des k. k. Staats-Gymnasiums in MARBURG. Veröffentlicht von der Direetion am Sehlusse des Studienjahres 1887. --------------------------- Im Verlags des k. k. Staats-Gymnasiums. Druck v. Ed. Jnnachits Nfgr. (L. Kralik) in Marburg a/D. Inhalt. 1. Suleiman II. vor Marburg 1532. 2. Director Gut sc her. Ein Nachruf. 3. Schulnachrichten. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymn.-Director. Suleiman II. vor Marburg 1532. Von Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymn.-Director. Wie der einzelne noch nach langen Jahren auf glücklich und nicht unrühmlich bestandene Gefahren im Gefühle nunmehriger Sicherheit mit einer gewissen Befriedigung zurückblickt, so vergisst auch ein ganzes Volk, sich doppelt freuend der blühenden Gegenwart, nicht, zeitweilig zurückzuschauen auf eine traurige, gefahrvolle, aber erfolgreich überwundene Vergangenheit. Jahrhunderte später weiss noch sein Mund von jenen drangvollen Tagen in Wort und Lied zu berichten und feiert die Männer, deren starker Arm und kluger Sinn die Wiederkehr so trüber Zeiten unmöglich gemacht haben, gedenkt aber dabei auch der unglücklichen Opfer, die bis zur Erreichung dieses Zieles einem düsteren Verhängnis anheimgefallen waren. Und dann gesellt sich die Wissenschaft zum Volksmunde und sammelt dessen Aussprüche, forscht in den alten Papieren, um Schriften von Augenzeugen und Zeitgenossen zu finden, berichtigt und ergänzt; und beide zusammen, man könnte sagen Poesie und Prosa, Phantasie und Verstand, formen uns schließlich ein treues Bild aus den Tagen unserer Väter. Ein solches Ereignis oder vielmehr eine ganze Kette solcher Ereignisse, die fest im Gedächtnisse des steirischen Volkes haften, sind die Einfälle der Türken in unser schönes Vaterland mit all’ dem unendlichen Weh, das sie über dasselbe brachten, aber auch mit all’ den kühnen Thaten und klugen Vorkehrungen, die sie im Gefolge hatten. Ich will nur einen Act aus jenem drei Jahrhunderte währenden Drama herausgreifen, den Zug des größten Sultans der Osmanen, Suleiman des Prächtigen, durch Steiermark; und auch hier will ich keine breite Schilderung entwerfen, denn eine solche müsste manches Alte neuerdings Vorbringen und entspräche auch nicht der Absicht der vorliegenden Arbeit, sondern ich möchte nur einige Begleitworte sagen zum besseren Verständnisse der hier zum erstenmale veröffentlichten diesbezüglichen Kriegsberichte aus dem krainischen Landesarchive, deren Einsichtnahme mir die liebenswürdige Güte des Grazer Universitätsprofessors, Regierungsrathes Dr. Bidermann ermöglichte, dem hiefür auch an dieser Stelle der beste Dank ausgedrückt sei. Es ist bekannt, mit welch’ weitreichenden Plänen der Padischah den Feldzug des Jahres 1532 eröffnet, welch’ gewaltige Heeresmassen er in Bewegung gesetzt hat, wie jedoch die unscheinbare Festung Güns, von einem Helden vertheidigt, seiner Siegeslaufbahn ein ungeahntes Halt bot, wodurch dem deutschen Kaiser und Könige die Möglichkeit gegeben war, eine ansehnliche Reichsarmee im Donauthale zu sammeln. Schon während der Belagerung von Güns, deren Nothwendigkeit uns allerdings nicht einleuchten will — die Beobachtung der Veste durch einige tausend Mann hätte vollauf genügt — war die östliche Steiermark wegen der Nähe des Kriegsschauplatzes fortwährenden Beunruhigungen und Ueberfallen ausgesetzt. Am 3. August soll der steirische Heerbann1) bereits an der Landesgrenze bei Radkersburg stehen, die Kärntner und Krainer werden um Absendung ihres Zuzuges gemäß den Abmachungen des Innsbrucker Ausschusslandtages gebeten. Für den 4. August9) ist großer Kriegsrath zu Graz in Aussicht genommen, aber die Ungarn, die man dazu geladen hat, sind bereits derart in den Kampf verwickelt, dass sie nicht abkommen können; deshalb macht Batthyany dem steirischen Landeshauptmann den Vorschlag, sich mit seinem ganzen Kriegsvolke lieber an die Grenze nach Fürstenfeld zu begeben und dort einem Einfall in die bereits arg bedrohte Steiermark mit vereinten Kräften vorzubeugen, als durch Verzettelung der Streitkräfte auch die innerösterreichischen Länder — Ungarn sei so wie so schon verloren — den Raubgelüsten der Osmanen preiszugeben. Dieser kluge Rath kann jedoch nicht befolgt werden, da wenigstens die schwer gerüsteten Truppen der drei Lande in der Hauptstadt zurückbehalten werden müssen, um sobald Karl V. und Ferdinand sie zu sich fordern, ins Donauthal rücken und dort zur großen Armee stoßen zu können.3) So bleibt die Landesgrenze entgegen der ursprünglichen Absicht ungenügend gedeckt, ja es scheinen im Verlaufe der Ereignisse noch weitere Schwächungen daselbst eingetreten zu sein.4) Allerdings war es zunächst nicht das Hauptheer des Sultans, das die Steiermark bedrohte, sondern nur weit ausgreifende, bald da, bald dort auftauchende und ebenso schnell wieder verschwindende Baschi-Bozuks, die jedoch, unter dem gefürchteten Namen der Renner und Brenner männiglich bekannt, an Raub- und Zerstörungslust nichts zu wünschen übrig ließen und besonders das flache Land entsetzlich mitnahmen. Die ganze ungarische Grenze ist durch eine Rauchwolke gekennzeichnet, die jede Aussicht hemmt, und die Luft ist von unerträglichem Brandgerüche erfüllt.5) Schon am 7. August bricht eine Horde in Steiermark ein und berennt Neudau, 100 Reiter wenden sich gegen den Safen- und Feistritzboden in der Linie Waltersdorf-Hohenbruck (?) nach Hart, Hartl und Blumau; wer ihnen in die Hände fallt, wird fortgeschleppt oder geköpft.6) Bernhard von Teuffenbach bietet die Bauern gegen diesen „Sackmann“ auf, aber sie können den Reitern nicht folgen. Er selbst verfügt nur über vier Pferde und ergeht sich in bittern Betrachtungen über die Vernachlässigung der Grenze. Am 9. August7) wüsten die Türken um Fürstenfeld, Hartberg gegen Gleisdorf zu. ') Beilage Nr. 1. 3) Nr. 2. 3) Nr. 5, 9. <) Nr. 2, 3, 10. 5) Nr. 2. 6) Nr. 2. ’) Nr. 3. Die Grenzhussaren, verstärkt durch 1000 Bauern, folgen ihnen, um sie wo möglich zur Nachtzeit in ihrem Lager zu überfallen. Das gelingt nun allerdings nicht, aber der Feind zieht sich wieder auf ungarischen Boden nach Kaltenbrunn zurück, wo er in der Stärke von 1000 Mann lagert; dahin richten sich nun die Angriffe der Christen. Wohl gelingt es auch den erbitterten Bauern hie und da einen Feind zu erlegen oder ihn zum Gefangenen zu machen1), aber bei der Schnelligkeit der Türken ist dies ein seltenes Vorkommnis. Da soll ein Offensivstoß2) die Feinde vom Betreten des Landes abschrecken, Ungnad seine ganze Macht um Hartberg vereinigen, auch soviel als möglich Bauern dahin entbieten und allenthalben Verhaue anlegen; aber aus den früher erwähnten Ursachen kommt es nur zu ersterem, und im Einvernehmen mit Longwin von Puchheim, dem Vertheidiger von Schlaning, wird ein Zug dahin verabredet; Ungnad, der inzwischen Feldhauptmann von Innerösterreich geworden3), scheint endlich einige, allerdings nur vorübergehende Verstärkung den Grenztruppen haben zukommen zu lassen.4) Am 14. August 1 Uhr nachmittags rücken die Christen von Neudau aus nach Ungarn; eine halbe Meile von Schlaning kommt es zum Kampfe. 1000 Beiter und 1000 Janitscharen hatten diesen Markt vergeblich zu stürmen versucht; zurückgewiesen zerstreuten sie sich, um das nöthige Futter für die Pferde aufzubringen; die Officiere bleiben zurück — da werden sie plötzlich angegriffen. Die ersten sind nicht mehr imstande, ihre Pferde zu besteigen und fallen unter den Händen der Christen — aber der Fortgang des Kampfes entspricht nicht dessen hoffnungsvollem Beginne, denn die ungarischen Beiter unter Gyula versagen (warum, ist nicht erfindlich) im entscheidenden Augenblicke ihre Mithilfe; nicht einmal müßige Zuseher geben sie ab, um doch wenigstens durch ihre Anwesenheit der Christen Macht bedeutender erscheinen zu lassen; sie wenden sich wieder gegen Neudau zurück. Da ist es den deutschen und kroatischen Truppen nicht möglich, ihren Vortheil weiter zu verfolgen; mit Sonnenuntergang brechen sie den Kampf ab und erreichen nachts Neudau. An den weißen Turbanen will man in den Feinden des Sultans Hofgesinde erkannt haben. Sofort beginnt das Verhör der Gefangenen, die vom vergeblichen Bemühen des Padischah, Güns zu erobern, berichten: es fehle daselbst an Belagerungsgeschütz und das Minengraben sei wegen des stets aufquellenden Grundwassers vergeblich5); der Kaiser werde auch wieder heimziehen, wenn er Güns nicht bezwingen könne, denn gelinge ihm dies nicht, wie wollte er dann Wien ohne schweres Geschütz erobern.6) Am 19. August unternehmen die deutschen und kroatischen Truppen (!200 Mann) einen neuen Vorstoß gegen Schlaning, die Ungarn, die gegen Güssing ziehen wollten, bleiben in Fürstenfeld zurück. Eine Meile Wegs von der Stadt entfernt treffen schon die Christen auf eine zehnfach überlegene Macht, sie greifen den ersten feindlichen Haufen an, werfen ihn auf die ') Beil. Nr. 6. ’) Nr. 5. 3) Nr. 3, 5. 4) Nr. 9. 5) Nr. 7, !). “) über die Lage der Truppen von Güns sieh auch Nr. 8. übrigen zurück, bemächtigen sich einer Anzahl Fouragepferde und zweier Gefangenen, ziehen sich dann aber, vor der Ueberzahl weichend, gegen Neudau zurück, um am folgenden Tage trotz aller Müdigkeit wieder auszurücken, denn Feuer um Feuer flammt neuerdings um Hartberg, Thalberg und gegen Aspang zu auf.1) Doch geht der Streifzug am 20. August nicht, wie man erwarten sollte, gegen die angegriffenen steirischen Bezirke, sondern wieder nach Ungarn gegen Rothenthurm an der Pinka (Vörös-Var). Was dies Vorgehen veranlasst, ist nicht recht ersichtlich, doch dürfte die Macht des eingedrungenen Feindes eine so bedeutende2) gewesen sein, dass Weixel-berg nicht einen directen Angriff zu unternehmen wagte3), sondern nur die obige Diversion im Rücken des Feindes, in der Hoffnung, diesen dadurch von Steiermark abzuziehen. Auch die Ungarn wenden sich gegen St. Gotthart, wo tausend Türken lagern. Da kommt am 22. August spät abends von Katzianer der Befehl nach Graz, eilends mit der ganzen innerösterreichischen Heeresmacht dem Kaiser zuzuziehen und am 25. (?) in Linz einzutreffen4) ; an der Landesgrenze verbleibt nur leichte Reiterei. (Ueber die nun folgenden Kämpfe der Steirer in Ober- und Niederösterreich gibt neben anderem Aufschlüsse mein Aufsatz: „Aus dem Leben des steirischen Landeshauptmannes Hans III. Ungnad-Weissenwolf, Freiherrn von Sonneck, Marburger Gymnasialprogramm 1884, und die Beilagen Nr. 13, 14 und 16 der vorliegenden Arbeit). Wir wenden unser Augenmerk dem verheerenden Rückzüge des Sultans zu. Nach der Scheincapitulation von Güns (28. August), die doch die Schlappe der Osmanen nicht zu decken vermochte, beschloss Suleiman, einerseits eingeschüchtert durch den unerwarteten Widerstand, den er gefunden, und durch die gewaltigen Heeresmassen, welche Karl V. und Ferdinand gegen ihn ins Feld führten, andererseits besorgt um seine Truppen, die, bis dahin schon arg mitgenommen5), durchaus keine Sehnsucht nach Fortsetzung des Krieges hatten, Wien, dem das ganze Unternehmen gegolten halte, beiseite zu lassen und mit einer gewaltigen Schwenkung nach Westen den Rückzug über Steiermark6) anzutreten. Nach dem Tagebuche der Marschrouten Suleimans7) überschreitet dieser am 4. September die steirische Grenze, gelangt am folgenden Tage nach Dechantskirchen, wendet sich über Grafendorf (6. Sept.), Kirchberg am Walde (7. Sept., beide Schlösser wurden genommen), Raitenau (8. Sept.) nach Maierhofen (9. Sept.) an der Safen8) (9. Sept.), erreicht über ') Beil. Nr 10. 2) sonst könnte er nicht Nr. 10 von der Möglichkeit „vill iawssent turgkhen“ zu erlegen sprechen, wenn Üngnad zu Hartberg wäre. 3) ebenda (Nr. 10) heißt es, wenn er nur noch 100 schwere Pferde und die krainerischen 1-Iussaren hätte, so getraute er sich noch viel Türken niederzumachen, so aber Nr. 11. 5) Nr 8, 10. ") wahr- scheinlich weil dieses noch nicht so ausgesogen war wie Ungarn. 5) Steienn. Zeitschrift, 7. Heft, Von dem Einfalle der Türken in Steiermark unter Suleiman des Großen eigener Führung; über die Einzelnheiten sieli daselbst und Ilwof, Die Einfälle der Osmanen in die Steiermark, Mittheil, des hist. Vereines für Steierm., 11. Heft 1862, S. 238 und Muchar, Ge- schichte des Herzogthums Steiermark, Vlil., S. 391. *) nicht an der Feistritz, wie es im Pischelsdorf am 10. Sept. das Raabthal bei Gleisdorf, am 11. die Landeshauptstadt1), setzt am 12. über die Mur, verheert am 13. das Leibnitzer Feld2), nimmt am 14. Witschein und lagert am 16. bereits vor Marburg.3) Im offenen Felde hatten die Türken nirgends Widerstand gefunden, um so nachdrücklicheren aber vor den geschlossenen Orten und Vesten des Landes, die sie denn auch bis auf einige unbedeutende Burgen nicht zu nehmen imstande waren. Wohl wurden sie bei Gleisdorf und Leibnitz angegriffen4), und mancher Muselmann, der sich durch seine Raub- und Zerstörungslust verleiten ließ, zuweit von dem Hauptheere sich zu entfernen, mochte „ins Paradies abmarschiert“ sein, aber es fehlte an jeder nur irgendwie ernst zu nehmenden Macht, um Suleiman wirklich hindernd in den Weg treten zu können; Rauch- und Feuersäulen bezeichneten die Straße, die er zog. Zur besseren Illustration seines Wüthens mögen folgende, allerdings phantastisch übertreibende Stellen aus dem großen historischen Werke des Dschelalsade Nisandschibaschi (Hammer, Fundgruben des Orientes II., S. 143) dienen. „Das deutsche Land ward rings verbrennet und gesengt, Des Himmels reine Luft mit dichtem Rauch vermengt, Und jeder Zufluchtsort ungläubiger Gebete Verheeret und verkehrt in eine wüste Stätte.“ „Bei Tage ward der Spiegel der Sonne von dem Rauche flammender Kirchen verfinstert und mit Schleier überzogen, und bei Nacht verlor der helle Mond Licht und Glanz von den Strahlen der Mordfackeln der islamitischen Heere.“ „Von allen mit Glocken und Kreuzen gezierten Kirchen und Klöstern des Landes blieb keine Spur übrig als ein langer Streifen von Rauch, der sich als Säule in die Luft hob; der Qualm des Feuers der Rechtgläubigen verfinsterte mit Wolken die Sonne.“ „Ein großes Unglück traf der Heiden Land, Es war ein einziger großer Feuerbrand, Das Feuer schien sich der Verehrer zu erbarmen, Es hielt die ganze Welt in seinen Flammenarmen.“ Vom Hauptzuge des Sultans giengen strahlenförmig nach allen Richtungen die Renner und Brenner aus, die theils als Vortrab, theils als Flankendeckung dem Hauptheere voran oder zur Seite einhereilten. So ist Tagebuch heißt; in der Nacht vom 8. auf den 9. Sept. sollen die Türken auch bei Feldbach gebrannt haben (Nr. 13); dies könnte jedoch nur ein Streifcorps gewesen sein. ') vergl. Steinwenter, Aus dem Leben Hans III. Ungnad etc., S. 13 und Beil. Nr. 1. 2) nach Nr. 18 seien 18 Stürme der Türken auf Leibnitz abgeschlagen worden, nach Nr. 20 wurde es verbrannt, doch dürfte sich dies nach der Angabe Dschelalsade Nisandschi-baschis (Hammer, Fundgruben des Orientes, II., S. 143) nur auf eine feste Kirche der Umgebung beziehen, wohin sich viel Volk geflüchtet hatte. Unterhalb Leibnitz wurde der Nachtrab der Türken von den leichten Truppen des Paul Bakics erreicht und geschlagen, sogar eine Fahne erobert und einige Gefangene gemacht (Nr. 20). Das ist die Fernitzer Schlacht Megisers. Vergl. hiezu Beil. Nr. 1 in Steinwenters, Aus dem Leben Ungnads. 3) Tagebuch etc. S. 8. 4) wohl auch anderwärts, denn am 9. September bringen Bauern 46 Pferde, die sie den Türken bei einem Ueberfalle am 8. abgenommen, nach Graz (Nr. 16). Die in dieser Beilage angezogenen streifenden Rotten werden wohl nicht vom Heere Kasimbegs, sondern des Sultans selbst abgegangen sein. es auch zu erklären, dass dem Vandalismus der Türken Gegenden und Ortschaften zum Opfer fielen, die gänzlich abseits vom eigentlichen Heereszuge lagen. So scheint eine streifende Rotte auch das Kainachthai heimgesucht') and Kärnten geängstigt zu haben. War es nun diese oder eine Abtheilung, die sich vom Hauptheere erst im Leibnitzer Felde oder bei Witschein losgelöst hatte, genug daran, am 13. September lagern Osmanen bereits im Mahrenberger Felde und suchen das rechte Drauufer zu gewinnen. Saldenhofen begehrt von Windischgraz Hilfe, um den Türken die Furt verlegen zu können. Dies geschieht denn auch, und die Feinde ziehen sich infolge dessen über den Radi nach Eibiswald zurück und dürften einen ändern Weg ins Lavantthal gefunden haben.2) Es wurde früher gesagt, dass die Türken am 16. Marburg erreicht haben, und doch finden wir in Beilage Nr. 18 einen von Feistritz am 13. September 1532 datierten Brief, in dem es heißt, dass drei osmanische Heerhaufen vor Marburg lägen und die Belagerung der Stadt bereits Samstag mittags ihren Anfang genommen habe, ferner weiß man (Nr. 19) am 15. davon bereits in Windischgraz. Wie läßt sich dieser Widerspruch mit den Angaben im Tagebuche des Sultans lösen ? Zunächst möchte ich bemerken, dass Nr. 18 unmöglich richtig datiert sein kann, denn der 13. war ein Freitag, mithin konnte der Schreiber des Briefes nicht von der am Samstag mittags begonnenen Beschießung der Stadt als von etwas Vergangenem sprechen; es wird daher 15. statt 13. zu lesen sein. Ferner beziehen sich die Zeitangaben des Tagebuches der Marschrouten Suleimans nur auf das Hauptquartier, wie man wohl annehmen muss, nicht aber auf die gesammte Armee; so ist es demnach ganz gut möglich, dass während die Hauptmacht durch die Angriffe auf Leibnitz, Seckau, Witschein in ihrem Marsche aufgehalten war und am 15. einen Rasttag hielt, der Vortrab vorauseilte und am 14. zu Mittag bereits vor Marburg erschien3), Suleiman hingegen erst am 16. das Draugelände erreichte. Die Befestigungen der Stadt waren schon im Frühjahre (laut Decret König Ferdinands von Innsbruck den 12. Jänner 15324) vollkommen instand gesetzt und auch für Munition gesorgt worden. Beim Herannahen der Türken ließ Hans Pichler, der als Verwalter der obersten Feldhauptmannschaft an der kroatischen Grenze mit einigen hundert Pferden im Draufelde lag6), sich jedoch wegen seiner geringen Macht natürlich nur beobachtend verhalten konnte, ein offenes Generale bezüglich der Vertheidigungsmaßregeln ausgehen6): die Straßen wurden gesperrt, die Kreidschüsse abgegeben, die Kreidfeuer (auf Wurmberg) entfacht und so die Landesbewohner von der drohenden Gefahr unterrichtet7). ') Beil. Nr. 17 weiss gar von der Niederbrennung von Köflach und Voitsberg zu berichten. So wörtlich dürfte dies nicht zu nehmen sein, sondern es sich bloß um eine Verwüstung der Gegend, nicht aber um eine vollständige Vernichtung der Ortschaften durch Brand handeln. Möglicher Weise that dies die gleiche Horde, welche bis St. Leonhard im Lavantthale und noch weiter kam; s. Muchar, 8. Bd , S. 392. 3) Nr. 19. 3) vergl. Nr. 21; am 15. greift Pichler die Türken südlich der Drau an. <) Muchar, VIII, 390. s) Nr. 22. 6) Nr. 18, 21. 7) Nr. 18. Am 13.') oder 14.-), wahrscheinlicher ist das letztere — ganz genau lässt sich aber der Tag bei den widersprechenden Angaben, deren Wahrhaftigkeit man auch nicht prüfen kann, angeben — waren die ersten Heerhaufen der Türken vor Marburg, das man der Draubrücke halber gewinnen wollte3), angelangt; eine Abtheilung lagerte vor der Stadt und suchte dieselbe in wiederholten Stürmen zu gewinnen, die andere hatte sich südost-wärts gewandt, um eine Furt über den Fluss aufzufinden, was ihr auch bei Wurmberg gelang4), und ergoss sich nun sengend und mordend über das Pettauer Feld. Am 16. zieht der Sultan vor die Stadt, die sich jedoch unter ihrem Richter Christoph Willenrainer5) so nachdrücklich vertheidigt, dass Suleiman, der heimwärts eilt, genöthigt ist, zum Brückenschläge zu schreiten — denn da Sturm auf Sturm gescheitert war6), trotzdem dass in der Stadt bereits empfindlicher Mangel an Munition eingetreten7), so musste der Sultan auf die Benützung der Stadtbrücke Verzicht leisten. ') Nach Nr. 22 stürmten die Türken Marburg schon seit dem 13. l) Nach Nr. 18 seit dem 14. 3) Nr. 20. 4) Nr. 21. 5) Bisher wurde allgemein Siegmund von Weixelberg als Vertheidiger Marburgs angenommen ; doch merkwürdiger Weise finden wir in keiner Beilage mit Ausnahme von Nr. 26 seinen Namen genannt, und auch aus dieser Angabe lassen sich keine gegründeten Schlüsse ziehen; weiss man doch nicht einmal, was für ein Weixelberger daselbst gemeint ist; im Gegentheile ist anzunehmen, dass Siegmund, der noch Mitte August an der oststeirischen Grenze (s. d. ersteren Beilagen) weilte, mit Hans von Werneck im Heere Katzianers um die gleiche Zeit (Mitte September) in Niederösterreich gegen die Türken focht. Nach Beilage Nr. 2 in Steinwenters Hans III. Ungnad war wohl der Stadtrichter auch der Leiter der Vertheidigung und nicht der Weixelberger, da sonst doch dieser in einer rein militärischen Angelegenheit an den Landesvicedom geschrieben hätte, umsomehr als Meixner von den Mar- lurgern Nachrichten über die Türken verlangt hatte, um sie dem Könige übermitteln zu können. Das Schreiben des Stadtrichters und des Bürgers Primus Hurnaß waren die ersten Lebenszeichen der Marburger seit dem Abzüge der Türken; von und über Weixelberg ist kein Wort zu finden. Ist das denkbar, wenn er die Besatzung der Stadt befehligt hätte? Mitchar VIII., S. 391 führt daher nur Wildenrainer (oder Willenrainer) als Vertheidiger an. Noch unwahrscheinlicher ist der von J. Voigt (der Freiherr Hans Katzianer im Türken-krfege. Räumers histor. Taschenbuch 1814, S. 101) erzählte Ueberfall, hei dem 5—6000 Türken von einem christlichen Heere unter dem Pfalzgrafen Friedrich u. s. w. an den Ufern der Drau niedergemacht worden seien. Voigt führt sogar einen Brief Friedrichs von Brandenburg an, der eine Schilderung des Gefechtes enthält. Abgesehen von der innern Unwahr-schtinlichkeit und den Widersprüchen, die sich ergeben, wenn man die Machtverhältnisse, die Örtlichkeit des Kampfes und den Verlauf desselben berücksichtigt, ferner abgesehen davon, dass es geradezu unfassbar wäre, wieso keine der Beilagen von dem Erscheinen des christlichen Heeres und dessen glänzender Waffenthat nur ein Wort erwähnt u. s. w., werden in cem Briete zwei Persönlichkeiten, der Pfalzgraf Friedrich und Paul Bakics angeführt, von demn wir wissen (s. Steinwenters Hans III. Ungnad, Beilage Nr. 3, Schreiben des Pfalzgrafen Friedrich aus Leobersdorf, 19. September) und auch Voigt (S. 95 u. f.) wusste, dass sie am gleichen Tage (18. September) in Niederösterreich mit ihren Truppen gegen Kasimbegs Scharen kämpften. Das übersah Voigt., und ihm folgten Parapat, Turški boji und Dimitz, Geschichte Krains II., S. 147 u. f. Das Schreiben Friedrichs von Brandenburg bezieht sich vielmehr aut die Kämpfe bei Wiener-Neustadt, auf die es auch vorzüglich passt; welches Wort bei der Entzifferung desselben Voigt für „Drau“ gelesen, kann natürlich ohne Einsicht ;n das Schriftstück selbst nicht angegeben werden. 6) Beil. Nr. 22 (nach Nr. 23 waren es drei). 7; Nr. 23. Von den Schiffsmühlen und den mit Sägehölzern beladenen Fahrzeugen, deren sich die Türken bemächtigt hatten, werden die nöthigen Pontons genommen, noch fehlendes Material liefert das zum Baue einer Weinpresse aufgestapelte Holz des Keutschacher1). Schon am 16. war unter den Augen des Sultans und des Großveziers zwischen Wildhaus am linken und Lembach2) am rechten Ufer mit dem Brückenschläge begonnen worden. Am 18. ist sie zur Hüfte fertig; die Pascha von Bosnien, Semendria und Mostar begeben sich mit ihren Truppen auf das rechte Ufer zum Schutze des südlichen Brückenkopfes, viel mehr noch aber um im Draufelde zu f'oura-gieren und zu wüsten3). Die Herstellung einer Verbindung mit dem im Pettauer Felde liegenden Heerhaufen ward wohl auch beabsichtigt und erreicht. Am 19. setzt der Großvezier Ibrahim Pascha mit seinem Gorps über die Drau4), am 20. in aller Frühe der Sultan selbst und mit ihm die Hauptmacht.5) Bis in die sinkende Nacht hinein dauerte der Zug. Da alle Heerhaufen zugleich gegen die Brücke losstürzten, so entstand ein unbeschreibliches Gedränge; doch die Anwesenheit des Großveziers, der den ganzen Tag nicht vom Pferde kam, und das Eingreifen der ändern Veziere stellte die Ordnung wieder her. Am Morgen des 21. waren sämmtliche Muselmänner über den Strom, am Nachmittag wurde die Brücke abgebrochen und der Marsch längs der Drau ostwärts angetreten.®) Welch bangen Stunden mochten unterdes die armen Marburger durchlebt haben! Vor und in der Nähe der Stadt ein Heer von mehr als 100000 Streitern unter dem sieggewohnten Padischah, in der Stadt dagegen ein verschwindend kleines Häuflein, wenn auch todesmuthiger Vertheidiger, das, arg mitgenommen, schon wegen Munitionsmangels sich nicht hätte lange halten können7), und hinter der Stadt auf dem weiten Draufelde und den Hängen des Bachern ein Bild der Verwüstung, zur Nachtzeit grausig beleuchtet von einer Reihe flammender Dörfer8). Denn ergrimmt über das Misslingen seines ursprünglichen Planes, hatte Suleiman die Verheerung ces Landes befohlen9), und dieser Befehl wurde nur zu genau ausgeführt. Schon ‘) Nr. 21, 23. 2) Die beiden Örtlichkeiten liegen einander nicht gerade gegenüber, iniem nämlich Schloss Wildhaus um 3—4 km westlicher liegt; die Angabe sollte volil nur die ungefähre Lage der Brücke bezeichnen. Diese war demnach wenigstens 6—8 km von Marburg stromaufwärts, wahrscheinlich in der Nähe der jetzigen Tresternitzer Uebeifuhr gelegen, wo auch das südliche Drauufer zuerst eine sanftere Böschung zeigt, wie et bei einer Heeresbrücke, die auf Pontons ruht, erforderlich ist. ’) Nr. 21. Wie dieselben hinübergekommen, ist nicht ersichtlich, nach Nr. 23 war ersl am 19. die Brücke halb fertig. Doch mag das „gestern“ daselbst im Sinne der Aussage des Kundschalters aufzufassen sein und sich nicht auf das Datum des Schreibens beziehen. Uebrigens waren genug Schiffe verfügbar, und die Reiterei konnte schwimmend über den Fluss setzen; im äußersten Falle genügte auch eine nothdürftige und unvollständige Dielung der Brücke. 4) Nr. 21. 5) Nr. 21, 24. s) Tagebuch u. s. w., das die näheren Einzelheiten enthält. ,) Nr. 23. 8) Nr. 23. 8) Nr. 24. am 18. ist nicht nur diu ganze Ebene von Rennern und Brennern erfüllt, sondern dieselben sind auch schon weit nach Süden in die Hügellandschaften bis Gonobitz'), in die Nähe von Gairach, Montpreis2), Neuhaus, Lindeck3) (2V,2 Stunden von Gilli), ins Sannthal bis gegen Schönstein vorgedrungen4). Es wimmelt überall von feindlichen Horden. Die Cillier verlangen Hilfe; denn schon hat man von der Burg aus muselmännische Reiter erblickt5); Schloß Grünberg bei Windisch-Feistritz wird den ganzen Tag (18. oder 19.) bestürmt6), und in der Nacht vom 18. auf den 19. wird das ganze Gelände unterhalb des Frauenberges (bei St. Peter) in der Richtung von Pettau herwärts bis St. Heinrich am Bachern und Feistritz ausgebrannt7). St. Peter, Gams, Schleinitz, Kötsch, Lembach, Feistritz, Radnick (?) u. s. w. sinken in Schutt und Asche8). Eine Schar dringt in der Richtung gegen Kärnten vor, wird aber bei der St. Lorenzener Klause nach zweimaligem Angriffe zum Rückzug genöthigt.9) Das Aufgebot der Bauern, wenn es zu einem solchen kam (nach Steinwenters Hans III. Ungnad etc., Beilage Nr. 1, nicht) scheint ohne Erfolg gewesen zu sein, denn der Pfarrer von Schönstein spricht sich sehr bitter darüber aus: „Weiber und Kinder seien genug, aber die Bauern fürchten sich und verschliefen sich in die Stauden10), legen keine Befestigungen an und verlassen sich auf die Kirchen, seitdem sie gehört, dass das Mahrenberger Gotteshaus sich gehalten habe“. Andererseits äußerte sich der Bauern Groll am Unrechten Orte. Bekanntlich entwickelte sich infolge des Umstandes, dass die Burgen der Adeligen bei den türkischen Streifzügen von den leichten Truppen natürlich gemieden oder doch meisten-theils nur erfolglos angegriffen wurden, das Flachland hingegen furchtbar verwüstet ward, bei den Bauern der thörichte Glaube, der Adel sei mit den Türken im Einverständnis. Daher kam es denn auch vor, dass die Landleute anstatt sich gegen die Osmanen zu vertheidigen, die Adeligen angriffen. So berichtet A. Sucher"), dass es der Bauern halber sehr unsicher im Lande zu reiten sei; denn wenn er sich unterwegs nicht mit „bespannten Leuten“ versehen hätte, wäre er todt geschlagen worden. Wie wir schon oben angedeutet, lag Pichler während der Zeit, als die Türken Marburg umlagerten und in der Südsteiermark ihre traurige Thätigkeit entfalteten, mit seinen 200 Reitern voll Eifer seiner Aufgabe ob. Von Maria-Neustift, wo er sein Standquartier hatte, später von Stattenberg bei Maxau aus eilte er bald da-, bald dorthin, nähert sich unvermuthet den feindlichen Horden, greift sie am 15. im Pettauer Feld, am 17. bei Windisch-Feistritz, am 18. in der Nähe von Marburg ann), trachtet vor allem Ge- ') Beil. Nr. 22. J) Nr, 25. 3) Nr. 23. 4) Nr. 25. s) Nr. 22, Pichler erwartet eine Verstärkung von 500 Mann aus Giukfeld, dann will er sicli mit seiner gesamniten Streitmacht (700 Mann) nach Gilli wenden. 6) Nr. 23. 7) Nr. 23, St. Heinrich selbst, das über 1290 m hoch liegt, kann wohl nicht gemeint sein. Es dürfte damit nur die Erstreckung nach Westen (in einer Linie mit St. Heinrich) bezeichnet werden sollen. 8) Tagebuch etc., das daselbst erwähnte Radnick ist nicht zu deuten. 9) Nr. 28, infolge dessen fürchteten die Kärntner einen Einbruch der Türken. '") Nr. 23. ") Nr. 24. ,J) Nr. 21. fangene zu machen, namentlich Bosnier, denen er sich mit Hilfe der slovenischen Sprache verständlich machen kann, um über das Gebaren der Feinde und deren Vorhaben Nachrichten zu bekommen’). Das gelingt ihm auch. Alle sagen aus, dass der Kaiser in der Richtung nach Warasdin abziehen werde, aber ein Streifcorps auszusenden beabsichtige, das die südlichen Alpenländer zu verwüsten bestimmt sei2): den im Vortrabe befindlichen Pascha von Mostar und Bosnien sei von Suleiman eigens zu diesem Zwecke die Erlaubnis ertheilt worden, den Heimzug durch Krain zu nehmen3). Auch von den gefangenen Bauern4) mochte einer oder der andere den Feinden wieder entronnen sein und den Christen Nachrichten von den Türken gebracht haben5). Infolge der dringenden Vorstellungen Pichlers, Krain in gehörigen Ver-theidigungszustand zu setzen, das Aufgebot des Landes nach Gurkfeld, wohin Pichler sich wenden wolle, zu senden6), bietet Wolf von Werneck die Bauern von 13 Gerichten nach Erkenstein und Saustein (beide an der Save in der Nähe der Neuringmündung) auf und hofft am 21. oder längstens 22. ein „tüchtigs Völklein“ beieinander zu haben7). Auch die Reiterei zieht sich am Gelände des Grenzstromes zusammen. Unterdessen hatte Suleiman bereits am 20. dem Vortrab seines Heeres gegen Kroatien aufzubrechen befohlen, war am 21. selbst mit der Hauptmacht gefolgt8) und lagerte bereits am 22. Pettau9) gegenüber. Bis dahin war Pichler mit Heinrich von Werneck den Türken gefolgt, hatte neuerdings 50 Gefangene gemacht, aber bei dem Scharmützel selbst einen Hussaren verloren. Da er nun fürchten musste, dass dieser den Feinden die geringe Stärke der Christen und deren Standort anzugeben genöthigt werden würde, so beschloss er, sich zunächst in der Richtung gegen Reichenburg zurückzuziehen (21. Sept.), von wo er am 23. nach Mitternacht wieder gegen die Feinde aufbrechen wollte10). Doch schon an diesem Tage hatte der Sultan unter großen Beschwerden (das Grenzgebirge war durchaus mit Verhauen gesperrt") Steiermark verlassen und, durch den Pass von Vinica ziehend, kroatischen Boden betreten11). ') Beil. Nr. 24. Am Ž0. September war Pichler eigens zu diesem Zwecke mit seinen besten Reitern ausgezogen. 5) Nr. 21, 24, 27, 29. 3) Nr. 21. ') Nr. 23. s) Nr. 26. 6) Nr. 21. Nach Nr. 22 sollten am 18. 500 Reiter nach Gurkfeld kommen. ’) Nr. 25. *) Nr. 29. 9) Tagebuch u. s. w. 10j Nr. 27. ") Nr. 29. ri) Tagebuch u. s. w. Beilage Nr. 1. Graz, 23. Juli 1532. Schreiben des Landeshauptmannes, Hans Freiherrn von Ungnad, und der steirischen Verordneten an die krainischen Verordneten. Inhalt: Da der Türke Steiermark zu verheeren drohe, so bitten die steirischen Stände die krainischen, vermöge der Innsbrucker Abmachung (am Ausschusslandtag des gleichen Jahres) mit ihrer „Rüstung“ den Steirern zuhilfe zu kommen. Hans Katzianer habe nämlich den Steirern geboten, ihre „Rüstung“ sofort aufzubieten und „anzuziehen“; dies sei denn auch erfolgt, und am 3. August werde dieselbe an der Landesgrenze bei Radkers-burg stehen; erlaube es die Sicherheit des Landes, so werde sie im Verein mit den geringen Pferden (leichte Reiterei) zum Heere des Kaisers (Karls V.) und Königs (Ferdinands I.) stoßen, wenn diese den Türken die Schlacht anbieten. Steiermark drohe zunächst die größte Gefahr, daher möge Krain und Kärnten seine „Rüstung“ aufbieten, und sobald der Zuzug von den Steirern begehrt werde, anrüeken; bei ähnlicher Gefahr sei Steiermark für Krain zu gleicher Hilfeleistung bereit. Beilage Nr. 2. Güssing, 8. August 1532. Schreiben Franz Batthyänys, Herrn auf Güssing und obersten Gespanns in Eisenburg, an Ungnad. (Die östliche Steiermark von den Türken bedroht.) Inhalt: Antwort auf Ungnads Schreiben von Graz den 4. August 1532, in welchem dieser Rattiiyäny aufgefordert hatte, sich zu ihm zu verfügen und im Verein mit ihm und ändern Herren über die gegen die Türken zu ergreifenden Maßregeln zu berathen. B. könne nicht Folge leisten, da er täglich mit den Feinden zu schaffen habe, die fort und fort heranziehen und seine Liegenschaften verheeren; ihm scheine es am besten, U. verfüge sich mit seinen Reitern und allem Kriegsvolk so schnell als möglich nach Fürstenfeld, wohin sich auch B. begeben wolle, um darüber zu berathschlagen, wie Steiermark und die ändern Lande möglichst zu sichern wären, denn die ungarischen Grenzgebiete seien, soweit Weiden und Dörfer reichen, bereits verwüstet. Auch Ludwig Pekry (Befehlshaber ungarischer Soldtruppen) sei gestern zu B. gekommen; auch den möge man der Berathung, wie man mehr gegen die Türken ausrichten könne, beiziehen. Neue Zeitung: Der Ymber (Ibrahim) Pascha liegt heute zwei Meilen von Güssing „vnd die tuerken seindt endlich vor 3 tagen ain meyll von Wien“; der türkische Kaiser komme in 3—4 Tagen in eigener Person nach Raab und werde, wie B. meine, gegen Fürstenfeld oder dessen Umgebung zum Verderben von Land und Leuten ziehen. Wenn U. dahin komme, so werde man mehr ausrichten können, als wenn alle Truppen sozerstreutlägen; dort sei er auch sicher, denn der Kaiser belagere weder noch beschieße er ein Schloss, sondern rücke nur eilends vorwärts, um die (oft erwähnte) Schlacht zu schlagen. Herr Peter von Eberau (Markt im Eisenburger Comitate) halte die Türken gut, er gebe ihnen zu essen und zu trinken; die Türken nehmen alles an, schießen auch nicht, dafür verbrennen sie seine Güter mehr als die anderer; auch das Kloster von Eberau haben sie verbrannt. Die Türken ziehen weit und breit heran, von der Donau bis nach Güssing wie ein Haufen; der Kaiser sei aber noch weit hinten, daraus könne man ermessen, über wieviel Kriegsvolk er gebiete. Beigeschlossen: Mayerhofen'), 7. August 1532, 11 Uhr nachts. Schreiben Bernhards von Teuffenbach an den Bürgermeister (?)2) (Türkeneinfall in Steiermark). ') Gerichtsbezirk Hartberg. 2) wohl von Fürstenfeld; zum Verständnis dieses Schreibens vergl. das letzte dieser Nr. T. zeigt an, dass nicht (iO, wie er dem Vicedom geschrieben, sondern 100 Reiter in Steiermark eingedrungen seien; er habe ihnen nachgeschickt, da sie ihr Lager auf steirischem Boden aufgeschlagen; sie haben sich aber von „Welldersdorff (Waltersdorf) nach allem Walldt vom dorff harenpruckh (Hohenbruck?) nacliuollgundt auß dem waldt auf! liertt (Hart) von hertt auf daz herttl (Hartl), von herdell auff plumb dorff (Blumdorf1) vvercz also hab ich verer des obents mein leudt in die hundert starckh paursuollckh nit weytter nach komen mögen“. Er habe solches (?) auch verkündet zu Feistriz, Neudau, Fürstenfeld, Pöllau, Neuhaus, Anger u. Gleisdorf“. „Eins beschwerr ich mich das die türcklien so geheim steig, daz ich mit einem solihn vollckh nit zu ziehen weyt, vnd zu thun vermögt daz thun sy, In Suma es muß mer practicken darJnder sein secht was man thun, Ob daz nit kundtschaffter des lands seindt“. Man möge mehr thun als schön reden. Die Türken haben eine Brücke über die „Rabaw“ geschlagen und seien darübergezogen. Ferner habe man ihm geschrieben, dass zwei Pascha vor Oedenburg gekommen seien in der Stärke von 60000 Mann und 100 starken Büchsen (Geschützen); die „Oedenburger haben etliche von den Feinden erschossen.“ T. glaube, dieses Heer sei heute gegen „egen-furtt“ (Ebenfurth?) gezogen, denn die Flucht in Österreich sei arg. Er fragt weiter, ob man denn gar nichts thun werde, um die Grenzflecken zu verstärken; man möge ilim doch nur 10 gerüstete Pferde schicken, um wenigstens schrecken zu können, so aber habe er keine Kundschaft und könne auch keine Pferde aufbringen; wenn er nur deren 30 gehabt hätte, so würde er wohl die 100 erlegt haben, er habe jedoch nur 4 aufgebracht, „ist es so Reuchig gegen dem Vngem das einer nit sehen kan Es stinckht der Rauch so vbel daz Irs nit glaubn mecht“. Angeschlossen: Güns, 6. August, 1532. Schreiben Niclas Jurišič’ an den Pfleger und die Bürger von Kirchzuschlag (Mürzzuschlag ?) . . . wist das die turckn heut mit sambt dem tag mich hie berendt haben, sy seindt auch noch mit hauffen vmb mich vmbher ich acht sy wartten auff mer folckh domit man mich belegern würdt ich hab bisherr mit grösser Mue die vorstet erhallten, daz laß ich euch wissen domit ir euch darnach wist darnach zurichten, vnd wellet eylundt vnd eyllundt, den brieff in die Newestat vnd auch geen Wien schicken, Ob die turcken schon Im Wiener felldt wären So mag der pot vber das gepirg geen Wien komen, wollet auch ain Copej dem landshaubtman geen gracz schicken etc. Angeschlossen: Fürstenfeld, 7. August 1532, 10 Uhr nachts. Schreiben des Richters und der Räthe an Ungnad. (Uebersendung von Kundschaften.) . . . zaigen wier auch glawbwirdig an das von Tliunst vnd rauch, der Neppell von dem prandt, ain solliche tunckel ist in allen telern, vmb vns das wier nit vmb sehen inegen etc. Angeschlossen: Mayerhofen, (?2) 1532, 3 Uhr nachmittags. Schreiben Bernhards von Teuffenbach an den Richter von Fürstenfeld. (Türkeneinfall in Steiermark.) . . . wist das die Thurckhen an heut Neyda (Neudau) berenndt vnd LX pherdt auff wellderstorf (Waltersdorf) khomen, etlich daselbst kopfft vnnd etlich gefangen, derhalben sy nun auft meinen walldt alls iindegkh (Lindegg) oder hernpruckh (Hohenbruck ?) sein muesn, hab ich euch in eyll nit verlialltn wölln, vnd trag fürsorig So dj heerr nach Rucken wei den So wirdt morgen der poden voll turckn sein etc. ‘) Blumau. ') wohl 7. August, vergl. das vorige Schreiben Teuffenbachs. Beilage Nr. 3. Radkersburg, 10.') August 1532. Schreiben „Hans Wernnegkhers, Ilaubtmanns“ des landschaftl. krainischen Kriegsvolkes an die krainische Landschaft. (Türkeneinfall in Steiermark in der Richtung gegen Hartberg etc.) Infolge des jüngsten an ihn und den Reichenburger gerichteten Befehls, Nachrichten über die Türken zu geben, mache er der Landschaft zu wissen, dass die folgende Kundschaft dem Landeshauptmann (wohl Ungnad) zugekommen sei: „.. • alls gestern ist der Thurgkh mit einem sagkhman noch allenthalben vmb fursten-uelldt feystricz vnd gegen dem harrtperg auff Gleysdorfif nach dem gepirg gezogen etlich vill dorffer, als das geschrey ist verprendt, vnd der armen leut vill erwürgt vnd gekopfft, haben wier herr weckhart von polhaim herr Sigmundt von Weixelberg vnd Cristoffen von Reichenburg mit herrenn Georigen von Aursperg hussam vnd etlichen gerustn pherden, sambt tau-sendt paurn, den Thurgken nach zu stapffen, Ob man sy bej der nacht Im leger vberfalln mocht, oder Inen aber sunst was abprechen vnd den schaden Ires furnemen wenden mecht, der gleichen hengt Inen herr lucas Zackell mit etlichen pherden auch nach, Ob man doch nur etlich turgken fahn mocht, sich bej Inen zuerkundigen wie der Thurgkh sey, vnd wuehin sein furnemen stee etc. heut dato versieh ich mich werden wier von hinen auch nach Inen, vnd gegen Gracz zu lenden, vnnd was vns dieweil von kundschafften vnder äugen zukomen darnach werden wier vnsern zug furnemen die sag ist noch anderst nit dan der Thurgkh ziech mit herrskrafft des negstn wien zu das zu belegem.“ W. sei mit seinen Reitern von den Steirern zum Hauptmanne der Rennfahne bestimmt worden, er wolle sich alle Mühe geben, dass die krainische Feldfahne dazu gebraucht werde; die krainischen Stände mögen sich dafür bei den Steirern bedanken und dahin wirken, dass die krainische Fahne als Rennfahne genommen werde. Da die Steirer von ihm die Beistellung von Kriegsräthen verlangt haben, so seien von ihm bis auf weiteres Siegmund von Weixelberg, Georg von Reichenburg und Christoph von Gallenberg dazu bestimmt worden; er erwarte diesbezüglich die Befehle der Landschaft. „Ich verkhundt euch auch, biemit das herr hanns vngnadt, landshaubtman etc. zu einem Obristen veldthaubtman, dieser landt furgenomen worden ist, So lang bis die Rö kö Mt etc. Oder herr hanns Gaczianer einen an seiner stat darin verordent.“ Die Landschaft möge ferner die Besoldung für 2 Monate nach Graz schicken, denn er iürchte, dass, wie die Sachen jetzt stehen, sie nicht länger als acht Tage dort bleiben werden; mit dem Hin- und Herführen des Geldes sei aber zuviel Gefahr verbunden, ferner sei zu bedenken, dass der erste Monatssold von den Reitern fast ganz zu ihrer Ausrüstung verwendet werde. Ferner habe er Friedrich Leidenknemer (?) zu seinem Schreiber gemacht, die Landschaft möge ihn demgemäß besolden u. s. w. Beilage Nr. 4. Radkersburg, 10.1) (?) August 1532. Schreiben des Vorigen an die Stände. (Aufbruch gegen die bei Kaltenbrunn liegenden Türken.) Auszug; . . . herr Nicklaus Juriczitsch schreibt an heut der Turcken halben, wie ain hauffen nach dem ändern wien zu zeuht, die turcken haben seinen vnderthanen zu gunss das viech genomen gehabt, aber er hat in sollichs wider abgetrungen. Das geschrey ist endlich der turkh sey schon vor Wien . . . In dieser stund erheben wier vns dan es solln noch etlich mer als tausent turcken zu ') Kaum leserlich. Kalldenprun bey fürstenfeit ligen, Weixelberger vnd etlicher gereyssiger zeug hussaren kneclit vnd paurn hengen Inen nach, die haben wir gestern vor vnser geschickht, pleibn sy anderst so werden wier vnser heil mit Inen versuchen, got geh gluckh auf! vnser seyd. Beilage Nr. 5 a. Maissau (?), 14. August 1532. Schreiben Hans Pichlers an den Landes-vervveser und Verwalter der Landeshauptmannschaft in Krain, Andre von Lamberg, und die krainischen Verordneten. Inhalt: Antwort auf die Aufforderung der Stände, seine untergebenen Reiter nach Cilli oder dessen Umgebung abzuordnen und persönlich zur Berathung der gegen die Türken zu ergreifenden Maßregeln sich einfinden zu wollen. Ohne Geld könne er seine Reiter nirgends hinschicken; man möge ihm dies zuerst senden, dann wolle er ziehen, wohin zu ziehen man ihm befehle. Beilage Nr. 5 b. Graz, 15. August 1532. Schreiben Hans Werneckers an die krainische Landschaft. Auszug: W. übersendet Kriegsberichte. „. . . vnndfuegeuch daneben zuwissen dasderTurckh nunmalln gewislichn vorwien, wie die kundschafften lawden sein soll, mit etlicher suma vnd anzall volckhs, aber der turckhisch kayser ligt persondlich vor guns das herr Nicklaus Juritzitsch Inen hat, vnnd bis heuttigen tag drej sturm daruor verlorn, vnd erlich vollckh, herr Nicklaus sech gern hillff aber meins bedunckens wie dan der Radschlag vor dem landshaubtman, den kriegsraden, vnd ändern land lewten beschlossen, so werden wier gegen Wien der schiacht zu, oder wohin vnns die Rö kö Mt etc. derhalben erfordert, vnnd gevvislichen auff wells oder lincz zurucken, durch das eysenartzt (Eisenerz) oder auff Rottenman, acht auch das wier vber funff oder sechs tag dato dits briefls nit hie pleiben.“ Bezüglich der Uebersendung des Soldes schreibt W. wie unter dem 10. .... hiemit schickh ich euch auch alls meinen herren vnd lieben freunden abschrifftn was vnd wellicher gestallt, der herr landshaubtman als ein Obrister, vnd die von Steil’, alle Ire adellsfreundt zu Inen erfodern, haben venneindt die von Crain soliden dermassen auch thun, darinen wisset Ir euch woll zuhallten, vnd Ordnung fürzunemen etc. Bezüglich des Schreibers Leidenknemer wie unter dem 10. W. habe dem Meister „Michl von Görz“ geschrieben, damit dieser ihm einen guten Wundarzt schicke, was derselbe auch versprochen habe; die krainische Landschaft möge ihm ungefähr 20 fl. schicken, „domit er sich dester fiderlicher zu vns fuedert vnd auff das liegst Gracz zuruckhet gestern (14/8) seindt wier herr khomen“. Nachschrift: Der Oberst habe Boten an Zakl (Lucas Szekely, Freiherrn von Ormož) geschickt, um mit demselben im Namen des Königs zu unterhandeln, auf dass er mit seinen Hussaren an der Landesgrenze bleibe, und wenn diese nicht um 5 fl. monatlich dienen wollten, ihnen G fl. zu versprechen. Wie nun mit diesen Hussaren betreffs der Bezahlung abgeschlossen werde, müsse man auch die ändern halten. „Des Balbirer geen Gorcz mit zuuergessen dan es stirbt allenthalben hinaus Im Enstall (Ennsthal), werden sein woll notturfftig alls mich die sachen ansicht etc. Beilage: Neudau, 14. August 1532. Schreiben Wilhelms von Polheim und Sieg- munds von Weixelberg an den Landeshauptmann Ungnad. (Aufforderung, das gesammte Kriegsvolk nach Hartberg zu verlegen. Plan eines Streifzuges gegen Schlaning.) . . . wier haben alls gestern gen schlaming zu dem von puechaim geschickht gehabt, sich zuerkundigen, des turcken halben, nun schreibt vnns der von puechaim wie Irs In seinem schreiben verneinen werdet, darauf!' so seindt wier entschlossen, das wir alls heindt nach mittag hie auff sein wollen, vnd das negst auff schlaming zu ziehen, vnd zum stundt dohin vngewarnet in die nacht kommen wellen, das wier dester statlicher morgen mit den veinden handeln mögen, Auch ist noch vnser gut beduncken, das Ir euch auff hartperg mit all vnserm kriegsfolckh verfeugt heet, vnd auch die paurschafft, als vill euch möglich ist, So wollt ich auch Inn schleming fleiß haben, vnd auch den kundsperger (?) zu empiettn, domit man die Allfnaw (?) vnd auch die weg verhackettn, wan wier besorigen, wan das sich der türkisch kayser erhebbt von gunss, So werden die treyffenden (!) Rott, widerumben da herein Reichen, So wer wier verhofft khain sackhman keen vns vie starckh wier wollten in zuerlegen. Angeschlossen: Schlaning, 13. August 1532. Schreiben Longwins von Pucheim an Ungnad. (Aufforderung gegen Schlaning zu streifen.) . . das ir mir schreibt, soll euch berichtn ob den veinden von mir auss abzuprechn werr, So wolldet ir als morgen bej mir sein, darauff los ich euch eylends wissen, das der turckisch kayser nach anzaigung eines gefangenen turcken, der ich dan zwee hab, selbst persönlich mit grösser macht vor gunss ligt, nun etlich tag, vnd ich all stundt, den streift' vor dem Gschloss hab, vnd Ime nun gar vast leichtlich abzuprechen ist, vnd auff die stundt souill mir muglich gewest ist, nit vnderlassen hab, sunder Inen abzuprechen so seyt Ir hie gar sicher bej mir, vnd verhoff alls heundt von meinem schwagem von Eberaw auch Hilf wie Ir dan von mir auch vernemen werdet, pit euch darauff wollet heindt bej der nacht herkomen so mugt Ir ganz sicher sein, vnd wellet nit aussn pleibn domit wier doch ain wenig die zu gunss mögen entsetzen Wue sy heindt nit wegkh geen, wan sy tag vnd nacht nit feyrern mit schiessen, vnd wellen ob got will grossen sigg gewinen wolt got ich heet euch vor achttagen gehabt, Ich secli gern das Ir bej der nacht keembt, wan sy wissen das ch nit pherdt hab, allein was ich mit den puxenschutzen Inen abprich pleibt nit aussen, bej dem vertrauen so ich zu euch hab, wollen paldt souill ausrichten, alls mit der Schlacht, . . Beilage Nr. 6. Einzelne Blätter ohne Angabe des Ortes und Datums, der Schrift nach Berichte Werneckers an die krainische Landschaft (Mitte August). (Es Stehen unter ihm 172 gerüstete Pferde, 8 fehlen noch.) „Gleich in dieser stundt bin ich bej dem Obristn herrn bansen vngnaden vnd den kriegsraden der Steirischen gewest, haben sy auch mein begern, vnsern fann zu einem Reenfanen angenomen“, dafür möge sich die Landschaft bedanken. . . pey Reckelispurg (Radkersburg) haben sich in die XL paurn, auffgemacht, vnd haben den sackhman angriffen gegen veystricz der etwo vill erschlagen,' vnd zurechnen schir in ain flucht pracht Inen auch vil Ross genoinen Die von Steir erfodern einen yden landtman, bej einer straff vnd peen, selbst in aigner person zu ziechen, haben auch warlich vill adells, zwisclin Inen auch w'oll gerust“. Die Steirer haben auch eine Abschrift, enthaltend die Namen der ins Feld gezogenen krainischen Adelspersonen, verlangt. W. habe sie aber nicht gegeben, da er von Seite der Steirer Beschwerden fürchte. Das Zutrinken und Gotteslästern sei beiderseits verboten worden. Georg von Auersperg liege in Pettau todtkrank. W. habe Siegm. von Gallenberg als Wachtmeister aufgenommen; derselbe verlange ebensoviel, als die Steirer dem ihrigen geben. Ein einzelner Zettel, wahrscheinlich ein P. S. zu einem Schreiben W. an die krain. Landschaft (muthmaßliches Datum 15. Aug. 1532): Der Oberst (Ungnad) sammt den Kriegsriithen habe beschlossen, die Hussaren in Fürstenfeld und dessen Umgebung liegen zu lassen, um einen Einfall der Türken zu verhüten. Neuerliche Betreibung wegen der Bezahlung des Schreibers. Beilage Nr. 7. Graz, Iß. August 1532. Schreiben Hans Werneckers an die krainische Landschaft. Übersendung der angeschlossenen Türkenkundschaft und Betreibung des Soldes. Anliegend: Neudau, 15. August 1532. Schreiben Siegmunds von Weixelberg an Ungnad. (Schilderung des erfolgreichen Streifzuges gegen Schlaning. Gefangenenverhör.) „. .. Ich lass e. g. wissen das wier alls gestern, vmb ain vrr nach mittag, hie zu Ney-daw auszogen sein, auff schlening zu, auff des von puechaim begern, vnd wie wier ain halbe meill, vom schlening zukomen sein hab wier ain feur vor vnser in einem dorff gesehen auf-geen, hab wier vnser Skartt vor vnnser geschickht, hab wier in dem selben dorff einen häuften Thurcken gefunden, vnd sunst allenthalben vill feur vor vnser auffgangen hab wier die Turcken angriffen, vnd mit der hilllT gottes in die flucht geschlogen, herr von pollhaim Reichenburger, Mindorfter sterren (?), Jung von Badmanstorff warritschein, auch Rochus von trautmanstorff mit den Crabatn haben trewlichen zusamen geseezt, vnnd betten vnns versehen, der Juley (Gyulai), mit den hungerrischen häuften, betten vns nachgedruckht, mit dem streyttfan, er ist aber plieben still hallten, vnnd gar wenig auss seinem häuften vber funff pherdt nit die vns beystandig warrn, vnd die ändern all mit Jme, haben Iren abzug hinder sich auff neydaw angenomen, vnnd haben vnns, dort lassen, vnd wue sy nur still gehallten betten, so wollt wier vili mer namhafftiger Thurgken gefangen, vnnd erlegt haben, der von pollhaim Reichenburger, MindorfTer stern (!) trautmansdorffer, die seindt gerent auff die ersten turcken, vnd obristn die haben auff die Ross nit konen komen habn dieselben, die meisten vnder Inen erwürgt, was Inen nit in das holcz geloffen, Ist alls in grossen weyssn pinden gewesen, wan es ist des kaysers hoft'gesindt gewest, die auf seinen leib warttn, der seindt zweytausend gewest zu Ross, vnnd tausendt Jannitscharrn, sy haben den Marckht schlening wollen sturmen, vnnd do sy nit haben mögen, haben sy sich alle zerrstreudt der futtrung nach, das sy nit all beyainander gewesen sein, do wier sy angriffen haben, aber Irre, haubtman, oder houbtleut seindt am meisten all do gewest, auch den Jannitscharrn, haubtman der ist auch erschlagen worden, vnnd do die Sun vnder gangen ist, habn wier teutsch vnd krabatn, auch vnsern abzug genoinen dem hungerischen häuften nach, geen Neydaw vnd seindt in der nacht aukomen wier haben etlich ainfafldig turcken gefangen die hab ich itzund in dieser stundt Examirt (!) ain yder in sunderliait, die zaigen an einer wie der ander daz sy alls gestern, aus des kaysers herr, auszogen sein, so haben sy den kayser in aigener person, noch vor gunss ligen lassen, vnd hat sich herttigklichen vmb das Gscldos angenomen, aber bis auff heutigen tag nit genonien worden, dan er hat kein ander geschutz bej Im dan sein veldgeschutz, domit kan er dem Gschlos nichts angewinen, er hob auch an etlichen enden graben lassen vnder daz geschloss, aber das wasser geet allendthalben vber sich auff, das er vor wasser auch nichts angewinen kan, sy die gefangen turcken zaigen auch an, Es sey daz gemain geschrej, Im here, als ferr er das geschlos nit gewindt, so werdt er für wien nit ziehen, vnd wirdt sein abzug auff Ofen wider nemen wenn er das geschlos an gesehucz nit gewinen kau. wie wolt er dan wien an gesehucz gewinen.“ Die Hussaren wollen um 5 fl. monatlich nicht länger dienen, sondern abziehen; ihr Abzug könne nicht zugegeben werden, „dan der turckh wirdt die schandt vngerochen nit lassen, die wier an seinem hoffgesindt begangen haben“ . . . Bezüglich der von den Landen an den türkischen Kaiser aligeordneten Gesandten sage der gefangene Türke aus, dass der Kaiser einen derselben nach Griechisch-Weißenburg (Belgrad) abgeschickt habe, den ändern aber mit dem schwarzen Barte noch bei sich im Lager habe, beide seien mit schönen Kleidern ausgestaltet worden. Beilage Nr. 8. Gesse'), 17. August 1532. Türkenkundschaft (an wen? von wem?). Antwort, auf ein am 13. abgefertigtes und am IG. empfangenes Schreiben. (Lage der Türken vor Güns.) „. . . bah auch Laut der auf pot von Stund an die Rabaw zuuerhacklien vml alle dj Müllen so auf der Hab gewesen sindt die hab Ich vor etlichen tagen Lassen zerreisen. Zu dem ersten so Laß Ich e. g. wissen die Turckhen so vnder Ofen gelegen sind schon heraufzogen zu den kaisser auf den weg den der kayser zogen ist bey den glitten (?) zu ölen sind noch in die VI M turckhen die verhuetten das geschicz. Zu dem anndern so Laß ich e. g. wissen das der Turckhisch kaysser Leitt ein halbe meyl von ginss vnnd der Embrich (Ibrahim) wäschä Leitt vor günß nu XII tag Lang er hatts an vill ortten Lassen graben, so hab er vberall wasser gefunden vnnd an dem XVI tag auguslj wie der tag ist verganngen hat man angefanngen zu schiessen Seer vasst das hat ge-werd piß auf die zechendt Stundt got waiss wie es den frumen Cristen gangen ist das mueß in helften, das der tur ckh kain gross geschücz hat sunder allein Lautter veldgeschüez. Zu den dritten Las ich e. g. wissen das der hunger vasst Seer gross ist vnntter den turckhen an prott Sy haben traid vnnd vuetterung genueg aber sy haben auf souil volckh zu wenig mulen das sy nicht mell mugen haben Des kaysers Janitschäm haben All vnnter Innen ein auß geschuß gemacht vnnd haben zu den kays&er geschickht vnnd Im anczaigen Lassen er habs ausgefuertt das er wöl ein scblacht thuen Es wiir schir zeyt sy müessen Sonnst hungerß Sterben es war iil pesser sy wurden erschlagen hat In der kaysser zu anntwort geben Sy sollen geduld tragen wan man ginß gewintt so wöl er In dj profann.l was man dar Inen finit geben dannach wöll er sy zu der schiacht füeren. Zu dem Viertten so Laß ich eur gnaden wissen daz mir mein kuntschaffter anczaigl der kaysser wartt auf pottschallt von seinen Nasarn (Schiflsoldaten) wan Sy die tunaw pruckh gewinen oder prennen so wol er wien zu ziehen was sich weitter zuetregt, ln den etc.“ Beilage Nr. 9. Graz, 18. August 1532. Schreiben der steirischen Verordneten an die krainischen. (Auszug aus NN. 7 u. 8.) Vorschlag, wechselseitig die Kundschaften auszutauschen. „Vnd nach dem euch Vor zuegeschriben worden wie der turgkh im lannd schaden gethan, hat der lierr lanndshaubtman nit vnnderliissen vnd herrn Sigmunden weiclislwerger zwen Trautmanstorfler vnd ettlich geringe phard an die gränicz sambl ettlichen gerüssten pharden zuziehen verordnet vnd wie dieselben khomen sein gen Neydaw do bauen sy äin zerstreut lewer vor Inen gesechen prynnen do sein sy demselben zuezogon vnd vnnder dem schlaning in dorff khomen do haben sy ettlich Jfinitscharen vnd ettlich zu Ross so darin gelegen vnd des turgkhischen kayser hoffgesindt gewest vberfallen die ainstaills erslagen vnd gefanngen vnd ainstaills in die flucht gebracht vnd wo der Julj Jhanusch (Gyulay Johann) vnd die hungrischen rewtter darein gehawt liefen vnd nit gewichen wären ir villeicht nit vill daruon khomen . . . 'j Geszti, Gesztbej im Oedenburger Districl. P. S. Ewer der von Chrain phärd auch der von Steier Russtigung ligen alhie zu grätz vnd erwartten des aufbotts zu der slacht, die gefanngen turgkhen die haben gesagt wie der turgkhisch kaiser in aigner personn vor Gönns gelegen hab das Schloss nit khonnen gewinnen also hab er sich vnnderstannden das zegraben also hab er wasser gefunden do hab er aber nicht schaffen khonnen vnd haben angezaigt souerr er Gönns nit gewinnen werde er sich für wienn auch nit legern wissen auf dise stund nit annderst dann das er noch an der Granitz lige.“ Beilage Nr. 10. Neudau, 20. August 1532, 7 Uhr vormittags. Schreiben Siegmunds v. Weixelberg an den Landeshauptmann. (Scharmützel bei Fürstenfeld. Truppen-mangel. Gefangenenverhör.) „. . . Ich las e. g. wissen das wir als gestern zw fursstenfeld auszogen sein, dj 2, mindorffer vnd ich mit den krobatischen hauffen. als in dj zweihundertt .... (unleserlich) vnd haben wellen auf schläning zwziehen. vnd wie wir vber ain meill hinzogen sein, da sey wir vnter dj turgkhen khoinen. vor vnser vnd vnter vnser vnd auff der seitten allenthalben als voll haben wir ainhawffen angriffen dj sein als in dj 50 gewessen vnd dieselben in dj flucht geschlagen, dj ändern turkheschen hawffen sein vns zw nahent gewesst. hab wir den-nach sew piss auf sy geiagt (?) vnd haben in dj 20 Ros mit fuetter geladen genomen. Aber nit, mer als 2 aus Inen gefangen. Darvnder ist des obristen woscha diener ainer vnd haben also vnsern abzug widerumb auf!' naydaw müssen nemben. wan wir auff schlanig nitt woll haben khinen khomen. wen wir vns mitt 2 M turgkhen müessen schlalien. dj wir dan vor vnser mit äugen gesehen haben, dj vngern haben mit vns nit ziehen wellen, dj haben wir zw fursstenfeld gelossen Sj haben vermaintt sy wollen auf güssing zwziehen ln diser stund heult gen dj feur vmb hardtperg. mit sambt dem tag heutt auff vnd vmb talberg, wo ir mit dem volkh yeczo zw hardtperg wertt so wolten wir mit der hilft' gotts vill tawssent. turgkhen erlegen dj aus dem landt nit khomen mochten, wo ir vns nur ainhundert gerüste pherdt. die gering angelegt warn vnd dj kranarischen (?) hassarn (!) zwstellett so trauett wir vns noch vill turkhen zwerlegen. wiewoll dj Vngern nit mit vns ziehen wollen. Wir haben heutt khund-schaft. ausgeschigkht auf alle ortter damit wir noch heintt ain angriff thuen. wiewoll vnsere Hos rnued sein vnd gestern dem turgkhen vasst abgeschlagen habenn. Ich hab des obristen wascha diener an diser stund examinirtt. der zaigt an das er als gestern von seinen herrn aussen hoer ausgeritten ist Vnd der khaysser ligt noch mit aller macht vor gins vnd halt nun in dj 5000 Jenscliern. vnd seins pessten volgkli daruor verlorn vnd lasst vill peusch machen vnnd maint den graben damit zwfiellen. vnd vermaint nit daruon zw khomen vnd wills gewinen. Er hatt den thaber Neusidl eingenomen vnd lasst alles das Jung gefangen volkh von khnahen vnd madlen darein (?) furn vnd dabelialten Er hat an dj 300 schträtt(?) püchsn Vnd wie ich den brieff hab schreiben lassen das gett ain feur über das ander auff vmb talberg gegen aspan (Aspang) wertts . . .“ Feistritz1), 20. August 1532. Schreiben ;des Lukas Miclich (?) an den Verweser (Lamberg) in Laibach. Er weile in Feistritz und warte auf die Post; diese sei gelegt von Graz über Leibnitz, Marburg, Gilli, Franz (?) nach Laibach. Beilage Nr. 11. Fürstenfeld, 21. August 1532. Schreiben Weikhards von Polheim an Ungnad. (Streifzüge der deutschen und ungarischen Truppen gegen die Türken. Kundschaften.) ’) wahrscheinlich Windisch-Feistritz. . . alls ich mit den Reuttern gestern nach mittag zu furstenfelldt ankomen bin, hab ich die vnsern noch zu furstenfelt gefunden, abein liern Sigmunden von Weixelberg sambt des von Aursperg pherden nit, Sünder sy seindt auff Rotnthurn, vnd derselbigen enden straiffent zogen, vnd als ich hör, hab er den veinden 20 Ross genomen, vnnd vier gefangen, Zum ändern hat mir Juley ystuuan (Gyulai Stefan) anzaigen lassen, wie bej den tausendt Thurgken bej sand gothart ligen, zwue meyll wegs von hinen, dieselbn er Im willen ist, mit sambt dem wanf'fi (Banffy) an, wyttiany (Batthiäny) zetschy (Szecsy) vnd tsches (tschos ?) ferenczen auch peckrilaisch (Pekry Ludwig) zu vberfalln, ist auch schon heindt darauff von hinen zogen zaigt mir auch an, wie sy vormals nicht prenndt haben vnd nymandt gefangen genomen, sunder als nider gehauen dasselb ist war, aber nun in diesen Tagen, vmbherr nymer, sonnder vill follcks gefangen am hungrischn vnd traclit der mer zuhabn, haben Ir etlich vnder vns darauff heradn was für nemens sy vvern, die Thurgken aber auß etlichen zaigen an, wie es die auß wossen (Bosnien) sein soliden, hab ich mir gedacht wie ich auch gehört hab, das man Inn ain prucken auf! der Muer, abgeworffen hat Ob sy dieselben wider machen woltn, oder ob sy widerumben heimwerds, vnd das landt auff diesen einfall, So bescheen ist bestergken (?) wollen, Oder aber ob der turgk also sein abzug nymbt vnd sich liinder also mit prandt vnd fahung armer leyt, den abzug also verhuetn, dan er diese tag also fast vmb harttberg talberg vnd furstenfeldt vnd am hungrischen verprendt hat, gunss hab er noch nit genomen, sunder sein anschlag hab Im nit geraden Es sagen zwen hungern seindt von Im gefallen zu wuttiany (er sey auch daruor abgezogen . . Graz, 22. August 1532. Schreiben Werneckers an die krainische Landschaft. Übersendung von Türkenkundschaften — die Aufforderung von Seite König Ferdinands, sich beim grossen Reichsheere einzufinden, sei noch nicht gekommen. Beilage Nr. 12. Graz, 23. August 1532. Schreiben Werneckers an die krainische Landschaft. (Abzug der innerösterr. Truppen zum kaiserlichen Heere.) . . An gestern Spat ist vnns von dem Obristen velldthaubtman herrenn Hannsen Caczianer schreiben zukumen, der vnns eyllundt hinauss zu der schiacht erfodert, dan kay-serliche vnnd kö. Mt. etc. solln Namblichn am 25 tag dits Monats geen lincz mit. allen kriegs-folck ankliomen, darauf so erheben wier vnns alls morgen frue des negsten Rö kö Mt etc. zu, gegen lincz das hab etc. . .“ Folgt ein Passus betreffend die Münze. Man möge ferner eilends dem Balbierer nach Görz 20 fl. senden und ihn nach Leoben der Truppe nachschicken, endlich bitte er, man möge ihm doch den Schreiber lassen. Beilage Nr. 13. Schloss Clam1), 4. September 1532, 2 Uhr nachmittags. Schreiben Jakob Hinderhoffers, Pflegers daselbst, an Seibold Pögl. (Türkeneinfall in N iederösterreich.) „Edler Gestrennger Herr Die Türgkhenn haben heint Glogkhnitz Berenndt Ober Glogkhnitzer Sich Redlich gehollten haben Ir drey Erschossen vnd drey Ross genomen der Brobst tlieilt ain begern Das Ich Eur g. hiemit schikh Darauff hab Ich dem haubtman an den Semering geschriben wie E. g. . . . vernemen wirt In der Stundt hob Ich wäre khundt-schafll das der Turgkh die Neustat hiemit belegert hab vnd von den khirchen aus bis zu der Neustat gar alls zway taussent hör hüetten aufgeschlagen der feint bin ich morgen frue gewarttundt Ich waiß E. g. diser Zeit, liil Annders zeschreiben Alles das Ich da schreib das Ist war liol Erbarms das es darczur Jist kumen Ich beuillch mich E g. so meinen g. lieiTii E. g. darff nit Annders gedenkhen Ich will mich hallten alls ein fronier Redlicher Man Ich beuilch E. g. mein Sun lebendig Soll mich der Turgkh aus dem Schloß klam nit bringen. Beilage Nr. 14. Sl. Gilgen1), <>. September 1532. Schreiben des Schaffers zu Zell an Seibold Pögl. (Türkeneinfall in Niederösterreich.) Wie Ich euch am Jüngsten geschriben vmb hilft', auch Nach dein Inkliin dberg (in Kindberg?) furgenumen Nach dem die pürg der orten Inn die vier meill wegs lanng zupe-setzen weliclies Ich alles Irselbs gedennckhen khund an Eur vnd annder nit beschehen khan auch Ist mir den nagsten phintztag vmb ain vr Nachmittag khundtschafft khumen das die turgkhen am gaisruckh den selben tag zu morgen frue khumen vnd In die Xüe gewesen vnd Nach dem die macht klain gewesen dieselben daruon geigt (?) vnd das kag aufgehagkht vnd gar herab In das Wasser thall bej sand gilgen khumen vnd doch wider gewendt bin Ich den selben nagsten phintag (!) In der nacht mit XLVI guetten Mann auf sannd Gilgen zogen allda vnns gesamlt sein in die IIIC zesamen khumen vnd auf den Gaisruckh vnd to(e)denhenngst gezogen vnd vnnser khundschaffter auf die schwarcza, weliche dann von den veinden verprennt vnd guettenstain zuegeschiekht, ist vnns khundsdiallt khonien das sich dj turgkhn mit gi'osser macht für guettenstain gelegert auch ain grösser hawffen auf dem Ror auch ain liawffen für hochemerg (?) auch ain hawffen von hainfelld werts herein zu vberfallen willens deshalb mir nit ineglich solich weitte gehäger auch ainer soiichn macht widerstand zuthun wo verr mir nit hillT geschehen mag, mueß ich not halben die gepürg verlassen vnd ich mit meines herrn lewten die nachere behuettung suechen war nach mein vnd der anndern armen lewt begeren in ansehung der grosssen not ob vnns von euch oder yemands anndern hilf! geschechen möcht datum in eyll vnder sand gillgen im velld denn VI September A° etc. im XXXII Schaffer zu Czell. Beilage Nr. 15. Radkersburg, 'J. September 1532. Schreiben der Richter und Käthe der Stadt Radkersburg an Andre von Lamberg, Verwalter der Landes-hauptmännschaft in Krain. (Abzug der Türken von Gans durch Steiermark.) „. . . wir fliegen euch zu wissen das herr Rueprecht von Herberstein, als Veldhaubt-man an heut dato umb dy sechst vr vor mittag herüber von fürsstent'eld vnnd derselben ortten zu Vnnss Ankhomen ist, der hat vnns angeczaigt, das der Turckh seinen Abczug genomen, vnnd Nun mals aull Vnns, der geleichen den poden zwischen Muer und Traa, Ainen Basscha mit ainer grossen vnd Mächtigen Anczall Türckhen alles zuuerhören veror-dennt hab, vnnd ist auch Schoun Im Anczug vnnd sülchen seinen haimbzug hinein durch (Ihrain vnd Ghrabaten zuuemben willens, wiewoll wir auch gehört haben, das der Thürkh als heundt in der nacht zu Veldpacb vnnd noch nechner gegen vnns prenndt haben soll, dem wir aber noch nit glauben geben haben. . Beilage Nr. 16. Graz, 0. September 1532. Schreiben des Vicedoms von Steiermark, Michael Meixner, an den Gegenschreiber des Vicedoniamtes in Krain, Wolfgang Sbär. (Türkeneinfall in Niederösterreich u. Steiermark. Kirchberg a. Wechsel, Hartberg bedroht. Bauern überfallen die Türken.) „...mir sein anheudt dato von Vilach Dergleichen Newzeyttung zuegschryben worden, wie der von Vrbynn an die Pundtäffl (Pontafel) ankömen sev Daselbs allenthalben die Gren-niczen beselin (oder beseczt) was Es abar bedeudt khann Ich nit wissen Der Turkli hat sich Nuinalls die vergangne wochen für dj Newstat gelegert zwischen Newkirclien vnd Neu-stat olt zwaytausent zeit aufgeslagen, lasst den Sakhman vnd Sträfzug weyt ausgeen hat Es zwischen der Neustat auch Glokhnicz vnd bis auff Schadwien (Schottwien), auch durch das Pirg iür Marchtyring auch liochnberg (oder horhenberg) bis gen sand Polten schier olles verhört vnd verprendt Ettlich vesst kirchen vndergraben zersprengt vnd vill volkhs darinen erslagen Ain Hauffen Turkhen auff kirchperg geschikht da die Paurn in grösser besarnblung sein Souer Er dasselb Erobert sich alsdann vmb das Miircztall annemen, Mer ain Hauffen für Hartperg herein schyer auff II Meyll herzue verordent die auch Waydlich mit Prenen abkhern. aber vnsere Paurn sein Gesstern auffgewest heundt vor tags ain Hauffen Turkhen vberfallen vnd vill erslagen XLV1 Ross herein in die Stat bracht aber wenig guter Ross darundter. Es siht Irne schir gleych als welle Er der Slacht nit erwartten vnd so man schier gar darzue gelasst Ist zu besorgen Er möcht Eyllunds abziehen durch dise Iand mit grossen schaden kü Mt ist am Phincztag (Donnerstag) zu lincz ankhömen vnd Nu schier zu Wien...“ Beilage Nr. 17. Frauenstein, 13. September 1532. Schreiben des Landeshauptmanns von Kärnten, Veit Welzer, an Andre von Lamberg. (Voitsberg u. Köllach soll von den Türken niedergebrannt worden sein.) Übersendung der Abschrift eines Briefes Kutzianers (der jedoch nicht beiliegt). . . Nun hab Ich an heut vnnd daruor die Creudschuss than Auch den zehennten Mann durch mein Offen generali sambt denen vom Adl In Aigner person eruordern lassen Dan mir khuntschafften zuekhumen wie der Turgg Voytsperg vnnd khefflach ausprenndt soll haben das Man auch her dishalb der Muer gegen den Khernnerischen gepürg Vill vnnd Gresse Feur Sech So ist mir glaubwirdig geschryben das Er am wasser der Enns vnnd nahent gegen der Stat Steir prent hat. . Beilage Nr. 18. Feistritz, 13.*) September 1532, 8 Uhr Abends. Schreiben des Lukas Micklitsch an Andre von Lamberg (fast unleserlicher Zettel). (Die Türken vor Marburg.) „Ich gib Eur genadenn zw vernemen Als meynnen genedigenn herrnn dass mich ain dinner vonn seyz Auff denn weg pegendtt hat vnnd Ich An Im den priff genumen vnnd Ich den selbigenn prieff lassen hieber (?) lessenn vnnd lautt in den prieff dass drey hier (Heere) .. (?) vor marpurg der Tirckenn liegen vnnd vermainen nit dar von zw khummen zw gebinnen mer gib Ich Eur genaden zw vernemen dass man zw wurmberg die greyd geschossenn hat vnnd verprendtt vnnd Ist dy strassenn ally versperdt vnnd Endlich zag (zeige) Ich Eur genaden, dass die Tirken am mitag am Samstag vier marpurg mit dreyenn hauffenn gelegt vnnd mit hanndt pegenn ln dass sthat geshossenn vnd Ist dess von seyz dienner ist in der sthat gessenn . . . zw feystricz ist niernanz dienett Als herrnn Casper vonn kharschann khnecht . . . P. S. mer gib Ich Eur genadenn zw verneinen wie die Tirkhin hubenn die leybniz gesthirmbt 18 sthirrrn gethann vnnd Nit gebunnenn vnnd Als verprendt . . . Beilage Nr. 10. Windischgraz, 15. September (Sonntag nach Kreuzerhöhung), 6 Ulir abends. Schreiben des Richters und der Räthe von Windischgraz an ? (wahrscheinlich die krainische Landschaft). (Die Türken suchen bei Mahren-berg die Drau zu übersetzen.) . . Nun füegen wir ewer genaden zuuernemen souil vns zekunt worden ist auch zumb wäre kuntsehailten erfaren das der turckh sich in drey hewffen geben hat vnnd Nam-liclien auf! yezt verganngen freytag sich mit aynem hauffen in Marenberger feld gelegert vnd sich versuecht das wasser der Traa vber zekomen Also haben vnns dy von Seidenhofen in dy ettlich post zw lassen komen damit wir Inen zw verhuetung dy furt ain zall volkli zeschigkhen Also haben wir Inen mer als in die LX person zw hylfl zuegesent vber das ist derselb hauffen gegen Eybeswald zeruckh zogen aber es ist zw besorgen er werde sicli wideruinb zw dem wasser wenden Der Annder hawffen wüe vns kuntschaflt worden ligt nit ver von Mar pur g vnd der dritt hawffen In pettawer veld nit mer vns wissen . . .“ Beilage Nr. 20. Graz, 10. September 1532. Schreiben M. Meixners, des steirischen Vicedoms, an den Landeshauptmann (von Krain ?). (Glückliches Scharmützel mit den Türken am Leibnitzer Felde. Verheerung von Leibnitz durch die Türken. Lage der Türken in Niederösterreich, Aufbruch gegen dieselben.) „Ich zaig Ew an Wiewoll herr hanns Catzianner mit den Raißigen vnnd fuesvolgckh den Ttirggen hie im Grecz Velld nachzogen haben Sy doch sein nindert erwarten wellen Also mit den Müedenn Henngstenn nit weitter nachziehenn mugen aber die geryngen phardt auch VI11C klinecht Puchsenschutzenn nachgehenngt Nahennt vnndter Leybnicz habenn Sy Ain Hauffen Turggen vast trefflich Männer erlanngt dieselben mit ain Streytfann erobert Ir vill erlegt, vnnd an gestern denselben fann auch Achtzehenn Turggen Khoph Sambt dreien ge-fanngen Turggen herbracht vnnder denselben zwayen Koplien Allt leut sollten vast sein Trefflich Hauhtleut vnnd Obrist gewest sein Leybnicz den Marckht vnnd khirchen dann etlich Bürger vnnd annder Vollgkh gewest ist verprennt vnnd das Vollgkh erschlagen w'orden Der Turgg zeucht March bürg zue als man Sagt welle er versuechen die Stat der pruckhen halben zuerobern. Herr Hanns Catzianner ist widerumb hinaus gen Wienn zu Ku. Mt. Erfordert doch souer Er den Turggen noch was abzeprechenn wisse Soll er versuchen Also ligenn noch zu Zell XM Turggen die weder hindersich noch für sich wissenn sein mit pauers Vollgkh auch ennhalb gegen dem Sembring vmb Glogkhnicz Vnnd Sebennstain mit vill Kriegsfolgkh belegt herr hanns Catzianner sambt den Lanndshaubtman besambin sich hie mit Volgkh vnnd der Steyrer Khernner vnnd Crainer Rüstigung sollen all heindt oder morgen herkomen Alsdann wo der Turgg auspreehen Wirdt man Ime enntgegen ziehenn Mann verschafft Sy zuerhalltenn vnnd zuerlegen — Dann Sy werden den hauffen zue Eyllen Ainlweder durch das Müertztall her oder oben Vber das Pirg für Pollann den Ändern Hueff Schiegen nach werden khains wegs vngeschlagen dauon Mügen. Gleich wie Ich bisher geschrybenn hab Ist khundtschafft khumen Wie die Turggen hindersich auf Sanndt Gillgen ziehen wollen fir die Neustat Vnhgern zueziehenn Derhalben will vnnser Vollgkh Eyllends hie hinaus für Gleisdorff zueziehenn ...” Beilage Nr. 21. Stattenberg1), 1'«). September 1532. Schreiben Hans Pichlers, Verwalters der obersten Feldhauptmannschaft (an der Grenze) an die krainische Landschaft. (Die Türken vor Marburg. Drauübergang bei Lembach.) „Ich Ir a g keinen zweifll eur gunst vnnd freundschafft haben mein shreiben auch offen generali des datum steet Newstifft am XV septembris emphangen, darinnen welicher massen Ich den selben tag dj turkhen angriffen Vnd angesprengt, Auch was dieselben, so ann gedachten tag gefanngen worden anngeczaigt, vnd Ich mich bey Innen er Inndert, Namblich des Sy der furrt vber dj traa bey Wurmberg gefunden nach lenngs vernomen So füeg Ich eucli weiter zuuernemen das Ich am negst vergangen erichtag zw feystricz Auch gestern mittwoch nacliendt pey marbpurg dj turckhen anngesprenngt, Daruon bayd mall etlich zw todt geshlagen auch etlich gefanngen worden, die zaigen nun ann das der turckhisch kayßer zwischen Leinbach vnd wildthawss ein pruckhen vber dj traa geschlogenhabe. Nach dem er alle die shyf so er auf der traa beckhumen hatt mugen dahin zw furen beuolchen, Ist auch gestern vber dj berürt traa der Vsrambeckh alls wascha Inn wossen Michail (?) we_ gänicz alls wascha zw Smederowo, vnnd der von Mosstarr khumen vnd haben solich furtt eingenomen vnd verhuetten denselben, lieint lawt der gefanngen Annczaigen zewcht herüber der himbrachim wascha mit seinen Hörr dergleichen soll heint oder morgen der turckhisch kayßer mit seinen Janisharn, wägn vnd khamellthiern vberfarrn sich In traa veldt legern, ein Sechs tag daselbst Rueen vnd still ligen, zaigen auch die gefangen mer ann, das gedachter kayßer beuolhen liab etlich wascha vnnd Rennenthawffen verordent dise lanndt zuuerderben vnd zuuerprennen, weliches dan laider Nunmals voraugen, dieweil aber wie vorsteett, das dj von wossn vnd Musstar In Vorzug sein, Ist zubesorgen Sy werden sich vndersteen, das Crain-landt anchaimb zwsuchen, hatt Innen auch der kayßer erlawbt Irren haimbczwg durch Crain vnnd krabatn zunemen . . Demnach ersuche P. die bewaffnete Macht des Landes aufzubieten und dieselbe bis auf weiteren Bescheid versammelt zu halten, ferner gegen Cilli einen Nachrichtendienst einzurichten, da P. dies nicht thun könne, weil er nach Gurkfeld sich zu begeben willens sei, um dem bosnischen Pascha, wenn er dort heimzöge, begegnen zu können. Ebendahin habe sich auch im Falle der Noth das krainische Aufgebot zu verfügen. Hier wolle er nicht länger verweilen. „Nach dem heint vnd morgen das traa veldt aller voller turkchen sein, vnd dj Renentthawffen geen werden“. Man möge auch den Bewohnern von Görz, Karst und Istrien um Hilfe schreiben, P. hoffe, sie werden Krain nicht im Stiche lassen. Beilage Nr. 22. Ekhnberg1), 19. September 1532 (am Donnerstag vor St. Matthäus). Schreiben des Hans Mekhnitzer an seinen Schwager Friedr. v. Paradeis. (Die Türken vor Marburg u. im Draufelde. Cilli heischt Hilfe.) „. . . Zayger dicz schreybn sein heint pay mir gewessen vnd auff khuntschafft gewart, so wiß daz nachtn der hannß mauttner vmb dy zechn vr in der nacht von Cillj khomen ist vnd zaygt an, wie der Cillier khunschafften lawttn, wie der tuikhisch kaysser solt per-sondlich, Mit seiner macht, Im Traffeldt lign, vnd saydt fraytag marburg täglichen stirmbt aber dy In der stat halltn sich woll, vermaint auch nit daruon zw zichn marburg pethaw vnd Cillj zw gewinen, liabn gestern seer prent auff gonobicz auf! pacharn vnd Im trafelldt sein gross feur auff gangn, gestern vnd taglichn hat man sy In den püchln sechn Rayttn, man hat den püchler von Cilli geschribn vnd sein pegert, hat er wider gen Cillj geschribn Er hab zway hundert pherdt vnd sey noch funfl' hundert pherdt gewartundt dy selbn solln gestern gen gurkhfeldt khomen sein alls dan well er von stundan mit den (700) pherdt gen Cillj khomen sy trösten sich sein heint. . Beilage Nr. 23. Zum Wolle (?), 30. September (Quaternberfreitag vor Matthäi) 1532, 8 Uhr vormittags. Schreiben Georg Poffingers, Pfarrers zu Schönstein, an die Frau Katzianers. (Die Türken vor Marburg. Verwüstungen.) . . ich hal) E. G. am Mittwoch I. m. geschribenn wie der turckh mit jeweiligen hauffen sich für marpurg gelegert liet Nun wiss Ewergnad das ich abermals mein pesten vleiss für khert vnd euch diese wäre khundtschafU, Niimblicli bin ich zw Schaliekh bey dem von Sebriach khundtschalft halben vmb die VI vr gewesen, zw der selben stundt seindt seine khundtschaffter zwen khumen zaigen an wie die turkhen vor marpurg drey Sturm verloren vnd vill volkhs vmb khomen vnd die armen Marpurger den der Almechtig zw hi 111' khomen well weitter sich nit erhalten muegen, wen sie gross mangl puluers vnd der kliugl habenn, Mer slahenn die Tliurkhen ain geweltige pruckhen vber die Traa auss ainem Holtz bey der Traa welichs der kheyschacher zw ainer press vermaint hatt, Auch haben sy zween schell (Schiffe) darauff Müllgemacht worden abgeworffenn Mer zwen scheff mit Sag dilln die sie auff gelangen vnd gestern auff Mittag halbe pruckhen geschlagen vnd Ettliche hauffen hervber khomen, Habenn vonn pethaw vndter vnser frawenperg, biss vndter Sandt hainrich vnd leistritz nachten vm dritte vr auß prent auch den gantzen perg Patharn (Bachern?) Ist auch worhafftige klnmdtschafft, als ichs dem Sebriarcher In der eyll vor gellesenn, das die Tliurkhen willens seindt, als paldtt die pruckhenn vertig wurdt, vnd der gantz hauffen vber khumbt, die drew Landt karennden Crain vnd diesen Flekh Steierinarkh vber zu ziehenn Mer haben sie am nächsten Mittwoche vndter lindeckh gegriffen vnd vmb Cille gar ob Newenhawss etlich pawern gepunden vnnd hingefürtt, wir seindt hie alle stundt der veindt wartundt So sein wir vbell mit guetten leutten versehen weiber vnd khinder haben wir ge- nug, aber die pawrschafft fürcht sich, würdt sich in die Stauden verschliffen. Doch hör ich das sie sich dennocht vmb khein befestigung biß auff die zeit angenommen haben dieweil! sich die pharrkhürkhenn zu Marnberg erhalten liab. Wie auch wor-hafftigkhlich auß des von Sebriarch khundtschaßt bericht das die Thurkhen gestern von morgen biß auff vesper zeit, auff grienperg gesturment haben vnd gross schuess gehordt vnd zaigen wie gross fewer auff gehen gesehen haben Ich auch vernomen von den von Sebriarch das vnser volkh khayser khunig vnd das Reich auff Offen vnd khriechenschen weisen-burg (Belgrad) mit gantzen hauffen ziehen, vnd vennaindt den Thurkhen zw ainer schiacht bringen, vnd darnach weitter khomen — wissen auch die von parischgratz gar nicht das die Thurkhen auff Marpurg gesturmet, wie des von Sebriarch pueb der heint ln diser nacht von Gretz In der nacht khomen antzaigt etc.“ Beilage Nr. 24. Stattenberg, 20. September, 12 Uhr mittags. Schreiben Adam Suchers (?) an den krainischen Landesverweser. (Die Türken im Draufeld, Übergang des Sultans über die Draubrücke. MuthmatJliche Rückzuckslinie.) „Anheut vmb mittag bin Ih zu herm bansen pücliler bey stattenberg in einen perg (?) khomen Ist sein plunder vnd ettliche gefanngen, auh ander pherd alda gewest, aber er mit seinen pessten Reuttern ln das Tragfeld zum turkhischen leger verritteu der maynung ob er ettwo einen wossnerischen turkhen der die windish sprach kliunt zufachen auff das er sili des turkhen furnemen erinnern möchte, wo oder ln was land er yemant verordnet halt zu strayffen Aber ettlich die jjühler gefangen die haben Antzaigt Er sei mit seinen Ja-nischärn willens auff warasin vnd Agram zuziehen, Aber ein treffliche Antzall Reutter auff die vberbeliben land zustrayffen verordnen welle, der turkli ligt noch im tragfeld, vnd anheut zeucht er selbs vber das Wasser, oberhalb Marpurg bej wildhaus da hab er einprukhen slahen lassen demuach wellen E. e. also diczmalls von mir gewoellet (?) sein. Ih trag fur-soi’g II) werde E. e. weytter kliain khundshafft geben mugen, dan es ist der paurn halben vasst vnsycher zu reytten. Ich pin mit grösser vberstandner geferligkhait hieher khomen, wan Ih mih sonnst mit bespannten leuten vnder wegen nit versehen, so wer Ih zu tod ge-slagen worden. . .“ Beilage Nr. 25. Au bei Lichteuwald, 20. September (St. Matthäusabend) 1532. Schreiben Wolis v. Werneck an den Landesverweser (Krains). (Aufgebot der krai-nischen Bauern. Verwüstungen der Türken in der südlichsten Steiermark.) „Euer schreiben hab Ich vernuraen nämlichen das der turk jn san feld prendt hat vnd pis auf sephenstan (Schönstem) aucli wie Ir Mir schreibt ob Ich noch nit Auf poten liiet so sol Ich noch schlichs (sollichs?) nach tun so las Ich Euch wisen wie Ich von Euch griten pin so pin Ich die gancze nacht griten das Ich zum frue Mal haim kumen pin vnd hab von stundan XIII grichten auffpoten vnd versech Mich sy wem Morgen oder auff lengist pis auff den sundtag zu Mir pei Enkenstan oder sauenstan an kutnen versieh Mich ein gucz felkel peienander haben Ich pin heint Mit hundert pauern herenhalb lichtenbald an kumen Wie pald Ich die pauern al pei einander hab so wil Ich Euchs wisen lasen wie fil Ir sein auch las Ich Euch wisen das Man am Mitich ein halbe Meil von gairach vnd ein halbe Meil von Monpreis prent hat das Ich das feyer selber mit Meinen äugen göselien hab vnd von ändern orten geschriben haben der kursaner leit Mit etlich hundert husarn zu gurkfekl wert Ir etbas neus haben lass Mich wisen etc. . .“ Beilage, Nr. 26. Gilli, 20. September 1532. Schreiben des Lucas Micklitsch an Andre Lamberg. (Uebersendung von Kundschaften.) „Dann Ich wil mich anhewt auf hohenegkh vnnd Seiz. Erhebenn. vnnd also mein auf-sehen habenn. Ob die sachenn sich zuetrueg wie dann des Weixlberger khuntschafft Lawt. w'il Ich E. St. wissen lassenn. Wiewol wir vasst vbl beriten sein, wie dann E. St. selbs erkhennen mag. das Reyten So wir Täglich thuenn muessen Mir hat auch als Gestern ain gefanngener Entruner pawer der geenn Gillj ankhomen anzaigt daz sy noch umb mar bürg vnnd bis auf veistricz ligen Auch bit Ich E. St. denn Puebn zu Glababricz (?) zu lassenn. Dann er auf gewisse khuntschafft da warten soll etc. . Beilage Nr. 27. ln der Au bei Lichtenwald, 22. September (Qualembersonntag) 1532. Schreiben Wolfs von Werneck an den Landesverweser. (Abzug der Türken, drohender Streifzug gegen Krain, Bitte um Hilfe.) „Ich las euch wissen, das mein vetter Hayrich Werneckher haynt nach mittag dato dis prieffs an heim gen Saustain khümen ist, da pin ich zw jm geritten, vnd jm vm new czeittung gefragt, da hat er mier an geczaygt, wie er niitt sambt dem püchler gen Reichenburg khümen ist, vnd sein erst gestern vonn den türckhen geritten, Dann dy türckhen habenn dem püchler ainen khnecht gefangen, da hat sich der püchler pesargt, dos der gefangen khneebt wurdt an czeigen wie vill der püchler hussarn khnecht hiet, oder auff wellichen enden der püchler sey, also hat er ain ab tretten gethan, aber haint nach mitternacht czeicht der Hainrich vnd der püchler, vnd der Cursaner wider den türckhen zwe, der püchler vnd der Haynrich haben pey dem. L. türckhen gefangen, gestern haben sy ainen gefangen vnd jn examiniert, da hat er an geczaigt, Man czerreilb jn oder heng man in, oder spis man in, der türckli der czeüch czwischen der saw vnd trag ab, aber ain grossenn sackh man oder ainen wascha wurdt er verordnen in gurgkhfelder feld, Der püchler vnd der haynrich sein ettwan nacliendt pey pettau von jnnen geezogenn vnd pitt euch auch gar freundtlich das ir auch vber all vin (hin) schreibt, dem adl vnd paurn der was (?) tragen mag, das sy eylandt auff sein, vnd mier zw cziecchen So will ich versuechen vnd mein vleis an khern des ich czwischen oder pey dem wasser vnd gepürg was richtten khann, So uer aber nyemandts mer khumbt So khan ich mit dysen khlein völckhl nichts aus richten, vnd last mich alle sachen pey disen polten wissen wes ich mich hallten soll. . Beilage Nr. 28. Klagenfurt, 24. September 1532. Schreiben Veit Welzers, Landeshauptmanns in Kärnten, an Andre Lamberg. (Missglückter Angriff der Türken auf ein Verhau bei St. Lorenzen. Kampf mit den Türken in Niederösterreich.) . . Vor dreyen tagen ist mir kundschafft khumen, Als der Turgg zu Wildhaus, vber sein gemacht prugkhen vnd dieTraa gerugkht, hab er zustundon oberhalb ein Clausen zu Sand Lorenczn, zu zwayen feiten perenen, vnd angreiffen lassen, sind aber yedes mals, ewegkh geschossen, zu gedengkhen Er sey willens, sich in windisch Gräczer Veld zulegern, vnd durch das Land Crain, auch Kärnten zu straiffen. So ist mir vor etlichen tagen geschoben, wie pey Zel an ainem gepierg, genant, die schwarcze, zehentausent Turggn belegt worden, die her Niclas vom Thurm, her Niclas Räuber, her Caspar Ritshain, nebn ändern haubt, vnd Beuelchsleuten, angriffen, vnd ainen ganczen tag mit Innen gescharmiczelt, Derbalben Sy aus berurter Turggn gegensatzung, vmb mer hilf geen Wien zuschreiben verursacht, Vnd noch Sechs Tausent Man, Darundter solle auch der her Stathalter Turgkh Walland, vnnd annder sein, aufpracht, wie oder was weitter gehandelt, khan Ih bisheer nit wissen. . Beilage Nr. 29. Cilli, 25. September 1532. Schreiben des Richters und Ruthes von Cilli und des Lucas Micklitsch an den Landesverweser in Laibach. (Abzug der Türken gegen Warasdin u. Agram.) „. . . wir f'uegen eur Streng zuuernemen, das wir auf den nächst verschinen montag vnser vier kuntschaffter von Cilj aus. an die ort. do die Turgkhen Ir leger vnd wonschalll gehabt, geschikht haben, die alle erst an heut Miticlien vor Michaelis anliaimb kumen vnd aintrachtigklich gesagt haben, das die Turgkhen gewislich Iren Sagkmann auf den nachst-uerschinen Sontag gen warasin wercz veroident, vnd das montag darnach der Recht hawfen aufprechen vnd nach den Sagkhman auch auf waraßin verükht ist, willens auf Agram zw. Desgleichen sein zwen angesessnen btlrger von warasin des Erichtag (Dienstag) zu nacbcz alher gen Cilj ankumen, die zaigen an gleich die maynung als vnser kuntschaffter. dan die kuntschaffter mögen an den orten mer zu fueß dan zu Roß ausrichten vnd andre weg, so die zu Roß nit Reiten mögen, suechen, Aber gleich ln der Stund dato des briefs hat her Rueprecht von herberstain dem berrn Verwalter der haubt manschafft vnd viztumbambcz Cilj wäre kuntschafft geschikht, das nun die Turgkhen daselbs zwischen der Traa vnd Saw vast verhakht vnd binderstellig gemacht. Das er derTurkh deshalben nit hindurch mag. sondern villaicht sein weg auf Crain zue, nemen vnd daselbs sein weg aus dem lannd zukumen suoohen. . .“ L. Micklitsch will mit den Pferden Raunacliers nach Agram, um dort Kundschaft zu erhalten. “*wvwwv> Director Gutscher. Ein Nachruf von Dr. Arthur Steinwenter. Am 15. Jänner starb in Graz eines plötzlichen Todes der ohmalige Director der h. o. Lehranstalt, Johann Gutscher. Derselbe wurde den 27. August 1827 zu Premstätten bei Graz als Sohn eines mit irdischen Gütern spärlich bedachten, mit reicher Familie gesegneten Landmannes geboren. Der lernbegierige Knabe besuchte die Volksschule seines Heimatdorfes, wandte sich dann (1839), um die für die Mittelschule geforderte Vorbildung zum Abschlüsse zu bringen, nach der Landeshauptstadt und bezog daselbst ein Jahr später das Gymnasium, welches er, die damalige Philosophie (jetzt 7. u. 8. CI.) inbegriffen, im Jahre 1848 absolvierte. Nach dreijährigem Studium der Rechte an der Karl-Franzens-Universität in Graz, und nachdem er daselbst auch die erste Staatsprüfung mit vorzüglichem Erfolge abgelegt hatte, entsagte er der juridischen Laufbahn, sei es, dass die damals lockenderen Aussichten, welche der Lehrberuf bot, oder innere Nöthigung zu demselben — wahrscheinlich wohl beides zugleich — ihn veranlasste, zu den philosophisch-philologischen Disciplinen zurückzukehren, die dem armen Studenten, der ganz auf sich selbst angewiesen war, bisher das tägliche Brot hatten verdienen helfen. Schon im Juni des Jahres 1853 finden wir G. als Aushilfslehrer am akademischen Gymnasium in Graz beschäftigt, welcheThätigkeit er im folgenden Schuljahre als Supplent ebendaselbst fortsetzte; zugleich hörte er aber auch philologische Vorlesungen an der Universität zunächst in Graz, dann 1855 und 1856 in Wien, wohin er vom h. Ministerium mit Belassung der Supplentengebür behufs Vollendung seiner Ausbildung für das Gymnasial-Lehramt beurlaubt worden war. In wie dürftigen Verhältnissen G. auch damals lebte, so betheiligte er sich doch an der Subscription für das National-anlehen des Jahres 1854 mit hundert Gulden, ein sprechendes Beispiel von Sparsamkeit und Patriotismus, Eigenschaften, die ihn sein ganzes Leben hindurch zierten. Nach Graz zurückgekehrt, wurde er neuerdings zum Supplenten für das dortige Gymnasium bestellt, legte am 20. März 1857 die Staats-Prüfung aus der lateinischen und griechischen Sprache') in Wien ab und wurde durch h. M. E. vom 27. Mai desselben Jahres zum wirklichen Lehrer an unserer Anstalt ernannt. Als solcher wirkte er bis zum Herbste 1869, wo er an Stelle des nach Wien abgegangenen Directors Lang die provisorische Leitung der Anstalt übernahm, zu deren definitivem Director er wenige Monate darauf durch Allerh. Entschließung vom 24. Februar 1870 ernannt wurde. Volle 14 Jahre war G. an der Spitze unserer Anstalt gestanden, die sich unter seiner väterlichen Leitung einer stets steigenden Frequenz erfreute, als er in Rücksicht auf den Umfang des k. k. I. Staatsgymnasiums in Graz dieser Anstalt zur Dienstleistung zugewiesen und zur Mitwirkung in der Direction derselben berufen ward. Allein schon nach zwei Jahren nöthigte ihn ein durch seine unermüdliche Tlni-iigkeit in und außer der Schule und durch manchen Kummer hervorgerufenes Herzleiden, nach BOjährigem ehrenvollen, demWohle der Jugend gewidmeten Dienste um seine Pensionierung anzusuchen. Die Bitte ward ihm gewährt und ihm bei dieser Gelegenheit infolge Allerh. Entschließung vom 15. September 1885 für seine vieljährige pflichteifrige Dienstleistung die Allerh. Anerkennung ausgesprochen. So endete Gutschers Wirken an derselben Anstalt, wo er seine Lehrerlaufbahn vor drei Decennien begonnen hatte. Doch nicht lange sollte der würdige Mann sich der gewünschten Ruhe erfreuen. Schon am 18. Jänner 188G warf ihn ein- Schlaganfall aufs Krankenlager; und wenn er auch wieder scheinbar genas, die frühere Frische des Geistes und Körpers erlangte er nicht wieder ; am 15. Jänner des heurigen Jahres wiederholte sich der Anfall, und in wenigen Stunden war der Mann sanft und friedlich, wie er gelebt, zur ewigen Ruhe eingegangen. G. hinterließ eine trauernde Witwe, mit der er seit dem 22. September 1857 in glücklichster Ehe gelebt hatte, und drei Kinder, deren ältestes, Dr. Hans Gutscher, ihm die Freude bereitete, die gleiche Laufbahn wie der Vater einzuschlagen. Der imposante Leichenzug, der am 17. Jänner die irdische Hülle des Dahingeschiedenen zum St. Peter-Friedhofe geleitete, gab Zeugnis, dass es galt, einem Schulmanne in des Wortes edelstem Sinne die ') letztere Prüfung vervollständigte er am 23. März 1803 für das ganze Gymnasium. letzte Ehre zu erweisen, dem die Liebe und Achtung seiner Vorgesetzten, Gollegen und Schüler auch über das Grab hinaus folgen wird. Unsere Anstalt war durch eine Deputation des Lehrkörpers vertreten, die im Namen des letzteren „dem ehmaligen Director und treuen Freunde“ einen Kranz auf den Sarg niederlegte. Am 19. Jänner wurde in der hiesigen Gymnasialkirche für den Verstorbenen ein Trauergottesdienst abgehalten, an dem sämmtliche Schüler und Lehrer theilnahmen. Wenn wir auf das Wesen von Gutschers Charakter näher eingehen, so müssen wir ihn als einen Gemüthsmenschen bezeichnen, der jedermann durch seine Güte und sein freundliches Entgegenkommen zu gewinnen bestrebt war; und dieser Grundzug seines Wesens war es auch, der ihm manche Enttäuschung brachte, der ihn aber auch trotz alledem immer wieder antrieb, als Helfer in der Noth, wo er nur konnte, einzugreifen. Gefördert wurde diese Gesinnung noch durch eine aufrichtige, tiefe Religiosität, in deren Bethätigung er wie in so manchen anderen Tugenden der ihm anvertrauten Jugend mit leuchtendem Beispiel vorangieng. Unermüdliche Arbeitslust, Freude am öffentlichen Wirken und einen stark entwickelten Geselligkeitstrieb können wir in zweiter Linie als wesentliche Züge im Charakterbild des Verblichenen bezeichnen; sie waren es auch, welche ihn eine Fülle von Lasten übernehmen ließen, zu deren Bewältigung er oft bis tief in die Nacht hinein arbeiten musste, sie waren es, die ihn Freude am Vereinsleben finden machten, in das er gerne activ eingriff; hier konnte er auch seinen Wohlthätigkeitssinn so recht zum Ausdrucke bringen. Ich verweise in dieser Beziehung nur auf sein Wirken im hiesigen Gymnasial-Unterstützungs-Vereine, dessen Vermögen unter seiner Vorstandschaft nur durch seine unermüdliche Thätigkeit sich um 4300 fl. hob, auf sein Walten in der hiesigen Filiale des österr. Beamtenvereines, deren Obmann er durch acht Jahre war, eine Würde, der er in uneigennützigster Weise unglaublich viel Zeit opferte. Von den übrigen Vereinen, denen der Dahingeschiedene angehörte, erwähne ich noch den hiesigen Turnverein, dessen ausübendes Mitglied G., dem die Fülle der Geschäfte sonst wohl keine Zeit zur Pflege seiner Gesundheit ließ, durch lange Jahre war, und den Verein „Innerösterr. Mittelschule“ in Graz, an dessen Verhandlungen und Vorträgen er sich mit regstem Eifer betheiligte. Endlich weihte G. auch einen nicht unbedeutenden Theil seiner rastlosen Thätigkeit der Stadt Marburg, von deren besten Bürgern er einer gewesen, die er als seine zweite Heimat liebte und deren Wohl er nach besten Kräften förderte. Als Mitglied des Gemeinde- und Stadtschulrathes wirkte er namentlich segensreich für das hiesige Volksschulwesen; zum nicht geringen Theile ist es ihm als seinerzeitigern Referenten zu danken, dass Marburg jetzt eine Mädchenbürgerschule aufweist, wie wohl kaum eine zweite Stadt Österreichs. So von vielen Seiten in Anspruch genommen und sich in Anspruch nehmen lassend, überall auf das Wohl seiner Mitmenschen bedacht, erblickte er natürlich doch die erste und vornehmste Stätte seines Wirkens im Gymnasium, besonders demjenigen Marburgs, das er wie einen Theil seines eigenen Seins betrachtete. Selten war wohl ein Mann so von Lust und Liebe zu einem Berufe erfüllt wie G.; man sah aus seinen glücklich lächelnden Augen, seiner behaglich heiteren Miene, seinem unversiegbaren Humor die Freude, die es ihm bereitete, sei es in der Schule zu lehren, sei es in der Kanzlei seines Amtes zu walten oder die Verhandlungen der Lehrerconferenz zu leiten. Nichts war ihm in seinem Berufe gering oder unbedeutend, dem Größten wie dem Geringsten widmete er seine volle Aufmerksamkeit; die hinterlassenen Acten und Gassenjournale sind Zeugen seiner bewunderungswürdigen Genauigkeit, aber auch — Sparsamkeit in der Verwaltung der ihm anvertrauten Fonde und Verlage. Als Lehrer der Philologie zeichnete sich G. durch eine genaue und gründliche Kenntnis der Grammatik und durch das Bestreben aus, auch bei den Schülern als unerlässliche Bedingung jedwedes Fortschrittes in dem Studium der classischen Sprachen die in den oberen Jahrgängen sich allenfalls lockernden grammatischen Grundlagen immer wieder von neuem zu befestigen. Als ein mächtiges Förderungsmittel hiezu betrachtete er häufige schriftliche Übungen, die ihn auch zur Erreichung' seines zweiten ihm beim philologischen Unterrichte vorschwebenden Zieles, möglichster stilistischer Gewandtheit und Glätte, führen sollten. Ruhig, einfach und klar wie sein ganzes Wesen, war auch sein Vortrag. Auch literarisch war G. in wissenschaftlicher Hinsicht thätig t so enthält das hiesige Gymnasial-Programm vom Jahre 1864 aus seiner Feder eine gediegene Abhandlung über die Frage: „Ist Plato der Verfasser des Dialoges Menexenos?“ Ferner veröffentlichte er an gleicher Stolle — einem lebhaften Bedürfnis der wissenschaftlich forschenden Welt nachkommend — in den Jahren 1868 und 1869 ein „Systematisch geordnetes Verzeichnis des wissenschaftlichen Inhaltes der von den österreichischen Gymnasien und Realgymnasien in den Jahren 1850—1867 veröffentlichten Programme“. In der Leitung und Erziehung der ihm als Lehrer oder Director anvertrauten Jugend gieng G., nachdem er die Strenge der ersteren Jahre seines Wirkens an der hiesigen Anstalt späterhin immer mehr hatte schwinden lassen, von der Ansicht aus, dass, wer das Herz des Schülers gewinnt, den ganzen Menschen in seiner Hand habe, ihn zu fleißiger Arbeit und sittlichem Verhalten zu bestimmen vermöge. Von diesem Grundsätze ausgehend suchte er durch Milde und Wohlwollen die Studierenden an seine Person zu fesseln, aus schwachen Leistungen das noch darin enthaltene Körnlein des Guten sorgfältig herauszuschälen und ins Licht zu rücken, in den Vergehungen der Jugend mehr den Leichtsinn und die Verführung, als die vorsätzliche Nichtbeachtung der Schulgesetze zu erblicken, mehr mit Worten zu belehren, als durch Strafen aufzurütteln und einzuschüchtern. Vor allem trachtete er das Ehrgefühl des Schülers zu wecken und wach zu erhalten; er appellierte daher gern an dasselbe und ließ sich oft durch Ehrenwort Besserung angeloben. In jeder Noth und Bedrängnis konnte die Jugend ihre Zuflucht zu ihm nehmen, jedem war sein Ohr offen; wie vielen hat seine werkthätige Hilfe den Lebensunterhalt verschafft und so das Studieren erst ermöglicht! G. war sein ganzes Leben hindurch ein Optimist; ward also auch seine Güte missbraucht, wer wollte ihm das verargen ! Seinen Amtscollegen gegenüber gab er sich eben so wohlwollend und anspruchslos, stellte sich nicht auf den Standpunkt des befehlenden Vorgesetzten, sondern auf den des aufrichtigen Berufsfreundes den ältern, des väterlichen Berathers und Führers den jüngern gegenüber. Dadurch, dass G. so eifrig beim Unterrichte hospitierte, allen entscheidenden Prüfungen selbst anwohnte, erwarb er sich eine genaue Kenntnis der Schüler und Lehrer und war so in den Stand gesetzt, die gewonnene Einsicht allseitig zu verwerten und allseitig fördernd einzuwirken. Seine Gerechtigkeit und Güte, die Freude, die er an anderer Freude empfand, namentlich wenn er in der Mitte seiner Collegen oder Schüler an einer Festfeier oder einem Ausfluge theilnehmen konnte, lassen es uns begreiflich finden, dass Alt und Jung dem würdigen Manne den Ehrennamen eines Vaters beilegte. Betrachten wir G.’s Charakter vom rein menschlichen Standpunkte, so ist zu den geschilderten Zügen kaum etwas hinzuzugeben, noch weniger aber etwas zu ändern — er blieb sich immer und überall gleich liebenswürdig. Seine Geselligkeit und Offenheit, die Theilnahme, die er allen Verhältnissen entgegenbrachte, die Freude am Reden, sein einfacher und biederer Sinn und endlich der Umstand, dass ein grösser Theil der Marburger Jugend von ihm gebildet, diese daher und deren Eltern ihm zu großem Dank verpflichtet waren, bewirkten es, dass der stadtbekannte Mann allgemein geehrt, geliebt und gesucht war. Dies zeigte sich auch bei der großen Abschiedsfeier, welche ihm Marburgs Bürger aus Anlass der Allerh. Anerkennung seiner Verdienste am 29. September 1885 veranstalteten. Es war kein Leben, das sich in bedeutenden Verhältnissen abspielte, aber, was mehr ist, es war das Leben eines guten Mannes, dessen Gedächtnisse diese Zeilen in treuer Krinnerung geweiht sein mögen. Er ruhe in Frieden! I. Personalstand, Fächer- und Stundenverteilung. A. Lehrer: 1. Arthur Steinwenter, Dr. der Philosophie, Director, lehrte Geschichte, Geographie und philosophische Propädeutik in der VII. Classe. 5 Stunden. 2. Johann Majeiger, Professor (in der VIII. Rangsclasse), Ordinarius der VII. Classe, lehrte Latein in der VII., Slovenisch für Slovenen in der 1. A und B. III., IV., VII. und VIII. Classe, lur Deutsche im III. Curse. 18 Stunden. 3. Franz Žager, Dr. der Theologie, Religions-Professor, im I. Semester beurlaubt, trat mit 1. April krankheitshalber in den Ruhestand. 4. Albert v. Berger, Professor, trat mit 1. October krankheitshalber in den Ruhestand. 5. Josef Pajek, Dr. der Theologie, fb. geistl. Rath, Professor, lehrte Religion im ganzen Gymnasium und Slovenisch für Slovenen in der V. Classe. 18 Stunden. 6. Franz Horak, Professor, Ordinarius der VI. Classe, lehrte Deutsch in der IV., Geschichte und Geographie in der II. R, IV., VI. und VIII.. steiermärkische Geschichte und Statistik in der IV. Classe. 20 Stunden. 7. Gustav Heigl, Dr. der Philosophie, Professor, Ordinarius der I. A Classe, lehrte Latein in der I. A und VIII., Deutsch in der 1. A Classe. 17 Stunden. 8. Engelbert Neubauer, Professor, Ordinarius der II. A Classe, lehrte Latein in der II. A, Griechisch in der VI. und Deutsch in der II. A Classe. 17 Stunden. !>. Josef Meisel, Professor, Ordinarius der III. Classe, lehrte Latein in der III., Griechisch in der III. und VIII. Classe und Stenographie in beiden Abtheilungen. 20 Stunden. 10. Rudolf Casper, Professor, Ordinarius der IV. Classe, lehrte Latein in der IV. und VI., Griechisch in der IV. Classe. 16 Stunden. 11. Jakob Hirschler, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Mathematik in der 111., IV., V. und VII., Naturlehre in der IV. und VII. Classe. 19 Stunden. 12. Johann Schmierer, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Geographie in der I. A und B, Naturgeschichte in der I. A und B, II. A und B, III. (I. Semester), V. und VI., Naturlehre in der III. Classe (11. Semester). 20 Stunden. 13. Hugo Schwendenwein, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der VIII. Classe, lehrte Mathematik in der 1. A und B, II. A und B, VI. und VIII., Naturlehre in der VIII Classe. 20 Stunden. lt. Leopold Pötsch. Dr. der Philosophie, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in der III., V. und VI. Geschichte und Geographie in der II. A, III. und V., philosophische Propädeutik in der VIII. Classe. 21 Stunden. 15. Johann Geßler, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Latein und Griechisch in der V., Deutsch in der VII. und VIII. Classe und Schönschreiben. 19 Stunden. 10. Johann Košan, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der II. B Classe, lehrte Latein und Deutsch in der II. B, Slovenisch für Slovenen in der II. A und B und VI. Classe, Slovenisch für Deutsche im II. Curse. 19 Stunden. 17. Franz Jerovšek, geprüfter supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius in der 1. B Classe, lehrte Latein in der I. B, Griecliisch in der VII., Deutsch in der I. B und Slovenisch für Deutsche im 1. Curse. 18 Stunden. 18. Gustav Knobloch, Nebenlehrer, Professor an der k. k. Staatsrealschule, lehrte Zeichnen in der 1. Abtlieilung. 3 Stunden. 19. Friedrich Schuster, Nebenlehrer. Bürgerschullehrer, lehrte Zeichnen in der 2. und 3. Abtheilung. 4 Stunden. 20. Rudolf Mar kl, Nebenlehrer, Turnlehrer an der k. k Lehrerbildungsanstalt und an den beiden Mittelschulen, Turnwart des Turnvereines, lehrte Turnen in 3 Abtheilungen. 6 Stunden. 21. August Satter, Nebenlehrer, Domchoralist, lehrte Gesang in 3 Abtheilungen. 5 Stunden. B. Gymnasialdiener: Ferdinand Staudinger. II. Schüler. Fischereder Otto. Frank Stefan. Glančnik Franz. Glaser Paul. Huber Karl. Hyp Emil. Jaksclie Leo. Jungwirth Johann. Jurko Johann. Brahenec Johann. Dragelj Max. Gaßner Hans. Gašparič Jakob. Hausenbichl Edmund. Jäger Friedrich. Jerovšek Anton. Kaas Karl. Karaman Doimo. Kocbek Anton. Beitl Ferdinand. Berdajs Emerich. Bohak Franz. Dobnik Heinrich. Engelbogen Philipp. Habjanič Matthäus. Hantsch Max. Haslinger Arthur. Hibler Johann. Hohnjec Josef. Jančič Johann. Dijak Josef, Dobovišek Franz. Drevenšek Johann. Frisch Josef. Galler Franz. Janschek Ferdinand. Jöbstl Hermann. Jurkas Franz. Kankowsky Erwin. Albrecht Alois. Bresnik Franz. Erman Johann. Fischereder Moriz. Gartner Franz. Glaser Karl. Gobec Josef. Hauptmann Ignaz. Ilešič Franz. Kaas Theodor. Karnitschnig Alfons. I. A. Classe (27). Kodella Geza. Leithner Otto. Leithner Theodor. Lešnik Josef. Masten Anton. Morawetz Alfred. Mraulak Johann. Müller Franz. Ozvald Karl. I. B. Classe (2!t). Kraus Max. Kreuh Karl. Lauko Vincenz. Lavtar Othmar. Lorbek Paul. Mach Alfons. Marko Josef. Mažir Franz. Noroglav Friedrich. Nudl Josef. II. A Classe (31). Kovačič Franz. Krulc Franz. Kurent Ludwig. Lassbacher Karl. Lavtar Ludwig. Lerch Johann. Lorber Hermann. Lorber Norbert. Pečar Alois. Pinteritsch Josef. Pustoslemšek Franz, II. B Classe (25). Krall Otto. Kraner Franz. Lorbek Franz. Milchberger Franz, Mitterer Karl. Mlinarič Ludwig. Ogradi Josef. Ottorepetz Victor. Panič Josef. III. Classe (48). Katz Victor. Korošec Anton. Korošec Johann. Kreismann Adolf. Kropfitsch Johann. Kukowetz Franz. Kurnik Johann. Kveder Josef Leonhard Albert. Lorbek Johann. Matiašič Franz. Pirchegger Johann. Hiegele Rudolf. Sajovitz Friedrich. Sodin Franz. Thaler Ignaz. Trojner Martin. Vaupotič Georg. Weberitsch Johann. Weese Oskar. Schminnaul Franz. Schönherr Raimund, Schuster Arthur. Simon Paul Peter. Škoflek Johann. Staudinger Oskar. Terstenjak Roman. Wurzinger Leopold Wutt Karl. Regoršek Franz. Sitta Josef. Smreker Friedrich. Somrek Josef. Soršak Ferdinand. Terč Rudolf. Tropp Franz. Žekar Josef. Zemljič Matthias. Pauša Stefan. Poeinger Franz. Schwarschnig Gustav. Tremani Karl. Uebleis Rudolf. Verblatsch Rudolf. Wagner Josef. Nöst Josef. Oswald Johann. Peitler Franz. Petri Rudolf. Potočnik Alois. Pototschnig Josef. Powoden Josef. Rakovec Engelbert. Reiser Max. Riedler Josef. Sagai Victor. Schairip Max. Scharl Josef. Schreiner Franz. Sernec Karl. Silvester Ignaz. Berner Johann. Bokunič Wladimir. Bračič Andreas. Buöl Arthur, Freiherr von. Egger Maximilian. Fekonja Anton. Galler Edmund. Janežič Budolf. Klobasa Ferdinand. Klobučar Johann. Bezjak Simon. Eberl Franz. Ferlinz Franz. Fersch Arthur. Gschaider Robert. Hallavanya v. Radoičič Karl. Illofschegg Budolf. Jäger Theodor. Kaas Georg. Klautschek Otto. Kokoscliinegg Karl. Koscharoch Anton. Kosel Franz. BelSak Stephan. Cižek Alois. Eminger Karl. Flick Bichard. Gregorec Anton. Grubitsch Johann. Hausmann Karl. Hyp Alois. Janžekovič Josef. Korošec Anton. Kozar Jakob. Kralj Ferdinand. Gizerlj Alois. Golob Friedrich. Granner Anton. Gregore Pankraz Ipavic Karl. Jodl Johann. Kardinar Josef. Kokoschinegg Johann. Arledter Karl. Bärnreiter Ferdinand. Cilenšek Alois. Časi Franz. Hietzl Ludwig. Hufschmid Albert. Ipavic Paul. Sitter Emil. Slanič Martin. Sonns Franz. Sowinski Johann. Sanda Johann. IV. Classe (30). Kovačič Anton. Kozoderc Johann. Kristl Maximilian. Kunej Ferdinand. Kurbos Mattilias. Lunzer Heinrich. Neupauer Theodor, Bitter v. Pezdiček Johann. Pfrimer Karl. Plotsch Franz. V. Classe (37). Križan Ferdinand. Lebar Matthäus. Loh Franz. Majciger Johann. Meško Josef. Miklautz Alexius. Moser Karl, Bitter v. Nerath Friedlich. Osenjak Matthäus. Pipenbacher Josef. Pirtošek Martin. Badey Cyrill. Schleicher Alfred. VI. Classe (3t.) Kristan Georg. Landvogt Alois. Matzl Adolf. Mayrgündter Max. Melzer Friedrich Meznarič Matthäus. Orosel Oskar. Papež Alois. Podgoršek Anton. Podlesnik Michael. Pölzl Albert. Postružnik Anton. VII. Classe (‘24.) Korošak Bartholomäus. Lukeschitsch Adolf. Lunzer Budolf. Medvešek Johann. Mühmler Hugo. Podvinski Anton. Prehauser Moriz. Salier Arthur. VIII. Classe 11'.).) Lunzer Justus. Menhart Jakob. Ozmec Josef. Pintarič Anton. Pinter Johann. Rajšp Josef. Beiser Ernst. Thomanitsch Josef. Venedig Willibald. Weiss Alois. Zöhrer Friedrich. Zunkovič Johann. Sattler Franz. Schmidi Felix. Sedlmayr Alexander. Sernec Johann Terstenjak Johann. Uršič Anton. Wallner Victor. Weiss Karl. Wesenschegg Johann. Zorko Anton. Schöppel Hugo. Schrambek Julius. Schwarz Otto. Spitzy Hans. Supan Victor. Šket Michael. Terstenjak Ernst. Vaupotič Franz. Vennigerholz Johann. Wressounig Anton. Žmavc Johann. Bošker Martin. Sagai Raimund. Scheikl Gustav. Spitzy Karl. Straschill Johann. Štrakl Anton. Tertinek Matthäus. Thurn Eugen. Vindiš Jakob. Wagner Anton. Serajnik Wolfgang. Sieberer Friedrich. Stebih Josef. Vogrinc Valentin. Weixl Josef. Wressnig Max. Živko Johann. Zolgar Johann. Bicliter Maximilian. Štrakl Matthäus. Vrbnjak Matthäus. Zemljarič Franz. Žmavc Jakob. III. Lehr- A. Obligate Classe jj Stun-1 den-j zahl. Religions- lehre Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. 1. A&B 1; ! 25 i II 2 Stunden. Katholische Religions- lehre. 8 Stunden. Die regelmäßige und das Nothwendigste aus der unregelmäßigen Formenlehre, Vocabel-lernen, Uebersetzungs-übungen aus dem Übungsbuche, von der Mitte des I. Semesters an wöchentlich eine Schularbeit in der 2. Hälfte der Stunde. Kleine Pensa. • 4 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, orthographische Übungen, Lesen, Erklären,Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im II. Semester monatlich 4 Arbeiten, u. zw. 1 Haus-, 1 Schulaufgabe und 2 Dictate. 11. A&B 26 . 2 Stunden. Katholische Liturgik. Wieder-holong der Religionslehre, insbe-sonders der Lehre von den Gnaden-mitteln. 8 Stunden. Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre, die unregelmäßige Formenlehre und das Nothwendigste aus der Satzlehre, eingeübt an entsprechenden Stücken des Übungsbuches. Vocabellernen. Allwöchentlich eine Composition, alle 2 Wochen ein Pensum. — 4 Stunden. Ergänzung der Formenlehre, Wiederholung des einfachen Satzes, der zusammengesetzte Satz, Lesen, Erklären, VViedererzälilen, Memorieren und Vortragen ausgew. Lesestücke. Monatlich 3 schriftliche Arbeiten. 111. 26 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes. 6 Stunden. Wiederholung einzelner Abschnitte der Formenlehre, die Con-gruenz- und Casuslehre; aus Cornel. Nepos: Miltiades, Themistocles, Aristides, Cimon, Epa-minondas, Pelopidas. Alle 14 Tage eine Composition und ein Pensum. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zu den Verben auf fu, eingeübt an entsprechenden Stücken des Übungsbuches, Vocabellernen; im II. Semester alle 14 Tage ein Pensum, alle 4 Wochen eine Composition. 3 Stunden. Grammatik: systematischer Unterricht in der Formen- und Casuslehre mit Rücksicht auf die Bedeutungslehre. Leettire mit besonderer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Aufsätze: monatlich eine Schul- und eine Hausaufgabe. IV. [ 27 2 Stunden. I. Semester: Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes. II. Semester: Kirchen- geschichte. 6 Stunden. Wiederholung von Partien der Formen-und Gasuslehre, die Tempus-und Moduslehre, eingeübt an entsprechenden Stücken des Übungsbuches und durch Satzextemporalien, Elemente der Prosodie und Metrik, Ca;s. bell. Gali. I. und IV., eine kleine Auswahl aus Ovid; alle 14 Tage ein Pensum, alle 2 Wochen eine Composition. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf «, die Verben auf fu und die übrigen Classen, eingeübt an ausgewählten Sätzen des Übungsbuches, ausgewählte Lesestücke, Vocabellernen; monatlich eine Composition und zwei Pensa. 3 Stunden. Grammatik: Systematischer Unterricht. Syntax des zusammengesetzten Satzes, die Periode. Grundzüge der Prosodie und Metrik. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilistischen Seite. Memorieren und Vortragen. Jährlich 16 schriftliche Arbeiten. plan. Lehr gegenstände. Slovenische Sprache. (Jeschichte und Geographie. ..... Mathematik. Naturwissen- schaften. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, orthographische Übungen, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieien und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im II. Sem. alle 8 Tage eine schriftliche (.abwechselnd Haus- u. Schul-) Arbeit und orthogr. Übungen. 3 Stunden. Die notliwendigen Vorbegriffe der mathematischen Geographie, allgemeine Begriffe der physikalischen und politischen Geographie, specielle Geographie der 5 Welttheile, Kartenskizzen. 3 Stunden. Die 4 Species in ganzen Zahlen. Theilbarkeit. Gemeine und Decimal-brüche. Die 4 Species in mehrnamigen Zahlen. Die Gerade, die Kreislinie, die Winkel, die Parallelen. Das Dreieck mit Ausschluss der Congruenzsätze. Grundconstructionen. 2 Stunden. Säugelhiere und wirbellose Thiere. 3 Stunden. Analyse des zusammengesetzten Satzes. Fortsetzung d. Formenlehre. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Munatlic.il 3 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie, Asiens und Afrikas; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Südeuropa, Frankreich, Großbritannien. Kartenskizzen. Geschichte des Alterthums (hauptsächlich Griechen und Römer) mit bes. Rücksicht auf das biogr. und sagenhafte Element. 3 Stunden. Wiederholung der Bruchrechnung. Abgekürzte Multiplication und Division der Decimalbrüche. Proportionen. Einfache Regeldetri. Die 4 Congruenzsätze nebst Anwendungen auf das Dreieck. Der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. I. Semester: Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische.- II. Semester: Botanik. 2 Stunden. Wiederholung entsprechender Partien der Formenlehre, die Woitbildungslehie, Beginn der Syntax. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittelalters mit Hervorhebung der österr. - ungarischen Geschichte. Geographie Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- und Osteuropas, Amerikas und Australiens. Kartenskizzen. Math. Geographie. 3 Stunden, Das abgekürzte Rechnen mit unvollständigen Zahlen. Die vier Rechnungsarten mit ein- und mehrgliedrigen besonderen und algebraischen Ausdrücken, Potenzen und Wurzeln. Die Lehre vom Kreise. Die Ellipse, Parabel und Hyperbel. 2. Stunden. I. Semester: Mineralogie. II. Semester: Allgemeine Eigenschaften der Körper, Wärmelehre und Chemie. 2 Stunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vorträgen ausgewählter Lesestücke. Im Semester. 8 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Übersicht der Geschichte der neueren und neuesten Zeit mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte Österreich-Ungarns, Österreich -ungarische Vaterlandskunde. Kartenskizzen. 3 Stunden. Gleichungen mit einer und mit mehreren Unbekannten. Die zusammengesetzte Regeldetri, der Kettensatz, die Zinseszinsenrechnung. Gegenseitige Lage von Geraden und Ebenen. Hauptarten der Körper. Oberflächen- und Rauminhaltsberechnung. 3 Stunden. Mechanik, Magnetismus, Elektricität, Akustik, Optik und strahlende Wärme. Classe. Stun- den- zahl. Eeligions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. V. ; =27 2 Stunden. Einleitung in die katholische Religionslehre. G Stunden. Liv. I, 1-55. XXI, 1-20; Ovid. Trist. I, 3. III, 7. Amor. I, 15. Metamorph. VI, 146—312. VII, 1-158. VIII, 611 -729. X. 1-77. Fast. II. 687-710. VI, 349—304. Wiederholung aus-gewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde _ grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tuge eine schriftliche Arbeit. 5 Stunden. Xenophon : Die Abschnitte II. der Kyrop. und I.—VI. der Anab. Homer yl, & B> 1—443. Wöchentlich 1 Grammatikstunde. Erklärung und Einübung der Syntax (bis zur Lehre von den Präpositionen inclns.), monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Grammatik (alle 14 Tage 1 St.): Lautlehre d. nhd. Sprache, Wortbildung. Lectüre mit besonderer Rücksicht auf die Charakteristik der ep., lyr. und didakt. Gattung. Memorieren, Vortragen. Aufsätze: jedes Semester 7 Arbeiten, vorwiegend Hausaufgaben. VI. 27 2 Stunden. Katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallust. Bell. Jug. Verg. I., IV., Y. Eclog. Georg. 1. I. v. 1—168, Aen. lih. I. Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich l Stunde . grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. Privatlectüre: Caes. bell. civ. 5 Stunden. Homer: 11. III, VI, VII. 161-312. XVI. XVIII, 410— Ende. Herod. VII, Auswahl. Xen. Cyr. IX., Mem. III. Wöchentlich 1 Grammatikstunde (Wiederholung von Partien der Formenlehre, fiie Genus-, Tempus- und Moduslehre), monatlich eine schriftliche Arbeit. Privatlectüre: ITom. 11. XXII. 3 Stunden. Grammatik (alle 14 Tage ISt.): Genealogie der germanischen Sprachen. Principien der Sprach-bildung. Lectüre : Klopstock, Wieland, Lessing, wie in der V. CI. mit bes. Rücksicht auf die Charakteristik der stilist. Formen. Literaturgeschichte bis zu den Stürmern-Vorträge memorierter poetischer Stücke. In jedem Semester 7 Aufsätze, davon 4 Hausarbeiten. VII. 27 2 Stunden. Katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cie. orat. pro Rose. Amer., de imperio Cn. Pompei., Laelius de amicitia. Virg. Aen. I. u. II. (IV- Frivatlektüre). Wiederholung ansgewählter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde _ grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. 4 Stunden. Demosth. Olynth. Reden I—III, Rede vom Frieden, dritte Rede gegen Philippos; Homer Odyssee U, £, £*, t]9‘ Alle 14 Tage 1 Grammatikstunde, Infinitiv, Partici-pium, Negationen, Coniunctionen: monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Literaturgeschichte von den Stürmern bis zu Schillers Tode. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Herder, Goethe, Schiller mit bes. Rücksicht auf die Charakteristik der stilistischen Formen. Redeübungen. Aufsätze, wie in der VI. Classe. VIII. 27 2 Stunden. Geschichte der christlichen Kirche. 5 Stunden. Tacit. Auswahl aus Anu. I.—IV. Germ. 1—27. Horaz: Auswahl aus den Oden, Epoden, Satiren und Episteln. Wiederholung der Tempus- und Moduslehre, wöchentlich 1 Stunde „ grammat.-stilistische Übungen, alle 14 Tage eine schriftliche Arbeit. 5 Stunden. Plat. : Apologie, Kriton, Lysis; Sophokl.: Antigone; Hom. Od. 13, 14, 16. Alle 14 Tage 1 Grammatikstunde (Wiederholung ausgewählter Abschnitte der Grammatik), monatlich eine schriftliche Arbeit. 3 Stunden. Lectüre (zum Theil nach dem Lesebuche): Goethe, Schiller, Lessings _ Laokoon, Schillers „Über naive und sentimental ische Dichtung“. Literaturgeschichte bis zu Goethes Tod. Redeübungen. Aufsätze, wie in der VI. Classe. Slovenische Sprache- Geschichte und Geographie. \v, Mathematik. atumssen-schaften. I Philosoph. ’ropädeutik. 2 Stunden. Metrik. t Tropen und Figuren. Lectüre mit besonderer Rücksicht auf die Cha- 1 rakteristik der epischen F Gattung ; Lied und Ode. Vorträge memorierter poetischer Stücke, Wiederholung der Grammatik, insbesondere die Phonetik und Accentlehre. In jedem Semester 4 Haus- und 3 Schularbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Altertums, vornehmlich der Griechen und Römer bis zur Unterwerfung .aliens mit besonderer j Hervorhebung der cultur- n historischen Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. c Wiederholung und Erweiterung des geographischen Wissens vom heutigen Asien und Afrika in physikalischer l. biologischer Hinsicht-Mathem. Geographie. 4 Stunden. inleitung,die Grundoperationen iit ganzen Zahlen, Theilbarkeit der Zahlen, gemeine und J Decimnlbrüche, Verhältnisse v und Proportionen, leichungen 1. Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Longimetrie und Planimetrie. 2 Stunden. I. Semester: ineralogie in erbindung mit Geognosie. II. Semester: Botanik. — 2 Stunden. Elemente der lyrischen und dramatischen Poesie ili Verbindung mit entsprechender Lectüre, Vorträge memorierter poetischer Stücke. Grammatik: Lautlehre, Wortbildung, Principien der Spracbbildung. Aufsätze, wie in der V. Classe. 4 Stunden. Geschichte des Alterthums von der Unterwerfung Italiens bis 375 n. Chr. Das Mittelalter. Erweiterung des geographischen Wissens vom lientigen Europa, und zwar Süd- und Westeuropa. 3 Stunden. Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, 3ebrauch der Logarithmentafeln, Gleichungen 2. Grades mit einer Unbekannten. Stereometrie, Goniometrie und ebene Trigonometrie. 2 Stunden. Zoologie. — 2 Stunden. Literaturgeschichte von Cyrillus und Methodiue an, Lesen und Erklären des Valenštajn —Cegnar Freie Vorträge, im Semester 7 schriftliche Arbeiten 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der österr.-ungarischen Geschichte, Erweiterung der geographischen Kenntnisse. 3 Stunden. Unbestimmte, quadratische, Exponential- und einige höhere Gleichungen, Progressionen nebst ihrer Anwendung auf die Zinseszinsrechnung, Combinationslehre und binomischer Lehrsatz. Anwendung der Trigonometrie und Algebra auf die Geometrie Elemente der analytischen Geometrie in der Ebene mit Einschluss der Kegelschnittslinien. 3 Stunden. Einleitung und allgemeine Eigenschaften der Körper, Mechanik fester flüssiger und lnftförmiger Körper, Wärmelehre und Chemie. 2 Stunden. Logik. 2 Stunden. Altslovenische Formen lehre mit Lese- und Übersetzungsübungen, übersichtliche Zusammenfassung der slove nischen Literatur, im Semester 7 schriftliche Arbeiten 3 Stunden. Geschichte, Geographi und Statistik Oesterreich-Ungarns. Im I. Sem. 3, imII.2Std Im II. Semester. ' WiederholungvonPartie aus der griechischen un römischen Geschichte wöchentlich 1 Stunde ?• 2 Stnnden. Wiederholung des gesammten ' mathematischen Lehrstoffes un Übung im Lösen mathematische Probleme. d 3 Stunden, Magnetismus, Elektricität, d Wellenbewe-r gung, Akustik Optik und Astronomie. r i 2 Stunden. Empirische Psychologie* B. Freie Lehrgegenatande. 1. Slovenische Sprache für Schüler deutscher Muttersprache in 3 Gursen zu je 2 Stunden. I. Curs: Laut- und Formenlehre, Vocabellernen, Übersetzen und Sprechübungen. II. Curs: Beendigung der Formenlehre, Vocabellernen, Satzlehre, schriftliches Übersetzen und Sprechübungen. III. Curs: Wiederholung der Grammatik, Übersetzen, Sprechübungen und schriftliche Arbeiten. 2. Steiermärkische Geschichte, Geographie und Statistik. 2 Stunden. 3. Stenographie. Untere Abtheilung, 2 Stunden: Lehre von der Wortbildung und Wortkürzung und Einübung derselben. Obere Abtheilung, 2 Stunden: Wiederholung der Lehre von der Wortbildung und Wortkürzung, die Lehre von der Satzkürzung, schnellschriftliche Übungen. 4. Zeichnen. I. Abtheilung,3 Stunden: Die geometrische Formenlehre und das geometrische Ornament. II. Abtheilung, 2 Stunden: Fortsetzung des geometrischen Ornamentes, das Flachornament, Zeichnen von Ornamentenin Farbe, die Perspective und elementare Schattengebung. III. Abtheilung, 2 Stunden: Kopfstudien, Zeichnen nach dem Runden in verschiedenen Manieren, Stillehre. 5. Gesang. I. Abtheilung (Anfänger) 2, II. (Sopran und Alt), III. (Tenor und Bass) und Gesammtchor je 1 Stunde: Das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einübung vierstimmiger Gesänge und Messen im einzelnen, im Gesammtchore und für Männerstimmen. (i. Turnen in 3 Abtheilungen zu je 2 Stunden: Ordnungs-, Frei- und Geräthübungen. 7. Schönschreiben, 2 Stunden. Die Currentschrift nach M. Greiners Vorlagen. C. Lehr-, Hilfs- und Übungsbücher. K eligion slehre: Dr. F. Fischers Lehrbücher der katli. Religion (I. und II.), der Liturgik (II.), der Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. u. IV.) und der Kirchengeschichte (IV.); Dr. A. Wapplers Lehrbücher der kath. Religion für die oberen Classen der Gymnasien (V.— VII.); Dr. B. Kaltners Lehrbuch der Kirchengeschichte (VIII.). Lateinische Sprache: C. Schmidts lat. Schulgrammatik (V.—VIII.); Dr. F. Schultz’ kleine lat. Sprachlehre (I. — IV.) und Aufgabensammlung zur Einübung der lat. Syntax (III. — V.); Dr. J. Haulers lat. Übungsbuch (I. u.U.); Com. Nep. vitae (III.); Caesars bell. Gallicum (IV.); Ovid (IV. u. V.); Livius (V7.); Sallusts Jugurtha. (VI.); Cicero und Vergil (VI. u VII.); Tacitus und Horaz (VIII); C. Süpfles Aufgaben zu lat. Stilübungen, 2. Th. (VI. — VIII.). Griechische Sprache: Dr. G. Curtius’ griech. Schulgrammatik (III. — VIII.); Dr. K. Schenkls griech. Elementarbuch (III. — V.); Chrestomathie ausXenophon (V. und VI.) und Übungsbuch zum Übersetzen (VI. — VIII.); Homer (V. — VIII.); Herodot (VI.); Demosthenes (VII.); Platon und Sophokles (VIII.). Deutsche Sprache: Dr. F. Willomitzers deutsche Grammatik für österr. Mittelschulen (I. —IV.); Leop. Lampels deutsches Lesebuch (I. — III); A. Neumanns und O. Gehlens deutsches Lesebuch (IV.); Kummer und Stejskal, deutsches Lesebuch für öst. Gymnasien, V. und VI. Band (V. u. VI.); J. Seemüllers Leitfaden zum Unterrichte in der deutschen Grammatik am Obergymnasium (V., VI.); Dr. A. Eggers Lehr- und Lesebuch für Oher-gymnasien, 2. Theil (VII. und VIII.); Minna von Barnhelm (VI.); Iphigenie von Goethe; Wallensteins Lager und Wallensteins Tod von Schiller (VII.); Goethes „Hermann und Dorothea“; Lessings „Laokoon“; Schillers „Über naive und sent. Dicht.“ (VIII.); Textausgaben. Slovenische Sprache. Für Slovenen: Šumans Slovenska Slovnica (I. und II.); Janežič’ Slovenska Slovnica (III. — VII.) und Janežič’ Cvetnik für Unter- (I. — IV.) und Obergymnasien (VI.); Dr. Skets (V.) und Navratils (VII. und VIII.) Lesebuch. Für Deutsche: Dr. J. Skets slovenisches Sprach- und Übungsbuch; K. F. Süpfles Aufgaben zu lateinischen Stilübungen, 2. Tli. (III. Curs). Geschichte und Geographie: Dr. A. Gindelys Lehrbücher der allgemeinen Geschichte für Unter- (II. — IV.) und Obergymnasien (V. —VIII.); G. Herrs Lehrbücher der Erdbeschreibung (I. — III.); Dr. F. M. Mayers Geographie der öst.-ung. Monarchie (IV.); Dr. E. Hannaks Lehrbuch der öster. Vaterlandskunde. (VIII.); Atlanten von Stieler und Kozenn (I.— VIII.), Sydow (VIII.), Putzger (II.—VIII.), und Steinhäuser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert. (II., V. und VI.) Mathematik: Dr. F. H. v. Mofiniks Lehrbücher der Arithmetik und Geometrie für Unter-(I. —-IV.), der Arithmetik, Algebra und Geometrie für Obergymnasien (V. — VIII.); Dr. A. Gernerths logarithmisch-trigonometrisches Handbuch (VI. — VIII.); E. Heis Aufgabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra (V.—VIII.). Naturlehre: Dr. J. Krists Anfangsgründe der Naturlehre für die unteren Classen (III. u. IV.) und P. Münchs Lehrbuch der Physik (VII. und VIII.). Naturgeschichte: Ur. A. Pokornys illustrierte Naturgeschichte (I.—III.); Dr. M. Wrelschkos Vorschule der Botanik (V.); Dr. F. von Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.); Dr. O. Schmidts Leitfaden der Zoologie (VI.). Philosophische Propädeutik: Dr. G. A. Lindners Lehrbücher der formalen Logik (VII.) und empirischen Psychologie (VIII.). Steiermärkische Geschichte: Dr. C. Hirsch, Heimatkunde des Herzogthums Steiermark. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelsberg'schen Stenographie. D. Themen. a) Für die deutschen Aufsätze. V. Classe. 1. Die Quellen der Wärme. 2. Die Insel Philä mit den Ruinen des Isistempels. (Nach Langls Darstellung.) 3. Wodurch charakterisiert sich Schillers Dichtung „Die Kraniche des Ibykus“ als Ballade? 4. Die Verwendung des Strohes. (Dargelegt im Rahmen einer Erzählung.) 5. Lob des Vaterlandes. (Auf Grundlage des Gedichtes „Mein Vaterland“ von Erzh. Ferd. Maximilian.) 6. Ein Sonntag auf dem Lande. 7. Die Nester der Vögel. 8. Der Wechsel der Hegemonie in Griechenland. 9. Charakterbild Cyrus’des Jüngeren. (Nach Xenophons Anabasis.) 10. Des Lebens Mühe * lehrt uns allein des Lebens Güter schätzen. Goethe. II. Willst du getrost durchs Leben geh’n: Blick über dich! * Willst du nicht fremd im Leben steh’n: Blick’ um dich! * Willst du dich selbst in deinem Werte seh’n: Blick in dich! Lavater. 12. Der Unglückliche auf Sala s y Gomez. (Ein Seelengemälde.) 13. Die Freuden und Vortheile eines Volksbades. 14. Die Treue, der rothe Faden im deutschen Volksepos. VI. Classe. 1. Die Macht des Gesanges. 2. Griechenland ist das Deutschland des Alterthums. 3. Inwieferne unterscheidet sich die Nibelungensage in ihrer nordischen Gestalt wesentlich von der mittelhochdeutschen Fassung? 4. Carthago hätte nicht zerstört werden sollen. 5. Die Gastfreundschaft in der Ilias und im Nibelungenliede. 6. Aurora Musis amica. 7. Der Wald in der deutschen Dichtung. 8. Das Nibelungenlied und Goethes Epos „Hermann und Dorothea“. (Disposition.) 9. Dulce bellum inexpertis. 10. a) Inwieferne bewahrheitet sich der Satz : Caelum mutant, non animurn, qui trans mare currunt? (Horaz.) b) Bergauf sachte, bergab achte, vorwärts trachte! 11. Erläuterung des Gedankenganges in Klopstocks Ode „Die beiden Musen“. 12. a) Was lernte Klopstock aus dem Streite Gottscheds mit den Schweizern? b) Brief Jugurthas an König Bocchus von Mauretanien. 13. Der Jahrmarkt einer kleinen Stadt. (Schilderung.) 14. Warum ist uns die Ehrfurcht vor dem Alter so natürlich? VII. Classe. I. Warum führte die zweite Entdeckung Amerikas, im Gegensätze zur ersten, zur dauernden Besitzergreifung jener Gebiete durch die Europäer? 2. Die Kunst des Dichters der Luise. 3. König und Vasall in Spanien zur Zeit der Maurenkämpfe. (Nach Herders Cid.) 4. Die Bedeutung der Elektricität für die Gegenwart und Zukunft. 5. War die Ursache des dreißigjährigen Krieges lediglich der religiöse Zwiespalt in Deutschland? 6. Die Entwicklung des tragischen Conflictes in Goethes „Götz von Berlichingen“ bis zu seinem Höhepunkte. 7. „Ein unnütz Leben ist ein früher Tod“. Goethe, Iphigenie. 8 Egmonts Schuld. 9. Charakteristik Philipps von Macedonien nach den drei Olynthischen Reden des Demosthenes. 10. Das Bild bei Homer. (Vornehmlich nach dem I. Ges. der Odyssee.) 11. To yttQ ntnwaa nnaoGiiv ovx fyst vovv ovätvu. Soph. Ant. 68. 12. Wesen und Bedeutung der Schiffahrt in alter und neuer Zeit. 13. Die Lage des dritten Standes vor dem Ausbruche der französischen Revolution. 14. Die Peripetie in Goethes Iphigenie. Freie Vorträge: 1. Über den Wert des Studiums der griechischen und lateinischen Classiker. 2. Der Charakter Iphigeniens bei Euripides und bei Goethe. 3. Die Entstehung des Volksepos. 4. Die Bedeutung des Wassers in der Geologie. 5. Die Plebs in Shakespeares Coriolan und die historische Plebs. 6. Die Fortschritte der griechischen Cultur gegenüber der des Orients. 7. Der Wahnsinn und die Heilung des Orestes in Goethes Iphigenie. 8. Goethe in Weimar. 9. Charakteristik des romantischen Epos. 10. Die edelsten Opfer der französischen Revolution. 11. Die Ursachen des Verfalles der griechischen Staaten. 12. Die Gestaltung der Sage von Iphigenie bei Euripides und bei Goethe. 13. Warum misslang den Römern die Unterjochung der Germanen. 14. Die Teilsage auf ihre historischen Grundlagen geprüft. 15. „Concordia res parvae crescunt, discordia maxumae dilabuntur“. Angewendet auf eine Periode der griechischen Geschichte. 16. „Nicht der ist in der Welt verwaist, dem Vater und Mutter gestorben, sondern der für Herz und Geist keine Lieb' und kein Wissen erworben“. 17. Ludwig der XIV. als Förderer der Kunst. 18. Die Fahrten der Normannen nach Amerika vor Columbus. 19. Die Ansichten der Alten über die Gestalt der Erde. iJo. Per aspeia ad astra. 81. Charakterisierung des Bardiets an Klopstocks „Hermannsschlacht“. VIII. C lasse. 1. „Daz wirste lit, daz iemen treit, daz ist diu zunge, sö man seit“. Freidanks Bescheid. 164, 3 f. — 2. Erdoberfläche und Erdrinde als Geschichtsquellen. 3. Die römischen Legionäre als Pionniere der Cultur in Österreich. 4. Die Peripetie in Schillers „Maria Stuart“. 5. Optimist und Pessimist. (Nach Goethes „Hermann und Dorothea“.) 6. „Was glänzt, ist für den Augenblick geboren; das Echte bleibt der Nachwelt unverloren“. Goethe, „Faust“. 7. Ist es richtig, dass sich in Goethes „Hermann und Dorothea“ kein ausschließlich episches Motivfindet? 8. Uralpen und Kalkalpen. Vergleich, i). a) Die Bedeutung des Gedächtnisses für die geistige Entwicklung des Menschen, b) Das Gedächtnis der Thiere. (Nach freier Wahl.) 10. Durch welche Verhältnisse war die Verfassung des Lykurgus bedingt? 11. Der Sänger und seine Stellung in den ältesten Zeiten. 12. Charakter und Bedeutung der Volksballade. 13. Klugheit, Mäßigung und Starkmuth, die Leitsterne des Hauses Habsburg. (Maturitätsarbeit.) 14. Fällt Antigone in der Sophokleischen Tragödie als schuldloses Opfer? Freie Vor träge: 1. Eine neue Weltmacht. 2. Welches ist die glücklichste Zeit unseres Lebens? 3. Schillers Balladenstil. 4. Die Schweizer und die Niederländer nach den beiden Dramen „Teil“ und „Egmont“. 5. Die Diätetik der Seele ist die Seele der Diätetik, (i. Schillers Ansicht von der griechischen Weltanschauung und sein Standpunkt gegenüber der christlichen. 7. Todtenbestattungund Grabmälerbei den Alten. 8. Der Seelenkampf des Goethe’schen „Faust“ und seine Lösung. 9. Inwiefern ist nach Lessings Dramaturgie Shakespeare ein größerer Dramatiker als die französischen Classiker? 10. Was ist wahrer Muth? 11. Horaz und Klopstock als Odendichter. 12. Der Mensch im Kampfe mit der Natur. 13. Schillers Maria Stuart und die historische Maria Stuart. b) Für die slovenischen Aufsätze. V. Classe. 1. a) V tradicijonalnem slovstvu živi duh narodov in se kaže njegov značaj, b) Več je vreden, kdor sebe premaguje, ko on, ki cele dežele strahuje. 2. Le manje razvile države so v pridelovanju vsakdanjega kruha od kakovosti svojega zemljišča celo odvisne. 3. Ne iščimo si pohvale, nego spoštovanja — po gaslu : Oderint, dumprobent! (Seneca de iral. 16.) 4. Visoko drevje dolgo raste — torej treba vstrajno delovati. 5. Kakošni verski nazori naših očetov se nam kažejo v bajeslovnih Vilah ? G. a) Kteri povodi so Livija po njegovem lastnem, v uvodu izraženem spričevanju napotili, zgodovino rimske države pisati ? b) Slika delovanja Romulovega po prvi knjigi Livjjevi. 7. a) Sustine et abstine, — dober svet za mojo mlado glavo, b) Kaj izvemo od Livija (1. I. 18 — 22) o pričetku in namenu bogočastja, uvedenega od Nume Pompilija? 8. Naše družbinsko življenje, kakor se nam slika v „Mladi Bredi“. 9. Orožje v naših vojskah je strahoviteje nego v onih, o kojih beremo v Liviju, — a vendar so sedanji boji manj strašni ko nekdanji. 10. Kaj pomenja volk v živalski pravljici in v basni? II. a) Kaj si pripovedujejo o raznih ptičih? b)Dobro, da nismo brez skrbi. 12. Kul-lurno-zgodovinska slika, posneta iz „Kralja Matjaža“. 13. V kterih potezah so si podobni junaki: Marko, Matjaž, Klepec, Krpan in Štempihar. 14. Potovanje ni samo prijetno nego tudi koristno. VI. C1 a s s e. 1. Pravljica iz mojega rojstnega kraja. 2. Prijam in njegovo spremstvo si ogleduje raz mestnega obzidja ahajsko vojsko. (Po 11.111. 121—245.) 3. Zarad kterih državljanskih lastnostij občudujemo stare Rimljane? 4. Kosec in smrt. (Po Cegnarjevi pesni „Kosec“.) 5. Kteri so najvažniši momentje, ki nam jih kaže po zimi narava? 6. Značaj Jugurtin. (Po Sall. beli. ■lug.) 7. Ali je resničen rek: „Ubi bene, ibi patria?“ 8. „Spomin je zrcalo, je ogledalo, — Ki v njem obličje lastno ogleduješ, — Preteklih časov dela opazuješ; — Za grobom še li bo pred dušo stalo“. (Fr. Cegnar.) 9. Prve pomladne prikazni (Oris). 10. Sredstva za izobraženje ljudstva. 11. Pismo, v kterem razvija dijak prijatelju svoje mnenje, kako da sta poslali narodna pravljica in pripovedka. 12. Človek živalim gospod. 13. Družbinsko življenje starih Slovanov. 14. Prava omika tiči v srci, ne v glavi. (Z ozirom na učečo se mladež.) VII. C lass e. 1. Povod k Ciceronovemu govoru za Roscija Amerinskega. 2 Enejev značaj, kakor ga nam riše Virgil v prvem spevu Enejide do verza 220. 3. Prava omika ocenja zasluge drugih pravično. Kako to? 4. Vsebina prologova k Valenštajnovemu ostrogu. 5. Kako moremo današnji vek železni imenovati? 6 Brez gospoda tudi najsvobodnejši ni. Kako to? 7. Vsebina prvega dejanja žaloigre „Oba Pikolomina“. 8 Nasledki iznajdbe tiskarske umetnosti. A. Dobri. B. Slabi. 9. Kaj je govor z ozirom na vsakdanje življenje? 10. Človeško življenje je podobno reki. 11. Sinonove laži. Pripovest po drugem spevu Virgiljeve Enejide. 12. Človek primerjen z živalimi je naj bolj brezbramben izmed vseh bitij. Koliko resnice ali neresnice je v ti trditvi? 13. Vojska sužnjev za časov Rimljanskih in vojska kmetov po nemških in naših krajih v začetku novejše dobe. 14. Brižinski spomeniki, njih zgodovina, vsebina in imenitnost za Slovenski jezik. Freie Vorträge: 1. Avstrijanec sem, in la misel navdaja mi srce z ponosom. Zakaj? 2. Koseski, njegovo življenje in njegova dela. 3. Življenjem pesniška dela Dubrovniškega pesnika Gunduliča. 4. Demosten, lep vzgled vstrajne marljivosti. 5. Tridesetletna vojska, njen začetek, pretek in konec. G. Vodnik in njegove zasluge za slovenski narod. 7. Moije prijatelj in sovražnik človeka. 8. Vera in narodnost. 9. Pomen rek v obče. 10. Ljubezen do domovine. 11. Poljedelstvo je podlaga omike. 12. Devica Orleanska, kakor nam jo slika zgodovina. 13. Življenje in zasluge S. S. apostolov Cirila in Metoda za Slovanski narod. 14. Vpliv pokristjanjenja Slovanov na njih razvoj. VIII. C lass e. 1. Blisk in grom. Naravoslovna, gospodarstvena in narodna razprava. 2. Minljivi pa važni so dnevi mladosti. Kakošno ravnilo sledi iz te resnice za dijaka? 3. Robstvo pri starih Grkih in Rimljanih. Zgodovinska razprava. 4. Ocena Koseskijeva kot pesnika slovenskega. 5. Liriška poezija pri Rimljanih. Odkod trezni značaj Rimljanov, da nimajo toliko liriških pesnikov kakor Grki? 6. Prava omika nareja človeka skromnega in ponižnega Kako to? 7. Začetek in razvitek slovenske poezije. 8. Rimski zgodovinopisec Tacit, njegovo življenje in njegovi spisi. 9. Zakaj moramo znanosti više ceniti od bogastva? 10. Slovenske pisave: glagolica, cirilica, latinica, bohoričica, metelčica, dajnčica in gajica, začetek, veljava in osoda vsaktere. 11. Kaj je in mora vsakemu možaku poštenjaku na svetu sveto biti? 12. Vera na neumrjočnost duše je vir vsega visokega in blagega v našem življenju. Kako to? 13. Prijateljstvo in hinavstvo, ali kako se hinavec od pravega prijatelja razločuje. 14. Železo in njegov pomen v kulturnem življenju narodov zlasti v novejšem času. Freie Vorträge: 1. Demosten kot državnik. 2. Krst pri Savici. Zgodovinska razprava. 3. Vzroki mogočnosti in propada Rimske države. 4. Začetek in razvitek slovenske slovnice. 5. Žnačaj in življenje Sokratovo. 6. Vpljiv verskih nazorov na podobajoče umetnosti. 7. O razvitku starogrške tragedije. 8. O razvitku grške filosofije. 9. Volkmer kot dialektikar. 10. Prešeren in njegova poezija. 11. Rast in propad narodov. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A. Bibliothek. 1. Lehrerbibliothek. (Unter der Obhut des Professors J. Meisei.) a) Geschenke. 1. Des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht: a) Germania, Vierteljahrsschritt für deutsche Alterthumskunde. Neue Reihe. 19. Jhrg.; b) Üsterr. Botan. Zeitschrift. 1880; c) Verhandlungen der Gymnasial-Enquete-Commission im Herbste 1870. 2. Der kaiserlichen Akademie der Wissen s chaften in Wien: a) «■ Anzeiger der philos.-histor. CI., 1880; ß- Anzeiger der mathem.-naturwissenschaftl. CI. 1886; b) Almanach für 1880; c) Archiv für österr. Geschichte, 07. Bd. 2—08. Bd. 1; d) Sitzungsberichte: «• Phil.-hist. CI. 110. Bd. 2—112. Bd. 2; ß■ Mathem.-naturwissenschaftl. CI. 1. Abtli. 92. Bd. 1—93. Bd. 5; 11. Abtli. 92. Bd. 3—93. Bd. 5; III. Abtli. 92. Bd. J —93. Bd. 5; e) Register zu den Bänden 101 — 110 der phil.-h'st. CI. 3. Der k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und histor. Denkmale: Mittbeilungen derselben. XII. 4. Des k. k. st ei er m. Landess chulrathes: Zahn, Steiermärkische Geschichtsblätter. VI. 5. Der Karl-Franzens-Universität in Graz: v. Krones, Geschichte der Karl-Franzens-Universität. 0. Des histor. Vereines für Steiermark: a) Mittheilungen. 34. Heit; b) Beiträge zur Kunde steierm. Geschichtsquellen. 21. Jhrg. 7. Des l'.-b. Lavanter Consistoriurns: Personalstand des Bisthumes Lavant im Jahre 1887. 8. Des k. k. Gymnasialdirectors Dr. A. Steinwenter: Dr. A. Schlossar, Der steierm. Gewerbeverein von 1837 bis 1887. Eine histor. Festschrift zu dessen fünfzigjährigem Bestände. 9. Des Professors A. Nagele: a) A. Haacke, Grammat.-stilist. Lehrb. für den lat. Unterricht in den oberen Gymnasialcl.; b) Dr. C. Spitz, Lehrbuch der Stereometrie, IV. Aufl.; c) A. Chr. Bang, Voluspa und die Sibyllinisehen Orakel. Aus dem Dänischen übers, und erweit. v. J. C. Poestion. 10. Des Verfassers: Dr. L. Poetseh, Beiträge zur Kritik der Kaiserbiographen Cassius Dio, Herodian und Aelius Lampridius aufgrund ihrer Berichte über Kaiser Commodus Antoninus. 11. Des Buchhändlers Theod. Kaltenbrunner: Geschichte des röm. Kaiserreiches von Duruy, übers, von Hertzberg. Lielrg. 39—58. 12. Der Buchhandlung K. Graeser in Wien: Wieland, Oberon, herausg. von Hanke. 13. Der Buchhandlung Fr. Tempsky inPrag: a) P. Vergili Maronis carmina selecta, ed. W. Klouček; b) Schulwörterbuch zu A. Weidners Gorn Nepos, ed. A. Weidner; c) Sophoclis Trachiniae, ed. Fr. Schubert; d) Homeri odysse® epitome, II. Th., ed Fr. Pauly; e) Homeri odyssea, ed. P. Cauer; pars I.; f) Plato, Protagoras, ed. J. Kral; g) Dernosthenis oratt. seil., ed. C. Wottke. 14. Der Buchhandlung Gerold in Wien: K. F. Kummer, Stimmen über den iisterr. Gymnasiallehrplan vom 26. Mai 1884. 15. Anonym: a) Phiedri fabulae Aesopiae, ed. Luc. Mueller: b) J. E. Dassenbacher, Schematismus der österr. Mittelschulen. 1887. b) Ankauf. 1. Zeitschrift für die österr. Gymnasien. 2. Fleckeisen-Masius: Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. 3. Bibliotheca philologica classica. 4. Geordnete Übersicht aller auf dem Gebiete der dass. Alterthums wissenschaft wie der älteren und neueren Sprachwissenschaft im Jahre 1885 in Deutschland und dem Ausland neu erschienenen Schriften. 5. Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft, herausgeg. v. Dr. Iw. Müller. Fortsetzung und Schluss des I. Bandes. 6. Literar. Centralblatt für Deutschland. 18S6. 7. E. Engel, Die Aussprache des Griechischen. 8. T. Livi opera, Textausg. v. Weissenborn. 9. Cornelii Nepotis vitae, herausgegeben v. K. Erbe. 10. E. Sievers, Grundzüge der Phonetik. 1885 11. K G Andresen, Konkurrenzen in der Erklärung der deutschen Geschlechtsnamen. 12. B. Haym, Herder nach seinem Leben und seinen Werken. 13. H. Paul, Principien der Sprachgeschichte. 2. Aufl. 14. J. u. W. Grimm, Deutsches Wörterbuch: VII, 8, 9, VIII, 1, 2, 3, XII, 1. 15. Lessing, Laokoon, herausgeg. v. H. Blümner. IG. Iv. Vrhovec, Ljubljanski meščanje v minulih stoletjih. 1886. 17. Letopis matice slovenske za leto 1886. 18. Zabavna knižnica. 1. zv. 19. Jagič, Archiv für slav. Philologie. IX. 20. G. Krek, Einleitung in die slav. Literaturgeschichte. 21. Fr. Miklosich, Etymologisches Wörterbuch der slav. Sprachen. 22. A. Dimitz, Geschichte Krains. 23. Weiss, Weltgeschichte, VIII, 2. 24. Die österr.-ungar. Monarchie in Wort und Bild, Lfrg. 14—37. 25. Mittheilungen der k. k. geogr. Gesellschaft in Wien. 1886. 26. A. M. Legendre, Zahlentheorie. Nach der III. Aufl. ins Deutsche übertragen v. H. Maser. 27. Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien. 1886. 28. L. Landois, Lehrb. der Physiologie des Menschen. 29. Annalen der Physik, herausgeg. v. Wiedemann, 27,—30. Bd. Gegenwärtiger Bestand (mit Einrechnung der nach vorgenommener Bevision aus der Schülerbibliothek übertragenen Werke): 3752 Werke in 7786 Bänden, Heften etc. und 12448 Programme. 2. Schülerbibliothek. (Unter der Obhut des supplierenden Gymnasiallehrers Joh. Geßler.) a) Geschenke. 1. Der Buchhandlung K. Graeser in Wien: Schulausgaben classischer Werke: N. 6, 21—25, 27. 2. Des ehemaligen Schülers der Anstalt H. Ogriseg: Illustrierte Zeitung für kleine Leute. 7. Bd. 3. Des Secundaners L. Mlinarič: Becker, Österreichische Geschichte für das Volk. 1. Bd. b) Ankauf, 1. Schulausgaben classischer Werke aus dem Verlage von K. Graeser in Wien: Nr. 1—20. 2. Grillparzer, Sappho. Schulausgabe v. F. G. Maschek. 3. F. Khull, Geschichte der altdeutschen Dichtung. 4. Schillers Leben v. Karoline v. Wolzogen. 5. Lessings Leben v. II. Göring. 6. Shakespeares Werke. Für Schule und Haus bearb. v. Dr. A. Hager 1.-6. Bd. 7. Dr. W. Wägner, Nordisch-germanische Götter und Helden. 3. Aufl. 8. A. F. C. Vilmar, Geschichte der deutschen Nationallitteratur. 22. Aufl. 2 Exempl. 9. Classiker für den Schulgebrauch (Verlag von Holder in Wien): a) Goethe, Iphigenie auf Tauris, Hermann und Dorothea; b) Lessing, Laokoon, Minna von Barnhelm, Nathan der Weise; c) Schiller, Über naive und sentimentaliscbe Dichtung, Maria Stuart, Wallenstein, Wilhelm Teil; d) Shakespeare, Julius Caesar. 10. Slovenske večernice. 10. zv. 11. J. Stare, Občna zgodovina za slovensko ljudstvo. 1. snop. Gegenwärtiger Bestand (nach Abrechnung der inlolge vorgenommener Bevision entweder ausgeschiedenen oder in die Lehrerbibhothek übertragenen Werke): 467 Werke in 809 Bänden und Heften. B. Historisch-geographische Lehrmittelsammlung:. (Unter Obhut des Professors Franz Hora k.) Ankauf. 1.) Ghavanne, physikalische Wandkarte von Asien. 2) Hölzel, Geographische Charakterbilder Nr. 28 —30 sammt Text. 3.) Tellurium. Stand der Sammlung: 85 Wand- und Handkarten, 39 Atlanten, 28 geogrftph. Bilder mit 9 Heften Text, 62 historische Bilder, 1 Globus, i Tellurium. C. Physikalisches Cabinet. (Unter der Obhut des Gymnasiallehrers Jakob Hirse hl er.) Ankauf. Röhrenschneid-Diamant, Maßstab mit Nonius, Kreis mit Nonius, Jollys Federwage. Säugpumpe, Quecksilberregen-Recipient. Orgelaufsatz, Meldes Stimmgabel-Apparat, Seebeck’sche Sirene, Hopkin’sche Pfeife. Spektraltafeln, Cuvet.te für Fluorescenz, Magnesiumplatincyanür, Magneteisenstein. Elektrisches Flugrad, elektrische Brillantsäule. Pneumatisches Feuerzeug, Glascylinder, Weingeistlampen, Glasröhren. Stereometrische Modelle aus Blech. Das Inventar der physikalisch-mathematischen Sammlung enthält 498 Nummern. D. Naturhistorisches Cabinet. (Unter der Obhut des Gymnasiallehrers Hans Schmierer.) a) Geschenke. Eclectus polychlorus, der Anstalt übergeben vom Herrn General Freiherrn von Buol. Buteo vulgaris vom Herrn Turnlehrer Mar kl. Myoxus glis, vom Herrn Dr. Melzer. Calcitdruse und Stalagmiten vom Herrn Oberst Morawetz. Korallenstock, von Škoflek, I. Gl.; Molluskengehiiuse, von Staudinger, 1. CI.; Bleierze, von Sernec, III. CI.; Pyrite, von Sowinski, III. CI. b) Ankauf. Spirituspräparate: Ascidia mentula, Pyrosoma atlantica, Salpa maxima, Cucumaria cucuinis, Synapta digitata, Asteropecten spinosa, Comatula mediterranea, Asterias membra nacea, Pennatula rubra, Suberites domunculus, Sicon ciliatum, Spongilla fluviatilis, Sepia officinalis, Clio borealis, Haliotis tubereulata, Doris tuberosa, Cardium edulis. — Trockenpräparate: Echinus melo, Retepora cellulosa, Solen vagina, Terehratula vitrea, Spatangus sp., Lagopus albus, Trochiliden, Palaeornis sp., Alcedo ispida, Sturnus sp., Sciurus vulgaris. — Mineralien: Labradorit, Baryte von Felsöbanya, Calcit von Andreasberg, Meerschaum von Anatolien, Talk von Kraubath, Granat, Flusspath, Pyrit, 5 Krystalhnodelle aus Glas. Zahl der Stücke: 12104. I E. Lehrmittel für den Zeichenunterricht. (Unter der Obhut des Professors G. Knobloch und des Bürgerschullehrers F. Schuster.) Ankauf. Eine große Leinwandzeichentafel. Stand der Sammlung: A. 5 persp. Apparate. B. 20 elem. Drahtmodelle. C. 7 elem. Holz- und Pappmodelle. D. 10 architekt. Elementarformen. E. 5 architekt. Formen. F. 5 Gefäßformen. G. 9 ornamentale Stilformen H. 2 figurale Gipsmodelle (Beliefs). I. (I figurale Gipsmodelle (Büsten, Hautreliefs). K. 83 Stück Varia. L. 12 Vorlagen werke. T. Musikaliensammlung:. (Unter der Obhut des Gesanglehrers August Satter.) Ankauf a) 1 Messe für gemischten Chor von Franz Schöpf (37 Stimmen); b) 1 Messe für Männerchor (slovenisch) von Anton Nedved (20 Stimmen); c) Waldandacht, Männerchor von Franz Abt (20 Stimmen); d) Ave Maria (1 Orgelstimme, 3 Singstimmen). Stand der Sammlung: a) 12 Wandtabellen für (len Gesangunterricht;; b) 12 Tantum ergo und Segenlieder mit 317 Stimmen; c) 44 Kirchenlieder, Graduale und Offertorien mit 928 Stimmen; d) 35 Messen mit 964 Stimmen; e) weltliche Lieder: a) 34 deutsche mit 9.ri2 und b) 20 slovenische mit 374 Stimmen; zusammen 3535 Stimmen und 12 Wandlabellen. G. Münzensammlung-. (Unter der Obhut des Prof. Fr. Horäk.) Geschenke. Des suppl. Gymnasiallehrers Dr. Leop. Po et sch: a) 25 römische kupferne Münzen; b) 1 schwedische Denkmünze aus der Zeit Karls XI. Anonym: Dr. Alex. Lachmann, Neueste illustrierte Münz-, Maß- u. Gewichtskunde etc. 1. Bd. Leipzig, 1860. Summe aller numismatischen Gegenstände 1121. Anhang: 1 römische Fibula, Bruchslücke eines römischen Mosaikbodens und Lachmann, Münzkunde. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen des Gymnasiums gemachten Geschenke wird den hochherzigen Spendern hiemit der wärmste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung' der Schüler. A. Die zwei Plätze der Andreas Kautschitsch’schen Studentenstiftung, bestehend in der vom hochw. Herrn Canonicus, Dom- und Stadtpfarrer Christof Kanduth gegebenen vollständigen Versorgung, genossen die Schüler Johann Korošec der III. und Franz Plotsch der IV. Classe. B. Die Zinsen der A. Kautschitsch’schen Stiftung im Betrage von 6 fl. wurden zur Anschaffung von Schreib- und Zeichenerfordernissen verwendet. C. Die für 1887 fälligen Zinsen der Anton Hummer’schen Stiftung im Betrage von 5 fl 25 kr. wurden dem aus Marburg gebürtigen Schüler Raimund Sc h ö n h e r r der I. B Classe zuerkannt. Ü. Aus der Bingaufschen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzeneien im Kostenbeträge von 48 fl. 85 kr. verabfolgt. E. In die Casse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder Gaben der Wohlthätigkeit für 1886/7 eingezahlt: Se. Excellenz Dr. Jakob Maximilian Stepischnegg, Sr. Majestät wirklicher 11. kr. geheimer Rath, Fürstbischof von Lavant etc. etc. Ehrenmitglied des Vereines*) . . . . . • .25 — Der hochw. Herr Georg MatiašiC, infulierter Dompropst . . . •' — „ » „ Ignaz Orožen, infulierter Domdechant . . • •’ — „ „ „ Franz Kosar, Domherr . . . . • .2 — „ „ , Lorenz Herg, Domherr . . . . • 2 — „ „ „ Franz Ogradi, Domherr und Director des Priesterhauses . 2 — „ „ „ Dr. Johann Križanič, Domherr . . . • 2 — „ „ „ Josef Zidanšek, fb. Hofcaplan . . . • .2 — „ „ » Alois Meško, Chorvicar . . • • .2 — , „ „ Karl Hribovšek, Spiritual des Diöcesan-Priesterhauses und Theologie-Professor . . . . • .2 — „ „ , Dr. Johann Mlakar, Theologie-Professor u. Leiter des fl). Knaben- Seminars . . . . • . . .2 — „ , „ Anton B i b a r, Theologie-Professor u. Subregens des fl). Knaben- Seminars . . ■ . . . . .2 — „ „ „Dr. Franz F e u š, Theologie-Professor . . . .2 — „ „ „ Anton Borsečnik, Dom- und Stadtpfarrvicar . .2 — , , „ Marcus Cernko, Chorvicar und Stadtpfarrcaplan . .2 — * „ „ Franz Heber, Dom- und Stadtpfarrcaplan . . .2 — , , „ Jakob C a f, Caplan in St. Magdalena . . . .2 — „ , „ Martin G a b e r c, Caplan in St. Magdalena . . . 1 — „ , „ Dr. Anton Suhač, Pfarrer . . . -2 — , „ „ Dr. August Kukovič, geistlicher Bath und Theologie-Professor 2 — Herr Constantin Freiherr von B u ö 1, k. k. General-Major d. B. . . . 5 — „ Victor Freiherr von Hein, k. k, Bezirkshauptmann . . . . 2 — „ Franz K a n k o w s k y, k. k. Statthalterei-Secretär . . . 2 — „ Dr. Matthäus Kotzmuth, Advocat in Graz . . . • .5 — „ Adolf Lang, k. k. Hofrath i. P. in Baden, Ehrenmitglied des Vereines . 2 — „ Barth. Bitter von Carneri, Reichsraths- und Landtagsabgeordneter etc. . — Fürtrag 87 — *) Ausserdem spendet** Se. Excellenz monatlich 3 fl. für Freitische. fl. kr. Frau Maria Schmiderer, Realitätenbesitzerin Herr Dr. Josef Schmiderer, Landtagsabgeordneter „ Dr. Hans Schmiderer, Vice-Bürgermeister und Realitätenbesitzer Frau Cäcilia Bitterl, Edle von Tessenberg, Hauptmannswitwe „ Francisca Dela go, Realitätenbesitzerin .... Herr Heinrich Pfannl, Eisenbahn-Inspector i. P. „ Dr. Heinrich Lorber, Advocat, Stadtrath und Realitätenbesitzer „ Franz Holzer, Realitätenbesitzer und Gemeinderath » Johann Girstmayr, Realitätenbesitzer .... „ Josef Bancalari, Apotheker, Hausbesitzer, Gemeinderath etc. „ Josef Stark, Lederermeister, Realitätenbesitzer und Gemeinderath „ Theodor Kaltenbrunner, Buchhändler, Hausbesitzer „ Anton Fetz, Glashändler und Realitätenbesitzer „ Philipp Terfi, med. Dr. „ Cajetan Pa ebner, Fabriksbesitzer etc. .... * Roman Pachner, Handelsmann etc. .... » Dr. Barth. GlanCnik, Advocat und Realitätenbesitzer . „ Dr. Johann Sern ec, Advocat und Realitätenbesitzer „ Dr. Johann Orosel, Advocat und Realitätenbesitzer , Dr. Alexander Miklautz, Advocat und Realitätenbesitzer „ Dr. Julius Feldbacher, Advocat und Realitätenbesitzer „ Johann W i e s e r, k. k. Bezirksrichter .... „ Dr. Johann Pekolj, k. k. Gericlitsadjunct „ Dr. Johann Bitter von Haselmayr, k. k. Oberfinanzrath „ Bitter von Neupauer, k. k. Bezirks-Oberingenieur , Dr. Albert Leonhard, k. k. Bezirksarzt „ J. V. Supan, Hausbesitzer ..... » Alois Frohm, Weingroßhändler und Realitätenbesitzer „ Julius Pfrimer, Landtagsabgeordneter und Weingroßhändler „ Karl Böhm, Privat ...... Frau Antonia Bei ser-Früh auf, Private .... Herr Dr. Othmar B eis er, Advocat und Realitätenbesitzer in Wien „ Dr. Matthäus Reiser, k. k. Notar und Realitätenbesitzer „ Franz Oe hm, Hotel- und Realitätenbesitzer „ Josef Noss, Apotheker und Hausbesitzer ti Dr. Franz Radey, k. k. Notar und Realitätenbesitzer . „ Johann Grubitsch, Handelsmann und Realitätenbesitzer » Franz Kočevar, Weingroßhändler .... n Leopold Kralik, Buchdruckerei- und Hausbesitzer „ Karl Scherbaum jun., Privat . . . . » Georg Kaas, k. k. Schulrath, Director der Lehrerbildungsanslalt „ W. Peuker, Gymnasial-Professor in Reichenberg Frl. Aloisia Stachel, Bealitätenbesitzerin .... Herr Dr. Arthur St einwenter, k. k. Gymnasial-Director » Dr. Josef Pajek, k. k. Gymnasial-Professor und geistl. Bath . „ Dr. Franz Zager, k. k. Religions-Professor i. P. » Josef M eisei, k. k. Gymnasial-Professor » Rudolf Casper, k. k. Gymnasial-Professor „ Johann Schmierer, k. k. Gymnasial-Lehrer > Jakob Hirschler, k. k. Gymnasial-Lehrer » Engelbert Neubauer, k. k. Gymnasial-Professor , Franz H o r a k, k. k. Gymnasial-Professor „ Dr. Emanuel Eminger, k. k. Bezirksrichter (2 Dukaten) Geschenk des k. k. Hauptsteueramtes in Gonobitz . Ergebnis einer Sammlung unter den Schülern des Gymnasiums*) . Summe ertrag 87 — 5 — 5 5 — 2 — 5 — 3 — 3 — 2 — ! 5 — 2 — ! i — 3 — 2 — 2 — o 2 I ! 5 — 2 — 2 — ! 2 — 2 — ’ 2 — 2 — . z 2 — . • 2 — . 22 — 5 — 2 — .’ 2 — 3 -r- D 2 2 —- 2 — 2 — 5 — 2 — 2 — 2 — 2 — 1 — 3 — . o 2 z ! 2 — 2 — 5 — 2 — 2 2 2 .* 11 70 — 41 y. . 50 71 . 313 82 *> Die Scliüler »1er I. A rias.se spendeten «1 fl. 50 lcr.. der I. B 8 fl. 1 kr., der 11. A 5 fl., der 11. B 3 fl. 20 kr., der III. 3 fl. 45 kr., der IV. 5 11. 30 kr., der V. 8 fl., der VI. 5 fl. 75 kr., der VII. 3 fl. «0 kr., der VIII. C fl. 70 kr. Rechnungsabschluss Nr. 30*) vom 3. Juli 1887. Die Einnahmen des Vereines in der Zeit vom 4. Juli 188G bis 3. Juli 1887 bestehen: 1. Aus den Jahresbeiträgen der Mitglieder 261 fl. 70 kr. 2. Aus den Spenden der Wohlthäter 52 J» 12'/, . 3. 4. Aus den Interessen des Stammcapitals .... Verkauf von 6300 fl. Papierrente ä fl. 80.80 samrnt den aufgelaufenen 327 D 84 „ Zinsen von fl. 57.75 5148 n 15 „ 5. Aus dem Erlöse für alte Bücher — 39 „ 6. Aus dem Cassareste von 1885/86 134 fl 95 „ Summe 5925 fl. 15'/,, kr. 390 fl. 08 kr. 100 25 78 n 20 V 30 r> 45 T 5147 n 03 r> 5746 ti. 01 kr. 179 fl. 14'/, kr. Das Stammcapital des Vereines beträgt. 5.200 fl. ö. W. und 100 II. CI. M. in Papieren. Die Ausgaben für Vereinszwecke in der Zeit vom 4. Juli 1886 bis 3. Juli 1887 betrugen: 1. Für die Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler: a) durch Beistellung von Freitischen b) durch Ankauf und Einband von Lehrbüchern und Atlanten, welche den Schülern geliehen oder geschenkt wurden und durch Verabfolgung von Schreib- und Zeichenerfordernissen . c) durch Verabfolgung von Kleidungsstücken und Bargeld**) 2. Für Hegieauslagen (Entlohnung für Schreibgeschäfle, Programme für die Mitglieder etc.) ...... 3. Ankauf von 5100 fl. 4% Pfandbriefe der österr.-ung. Bank ä 99 fl. sanimt den aufgelaufenen Zinsen von fl. 98.03 Summe Es verbleibt also ein barer Cassarest von .... F. Zu besonderem Danke sind viele Schüler des Gymnasiums den Herren Ärzten Marburgs für bereitwillige unentgeltliche Hilfeleistung in Krankheitsfällen verpflichtet. li. Dem Unterstützungsvereine spendeten eine grössere Anzahl von neuen Lehrbüchern : Frau Al. Ferlinz in Marburg, ferners die Schüler Moriz Fischereder der III. und Julius Pfrimer der IV. Classe eine Anzahl gebrauchter Bücher. H. Freitische wurden mittellosen Schülern von edelherzigen Wohlthätern 175, vom Unterstützungsvereine 43, zusammen 217 in der Woche gespendet. Für alle den Schülern des Gymnasiums gespendeten Wohlthaten spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hiemit den gebärenden innigsten Dank aus. VI. Erlässe der Vorgesetzten Behörden. I. Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 20. November 1886 Z. 23151, betreffend das Halten von Kostzöglingen seitens der Directoren und Lehrer der öffentlichen Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten. 2. Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 28. Februar 1887 Z. 4402, betreffend die lateinischen und griechischen Extemporalien. 3. Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 13. März 1887 Z. 4923, be- treffend die Ertheilung von Privatunterricht seitens der Lehrer der öffentlichen Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten. 4. Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 2. April 1887 Z. 12294, enthaltend die Weisungen über die Vermehrung und Verwaltung der Schülerbibliotheken. 5. Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 2. Mai 1887 Z. 8752, betrell'end das Classificationsverfahren, sowie einige Abänderungen hinsichtlich der schriftlichen Arbeiten an Gymnasien. 6. Erlass des Ministers für Cultus und Unterricht vom 15. Mai 1887 Z. 0264, be- treffend die Wiederholungsprüfungen nach dem I. Semester. 7. Gesetz vom 3. Juni 1887, betreffend das für die Aufnahme in das Gymnasium erforderliche Alter (10 Jahre). *) Der Rechnungsabschluss Nr. 29 wurde in der ordentlichen Generalversammlung vom 21. November 188G geprüft und für richtig befunden. Der Aussschuss des laufenden Vereinsjahres bestand aus den Herren: Dr. Arthur Steinwenter, k. k. Gymnasial-Director, Obmann; Dr. Hans Schmiderer. Vicebürgermeister, Realitätenbesitzer etc.. Dr. Josef Pajek, k. k. Gyinnasial-Professor, Eugelbert Neubauer, k. k. Gyinnasial-Professor, Josef Meisel, k. k. (»ymnasial-Professor, Ausschussmitglieder; als Rechnungsrevisoren fungierten die Herren; Dr. Franz Žager. k. k. Religions-Professor und Jakob Ilirschler, k. k. Gymnasial-Lehrer. **) Unverzinsliche Darlehen in kleineren Reträgen (eine andere Art der Unterstützung) wurden den Schülern in der Höhe von 17(J fl. 50 kr., zum Theile gegen ratenweise Rückzahlung, gewährt. VII. Chronik. a) Veränderungen im Lehrkörper. Zufolge h. M.-E. vom 18. Juli 1886 Z. 9403 wurde eine am II. Staatsgymnasium in Graz erledigte Lehrstelle dem h. o. k. k Professor Franz Lang verliehen und an dessen Stelle der Supplent am städtischen Mädchenlyceum in Graz Peter Mitteregger zum wirklichen Lehrer der Anstalt ernannt; da dieser jedoch infolge seiner Berufung als Professor an das obige Lyceum 1. Zuschrift vom 13. September 1886 resignierte, so wurde seine Stelle einstweilen 1. L.-Sch.-fi.-E. vom 21. October 1886 Z. B187 durch den Supplenten Dr. Leop. Pötsch versehen. Mit dem h. M.-E. vom 18. August 1886 wurde dem h. o. k. k Religions-Professor Dr. Franz Zager krankheitshalber ein halbjähriger Urlaub bewilligt; da sich sein Gesundheitszustand während desselben nicht besserte, wurde er durch den h. M.-E. vom 13. März 1887 Z. 1359 auf sein eigenes Ansuchen in den bleibenden Ruhestand versetzt. An seiner Stelle übernahm Dr. Josef Pajek den Religionsunterricht (für den die Parallelclassen zusammengezogen wurden) nunmehr am ganzen Gymnasium. Zufolge h. M.-E. vom 9. September 1886 Z. 4867 wurde dein bis dahin krankheitshalber beurlaubten h. o. k. k. Professor Albert v. Berger auf sein Ansuchen der Übertritt in den dauernden Ruhestand gestattet. Seine Stelle wurde mit Genehmigung des hochl. k. k. Landesschulrathes vom 21. October 1886 Z. 5187 durch den geprüften Lehramts-Candidaten Franz Jerovšek suppliert. Laut Erlasses des hochl. k. k. Landesschulrathes vom 21. October 1886 Z. 5187 wurden infolge der Theilung der beiden untersten Classen die geprüften Lehramtscandidaten Hugo Schwenden wein und Johann Košan als Supplenten auf ihren bisherigen Posten bestätigt. b) Die wichtigsten Daten. Während der Ferien wohnten die in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers am 18. August 1886 dem zur Feier des Geburtsfestes Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät des Kaisers von Sr. Excellenz deru Fürstbischöfe celebrierten Hochamte bei. Das Schuljahr 1886/87 wurde am 18. September 1886 mit dem vom hochw. Herrn 1. Orožen, inful. Domdechanten und Mitgliede des k. k. steierm. Landesschulrathes, celebrierten hl. Geistamte eröffnet; die Schüleraufnahme fand am 14. und 15. Juli, ferner am 16., 17. und 18 September statt. Am 20. September und 11. November unterzog der k. k. Landesschulinspector Dr. J. Zindler die Anstalt einer theilweisen Inspection. Am 4. October feierte die Lehranstalt das Namensfest Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers mit einem solennen Gottesdienste und ebenso am 19. November das Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin. Am 13. Februar 1887 wurde das I. Semester geschlossen, am 16. begann das II. Am 9. März starb der Schüler der VIII. Classe, Heinrich Kicker, und ward am 11. zu Grabe geleitet; am 14. wurde für ihn ein Trauergottesdienst in der Gymnasialkirche abgehalten. Am 23. und 24. März wurden die österlichen Exercitien in Verbindung mit dem Empfange der heil. Bußsacramente abgehalten; außerdem empfiengen die Schüler dieselben zu Anfang und zu Ende des Schuljahres. Am 7. Mai beehrte Se. Excellenz der Herr Statthalter Baron Kübeck die Anstalt mit seinem Besuche, wohnte dem Unterrichte in fast allen Classen bei und nahm hierauf die Vorstellung des Lehrkörpers entgegen. Am 18. Juni fand im Beisein der Herren Dr. M. Ritter von Schreiner, Mitgliedes des h. steir. Landesausschusses und Landesschulrathes, I. Orožen, inf. Domdechanten und Mitgliedes des steir. Landesschulrathes und der Landtags-Abgeordneten J. Pf r im er und Dr. F. Radey und Franz Stampfl, Obmannes der städtischen Sparcasse und Mitgliedes des Stadtschulrathes, die Prüfung aus der steierm. Geschichte statt; an derselben betheiligten sich die Schüler der IV. Classe: Janežič Rudolf, Lunzer Heinrich, Weiß Karl und Terstenjak Johann und gaben durch vorzügliches Wissen Kunde von dem besonderen Eifer, den sie auf dieses Studium verwendet hatten. Die besten Leistungen waren die der Schüler R. Janežič und K. Weiß, denen die vom h. Landesausschusse gespendeten Preismedaillen, sowie je eines der vom Ordinarius Professor R. Casper zu diesem Zwecke gewidmeten Preisbücher anerkannt wurden. Da jedoch auch die zwei übrigen Bewerber ein vorzügliches Wissen an den Tag legten, so wurde ihnen hiefür die verdiente Anerkennung ausgesprochen und sie erhielten je einen der von den Herren Dr. F. R adey u. J. Pfrimer gespendeten Du-caten. Die Preise vertheilte Herr Dr. M. R. v. Schreiner nach einer warmen Ansprache an die Schüler, in welcher er ihnen die große Bedeutung des Studiums der vaterländischen Geschichte vorhielt und ihnen zugleich die treue Pflege derselben angelegentlich empfahl. Am L28. Juni wohnten die dienstfreien Mitglieder des Lehrkörpers dem in der Domkirche für weiland Se. Majestät den Kaiser Ferdinand I. celebrierten Trauergottesdienste bei. Vom J6. Juni bis 9. Juli wurden die mündlichen Versetzungsprüfungen, vom 8. bis 10. Juli die Classification vorgenommen. Bei derselben erhielten die I. Glasse mit Vorzug folgende Schüler: Ri eg el e Rudolf, Weese Oskar der I. A, Gašparič Jakob, Jerovšek Anton, Kraus Max, S ch m i rmaul Franz der I. B, Bohak Franz, H o hnjec Josef, Krulc Franz, Lerch Johann, Somrek Josef, Tropp Franz, Zekar Josef der II. A, Panič Josef der II. B, Gobec Josef, Ilešič Franz, Korošec Anton. Silvester Ignaz der III., Janežič Rudolf der IV., Križan Ferdinand, Vennigerho 1 z Johann, Zmavc Johann der V., Kristan Georg, Sch ei kl Gustav, Štrakl Anton der VI, Gregore Pankraz, K a r d in a r Josef, Lukeschitz Adolf, Lunzer Rudolf, Mühmler Hugo, S t e b i h Josef, Z o 1 g a r Johann der VII., Hufschmid Albert, Lunzer Justus, Žmavc Jakob der VIII, Classe. Am 15. Juli wurde das hl. Dankamt vom hochw. Herrn Domdechanten J. Orožen celebriert, nach demselben die Preise der Schillerstiftung für die gelungensten poetischen Versuche in deutscher und slovenischer Sprache den Schülern S c h e i k 1 Gustav der VI. und Gregore Pankraz der VII. Classe überreicht und mit der Vertheilung der Zeugnisse das Schuljahr geschlossen. VIII. Statistik der Schüler. C 1 a s s 0 X. Zahl. i. a | b I a [. b III. IV. V. VI. VII. VIII Zoumnenj Zu Ende 1885/86 36 38 29' 27 43* 87 36 30 19 10 305' Zu Anfang 1886/87 . . . . ; Wahrend des Schuljahres ein- 36 36 33 84 48 31 38 34 26 20 336 getreten — — — — — — 1 - — — 1 Im Ganzen also aufgenommen 36 36 33 34 48 3! 39 34 26 20 337 Darunter: Neu aufgenoramen und zwar: aufgestiegen 32 33 5 2 6 1 11 4 1 1 66 Repetenten 1 1 — — 1 — — 1 — — 4 Wieder aufgenommen und zwar: aufgestiegen — 26 30 38 30 27 29 25 19 224 Repetenten Während des Schuljahres aus- 3 2 2 2 3 1 13 getreten 9 7 2 9 — I 2 — 1 33 Schülerzahl zu Ende 1886/87 Darunter: 27 29 | 31 1 25 48 30 37 34 24 19 304 Öffentliche 27 ; 29 31 25 48 30 37 34 24 19 304 Privatisten 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg S 9 5 3 4 6 7 4 3 3 49 Steiermark außer Marburg . . 18 14 20 20 40 21 27 27 17 12 216 Niederösterreich 1 1 1 — I 1 1 1 — 2 9 Oberösterreich — — — — — 1 — — 1 Kärnten — — 1 1 — — 1 — 3 Krain — 2 — — — — — — — 2 Küstenland 1 1 — 1 1 — 1 — 5 Tirol 1 — — — 1 2 Dalmatien 1 — 1 Böhmen 1 I — 1 1 — — — — 4 Mähren 1 — — — — 1 2 Galizien 1 — 1 Ungarn 1 — — — 1 — 1 — 1 — 4 Croatien 1 — — 1 — — 1 — — 8 Bosnien 1 _ — — — I Deutschland — — - — — — — 1 — 1 Summe . . 27 29 31 25 48 30 37 34 24 19 304 3. Muttersprache. Deutsch 15 12 12 12 25 14 19 16 10 7 142 Slovenisch 12 15 17 12 22 15 18 18 14 12 155 Serbocroatisch - 1 1 — 2 ČechoBlavisch 1 2 3 Italienisch - 1 — — 1 — — — — — 2 Summe . . 27 29 31 25 43 30 37 34 24 19 304 1 Religionsbekenntnis. Katholisch, lat. Ritus . . Evang. Augsb. Confession . . 27 29 31 25 48 29 37 3t 23 18 301 — — — — — — — — I 1 2 „ Helvet. „ . . Griechisch-orientalisch . . . — — — — — 1 — — — — 1 Summe . . 27 29 31 25 48 30 37 34 24 19 804 *) Darunter 1 ausserordentlicher Schüler. 5. Lebensalter. 10 Jahre ........................ H » ............................. 12 „ ........................... 13 „ ..................... 14 .......................... 15 „ .................... 16 „ ............................ 17 , .................... 18 „ ............................ 19 . .................... 20 „ ............................ 21 .............................. 22 „ ............................ 23 „ ..................... Summe . . 6. Nach dem Wohnorte der Eltern Ortsangehörige................... Auswärtige....................... Summe . . 7. Classification. a) Zu Ende des Schuljahres 1886/87. I. Fortgangsclas8e mit Vorzug I. Fortgangsclasse.............. Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen............... II. Fortgangsclasse . . . III. Fortgangsclasse . . . Zu eiuer Nachtragsprüfung krankheitshalber zugelassen Außerordentliche Schüler . . Summe . . b) Nachtrag zum Schuljahr 1885/86. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt.................... Entsprochen haben .... Nicht entsprochen haben (oder nicht erschienen sind) Nachtragsprüfungen waren bewilligt ......................... Entsprochen haben .... Nicht entsprochen haben . . Nicht erschienen sind . . . Darnach ist dsB Endergebnis für 1885/86: I. Fortgangsclasse mit Vorzug 1* n ............ »• n ............ HI. „ ............ Ungeprütt blieben .... Summe . C 1 a s s e I. a b 7 6 10 5 1 II. Th m. iv. VI. 2 10 1 7 5 4 2 8 9 9 12 4 14 9 6 2 2 27 1 29 9 i 16 18 18 81 12 19 27 29 81 27 4 17 2 4 3 25 48 j 80 i 5 14 i 10 20 I 34 20 25 | 48 30 1 18 3 8 29 I 81 - - 1 4 26 3 3 1 32 2 2 22 4 27 5 7 8 1 28 37 16 21 VII. 2 84 | 24 8 j 7 26 17 37 24 2 4 4 34 ! 24 25 3 18 5 1 48 30 37 1 32 4 4 1 34 J 31 3 i 4 3 24 1 5 1 34 7 21 2 7 10 4 2 24 VIII 19 I 6 13 19 19 36 38 ! 29' 27 42* 37 36 30 19 10 Zusammen 12 26 80 33 36 43 39 26 18 19 13 4 2 304 103 201 304 35 197 20 32 15 304 18 12 6 1' 25 289 26 13 ____ 304'*» *) Darunter ein Schüler nachträglich durch L Sch. lt. E. vom 20. August 188(i Z. 4251. **) Mehr ein ausser- ordentlicher Schüler, der die Aufnahmsprüfung für die IV. CI. bestand. 8. Geldleistungen der Schüler. Das Schlgeld zu zahlen waren C 1 a s s e Zusammen I. II. III. IV. ! V. J i VI. 1 VII. VIII. a 1 b a I.A.. verpflichtet 1 im I. Semester 36 86 17 15 21 17 19 13 4 7 185* im 11. Semester 16 i 15 19 19 18 19 26 19 10 6 i 167** Zur Hälfte waren befreit im I. Semester 1 2 i 1 2 3 9 im 11. Semester i 8 1 1 j — 2 3 11 Ganz befreit waren im I. Semester _ 16 18 25 14 18 21 20 10 142 im II. Semester 14 16 12 14 29 12 10 15 18 11 146 Das Schulgeld betrug im Ganzen im 1. Semester fl. 510-~ 525 - 255 - 232-50 330 •- 255-- 292-50 195- — 75- — 127-50 2797-50 fl. im 11. Semester fl. 217-50 202-50 292-50 210- 277-50 270- - 390*- 285- — 150- 97.50 2392-50 fl. Zusammen fl. 727.50 | 727-50 547-50 . 442-50 607-50 525-- (182-5U 480.- 225- — 225- - 5190-- fl. Die Aufnahmstaxen | betrugen . .fl. 69-30 71-40 10-50 4-20 14-70 210 28-10 10-50 2-10 2-10 210* — fi. Die Lebrmittelbei- ! träge betrugen fl. 36-- 36- — 33-— 34'- 48-- 31- 39*- 34- 2G- — 20-- 337-- fl. Die Taxen für Zeugnisduplicate betrugen . fl. 2-- . 4- — . . 6-- Iß - fl. Summe fl. 107-30 107-40 47-50 38-20 02'70 33-10 6210 44-50 28-10 28-10 559-- fl. 9. Besuch des Unter- richtes in den relat.- I oblig. und nicht obli- gaten Gegenständen. Zweite Landesspra- che (Sloveniscb) I. Curs — — 6 8 7 21 11. Curs — — 9 6 2 — — — 17 III. Curs — — — — — 6 5 8 3* 17* Kalligraphie . . . 14 16 — 1 2 — — — — — 31 Freihandzeichen I. Curs 6 9 1 — — — — — 16 11. Cursft —• 9 8 10 4 3 3 — 2 34 Turnen: I. Curs 8 1J 8 1 — — — — — 23 11. Cnrs — — 10 6 10 2 3 — — — 31 111. Curs — — — — 1 9 7 6 2 25 Gesang: I. Curs 9 11 2 3 — — — — — — 25 II. Curs 1 2 8 7 6 1 — — — — 25 III. Cuis — — 2 1 3 3 4 6 5 5 29 Stenographie I. Curs — — — — 17 11 4 1 — 88 ! 11. Curs — — — — 11 7 1 — 19 ; Steierm. Geschichte — — — — — 7 — — — 7 10. Stipendien. Anzahl der Stipen- dien im I. Sem. — — — 5') 2') 5 9 9 95) 892) im 11. Sem. — — — 5‘) 2') 5 8 6 8 34 Gesammtbetrag der Stipendien I. Sem. fl. 210* — 205.19 303-75 500- — 613-75 582-50 2415-19 fl. II. Sem. fl. 210*- 205-19 303-75 425-- 350‘ — 582-50 2076-44 fl. *) Davon traten 2 Schüler der I. A und 1 Schüler der I. B Classe ohne Erlag des »Schulgeldes aus. ••) Davon traten 2 Schüler der I. A, 3 Schüler der I. P., 5 Schüler der 11. B, 1 Schüler derIV,, 1 Schüler der VII. und 1 Schüler der VIII. Classe ohne Bezahlung des Schulgeldes aus. f) Dazu noch ein glovene. ff) In zwei Abthoilungen. 1) Darunter ein Naturalstipendium, bestehend in der vollständigen Versorgung beim h. o. Dom- u. Stadt- Pfarrer. 2) Davon fielen 2 Stipendien auf 1 Schüler. IX. Maturitätsprüfungen. a) Bei der am 22. und 23. Juli 1886 unter dem Vorsitze des k k. Landesschulinspectors Herrn Dr. J. Zindler abgehaltenen Maturitätsprüfung wurden 8 Schüler der VIII. Glasse und 1 Externist approbiert, 1 Interner war vor Ablegung des mündlichen Examens krankheitshalber zurückgetreten. Für reif erklärt wurden: _2 D aucr Gewählter Name Geburtsort Vaterland • ; 2§ Gymnasial* Studien Beruf Franz Hauptmann St. Georgen a. d. Pössnitz 19 Medicin Franz Janežič'*) Zupelevc bei Rann 20 Philosophie Ignaz Kitner Lackendorf bei Gilli ci 21 O) Medicin Josef Kotnik*) Wöllan 21 cö Jus Stanetinzen z -T. j Franz Klemenčič I bei St. Georgen a. d. Stainz O) a; 20 00 Landwirthschafl Jakob Pipuš*) Hl. Kreuz b. Marburg rfl 22 Jus Anton Veternik Lokrovec bei Gilli 21 Theologie Victor Weixler Windischgraz 22 Theologie Ernst Mravlag**) 1 Gilli 21 10 Jahre Jus h) Im Sommertermine 1887 unterzogen sich 19 Schüler der VIII. Glasse und 1 Externist dem Maturitätsexamen; die schriftlichen Prüfungen wurden vom 1. bis ß. Juni incl. abgehalten und hiebei folgende Themen zur Ausarbeitung vorgelegt: 1. Zum Übersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Cicero, de officiis II, XXIII 81—83 con-tinere. 2. Zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische: Seyflfert, Übungsbuch zum Übersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische fürSecunda, 1875. XXXII. Demosthenes Ende 1. 3. Zum Üebersetzen aus dem Griechischen ins Deutsche: Plato, Phädo: cap. 57 bis C Tonor nnogijxovra. 4. Aus dem Deutschen: Klugheit, Mäßigung und Starkniuth, die Leitsterne des Hauses Habsburg. 5. Aus dem Slovenischen: a) für Slovenen: Zelezo in njegovo pomen v kulturnem življenju človeštva zlasti v novejšem času. b) Zum Übersetzen ins Slovenische für 3 Schüler deutscher Muttersprache: Hohe Pflichten des Richters (Süpfle, Lateinische Stilübungen, II. Th , Nr. 140). 6. Aus der Mathematik: 1) 24 sin x ' 10 sin x 3 cos x — 77 sin x s cos x 1 + 10 sin x cos x3 -j- 24 cos x 4 — 0; man bestimme die Winkel unter 2 R, welche diese Gleichung befriedigen. 2) Für ein Haus bietet jemand sofort 4000 fl , wobei er sich verpflichtet 810 fl. intabulierter Pupillengelder nach 12 Jahren, wann das Mündel seine Volljährigkeit erreicht, an dieses zu bezahlen. Ein anderer bietet für dasselbe Object GO00 fl., zahlbar nach (j Jahren, aber ohne jedwede sonstige Verpflichtung. Zu wie viel Percent muß inan die ganzjährige Verzinsung annehmen, wenn beide Angebote gleich gut sein sollen ? 3) Auf dasselbe rechtwinklige Coordinatensystem bezogen lauten die Gleichungen zweier Linien x 2 4- y 2 25; y 2 = 4x. Welchen Inhalt hat das von beiden Curven begrenzte kleinere Flächenstück ? Die mündliche Prüfung wurde am 2., 4. und 5. Juli unter dem Vorsitze des k. k. Landesschulinspectors Herrn Dr. J. Zindler abgehalten. Bei derselben wurden 18 öffentliche Schüler und 1 Externist für reif erklärt, 1 öffentlicher Schüler trat während der Prüfung zurück. Approbiert wurden: *) Reif mit Auszeichnung. **) Externist. _ Name .. . . 1 Vaterland oe Dauer der Gewählter des Geburtsort — 1 Gymnasial- Beruf Abiturienten -1 i Studicn 1 Arledter Karl Marburg a. D. Württemberg 17 Philosophie Bärnreiter Ferdinand Bozen in Tirol 19 Jus Cilenšek Alois Dreschendorf bei Sachsenfeld ! d 20 ci 2 Theologie Casl Franz Horn bei Oberburg E 22 9 Jahre Theologie Hietzl Ludwig Marburg a. D. 22 Jus Hufschmid Albert*) St. Anna am Kriechenberge rn 19 8 Jahre Medicin Ipavic Paul Marburg a. D. Üsterr. u. d. E 19 9 Jahre Jus Lunzer Justus*) Olmütz in Mähren 18 Philosophie Menhart Jakob Jellovetz bei Gams 21 Theologie Ozmec Josef Obrisch b. Polstrau 21 ci Theologie Pintariß Anton St. Thomas bei Großsonntag ci 21 X Theologie Pinter Johann Doberna b. Neuhaus 21 10 Jahre Theologie Rajšp Josef Reiser Ernst St. Georgen i. W.-B. 19 8 Jahre Jus Wien 20 9 Jahre Jus Richter Maximilian Wien Niederösterr. 19 Medicin Štrakl Matthäus Heil. Kreuz bei Luttenberg Steiermark 21 i- Theologie Vrbnjak Matthäus Grabonoschen * 21 2 Theologie Žmavc Jakob*) Rosenberg „ 2»> Philosophie Pohl Josef**) Troppau Schlesien 21 9 Jahre Jus X. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1887/88. Das Schuljahr 1887/8 wird am 18. September 1. J. um 8 Uhr mit dem hl. Geistamte in der Gymnasialkirche eröffnet werden. Die Aufnahme der Schüler in die erste Classe wird am 15. und 16. Juli, ferner am 16. und 17. September von 9—12 Uhr im Conferenzzimmer, die der übrigen neu eintretenden am 17. um die gleiche Zeit ebendaselbst stattfinden. Die Aufnahme der Schüler, welche der Anstalt schon angehört haben, erfolgt am 16. und 17. September von 9-12 Uhr im Lehrzimmer der IV. Classe (II. Stock rechts). Später findet keine Aufnahme mehr statt. Schüler, welche in die erste Classe aus der Volksschule aufgenommen werden wollen, müssen das zehnte Lebensjahr noch im laufenden Kalenderjahr erreichen und sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Maß des Wissens in der Religion, welches in den vier ersten Glassen der Volksschule erworben werden kann, b) In der deutschen Sprache: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift; Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Sätze; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben. c) Im Rechnen: Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nicht-katholische Schüler haben bei der Einschreibung ein vom Rehgionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmsprüfung haben sich auch alle Schüler zu unterziehen, welche von Gymnasien kommen, die a) nicht, die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Öffentlichkeitsrecht genießen. Schüler, welche von öffentlichen Gymnasien kommen, können einer Aufnahmsprüfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schüler sind von ihren Eltern oder vertrauenswürdigen Stellvertretern derselben vorzuführen und haben sich mit ihren Tauf- oder Geburtsscheinen und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten über das letzte Schuljahr auszuweisen und die Aufnahmstaxe von ‘2 fl. 10 kr., den Lehrmittelbeitrag von 1 fl. und das Tintengeld für das erste Semester im Betrage von 10 kr. zu entrichten. Die nicht neu eintretenden Schüler entrichten blos den Lehrmittelbeitrag und das Tintengeld. Die Taxe für eine Privat- oder Aufnahmsprüfung beträgt 12 fl.; für die Aufnahmeprüfung in die erste Classe ist jedoch keine Taxe zu entrichten *) Reif mit Auszeichnung. '*) Externist. Schüler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriftliche Bestätigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld, von dem im 1. Semester kein Schüler der I. Classe befreit werden kann, beträgt 15 fl. für jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen jeden Semesters in Form von Schulgeldinarken bei der Direction zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes können nur solche wahrhaft dürftige*) Schüler befreit werden, welche im letzten Semester einer Staatsmittelschule angehört und in den Sitten die Note „lobenswert oder befriedigend“, im Fleiße die Note ,ausdauernd oder befriedigend“ und im Fortgange die erste allgemeine Zengnisclasse erhalten haben. Die bezüglichen Gesuche sind hei der Aufnahme zu überreichen. Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen werden am 16. September nachmittags von - Uhr und im Bedarfsfalle am 17. September vormittags von 9 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 70 des O. E. wird den auswärts befindlichen Eltern hiesiger Schüler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine verlässliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, bezüglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das einträchtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. *) Oer Nachweis hiefür ist durch ein genaues, nicht über 1 Jahr altes, von Gemeinde- und Pfarramt ausgestelltes Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen.