Echriftleitnng: Nathhau«„ass« Skr. 5 •Ultimi: »»>«« (wll Midu >n (ii» n. M« »«* ll—i* n*< im. 9aM4w*tn »nln riai |W|I|(«tn»tschen Wacht" liegt?lr. 28 der Beilage „Pie Südmark" »it der Krzählung: Z>as japanische Schränk-che», bei. Aie lex Stallner. Bekanntlich ist die Mehrheit in der Cillier BezirkSvertretung lediglich durch eine falsche Ge« f«tze»au»legung an die Elovenen übergegangen. Im A 12 de« bestehenden BezirkSvertretungS-Ge« setze» heißt eS nämlich, das» in der Gruppe d<» Großgrundbesitze« jene Besitzer von im Bezirke gelegenen unbeweglichen Gütern wahlberechtigt sind, .deren Jahresschuldigkeit an Grund- und Hau»» steuer mit Aufnahme de» KriegSzuschlage» mindesten» 60 fl. ö. W beträgt." Mit dieser gesetzlichen Bestimmung ist den Be« sitzern größerer unbeweglicher Güter da» Wahlrecht sür die Bezirk»vertretung in einer abgesonderten Gruppe eingeräumt, wobei e« im Sinne de» Schluss« satzeS gleichgiltig ist, ob der unbewegliche Besitz ager oder area ist. Wenn der Begriff de« „großen Grundbesitze»" einmal nach der Eieuerleistung de» Besitzer» bestimmt ist, so kann e» ja doch wohl gleichgiltig bleiben, ob der Besitzer für seine Wiesen, Ackergebitte und Waldparcellen soviel Steuer zahlt oder ob er aus dem Grunde, für den er die Steuer entrichtet, Hau» und Hof aufgeführt hat. In Ober« und Mittelsteiermark ist allgemein die Au»legung üblich, die wir hier vertreten haben, das» nämlich die Worte »Grund- und Haus« steuer" so aufzufassen sind, al» ob e» hieße »Grund- oder Hau» st euer*, w-il jede „'Dater" und „Wntter" s^apa-Wamaj in der deutschen Sprache. (Eine TpiachreinigungSkludic von Tohapeeh). Wir Zeben heute in einer Zeit, in der sich da» Deutfchthum eine Weltftellung erringt, nicht sowohl durch poli«iiche Machtentsaltung al» vielmehr durch Wirke de» Frieden» durch Tüchtigkeit ve» einzelnen wie de» gesammten Volke» aus den Gebieten de» physischen und geistigen Lebens. Da ist es wohl auch an der Zeit, dass sich der Deutsche bewusSt werde, eim „Deutscher" zu sein, und zwar mit be-rechtigtem Siolze, das» er alles Fremdartige, daS im Laufe ider Zeit in feine Eigenart eingedrungen, entferne nind nur seinem ureigensten Ich in That und Wort! Ausdruck gebe. Diesen Bestrebungen kommen im letzterer Beziehung die deutschen Sprach-vereint int dankenswerter Weise nach, indem sie unsere lieb?« Muttersprache von Fremdwörtern nach Möglichkeit! zu reinigen versuchen. In diesem Sinne feien die machslehenden Ausführungen vorzugsweise dahin gerrichte», wo sie am vortheilhaftesten zu wirken verrmögen, an die deutsche Familie. Sehr zahlreich sind noch immer jene deutschen Familien, in denen das dem Französischen entnommene .Papa- und »Mama" vorkommt und schier unanuSrotlbar erscheint. ES wird al« zum guten Tonn und zur Bildung gehörig betrachtet, die schönen, innhaltSvollen Worte Vater — Mutier mit d,n sprachhlichtn Fremdlingen »Papa" uno „Mama" zu vertauschen. In meinem Stande al» Lehrer habe ich s sast täglich Gelegenheit, diese für einen Deutfchen betrübende Wahrnehmung zu machen. Eine Erklölärung sür diese» an der deutschen Sprache begangene e Unrecht mag wohl darin zu suchen sein, das» die TMehrzahl jener Deutschen, die Papa und Mama sagigen, die« au« Gedankenlosigkeit oder träger Gewohnheieit thun. Der Ursprung dieses Uebel» liegt in eimner früheren, gottlob überwundenen Zeit, dieser Steuern sich auf ein „unbewegliche» Gut" bezieht, welcher Begriff nach dem steuer« mäßigen Umfange einzig und allein die Wähler-claffe de» großen Grundbesitze» kennzeichnet. Im Sinne dieser klaren Erwägungen hat Herr Landtag»abgeordneter Stallner schon einmal im Landtage einen Antrag eingebracht, nach welchem der im § 12 de» Bezirk»oertretung»gesetze» ausgesprochene Gedanke mit vollster Klarheit un« zweideutig zum Ausdrucke gebracht werden soll. In den schweren innerpoliiischen Wirren, welche die Aera Badeni-Gautfch-Thun über das ganz« innerpolische Leben Oesterreichs herausbeschworen ha», war eS begreiflich, das» die Regierung den gesetzgeberischen Arbeiten der Landtage, wenn sie auch nur zum kleinsten Theile eine politische Au»« legung zuließen, durch Sanction»«Ver« Weigerung einen Riegel vorschob. So war e» auch bei der lex Stallner der Fall und «» ist ein Ding der Selbstverständlichkeit, wenn Abgeordneter Stallner seinen sachlich vollauf begründe» ten Antrag, welcher zudem den thatsächlich«» wirtschaftlichen Verhältnissen und den St«u«r-lristungen de» Bezirke» Cilli Rechnung trägt, neuer» lich auf die Tagesordnung de» steiermärkischen Landtage» gebracht hat. So begründete denn der Abg. S t a l l n e r in der Mittwochsitzung de» steiermärkischen Land« tage» seinen Antrag, betreffend die Abänderung der §§ 7 und 12 de» BezirkSverlretungSgesetzeS vom 14. Juni 1866. Derselbe schlägt mit Rücksicht aus die bisherige nicht en»sprechende Jnterpretalion deS Gesetze» folgenden Gesetzentwurf vor: wo „Französisch" al« zur Bildung unumgänglich nothwendig angesehen wurde und der Deutsche eher alle» andere war al» ein Deutscher. Leider werden sich die wenigsten Angehörigen de» deutschen Volk«! bewus»t, welchen Vergehen» gegen ihre Muttersprache und ihr Volt sie sich schuldig machen, wenn sie ihren Kindern für die heiligsten Familienbegriffe Worte aus einer fremden Sprache anerziehen. Man mache einmal den Ver« such und muthe einem Franzosen, Engländer oder anderen zu, er möge sür diese Begriffe unsere deutschen Worte „Vater—Mutter" gebrauchen; er würde ein solche» Ansinnen mit Entrüstung zurück-weisen und mit Recht! Und wir Deutsche? Wie viele halten sich sür gebildeter und über jene er-haben, die Vater und Mutter sagen; scheint ihnen doch da» von der französischen Erzieherin eingelernte Papa und Mama al» ein wichtiges Unterscheidung»« zeichen von der ungebildeten Classe. Ja, sie rümpfen sogar die Nasen und W»chen über denjenigen, der einen „Vater" und eine „Mutter" hat, anstatt eine« „Papa" und eine „Mama". O lieber Onkel Klodwig Dick, sag' einmal, ist e« nicht eine Unge-heuerlichkeit, eine Schande sür un« Deutsche, wenn man solche Wahrnehmungen in deutschen Familien macht?! Der große Philosoph Leibniz sah einst seine Muttersprache al» einen Hort der Klarheit an im Hinblicke aus Europa und die Wissenschaft; es war ein LieblingSgedanke von ihm, im Zusammenhange mit seiner eifrigen Theilnahme an den Bestrebungen zur Einführung de« Deutschen al« Sprach« der Wiffenschast, dass sie für unklare Begriffe und Gedanken al« Prüfstein di«n«n könn«. Und auch GoeiheS Au«spruch: „Der Teutsche ist gelrhrt, wenn «r sein Deutsch versteht!" liegt in demselben Stimmung«- und Gedankenkreise. Ich weiß, das« meine Ausführungen von der internationalen TageSpresse, von einflußreichen Artikel I. Die §§ 7 und 12 de« Gesetze« vom 14. Juni 1866, L.-G.-BI. Nr. 19, betreffend die BezirkSvertrrtungen, haben außer Wirksamkeit zu treten und nunmehr zu lauten: § 7. Zur Gruppe de» großen Grundbesitze» (8 6 a) gehören die im Bezirke gelegenen, unbeweg« lichen Güter, deren Jahre»schuldigkeit an Grund« steuer allein, oder an Grund- und Glbäudesteuer zusammen, und zwar ohne Rücksicht auf die Höhe einer dieser Steuern, mindesten» K 120 beträgt. Zur Gruppe de» Höchstbesteuerten de» Handel» und der Industrie (§ 6 b) gehören alle Inhaber einer im Bezirke betriebenen Industrie, Bergwerk«-oder Handel«unlernehmung. welche von dieser Unternehmung an directen Steuern wenigsten« X 120 entrichten. Die Feldmessergebür ist al« directe Steuer zu betrachten. Die im Bezirke liegenden Städte und Märkte bilden die Gruppe der Städte und Märkte (§ 6 c), alle übrigen Gemeinden bilden die Gruppe Landgemeinden (§ 6 ä). § 12. Wahlrecht de» großen Grundbesitze». Wahlberechtigt in der Gruppe de« großen Grund« besitze» sind die dem österreichischen Staat»verbande angehörigen Besitzer solcher im Bezirke gelegenen unbeweglichen Güter, deren Jahre»schuldigkeit an Grundsteuer allein, oder an Grund« und Gebäude-steuer zusammen, und zwar ohne Rücksicht auf die Höhe einer dieser Steuern, mindesten» K 120 beträgt. Artikel II. Diese» Gesetz tritt mit seiner Publi» cation im Lande»gesetz- und Verordnungsblatt« in Wirksamkeit. Unterschrieben ist der Antrag von den Abge« ordneten AloiS Posch, Größwang, HanS v. Stimmen, oft auch von Seite der gestrengen Frau Wissenschaft mit der Benennung „TeutoniSmuS" belegt werden dürften, aber eS bleibt eine Ehren« fache, dass wir Deutsche nicht länger in unserem GeisteS« und GemüihSUben, und besonders in letzterem, unseren Bedarf an Worten für die hei» ligsten Begriffe Vater und Akuter auS einer fremden Spracht nehmen. Die Ausdrücke Papa und Mama sind zu Bt» ginn des nun scheidenden Jahrhundert» durch da» Franzosenthum der höheren Stände in» Land ge» kommen. Sie waren ansang« dem kleinen Bürger« thume fremd oder lächerlich vornehm, drangen aber leider selbst in gut deutschen, bürgerlichen Kreisen immer weiter vor, da man in der »Vornehmheit" nicht zurückbleiben wollte — und als solche galt eS damal« schon, wenn man Papa und Mama sagte. Aber in der Poesie sind jene Fremdlinge, außer im Scherz oder in spielender Haltung, doch nickt möglich geworden und werden e« auch nie! In der Dicht« kunst und dort, wo e« sich um Kundgebungen de» tiefsten innersten Seelenleben» handelt, sind die Worte Vater — Mutter auf ihrer alten, edlen Höhe geblieben, da hört man nur von Mutterliebe Vaterland (man denke nur an „Mamaliebe — Papa» land' und e» wird von selbst lächerlich), Mutter« spräche, Vaterfreude, väterlich, mütterlich, die durch die französischen Wörter vertreten einfach un« denkbar sind. Tritt einerstit» die Richtigkeit de» soeben Ge« sagten, andererseits die Verstümmelung unserer lieben deutschen Muttersprache durch die fremdartigen AuS-drücke klar ins nationale Bewusstsein, so wird die von der Gewöhnung gebotene Ablehnung der deutschen Wörter doch sofort etwa« wankend werden. Kurz, jeder Deutsche wird sich schämen müssen, ander« als von Vater und Mutter zu sprechen. Dass die Worte Papa und Mama glücklicher-weise nur ein Firnis von Bildung sein sollen und eetie z ..Deutsä»^ Wacht- P« ngg, M. Stallner, Suttkr. Lenko und Ft91tr. Der Entwurf wurde dem Verfassung«: au»schusst zugewiesen. Die Errichtung einer Mädchenblirger-schnle in CM — aufgeschoben. Der sttiermärkische Landtag hat in seiner Sitzung am Freitag den 12. d. M. einen Beschluss gefasst, der in der deutschen Bevölkerung Cillis die größte Bestürzung hervorgerufen hat. E« wurde nämlich beschlossen, das« der Gesetzeniwurf be-treffend die Errichtung einer Mädchenbürgerschule ,n Cillt erst „in der nächsten Session" vorzulegen sei. Namen« de« Unterricht«au»schusse« erstattete 2Ibg. Graf Stürgkh folgenden Bericht über den Gegenstand. Au« Anlas« einer Petition um Errichtung einer Knaben-Bürgerschule in Leibnitz. dann einer anderen Petition um Errichtung einer Mädchen - Bürger« schule in Judenburg hat der Lande»au«schus» eine principielle Erörterung de« Stande«, der Entwicklung und Ausgestaltung de« Bürgerfchulivefen« in Steier. mark mit dem Lande«schulrathe gepflogen. E« er« gibt sich zunächst, das« die öffentlichen Knaben« Bürgerschulen in Steiermark im allgemeinen weder eine entsprechende, noch auch an den meisten Orten tme gesunde, d. i. eine dem Zwecke und dem Lehr« ziele der Bürgerschule entsprechende Frequenz auf-weisen. Eine Besserung dieser Verhältnisse wird von der nicht mehr länger ausschiebbaren Reform im Organi«mu« der österreichischen Knaben-Bürger« schulen erwartet. Angesicht« dieser Verhältnisse wird in Bezug aus die Errichtung neuer Knaben« Bürgerschulen an Orten, wo solche Unterrichts-anitalten dermal noch nicht bestehen, eine gewisse Reserve empfohlen und an Volksschulen in größeren Orten die Erweiterung de» Lehrgänge« aus einen fünf- bi« sech«classtgen und die Angliederung specieller Lehrcurse. beziehungsweise landwirtschast« licher und gewerblicher FortbildungScurse an solche höher organisierte Volksschulen angerathen. Wenn die Sachlage rücksichtlich der Errichtung von Mädchen - Bürgerschule» wesentlich ander« sich darstellt, so liegt der Grund hiesür darin, das« e« an über die Volksschule hinausragenden BildungS« anstalten sür Mädchen im allgemeinen, insbesondere aber in kleineren Städten fehlt, und das« die Bürgerschule hier, wie auch die günstigeren Frequenz-Ziffern der vorhanden?« Lehranstalten dieser Art darthun, einem thatsächlichen Bedürfnisse Rechnung trägt. Ein solche« Bedürfnis anerkennt der Unter« richt«au»schus» in Uebereinstimmung mit dem Lande»« auSschusse schon derzeit insbesondere in Pettau. Cilli und Judenburg und spricht sich zunächst im nicht tiefer wurzeln, zti», sich bei tiefinnersten Ge. fühl»au»drücken jener Personen, die sonst immer diese Ausdrücke im Munde führen, in solchen Mo« menten die Seele aber mit „Vater" und „Mutter" sprechen lassen. Nach dem Tode de» Vater» kann wohl ein solcher Sohn oder eine solche Tochter einmal sagen: „Wir haben den Papa verloren!" aber ob sie in dem Augenblicke, wo die Bedeutung diese» Verlustes mit elementarer Gewalt die Seele durchdring«, nicht unter der Wucht des Schmerze» ausrufen werden: .Wir haben nun keinen Vater mehr!" lasse ich dahingestellt. Wem fiele es wohl ein, und wenn er sich auch sonst mit Fremdwörtern einen noch so seinen Anstrich von Gebildetsein geben würde, sich in Angst und Nöthen an feinen Gott mit den Worten zu wenden: „Papa unser, der du bist in dem Himmel" usw. Er würde sich selber und seine Ausdrucksweise sür lächerlich, unwürdig halten! Darum also, herunter mit dieser Schminke der Bildung und falschen Vornehmheit (denn andere» ist der Gebrauch von Papa und Mama und aller Fremdwörter nicht) und lassen wir unsere liebe Muttersprache ganz in ihre Rechte treten. .Schmach dem deutschen Sohne", wie Schiller sagt, der dort borgt bei fremden Sprachen, wo er nicht zu borgen braucht, doppelt Schmach aber jenem, der für die heiligsten Begriffe „Vater — Mutter" fremde Au«, drücke gebraucht. Unser Mahnwort ist vor allem an die deutschen Eltern und da wieder an die deutsche Mutter gerichtet, die mit ihrer unbegrenzten Liebe da» erste unverständliche Lallen de» Kinde» in verständliche Sprache umwandelt, das» sie dem Kinde nur von Vater und Mutter spricht. Möge da» kindische und fremde Popa und Mama fammt dem ihnen anhängendm Kometenschweif der Fremd-Wörter in der deuifchen Familie in Acht und Bann gelegt werden. Dann aber tritt an Euch Lehrer und Erzieher der deutschen Jugend die Pflicht heran, der heranwachsenden Jugend, wo immer es Principe für die Errichtung von Mädchen-Bürger« schulen an den bezeichneten drei Orten au». Al» Grundlage für die Errichtung von Mädchen-Bürger« schulen an diesen Orten erscheint in Pettau eine siebenclassige Volksschule mit 246 schulbesuchenden Mädchen, in Cilli eine fünfclassige Volk«schule mit 3<- (!), endlich in Judenburg eine fechsclossige Volks« schult mit 335 schulbesuchenden Mädchen gegeben. Die tndgilligen MehrauswandSbeträge für den LandeSfchulkondS nach erfolgter gänzlicher Actioierung dieser drei Bürgerschulen mit je drei Classen würden sich in Pettau mit jährlich 4816 K. in Cilli mit jährlich 7980 K. in Judenburg mit jährlich 6413 X, zusammen daher mit 19.209 K beziffern. In Uebereinstimmung mit dem Antrage de» LandeSauSschusseS glaubt der UnterrichtSauSschus« in Bezug auf die Errichtung einer Mädchen-Bürger-schult in Pettau die Einbringung des erforderlichen Gesetzes schon dtrmalen um so eher empfehlen zu dürfen, weil die Stadt Pettau für die Beschaffung der erforderlichen Localitäten durch die einhellig beschlossene Errichtung eine« neuen Mädchen.Volk«. und -BürgerfchulgebändeS vorgesorgt hat, und weil außerdem die ausstrtbendt und für Bildung«zwtcke von anerkennenswerter Opferwilligkeit beseelte Ge-wkinde dermalen nicht im Besitze irgendeiner Unter» richiSanstall in der Kategorie der Bürgerschulen sich befindet. Der UnterrichtSauSschusS stimmt weiter principiell mit dem LandeSauSschusse darin überein, dass auch in Cilli und Judenburg Mädchen« Bürgerschulen zu errichten und daher zu diesem Zwecke die erforderlichen Specialgesetze vorzulegen sind. Er glaubt jedoch auf die sofortige Befchließung dieser Gesetze in der lausenden Session in den zwei letzteren Fällen deshalb nicht einrathen zu sollen, weil die Localitätenfrage einerseits noch ein« definitiven Lösung, beziehungsweise Sicher« stellung bedarf, und weil er andererseits au« organisatorischen, wie au« financiellen Gründen eine Verhandlung über die künftige Gestaltung der in Cilli und Judenburg bestehenden Lande«« Bürgerschulen für Knaben mit der vor« liegenden Frage zu verknüpfen für nicht unzweck« mäßig erachtet; denn haben einerfeit« die Ver-Hältnisse dieser Lande««Bürgerschulen wiederholt den Wunsch nach einer Umformung derselben zu einer den praktischen Bedürfnissen besser entsprechenden AnstaltSkategorie gerade in den nächstbetheiligten Kreisen geweckt, so verkennt der UnterrichtSauSschusS andererseits ebensowenig, dass angesichts der nam-haften, diesen Orten für die künftigen Mädchen« Bürgerschulen zugedachten Mehraufwendungen au« dem LandeSschul«, beziehungsweise LandeSfondS eine sinancielle Compenfaiion durch Erzielung möglicher Ersparnisse an anderer Stelle, da« ist beim Budget der Lande« > Bürgerschulen, rationell und zweck- Nummer 56 nur angeht, das schmähliche und einem Volke mit solch' großer geschichtlicher Vergangenheit unwürdige Verhalten vor Augen zu stellen, fremdartige AuS« drücke herbeizuzerren, wo man gut deutsche, ver« ständliche dafür hat. Doch muss auch hier mit Vorsicht vorgegangen werden; Uebereifer wäre nur schädlich und Druck erzeugt Gegendruck. Jeder Zwang ist zu vermeiden, vielmehr muss bei der Jugend an der Hand historischer Nachweisungen, die gelegentlich beim Unterrichte eingestreut werden können (namentlich au« dem Mittelhochdeutschen), da« Gefühl für da« Ungehörige der Fremdwörter geweckt werden. Ist die Jugend einmal so weit gebracht, dann ist viel gewonnen! Schließlich möchte ich noch auf da» so tief empfundene Gedicht von Klau» Groth „Mutter« spräche" aufmerksam machen, da» von Engel«berg vertont und al« Männerchor vielfach gesungen wird und dessen Schlus«strophe so ergreifend und innig sag«: „O Muttersprache recht und schlicht. Du alte, fromme Red', Wenn nur ein Mund mein „Vater" spricht, So klingt mir'« wie Gebet. So herrlich klingt kein Harfenton, Singt keine Nachtigall, Und helle Thränen quillen schon Hervor bei deinem Schall. O Muttersprache, schön und weich, Wie traulich klingst Du mir! Wär' auch mein Herz dem Steine gleich. Sein Hochmuth wiche Dir". Kausterer und Landbevölkerung. „Willst du nicht« Unnütze» kaufen, darfst du nicht auf den Jahrmarkt laufen", sagt ein alter Volk»spruch. Ein schöne» Wahrwort, aber befolgt -wird es leider nicht mehr! Da waren unftrt Groß- | fördernd fein könnte. Hiebti hat dtr Unterrichts, ausschuss eint im Einvernehmen mit den betreffe»» den Stadtgemeinden vorzunehmende Umwandlung, sei e» in öffentliche Knaben-Bürgerschulen, sei e» i» Schulen gewerblicher Richtung im Auge. Im Sinne diese» Berichte» wurde» nach-stehende Anträge gestellt: „1. Der Landtag wolle dem folgenden Gesetz« entwürfe, betrrfftnd die Errichtung einer allgemein» Mädchen-Volks« und Bürgerschule in der Stadt Pettau, seine Zustimmung geben: Artikel I. In der Stadt Pettau wird eine Allgemeine Mädchen-Volk»- und Bürgerschule unter einer gemeinsamen Leitung errichtet. Artikel II. Dies« Allgemeine Mädchen-Volki« und Bürgerschule wird in derselben Weise erhalt» wie die übrigen Volks- und Bürgerschulen. Artikel III. Mit dem Vollzüge dieses Gesetze» ist Mein Minister für Cultu» und Unterricht de, auftragt. II. Die Errichtung je einer Allgemeine» Mädchen-Volk»- und Bürgerschule in der Stadt Cilli und in der Stadt Judenburg wird gründ« f ä tz l i ch beschlossen und der LandeSauSschus« beauftragt, die bezüglichen Gefttzent» roiirft in dtr nächsttn Stffion vorzu« l t fl t n. Bis dahin hat dtr LandtSauSfchufS weg» Sichtrsttllung dtr Localitättn fir diese Anstalten mit den bezeichneten Stadtgemeind» da« Einvernehmen zu pflegen, weiters mit denjelb» wegen Umwandlung der dort bestehen« den Lande«bürgerfchulen, fei e« m öffentliche Knabenbürgerschulen, sei e« eventuell in Schulen gtwtrblichtr Art, tingthende Ber-Handlungen zu führen und über da« Ergeb«» gleichzeitig zu berichten, eventuell geeignete An« träge zu stellen. HI. Auf da« Begehren nach Errichtung einer Knaben-Bürgerfchule in Leibnitz wird dermale» mangels Vorhandensein der factischen und gesetz« lichen Voraussetzungen für die Errichtung einer solchen Anstalt nicht eingegangen, der LandeSaut. schuss jedoch beauftragt, die Erhebungen und Be« obachtungen hinsichtlich der Entwicklung der Schul« Verhältnisse in Leibnitz und in dessen nächster U«. gtbung in Absicht auf den Gegenstand dieses Be> gehrens fortzufetztn." Durch ditftn BtfchlufS, infowtit tr Cilli be« trifft, ist dtm untersteirischen Deutschthum ein un« berechenbarer Schade zugefügt worden. Denn die Errichtung einer Mädchen-Bürgerschule in Cilli ist nicht nur ein didaktisches, sondern in allererst« Linie ein nationaltS Erfordtrni«. In national» Fragt» ist abtr jede Hinausschiebung verhängm»« voll, zumal nach der eigenthümlichen Haltung de» eltern ganz andere Leute, denn sie verhielten sich darnach. Man gieng nur zweimal im Jahre i, die Stadt einkaufen, nämlich auf den sogenannte» Frühjahr« und Herbstmarkt, und kaufte nur da«, waS die Wirtschaft nicht ergab. Zu anderen Zeit« si-l eS niemanden ein, etwa» au« der Stadt z» holen; fand eS doch statt, so gab eS sicher eine Hochzeit, eine» Todesfall oder sonst etwas Außergewöhnliches im Haufe. Und heute? Man bekomm nicht allein genug Unnütze» im Dorfe selbst z» kaufen, sondern eS werden hier auch die Hausier« zur förmlichtn Landplagt. In Zeiten, wo man unter den Bauern etwas Geld vermuth« und verspätt, da drückt ein Hausierer dem andern die Thürkli»ke in dit Hand. Wir geben zu. dass für manche« Gewerbe da« Verhausieren feiner Erzeugnisse der Zwirnsfaden ist. an dem fein Bestehen hängt, das« also ein Vnbot desselben gleichbedeutend mit dessen Vernichtung wäre. Wenn schon auS diestm und tmigtn ander» naheliegenden G:ündt für jetzt kein allgemeines Verbot de» Hausierhandel» möglich erscheint, so sollte doch wenigsten» jenen Hausierern da» Hand« werk gelegt werden, bei denen der Betrug, der Schwindel rein auf der Hand liegt, und von welch» der Landbevölkerung da» Geld geradezu au« d« Tasche gestohlen wird. Man hört freilich oft: „Die Dummheit soll und mus» bestraft werden! Wer sich betrügen las««, ist selbst daran schuld, denn da« Kaufen ist doch eint frtiwilligt Sacht!" Wtr da« sag», ist gewis« noch niemals einem solchen Hausiner in die Ha-de gerathen. Wir wollen nur einen Fall au« viel» anderen al» Beispiel herausheben. Es klopft an. — .Herein!" — Ein feing» kleid«« Herr mit einem üb« die Schult« gt« worftntn Plaid (Pläd — ein Umwurf od« eine Art Mantel) tritt über die Schwelle. Unter große« Wortschwall bringt « un» zur Kenntni», das« « . Nummer 56 .Kentsche Wacht' !e 3 steiermärkischen Lande«schulrathe« in nationalen Echulfragen. Di« Bedenken gegen die sofortige Errichiung find umso bedenklicher, al« ja erst kürzlich bekannt »>rde, mit welch agitatorischen Kunststücken die Schulschivestern in Cilli der slowenischen Nation «ine nationale Bürgerschule zu erhalten suchen. Die Verhandlungen, welche noch „bi« zur nächsten Session" nöthig sein sollen, haben zum Theil schon stattgtsundtn, sie hätten mit Leichtig« keil schon längst durchgeführt werden könnrn; di« Localitättnfrage, welche sich im ersten Jahre nur auf ein Lthrzimmer bezieh», ist längst gelöst, in« dem ja der Ausbau eine« großen Schulhause» be« chlosfen e Sache ist Die Taubeil hören. — 27 der Zeitschrist .Die Illustrierte Welt', Chiswick High Road, Nr. 626, London, ff, enthält eine Beschreibung Ober eine wunderbar- Cur gegen Taubheit und Geräusche im Kopfe, welche Cur vom Patienten selbst zu Hause vorgenommen «erd«n kaun und stets einen guten Erfolg haben soll. Die Ntunnier dieser Zeitung wird auf Verlangen an jeden tret gesandt, wenn die Adresse an die Redaction der Zeitung eingesandt wird. 6140 ^holographische Apparat« für yillelautcn. Wir empfehlen allen, die für Photographie, diesem an« regendstea und von jedermann leicht zu erlernenden Sport, Interesse haben, d-S feit 1854 bestehenden SpecialhauS photographischer Bedarfsartikel der Firma >. Moll, k. und k. Hof-Lieferant, Wien, Tuchlauben 9, und die Durchsicht ihrer illuftrirten Preisliste, die auf Wunsch gratis verschickt wird. Silier Stadt-erschöne, rvngsvereines bei Spieten» Mette» und Legate»! Obstrultions-Lomprommissreichsrath. Wien, am 10. Juli 1901. Während die Sessionen de« verflossenen Reichs« rothe« in dem Zeichen der Obstruciion standen, stehen die Arbeiten de« jetzigen ReichSrathes im Zeichen die» ausdrücklichen und stillschweigenden EompromwnfseS. In dem Jahre 1897—1900 haben die Parieien bald von dieser, dann von jener Seile de« Hause« Geschäst«verhinderung«anträge nur in t>en äuchersten Fällen bei Nothstand u. f. f. bei billige u»w guie Stoffreste für vollständige Herren« anziige zu verkaufen habe, und wir jeden, dass da» vermeintlicche Plaid ein solcher Rest ist. Wir kennen den Schwiindel und geben nur die Antwort: »Wir haben keimen Bedarf, wir kaufen nichl«!? Er zcählt un« nun aus. der und der habe von ihm bereit«« einen solchen Rest für einen Anzug ge« kaust; er komme alle Jahre und mache Geschäfte, wa« gewiiss ein Beweis fei, dass er gute Ware führe. Err überzeugt uns von der Festigkeit de« Stoffe«, müdem er denselben zu zerreißen sucht; er wäscht ihnn, um unS zu zeigen, das« er die Färb« häl«, u. öpeL m«hr. — »Wir kaufen nicht« I" Der Mann sieht, das« Alle« nicht zieht. Er erklärt nunn, das Stück sei da« letzte, da« ihm übrig geblieben. .Fort muss e«, wem auch mit Schaden!" stöhnt er u unter Seufzen. E« solle zwar 15 Kronen kosten, er gebe e« aber um zehn. — .Wir kaufen nicht«!" ZAehn Kronen — neun — acht — sieben — fech«! In rasch« Aufeinanderfolge geht der Pre,« heruunier. — »Wir kaufen nicht«.'" »Alsojo, wa« bieten Sie?" fragt er abgehend und »ich , nochmal« in der geöffneten Thür« um« «endend. »Keinme fünf Kronen", rutscht eS uns über die Lippen. Da» » war schon zu viel gesagt! „Vier Kronen 50 Heller, r, weil e« das letzte Stück ist! Da haben Sie r«! Z So einen Kauf haben Sie noch nicht ge«ach>!" ' Jawovohl, fo einen Kauf hatten wir noch nicht gemacht, «r trotzdem un» der Agent hoch und theuer beschwor, \ ihn nicht mit einem Schwindelreisenden S verwechschseln! Der sür da» Auge au« gekrempelter olle alteiller Lumpen einer Papierfabrik hergestellte Sinn reichichte «rften« nur zu einem Knabenanzug«, und zweitem»» war er nicht einmal de« Macherlohnes Seite gelassen. Im Uebrigen galt da« starr« Non possumus gegenüber jeder Geschäfi«thätigkeit. Die Räder der ReichSrathSmühle drehten sich zwar, aber die Mühlgänge klapperten leer. Durch diese Methode wurde der Beweis er« bracht, dass alle Parteien des Hause« einig sein müssen über den Fortgang der Geschäfte im All« gemeinen, da fönst überhaupt nichts zustand« kommen kann und die großen Parteien im Weg« deS Com« prommisse« den Fortgang der Geschäfte suchen müssen. In der verflossenen Session haben denn nicht nur di« großen Parteien, sondevt auch die kleinen radikalen Parteien daS frühere starre Non possumus zurückgestellt und di» Mühle arbeiten lassen. Man gewann eben die Ueberzeugung, dass die Obstruciion auf die Dauer nicht nur dem Staate, sondern auch den Völkern schädlich werde, ja der Staat sich auf dem Wege deS NothverordnungS« rechtes noch „fortfretten" kann, die Bevölkerung aber jeder fruchtbringenden Thätigkeit entbehrt. In dieser Zeit ist den Minoriläten ihre Macht zum Bewusstsein gekommen und man wird künftighin nicht allein mit einer Majorität deS HauseS, sondern auch mit dem guten Willen der Minorität, ja sogar mit dem guten Willen, den Fortgang der Geschäfte nicht zu stören, auch selbst der kleineren Parteien zu rechnen haben. War früher für einen Befchlus« deS ReichSratheS der MajorilälSwille maßgebend, so wird jetzt bei jedem Beschlusse der Gesammtwille deS HauseS in Betracht zu ziehen fein, und ist auch in der letzten Session in Belracht gezogen worden. In gewisse« Sinne ist daher auch bei jedem Be« schlusse eine Verantwortung auch der kleinen Parteien mitinbegriffen, denn sie hätten den Beschluss ver» hindern können, wenn sie gewollt hätten. War früher nur di« Majorität für «inen Beschluss ver« antwortlich, so hat jetzt eine gewisse Verantwortung jede Partei zu tragen. Dirs« Verantwortung liegt in der Unterlassung des ihr möglichen VetorechleS. Ist in der Machterlangung der Minoritäten ein Fortschritt zu erblicken, da niemals eine Majorität rücksichtslos über die Wünsche und Be-dürsniffe der Minorität hinwegschreiten kann, so ist doch infoferne auch ein Nachtheil zu verzeichnen, dass beispielsweise die deutschen Parteien gewisse grundlegende nationale Forderungen, so di« deutsche Staatssprache, parlamentarisch gegen den Willen der Tschechen nicht durchzusetzen vermögen. Diese AuS« sichtSlosigkeit wirkt nicht weniger betrübend, wenn wir gleich wissen, dass auch die Tschechen in diesem Parlamente ohn« den Willen der deutschen Parieien ihre staatsrechtlichen und nationalen Aspirationen nicht durchzusetzen vermögen. So wie die Dinge sich jetzt anlassen, wird da« Parlament, wenn ein Fortgang der Geschäfte platz« greifen soll, zwischen Majorilät«willen und Ob-struciion die Form im Wege de» Comprommiffe» der großen Parteien unter stillschweigender Zu« für einen Frauenunterrock wert. Er zerfiel al« solcher wie Zunder. Wir hauen un» wacker gehalten und wurden trotzdem beschwindelt. Wie mag eS da erst andern ergangen fein? Einer im Dorfe haue denselben Stoffrest um 19, ein anderer um 9, ein dritter um 12 Kronen gekauft. Fast kein Haus war zu finden, in dem der Reifende nicht ein Geschäft ge-macht hätte. Wo kein Geld vorhanden, da wurde geborgt, denn solche GelegeuheitSkäuse kommen nicht alle Tage. Wo der Hausherr abwesend war, kauften die Frauen. Wie von „Stoss"-Reisenden, so werden die Dorfbewohner auch von solchen mit Bildern heim« gesucht. Heiligenbilder mit Spielwerken. Darstellun« gen der kaiserlichen Familie, der Kaiserin Elisabeth auf dem Todteviette:c. finde» bei der ausgeprägt religiösen und patriotischen Gesinnung der Land» bevölkerung immer wieder Käufer. Abgesehen davon, dass solcher Zimmerschmuck oft zwei«, drei bis fünf-mal seinem Werte nach überzahlt werden muss, sind diese Bilder noch dazu Machwerke der elendsten Ar». So könnten wir noch viele Beispiele anführen. Dem Bauern wird durch solche Reifende, wie schon gesagt, da» Geld aus der Tasche geschwindelt, dem ehrlichen Hausterergewerde aber der Boden unter-graben. Wir wissen, dass eine Schwalbe keinen Sommer mach», aber im Interesse de« Bauern-stände« ist es gelegen, das« er auch gegen diesen Auswuchs deS Handels seine Stimme erhebt. Es bedarf keines neuen Gesetze«, um solche Krebsschäden deS Hausiererwesen« zu beseitigen; die bestehenden Gesetze reichen vollkommen au», um auf diesem Gebiete der Ehrlichkeit und Reellität den Sieg zu verschaffen. Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter. Alfo Landwirte rührt Euch! W. P e i t e r. stimmung der kleineren Parteien gesucht werden. Dieser Fortgang wird vorläufig nur auf politischem und wirlfchaftlichem Gebiete möglich sein, in natio-nalen Dingen wird in dem jetzigen Parlamente sie rsbns stantibus kaum ein Erfolg möglich fein. Da« darf jedoch die Deutschen keineswegs abhalten, alle nationalen Forderungen, inSbesonderS auch die Forderung nach gesetzlicher Festlegung der deutschen Staatssprache, unoerrückt aufrecht zu erhalten. Schon die entschlossene Aufrechterhaltung der Forderungen ist ein Bollwerk gegen Uebergriffe der Gegner und der Regierung und ihre VerwaltungSthäiigkei». Müssen und Tschechen. Der russische Verbrüderungsgeneral Herr Alexander Feodorowilsch Ritich hat bei seiner Ab-reise au« Prag noch eine volle Breitseite von Phrasen aus seine tschechischen Brüder abgeschossen. Er ließ in den „Narodni Listy" einen offenen Brief ver-öffentlichen, der einer Proclamation gleichkommt und dessen Inhalt so ziemlich da« Unverschämteste an Agitation und Demonstration ist, wa« ein Mensch aus dem Boden eine« fremden Staate« leisten kann. Freilich, der tapfere General war vor« sichtig. Al« die Proclamaiion in Prag erschien, hatte er bereit« die russische Grenze zwischen sich nnd die österreichischen Behörden gebracht, und er hat seine unerhörten Taktlosigkeiten gewissermaßen im Davonlaufen — e« gäbe diesbezüglich einen »reffenden Vergleich, der sich aber selbst ausschließt — fallen lassen. In dieser Proclamation, beruhigt der Genera die Tschechin über ihr Schicksal. „Ich kam zu Euch", sagt er. „um Euch zu sagen, das« Ihr auf die Macht Rus«land« vertrauen könnt. In Rus«-land werdet Ihr Tschechen alle« finden, wa« Ihr suchet und worauf Ihr hoffet. In der gemeinsamen Liebe zum Volke liegt unsere Kraft, und wo diese vorhanden ist, braucht e« nur die Gelegenheit, um diese Kraft auch nach außen hin sich äußern zu lassen. E« ist jene Kraft, die mit den Schwachen fühlt und stet« zur Hilfe bereit ist. Erst wenn Ihr Rufaland wieder erkannt haben werdet, werdet Ihr auch wissen, wo die Quelle der russischen Kraft liegt. Ich wünsche von Herzen die Auferstehung de« tschechischen Volkes . . . Amen, Amen sage ich Euch, glaubet an den Gott fe« russischen Lande« und hoffet aus ihn!" Also sprach Herr Alexander Feodorowitfch Ritich, und dann verduftete er schleunigst. Die Tschechen haben e« nun in dieser Epistel schwarz aus weiß, das« sie sich auf Rus«land verlassen können und sie brauchen sich gegebenen Falles nur an den Herrn General Ritich zu wenden, der wird ihnen schon helfen. Die Tschechen werden denn auch wahrscheinlich von diesem Schriftstück, da« halb Hetzrede, halb Predigt ist, sehr emzückl sein. Die anderen, nichltschechischen Bewohner Oesterreich« werden sich aber wohl di« Frage vorlegen müssen, wohrr dieser Herr, ein activer russischer General, Divis,onär uno Lehrer der Taklik an der Krieg«-schule in Petersburg, die Unverschämtheit und Taktlosigkeit genommen hat, um in einem fremden Staat eine derartige Proclamation an die Staats« Angehörigen dieses Staates zu erlassen. Um da« Unerhörte dieser Geschickte zu ermessen, muss man sich nur den freilich undenkbaren Fall vorstellen, das« ein deutscher General z. B. auf einem deutschen Turnfeste in Aussig eine ähnliche Proclamation an die Demschböhmen oder das« ein österreichischer General eine ähnliche Ansprache an die russischen Polen gehalten hätte. Wa« für ein Geheul wäre in der ganzen slavischen Presse — nicht mit Un-recht — entstanden! Wer hat überhaupt diesen russischen Verbrüderung«-lad!« d' hüte.Major autorisiert, im Namen Rufsland« zu sprechen und den Tschechen daS Evangelium von der stets hilfsbereiten russischen Kraft zu verkünden? ES gehört nicht zu den Gepflogenheiten der Czarenregierung, das« sie reisenden Generälen die Ermächtigung ertheilt, irgend jemandem in der Welt, oder gar den Unter« thanen eine« fremden Staate« die Unterstützung de« russischen Reiche« anzutragen. Und das« Herr Ritich eine Ermächtigung zu dieser Rede erhalten ha», ist ganz ausgeschlossen. Der Herr hat sich unterstanden, auf eigene Faust eine agitatorische Hetzrede in einem fremden Staate loszulassen, die an Unanständigkeit ohne Beispiel dasteht. Der Herr General hat freilich eine Entschuld!« gung. Er war einige Tage hindurch in Prag unter Leuten, die kein Wort von Oesterreich gesprochen, sondern in ihrem Verbrüderungsrausch unausgesetzt nur von Frankreich und Russland und von der franco-russischen Allianz geschwärmt haben. Er hörte nichts andere» al« Worte leidenschaftlichen Deutschenhafse« und Schwärmereien sür daS „all-slavische Vaterland". Er vernahm, wie der .Patriarch' de» tschechischen Volke», HerrenhauSmitglied Dr. Rieger, den Deutschen die Humaität absprach, hat zweisello« erfahren, das« der alte Rieger in seinem Briefe an den famosen Herrn Rimler den sehnsüchtigen Wunsch ausgesprochen hatte, der Czar möge nach Wien kommen und dort sein Veto gegen den PangermanismuS einlegen. Er hat die Depesche Paul D>?rouIödeS an die »tschechischen Brüder* ge-lesen und vernommen, wie die Tschechen offen und unausgesetzt gegen die Bündnisse hetzen, die Oester» reich mit anderen Mächten geschlossen. Er vernahm die« alles und mochte sich gesagt haben, in einem Staate, wo am hellen Tage ungescheut und ungestraft derartige Dinge getrieben werden können, könne man sich alles erlauben. Warum hätte ge» rade er schweigen sollen, wenn sonst in Prag alles gegen die bestehenden Verhältnisse schürt und agitiert? — Der Herr General hat eine grobe Unanständigkeit begangen. Aber die Herren Rieger, Podlipny :c. sind seine Mitschuldigen. politische Kundschau. Eine ungarische Stimme über die windische Abstinenz Kindetei. In einem die Landtagösession besprechenden Wiener Briefe an den »Pester Lloyd" wird auch aus die Abstinenz der Slovenen hinge» wiesen und bemerkt: Leichten Herzens können die slooenischen Abgeordneten aus dem Grazer Land» tage fern bleiben, da sie auS Erfahrung wissen, dass sowodl die Regierung, die dort durch den gewesenen Ministerpräsidenten Grafen Clary in aus» gezeichneter Weise vertreten ist, als auch die deutsche Majorität deS Landtages die Interessen auch deS slooenischen LandeSlheileS in objectivster und wohl» wollendster Weise wahrnimmt. Bedauerlich bleibt freilich auch diese Abstinenz, da noch in dieser LandlagSsesfion eine Wahlreform für Eteiermak in Augriff genommen werden soll. Diese Wahlreform bleibt zwar noch immer hinter der wünschenswerten Aenderung der Wahlordnung zurück, da ja in der neuen Curie die Dienstboten und landwirtschaftlichen Arbeiter keinen Platz finden; immerhin würde sie einen wenigsten« theilweisen Fortschritt bedeuten, da sie außer der direclen Wahl in der Clttie der Landgemeinden, die di« allher nur in Niederösterreich und Kcain und nach den jüngsten Beschlüssen de« Prager Landtage« in Zukunft auch in Böhmen statthaben soll, auch noch der Frage der Ausdehnung des Wahlrechte« für die Land-tag«wahlen nähertritt, einer Frage, die ja infolge der im Jahre 1896 erfolgten Angliederung einer allgemeinen Wählerclaffe sür die ReichSrathSwahlen immer dringender ihre Lösung auch betreff« der Landtag«wahlen verlangt. Bei der Verhandlung einer solchen Cardinalsrage de« öffentlichen Rechte«, wie e« eine Wahlresorm ist. sollten nun jedenfalls die Slovenen im steuischen Landtage erscheinen, schon darum, damit da« Schicksal der Reform nicht von dem guten Willen der kaiholisch-conseroativen Minorität abhängt, die. weil gesetzmäßig zur Be» schlustsassung über die Aenderung der Landtag«» Wahlordnung die Anwesenheit von drei Vierteln sämmtlicher Abgeordneten erforderlich, die ganze Action zu vereiteln imstande ist. Lossagung der Heraer Anchdrucker von der Socialdemokratie. Die Buchdrucker haben ihren Au«tritt au« dem socialdemokratischen Gewerkschaft«» cartell mit der Begründung erklärt, das« da« Cartell streng socialdemokratisch und nicht neutral sei; un-bestreitbar sei, das« die Buchdrucker die von den Socialdemokraten bestgehas«ien Arbeiter seien; ihr Geld sei jenen da« liebste. Das Gebaren der social-demokratischen Schreier legt deutlich Zeugn,« davon ab, was mau zu gewärtigen habe, wenn die Social» demokratie einmal die Macht in die Hände be» kommen sollte. Wer sich nicht den socialdemokratischen Machthabern beuge, sei ein „Lump", ein „Schuft' :c.; wer eine eigene Ansicht habe und vertrete, sei ein „gemeiner K«l\ wer sich erlaubt, auf Unge» hörigkeilen in der socialdemokratischen Cassenlührung ausmerksam zu machen, .sei nicht reis für die moderne Arbeite, bewegung" und der .rückständigste Patron aus Gölte« Erdboden". Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit trügen die socialdemokratischen Führer auf politischem und gewerlfchaftlichem Gebiete wohl immer im Munde, aber im Herzen stehe nicht« davon geschrieben. Kitchener, Kotha «nd Z»ewet. In den statt» gefundenen Unterhandlungen machte Kitchener unter anderem das Zugeständnis, beide Sprachen, die englische, sowie die holländische, sollten als gleich» berechtigt anerkannt, in den Schulen gelehrt und vor Gericht angewendet werden. Bolha ließ sich in einer Ansprache vernehmen, es sei klar, dass die 1 britische Regierung die Vernichtung der Asrikander» bevölkerung wünsche, und beschwor die Burgher«, ihr Vertrauen auf Gott zu richten, der ihnen die Freiheit geben werde. Dewet beschränkt sich, zu erklären, e« sei nutzlo«, über Einzelnfragen zu ver» handeln, da die Buren nur für ihre Unabhängig-keit kämpften. Ans Stadt und Land. ßillier HemeinderatH. Freitag nachmittag« fand unter dem Vorsitze de« Herrn Vicebürgermeister« Juliu« R a kusch eine kurze Gemeinderalh«ützung statt, in welcher über folgende Gegenstände verhandelt wurde. Der Bauer L i pl» u s ch e k am Petschounik will der Ge-meinde seinen Besitz, der sich zur Arrondierung de« städtischen Waldgebiele« sehr gut eignet, verkaufen. Ueber Antrag de» Herrn G.-R. Dr. Jos.s fl o» vatschitsch wird der Obmann de» Waldauf» sichtScomitö«, Herr Aloi« W a l l a n d ermächtigt, den flau» abzuschließen. Für die Recht«seclion be» richtet G.-R. Dr. Schurbi über ein Ansuchen der Gymnasialdirection, einen Theil der Adaptierung«-kosten sür da« Gymnasialgebäude zu tragen. Für den der Gemeinde gehörigen Theil de« Gymnasial» gebäudeS betragen die Kosten der Adaptierung K H80. Die Recht«jeclion steht auf dem Stand» punkte, daf« das Gymnasialgebäude notorisch weder in sanitärer noch in sonstiger Beziehung entspricht, weshalb em neue« Gebäude aufgeführt werden soll, das« ferner eine Verpflichtung der Gemeinde nicht besteht. Au« diesen Gründen wird die Abweisung beschlossen. Die Herren S t i g e r und Traun haben eme Vorstellung bezw. Recur« gegen die vom Ge-meinderathe festgesetzten Bestimmungen betreffend die Verbauung der Jnselgründe eingebracht. In den unwesentlichen Theilen wird der Eingabe theil« dilatorisch, theil« aufklärend Folge gegeben. Da» Heimattrecht wird zuerkannt den Herren Franz K a r b e u tz, Aarl Sabukoschegg und Marku« T r a t n i k. Herr Dr. I e s e n k o brachte die Frage bezüglich der Mädchen-Bürger» schule zur Erörterung, worüber wir un« oben äußern. Srnennnnge» im Staatsvandievste. Der Ministerpräsident ernannte den Oberingenieur Wil» Helm Butta in Cilli zum Baurathe, die Ingenieure Cajetan Krischan und Anton R. v. idpinler zn beringen,euren und den Bauadjunct Victor Seiner zum Ingenieur für den StaatSbau-dienst in Steiermark. Fentsches Studentenheim. Fünf Jahre sind e» nun, seitdeU unser Studentenheim unter der Leitung de» Herrn Prof. Duffek und seiner auS» gezeichneten Gatiin zum Segen de« Deutschlhum» besteht. Auch Heuer wieder hat die Anstalt vor» zügliche Unterricht«ersolge aufzuweisen, worau« zu entnehmen ist, das« sie ein Hort deutscher Erziehung ist, der vollste« Vertrauen und weitgehende Förderung verdient. Von 08 classisicierien Zöglingen sind nur 2 durchgesallen, 61 erhielten ein Zeugnis erster Claffe und 5 ein solches mit Vorzug, nämlich Bincenz Brundula, Reinhold KieSlinger (1. Cl>), Cyrill S a d u (3. 61.), Erwin MarciuS und HanS Freiherr von Rüling (4. Cl.) Z>er ßillier Wnseatverein hielt am Freitag abends in der Gastwirtschaft Dirnberger seine diesjährige Hauptversammlung ab. In derselben wurde die Rechnungslegung und der Bericht de« Ausschusses genehmigt. Die Neuwahl de« AuS» fchusse« hatte folgendes Ergebn,«: Prof. Eichler, Obmann; Franz Kr ick. Obmannstelloerireter; Prof. Dr. Nowotny. CustoS; Otto Ambro» schitsch, Schriftführer; Johann Radakovit«, Rechnungsführer; Prof. Dr. Brommer und Prof. Pototschnik, AuSschusSm,tglieder. Südmark Volksbücherei. Am I.März d. I. wurde die hiesige Südmark-LolkSbücherei, welche die Werte der besten und beliebtesten Autoren in 1500 Bänden umsas«t, eröffnet. Die Bücherei ist im Sladiamte (Casse) untergebracht. Die Au«leih-stunde ist vorläufig auf jeden Montag zwischen 1 und 2 Uhr nachmittag festgesetzt. Jeder Entlehner hat monatlich den Betrag von 10 Hellern und außerdem für jede« entlehnte Buch einen Betrag von 2 Hellern zu bezahlen. Die Bücher müssen innerhalb 14 Tagen zurückgestellt werden. Da« ausführliche Bücherverzeichni« ist zum Preise von 4 Heller» erhältlich. Die Bücherei kann von j e d e m Deutschen benützi werden. Infolge de« großen Zudrange« wird nun auch an jedem Freitag nach-mittag« zwischen 1 und 2 Uhr eine Au«leihstunde abgehalten. Antzvallwettspiet. Wie wir bereit« mittheilten, I findet beute Sonntag um 6 Uhr abend« da» erfli Wettspiel unserer jungen Fußballmannschaft gega die bereit« in mehreren Wettspielen erprobte Mua, fchaft de« Laibacher Sportvereine« statt. Et ift selbstverständlich ausgeschlossen, an einen Sq unserer Mannschaft zu denken, umsomehr al« c,e Liste der Laibacher Spieler Namen enthält, die alt alte Fußballkämpen auch außerhalb Krain« einen ausgezeichneten Ruf haben. Immerhin aber rönnen wir annehmen, das« nach den Fortschritten, welche die Cillier in letzter Zeit machten, spannen!« Momente im Kampfe nicht fehlen werden, ^iinal ja auch die hiesige Mannschaft drei ausgezeichnet, Fußballer zählt, die bereit» in Grazer, Wiener u» Schweizer Vereinen bei Wettspielen glänzend th schnitten. Auch bürgt der Clllier Malmann datfr, das» eS den Laibachern nicht zu leicht gelmy« dürfte, das Leder einzudrehen. Das« auch Dtf Interesse unserer Stadibewohner im stetigen Steig» begriffen ist, bewei«l der zahlreiche Besuch, oesstt sich d,e Uebungsstunden sowohl seilen» der Spiels al« auch der Zuseher zu erfreuen hallen. Besontnt in den jüngsten Leuten steckt manche gute Anlay und wir sind überzeugt, das» bei fortgesetzter Urtuq noch mancher davon auch bei Spielen gegen and« Mannschaften seinen Posten wacker halten wird. io) man vi.lleicht wgar einen oder den andere» :li Hochschüler beim Grazer Sportvereine und alt tüchtige Kraft in diesem Vereine werde begrüß» können. Im folgenden geben wir eine Aufstelln^ sowohl der Laibacher, al» auch unserer Mannschii. die p u n k t 6 U h r in die Schranken treten werde». Laibach (Abzeichen: blau - gelb): T h o r m a a«: Andre,to; Vertheidigung: Stöcklinger, Ger Deckung: König. Kirchschlager. Luschitzky; A». griff: Melzer, Le»kovic, Walland, Seiol, (Capitän). ßilli (Abzeichen: blau-schwarz): Mal. mann: Dr. Negri; Vertheidigung: jW Bech: Mittelspiel: Hölzer, Flink. Dr. schak: Vorspiel: Negri, Fischer, Kä», Dr.Koch Daniel. Als Schiedsrichter hat Herr von an der Lahn vom Grazer akad. Sportvereine sein Ä. scheinen zugesagt. Da« Spiel findet bei ieia! Witterung statt. Schwer bestrafte Anvorsichtigkeit. Dieser, tage spielte der Schüler der Vordere,tunglclch Karl Gutschek au« Drachenburg mit einer Patro» die er selbst lud. Plötzlich entlud sich die Pat«, und verletzte den unvorsichtigen Jungen an dir linken Hand so schwer, das«, ihm drei Finger genommen werden mus«,en. ?faffen nnter sich. Vor dem Bezirksgericht, Cilli wurde diesertage eine Ehrenbeleidigun^ngl. legenheit durch Ausgleich beende,, der folgend! interessante Geschichte zugrunden lag: Der Pfarr« i Andrea« Podhostnik in Trennenberg sprach über seinen »aplan, Anton Zavadil, von der ftaitjrf herab etwa Folgende«: „ES wird viel davon g» sprochen, warum der Kaplan von hier wegi,«. , Aber ich sage Euch. Psarrkinder. dass der KaM Zavadil nur 7 Jahre Kaplan. 5 Jahre aber e>». gesperrt war. In Peilenstein wurde ihm flBrf verkauft, so das« er nicht« al« den Rock behielt. In St. Kunigund ging der Pfarrer seinethalb» in Pension. Ich mag einen solchen.......d,c ganze Nächte in den Wirtshäusern vertrinkt, nicht. Wer noch mehr erfahren will, der komme z» ma in den Pfarrhof. dort kann ich sagen, wa« ich bi« nicht sagen dars". Diese am 19. Mai von da Kanzel gefallenen Worte bildeten daS Substrat zur Pcioatklage vor dem Cillier Bezirksgerichte a 5. d. In dieser Verhandlung bedauerte und wieder« rief der Pfarrer alle von der Kanzel in dieser Angelegenheit gesprochenen Worte, trug die Pro»,'«, kosten und zahlte für den Cyrill» und Äechot« 1 Verein 50 Kronen. Aezirks»ertretnng Fnffer. Bei der -» 6. d. stattgehabten Wahl der Functionire der Bezitk«ve«tetung Tüffer wurden mit vollkommener Stimmeneinhelligkeit gewählt die Herren: Doctn Adolf Mravlag, Notar in Tüffer. al« Obntu» und Karl Balentinitfch. Realitätenbesitzer und Ob«, lehret in Tüffer, al« Obmann-Stellvertreter; in den Bezirksausschuß, u. zw. aus der Gruppe Sei Großgrundbesitze« Robert Drasch, WerkSdirecm in Trifail; au« der Grilppe der Höchstbesteuert» Richard Diermayr, Buchhalter der Fabrik chemisch« Producte und Realitätenbesitzer in Hrastnigg: ant der Gruppe der Städte und Märkte Adolf Wet«. Realitätenbesitzer und Bürgermeister in Tüffer; anl der Gruppe der Landgemeinden And. Steg»'-?. Realitätenbesitzer und Zimmermeistet in Managrq und au« dem Plenum Ferd. Rosch, Gemeinde»»:-stehet und Realitätenbesitzer in Hrastnigg und jtdti| Kallan, Realitätenbesitzer in Trifail. Die Äajl leitete der BezirkShauptmann von Cilli, Bar« A p saltr er n. 9iiiuraier 56 Heutlche Wacht Seite 5 ^ia versteinerter Schinken! Anläßlich der Planierung de» Friedhost» im Markte Tüffer wurde ungefähr ein Meter unier der Erdobeifläche in einem Lager von Lehm ein Stein gesunden, welcher vollständig einem versteinerten Schinken gleicht. Die Fleischsasern und die Knochenstructur sind ganz deutlich sichtbar. Der Fund, den man sich noch nicht mit voller Deutlichkeit erklären kann, erregt da» größte Ausseden. Der Stein, welcher ein Ge-wicht von 10'/, Kilogramm besitzt, ist beim Herrn Bürgermeister W e b e r zur Besichtigung auSgestllt. Doch ein abgestürzter Fonrift. Der quittierte MagistralSsecretär Dr. Jodann Jan ist von der Kleckalve bei Beide» abgestürzt und todt liegen geblieben. Aaßr- und KiehmärKte in Hteiermark. Am 19. Juli: Graz, Stechviehmarkt nächst dem Schlacht-Hause. — Am 20. Juli: Graz, Getreide-, Heu- und Strohmarkt am Grie«platze, Holzmarkt am Dietrich-steinvlatze. — Arnfel», I. u. SB. — St. Margarethen an der PösSnitz, Bez. Marburg, I. u. SB. — St. Margarethen an der Raab, Bez. Gleisdorf, I. u. SB. — Rann, Schweinemarki. — WalterSdorf, Bez. Hart-berg, I. u. V. — Meilenstein, Bez. Gonobitz, I. u. v. — Wenigzell, Bez. Vorau, I — Am 21. Juli: St. Kath»ein an der Laming. Bez. Brück, großer Kräm. — Am 22. Juli: EibiSwald, I. u. B. — Et Georgen, Bez. Judenburg, V. — St. Hermagoras, Bez. Rohitsch, I. u. B. — St. Kathrein am Hauen-suin, Bez. Vorau, I. — Köstach, Bez. VoitSberg, I. u. V. — St. Lambrecht, Bez. Neumarkt, I. u. B. — Oberwölz, I. u. SB. — TragösS, Bez. Brück, I. — Wilden, I. u. V. — Ovlotnitz, Bez. Gonobitz, I. u. B. — Am 23. Juli: Mühln, Bez. Neumarkt, B. — Am 24. Juli: Graz, Getreide, Heu- und Etrohmarkt am GrieSplatze, Holzmarkt am Dietrich-steinvlatze. — Götzendvlf, Bez. Oberzeiring, V. — Pöllau. Bez. Neumarkt, V. — Sachsenfeld. Bez. Cilli, I. u. B. — Marburg, B. — Am 25. Juli: Graz, Hornviehmarkt nächst dem Schlachthause. — Brandluken, Bez. Birkseld, I. u. V — Drachenburg, I. u. L. — Friedberg, I. — Geistthal, Bez. BoitSberg, I. — Ilj, Bez. Füistenfeld, I. u. B. — Lankowitz, Bez. BoitSberg, I. — Lassing, Bez. Rottenmann, I. — fijfdnic, Bez. Murau, I. u. V. — Leoben, I. — Ligist, Be,. VoitSberg, I. u. V. — Nestelbach, Bez. Umgebung Graz. I. — Rann, Bez. Pettau, Echwtine-markt. — Tschermoflsche, Bez. Rohitsch, V. — Et. Urbani, Bez. Pettau. I. u. V. — Windisch - Ftistritz, I. u. V. — Leibnitz, I. u. V. Tyeatcrbrief aus Hteichenöerg. Gleichenberg, I.Juli 1901. Es Ändern sich die Zeiten, und ein neue» Leben blüht aus» den Ruinen. Wir beginnen heute unsere Betrachtumzen mit obigem Satze und mussten fast an Wunder g>laub«n. Wer hätte im Vorjahre, geschweige in früher«ii Zeilen, der Aera unserer jetzigen Cur-direction tdaran glauben können, das» je mehr unsere Curmusik im Musentempel bei Operetten mitwirken wird! Ulnd dass es so gekommen, haben wir einzig unserem .gegenwärtigen Theaterdirector, Herrn Leopold Echmid, zzu verdanken. ES geht also doch; man mus» «ur einem guten Willen haben. AuS AnlasS dieses besonderem Ereignisses hat sich bei der heute stattgehabten Lverettenciufführung, „Der Vogelhändler", eine statt-liche Anzaahl au» dem Kreise deS Curpublicums einge-funden, usnd wir müssen gleich im voraus hervorheben, verlieben alle Theilnehmer dieser Vorstellung sehr be-friedigt doa« Theater. G« hatten übet auch alle Faktoren mitgewirkt:, den Operettenchclu« in würdiger Weise zu eröffnen. Zur Operette gehören tüchtige Kräfte, ein verständniiitreicher Regisseur, eine brav« Musik, ein kundiger Ü Dirigent, eine geeignete Bühne u. a. m. Wir hatten unn« deute zu überzeugen Gelegenheit, das» die angeführteten Factoren auf unserer bescheidenen Sommer-bühne zu > treffen sind, und freuen un», im Interesse des Bade«ei constatieren zu können, das» nicht Erhofftes gesehen uiind gehört worden. In erster Linie müssen wir deS ■ unermüdlichen Fleißes deS Regisseurs, Herrn Ferdinands Schönthal, und seines Pflichteifers gedenken. Nur verstiständnitrolle Kenner hiesiger Verhältnisse müssen e» zugebeven, dass im Rahmen unserer Bühme, dank der Kunstbeftisiiffenheit des Herrn Schönthal und dem Feuer-eifer de«Ä Ensemble«, geradezu Erstaunliches geboten wurde. ! Die präcise Aufführung ist somit ein Werk diese» RÄegifseur«. Seiner zunächst wüsseu wir des Kapellmeiuifler», Herrn Max Roth, ehrend gedenken. Ein frisch bel»tl«tend«r Zug lag in der Wiedergabe der Operette. Die Ein'ä,'!tze der leitenden Kräfte und deS Ehore« waren tadellos; ; die Schattierung der einzelnen Begleitung»-stimmen i des Orchesters ein in seiner Gesammtheit durchwegSigs anerkennenswertes; keine schleppende Tempi, kein Distostrnieren, nur einzelne kleine Uebersehungen bei den Strttreichinftrumeuten, so im 2. Act vor dem Finale. Herrn Roth lernten wir als einen jungen, strebsamen Kapellmeister kennen, mit dem ein ernster Geist in die Musik gebracht wird. Er weih die Darsteller und das Orchester siegreich durch alle Schwierigkeiten und ernstesten Klippen zu führen; mit ihm wächst das Animo de« Ensembles, bewerkstelliget durch seine feste und sichere Hand. Was wären aber Regisseur, Orchester und Dirigent, wenn die Künstlerschar den Anforderungen nicht gewachsen wäre! Wir lassen nun daS Vorrecht den Damen und wollen uns zunächst mit der ersten Sängerin, Frl. Nigra, beschäftigten. Die Partie der Kurfürstin Marie gelang ihr glänzend. Die Sängerin besitzt eine gute Schule, weih mit ihren schönen Stimm-Mitteln hauszuhalten, intoniert rein und sicher und be-dient sich einer correcten Aussprache. Die Spielart verrieth Routine, und so vereinigt die Künstlerin alle Eigenschaften, die eine Sängerin ihrer Stufe haben soll. Frl. Nigra ist gewiss eine vortreffliche Acqnisttion für unsere Bühne. Frl. Schlocker behauptete sich in jeder Weise als Brief - Christel. Eine gewisse Pikanterie, sicheres Auftreten und Wärme für das Fach sind Be-gleüerschtioungen, die uns sie als vorzügliche Eigen-schaften an den Tag legte. Auch die Adelaide der Frau Köstler entbehrte nicht der Vorzüge. Von der Herrenwelt haben wir zunächst deS Mitgliede« der Grazer Bühnen. Herrn Fruhwirth, zu gedenken; anfangs zurückhaltend sang er unS die Partie deS SlaniSlauS namentlich in höheren Lagen sehr rein. Die Titelrolle deS Herrn Guttmann war der Spielart nach correct durchgeführt; das» seine Stimme für diese Partie nicht au«reicht, ist kein Verschulden seinerseits. Er war übrigen« ein ganz brauchbarer Partner der Christi. Drollig, mit verschiedenen localen Witzen gewürzt war da« Auftreten de« Herrn Schönthal als Weiß; durch feine originelle Spielweise eroberte er im Nu die Gunst der Zuseher. Trefflich repräsentierten sich die Herren Lee und Friedrich als die Professoren; keine Pointe blieb ohne Lacherfolg. Ein sehr guter Dorfschulze ist Herr Trier. Wir hatten de« Chores bereits Er-wähnung gethan und wollen namentlich der Altistinnen lobend gedenken, anerkennend fei auch der neuen Costüme und Ausstattungsstücke gedacht. Wir bemühten un», ein unbefangenes Urtheil über die erste Operettenauf-führung zu geben. Indem wir die Direction Schmid und die Gesellschaft zu diesem schönen Erfolge beglück-wünschen, erhoffen wir, bald wieder Gelegenheit zu finden, so VortheilhafteS wie heute über unsere Sommerbühne berichten zu können. Also nur Fleiß und wieder Fleiß. 8. Südmark« Gründer: Die Hackelbande in Wien, I. R. Wintersteiger, Ingenieur in Ried, Gemeinde Wim» passing, ein Mitglied der Hauptleitung de» Vereine» Südmark, die Grazer Burschenschaft CheruScia (100 Kronen). Von den Ortsgruppen: Ihre gründende Ver-sammlung hauen die Ortsgruppe: Abbazia am 20., Puchberg-Grünberg am Schneeberge am 27. de» Eismonde», Arnoldstein in Kärnten am 21. de» OstermondeS, Thörl-Aflenz am 5., Wien-Landstraße am 2'i. de» Maien, Hall in Tirol am 0., Jmst in Tirol am 9. des Heumonde». — Behördlich ge-nehmigt sind die Ortsgruppen: Wien-Alsergrund, Wien-Hernal», Wien-Margarethen, Wel». Deutscher Schurverein. In der Sitzung de» engeren Ausschusses vom 10. Jnli 1901 wurden wieder einer Reihe deutsch gesinnter Gemeinden, die infolge deS Aufrufe» vom Juni l. I. in Anerkennung der Bestrebungen de» deutschen Schulvereint» denselben durch Leistung von Spenden und Jahrt»beiträgen werkthätig unter« stützten; e» sind dies die Gemeinden Troppau. Groß Glocker»dorf, Liebe»dorf, Schweine, Sternberg, JosefSthal, Hotzenplotz, Harta, Refchwitz, Golden, stein und Schaal der wärmste Dank abgestattet; serner wurden der Ortsgruppe Chotiefchau für den Reinertrag eines Bestkegelfchiebin» und der OrtS-gruppe in Niedergrund für «ine aus Anlas« der Hochzeit Pergeli-Braß gewidmtte Spende der Dank de» Vereine» ausgesprochen. Der Anfall eines Legale» nach Herrn Franz Jerich in Wien wurde zur Kenntni» genommen. Für die Errichtung und Erhaltung eine» Kinder-garten» in Honositz wurden die nöthigen Beträge für 1901 und 1902 bewilligt, für bauliche R«para-turen an der Schule in Neu - Rohofna wurde ein Credit bewilligt. Angelegenhtiltn der VereinSanstalten in Maierle, Sagor. LeiferS, Lichttnwald und Niederberg wurden berathen und der Erledigung zugeführt. Der Wanderlehrer Herr Franz Otto Nowotny berichtet über feine letzte Reife nach Groß-Enzer»- dorf, Stadlau, Hirfchstetten, Ebenfurth, Pollendorf, Perchtold»dorf, Erlach. Ternitz, Reichenau, Hirsch» wang. Unter-Walter»dorf, Ebreich»dorf, Laa a. Th., Langenloi» und Mistelbach und die dortselbst ge-machten Wahrnehmungen. Derselbe wurde hierauf beauftragt, die Ortsgruppen Oftböhmen« zu besuchen. An Spenden giengen weiter» ein: Wien, Spende de» Rittmeister» Schaumann X 10.—, Kaaden, Ortsgruppe X 290.—, Mödling, Ortsgruppe X 2.44, Brüx, Frauen - Ortsgruppe X 20.—, Leibnitz, Ortsgruppe X 22.58. Hösternte Auslichten Deutlchtauds. 1901 Land oder Provinz Aepfel Birne« Pflaumen »»i> Zwetschken Bayern unter Mittel gering miltel nahezu gm Württemberg und Hohenzollern gering noch nicht Mittel nahezu gUl Baden reichlich mitiel reichlich Mittel fast gut ElsafS- Lothringen gut gut gut Hessen - Nassau Mittel sast Mittel sast gut Rheinprovinz miltel reichlich miltel fast gut Westphalen sast gut gering gut Thüringen reichlich Mittel gering Mittel Provin> Sachsen, Anhalt und Braunschweig fast gut gering miltel gut Königreich Sachsen gut reichlich miltel fast gut Schlesien Mittel sast gut gering Mittel nahezu gUl Posen nahezu gut Mittel fast gut gut rechl gut Brandenburg nahezu gut sast Mittel gut Hannover Mittel reichlich mittel sast miltel Oldenburg mttlel fast gut mulel fast gut miltel Schleswig-Holstein gering miltel sast gut Mittel Mecklenburg Mittel reichlich Mittel nahezu gut- Pommern fast gut sast gut sehr gut Ost- und Westpreußen Mittel fast gut gering sast mittel Durchschnitt Mittel sast gut nahezu gut sast gut Die Zeitschrift „Der Erfurter Führer", dem diese Obsternte» Aussichten entnommen sind, sagt, dass Aepfel und Birnen etwas weniger al» 1900, Pflaumen und Zwetschken dagegen etwa» besser sind. Doch bezieht sich bei letzteren da» Besserfein wohl im wesentlichen aus die Pflaumen und nicht so fehr auf die Zwetschken; die Hoffnung aus eine immerhin gute Ernte in Aepfeln, Birnen und Pflaumen fei also vorhanden. Der „Süddeutsche Anzeiger" bringt folgende Nachrichten au» Italien, Provinz Caserta: In hiesiger Gegend sind die Ernte - Aussichten für Aepfel günstig. AuS Kärnten: Die Obsternte in Karinen wird eine schwache sein, nur in vereinzelten Thälern, in welchen vorige» Jahr nicht» war, wird einige« Obst sein. Au» Frankreich (Vilaine): In unserer Gegend sind die Ernte-AuSsichten ziemlich günstig, obgleich der Frost und der Ntbel vor einigen Wochen ge» schadet hat. Jndre et Soire: Hier gibt e» ziemlich viel Früchte; Aprikosen ausgenommen, die nicht viel geben werden. Normandie: Die Ernte-Au»-sichten in Aepfeln sind diese» Jahr in der Normandie günstig. In Württemberg sind die Ernte - Aussichten, besonder» für Birnen, welch« vielfach gut angesetzt hatten, schlechter geworden, da insolg« der großen Trockenheit viele Früchte abgefallen sind, und e» mus» deshalb an einen größeren Import, nament-lich für Mostäpfel gedacht werden. Der 1900 in Deutschland erzeugte Obstwein wird di» zur Obsternte 1901 aufgebraucht fein. Schweiz, obere Zürichsee-Gegend: Aepfel und Birnen günstig; Ober- und Unier-Thurgau, Lazern, Emmenthal: Aepfel sehr gering. Birnen Mittel-gut bi» gut. Tirol nur theilweife günstig. In Ober- und Niederösterreich, Deuischböhmen und Ungarn, in den Gegenden Pest, Bac»ka, Banat, dann Groß-Kanizfa haben die guten Ernte-AuSsichten für Aepfel, Birnen TgfüteT und Zwetschken durch Hagel, Dürre und Frost theilweise stark gelitten, desgleichen in den Gegenden Plojefchti. Jassy. Ruftschuk und Krajova. Sehr günstig zeigt sich die Obsternte in der Gegend von Warschau; im Okkupationsgebiete Aussichten gut. In der Gegend Sofia hat der Reif die guten Ernten herabgemindert. In den Vereinigten Staaten und zwar Milwaukee. Michigan, Jndiana, Jllinoi«, WiSconosin und Iowa wird eine gute Durchschnitt»« ernte erwartet. Obst- und Beerenzüchter bestellen reichlich Körbe und Kisten für den Obsttraniport, und J)ie Graham- & Morton - Comp. läfSt neue Schiffe für den Obsttran«port auf der Linie Chicago und Holland bauen. Auch die Eisenbahnen treffen Vorbereiungen sür rasche und große Obstseudungen. Ueberseeische Länder sorgen also dafür, das» auch in Deutschland daS Obst als VolkSnahrungS- und GefundheitSmittel für Minder- und Unbemittelte nicht gar zu theuer wird. In San Francisco haben Fröste geschadet, so das« die Ernte kaum ein Drittel de« BorahreS erreichen wird. Aus dem Wiener Markte befinden sich bereit« feit Mai über Hamburg importierte südaustralische Aepfel von sehr gmem Geschmack. Die Kühlvor-richtungen in Schiffen und Lagerhäusern zeigen durch diese Transporte ihren Wert. Wir machen daher bei diesem Anlasse darauf aufmerksam, dass die Direction der Ersten österr. Actiengesellschaft sür öffentliche Lagerhäuser (zugleich Freilager) in Wien. II. Bezirk. Franzensdrücken-straße, am I. Mai 1901 ihr Lagerhaus mit neuen Kuhlanlagen versehen hat, in welchen Approoi-sionierung«-Artikel während jeder Jahre«,»it. besten« conferviert, lange lagern können; manche Artikel bleiben bei einer Temperatur weit unter Null über ein halbes Jahr lang frisch; Südfrüchte, Obst, Gemüse. Pflanzen, Blumen :c. werden weit länger al« bisher conserviert. E« können daselbst zoll-und verzehrungSsteuerpflichtig« Waren lagern, für welche die Zölle, bezw. BerzehrungSsteuer erst dann zu entrichten sind, wenn die Ware dem Confum zugeführt wird. In der Anstalt befindet sich eine eigene k. k. Zollamt« - Expositur. Die Kühl- und Lagerhau«-Berwaltung besorgt nebst der Ein- und Auslagerung, Verzollung. Versteuerung, Afsecuranz :c., auch alle erforderlichen Manipulationen, wie Verpackung, Umpackung, Bemusterung, Probefendun-gen, Zustreifung für Wien und Umgebung, Spedition in da« In- und Ausland jc. Wir empfehlen diese Einrichtung Verkaus«genossenschaften ganz besonder«. Ueber die der Obstverwertung«stelle mitge-theilten unreellen Firmen wurden Verzeichnisse an-gelegt, welche demnächst an die localen Obstoer-wertungScommissionen, Vertrauensmänner, landwirt» schastlichen Filialen, Raiffeisencassen u. dgl. zum reservierten Gebrauche sür Mitglieder, dann zur vertraulichen Mittheilung an die Gemeindeoorsteh» ungen ihre« Vereinsgebiete« hinausgegeben werden. S ch e i e r I i n g. Zur Bekämpfung des echten Weht-töans unserer Seöen. E« ist eine auffallende Thatsache, das« in diesem Jahre die Weinganenbesitzer sich nur sehr wenig mit der Bekämpfung de« echten Mehlthau« (Oidium Tackerei) beschäftigen, umso auffallender, al« wir eineStheilS ein sehr einfache«, richtig angewandt zu» verläfsige« Mittel gegen diesen gefiirchteten Feind besitzen, anderenthiil« aber gewis« noch dessen ver» Heerende Wirkung vor zwei und drei Jahren in Aller Erinnerung steht. In diesen Jahren ging an manchen Stellen zwei Drittel, an manchen sogar die ganze Traubenernte verloren. Ein Umstand mag viele Weingartenbesitzer zu dieser Sorglosigkeit verleiten, nämlich die Beod» achtung, die im vorigen Jahre vielfach gemacht werden konnte, Das« auch folche Weingärten, deren Reben nicht mit Schwefel bestäubt wurden, vom Oidium wenig oder fast gar nicht zu leiden hatten. Man darf aber nicht vergessen, dass sich da« vorige Jahr durch ganz besondere Trockenheit und starke Hitze auszeichnete. Diese Trockenheit ist der Ent-wicklung deS Schädling» sehr hinderlich, da er ja bekanntlich «in Pilz, also ein kleines Pflänzchen ist, da« zu seinem ungestörten Wachsthum einer feucht-warmen Witterung bedarf. Sollten wir eine Bürg» fchaft haben, daf» der heurige Sommer ebenso heiß und trocken wird, wie e« der vorige war, dann könnte man die mangelhast« Bekämpfung allenfalls begreiflich finden; nachdem aber voraussichtlich eher da« Gegentheil zu erwarten ist, kann nicht genug darauf aufmerksam gemacht werden, das« mit den Bekämpsung«arbt>«en sofort begonnen werden mus«, ..N-«tfche wacht- soll nicht eine starke Schädigung unserer heuer so viel versprechenden Weinernte zu befürchten sein. Nach den zahllosen gemachten Erfahrungen besteht kein Zweifel, das« fein pulverförmiger Schwefel, richtig angewandt, ein ganz zuverlässige« Mittel gegen den echten Mehlthau der Reben ist. das« andererseit« aber hauptsächlich durch Vorbeugung der Krankheit die Reben wirksam geschützt werden können, während dies« fehr erichwert wird, wenn die Krankheit einmal eine gewisse Ausdehnung an» genommen hat. AuS diesem Grunde ist ein sehr frühzeitige« Bestäuben der Weinstöcke mit Schwefel» pulver, sobald die jungen Triebe da« 3. oder 4. Blatt zeigen, ganz besonder« anzuempfehlen. Wo dies« versäumt wurde, zögere man nicht länger, jetzt sofort nach der Blüthe und so lange die Stöcke noch nicht aufgebunden, also noch leicht in allen Theilen zugänglich sind, die Bestäubung vorzu» nehmen. Sollten einzelne Sorten noch nicht ganz verblüht haben, so ist dies« kein Hinderni«, da ja da« Schwefelpulver der Blüthe nicht schadet. Auch dort, wo vor der Blüthe geschwefelt wurde, ist jetzt die zweite Bestäubung durchzuführen. E» ist nothwendig, zum Bestäuben nur reinsten und feinst gemahlenen Schwefel zu verwenden. Von dieser Erkenntnis ausgehend, hat der steiermärkische LandeSauSschus« die Bestellung solchen Schwefel-staube« in die Hand genommen und gibt ihn an steirifche Weingartenbesitzer zu einem fehr mäßigen, die Eigenkosten nicht ganz deckenden Preise durch die beiden LandeSversuchSstationen in Graz und Marburg ab. (Siehe di« betreffende Kundmachung in den Tages» und Fachzeitungen). Drei bis vier Wochen nach diesem Bestäuben soll dann daS zweite, bezw. da« dritte erfolgen und damit wird es in der Regel genug sein. Nur an mehr feuchten und niedrigen Lagen soll fpäter noch einmal bestäubt werden, desgleichen dann, wenn heftige Regengüsse da« Schwefelpulver wieder ab-geschwemmt haben. Beim Bestäuben achte man insbesondere auf folgende Punkte: Da« Schwefeln soll nur bei trockenem, warmem und windstillem Wetter vorgenommen werden; die heißesten Mittagsstunden vermeide man dabei. Regnet es innerhalb 24 Stunden nach dem Bestäuben stark, so ist dies am nächsten schönen Tage zu wieder» holen. DaS Bestäuben geschehe nur mit gutem BlaSbälgen in der Weise, dajS alle Theile de« Rebstocke« wie mit einen» feinem Staube überzogen erscheinen. J5« ist ganz besonder« darauf zu achten, das« da« Schwefelpulver nicht in kleinen Häuschen aus den Blättern oder den jungen Trauben liegen bleibt, weil diese fönst unter der gleichzeitigen Ein-Wirkung der Sonnenstrahlen stark leiden. Unser« Anstalt b«kam im vorigen Jahre wiederholt Wein» trauben eingesendet, die unter den Folgen solch fehlerhafter Bestäubung derart gelitten hatten, das« sie zugrunde gingen. Der zu verwendende Schwefel sei ganz trocken; man lasse deshalb die Säcke nicht an seuchten Orten liegen oder lege sie wenigstens einige Tage vorher in die Sonne. Das AuSströmungSrohr ist so zu ballen, das« sowohl die Unterseite, wie auch die Oberseite der Blätter und Trauben bestaubt wird. Auch die Stöcke der Rebschulen und der noch nicht im Ertrage befindlichen Flächen sind zu schwefeln, weil fönst die Krankheit von ihnen au« im ganzen Weingarten sich verbreitet, überdies« diese Stöcke auch durch den Mehlthau sehr geschwächt werden. Sollte durch starke« Auftreten der Krankheit, die immer genau zu beachten ist, ein nochmalige« späteres Schwefeln erforderlich fein, dann hüte man sich vor einem zu starken Bestäuben der Trauben, weil sonst der Wein nach der Gährung leicht den sogenannten „Böcksergeruch" annimmt. Beachtet man diese Winke und sorgt besonder« für «in r«cht frühe« und recht gleichmäßige« seine« Bestäuben der Reden, dann kann man sich ziemlich sicher vor dem gesürchteten Feinde fühlen. Zum Schlüsse sei noch auf etwa« aufmerksam gemacht. Wie alle Jahre, so erscheinen auch in diesem verschiedene Ge» h e i m m i t t e l zur Bekämpfung der Rebenschädlinge und werden in Handel unter pomphaften Be-Zeichnungen und mit allen möglichen und un-möglichen Borzügen marktschreierisch angepriesen. Meist sollen sie nicht nur die Fähigkeit besitzen, alle Schädlinge der Rede zu vernichten, sondern zugleich auch Tüngung«mittel sein. So sehr die Unsinnigkiit Dieser Behauptungen für den denkenden Weinbauer auf der Hand liegt, so fallen doch immer genug Leute auf den Schwindel hinein, weil die Erzeuger dieser Mittel sehr wohl mit einer gewissen Bo-quemlichkeit unserer Besitzer rechnen, Nummer 56 aber auch mit der leider immer fühlbarer werdend» Leutenoth. Da aber diese Mittel nahezu aut-schliesslich ganz wirtung«lo« sind, ist vor ihrer Anwendung auf da« Entschie« den st e zu warnen, mögen sie nun Heide», wie sie wollen. Gegen den falschen Mehlthau die Küpfer» kalkbrüht, gegen den echten Schwefelbe-st ä u b u n g. rechtzeitig und richtig angewendet, ist und bleibt vorläufig da« billigste und sicherste Mittel gegen diese Feinde; andere aber sollen erst angewendet werden, wenn die berufenen Anstalten sie erprobt haben und empfehlen. Landwirtschaftlich - chemische Lande« »VersuchSstatin in Marburg. Director Edmund Schmid. vermischtes. Begnadigte „Aäuberiu". Au« Troppau wir» gemeldet: Da« hiesige Schwurgericht hatte a» 17. April die I5jährige Julie Englisch au« Zlw wasser wegen Verbrechens des Raube« und det Betrüge« zu drei Jahren schweren Kerker« ver-urtheilt. Dem kaum dem KindeSalter entwachsen» Mädchen war von der Anklage zur Last gellzt worden, das« dasselbe im Monat März aus de> Heimwege au« der Schule einer AlterSgenolsin mit Gewalt eine Buchtel entrissen und verzehrt hat». In dieser That erblickte die Staatsanwaltschaft da» Verbrechen de« vollbrachten Raube«, und die Ge» fchworenen schlössen sich dieser Ansicht an und fäll« da« ichulosprechende Verdick. Da« überaus hart» Urtheil rief überall große« Aufsehen hervor und wurde von einem Theile der Presse direct al« Justiz mord hingestellt. Wie nun au« Wien gemeldet ivn», hat der Kaiser die Julie Englisch begnadigt. Ae Strafe wurde infolgedessen aus dreimonatlichen Kerka herabgesetzt. Julie Englisch wird nach veroußia Strafe in eine Besserungsanstalt gebracht werde». Kuratel» Derhängung. Der einer morxv natifchen Ehe des Erzherzog« Ernst mit der Wim Laura Skublit« entstammende Baron Ernst Wall« bürg wurde wegen Verschwendung aus eigene« All« suchen unter Kuratel gestellt, vermuthlich deshalb, um die Apanage, die ihm von Kaiser Franz Joses bewilligt wurde, vor Gläubigern sicherstellen, d, Wallburg immense Schulden hat. 'Nreistied des Waffers. (Allen Alkoholtrinker» I zum Auswendiglernen empfohlen): Rühmt immer, reiche Prasser, Nur euern Rebensaft! Wir huldigen dem Wasser Und segnen feine Kraft. Ihr fchwelgt im Blut der Reben Euch krank und feuerrot, UnS giebt da» Wasser Leben, Euch giebt der Wein den Tod. Ihr sinkt betrunken nieder, Und Podagra und Gicht Lähmt zeitig eure Glieder, Doch Wasser thut e» nicht! E« reinigt olle Säfte, Verdünnt da» dicke Blut, Schenkt neue Lebenskräfte Und immer frischen Muth. Drum soll zu seinem Preise DaS Lied gesungen sein: DaS Wasser macht uns weife, Und närrisch macht der Wein! Karl Friedrich Müchler (1786). »per Hesterreichische Kaufmaa»" enthält in Nr. 19: .Eoncurrenz", .Großstadt und kräh-winkel", .Ueber daS Rabattgeben", „Notierung» in Marktberichten" mit Preisausschreibung (m Bibliothek), eine Fortsetzung der mit 799 Krone» preisgekrönten Arbeiten ,Wa« kann möglichst vielen Kausleuten nützen-, eine PreiSauzschreibmtg von 509 Kronen für die beste Reclame-Jdee, serner im .Reclame-Anwalt" „Wie inseriert man a» billigsten?", eine Illustration sür Drogen- u»o Eolonialwaren-Schaufenster, in der .Agent»» Zeitung" „Die Zukunft des Agentenstande«', eise interessante „Neuheiten-Liste" u. v. A. Da« Blatt kostet nebst den praktischen Prämien .Westentasche»« buch", „Taschenbuch für Kaufleute" mit kostenloser Unfallversicherung aus 1909 Kronen und 50 Krone» bei vorübergehender Invalidität, sowie einer, die Interessen der Kaufleute fördernden GratiS-Seilage „Maja" nur K 2*— vierteljährlich. Probenu«»er erhält Jeder auf Verlangen grati« von einer da Administrationen de« Fachblatte« .Der Oesterr. Kaufmann", Wien IX, Prag II, Trieft »der Budapest YL immer 56 „Deutsche Wach," WT I« spät wiedttgefundea. Bcn einem Ehaufsöe- r_jeiter wuidc dieser Taj,e bei Bühlbausen in einem M Jähren aa der Chaussee lagernden «othbauicn ein-lArieflasche ausgefunden, die auher GeschäflSpapieren »are 2700 Mark (in Scheinen) cnthi-It. Die Paviere trugen Namen und Adresse einer Nordhäuser Brannt-Minbrennrrci und auf amtliche Benachrichtigung hin nelbcc sich auch deren Inhaber al» Eigenthümer. Dieser Fund halte folgende Vorgeschichte: Der frühere Reifende der Brennerei. Kaufmann Willecke, bat vor ewigen Jahren auf einer Geschäftsreise durch Thüringen (mit einer Geschäft»kutsche) in der Nähe von Bühl-Hausen, wie er bei seiner Rückkehr sagte, die Brieftasche Hit Inhalt verloren. Man glaubte ihm jedoch nicht und lieh ihn v:rhasten; er wurde wieder entlassen, weil die Veruntreuung nicht nachzuweisen war. Wiüecke verlor feine Stelle, und da der Grund der Entlassung auch ins Zeugnis geschrieben wurde, so konnte er keine Stelle wiedniindcn Au» Gram starb er bald darauf, so das» der unglücklich« Verlierer seine Ehrenrettung nicht mehr erleben sollte. Verhaftung eiaes russischen pcfraudante«. In Gra». wurde in der Anstalt LafSnitzhöhe durch die Sra»er Polizei der Russe Konstantin Dolmatoff au« Rostow am Don, der al» kassier dc» dortigen Groß-Händlers Wladimir Reidl mit einer größeren Summe Wichtig geworden, ücifraftct. Durch eine List bewog ihn der Detectiv Kaufmann, freiwillig mit nach Gra, >u geben. Zur Fahrt wurte ein Automobil benützt, da« über eine steile Wegstelle geschoben werden musste, wobei Dolmatoff kräftig zugriff. Auf feine Ergreifung «aren 1000 Kronen auSgeseyt. •ytiN) Wirk» Die Montenegriner werden in Italien immer moderner. Prinz Mirko, der jweitälteste Bruder der Königin Helene, hat sich mit der Witwe de» Herzog» von Aosta, Prinzessin Lätizia, der Tochter de» Prinzen Napoleon, verlobt. Die Hochzeit wird im Herbste stattfinden. vie Aruthihe in Nordamerika. Wie amtlich mitgetheilt wird, sind in der letzten Woche in Groh-New -Kork S69 TodcSfälle an Hitzschlag vorgekommen. Keplitz Schönav, ö. Juli. (Saisonbericht.) Der Eintritt der Hochsaison macht sich deutlich bemerk« tar, — einerseits in der erfreulichen Zunahme der Frequenz, rvelche. nebenbei bemerkt, unentwegt da« Plu» gegen da« Vorjahr beibehält, andererseits in der Ueber-fülle von Vergnügungen, welche Tag für Tag geboten «erden. Für die Zerstreuung der hier zum Eurge-brauch« anwesenden Fremden ist in einer ganz aujzer-ordentlichen Weise gesorgt, wie ein Blick auf da« Unter-haltung«pragramm belehrt, und da Teplitz - Schönau zugleich eini weltberühmte« Heilbad ist, dessen herrliche lant-schafili-che Umgebung schon ein Goethe besungen hat, so vereinig-n sich hier in seltener Uebereinstimmung alle Fictoren, um unserem Kurorte seine hervorragende Stellung »u sichern. Der Deutsche Schulverein hat auch heuer mit einem großartigen ..Japanischen Blumen-feste- die Festlichkeiten großen Stile« in glücklichster Weise inamguriert. Wenige Tage darauf gab e« zwei interessante Abende, an welchen ein Ensemble der Berliner Secession»bühne un» Wolzogen» „Ueberbrettl" vermittelte.. Im Sladttheater gab e» bereit« eine Reih« interessante,r Gastspiele und »och interessantere stehen bevor. Miis« Halten, der Stern der Operettenbühne. wird diesen Tage gastieren, während Josef Kain, Mitte de« Monatte« zu einem Gastspiele hier eintrifft. Da« Prager .Dv'rüberbrettl", eine Bereinigung hervorragen-der Mitglieeder de» dortigen deutschen Lande»theater«, spielte gestern vor einem zahlreichen Publicum, und Joh«nn Strauß trifft mit seiner Kapelle am nächsten Sonntag ein. Bezeichnend für die Bedeutung unsere« Weltcurorte« und fein Jahrhundert alte« Ansehen ist wieder eine kleine Episode, die sich in der nächsten Woche abspielen wird. An drei Häusern der Stadt werden nämlich Gedenktafeln angebracht werden, zur Erinnerung an die Anwesenheit Arthur Schopenhauer« und Richard Wagner«, welche daselbst und zwar ersterer im Jahre 1816 und letzterer in den Jahren 1834 und 1843 gewohnt haben. 100.000 MARK 100.000 Ornithologische Aufgabe! Etwa» 5»>>r Neue» und Intcn'Mimte«! Man lese, was man za thun hat. 81« können 40«> Mark eriielen. Unser«- Aufgal» ist tu selten, wrlcher die jjr&sste Lilie llbcr Xiunen (oder Guttun*' von V8geln machen kann, und «war dürfen folgende Huckstation angewendet warden. KKUKSSllAKLGPAKGDIHCE TFBMNOVW008P80YIHKTE Unter Vögeln verstehen wir jedes icefiederte Wen«, wie b. die llenne, den »Üben, Jede Guttun jc von Singvögeln u. ». w. Siu warten, bl« Äle da« Resultat wUsen. Kein Unterschied, ob wir Ihren Brief früh oder spa« w Tage empfangen! Alle«, was 81c scu thu» haben, beyteM ■Urin diese Annonce an uns so «enden, und falls Ihre List« am Empfang«tagc die hext« ist, gehört die goldene l-hr Ihnen oder talls 8io di« »Weltbeste sei. erhalten Sie da« Thee Servil» u. ». w. Klnen Preis garantieren wir Ihnen auf alle Fill« Keine falschen Vorspiegelungen! »Ir suchen 1.000.000 Abonnenten, und daher verlangen wir kein Geld, bevor Sie nicht wissen, welchen Preis Ihre Auflösung unserer Aufgabe erhalten hat. Tigllch. um « Uhr nach, mittags, werden di« Briefe von einem Comltd geöffnet und die Preise In der oben genannten Welle vertheilt. Es wird Ihnen dann mitgetheilt, welchen Prela 8.« erilclt haben, und sind Hie daun damit vollkommen »»frieden, können 81« Ihre Hub«crlptlon der Zeitschrift „Die IHu«trieite Welr einsenden. und Ihr Preis wird ««fort abgesandt werden. Sorgfältige Verpackung garantiert. Mancher wird sich wohl wundern, ja sogar «agen. dass so ein Anerbieten unmöglich sei aber wir besitzen da» Geld und Ansehen und wir wissen gan» genau, wa» wir unternommen haben, und kSnaen wir successive durch dleae famose Idee eine M llion Abonnenten erzielen, dann wissen wir dass diese Million an» an die ihrigen Freunde empfehlen und somit die Abonncntrnsahl mit der Zeit verdopijel' wird. Wir sind bereit, 6000 Pf. Bterl. löber loo.ooo Mark) au opfern, »m unser Ziel *u erreichen, und wenn diese Summe verbrauch« tat wird die Ausgab« lurSekgerufcB. Warten »te daher nicht, bis es »u «pitTst! Wir rechnen, da»» dl« Ausgab« hl« Jliiner l»"i laufen wird. Unabhängig ton den übrigen Preisen, .versprechen wir demjenigen, welcher un* die hübscheste und beste Liste eln- .,eB Uas'comi^'wird Ugllch di« Prämien vertheilen dl« Extra-Primi« Jedoch wird erst Im Mir» 1901 ver.ehcnkt werden- Jeder Vogel-Name, welcher in Lexikon verzeichnet steht, wird angenommen. „Die Illustrierte Welt" iM ein durch und durch gediegenes UnUmahmen und kommen tct'r unteren Ver-,Pre*h»n9™ pünktlich nach. W.V haben die betten Referenten; jede j4nfiotw«n-Krii»« rmil jeder Geschaflt-mann in London gibt Ihnen Auskunft über «n». Name und Adresse:-.................... Ks wird gebeten, den »rief hinreichend »u frankleren, ün-renagend oder garnicht frankierte Briefe werden nicht an-genommen. „Die Illustrierte Welt". 626 Chi.wlok High Ro&cl, London, W., England. bl4l FRITZ RASCH, Buchhandlung, CILLI. Hingesendet. (Keil'S Strohhutlack) eignet sich vor« züglich zum Modernisieren von Damenstrohhüten. — Kapsolilnr echt, Bcbotxni&rke nnd Untcrsehrisl traift. Moll'a Seldllt*-Pulver nind fstr Magenleidende ein unübertreff-lichi»! Mittel Ton d*n Magen kräftigender und die Verdauungstli&tigkeit steigern-der Wirkung und al" miUie aufwende. Mittel bei Stuhlver.topfung allen drastischen Purgativs, Pillen. DUterwäs^rn etc vurinzieVien. Preis der Original-Schachtel K 2.— rjy py>^eate -weiden -verfolgt. r^|^l|^antwein u.Salz V.,„ wenn Jede Flasche A. Moll'« ftcht.tim.rke trifft »nd roll der Bleiplomhe Hlir echt, ' X. MOIX- verschlossen ist. Moll's Franzbranntwein and Sal* ist ein namentlich als schrner z-itillende Einreibung bei Gliederreissen und den andern ¥ s.e.qcrt den Appetit, befördert Verdauung und ^nähru.?reat Ln Ä FZ S#-sSÄ-UTÄt llug-r« in d?» (IcotiKtra. ' 1 8 u»d goiq C «Stirn? wis.» Ä?Ä ' "U> .. Ctijpul. Vor Naehahmangen wird gewarnt! " Man vertun,k /. Ltr. ä K 241 nnd 1 Liter ä K 4.40. , Apotheker, MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Jamili* Sonvtagsveilage der „Deutschen Wacht" in tzitlt. Vr. 28 „Die Südmart" erscheint jeden Sonntag als unentgeltliche Beilage für die Leser der «Deutschen Wacht-. - Einzeln ist „Die Stidmarl" nicht läuflich. >901 Im Park zu Cilli. R e s ch. Kadchrvck vrrbotea. die Salonthür. Sie traten besorgt in letzteren ei» und sahen ihre Herrin auf dem Boden liegen, neben und auf ihr allerlei NippeSsachen von der umgestürzten Etagere. Zm ersten Augenblick dachten die erschreckten Mädchen, Madame sei in Ohnmacht gefallen und habe, sich an die Etagere klammernd, diese im Falle mitgerissen. AlS sie aber versuchten, Madame aufzuheben, gewahrten sie zu ihrem Entsetzen, dass sie bereits kalt und todt sei. Die Köchin eilte sofort zur Polizei, während die Bonne mit dem Kinde, die sich sürchteten, mit der Todten allein zu bleiben, ihre Rückkehr im Garten erwarteten. Es dauerte gar nicht lange. biS der Polizei-commissär mit seinem Sekretär erschien, um den Thal-bestand auszunehmen. Seine Untersuchung ergab Anfangs nichts, was auf einen Mord oder gar auf einen Raub-mord hätte schließen lassen können. Kein Tropfen Blutes war vergossen worden. Von dem kostbaren Schmuck, den die Verstorbene stelS trug, fehlte nichts. Auf dem Salontisch lag eine zierliche Geldtasche mit ungefähr 2000 Franc« in Gold und Papier. Alle Schränke, Spinde und Kommoden im Haufe fand man unversehrt. Doch plötzlich bemerkte die Köchin, die im Salon Umschau gehalten, dass ein zierliches Elsenbeinschränkchen, welches Madame Silberkoff erst vor wenigen Tagen heimgebracht hatte, von der Etagere fehle —" Hier stockte Nelly, ihre Kehle war wie zugeschnürt. „Herr deS Himmels!" schrie Feldau auf und starrte die zitternde Gruppe verzweifelt an. „Man wird mich deS Verbrechens anklagen! O Lisa, das kann nicht wahr sein! Es ist nur ein Traum Um der Barmherzig-keit Willen, sag, dass es nur ein böser Traum ist, sonst werde ich verrückt!" „Aber Gundaccar, beruhige dich doch! Wie kannst du nur denken, dass man dich deS Mordes anklagen wird? Quäle dich und uns nicht mit solch furchtbaren Gedanken!" suchte Lisa, die sich selbst kaum mehr auf-recht zu erhalten vermochte, ihn zu beruhige». „Lies weiter, Nelly, ich bin auf daS Schlimmste gefasst. Vielleicht ist mir die Polizei schon auf der Spur," sagte er verstört um sich blickend. Mit Aufbietung all ihrer Selbstbeherrfchuug las das Mädchen weiter: „Eine abermalige aufmerksame Prüfung der Leiche ergab, dass die schöne Frau erdrosselt worden war. Auf ihrem weißen Halse fanden sich mehrere blut-unterlaufene Flecken. Die beiden Dienstmädchen sagten aus, dass sie sehr zurückgezogen gelebt und nur einen einzigen Besucher empfangen habe — einen stattlichen blassen, ältlichen Herrn mit schwarzem Haar und Bart. Er kam sehr selten, manchmahl wochenlang nicht und blieb nicht lange. Wenn Madame von ihm sprach, sagte sie stets „mon onclo". Auch sprach sie mit ihm nur russisch. Mehr konnte der Polizeicommissär nicht erforschen. Morgen wird der Untersuchungsrichter die beiden Zeugen vernehmen und wir werden hoffentlich in der Lage sein, unseren Lesern Weiteres über den geheimnisvollen Mord mitzutheilen. Für heute nur noch das Eine: der mittler-weile am Thatort eingetroffen? Gerichtsarzt machte eine merkwürdige Entdeckung, welche wahrscheinlich auf die Spur des verruchten Mörders führen dürfte. Er con- statirte nämlich, dass daS Verbrechen--« wieder stockte Nelly. „Weiter, weiter!" drängte Gundaccar mit er-zwungener Ruhe. „Ich kann nicht, Vater! Ich kann nicht!" schluchzte daS Mädchen, schleuderte das Blatt zu Boden und stürzte aus dem Zimmer. „Gib mir das Journal, Walter," befahl der Patient, „ich will den Bericht selbst zu Ende lesen. Mit der linken Hand verübt worden war!" las Feldau mit halblauter Stimme und sank dann ohnmächtig in die Kissen zurück. 8. Graf P o h i t o n o f f. Dumpfe Verzweiflung bemächtigte sich der Feldan's. Sie waren sich der Gefahr, in welcher Gundaccar schwebte, voll bewusst. Sollte es zu einem Verhör Koskavitsch's kommen und dieser Aussagen, dass Feldau am Tage des Mordes zwischen drei nnd vier Uhr Madame Silber-koss besucht habe, um das Elsenbeinschränkchen wieder zu erlangen, dann war seine Verhaftung sicher und der Verdacht musste noch dadurch verstärkt werden, dass er die Rechte in der Schlinge trug. Der Mord wurde ja mit der Linken verübt! Gerichtliche Irrthümer gehören in Frankreich erwiesener Maßen nicht zu den Seltenheiten. Am nächsten Morgen brachte die Zeitung abermals einen ausführlichen Bericht über das Verbrechen ans dem Boulevard Lannes. Derselbe bot wenig NeneS und gab die Aussagen der Dienstmädchen wieder. Wir wollen den Leser nicht mit dem Verhör langweilen, sondern nur die wichtigsten Momente hervorheben. Die Köchin sagte aus: „Madame Silberkoff bewohnt seit 15 Monaten den Pavillon und seit dieser Zeit bin ich in ihren Diensten. Ein blasser, brünetter Russe, der sich für ihren Onkel ausgab, hatte ihn gemiethet und einrichten lassen. Er besuchte Madame nur selten und blieb nie länger als eine Stunde. Gestritten hatte er nie mit ihr. Mit uns Dienern sprach er immer in gebieterischem Tone, auch benahm er sich, als ob er der Herr des Hauses wäre. Mir schärfte er beim Weggehen immer ein, auf Madame und das Kind gut acht zu geben und ja immer das Thor verschlossen zu halten. Täglich zwischen acht und zehn Uhr Morgens kam ein Gärtner, der den Garte» in Ordnung brachte und zweimal die Woche der Zimmer-Putzer. Madame sprach nur schlecht französisch, Geld hatte sie immer in Fülle; sie liebte eine gute Tafel, kleidete sich elegant und trug viel Schmuck. In der Regel behandelte sie ihre Dienstboten freundlich und gut und war sehr freigebig, aber es kam zuweilen auch vor, dass sie in wahre Zornausbrüche verfiel, und dann außer sich gerieth." Die Aussagen der Bonne stimmten in Allem mit denen der Köchin überein. Sie pflegte jeden Morgen ihre Herrin und das Kind auf einen mehrstündigen Spaziergang zu begleiten; bei schlechtem Wetter fuhren sie. An jenem Sonnabend aber, als Madame das Elsenbeinschränkchen heimbrachte, sei sie allein ausgegangen, weil der Kleine das Bett hüten musste. Montag früh habe sie — die Bonne — die Etagere abgestaubt und aus Neugier das Elsenbeinschränkchen mit dem daran hängenden Schlüssel geössnet, die vielen Fächer seien aber ganz leer gewesen. „Aus der Lage der Leiche," lautete der ZeitungS-bericht weiter, „kann man den Schluss ziehen, dass das arme Opfer den Verbrecher verhindern wollte, daS vermisste japanische Kästchen von der Etagere zu nehmen. Um ihre Hilferufe zu ersticken, habe er sie wahrscheinlich mit der linken Hand bei der Gurgel gepackt und er-drosselt. Auf jeden Fall mnss der Thäler ein Bekannter von Madame gewesen sein, denn sorgfältige Untersuch-ungen des Pavillons haben ergeben, dass der Thäter nur durch eines der beiden Thore ins Haus gekommen sein konnte. Das kleine in die Sackgasse führende Hinter-thor fand man versperrt und mit der Sicherheitskette versehen. Zn dem Hauptthor befindet sich jedoch ein Guck-loch, durch welches Madame Silberkoff gesehen haben musste, wer Einlass begehrte. Es war auf jeden Fall Jemand, den sie kannte, und vor dem sie sich nicht fürchtete. Weshalb meldet sich aber der sogenannte Onkel nicht, um der Polizei in ihren Nachforschungen an die Hand zu gehen? Wie eS in solchen Füllen üblich, wurde die Leiche in die Morgue überführt und feeirt. Die Obduction ergab, dass der Tod zwischen drei und vier Uhr eingetreten sein müsse!" „Wenn Koskavitsch sich meldet und die Geschichte mit dem Kästchen erzählt, bin ich verloren!" rief Gundaccar verzagt. „Fliehe nach England oder Amerika, so lange es noch Zeit ist," beschwor ihn Lisa. Er lächelte matt. „Du vergissest, mein Herz, unsere Finanzen, und dann, selbst wenn ich die Mittel zur Flucht hätte, würde ich es nicht wage». Du kannst sicher sein, dass an jeden« Bahnhof und in jedem Hafen ein Detektiv lauert. Glaube--* (Fortsetzung folgt.) belehrendes, Unterhaltendes, Heiteres etc. lxs»I!l«>SiSSSVSSSSS>kI!>«WI>1lASSSSSSSS>SSSSSSS!!ISSSSSSSSSZW->SSSSSIl?>I»»>SS SSii»-i?>-iSLSS?^il?«ü>>?SSSS«SS°iSSSSSüiS!»SiI Derdeutschen Wachtim Tteirerlaud! Hoch aus Lesl'reich» deutschen Bergen Weht im Sturm der deutsche Aar, Ruft den Fluch den srechen Schergen Rüst zum Kampf die Männerschar. LasSt die Mauer nicht durchbreche». Die erbaut der Väter Muth Von Magyaren oder Tschechen Oder von der Psassenbrut. Haltet treue Wacht im Süden, Wackre Sleirer allezeit, Ob die Wenden höhnend wüthen Gegen deutsche Einigkeit. Pflanzt aus Euren schönen Bergen, Die dort glühn im Sonnengold, Trotz der Freiheitsfeinde Schergen Hoch das Banner fchwarz-roth-gold! Schmückte doch den Kaiser einstens Diese hehre Dreisarb schon, Und den allerbesten, treu'sten Söhnen ist'S Verbot? L Hohn! LasS eS höhnen, lass es schnattern Dieses Voltsverräther-Pack. Und die Fahnen luftig ftatter» Sch warz.ro th-gold'ne Sleiermark! Ehemnitz i. S. Joses Riifchel. Ins Album. Flach bedectei und leicht den goldenen Samen der Furche, Guter, die tiefere deckt endlich dein ruhend Gebein. Fröhlich gepfiügl und gesäet! Hier leimt lebendige Nahrung, Und die Hossnung entfernt selbst in dem Grabe sich nicht. W. v Goethe. Für den Fleißigen hat die Woche sieben heule, für den Faulen sieben morgen. Altdeutscher Spruch. * Wo eS drei Heller thun, da wende vier nicht an. Und nicht zwei Worte, wo'S mit einem ist gethan. » Zeit bringt Licht, Zeit bringt Ruh, Ze't macht schlicht, Zeit deckt zu! Die Reifezeit der Johannisbeeren hat begonnen. AuS denselben läsSt sich ein vorzügliches Gel6 herstellen. Frisch gepflückte Johannisbeeren mit den Stielen werden gut »erlesen, aber nicht gewaschen. In reinem Kupfer« oder Messingkessel werden sie zum Feuer gebracht und so viel reines Wasser daran gegossen, dass der Boden gerade bedeckt ist. Man schüttle die Beeren, wenn sie ansangen wollen zu kochen, einigemale durch, ohne sie mit einem Löffel zu berühren, lafie wallen, alsdann dringe man sie gleich auf ein Kupfer- oder Haarsieb, auf welchem eine reine, geruchlose Serviette gebreitet ist und lasse den Saft, ohne zu drücken oder nach-zuhelfen, abstieben. WaS nicht von selbst durchläuft, wird ;u Johannisbeersast benutzt, welcher ebenso wohlschmeckend, aber nicht hell wird. Der durchgeflossene Sast wird, nachdem er sich noch etwas gesetzt hat, mit dem Zucker ausgestellt, gut ver-schäumt. Auf I Kilo vorher gewogenen Saft nimm« man l Kilo Zucker. Zur Seite gerückt, lasse man etwa 12 Minuten kochen, fülle dann in reuie Gläser und verbinde diese sollenden Tages mit Pergament-Papier. ES gibt Jahre, wo die Gelä besser steht! sollte sie beim Verbinden noch flüssig sein, müsste dieselbe ausgekocht werden, dieS schadet aber der Güle. Verfahren, um Ledersohlen undurchdringlich zu machen. Man thut in einen glasierten Tops einen genügenden Theil guten Theer und eiwaS in dünne Streifen geschnittenen Gummi elasticum, welchen man vorher in Dämpfen von kochendem Wasser aufgeweicht hat. Nun setzt man den Topf an ein gelindes Feuer und rührt mit einem hölzernen Löffel diese Mischung um, wobei man das Ueber-lausen deS Theeres zu verhindern suchen muss. Sobald der Gummi vollständig auf« gelöst ist, trägt man mittels eines Pinsels die Masse aus die Sohlen auf, bis die Schicht die Stärke einer dünnen Pappe erreicht hat. Alte Qelfarbe entfernt man durch Bestreichen mit Aetzlauge oder grüner Schmierseise und Abkratzen der ausge-weichten Farbichicht mit einem Spachteln Auch ein breiartiges Gemisch von zu Pulver gelöschtem Kalk mit Aetzlauge lässt sich verwenden. Jedensalls darf man die Mittel nicht zu lange einwirken lassen, da sie auch daS Holz zerstören. Dünne Schichten von Oel- und Lackfarben entfernt man lieber mit Terpentinöl. Das schon! Onkel: „Nicht wahr. Fritzchen, auf meinen Knien zu reiten, ist lustig!" — Fritzchen: „TaS schon, lieber Onkel! Aber gestern war'S doch noch schöner, da bin ich aus einem richtigen Esel geritten!" Kleine Verwechslung. „Haben Sie schon den neuen Murillo gesehen, der vorige Woche angekauft worden ist?" — „Leider noch nicht; ich hatte große Wäsche und bin noch nicht in den Zoologischen Garten gekommen." Auf der Höhe. Erster Rentier (stolz): „Ich bi» mit dem Herrn Baron eng be-freundet. Er hat bereits mehreremale Geld von mir entliehen!" — Zweiter: „So? Hat er'S denn auch schon zurückbezahlt?" — Erster: „Nein! Dazu sind wir zu intim I" Gemüthlich. Richter- „Angeklagter, nun geben Sie endlich Ihr Leugnen aus und schenke» Sie uns reinen Wein ein." — Angeklagter: „Spendieren Sie 'ne Pulle, Herr JerichtShos?" Die schlimmen Bücher.» A.: „Ja, die Bücher haben schon viel Unheil in der Welt angerichtet I" — B- - „Da haben Sie recht! neulich ist mir erst noch ei« Band vom Conversalionslexikon aus den Fuß gesallen, dass ich drei Tage habe hinken müssen I" Zeichen der Zeit. „Woraus gründen Sie Ihren Anspruch aus Unterstützung seitens unseres Vereines?" — „Meine Frau hat die beide» Feste zugunsten dieses LereineS besucht, und so find wir verarmt." Richtige Auskunft. Pförtner: „Die Regenschirme bleiben hier in Verwahrung. biS Ihr zurückkommt." — Mann; „Warum denn?" — Pförtner: „WeilS drin» nit regn't in der Bildergallerie." Griii classischer Trost. Handwerks-burjche (die geschienen Stiefel musternd): „Alt genug sind sie auch schon, aber na — — es gibt »un einmal nicht» neues unter der Sonne." Die Studentin der Khemie. Mutter: „Aber Aurelie. was wird daS für ein Kuchen werden, du mengst ja alles mög-liche durcheinander." — Aurelie: „Lass nur, die richtigen Stoffe werden sich schon aus chemischem Wege zu einem guten Kuchen verbinden und die falschen sich von selbst ausscheiden!" m 56 «Deutfche Macht' Seite 9 'te gesunde Küche Eine »weckwäbige Ernährunc zu werden, finden ein« will! ist die ©rundbebinauna für unser körperliche» und geistiges Wohlbefinden. Die Bestrebungen der Hausfrau, diesen Anforderungen gerecht mlwene Unterstützung in den vorzüglichen, mit goldenen Medaillen und Ehrendiplomen ausgezeichneten Erzeugnissen von Julius & Co.. Bregeuz. Sie sind ein wahrer Segen für jeden Haushalt. zum Würzen verleiht Suppen, BouillonS, Saucen Gemüsen jc. überraschenden, kräftigen Wohlgeschmack. — Wenige Tropfen genügen. — Probefläschchen 30 Heller. iis Ä 1 ConiommS Kapsel für 2 Portionen feinster Kraflsuppe.........20 h 1 Bouillon > Kapsel für 2 Portionen kräftiger Fleischsuppe.........15 h Durch Uebergießen blob mit kochendem Wasser, ohne wetteren Zusatz, sofort herstellbar. Eine Tablett« sür 2 Port. lS Heller. »gai'S Suppen in Tabletten ermöglichen, schnell, nur mit Zusatz von Waffer, ebenso kräftige al« leicht verdauliche, gesunde Suppen herzustellen. — 19 verschiedene Sorten. — 6163 Za haben in allen Colonial-, Dellcatesswaren-Gescbäften nnd Droguerien. Das beste, billigste und radicalste Mittel zur TrocMepi sencbter Mauern ist „XEROTIKON" Kalt Terstreichbar, tod jedermann leicht anzubringen. Zahlreiche Zeugnisse aber langjährige Anwendung rur Verfügung. 1 Probe-Blechflasche mit 25 Kg. Inhalt, für 15 Quadratmeter, lostet 20 Kronen ab Wien. Erstes österr. Asphalt-Werk Dachpappen- nnd Theerproducten-Fabrik Holzimprägnierung <3139 N. Schefftel, Wien, IX,1. • Gegründet 1871.- Offertausschreibung. Auf der Bezirksstraße II. Classe Weitenstein-Cilli ngen z.wei Brücken mit Eisenconstruetion mit einem tenvora.nschlage per 19.870 Kronen zur Ausführung. Die mündliche licitative Verhandlung findet am Juli .1901, um 2 Uhr, in der Kanzlei der Bezirks-retung in Gonobitz statt, wobei auch schriftliche Offerte egengemommen werden. Die Licitationsbedingnifse, Baupläne und Voranschläge in der Bezirksvertretuugs-Kanzlei in Gonobitz zur ficht aiuf. Sezirlcksausschuss Gonobitz» am 12. Juli 1901. Der Obmann: Fra», Possek. Wäscherei-Maschinenfabrik Kraus» «fc Coinp« Wien, XVIIL Währlnger-Gnrtel 58. GrOsste und älteste Fabrik dieser Branche in Oesterreich-l'ngam. Übernimmt Einrichtung completer Wäscherei-Anlagen und liefert in garantiert »olider Ausführung: Dampfwascb-Mascbn anerkannt best«« System für Handoder Kraftbetrieb Ton 2« fl. bis 2000 fl. Centrifip cani geräuschlos, für Hand- oder Kraftbetrieb ton 140 fl. aufwärts, iteate ra Viiu-lucUiei (Wäsche-Auswind-maschinen) in allen Grossen Ton 14 fl. an. Wäsche-Rollen bewährtester Conatruc-tion, 24 fl. und hober. tob 85 fl. aufwärts. Ausführliche illustrierte Preislisten über sämmtliche WHscherel- maschinen auf Wunsch gratis nnd franco. 0151 Millionm parncit benttttu .S««,lin». itt-««» 61« yd»» «Nt, •» „8«elia" «Ich, bn« »ritt für H,»I. /.nart und ASdnt I»! I«< uarrtatc «ellchl tun SU b»I«Iich«e, Häade erhsltea 1-1»« oriftotrattWc Orrtalieii und n»tm bxrch «fttUjniifl San .5" n o H n" ist eint ouf 4S der «bdttn -ad sriichtstrn Ätittttt bttzchtllt- ««Usche Setfe. «>r »»»»tieeea, t«I» frrti« R»»»tl» a»b 3Kitt« bei lefichtrt, UttlrfTtr, ISImtitttlit, Ralrnrstbt K. »ach «ebraach t»n „fiMSlili" Im>rl»4 »erschwiabea. — .gteslla* ist d«» *" " ^ " Ä0PfoOOt»>|lMf. »Kb <1 dini» --ch b°« aatlir. lichstr und b-ftt A»b«p«tz»itlel. wer .» e » o I««" rtatlmttgig n»fi«tt Seile bealibt. bleib« i«nj anb Ich»». w,r »er,«lichten im«, da« «S mit brm r.r. Ubier »«>ze sind, anbelangend di« Reinheil des Farbenlones,' dem ~ anstrich vollkommen gleich. Musterkarte, aowia Gebrauchaanwelsuwfl gratis und Unentbehrlich zur Kinder- und Hautpfleg »us der Mariahilf-Apotheke Koseber u. Ottorepelz, Wr.-Neüstadt. Kr. I. Als beste« Einstreupnlrer für Kinder and für die bei denselben vorkommenden Hautkrankheiten Von den meisten Aerzten empfohlen. — Prei* einer Streubüchse 30 kr. • ».4k Nr' 2/ ^•■•■toilette-Piider, weiss, rosa, gelb, hastet unsichtbar ans der Haut, enthält keinerlei schädliche Bestandtheile urd verleiht dem Teint ein sns. he«, sammetweiches Aussehen. Bei aufgesprungenen Hunden, xum Trocknen der Haare. — Preis einer Streubüchse *XO It» .. . Abführender The» (sogenannter Hashacher). vieser nach änt-Iicher Vorivhnft e»eu?ts Thee wirkt schleimlösend und blntreinigend und wird bei allen Leiden, welche infolge Verdannngsatörung nud Stnhl-Verstopfung entstehen, zur Vornahme einer rationellen Blutrainlgnngs-Cnr genommen. — Preis einer Rolle, in 8 Gaben getheilt, SO Itr. - Man achte auf die Firma. _ Erhältlieb in Cilli: 6058 Mariahilf Apotheke O. Sohwarzl k Comp,, HanptpUtz. Vereinsbuchdruckerei „Celeja" Einladung zu der am Montag den 29. Jnli, 5 Uhr nachmittags, im Gemeinde-raths-baale stattfindenden TAGESORDNUNG: 1. Rechenschaftsbericht der Ausschüsse; 2. Neuwahl der Ausschüsse; 3. Freie Anträge. Sollte die Versammlung nicht beschlussßhig sein, so findet die neuerliche Versammlung am gleichen Tage um 5'/, Uhr statt. Hochachtend des Der Vereins-Ausschuss. Eine Verkäuferin eventuell Pr»ktlU«iitln, wird för ein Papiergeschäft in Cilli gesucht. Schriftliche Offerte an die Verwaltung des Blattes mit der Bezeichnuni; „A. H. R". 6 US Starker Lehrling mit guter Schulbildung und der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, wird sofort aufgenommen in der Gemischtwarenhandlung des Josef Friedl in Jndendorf bei Leoben. Köchin beider Landessprachen mächtid gut kochen kann und sonit b Arbeit scheut, wird für gesucht. — Adresse in waltung dieses Mattes. iin fl Ein freundliches, altdeutsch möbliertes 61M Zimmer mit schönem Ausblick, ist an einen stabilen Herrn sofort zu vermieten. Anzufragen Giselastrasse 7. 100-300 Gülden monatlich können Pertonen Jeden Stand?» l» all«*n Ort*rhaftrn aieker und ehrlich ohn* Capitel nnd lUaleo verdienen darch Verkauf gesetzlich erlaubter Staatspapier« n. Lote. — Anträfe an Ludwig 0«ntrrrrI-cher, VIII. Dcutzcbcgatte 8, Butiapeat, Q-esvLcli.t för Cilli eine Firma, die bereit ist, den Alleinverkauf einer neuen, sehr leistungsfähigen Fabrik von Olmiitzer Quargel-Käse zu übernehmen. Offerten mit Referenzen sub: „W. G. 3133" an Rudolf Mosse, Wien I. 6159 sowie • zwei hofseitige Zimmer, eventuell möbliert, ab 1. October zu vermieten. Rathhansgasse Nr. 14, anzufragen bei der Hausfrau. 6169 Eine schöne Woh in der Villa Sannegg, Hochpun bestehend aus 5 Zimmern, \ zimmer, Dienstbotenzimmer, E Veranda und Gartenbenützug| 1. October zu vermieten. Eine schöne Wohnn mit zwei Zimmern sammt Zq nebst einem möblierten Zimmei; in der Theatergasse Xr. 1 vergeben. bestehend aus 4 Zimmern, Kflcho, I Garten- und Badebentttzung, ist « billig za vergeben. VVo? sagt die Verwaltung Blattes. Knorr S "°lihekannts Haft.-.,. —_ Hafermark, far S-ciW suppen. Hoher Knorr s __Grflnkernflocken, .. Sagoflocken, Knorr s fi®"«enfl«ckw, __Geratenflocken mit J> T_ Grünerbs ä Ia lanflitoi Knorr S hochfeine und n>ck^ ____kochende Sapp Zu haben in besseren Specewi-sW DelicatesüengeachifteB. Für je 142 K sind je 2000 K rasch erreichbar. — Prospect» kostenfrei. Ungar. Börsen-Journal, Budapest. 6102 elegant, 10 Zimmer, Parkgarten, einträgliche Oekonomie, solide Wirtschaftsgebäude, 15 Min. von Cilli, billig verkäuflich. Näheres sagt die Verwaltung der ,D. W.\ 5635 empfiehlt die V ereinsbuchdruckerei ,C in C111I. j. . Hoch Ia. Tafelspeck (schwerst), hoch Ia. amerik. Riickenspcek Kaufen öl8 C»r«nlleri reine »eliwcinefeMe Ungarische Salami, Braunschweiger. Selchfleisch nur "WU bei der Fleisch- u.. Fett w&rexif&brik (ActiöQ-GGSöllschäft) Ses vete (CroätiGn) «lenn dort bekommen Sio nicht nur qualitativ das Beste, sondern auch am billigsten. Vertreter für Untersteiermark: Karl T - Socher, Oilll. äJerleger und Herausgeber: Verei»sbuchdruckerei „Eelejain Cilli. Verantwortlicher Schriftleiter: L>tto Ambroschitsch. Druck der Vereinsdruckerei „Eeleja" •5152 in HiJli.