Nr. 228. Montag. 3. Oktober 1908. 127. Jahrgang Mbacher Zeitung Priinnmtration»prtiS: Mit Postverlendung: galizjähria 30 X. halbjährig ,5 «. Im Konior: aanzjährig « X, halbjährig 11 «. ssür die gnstellung in« Ha»« aanzjährig «X. — InserNon»Ntbül,r: ssllr llelne Initiate bi» zu 4 Zeilen 50 l>, größere per «eile 1« d; bei bfteren Wiederholungen per gelle » k. Die «Laibacker geiwna» erscheint täglich, mit «uinahme der Vonn- und sseirrtane. Die Nd«lniftr»tlon befindet sich Milloiiöslrahe Nr. i!<>; die Mebaktion Dalmatinaolir Nr. 10, Lprechftunden der Medallion von » bi« 10 Ubr vormittag«. Unfranlirrte Vrie «Dttinuvinn,» vom 26. September 1908. Nr. 10.579 «I/Imliponclouw» vom 2A. September 1W8. Nr. 221 «Ostrauer Zeitung Tageblatt» vom 26. Septem» ber 1908. Nr. 220 «02k»» vom 25. September 1908. ^ MchtamtNcher Teil. Von der rcichsdcutschen Sozialdcmokratie. Zu dem Budgctstreit in der reichsdcutschen Sozialdcmotratic hat in einer Versammlung des Schöneberger sozialdemokratischeil Wahlvereines auch Eduard Bernstein, der Begründer der revisionistischen Richtung, das Nort genommen, und zwar entschieden im Sinne der Süddeutschen. Wenn jede Budgetbewilligung, bemerkte er u. a., als ein Vertrauensvotum für die Regierung aufgefaßt werden soll, so binden wir uns die Hände und verurteilen, uns zu unfruchtbarer Negation. Diese Gesichtspunkte sind für die Süddeutschen maßgebend gewesen. In keinem anderen Parlament bildet die Abstimmung über das Gesamtbudgct eine Vertrauensfrage, wohl aber ist solches bei den Einzelbudgets der Fall. Ich bin kein Freund von Vudgetbewill'igungcn, aber was hat es für einen Sinn, uns selbst die Türen zu verschließen, die wir doch später wieder aufstoßen müssen? Wer nur ein bißchen Vertrauen hat, muß sich sagen: Wozu die Polizcigcsctzc, die wir in der Poli- til uns machen? Haben wir daruuter zu leideil, wenn sich die Position unserer süddeutschen Genossen bessert? Es ist heller Wahnsinn, eine Politik zu treiben, die direkt auf die Revolution hinausläuft. Vs geht ein Zug der Unruhe durch die Arbeiterschaft, der sich nicht allein gegen die Regierung, sondern auch gegen die Arbeiterführer und Parteiführer richtet. Beachtenswert sind in dieser Beziehung die Vorgänge beim letzten Maurcrftreik, wo die Arbei-termassen ihren Führern die Gefolgschaft kündigten, selbst Bebel. Seit einigen Jahren gefällt man sich in der Gegenüberstellung von Radikalen und Revisionisten. Was sind Revisionisten? Nun, ein Revisionist ist ein Genosse, der den Redaktionen dcs „Vorwärts" und der „Leipziger Voltszcitung" nicht gefällt. Sie sind schon unzählige Male mit Paulen und Trompeten totgeschlagen, leben aber vergnügt weiter. Jetzt sollen nun alle Süddeutschen zu Revisionisten gestempelt werden, und der Ton, der gegen sie und andere Gleichgesinnte angeschlagen wird, laun die Gegensätze nur verschärfen. Laßt doch die Süddeutschen ihre eigenen Erfahrungen machen. Wenn wir fernerhin nicht weiter einer vorgefaßten Doktrin huldigen, die die Interessen der Arbeiter schädigt, so wird sich auch eine Verständigungsbrücke über den Main finden lassen. Bulgarien. Nach einer Meldung aus Sofia läßt sich auf Grund neuer Äußerungen berufeuer Persönlichleiten über die Frage der bulgarischen Unabhängig-keitsertlärung die Versicherung wiederholen, daß ein solcher Schritt derzeit nicht zu erwarten ist. Es werde daher eine ganz unbegründete Beunruhigung in die öffentliche Meinung getragen, wenn die Möglichkeit einer kriegerischen Verwicklung zwischen der Türlei und Bulgarien als Folge des angeblich bevorstehenden Ereignisses angekündigt wird. Der stärkere Eindruck, den die seit Jahren oft wiederkehrenden Gerüchte über die Unabhängiglcitserklä-rung diesmal hervorriefen, sei ausschließlich auf die Gleichzeitigkeit der Meinungsverschiedenheiten zwischen Sofia und Konstantinopel über die Angelegenheit Gc^ov und die bulgarische Strecke der Orientbahnen zurückzuführen. Für die Kühle, mit der man in Bulgarien der Unabhängigkeitsfrage gegenübersteht, ist bezeichnend, daß die Organe der verschiedenen Parteien es gar nicht der Mühe wert fanden, in eine Besprechung der Sache einzugehen. Es ist die allgemeine, au den maßgebenden Stellen, wie in der Bevölkerung geteilte llbcrzcugung, daß der Zeitpunkt für eine Unabhängigleitserllärung dcs Fürstentums noch lange nicht gekommen ist. Gegenwärtig könnte dieselbe, wie man betont, politische Komplikationen im Gefolge haben, ohne dem Fürstentum positive Vorteile zu bringen. Tie diplomatischen Kreise in Tosia verhalten sich gegenüber den Konstantinoplcr Nachrichten, wonach die Beilegung des Zwischcnfalles Gc^ov nahe bevorstände, sehr skeptisch und neigen vielmehr beim jchigen Stande dcs hierüber zwischen Konstan-tinopcl und Sofia schwebenden McinungMustau--sches der Ansicht zu, daß eine baldige Regelung dieser Frage, die sich in einem schwierigen Stadium befinde, kaum erwartet werden könne. Das dein Ministerpräsidenten Malinov nach seiner Rücklehr überreichte Schreiben des Großwesirs Kiamil Pascha enthält wohl eine eingehende Schilderung des ganzen Zwischenfalles, dagegen nicht die geringste Andeutung über die von der bulgarischen .Regierung als <'<»nPor, die seit Wochen in ihrem stillen Elternhause als Pensionärin weilte, nm die zerrütteten Nerven 3u stärken. Es war eine rührende Gebärde der Hilflosigkeit. „Wenn aber die Kunst meine Hingabe nun nicht annähme, wenn ich doch nichts Großes leisten würde, eine der vielen bliebe, über die man nicht spricht, weil man sie zu schnell vergißt... was würde dann aus mir?" Die Frau, von der die Kritiken sagten, daß sie ^oßcs leistete, lächelte nachsichtig. „Ich habe doch Ihre Sachen gelesen, Gritta. Kleine, schüchterne Knö'spchen allerdings, aber Sie stcheu doch erst nm Beginn Ihrer Entwicklung. Kann es wohl im Frühling anders sein? Diese Knüspchelt werden blühen, wenn ihre Zeit gekommen ist! Das sage ich Ihnen." „Und Frucht geben?" fragte die Jüngere zaghaft. — Durch die schwermutsvollen Augen der Dichterin irrte die Sehnsucht. „Auch Frucht, gewiß, mein Kind. Das Sehnen in Ihnen verstummt natürlich nicht. Das ringt und wirbt unablässig um Unerreichbares. Aber aus dieser Sehnsucht kommt am Schluß die Erfüllung." „Sie haben wohl niemals geliebt?" fragte Gritta Solms schüchtern. „Vielleicht doch. Aber ich lebte immer in der großen Welt. Ein enges Heiln mit engen Pflichten hätte mich erdrückt. Und obwohl Sie nichts von der Süßigkeit dcs Reichtums und seinem lachenden Ge-wäbren ahnen, die Enge wird anch Sie zuletzt erdrücken und ihn, den Sie setzt liebhaben, tilit. Seine Kraft wird brechen, wenn er fühlt, daß Sie verkümmern. Das ist der Schluß Ihres Glückes." „Ich habe niemals das Leben da draußen kennen gelernt. Die Gegenwart erscheint mir weit und groß." So lassen Sie mich denn die von Ihnen beiden heimlich erstrebte Zukunft beleuchten. Jahrzehnte hindurch eiu Nest in fremdem Hause. Er als Inspektor, Sie als Haushälterin. Ihre Kinder ungern gelittene Gäste auf fremdem Boden. Vielleicht, wenn Sie beide alt und verarbeitet sind. hier auf der kleinen, elterlichen Scholle die Erlösung durch den Cigenbesitz. Aber dann wird Ihre Kraft und Freudigkeit verbraucht sein, und es wird kaum mehr als ein willenloses Ausruhen werden. Folgen Sie mir iil mein Heim, Grittal" „Er würde es niemals überwinden — nie!" „Sie großes Kind! Es liegt eine Elastizität im menschlichen Gefühl, die alles überwindet. Alles, sage ich Ihnen. Ei"wird wieder lachen wie vordem, arbeiten, essen und reiten. Sie aber werden aufblühen. Ich werde Ihr Talent Pflegen. Erst, wenn Sie auf der Höhe stehen und die ereignislose Spanne Zeit Ihrer Vergangenheit von hier aus betrachten, werden Sie mir Tank wissen." Gritta Solms saß noch immer vor dem flak-lernden Kaminfeuer. Sie war längst allein. Die berühmte Frau berauschte sich draußen an den farbenprächtigen Malereien dcs Herbstes. Eine lockende Melodie lag in Grittas Ohren: „Komm, komm, ich lehre dich fliegen..." Ihr zitterndes Empfinden schuf cincn Miß-tlang in die reinen Töne. Wenn die Vcrsucherin nun aber doch übertrieben hätte, wenn es in Wirklichkeit anders wäre? Sie wußte nichts. Sie fühlte nur, daß ihr Leben bisher ein beständiges Hasten gewesen war. Ein Herbst-sturm, wie er draußen tobte. Nur, daß ihm weder die Stille des Winters, noch der Sieg dcs Frühlings bcschieden sein würde. Die kleine Scholle der Eltern war arg vom Vorgänger heruntergewirtschaftet. Aber es wäre trotzdem gegangen, wenn die heftige Erkältung dem Vater nicht die traurige Lähmung gebracht hätte. Nun mußte ein Inspektor genommen werden, der Lohn und Brot erhielt. Fritz Helmers. Er war im Lenz gekommen, als die große Ahnung von dem, was einmal sein könnte, durch die Weli schlich... und im Herbst, mit fallenden Blättern und Sturm war ihre Liebe geboren... darum... Eine Liebe, über die sie noch gar nicht gesprochen hatte, und die doch offenbar wurde, weil sie groß und gewaltig war. Wenn sie dem Locken der Dichte rin folgte, brach sie also noch lein Versprechen. Es war bisher nur Duft und Gefühl gewesen in der Klarheit des Wissens. Eine zitternde Sehnsucht schlich durch ihre Glieder, ein prickelndes Begehren. Die Armut erschien ihr plötzlich unerträglich. Das unmoderne Kleid brannte auf ihr. Der Glaube an ihr Können erwuchs... und mit ihm eine kleine, herrische Eitelkeit, die aus der Reihe springt, wenn sie sich nicht gewürdigt fühlt. (Schluß folgt) Laibacher Zeitung Nr. 228. 2124___________________________ 5. Oktober 1908. Tie bulgarische Regierung ist aber, wie man versichert, durchaus nicht geneigt, zu einer dem Wesen der Sache ausweichenden Verständigung die Hand zu bieten, sondern entschlossen, sich von ihrem Standpunkte, wonach dem bulgarischen Vertreter in Konstantinopel bedingungslos der diplomatische Charakter zuerkannt werden müsse, in keinem Falle abdrängen zu lassen. Es erhellt aus dieser Sachlage, daß die Antwort des bulgarischen Ministerpräsidenten auf das Schreiben des Großwesirs unmöglich schon die Beilegung des bestehenden Gegensatzes in sich schließen, denselben vielmehr neuerdings zu unzweideutigem Ausdruck bringen wird.___________ Politische Uebersicht. Laib ach. 3. Oktober. Der Verwaltungsrat der Betricbsgesellschaft der Orientbahnen wird am , begrüßte die zahlreich Erschienenen nnd tlilte mit, daß sehr viele Besitzer der neuen Häuser in-folge der Eiuhebung der rückständigen 40prozenligen Landesumlagen in eine fehr uuangenehme Lage versetzt worden seien; insbesondere gelte dies von jenen, gegen welche erelnliv vorgegangen wurde. Es herrsche darum in der Hausdesitzerschaft beträchtliche Aufreguug, znmal die betroffenen Besitzer diese unangenehme Situation nicht selbst verschuldet haben. Nun erläuterte in aus-sührl icher Weise den ganzen Sachverhalt Dr. V. Kri-sper in nachstehender Weise: Im Jahre 1695 stellte Landtngsabgeordneler Ivan Hribar den Antrag, daß allen jenen Häusern, welche von den Staaissteuern be-Neit sind, auch die Befreiung von 40prozentigen Landes-umlagen sür dieselbe Stenerperiode zukommen soll. Die» sei Antrag wnrde nicht angenommen, wohl aber der vom Abgeordnelen Dr. Majaron gestellte Antrag aus eine fünfjährige Befreiung von Landesumlagen. Nach Ver-lmis dieser fünfjälirigen Periode winden die Landes» nm lagen auch vou jenen Häusern nicht eingehoben, die nach dem Jahre 1901 erbaut wurden, und so nahm man denn allgemein an, daß auch diese Häuser von den Lan-desumlagen befreit seien. Um der Sache sicher zu sein, stellte Herr Landlagsabgeordneter Hribar 19li5 neuer» dings deu Antrag ans Befreiung von Landesumlagen für alle jene Häuser, die von der staatlichen Hauszins-steuer befreit sind. Dieser Antrag wnrdc einstimmig an» genommen. Nachher wollte jedoch der Landesausschuß diesen einstimmigen Beschluß mit der Motivierung nicht durchführen, der in Rede stehende Beschluß sei nicht gültig, weil er nicht die Form eines Landesgesehes habe. Gegen diese Anschauung hat der Laibacher Hausbesitzer-veiein sofort beim Landesausschusse in diefer Angelegen» hcit interveniert. Aus Grund dieser Intervention kam vom Landesausschnsse die Entscheidung, daß der vom Landtage gefaßte Beschluß nicht Gesetzeskraft habe, wes» halb der Landesausschuß berechtigt sei, von den nach dem 12. Inli 19l>1 erbauten Häusern die Landesumlagen einzuheben. Nun haben einige Besitzer zum Zwecke der Veschwerdeführung um endgültige Entscheidung dieser Angelegenheit gebeten. Diesfällige Gesuche wurden da» h,n erledigt, daß der Landesausschuh diese strittige Sache dem zulüuftigen Landtage zur Austragung vorlegen will. Diese letzte Entscheidung war somit ganz anderen Inhaltes als die erste, obwohl beide gleicher Herkunft waren. Vorsichtshalber wandten sich einige Besitzer an den l. l. Nerwallnngsgerichtshof in Wien mit einer diesbezüglichen Beschwerde, der jedoch darüber mit der Begründung nicht meritorifch verhandeln wollte, daß die ganze Sache sozusagen nicht spruchreif sei und daß angeblich der Landesausschuß diese Angelegenheit dem Landtage überlassen wolle. Trotz der Entscheidung des Landesansschusses, die endgültige Lösung dieser Frage dem Landtage zu überlassen, beauftragte er die Finanz, dnektion, die Umlagen als Stcuerrücfständigleit ein-zutreiben. Die meisten Besitzer wandten sich bittlich an den gegenwärtigen Ausschuß, mit der EinHebung wenig, stens so lange zu warten, bis der Landtag einberufen werde. Diese Gesuche wurde,, teils abschlägig beschieden, teils gestattete man einigen Besitzern Ratenzahlungen. Aus diesem Grunde beantragte Dr. V. Krisperi Der Hausbesitzerverein in Laibach wolle eine Beschwerde an das Finanzministerium verfassen, weil die l. k. Fi. nanzdirektion in Laibach die Landesumlagen einhebt, wozu sie, wie oben ausgeführt wurde, nicht- berechtigt sei. lHlcr sei bemerkt, daß auch in Galizicn einmal in nn berechtigt er Weise Landesumlagen cingehoben wurden, die aber infolge einer Beschwerde rückgezahlt werden mußten. Auf diesen besonderen Fall, der sehr zugunsteu der Laibacher Hausbesitzer spricht, soll der Finanzminister entweder mündlich oder schriftlich aufmerksam gemacht werden.) Weiters beantragte Dr. V. Krisper, der Haus» besitzerverein wolle den Landesausschuß bitten, bei den-jenigen Besitzern, die bereits erequiert wurdeu, mit der Vornahme der Versteigerung bis zum Zusammentritte des Landtages abzuwarten. — Beide Anträge wurden einstimmig angenommen. — Dr. Triller versprach dafür einzutreten, daß die Besitzer ueuer Häuser wenig, stens jene fünfjährige Freiheit von Landesumlagen er-halten sollen, die bereits den bis znm Jahre 19l»1 er» bauten Hänsern zukommt. — In sehr ausführlicher Weise besprach den in Rede stehenden Gegenstand noch Dr. Pirc. Er führte insbesondere Klage darüber, daß den Besitzern von neuen Häusern fast unvermutet große Lasten, auf die sie beim Bau nicht gerechnet haben, auf. gebürdet werden. Er machte daranf aufmerksam, daß man in Laibach von heute an weniger bauen werde, was eine Hemmnng der baulichen Entwicklung der Stadl bedeute. Den Schaden dabei haben dann nicht nnr die Gemeinde nnd das Land, fondern auch der Staat. Die schwer betroffenen Besitzer aber werden trachten, durch bedeutende Steigeruug der Mietzinse sich schadlos zu Haileu. Bleiben nun alle unsere Bemühungen und Vor» stellungcn fruchtlos, so sind dann nicht nur die Besitzer, sundern auch die Mieter materiell schwer geschädigt, weil an der Erhöhung des Mietzinses alle anderen Unilagen uud Zuschläge partizipieren. Es sei daher die An. schauung unrichtig, daß durch diese unberechtigten Lan. desumlagen die Hausbesitzer allein getroffen werden. Gelrossen werden nicht nnr die wohlhabenden Mieter, sondern hauptsächlich die ärmeren Schichten der Bevöl» leruug, die kaum die gegenwärtigen Mieten aufzubrin» gen vermögen. Redner beantragte daher folgendes: Der Vorstand des Laibacher Hausbesitzervrreines wolle znm Zwecke der Beratnng über die znkünsliqe Erhöhung der Mietzinse für den Fall, daß alle nnseie Vorstellungen und Gesuche in Sachen der in Rede stehenden Landes-umlagen resnllatlos verblieben, eine Enquete einberufen, deren Vorschläge in den Tagesblättern zu veröffentlichen sind. Dieser Antrag wnrde gleichfalls einstimmig an. genommen. — j über die Wahl des Kuratoriums der Laibacher Zeitung Nr. 228. 2126 5. Oktober 1908. städtischen höheren Mädchenschule für die restliche Funk-tionsdauer von drei Jahren (Referent Dr. Oraxcn); l>) über die Wahl des Kuratoriums des Mädchenlyzeums (Referent Dr. Oralen); «) über die Petition an das k k. Eisenbahnministerium, betreffend dlc Erhöhung der Fahrpreise arlf der k. k. priv. Südbahngesellschaft (Nefe-rent Plant an): ä) über die Zuschrift des Bürger« Meisters, betreffend die Änderung des 8 40 der Ge-mcindcordnung hinsichtlich der Auflcilung der Umlagen auf die direkten Steuern (Referent Dr. Tr i l l e r). — 2.) Berichte der Bausektion: a) über die Zuschrift der k. k. Landesregierung, betreffend die Abänderung des Rcgulierungsplanes in der Umgebung des Bauplatzes für die k. k. Gewerbeschule am Brüh! (Referent Pav. 5e k); d) über den Rekurs der Firma Brüder Deghenghi, Malusa schaffung von physikalischen Apparaten an der städtischen achtklassigen Mädchenschule (Referent D i m n i k). — 4.) Bericht der Teuerungssettion über die Resolution des Verbandes der Metallarbeiter, betreffend die Ver» teuernng der Lebensmittel (Referent Dimni k). — Hierauf geheime Sitzung. — (Von der Erdbebenwarte.) Samstag, den 3. d., erfolgten anf unseren Instrumenten Aufzeichnungen eines Bebens, dessen Herd im Nachbargebiete gelegen ist. Da von einzelnen Personen in der Stadt das Beben als leichte Erschütterung gefühlt wnrdc, bittet die Lei» tung der Warte, ihr allfällig gemachte Beobachtungen freundlichst zukommen zu lassen. L. ->— (Auf den Wochenvichmarkt in Laibach) am 30. v. M. wurden 40 Ochsen, 80 Kühe, 6 Kälber nnd 18 Schweine aufgetrieben. Die Preise auf dem Rinder» markte notierten bei den Mastochsen 70 bis 76 5v, bei den halbfetten 64 bis 7t) X und bei den Einstelluchsen 56 bis 62 !v für den Meterzentner Lebendgewicht. — sammengestellten Voranschlages per 6800 X übergeben wurden. —f<. — (Tanitäts.Wochenbericht.) In der Zeit vuin 20. bis 26. September kamen in Laibach 24 Kinder zur Welt (31-20 pro Mille), dagegen starben 27 Personen (35 10 pro Mille), und zwar an Ruhr 1, an Tuber» kulose 7 (4 Ortsfremde), infolge Schlagflusses 2, infolge Unfalles 3, an sonstigen Krankheiten 14 Personen. Unter den Verstorbenen befanden fich 11 Ortsfremde »40-74 <^) und 14 Personen aus Anstalten (51-85^). Infektionserkrankungen wurden gemeldet: Typhus 2, Diphtheritis 1, Rotlauf 1. * (Nevolverschiisse auf Wirtshauserzedenten.) Als Samstag nachts mehrere Burschen vor dem Wirtshause des Kosmac- in der „Grünen Grube" in Udmat lärm' ten und expedierten, nahm der Wirt einen Revolver znr Hand und gab alls die Exzedenten mehrere Schüsse ab. Hiebei wnrde dem Schlussergehilfen Alois Hafner der Iinte Unterschenkel durchschossen. Hafner mnßte sofort ins Krankenhaus überführt werden. — Da der Vorfall in der Stadt großes Aufsehen erregte und zu verschie» dcnen Gerüchten Anlaß gab, gingen 15 Gendarmen ans der Stadt an den Tatort ab, sahen sich jedoch nicht be> müßigt einzuschreiten. * (Vin bewaffneter Dieb.) Samstag abends hat der l9jährige Taglöhncr Elias Manjovolu! ans Bruno in Kroatien dem Krämer Matthias Orehek in der Bahn» Hosgasse einen neuen, auf 8 I< 80 !> bewerteten Rock gestohlen nnd in den Sack seines Kameraden verborgen. Der Krämer, der den Diebstahl bemerkt hatte, ließ den Ktoaten durch einen Sicherhcitswachmann verhaften. In seinem Besitze wurde ein Nuldoggrevolver mit 28 Patronen vorgefunden. Der Dieb wurde dem Ge» richte eingeliefert. * (Überfahren.) Samstag vormittags hat der Knecht der Andrettoschen Salamifabrik in Wailsch eine Frau auf der Triester Straße Übersahren und schwer verletzt. " (Ein rabiater Nurschc.) Als heute nachts zur Sperrstunde ein Sicherheitswachmann im Gasthausc „Zum grünen Berg" die Schließung des Lokales an» mdnete, brachte dies den 21jährigen Taglöhner Johann Kramar ans Treffen in solche Wut, daß er dem Wach. mann einen Stuhl nachwarf und ihm ins Vorhaus nach» eilte, wo er ihn tätlich angriff. Der rabiate Bursche wurde verhaftet und, da er trotz wiederholter Ermah-nl.ngen vorher auf der Karlstädter Straße erzediert hatte, in die polizeilichen Arreste abgeführt. Er wird wegen öffentlicher Gewalttätigkeit dem Landesgerichte eingeliefert werden. * (Gefunden) wurden auf der Südbahnstation zwei grüne Hüte, ein Rock, ein Paar Galoschen, eine Damen» pelerine, ein Drahtkäfig mit einem lebenden Eichhorn» chen, eine Blechkanne, ein Spazierstock und zwei Regen» schirme. * (Verloren) wurde: ein Zehnkronengoldslück, fer» net ein goldener Damenohrring. Theater, Kunst und Meratur. — (Slovenischcs Theater.) Vorgestern stellte sich dem slovenischcn Theaterpubliknm zum erstenmale der „Herr Senator" in seiner ganzen possenhaften Herr« lichkeit vor. Worunter der ganze sattsam bekannte Ap» parat der Lnslspielwarenfabrik Schönthan H: Kadelburg zu verstehen ist. Man lachte über den Unsinn, der da iil einem breiten Bette dahinflutet. Aber dieses Bett ist so jämmerlich seicht, daß es kein gutes Schwimmen zuläßt. Dieses Kunststück brachte nicht einmal Herr Danilo fertig, der doch als runlinierter Schwimmer bekannt ist. Im großen und ganzen ging es jedoch ohne ernsten Unfall mit entsprechender Nachhilfe über die Sandbänke der Cluwnspäße sowie über die Schling» pflanzen der theatralisch verwickelten Charakter» und Situationskomik, nnd nach etwa zweistündiger scharfer Arbeit tonnte sich das ganze Personale wohlbehalten zum Schlnßtableau auf der Bühne versammeln. Ganz so wie schon zn.Papa Kotzebues Zeiten . . . Im übri» gen betrachten nur den „Senator" als einen Einschüb» ling, dem augenscheinlich auch von den Theaterleuten nicht allzugroße Bedeutung beigelegt wurde. — Als Naive debütierte Fräulein Kaveka im Spiele mit ziemlichem Glück; ihr Organ ist indes nicht sonderlich gewinnend. Gestern nachmittags gii»g nach mehrjähriger Pause Raimunds „Verschwender" in Szene. Ein we»ig ge» altert ist er freilich im Laufe der Zeit, der gute „Ver» schwender", und kann sich der modernen Umgebung nicht mehr recht anpassen, aber er hat doch noch einen be« trächtlichen Teil seiner Anziehungskraft aus den Tagen der holden Romantik in die reale Gegenwart herüber» gerettet. Beweis dessen das dichtbesetzte Haus nnd der Beifall, der ihm nach jedem Bilde znteil ward. Die Aufführung bewegte sich hübsch aus der Mittellinie. Vlodwell wurde dnrch Herrn Toplak gut verkörpert; Frau D r a g n t i n o v i 6 e v a holte sich für ihre dank« bare episodistische Rolle als altes Weib einen Beifall aus offener Szene; Herr Kriöaj als Azur, bezw. Bettler stellte das Publikum schauspielerisch nnd gesang-lich znfrieden. Herr P o v h 5 als Valentin und Frau» lein Thalerjeva als Rosa wollten nns zu Beginn nicht recht znsagen, da sie ihre Dienerrollen etwas trocken, schablonenhaft spielten; später indes, als Ehe» leute, trafen sie den richtigen Ton und verdienten durch ihr resches Auftreten die Anerkennung, die ihnen zn wiederholtenmalen gespendet wurde. Herr Povh^ halte überdies seine Kinderschar vorzüglich dressiert und ent» fesselte durch deren stramme Disziplin lebhasle Heiter» keit. Sonst sei noch Herr Danilo als Dnmont ge» nannt; die übrigen Darsteller genügten, »nenn ihre mitunter eckigen und nubeholsenen Bewegungen nicht in Betracht gezogen werden. Abends fand anläßlich des Allerhöchsten Namens» festes Seiner Majestät des Kaisers bei festlicher Belenchtung des äußeren Schauplatzes die Erstauffüh» rung der Oper „Madame Butterfly" statt. Sie wurde durch die Kaiserhymne eingeleitet, welche das Publikum stehend anhörte. Der Verlaus der Premiere war glän» zcnd. Die Thealcrleitung hatte sür eine splendide Aus» stattnng gesorgt und durch Herrn Theatermeister W a l d st e i n neue, effektvolle Dekorationen anfertigen lafseu, so daß das Auge mit Vergnügen aus der japa» nischen Szenerie weilte. Der Ausführung selbst folgte man mit geradezu andächtigem Inlereffe. Dieses kon» zentrierte sich in erster Reihe auf die Gesnngslräfte, die zumeist zum erstenmale vor dem hiesigen Publikum auftraten; es wurde aber auch von der genialen Mnsil Pneeinis gefangen genommen, die den hochdramatisch sich zuspitzenden Text in unvergleichlich ausdrucksvoller Weise illustriert. Der italienische Meister hat in sein Werk blendende Effekte von hinreißender Innigkeit und Leidenschaftlichkeit gelegt; die Oper ist wie aus einem Gnsse geschaffen, die neuitalienischc Kunst feiert darin ihre Triumphe namentlich auch durch die prächtige Ver-Wendung und Verarbeitung japanischer Motive, die sie in heller Glut ausleuchten läßt. Sie wirkt ergreifend; sie vermag die intimsten Regungen der Seele festznhal» tcn und wiedererklingen zu lassen; sie ist bei all den immensen Schwierigkeilen nnd den verschiedenartigsten Kunstsormen einheitlich und allgemein verständlich; sie ist eins mit dem Libretto, festgewachsen mit dem Milieu, mit der augenblicllichen Seelenstimmung und mit der erschütternden Tragik der Vorgänge, die namentlich gegen Schluß des zweiten Alles und im ganzen drillen Aufzuge durch die Innigkeit der Empfindung an die Nerven greisen. Man denke da an die freudvolle und doch so bange Erwartung, mit der Eho.cho.saii dem Erscheinen ihres Gatien entgegensieht, cin die Ausschmnl-knng des Wohnhauses mit Blumen zu dessen festlichem Empfange, an die Szene mit ihrem Kinde, an die schlaf» lose Nacht, die sie am Lager ihres Söhnchens verbringt, an die niederschmetternd wirkende Nachrichl vom Ein» treffen ihres Sharpleß mit dessen Gattin, endlich an den Abschied von ihrem Kinde und an ihren Selbstmord. Die Musik, die all diese Szenen illustriert, muß gehört werden, auf daß deren Wirkung begriffen wird. Sie ist wohl mitunter kraß, brutal, aber sie ist echt und daher Laibacher Zeitung Nr. 228. 2127 5. Oktober 1908 Pciclend. Allerdings schort auch dazu eine Intcrprc. nilwu, wie sie der Oper gestern zuteil ward. Das Werk steht lind fällt mit der Darstellerin der Cho-cho.sm,, »nd diese nnch in gesanglicher und in schauspielerischer Hinsicht zusehen, wie sie ihre Aufgabe fertig bringt. Tie sllwenische Oper hat uun, wie dies uach der gestrigen Ausführung wohl mit Fug und Recht gesagt werden kann, in Fräulein N o r d g a r t o o a eine Kraft gewonnen, die Sängerin und Schauspielerin ist. Eine Sängerin mit wuhltlinender, umfangreicher Stimme, ciuc Schauspiele-rin, die unter Spiel etwas anderes als das bloße Agieren mit den Händen und das Augeiwerdrcheu ver» stcht. Das Organ der Säugerin meistert mit l^eichlig. leit alle Lagen und überwindet mit der gleichen Leich-tialeit die riesigen Anforderungen, die Puceini au die Geisha stellt; sie zwingt den Zuhörer in ihren Vaun durch ihre weiche Mudulatwusfähigkcit in den lyrischen Mmueuteu uud durch die erschütternde Wucht iu den d'cmmtischeu (Yesühlsausbrüchen. Vielleicht wird da Gesang zu Spiel, Spiel zu Musik, jedenfalls aber der-einigt sich beides zu einer Leistung, die nicht nur auf Nuutine, sondern auch auf künstlerisches Empfinden zu» riiclzusühreu ist. Mau ehrte ^räuleiu Nordgartova durch Nlumenspenden und durch eiuen Lorbeerlranz, den sie aber in ihren Partner, Herrn F i a l a, abtrat. Auch dieser führte sich als Pinlcrton vorteilhaft ein uud er» brachte deu Beweis, daß er ein stimmbegabter und spiel» licwandier Künstler ist; indessen ist seine Nolle im Ver-seiche zu der der Cho-cho-san zu gering, um mit dem seichen Maßstabe gemessen zu werden. Wir sehen Herrn ^ialas Auftreten in einer großen Partie, in einer Heldenrolle, mit lebhaftem Interesse entgegen. Neben diesen beiden Hanplträften sind ssränlein Per Nova und Herr v. V n l a l o r, i <^ zu nennen. Erstere sang die Dienerin Suzuki mit der prächtigen Stimme, die schon !>» vorigen Jahre in der „Nnsalka" gebührende Anerlen-ttnng fand, letzterer gab den Konsul Sharpleß mit well» männischer Eleganz uud sympathischer, l'lamwoller Aarytonstimme, bei der auch die tadellos tlare Aus-spräche hervorgehoben werden mag. Die sonstigen Kräste sonne der Chor hielten sich wacker; die Negie des Herrn V l 5 e k bewies Umsicht und Energie. — An der Vor» stellung wirkte das Orchester der „Masbena Maliea" mit. Unter der Leitnng des bewährten Praktikers, Herrn Kapellmeisters Bcni 5 ek, bestand es seine Feuerprobe in einer Weise, die auch alle fernere Mitwirkung an Operiworstellungen sicherstellt. Einem Orchester, das „Madame Vntterfly" so bewältigt, brancht um seine weiteren Geschicke nicht bange zn seine! — Das Haus war ausverkauft. —n— — lAus bcr deutschen Thcatcrlanzlci.j .Heute begin-neu die dentschen Vorstellnngen der diesjährigen Spiel-Zl,'it mit der Anfführung der vieraltigen Komödie „Simson" von Henry Bernstein, dentsch von Nndolf Lothar. Das hochinteressante Werk ist eine sensatio-uclle Neuheit des Deutschen Volkslheaters in Wien nnd ».'urde auch von den meisten Provinzbühnen teils schon M'ulgreich aufgeführt, teils zur Aufführung augeuom. l»cn. Der Vorverlanf zeigt namentlich für die besseren Plätze großes Interesse. — Am Mittwoch gelangt die H"sbl>rgtheaterlomödie „Der kleine Landprediger", Lust-spn'l von Barrie, deutsch von Rudolf Lothar, zur Erst-""sführnng. ^ — s„Ixvl'«t,M Nn/'-'.i«^^» » ^cil. 4.) L. Pintar: 7.elimlje «Skizze über Ortsnamen). 5.) A. Ackere: Sammlung von ^chivalslovenisshen Wortformen. II. Literatur: l.j V. ^-' Der Schemaiismus der Geistlichen und der Pfarren U' der Laibacher Erzdiözese im Jahre !768. 2.) A. K.: ^'l> kirchliche!, Verhältnisse unter den Slovene» im ^V. Jahrhunderte. 3.) A. K.: Veldes einst nnd jetzt. ^. Kleine Auszeichnnngen: l.) V. Stesla: Der Maler Franz Knrz Ritter von Thurn nnd Goldenstem. ^) I. Ka«elj: Das Bildnis Vodnils uild l'ops. 3.j L. P-: Anton Nrezniks „Vcx-nli ,,r»tilin". 4.) Ianlo ^arlc: Der Grundstein der Maria Hilf-Kavelle in d" Pfarre Dolina. 5.) I. Vrhovnik: Wallsahrls-^rinnernngsbildchei,. 6.) A. K.: Prähistorische Fnnde '" Krainbnrg. Telegramme be« k. k. Tele^raplien-Korrespondenz-Oureaus. Namcnsfcst Er. Majestät dcs Kaisers. . „ Wien, 4. Oktober. Das Namensfest Seiner Majc-!"t des Kaisers wurde in Wien, Budapest und in Amtliche!, Kronländern durch Festmessen in Anwesen-)''>! der Spitzen der staatlichen, Landes, und Militär-Chorden imd zahlreicher Andächliger gefeiert. Nom, 4. Oktober. Anläßlich des Namenssesles Seiner Majestät des Kaisers nnd Königs Franz Joses wurde heute in der Kirche Santa Maria dell anima von Monsignore Aversa, dem Apostolischen Delegate» für Knba, eine Festmcsse zelebriert, der Kardinal Staatssekretär Merry del Val, das Personal der beiden österreichisch.ungarischen Votschaften, zahlreiche Prä-laleu nnd Würdenträger, die Chefs der österreichisch-ungarischen und deutschen Ordcnstongrcgationen sowie die Mitglieder der ö'sterreichisch-nngarischcn Kolonie bei» wohnten. Nach der Fcstmesse wnrde das Tedeum zele-briert. Iägerndorf, 4. Oktober. In AiNvesenheit des Erz-Herzogs Karl Franz Josef als Vertreters Seiner Maje-stäi des Kaisers fand heute die Enthüllung eines Reilerdenkmals des Kaisers Franz Joses statt. Die Cholera. Pctersburss, 4. Oktober. Meldung der Petersbur» gei Telegraphenagentur.) Vom 25. September bis zum l d. M. sind im ganzen Reiche 3251 Cholcrasälle vor-gekommen, wovon 1571 tödlich verliefen. In der vor-hergegangenen Woche wurden 4922 Erkrankungen und 228l Todesfälle verzeichnet. Seit dem Ausbruche der Epidemie wurdeu 894? Todesfälle bei 19.612 Erlran-lnngen festgestellt. Die Gouvernements Estland und Wilebsl sowie die Stadt Warschau wurden für cholera-bedroht erklärt. Sofia, 4. Oktober. Der Fürst von Bulgarien trifft hente abends in Rustschuk ein, wo er vou sämtlichen Ministern erwartet werden wird. Noch heute soll ein Ministerrat nntcr dem Vo.rsitz des Fürsten stattfinden, wobei die fchwrbeudeu Streitfragen zur Entscheiduug gelangen sollen. Le Mans, 4. Oktober. Willbur Wright unternahm gestern drei Flüge. Der erste, ohne Passagier aus-geführte, dauerte 18 Miuuten 25'/.'. Sekunden; beim zweiten uud dritten blieben Wright und sein Begleiter 3 Minnten 21«/?., bezw. 55 Minuten 32'/,'. Selnnden in den Lüften. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Harntreib and, harnsäurelösend. Ill H JB i ^R Magen- u. Darmkatarrhe, Blasen- (ZW>) 12-2 Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 30. Septrmber. Arlo, Hanbclsfrau, s. Schwester, Reifnih. — Racit, itfin,, Belgrad. — Smolvina, Pharmazeut; Kalodn, Forstland., Susat. — Nozor, Frliwilijo. — Urbaniic, samt Frau, Schlos; Thurn. — Stazinsli, Pfarrer, Trbujc. — Tursii, Lehrerin, Poln. — Mölhig. Warasdin. — Edler von Mihalyi, Dcva, - Gazer. -- Nolac. — Vli'lhweiß, Czasny, jtflte.; Blich. Graz. — Majila, Rsb., Steinamans,er. - Äraga. Climm., Vicenza. — Warsser, Nfd.. Innslirurl. — De Nenerzl, Grenodlc. — Dr. Vexlovn', Absscordncicr, Rann. — Braun, Nsd., Trieft. — ssäsebier, Kfm., Marburc,, - Zitta, Private; .^ohu, Keiner. Kfltc.; Lucacz, Hünmann, Äsd.; Dr. Weih, Koppel, ttarafiat, Wien. Am l. Oktober. Hubcr, Rsd., Trifail. — Wimmer, Pfarrer, Uaufcu, — Pollat. Stcrnfeld. Polizcr. Rsb.; Aqlar. Kfm,, Graz. - Majdit. Krainburg. — Holleger. Fabrikant, Tchünberc,. — Stcszl, Lehrer, St, Florian. - Cerny, Geom.; Kosmelj, Laibach. — Hnftan, Vischostacl. — Dr. Müller, samt Gemahlin, CiNi. — Hesselbcra.er, Inss,, Aiissslnirss. — Detluni. Aqent; Gustic, Geistlicher; Musiteller, Trieft. — Popovic, Kfm., Zirlni^. - Geilina,cr, itfm,, Iänernoorf. — Alexander; Cecilie, Äreslan, — Tenner, Rsd,. Prehbura., Stance, jtfm., Brucl. — Solar, Pfarrer, Lipoglal). — Volz, Pfarrer, so-tesla. — Nanzinsier. Aera.rat; Bräner, Kfm.: Meihncr, Vuck, ttosaner, Sonnenschein, Györfy. Zechmeistcr, Rsd., Wien. Die Bor- und Lit.hlum-hältlfre Heilquelle SAIa¥AY ©E | ^•w;ijiri fcic.ii ;^i Nieren- und Blasenleiden, Gicht, [J Ittckerhamruhr und catarrhalischen Affcctionsn. Natttriicher eisanfrsier Säuerling. w Hanptnlederlagen In Lalbaoh: Michael Kastner und PeterLassnik. Lottozichungcn am ll. Oktober 19(18. Graz: 27 52 73 41 29 Wien: 49 öl 29 «4 15 Verstorbene. Am 2. Oktober. Lcopolbine v. Schönfcld, Private, 71 I, Polanastrahc 80, ^s>c>p!«xi^. Am 3. Oltobcr. Johanna Sustarsii, Hebamme. 70 I., Radel)lystrahe 11, ^reinomu. In, Iitiilspitalc: Am .^0. September. Johann ^amar, Inwohner, 77 I., Nolirniin »,le0dalie„m, -' Michael Dimc, Maurer, 33 I., Nriilopsi», Delirium llleollnlicum. Meteorologische Beobachtunstcn in Laibach. Seehöhe ^6(1« ii m, Mittl. Luftdruck 736 0 mm. .. Ü ll. Äi. 7^8 217 S. schwach heiter " 9U. «0. 742 2 13 0 . . 7U. F. !742!) 6^ SO. schwach Nebel 4, 2U.N. 7412 22 8 . heiter 00 Ä U. Ab. 740 U 13-8 S. schwach » 5l,U. „ j7Ä90> 70! windstill j Nebel 00 Das Tagesmittrl der Temperatur vom Samstag beträsst 13 4°, Normale 12 5°, vom Sonntag 14 3", Normale 12 3°. Seismische Berichte nnd Bcobachtnngen der Laibacher Erdbebenwarte sgeglimbel »u» der ttllli», Sparlollr !! u m ^ 3. 30 bis40 19 03 48,------------------------19 03 55 1V06 V Neben be richte: Äm 23. September gegen 8 Uhr 30 Minuteu schwache Feinbcbrnaufzeichnungen in Mile to und Rocca di Papa. — Am 28. September ziemlich heftige Erschütterung in Clyn bei Winterberg (Vöhmen). ^. Um 3. Oltober um U) Uhr*-' 3 Minuten 48 Selundcn wurde das obenstehend analysierte Nahbebcn auch in Laib ach als leichte Erschütterung gefühlt. Äodenunruhe""* am 4. und Ü, Oltober an allen drei Pendeln «sehr schwach». V — Mllrolei«!!w„laph Nict»'l„„ > ,schf «sj, «„b werben ou» Mütsrimch! b!« Mil!.'r„achl 0 . , ,äi,,<, >, "* Dir !l< 0 b t » „ » r „ I, r will, u, wl^.u^i, ^lusf^rad«',! llaMzlrt!: , ,,,Ichl«ssf l.,« z» l Willimslsl .!ch, «chwnch., vu„ , bi« li Willi,,,,!«! .Ichwach.. l,»„ !i bi« 4 Milümi'lll» .mäkin stnrl., Uu,, 4 l>i, 7 Miüimrlrrn »slarl. um, 7 l»« l0 Millimelfs» «lehr swrf. »,,b Nbfs 10 Mttli,!!,!ls »a,ch,l-0rdf»!,!ch sin,,.. - .M>l,<',»!'mr Bubf»»»»^^. l.sds»«'! n,sich^,,ia n„!!rf„»l', >ssl<'. U,,r>,l,s n»> nllc» U>^,de!„, Landestheater in Oawach. 1. Vorstellung. Ungerader Tag. Heute Montag den 5. Dltober: Deutsche Eröffnungsvorstellung. Simson. Komödie in vier Nufzügen von Henry Bernstein. Ansang um '/,« Uhr. Ende um 10 Uhr. Das heutige Programm im Kinematograph Pattie: l.Der Ldttcrieschciii Chumoristiscb). — 2.} Ausflug naclj dem Sudan (inicreBsauto Naturaufnahme). — 3.) Die Ehre des Gendarmen (Tragödie in 15 Hildern). — 4.) Dornröschen (herrliche, lange Projektion, Märchen in 42 Bildern). — 6.) Ein moderner Simgon (humoristisch). Unserer heutipen Kummer (Gesamtauflage) liegt eine Abonnementseinladung auf den sor.beu i^innenden neuen (XVII.) Jahrgang der Österreiohiaohen Rund« oh au hei, und wolle man sich beigegebener Bestellkarte betreffs Probehefte und Abonnements bedienen. Til!ri,ch!iiirrt geben wir Nachricht, daß unsere gute, edle Schwester und Tante, Fräulein iitlWldine wn WM Freitag abends, versehen mit den heil, Sterbejalra» mcnten, sanft verschieden ist. Die heil. Seelenmessen werden Dienstag um '/,8 Uhr früh in der Pfarrkirche zn St. Peter in Laibach und in der Domfirchc zu Marburg geleseu werden. Zugleich sprechen wir für die schönen Vlnmen« spenden und die Beteiligung am Lcichenbegäng' uisse uusercu innigsten Danl aus. Laib ach, am 5. Oltober 190«. Mranzi Scheit. — Panla, Nina und Hlse Neumann. — Hedwig Scheit geb v. Vchdn» feld. Marir Neumann geb v. Schönseld.