.^nihtit, Wihlstiid, Zlild««! str Alle." «» AAS Freitag, September I8E8. ^11 Jahrgang Di« .««rdm»« Sitwu^« ,isch«iiil jeden Soniilag. MiUwoch »i>d Sr«i,-g^ P>e>I- - s«r Martur»: o-iiljöhrlg « ?>. h^ ldjiihij., »fl^, I s>^ SV ,r^ für .»« ».«» »«..«Ich I0k. - «U Postve.,e.,d««g ! 8fl holbjShrig «fl. «i..,.>jäh»g 2 sl^ Di. n» Wal „elp«!.-.» «a.,no.ch,kilc n>i.d k! ki»m«>.gk- EiMaI,..u° _mit 10, b« zweimaliger mit 1ö, de» dreimaliger m,t 20 kr. berechnet, wozu fiir jedesmalige Einschaltung 30 kr. Jnscraten Stempelgebiihr komme». Zur ^»'schlchti' des Tuges. Das Verfahren wider den L i n ze r B i s cd o f hat um so mehr befriedigt, je allgemeiner ei» entschiedenes Borgehen gesten den gesetzverachteuden Klerus gesordert «vorden Was der Brandbrief dcs frommen Rudigier enthalten, um ein solches Aufraffen drr Regierung gegen die bisher Unantastbaren zu veranlassen, ist nicht bekannt. Nur eine Stellt wird auS dem bischöftichen Schreiben im „Nenen grem-dendlatt" anaeführt: „Die tonfeffionellen GescKe sind eine Lüj^e." Uud d, man aus diesem Hatze auf da» Ganze schließen kann, läßt sich nnnrlimcn. daß wir es mit einem derben Schriftstücke zu thun llabeu. Daß cS so stark kommen mußte, ehe man sich zum Truste entschloß, sahen lvir den Villen Hirtenbriefen, die unbeanstandet geblteben. obwohl sie nichis weniger als achtungsvoll für unsere Gesetze sich »rivi>sen. Handeln j, auch alle die 2k nach einem Gedanken, nach einem B fthle. den ftc sich nicht an dem Sitze der Regierung deS ReichrS. sondern außerhalb dcs Landes — in Rom holen. Im Bregenzer Ehe rechtS streit ist die ministerielle Entschri dung bereits getiofsen. Das gesetzliche Recht hat gesiegt und der Adlerwirth kann seine Ehe als bürgerliche vor drr politischen Behörde eingehe» Dcr Statthalter von Tirol hat daS Gcsctz — unrichtig auSgrlegt und der Bischof von Brixen — hat sich vergebens bemülit. pasiiven Beistand leisten zu laffen. damit nur die so verhaßte bürgerliche Ehr nicht ge-schloffen tverde. Ein Ministerrat!» war zur Entscheidung diesrr Fr.ig? nicht nochwendig, uachdcm die Regierung erklärt, dieselbe sei ganz und gar Sache deS betreffenden Ministers. Konkordatsreundlichen Staatsbeamten «ud gesetzfeindlichen Pfarrern und Bischösen dürste nun klar glworden sein, daß in Oesterreich die Ehe entweder nur als kirchliche in vollster Bedeutung des Wortes, oder als bürgerliche kann geschlossni werkten daß letzter« allein rechtSgiltig ist. »venn erstere verweigert wird — daß paffiver Beistand zur gesetzlichen Giltigktit der Ehe nicht genügt und daß die auch nur einmal auSgtsprochene Weigerung der Kirche taS Recht auf bürgerliche Eheschließung begründet. Ja Sutorin tagen gegeiiivartig die Kommissionen, welche die Pforte und Monlcntgro ernannt, uin den alten Ttreit wcgcn der Grenze beizulegsN. Unveikcnnliar ist liier der Einfluß der Westmächte, ivelche il.'arm anriethi«. t^en Zwist nut Monlenegro auszugleichen. Man veli'Mptet sogar, daß dre Pforte gelten eilien Trilint und soimellt An-crkennung drr Obcrtirtrlil1ikl.it genei.jt wär<', die Herzegowina an den gürsten Nikola abzutretc«. Die Lache ivmc nicht neu: schon Fürst Danil) liatte daliinzlelent^e Unterhandlung!n mit dem Konstantinopler ttabinete geführt. Das F l o r e n t i n e r K a b i n e t soll in Paris eine Bcreinbarung ^ivischen Rom und )t'ilien vor,icjchlagen hl^ben. über die »augenblicklich veriian^elt ivird^ die Ha»ptpunkte k^ei^ bea>ili'>'glen llebcreinkommttis ivaren folgende: Zivischen der päpstlichen Rktiiernng und der italienischen iviid ein Zoll'. Post' uns Telegraphenvertra.» g.'s.^loss.n. die italienischen Truppei» lkh.'lten behufS eincS Garnisc'nsw.chselS d.,6 Dnrchzugorecht «us der Eisenbahn durch die rö"iischcn St-rnte» ; dic lArenzbebörden bcider Lander sollen gemeinschaftlich h.^n.^tlli. um dem Bilganttttwesen zu ft nern »nd die aus politischen Giünl'cn in päpstlicher Kefangenschast befindliche» italienischen Untertlianen werden sreijj'l.'ssen. I tn Bord er gründe der T a g eS g e sch i ch t e stehen die Reden, tvelche der Ki^nig von Preußen in Kiel gehalten nnd die Woite, die Napoleon zu Lll^ilonS an seine Generale geuchtet. al? er daS La.ier verließ. Wer den Flieden aufrichtig iviil. kailn diese Kuuligebungen nnr auf das tiefste bekl^^g n. Der König von Preilßl^n erklärt gleich Napoleon. daß ei nirgends in Europa «ilien KrtcliS.NlliNi telie. tiemerkt aber gleichwohl, daß eS Lagen gibt, ivo der Krieg unvermeidlich ist. und daß er seinerseits mit Armee und Flotte gerüitet ist. die traurige Notljlveltdigkeit eines Krieges zu bestellen. HochmnttiSvoll und machtbewußt liat König Wilhelm in Kiel iieredet. aber wel''ee klng noch verniinst.g ivar eS. in solcher Weise herauszusoidern. denn bn der in Frankreich herrschende» Stimmung wild die Kielcr Rede in diesem Linnc aufgefaszt uns darauf in entsprechender Weise eiit.,^gnet «velden. lln> c'ie Fol ^en davon? Sie können der Erhaltun.t des Fliedens nnr nachlheilig sein. A)^an denke sich einmal, d.iß Napoleon die Worte Kön-g Wilt)elin'ö bei elncm al^N' Almenrausch und Edelweiß. Von H. Schmid. (8. Fortsetzung.) „Das ist schon Alles, was ich iveiß." sagte der Knecht. „Die Jäger und die Gensd'armtn und die Grenzwachter pnd im Wlmbachthal mit den Tyroler-Schivarzern zusammrn troffen, utid eS ist s'lasf her'gaiigen Ich hab'S vom Botenschuster gehört; der hat uoch vor Tag einspannen und in aller Eil' nach BerteSgaden fahren müssen, den Bader zu holen — es liegen ihrer sieben oder acht schtver Blessirte draußen beim Bauern am Kniebis...." „Das ist wohl nur ein Gered'," rief die Bäuerin, indem sie sorg« sam nach dem Bauer blickte, als ob sie in seiukN Mienen die Znstim« mung zu ihren Worten lesen wollte. „Ein Jeder, der so waS weiter irzühlt. macht noch einmal so viel dazu." „Reiu. neiu. es ift AlleS wahr l" sagte der Knecht. „Und Einer geht ganz und gar ab — der Jäger Gaberl ist auch dabei gewesen, abei er ift nit mit heim kommen, und kein Mensch weiß, tvas aus ihm worden ift!" Der Bauer «rwiderte nichts, aber über sein Gesicht zuckte eine Be-weguug, tvelche der olinrhin besorgten Mutter nicht entging. Auch Evi quoll der Bissen im Munde, und daS Herz schlug ihr bis an den Hals empor; sie dachte an Mentel'S Abwesenheit, an seine offenkuiidige Feind' schaft mit dem vermißten Jäger, und eine entsetzliche Möglichkeit zuckte ihr durch Sinn und Herz. Eine peinliche Stille war eingetreten, und eS tvar gut. daß die Schüssel geleert war und der Obeiknecht durch sein Aufstehen das Ze chen zur allgemeinen Erhebung und zum allgemeinen Gebete gab Der Steihe nach knieete AllcS an den Bänken hin, die gtfalteten Hände alissjüßend und nachbetend. waS die Hausfrau mit ihrer klaren freundlicheu Stimme vorsprach. Laut wurden dann die Bauke gerückt und Alle verließen die Stube, indem sie der Reihe noch in daS zinnerne Weihwasierkesselchen atn Thürgerüst langten, sich bespren^Uen und mit dem ..> der Paner sie ^urück ies. „Ich Hab' Dir nur sagcn wolleii." sagte er. indem er sie mit Wotil.^eft.llktt bc trachtete, „daß ich zusrie^''en Mit D>r bin. Du lj.ist das Biel) schön und gilt b'sorgt. t.ast k.iilS anfallen lassen und hast mehr il^ntter und jläS znsammln'bracht. als keine von meinen früheren Ltttnerinnen. Du bist eine ordentliche Persott, und wenu's Dir recht ist. lileil^en ivir b.i ein-ander... „Mich frent'S. wenn Du einsielist. daß ich meine Schulc'igkeit tl)u'. Bütictbaner." erwiderte Evi. „une> wenn's Dir recht ist. d.ß ivir bei eiN' s.nder l'leioen, liab' ich auch nichts dawider! —- Willst sonil ailch noch tvas?" Der Bauer 'all sie verwuiid rt an; daß er Jemand solche Lobsprüche ertheilte. war etivas so Uiigeivohnies. daß er staunte, ne so gleichmüthig aufgeuomme« zu jeheu. „Ob ich sonst noch irao will?" sagte er. lie!-nalje lachend „Nein, ganz und gar nichtS! Sri nur nil Harb daß ich Dich aus^^etialten tiat)'!" Lie ging, der B.iuer aber lall itir kopfschüttelnd nach. „Eiue saubere Pnsoa'" brummte e>. „und eine prächtige Dirn — aber hoffärtig wie »in Psan!" „Das ijl sie Nit. Äater." sagte die Bäuerin, „sie liat nur lin so gefetztes Wesen an ihr -- aber stolz ist sie nicht nnc» hat gar ein gutes Gemütl)!" „^Vielnetwegen." ries der Bauer, indem er ausstand nnd mit liedäch-tigea <5chlttten die LtU''e diirchmaß. ..wenn sie ihre Schuit'igkeit tt)Ut als Dienstbot. was getit mich dann ihr (Semüih an! Mir gellt ganz ein au^^errö Gemülh im Äops heium... der Mentel macht mu Sorg'. Bäueriu. tttit dem iVientel ist'S nit richtig!" Er blieb vor ihr stellen und sah ihr. die Hände über'm Rüeken ge-kreuzt, wie forschend in s Gesicht. „Ach ivaS." erwiderte sie und machte sich an dlN» Lpnlen ilires spinnrades zu schaffen, uln den Blick nicht aushalten zn müss.n. „WaS soll denn schon iviever nit richtig sein mit ihni? Du hast alttiveil iras ant^zlis.^en und zu beschandeln an l'.:m — er läßi sich in keiner ^.'lrt>rlt spolten. mein' ich..." „Und ich bleib' dabei, es ist nit richtig mit ihm! El ist bei der Arbeit, ja — aber nur lia!b! Der beste Ttieil von seiner Kraft und sei- lichen Anlasse sprach; würde man sic in Pnuptn etiva alS tineFritdcuS. kundgebunq auffassen? ES kann nicht gkNUs^ jen,r ^^cichtfinn der trium-phirtndcn Gkwiillthälij^tett beklat^t wtiden. d?r in solcher Weise mit den höchsten Inltresscn dcr Völker spielt. WaS die Worte RapolconS in ChalonS betrifft, so ist e« selir traurig, wenn ein Herrscher da» Geslandiuß ablegt, das; ihm kein Mensch in der Wrlt mihr glaubt, ivtis er auch sagen mag. Die gkjammte Ptniscr Presse erblickt in dieser Rrde den Be-wtiS. daß dcr Kaiser sich für unfähig hält, den Frieden in überzeugender Weise zu versprechkn. Zwischen Aran kreich und Rußland gibt eS neuerdingS Reibungen wegen dcs heiligen Grabes. Rußland verloNjlt den Mitbesip des Schlüssels zu ticsem Grabe, dcsscn Bewachung seit undenklichen Zeiten d.m französischen Äonsul in Zfrusalem allein anvertraut war. Es ist ersichtlich, daß Rußland unter einem scheinl'nr ganz unbedeutcndrn Vorwande den französischen Einfluß in jenru Gegcriden zu schwächen wünscht. Wolltr Fiankrcich den Alleinbcsiß deS SchiüssclS zum Heiligni Grabt aufgeben, so würde sS scineni Cinflusse in einem Lande, wo auf die Form so viel ankommt, natiirlich schaden. Der französische Gesandte in Aonftandinopcl hat in seinem Vericht. den er über diese Angelegenheit an den Minister dkr auswärtigen Angelegenlieite» erstattet hat. cnt-schieden auf eine Ablehnung deS russischen Berlangens gedrungen; Moustier feinerseiic«. der lange Jtihre Gesandler inKoiistantinopel war. der also die Wichtigkeit dieser Frage vollkommen bcurthrilen kann, hat die Anträge deS Gesandten beim Kaiser sehr lebhaft befürwortet, so daß also die Herren Russen den Mitbesitz deS ersehnten Schlüssels in keinem Falte gutwillig erlangen werden. — A»r BUd««g einer steiermärtifche« Bottspartei. MarburjZ, 17. September. I. Die Ereignisse in Stainz und Lienz veranlassen die „TagcSpost". ein scharfes Wort zu reden für die politische „Arbeit nach Unten". DaS Landvolk müsse über Zeitfragcn durch Flugschriften und Vorträge aufgeklart werden und habe sich zu diesem Behuf eine BersassungSpartei oder wie man sie nennen wolle, zu bilden, welche die Freisinnigen deS ganzen Landes vereini^it — Sammelpunkt wäre die Hauptstadt. Dcr FreihlitSdienst ist ein schwerer Dienst! Auch wir könntn die Freunde deS BolkeS nicht dringend genug ermahnen, thätig zu sein in diesem Dienste. Wir empfehlen die Bildnng einer „Volkspartei." Der Name „Verfassungspartei" übt keine so staike Anziehungskraft, wie der Name „Volkspartei". Die Verfassung, wie sie ist. bietet »och viel zn wenig und hat besonders die Bevolkeruttg auf dem Laude den Segen dieser Verfassung noch kaum verspürt. Zur VerfassungSpaltei können Alle zät)len. die ül»erhaupt nur aus dem Boden der Berf^'.ssnng stehen, aber noch keineswegs durch fortschrittliche Gesinnung sieh auszeichnen. Wer sich aber zur Volkspartei rechnet, schwört nicht allein Treue der Ver« fassunl^, er gelobt auch den freiheitlichen Ausbau derselben nach den Be« dürfnissen deS VolkeS. Zur Bildung einer steiermärkifchen VolkSpartei ist l'öthijl, daß daS VereinSgesetz geändert wird. Die polizeiliche Btvormundung dcr poli-tischen Vereine muß ein baldiges Ende nehmen, da sie gar Manchen vom Beitritt abschreckt: je geringer aber die Mitgliederzahl. desto weniger haben die Erklärungen und Befä^lüsse deS Vereins zu be!'culen je kleiner die Zahl der Beitragopslichti^^en. desto schwächcr sind die Mittel zur Er« sttebung der VereinSzwecke. Falten muß auch die Bestimmung ßeS nen Gedanken ist anderswo und fliejft wahrscheinlich in der weiten Welt umeinander — vermutlilich bei den Gambsen am Gewand und bei den Hirschen im Wald l DaS verflnchle Wildpretschießen — — — wenn der Unglücksbub' nur in seinem Leben keine Büchs zu sehen kriegt hätt !" „Mach' Dir keine unnütze Sorg'! Er wird's wohl lassen, seit Du'S ihm verboten hast!" „Verboten l WaS braucht'S da noch Verbieten von meiner Seiten? Ist daS Gesetz nit genug? muß ich ihm erst noch verbieten, daß er nit stehlen soll?" „Stehlen! Wer redt denn davon? DaS ist ja doch ganz tvaS Anders!" „Stehlen!" Ich sag'S noch einmal! Oder ist daS nlt g'stohlen. wenn er daS Wildpret schießt. daS nit il)m, sondern dem König gehört?" „So Hab' nur Gednld — er wird'S wohl lassen, hoff' ich..." „Ich lvär' froh, wcnn ich'S glanlien könnt', aber eS schaut nit dar-nach aus. Wo treibt er sich alleweil rum. der Unnutz? Warum ist er heut wieder n>l bei dcr Morgensuppe gewesen?" Die Alte s.Ui beklommen zu Boden. „Ich weiß es nit,- sagte sie. „aber ich denk' halt.. „Ja Dn denkst und denkst alleiveil. wie Du ihm hinauShelfen kannst!" brauste der Bauer auf. „Warum ist er nit da? Wo kann er lein um die frühe TageSzeit?" „Vermuthlich ist er schon fort in'S Holz . . ." erividerle stockend die Bäuerin. „Hast il)m nit angeschafft, er soll einmal den Schlag übcrgeh'n?" „Hab' mir'S eingebild't, daß Du waS auSstudirst!" lachte der Bauer untviUlg. „Väuerin, ich sag' Dir's. wcnn ich mlr so Alles einfallen laß', was möglich ist... eS steigt mir ganz heiß auf in den Kops! Wenn ich daran denk', waS passirt fein soll diese Nacht — und daß dcr Mentcl vielleicht gar nit dahelm gewesen ist..." „Wer wird denn auch gleich das Schlimmste denken." sagte die Bäuerin anscheinend ruhig, aber innerlich von derselben Furcht noch ärger als der Alte gefoltert. „Ich weiß nicht. waS ich thät." snhr der Bauer fort, „wenn etwas Passiren thät', ich will gar nit sagen. waS ... DaS wäre so daS Rechte VereinSgesetzeS, daß politische Vereine nicht miteinander verkehren — daß sie keine Zweigvereine gründen und keine Verbindung unter sich scl)ließtn dürfen. So lange daS Gesetz dem Volte mißtraut, wird eS kein Vertrauen säen, wird die Verfassung keines ernten — so lange die-seS Gesetz besteht, ist die Bildung einer VolkSpartei. gewiß aber ein gedeihliches Wirken für ein Ziel, mit vereinten, siegreichcn Kräften nicht möglich. DaS geltende Gesetz verbietet allerdings nicht die Gründung eineS politischen Vereins, der alle Freisinnigen deS Steirerlandes umfaßt; aber c^en Sitz könnte dieser Verein nur an einem Orte aufschlagen und er müßte natnrgcmäß die Hauptstadt wählen. Rechtsgiltige Versammlungen des Vereins zur Berathung wichtiger Fragen, zu folgeschweren Erklä« rnngen und Beschlüssen dürften nur in Graz abgehalten werden, blieben abe, in der Regel auf Mit^^lieder dieseS OrteS beschränkt, da Zelt und Geld kaum bezwingliche Hint'ernisse für die Uebrigen wären. Zustim-manj;rn könnten nur von Einzelnen ausgehen, denn die an einem Orte b'sittdlicheu Mitglieder dürften sich nicht v^rfammeln. dürften nicht berathen — Zweigvereine sind ja veiboten. Bri.fliche Zustimmungen erfordern Nach, denken, verursachen die Mühe deS SchreiblNS nnd Abgebens — erfordern baare Auslage«, denn sie müßten ja doch kostenfrei übeifandt werden. Und die Geldbeitläge der Mitglieder, die zerstreut im Lande wohnen --dürften dieselben an den einzelnen Orten gesammelt werden? lKäre eine Sammlung dieser Art in den Augen der Polizei nicht der Anfang zur Gründung eines Zweigvereins? Wäre von den einzelnen Mitgliedern zu erwarten, daß sie ihre Beltrm;e nicht allein pünktlich, sondern auch kostenfrei dem VereinSkassier in Graz übersenden? Einen politischen Verein für die ganze Steiermark zu bilden, würde nur gelingen, wenn daS politische Leben in allen Gauen des Landes krwacj)t ist; haben wir unS aber einmal so weit emporgeschwungen, dann ist ein solcher Verein zur Auskläruug kein Bedürfniß mehr; dann strahlt die Wahrheit ihr Licht auS über die Berghalden, wie durch die grünen Thäler deS Heimatlandes — zum Gemeingut des Volkes ist geworden. waS wir jetzt lvil^en — und erreicht ist. waS wir heute wollen. vermischte Rachrichten. (Die Arbeiter uud der Krieg.) Der Arbeitertag in Brüssel hat in feiner letzten Sitzung folgenden Antrag zum Beschluß erhoben: „Dcr Kongreß empfiehlt den Arbeitern, sämmtlieh die Arbeit einzustellen. iM Falle cln Krieg ausbräche. Der Kongreß rechnet aus die GemeiN' samkeit der Arbeiter all^r Lander gegen den Krieg." Die Erklärung ist. praktisch genommen, ohne Bedeutung, denn wenn die Kanonen brüllen und der Tod auf dem Schlachtfeldern seine grauenhafte Ernte hält, so ist die friedliche Arbeit ohnehin zum Stillstand verurtljeilt und treten die Noth und das Elend ohnedies in tausend Gestalten an das Volk heran. Arbeitseinstellungen würden den allgemeine» Jammer nnr Verdoppeln, ohne den Krieg zn hindern. Aber eine hohe sittliche Bedeutung hat dieser Aufruf. Gegenüber der Barbarei, in welche die jedes Recht zertretende Tyrannenwillkür uns zu stürzen droht, gehört dieser Aufschrei zu den Zeichen der Zeit. (Eine Gabe des heiligen Geistes.) Die Norddeutsche Schulzeltung bringt Folgendes: Ein Schulrath revidirt eine Landschule nnd fragt den Lehrer, ob er noch einen besonder« Wunsch habe. Der. Lehrer, dessen Einkommen auch gerade nicht bedeutend ist. wagt in unter-thän'gstrr Demuth die Bitte nin eine Unterstützung von Seiten der Re-glerung, ivird jedoch mit der Bemerkung abgewiesen: „Sie hätten lieber um den heiligen Geist bitten sollen!" Als ob man den vom Schulrath für cincn Gcmelndcvorstcher! Hab' ohnehin Verdruß genug, Schererei und Lauferei mit dcr Vorstehcrei, und waS wird die Geschichte von heut' Nacht wieder Alles zn thun machen! — Hab' da erst heut' wieder einen Besehl vom Landgericht bekommen. hab'S aber noch nit dazu bringen können, zu lesen. waS drinnen steht; ich Hab' meine Augenglaser verlegt und kann nur so viel herausbringen, daß eS sich um ein davongelaufenes Weibsbild handelt..." Er suchte unter den Papieren auf seinem Tischchen und auf dem tiesen Fenstergesims herum und tastete nach der Brille ; dabei siel sein Blick wie zufällig durch die Scheiben in'S Freie, und ein Ruf des Un-muthS entfuhr ihm. „Aber so fluch' doch nit gleich so lästerlich!" „Da müßl' ein Kapuziner scheltend werden l Da schau hinaus. Bauerin. da kommt er just auf's HanS zu. der Mentel l Ueber den Büiiel, vom Thal kommt cr her. nit vom Schlag! Und wie er aus-schaut — ich brauch keine Brillen, um daS zu leh'n! Blaß und über-näctjtig. verrissen, schmutzig und voll Ruß. kommt man so aus dem Schlag zurück? Da schau hinaus. Mutterl. weil Du noch alleweil hätschelst und pantschelst mit ihm ... schau' daS Früchterl an und sag' selber, ob er im Schlag gewesen ist... der Lump ist richtig gar nit daheim gewesen, die ganze Nacht!" Während dieser Worte hatte er hastig den Fenster-reiber anfgedreht und rief durch den halbgeöffneten Flügel hinaus: „Da herein. Mentel! Schleich' nit um's Eck' in's HauS, wie ein Dieb... da komm herein, ivenn Dn ein gutes Gewissen hast!" Der Bursche stand und zögerte einen Augenblick, ob cr dem Ruse folgen solle; er sah ein, daß wieder einer jener Auftritte zwischen Buter und Sohn bevorstand, wie sie leider seit geraumer Zeit keine Seltenheit mehr waren aus dem sonst so friedlichen Bühelhofe. ES war aber keine Möglichkrit. der unangeilehmen Erörterung zu entgehen; deshalb tvandte cr sich entschlossen um und schritt der HauSthüre zu. „Guten Morgen. Vater!" sagte er beim Eintreten, indem er den Hut bei Seite legte, ans welchem neben GemSbart und Spielhahnstoß der Strauß von Alpenrosen und Edelweiß prangte. „WaS schaffst?" Der Bauer hatte sich gesetzt und wehrte mit einer Handbeivegnng auf Bestellung erhalten tönute! Nach einit,tr Zeit findet die Revisisn tiner andern Schule durch denselben Revisor statt. Ts erfolz^t auch hier die Frage nach einem bkionderem Wunsche, und der Lchr«r. durch die ihm bekannt gewordene Erfahrunfl seiner Kollegen klug gimacht. erklärt, daß er nur den Einen Wuusch habe, der heilige Geist möge mehr unv mehr bei ihm einkehren. Acht Tage darauf kam eine Unterstützung von zehn Thalern. ^La nd w irt hsch aj t li ch t r Wanderlehrer.) Der Obmann des landwirthschastlichkn Zentralvereins in Rheinpreußen schreibt über diesen Gegenstand: Drei Wanderlehrer waren im verflossenen Jahre in Rheinp^reußen im Auftrage des ZcntrnlvereincS thatig. Die Kreise Aden au und Ahrweiler hvben außerdem aus eigenen Mitteln einen solchen silr sich unterhalten und der Ärcis Escheniveilcr hat 600 Thle. austteworscn. um einen eigenen Wanderlihrrr zu engaqiren. Die vom Zentral' verein entsendeten Wanderlehrer haben iti sechzshn Kreisen g-artieitet. wöchentlich drei bis vier Bcrsammlungek gehaltkN. die immer zahlreicher Von Landwirthen der Umgrbung besucht worden find. Die Zuhörerschaft folgte mit gespannter Aufmerksamkeit den ost meiirstünoigen Borträgen des Wanderlehrers, und legte nicht allein hiedurch, sondern auch durch die gemachten Zwischenfragen ihr Interesse an ditf^r Art populärer Ve-lehrung au den Tag. Die Dlrektionkn der Lokalabtheilungen und dir Kreisdehörden sprechen sich sehr oneitennend über die anreitende und nützliche Wirksamkeit dlrWanderlel»rer aus; sie rrklarten übrrtinstlmmend. daß keine Ausgabe nutzbringsnder verwendet sei, wie die silr Wanderlel^rer. Sie betonen die Zweckmäßigkeit, daß sür jeden Regierungsbezirk ein stän diger Wanderlehrer berufen werde; nur dann lnffe sich sür ihn die Er-Werbung der genügenden Kenntniß von Land und Leuten erwarten, die zu einer noch ersprieslicheren Wirksamkeit unerläßlich sem dürste. An der regsten Unterstützung der geistlichen und tveltlichen Behörden zu diesem Zwecke könne (einzelne gälte ausgenommen) nach dem bisherigen Gntgegen kommen derselben zu schließen, nicht geziveiselt werden. Der Boiftaud hat daher in seiner letzten Sitzung beschlossen, diesem allj^emeinkn Be gehren nach Vermehrung der Wanderlehrer zu entsprechen, in dem Bor anschlag sür 1868 ist die Besoldung von 5 Wanderlehrern vorzusehen und die Äaatsregierung zu ersuchen. ein Dritthell des dazu erforderlichen Geldaufwandes zu übernehmen. (Pfarrer u n d Ri cht er.) lkin Jurist im Preußen schreibt: „Inmitten der vielen Streitigkeiten, zu ivelchen gegenwärtig die Durch führung des neuen Ehegesetzcs von den katholischen Klerikern benützt tvird. dürfte dem österreichlschen Publikum die Thatfache von besonderem In-tereffe sein, daß auch heute noch in Preußen bei Etiescheidungs Prozessen verwandte Konflikte fortdauern. Auch das preußische Ehegesetz erfordert, bevor es den weltlichen EliefcheidungS Prozeß zuläßt, den vom Seelsorger unternommenen Sühneversuch der Ehegatten. Wenn daher bei Gericht eine Ehescheidungsklage eingeht, so ertheilt der Richter dem kompetenten Pfarrer den Auftrag, den Sühneversuch vorzunellmen und über dessen Erfolg zu berichteu. Die katholischen Pfarrer nun weigern sich (we-nigstens in der Diözese Breslau) regelmäßig, dem Auftrage nachzukommen, und zwar thun fie dies tl)eils stillschweigend, theils. indem ste dem Richter mittheilen, das bischöfliche Ordinariat habe ein Verbot erlassen. Was thut nun aber der Richter? Er nimmt an. daß der Sühneveijuch erfolglos war. und läßt dann unbekümmert um den Pfarrer und das bischöfliche Ordinariat dem Eheschelduugs-Prozesse semen Lauf. Sollte das nicht in Oesterreich Nachahmung finden?" (Großherzogthum Baden) Dir Gemeinderath von Konstanz hat soeben folgeude Erklärung erlassen: „Verschiedene Blätter bringen die Nachricht, daß bei der Versammlung katholischer Vereine in die Bäuerin ab. die ihm flüchtig zuwinkte und zunickte und flüsterte: „Sei gut mit ihm, Vater, und mach's nit zu scharsl" „Wo kommst her, Mentel?" fragte er mit künstlicher Gelassenheit. „Hast Dich ja schon gewaltig früh aus den Federn gemacht l Oder." fuhr er in gesteigert'M Tone sott, alS der E^n nicht augenblicklich ant-wortete. „bist vielleicht gar nit ins Bett' kommen? Bist herumgestreunt die ganze Nacht wie rin Landstreicher? Redschrie er aufspringend und ließ seinem Zorne freien Lauf. „Stier nit so vor Dich Nieder aus den Boden, wie ein rechter verstockter Sünder — red', wo bist gewesen?" Mentel stieg es blutroth ins Gestcht, aber er schwieg; es wieder, strebte ihm zu lügen, und er lvußte nicht, wie er die Wahrheit vor-bringen sollte. „Sag' es," schrie der Bauer hestig. „oder soll ich Dir die Zung' lösen und Vorerzählrn. ivo Du geivesen bist? Soll ich Dir sagen, ob der schmutzige, zerrissene Janker und daS verschundene Gesicht ein Aufzu., ist sür eiNtN ordentlichen Burschen, für einen Baurrnsolin und sür meinen Sohn?" „Und »Venn ich's sag', tvas thät's nutzen, Vater?" sagte Mentel zögernd. „Es ist doch, wies tst l« „Und ich will's wissen l Ich ,mtl. daß Du'S sagst!" „Ich bin doch kein Schulbub mehr, der nch muß ausfragen lassen l" entgegnete Aientel trotzig und steigerte dadurch noch die Entrüstung deS Alten. „Ich Hab' ein Recht zum Ausfragen, kecker Vursch!" rief er. „Bist Du mir nit Gehorsam schuldig als Deinem Vater? Bring' mich nit auS einander. Mentel — gib mir Antwort auf meine Frag', damit nit rin Anderer über Dich kommt, der Dich zur Anttvort zwinat! — Wo bist gewesen, Mentel?" Der Sohn sah störrisch und finster zu Boden. „So red." sagte die Mutter, indem fie ihm schmeichelnd die Hand an die Schulter legte, „thu' dem Bater seineu Willen und sag'S — es wird ja nichts Unrechtes sein!" „Nichts Unrechtes?" rief der Bauer. „Schau' ihn an.. Mutler, ob ihm nit das Unrecht auf der Stirn geschrieben steht — so schaut das Bamberg auch die Stadt Konstanz daruin nachgesucht habe, es möae diese Versammlung im nächsten Jahre dahier abgehalten werden. Es ist hierorts von einer derartigen Einladung nichts bekannt. Wohl aber hat a!^k^, cdieser Zeitungsnachricht den einmüthigtn Beschluß gesaßt, zu erklären, daß eine solche für Syllabus und Priester-Regiment, gegen die gejunde Vernunst und die moderne Staatsentwickluna auftretende Versammluug auf Entgegenkommen seitens der hj.figen Ge-meindebehörden und der iilierwiegenden Mehrheit der hiefigen Einwohner-schalt nicht ttchnen dürse. Im Auslrnge dcS TemeinderathS: Mai Strohmeyer, Bürgermeister.!^ — ' lterr eich i> che r P o st v e r k e h r). Im Jahre 1867 wurden IN der ganzen Monarchie im inneren eigenen Postgebiete 86.545 030 frankirte Briefe aus^^rg.ben, 7 895 017 unfrankirte. 8 997,677 rckomman-diite, 1.117948 Briefe mit Waarenproben. 5.450.731 Kremkandseu-düngen. 21.59'^506 portofreie Beirfe. Die Faliepoft befördc-lc aus dem lnnern eigenen Postgebiete 1.759.589 Pakete im Gewichte von L.863 5l9 Pfund. 13 810.316 Geld- und Werihsendungen im Gewichte von 12.304.760 Pfund und im Wettlje von 1.849.496,779 st An Zei-tungen ivurden 44 479.708 Stück eLpedirt. (WeinauSfuhr nach der Sch!oeiz.) Nach dem Handels-Vertrags we^en der „Bnnd" veröffentlicht, sollen für österreichische und ungarische Weine, die in Fässern (auch Doppclsässern) nach der Schweii eingehen, ivelches auch der Pieis oder die Güte derselben sei die Gebuhren den ger,n,tstkn jener Ansätze nicht übersteigen, welche für auslä«. dilche ln einfachen Fässern eingeführte Weine erhoben werden. ^ ^ der Zopf unter der Nase hünat.) De»n „Mat,rifch. Korresp." wird folgender Vorfall mitgetheilt. Ein Zögling aus der Neuftadter Militärakademie bekam in den jetzigen gerien einige Tage Urlaub um lnne F.^milie zu besuchen. Voll Freude begibt er sich mit dem Eisenbahnzuge nach Wien, um sodann mit der Nordbahu iveUerzusahrtN. In Wien aber begegnete il,m ein höherer Militär. der.Straße anhält mit folgenden Donnerworten; ^Wle ko^en Sie sich unterstehen, mit ungcputzten Knöpfen herumzugehen." Der Erschrockene wagt keine Einrede und wird mit Marschroute nach ^ '''''' öur Familie zu reisin. im Arreste über T^age na^ude^ ungeputzten Knöpfen zu reisen, vierzehn (Erinnerung a n Hans Kudlich.) Hans Kudlich ist uns seit dem oahre 1848 ein allbekannter Mann geivorden. Der Gründer der österreichischen Baurrnfreiheit lebt gegenivartig als praktischer ArU in Hoboocken (eine Vorsladt t>ou Nelvyork) und gedenkt binnen zwei bis drei Jähret, in sem eng^rcS Vaterland Schlesien sür immer zurückzukehren. Besonders in Schlelien. wo nahe Verwandte — ein Bruder Kudlichs ist Landtagsa^eordneter in Schlesien — die Erinnerunt; an den wnckern Manii wach erhalten wird sein Name stets unter den Besten genannt. Seit drei Monaten bildete sich in Brauns-'orf ein „Verein für Volks-erziehung und Fortschritt." welcher den Namen „Huns KudlichVerein" !Ü.i tiner vorigeu Sonntag abgehliltenen Hauptversammlung be-schloß nun der Ver.ui. ein Schreiben an Kudlich zu richten, in dem sei-um Oesterrcich in der freundlichsten Weise gedacht wird. Atn Schlüsse dieser Adresse heißt eS . Als „Hans Kudlich-Bereiu sür volkser-ziehung und Fortschritt" mit dem Bestreben. daS Interesse für ivahre VolksbUdung IN allen Kreisen der Bevölkerung zu wecken, die edlen aei- Grundsätze und Ai.stchten über Erziehung und Unterricht zu verbreiten, die Erzl^ung der Jugend in «schule und Haus zu sördern. solvie auch fur die Reform deS bestehenden Schul- und Eeziehungswesens zu wirken — böse Getmssen aus!... Meutel. wenn ich denken müßt', daß das. was heut Nacht geschehen ist. Dich c.nch anging', wenn ich denken müßt'.. „Ich dii» kein Schwärzer!" sagte Mentel unwillig. „Aber ein Wildjchütz — ich kehr' die Hand nit um zwischen Bei-den! — Also ist eS geiviß nnd wahr." suhr er etwaS gemäßigter sort, „und kann ich mich darauf verlassen, daß Du nichts davon iveißt?" „Ich weiß davon." antwortete Mentel. „aber ich bin nit dabei ge-Wesen Ich bin ans dlM Weg geivesen. Hab' mich auf den Hundstodt »mf ein Gambs anpürschen ivollen —» da Haben s mich v rsprengt, uud ich bin die ganze Reicht iti einer Kohlhütten versteckt gewesen!" „Wenn man Dilh gefunden, ivenn fie Dich mit d.n Schtvärzern erivlscht hättenrief der Alte und schritt hastig die Stube auf und nieder. „Es ivär' mein Letztes! So lang mein Bater und mein Groß-Vater aus den Bülzelhos gehaust baben. liegt kein Buchstaben beim Land-gericht oder im Prälatenstock. Sie können kein Prolokoll auflveisen von uns. und wenn Mliil Sohn der Erste wär'. der aus der Art schlagen tllät ... Herrgott. Herrgott ... ich glaub', ich müßt' ein Naar werden!" „Sorg' nit, V.'tel!" sagte Mentel. „Ich bin nit dabei geivesen und in Zukunft —" er zögirle und das Kommende schien ihn offenbar Ueber-ivindnng zu kosten... „in Zukunft ivtll ich daS Wtldjchießen bleiben lassen... Die Nacht, wie ich so allein gewesen bin und Hab' mir vorge-stellt, wie eS hätt' gehen können und wie nah' ich hingestreift bin an'S Erwischtwerden ... da Hab' ich mir'S vorgenommen, daß ich es lassen will..." „Mentel! Bub!" rief der Alte und blieb stehen und streckte ivie versleinert die Arme nach ihm aus. „Siehst. Bater." s^igie die Mutter zivischen Lachen und Weinen: „er ist doch ein guteS Kind — er will's lassen!" „Bub! rief der Alte ivieder, und seine Stirne tvar sonnenhell und in seinem Aiige schimmctte eine Freudenthräne. „Wenn daS wirklich Dein Crns'i wär' — eine größere Freud' könntest Du mir nit machen... Alles sollt' verzieljtn und vergeben und vergessen sein!" „Ich Habs gesagt. Vater, uiid ich Halts!" erwiderte Mentel fest und streckte dem Alten die Hand hin. in die dieser frendig einschlug. (Fortsetzung folgt.) iu solcher Weise hat unser Berein die Genehmigung der Regierung er halten. Daher glauben wir mit Sicherheit annehmen zn düssen. da Sie, verehrter Landsmann. diestM unserem, mit den eben geschilderten Bereinsaufgaben autgestatteten Vereine die giihrung ihres Namens ge-statten werden. Durch redliches Bemühen, anhaltendes ehrliches Schaffen wollen wir uns dieser Ehre werth zu machen, werth zu erhalten suchen, und unter herzlichen Grüßen und Wünschen wollen wir mit dem fren-digen Hoffnungsrufe unsere heutige Zuschrift schließen: „Auf Wiedersehen in der alten Heimat!" Marburger Berichte. (Diebstah ^ Die Wirthshauspächterin Eleonore Staneck begab sich am 14. d. M. Vormittags 8 Uhr in die Stadt, nachdem sie den Kasten im Schlafzimmer versperrt und den Schlüffel eingesteckt, den Schlüffel zu dem Schlafzimmer aber an einem sichern Orte aufbewahrt. Als Eleonore Staneck um 9 Uhr zurückgekehrt war, fand sie die Schlaf stube geöffnet und auS dem Kasten in derselben war eine Schublade herausgezogen, in welcher 16S sl. Banknoten sich befunden. Das Geld wnrde vergebens gesucht: der Verdacht, es gestoljlen zu haben, fällt aus ein Dienstmädchen: die Untersuchung hat aber bis jeKt noch keinen Gruud j«r Bestärkung dieses Verdachtes geliefert. (Einbruch.) Bei Herrn Franich (Grazer-Borstadt. Lobenwein'sches Haus) haben am Dienstag Nachts mehrere Gauner den Keller erbrochen und 60 Pf. Speck 20 Würste, 20 Pf. Schweinfett und 50 Ps. Schwein steisch gestohlen. Die Hälfte der entwendeten Gegenstände ist bei einer Hausdurchsuchung in St. Magdalena entdeckt worden und ist es dem Diensteifer des städtischen Wachmanns Joseph Iursche gelungen, drei Genoffen dieser Bande zu verhaften. (Entsprungener Häftlings Mathias W.. der als Genoffe der Laff'schen Bande den Raub in W Radersdorf mitverübt und kürzlich aus der Untersuchungshaft in Luttenberg entsprungen, wurde am Diens tag in verschiedenen Wirthshäusern der Gemeinde Leitersberg gesehen. Dte polizeiliche Fahndung, die am nächsten Tage vorgenommen wurde. hatte keinen günstigen Erfolg. Der Führer jener Bande, der gleichfalls Schicker^ aus dem Gefängniß zu Luttenberg entkommen, hat sich beim Kreisgerichte ß Cilli freiwillig gestellt. (Ablösung der Kol l ektn re n.) Die Marburger Bezirks. Vertretung hat sich, wie betonnt, an den Landtag gewendet mit dem Begehren, es möge für Ablösung der „Kollekturen" gesorgt werden. Andere Bezirksvertretungen petitionirten im gleichen Sinne. Der Land-tag hat nun dem Landesausschuffe aufgetragen, die Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Ablösung dieser Naturalleistungen bei der Re-gierung neuerdings in Anregung zu bringen nnd nöthigenfalls darüber Anträt^e zu stellen. (Politisch, volkswirthschaftlicher Berein.) Morgen Abends um 7 Ulir findet im K.,rlin'lchen Saale eine Versammlung statt ; Tagesordnung: 1. Vortrag über die Ländordnung. 2. Fragekasten. (Theater.) Herr L. EröS, Komiker ans Pelt, tvird morgen im ltiesigen Theater auftreten ; zur Darstellung gelangen: Die vier Duellanten (Engländer. Unj^ar, Franzose und Jude) Harschl Klaus — Ein Kopf und mehrere Hüte lVemokrat. Jesuit. Napoleon, Jude) — Der schöne Dowidl. oder: Der verlieble Proßnitzer Jude — Kobele» Bowele und Schnobele. oder: Der alte Vater, sein emantlpirter und sein gläubiger Sohn. Herr Erös, welcher den berühmten Levaffor sich zum Vorbilde genommen, hat bei Herrn Anton Ferlinz Photographien ansgestellt, nm die Art seines Spiels zu veranschaulichen. Letzte Post. Di- i« galtzische« Landtag» »erla«ge» »»llAä»dige Tr-««»«g »es Landes «ach de« beide« Nati»«alitäte«. Der ««garische Reichstag hat sei«e Oi «»rde« le«ke«. Der ««garische «eichstag hat sei«e «i«»«ge« Wieder erSffnet. Die Regier««g des T«ltans ift »o« Vefterreich a«fg,f»rdert s«, ihr »»ües A«ge««ert a«f die Di«ge i» A»«M«ie« z» E»klS«««g. Auf vttlanfte« wird hiemit erklir», daj der im Marburgn vericht, ^M 16. September erwähnte Name Sch. sich weder aus Herrn Mathias "' ' . noch auf Herrn Vinzenz Schicker in Pobersch bezieht. Die Red. Vr«i-Macher Eifeibiha- md Kergdai-Vefeilschast. Die Marburger Kohleu-Verschleiß-Agentie empfiehlt zur geneigten Abnahme: JAstacher Stückkohle. . . pr. ZollZentner 35 kr. Lankovitzer Stückkohle . pr. goll gentner 4V kr St«de«ttzer Tchmiedekohle pr. goll gentner 4L kr. ab Magazin Grazervorstadt. Die Zustellung ins Haus wird billigst besorgt. Marburg, im September 1868. (541 Alois Üuandesl. DM und AntMpWunz Für das dem hochachtungsvoll Gefertigten bisher reichlich geschenkte Vertrauen sowohl in gewöhnlichen als außergewöhnlichen Aufzügen für die Die»sknA»«er, dann bei Vetersiedlnnge« mit großem Möbelvage» a«f Federn, Güterverkehr mit gewöhnlichen Wägen und Versane«' Kahrgelege«heiten mit zweispännigem, viersttzigem. halbgedecktem oder geschloffenem, dann elegantem Glasvagen Mroom), sowie Verpackung und Beförderung aller Art Eilgüter und Reisegepäck höflichst dankend, empfiehlt fich derselbe unter gleichzeitiger Versicherung der billigsten und prompten Bedienung zu recht zahlreichen Aufträgen. Eomptoir: Im Kammerer'sche« Hause, Eingang Herrengaffe zwischen Zetz'schem und Brada^ch'fchem Hause. Hochachtungsvoll Mo» Hoinigi, b40) Inhaber des Dienstmann Institutes ^LXkkL83". Marburg am 18. September 18SS. Verloren: (S39 Ein brauner Seiden Regenschirm. — Abzugeben gegen Belohnung in Ouandest's Spezereihandlung. Verloren: bSS Montag Rachmittagt ein tchter Spitztnschltier auf dem Wege von der Aürntnervorstadt durch die Reb'ngasse b>< in die Trazeroorstad». Gegen entsprechenden ginderlohn im Berlage diese« Blatte« abzugeben. »r. SS12. Edikt. (K23 Vom gefertigten k. k. B^irksgerichte wird bekannt gemacht: Es seien die mit diesgerichtlichem Bescheide vom 24. Juni 1868 Z. 619S zur exekut. Veräußerung der der Maria Aubeneck gehörigen, auf 130 ft. 20 kr. bewertheten Fahrnisse angeordneten Feilbietungs-Tagsahungen mit Beibehaltung des Ortes und der Stunde und mit dem früheren Anhange auf den 1V. und L4. Oktober 1868 überlegt worden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 22. Juli 1868. (»sa trltlt Sonvtnj! 6«il N. U. i» Unrburx «i» vvä iit im k«»tl>«t!» »ur ru ipnvk«». (öS7 Kmdmachung zum Beginne de» Schuljahre» 1868/eg an der k. k. Lehrer- bilduugischule zu Marburg. Am 1. Oktober Privatpriifiiiu. Bormittag von S Uhr a» str die Realschnle und 4. Hauptschnlklasse. Nachmittag von S Uhr an str die 1. 2. 3. Hauptschulklasse. Jeder Privatschüler hat sich Taas vorher zu melden «nd das Zeug-niß der vorgehenden absolvirten Klaffen, sowie das Zertifikat über den von einem Priester ertheilten Religionsunterricht beizubringen. Am 2. Oktober findet die Aufnahme der Schüler der Real, und Hauptschule und Lehramtskandidaten Vormittag von 8 bis 11 Uhr statt. Die Aeltern werden ersucht, die Schüler selbst vorzuführen nnd fich genau an die Aufnahmsstnnl>en zn halten. Das Schulgeld beträgt in der Realschule halbjährig S fl. öst. W.. in der Hauptschult halbjährig 2 fl. ö0 kr. öst. W. Die in die Realschule neu eintretenden Schüler haben die Aus-nahmstaxe mit 2 fl. 10 kr. öst. W. zu erlegen. Am 3. Oktober ift Morgens 8 Uhr das hl. Geift Amt in der Domkirche, bei welchem sämmtliche Schüler zu erscheinen haben. Die Direktion. Ei» Lthrjiip M wird in eine Tpezerei- «nd Mannfakturwaarm-H-ndlung vom l. Oktober an aufgenommen. Da« Nähere im komptoir diese« Blatte«. (SZS Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. «ach Wien: «bfahrt: S Uhr Sö Min Früh. 7 Nhr » Min Abends. Nach Triest: «bfahrt: L Uhr 14 Min. Früh. S Uhr 48 «in. Abends. «ach «illach: Abfahrt: S Uhr Krüh. Die gemischten Züge verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Triest: Abfahrt: 1» Uhr S4 Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr SS Mi«. Mittags. Nach Vleibneg jeden Samstag. Abfahrt: S Uhr 20 Mi«. Mittags. Die Eilzüge verkehren täglich zwischen Wien «nd Triest. Räch Wien: Nach Trieft: Abfahrt: 2 Uhr 4S Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr KZ Min. Mittags. Feuer-Signale fiir Marburg. An der großen Glocke de« Stadtpfarr-Thurme«: 4 Schläge bei einem Brande in der inneren Stadt. „ Grazer Vorstadt. „ Kärntner Vorstadt. 3 2 1 Schlag „ Magdalena-Vorstadt. verantwortlicher Redakteur: Kranz Wießthaler. S. N. St. G. Druck und Verlag von Cduard Äanschitz in Marburg.