SchnMtitmig: «ath»»»«gasse Wt. 5. trfntn Rt. tl, titmitaE (»uMllM : läslfn s«tt blutn »et ©enn- ». fWet-t>|t oo* 11—tt Qti von». Hw«r»a> M«I »»tl^eizeden. nanxalef« Ctm* feataao» n4*t bcriifflatl^t. Mnmt Mc tkrMltitiu •nHkiumj I« billigst f Irttltm •cfettrni »MX,«» •tt Btrt«tolimatn Stnl- «He „©attfc* ®o*t- «rfüictRi (Kl WtttBo* ist ewlni MM f MHHrfaBta-INnt» M.(O0. M 98 HMi, Dienstag den 7. Aezemöer 1915. Berwalttmq: ««thanSgaffe ft Trlnkra Rt. tl, Inlcrirban PrtBgttittiftgsaBca (nt Mt ?«» : *lR:t(|k»tit ...»»« «•riiiM«....«»« . . . . K « «0 ffttr (illl «tt äsftSut M t»«l : VtautUA .... X 1* — OiRtdt«kTi« ...*» — #«*iU»n« . ...» ir— »Itl (ullait n)Dn »» tu »» MctWnta tnlnNi|l'MI|ini. •Ufdettat Itimauill Gelte» MI »» MMMIH 40. Jasr,«,,. ZurErnrurrung ürs öfter-rrid)isd)rn Mttnstrriums. Die Ministerwechsel pflegen bei kriegführenden Staaten gewöhnlich einer Deulung ausgesetzt zu sein, die nicht zu Gunsten de« betreffenden Staaies spricht. In der Regel ist etwas faul und man glaubt, durch Entfernung leitender Männer im SiaatSwefen und durch Berufung neuer, dem Uebel abzuhelfen. Zu-meist handelt t» sich auch darum, der Außenwelt ge-grnüber etwas vorzutäuschen, als Tatsächliches hin-zustellen, das nicht vorhanden ist. So haben wir ja bei der Neubildung der Regierungen in England, Frankreich und Rußland gewiß nur den Eindruck gewonnen, daß man in diesen Ländern, weil die KriegSlage für sie durchaus nicht günstig ist, der Be> völkerung durch die Berufung von Männern mit be-sonderem Namen in die Ministerien mehr Vertrauen einflößen wollte. Nun hat es auch in Oesterreich eine sogenannte „Rekonstruktion- des Ministeriums ge» geben. Die Minister für Handel nnd Finanzen »nd der Minister für die inneren politischen Angelegen-heilen des Staates sind verabschiedet worden »nd neue Männer wurden berufen. Was nun für Ruß-land. Frankreich und England galt, gilt gewiß in diesem Falle nicht. Bei der Reuzufammenstellung de» Ministerium« wurde zunächst alles peinlichst vermie-den, was den Anschein erwecken könnte, als «b man mit der Umgestaltung des Ministeriums irgendwelchen inneren Schwierigkeiten begegnen wolle. Die Minister wurden ausgewechselt. Nichts anderes liegt vor. In der haldamtlichen Erklärung für die Aus-wcchslung werden als Grund für diese, die bevor-stehenden AuSgleichSverhandlungen mit Ungarn be-sonders betont. In der Tat sind denn auch neue Männer für die Verwaltung der drei genannten ReffortS gewählt worden, die schon durch ihre bis-herigen Leistungen, durch ihre ganze Vergangenheit besondere Gewähr dafür bieten, die richtigen Män» ner zu sein, wenn eS gilt wirtschaftliche und finanzielle Fragen zwischen den beiden die Monarchie liil- Der Einmarsch nach Montenegro Von Oberst z. D. Jmmanuel. Die Ereignisse des Weltkriege», der mit seinen gewalligen Schlägen erschütternd wirkt, haben das kleine Montenegro sast in Vergessenheit geraten las-sen, obwohl e» doch auch zu unseren Feinden zahlt. Mit einem Schlage haben die Verhältnisse in Ser-dien dieses Ländchen wieder in den Vordergrund unserer Aufmerksamkeit gerückt. Wie sich der Aus-gong in Serbien auch gestallen möge, so bleibt stets die Möglichkeit, daß einzelne Teile deS zertrümmer-ten serbischen Heeres sich in die Bergwildnisfe Mon> lenegroS flüchten, um dort den Kleinkrieg weiterzu-führen. Auch ist eS nicht ausgeschlossen, d«ß italie-Nische Truppen, schließlich den französischen und englischen Forderungen doch noch nachgebend, an der Lüste Montenegros landen. AuS diesem Grunde hat sich die Heeresleitung der Mittelmächte entschlossen, kräftige Schritte gegen Montenegro zu unternehmen. Oesterreichlsch-unzarische Kräfte sind zum erstenmale seit Beginn de» Sriege» in Montenegro eingebrochen und haben dem bis dahin schleppenden Gang der Kämpfe eine neue, sehr aussichisreiche Wendung ge-geben. Wie kommt es, fragen wir mit Recht, daß das winzige Montenegro überhaupt eine solche Rolle spielen kaun? Man hat das Ländchen den Zaun-lvnig unter den europäischen Staaten genannt. Es denden Staaten in» Reine zu bringen. Die Bevöl-ker-ing d»r österreichischen Reichshälfte kann es gewiß nur freudigst begrüßen, wenn die kommenden Aus-einandersetzungen mit Ungarn auf unserer Seite star-ken Händen, sachlich geschulten Männern, die unsere Sorgen zu würdigen und unsere Wünsche durchzu-setzen in der Lage sind, anvertraut werden. Auch die Wahl deS Ministers für Inneres zeigt ein gewisses Bestreben, fortan die Behandlung inS-besondere der Rationalitätenfrage von einem anderen Gesichtepur.kie auszugehen, als bis jetzt. Der neue Minister des Innern hat in seiner bisherigen AmtS-tätigkeit Gelegenheit gehabt, die deuisch'tschcchische Frage an Ort und Stelle inmitten der Bevölkerung kennen zu lernen. Und als L-taühalter von Triest konnte er die italienische Frage in Oesterreich gründ-lich studieren. Es ist ja bekannt, daß Prinz Hohen-lohe eine ganz besondere Aufmerksamkeit den Um-trieben der Jrredenta in Oesterreich zugewendet hat. Ei hat auch die Gefahren erkannt, die eme allzu große Vertrauensseligkeit bei Behandlung reichsitalie-nijcher Einflüsse aus österreichischem Gebiete mit sich bringen mußten, und wie der Ausdruch deS Krieges bewährt hat, auch tatsächlich gebracht hat. Prinz Hohenlohe war eS. der sich seinerzeit gegen die wie-verholten und planmäßigen Berufungen reichsilalie-nischer Beamten in die Triester Stadtverwaltung ent-schieden ausgesprochen hat. Allerdings glaubte man damals, daß sein schneidiges Vorgehe», das gewiß nur bester Absicht entfprach und vollstes Verständ» niS für reichsfeindliche Umtriebe bekundete, unliebsame Verstimmungen zwischen den beiden Samals noch ver« dündeien Ltaaten hervorrusen werde. Sein Vorgehen hat denn auch tatsächlich z» Auseinandersetzungen zwischen Wien und Rom geführt, in denen zum Schlüsse Prinz Hohenlohe wenigstens nicht votlstän-big Recht behielt. Umiomehr Rechl hat ihm dann die Entwicklung der Dinge später gegeben. Wenn nun gerade dieser Mann jetzt Minister des Innern wird, w ist man gewiß berechtigt, darin den Willen zu sehen, forlan in Oesterreich nur v»:n österreichischen Sesichtspunkie au» innere Politik, österreichische Po-lilik zu machen. kommt an Flächenraum etwa dem Großherzogtum Baden gleich, zählt aber noch nicht einmal so viel Einwohner als das Großherzogtum Sachse».Weimar und wird von Leipzig als Volkszahl erheblich über-troffen. Als der König Nikita vor mehr»ren Jahren in Berlin weilte und nach der Truppenschau aus dem Tempelhofer Felde durch die Friedrichstraße nach der Stadt zurückfuhr, äußerte er zu den ihn begleitenden Offizier: „So viel Menschen, wie ich sie hier zusammensehe, gibt es in meinem ganzen Königreiche nicht." Trotz der Kleinheit »es Landes hat e» nicht nur in der Geschichte der Balkanhalb> insel, sondern auch Europas die Rolle eines Unruhe-stister« und unermüdlichen Kämpfers in ganz aus-gesprochenem Maße gespielt. Die „Söhne der schwarzen Berge" sind schon von den Zeiten deS Miitelalter» her ein stolzer, selbständiger Stamm gewesen, allerdings ein Völkchen von Räubern, das die umliege den Länder oft genug durch seine Plün-derungS- und Raubzüge heimgesucht hat. Geschrie-bene Gesetze gibt es dort erst seit wenigen Jahren, die StaatSverfafsung beruht noch immer auf den allereinfachsten Formen, Gewalttaten und Blutrache gelten noch immer als stillschweigendes Gesetz. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Dinge geändert, un5 auch Montenegro konnte sich den Fortschritten der Zeit nicht ganz «erschlie-ßen. Fürst Niki!«, der sich mit dem prunkenen Königstitel schmück», fühlte sich in den Mittelpunkt der großen Politik gerückt. Den Türken war das Der Weltkrieg. Teilnahme des Kaifers an den Leiden der Görzer Gegend. Der Kaiser hat das nachstehende Handschreiben erlassen: Lieber Graf Stürgkh! Seitdem der Ein« tritt Italien» in den Kreis unserer Feinde den Streit der Massen nach vordem nicht bedrohten Stätten friedlicher Arbeit getragen, leiden gesegnete Landstriche an den südlichen ReichSgrenzen, von Meinen braven Truppen nun durch mehr als ein halbes Jahr mit heldenmütiger Entschlossenheit verteidigt, schwer unter dem Ungemach des Krieges und dem stets erneuten wütenden Ansturm deS Gegners. Im schwergeprüften Küstenlande kann insbesondere die Meinem Herzen teure Landeshauptstadt Görz mit der Stärke des Schwertes wohl »or der Eroberung durch den Feind, nicht aber vor einem Zerstörungswerke beschützt wer-den, das der im Gebote militärischer NolwenSigkeit begründeten Rechtfertigung entbehrt. Mit tiefer Be. kümmerniS die Drangsale einer treuen Bevölkerung wahrnehmend, würdige ich dankbar den Opfermut, mit dem sie im festen Vertrauen auf oen Sieg der gerechten Sache und ihre unverbrüchliche Zugehörig« seit zur Monarchie die Härte der Zeit über sich er» gehen läßt und die gewaltigen Leistungen Meines Heeres durch ihre Standhasligkeit unterstützt. Tun Sie den Bewohnern jener Gegenden Meine teilneh-menden Gefühle kund, versichern Sie sie, daß Mein väterliches Herz, bauend auf die Gnade des Herrn, zuversichklich für sie glücklicheren Tagen entgkgenharrt und es Meine und Meiner Regierung stete Sorge fein wird, auch dort wie anderwärts die Wunden, die der Krieg geschlagen, werktätig zu lindern und zu heilen. Wien, 3. Dezember 1915. Franz Joseph, Stürgkh. Der Krieg gegen Ruhland. Die Berichte des österreichischen Generalstab es. 5. Dezember. Amtlich wird veilautbart: Siel« lenweise Geschützkamps. unruhige Bergvolk höchst unbequem. Zwar sind die türkischen Heere os« unter gewaltigen Blutopfern in den Bergeinöden Montenegro» vorgedrungen, haben das Völkchen gezüchtigt und ihm die Anerkennung der Oberherrfchaft de« Sultans abgenötigt. Aber nur zum Schein, denn tatsächlich waren die Stämme Montenegros unabhängig, und es ist eine bloße Formsache gewesen, daß 1879 die Türken auf ihre Oberherrschaft über die „Schwarzen Berge* verzich-teten. Sehr störend empfand Oesterreich. Ungarn die Nachbarschaft der Montenegriner. Sie strebten nach der Herzegowina, namentlich nach dem Hafen von Cattaro im südlichsten Dalmatien und unterstützten die aufständischen Bewegungen in diesen Gebieten durch die Tat. Außerdem mischten sich die Monte-griner in die albanischen Wirren und versuchten, durch dai Sandschak Novipazar Anschluß an Ser-bieu zu gewinnen. Rußland ha! die Wichtigkeit Montenegro« für seine Umlriebe auf »er Balkanhaldinsel längst er-kannt und in ihm den Herd gesehen, auf dem der Brand gegen Oesterreich - Ungarn und gegen die Türkei entfacht werden tonnte. Zar Alexander III. nannte bekanntlich den Fürsten Nilita feinen „einzi-gen" Freund, al« die russische Balkanpolitik zusam-mengebrochen war und Bulgarien seine eigenen Wege ging — ein höchst mageres Zugeständnis fstr das große Rußland. Und N'kita ist kein Ungeschick-ter Politiker. Seine Tochter qab er dem jetzige» König von Italien zur Gemahlin und verstand es, «siite 2 D ie Berichte der deutschen obersten Heeresleitung. 4. Dejember. Keine besonderen Ereignisie. Die bereit« im deutschen Tage«berichie vom 2 Dezember zum Teile richtiggestellte russische Veröffentlichung vom 29. November entspricht auch in ihren übrigen Angaben nicht der Wahrheit. Lei dem russischen Uebersall aus Newel südwestlich von PinSk, der nur unier einheimische» und mit dem Sumpf- und Wald-zelände ganz vertraut:» Fahrer» möglich war, fiel der Divisionskommandant in Feinde«hand. Andere Offiziere werden nicht vermißt. Daß sich bei KoSlince und Czartory«? deutsche oder österreichischungarische Truppen hätten zurückziehen müssen, ist nicht wahr. 6. Dezember. In der Morgendämmerung brach gestern ein russischer Angriff südwestlich des Babit-See« (westlich von Riga) verlustreich vor unseren Linien zusammen. Ein durch russische« Artillerieseuer von See au« getroffene« deutsche» Flugzeug wurde bei Markgrafen (an der kurländischen Küste) mit sei» ver Bemannung geborgen. Gegen Frankreich. 4. Dezember. Die Kampstätigkett wurde auf der ganzen Front durch unsichtiges, stürmisches Re« genwetter behindert. 6. Dezember. An »erschiedenen Stellen der Front fanden Artillerie-, Minen- und Handgranatenkämpfe statt. In der Gegend von Bapaume wurden zwei englische Flugzeuge im Luftkampse abgeschossen. Die Jnsasien sind tot. Der Krieg gegen Italien. 4. Dezember. Amtlich wird berichtet: Die An-grifsStätigleit de« Feindes gegen den Görzer Brücken« köpf und den Nordteil der Hochfläche von Doberdo hält an. Schwächliche Angriffe und Annäherung«-versuche bei Oflävija und vor der Podgora wurden abgewiesen. Die Beschießung der Stadt Görz dauert fort. Gegen den Monte San Michele und bei San Martina griffen stärkere italienische Kräfte an. Un. fere Truppen schlugen auch hier alle B»r>töße zurück. 5. Dezember. Gestern beschränkten sich die Zta-liener an der Jsonzofront auf Geschützseuer von wechselnder S»ärte. Nur bei Oilav'ja versuchten sie bei Tag und Nacht vereinzelte Angriffe, die alle ab« gewiesin wurden. An der Tiroler Front entwickelte die feindliche Artillerie eine lebhafte Tätigkeit gegen den befestigten Raum von Lardaro. 6. Dezember. An der Jsonzofront hielt da« feindliche Geschützseuer an. E« war an einzelnen Stellen, insbesondere gegen den Görzer Brückenkops, zeitweise ziemlich lebhaft. Auch die Stadt Görz und der anschließende Ort Sankt Peter winden au« allen Kalibern beschossen. Im Abschnitte der Hochfläche von Doberd» setzte die italienische Infanterie untertags bei Redipuglia und Polazzo, abend« bei San Martina zum Angriff ein; sie wurde überall abge« wiesen. An der Tirolcr Front dehnte sich die gegen den befestigten Rium von Lardaro gerichtete Tätig-keit der feindlichen Artillerie nun auch auf die an-schließenden Stellungen nördlich des Ledro Tale« auS. Der Stellvertieter de« Chess des Generalstabe«: von Höfer, Feldmarschalleutnant. aus der Sonderstellung seine« LändchenS im buchstäblichen Sinne Geld zu schlagen. Rußland hat bis zum Weltkriege alljährlich eine bare Unter-stützung von 1'/, Millionen Kronen an Montenegro bezahlt und ihm sast alle« geliefert, wa« für da« Heer nötig war. In der Zeit kurz vor dem Kriege sind auch au« England, Frankreich und Italien sehr beträchtliche Geldsummen dorthin gefloffen. Diese Opfer der Freunde Montenegros wurden hauptsächlich für Kriegszwecke und Befestigungsanlagen, ne° benbei auch zum Straßenbau und zur Hebung de« Volkes verwandt, das trotz mancher guten natür-lichen Eigenschaften noch halb mild genannt werden muß. Das Land bedarf der Ausdehnung, denn \t§ bietet nicht einmal für die schwache Bevölkerung au«-reichende Ernährungvoerhältnisse. Wichtig für die Stellung Montenegro« ist der Umstand, daß eS 1879 zwei kleine Häfen an der Adria, Dulcigno und Än-tivari erhalten hat. Sie bilden gleichzeitig die Ein-gangSpunkle nach Serbien von der See her und sind nicht n»r in wirtschuftlicher. sondern auch in militärischer Beziehung beachtenswert. Die Stärke Montenegro« liegt in seiner Unzu« gänzlichkeil. Ringsum, namentlich gegen die öfter-reichisch-ungarische Grenze, fallen die Felsenmauern senkrecht ab, so daß nur wenige Zugänge bleiben. Dabei sind die Montenegriner ein kriegerisches Volk im ausgesprochensten Sinne. E>n stehendes Heer gibt es nicht, dafür aber ist jeder Mann vom 18. bis Ereignisse zur See. Am 5. d. früh hat unser Kreuzer „Novara" mit einigen Zerstörern in San Giovanni di Medua drei große und zwei kleine Dampser, fünf große und viele kleine Segelschiffe, wävrend sie Kriegsvorräte landeten, durch Geschützseuer versenkt. Einer der Dampser flog in die Lust. Die Flottille wurde dabei von etwa 20 Geschützen am Lande sehr beslig aber erfolglos beschossen. Nahe davon bat S. M. S> .WaraSdin" das franjöstfche Unterseeboot „Fresnel" vernichtet und den Kommandanten, zweiten Offizier und 26 Mann gefangen genommen. Ein« andere Flottille hat in der Nacht auf den 23. November einen mit drei Geschützen armierten Dampser und einen größeren Motorsegler, beide italienisch, voll beladen auf der Fahrt von Brindifi nach Durazzo, versenkt, die Ueber lebenden des Dampser«, darunter vier von der Kriegsmarine, gefangen genommen, die Bemannung deS Motorsegler« in Booten sreigelassen. Flottenkommando. Gegen Serbien. Oesterreichische Berichte. 4. Dezember. Amilich wird verlautbart: Un« fere Truppen haben gestern früh die Höhen südlich von Plevlj« im Sturme genommen. Auch bei TreS-njivica, südwestlich von Sjenica, wurden die Monte« »egriner geschlagen. Westlich von Novipazar vertrie-ben bewaffnete Moslims plündernde montenegrinische Binden. An Gefangenen wurden geiteru bei Novi-pazar und Mitrow'tza insgesamt 2000 Mann eingebracht. 5. Dezember. Bei Eelebic kam es neuerlich zu einem größeren Gefecht. Die Montenegriner wurdcn duich eine von Fora aus eingreifende Gruppe an die Grenze zurückgeworfen Südlich von Plevlje wiese» unsere Truppen hestige montenegrinische Gcgenan« griffe ab. Unter dem in Plevlje erbeuteten Krieg«-maierial befinden sich eine Million Jnfantcricpatro-neu und 100 Arlilleriemunitionverfchläge. Südlich von Novipazar wurden gestern abermals t>00 Ge« sangene eingebracht. 6. Dezember. Unsere Truppen sind nun auch westlich und südlich von Novipazar und an der von Mltrowitza nach ^>ek führenden Straße auf montenegrinisches Gebiet vorgedrungen. Im Karstlande der Pestera wurdcn montenegrinische Bortruppen aus ihre Hauptstellung zurückgeworfen. Oestlich von Jpek schlugen wir eine ferbifche Nachhut. Unsere Spitzen nähern sich der Stadt. Die Zahl der in den gestri-gen Kämpfen eingebrachten Gefangenen übersteigt 2100 Mann. Der Stellvertreter des Chef« des Seneralstabes: v. Höscr, Feldmarschall Leutnant. Deutsche Berichte. 4. Dezember. Die Kämpfe gegen »erfprengte serbische Abteilungen im Gebirge werden fortgesetzt. Gestern wurden über 200 Gefangene und Ueberläu« ser eingebracht. 5», Dezember. In erfolgreichen Kämpfen sei Plevlje und im Gebirge nordöstlich von Jpek wurden mehrere hundert Gefangene gemacht. Bulgarische zum 62. Lebensjahre dienstpflichtig im Krieg. Mon-tenegro hat im Balkankriege 1912/13 bei nur 230.000 Bewohnern 35.000 Mann in» Feld ge-stellt. Da« Heer, in vier Divisionen geteilt, hat in seinen vergeblichen Stürmen auf Skutari fast 15 000 Mann verloren und nahm die Festung nur dadurch, daß Effad Pascha, der heutige albanische Banden-sührer, »nrch russisches und anderes Geld bestochen wurde. Montenegro durste Skutari nicht behalten, vielmehr wurde die Festung von europäischen Lin-dungstruppen, darunter auch deutschen, besetzt. Im übrigen gewann das Königreich im Frieden 1914 eine Verdoppelung seine« Besitzes, namentlich ein große« Gebiet gegen Serbien hin, daß ihm dadurch den unmittelbaren Anschluß an diesen Nachbarstaat verschaffte. In den Weltkrieg trat Montenegro mit etwa 45.000 Mann, die zwar höchst bunt checkig au«g: rüstet find, aber immerhin dank des fremden Gelde« eine nicht schlecht bewaffnete Macht darstellen. Die Montenegriner schritten zum Angriff. Allein die Be-schießung von Cattaro im September 1914 schlug sehl, ebenio wurden die montenegrinischen Banden aus der Herzegowina wieder hinausgeworfen. Seit« dem wurde der Krieg in Gestalt eine» langwierigen Stellungskampfe« geführt. Englische und französische Kriegsschiffe schützen die Häfen von Antivari und Dulcigno gegen die österreichische Flotte, um die Zufuhr nach Serbien und Montenegro offen zu hol- Siumm?r 98 Truppen haben südwestlich von Prizrend den zurück-gehenden Feind gestellt, geschlagen und über hundert Geschütze und große Mengen Kriegsgerät, darunter 200 Kraftwagen abgenommen. Im JamaGebirqe (östlich von Debra) und halbwegs Krcova—Ochrid« wurden serbische Nachhuten gewvrsen. In Monaftir sind deutsche u d bulgarische Truppen eingerückt und von den Behörden wie der Bevölkerung freudig lx-grüßt worden. 6. Dezember. Südlich von Sjenica und nord-östlich von Jpek wurdcn montenegrinische und ser-bische Abteilungen zurückgeworfen. Bulgarische Berichte. 3. Dezember. Nach der Zertrümmerung der Serben am 29. November bei Prizrend ziehen sich Trümmer der serbischen Armee gegen Djakova und entlang de« Beli-Drini gegen Didra und Skutari zurück. Unsere Truppen setzten die Verfolgung der Serben in den beiden genannten Richtungen fort. Am 3. Dezember hat unsere entlang des BcU Drim verfolgende Kolonne die Serben in einer Stellung am linken Ljumauser angehallen, griff sie energisch an, zersprengte sie und zwang sie zum Rückzug, welcher in panische Flucht ausartete. H'.er ließen die Serben in unserer Hand 100 Feldkanonrn und Haubitzen, 200 Automobile, eine ungeheure Menge Kriegsmaterial, lf>0 Trainfuhrweike, un» derartige Mengen Monturen uud Ausrüstnngsgegenständ«, daß der Weg entlang de« Beli-Drim bis Kula-Xjuma dadurch verlegt ist. Zn der Richtung auf Djako» haben stch die serbuch monlenegrimjche» Truppen beim Erscheinen unserer Truppen zurückgezogen und Djakooa geräumt, wobei sie sech« Haubitzen im Stiche ließen. Unsere Kavallerie versalzt gegen Djakova. Nach Aussagen von Gesangenen mußie König Peter auf einer Tragbahre gesogen werden, weil der Marsch entlang des Driniflusfes westlich Kula-Ljumi selbst |ür Pferde unmöglich ist. Der Krieg der Türkei. Die Berichte des türkischen Haupt-q u a r t ie r s. 5. Dezember. Jraksront. Der geschlagene Feind sammelt sich in Kut el Amara in vorher befestigten SteUungea. Unsere Truppen, die sich am 3. d. Kot el Amara biS auf Entfernung von zwei Stunde» näherte» und auf den Feind vom Norden und vom Westen einen Druck ausübten, zwangen die feindli-chen Truppe», die sich ans dem Kut el Amara ge-genüberliegende'i User befanden, sich in Boote z» flüchten. Zwischen Kul el Amara und Bagh Kaie erbeuteten wir ein mit Munition beladene», vollkommen unversehrtes feindliches Boot. Wir machten auch einige Gefangene. Wir sahen viele Leichen im Flufsc treiben. Griechenland und Dieroerband. Ablehnende Antwort. Sofia, 6. Dezember. Wie hier bestimmt ver-lautet, hat Griechenland die Forderungen, die der Biklverdand in seiner letzten Rote ausgestellt hat, ab« gelehnt. ten. Im Juli 1915 besetzten die Montenegriner dii j von »e» europäischen Schutztruppeu geräumte Sku« «an und kämpsten gelegentlich mit den Albanern, die I ihnen diese Erwerbung nicht gönnen wollten. Al» die Mittelmächte, denen sich Bulzarie» I Ende Ecpicmter angeschlossen hatte, gegen Serbien Ernst machten und diese« Land überschwemmten, trat die strategische Bedeutung Montenegro» in den L«r> ! dergrunv. Von drei Seilen umschlossen un?' aus der vierten Seite auch mehr e>uge«ngt, bleibt den Serbe» höchstens noch ei» schmaler Durchgang nach Monte-negro. Hier kommen allensalls die Gebirgswege »an Novipazar nach Berane und von Mitiowitza nach Jpek in Betracht, allerdings nur Karrenwege über hohe Berge, aber doch Pfade, ans denen klemm Abteilungen und Trümmer des zersprengten Heere« j entkommen könnten. Ob in Montenegro Lebensmmel in genügender Menge vorhanden sind, ist zweifelhaft, ] renn daS Ländchen bringt nicht einmal fo viel her- ] »or, um sich selbst zu ernähren. Änderseil» ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß doch noch ita-lienische Truppen in Slu;au landen, um auf diese oder jene Weie den bedrängten Bundesgenosse» Hilfe zu bringen. Anfang November haben österreichisch-ungarische Truppen, die diS dahin von Cattaro über Trebinje bis Foc» die montenegrinische Westzrenze umschlösse» hielte», sich i» Bewegung gesetzt. („L. N. N *) ~ AeuiiAie Dacht Geile 3 Ein Ultimatum de« VierverbandeS be-a b s i ch l i g t. Berlin, 6. Dezember. Die »B. Z. am M ttag" meldet auS Sofia: Hier eingelaufene Meldungen auS Calonichi besagen, daß der Vi«v«band infolge der Ablehnung seiner Forderungen durch Griechen-land ein kui^ristigiS Ullimalum in Athen zu über-reiche» beabsichtigt und allenfalls gewallfame Maß-regeln gegen Griechenland anwenden bürste. Für diesen Fall hält man eS n'chl für ausgeschlossen, daß sich Griechenland ganz offen den Zentralmichten anschließt und mil Bulgarien Abmachungeu betreffend daS südmazedonische Gebiet treffen wird. Damit wäre das Schicksal des Salonichier ExpeditionSkoips besiegelt. Aus Staiil und Jand. Die Jahrgänge 1872, 1873. 1874 und 1896 haben erst am 15 Dezember einzu rücken. Die bei den Musterungen geeignet besun> denen österreichischen Landslurmpflichligen der Geburt«-jahrgänge 1872, 1873, 1874 und 1896 sind für den 6. Dezember 1915 zur Einrückung einberufen worden. Infolge der jetzt eingelretenen warmen Wit-terung und der dadurch entstandenen günstigen landwirtschaftlichen Konjunktur ist jedoch aus den Lrei-sen der Landwirtschaft der dringende Wunsch zum Ausdrucke gebracht worden, diesen EinrückungStermin wenigstens um einige Tag« zu verschieben. Die Mi-litärVerwaltung hat den erwähnten Wünschen Rech nung geiragen und versügt, daß die genannten Jahr-gänge statt am 6. Dezember 1915 erst am 15. De-zemder 1915 einzurücken Hoden. Soweit Einrückung«« Pflichtige trotzdem schon am 6. Dezember einrückten, wurden sie über ihren Wunsch in der aktive» Dienst« leistung belassen, anderenfalls werde» schon am 6. Dezember Eingerückte über ihr Ansuchen bis zum 15. Dezember beurlaubt. Auszeichnung vom Roten Kreuze. Erzherzog Franz Salvator hat da« Ehrenzeichen 2. Klaffe vom Noten kreuze mit der KriegSdekoration in Anerkennung besonderer Verdienste um die mili-täusche Gesundheitspflege im Kriege dem Baumeister und Fabriksbesitzer Anlon Kodlischek in Pöltfchach Verliehen. Todesfall. Am 4 d. ist hier der k. k. Un-terbeamt, Friedrich Kosmatsch nach kurzem Leiden im 52. Lebensjahre gestorben. Soldatenbegräbnisfe In den letzten Ta-gen sind nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde eiliuenen Ver vundungen gestorben sind, aus dem hiesigen städtischen Friedhose zur letzten Ruh« bestattet worden: am 5. Dezember: Ins. R. Lala H.-R. 17. am 7. Dezember: ZugSführer Ladislau« Zrzaveckq, J. R.W, Ins. Jstvan LaSzlo.H. J.-R 29, Jäger Karl Sr«jer, Feld.-Jäg.'Bal. 8, Koiporal Michael Medic, J.-R. 17. Am 8. Dezember wird der Kanonier Andreas Bodor des Geb. Art.-Reg 7 bestattet. Billiges Petroleum für die minder-bemittelten Stadtbewohner. Unsere Kauf-mannschast hat den Preis des an minderbemittelte Stadtbewohner abzugebenden Petroleum« nun auf 54 Heller für den Liter herabgesetzt. DaS Petroleum f«nn zu diesem ermäßigten Preise bei den Firmen Ranzinger und Hönigmann, Gustav Stiger, Viktor Wogg und Franz Zangger, welche zu dem ermäßig-ten Bezugspreise je 10 Faß Petroleum in hochher-ziger Weise zur Verfügung stellen, bezogen werden und zwar gegen Anweisungen, welche vom Stadtamte ausgestellt werden. Solche Anweisungen können beim Studtamte vormittags von 9 bis 12 Uhr behoben werden. Weihnachten im Felde. Für die Weih-»achlSbescherung unserer braven Soldaten im Felde spendeten weiterS Frau Olly Hosmann, Frau Olga Maluschka und Fräulein Gabriele Gsund je 16 K, Karl und Karoline Sabukoschegg für die 87« und für die 26er je 5 K, Herr Hauptmann Kainer 20 K, Herr Emanuel G. Hoppe 20 K, Soldatentag 923 «ronen, LandesauSschußdeisitzer Stalln« 50 «, Direktor Röche 200 K, zusammen 6181*59 K Der Termin zur Ablieferung von Metallgeräten wurde auf Grund einer Verord-nun^i des Ministeriums für Landesverteidigung auf den 31. Jänner 1916 hinausgeschoben. Eine Mahnung an alle. Jeder weiß, daß infolge der ungeheuren Anforderungen des Krieges das Wirtschaftsleben sehr in Mitleidenschaft ge zogen ist, daß es allerorten an Arbeit«- und Hilf»-kräften fehlt, daß mithin auch der Bahn- und Post' verkehr die Leistungsfähigkeit früherer Jahre nicht haben kann und darum das Weihnachtsgeschäft, aus da« viele Gewerbetreibende rechnen muffen, arge Enttäuschungen und Verdrießlichkeiten im Gefolge haben müßte, wenn eS sich in einigen wenigen Ta-gen vor Weihnachten abwickeln müßte. ES ist darum heuer dringendst geboten, daß die Einkäuse 14 Tage srüher, womöglich gleich jetzt besorgt werden. Dabei sollen wir durch velätigung wirksamer Gemein-nützigkeit das Volkswohl auch dadurch fördern, daß wir bei den Einkäufen jene Geschäftsleute in erster Linie berücksichtigen, die durch den Krieg am schwer-sten betroffen sind oder auch solche, die für Kriegs-jürsorge ihren Verhältnissen gemäß große Opfer gebracht und selbstlose Gesinnung betätigt haben. Die Kraft eineS Volke« beruht aus dem gemeinnützi-gen Zusammenwirken aller seiner Glieder. Daraus sollen deutsche Volksgenossen stetS bedacht sein und ihr Tun darnach einrichten. Anstünde im Paketfeldpostverbehre. Ungeachtet der wiederholten, eindringlichsten Ein-fchärfungen wurde bebaunlicher Weise festgestellt, daß die VerfendungSbedingungen für Feldpostpakete vielfach völlig außeracht gelassen werden. Vor allem wird das Verbot, den Feldpostpaketen Eßwaren und leicht verderbliche Gegenstände beizupacken noch immer nicht beobachtet. Nach vorgenommener stich-prvbenweisen Ueberprüfung von derlei Paketen bei den Hauptfeldpostämtern, wurden ganz unglaubliche Verpackungen festgestellt. (Frisches Brot, Kuchen, Honig, frisches Obst, besonders Trauben, frischer «äse, Rahm. Butter, ParadeiSäpsel, gebackeneS Fleisch. Geflügel, Fett aller Art, Mehl, Powidel, Feigen, rohe Eier, ja sogar rohe Erdäpfel und Sauerkraut, ferner auch geistige Getränke aller Art, Streichhölzer und dergleichen mehr). Das der Inhalt bereits verdorben oder in Fäulnis übergegangen war. diese Pakete somit umsomehr wertlos geworden sind, da anch die beigepackten Ausrüstungsgegenstände, Kälteschutzmittel und Rancherwaren ganz unbrauchbar wurden, ist selbstverständlich. Eine große Anzahl von Pakete» überschritt daS zulässige Höchstgewicht und wurden Sendungen sogar bis zum Gewichte von 30 Kilogramm festgestellt. Die Verpackung der Feldpoftfendungen war meist sehr mangelhaft. Als Umhüllung wird noch .immer dünnes Packpapier verwendet. Wachsleinwand kam nur selten in An-wendung; die vielen Kistchcn mit dünne» Brellchen kamen zerbrochen an oder sie waren schlecht genagelt, so daß die Nagelspitzen den damit Manipulierenden verletzten. Die Papierumhüllungen waren ganz un-genügend, so daß der Inhalt schon während deS Transportes herausgefallen war. Verschnürnng von Paketen wurde nur in den wenigsten Fällen festge-stellt. Die Aufschriften waren größtenteils mit Siegel-lack an daS Paket befestigt oder als Papiersahne» und Holzbrettchcn ungenügend angebunden, so daß sie meist herabfielen und verloren gingen. Die Woh-nungSangab« des Aufgebers war höchst selten auf der Sendung selbst angegeben; in die Pakete war eine Abschrift der Adresse des Empfängers nicht eingelegt, so daß Pakete mil abgefallener oder ver> wischler Adresse nicht zugestellt werden konnte»,. Die Aufschriften waren mit Blei- oder Buntschrift ge-schrieben und daher unleserlich, da sie im Laufe der Beförderung abgewetzt wurden. Auch Wertangaben kamen häufig vor, so gar bis über 1V0 K. Die Postämter wurden daher verhalten, sich bei der An-nähme von Feldpostpaketen genau an die erlassenen Borschriften zu halten, von der angeordneten stich-prvbenweisen Ueberprüfung des Inhaltes der Post-pakete den ausgiebigsten Gebrauch zu machen und alle jene Pakete die den Bedingungen, sei es auch nur in einem Punkte nicht entsprechen, unnachsichtlich den Aufgebern zurückzustellen. Die Aufgabe der Feldpostpakeie mil Ausnahme jener für die Feldpost-ämter 11, 39, 51, 125, 149, 169 und 185 be-stimmten, ist nur an den drei ersten Tagen jeder Woche gestattet. Schutz der kleinen und mittleren Ge fchäftsleute. Der Deulfche BolkSrat für Wien und Niedei österreich hat an den Justizminister fol-gende Eingabe gerichtet: Biele Geschäftsleute, Kauf-leute und Gewerbetreibende mußten, als deS Kaisers Rus zu den Fahnen sie erreichte, ihre» GeschästSbe-trieb entweder einstellen und ihren Laden sperren, oder wenig geschäftskundigen und minder geichüjtS-tüchtigen Frauen, Anverwandten oder Gehilsen zur Weilersührung überintworten. In banger Sorge stehen sie nun als ValerlrndSver leidiger im Felde oder in militärischer Dienstleistung und wisse» nicht, in welchem Zustande sie nach ihrer Heimkehr ihr Geschäft finden werden. Die Befürchtung liegt nahe, daß in vielen Fällen die Gläubiger, welche in Krieg«-zeiten sich scheinen, oder die Möglichkeit nicht besaßen, gegen die Geschäftsinhaber exekutiv vorzugehen, kurz nach deren Heimkehr aus dem Felde alles in ver-schuldeten Betriebe» beschlagnahmen werden, eine Fortführung und langsame Gesundung unmöglich machen und so selbständige Kaufleute oder Gewerbe-treibende wieder zu Gehilse» heubdrückcu. Schon der hohe rückständig« Mictzin« gesperrter Läden ist eine große Schuldenlast, welche unverdientermaßen den Krieger beschwert. Aber auch der Gefchäftsrück-gang und die Anhäufung von Warenschulden trifft gewöhnlich den Geschäftsinhaber, der zum Krieger wurde, unverdient und «klärt sich vielfach aus un-geübter und ungeeigneter Gefchäftiverwaltung feiten« seiner Stellvertreter. Der Deutsche BolkSrat für Wie» und Niederösterreich erlaubt sich daher, an Eure Ex zellenz aus volkswirtschaftlichen und vaterländischen Gründen daS Ersuchen zu richten, geeignete Maß-nahmen vorzubereiten, um den Untergang solcher Geschäftsleute hinianzuhallen. Völlige Ablchreidunz deS abgelaufenen Mietzinse« gesperrter Läden, Oess-nung billiger SiaatSdarlehen un» nicht zuletzt die Erlassung einer langsristigen, gesetzlichen oder wenig-steu« richterlichen Stundung beim Friedensschlüsse <« Gunsten solcher Geschäftsleute könnten ersprießliche Abhilfe schaffen und dem Staate tüchtige Erwerbs» leute, ansehnliche Steuerzahler und gute Bürger in zufriedenen Verhältnissen e> halten. Jene, die für Kaiser und Reich ihr Leben und ihr Blut einsetzten, verdienen als Dank weitgehendste Berücksichtigung und Förderung. Lebensmittelfälschungen. DaS Justiz, ministeiium hat über Ersuchen deS Kommandos der S.-W. Front an alle Zivilstrasgcrichie rm Bereiche des Kommando« der S. W. Front einen Erlaß hin-ausgegeben, in dem die Gerichte angewiesen weiden, alle rechtskräftigen Verurteilungen wegen Fälschung 70» LebenSmilteln und zwar auch dann, wenn sie nichl al« bloße Uebertretnngen des LebenSmittelge-setze«, sondern als Belrug behandelt wurden, und alle rechiSkrästigen Verurteilungen wegen Herstellung und Vertriebes gefundl?ettSfchädlich« Lebensmitttl dem nächsten Militär- oder Etapsen-SlalionSkom-mando mitzuteilen. Auf Grund dieses Erlasses hat da! Kommando der S. W. Front »«fügt, daß von den militärischen Stellen die von den Zivi strasge-richte» bekannt gegebene» Verurteilungen ge»au zu versolgen sind Die Militärkommauden haben jenen Personen, in deren W rischaft oder Betrieb die er-wähnten Straftaten begangen wurden, die als Ar-deitskräfte etwa zugewiesene» Kriegsgefangenen so-fort zu entj'ehen. Heereslieferungen dürfen den »er-urteilten Personen nicht mehr übertrage» werden. Auch Käufe d«r Truppenkörper und Anstalten bei solchen Personen sind unzulässig. AuS Familienrück» sichten beurlaubte Militälperfoiien weroen aus sol-chen Wirtschafte» sofort wieder einberufen. Ein Wiedersehen Im Laibacher Haupt-bahuhofe standen zwei Tragbahren mit je einem Schwerverletzten nebeneinander. Plötzlich riefen die Kranken, so gut e« ihnen ihr Zustand gestattete, wie aus einem Munde: „Georg!", „Johann!" Es war ein Brüderpaar aus Dalmatien. Sie waren gleich-zeitig verwundet worden und wurden in demselben Zug; in« Hinterland geschafft, ohne von einander etwas zu wissen. Der Vorfall erregte im Bahnhofe allgemeine Teilnahme. Eine Zeichnung auf die Kriegsan-leihe. Aus Trieft wird geschrieben: In der zuletzt veröffenllichten Liste der Zeichnungen für die dritte Kriegsanleihe find« sich un« Post, die eines gewissen Humors nichl entbehrt: „Verwaltung der behördlich aufgelösten Trieft« Bereine: 100.000 L." Welche Wandlung der Dinge I Die Tat eines Krankfinnigen. Am 27. November wurde der 66jährige Taglöhner Va-lentin Kolar im Stalle d« Besitzerin Elisabelh Ko« in der Umgebung von Hochenegg mil schweren Schnittwunden am ganzen Körper aufgefunden. Kolar, der kranksinnig ist, dürfte sich die Wunden mit einem scharst» Messer selbst beigebracht habe». Er wurde in daS Eillier Krankenhaus gebracht. Beisatz von Kartoffeln zu Brot. Die im kommenden Monale zu gewärtigende Mehlknapp-heit läßt e« schon jetzt empsehlenSwert erscheinen, » sich auf die Streckung der Mehlvorräle durch Bei-mengung von Ersatzstoffen insbesondere von Karlos-feln einzurichten. Die mäßige Beigabe »o» Karlof-feldrei bei der Erzeugung von Brot «höht die Saf-tigkeit, daS appetitliche Aussehen und verleiht dem Brote «inen guten, bekömmlichen Äeschmack. Im Weizenlande Ungarn wird Kartoffelbrei schon üb« 50 Jahre bei jeder Brolherstellung verwendet. Bei der Bereitung des KarloffelbreieS als Beisatz wird Seite 4 Nu»»er 98 von fachmännischer Seite nachstehender Vorgang empfohlen: Die Kartoffel werden gewaschen, sodann gekocht oder gedämpft; dann werden sie geschält und zirka zwei Stunden abkühlen gelassen, Zum Zerquetschen eignet sich, wo keine Erdäpfelpresse vorhanden ist, jede Fleischmaschine, aus welcher die Messer entfernt, und nur die gelochte Platte ver bleibt. Auch können, wo keine Fleischschneldemaschine vorhanden ist, die Erdäpfel passiert oder gestampft werden Aus je einen zur Broterzrugung verwende-ten Liter Flüssigkeit gidt man 15 bi« 30 Dekagramm Kartoffelbrei. (Man kann aber auch ohne größere Beeinträchtigung des Brote» bis 80 Dekagramm Brei auf einen Liter geben.) Die Beigabe von die-fem Brei erfolgt dort, wo auf Dampfet oder Pol> nifch gearbeitet wird, am besten erst vor dem Mi-schen, dort, wo auf böhmisch gearbeitet wird, scgleich. Beim Lacken dieses Brotes ist auf schärfere Ofen» Hitze zu sehen. Für die Kriegswaisen in der Süd mark! Einen sehr schönen Beweis von deutscher Gemeindürgschaft hat die Ortsgruppe Frankfurt am Mai», des BereineS „Siidmarl" gegeben, indem sie nachstehenden Aufruf veröffentlichte: .Auch in den deutschen Teilen der österreichischen Alpenländer, in Tirol. Kärnlen, Steiermark usw, trauern unzählige KriegSwaisen um ihre für unser Wohl aus dem Felde der Ehre gefallenen Väter und Ernährer. Die Al-penb«völkerung ist nicht reich, groge Lasten liegen insbesondere jetzt auf ihr, daher sind die Mittel für die Versorgung der KriegSwaisen nur allzu b: schränkt.. Und doch darf gerade in diesen dorischen Grenzmarken auch nicht ein deutsches Kind da« Deuisch-tum nach dem Kriege gerade beit erwarten! Der Verein »Südmark", die große und bewährte deutsche Schutzorganisation für die österreichischen Alpenlünder, die sich schon seit mehrere» Zahren auch mit ver Waisenfüriorge befaßt, hat eS daher unternommen, auch einen Samm.lpunki für die Fürsorge für die dortigen KriegSwaisen zu bilden. Zur Ausbringung der Mittel hat die Südwarl einen besonderen Aus ruf erlasse», der die warmherzige Umerstützung von Peter Rosegger und des ste!e> märkischen Dichter? Oltokar Kernstock gefunden hat. Die Unterzeichneten richten an alle Le^er dieser Zellen die dringende Bitte, diese» deutsche Werk auch ihrerseits durch Spcn-de» zu unterstützen. Jede, auch die lleiuste Gabe, ilt willkommen." Der Aufruf ist außer von den Ob männern der Ortsgruppe noch von zahlreiche» Per-sönlichkeitr» in Frankfurt und Ofsenbach a. M. unterzeichnet. Höchstpreise für denaturierten Spi-ritus im Brob und Kleinhandel. Mit der Ministerial Verordnung vom 8. November 191\ R.-G.-Bl. Nr. 332, wurden für den Großhandel mit denaturierten Spiritus Höchstpreise feflgesrtzt: diese setzen sich zusammen ans einem Grundpreis, der für Steiermark 109 K für je 10.000 Liter-Prozent netto Kassa, frachtfrei der dem BestimmungS-orte nächstgelegenen Eisenbahnstation beträgt; in die sem Preise sind die Leihgebühren für Kesselwagen und Fässer inbegriffen, etwaige städtische Abgaben sind jedoch gesondert zu ».ntrichten. Als Großhandel gilt der Verkauf von denaturiertem Spiritus i» Kesselwagen oder Fäffern von über 500 Liter Eich> inhatt. Zu diesem Grundpreise kommen dann Zu schlage hinzu und zwar beim Verkaufe in kleineren Behältnissen, wie er im Verkehr zwischen Groß und Kleinhändlern regelmäßig üblich ist, ein Zuschlag von höchstens 1 K; dann können in Fällen, in wel-chen die Verfrachtung zum Bestimmungsort wegen Unmöglichkeit des Bahntransportes mittels Fuhrwerk erfolgen muß, von der politischen Bezirksbehörde weitere Zuschläge bewilligt werden. Desgleichen tön« nen von der politischen Bezirksbehörde für die oris> üblichen Zufuhrspesen vo» der nächstgelegenen Eisen-bahnstalion angemessene Zuschläge zum Höchstpreise zugebilligt werden. Die endgültige Festsetzung des Höchstpreises für den Großhandel steht daher den polimchen BezirkSbehörden zu und werden je nach den besonderen Handels- und VerkehrSverhältnifsen in den einzelnen Bezirken Steiermai kS eventuell auch in einzelnen Gemeinden eines Bezirkes verschiedene Höchstpreise zu gUten haben. Aus Grund der von de» politische» Bezirksl»ehöiden endgültig zu erirnt teluden Großhandelspreisen sind dann gleichfalls vo» den politischen BezirkSbehörden die Höchstpreise für den Kleinhandel festzusetzen, .vclche je noch der ab-zugebenden Menge (z. B für die Abgabe von mehr als l Liter bis zu tt Liter, für die Abgabe von mehr als 6 Liter bis L0 Liter usw.) abzustufen sein werden, keinesfalls jedoch 10 Prozent des Gcoßhan-dilSpreiiee überschreite» dürfen. Die festgesetzten Höchstpreise sür den Kleinhandel werden vo» den politischen BezirkSbehörden öffentlich kundgemacht wt'den und sind auch die Verschleißer von denatu riertem Spiritus verpflichtet, die bezüglichen Kund-machnngen in ihren VerkaufSlokalitüien anzuschlagen. Liebesgaben für die Kriegsgefange nen in Ruhland Die angstvolle Sorge »er An-gehörigen wußte unsere Kriegsgefangenen in Nuß land in Not und Entbehrung, aber es war kein n> chercr Weg zu chnen. Noch lange» Verhandlungen ist eS in den letzten Tagen endlich gelungen, diesen Weg zu finden. Die russische Regierung hat für die LiebcSzaben Silzüge zur Verfügung gestellt. Diese Züge begleiten Vertreter de» schwedischen Roten Xrenzes, welche vereint mit Amerikanern und Ver-tretern deS russischen Roten Kreuzes an Ort und Stelle die Verteilung d-r Gaben vornehmen. So ist das Möglichste vorgekehrt, um die Geschenke sicher in die Hände der Krieg«gesange»eu zu bringen. Un« sere Regierung hat von dieser Möglichkeit sofort Ge-brauch gemacht; schon rollen ganze Eisenbahnzüge, beladen mit dringendstem Bkdarf. in sicherer Hut nach dem Osten und weitere reiche Mittel stehen be-reit. Zn den folgenden Monaten werde» weitere Eisenbatinzüge abgehen. Aber nicht nur der Staat, auch das Herz des Volkes, dre Liebe der Eltern, Frauen und Kinder wolle» Anteil am Retluiigswerke. Nur Ordnl'i, > führt zum Ziel, nnr derjenige hilft, welcher die bestimmten und zugelassenen Dinge den festgesetzten Stellen ohne Verzug zuführt. So schön e» wäre, wenn jedes Geschenk de» erreichte, bei dem die Gedanken wcilen, es kann nicht fein. Daher kön-nen Gaben an bestimmte Kriegsgefangene »ich! über nommen werden. Aber alle müsse» geben, damit je-der erhalte. Der Winter steht vor der Tür, die höchste Eile ist erforderlich. Geldspenden sind zu sen den a»: Das Kriegöfürsorgeamt, Wien, 9. Berg aassc 16, unter der Bezeichnung „Liebesgaben für KriegSgesanqene in Rußland". Al» Gaben (nur in neuem Zustand) sind zugelassen: Warme Hemden, warme Unterhosen, wollene Strümpfe, gestrickte Wr sie» oder Sweater, möglichst am Halse geschlossen, warnte Handschuhe, Pulswärmer, Kopsschützer, Brust-wärmer, Kniewärmer, Leibbinden, Schals, Taschen-tücher (ohne Bilder), Handtücher. Hosenträger ohne Gummi, Seife, Zahnbürsten, Kämme, Ungeziefermit' tel. Die Beipackung von anderen Dingen, inSbeson-dere von Eßwaren, Getränken, Geschriebenem oder Gedrucktem kann zur AnHaltung eine« ganzen Tran«-poneS führen! Die Gaben nehmen in Steiermark entgegen: Die Sammelstellen des Kriegsfürsorge amte« in Graz, Spvrgasfe 29. und Marburg, Te-getthvfgasse, und die Roten Kreuz Vereine; wo solche nicht bestehen, die Gemeindeoorstehungen. Von diesen Stellen wird der Einlauf so rasch als möglich an das Kriegsfürsorgeamt, Wien. 9. Burggaffe 16 di rigiert, wo die Sortierung in Einheitskisten annähernd gleichen JnhaliS erfolgt Die Zeichner deS Aufrufes wenden sich mit ihrer Bitte auch an die Erzeuger und Fabrikanten der angeführten Artikel um reiche Spenden. Dieselben werden öffentlich ausgewiesen werde,. $:e Verkäufer genannter Liebesgaben, werden den Minderbemittelten für diesen dringenden humanen Zweck mit^ wohlfeilen Preisen gewiß sgerne an die Hand gehen und dafür Bestmögliches liefern. K. u. k. KriegSministerium, KricgSfürsorgeamt. Johann Löbl. FML m. p, Fün'orgckomitee de« österreichischen Rote» Kreuzes für Kriegsgefangene, MarkuS Freiherr von Spiegelfeld m. p., Statthalter a. D., Geheimer Rat. Postsendungen an daS KriegSfürforge-arnt, Giuppe 8, Wie», 9. Bezirk. Berggaffe 16. ge-uießen Gebührenfreiheir, wenn sie auf der Postbe-gleiiadreffe und auf der Adreßfeite des Paketes die Bezeichnung „KriezSfürsorge LiebcSgaben" tragen. Diese Spenden für Kriegsgefangene werden als ge-wohnliche« Frachtgut per Bahn frachtfrei befördert, wenn sie al« .Gaben für die Soldaten im Felde" gebührenfrei laut Tarifvorfchnft Nr 400 an da« KriegSfü» forgcamt, Wien, 9., Berggaffe 16, gesendet werden. Sperret Zigaretten für unsere ver-mundeten! Für durchfahrende und ankom-wende verwundete wollen sie bei der kabe-stelle am Bahnhofe, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim ötadtainte abgegeben werden. )eder spende nach seinen Aräften Ver Bedarf ist groß. Hrrichtssaat. Preistreibereien. Anna Krainz, AnSzüglerin in SeitzSors bei Gonobitz, wurde vom Bezirksgerichte zu drei Tagen verschärften Arreste« verurteilt, da sie für ein Schwein im beiläufigen Lebendgewichte von 90 Kilogramm 400 K. oser 5 K für ein Kilogramm totes Gewicht gefordert liat. Gegen dieirs Urteil meldete der Öffent» iiche Ankläger die Berufung an, wonach das Kreis-gericht in Eilli die Strafe auf 5 Taae erhöhte. — Mar>a Wutzri, Müdlenbrsitzerm in Gatterdorf, hat für ein Kilogramm Weizeukleie einen Preis von 40 Heller ge'oidert und wurde zu 40 K Geldstrafe und im BeruiungSwege zu 70 K Geldstrafe oder 7 Ta-gen Arrestes verurteilt. — Martin Merkscha, Fleisch-Hauer in Gonobitz. wurde zu 20 K eventuell 48 Stunden Arrestes v rurteilt. da er sür cin Kilogramm Rindfleisch einen PrciS von 4 K forderte. Im Be» rufunzsivcge wurde die Strafe aus 100 K oder 5 Tagen Arrest erhöht. — Martin Zajc, GeichäftS-leiter in Oplolnitz, wurde zu 40 K Geldstrafe oder 4 Tagen Arrest verurteilt, da er für ein Kilogramm Maismehl einen Preis von 68 Heller und für ein Kilogramm Polentamehl einen Preis von 72 Heller forderte. Ueber Berufung deS öffentlichen Ankläger« wurde die Strafe auf 70 K os.r 1 Woche «rieft erhöht. yie Leöcus- und die Kriegs-Versicherung. (Von hervorragender Seite.) Wohl niemals hat sich der Lebensversicherung tu so hohem Maße die öffentliche Aufmerksamkeit zuge> wendet wie in den gegenwärtigen Zeitläuften. Den» sie bietet die zweckmäßigste, ja vielleicht einzig mögliche Vorsorge des in» Feld ziehende» Krieger« seiner Fawi-lie gegenüber, vorausgesetzt, daß sie wirklich volle Dck-kung, auch sür den Kriegsfall, gewährt. Bekanntlich gibt eS »wer Arten von LebcaSverk-cherunge» mit Einschluß de» KriegSrisikoS, sowie die im Mai 1015 vom k k österreichische» Militär - Wit-wen- und WaisenfondS neu eingeführte KriegSvcrnt« rung. Es soll nun Wesen und Zweck dieser Lersiche-rungSgruppe sowie der KriegSversicherung in kurzem dar« g'lan werde». Gegen das Kuchenbacken wurde iu letzter Zeit vielfach geeifert. Nach fachmännischer Ansicht ist aber gerade jetzt, wo für den Kopf der Be-völkerung nur eine beschränkte Menge Mehl zur Verfügung steht, die Her-stellnng einfacher, zncker reich er K u ch e n zu empfehlen, da der Zucker, den wir im Ueberfluß haben, nicht nur der beste Ersatz fiir das Fett in der Ernährung ist, sondern sich in Bezug auf den Nährwert sogar billiger stellt als feines Mehl. Backen Sie daher Kuchen nach Dr. Oetker's Rezepten, geben Sie ferner Ihren Kindern täglich die so nährhasten und delikaten Puddings auS Dr. Oetker's Puddingpulver mit Milch und Zucker. Rezepte zu Kriegs-mehlfpeiseu und Bäckereien umsonst vou Dr. A. Oetker, Baden bei Wien, Nährmittelfabrik. Nummer Vv Deutsche Wacht 'CTff".T Die Lebenireisicherung mit Einschluß der Krieg»-gesabr: Der sofortige Abschluß einer Lebensversicherung mit Einschluß der Kriegsgefahr ist für jeden »um Mi-litärdienft Einberufene», der nur irgendwie für jeman: den zu sorgen bat und nur hilbweg» die erforderliche Prämienzahlung auszubringen vermag, unbedingte Not-wendigkeit. Diele Art kann wegen der notwendigen vor-berigen Aerzteuntersuchung sowie wegen der sonstigen Verständigung mit der Gesellschaft nur insolange abge-schlössen werden, al» sich der Offizier, Soldat oder Landstürmler noch im Hinterland« (in Ausbildung, auf Urlaub) oder im Etapptnraume aushält. Wichtig ist vor Unterfertigung de« Antrages die genaue Ueberprü-fung der einzelnen Verstcherung»bedingungen und zwar ganz besonders de« Absähe» über die «Billigkeit der Versicherung für den eventuell eintretenden Krieg»sterbe> fall. Denn sehr viele Anstalten verlangen sür den Ein-schluß de« Krieg«,isiko» recht hohe ZuschlagSprämien oder machen ihre Haftung davon abhängig, daß der Ber-sicherte im Zeitpunkte seine« Ausrücken» i»S Feld eine Zuschlagsprämie entrichtet Nur gan> wenige, von pa-triotischen Rücksichten geleitete lÄesellschasten decken auch heute noch da« KriegSrisiko ohne Einhebung irgend einer Zufchlagspiämie. Diese verdienen natüilick vor den anderen Anstalten den Vorzug. Jeder in« Feld Einrückende eikvndige sich daher vor Abschluß e.ner Lebensversicherung ganz genau über die kostenlose und prämiensreie Mitdeckung de« KriegSrisit.'». Aber auch auf Erleben und Al'leben bereit« versicherte müssen vor ihrer Abiückung die Pol zze auf die Frage der kosten-losen Mildeckung de« KriegSrifikoS überprüfen und sich für den Fall, al« diese« nicht klipp und klar übernom-wen wirb, unverzüglich mit der Gesellschaft wegen Klar-stellung diese« wichtigen Punktes, der ja gegenwärtig den hauptsächlichsten Wert der ganzen Persicherung au« macht, in Fühlung treten. Hier sei besondei« darauf hingewiesen, daß eine d.rariig: nachträgliche Pereinba» rurig wegen Einschluß de« KriegSrisikoS auch dann, wenn der Versicherte bereit« im Felde steht, von den Angehörige» getroffen werden kann. Die KriegSversicherrtng. Die KriegSversicherung ist an keinerlei Formal!» täten gebunden und verzichtet sogar auf die ärztliche Untersuchung. Zum Unterschied von der LebenSversiche rung mit Einschluß deS KriegSrisikoS und als weient-licht, einzig dastehende Begünstigung kann jeder Offizier und Soldat unserer Armee, gleichgillig. cd er «in B-rufSmilitär, ein Landst»rmma>,n, ein Ersatzrelervist oder Kriegsfreiwilliger ist. gleichgillig, ob er sich jetzt im Hinterlande, im Etappengebiet, im Felde oder im Schützengraben befindet, ohne jede ärztliche Untersuchung und gegen Entrichlung geringfügiger Prämien, die über-dies in ganz kleinen Monatsraten abgetragen werden können, versichert werden, da er ganz einfacb mit so-foniger Giltigkeit von se'nen Angehörigen dabeim, von seinem Arbeitsgeber rder von seiner Heimatgemeinde zur KiiegSrerstcherung angemeldet werden kann. Der größte Teil unserer Krieger, der heute im Felde steht, hat sei-»erzeit den Abschluß einer Lebensversicherung unterlaf-fen und hätte die« später gerne zum Schutze seiner Lieben in der Heimat nachgebi.lt. DieS war aber unmöglich auf Grund der bestehenden Bedingungen der LebenSversicherungSgefellichaften. Um diesen bunderttau-senden Kriegern draußen die ersehnte Beruhigung zu bieten und die Angehörigen jener Braven, welche ihr Leben dem Vaterlande zum Opfer bringen, vor Not und Bedrängnis zu schützen, hat eben der unter dem allerhöchsten Protektorat Sr. Majestät de« Kaiser» stehende k. k. österreichische Militär Witwen- und Wai-senfonds die Kriegsversicheiung in« Leben gerufen. Dic KriezSverstcherung gilt für ein Jahr und tritt sofort mit dem Tage der Anmeldung in Kraft. Dir versicherte Summe wiid unter allen Umstände» au»-bezahlt, wenn der Versicherte im Kriege fällt, einer Verletzung oder Krankheit erliegt, wenn er vermißt wild oder u> der Gefangenschaft oder nach seiner Rück-kehr daheim eine« natürli wird. Zu diesem Behufe werden die Pferdedesitzer auf-gefordert, innerhalb der Frist vom 2. bis einschließlich 10. Dezember 1915 die Zahl und Gattung ihrer Pferde, sowie die Zahl der dazugehörigen Tragtier-auSrustungen dem Gemeindevorsteher des Standortes mündlich anzuzeigen; Aenderungen im Stande der Pierde, die sich in der Zeit von der Anzöge bis zur Klassifikation ergeben, sind auf gleiche Weife sofort anzuzeigen. Bon der Anzeige sind ausgenommen: a) die zur Hofhaltung Seiner Majestät und der Mit-glieder des kaiserlichen Hauses gehörigen Pfeide und Tragtierausiüstuiigen; b) die zum persönlichen Gebrauche des regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein im MrjoratS-hause zu Wien und im Schlosse zu EiSgrub in Mähren gehüngen Pferde und TragtierauSrü-stungen; c) die zum persönlichen Gebrauche bestimmten Pferde und Traglterausrüstungen jener Personen, die im Sinne des intern«!ionalen Rechtes Exterritoriali-täiSrechte genießen; 6) dic Zucht- und Wirtschaftspferde der Hosgestüte; e) die ärarischen Pserde und TragtierauSrüstuiigen, dann so viele Pferde der aktiven Offiziere, als diese zur Bersehung ihres Dienstes zu halten ver-pflichtet sind. Bon der seinerzeitigen Vorführung vor die Klas-sifikationskommisfion sind nebst den oben unter a) bis e) bezeichneten Pferden noch befreit; So viele Pferde der nichiaktiven Angehörigen der bewaffneten Macht, als sie im Mobilisierungs-falle zu halten verpflichtet sind; die zur Beförderung der Post unbedingt erforder-lichen Pserde; die sür die Seelsorger, Aerzte und Tierärzte zur Ausübung ihres Berufes auf dem Lande unbedingt erforderlichen, jedoch höchstens je zwei Pferde; die für Polizei und Saniiätszwccke, sowie sür die Feuerwehren unbedingt erforderlichen Pserde; dic zu Zuchtzwecken in Privatgestüten dauernd verwendeten Hengste »,»d Stuten; dic lzenzierten Plivathcngste; all« ausschließlich und daue:nd zu Rennzwecken gehaltenen Pserde; jene Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tag Arbeiten; die Pserde, die krankheitshalber oder wegen Ge» fahr der Verschleppung einer Seuche nicht aus dem Stall gebracht werden können oder dürfen; Aergsten sicherzustellen und sich wenigsten« vor den drückenden Existenzsorgen zu bewahren, die dann dop-pett hart empfunden würden. Jeder einzelne sollte an diesem schönen Werk der Selbsthilfe tätig mitwirken und durch Aufklärungsarbeit im Kreise feiner Bekann-ten, seiner Angestellten beziehungsweise Arbeiter us«. miibauen an diesem edlen Werke, da» ein gute» und edle» Kapitel österreichischer Kriegsfürsorge bildet. jene Pferde, welch« im Jahre der Klassifikation das vierte Lebensjasr noch nicht vollenden; hochträchtige Stuten, sowie Stuten mit Saug-fohlen während einer sechswöchigen Saugzeit; die Pferde, mit nachbenannten, dic offenbare und dauernde Unbrauchbarkcil für jedcn Kriegsdienst begründeten Gebrechen : Rehhuk, Schale (Knochen-neubildung um ein Gelenk) und HuskrebS, wenn die-seS Gebrechen ein sichtlich!» und bleibendes Lahm-gehen zur Folge haben, ferner Blindheit auf bei-den Augen. Dummkoller und hochgradiger Dampf; endlich die bei einer früheren Klassifikation im selben Aushedungsbezirke „gänzlich untauglich" klassifizierten Pserde. Die bezüglichen Bcsreiungsansprüche sind gleich-zeitig mit der Anzeige geltend zu machen und nach, zuweisen. II. Anzeige der Fuhrwerke. Innerhalb der unter A. angegebenen Frist haben gemäß 8 15 deS eingangs bezogenen Gesetzes die FuhrwerkSbesitzer die Zahl und Gattung ihrer für den animalische» (Pserde-, Rinder-, Büssel-, Hunde-) Zug bestimmten Fuhrwerke dem Sladtamtc dcS Standortes auf dic unter A. bezeichnete Art und wenn sie zugleich Pfcrdcbcsitzer sin», unter Verwen-dung desselben Anzeigezettels wie für die Pferde an-zuzeigen. Aenderungen, die sich in der Zeit von der Anzeige bis zur Klafsisikation ergeben, sind auf gleiche Weise sofort anzuzeigen. Für die Ausnähmen von der Anzeige gellen sinngemäß die unter A. a)—e) angeführten Besrei-ungsgründe, welche im Falle einer Transportmittel-aufbietung gleichfalls die Befreiung von der Ueber-lassung der Fuhrwerke an den Staat begründen. Von dieser Überlassung sind überdies ausgenommen : Soviel« Fuhrwerte der nichtaktiven Angehörigen der bewaffneten Macht, als sie im Mobilisierungs-falle zu halten verpflichtet sind; die zur Beförderung der Post unbedingt erfor-derlichen Fuhrwerke; die für die Seelsorger, Aerzte und Tierärzte zur Ausübung ihres Berufes aus dem Lande unbe-dingt erforderlichen, und zwar nicht mehr als je ein Fuhrwerk; schließlich die sür Polizei- «nd Sanitätszwecke sowie sür die Feuerwehren unbedingt erforderlichen Fuhrwerke. Die bezüglichen BcfrciungSansprüchc sind gleich-zeitig mit der Anzeige geltend zu machen und nach» zuweisen. Die Besitzer von Pferden und Fuhrwerken, die der gesetzlichen Verpflichtung zur Anzeige der Pferde, Tragtierausrüstungen und Fuhrwerke nicht nachkam-men, werden mit Geldstrafen bis zu 200 Kronen — bei Uneinbriiiglichkeit der Geldstrafe mit einer Arrest-strafe bis zum Höchstausmaße von 1 Monat — belegt. Ltadtamt Cilli, am 1. Dezember 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Kundmachung betreffen» die Anzeige und Klassifikation der Pferde und die Anzeige der Fuhrwerke. C«ike 6 venische Zvacht Offizieller Kriegsbecher 1914/1915 in allen Ansfahrungen zu den vom K riegsCürsorgeamte festgesetzten __Preisen zu haben bei . Franz Pacchiaffo kuis. u. kön. ffß Hoflieferant Niederlage i Cilli, Hauptplatz Nr. 4. Sonnseitige Wohnung bestehend ans 1 grossem Zimmer, Küche. Speis, sowie allem Übrigen Zagehör, ist ab I. Jänner zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung de« Blattes. Sch-z. und bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Büdefeldt, Marburg, Herrengassc 6. Answärtige Aufträge schnellstens. Zufolge telegraphischer Weisung des Ministeriums für Landesverteidigung vom 4. Dezember 1915, Präs. Nr. 20776 bezw., der k. k. Statt-halterei Graz wird eröffnet, dass die mit der Einberufungskundmacbung M 2 (L 1) für den 6. Dezember 1915 zur Einrückung einberufenen Land-8iurmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1872, 1873, 1874 und 1896 statt am 6. Dezember, erst am 15. Dezember Brustgeschirre (Normalgrösse) und anderes weeen Abreise zu Vt-rkaufen. Pieruzzi, Schlossberg 36, ehemalige Villa Gasterstädt. Lebendfnsche jeden Dienstag und Freitag bei Eleinxicli. IMIatiö, Cilli. B»hnhofea«se J)ie besten Gattungen alter Weine sind zu haben bei der T)almatiner f irma J. Jvtatkovic Tjaupiplaiz Jfr. 8 (jlll/ tjauplplaiz Jfr. 8 einzurücken haben. Die sonstigen Bestimmungen oben bezogener Einberufungskundmachung bleiben in Kraft Es steht jedoch diesen frei, auch schon am 6. Dezember einzurücken und ihre Militürdienstleistung anzutreten. Zu spät verständigte Laudsturmpflichtige, die am 6. Dezember einrücken, werden über Ansuchen bi« 15. Dezember rückbeurlaubt. Stadtnmt Cilli, am 5. Dezember 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. KÄYSER Vollkommenste der Gegenwart! ¥«Vöai. 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