N'.?5. Samstag, 4. April 1891. lift. Jahrgang. McherMMma. ^>>»!,f,^«lbiih^ N^z^^ltndung : ganziährig ft. «, halbluhri« ft. ? bn. Im Comptoir: I Die «Ualoacher Zeitung» erscheint «glich mit Ausnahme der Honn- und sselertage. Die «bmlnlftratio« ^^^^^ ^^!it„ z., "" die Zustellung in« Hau« g»nzj«hrla ft. 1. - InsertlonsyebÜr: Für V befindet stch Eongreftplatz 2, die ««dactlo« «ahnhofgasse »4. Vprtchftunbe» der «edactio» täglich von " < »r»he.is per .^elle « ll .» dn öfteren Uirderbolui'arn per geile » lr. V io b!« l2 Ubr vormittag«. - Unfranlierte Vriese werben nicht angenommen und Manuscript« nicht »urültgestellt. ^^ntschljDostolijche Majestät haben mit 1?>N» vom 28. März d I. dem ! "bt. P," ^??"'C°ntrol.Commission des °Mlreu>e V-«"3. h « uswirth, den Stern "^n g^H 3ranz-Iosef-Ordens allergnä. ?^f» und f n, ^—'—- ^.^ichli^^llsche Majestät haben mit U°l ü ^ Ü"n 30. März d. I. dem '?'donG,. KWenlaud. Oberforstrathe ^ ^ ?N und „)s"berg. ^ Anerkennung ^lß .. "s"ne„ ^"'olgreichen Dienstleistung den ^ ^"l'ihen g^ britter ^asse taxfrei aller- '/ und f «^—— , 'i^"!chiieß^°Usche Majestät haben mit ,^,^t von V°" 17. Februar d. I. die '^x/°deligen ^'""enthal zur Ehren- ""nen " ^"enstiftes in Graz aller. M^H°«!ch' MajeNilt haben mi. M«««^°« W,'.7,""°e«d,lec!i°n in Pro» Fried. ^>??'" " "an-. ^K^"zu^"' der Lynchrichter in H>°" bischen ^".9°nz regelrechten diploma« « «3 Viihn ^, ^ ""d der Nordamerika- »n ^'Hin.to7"^ l«"?"^ sich die erste ? tz^da sei, °3i.. dais der italienische Ge- ^ ^ "ber w,^'ch der Streitsall noch nicht v°" dem Gesandten Ita- ''^ ,?iiberN"^laine ein ganz reqel- ^. ""Z zu H- Nach der Agenzia Stefani, ^V< Bar« °^"ichen Communiques W V^H '' f°llz f. ^"a in einer Mittwoch >^^orderu ""'" °cht Tagen den von ^^^ "gen dps satisfaction für die '^, ^lch. ^T^ ^l^b°lhzeitsgebräuche. V^5^'""d"^^^it und Brauch ^ ^cF btt Lit^ ^"fa er Dr. F. Krauh ^ H>''che " "ber Hochzeitsgebräuche, 'X^lt , von Ms ^telermark, Krain und >ü ^ilk^ tnan "'ll zu vermelden sei. ja a"« dm Hochzeit«. '^ ^< "t'ge" Fortschritte der Ger. l ^^Hrlegen. ist bald nach Er. ' ^kt^eniein" ^U«6 8l0vsn8k6. er« ^"pt!llch» Aufmerksamkeit würdig ist ' ^7/ lung« K5 ""l"'" Lesern wieder- <^bei s^a»n. welcher zu heiraten "" ?> Family ältern (oder bei den >h? Vun^'^ auszuforschen, welches > ^Gni^'^^ Wenn !^'^Bi enz^'begibt sich seiue Mutter c^ ' «'lltVN??"' um früher ihre An- bö d. ^l°^"bung zu elforich^ Schon ''«" °^>s e« «^^dchen den Gast. Wdelt. u..d kehrt ch^ ^ " Ä"" ihr genehm ist. ins <<, ^e" L>^°st mit Wein und l > ^t ^"undlgungen erst beginnt ^, "^ Und "" Hause der Braut der gewöhnlich ein bis zwei an italienischen Unterthanen begangenen Verbrechen nicht genügt werde, er sich veranlasst sehen würde, einen «motivierten Urlaub» anzutreten. Es wird also vorläufig nicht mit einem förmlichen Abbrüche der diplomatischen Beziehungen gedroht, sondern mit einem einleitenden Voracte zu demselben. Die Forderungen, welche Italien gestellt hat und die in der überreichten Note wiederholt wurden, enthielten gleich aufaugs die zwei Punkte: strenge Bestrafung der Mörder und ihrer Mitschuldigen in Neworleans und Oeldentschädigung an die Hinterbliebenen der Oelynchten. Wie bereits in den ersten Tagen nach dem Ein« treffen der sensationellen Nachricht aus Neworleans ge» meldet worden, hat die Washingtoner Regierung schon damals diese Forderungen dem Gouverneur von Louisiana in urgierender Weise mitgetheilt, gleichseitig aber fah sich Blaine genöthigt, den italienischen Ge- sandten auf die eigenartige Stellung der centralen Aundesgewalt gegenüber der autonomen Regierung und den Gerichten in einem der Bundesstaaten der Union aufmerksam zu machen und zu betonen, dass Verfassung«' mäßig der Centralregierung eine sehr geringe Ingerenz auf dieselben zustehe. Bekanntlich wird der Gouverneur, der an der Spitze der autonomen Verwaltung der Einzelstaaten steht, nicht von der Eentralregierung er- nannt, sondern von der Staats»Assembly gewählt, und ist mithin keineswegs von der Centralregierung ab- hängig. Dasselbe gilt von dm Richtern in den einzelnen Staaten. Der italienische Gesandte erklärt nun in seiner Note, die italienische Regierung könne sich in keine Er» örternng dieser amerikanischen Einrichtungen einlassen; sie müsse die Unionsregierung an die Pflicht erinnern, die Grundsätze des Völkerrechts zu beobachten. Mr. Blaine wird schwerlich in der Lage sein. dem an ihn von Baron Fava gestellten Begehren binnen der ein. geräumten Frist einer Woche zu genügen. Die Unter, fuchung gegen die Lyncher hat in Neworleans aller- dings begonnen, sie wird aber zweifelsohne binnen der anberaumten kurzen Zeit nicht so weit abgeschlossen werden, dass die Lyncher und die moralischen Urheber des verübten Actes gewaltthätiger Selbstjustiz vor die Assisen gebracht werden können, und selbst wenn dies der Fall wäre, so ist doch bei der in Neworleans, ja in der ganzen Union herrschenden Stimmung nicht wahrscheinlich, dass die Geschwornen ein verdammendes Verdict fällen und dadurch erst eine Bestrafung der Urheber und Vollzieher der Mordthaten ermöglichen. Angehörige der nächsten Verwandtschaft. Im Hause der Braut angekommen, fängt einer von ihnen zu reden an: «Wir. Kaufleute und Wanderer, sind bei Euch ein- gekehrt, da wir gesehen haben, dass Feuer bei Euch brennt. Lasset uns bei Tuch übernachten!» Darauf ant» wortet ihnen der Vater der Braut: «Bei uns ist kein Wirtshaus. Ich kenne Euch nicht, wer seid Ihr und woher kommt Ihr?», lässt sie aber zum Schlüsse ein. treten, unter der Bedingung, dass sie ordentliche Leute sind. Die Gäste sehen sich zu Tisch, und das Mittags- essen wird aufgetragen. Nach der Suppe seht die zu< künftige Braut Rindfleisch oder Schweinefleisch nnt Kren auf dm Tisch mit den Worten: «Segen Gottes aufs heutige Essen uud Trinken» und entfernt sich alsdann, während die anderen Weiber die Gäste be. dienen. Während des Mahles erwähut einer von denGe- nosfen des Bräutigams von der Werbung, der Vater drs Braut lässt das Mädchen rufen, welches züchtig nach kurzer Verlegenheit erklärt, in den heiligen Ehestand zu lreten mit dem jungen Manne, und zum Beweise ihm die Hand reicht. Der Vater gibt dem Mädchen angemessene Ermahnungen, worauf die Verlobung voll- zogen ist. Es folgt noch die Besprechung über die Mitgift, welche mit allerlei Scherz und geheucheltem Streit begleitet ist. Zum Schlüsse gibt die Graut nach Absingen von Liedern dem Bräutigam einige rothe Aepsel. wofür sie vom Bräutigam einige Geldstücke oder an< dere Kleinigkeiten empfängt. Z,,m Hochzeitsfeste werden alsdann m belden Familien große Vorbereitungen getroffen: es wird ge« näht. gewaschen, Vorräthe von Fleisch. Wein und Was die Geldentfchädigung anlangt, so ist diese Forderung für Nordamerika ein vollständiges Novum, und die Staatsrechtskundigen der Union behaupten, es wäre hiefür ein Congressbeschluss nothwendig. Nun tagt aber derzeit der Congress nicht; allerdings wäre die Einberufung desselben zu einer außerordentlichen Session a6 tioc möglich, uud Telegramme aus Newyork stellen auch bereits die Einberufung des Parlamentes in Aussicht, welchem der ganze Streitfall vorgelegt werden soll. Ist dies der Fall, fo würden damit der Präsident und sein Staatssekretär den guten Willen zeigen, wenigstens einem Theile der italienischen For« derungen Rechnung zu tragen. Der Congress wäre auch in der Lage. verfassungsmäßig die autonomen Rechte im Staate Louisiana im allgemeinen Staatsinteresse der Union zu fuspendieren und Vorkehrungen zu treffen, welche eine promptere Justiz verbürgen, wobei von den Geschwornengerichten doch niemals Umgang genommen werden könnte. Es ist jedoch fraglich, ob, wenn ein solches Ansinnen von der Regierung an die Volks- vertretung gestellt werden sollte, was, nebenbei bemerkt, im höchsten Grade zweifelhaft ist. da Vlaine als künf- tiger Prästdentschafts.Eandidat seine Popularität nicht a»fs Spiel sehen wird, im Repräsentantenhause und Senate sich eine Mehrheit finden würde zu Gunsten der Italiener. In keinem andern civilisierten Lande ist der na« tionale Chauvinismus fremden Staaten gegenüber so leicht erweckt und dann so trotzig und hartnäckig in seinem Widerstände, wie in der nordamerikanischen Union. Man weiß. wie streitlustig sich bei den Fischerei- Streitigkeiten und anderen Händeln gegenüber einer Seemacht wie England die Nordamerikaner stellten. Italien wird aber in der Union als Macht ziemlich gering taxiert, und man wird mit ihm jedenfalls nicht mehr Rücksichten haben, als gegenüber Großbritannien. Dazu kommt noch. dass der in Frage stehende Streit« fall selbst juridifch keineswegs so zweifelsohne liegt, wie die Italiener annehmen. Diese treten für alle in Neworleans Gemordeten ein, während die dortigen Behörden constatiert haben, dass nur drei derselben bei den letzten Wahlen ihr Wahlrecht nicht ausgeübt haben und mithin nicht als nordamerilanische Mitbürger, als der italienischen Staatsbürgerschaft noch angehörig, an- gesehen werden können. Wie sich die Angelegenheit weiter ausgestalten wird, wenn die Bundesregierung nicht gewillt oder nicht in der Lage ist, dem italienischen Ultimatum zu anderen Nahrungsmitteln angelegt. Endlich melden stch Hochzeitsleute; der Bräutigam besucht mit seinem Vater oder einem Familiengenossen. ebenso die Braut mit einem Mitgliede ihrer Familie die ganze Verwandt« schaft u»d ladet jung und alt zum Hochzeitsfeste ein. Dasselbe findet gewöhnlich am Mittwoch statt; schon abends zuvor stellt sich die Mehrzahl der Hochzeitsgäste im Hause der Braut ein, so besonders der Hausälteste (Hlai-sMna). gewöhnlichem sehr naher Verwandter des Bräutigams, und der Brautführer, gewöhnlich einer von den besten Freunden des Bräutigams. Dieser hatte sich schon am Tage die Mitgift der Braut abgeholt, welche gewöhnlich aus zwei Schränken, gefüllt mit Netten, Leinwand, Kleiderstoffen und Kleidungsstücken, besteht. Die Uebergabe im Hause der Braut geschieht erst nach Bewirtung des Gastes, welche mit Gesang, Tanz und allerlei Spässen begleitet ist. Gehört die Braut demselben Dorfe an wie der Bräutigam, ge- schieht die Abholung mittels Ochsen; stammt sie aus einem anderen Dorfe, wird die Mitgift mittels Pferden abgeholt. Zum Scheine widersetzen sich Dorfgenossen der Braut dem Wegführen ihres Besitzes. (Tin Ueber- bleibsel aus jenen Zeiten, wo Mädchen geraubt worden sind. wie es noch heutzutage bei den Bulgaren hle und Am Hochzeitstage stellen sich Hochzeltsgäste schon um acht Uhr früh im Hause der Braut ein, welche sie mit Blumen beschenkt; dem Bräutigam näht ste auf den Hut ein großes Bouquet an. Hierauf wird das Frühstück aufgetragen; die Braut begibt sich unterdessen in eine Kammer, um sich anzukleiden und ihr Haupt mit emem Kranze von weißen VlAen zu schmücken öaibacher Zeitung Nr. 75. 608 4 ^ entsprechen, ist nicht wohl abzusehen, da man kaum wird annehmen wollen, dass von italienischer Seite dann Repressalien in Anwendung kommen und Panzer- schiffe nach Nordamerika geschickt werden, um sich die verweigerte Satisfaction zu holen. Die Abreise des Barons Fava mit «motiviertem Urlaub» würde man in Washington wahrscheinlich mit ziemlichem Gleich» muthe hinnehmen, weil man in derselben eine diplo« malische Formalität ohne weittragende praktische Eon- sequenzen erblickt. Dass die italienische Regierung, ge» drängt von der öffentlichen Meinung im eigenen Lande, mit großer Entschiedenheit vorgeht, ist verständlich. Marchese di Rudini befand sich da in einer halben Zwangslage. Er musste dem empfindlichen National- gefiihl gegenüber den Beweis erbringen, dass er die Interessen der Nationalen in der Fremde eifersüchtig zu wahren suche. Bleiben Rudini's diplomatische Bemühungen fruchtlos, so wird man in Italien schwerlich verlangen, dass er wegen des Vorfalles von Neworleans an die Union den Krieg erkläre. Die weitestgehende diplU' malische Spannung, der vollständige Abbruch der diplo- matischen Beziehungen wird aber, da der Handel zwischen Italien und Nordamerika lein sehr lebhafter ist und zwischen den beiden Widersachern das Weltmeer liegt, ohne tiefeinschneidende Folgen bleiben. Politische Uebersicht. (Eröffnung des Reichsrathes.) Die Vor» bereitungen zur Wiederaufnahme der Thätigkeit des Reichsrathe« sind bereits getroffen. Gleich in der ersten Sitzung des Abgeordnetenhauses wird der Finanz« minister Dr. Steinbach neuerlich das Budget für 1891 vorlegen, die weiteren Regierungsvorlagen dürften suc» cessive eingebracht werden. Der Empfang der beiden Häuser durch Se. Majestät den Kaiser findet Samstag den 11. April statt. (Oesterreichisch - ungarischer Lloyd) Die Vertreter des österieichisch«ungarischen Lloyd wer- den bereits heute die Berathungen mit den Delegierten des Handelsministeriums wieder aufnehmen, nachdem ' inzwischen auch die Finanzverwaltung ihre Entschlüsse gefasst hat, wonach über die acuteste Frage, nämlich die Höhe der dem Lloyd als zukünftiges österreichisches Unternehmen zu gewährenden Subvention, definitive Entscheidungen getroffen werden können. Bei dem Um- stände, als der Lloyd nur an einem Bilanzdeficit, nicht aber an einem Betriebsdefirit krankt, kann die Frage der Subventionshöhe leine unübersteiglichen Schwierig- keiten bieten. Noch immer ist es das mit Ungarn ver« einbarte Itinerär bezüglich des achtmaligen Anlaufens von Fiume durch Lloydschiffe für den indo-chinesischen Dienst, welches von der Lloydverwaltung aus techni- schen und commerciellen Gründen bekämpft wird, und doch dürfte auch dieser Punkt kaum mehr einer Ab» änderung unterliegen. (Zur Rede des Prinzen Schwarzen« berg) schreibt die «Politik», es dürfe nicht vergessen werden, dass der Prinz nicht im Namen des con- servative« Adels gesprochen habe und überdies in seiner Partei keine solche Stellung einnehme, dass seinen Aeußerungen irgendwie eine maßgebende Bedeutung bei« zulegen wäre. Was die angekündigte Bildung einer katholisch - conservativen Partei betreffe, so habe sie Prinz Schwarzenberg selbst ganz richtig erst von der während ihre Brust ein kleines Bouquet schmückt. Schöne Seideubänder ziehen sich über Brust und Rücken hin. Der Hausälteste der Braut führt die so ge< schmückte Braut ins Gesellschaftszimmer; dort stellt sich der Bräutigam neben die Braut, und der Vater der Braut erhebt folgenden Trinkspruch auf das neue Paar: «Wir versammelten uns, liebe Freunde, zu diesem Feste, um alles Glück dem Bräutigam und der Braut zu wünschen. Gott, der himmlische Vater, lasse sie würdig dieses heilige Geheimnis empfangen, gehörig die Pflichten ihres Standes erfüllen und nach Ab» schluss des Lebens die Freuden des Himmels ge- nießen!» Die anderen Gäste trinken gleichfalls auf das Wohl und Glück des Brautpaares. Alsdann ordnet sich der Zug in die Kirche: voran ziehen die Musikanten, eine lustige Weise spielend ihnen folgt der Hausälteste mit seinem Weibe, denen die Hochzeitsgäste, Männer und ihre Weiber, welche in ihrer Mitte den Bräutigam mit der Kranzel- jungfer und die Braut mit dem Brautführer haben. Aus der Kirche geht der Bräutigam neben der Braut; ihnen folgen die anderen Gäste ins Haus der Braut. Eine Bewirtung findet da nicht statt, sondern der Bräutigam mit den Hochzeitsgästen entfernen sich als' dann in ihre Behausungen. Früher waren sowohl auf dem Wege in die Kirche als a> ch bei der Heimkehr von der Kirche allerlei Gebräuche üblich, welche derzeit in Vergessenheit gerathen sind. So z. B. bei dem Gange zur Hochzeit waren der Bräutigam und die Braut verpflichtet, mit vch etUche Menere Geldstücke zu führen, um im neuen Theilnahme abhängig gemacht, welcher die Idee im Schoße des Volkes begegnen werde. Die altczechische Partei werde den ihr ertheilten Rath, sich dieser erst zu bildenden Partei anzuschließen, nicht befolgen, son° dern an den bisherigen national-politischen Grundlagen festhalten. (Die Reichsrathswahl zu Vrody) in Galizien wird noch ein Nachspiel haben. Bekanntlich hat sich Dr. Smolka in einem offenen Briefe über die parlamentarische Wirksamkeit des Freiherrn von Sochor anerkennend geäußert und über die wider diesen als Nichtgalizier gerichteten Ausfälle offen seine Miss« billigung ausgesprochen. Gegenüber dem Central-Wahl« comitö, das in einem Manifeste an die Brodyer Wähler betonte, dass in Wahlsachrn einzig und allein dem Ccntral-Wahlcomite' und sonst niemandem das Recht der Einmischung zustehe, ist nun Dr. Smolka die Antwort nicht schuldig geblieben. Dieselbe ist so ausgefallen, dass sich Fürst Sapieha veranlasst gesehen hat. eine außer- ordentliche Sitzung des Central-Wahlcomil^s zur Er« ledigung dieser Affaire einzuberufen. (Aus Kroatien.) Die Auszeichnung des Banus von Kroatien und Slavonien, Grafen Khuen- Hedervary, mit dem goldenen Vliese wird in der jen» seitigcn Hälfte der Monarchie mit großer Befriedigung aufgenommen. Die Budapester Journale heben die großen Verdienste des Banus für die Stärkung des staatsrechtlichen Bandes zwischen Kroatien und Ungarn hervor. Besonders bemerkenswert ist die Haltung der Agramer Journale. Während die Organe der Natio- nalpartei ihrer großen Freude über die aus der per- sönlichen Initiative des Monarchen hervorgegangene Auszeichnung Ausdruck geben und in derselben nicht nur eine Anerkennung für die Vergangenheit, sondern auch ein^ Aneiferung für die Zukunft erblicken, schwel» gen die Organe der Stroßmayer-Fraction gänzlich. (Der Conflict mit der Türkei.) Aus Uestüb wirb gemeldet: Türkische Zaptiehs drangen in der vorigen Woche im Auftrage des Gouverneurs von Kosovo, Kemali Pascha, in das hiesige, unter öfter» reichisch ungarischem Schuhe stehende Gotteshaus ein nnd zerstörten das seit langer Zeit im Hufe befindliche Glockenqerüste, dessen Entfernung der Priester verwei» gert hatte. Das Ereignis, welches sich im christlichen Stadttheile zutrug, rief großes Aufsehen hervor. Der österreichisch-ungarische Botschafter Freiherr von Calice überreichte der Pforte eine Note, in welcher er die strengste Untersuchung und Bestrafung der Schuldigen sowie die Wiederherstellung des Glockengerüstes verlangte. (Anklage gegen Trikupis.) Wie aus Athen geschrieben wird, hält man es in dortigen unter- richteten Kreisen nicht für wahrscheinlich, dass der mit 26 Unterschriften versehene Antrag, betreffend die In« anklagestandversetzung der Mitglieder des Cabinets Trikupis, in der Kammer eine Majorität finden werde. Die Hauptpunkte, auf welche die Anklage sich eventuell stützen würde, wären: die Finanzgebalung des früheren Ministeriums und die Thatsache, dass letzteres ein gegen einen Gendarmerie-Unterofficier erflossenes civil- gerichtliches Urtheil nur zum Theile vollstrecke» ließ. (König Humbert) erhielt Briefe von Menelik, worin derselbe daran erinnert, dass er anlässlich der Abgrenzung der beiderseitigen Gebiete in entgegen- kommender Weise vorgimg. Die aus dem Vertrage interpretierte Verpflichtung habe er niemals über« nommen, dieselbe wäre für ihn demüthigend und würde Hauswesen nicht Mangel an Geld zu haben; beim Gange in die Kirche musste die Braut durch die Finger auf den Bräutigam sehen, auf dass er sie mehr liebe, ebenso war es üblich, Brot unter die Leute zu vertheilen. Die Theilung nahm ein beliebiges Weib vor, nur die Braut nicht; wenn dann jemand Stücke des Brotes den Hunden oder Katzen vorwarf, galt es für sicher, dass die Brautleute im Ehestande nicht glücklich sein werden und es nur Zank und Streit unter ihnen geben wird. Während vor dem Altare das Brautpaar niederkniete, sollte die Braut trachten, auf die Hälfte des Kleides des Bräutigams zu treten. Beim Gange aus der Kirche follte niemand sich zwischen den Bräutigam und die Braut stellen, sonst gab es zwischen ihnen keine Liebe. Bei der Ankunft im Hause der Braut ist es bis jetzt üblich, dass der Bräutigam die Braut über die Schwelle dr« Hauses hinüberträgt, auf dass ihr niemand Böses anthun könne. Gegen Abend kamen die Hochzeitsgäste von Seite des Bräutigams in seinem Hause zusammen, um mit ihm gemeinschaftlich sich ins Haus der Braut zu begeben; in ihrer Mitte befindet sich auch die Gattin des Hausältesten, welche die Braut in ihr neues Heim einzuführen hat. Unterdessen hatten sich im Hause der Braut auch die Gäste von ihrer Seite eingefunden. Als dann die Hochzeitsgäste des Bräutigams ankommen, finden zwischen beiden Partelen Verhandlungen statt. Auf ihr Ansuchen im Hanse der Braut übernachten zu dürfen, wird ihnen geantwortet, dass ihrer zu viele sind. dass sie vielleicht Rauber sind. welche man nicht aufnehmen könne, u. dgl. Da verlangen sie unter allerlei Spässen. dass man -—^a?l ><" seine Unabhängigkeit verletzten, ^/n hie^^ mit Italien halten und beabsichtige l"' ^ heiten mit Europa unter Mitwirkung ^ Regierung abzuwickeln. > t>l .' (Gegen die Anarchiste^M Polizei geht im Auftrage des /" ^ Anarchisten scharf zu Leibe. WM!^ ^ sammenhange mit dem vor einiger Ä^ i„ - abgehaltenen Anarchisten-Conaresse "" ^.^ genaue Erhebungen über die dort w ^^ x Anarchisten angestellt, indem """ „„M Familien- und VermögensverhältlM dauer feststellte. ^salted (In den bulgarifchen ^M sich allerlei Details vor, welch«' u>''^^Ml, fassung des Attentats bestätigen. ^ "„d ^ dass in einem Privathause G^y" sM gefunden wurden, welche offenbar oaz ^l bei dem eventuellen Aufstande benüy" h^ Meinung ist ganz allgemein in «3^ die Attentäter Montenegriner ware"- ^ ^ (In Berlin) wird ""We e< ferenz in Sachen des Handwerks M ^FM treter der Innungsoerbände und or» ^» welkerbundrs werden mit soM'^«„ die'M Reichs- und preußischen Staatsbeho ° ^ V» bildeu. Zunächst wird eine on""' M der gesammten Sachlage beabsMP' .f i M (BeimBergarbeiter-^o'^P,^, wurden mehrere Telegramme au <^c Böhmen verlesen, in welchen d" ^'"„g a" gressts zur Abhaltung einer K""^ , aufgefordert werden. cn«lla >" ^ü (Aus dem dänischen P" Ha ^ dänische Reichstag wurde aeM" Md's. ^ Häuser sich über das Budget ''A^,^M " erließ der König ein provisor'M/slgli. , (InMassauah) ^ ^ Md< der besoldeten Bande, die bei den ^^ thätige Rolle gespielt hat, verhalt/ ^/ infolge der Enthüllungen LlvragY^^^--^ Tagesneuigleitett. , ^ Se. Majestät der Kals^ ^, «Bote für Tirol "«d/orarl H„ ^ ^ durch Feuer verunglückten Ä^se!" 400 fl. und der Gemeinde Sp'"^ ' „hl. ,, Schulbaukosten 200 fl. zu^spen^" ^ ^ -(Aus Schonbrun^I"^,,^ schlösse Schönbrunn bei Wien " ^ st ,,. tunaen zum Empfange Sr. M „„ z«^ troffen. Den bisherigen D'^^ebfl" ,^,^ Monarch am 15. April dahm "^„tde°,l<, ^(Eine neue G'/^^r< ^ ^ Insel Corsica ist. wie ma» "" learapb">"' unterm 22. März aus M""'" " b'sh^F Grotte entdeckt worden, d" ° „g ii M- Größe übertreffen soll. Der A^je <^. > gefähr zwei Kilometer vom A ^schn- ^^ entfernt. Der Zugang «st ^Y A^ ^.«W Oeffnuna, durch die '""'". <"." ^ Wände eine Höhe von^ 20 ^" ^"-^s" ^ ihnen die Braut vorführe; d" ^ d'^' stellt ihnen allerlei We.ber H „ ,^ die endlich selbst v^ritt «' z.iged^ welcher mit einem s^"" N" ^Ä' Ha./d trägt. Bei ihrem EH del F ^ kanten eine lu^ Braut sie bei der V""d MM« ^z ^ ^° führt. Die Braut überaß '^i< ^ d ^. Hausälteste sie um den ,,'Pp'^^F. worauf sie etwas vom " A^ ^ Becher dem Bräutigam H^ ssH^ ^ die Wand. da« er M ^ ^, M ^« Becher von der Wand "bpra" ^<^' Schmach für den Vr°u.a"^,. de v, ^,, Unterdessen sM b'e " sse"' ' „" M ^ der Weigerung der A,, einzuschleichen. wo sie " e'"e"^de"z ^^ mengt, auf dass >^ bewirte; alsdann geht N niemand auf dem MgeH Oee"^ oc'/ Braut heimführen mrd.'^ac ^3 ^ Ceremonien rmrd das ^ ^ n" ^/ Men in die Stube ge^ ^P"n den N ^' "urde aber durch einen Hy, Hai, «l",^ 'perrle, am weiteren Vordringen ^tal!' l'der ni!..' "^ die Grotte einen zweiten ^"«.'^ Neer- /^"^"" von Cap della Revellata ^.1 'bie Lcinae ^"«.^""igt sich diese Ansicht, u oer Grotte etwa sechzig Kilometer ?°>w sin^'"°ls. Collegium.) Im '. ?^n C«^ ^nwärtig neun Plätze vacant. ? °der lel!?/"^" ^ben acht das 80. Lebens- >.". Vez^"berschritten, nämlich die Emi- ^^«cillV ' .?"°^i, Manning. Eanossa, . Elchen ^"' 22 zwischen »em 60sten ''^ «nd 5^7 50. und 60. und drei zwi- ^. Viertel ^"^h". Der älteste Cardinal ^b^li' °^ ^ Jahre zählt und seit ,r?^n um 5 '!^' der 44 Jahre alt ist l°'"iilen wp,^ ^"bmlll creiert wurde. Von "' sink l^ ä"l Stunde das Heilige Col» „ ' 'echs Bischöfe, 45 Priester und ' ^ lklear^-^cesse.) Aus Philadelphia, 'Wischt py'erl: I^ Morwood soll heute ^ü b ?""schc>st " "händigen Coaksarbeitern und !^l ^ 300 .«Etlicher Zusammenstoß statt' ?<> Fris^ ^" Ausständige seien nach ^ ? die^^n Coals »Gesellschaft gezogen, ^U"t. Ni"/ zertrümmert und auf die i> !" l'in^" Sheriffs sollen leicht ver- ,^^/?°"'<»etveb'«^"'^ Hütten mit Schüssen '^l^>^ere U" ""idert. eilf Angreifer ge- H^d°ch.7^l verwundet. " ' ^.'" 'bhilak, ... ^ " ^ Millionärs.) des jungen »^tl' ^"en G^ ' """ Sprossen jener M^ °rme <5" °" ^nde des vorigen Ml,M°lNn,en . sle.scherlnecht ins Land kam M^Onn d Die U, die reichsten Grundbesitzer W'tl? Dollars "3'"' die das Fest schmückten. ?^ ^ " wei PZis,. ^le hochzeitsgeschenle stellen '^ >«. ^ Uw"e„ P a^z dar. wenn nicht l'.^"^ lchenl P 5 ^"" des Bräutigams l ^ "' geloft^ ^"' hat mit Einrichtung eine »/'" G^, " Geistliche, der das Paar <"°^tr"^°" ^.000 Dollars. '^ .' °essen «. ^° " ^° mime.) Das Hippo- " i? ^hj3' pantomime .Jeanne b'Nrc» ^?« Jahr !. bis in den Herbst gespielt ^° ^'Usteis '"ne horten mit einer noch i ^ ^ Herrschaft des ^V^lllbc, ""folgung, der Brand Rom«. ^urze Nero's geben '' iM" 3,7"' D,e Leiche der in Abbazia ^lltl'W. Vuk^ !°"de heute nachmittags in ^»»k ^'tter t,^ den Leidtragenden wohnten >^2ly ^°"Löbl. die Grafen Vetter, >^"t>se?^^ ?raut bekreuzigl^ich^nch !>y>« u d n„ ^^^ zur Jungfrau ^ 0H'K,N'V" '"tec Nbsingung von ^D,H> ^i" 'st es üblich, während des ^ö"l je ^"' zu füllen und sie allen ...^^ en. ^ tunkt worauf Bruderküsse ^^^«"beid^^ ft'" lich die Hoch IV.^" lüs« ^'ten der Männer Weiber H? ^'3 bei n NÜÜ^"^ ^em Trunke jeder ' ?°l ^«lide h'1°chbarlnnen. Nach diesem < ^>tftaar ' '''7, die Trinkprüche auf <« ^z« "; bei?>>> b der Gäste unter Ab- '' >v'^^^ '"ithj^ lverden. sonst wird der nach. ' H ^' U ler Z andere zwei bis drei ' '^^^>dX" versammelt sich im ^ / ^ ^en,° zum fröhlichen Tanze! wobei ^ N>^e des Mahles gesammelt ' >>>?^ Tischtuche bedeckt; '"V sich' der ^U/ bestimmt zur N»f> 1^ tt. " ViuN^"^Näste. gesetzt. Alle ! ^" U?'" we^"'" laufen an zu spielen ^ ^ ^i>> H" '"chlich zu beschenken. M b>.^V"cke dcr Vrant und küsst ^ ^)d^<^U"S alles ge< ^ ^.^ Ä."hlll^ übernimmt. 1 die Stunde der M ^'l>l?chcz " ,'"Nlmt von der Wand ^. ^berh^", ändern geschmückt. 1"k der Braut hieng. und — (Expedition Maskov.) Wie man aus Petersburg meldet, wirb die wissenschaftliche Expedition des Lieutenants Maslov nach Abessynien heute von der russischen Hauptstadt aus die Reise antreten und ihren Weg über Moskau. Odessa, Constantinopel, Port Sal'd, den Canal von Suez und das Rothe Meer nehmen. — (Flüchtige Banquiers.) Die drei Vrüder Lambert, Banquiers in Paris, welche für eine zahl« reiche Clientel Börfen» und Rennwett»Transactionen vor» nahmen und dabei große Gewinste vorspiegelten, sind durchgegangen. Da« von ihnen hinterlassene Deficit soll ein sehr beträchtliches sein. — (Tod eines japanischen Prinzen.) Die von Japan eingetroffene Post bringt die Nachricht von dem Ableben des Prinzen Sanjo. Derselbe war einer der bedeutendsten japanischen Staats»: änner des Jahrhunderte«. Von 1668 bis 1836 war er Premier- Minister, darauf erhielt er das Amt eines Großsiegel' bewahrers. — (Theater brand.) Das Theater zu Mad i„ Schweden ist Dienstag nachts vollständig abgebrannt. Das Feuer entstand auf der Bühne. Menschenleben giengen bei dem Brande nicht verloren. — (Die bäsen Fremdwörter.) «Nun, alter Freund, wie gehl's, was macht denn Ihr Sohn, der Gymnasiast?» — «O, ich danke für die Nachfrage, an dem Jungen hab' ich meine Freude! Er hat erst neulich sein OouLiliulu Hdouuüi glänzend bestanden.» Local- inch Provinzial-Nachrichten. Schloss Auersperg. Der allclassische Boden von Auruftium ist ein grünes Gelände zwischen der lrainischen Hauptstadt und dem bergigen Ländchen der Gottscheer. Octavianus Augustus flocht da ein neues Blatt in seinen Siegeslranz, mehr als vierhundert Jahre später aber loderte die Brand- fackel Attila's auf den denkwürdigen Gefilden. Auf diesem erhabenen Posten erbauten die Auersperge ein Schloss, das sich für sie fchon im XI. Jahrhunderte als zu be- engt erwies. Auf freierer Stelle darüber entstand 106? ein neues, welches den Namen «Ober-Aursberg» erhielt, in der Fehde der Auersperge mit dem Grafen Otto von Ortenburg jedoch der Zerstörung anheimfiel. Auch das Schloss, das sich 1190 auf den Trümmern des früheren erhob, wurde zehn Jahre später ein Opfer des Krieges, der sich zwischen Ottoman«« von Aursberg und dem Grafen von Görz, dem Grafen von Ortenburg und dem Patriarchen von Aquileja enspann. Erst im sechzehnten Jahrhunderte tauchte das feste neue Schloss über die Wälder und Wiesentriften empor, das noch heute durch seine mächtigen Mauern Staunen erregt. Mit der Belebung des Fremdenzuzuges nach Gott« schee wird auch dieses alle Stammschloss der Auersperge bekannter werden. Wer es einmal gesehen, verliert es nicht wieder aus dem Gedächtnisse. Auf der Nordseite des mächtigen Baues fällt besonder« der umfangreiche Rundthurm aus, der unter dem etwas vorspringenden Nebendache das eingemauerte Wappen der Auersperge, den Auerochs mit den sonstigen heraldischen Beigaben, trägt. Gegenwärtig ist der feste Thurm, der Zeuge so manchen kriegerischen Ereignisses au« längst entschwun« denen Tagen, ein Magazinsraum geworden, der statt des alten Rüstzeuges und was drum und dran hieng, Ge< treibe- und andere Vorräthe aufnimmt. Daran stößt ein trägt es am Arme in das Haus des Bräutigams; die Braut trägt in der linken Hand ebenfalls ein etwas keineres Laib und in der rechten einen Leuchter mit einer brennenden geheiligten Kerze. Weinend ver- lässt die Braut das elterliche Heim. während die Hoch- zeitsgäste, angemessene Lieder singend, sie begleiten. Bei der Ankunft im Hause des Bräutigams nimmt die Braut auf ihren Schoß einen kleinen Knaben aus der Verwandtschaft des Bräutigams, um zu zeigen, dass es ihr Wunsch sei, einen Knaben zum Erstgeborenen zu haben, wie auch, dass sie sorgsame Mutter sein will allen Kindern aus der Vetwandtschast des Bräutigams. Diesem Knaben wird das Laib Brot übergeben, welches die Braut mitgebracht hat. sammt dem beigegebenen Tuche. Darauf bringt ein Weib eine Flasche Wein und zwei Becher; die Mutter des Bräutigams oder ihre Stellvertreterin gießt Wein ein. stößt mit der Braut an. welche sie also anspricht: «Liebe Mutter! Ihr werdet mir von nun an Mutter sein und ich Cuere ergebene Tochter. Gebe Gott. dass wir uns mit den Augen suchen und im Herzen lieben», worauf sie in den B'cher zw i silberne Münzen gleiten lässt als Geschenk für die Mutter des Bräutigams. Alsdann wird ein Laib Brot gebracht, das man der Braut über- gibt; diese wird in die Stube geführt, wo sie das Brot auf den Tisch niederlegt und sich seht. Die Hochzeit«, gaste setzen sich auch imder, werden nur mit Suppe bewirttt und entfernen sich alsdann. Hierauf bereitet sich das Brautpaar zum Nachtlager vor. wobei die Gattin des HauLältesteu der Braut behilflich ist und hiefür etwas Geld bekommt. Unterdessen spielen vor dem Thore die Musikanten und singen ein Morgenlled, theilweise von Schlinggewächsen überwucherter thurm- artiger Cckbau. Im Gebiete desselben befindet sich ein interessanter Kellerraum, in den man vom unebenen Schlosshofe über einige Stufen hinuntergelangt. Das ist die lutherische Kapelle, in welcher zur Zeit der Reforma- tion Kobila. der im Schlosse Schutz fand, predigte. Die Wände zeigen mehrere Fresken, über deren Entstehung völliges Dunkel herrscht. Dass sie zu den Sehenswilrbig. leiten von Auersperg gehören, beweist schon der Umstand, dass Rittmeister Benesch, der bekannte Maler und Zeich« ner, gelungene Wiedergaben derselben für das krainische Landesmuseum herstellte. Der Schlossherr, Graf Leo Auersperg, hat seine Wohnräume im langen Westtrack. Daran schließen sich die schönen Ahnen»Säle mit großen Porträts. Etwas besonders Eigenartiges, was man im Schlosse sehen kann, sind zwei in einer Glascassette aufbewahrte und wohl« ausgefüllte Kopfhäute. Sie rühren von Herbert von Auersperg, dem tapferen Vertheidiger der Grenze und einstigen Landeshauptmann, und dem Freiherrn Friedrich von Weixrlburg her, welche am 22. September 1575 in der Schlacht von Vudacti gegen die Türken fielen. Die Kopfhäute folgte man der Familie Auersperg gegen Er» lag von 1000 Ducaten aus. Diese Summe soll zur Erbauung einer Moschee in Bosnien verwendet worden sein. Um das Schloss liegen einige zerstreute Häuser. Sie bilden den Markt Auersperg, neben dem ebenfalls erhaben postierten Watsch wohl der kleinste im Lande. Die Kirche der Märkter befindet sich im Schlosse. Es ist dies die Kapelle zwischen den alten Eckthürmen links vom Ein« fahrtsthore. Hoch ober Auersperg grüßt von schönem Koqel. dem Achaziberge, die Achatiuskirche weit ins Land. Alljährlich am 22. Juni gibt es auf dem aussichtsreichen Vergkogel ein frohes Fest — den Kirchtag von Auersperg. Schlofs Nuersperg schaut über eine stattliche Anzahl von waldigen Höhen in die Ferne. Vom nördlichen Horizonte sticht ein Kirchlein ab, das viele über seine Ortsangehörigkeit völlig im iunllaren lässt. Es ist die Kirche von Oberrosenbach bei Laibach. Somit meldet sich dem alten Schlosse auch die lrainische Hauptstadt durch ihre Umgebung an. Laibach ist übrigens gar so ent- legen nicht. Wer von hier einen Marsch nach Auersperg unternimmt, wird manch schönes Landschastsbild kennen lernen. Hat man einmal den Moorgrund überquert, geht es über theilweise waldige Hänge bald höher und höher. Unten schlangeln sich die Wasserläufe des Schelimelzcl' Thales, oben aber thront die alte, weitläufige Burg, zurückdeutend in die Jahrhunderte, die da so ereignis« reich vorübergezogen. Johann Sima. * (Von der Post.) Herr Ober-Postverwalter August Preßl, welcher seit einer langen Reihe von Jahren dem hiesigen Post- und Telegraphenamte vorstand, ist über eigenes Ansuchen in den wohlverdienten Ruhe» stand verseht worden. An dessen Stelle wurde Ober« Postcontrolor Herr Mathias Sorli in Trieft zum ObeoPoftverwalter in Laibach ernannt. Wie wir weiters erfahren, ist der Postcontrolor Herr Anton Preml in üaibach zum Ober»Postconlrolor daselbst befördert worden — (Eine Reform der Strafhausarbeit.) Den Direclionen der k. k. Strafanstalten Cisleithaniens ist seitens der Justizverwaltung die Weisung zugekommen, dass überall dort, wo die territorialen Verhältnisse es so dass die Braut genöthigt ist hinauszugehen, um sie zu beschenken, damit sie nur gehen. Endlich kann das Brautpaar in Ruhe sich niederlegen; man sagt. dass derjenige Theil früher stirbt, wer früher einschläft. Den andern Tag gegen Mittag steht das Braut« paar auf; dabei seht die Gattin des Hausältesteu der jungen Frau auf den Kopf eine Haube statt des Kranzes. Zum Mittagmahle stellen sich etliche Hoch. zeitsgäste ein und belustigen die Gesellschaft mit Ge< sang und Tanz; die Weiber machen sich in der Küche geschäftig, um das erste Nachtmahl im Hause der Braut so reichlich als möglich zu machen. Gegen Abend kom< men auch die Gäste von Seite der Vraut und nehmen an dem festlichen Mahle theil. Wenn beim Morgengrauen die Gäste nach Hause sich begeben wollen, nimmt der Hausälteste das Laib Brot, das ober der jungen Frau hieng, und theilt es so. dass sie zwei Theile und die Gäste einen Tb/il er« halten; beim Theilen geht es ohne Streit nicht ab. wobei die Gattin des Haueältesten die Rechte der jungen Frau vertheidigt. Die Vraut hebt ihren Theil in einrm Schrank auf bis zum nächsten Nuferftehliligsfeste. wo sie ihn unter das Gesinde vertheilt. Den dritten Tag. am Freitag, versammeln stch die Verwandten des Bräutigams in seinem Hausr. die der Vraut im Hause der Vmut. Nachmittags erscheint ein Musikant, welcher ein Bündel oder etwas Aehüliches am Rücken trägt, vor dem Hause des Bräutigams; d»e Verwandten des Vräutigams führen ihn ms Haus der Braut, wo er allerlei Spä'sse aufführt zur Ve. lustigung der Gäste. Hierauf wird gesungen, getanzt und gezecht, womit die Hochzeitsfeierlichleilen ihren Ab« schluss finden. U. U.