Nr. 400. IL 1897. Kirchliches Deroàungs-Klatt für die Lavanter Diöcese. 3ul)nlt : I. Vorbemerkung über das Erscheine» und den Inhalt des „Kirchlichen Verordnnngsblattes". — II. Schluss Protokoll der Pastoral Con ferenzen pro 189(1. — III. Neuerliche Weisungen, betreffend die Ausfertigung der für Ungarn soivohl als auch für fremde Staaten bestimmten ex offo Matrikenauszüge. — IV. Pastoral Cvnferenz Fragen pro 1897. — V. Theologische Fragen pro 1897. — VI. Psarrconcursprüfungen im Jahre 1897. — VII. Abholung der Hl. Oelc. — VIII. Knabenseininarsrechnung und Ausweis vom Jahre 1896. — IX. Classification der Zöglinge des f.-b. Knabenseminars pro 1895/6, — X. Diöcesan-Nachrichten. 1. Vorbemerkung über das Erscheinen und den Inhalt des „Kirchlichen Uerordnungs-Klatter ^ii Hilikililft wird das „Kirchl. V.-Bl.", wenn thunlich, alle Monate einmal erscheinen und nebst den Schreiben des Heiligen Apostolischen Stuhles und der römischen Behörden sowie den H. ä. Verfügungen und den Kundmachungen der hohen Staatsbehörden, insoweit dieselben kirchliche Angelegenheiten berühren, auch die Schluss-Protokolle über die Pastoral-Conferenzen und die Pastoralschreiben summt den Diöcesan-Nachrichten enthalten. Mit dem „Kirchl. V.-Bl." VIII. des Jahres 1896 ist sub IV eine Censur-Cominission für kirchliche Kunst für die ■u Lavanter Diöcese bestellt worden. Deshalb werden von Fall zu Fall mich allgemeine Direktiven in dieser Hinsicht publiciert und gestellte Anfragen hier beantwortet werden. Das „Kirchl. V.-Bl." ist zwischen steifen mit einem Krenzbande versehenen Mappen zu verwahren, alljährlich zu binden und im Amtslocale zu verwahren. Bei der decanal-änitlichen und bischöflichen Visitation ist neben den anderen Amtsschriften auch das „Kirchl. V.-Bl." zur Einsichtnahme vorzulegen. IT. XLVIII. Schluss-Protokoll über die im Iohre 1806 in der Lavanter Diöcese abgehaltenen Pastoral-Gonferen;en. A Lösung der pastoral-Lonserenz-Fragcn. (Nr. 467. I. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Lavanter Diöcese vom 15. Februar 1896). 1. Pastoral-Conferenz-Frage. Und welche kanonische Vorschriften sind auch noch ordnet das kanonische Recht hinsichtlich der Theilnahme des Clerus an den öffentlichen Angelegenheiten an? Was bestimmt das hochheilige vatikanische Coneil sess. 4. cap. 3. und der heilige apostolische Stuhl in seinen hieher gehörigen Constitutionen beziehentlich des Objectes der kirchlichen Jurisdiction? Welche kirchliche Weisungen bestehen speciell rücksichtlich des Verhaltens der Zeitschriften dem katholischen Episkopate gegenüber? gegenwärtig bezüglich der zu erbittenden kirchlichen Druckerlaubnis in Kraft? 1. „Labora sicut bonus miles Christi lesu. Nemo militans Deo implicat se negotiis saecularibus, ut ei placeat, cui se probavit. Nam et qui certat in agone, non coronatur, nisi legitime certaverit“. (II. Tim. 2, 3—5). Deshalb weist auch die Hl. Kirche ihre Diener an, stets eingedenk zu sein, dass sie sich dem Dienste des Herrn gewidmet haben. (Vgl. Conc. Tridt. sess. 22. decr. de ref. cap. 1). Damit die Seelsorger ihrem heiligen Berufe nicht entfremdet würden, ist ihnen die Pflicht immer wieder eingeschärft worden, inmitten der Gläubigen p verweilen, und dieselben nicht zu verlassen. Als genügende Gründe für die zeitweilige Abwesenheit von dem Angewiesenen Pastorationsbezirke führt das hochheilige Concil von Trient nachstehende an: „Nam cum cbristiana caritas, urgens necessitas, debita obedientia, ac evidens ecclesiae vel reipublicae utilitas aliquos nonnunquam abesse postulent et exigant, decernit eadem ss. „ synodus, lias legitimae absentiae causas a beatissimo romano Pontifice aut metropolitano . . . in scriptis esse approbandas; nisi quum absentia inciderit propter aliquod munus et reipublicae -officium episcopatibus adiunctum, cuius quoniam causae sunt notoriae ct interdum repentinae, ne eas quidem significari metropolitano neccssc erit“. (Cone. Tridt. sess. 2il. decr. de ref. cap. 1.). Ans dieser Vorschrift ergibt sich die Folgerung, dass die Hl. Kirche der Theilnahme der Bischöfe an den öffentlichen Angelegenheiten eine große Bedeutung beimißt, und dass sie den Fall der zwingenden Nothwendigkeit einer solchen Theilnahme dann als gegeben ansicht, wenn ein evidenter Nutzen der Kirche oder des Staates dieses erheischt. Da seitdem geradezu überall die eonstitntionelle Regiernngsform eingesührt worden ist, und die Staaten nicht bloß die bürgerlichen, sonder» auch die gemischten, der Kirche und dem Staate gemeinsamen Angelegenheiten in den Bereich ihrer Gesetzgebung einbezogen haben, so ist die Theilnahme von kirchlichen Personen an der Gesetzgebung um so nothwendiger. Es ist nun gar nicht fraglich, sondern selbstverständlich, dass die Bemühungen der gedachten kirchlichen Personen nur dann den gewünschten Erfolg haben werden, wenn die dies-beziehentlichen Weisungen des heiligen römischen Stuhles überall die gehörige Beachtung finden. Gerade durch den einmüthige». bereitwilligen Gehorsam gegen den römischen Stuhl mirti die Schaar der berufenen Kämpfer für die heiligen Rechte der Kirä)e zur „castrorum acies ordinata“. (Cant, fi, 3). Lehrämtlich hat sich die Hl. Kirche über diese» Gegenstand also ausgesprochen: „Docemus proinde ct declaramus, ecclesiam roma-nam, disponente Domino, super omnes alias ordinariae potestatis obtinere principatum, et liane romani Pontificis jurisdictionis potestatem, quae vere episcopalis est, immediatam esse : erga quam cuiuscumque ritus et dignitatis pastores atipie fideles, tam seorsum singuli quam simul omnes, officio hierarchicae subordinationis veraeque o'be-dientiae obstringuntur, non solum in rebus, quae ad fidem et mores, sed etiam in iis, quae ad disciplinam et regimen ecclesiae per totum orbem diffusae pertinent : ita ut, custodita cum romano Pontifice tam communionis, quam eiusdem fidei professionis unitate, ecclesiae Christi sit unus grex, sub uno summo pastore. Haec est catholicae veritatis doctrina, a qua deviare salva fide atque salute nemo potest“. (Cone. Vatie, sess. 4, cap. 111). Object der kirchlichen Jurisdiction sind also nicht bloß „res, quae ad fidem et mores pertinent“, sondern es haben die Hirten und die Gläubigen sowohl einzeln als alle mitsammen wahren Gehorsam zu leisten auch in denjenigen Angelegenheiten, welche sich ans die Disciplin und die Regierung der Kirche beziehen. Und dieses ist nicht eine Schnlmeinnng, sondern „liaee est catholicae veritatis doctrina, a qua deviare salva fide atque salute nemo potest“. Alleili, was gehört denn zur Disciplin und zur Regierung der Kirche? Nicht der einzelne hat dieses zu bestimmen, und es kann unmöglich den Gläubigen znstehen, die Grenzen zu stecken, bis zu welchen der römische Papst Anordnungen zu treffen hat, sondern dieses Recht steht dem römischen Stuhle allein zu. Von diesem seinen Rechte hat der heilige Vater mich Gebrauch gemacht, wie aus dem Nachfolgenden erhellet. Schon Papst Gregor XVI. hat in seiner Fucy elica „Singulari“ vom 25. Mai 1834 den verderblichen Grundsatz verworfen, dass der Christ der Kirche nur in der religiösen Ordnung der Dinge zu gehorchen habe, übrigens aber rück-sichtlich seiner Meinungen, Reden und Handlungen von Gott und der geistlichen Macht ganz unabhängig sei. Papst Pius IX. spricht sich über diese Frage in seiner Encyclica „Quanta cura“ vom 8. December 1804 also ans: „Etenim probe noscitis, Venerabiles Fratres, hoc tempore non paucos reperirsi qui civili consortio impium ab-surdumque naturalismi, uti vocant, principium applicantes audent docere, optimam societatis publicae rationem civi-lcmquc progressum omnino requirere, ut humana societas constituatur et gubernetur nullo habito ad religionem respectu, ac si ea non existeret, vel saltem nullo facto veram inter falsasque religiones discrimine“. Im weiteren Verlaufe der oben angeführten Encyclica „Quanta cura“ kommt mich noch die Stelle vor: „Silentio praeterire non possumus eorum audaciam, qui sanam non sustinentes doctrinam contendunt, illis apo-stolicae Sedis indiciis et decretis, quorum obiectum ad bonum generale ecclesiae, eiusdemque iura ac disciplinam spectare declaratur, dummodo fidei morumque dogmata non attingat, posse assensum et obedientiam detrectari absque peccato ct absque ulla catholicae professionis iactura“. Dieser Sentenz entspricht vollkommen die 22. These des Shllabns vom Jahre 18fi4: „Obligatio, qua catholici magistri et scriptores omnino adstringuntur, coarctatur in iis tantum, quae ab infallibili ecclesiae iudicio voluti fidei dogmata ab omnibus credenda proponuntur“. Wahr ist demnach der Gegensatz dieser These: „Die Verpflichtung, welche katholische Lehrer und Schriftsteller durchaus bindet, ist nicht ans das allein beschränkt, was von dem unfehlbaren Ansspruche der Kirche als Glaubenssatz Allen zu glauben vorgelegt wird". Nicht cx cathedra erlassene, nicht die ganze Kirche betreffende, wen» auch die Doctrin, Disciplin und das Regimen zum Gegenstände habende Entscheidungen des römischen Stuhles fallen keineswegs unter das donmn infallibilitatss, vbschvn sie mit innerer Znstiininnng und mit jenem Glauben anfzn-nehmen sind, den die Theologe» fidcs ecclesiastica nennen (Franzelin, De div. tradit, pag. 124, cd. 3). Der heilige Vater Leo XIII. kommt in seiner die wichtigsten Christenpflichten behandelnden Encycliea „Sapientiae cliristianae“ vom 10. Jänner 1890 neuerdings ans diesen Gegenstand zu sprechen: „Statuere vero quae sint doctrinae divinitus tra. ditae, ecclesiae docentis est, cui custodiam interpretatio-nernque Deus eloquiorum suorum commisit. Summus autem est magister in ecclesia Pontifex romanus. Concordia igitur animorum sicut perfectum in una fide consensum requirit, ita voluntates postulat ecclesiae romanoque Pentitici perfecte subicctas atque obtemperantes, ut Deo. — In constituendis obedientiae finibus, nemo arbitretur, sacrorum Pastorum maximeque romani Pontificis auctoritati parendum in eo dumtaxat esse, quod ad dogmata pertinet, quorum repudiatio pertinax disiungi ab liaercseos flagitio non potest. Quin etiam neque satis est sincere et firmiter assentili doctrinis, (|uac ab ecclesia, etsi solemni non definitae indicio, ordinario tamen et universali magisterio tamquam divinitus revelatae credendae proponuntur : quas lide, catholica et divina credendas Concilium Vaticanum decrevit. Sed hoc est praeterea in officiis Christianorum ponendum, ut potestate ductuque Episcoporum regi se gu-bernarique patiantur“. Es ist also Christenpflicht, dass man durch die rechtmäßige Gewalt und das Ansehen der Bischöfe sich leiten läßt. Es kommt nun die weitere Frage zu beantworten, wie weit denn die Gewalt der Bischöfe reiche, und ob ihnen auch in politischen Angelegenheiten das Recht der Führung zu« kommt. Die eben citierte Encycliea „Sapientiae cliristianae“ vom 10. Jänner 1890 lehrt über diesen Fragepnnkt Folgendes: „Est autem quod differat inter prudentiam politicam, quae ad bonum commune, et eam quae ad bonum cuiusque privatim pertinet, llaec enim cernitur in hominibus privatis, qui consilio reetacquc rationi obediunt in gubernatione sui : illa vero in praepositis, maximeque in principibus, quorum muneris est cum potestate praeesse : ita quidem ut publica privatorum prudentia in hoc videatur tota consistere, legitimae potestatis iussa fideliter exequi, llaec dispositio atipie hic ordo tanto magis valere in Christiana republica debet, (pianto Pontificis politica prudentia plura complectitur: eius enim est non solum regere ecclesiam, sed generatili! civium christianorum actiones ita ordinare, ut cum spe adipiscendae salutis aeternae apte congruant. Ex quo apparet, praeter summam sententiarum concordiam ct factorum, nccesse esse politicam potestatis ecclesiasticae observare in agendo sapientiam. I am vero cliristianae rei administratio proxime et secundum Pontificem romanum ad Episcopos pertinet : qui scilicet, quamquam pontificalis fastigium potestatis non attingunt, sunt tamen in ecclesiastica hierarchia veri principes; cum singulas ecclesias singuli administrent . . . atque habent munerum adiutores, ac ministros consiliorum clericos. Ad hanc ecclesiae constitutionem, quam nemo mortalium mutare potest, actio est accomodanda vitae. Propterea quemadmodum Episcopis necessaria est cura apostolica Sede in gerendo episcopatu couiunctio, ita clericos laicosque oportet cum Episcopis suis coniunctissime vivere, agere. Ipsorum quidem Antistitum utique potest esse aliquid aut minus laudabile in moribus, aut in sententiis non probabile: sed nemo privatus arroget sibi personam indicis, quam Christus Dominus illi imposuit uni, quem agnis atque ovibus praefecit“. Man darf also keineswegs ans eigene Hand Vorgehen, wenn es sich um die Interessen der Kirche handelt, man muss vielmehr den Weisungen der rechtmäßigen Gewalt folge leisten, legitimae potestatis iussa exequi. 2. Weil sich aber der Kampf um die kirchlichen Interessen zum großen Weile in den Zeitschriften avwitkelt, deshalb ist die weitere Arage zu beantworten: „Welche kirchliche Weisungen bestehen speri eff rncksichtlich des Verhaltens der Zeitschriften dem katholischen Episcopale gegenüber?" Der heilige Vater Leo XIII. Hat diesen Gegenstand besonders eingehend in seiner an die Bischöfe von Spanien gerichteten En-cyelica „Cum multa“ vom 8. December 1882 behandelt. Was die vis obligatoria dieser Constitutio anbelangt, genügt es, ans den Rechtsgrnndsatz verwiesen zu haben, der lautet: Quando constitutiones pontificiae ad omnes non divulgantur, vim legis quidem ex defectu promulgationis stricte non habent, sed tamen ah iis, qui certam earum notitiam acceperunt, habendae sunt tamquam legis interpretationes authenticae. Uebrigens findet sich diese Constitutio auszugsweise auch in den „Acta et Statuta Synodi dioecesanae Lavantinae anno Domini 1883 celebratae“, und zwar ans Seite 56—57. Der heilige Vater Leo XIII. schreibt also an die spanischen Bischöfe unter Anderem: „Krit autem opportunum primo loco rei sacrae reique civilis meminisse rationes mutuas, quia multi contrario ■ errore falluntur. Solent enim nonnulli rem politicam a religione non distinguere solum, sed penitus seiungere ac separare, nihil ut esse utrique commune velint, uec quic-quam ad alteram ab altera influere putent oportere. Verum sicut iste tam impius declinandus est error, sic etiam fugienda illorum opinio praepostera, qui religionem cum aliqua parte civili permiscent ac vclut in unum confundunt, usque adeo, ut eos, qui sint ex altera parte, prope descivisse a catholico nomine decernant. Hoc quidem est factiones politicas in augustum religionis campum perperam compellere : fraternam concordiam velle dirimere, funestae-que incommodorum multitudini aditum ianuamque patefacere. Concordiae vero quam diximus, idem est in re Christiana, atque in omni bene constituta republica fundamentum : nimirum obtemperatio legitimae potestati, quae iubendo, vetando, regendo, varios hominum animos concordes et congruentes efficit. Quam ad rem nota omnibus atque explorata commemoramus : verumtamen talia, ut non cogitatione solum tenenda, sed moribus et usu quotidiano, tamquam officii regula, servanda sint. Scilicet sicut Pontifex ro-manus totius est ecclesiae magister et princeps, ita Episcopi rectores et capita sunt ecclesiarum, quas rite singuli ad regendum acceperunt . . . Ex quibus apparet, adhibendam esse adversus Episcopos reverentiam praestantiae muneris consentaneam, in iisque rebus, quae ipsorum potestatis sunt, omnino obtemperari oportere. Perspectis autem studiis, quibus multorum animi istic hoc tempore permoventur, Hispanos omnes non hortamur solum, sed plane obsecramus, ut sese huius tanti officii memores impertiant. Ac nominatiti! vehementer studeant modestiam atque obedientiam tenere qui sunt ex ordine cleri, quorum dicta factaque utique ad exemplum in omnes partes valent plurimum. Quod in muneribus suis insumunt operae, tum sciant maxime fructuosum sibi, proximisque salubre futurum, si se ad imperium eius nu-tumque finxerint, qui dioecesis gubernacula tenet. Profecto sacerdotes tradere se penitus partium studiis, ut plus hu- j mana, quam coelestia curare videantur, non est secundum officium. Cavendum igitur sibi esse in tei ligant, ne prodeant extra gravitatem et modum. Mac adhibita vigilantia, pro j certo habemus, clerum Hispanum non minus animarum saluti, quam rei publicae incremento, virtute, doctrina, laboribus, magis magisque in dies profuturum. . . . Denique magni refert, sese ad hanc ipsam disciplinam accomodare, qui scriptis praesertim quotidianis, pro religionis incolumitate dimicant. — Compertum quidem Nobis est, quid studeant, qua voluntate contendant : ncque facere possumus, quin de catholico nomine meritos insta laude prosequamur. Verum suscepta ipsis causa tam excellens est tamque praestans, ut multa requirat, in quibus labi iustitiac veritatisque patronos minime decet: ncque enim debent, dum unam partem officii curant, reliquas deserere. Quod igitur societates monuimus, idem scriptores monemus, ut amotis lenitate et mansuetudine dissidiis, | conjunctionem animorum cum ipsi inter se, tum in multitudine tueantur : quia multum pollet scriptorum opera in utramque partem. Concordiae vero cum nihil tam sit contrarium, quam dictorum acerbitas, suspicionum temeritas, insimulationum iniquitas, quidquid est huiusmodi summa animi provisione fugere et odisse necesse est. Pro sacris ecclesiae iuribus, pro catholicis doctrinis 11011 litigiosa disputatio sit, sed moderata et temperans, quae potius rationum pondere quam stilo nimis vehementi aut aspero victorem certaminis scriptorem efficiat“. Damit stimmt überein, was in der Encyclica „Nobilissima Callorum gens“ vom 8. Februar 1884 gesagt wird: „Qui scribendo dant operam . . . disciplinae eorum, quos Spiritus sanctus posuit episcopos regere ecclesiam Dei, libenti animo pareant auctoritatemque vereantur ncc suscipiant quicquam praeter eorum voluntatem, quos, quando pro religione dimicatur, sequi necesse est tamquam duces“. (Leonis PP. XIII. Allocutiones Epistolae, typis Soc. s. Aug., Desclée, Brugis et Insulis, 1887, Vol. 1. p. 807 et Vol. II. p. 51). Iu seinem Schreiben vom 1. Mai 1894 ermahnt der heilige Vater in gleicher Weise die peruanischen Pnblieisten: „Episcoporum, ut aequum est, adamare ductum, consilia sequi meminerint“. Aehnlich laufet das Schreiben „Epistola tua“ Seiner Heiligkeit Papst Lev XIII., welches er am 17. Funi 1885 an den Erzbischof von Paris gerichtet hat. Ausdrücklich tadelt der heilige Vater darin diejenigen Schriftsteller, welche es für erlaubt halten, die Verfügungen der Anetorität zu untersuchen und zu benrtheilen. Zur Verletzung der schuldigen Ehrfurcht ist nicht der ausdrückliche Widerstand gegen die Bischöfe oder das Oberhaupt der Kirche selbst uothweudig; es genügt jene Widersetzlichkeit, die auf indirecte Weise geschieht, aber um so gefährlicher ist, da sie sich unter dem gegeutheiligen Scheine zu verbergen sticht. — Sit seinem Schreiben „Cognita Nobis“, welches Papst Leo XIII. mit 25. Fmtttcr 1882 an die Erzbischöfe und Bischöfe der Kirchenprovinzen Mailand, Turin und Vercelli gerichtet hat, heißt es: „At vero convenit in caussa gravi et nobili modum 1 adhibere defensionis aeque nobilem et gravem, (piem ultra progredi non oportet. Scilicet pulchrum est, eos qui catholicum nomen scriptis quotidianis defendunt prae se ferre veritatis amorem constantem, minimeque timidum : sed simul oportet nihil eosdem suscipere, quod bono cuiquam viro iure displiceat, ncque ulla ratione temperantiam deserere, quae cunctarum comes debet esse virtutum. I11 quo nemo sapiens probaverit aut stilum vehementem plus quam satis est, ncc quidquam vel suspiciose dictum, vel quod temere a personarum obsequio iudulgentiaque discedere videatur. In primis vero sanctum sit apud catholicos scriptores Episcoporum nomen ; quibus in excelso auctoritatis gradu collocatis dignus officio ipsorum et munere habendus est honos. Neque licere sibi homines privati putent in ea, quae sacri pastores pro potestate decreverint, inquirere; ex quo sane magna perturbatio ordinis consequeretur et non ferenda confusio. Atque istam reverentiam, quam praetermittere licet nemini, maxime in catholicis auctoribus ephemeridum luculentam esse et velut expositam ad exemplum necessc est. Ephemerides enim, ad longe lateque pervagandum natae, in obvii cuiusque manus quotidie veniunt et in opinionibus moribusque multitudinis non parum possunt“. Von besonderer Bedeutung ist aber das Schreiben des heiligen Vaters Lev XIII. „In ipso supremi“ vom 3. März 1891, weil dasselbe an die Erzbischöfe und Bischöfe des Kaiserthums Oesterreich gerichtet ist. Da heißt es: „Quod attinet ad greges fidelium, tam multis in periculis insili iisque versantes, permagni intererit varia provehi subsidia, quae ipsis esse usui possint : de divinis rebus conciones et catecheses, ad homines, aetates, locos bene appositas ; pias laicorum non uno in genere sodalitates, quas probet laudetque ecclesia ; inviolatam festorum custodiam et religionem ; ea quoque vel instituta vel opera, unde fidelibus, iuventati in primis, cautiones suppetant a pravitate et corruptela, et unde sacramentorum saluberrima consuetudo increbrescat ; denique libros, diaria, similia in vulgus data, quae ad tidei defensionem faciant morumque disciplinam. Qua in re illud magni refert Episcopis commendare quod iam diu fovemus animo et frequenti admonitione insistimus, ut hominum catholicorum in scribendo edendoque sollertia et meliore ordine temperata procedat et secundis vigeat incrementis. Eiusmodi scriptis optimis, quae vel quotidie vel certis diebus emittantur, multum sane in omni gente est tribuendum ad utilitates rei sacrae et civilis, sive quod cos proxime tutentur et augeant, sive quod adversariorum in ipsorum damna nitentium elidant scripta et contagionem impuram coerceant. At vero in Austriaco imperio tribuendum illis quam plurimum, ubi vulgatae ephemerides infensis ecclesiae hominibus magnam partem subserviunt, ab eisque, rerum copia affluentibus, facilius disseminantur et fusius. Necesse igitur prorsus est scripta scriptis concursu non impari opponere, atque ita posse eorum tela retundere, fraudes malas detegere, venena errorum prohibere, insta officia suadere virtutis. Quapropter apte et salutariter fuerit, si suae propriacquc ephemerides, voluti pro aris focisquc pugnantes, unicuique sint regioni, eo modo institutae, ut nulla in re a indicio Episcopi abscedant, sed recte studioseque eum cius conveniant prudentia et voluntate ; eisdem autem et clerus benigne faveat suacque afferat doctrinae praesidia, et viri quotquot reapse sunt catholici omnem gratiam bonamquo pro viribus et facultate opem largiantur“. Der hochwürdigste Episcopat von Oesterreich richtete deshalb unter dem 19. November 1891 an den Clerns ein Pastoralschreiben, in dem es betreff der Journalistik heißt: „Aliud denique emolumentum haud spernendum reputamus, si diariis catholicis vos operis consortes exhibeatis. Saluberrimum scilicet summus Pontifex fore confidit : „si suae propriaequae ephemerides veluti pro aris et focis propugnantes unicuique sint regioni“, attamen idem addit „eo modo institutae, ut nulla in re a iudicio Episcopi abscedant, sed recte studioseque cum eius concordent prudentia et voluntate". Quis vero melius has mediatoris partes explere poterit venerabili clero ? Quis scriptores catholicos melius docebit, quae sit vera ecclesiae utilitas quibusque mediis haec optime possit promoveri ? Quis melius prohibebit, ne falsus immoderatusve zelus scriptores etiam catholicos abripiat, ut in ipsam auctoritatem ecclesiasticam invehantur, suspicioncsque maximo catholicae plebis damno ingerant, iniustis objurgationibus eandem prosequendo. Optime ad haec omnia aptus est venerabilis clerus, qui arctis vinculis Episcopis coniunetus, eos tamquam duces a Deo sibi constitutos existimat, in eorum arcta unione suam ipsius auctoritatem, in eorum honore suum ipsius honorem conservat et tuetur“. Es ist nicht zu verkennen, dass infolge dieser Aufmunterungen die katholische Journalistik in Oesterreich einen erfreulichen Aufschwung genommen hat; fast überall steht jetzt den bedeutenderen kirchenfeindlichen Blättern ein katholisches Organ gegenüber, welches die Wahrheit und das Recht liebevoll und mit weiser Mäßigung vertritt, irrige Aufstellungen und böswillige Ausstreuungen aber iit das rechte Licht setzt. 3 Hinsichtlich der Borlchrifle» bezüglich brr zu erbittenden Kirchlichen Drnlüerl'»nb»io ist an erster Stelle die Constitution „Inter multiplices“ zu erwähnen, die Papst Alexander VI. mn 1. Juni 1501 erlassen hat, und die sodann von dem fünften Lateran-Concil in der 10. Sitzung zum allgemeinen Kirchengesetze erhoben worden ist. Sie lautet: „Nos .. nc id quod ad Dei gloriam et (idei augmentum ac bonarum artium propagationem salubriter est inventum (typographia) in contrarium convertatur ac Christi fidelium saluti detrimentum pariat, super librorum impressione curam nostram habendam duximus . . . Volentes igitur de opportuno super his remedio providere . . statuimus et ordinamus, quod de cactcro perpetuis futuris temporibus nullus librum aliquem scu aliam quamcunque scripturam . . imprimere scu imprimi facere praesumat, nisi prius, in urbe per Vicarium nostrum et sacri Palatii magistrum, in aliis vero civitatibus et dioecesibus per Episcopum vel alium habentem peritiam scientiae libri seu scripturae huiusmodi imprimendae ab eodem Episcopo ad id deputandum ac inquisitorem haereticae pravitatis civitatis sive dioecesis, in quibus librorum impressio huiusmodi fieret, diligenter examinentur, et per eorum manu propria subscriptionem, sub excommunicationis sententia gratis et sine dilatione imponendam, approbentur. Qui autem secus praesumpserit ; excommunicationis sententia innodatus existat“. Das Hochheilige Concil von Trient verordnete iit der ant 8. April 1546 abgehaltenen 4. Sitzniig im Decret „De editione et usu sacrorum librorum“, dass Bücher, welche von Gegenständen der Religion handeln, unter dein Namen des Verfassers zn erscheinen haben und dehnte die Strafen mich ans diejenigen aus, welche nicht gntgeheißene Druckwerke verkaufen oder bei sich behalten. „Impressoribus modum in liac parte imponere volens . . decernit et statuit, ut posthac sacra scriptura . . quam emendatissime imprimatur, nullique liceat imprimere vel imprimi facere quosvis libros de rebus sacris sine nomine auctoris, ncque illos in futurum vendere, aut etiam apud se retinere, nisi primum examinati probatique fuerint ah ordinario sub poena anathematis . . in canone concilii Lateranensis apposita. (Sess. X). Et si regulares fuerint, ultra examinationem et probationem huiusmodi licentiam quoque a suis superioribus impetrare teneantur, recognitis per eos libris iuxta formam suaram ordinationum. Qui autem scripto cos communicant vel evulgant, nisi antea examinati probatique fuerint, eisdem poenis subiaceant, quibus impres-sores . . Ipsa vera huiusmodi librorum probatio in scriptis detur, atque ideo in fronte libri, vel scripti vel impressi, authentice appareat, idqne totum, hoc est, et probatio et examen gratis fiat, ut probanda probentur, et reprobentur reprobanda“. In der 10. der votu Papst Paul IV. erlassenen I» dexregeln heißt es: „In librorum aliarumve scripturarum impressione servetur, quod in concilio Lateranensi sub Leone X. sess. 10. statutum est . . hac lege et conditione addita, ut exemplum libri imprimendi authenticum et manu auctoris subscriptum apud examinatorem remaneat“. Mit Rücksichtnahme ans die angeführten Bestimmungen wurde im Lavanter Kirchlichen Verordnungsblatte 111. vom Jahre 1801 in Erinnerung gebracht, dass die ertheilte Druckerlaubnis genau mit dem Datum des Tages und Jahres wie der Geschäftszahl an geeigneter Stelle im Buche ersichtlich zu machen sei. Im Jahre 1832 wurde ber Congregatio Inquisitionis der Zweifel vorgetrage» : 1. Utrum ephemerides et diaria sub-iici debeant censurae Ordinarii, et an etiam quoad opiniones politicas ? 2. An eidem censurae subiaceant non solum articuli doctrinales, sed etiam articuli, in quibus facta narrantur. Auf beide gestellte» Fragen wurde bejahend, affirmative geantwortet. (Gury-Balerini II. n. 982). Zu beachten ist auch nachstehende Entscheidung: Proposito dubio, utrum (pii habent generalem facultatem legendi libros in Indice librorum prohibitorum contentos, legere licite possint etiam libros ab Ordinario prohibitos, sine speciali eiusdem ordinarii licentia ? Eminentissimi Patres responderi mandarunt: Negative, (tt’ircht. B.-Bl. II. vom 15. Apri! 1896). Anhang. Während der Drucklegung des Voranstehenden erschien it» Wiener „Vaterland", Beiblatt zu Nr. 37 des Jahrganges 1897, nachstehendes Schreiben Seiner Heiligkeit Papst Leo XIII., wodurch das oben über die kirchliche Druckerlaubnis Gesagte historisch zusammengefasst und zum Theile modifieiert wird. Apostolische Gonstitution Sr. Heiligkeit Leo XIII., durch die göttliche Vorsehung Papstes, Über das Verbot und die Kensttr der Bücher. Ke-, Bischof. Diener der Diener Gottes. Z n m i in m erwä h re it d e it A n denk e it. Der Haiiptpiinet und Inbegriff der Amtspflichten, deren sorgsamste und gewissenhafteste Erfüllung diese oberste apostolische Gewalt erfordert, besteht darin, zu wachen uiti) mit aller Kraft dahin zu streben, dass die Unversehrtheit des Glaubens nttd der christlichen Sitten keinen Schaden leide. Dies ist heutzutage nöthiger, denn je, da infolge der Zügellosigkeit in Gesinnung und Wandel fast jedwede Lehre, die der Erlöser der Menschen, Jesus Christus dem Schutze seiner Kirche zum Heile des Menschengeschlechtes anvertraut hat, tägliche Angriffe und Gefahren erleidet. Bei den Angriffen sind gar mannigfaltig und zahllos die hinterlistigen Anschläge und Kunstgriffe der Gegner, besonders gefahrvoll aber sind die ungezügelte Schreibsucht und die regellose allgemeine Verbreitung des Geschriebenen. Denn nichts Verderblicheres kann erdacht werden zur Vergiftung der Seele mittelst Verachtung der Religion und der vielen Anreizungen zur Sünde. Darum hat die Kirche als Hüterin und Vertheidigerin der Unver-letztheit des Glaubens itub der Sitte ans Besorgnis vor so großem Uebel frühzeitig erkannt, dass wider eine solche Verpestung Heilmittel angewendet werden müssen und deshalb stets getrachtet, so viel au ihr lag, die Menschen von der Lesung schlechter Bücher, diesem ärgsten Gifte, abzuhalten. Schon die Urzeit war Zeugin von den Bemühungen des hl. Paulus in dieser Hinsicht, imb in ähnlicher Weise sah die ganze Folgezeit die Wachsamkeit der heiligen Väter, die Anordnungen der Bischöfe, die Beschlüsse der Concilien. Vorzüglich aber bezeuge» die literarischen Denkmäler, mit welcher Sorgfalt und welchem Fleiß die römischen Päpste darüber wachten, dass die Schriften der Häretiker nicht zum allgemeinen Schaden ungestraft Verbreitung fänden. Das Alterthum ist voll von derartigen Beispielen. Anastasius 1. verurtheilte die gefährlicheren Schriften des Origenes, Innocentius I. alle Werke des Pelagius, Leo der Große die der Manichäer durch scharfe Edicte. Bekannt sind auch die von Gelasius über die Aufnahme und Nichtanfnahme von Büchern erlassenen Decretale». Ebenso hat das Urtheil des apostolischen Stuhles im Verlaufe der Zeit die verpesteten Bücher der Monotheleten, des Abälard, des Martilius von Padua, Wikleff's und Chur's getroffen. Nachdem aber im fünfzehnten Jahrhundert die Buch-druckerknnst erfunden worden, wurde nicht bloß gegen die bereits erschienenen schlechten Schriften eingeschritten, sondern auch damit begonnen, das Erscheinen derartiger Schriften zu verhindern. Und zwar erforderte damals nicht irgend ein geringfügiger Grund, sondern geradezu der Schutz der Sittlichkeit und des öffentlichen Wohles eine derartige Vorsorge, weil nur zu bald gar Viele, jene an sich sehr gute, höchst nützliche, zur Verbreitung der christlichen Cultur unter den Völkern entstandene Kunst als ein gewaltiges Werkzeug des Verderbens missbrauchten. Das große Übel schlechter Schriften wurde eben durch die Raschheit der Verbreitung noch größer und wirkungsvoller. Daher erließen Unsere Vorgänger Alexander VI. und Lev X. bestimmte, jenen Zeiten und Verhältnissen angemessene Verordnungen, um die Buchdrucker innerhalb der Pflicht zu erhalten. Nachdem bald darauf ein viel heftigerer Sturm sich erhoben, musste die Ansteckung durch die bösen Häresien noch wachsamer und kräftiger hintangehalten werden. Darum verboten der genannte Leo X. und dann Clemens VII. auf das Strengste das Lesen und Behalten von Luther's Büchern. Da aber infolge des Unglücks jenes Zeitalters der Unflath verderblicher Bücher über alles Maß sich ausgebreitet hatte, schien ein weiter reichendes und wirksames Gegenmittel noth-wendig zu sein. Dieses Mittel wandte zuerst Unser Vorgänger Paul IV. an, indem er ein Verzeichnis der Schriften und Bücher herausgab, von deren Gebrauch die Gläubigen sich zu hüten hatten. Nicht lange nachher waren die Väter der > Trienter Synode darauf bedacht, in noch anderer Weise das zügellose Schreiben und Lesen einzudäinmen. Es wurde nämlich ans ihren Befehl ein Ausschuss von Bischöfen und Theologen eingesetzt, die nicht nur den von Paul IV. herausgegebenen Index vermehrten und verbesserten, sondern 'auch Regeln aufstellten über die Herausgabe, Lesung und den Gebrauch der Bücher; diesen Regeln hat Pins IV. die apostolische Bestätigung ertheilt. ! Sowie aber die Rücksicht ans das öffentliche Wohl die tridentinischen Regeln hervorgerufen hatte, so gebot auch dieselbe Rücksicht in den folgenden Jahrhunderten, Irriges daran zu ändern. Daher trafen die römischen Päpste und namentlich Clemens VIII., Alexander, VII., Benedict XIV. in kluger Berücksichtigung der Zeitverhältnisse mehrere Verfügungen, die zu ihrer Erklärung und zeitgemäßen Anwendung dienten. All das bestätigt mit voller Klarheit, dass eine Hanpt-sorge der römischen Päpste fortwährend darauf gerichtet war, irrige Meinungen und Verderbnis der Sitten, dieses doppelte Unheil der Staaten, das durch schlechte Bücher erzeugt und verbreitet zu werden pflegt, von der bürgerlichen Gesellschaft abzuwehren. Diese Bemühung war auch nicht fruchtlos, so lange für die öffentliche Verwaltung und Gesetzgebung das ewige Gesetz als Norm galt und die Lenker der Staaten mit der Kirchengewalt zusammengiengen. Was später geschah, ist allgemein bekannt. Als nämlich mit der Zeit Dinge und Menschen sich geändert hatten, that die Kirche mit gewohnter Klugheit, was in Anbetracht der Zeitlage für das Heil der Menschen das Ersprießlichste und ; Nützlichste zu sein schien. Mehrere Vorschriften der Regeln des Index, die ihre frühere Angemessenheit verloren zu haben schienen, hob sie entweder selbst ausdrücklich auf oder duldete mit ebenso viel Güte wie Vorsicht deren allmälige Veraltung. In der jüngsten Zeit milderte Pius IX. in einem Schreiben an die Erzbischöfe und Bischöfe des Kirchenstaates grvßentheils die zehnte Regel des Index. Ueberdies gab er beim Heran-nahen des großen vatieanischen Cvneils den für die Vorbereitungsarbeiten berufenen Männern den Auftrag, sämmtliche Regeln des Index zu prüfen und zu erwägen und ein Urtheil abzugeben, was bezüglich ihrer zu thnn sei. Diese sprachen sich einstimmig für deren Abänderung aus. Ebenso erklärten sehr viele von den Väter» des Concils offen, dass sie derselben Ansicht seien und an das Concil eine Bitte in diesem Sinne richten würden. Es existiert über den Gegenstand ein Schreiben der Bischöfe Frankreichs, dessen Inhalt dahin geht, es sei nothwendig und ohne Zögern durchzuführen, dass „jene Regeln und der gesammte Judex iii durchaus neuer, unserer Zeit mehr angepasster und leichter zu befolgenden Weise eingerichtet werde". Um dieselbe Zeit sprach sich das Urtheil der Bischöfe Deutschlands dahin aus, dass „die Regeln des Index . . einer neuen Revision und Redaction unterzogen werden mögen". Diesen Bischöfen stimmen Viele aus Italien und anderen Ländern bei. Nimmt man Rücksicht auf die Zeit, die bürgerliche» Einrichtungen, die Volksgewohnheiteu, so verlangen alle jene Bischöfe allerdings nur Billiges und mit der mütterlichen Liebe der Kirche Übereinstimmendes. Denn bei der so raschen geistigen Entwicklung gibt es kein wissenschaftliches Gebiet mehr, auf dem nicht die Literatur sich die Zügel schießen läßt; daher die tägliche Unmasse der verderblichen Bücher. Was aber schwerer wiegt, die staatlichen Gesetze dulden nicht mir dieses sv große Übel, sondern fördern es. Daher einerseits die Gewissensbedrängnis Vieler, andererseits die straflose Gelegenheit, alles Beliebige zn lesen. Um daher diesen Übelständen abzuhelfen, haben Wir zweierlei zu thun erachtet, woraus sich für Alle in dieser Hinsicht eine sichere und klare Norm des Handelns ergibt. Wir haben nämlich befohlen den Index der verbotenen Bücher auf das sorgfältigste durchznsehen und denselben nach Vollendung dieser Arbeit neu heranszugeben. Ueberdies haben Wir Unser Augenmerk ans die Regeln geworfen und beschlossen, sie ohne Veränderung ihres Wesens etwas milder zu gestalten, sv dass, wofern man nur nicht bösen Willens ist, es nicht schwierig sein kann, ihnen zn gehorchen. Hierin folgen wir nicht nur den Beispielen Unserer Vorfahren, sondern ahmen auch die mütterliche Fürsorge der Kirche nach, die nichts so gerne thut als sich gütig erweisen und ihre kranken Kinder stets sv gepflegt hat und pflegt, dass sie ihrer Schwäche liebevoll schont. Darum haben Wir nach reiflicher Überlegung und nach Berathung mit den Cardinälen der heiligen römischen Kirche von der Jndex-Congregation beschlossen, die unten stehenden und mit dieser Constitution verbundenen allgemein gütigen Decrete herauszugeben, nach denen sich die genannte heilige Congregativi! in Zukunft einzig zn richten hat, und denen alle Katholiken auf dem ganzen Erdenrunde gewissenhaft gehorchen sollen. Wir wolle», daß sie allein Gesetzeskraft habe» mit Abschaffung der auf Befehl der hochheiligen Trienter Synode herausgegebenen Regeln, der Observationen, Instructionen, Decrete, Monita und sonstigen Bestimmungen Unserer Vorgänger mit alleiniger Ausnahme der Constitution Bene-dict's XIV., Sollicita et provida, die, wie sie bisher gegolten, auch künftig ihre volle Geltung behalten soll. Allgemeine Deerele über das Ueedot und die Censur der Kiicher. Titel 1.. Aber das Aervot der Wucher. Erstes Capitel. Über die verbotenen Bücher der Apostaten Häretiker, Schismatiker und anderer Schriftsteller. 1. Alle Bücher, die vor dem Jahre 1600 entweder von den Päpsten oder allgemeinen Concilien vernrtheilt wurden »nd in dem neuen Index nicht angeführt sind, gelten in derselben Weise vernrtheilt, wie sie einst vernrtheilt worden sind, mit Ausnahme jener, welche durch diese allgemeinen Decrete erlaubt werden. 2. Die Bücher der Apostaten, Häretiker, Schismatiker und was immer für Schriftsteller, welche die Häresie oder daß Schisma verfechten oder die Grundlagen der Religion selbst wie immer untergraben, sind durchaus verboten. 6. Ebenso sind die Bücher der Akatholiken, welche spe-ciell über die Religion handeln, verboten, außer es stünde fest, dass sie nichts gegen den katholischen Glauben enthalten. 4. Die Bücher derselben Verfasser, die nicht ex professo über die Religion handeln, sondern nur nebenhin die Wahrheiten des Glaubens berühren, sollen nach kirchlichem Rechte sv lange nicht als verboten gelten, als sie nicht durch specielles Decret verboten sind. Zweites Capitel. Ueber die Ausgaben des Originaltextes und dereinst in den Volkssprachen abgefaßten Ü b e r s e tz it n gen der Heilig e n S ch r i f t. 5. Die von was immer für Akatholiken veröffentlichten Ausgaben des Originaltextes und der alten katholischen Übersetzungen der Heiligen Schrift, wenn sie mich als treu und unversehrt erschienen, sind nur Jenen erlaubt, die sich mit theologischen oder biblischen Studien befassen, jedoch unter der Voraussetzung, dass in den Einleitungen oder Anmerkungen nicht Dogmen des katholischen Glaubens angefochten werden. 6. Auf dieselbe Weise und unter denselben Bedingungen sind andere von Akatholiken heransgegebene, sowohl lateinische als auch andere nicht in einer Volkssprache geschriebenen Übersetzungen der Bibel erlaubt. Drittes Capitel. Ueber die lieb ersetz» »gen der Heiligen Schrift in den L an de s sprachen. 7. Da durch die Erfahrung erwiesen ist, dass, wenn die Bibel in der Landessprache unterschiedslos gestattet wird, daraus ob der Verwegenheit der Menschen mehr Schaden als Nutzen entsteht, sv sind alle, auch von Katholiken verfasste Übersetzungen in der Landessprache verboten, wenn sie nicht vom apostolischen Stuhle approbiert oder unter der Aussicht der Bischöfe herausgegeben und mit den heiligen Kirchenvätern und katholischen Gelehrten entnommenen Anmerkungen versehen sind. 8. Verboten sind alle in irgend einer Volkssprache von irgendwelchen Katholiken verfasste Übersetzungen der Bibel und namentlich jene, welche von den von den römischen Päpsten mehr als einmal vernrthcilten Bibelgesellschaften verbreitet werden, da in ihnen die so heilsamen Gesetze der Kirche über die Herausgabe der heiligen Bücher ganz und gar hintangesetzt werden. Nichtsdestoweniger werden diese Übersetzungen Jenen, die sich mit theologischen oder biblischen Studien beschäftigen, erlaubt unter Beobachtung des oben (5.) Verordnet«!. Viertes Capitel. Über die o b s c ö it e it B ü ch e r. 9. Bücher, die ex professo lascive ober odsevne Dinge behandeln, erzählen oder lehren, sind, da inan nicht bloß ans den Glande», sondern auch ans die Sitten, die durch die Lesung solcher Bücher leicht verdorben werden, Rücksicht nehmen muss, durchaus verboten. 10. Bücher der sogenannten, sei es alter, sei es moderner Classiker, woferne sie mit derselben schändlichen Makel behaftet sind, werben wegen der Schönheit und Reinheit der Sprache nur Jenen gestattet, welche die Rücksicht ans ihren Berns oder ihr Lehramt entschuldigt; in keiner Weise aber dürfen sie, außer sorgfältig gereinigt, Knaben und Jünglingen in die Hand gegeben oder vorgelesen werden. Fünftes Capitel. Über einige Bücher s p e c i e l l e n Inhaltes. 11. Verboten sind Bücher, in denen Abträgliches gegen Gott, die seligste Jungfrau Maria, die Heiligen, die katholische Kirche und ihren Gottesdienst, die Sacramente oder den apostolischen Stuhl vorkommt. Derselben Verurtheilung unterliegen jene Werke, in denen der Begriff der Inspiration der Heiligen Schrift verkehrt oder deren Ausdehnung allzusehr eingeschränkt wird. Auch solche Bücher sind verboten, die mit Absicht die kirchliche Hierarchie oder den geistlichen oder den Ordenstand schmähen. 12. Es ist verboten, Bücher herauszngeben, zu lesen oder zu behalten, in denen Zauberei, Wahrsagerei, Geisterbe- schwörung und andere Arten des Aberglaubens gelehrt oder empfohlen werden. 13. Bücher oder Schriften, die neue Erscheinungen, Offenbarungen, Visionen, Prophezeihungen, Wunder erzählen oder die »eite Andachten einführen, selbst unter dem Vormunde, dass es nur Privatandachten seien, wofern sie ohne die rechtmäßige Erlaubnis der kirchlichen Obern erscheinen, sind verboten. 14. Ebenso sind Bücher verboten, welche das Duell, den Selbstmord oder die Ehetrennung als erlaubt hinstellen und welche von den Freiinanrersecten oder anderen ähnlichen Gesellschaften handeln und behaupten, sie seien der Kirche und der bürgerlichen Gesellschaft nicht verderblich, und solche, welche vom apostolischen Stuhle verurtheilte Jrrthümer ver-vertreten. Sechstes Capitel. Über die heiligen Bilder und Ablässe. 15. Auf was immer für eine Weise vervielfältigte Bilder Unseres Herrn Jesu Christi, der seligsten Jungfrau Mario, der Engel und der Heiligen oder anderer Diener Gottes, die von dein Sinne und den Bestimmungen der Kirche abweichen, sind durchaus verboten. Nene Bilder aber, mögen sie mit Gebeten versehen sein, oder nicht, sollen ohne Erlaubnis der Kirchengewalt nicht heransgegeben werden. 16. Es ist Allen untersagt, apokryphe und vorn apostolischen Stuhle verworfene oder widerrufene Ablässe irgendwie zu verbreiten. Die schon verbreiteten sollen ans den Händen der Gläubigen weggenommen werden. 17. Alle Ablassbücher, Verzeichnisse, Blätter w., in denen deren Verleihung enthalten ist, sollen ohne Erlaubnis der zuständigen Autorität nicht veröffentlicht werden. (Fortsetzung folgt.) III. Neuerliche Weisungen des hohen k. k. Ministeriums des Innern für Matrikenführer, betreffend die Ausfertigung der für Ungarn sowohl als auch für fremde Staaten bestimmten exoffo Matrikenausffige. Dir ie hochlöbliche k. k. Statthalterei hat mit Erlass vom 12. December 1896 Z. 36059 anher eröffnet, wie folgt: „Das hohe k. k. Ministerium des Innern hat mit dem Erlasse vom 25. November 1896 Z. 39131 angeordnet, dafür zu sorge» dass sich die Matrikenführer bei Ausfertigung der für Ungarn sowohl, als auch für fremde Staaten bestimmten Ex offo Matri-kenauszüge, deren äußere Form und Einrichtung dem Anstande nicht geläufig ist, und welche überdies vielfach in fremde Sprachen erst übersetzt werden müssen, sich einer ganz besonders deutlichen Schrift und einer ebenso sorgsamen Genauigkeit befleißen, wie bei den für das Inland bestimmten. Hievon wird dem Hochwürdigen s.-b. Ordinariate mit Beziehung ans das h. ü. Schreiben vorn 24. August 1896 Z. 24549 1 mit dem Ersuchen die Mittheilung gemacht, die genaueste Befolgung dieser hohen Weisung gefälligst zu veranlassen. Die politischen Unterbehörden werden zugleich angewiesen, Matrikenanszüge, welche den Bestimmungen der Ministerial-vervrdnung vom 6. August 1896 R.-G.-Bl. Nr. 150 resti, der hierämtlichen Anordnung vom 24. August 1896 Z. 24549 oder dem Eingangs erwähnten Erlasse des hohen k. k. Ministeriums nicht entsprechen, au die Matrikenführer zur Er> gäuznngsveranlassnng sogleich zurückzusenden." Siehe Kirchl. Verordnungsblatt Nr. VII, S. 0 ex 1896. IV. Dastoral-Eonferenz-Fragen pro 1897. ist es bisher in den einzelnen Decanaten bezieh-nngsweise Pfarren bei der Berechnung der Stolgebüren gehalten worden, und nach welchen Grundsätzen wird bei der in Aussicht genommenen Regulierung der Stvlargebüren-Ordnung vvrzugehen sein? 2. Wie hat der Seelsorger bei der Vorbereitung der Schulkinder ans das heilige Bnss-Sakrament vorzugehen, und was ist hinsichtlich jener Kinder vorzukehren, welche wegen großer Entfernung von der Schule oder wegen welcher Deferte den regelmäßigen Schulunterricht nicht besuchen können? Die Anleitung zur Gewissenserforschnng und zur Erweckung der Reue ist in Gestalt eines Fvrmulares zu geben, und soll die Ausarbeitung deutsch oder slovenisch sein. V. Theologische Fragen pro 1897. i. i Religio debet esse vera, et quia vera, una tantum et universalis. 2. In quo consistit bcatitudo hominis naturalis et su-pernaturalis ? 3. Was hat sich der Priester bei seinem mündlichen und insbesonders schriftlichen Verkehre mit den kirchlichen und weltlichen Behörden und auch mit Privaten vor Augen zu halten? Was hat der Hl. Vater Leo Xlll. in seinen Pa-stvral-Schreiben, zumal i'.i der Encyclica „Cum multa“ an die Bischöfe Spaniens vom 8. December 1882 für den Fall vorgesehen, dass man gegenüber Amtspersonen oder auch der Öffentlichkeit gegenüber kirchliche Rechte zu vertreten berufen ist ? VI. Me Mrrconcursprüfungen werden im Jahre 1897 tuie gewöhnlich in der F.-B. Residenz 1 Die Gesuche um Zulassung zur Pfarrconeursprüfung zu Marburg, und zwar die eine am 4., 5. und 6. Mai, die sind wenigstens 14 Tage vor Beginn der Prüfung beim F.-B. andere atu 31. August, 1. und 2. September stattfindcn. Ordinariate einzubringen. VII. Die heiligen Hle sind wie gewöhnlich am Grnndvnncrsstage daselbst in den F.-B. Ordinariats-Kanzlei mit gehörig gereinigten Gefässen abzuholen. Vili. R e d) n n n g über die Einnahmen und Aus-ave» des F.-B. Knabenseminars „Maeimiiiannm" vom 1. Jänner 1896 bis dahin 1897. Capitalie n In Barem fl- kr. fl- kr- I. Empfänge: 1 Sassaresi am 1. Jänner 1896 ........ 90600 — 450 90 2 Interessen von Activcapitalien ........ — — 3770 45 3 Das Erträgnis des Weingartens in Hrenca ...... — —' 567 ‘24 Summe . 90600 i — 4788 59 ' II. Ausgaben: 1 Für die Verpflegung der Zöglinge und des Hauspersonals — — 3680 30 2 Das Vitalicium für Barbara ObroZ und Aloisia Pievez .... — 1 127 70 3 Bauhcrstellungen .......... — — 126 50 4 Steuern und Aequivalentgebür ........ -- — 108 90 90600 4043 40 Werden die Einnahmen entgegengehalten pr. — — 4788 59 so verbleibt am 31. December 1896 : a) der Stand der Capitalien pr. 90600 — — — b) an Barschaft pr — 745 19 Kapitalien dos Ma.rimilianum: Im öffentlichen Fonde pr. ...... fl. 48.700.— Privatschuldverschreibungen pr. „ 41.900.— Zusammen . . . fl. 90.600,— An Realitäten besitzt das Maximilianum einen Weingarten in llrcnca, Pfarre St. Peter bei Marburg. 1 — 28 — Vechnung über die @hmnl)iitcn und Ansgabe» des F.-B. Kncibenseminars „Pictori»»»«»" vom 1. Jänner 1896 bis dahin 1897. 1 Capita li en In Barem fl- kr. fl- kr. I. Empfänge: 1 Cassarest vom 1. Jänner 1896 ........ 105469 31 2623 61 »/s 2 Interessen von Activcapitalien — — 4372 92 3 Theilbetrag des Pfarrer Mich. Milosiö'schen Nachlasses pr. — — 240 57 4 Theilbetrag des Georg Tntek'schen Nachlasses — — 126 25 5 Legat des Pfarrers Joseph Gvlinar in Maria Schnee nach Abzug der Per- centualgebür — — 342 69 Y. Summe 105469 31 7706 05 II. Ausgaben: 1 Für die Verpflegung der Zöglinge und des Hauspersvnals .... — — 4773 50 2 Vitalicium der Maria Pernavsl und Josepha Smreönik .... — - ' 170 — 3 Stenern, Aequivalentgebür und Fenerasseeuranz .... — — 116 40 4 Banherstellungen im Knabenseminar ....... — — 126 50 5 Die Reparatur des Victorinum-Hauses in Aiarbnrg — — 64 80 Summe . . 105469 31 5251 20 Werden die Einnahmen entgegengchalten pr. — — 7706 05 so verbleibt am Ende December 1896 : a) der Stand der Capitalien pr. 105469 31 — — b) an Barschaft pr. .... — — 2454 85 gktpitofieit des Mctorinum: Im öffentlichen Fonde pr. ...... fl. 56.100,— Privatschuldverschreibungen pr 49.369.31 Zusammen . . fl. 105.469.31 Hieakitäten des Wictori»»»»»» : 1. Ein Weingarten in Allerheiligen. 2. Ein Haus in Marburg. Ularlmrg, am 8. Jänner 1897. Lanreutiuo Hcrg, Consistorial-Rath Schluss-Kechnung bes I. W. Knavon-Sominars „Ma^imitiannm-Wictorinttm" vom 15. September 1895 bis 14. September 1896. Betrag fl- kr. A. Einnahme» : 1 Saldo 1895 64 48 2 Beiträge der Zöglinge des a) Maximilianums » I CO b) Victori nums ....... 583 fl. 50 kr. 1017 50 3 Das Instituts-Vermögen des a) Maximilianums ...... . 3680 fl. 30 kr. b) Victorinnms ....... . 4773 fl. 50 kr. 8453 80 4 Außerordentliche Einnahme ...... 740 — 5 Verschiedene Einnahmen . 14 64 Zusammen 10317 42 B. Ausgaben: 1 Verköstigung der Zöglinge und des Hauspersonales: 7728 62 2 Beheizung und Beleuchtung 583 94 3 Wüschereinigung ........ 554 53 4 Krankenpflege ........ 93 93 5 Dienstpersvnale 430 60 6 Steuern und Umlagen . 243 17 7 Hauserfvrdernisse und Neuanschaffungen .... 660 60 8 Saldo 22 03 Zusammen 10317 42 Marburg, am 15. September 1896. J)r. Johann M latrar, Regens. GlaWcation der Zöglinge dos J.-W. K n a ßc nfcnü n a rs „ Ivla.riin i Ciati um-"2licto vi mun“ pro 185)5,9(5. e o .ÜL 'S § E è E 3 Aaure und Hcvutlsort g «fO- ’oa 'H § jf UZT s-> =$ lo » Fortgang K © E> Š « D K © D o 8> 83- Vili. Classe. 1 i Lorenčič Vincenz, St. George» i» W.-B. 1 ! 2 1 2 2 3 i 3 4 4 2 1 Matura 1 1 2 2 3 i 3 3 */2 2 reif 1 2 Vogrin Johann, Nega» ..... 1 2 2 3 4 3 2 3 4 4 2 Matura 1 2 3 4 3 2 3 4 V« 2 reif VII. Classe. 3 Bosi na Johan», Dobova ..... 2 1 1 2 3 3 1 1 3 2 2 Vorzug 4 Goričan Johan», St. Lorenze» am Draus. 2 2 1 3 3 3 2 2 4 3 2 I ‘ 5 Heric Franz, Hl. Krenz bei Lnttenberg . 2 2 3 4 4 4 2 3 4 3 3 I (3 Jager Angusti», St. Jakob i» W.-B. 1 2 2 2 3 3 2 3 3 3 3 1 7 Kociper Johan», Frieda» ..... 2 2 1 2 3 4 1 2 3 2 3 1' 8 Kosi Jakob, Hl. Krenz bei Lnttenberg 1 1 1 2 2 3 1 2 2 1 2 Vorzug 9 Lubri Albin, Trifail ...... 1 2 3 3 4 4 2 4 4 4 2 I " 10 Potorč Alois, St. Urban bei Pettan 1 2 2 3 4 3 1 3 4 3 3 I 11 Slavič Mathias, Hl. Krenz bei Lnttenberg 1 1 1 2 2 3 1 2 2 2 1 Vorzug 12 Špindler Franz, Kleinsonntag .... 2 2 1 2 2 4 1 2 3 2 3 I ' 13 Stergar Anton, Ran» ..... 1 1 1 2 2 2 1 1 3 1 1 Vorzug 1 14 Štuhce Franz, St. George» a. d. Stainz VI. Classe. 1 2 2 3 3 3 1 3 3 4 2 15 Cvetkovič Franz, Dobova ..... 2 2 1 3 2 3 1 3 4 3 I 16 Kociper Rudolf, Frieda» ..... 2 2 3 3 3 3 2 4 4 3 I 17 Krevel Josef, Trifail ...... 1 2 1 3 2 2 1 3 3 3 I 18 Lončarič Josef, St. Georgen in W.-B. . 1 2 2 3 3 3 1 3 4 3 I 19 Lovrec Andreas, St. Lorenze» in W.B. 1 2 1 3 3 2 1 2 4 1 1 20 Meža Michael, Skališ 2 2 1 3 2 4 2 3 4 3 I 21 Pupacher Franz, Hl. Geist ant Osterbcrge 1 1 1 2 2 2 2 2 3 1 Vorzug 22 Ratej Franz, Prihova ..... 1 j 1 1 2 2 2 1 2 3 3 Vorzug 23 Rožmann Josef, Artič ..... 2 2 3 3 4 4 3 4 4 4 I ‘ 24 Skvarč Joief, Dobova ..... 2 2 1 3 2 4 3 4 4 1 1 25 Šlcbinger Johann, St. Anna am Kriechenberge 1 2 3 3 4 3 1 4 4 4 I 26 Wraber Max, Kapel ...... 1 1 1 1 2 2 j 2 2 2 3 1 Vorzug 27 Zamuda Alois, Hl. Krenz bei Lnttenberg Krankheitshalber nicht classificiert. V. Classe. 1 28 Kavčič Josef, St. Peter bei Radkersbnrg V 2 1 4 3 4 2 3 4 4 I 29 Koprivšek Valenti», Franz ..... 1 1 2 3 3 3 2 3 4 2 1 30 Masten Johann, Frieda» ..... 2 2 3 3 3 4 2 3 4 2 I 31 Repolusk Andreas, Maria Rast .... 1 2 2 4 3 3 2 2 4 3 I 32 Sedlar August, Tiiffer ..... 2 1 1 3 2 2 1 2 3 1 Vorzug 33 Steremšek Franz, Oberbnrg .... 1 2 1 3 3 3 2 3 4 3 I 34 Ulaga Johann, Tiiffer 2 2 3 4 4 4 2 3 4 4 . I 35 Vidovič Josef, St. Akargarethen bei Pettan 2 2 3 3 3 3 3 3 3 2 I 36 Voglar Franz, St. Ruprecht i» W.-B. 2 1 1 3 2 2 1 2 2 1 * Vorzug Classification: Für Sitten: 1 lobenswert, 2 befriedigend, 3 entsprechend. Für Fleiß: 1 ausdauernd, 2 befriedigend, 3 hinreichend. Für Fortgang: 1 vorzüglich, 2 lobenswert, 3 befriedigend, 4 genügend, f> nicht genügend. Ù SS o* N- Name und Geburtsort e ® ;$n to "S: ä, .5 'S « g CU © 'S K 's » o G I 3stpi(pl3© E 'S' a § ÖD 2 a £> 'S -O :Ö D- O » Fortgang 37 IV. Classe. Debelak Josef, Wind.-Graz .... 2 2 l 3 2 2 2 3 3 I 38 Dolinšek Johann, Pettan ..... 1 2 2 4 4 4 3 3 4 4 I 39 Fekonja Lorenz, St. Benedikten in W.-B. 2 2 2 3 4 4 2 3 4 4 I 40 Kocmut Franz, St. Georgen an der Stainz 2 2 2 3 4 4 1 3 3 4 I 41 Lah Johann, Luttenberg ..... 1 2 1 4 4 4 2 3 4 4 1 42 Masten Johann, Polstran ..... 1 2 1 4 4 4 2 3 3 4 I 43 Ostrž Franz, St. Thomas bei Großsvnntag 1 1 1 1 2 2 1 2 2 3 Vorzug 44 Špari Anton, Jaring ..... Tiller Victor, Rann ...... 1 1 1 2 2 2 2 2 1 2 Vorzug 45 2 2 1 2 2 3 2 1 2 2 Vorzug 46 Vazzaz Ludwig, Laporje ..... 1 2 1 2 3 2 1 1 2 2 Vorzug 47 Zemljič Milan, Lembach ..... 2 2 1 3 4 4 1 3 2 4 * I 48 Žgank Ferdinand, St. Paul bei Pragwald 1 1 1 2 2 3 2 3 3 4 . I 49 Zolgar Vineenz, Wiud.-Landsberg .... 1 1 1 2 2 2 2 2 3 3 1 50 III. Classe. Berk Anton, Hl. Kreuz bei Sanerbrunn 2 2 1 2 2 2 1 2 2 3 Vorzug 51 Fisinger Josef, St. Lorenzen ob Marburg 2 2 1 2 3 3 1 3 2 1 Vorzug 52 Jehart Anton „ „ „ „ . 2 2 1 2 2 3 1 3 2 2 Vorzug 53 Kitak Johann, Rohitsch ..... 1 2 3 2 3 3 2 3 4 4 1 54 Koderman Karl, Sternstein .... 2 2 1 2 2 3 2 1 4 2 . I 55 Letonja Franz, Pettan ..... 1 2 2 2 2 3 2 3 3 4 I 56 Špindler Alois, Kleinsonntag .... 2 2 1 3 3 3 2 4 3 4 I 57 Sanda Carl, Rohitsch ..... 2 2 1 2 2 2 2 2 4 2 I 58 Šegula Franz, St. Margarethen bei Pettan 1 2 2 3 3 4 2 2 4 3 I 59 Šumcr Georg, Trifail ..... 2 2 1 4 3 3 2 3 3 4 I 60 Tombak Josef, St. Georgen an der Südbahn 2 2 2 4 4 4 3 4 4 4 I 61 Vargazon Ernst, Polstran .... 2 2 1 3 3 3 1 2 2 3 I 62 II. Classe. Ban Carl, Videm ...... 1 1 1 1 2 1 2 2 1 . • Vorzug 63 Črnko Franz, St. Anton in W.-B. 1 2 1 3 3 2 3 3 4 I 61 Kač Anton, St. Paul bei Pragwald 1 2 2 4 3 3 4 4 3 I 65 Kidrič Franz, Hl. Kreuz bei Sanerbrunn 1 1 1 2 2 1 1 2 1 Vorzug 66 Kolarič Josef, Großsouutag ..... 1 1 1 1 2 1 1 2 1 Vorzug 67 Monetti Franz, Maria Wüste .... 1 1 1 2 2 1 1 2 1 Vorzug 68 Tkavc Anton, Laporje ..... : 1 1 1 2 . 2 1 2 2 1 Vorzug 69 Zelenik Franz, St. Wolfgang in W.-B. : 2 1 2 3 4 1 4 1 3 3 4 4 I Anmerkung: Außerdem erhielt aus der VI. Classe älebinger Johann den Schillerprcis für flou. Gedichte. Aus der IV. Classe erhielten für Leistungen aus der steierm. Geschichte: Tiller Victor den 1. Preis, Vazzaz Ludwig den 2. Preis, Debelak Josef den 4. Preis, Zemljič Milan den 7. Preis. X. Diöcelan-Uachrichten. Eriieiinuiig. Ernannt wurden: P. T. Herr Josef Ileržič, f.-b. Geistl Statt), infili. Propst, Dechant, Haupt- nub Stadtpfarrcr in Pettau, zum f.-b. Lavanter Con si stori a trat he, und zn f. b Satianter Geist-lichen Räthen die Herren Dechante: Jakob Caf in St. Thomas bei Großsonntag, Angustin Hecl in Mahrenberg, Dr. Leopold Gregorec in Neukirchen und Heinrich Vcrk in Videm. — Herr Dr. Leopold Gregorec, Administrator des Dekanates Nenkirchcn, wurde zum wirklichen Dechante dieses Dekanates ernannt. Investiert wurden: Herr Josef Krajnc, Kaplan in Franz ans die Pfarre Zibika; Herr Johann Pavlič, Kaplan in Pischez, auf die Pfarre St. Lorenzcn bei Wiscll »nd Herr Gregor Presečnik, Pfarrer in Podgorje, ans die Pfarre St. Helena in Sat. Bestellt wurde Herr Franz Pečnik, Kaplan in Fraßlau, als Provisor in Podgorje. Wiederangestellt als Kapliinc wurden die Herren Provisoren: Jakob Cinglalc in St. Sorenzen am Drauselde (als providierender) und Jakob Krajnc in Franz. llcbctfelst wurden die Herren Kapliinc: Jakob Fink nach Pischez; Franz Gomilšek nach Jaring; Matthäus Meznarič nach Trifail (II.) und Anton Veternik nach Fraßlau. In den dauernde» Ruhestand ist getreten Herr Jakob Kolednik, Pfarrer in Haidin. Gestorben sind: Titl. Herr Florian Kleine, Jnbelpriester, f.-b. Savantcr und Gurker Geistl. Rath, einer. Religionsprofessor, Pens. Pfarrer von St. Sorcine» bei Wisell, in Cilli am 14. December 189» im 78. und Herr Valentin Krajnc, Qniescentpriester in Remšnik am 16. Jänner int 68. Lebensjahre. »»beseht ist geblieben der 2. Kaplansposten in Weitenstein und der Kaplansposten in St. Martin bei Schalleck und in Zibika. F. B. Lavanter Ordinariat in Marburg, am 1. Februar 1897. Fürstbischof. (It. (£i)vifhi<'Wut$fcnu!evci, Marburg. po božji milosti in božjem usmiljenju knezoškof lavantinski, častiti duhovščini in vsem ljuhim vernikom svoje škofije pozdrav, blagoslov in vse dobro od Boga Očeta in Boga Sina v edinosti sv. Duha! "•HM- *<- Ker jc ljubil Jezus svoje, ljubil jih je do konca. (Jan. 13, 1). Ljubljeni v Gospodu ! eliki četrtek, najslovesnejši dan v tednu trpljenja Gospodovega, so se vršili v svetem mestu Jeruzalemu dogodki pre-važnega, zgodovinskega pomena. Med njimi pa sta znamenita posebno dva dogodka, vsled katerih je ta presveti dan najslavnejši praznik dobrotne ljubezni premilega Vzveličarja. Kot dan, ob katerem je bil ustanovljen in postavljen vsega če-ščenja in moljenja vredni zakrament altarja, je veliki četrtek večno blagoslovljeni dan ustanovitve zakramenta ljubezni in daritve sv. maše; kot dan, ob katerem je božji Vzveličar noge umival svojim učencem, pa je častitljivi spomin najljubeznivše ponižnosti in najponižnejše ljubezni nebeškega Učenika do svojih na svetu. O prvem skrivnostnem dogodjaju sem govoril v svojem postnem pastirskem listu/ izdanem dne 20. meseca januvarija) leta 1895. V letošnji pastirski poslanici pa hočemo, (predragi v Gospodu,’ s pomočjo troedinega Boga premišljevati evangeljsko poročilo o umivanju nog (Jan. 13, 1—17); premišljevati hočemo ono čudežno povest, katera je najbolj ganljiva in mila med vsemi, tudi najljubez-nivšimi povestmi sv. Janeza, učenca ljubezni. Tukaj namreč se na čudo vi Len način najtesneje družijo in naj popolnejše prešinjajo visokost in veličastvo, pa ponižnost in ljubezen Vzveličarja sveta. Lepše in veličaslnejše povesti, polne notranje resničnosti, ni najti nikoli nikjer več, ne v cerkvenem in ne v posvetnem slovstvu. Vsled skupnega pastirskega lista avstrijskih škofov, ki ste ga že prejeli, je moje letošnje postno pastirsko pismo le prav kratko. Sicer pa nameravam, vam/ ljubljeni škofljani, vmes tudi v prihodnje razlagati posamezne 'odlične dogodke iz trpljenja Gospodovega. Sveto trpljenje našega božjega Gospoda in Odrešenika je pač in oslanc vedno neusahljivi vir vzveličavnega pouka, srčne tolažbe in močne okrepčave za nas uboge po-zemeljske otroke. Milost našega Gospoda Jezusa Kristusa raz-sveti moj um in nagni moje srce, da premorem dostojno in plodonosno govoriti o njegovem naj-ponižnejšem in najljubeznivšem dejanju : o umivanju nog. Ta luč njegove vsezmožne milosti pa razsveti tudi vašega dulia in gani vaše srce, 'ljubljeni Ga vantine!, da moje besede z vso ponižnostjo in ljubeznijo sprejmete, premišljujete in spolnjujete. »Glejte, koliko ljubezen nam je ska-zal Oče, da se imenujemo in smo otroci božji.« (I. Jan. 3, 1). -E Predragi v Gospodu! semogočnost božja me prevzema, da jo le molče molim ; njegova neskončnost me uničuje, da se njej nasproti morem le poniževati; vse drugače pa je ljubezen božja, ki se razodeva v Jezusu Kristusu: ona mi govori na srce in me povzdiga k nebesom.« Tako je govoril Stanislav, pobožni vojvoda Lotarinški, kateri je v svoji deželi s privoljenjem škofa Tulskega uvedel poseben praznik v vredno počeščenje dobrotljive ljubezni Vzveličarjeve, kakor se je očitno razodela prvi. večno znameniti veliki četrtek. 1. Napočil je večnega spomina vredni večer pred onim velikonočnim praznikom, ob katerem je imel božji Vzveličar dovršiti presveto delo odrešenja in sprave. Dasiravno je ljubil svoje neprestano — ljubezen je bila povod njegovemu včlo-večenju, pa je bila svrha vsem njegovim potom, besedam in dejanjem — sililo in gnalo gaje vendar, da jim zapusti, prodno nastopi križev pot na goro Kalvarijo, veličasten spomin svoje goreče in prisrčne ljubezni. Zato je svoje ljube dvanajstere prijatelje zbral v veliki in visoki, s preprogami in z blazinami praznično olepšani dvorani na Sijonski gori k zadnji, pa tudi najblagonošnejši večerji, pri kateri je izvršil delo tako novo in neslišano, ki mu v zgodovini ni enakega, da bi svojim vsaj nekoliko pokazal nedomerno velikost svoje nedopovedne, ker neskončne ljubezni. V živi zavesti svojega božjega veličja namreč — ustane Jezus od mize sredi darov ite x in milosti polne večerje, sleče zgornje oblačilo, vzame prt in se opaše ž njim. Potem vlije vode v umivalnico, poklekne ter začne učencem umivati noge. Zares, sleharna beseda sv. poročevalca evangelista naglaša in spričuje, da je to dejanje našega božjega Gospoda in Vzveličarja povsem neslišano, da je izredno. Zakaj On ustane pred učenci, pred katerim ustajajo vsi zbori nebeških duhov; On se uklone do zemlje, pred katerim se uklanjajo kolena tistih, ki so v nebesih, na zemlji in pod zemljo; On sleče svoje oblačilo, kateri tako krasno oblači vso zemljo; On se opaše s prtom, kateri nebo opasuje z oblaki; On vlije vode v umivalnico, kateri razliva morje čez ne-doglcdne planjave; On z vodo umiva noge, kateri s svojo presveto in predragoceno krvjo očiščuje duše. Da, tu je božji Sin resnično sprejel hlapčevsko podobo ter je hlapčevski opravljal najnižje delo. Sinu božjemu se ni zdelo prenizko, da se je med gostovanjem dotikal oprašenili nog svojih apostolov, da jim je noge snažil in brisal: On, Učenik učencem, Gospod služabnikom, Stvarnik stvarem, Odrešenik odrešencem. Zares, vzgled neumljive ponižnosti, vzgled nedosežne, brezmejne ljubezni. 2. Neskončno modri Gospod in Učenik prične delo neizrekljive ljubezni pri Simonu Petru, prvaku apostolov. Ko pa Simon Peter ‘'živega'' Sinu božjega zagleda pri svojih nogah, zakliče ves zavzet in močno ganjen: Gospod, Ti meni umivaš noge! Ti, kralj kraljev, meni revnemu ribiču in še revnejšemu grešniku! S svojimi posvečenimi rokami umivaš moje prašne noge! »To je dejanje«, pripazuje od Boga razsvetljeni sv. Avguštin, »o katerem moreš bolje premišljevati, kakor govoriti, ker jezik ne more izraziti in dopovedati, kar želT um, mislili o teh besedah.« Vendar pa Jezus ne odjenja od svojega sklepa zavoljo krepke ali spoštljive hranitve gorečega apostola, ki pač še ni umel globljega pomena in višjega namena tega izrednega dejanja, mnogoveč je on gledal le na vunanjost. Zato mu odvrne Jezus: »Kar Jaz delam, ti sedaj ne veš, vedel boš pa potlej.« (Jan. 13, 7). Toda sv. Peter se še odločneje ustavlja ponižanju svojega velečastnega Učenika, in raji noče vedeti, kaj pomenja čudovito dejanje, kakor da bi privolil vanje, ker se mu dozdeva povsem nasprotno visokosti in časti njegovega Gospoda. In zalo odgovori s poudarkom : Ne boš mi umival nog — vekomaj ne; nikdar ne bom dovolil in pripustil tega. Vendar Jezus premaga odpor blagega in sveto-vnetega moža z grožnjo, katera mahoma presune njegovo dušo,»Ako le ne umijem, ne boš imel deleža z menoj.« (Jan. 13, 8). Nagel v odklonitvi, je ljubezni polni apostol še nagleji v svoji privolitvi; oboje pa v gorečnosti najudarnejše ljubezni do Jezusa, katera ne pozna ničesar strašnejega, kakor to, da bi bila ločena od Jezusa. In zato sedaj nemudoma želi sv. Peter, da se mu umijejo ne le noge, marveč tudi roke in glav® 'ali kateri drug del telesa," da bi imel le gotovo delež ž Njim, kateri ima besede življenja in brez katerega ne bi mogel živeti dalje. Ali Jezus mu zatrdi: »Kdor je umit, ne potrebuje, kakor da si umije noge, pa je ves čist.« (Jan. 13, 10). 3. V vzhodnih krajih je bila namreč navada, kopati se pred gostovanjem ; potem ni bilo gostom treba druga, kakor da so si umili noge, oprašene vsled pota, in bili so čisti. S pogledom na ta običaj opomni pred vsem božji Vzveličar ljubečega apostola, da je njegova ponudba nepotrebna. Zatem pa koj nadaljuje Jezus v duhovnem smislu : Kakor si gost, ki se je kopal poprej, onesnaži spotoma le noge vsled obuvala, v vzhodnih krajih običajnega, sicer pa je čist, tako ste čisti tudi vi, loda ne vsi. Čistost v duhovnem pomenu, ki vam je potrebna, da imate delež z Jezusom, nahaja se pri vas vseh, izvzemši enega. Samo le eden je celo in popolnoma nečist; njegovega, ljubezni praznega srca pač še naj blažja in najveledušnejša ljubezen Jezusa Kristusa, ki je tudi njemu, svojemu zapriseženemu sovražniku, kleče umival noge, ni ganila in omehčala, da bi se odpovedalo duhu zla in teme. Ker je Jezus poznal trdovratnega in upornega hudobneža, zato je rekel ves užaljen : »Niste vsi čisti«. (Jan. 13, 11). Peter, napolnjen po Jezusovem govoru s svetim strahom, si torej da umiti noge, in to store tudi vsi njegovi tovariši, ker so jih globoko pretresle besede, s katerimi je odgovoril Jezus njihovemu prvaku.„Ko je Gospod opravil delo ljubezni, vzel je svoje oblačilo, pa se je vsedel zopet za mizo in je rekel zaupno : »Veste, kaj sem Jaz vam storil? Jaz, Gospod in Učenik sem vam, svojim podložnikom in učencem dal vzgled, da, kakor sem Jaz vam storil, tako tudi vi storite drug drugemu. Resnično, povem vam : Hlapec ni večji, kakor njegov Gospod, in poslanec ni večji, kakor tisti, kateri ga je poslal. Ako to veste, blagor vam bo, če hote to storili«. (Jan. 13, 12—17). V Gospodu ljubi škofij ani ! goraj opisani prizor je eden najveličastnejših prizorov v življenju božjega človekoljuba. Uzor človeka, kakoršen se nam kaže tu, še ni prišel nikdar v srce človeško. Karkoli ima stari vek velikega in slavnega in občudovanja vrednega, vse to izgine kakor senca pred solncem pred tem uzorom Bogačloveka, ponižanega do podobe hlapčevske. Ta strmenja in občudovanja vredni vzgled Jezusov obseza pač vsa mnogovrstna dela ponižnosti in ljubezni, katera si morejo skazovati ljudje med seboj. Kaj čudo, da se lo tako poučljivo dejanje umivanja nog v cerkvenih obredih svetega velikega četrlka predočuje kot (mandatum novum, kot inovo naročilo Kristusovo? 1. Ker je Jezus z umivanjem nog jasno razodel svojo ponižno ljubezen in ker je živo spodbujal svoje apostole, naj tudi oni store tako, zato je bilo kristijanom koj od prvega začetka sem posebno zaslužno delo, tujcem kakor tudi sobratom iz ponižne ljubezni umivati noge. Že sv. apostol Pavel, najtemeljitejši tolmač nauka Kristusovega, piše, da se krščanska udova priporoča najbolje s tem: (si hospitio recepit, si sanctorum pedes laviti a ko je sprejemala popotnike, ako je svetim (to je kristijanom) umivala noge. (1. Tim. 5, 10). In staročastito, ker že nad trinajst sto let veljavno, zlato pravilo sv. Benedikta, očeta zapadnih redovnikov, naroča v triinpetdesetem poglavju, naj vsako soboto redovniki, odločeni za to, vsem redovnim bratom, opat sam pa gostom med molitvijo in med po-pevanjem svetih psalmov umivajo noge. Zakaj v gostih se časti in sprejemlje Kristus. Hospes fui, et collegistis me) Tujec sem bil, in ste me sprejeli. (Mat. 25, 35). 2. Seveda, kot posebej krščansko delo ljubezni ni bilo umivanje nog navezano na tanko določen čas. Krščanski starinoslovci pa vendar uče skoro soglasno, da se je že od najdavnejše dobe prav tisti dan, ob katerem se je praznovala ustanovitev najsvetejše večerje, vršil povsod častitljivi obred umivanja nog. In dvomiti ni, da so že v četrtem in petem veku odraslim novo-krščencem umivali noge: bodi na velikonoč ali velikonočni torek ali pa na belo nedeljo. Ko so pa začeli mesto odraslih krščevati otroke, in je umivanje nog nehalo samo ob sebi, uvedel se je bogoslužni obred umivanja nog na veliki četrtek kot stalno pravilo. Da, leta 694 je sedemnajsta toletanska sinoda ostro naročila škofom, j naj po vzgledu Gospodovem na veliki četrtek svojim podložnikom umivajo noge. In obredo-slovni pisatelji prvih časov srednjega veka že redno omenjajo umivanje nog po slovesni sveti maši vsakega velikega četrtka. Dokazati ni težko, da so od konca dvanajstega stoletja rimski papeži na veliki četrtek po 'svečano'1 služeni sv. maši dvanajsterim dijakonom, i po obedu pa trinajsterim ubožcem umivali noge, morebiti v spomin, da se je, kakor pripoveda pobožno izročilo, za papeža Gregorija Velikega (590—604), kateri je vsaki dan pogostil dvanajst revežev, dvanajsterim nekega dne pridružil trinajsti. Drugi pa mislijo, da pomenja trinajsti apostol sv. Pavla ali pa sv. apostola Matijo, ki je bil izvoljen na mesto Judeža izdajalca. Od časov papeža Inocencija VIII. (1484—1492) so se umivale noge samo le ubožcem, katerih meslo v novejšem času zavzema dvanajstero belo oblečenih duhovnikov_Kakor v Rimu papež, vidni namestnik Kristusov na zemlji, tako so školje v svojih stolnicah umivali noge kanonikom in ubožcem; dandanes pa jih umivajo le ubožcem, ker je to: znamenje večje ponižnosti in ljubezni. In tako se tudi v Mariborski katedrali po ^velepomembni) blagoslovitvi svetega olja, po ganljivem ! skupnem sv. obhajilu duhovnikov in vernikov in po slovesni peti sv. maši vselej vrši pretresljivi obred umivanja nog dvanajsterim revnim starčkom, ki se imenujejo apostoli. 3. Kako visoko so cenili krislijani dokaz dejanske ljubezni do bližnjega, ki se razodeva v umivanju nog, spričuje dovolj vesela resnica, da . nahajamo na vzhodu in zapadu tudi po krščan-* skih dvorih zgodaj prelepo navado, da so svetni vladarji dvanajsterim revnim in priletnim podložnikom umivali noge. Tako so siromakom noge umivali: sv. Ludovik, kralj francoski (1226—1270), sv. Štefan, kralj ogrski (997—1038), cesar Rotar II. (1133—1137) in krepostni cesar Karol V. (1519—1556); nadalje mnogo občudovana in po pravici proslavljena deželna grofica turingiška, sv. Elizabeta, potem sv. Hedviga, vojvodinja poljska, in sv. Birgita, kneginja švedska. Globoko mora ganili srce vsakega, ki dandanes v knjigi «o dolžnostih dvora carigrajskega, ^spisani od dvor-nika Jurija Codin-a«,) bere o prekrasnih obredih, med katerimi so nekdanji krščanski carigrajski cesarji opravljali slovesno umivanje nog* Vzvišeni so pač tudi nad vse častiljivi obredi, med katerimi se v slavnostni dvorani cesarskega dvornega gradu na Dunaju vsako leto na veliki četrtek umivajo noge dvanajsterim starim možem in dvanajsterim starim ženam, katere vse potem ol»darujejo z bogatimi darovi. 111. Predragi v Gospodu ! do ne bi spoznal ali ne hotel spoznati, kako pomenljivo in poučno je to opravilo, s katerim se posnema vzgled Vzveličarjev, ' zlasti kadar ga ne izvršujejo ljudje navadnega stanu, marveč najvišji dostojanstveniki, to pa onim, kateri se odlikujejo edino le po visoki starosti, po onemoglosti in po bogatem uboštvu. 1. Jezus Kristus naš Gospod hoče sicer spoznavali in češčen biti v vseh vernikih kot udih svoje svete cerkve, posebno pa v prvih in zadnjih, v naj višjih in najnižjih, v mogočnih in slabih, v naj bogatejših in najrevnejših, kateri nimajo druge pravice na zemlji, kakor pravico do, usmiljenja in do podpore. Saj je proglasil Jezus obojne za namestnike svoje lastne osebe. Zastran zapuščenih siromakov opominja namreč : »Karkoli ste storili kateremu teh mojih najmanjših bratov, to sle storili meni«. (Mat. j 25, 40). Zastran mogočnežev pa je dejal Jezus svojim apostolom: »Kdor vas posluša, mene posluša«. (Luk. 10, 16). In sloviti apostolfnarodov, sv. Pavel opominja, rekoč : »Bodite pokorni svojim gospodarjem s strahom in trepetom, kakor Kristusu« (Efež. 6, 5). * Glej : lacobi Gretser 8. I., Pedilavium. Opp. edit. Ratisbon., 1734. Tom. IV. pag. 182—285. Tako torej hoče Kristus spoštovan in čislan biti v osebi visokih, ker izhaja od njega vsa oblast in vsa čast; in verno češčen in tolažen hoče biti v osebi ubogih, ker je sam kot ubožec hodil po Palestini, svoji domačiji, in ker je ves ubog in zapuščen umrl na Golgoti. In ako so po izreku najslavnejšega cerkvenega učenika, sv. Avguština, predstojniki glava, ubožci pa noge na duhovnem telesu Kristusovem^kazala je Marija , Magdalena Jezusu večjo čast, da mu je mazilila noge, kakor da mu je mazilila glavo. Gotovo, v umivanju nog se kaže blagodejno poravnanje nasprotja med velikimi in malimi, katero je ustanovljeno sicer od Boga, katero pa vendar le prelahko vzbuja zavist ; ker tu se ponižajo veliki k najmanjšim ter jim služijo in strežejo kakor Kristusu ; mali pa v velikih časte in ljubijo Kristusa kot glavo človeštva. Pač ljubezniv nauk svete vere se nam kaže tu v živi podobi ! 2. Zelo poučna je nadalje velevažna okolnost, da umiva apostolom noge božji gosi il ni k, predno postavi najsvetejši zakrament altarja. S tem je nedvomno hotel svojini učencem in v njih vsem vernikom prav globoko v srce vtisniti nauk, da se pripravljajo za sv. obhajilo z največjo čistostjo srca, s premagovanjem samega sebe, s kesanjem, s ponavljanjem dobrih sklepov in namenov, posebno pa z zakramentom sv. pokore, v katerem se izbrišujejo grehi.—Kristijani predragi, tudi vi se skrbno pripravite po odkritosrčni in skesani spovedi na vredni prejem sv. velikonočnega obhajila, da morete očiščeni na vesti in okrepčani na duši veselo obhajati vzvišeni praznik častitega vstajenja Gospodovega ! 3. Premišljevanja vredno je sicer vse, kar smo doslej prevdarjali, ali najbolj bistveno je premišljevanje dveh čednostij, kateri nam naš Gospod In Mojster)Jezus Kristus glasno oznanjuje z umivanjem nog: dveh čednostij, pravim, katerih prva je podlaga, druga pa je krona krščanske popolnosti. Ona prva je poprej skoro neznana, a tudi sedaj mnogokrat ne prav spoznana, Itdr najtežavnejša krščanska čednost ponižnosti. Da, ako se Jezus v živi zavesti svojega božjega rodu, svoje ne- j beške vsemogočnosti in veličastnosti kleče poniža k nogam umrljivih ljudij, ki so se ravno še malo poprej prepirali za trohico revne časti (Luk. ‘22, 24), kdo bi tega najglobokejega ponižanja najvišjega kralja sveta ne občudoval z najhvalež-nejšim srcem, in kdo ne bi se navduševal za skrbno posnemanje čednosti, ki človeka tem više povzdiguje, čim globlje ga na videz ponižuje. »Je li mogoče«, vpraša neki mnogoskušen učitelj duhovnega življenja, »da ima še iskrico prevzetnosti v srcu, kdor čita ta dogodek umivanja nog? Ako pa vendar ostane prevzeten, je celo nevreden, da se imenuje kristijan«. Vsi, duhovniki in verniki, vsi, vsi posnemajmo prav zvesto svojega nebeškega Učenika v ponižnosti, katera se dandanes pogosto pogreša, zato pa se pogreša tudi sveta pokorščina do oblasti, postavljene od Boga, ka^ tera je najmočnejša zaslomba človeški družbi. Druga čednost, katero glasno oznanjuje umivanje nog, je naj veča med čednostmi, in to je ljubezen. »Novo zapoved vam dam, da se ljubite med seboj, kakor sem Jaz vas ljubil, | da se tudi vi ljubite med seboj. V tem bodo spoznali vsi, da ste moji učenci, ako bodete ljubezen imeli med seboj«. (Jan. 13, 34. 35). Ljubezen do bližnjega je zapovedal že Mojzes, rekoč: »Ljubi svojega prijatelja, kakor samega sebe« (Lev. 19, 15), toda ne v tej meri, kakor Jezus Kristus. Krščanska ljubezen je nova zaradi svoje večje in višje popolnosti, zadelj svoje požrtvovalne moči. Med zapovedmi, katerih spolnje-vanje nam zagotavlja ljubezen Jezusovo, je najpopolnejša zapoved ljubezni do bližnjega. Ta je vselej ob enem ljubezen do Boga ; kdor namreč resnično ljubi bližnjega, ljubi ga zavoljo Boga in zavoljo Jezusa. »To je moja zapoved«, veli Gospod, »da se ljubite med seboj, kakor sem' vas Jaz ljubil. Večje ljubezni od te nima nikdo, ako kdo da svoje življenje za svoje prijatelje. Vi ste moji prijatelji, ako storite, kar vam zapovedujem«. (Jan. 15, 12—14). Sveti apostoli so po svoji ljubezni ostali vedno zvesti prijatelji Jezusovi. Žrtvovali so za bližnjega ne le svojo čast, ne le svoje imetje in svoje zdravje, temveč celo svoje življenje. Brez ljubezni so prazne vse telesne in vse dušne žrtve, brez ljubezni je ničevo vse bogastvo in blago, kakor uči blaženi apostol Pavel, potem pa pristavlja vabljivo : »Ljubezen je potrpežljiva, je dobrotljiva; ljubezen ni zavistna, ne ravna napačno, se ne napihuje, ni časti lakomna, ne išče svojega, ne da se razdražiti; ne misli nič hudega, se ne veseli krivice, veseli se pa resnice; vse trpi, vse veruje, vse upa, vse prenaša«. (1. Kor. 13, 4—7). Prava, krščanska, požrtvovalna ljubezen ogreva srca, ko jih svet dela mrzla in otrpna ; ona povzdiguje srca, ko jih-svet dela potrla in otožna ; ona druži in veže srca, ko jih svet loči in razdvaja. Ta ljubezen prihaja od Boga in vodi k Bogu : ona je večna. * * * Ljubljeni Lavantinci ! ko naposled še enkrat posnamemo ves pomen častitljivega in ganljivega umivanja nog, tako nam je ono pred vsem živo znamenje, po katerem spoznavamo krščansko ponižnost in ljubezen, kateri sta srce in bistvo krščanske uredbe sveta. In ker brez ponižnosti ni ljubezni, brez ponižnosti in ljubezni pa ni sloge in sprave med ljudmi, zato tudi vsako leto na veliki četrtek med slovesnostjo umivanja nog molijo duhovniki v stolni cerkvi ali pa popevajo jedrnate izreke sv. Pisma, I knjige vseh knjig, te dedščine nebeške f) »Na tem bodo spoznali vsi, da ste moji prijatelji, ako se ljubite med seboj. To vam zapovem, da ohranite ljubezen med seboj. — Ljubezen Kristusova nas je zbrala in združila. Spodobno služimo živemu Bogu, in ljubimo se odkritosrčno med seboj. Neli aj o naj zlobne razprtije, nehajo naj prepiri. In v naši sredi bivaj Kristus Gospod. Kjer je ljubezen, tam je Bog«. Predragi v Gospodu! Ne morem bolje skleniti in končali svojega pastirskega lista kakor z ljubeznivimi besedami sv. apostola Pavla, plamenečega božje ljubezni: »Oblecite torej, kakor izvoljenci božji, sveti in ljubi: prisrčno usmiljenje, dobrotljivost, ponižnost, po-hlevnost, potrpežljivost. Prenašajte drug drugega, in odpuščajte si med seboj, ako | ima kdo čez koga pritožbo; kakor je Gospod vam odpustil, tako tudi vi. Pred vsem tem pa imejte ljubezen, katera je vez popolnosti. In mir Kristusov veselo vladaj v vaših srcih«. (Kol. 3, 12—15). Amen. V Mariboru, na praznik spomina molitve našega Gospoda Jezusa Kristusa na oljski gori, dne 16. meseca februvarija 1897. f Mihael, knezoškof. Postna postava za leto 1897. S pogledom na razmere sedanjega časa podelim vam, predragi v Gospodu, s privoljenjem svetega Očeta, rimskega papeža, vse tiste olajšave tretje cerkvene zapovedi, katere so vam bile že pretekla leta podeljene. I Postni dnevi, v katerih se sinete na dan le enkrat nasititi, so ti le: Vsi dnevi štiridesetdanskega posta, tudi zapovedani prazniki, izvun nedelj. 2> Vsaka sreda, vsaki petek in vsaka sobota v kvatrih. A. Vsaka sreda in vsaki petek v adventu. Ta post je namesto nekdanjega posta ob biljah .pred prazniki sv. apostolov. 4, Bilje ali dnevi pred Duhovim (Binkoštmi), pred Petrovim in Pavlovim, pred vnebovzetjem deviške matere Marije, pred vsemi Svetniki, pred brezmadežnim spočetjem Marije in pred Božičem. II. Zavživanje mesenih jedij je prepovedano: 1. Vsaki petek celega leta. 2. Vsako kvaterno sredo in soboto. 3. Na pepelnico in v treh poslednjih dneh Velikega tedna. 4. Ob vseh zgoraj naštetih biljah, to je pred Duhovim, Petrovim in Pavlovim, pred veliko Gospojnico, vsemi Svetniki, brezmadežnim spočetjem Marije in pred Božičem. III. Kar zadeva olajšavo, velja nastopna določba, in sicer: 1. Za vso škofijo. Kadar se praznuje zapovedan praznik ob dnevu, ob katerem je mesojeja prepovedana, postavim ob petku, sme se vživati meso, pa ne da bi bila dolžnost, poprejšnji dan se zdržati mesa. 2. Za posamezne kraje. Kjer se ob petkih ali drugih takih dnevih, ob katerih je prepovedana mesojeja, vrši sejem, in se zbira veliko ljudstva, je dovoljeno, na ta sejmovi dan vživati meso. 3. Za posamezne osebe. a) Mesene jedi smejo vse dni med letom, iz-vzemši pepelnico, tri zadnje dni velikega ledna in biljo pred Duhovim in Božičem, vživati delavci v rudokopih, rokodelci v tovarnah ali fabrikah, popotniki, kateri jedó v gostilnicah in krčmah; pa tudi taki, ki n. pr. v mestih in trgih in podrugod navadno v gostilnico na hrano hodijo. b) Vse dni med letom, izvzet je le veliki petek, smejo mesene jedi zavživati kondukterji na železnicah in tudi vsi tisti, kateri potujejo z železnico in so prisiljeni po gostilnah na železniških postajah jemati hrano. Jednako pravico imajo bolniki v toplicah, na slatinah ali v drugih zdravilstvenih zavodih s svojimi domačimi in strežniki vred. Toda ta polajšava ne velja za take osebe, katere hodijo le za kratek čas v toplice ali v take kraje razveseljevanja. c) Vse dni med letom smejo mesene jedi vživati taki reveži, kateri si vsled velikega siromaštva ne morejo v jedili izbirati in so prisiljeni jesti, karkoli se jim daruje. Ako pa dobijo postne jedi za milošnjo, ne smejo vživati nepostnih. Sploh pa smejo vse osebe, katere morajo služiti ali prebivati pri takih ljudeh, ki nikoli ne stavljajo postnih jedij na mizo, smejo, pravim, jemati mesene jedi, samo ne na veliki petek, če je le nekoliko mogoče. 4. Za vse postne dni med letom in tudi za ves štiridesetdanski post z nedeljami vred je ostro prepovedano, pri enem in tistem obedu zavživati ribe in j mesene jedi. To velja tudi za tiste, ki vsled starosti, bolezni, težkega dela itd. niso dolžni, postiti se. 5. Pomniti je dobro, da morajo vsi tisti, ki vživajo meso ob polajšanih dneh, vsak takošen dan, kakor tudi ob vseli sobotah med letom pobožno moliti trikrat »Oče naš« in trikrat »Češčena si Marija« in »Vero apostolsko» v čast bridkega trpljenja našega Gospoda Jezusa Kristusa. Kjer je več ljudi j pri mizi, opravlja se naj ta molitev glasno in vzajemno.«- Posebič še v Gospodu opominjam vse tiste, ki se bodo posluževali postne polajšave, da o postnih dneh tem obilnejše opravljajo dobra dela krščanskega usmiljenja, da radodarno delijo ubogim preostanke svoje mize ali pa to, kar pritrgajo sami sebi. Namesto masla sme se rabiti mesena začimba (ali špeh) ob vseh navadnih petkih med letom, izvzeti so le kvaterni petki in veliki petek. Bolnikom za nekoliko časa še bolj polajšati post, za to pooblaščam dušne pastirje in spovednike. Kdor pa želi za dolgo časa ali za vselej oproščen biti postne postave, mora se do Mene obrniti s prošnjo, katero naj podpirajo polnoveljavni razlogi. Milost sv. Dulia bodi pa z vami, da bodete mogli v duhu ljubezni, pokorščine in zatajevanja samega sebe vestno izpolnjevati postno postavo. Ki pa bodo izpolnjevali to pravilo, mir črez nje in usmiljenje božje. (Gal. 6, 16). V Mariboru, dne 16. februvarija 1897. t Mihael, knezoškof. Opomba. Predstoječi pastirski list s postno postavo vred naj se v vsaki farni cerkvi na tretjo predpostno nedeljo s prižnice bere vernemu ljudstvu. Med letom pa se mora še vsaki post posebič oznaniti poprejšnjo nedeljo. Tiskarna sv. Cirila v Mariboru