (Wird Ucbergang zur Tagesordnung beantragt.) 4. (Slovcnischcr) Bericht dcs Schnlansschusses in Betreff Einführung dcs Slovcnischcu als Unterrichtssprache und Errichtung einer Rcchtsatademic oder Universität. 5. (Sloucnischer) Bericht des LandeSausschusscs in Betreff Abänderung der dcstchcuden Gcrichtsbczirtc. cn Antrag des Dr. Zarnik betreffs Einführung der sloucnifchcu Amtirung bei dem Laudesauöfchussc. .^!. Bericht desselben über dcn Antrag des Dr. Zarnik betreffend dic definitive Reorganisation des Civilspitals. Dcsch m a n n spricht dafür, daß der 1. Gegenstand dcr Tagesordnung, Bericht über das Realschulgesetz, vou derselben abgesetzt werde, weil derselbe mehreren Mitgliedern erst heute zugekommen. Dr. Tom an spricht den Wunsch aus, daß dcm Landtage bekannt gegeben werde, wie lange die Session dauern wcrdc. Lanoespräsidcnt bemerkt, dcr Minister des Innern habc ihm bei Cröffuung dcr Session mitgetheilt, daß der Schluß dcr Session am 23. October erfolgen wcrdc; seitdem sei ihm eine weitere Eröffnung nicht zu-gelonumn. Es wird zur Tagesordnung übergegangen. 1. Dr. Costa rcfcrirl über den Wahlact des Grafen Alexander Aucrsperg. Der Antrag auf Vcrifi-cirung dcr Wahl wird angenommen und dcr ucugcwählte Abgeordnete leistet daS Gelöbniß in dic Hände des Vorsitzenden. 2. Dr. Savinscheg rcferirt namens des volts-wirthschaftlichcn Ansschusscs nbcr dic Regierungsvorlage betreffend dcn Schutz dcr für dic Bodencultur nützlichen Vögel. Die Anordnungen deS Gesetzes beziehen sich auf drcl Gruppen von Vögeln: u) der für die Bodencultur schädlichen; d) jene, welche sich nur zum Theil vou Insecten nähren ; c) jene, welche sich hauptsächlich von Insecten, Mäusen und andern der Bodcncultur schädlichen Thiere» nähren. Das Fangen und Todten der zur ersten Gruppe gehörigen ist jederzeit gestattet. Die Vögel der zweiten Gruppe, deren Schutz für die Landwirlhfchaft besonders wichtig ist, - - uud die Vögel der dritten Gruppe, welche nur zur Brut zeit für die Landwirthfchaft von Nutzcu sind, dürfe» während der Brutzeit weder gcfangcn noch gctödtct wer» den. Außer dieser Brutzeit dürfen die Vögcl dcr zweiten Gruppe uur uuter schriftlich zu crlhcilcndcr nu5 vom Gemeindevorsteher zn beglaubigender Zustimmung dcs Grundbesitzers ohne weitere Bewilligung gefangen oder gctödtet werden; während die Vögel dcr drittcn Gruppe unter gleicher Zustimmung des Grundbesitzers gegen Bewilligung dcr politischen Bezirtöbehördc gcfan^ gen oder getödtet wcrdcn dürfen. Es ist also im Gcsctzc gründlich vorhcrgesehen, daß die Vögcl, welche durch Vertilgung dcr Insccten dem Landwirthe bei dcr Obstcultur uud zur Erhaltung vieler Culturpflanzcu von großem Nutzen sind, geschützt wcr^ dcn, wodurch dann auch die Bodcucultur geschützt wird. Der Ausschuß hat jedoch bei Prüfung dcr Anhänge ^V, 1l nnd (.' für zweckmäßig erachtet, aus dcm Anhange I! dcr Regierungsvorlage sieben Vögelspecies zu scheiden und diese iu dcn Anhang (,' einzureihen. Mit dieser Abänderung und noch einigen andern minder wesentlichen Aenderungen, worunter auch jene, daß die Strafbclrägc nicht in dcn Landcsculturfono, sondern in dic Gemcindccasse fließen sollen, wird das Gesetz dem h. Hausc vorgelegt. In dcr Ocnera ld cba l te erklärt Dr. Razlag, daß er für dcn Fall, daß cine Eublocannahmc dcs Gc-sctzcs beantragt werden sollte, für Zufätze zu §§ i) und 12 und für Einrcihuna. dcr für Weinberge nützlichen Amsel (Ko8) in die Grnppc 15 sprechen würde. Deschmann macht zunächst aufmerksam, daß die Eiurcihung von Stieglitz und Consoiten unter die Faltcn in dcr Gruppe 0 geeignet sei, dic naturhistorischc Ehre des Landtages zu compromittircn, daher die entsprechende stylistische Aenderung anzubringen wäre; ferner eiklärt cr, daß er nicht für die Conservirnng d.'r Zippe" e!^ herrlichen Sänger dcS Waldes werden zum Bcdaucl" jcdcs Naturfreundes im Herbste gefangen und gebratet Im Uebrigcn begrüße cr das Gesetz als cmen Forlsclnitl' Auf Antrag Dr. Costa's wird die Sitzung belM einer Besprechung des uollswirlhschafllichen Ausschnssl unterbrochen und nach Wiederaufnahme dcr Sitz»^ erklärt dcr Berichterstatter, daß der Ansschuß d"' geäußerten Wünschen entsprechend, zu tz 9 dcn Zu!^' daß auch dic Kinder im Falle der Uebcrtrctuna ^' Gesetzes nach dcn Schulvorschriftcn zu bestrafctt s>^ zu lj 1l) die Wcglassnng der Worte: (Zustellung °^ StrafertcnntnisscS) „gegen Empfaugschcin/' zu^.,,^ dcn Zusatz wegen Publicirung des Gesetzes im F"l'^ jahrc, dann Ersetzung dcö Ausdruckes „odöiu^i 1"'^ , ttwMk" durch ,,«wic^iil8tvo^ und in dcn Grupp^ die Aufnahme dcr Amsel in die zweite Gruppe " Ucbcrgchuiig fämmtlichcr Zippengattungen in dcr dn> ^ Grnppc bcschlossen l,abe. „, Hiit diesen Abändcrungcu wird das Gesetz fo°" 0i» dluc angenommen. ls^aft" 3. Dr. Tom an rcserirt für den volkswirtM"^ , lichen Ausschuß übcr das Gesetz bctrcffeud die Dwi lung der Gemeindchutwcidcn und dcr Wcchselgrunvc. ^ Dcr Ausschuß beantragt, den Wünschcn der "l ^, rung, welche sie bei dcr Ablehnung des "orjähnge" ^ setzeutwurfcs ausgesprochen hat, vollständig ^e^ z„ zu tragen, mit einziger Ausnahme eines ""zlil" ^t, Krain nicht Anwendung findenden Punktes ^" ^e-die gleichzeitige Rücksichtnahme auf andercn ^en besitz). Suctcc beantragt Enbloc-Annahmc. ^li'M Toman spricht gegenüber dcm Ncgierungsvc ^. dcn Wunsch aus, daß derselbe dic Sanctiomrunu Vorlage befürworten möchte, . .^ lci" Dcr Landcspräsidcnt erwidert, cr 'NY M ncn Anstand zu erklären, daß cr das Gesetz "' "^,- zur Sanction empfehlen wcrdc. denn er V"^ s^iiM" selben keinen einzigen Grnndsatz, dem er mcht ^ > s^o' könnte. Was dcn vom Ausschüsse .^'glelch a^thcl chencn Wunsch wegen Befreiung der m . 1775 lungSverhandlungen vorkommenden Eingaben, Urkunden:c. von Stempel, Gebühren, Porto nach Maßgabe des Patentes vom 5. Juli 1853 tz 43 betrifft, so sei der Minister des Ackerbaues denselben bereits dadnrch entgegenkommen, daß cr zugesagt habe, diesen Wunsch im Reichsrathe kraftigst unterstützen zu wollen. Die beiden Gesetzentwürfe werden sodann . Ob Maturitätsprüfungen einzuführen seien? 6. Wie viel Jahrgänge die Realschule künftig ha-bm soll? Diese Fragen wurden in nachstehender Weise beantwortet : ^.ä 1. wurde die Frage verneint, weil durch das Volksschulgesctz ohnehin die Einführung von Bürgerschulen normirt wird, und diese im Vereine mit ein-zelnen Fachschulen, deren Organisirung gleichfalls bevorsteht, die Zwecke der fachlichen Bildung zweifellos sicherer und besser erreichen werden, als dies bisher an der Realschule möglich war; und weil die Schüler für sol» chen Unterricht noch nicht rcif sind, dagegen hiedurch Zeit gewonnen wird, ihnen fremdsprachlichen Unterricht und hicmit zugleich höhere formale Bildung zu verschaffen. ^.ä 2. Obwohl diese Frage in der Denkschrift zur Erläuterung des NcalschulgcfctzeS zum Nachtheile der lateinischen Sprache entschieden ist, so wurde der Ausschuß doch dahin einig, sie für die Untcrrichtsbedürfnisfe und Interessen des Landes Krain im entgegengesetzten Sinne zu entscheiden und die lateinische Sprache für die vier ersten Jahrgänge als obligaten Lehrgegcnstand zu empfehlen wodurch dann die Realschule den Charakter cineS Real-Nmnasiums anzunehmen hat. — AuS den Gründen dieser Entscheidung heben wir hervor, daß der Schüler lüeourch zugleich für das Obergymnasium wie für die ^berrealschulc befähigt wird, aber auch für jene, welche ",^t fortstudireu, die Kenntniß dcS Lateinischen sür ^Ne Berufszweigc (Pharmacie. Thierarzneikunde) uu-!"tbehrlich, für alle aber als etymologischer Schlüssel zu ^ Fremdwörtern von hohem Nutzen ist, weil sich fer-?l an das Rcalgl'muasium leicht Fachschulen anschlie-An lassen, weil ferner für Zwecke höherer formaler Idling und vollständigen Verständnisses auch der Mut-^spräche die latainischc Sprache sich am besten eignet ^b endlich weil sie auch die Erlernung der romanischen Drachen wesentlich erleichtert. Q ^ 3 empfiehlt der Anöschuß die italienische Sprache als Obligatgegeustano der Obcrrcalschulc, mit , 'HM auf die geographische Lage und das Verkehrs, "edürfniß Krams. . . ^ä 4 stimmt der Ausschliß dem Grundsätze bc>, H nach § 14 her Regierungsvorlage die Zahl der Schüler in einer Classe 50 nicht übersteigen soll. ^ä 5 stimmt der Ausschuh § 16 der RegicrungS- ^Uage, betreffend die Institution dcr Maturüätö-Plü- "l'gcn, vollständig bci und empfiehlt uä d dem Land- ge die Erhöhung der Hahl der Jahrgänge der Rcal- !Mlc auf 7. >voll ^" Ausschuß beantragt daher, ocr hohe Landlag des w' ^" entwickelten Principien dcr Organisirnng Mealschulwescns beistimmen; selb ^" Landcsausschuß anweisen, anf Grund der-siil.^ ^" ^"lwulf eines Rcalfchulgcsetzes auszuarbeiten, ^n, l denselben mit der hohcn Ncgicrnng ins Ei»' "eymcn zu setzen und ihn sohin in der nächsten Session ^' Berathung und Schlußsassung einzubringen. sola ^" ^andcspräsidcut ergreift das Wort zu genden Bemerkungen: Der Antrag scheine ihm eine ltagung des Gesetzes, wie dies bereits in der vorjäh- ,vA Session geschehen, zn involvircn. Die Grundsätze, Tbett ^^ ^l^s^"b acceptirt, stimmen allerdings zum llisos "^ ^" Regierungsvorlage übercin, namentlich lich«. ?" auch in der Regierungsvorlage als der wesent- ,^/ Zweck der Realschule, generelle Bildnng verbnndcn Hes, ^^'bercitung auf höhere gewerbliche Schulen, znr "lung gekommen ist. Einen anderen Zweck verfolgen abcr die Realgymnasien. Er bezieht sich diesfalls auf das bei der ersten Berathung dieses Gegenstandes Gesagte. Realgymnasien werden allerdings neben den Rcalschnlcn bestehen fönneu, aber die Regierung müsse andererseits an dem Grundsätze festhalten, besonders für Kraiu, wo die Realschule größ-tenthcils von Solchen besucht wird, die sich dem gewerblichen Fache widmen, weniger von Solchen, die höhere Bilduug suchen, daß es nicht wünschenswerth sei, die Realschulen durch Realgymnasien aufzuheben. Dr. Kalte »eg ncr bemertl, dloS durch die Aufnahme des Lateinischen werde nuch kein Realgymnasium geschaffen, cr wünsche daher eine bestimmtere Fassung dcS Auöschußantragcs; dic vorgeschlagme Realschule wäre nur eine Untcrrcalschnlc mit lateiliischer Sprache, kein Realgymnasium, cr habe übrigens gcgcu den Aus-schnßaxtrag nichts einzuwenden, nur möchte er vor der Illusion warnen, dadurch ein Realgymnasium geschaffen zu haben. In der Special dcbattc wird dcr AuSschußanlrag in Betreff der ersten Frage ohne Debatte angenommen. Zur zwcileu F-age bcmrrkt Garon Apfal-lrer: Die Regierung habe die Ansicht ausgesprochen, daß für Laibach die Umwandlung der Realschule in den 4 crsteu Classen in ein Realgymnasium den Interessen des Unterrichts nicht entspreche, sondern viclmehr wider-streite, nachdem ohnedies in L^ibach cm Gymnasium besteht. Was das Bedeute m Betreff dcr Verwand-lung dcr Realschule in ein Realgymnasium betrifft, so liege es in Lailiach allerdings nicht so vor, wie hinsichtlich der Gymnasien Krmnburg und RudolphSwcilh, allein auch i» Laibach sind Gründe dafür: I. Die Ucbci-süllnug des hicsi>,cu Gymnasiums, während durch ein Realgymnasium die Bildung von Parulklclasseu erspart würde; 2. sind die oben -u! 2. entwickelten Gründe solche, welche durch cin Gymnasium nicht vollkommen erreicht werden; 3. was die Wahl dcr UnlcrrichtSlicgcii« stände betrifft, so liege dieselbe ohnehin im Wirtungs' kreise des LandcsaliöschnsscS, der Ausschuß hali.' sich cbcn über dl,s technische DcMil nicht vollkommen einign« kon^ ncn. Es werde aber durch seinen Antrag auch kein Präjudiz geschaffen. Gegen Kalten egge r bemerkt er, es sei allerdings richtig, daß durch Aufnahme des Lateinischen noch kein Realgymnasium geschaffen sei, weil die griechische Sprache fehle, allein eS sei fraglich, ob man für die Mittelschulen an dcm alten Zopfe dcr griechischen Sprache festhalten soll, dann lasse sich dem Mangel auch dadurch abhelfen, daß der Lchrplan in alternativer Form abgefaßt werde, daß nämlich in der 1. und 2. Classe die Lehrgcgcnständc für alle gleich, im 3. und 4. Jahrgange aber Untcrabtheilungcu crcirt und für diejenigen, welche inS Olicrgyinnasiun, aufsteigen wollen, cin Theil »cr Zeichenstunden übcigcmgcn und statt dessen allenfalls das Griechische gelehrt werde. UcbrigcnS sei eine dctaillirtc Darstellung dcS Untcrrichtsplancö nicht in der Absicht des Ausschusses gelegen. Die weiteren Anträge des Schnlausschusscs werden ohne Dcbatlc angenommen und gleichzeitig in dritter Lesung zum Beschlusse erhoben. 0. Abg. Svetec refcrirt über den vom Landcö-ausschusse erstatteten Rechenschaftsbericht. In derGencraldebatte ergreift Abg Kramaric das Wort, verliest einen slovcuischcn Aufsatz und fügt daran eine ncucrlichc Beschwerde gcgcu das Bezirksgericht seines HeimatSorteö wcgcu verweigerter slovcuischcn Am-tirung und ungehöriger Behandlung des Volkes durch die Beamten, er fordert die Versetzung des Bczirks-richterö. Landeshauptmann macht dcm Ncdncr bc-mcrklich, daß dies cin Gegenstand dcr Executive sei. Dr. Toma n stimmt dein Abg. K r amariö bei, in der Generaldebatte sei es statthaft, Bemerknngen zu machen, deren Würdigung dcm Landeshauptmann obliege. Lande SI) auptma nu constatirt, daß vom Abg. Kramaric kein Antrag gestellt wurde. Es wird dic Special debattc eröffnet. Zum § 2 (betreffend das au die Regierung zu richtende Ersuchen um baldmöglichst Veranstaltung einer Ncuwahl dcr Gcmcindcvcitrctunss inObcrlaibach) bcmcrkt derLandcö-Präsident, dieses Ersuchen scheine sich auf die Wahl des LandtagSabgcordnetcu für Laas - Adcls-bera - Obcr-laibach zu beziehen. Der Grund, warum diese Wahl noch nicht stattfinden konnte, sei, daß die Gemciudc Obcrlaibach uur in zwei, uicht i,, drei Mhlkörpcrn wählen wolle. Er wisse nun nicht, wie die Regierung diesem Wunsche entsprechen solle, da die Acttn über d,c Constiluiruug dieser Gemeinde sich nicht in ihren Hün-deu, sondern in denen des LandeSauöschusscS befinden, welcher den Gegenstand im Einvernehmen mit dcr Regierung auszulragcn habe. ssalteneaqcr bemerkt, das Hinderniß gegen die Vornahme dcr Wahl licgc darin, das; die Ocmeindc Obcrlaidach nicht so constituirt sei. wie der Landtaas-bcschluß es fordere. Eine Vorbedingung dieser Constl> tuiruu« sci jcdoch die Coustituirung der Hauptgcmcinden inl Sinne des Gesetzes vom 2. Iänoer l. I., es wär daher vor Allem »cchin zu wirken, daß dieseö Gcsammt-operat gcfüldcrt werde. Er stelle daher den Antrag, es möge au Stelle dcS uom Ausschüsse für den Rcchcu-schafti'bcricht gestellten Antrages an dic Regierung daS Ersuchen gerichtet werden, dic Constituirnng dcr neuen Hauptgemcindcn im Einvernehmen mit dem dirsfallS gleichzeitig anzuweisenden Landeöausschusfc zu fördern. — Dicfcr Antrug wird, nachdem Dr. Eosta bemerkt hat, dci Landcsauefchuß sci cist bci Vcainn dcr Session in den Bcsitz dcs lchteu dieSfüllic>cn Aclcustückeö gckom» men und werde sogleich nach Schluß dcrsclbcn die Oil» dung dcr Haiiptgcmttudcn in Angriff nehmen, anac-n o m in c n. Zu tf 4 wird der Antrag des Anöschusses, die Regierung zu ersuchen, eine Vorlage über die innere Einrichtung dcr Gruuobüchcr in dcr nächsten Session einzubringen, und ebenso dic Anträge ^ä § 7 ü) Zuschläge für vcrschicdcnc Gemeinden; !») das Ersuchen an die Regierung, die Bezirkscafsen noch bis Cnde 1870 fortbestehen zn lassen oder die Ausgaben für die Bezirks-Wundärzte und Hebammen auf den Staatsschatz zu übernehme»; c) den Landcsausschuß zu beauftragen, in dcr nächsten Session einen Gesetzentwurf über die Bildung von Äczirksvcrtretun gen vorzulegen — ohne Dcbattc angenommen. Zu s 8 des Rechenschaftsberichtes spricht Abg. Langer übcr die Nothwendigkeit der Ausführung dcr von Rudolfswcrth übcr Mcrschctschcndorf nach Gurt-feld führcuocn Straße, welche der Landtag in früheren Zessionen anerkannt, bezüglich welcher aber der LanoeS-ausschuß nichts gethan zn haben scheine. Er stellt daher den Antrag, dem Ausschüsse auch die Berichterstattung über diesen Punkt aufzutragen. Landeshauptmann erklärt, er betrachte diesen Antrag als eine an den Landcsausschuß gerichtete Interpellation, wclchc er alsbald beantworten werde. In Betreff der im H 8 erwähnten Kankerstraße spricht Dr. To man sür die Nothwendigkeit dcr Herstellung dieses wichtigen Verkehrsweges, der besten Verbindung mit Kärntcn. Zwar seien 10.000 ft. für daS heurige Jahr dafür präliminirt, aber nicht wirtlich verwendet worden. Er stellt daher au die Regierung die Anfrage, was sie diesfalls verfügt habe, und knüpft daran den Antrag: 1. Die Regierung um Verwendung der für daS Jahr 1869 bewilligten 10.000 fl. zur Herstcl-luug dieser Straße, ferucr 2. um Herstclluug einer vollkommen sicheren Straße, 3. um Verwendung der nothwendigen Kosten für die Umlcgung der Ljubelca und 4, um Erwirkuug des nöthigen Beitrages aus dem Staatsschatze zu ersuchen, damit diesc Straße iu einen dcr Kärntner Seite entsprechenden guten Stand versetzt werde. Der Antrag wird unterstützt. Der Landcspräsi den t erklärt, die Regierung nehme diese Anträge sehr gcrn entgegen, dieselbe sei von dcr Wichtigkeit dcr Kankcrstraßc überzeugt, iu Betreff Herstellung derselben seien auch die geeigneten Anträge an das hohe Ministerium gestellt worden. AuS bautech« nischcu Gründen seien Aenderungen an dcm bezüglichen Project beantragt worden, so daß dasselbe nochmals dahin vorgelegt werden mußte. Das Project sci nun wieder hcrabgclangt und die k. l. Bczirkshauptmannschast in Krainburg aufgefordert worden, zur Ausführung dieses StraßcnbancS die Lizitationsbedingnisse zusammen^ zustellen und dann die Ausschreibung zu veranlassen. Es werde jedenfalls möglich sein, die Vorarbeiten noch heuer zu beginnen und hiezu den dazu präliminirten Fond zu verwenden. Kromer ergreift das Wort, um den Gegenstand in Betreff dcr Mcrtschctschcnoorscr Straße wieder in Anregung zu bringn. Dcr Landtag habe bereits die Dringlichkeit dieser Straße anerkannt und nur mehr Erhebungen in Betreff des vorteilhaftesten Zugcs ocr-selbcn angeordnet. Statt sich auf diefe zu beschränken, habe man wieder Eiuvcruehmungcn über die Nothwendigkeit dcr Straße angeordnet, natürlich hätten sich nun die Einen dafür, die Anderen dagegen, je nach ihren Sondcrintcrcsscu ausgesprochen. Dic Gcmeindcvorstände von Rndolfswcrth nnd Nasscnfuß haben dringend die Herstellung begehrt, anderseits haben sich Landstraß und St. Gartclmä dagegen ausgesprochen, weil sie durch diese Straße verlieren würden. Wenn man solche Einwendungen berücksichtigen wollte, so würde man nie zum Ziele kommen. Als dicscs Opcrat einlangte, habe er (Kromcr) sich für die Ausführung dcS Landtagsbcschlus-scS ausgesprochen. Warum der Landcsausschuß dic Sache fallcu ließ, sci ihm unbekannt. Abg. Zagorc (S. Bartelmä) spricht gegen die neue Straße, welche vielleicht 50.080 fl. kosten werde, uud doch nicht nothwendig sci. Man müsse auch die Armuth der Contribuentcn berücksichtigen. Er begreife übrigens nicht, warum Herr Langer dieser Straße sich so eifrig annehme, da cr doch nicht zu den nächsten Interessenten gehöre. Abg. Langer erwidert, hier im Landtage vertrete dcr Abgeordnete das ganze Land, nicht einen einzelnen Ort. Dcr Antrag Toman's in Betreff der Kankerst r a ß e wird, nachdem Berichterstatter Svetec bemerkt, der Ausschuß habe ein Einschreiten an die Regierung nicht für nöthig erachtet, angenommen. Dr. Tom an stellt sohin den Antrag, das schon einmal an die h. Regierung und rücksichllich den Reichs rath gestellte Ansuchen in Betreff Aufnahme dcr Laibach-Karlstädtcr Eisenbahnlinie in das vom Staate garantirtc Vahnnctz zu erneuern. Wird ohne Debatte angenommen. Dr. To man kündigt einen Dringllchkcitsanlrag ! betreffs der Eisenbahn Lack-Oörz an. 1776 Zum 8 li beantragt Zaruik mit Rücksicht auf den ihm vou mehreren Seiten ausgesprochenen Wunsch, der Landcsausschuß wcrdc beauftragt, bei Abfchlicßung des nächsten Thcaterpachtvertragcs die Wünsche des slo-venischen dramatischen Vereines betreffs einer größeren Anzahl sloncnischcr Vorstellungen zu berücksichtigen. Nach dem Deschmann erklärt, der ^andesausschuß habe nichts gegen die Förderung der slovcmschcn Dramatik einzuwenden, aber dcr Antrag Dr. Zarnit's müge als ein selbständiger eingebracht werden, so erklärt Dr. Zarnit, daß er diesen Antrag als Dringlicbtcitsantrag einbringe und es wird derselbe dem Finanzausschüsse zugewiesen. Zum 3 10 des NcchcuschaftsbclichtcS wird mit Bezug uuf d>u vom Landcsausschussc gcgcn Erlassung der prooisorischrn Verordnung vom 10. Februar l. I. erlassenen Protest beantragt, „daS Verhalten des ^an» desauSschusscö wcrde gcliilligt." Dcr ^a n d cö p rä si den t eltlärt, er müssc, insofern im Ausschußdcrichtc eine Kritik gcgrn daS dies-fällige Vorgehen dcr Regierung cl,lhallcn sei, Verwahrung dagegen einlegen. Die Sache sei schon uielfach gründlich erörtert worden. daher cr nur sagen wolle, ein schlimmes Präccdenö im constilulioncllen Sinne könne darin nicht gefunden werden. Die Sache sci klar. IlN § 15 des Schulgesetzes vom 25). Mai 1^68 sci! der Minister dcs Unterrichts mit dcm Vollzüge dcssclbcu betraut worden. Das Gesetz enthalte nun in den Paragraphen 1—^ Bcstiminuligcn, welche mit dem Tage ihrer Kundmachung in Wirksamkeit zu treten hatten, es mußte also der Vollzug derselben liewirlt werden und dies tonnte nicht geschehen, ohne Bcstiinmungeu zu sup> pliren, die noch nicht gesetzlich zustande gekommen waren. Die Bcstimmuilgeu iu betreff der Unabhängigkeit dcr Schule von der Kirche, Gemeinde und ReligionS-gcuossmschaft mußten ins Leben trctcn. Endlich hudc auch nach S 11 dcS StaatSgrundgcsetzcS die Regierung nicht allem das Recht, sondern auch die Pflicht, solche Vollzilgiworichliflcu zu erlassen. Dr. Tu m an bemerkt, er habe schou im Landes-Ausschuß gegen das Vorgehen des Ministeriums Pro^ test erhoben, aber auch andere Vertretungen haben dies gethan. Es gelte hiet : l'rm>'!i','!" <»Ii>>!>! Svctec bemerkt, uach iz U) des Reichsgesetzcs gfhörc die Ausstellung der Schulräthc jedenfalls iu c>cn Willungelreis dcr Lankeilgcsctzgcbung; nach 8 13 habr die Laudcögesttzgebuug .nlch dic nahcren Beslimmnngeü im Vctrcff dcS Uedergangcs der Schulaufslcht von der Geistlichkeit an die neue» Schulbchördcn zu treffen, übrigens sei dcr Vorgang des Minislciinms auch ii, mchrereu audercn ^'andesciertrctui'gcn als ciu Ucbergriff erklärt worden. -- Bei oer Abstimmung wird der Auö-schußautrag angeuommeu. Zu 8 ^'^ bcs Rechenschaftsberichtes beantragt der Ausschuß, dcm Vandesauöschusse die Aneltennung für sein Verhalten gegenüber dcr Iantschbergcr lind Ioscfs-lhalcr Affaire auszufprcchen. In der Begründung wird angeführt, daß dcr ^andcSausschuß einerseits eine Mal) nung an die Bevölkerung erlassen, andererseits zur Wahrung dcr Ehre und der Interessen des Bandes eine Dcnlschrist an das Ministerium gerichtet, daß er so die Gefahren und Belästigungen dcS Ausnahmszustandes, welche bevorstanden, weil von anderen Seiten die Vcr-hältuissc zum großen Schaden des ^andcö pattciisch, u»« wahr und verleumderisch geschildert wurden, abgewendet und dcr Negierung den einzigen wahren Weg, dcr zur Ruhe und zur Verständigung führt, nämlich die Ver-wirllichung dcr zugesicherten nationalen Gleichberechti« yuug gezeigt habe- Lauoesprä'sidcnt bemerkt, er könne den Passus: daß der ^andesausschuß dcr Regierung den einzig richtigen Weg gezeigt, nicht anders deuten, als daß der Ncgicruug erst durch daS Promemoria deß Laudcsaus-schusfes der richtige Weg zur Herstellung dcr Ruhe an> gedeutet wurde. Dagegen müsse er zur factischcu Be» richtigung anführen, daß die Maßregeln, welche die Rc< gierung anläßlich der Iantschbcra/r und Iosefslhaler Affaire getroffen hatte, bereits festgestellt waren, chc ihr das Promemoria des ^audesausschusscS zugekommen war. Kaltcnegger: Er müsse bedauern, daß man diese traurige Angelegenheit wieder zur Sprache gebracht habe; es werde beantragt, dem ^andcSauöschusse eine Anerkennung auszudrücken, dies sei aber einc mißliche Sache, da die erforderlichen Daten über diese Angelegen-heil nicht vorliegen. Der ^audeSausschuß habc ciuc doppelte Demonstration in Betreff dcr Iantschberger und IosefSthaler Affaire gemacht, erstens indem er ein Proclam an die Bevölkerung erließ und zweitens, indem cr rin Promcmoria an das Ministerium richtete. Mit der Ermahnung der Bevölkerung an uud für sich sei er ciuverstaudeu, uicht so mit der Art und Weise derselben. Es wcrde darin von Fremden gesprochen (während doch die Angegriffenen ^andeslinder waren), dies sei nicht der richtige Weg. und für ciuc solche Belehrung einen Dank zu votiren. fühle cr sich nicht vcr< anlaßt, er wolle lncht in den Urspruug der Affaire eiu. gehen, allein daß im Ausschußlierichte gesagt wird. die Schilderung der Thatsache» sei unwahr, das sci wcdcr beruhigend, noch versöhnend. Cr wolle nicht m Abrede stellen, daß der öandeöauSschuß zu seinem Vorgehen berufen war, aber nicht in dieser Art. Sache des Landtages sei es, dem Beschlusse eine Fassung zu geben, wo. ' durch dieses ausgedrückt wcrde. Er stellt daher den Ge-geuautrag: „Der Landtag erwartet vom Landesaus« ' schusse als oberster autonomer Landesbehörde, daß er das allseitige Interesse desselben und sein Recht nach allen Seiten zu wahren wissen werde." Dr. To man erklärt, cr wolle als Landcsauöschuß antworten. Der Lanocsuuöschuß habc sich iu seiner Denkschrift sehr zurückhaltend ausgesprochen, allein es handle sich hier um die Ehre des ^audcS; Dr. Kaltcnegger habc die Denkschrift lritisirt, obwohl er nach seiner cige^ ncn Aussage die Einzelnhcilcn nicht kenne. Er erinuect an die Opfer der Iosefothaler Affaire und der Lai-bacher Excesse, an das Einschreiten dcs Militärs, für welches der Laibacher Gcmcindelath feinen Danl .lus' drückte, das haben dic „Liberalen" gethan, und hicdurch, sowie durch die Auschwürzuug dcs Landes und Voltes in dcn Zeitungen dic Brücke zur Verständigung selbst abgebrochen. Diese Sünde sci nie zu tilgen. Ohnehin leiden uuter den Folgen derselben „Intelligenz" und „Ea-vital," welches sich die Liberalen vindiciren, am meiste:'. Svctec spricht noch als Berichterstatter und bemerkt unter andcrm, dic Hinweisung in Betreff dcr unwahren Thatsachen müsse sich nicht auf dcu Laibacher Gemeinderath beziehen, denn auch von anderen Seiten feien Verdächtigungen ausgestreut worden, man habe" uicht hinlänglich auf die Ursachen der Affaire Rüchichl genommen, man habc Leute als Urheber verdächtigt, die' ganz unschuldig waren. ! Der Ausschußantrag wird sodann angeuo m m en. Nächste Sitzuug Morgen. > Locales. ^ — (Fcuersbr üuste.) Bei dem Gewitter am 18. d. M. Vormittags schlug der Blitz in das Wirchschafts-gedäude des Postmeisters Dollscheiu zu Unterloitsch uud verzehrte das dadurch entstandene Feuer die Vlehstallung, eine große Toppelharpse sammt dort verwahrten bedeutenden Futter- uud Holzvorrätheu. Viuem Wcitergreifeu dcs Feuers war durch den Umstand Einhalt gethan, daß der seit drei Tagen anhaltende Regen alles durchnäßt hatte. — Aus dem Bezirke Tschernemdl wird eine ganze Reihe von mehr oder minder bedeutendeu Feucrsbrünsteu gemeldet: Am 1. October brach in dem Wirchschaftsgebäudc des Martin Akof von Voldresch, Gemeinde Radvvica, aus bisher nicht ermittelter Ursache Feuer aus und es brannte dieses Gebäude sammt der ganzen darin befindlichen Fechsung nieder. Die thätige Hilfeleistung der Bewohner verhinderte ein Weitergreisen des Feuers. Der Eigenthümer, welcher nicht versichert war, erlitt einen Schaden vou mehr als 300 fl. — Am 2. October l. I. um A Uhr Morgens entstand Feuer im Dreschboden des Mathias Kralj vou Boröt, Gemeinde Podzemelj, und es wurden der Dreschboden, drei Stauungen, zwei Keller, ein Schupfen, die ganze Ernte, Futtervorräthc, Gerä'thschafteu, Kleidungsstücke, endlich eine Kuh uud fünf Schweine ein Raub der Flamme. Der Schade belauft sich bei 1900 fl. und es war der Verunglückte nicht assecurirt. Dieses Feuer scheiut angelegt worden zu sein und es sind die diesfälligen Erhebungen im Zuge. — Am .'i. October Abends halb 8 Uhr brach wieder im Dreschboden des Stanislaus Vajut zu Möttnig Feuer aus, es brannte dieser Dreschboden, dann die Stalluug und der Keller sammt den darin befindlichen Vorräthen ab. Der Besitzer war nicht assecurirt und erlitt eiueu Schadcu von circa :5000 fl. Vei diesem Feuer hat sich Markus Maleric, Kutscher des Dr. Savinscheg, welcher mit eigener Lebensgefahr in die brennende Stallung eiudraug und aus derselben 5 Stllck Niud-vich rettete, dann der Spcnglermeister Franz Iutraö von Mottling, welcher mit rastlosem Eifer arbeitete und durch zweckmäßige Leitung der Löschanstaltcn das Weiterverbreiten des Feuers verhinderte, ausgezcichuet. - - Am 9. Oktober endlich brach um halb 5 Uhr früh in Vornschloß, Gemeinde Altenlnartt, im Pöllander Thale, Feuer aus und äscherte 16 Häuser sammt allen Wirchschaftsgebäuden uud allen Ernte- und Futtcrvorräthen eiu. Trutz der zahlreich her-bcigecilten Hilfe und trotz der volltommeueu Windstille konnte dcm Feuer die längste Zeit nicht Eiuhalt gethan werden, weil die Häuser nah aneinander und mit Stroh oder Holz eingedeckt wareu und weil endlich cin fühlbarer Mangel au Wasser war, welches bis zu einer Stunde weit geholt werden mußte. Auch cm dcr Kirche brannte bereits das Thurnldach uud am allcu Schlosse daö Dach; doch diese beiden Objecte wurden gerettet. Dcr Schade belauft sich über 2A000 fl. und wareu von dcu Verunglückten nur zwei assecurirt. Entstanden ist das Feuer durch Unvorsichtigkeit. Eine Frau hatte zunächst dcr Heizstcllc Streu auf-dewcchrt, welche sich, als sie Murgens Feuer anmachte, entzündete und das Feuer gleich den, ganzen Hause mittheilte. Der Herr Vczirköhauptmann Graf Ehoriusti begab sich selbst au die Brandstätte uud überzeugte sich von dem Elende der armen Leute, welche jetzt, gerade vor dem Winter, ohne Obdach sind und alle ihre mühsam erworbenen Borräthc verloren, so daß sic faktisch nichts zu leben haben. Außer diesen Schadenfeuern fanden in uächstcr Rahe des Tscher-uembler Bezirkes noch mehrere Schadenfeuer statt, bei welchen am 12. zu Pata in Cimlcroatien .') Häuser, am 13. zu Gaje m der Militärgrenzc auch mehrere Häuser und endlich am 14. d. M. zu Misnice in Ewilcroatien 13 Häuser, daun eine Wöchnerin sammt ihrem Kinde verbrannten. Diese in so kurzer Zeit in ein und derselben Gegend sich so oft wiederholenden Nrände haben die Bezirkshaupt-maunschast veranlaßt, uicht allem der Gendarmeric eine verschärfte Aufmerksamkeit auf alle herumstreichenden frem-> den Individuen anzuempfehleu, sondern auch dcn Gemeindevorstehern die strengste Aufmerksamkeit und die uhnehin schon angeordnete regelmäßige Abhaltung der Nachtwache in jeder Ortschaft dringend in Erinnerung zu bringen, endlich durch öffentliche Kundmachung die Bevölkerung zu mahnen, mit Licht und Feuer, fo wie mit dem Tabalrau-chen vorsichtig umzugehen. Ncucllc Post. (Original-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Verlin, HO. October. Die „Kreuzzeitung' bestätigt die Ernennung des preußi schen Gesandten Werther in Wien zum Botschafter in Paris. Paris, V<> October. „France" ver sichert, daß Nouher die Betheiligung an irgend einer Ministercombinirung ausschlug. Madrid, HO. October. Der Wiederbeginn des Aufstandes in Valencia wird de mentirt. Die (3ortes haben ihre Sitzungen wieder aufgenommen. Aus den kaudtagen wird untcrm 19. d. M. gemeldet: In Linz wurde das Schulaufsichtsgesetz 'n erster und zweiter Lesung augcnommcu. — Dcr Vregenzer Landtag hat beschlossen, zur Deckung dcr Vandcsvcdülfnissc eine Vermögens' und (Hiukoiumensteuer einzuführen. — In Görz beantragte dcr nationale Abg. Dr. Tonlli, übcr das Volköschulgesetz zur Ta-gcöordnung überzugehen, während der clericale Dr. Doliac erklärte, in die Berathung auS Opportun^ tütsgriindcn einzugehen. Ueber die Unruheu in Dalm alien erhält die „Tr.Z." folgcudcs Telegramm: Von Risano auS wurden mit Lahilte-Gcschützcn die Höhen gesäubert, wor< auf die Hauptcolonne widerstandslos bis zur Höhe südlich von (öneslak volrückte, woselbst sie lagert. Die Sei' tencolonnc deS Oberst Fischer ist im Vorrücken. (Siehe Tel. unlcn.) Nisano, 19. October. Die Insurgenten wurden heute Morgens durch Geichützfeuer von dcn Höhen oberhalb Risciuo vertrieben. Die Höhen wurden nach geringem Widerstände genommen. Cattaro, 20. October. Das Standrecht wurde publicirt. Cattaro, 20. Octobers (Tr. Z.) Fort Dragali ist entsetzt. Telegraphische Weckselconrse uom 20, October. üpcrc. Metalliques 5».90. — 5>pcrc. Mctalliques mit Mai» mid Yiuvemdcr-Zilism 55l,W. — üpcrc. Natioual-Anlehm 6tt,!»<>. — l8l;l)er StaatSalllchm 94,10. — Bautactim 705». — Lrcdil« Actieu 2.^.-, — London 123.—. — Silber 120.50. — K. t Ducattll 5.K5. Handel und vaibacb, li0. October, Ans den» Heutigen Marlte si»o erschienen : 6 Wagen mit Getreide, und 1