Katholische Miffionezeitfchrift Oer Missionäre Söhne Oes hist. Herzens Jelu Stern Nummer 10 - Februar 1941 43. Jahrgang dtrTltgcr Spedizione in abbonamento postale. Zum Titelbild: „Brave Teufel." Es sind sicher nur gute Teufel, die die Prozession zu Ehren der Madonna in einem kleinen Orte Panamas mitmachen. Die Söhne des Unbefleckten Herzens Mariä find hier im Apost. Vikariat Darien-Panama an der Arbeit. Wie auf unseren Kirchen der Teufel als Wasserspeier Dienst tun mutz, so zwingen ihn diese Eingeborenen der Gottesmutter zu huldigen! Inhalt: Mariä Reinigung — Lichtmeß, 6. 145. — Plaudereien über Südafrika, 6. 147. — Ein halbes Jahrhundert Missionsbischof in Südafrika, S. 151. — Das Gesuch ober das lächelnde Leid, S. 152. — Zins dem Brief eines Würzburger Missionsarztes in Ost-Afrika, S. 153. — Sitten und Gebräuche bei den Ba-pedi, 8. 156. — Abfall vom Glauben, S. 158. — Lanze und Kreuz, 6. 159. — Abbildungen: Wiiwalersland, S. 149. — Erste Kalechismus-Slunde, 6. 151. — Einheimische Krankenschwestern in Südafrika, 6. 154. — Bapedifrauen, S. 157. — Kochgewachsene Schillukmannen. 6. 159. — Schillukjunge mit seinen Lieblingsochsen, 6. 160. Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pengö, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressanone, Italia. Missions-Gebetsmeinung für Februar: Bekehrung derjenigen, die den primitiven Religionen anhangen. Die sogenannten Kulturvölker haben meist auch einen entwickelten religiösen Glauben. So falsch derselbe sonst sein mag, sie bauen darauf eine Wissenschaft von Gott und Welt, eine Art Theologie und Weltanschauung auf. Anders ist es bei den sogenannten Naturvölkern. Wenngleich sie an einen Schöpfer glauben, der dem Menschen die Welt sozusagen erst zur Verfügung stellt, so haben sie von diesem Schöpfer doch meist kein bestimmteres Bild und ihre religiösen Gebräuche beziehen sich mehr auf allerhand für sie unerklärliche, unheimliche Gewalten, die sie sich günstig stimmen möchten, auf Geister, Gespenster, Dämonen und allerhand abergläubischen Krimskrams. Es find das Völker in unentwickeltem kindlichen Zustand mit den Schwächen imti guten Seiten des Naturkindes, für die Mission ein oft sehr dankba-es Arbeitsfeld., Beten wir für diese schlichte:: Menschen, das; ihnen all die Segnungen des Christentums, welche die europäischen Völker schon so viele Jahrhunderte genietzen. zuteil werden, daß sie Gott den Vater, Golf den Sohn und Gott den heiligen Geist kennen und lieben lernen, daß sie über dieser Welt, die ihnen oft so wenig bietet, ihr Vaterhaus im Himmel erkennen; beten wir, daß auch sie sich in der Liebe des göttlichen Herzens Jesu sonnen, in der zarten Fürsorge einer guten himmlischen Mutter sich geborgen fühlen und treue Kinder unserer heiligen Kirche werden. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. gofef greinademef* SVD, sowie allen, die lernen möchten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlein wärmftens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Verlagsanftalt Athejia Bolzano veröffentlicht hat: „R o v e n e, Anleitn ng zum f r u ch t-reichen Halten von 9t o n c n e n vor allem zum Diener Gottes P. Iosei Freinademetz S. V. D." Herausgeber: Kongreg. d. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu, Millan-Bressanone. Schriftleitung: Dr. theol. et phil. P. M. Raffeiner F. S. C., Millan-Bressanone. Druck: A. SBeger’s Buchdruckerei, Bressanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVII!. Stern -er Neger Katholische Missions-Zeitschrift Herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu Nummer 10 Februar 1941 43. Jahrgang Mariä Reinigung — Lichtmeß. 3m Februar feiern wir das Fest Mariä Reinigung. — Das lateinische Wort februare bedeutet reinigen und der Name des Monates erinnert an heidnische Reinigungsfeierlichkeiten zu Ehren ihres Gottes Pan, die mit Fackelzügen und allerhand Prunk und wüstem Treiben verbunden waren. Diesem heidnischen Feste, diesem heidnischen Getue stellte die Kirche in missionarischer Klugheit ein Fest der Reinsten aller Menschenkinder entgegen,, der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, die sich in schlichtem, demütigem Gehorsam der gesetzlichen Reinigung des Alten Bundes unterzog, obwohl sie derselben wahrhaftig nicht bedurfte, obwohl sie die eine war, für die eben dieses Gesetz nicht gegeben war. Um der Anhänglichkeit der Menschen an Aeußerlichkeiten wie jene heidnische Fackel-züge Rechnung zu tragen, nahm die Kirche in die Feier des Festes ein® Lichterprozession auf, die an das Licht der Welt, das Gotteskind Jesus Christus erinnert, dem der greise Simeon zugejubelt hatte und das !er als das „Licht zur Erleuchtung der Heiden" bezeichnete. So ist das Fest Mariä Reinigung oder Lichtmeß eigentlich von Anfang an als rechtes Missions fest geplant gewesen. Dieses Fest, das sich vom altheidnischen Hintergrund so strahlend abhebt, prägt uns recht nachdrücklich zwei Beweggründe zur Missionsarbeit ein, nämlich Mitleid mit dem Heidentum und Freude am Besitze des Lichtes, Freude an der ganzen Schönheit und Lieblichkeit unserer heiligen Religion, eine Freude, die uns drängt andere daran teilnehmen zu lassen. Welch ein Gegensatz, an den uns Lichtmeß erinnert: Heidentum und Christentum! Auf der einen Seite Nacht der Unwissenheit und des Irrtums, auf der andern Licht und Klarheit in allen Fragen des Lebens. Auf der einen Seite Finsternis und nächtlicher Spuk, unterbrochen höchstens vom schreckenden Aufzucken höllischen Wetterleuchtens, auf der andern Seite ein milder, sonniger Liebfrauentag. Ans der einen Seite der Hokuspokus heidnischen Götzendienstes, der in den unheimlichen Bocksprüngen, z. B. eines Zauberers und Giftmischers der heidnischen Neger sein Ebenbild hat und der im tollen Faschingstreiben weitergespenstert, ans der andern Seite das milde Bild Unserer Lieben Frau von der Sonne bekleidet, den Mond unter ihren Füßen, das Bild der Jungfrau-Mutter mit dem göttlichen Kind auf ihren Armen. Auf der einen Seite Sumpf und Moder, auf der andern die duftige^ blendendweiße Lilie, die auf dem Dornenfeld unserer Erde sich erschlossen hat. O, daß doch endlich den armen Heiden der Stern aufginge, der zum ewigen Lichte führt, daß sie doch Christus erkennen möchten, das Licht zur Erleuchtung der Heiden, daß doch Christus, der jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt, den vollen Glanz ihnen zeigte der Sonne Seiner Wahrheit, Seiner Liebe, Seiner Herrlichkeit! Christi Wahrheit würde diese Menschen frei machen von der Sklaverei der Leidenschaften, würde die Kerkermauern ihrer Unwissenheit und Verblendung niederreißen und ihnen Ausblick gewähren in eine Welt des Friedens und der Freude. Christi Liebe würde ihnen Trost sein in ihrer Armut, Wehrlosigkeit und Hilflosigkeit, in allen Trübsalen des Erdenlebens. Christi Herrlichkeit würde sie zu freudigen Dienern des Königs der Könige machen, zu stolzen Bürgern Seines Reiches hier auf Erden und zu seligen Bewohnern ihrer ewigen Heimat. O Maria, Königin der Apostel, zeige den armen Heiden Dein Kind, daß auch sie bald mit den brennenden Kerzen der Neugetauften Seinen Altar umstehen; laß auch ihnen das Morgenrot deiner mütterlichen Liebe erstrahlen, dem der sonnige Tag des feiles folgt. So sei es! (P. H. 3., F. S. C.) Plaudereien über Südafrika. Die letzte Volkszählung in Südafrika ergab eine Gesamtbevölkerung von 9V2 Millionen (genau 9 479 985); die Bevölkerungsdichte ist fast 8 auf den qkm (gegenüber 141 bei Deutschland und 133 bei Italien). Von diesen 9V2 Millionen Menschen sind 1,979.390 Weiße, 6,529.784 Bantu-Eingeborene, 215.529 Asiaten (vornehmlich Indier und Malayen) und 755.282 Mischlinge. Auffälilg ist, daß es im Lande mehr männliche wie weibliche Personen gibt; das Verhältnis ist 4,784.935 zu 4,695.050. Während bei den Bantu und Mischlingen der Unterschied ganz gering ist, ist er weit größer bei den Europäern und besonders bei den Asiaten, denjenigen Rassen, die sich zum Teil durch Einwanderung vermehren. Die Union von Südafrika zählt fünf Großstädte: Johannesburg mit 461.527, Kapstadt mit 322.221, Durban mit 259.104, Pretoria mit 127.790 und Port Elizabeth mit 108.986 Einwohnern. Die Kapprovinz, die mit 717.032 qkm 59«/o des Gesamtgebietes ausmacht, zählt 3,507.063 Einwohner, d. i. 37o/o; die Transvaalprovinz (285.942 qkm = 23 O/o Fläche) zählt 3,288.002 oder 350/0 Einwohner; die Provinz des Oranje Freistaats (128.530 qkm = 11 q/0 Fläche) zählt 756.487 oder 8°/o Einwohner; die Provinz Natal (91.346 qkm = 70/0; Fläche) zählt 1,928.433 oder 20 0/0 Einwohner. Aus obiger Aufstellung ergibt sich, daß die kleinste Provinz, Natal, am stärksten bevölkert ist, mit 21 Bewohnern auf den qkm; dann folgt der Transvaal mit 111 /2 Bewohnern auf den qkm, während die älteste Provinz, das Kapland, nur 5 Bewohner auf den qkm ausweist. Im Transvaal wohnt mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung der Union, und auf dem beschränkten Raume des goldhaltigen Witwatersrandes drängt sich fast ein Drittel der Transvaalbevölkerung zusammen. Hier finden sich eine ganze Reihe volksreicher Städte längs des goldhaltigen Riffs, von Westen nach Osten: Rantfontein mit 29.414, Krugersdorp mit 53.652, Roodepoort mit 41.248, Johannesburg mit 461.527, Germiston mit 78.293, Boksburg mit 49.975, Benoni mit 83.916, Brakpan mit 54.482, Springs mit 86.824 und Nigel mit 21.319 Einwohnern. Zu Springs und Nigel finden sich die reichsten Goldminen der Welt, die allein 15 vom Hundert der Welterzeugung liefern. Vor etwa 30 Jahren wurden chinesische Arbeitskräfte au,f den J o h a n n e s b u r g e r Goldfeldern eingeführt. Diesbezüglich erzählte mir kürzlich einer unserer Witbanker Katholiken, ein älterer Herr aus Irland, ein nettes Geschichtchen. Sein Vorgesetzter, der Leiter einer Goldmine, hatte ihn eines Tages ersucht, während seiner Arbeit auch ein Auge auf die in der Nähe beschäftigten Chinesen zu haben, was er auch tat. Dabei kam ihm vor, daß ein bestimmter Sohn des Reichs der Mitte ihn häufig ansah, wie um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Einmal blickte er denn länger hin, und da sah er den Schlitzäugigen das hl. Kreuz-zeichen machen. Der Chinese war Katholik. Er fjatte den Weißen während des Gottesdienstes in der kath. Kirche gesehen. Er wollte ihm mitteilen, daß er sein Glaubensgenosse sei. Da er nicht Englisch konnte,, benutzte er das Kreuzzetchen als kath. Ab- und Erkennungszeicheln. Nebenbei bemerkt, die chinesischen Hilfskräfte wurden bis 1910 wieder abgeschoben, und heimische Bantu versahen fortan den Bergknappendienst in den Iohannesburger Goldminen. Die südafrikanische Bahn ist sehr zweckmäßig eingerichtet, eine der bequemsten der Welt. Obgleich nur schmalspurig (Spurweite 106 cm), hat der Oberbau doch die ansehnliche Breite von 21/2 Metern. In den Abteilen zweiter Klasse können sechs Betten für die Nachtfahrt hergestellt werden; die zwei Sitzbänke bilden die zwei untersten Liegestätten, die beiden Gepäckträger ergeben herunterigeklappt die zwei obersten Pritschen, während die beiden mittleren Betten durch Hochklappen der gepolsterten Rücklehnen gebildet werden. Den Reisenden erster Klasse werden nur vier Betten je Abteil zugemutet. Es ist der Brauch, daß Reisende auf weitere Strecken ihre Plätze vorher bestellen. Auf diese Weise ist die Bahnverwaltung imstande, für die Bequemlichkeit der Fahrgäste vorzusorgen. Die Schaffner führen eine Liste der Reisenden und wissen, wo diese ein- und anssteigen. Farbige und schwarze Reisende haben eigene Wägen, selbst erster Klasse: es ist ihnen nicht erlaubt, die Wägen fiir die Wjeißen Zu benutzen: anderseits kann ein Weißer nicht in einem Wagen für Schwarze reisen. Die südafrikanische Bahn wexst ein Netz von 21.000 km Länge auf und beschäftigt etwa 100.000 Menschen. Da bedeutende Steigungen zu überwinden sind, werden starke Zugmaschinen benötigt. Es sind britische, amerikanische und deutsche Lokomotiven im Gebrauch. Alle Bekanntmachungen sind zweisprachig abgefaßt, auf Englisch und auf Afrikaans. Ortsnamen in der wohlklingenden Sprache der Zulu geben der Landkarte von Südafrika Poesie (und Romantik). Sehen wir uns einige Namen an: A m a n z i m t o ti = Süße Wasser; Illovo = Willkommen! L u s i k i s i ki ist ein schallnachahmender Name, der das Wispern des Windes im Röhricht dieser sumpfigen Gegend wiedergeben soll: U m g a z i = Platz des Blutes; U m t a t a = Offene Ebene; 3]nt) otti = Ort des Vogels (Tschaka, der gewalttätige Zulukönig, der vor hundert Jahren herrschte, war „der Adler" genannt und hielt sich hier zeitweilig auf): Dukuduku ist ein schallnachahmender Name, der das Klopfen des Herzens eines von Furcht Ergriffenen wiedergeben soll: H lob ane (Berg) ^ er legt seine besten Kleider an, d. h. er ist schön: Kwadlamahlahla = Ort, wo die Bäume aufgefressen wurden (zum Baue dieses Platzes, der einst königliche Residenz war, wurde eine ungeheure Menge von Bäumen verbraucht: sie wurden „aufgefressen"): 3 n g w a v u m a = Ort des Brüllens (wo viele Löwen hausten); 3 xo po = (lautnachahmend) Geräusch, das ein ins Wasser fallender Stein verursacht: 3 sipin go = der Fluß, der sich schlängelt: Umtwalumi = der Fluß, der steigt, während du schaust, d. i. rasch anschwellend; U m p a nbanyoni = der Fluß, der die Vögel hintergeht (durch seine Uielen Windungen, so daß die Vögel nicht mehr wissen, ob sie hinüber oder herüber geflogen siNd): U m z i m hulu = der Fluß des großen Kraals; Umsikaba = der Fluß der fetten Männer: Tuge la = der überraschende Fluß (wegen semes Ungestüms gur Zeit seiner Schwellhöhe); Umfolosi = die zusammengespannten (der weiße und der schwarze Ihn« folosi vereinigen sich in ihrem Unterlaufe; die Zulu vergleichen die Heiden Flüsse mit zusammengespannten Zugtieren). (Nach C. Birkby.) Ein Gegenstück zu den Zulu-Ortsnamen bilden die Afrikaans-Ortsnamen der Buren; hier feien einige gegeben. Bloemfontein (Blumenquelle), Vryheid (Freiheit), Uitkyk (Ausguck), Lydenburg (Stadt der Leiden), Volksrust (Volksrast), Morgenzon (Morgensonne), Oorloogs-poort (Kriegsjoch), Osfontein (Ochsenquelle), Welgelegeu (Gutgelegen), Uitenhage (Außerwald en), Twist niet meer (Dreh nicht mehr), Slangfontein (Schlangenquelle), Baviaanskloof (Paviansschlucht), Voelstruis-laagte (Vogelstraußtal), Ontevreden (Unzufrieden), Soebatsfontem (Bittquelle), Blaauwpan (Blaupfanne), Spektakel (Schauspiel), Zandvlei (Sandtal), Langverwagt (Lange erwartet), Wag—en—bietjie (Wart ein bißchen), Rhenosterkop (Rhinozeroshügel), Keeromberg (Kehrum—Berg), Zwartruggens (Schwarzrückenberge), Dwarsberge (Querberge), Zoutpans-berge (Salzpfannberge), Mosfelbaai (Muschelbucht), Zondereinde Rivier (Ohnegleichen—Fluß), Vaal Rivier (Fahler Fluß), Valsch Rivier (Falsch-Fluß), Olifantsrivier (Elefantenfluß). Manche Farm-Namen kehren immer wieder. So soll es in Transvaal 138 Rietfontein geben, 119 Nooitgedacht (Nie gedacht), 90 Wellteevreden, (Wohlzufrieden), 69 Klipfontein, 68 Blakfoutein, 53 Har-tebeestfontein, 53 Elandsfontein und 12 Mooimeisiesfoutein (Schönemädchenquelle). Selten vorkommende Farm-Namen sind: Boshluis-hoek (Zeckenecke), Wolvedans (Wolfstanz), Oud Thomas zyn loop (Des alten Thomas' Lauf), Dwars in die weg (Quer im Wege), Hoek van hell (Hölelnecke), Merry Pebble Stream (Lustiger Kieselstrom),, Dogelenzang (Vogelfang), Elysium (Paradies), Vrede (Friede), Honeymoon (Flitterwochen), Mortality (Sterblichkeit), Weenen (Weinen) und andere mehr. An geschichtliche Namen erinnern: Lola Montez, Garibaldi, Napoleon, Wellington, Münchhausen, Sedan, Sadowa, König-grätz. An geographischen Namen kommen vor: London, Birmingham, Winchester, Durham, Kent, Northumberland, Dundee, Argyle, Erin, Ermelo, Belfast, Cork, Chalons, Toulon, La Rochelle, Champagne, Brussels, Antwerpen, Nederland, Haarlem, s'Gravenhage, Copenhagen, Moscow, Arethusa, Sparta, Capri, Madrid, Boston, Orinoco, Madras, Ceylon, Sumatra, Alexandria. Auffällig sind die vielen biblischen Namen in Südafrika. Im Oranje-Freistaat ist das Städtchen Bethlehem. Im gleichnamigen Distrikt heißt ein Fluß „Iorvan". Auch dieser südafrikanische Jordan hat seinen See Genesareth, hier Loch Lomond genannt. Am linken Ufer des Jordan finden wir den Farm-Namen „Mambre", der an die Begräbnisstätte der Patriarchen Abraham und Jakob erinnert. Gegenüber dem Flusse liegt die Farm „Hebron". Weiterhin finden wir die Farmen „Gilead" und „Kischon", ein wenig nach Osten zu ist eine andere Gruppe biblischer Namen: Bethesda, Mara, Arrarat, Omega, Berfeba, Bethel, Libanon. Nahe der Stadt Bethlehem ist eine Farm „Jerusalem", die an eine andere namens „Gethsemane" grenzt. Andere in Südafrika vorkommende biblische Namen sind: Nazareth, Nebo, Dalmanutha, Eden, Sodom. (Br. A. Cagol F. S. C. Ein halbes Jahrhundert Missionsbischos in Südafrika. R o in. — Mit dem jüngst in Irland verstorbenen Missionsbischof Hugh Mac Sherry, dem ehemaligen Apost. Vikar von dem (heilte sogenannten) Vikariat Port Elizabeth ging eine mit dem südafrikanischen katholischen Leben innig verwachsene Persönlichkeit in die Ewigkeit. Am Ende seiner langen ausgezeichneten kirchlichen Laufbahn kam Erzbischof Mac Sherry oft nach Rom, und da war es für seine vielen Freunde ein Genuß, ihn von seinem 42jährigen Bischöflichen Wirken in Südafrika erzählen zu hören. Als Dr. Mac Sherry für das damalige Apost. Vikariat Kapprovinz-Ost zum Oberhaupt ernannt wurde, befand sich Südafrika am Vorabend eines gewaltigen Umbruchs. Die Entdeckung der Diamantenfelder bei Kimberley und der Goldminen bei Johannesburg rief eine industrielle« Umwälzung erster Ordnung hervor. Das Duell zwischen Rhodes und Kruger, das Ende des Jahrhunderts in einen offenen Krieg zwischen Buren und Briten ausartete, hatte begonnen. Dr. Mac Sherry, der im Burenkrieg als Feldkaplan hervorragende Dienste leistetete, «erlebte die Südafrikanische Union und vor seinem Rücktritt im Jahre 1938 die durch das Westmin-ster-Statut festgelegte Verfassung des neuen Dominions. Auch auf religiösem Gebiet erlebte der Verstorbene tiefgreifende Veränderungen im Südafrikanischen Leben. Die ursprünglichen Holländer waren bekanntlich starre Kalvinisten, die den katholischen Priestern sogar Erste Katechismus-Stunde. In einem ärmlichen, durch eine Andeutung von Zaun abgeschlossenen Hof bringt ein Missionar aus Addis Abeba den kleinen Eingeborenen die Aufangsgründe des Katechismus bei: das Zeichen des Kreuzes. (Fides Foto.) die Landung im Kapland untersagten. Der erste katholische Bischof für Südafrika wurde von Gregor XVI. in den ersten Jahrzehnten englischer Herrschaft ernannt. Die Katholischen Missionen hatten auch später mehr Erfolg in englisch sprechenden und einheimischen Kreisen der Bevölkerung, denn unter der alteingesessenen ehedem holländischen Kapbevölkerung. Den ersten katholischen Priestern meist irischer Herkunft versprach Port Elizabeth, von englischen Emigranten (den 1820 Settlers) gegründet, ein ergiebigeres Feld als die von Buren bewohnten Nachbarbezirke. Lange blieb den Glaubensboten das von den „Boortrekkers" bewohnte südafrikanische Hinterland verschlossen. Immerhin fand Dr. Mac Sherry bei seinem ersten Eintreffen in Südafrika die katholische Kirche bereits in den zwei Provinzen Kapland und Natal festbegründet vor. In Natal hatten die Oblaten gute Arbeit geleistet. In Oranje Freistaat und Transvaal fielen die Schranken erst als die industrielle Revolution anderes Blut in die beiden Burenrepubliken einführte. Durch den Zug der „Uitlanders" faßte die Kirche hier Fuß, und in den andern Teilen Südafrikas gaben die Schwarzen den Ausschlag. Die Mariannhiller Patres hatten ihr großes Bekehrungswerk unter den Zulus von Natal und die Oblaten unter den Basutos eingeleitet und weitergeführt. (Fides.) iiiiiiiiiiniiii Das Gesuch oder das Lächelnde Leid. Sie schmollten und schmähten und schimpften und schrie'n: „fmu Leid ist verbannt; - ja wo führt denn das hm? Das dulden wir nicht; nie und nimmermehr! wir setzen uns einig und mutig Zur Wehr .. . Bein, nein! Das gibt's nicht, daß so was geschieht, wenn Gott erst, der üjerr, unsre frenndschast sieht, Dann nimmt die Verbannung ~ Sind aus dem Sternenheer die Schnuppen, Don ihrem Sterne losgerissen, pms der erprobten Dahn geschmissen, So irren sie nun durch den Kaum Und wandern weit im wirren Traum. Sind aus dem Sternenheer die Schnappen, Die abgehau'nen blanken Schuppen, Die in dem heißen heii'gen Streit Don Schnppenpanzern fliegen weit, Da in den wilden Schlachtenwettern Darein die scharfen Schwerter schmettern. Sind aus dem Sternenheer die Schnuppen, Sind Meteore die verglimmen, wie stolz sie durch die Lüste schwimmen; Doll Scham, daß sie den weg verloren, Sie lies sich in die Erde bohren, Ms wäre wirklich dort ihr Ziel, wohin auch Luzifer einst siel! n Lanze und Kreuz. Geschichtliche Erzählung von Br. A. Cagol F. S. C. (Fortsetzung.) Adors Herz jubelte; als sie die ersten Schilluksiedlungen, Dörfer ihrer Heimatsprovinz Moam erblickte. Ihr scharfes Auge erspähte vom Schiffe aus ihre Landsleute in ihrer täglichen Beschäftigung. Frauen und Mädchen mit großen Tongefäßen auf dem Kopfe zogen im Gänsemarsch auf gewundenem Fußpfad zum Flusse, um Wasser zu schöpfen: Jünglinge und Knaben hüteten das Vieh und oertrieben sich die Zeit mit allerlei Kurzweil, durch Uebungen im Lanzenwerfen, durch das Braten eines Leckerbissens an einem Feldfeuer, durch das außerzeitliche Melken einer Kuh, wozu es keines untergehaltenen Gefäßes bedurfte und bergt, mehr; andere Leute setzten das Steppengras in Brand als Vorbereitung öes Bodens für die Bestellung in der kommenden Regenzeit. Dann wurde Hellet Kaka, die arabische Zwingburg, erreicht; aber die Schiffe dieser guten Banjo glitten vorüber, ohne zu halten. Dann kam der Ort, wo früher das Dörfchen Abur gestanden. Eine schwarze Brandstätte zeigte den Platz an, wo einst heitere Menschen gelebt. Und da war auch schon Akuruar, ihr Heimatdorf, sichtbar. Gewiß klopfte ihr guter Vater an einer Lanze herum, ohne zu ahnen, daß seine Ador ihm so nahe sei. Provikar Reinthaler hatte von Khartum einen Dolmetsch mitge-nommen, einen Dinka, der auch Schilluk und Arabisch sprach. Der Mensch war als Knabe Sklave geworden, hatte Soldat machen müssen, war verwundet worden und hatte endlich die Freiheit wieder erlangt. Vom Vorderteil der Barke, wo er sich mit dem Dolmetsch befand, winkte der Provikar dem Schillukmädchen, um sich von ihm bestätigen zu lasses daß das in Sicht kommende große Dorf Akuruar fei. Reinthaler gab dem Steuermann dann Befehl, darauf zuzuhalten, und bald ankerte die kleine Flotte am Schilfufer. Hochgewachsene Schillukmanncn. Es war Vorsicht gebotein. Die Schilluk hatten sich i>en Ruf grausamer Wilder erworben. Dtad) kurzer Beratung schickte der Provikar den Dolmetsch zum Dorfe ob, um den Schilluk den Zweck seines Besuches kundzutun. Nach Verlauf von nahezu drei Stunden kehrte der Dolmetsch mit etwa dreißig Schilluk zurück. Alle waren hohe, kräftige Gestalten, jedoch vollständig nackt, sie waren stark bewaffnet. Während sie am Ufer verblieben, kam Mabrük, der Dolmetsch, an Bord, um dem Provikar über seinen Empfang beim Häuptling zu berichten. Dieser, wie die übrigen Dorfleute, war erstaunt und überrascht gewesen, zu vernehmen, daß weiße Männer gekommen seien, um ihnen ein geraubtes Mädchen zurückzugeben. Inzwischen hatte Ador mit großer Teilnahme die Entwicklung der Dinge verfolgt. Als die Schillukmänner am Ufer erschienen, alles bekannte Leute, hatte sie vergeblich nach ihrem Vater ausgeschaut. Auch Ador war von ihren Landsleuten bemerkt worden, die grüßend die rechte Hand erhoben. Der Dolmetsch teilte dem Provikar noch mit, daß der Häuptling für den nächsten Tag seinen Besuch im Dorfe erwarte. Daraufhin begab der Missionsvorstand sich in Begleitung von zwei Missionären, Dem Dolmetsch und dem Mädchen, zu den am Ufer wartenden Schilluk. Da stauben die trutzigen Kriegergestalten im Halbkreis um ihn herum, alle sechs Fuß hoch und darüber, langbeinig, dünnwadig, alle bartlosen Gesichtes, die durchdringenden Augen unter mißtrauischen Brauen auf den weißen Fremden gerichtet. Mit Hilfe Mabrüks besprach Rein-thaler sich längere Zeit mit ihnen, übergab ihnen das Mädchen lind ließ mehrere Kleidungsstücke unter sie austeilen, die sie mit sichtlicher Be- Schillukjunge mit seinem Lieblingsochsen. fremdung entgegennahmen; sie erschienen ihnen offenbar als etwas durchaus Ueberflüfsiges. Dann kehrten sie in Begleitung Adors ins Dorf zurück. Noch am Abend wurde von Akuruar ein Ochse als Geschenk geschickt. VI. Die Niederlassung. 2m Dorfe Akuruar war große Aufregung entstanden, als der arabi--fierte Dinka-Dolmetsch plötzlich aufgetaucht war, der die nie zuvor qep hörte Mitteilung machte, daß Weiße am Flusse seien, die eine nicht-von ihnen geraubte, rechtmäßig erworbene (auch nach Schillukbcgriffen rechtmäßig erworbene) Sklavin freiwillig und ohne Entschädigung zurückzugeben gekommen seien. Keinem Schiiluk wäre so etwas eingefallen,, und die „Puoh"-Rufe der Schilluk-Verwunderung machten daher im ganzen Dorfe die Runde. Kaltoh, der Schmied, der Vater Adors, den die Sache am meisten anging, war nicht anwesend, sondern übte seine gesuchte! Kunst zufällig in einem andern Dorfe aus. Selbstverständlich sandte der Großhäuptling sogleich einen langbeinigen Burschen aus, den Vater Adors zu benachrichtigen und zu holen. Indessen stärkte Mabrük, der Sprachengewandte, sich in aller Gemütsruhe an dem ihm vorgesetzten „Moga-Mat" (Hirsebier). , Der Großhäuptling Atschwat beriet sich mit den Dorfalten. Er bedauerte, daß auch B o l, der Kundige, abwesend sei. Immerhin, man stimmte darin überein, daß es das Ratsamste sei, sich an das Flußuser zu verfügen und selbst zu sehen, was Wahres an der Behauptung Mabrüks fei; dieser Beschluß wurde denn auch in die Tat umgesetzt. Als dann später der Zug mit A d o r ins Dorf zurückkehrte, näherte von der andern Seite sich Kaltoh. Sein verloren geglaubtes Kind in seine Vaterarme schließen zu dürfen, war für den biederen Schmied eine unerwartete, riesengroße Freude. Immer und immer wieder rief er aus: „2 nut, Ikal Djuok" (Du bist gekommen. Der große Geist hat dich hergeführt.) Dann geleitete er Ador in den eigenen Kal in die Arme ihrer Mutter. Dort mußte die Verlorene und Wiedergefundene erzählen, vom Ueberfall auf Abur, von der Fahrt nach Hellet Kaka, vom Sklavenmarkt in der Zeriba, von der Fahrt nach Khartüm, von Ghalis Verhalten, vom Sklavenmarkt in Khartüm, von ihrem Ankauf durch den weißen Häuptling, von ihrem Aufenthalt in der „Kanifa" (Kirche), von der Güte der Kanisa-Leute und endlich von ihrer Rückfahrt ins Land der „Ot-schollo" (Schilluk). Da erinnerte sich Kaltoh seiner Pflicht der Dankbarkeit. Gerade wurde das Vieh eingetrieben. Er stand auf und wählte einen schönen Stier aus, obwohl sein Herz an seinem Vieh und an jedem Stücke davon hing, und ersuchte einige junge Burschen, das Tier den weißen Banjos am Flußufer zu bringen, was diese nur zu gern taten, froh, einen Grund zu haben, in die Nähe der merkwürdigen Leute zukommen. Am Morgen ereignete sich zu Akuruar das Unerhörte; der weiße Häuptling erschien im Dorfe, ohne jede Waffe, nur begleitet von Mabrük, dem Wortkundigen, der einige verhüllte Gegenstände trug. Allerdings kamen die beiden Männer nicht unerwartet an, denn Atschmat hatte einige Burschen beauftragt, achtzugeben, wenn der weiße Häuptling sich nähern sollte, um ihn sogleich von dessen Ankunft zu benachrichtigen. (Fortsetzung folg!.) Bruder Meinrad hilft. „Meine Mutter hatte eine Infektionswunde- am rechten Daumen. Die Sache war sehr gefährlich und wir glaubten schon, daß der Finger operiert werden müsse. Wir haben zu Bruder Meinrad Zuflucht genommen und Veröffentlichung versprochen, wenn der Singer gut heilen würde. Schon nach kurzer Zeit heilte der Finger ohne jede ärztliche Hilfe. Innigen Dank dem guten Bruder Meinrad. R. tz. in K. „Recht herzlichen Dank dem Diener Gottes Bruder Meinrad und der lieben Mutter Gottes von Einsiedeln für wunderbare Hilfe in verschiedenen schweren Anliegen. Möge diese Veröffentlichung beitragen zur baldigen Seligsprechung des Dieners Gottes! U. 3. M. S. „Innigen. Dank dem guten Bruder Meinrad, der uns wieder in einem Anliegen geholfen hat. W. B. in L. Man ist dringend gebeten, Erhörungen durch Bruder Meinrad zu melden an P. C e l l e r n r, Kloster E i n s i e d e l n. Dank der lieben Gottesmutter und Bruder Meinrad für Erhörung in einem großen Anliegen. Veröffentlichung im „Stern der Sieger" war versprochen. Ich bitte inständig ums Gebet um Genesung von langer Krankheit. M. K. in T. It.