(PoStnina pladann t goto\ i: ^ - CrtAttnt n»S«denttt«v focimal: Donnerstag nnb Bonntag früh. »» «»»»»«»««i StitmMM »nta 9t. I. Xi>n>%** »' «-erd?» w »« «»raatfw. qeq« «rtt'trae btntg*« «ibldrn, entg«,«,»»,»»»,' «f I ■ • • 9 * 11 (•! )iln) BUrtriia^rtfl Dta i».-. huttstthrkfl Dia 50 - i«ar14W" Dia 100.— M« *t« «ifttaxh er fpti«et»t «rWto«4. - fhmam Dia l .— N«mmer 88. Sonnt-a, dtv 4. November l923. 48. Jabrqanfl. Irrungen und Wirrungen in Deutschland. Die Presse in aller Herren Ländern beschäftigt sich mit den kaleidoskopartig w-chselnden Vorgängen in Deutschland. Der überwiegende Teil beurteilt die Gegenwart und Zukunft deS Deutschen Reiches nach den flüchtigen Tagesereignissen und ergeht sich, je noch der politischen und nationalen Einstellung, in wehmütigen oder schadenfrohen Betrachtungen über Deutschlands Auflösung. Zeifall und Untergang, Nur wenige vermögen eS, die Irrungen und Wirrungen des reich«deutschen Volke« von der höheren Warte der historischen Gesetzmäßigkeit und gesamteuropäischen Jnteressenverkettung kritisch zu sondieren. In Deutschland lämpsen drei Strömungen um den Vorrang. Die amtliche Politik, die seit dem Um« stürze von den großen Parteien der Miile, der deutschen VoUtpartei, dem Zentrum, den Demokraten und Eozlalisten getragen und gestützt wird, steht auf dem Boden d«S Versailler Vertrage«, tu sie» Erfüllung sie zwar im Rahmen der Möglichkeit erstrebt, von dessen restloser llndurchsührbarkeit sie aber überzeugt ist und von der sie auch die siegreichen Ententemächte mit l«gili«en Mitteln zu überzeugen versuch». Sollten sich die Rheinprovinz, die Pfalz oder Oberschlesien zeitweilig auS dem ReichSverbande lösen, so würde natürlich jenes Deutschland, daS den FriedenSvertrag unterschrieben hat, nicht mehr existieren und die amt-liche Ersüllungtpolitik häite ihr Ende erreicht, der Bertrag von Versailles müßte abgeändert und auf neue Grundlagen gestellt werden. Frankreich wünscht zwar, nach der ausdrücklichen Aeußerung PoincareS, nichts sehnlicher ol« die tatsächliche Nichteinhaltung der von Deutschland im Friedensvertrage übernom. menen Verpflichtungen, weil es sich dadurch daS Recht konstruieren würde, daS ganze linke Rheinufer un» ßin Kervstausflug nach Italien. Bon Dr. Otmar Echroefl. in. Nach Besuch der, dem ehemaligen deutschen Kaiser gehörigen, von Richard Boß bewohnt gew«!«i»en und von Paul H »ie besungenen BillaFalconieri in FraScatti, fuhrt« wir auf einer entzückenden, reizende Autblicke aus den Monte Eavo und die Eawpagna bietinden Hochstraße über Aibano und Gandolfo nacb dem romantisch gelegenen Gci zar o. Jedem werden die wei.igen Stunden in bester Erinnerung bl-iben, die wir hoch über dem romantischen Nemisfee, in der „Traltoria al Belvedere" bei feurigem Weine, angenehmer Plauderei und in Bewunderung schön« Frauen versunkcn verbrachten. E» war schon Abend, als wir in weinserliger Stimmung und auSge lafsenem Humor nackhause kamen, wo unsere unp'.o-grammäßige Exkursion solchen Neid erweckte, daß nächftin Tag eine zweite Gesellschaft ti uns gleichtun mußte. Nun hieß es Abschied nehmen von der ewigen Eiadt und in gar manchem regte stch der leise Wunsch, nach Neapels Gefilden zu pilgern, ein Wunsch, bei dem e« leider nur blieb, zu fehl drängt« eS un« zur Heimkehr. Ja langer Autokolonne ging e» abermals zu Bahn und bald saßen wir im Direttifsimo, der unS in einer Nachtfahrt längs der lhhrennischen Küste nach Genua bringen sollte. ES war früher Morgen und die meisten lagen vielleicht noch weitere deutsche Gebiete zu besetzen; eS ist aber unwahrscheinlich, daß England und Italien dieser Verstümmelung Deutschlands mit verschränkten Armen zusehen würden, weil diesen beiden Staate» das Uebergewicht Frankreichs, je länger, je mehr gefährlich und besorgniserregend erscheint. Und ins-besondere im englischen Kalkül ist Deutschland wie nicht minder Rußland noch zu einer gewissen Rolle in der Zukunft im Kampfe gegen die Uebel macht Frankreichs in Europa berufen. Sollte nun in Deutschland die im Kabinett Stresemann verkörperte amiliche Politik zur L-qui-dierung gezwungen werden, so ist e» wahrscheinlich, daß die Regierung der mittleren Linie durch daS Extrem eines rechtsradikalen, d. h. nationalistischen, oder linkSradikalen. d. h. bolschewikischen Regimes abgelöst würde. Die der Regierung Stresemann vom ReichSlage eingeräumte verfassungsmäßige Diktatur wäre sonach bloß der Vorläuser einer nationalen Militärdiktatur bezw. einer proletarischen Sowjet« regierung. Der Exponent der nationalen Richlung ist gegenwärtig Bayern, der Exponent der kommunistischen Sachsen. Es scheint, daß Bayern bereits ein vor-geschrittener«? Stadium der Entwicklung darstell», da dieser Staat die bolschewikische Herrschaft unter Kurt EiSner bereits verkostet und überwunden hat, wenn« gleich natürlich politische Eltignisse sich nicht in allen Ländern nach derselben Walze abspielen. Selbstoer-ständlich könnte das Regime in beiden Fällen bloß aus der Herrschast einer Minderheit ausgebaut werden und müßte früher oder später, da im deutschen Voll daS Gesühl der Rechtlichkeit und Ordnung tllz» tief eingewurzelt ist, wieder einer parlamentarischen Mehr-heitSregierung den Platz räumen. Welche? von beiden Extremen zur vorüber-gehenden Herrschast gelangen würde, müßte wahrscheinlich in einem Bürgerkriege entschieden werden. So verschieden aber diese beiden Richtung-» in ihren noch sanft tm Morph flaggunz der öffentlichen und privaten Gebäude. — Sollte etwa Genua unserer beschrdene« Gesellschaft dielen solennen Empfang bereitet haten? Der Sucharistisch« Kongreß, der di.Smal hier gelagt hat, war eben zu Ende und der Kardinal Legat, dem eine riesige Menschenmenge daS AbschiedSgeleite zur Bahn gab, abgefahren. Bei ditfer Gelegenheit kann ich e» nicht nntcr« lassen, einige Wort« der Beflaggung in Italien zu widmen. Spielen Fahnenschmuck und Girlanden schon von j-her im öffentlichen Leben Italiens eine bedeutende Rolle, so ur« bei dieser Reis« ti« Beflaggung aller Siädte, die wir passierten, ganz besondeiS auf. Be» nedtg, Florenz, Rom, Genua, Mailand überall trafen wir fahnengeschmiickte Straßen. Bald waren die Fahnen auf Halbmast gesetzt — nationale Trauer, anläßlich der Ermordung der italienischen Misston in Sei» 2 Ciiliec Zeitung Nummer 88 Die separatistischen Slröungen, die in der Nheinprovinz, in der Pfalz und gegenwärtig auch in Oberfchlesien auftauchen, sollen von niemandem überschätzt werden, da sie auf ausländischer Mache beruhen und durch eine willfährige Presse ausgebauscht werden. Aber selbst wenn diese durch bestochene Elemente propagierten Bestrebungen von vorübergehendem Erfolg begleitet wären, so ist es doch wahr-scheinlich, daß die abgesplitterten Teile bei einer günstigeren Gelegenheit wieder zu einem Gesamt-verbände zusammengefaßt würden. ES hat eben den Anschein, daß die deutsche Revolution im Jahre 1918 nicht tief genug gegriffen hat, da sie bloß die Dynastien beseitigt, deren willkürlich zusammengewürfelten Staatengebilde aber belassen hat, statt daS Reich nach BolkSstämmen in Bundesländer aus» zuteilen, und es ist vielleicht bloß eine natürliche Entwicklung, daß in der jetzigen Verwirrung unter Zuckungen und Krisenerscheinungen nachgeholt wird, waS seinerzeit die Revolution verabsäumt hat. Daß die Bewegung in Bayern nicht al« Separatismus aufzusassen ist, glauben wir bündig bewiesen zu haben. Falls aber diese Behauptung noch eines Beweises bedürfte, so wäie er in der Tatsache gegeben, daß die d.-utschnationalen Kreise in allen übrigen BundeSfiaaten und besonders auch in Preußen mit den Nationalisten in Bayern sympathisieren. Wie in den Napoleonischen Stiegen von Preußen, so wird heute in der Poincaresche» Aera von breiten Schichten der reichSdeuischen Bevölkerung daS Signal zur nationalen Erhebung von Bayern aus erwartet. Dies wären ungefähr die Richtlinien, von denen sich unsere Oeffentlichkeit, falls sie sich vor oberstäch. lichtn und irrigen Betrachtungen bewahren will, bei der Beurteilung der Borgänge im Deutschen Reiche leiten lasten sollte. I» Deutschland sind noch lange nicht endgültige Zustände geschaffen und eS wird vielleicht noch Jahre und Jahrzehnte lang dauern, bis aus den Irrungen und Wirrungen einer un. ruhigen Zeit ein «eueS, geeintes Deutschland hervor» gehen wird. Und out ihm und unter seiner Anleitung wird, so scheint eS, auch da» in bolschewikischer Er. starrung versunkene Rußland zu neuem Leben erwachen. Der Lebenslauf Stojan M. Srotio'. y Stojan Protit wurde a« 16. Jänner 1857 in Kruöevac alt Sohn armer Eltern geboren. Seine Gyimasialstudlen absolvierte er in Kru»»vac und Kragujevac. Er war der Sludiengenoffe de« Woiwoden Zwojin M>äii. Nich beendetem Gymnasialstudium besuchte er die Universität in Beograd. wo er Philosophie studierte. Protiö war ein armer Student Griechenland —, bann auf BoUmast — moralischer Sieg Italiens über Sriechenl-nd —, dann wieder alternierend auf Halbmast — Trauer anläßlich dc» Erdbeben» in Japan — und wieder auf Botlmast — Eucharistiscber Kongeß; wären wir noch länger in Iialien geblieben, so wäre ti wahrscheinlich in diesem Turnu« Weiler geganzen. Nachdem wir unsere mit Schweiß und Ruß be-beeficn Antlitze gerein'gt und un» etuigermaßen meirich lich gemacht halten, — unser Reisegepäck und ü&;r-fllistigen Kleidungsstücke ließen wir im Eisenbahnwagen zurück und mig auch manchen ein leise« Bedenken aus-gestiegen sein, am Abend, bet unserer Abfahrt, fanden wir doch alle« in schönster Ordnung wieder; unser Führer .Luigi" behauptete mit nicht unberechtigtem Stolze, daß die« eine Errungenschaft Mussolini» sei, — ging e» durch die palastreiche B>a Garibaldi zur „frmieolare", die un» in wenigen Minuten ,um Righi emvorzog. wo für un» bereits durch Enmmendaioee El'inmatrva ein cpalcnte« Mahl vorbereitet war, was un» geistig und seelisch ungcmein stärkte. <54 war übrigen» eine sehr gute Idee, uit« da» Mittazmahl in so lustiger HSHe einnehmen )u lassen, wo wir frei almcn und unsere müden Glieder in den wohltuen» warmen Sonnenstrahlen wärmen konnten. Und die Ruirdstcht da oben! — ste ist einfach Überwältigend — zu unseren Füßen lag, einem Miniaturgemälde gleich Genua mit seinem bunten Häusergewirre, seinem au»> gedehnten Hden majestätisch der ungemein schlanke Leuchtturm schließt. Zu beiden Seiten verlor stch im und mußte sich ziemlich plagen, um sein Leben zu fristen. Seine außerordentlichen Fähigkeiten wurden von seinen Lehrern bals erkannt und der Universi-tälSprosestor Siojin Nvvakovic. besten Liebling er war. sagte alS er die Hochschule verließ: .So einen Menschen bekommt unsere Hochschule nicht mehr!* Nach beendetem Hochschulstudium fangierte Proliö als G-richispraktikant in Habac und später al« Lehrer in Soilijnae. Dlmal« begann er sich schon lebhaft für die TageSfragen »er Polnik zu interessieren. Seine pädagogische Laufbahn tauschte er aber bald gegen die journalistisch? ein, da er von den damaligen Echuldtktatoreii wegen seiner politischen Gesinnung nicht zur Profcstorenprüfung zugelassen wurde, ckr trat in die Schnftleitung der Samolip'ava ein, die er ansang« zusammen mit Pera Todorov ö und später allein leitete. Aus dieser Zeit, 18?0, stammt auch sein Buch „Mazedonien und die Mazedonier". Im Jahre 1334 gründete er den „Sipsti Odjek". Bald wurde er vom Wahlbezirke Krus ojc als Abgeordneter nach Beograd entsendet, wo er dann der Haupt» reserent der Bersaffu»gniS, wcSwegen er aus dem Kabinett Besniö und später auS der Radikalen Partei auStrat. Er gründete mit einer Anzahl seiner Freunde unter dem N.i«en Unabhängige radikale Partei eine eigene Gruppe, die jedoch bei den Wahlen wegen ihrer Mäßigung nicht durchgedrungen ist. Dom deutschen Iolkstum in Bosniens Bon Hans Maier, Tübingen. Ja Bosnien ist daS Deutschtum erst seit wenigen Jahrzenten vertreten. In der Zeit, al« „der große Schwabenzug" von Deutschland nach dem Südosten ging und dort viele Gebiete mit schwäbischen Bauern besiedelt wurden, war Bosnien unter türkischer Herr-schast noch von abendländischer Zivilisation abge- •) T«r Versasser, ein reichideutscher Schwabe, hat im Mär» und April IS2Z im Auftrag de» deutschen Auslands-Institut» in Stuttgart eine wissenschaftliche Studienreise zu den deutschen Kolonien Bosnien» unternommen. Dunst der buchtenreiche Küstensaum der Riviera, nur da» Cap Portostno hob sich filhoueltenartil au» dem «zur de« Himmel« ab, während unser Blick im Bor« dergrunde schwelgerisch über die tiefblaue S-e ichweifte, au» deren Mitte bei klarer Luft, besonder» am Morgen und am Abend, der Monte Snto, da« Wahrzeichen Eorfica», in geheimnisvoller Ferne auftaucht. Der Nachmittag wurde von einem Teil der Ge« sellschast zu einem An»flug nach dem berühmien Winter» kurorte „Nervi" benützt, wohin wir in Auto» auf der zwar wundervolle Anblicke gestattende, aber ungemein staubigen Rivierastraße fuhren. Ein erquickende» See« bad und eine gute Jause belohnten un» für die Sira» pazen und wir kehrten am Abend mit dem angenehmen Gefühl zurück, unter Palmen, die dort tatfählich Alleen bilden, gewandelt ,u fein, und die Ridiera nicht nur durchsahren, sondern auch an ihr geweilt zu haben. In dreistündiger Bahnfahrt ging e» nun der letzten Station unserer Reife, der Metropole Oder-iialien«, Mailand zu. Die Strecke über die liguiische« Apenninen hat eine elektrisch« Leitung, so daß man ungeachtet der langen Tunnel«, zum Unterschiede von »erRiviera, die Fenster offen lassen kan?. E» war schoa ipä: am Abend, al» wir an unserem Ziele anlangten und un» müde in die bereitstehcnden Auto» warfen, oi« un» nach unseren Nachtquartier bringen sollten. Mailand, die moderne Großstadt Italien», zeigt durch und durch internationalen Ehirakter. Der st h am Domplatze und in den angrenzenseil 5: ig:< ent« schlössen. Erst nach der Besetzung und Uebernahme der Verwaltung deS Landes durch Oesterreich-Ungarn wurden hier deutsche Siedlungen angelegt. Die größeren derselben, Windhvrst und RudolfSial (jetzt N»vo Topola und Alexandrovac geheißen) sowie Franz» josesSseld (jetzt Pettovopo!je), waren provisorische Gründungen und entwickelten sich rasch zu ziemlichem Wohlstand, während die kleineren, sogenannten ära> tischen, von der Regierung angelegten, weit im Lande verteilt und ohne günstig« ZasahrtSweg«, oft sogar aus schlechtem Boden gelegen, vom Anfang an mit größten Schwiei igkeiten zu kämpfen halten und zur Errichtung und Erhaltung ihrer Schulen und Kirchen dauernd Unterstützungen von auiwärtS benötigten. Daß die deutschen Siedler trotz ihrer geringen Zahl (tm Jahre 1910 etwa 8000, wovon die Hälfte ,u den odqenannten drei größeren Ko'onten gehören) für die Wirtschaft deS Lande? Bedeutendes geleistet und den Einheimischen, mit denen sie steti in bestem Ein» vernehmen gelebt haben, das Vorbild eines modernen landwirlschafilichen Betriebe« gezeigt haben, wir!» überall gerne anerkannt. Doch war die deutsche Ko-Ionisation in Bosnien schon in den Jahren vor dem Krieg nahezu zum Stillstand gekommen, und so sind diese Siedler, weit im Land zerstreut und ohne den Anschluß an ein größere« deutsche« Siedlungsgebiet, ganz aus sich selbst angewiesen und darum heute in ihrem Deutschtum schwer gefährdet. So ersreulich e« auch sür den au« Schwaden-land kommenden Besucher dieser Gegenden ist, wenn er, wie z. B. in Peirovcpolje.FranzjoiesSfeld, noch rein schwäbische Sitte un» Tracht antrifft und erleben darf, wie treu hier am deutschen BolkSium festgehalten wird, wie in zum Teil erst jüngst gegründeten Ge» fangvereinen daS deutsche Lied gepflegt wird, dieser innigste Ausdruck deutscher Heimatliebe, so erschütternd ist e$ anderseits, sehen zu muffen, wie in den ärmeren kleinen Kolonien da« Deutschtum zugrunde zu gehen droht. Da dort vielfach keine deutschen Schule« mehr gehalten werden können, so lernen die Kinder nicht mehr deutsch, verstehen schon j'tzt oft ihre deutsch, sprechenden Ellern nicht mehr. Teilweise wachsen sie sogar überhaupt ohne jeden regelmäßigen Schul« unterricht in völliger Verwilderung auf. So steht da« schöne Schulhau» in Puinikovo Broo, da» die Siedler mit großen Opfern au« soliden Backsteinen selber gebaut haben, während ihr« Wohnhäuser meist nur Lehmbauten sind, seil Weihnachten 1922 unbenützt leer. Ueberall unchi sich auch in den Kolonien bei der allgemein verbreiteten Sitte der Aufteilung der Grundstücke unter die Kinder großer Landmangel geltend, der bei der gegenwärtigen Unmöglichkeit zu weiterem Landerwerb mit der Vermehrung der Fa-willen zu immer weiterer Verarmung führt. Leider ist auch in manchen Kolonien eine Vermischung mit Einheimischen durch MOchehen eingetreten, und tit abgeschlossenen, herangelegenen Kolonien droht Ent» arlung durch Inzucht. So drohen diese braven, srom« men, arbeitsamen Menschen, die so tapser und schwer mit letzter Kraft um ihre Existenz, um die Echaltuug ihrer deutschen Art ringen, durch die übermächtige Not dem Untergang zu verfallen, denn der Verlust der deutschen Eigenart und Muttersprache würde na« türlich auch den wirt'chaftltchen Ruin zur Folge haben. wickelnde Verkehr ist so groß, daß Wien in dieser Hinsicht nicht stand zu halten Krmag. Die HauplsehenSwürdigkeit, der Dom, wirkt al» Kunstwerk ersten Range», aus den Besucher einfach verblüffend. Die Besteigung de» Domdiche«, »an wo man eine der entzückendsten Au»sich>en «uf die ganz« Alpcnkette, die Apenninen und die dazwischen liegend« Poebene, genießen kann. vorau»gesetzt, daß die Lust klar ist — ist ein Kapitel für stch. Die Mailänder wählen ihn gerne al» Au»stug»ziel, veranstalten Piknik« und verbringen die kühlen Adende dort oben, umso mehr al» ste damit in gewissen Sinne auch den Genuß einer improvisterten Bergpartie verbunden haben. Auch für un» bedeutete da« Domdach die Hauplalrakiioa und Wir verbrachten dort einen Hilden Tag, un» an den in einem Sio»k feilgebotenen Ertri'chungen gütlich tuend. Eine Rundfahrt am Nachmittag schloß unseren Mailänder Aufenthalt. Am 13. S'ptember rief e» un» zur Heimkehr. Nach und nach bröckelte stch untere Gesell'chatt ad. I» Berona und Bozen v«-ließen un» liebgewordene Freunde. Am Brenner nahmen wir Abschied von „Lutgi". unse-remtr euen Führer, und damit von Italien Am IRorgen de» 14. Sepiember» trafen wir, nur mehr ein kleine« Häuslein, nach einer herrlich zurückgelegten Naiblfahrt wohlbehalten in «ien ein. „Ex ost voluptas" riefe» wir au» und konstatierten mit Betriedlgung touvUI wir in diesen zwei Wochen, wenn wir dahci n gehl eb^i» wären, versäumt und verhockt hätten. Kammer 88 Bon einer Verschmelzung de« deutschen Element! mit dem einheimischen hätte da« Land und der Staat nur Schaden, denn die KolonisationSgeschichte aller Na« tionen Hai erwiesen, daß ein« Vermischung meisten« den Niedergang und die Entartung der Mischlinge zur Folge hat. Die Deutschen in BoSnien sind somit als solche ein für da? Land unentbehrlicher Volk«ieil. Hier besteht nun sür die Übrigen Deutschen Jugoslawien« eine große Ausgabe. Sie, die in der Wolwodina, in Syrmien und Slowenien geschlossene deutsche Siedlungsgebiete bewohnen und dadurch in ihrem Dcutschium gefestigter dastehen, sollen sich der deutschen Brüder in Bosnien annehmen, die nicht in dieser günstigen Lage sind. Gegenwärtig bestehen an< scheinend nur in Peirovopoijc.Fra! zjoseseseld regere Beziehungen zur alten Himat F anzseld und Neu-pazua. Solche Verbindung-u sollten überall geschaffen werden, und zwar hauptsächlich mit den unmittelbar gefährdeten kleineren Kolonien. Durch persönlichen, wirtschaftlichen und geistig«» Verkehr und Austauich kann die Abgeschlossenheit der abgelegenen deutschen Siedlungen BoSmenS durchbrochen Werder'. Vor ollem sollte« dir deutschen Bauern Bo5»ie,S Gele» qenheit haben, ihre begabten Sohne die de«i»ch!N Mittelschulen in Hatzfeld, W.-rjchch und Wer das« de« suchen zu lassen, wa« durch Ausnohm? der Kinder in dortigen Familien eimög'.ichl werden kann. Aus diese Weis« können die Kolonisten in Bosnien auch eigene Lehrer und Seelsorger bekommen. Ein r.ähtecr Verkehr mit den Leuischrn in den andmu Teilen Jugoslawien« selber nur Nutzen bri> gen. DerSchwä-bisch deuischt Knltuibund. der alle Deuischcn in Jugoslawien umsasftn will, hat leider bi« j tzt in Bosnien > och nicht Fuß sasfen können. Hoffentlich gelma? es ihm in diesem Jahr, dort eine Anzahl von Ost«-gruppen in« Leben zu rufen. Nur durch Zusammen-schluß mit den übrigen Deulschen in südsluwi chen Staate kann die Erhaltung d.S deulschen BolkeiumS in BoSni«» gesichert uneben. PoMischc Rundjchuu. Inland. Verabschiedung de« Verzehrungssteuer gesetzes und Vertagung de» Parlaments. In der Sitzung der Nalionalv?rsamnilung am 29. Oktober wurde da« Berzehrung«. steuergts'tz in eificr und zweiter Lesung verabschiedet. Am bemerkenswertesten in dieser Sitzung ist die Rede de« deulschen KlubobmannS Dr. S ep'ian Kraft zur Rcgierung»voclage und der plötzliche Fiontwechiel der serb schen Landwirlepartei, die bis-her in schärfster Opposi»on war und nu.r auf einmal dcn Geseyenlwurs billigte und auch dasür stimmte, vor der Tagesordnung verkündet der Präsident da« Hinscheiden eine« langjährigen wer>vollen Milgliede« de« Abgeordnetenhauses, Herrn Stojan Prolit, wo rüb»r wir an anderer Stelle berichten. N ch Ueber« gang zur Tag^Soednung erhält Adg. Dr. Krast da« Won zum VerzeheungSsteuerges- tze, worüber wir an eigener Stelle spreche». N^ch Dc. Kraft erhält der Demokrate Llavko Sikerov daS Wort, der ebenfalls behauptet, da« Gesetz sei lm Wi»er!pr»ch mit der Verfassung, und der die ganze Fi»anzpolittk der der Regierung einer scharsen Kritik unterzieh?, da sie das fremde Kapital begünstige. «>s konkretes Butpiel führt er die .«jucke,sad.iken an. Der Rqe rent der Mehrheit Blajko Koc c verteidigt da« Besitz und meint, Spaho hätte seinerzeit daB frühere Gesetz über die VerzehrnngSsteuer selbst mit seiner Unier> scherst al« Minister sanktioniert. Spaho anlwonet hierauf, er habe seine llnserschrift nur deshalb ge« geben, weil »an ihm da« Versprechen gegeben habe, man würde da« «chlechie in der Zukunft Verb ssern. Daraus ging «an aus die Abstimmung über. Für da« Gesetz stimmien 111, dagegen 52 Abgeordnete. Nach der Abstimmung wuide sofort mit der z.oeilen Durchberatung de« Gesetze« begonnen. Die zwei ersten Paragraphen wurden nach kürzeren Wider-reden der Abgeordneten Spaho, Wilder und Nema« njii angenommen, worauf die Sitzung um 1 Uhr aus 4 nachmittag« vertagt wurde. In der Ruch mittagisitzung bemängelt Spaho abermals da« Gesetz. Nach ihm spricht der Bauer Stanko Milet ö, der erklär«, die Lanswirtepariei sei mit dem Gesetz zu-frieden und «eint, wenn die Bauern an der Re-gierung wären, würden sie genau so vorgehen wie die Radikalen. Nach ihm spiach noch der Klerikale Zebot gegen da» Gefttz, woraus die Abstimmung an-geo-dnet wird. Für das Gesetz st mmlen lü3, da« gegen 47, wodurch daS Gesetz er.dgültig angenommen erscheint. Nach Erledigung der Tagesordnung teilt der Präsident dem Hause »it, daß da« Parlament Citlier Zeitung bis längsten? 20. November vertagt werde. Das Hau« kann im Falle der Notwendigkeit aber euch srüher einberufen werden. Jedenfalls wird es sofori einberufen, wenn der gesetzgebende Ausschuß irgend eine Vorlage au«geardeiiet hat. Die Sitzung wurde hierauf um 6 Uhr geschlossen. Abgeordneter Dr. Kraft über die Derzehrungssteuergesetzvorlog«. Nach dem Uebergange auf die Tagesordnung der Sitzung des Parlamentes am 29. Oktober erhielt der Obmann des Deutschen Klubs Abgeordneter Dr. Stesan Kraft das Wort zum BerzehrungSsteuer-gcfetz. In feiner ziemlich umfangreichen Rede de-mängelle er ziemlich heftig die Finaiizpolitik der Regierung, die, wie er meint, oft mil der Verfassung und nam ntlich mit deren Punkt 116 in Widerspruch gerät. Aus eine Frage auS dcn Reihen der Opposition, ob die Deutschen noch immer mit den Radikalen stimmen werden, antwortet Dr. krast, duß der Deutsche Klub aus rein wirtschaftlichen Gründen für die Annahme der Gesetzvorlage über die VerzehrnngSsteuer stimmen werde, die in der Aus gleichung der VerzehrnngSsteuer wenigstens eine kleine Verbesserung bedeutete. Er hält den Demokraten und den Muselmanen vor, warum sie es bei der Einbringung der Verfassung zugelassen haben, daß diesbezüglich keinerlei richtunggebende Standpunkte festgelegt wurden. Dr. Kraft erklärt weiter, daß in diesem Staate keine Achtung vor Recht und Verfassung herrsche und daß die radikale Regierung sich selbst am wenigsten an die Versassung halte, vor allem werden die staatsbürgerlichen tfkwhte der nationalen Minderheilen »och immer nicht in dem Maße geachtet, wie dies unsere Versassung vorschreibt. Die Deutschen dieses Staates kämpfen für den Triumph der Gesetzmäßigkeit im Staate und es sei ungercchtjertigt, wenn man ihnen den Vorwurs mache, daß sie die radikale Regierung e gentlich am Ruder erhalten, denn die Deutschen seien weder imstande, die Regierung zu halten, noch sie fallen zu lassen. Was besonders da» Gesetz über die Bei-zehrungSsteuer betrifft, so meint er, daß man im ganzen Lande eine gleichmäßige Steuer hätte einführen sollen, sonst habe er jedoch grundsätzlich nicht« gegen eine Besteuerung de« Branntweines, dessen Genuß eigentlich ei» Luxus ist. Sitzung des Mintsterrate«. Am 30. Okiober nachmittags von 5 bis 3 Uhr hielt der Ministerrat eine Sitzung a5, in der aber-malS über die Rangeinteilung der Beamten beraten wurde. Der Justizminister hatte den Austrag, bis zum 1. November eine Durchführungsverordnung |Ur daS Beamlengesetz auszuarbeiten, über diese Arbeit erstattete er dem Minister,at »inen aussühr« lichtn Bericht. Da der Bericht aber sehr viele Sin-zelheiten enthält, konnte die Beiordnung nicht er» ledigt werden und mußte auf die Tagesordnung deS nächsten Ministerrate« gesttzt werden. Die Verord-nung soll a» 1. November im Amtsblatt erscheinen. Trauerkundgebung der Nationaloer» sammlung für Stojan Proti«. Am 29. Okloder Vormittag wurde eine Sitzung der Nationalversammlung abgehalten, in der der Präsident eine Gedenkrede auf Stojan Pro! d hieli, der durch Dezennien dem Parlament angehörte hat. Der Piäsident sagte unter anderem: Nach meiner tnfst»» Ueberzeugung, und man kann sagen, daß es die Geschichte bestätigen wird, war Slojan PiOlic einer der verdienstoollsten Männer, die an der Schaffung eine« verfassungsmäßigen und Parlaments-rrjchen R?gime« in Serbien und später tm König, reiche SHS gearbtilet haben. Wir fühlen es alle, daß er einer der hervorragendsten Arbeiter unserer Zert war. Ehre seinem Angedenken. Die Adgeord-neten erheben sich von den Sitzen und brechen in „S av»" - Ruse au«. Bemerkenswert ist, daß Pa«:£ dieser Rede nicht beigewohnt bat. Er war während dieser Zeit im Ministersaal de« Parlament«. Der Tod Protlt' und di« Parteien. Bemerkenswert sind die Meinungen der der-shiedentn politischen Parteien über die Person des verstorbenen Staatsmanne«. Die Dc«okraten aner kennen die Taikraft und die Konsequenz Prolit' und werfen den Radikalen vor, daß sie jetzt nach dem Tode Protii' ihr Mitleid auSiprächen, während sie ihn vorher ausgenützt und dann fallen gelassen haben. Die Slowenen sprechen stch iu ihren Organen un» in ihren politische, Kreisen sehr schön über Proliö auS. Sie meinen, daß seine Polittk die einzig richtige war, er war der erste Serbe, der den Ge« danken der Autonomie der einzelnen Staatsgebiete aufgeworfen hat. Die Muselmanen sehen in Protit Seite 8 einen Mann von Wort und der Tat. Er Ist der erste und der einzige von den serbischen Staat«, männern, die die Seele des Volkes wiiklich erkannt haben. Die Deulschen erklären durch ihren Od«ann Dr. Kraft, daß sie Herrn Prot'k von Anbeginn hochgeschätzt haben, da er sich besonders den natto» nalen Minderheiten gegenüber immer sehr sym-paihtsch verhalten habe. Insbesondere hat er in den kirchlichen und öchulforderungen und auch in anderen Fragen der nationalen Minderheiten einen verständnisvollen Standpunkt eingenommen. Am Leichenbegängnis war der deutsche Kludodmann mit mehreren Abgeordneten vertreten. Der Vschemiet und die Landwirte haben anläßlich deS TodeS Pronö' dessen Hinierbliebenen gleichfalls ihr Beileid auSge-sprochen. Die politische Lage. Die ganze Aufmerksamkeit vereinigte sich aus daS Begräbnis Stojan Proiii', fodaß kein politische« Ereignis von Belang zu verzeichnen ist. Die Klubs fanden sich im Parlament ein. um ihre Vertreter für das Leichenbegängnis zu bestimmen. Die angesagten Sitzungen des Finanz- und dc« gesetzgebenden Ausschusses wurden verschoben. Der Demokratische, Kle« rikale und Muselmannenklud hielten Sitzungen ab, ebenso die Ausschüsse und der Ministerrat. Die Klub, sitzungen waren nicht von Bedeutung und standen durchaus im Zeichen der bevorstehenden Arbeitspause. Die Abgeordneten verlassen, mit Ausnahme der Mitglieder der Ausschüsse, so ziemlich alle die Hanptstadt. Der Präsident der Nationalversammlung hat noch eine Besprechung der Klubobmänner einberufen, um die Frage des Besuches unsere« Parlaments in Polen zu beraten. Austand. Ein« neu« Fried«n»konf«r«nz im Dezember. ES sind wichtige Verhandlungen zwischen den Verbündeten im Gange, um eine Konserenz jener Staaten, die den Versailler Vertrag unterzeichneten, sür den Monat Dezember nach Paris einzuberufen. Die Konferenz würde sich mit der Frage der Wiedergutmachungen und mit den Schulden der Verbün» deten untereinander befassen. Bon deutscher Seite sollen an dieser Konserenz technische und andere Sachverständige von höchstem Ruf teilnehmen. Der Gesandte der Bereinigten Staaten von Nordamerika in London, Harivey, betonte Baldwin gegenüber, daß zur Verhinderung der WirtschaslSkatastrophe in Europa dringende Versügungen getroffen werden müßten. Er fügte hinzu, daß dre Bereinigten Staaten geneigt wären, helfend einzugreifen, wenn sie dazu aufgefordert werden sollten. Sie könnten sich aber hiezu nicht selbst antragen, da sie sich im Sinne der Monrve-Doktrin jeder ungebetenen Eminengung enthalten müßten. In amerikanischen Regierungskreisen ist man der Ansicht, wenn die Verbündeten wünschen, daß Deutschland zahlen solle, müsse es vor allen Dingen in seinem jetzigen Umfang erhalten bleiben und ihm die Möglichkeit zur Arbeit geboten werden. Die Konferenz, die der Präsident der südafrikanischen Republiken, General SmutS, fordert, soll nach dem Daily Telegraf tatsächlich eine weitgehende Berichtigung des Versailler Vertrages bezwecken. Die römische Tribnna stellt die Londoner Nachrichten als erfunden hin, nach denen zwischen den Verbündeien Verhandlungen geführt werden, um den Versailler Vertrag einer Berichtigung zu unterziehen. Der MiNtSraufftand in n:i in letzter Zeit zurückieyte. El wurde offen ouSgesproch >', daß P o t' To> die Folge jen » U.iianki ist, d:n er vo.» f inert F eanden und P «teig-noffeit e>sauren hat. Der Leichenz»., war nach d m s.stgeietzun Pro-gramm g,o>dnet. Nach dem Kenz folgten die Kiä-^e uattr denen ! e ond rs jene d s Königs u»d d , Prinzesfii, Z.lena au sielen. Voc dkM Wagen schritt die Gcwlich!,i> mit dem Patriaichen Dmiillje. Dem Wagn« svlgte dann die Familie und die Regier»! g mit v^r Mehrzahl der Abgeordneten. In der Kirche oar der kö.iig mit d.r Prinz ssin I lena anwesend. Patriarch vimnrije hieli eine Rede, in d r er sich van Stojan P ot>< al» seinem ehemaligen Unioer si ä'Skoll g n verabschiedete und jeme Verd enste otö Saatkmiiin und Politiker würdigte. Nach ihm sprach Ljnba Zovanov (. Vor der Kirche, sowie an mehreren Punkten der Sta^t und am Grab« wurden Trau«rreden gehalten. Dem Vcrblicheien wurden m-litä^sche Ehren erwiese». Er wurde in der Familiengruft beigesctz'. Grotzes Eisenbalinunglück in Tezno Äm 31. Oktober um 1 Uhr 33 Minuten morgen» ereignete sich am Rangierbahnhose aus »er Th sen ein großes E'sendahunngl'.'ck. Es ist nur einem glücklichen Znsalle zuz »schreiben. daß daS Unglück iticht mehrrre Mensche, op'er sorderte. Zir selbc» 3 it kam au» Präge, iko der Budopestcr Schnellzug Gleichzeitig aber fuhr ou» der Thesen ein Lastenzug. In der Wechselweise stieg er mit d-m Sjnellzug zusammen, der eine G-schwii.d'gkeit von 50 Kilo meiern hatte. Der Staß war so gewalt'g. daß mehrere Wage» beider Züge eulgleisten und fünf Waggons beschädigt wuroeo; drei davon find voll« ständig zertrümmert. Bon fünf Verwundeten Prt sonen waren zwei sihr schwer veiletzt, und zwar: der 25jähiige Heizer de« Schnellzuge« jjratn Kaiser, in Studei ce wohnhast, der eine Kontusion deS linken BeineS über dcm Knie erlitt, dann der 58jährige Lokomotivführer deS LaftenzugeS Karl Großmann auS Maribor, mit einer Kontusion deS linken BeineS und Abschürsungen an der rechten Hand. Beide wurden inS Allgemeine Kranke, hau» übelführt. WeiterS wurden verletzt der Oberkondukieur Johann kühar, wohnhast in der Einipieleij v» »l'a, d.r in seine Wohnnng überführt wurde; ein Reisender d«S Schnellzuge», Ludwig Zempliner aus Miskvlcz, und Bama Zanosne au» NaMalva. Erst um 2 Uhr wurde die Feuerwehr verständet, daß aus dem Thefener Bahnhof ein Feuer au«gebcoche» fei. Etentzüdete sich nämlich da» Leuchtgas im Schnell-zuge. Unter Leitung des Feuerw hrhauptmanneS Herrn Voller erschien sofort die Feuerwehr mit der Turbinenspr tz', dem RettungSauto »nd -wagen an der Unglückist. lle, wo sofort die Verwunde«»» verbunden und inS Krankenhaus, bezw. in ihre Woh« nnngen übersühit wurden. Der Eisenbahnarzl Dr. Marin eilte an die UnzlückSstell», um dort Hilfe zu leisten. Erst nach einer Stunde kam der HilsSzug an, da da» r>ö ige Personal erst in den Wohnungen zusammengesucht werden mußte. Die Ursache deS Zusammenstoßes ist noch nicht festgestellt ftanaa 88 und wird dies erst bei der eingeleiteten Untersuchung geschehen. Für die deutschen Schriftsteller langten an weiteren Spenden von G. K. in Trbovlje 100 Din und Frau Lern Petschnig 100 Dinar ein. Die Sammlung beträgt bisher 610 Dinar. Gütige Menschen werden gebeten, einem durch neunmonalige Krankheit erwerbSuniähigen Ar »ste >, der Och gegenwärtig im hiesigen Krankenhause befindet, durch Unterstützung »it Kleidern und Geld« lp'iiden die Weiterarbeit nach seiner Genesung zu ermöglichen. Sp.'nden werden in der Verwaltung unsere« Blattes unser „Artist" entgegengenommen. Ist es ein Verbrechen, ein Deutscher zu sein? AuS Ormoj wird berichtet: Ein hiesiger Politiker fällt im „Tabor" über einige Friedauer Deutsche wütend her, weil sie angeblich dem Vereine der Deutsche» Slowenien» beigetreten seien, einem Vereine, dessen Grundsatz lautet: „Staa'Streu und vollst-eu!" Bei den vielen Unwahrheiten und Schmähungen aber, die der genannte „Bericht" enthält, denken wir »in» ruhig und gelassen: «Die schlechtesten Früchte sind e» nicht, an denen die Wespen nagen!" Medcvfall. Aus OrmoZ wird berichtet. Voi einiger Zeit wurte der Seilermeister Kranz Puniigam, ein 85 Jahre alter Mann, in seiner Wohnnng in Luhoi-ci eine» Abend» von dc« Sohne eines Keu>ch-lerS überfallen und durch drei Revolverichüfse schwer vt«l tzt. Nächste» Tag wurde er in daS Krankenhaus in O mi>& übe»führ«, wo er seinen Verletzungen bald erlag. Es soll ein Racheakt vorliegen. Puniigam war b?« zum I.hre 1916 in O mcj aniä?sig und stete rtn anirechter deutsche Mann gewesen. Spanische Ehrung eines deutschen Srtliffes. Unter dcn zahlreichen von deulschen Schiffen in letzter Zeit empfangenen F'.eiind>chaflS« bekun>lin>',en nimm, die Eh ung. die dem im Schnell-dienst Hamburg—Spanten—Euba—Nexiko verkehrenden Dampfer „Toledo" der Hamburg Amerika-Linie aus seiner Utz'en Rückreise erwiesen wurde, eine bisoudere Stelle ein. Nachdem daS Schiff in Sinlander eingelaufen war, kam e'ne vom Bürger-m.istcr in Sanlander, San Mutin, geführte Ab-ordnnng an Bord, u« den Dampfer „Toledo" im Aujirag seiner Patenstadt «in groß S, di« Stadt Tole»o daistellendra Gemälde und eii e künstlerisch ousgesührte Adresse zu überreicher Der Bürgermeister sprach die herzliche Dankbarkeit der öiadt Toledo dafür auS, daß die Hamburg Amerika-Linie einem schönsten Schiffe den Namen der alten Kaise,statt, die noch heute den ihr von Kt)rt V. vciliihenen Doppeladler im Wappen führt, gegeben habe. D-ese Namengebung sei ein Symbol für die Sympathien, di« Dentsch'and und Spanien mit-einander verbinden. Ans aller Welt. Die Durchquerung der Sahara auf dem Kürzesten Wege. Eine neue französische Mission wird demnächst aufbrechen, um die Sahara auf dem kürzesten Wege von Algier nach Timbnktu zu durchqueren, sie bricht von Golomb-Bechur, dem Endpunkt der Oran-Eifenbahn, auf und wird ihren Weg über Adar, Wallen und Tefalit, also durch die westliche Sahara nehmen. Die Weglänge beträgt etwa 1750 km. Das ist eine sehr viel kürzere Rouie, als die von Tunis au« bei der ersten glücklichen Durchquerung mit Kraftwagen gewählt wurde. Man hofft, daß es auf dieser Linie möglich sein wird,' die Sahara in 2 Tagen mit dem Flugzeug und in weniger als 8 Tagen auf dem Landwege jn durch-queren. Die Expedition führt vier „Wustenauto-mobile" mit, die sich in der Art von Tanks fort« bewegen, und ein zusammengefaltetes Flugzeug, mit dem photographische Aufnahmen gemacht werde» sollen. Eine Strecke von 600 km Wüste, die die Expedition durchmißt, ist bisher noch vollkommen u erforscht. »tummer 88 Ct I Itct Zettuog Seite 5 Wirtschaft und Hcrhrhr. Zollfrei« Einfuhr von SLcken und Kisten. Wie bekannt, erlaubte daS Finanzministerium vorig«? Jahr die jotsfreie Einfuhr jeglichen TranS-portmaterial«, wie Säcke, Kisten usw. um dadurch unsere Ausfuhr zu erleichtern und zu heben. Da unsere diesjährige Ausfuhr im Verhältnis zur vor» jähiigen eine viel größere lein wird und auch Heuer an oben angeführten TranSportmaierlal großer Mangel herrscht, wendete sich die GeneralZoll-direktion an da» Handel«- und Jndustrieministerium mit dem Ersuchen, daß nnn für die diesjährige Antsuhrkampaftne ebenfalls den Einfuhrzoll auf Säcke und Kisten aufheben möge. Das Handeln, und Jndu-strieministerium antwortete bejahend in diesem Sinne. Begünstigungen für zollfreie Einfuhr. Der Finanzminiiter ordnete aus Vorschlag der Zoll« direktion an, daß jede Begünstigung sür zollsreie Einfuhr einer gewissen Menge von Ware oder Mate-rials nur für sechs Monate Geltung behält. Der EigkNtümer solcher Begünstigung ist verpflichtet. in jedem einzelnen Falle die Begünstigung vorzuweisen, in welcher da« Zollamt jeweils die Menge der eingeführten Ware anmerken wird, um auf diese Weise eine Uebersicht zu erhalten, wie viel Ware auf Grund der Begünstigung eingeführt werden darf. Die Bearbeitung des Budgets für das Jahr 1924 25 Wie ans Beograd gemeldet wird, arbeitet die Budgetabteilung deS Finanz« Ministerium» an dem Budget für daS Finanzjahr 1924/25, da« nach der Verfassung bi« zum 20. No vember diese« JahreS der Nationalversammlung ein« gereicht werden muß. DaS neue Budget wird sich vom Voranschlag sür daS Zahr 1923/24, der jetzt im AuSichufse verhandelt wird, nicht viel unterscheiden. Nach Angaben informierter Persönlichkeiten ver« langen die Ministerien Erhöhungen im Gesamtbetrag von etwa zwei Milliarden, so daß da» Budget etwa 12 Milliarden ausmachen würde. Der ginanz minister soll aber absolut nicht geneigt sein, dies« Mehrforderung zuzugestehen. Aenßeisten Fall« wird «ine Erhöhung, um eine Milliarde platzgreifen, so daß d«.« Budget 1924/25 etwa 11 Milliarden be-tragen dürfte. Die Getreideausfuhr. Entgegen den Mel> düngen einzelner Blätter, d^ß die Getreideausfuhr infolge der hmsch-nden Geldkrise in« Stocken geraten sei, wir» festgestellt, daß mit kleinen Ausnahmen die ÄuSfuhr sich vollkommen normal abwickelt. Weder im Berkeh-e noch in finanzieller Hinsichl best«htie und Feirhe-.t «wie BuÜgHcii in Vertrauen ia schobt*« wird nie eine arvdera M-j:«.? 'oevor^ jjea. %€KAJVrise"ist nur in ünjtnalpaiKien -mit d :r aufpccti ucfefen Schutzmarke X€€KAJV/Vs ti'in. oXitn durch VVihale kenntlichen Seschaftan cUr^lahrungsmUtsIfironffie ra haben I ^mun Behordl. konzessionierte Hans- ü. Realitäten-Verkehrskanzlei A. P. ArzenSek & Comp. g. m. b. n. Celje, Krnija Petra cesta 23 vermittelt den Kauf und Verkauf von Hitusern, Villen, Gast- und Handlung*-hSusern, Hotels, lerner Wald-, Grosa-grund und jede Art landw. Besitze, Sägen, Mühlen, Industrien etc. etc. Maschinschreibunterricht nach dem Zehnfingersystem, in Slowenisch und Deutsch, erteilt Frau Fanny Blechinger, Levstikdva ul. 1. Fran^ais, Anglais Italien! Louise de Schludermann, mattresse diplomee de langues. 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