Dbncher Zeitung. Nr. 30« PInn >! ,!IeVat < oI! sp 7 cie: Im Comptoir ganzj. sl. II, h>Ubj. N. 0,5«. Für die Zustellung in« Haus halbj. 5« ll. Mlt dcr Post gauzj. fl. 15, halbj. sl. V..»«). Samstag, ltt. September Insertionsgebühi bi» IN Zeilen: lmaloolr., lm. 80lr.. 3m. l ss.; sonst pr. Zeile im. N ll., »m. »lr., 3m. 10 ll. u. s. w. Änserlionestempcl jcdesm. UU li 187U. Amtlicher Tbeil. M . <-?",t der Allerhöchsten Entschließung ddo. 19ten 2ü- ^ A' baben Se. k. k. Apostolische Majestät den ,^dn-ector in Prag, Obcrpostrath Hermann Richter «um PoMrector in Wien mit dem mit dieser Stelle llilnidenen Titel nnd Charakter eines Ministcrialrathes "ergnädigst zu ernennen geruht. Pretiö m. p. Att ^'' ^' "'^ k- Apostolische Majestät gernhtcn mit ""erhöht E,^schlicßlln^ vom 5. September d. I. den ^,. ^ialtercirath nnd stellvertretenden RcgicrmMrath bei ,u, ^^winacr Vandcsrcgieruug Joseph v. Äi edwe y °"," .^ectionsrathc im Ministerinn, des Innern aller-^"dlgst z„ ernennen. Taaffc in. ^. Der Minister des Innern hat die dnrch das Gesetz u n -.0. Z^.^ ^ ^ ^ ^ ^^ ^^. ^ s^^^i^.^ ccuc des Landcö-Thicrarztcs für .strain dem dortigen ""des Thicrar;tc Dr. Johann Bieiweiö verliehen. Nichtaintlicher Theil. Politische Uebersicht. itaibach, !». September. m Mehverc Eorrespondcnlcn haben dem Minister de Nlei! ^^ ^'"" Anwesenheit in Prag eine AuS-^'^Mlssim, angedichtet. Hcrr de Pretis war in Prag, hürt^ ^'" böhmischen Randlage als Abgeordneter angc« H ' ""d ulö solcher bekennt er sich so vorbehaltlos zur lei» ^""lMarlci, ^"^ " ^'"" ^'^ Nccignclc Pcrsönlich-^ wäre, mit den Ezcchcn oder Feudalen zu unterhan let>, s^ ^^^ ^^ ^ ""^ nicht gethan, sondern in Prag glich Bczikhuugen zum deutschen Elub unterhalten. Ml, ^ betreff dcr in dcr czcchisch-fcudalcn Adresse er-d Blesse offenbar ei" größeres Gewicht als ans die.3"'^chrift' Finst Karl Schwarzcnbcrg bezeichnete We. '^'lt s°!iar als eine „Vcilagc" znr Adresse, strirt ^-^^ Bezeichnung aber Dr. Zeilhammcr rcmon-Veiln '"^'" '""" line Denlschrist nicht eine bloße ls^"^ nennen könne, welche einen wesentlich inlcgri-bolli, s?^'^ ^' Adresse bilde und nnr darum nicht die A^ ^ '" dieselbe anfgciiommcn worden sei, damit Nlai??." "^ cine nnmittelbarc Ansprache an Sc. lMnt nicht allzu ausgedehnt werde." "Ulch die überraschende Wendung dcr Dinge auf den französischen Schlachtfeldern erscheint dem größten Theil dcr österreichischen Provinzpresse die Politik unseres auswärtigen AmtS gelingend gerecht« fertigt. Die „ Briin n e r Ztg." sagt z. B.: ..Wir wollen nns vorderhand enthalten, darnbcr ein Urtheil zn fällen, welche Nnckivlilung die Siege dcr vereinigen deutschen W.isfcn auf die Geschicke Frank-rcichs üben werden, daS jedoch glauben wir schon jetzt zu erkennen, in der Va^e zu sein. daß jenes siegreiche Vorschreiten nicht nur zur Bcg rundn ng eine S längeren äußeren Friedens, sondern auch zur Herstellung des Friedens im Innern dcr österreichisch-ungarischen Monarchie wesentlich beitragen dürfte. Vor allem sii,dct das österreichische Verfassungs-Element, welches in guten und schlimmen Taacn unablässig bemüht war, alle Hcbcl zur Consolidirimg imscrcr Zustände und znr Aussöhnung dcr Böller anzusctzcn, eine ncnc Kräftigung. Große Ansmcrlsamkcit zieht im Augenblicke, wo dcr Urhcber dcr Scptembcrconocnliou gefallen nnd das Vcmd zwischen ihm und dcm Königreich Italien, das ohnehin schon vorhcr vielfach durchlöchert war. vollcudS zerrissen worden, — die Haltung dicscS zweiten großen NomancnstaalcS auf sich. 'Italien bictct ein Vild dcr Verwirrung, Nalhlosigteit und inneren Zwietracht dar, wie es nicht schärfer gedacht werden kann. Aus Florenz. 7. d. M., wird dcr «N. Fr. P." gcmcldct: „Sämmtliche bedeutendere Organe, anch die sonst regierungsfreundlichen, greifen das Ministerium au, wcil es, wie aus dcr „Ga^clta Usfi.'ialc" hervorgeht, den gcstcrn angekündigten Ncgicrnügsbcschlnß, bc-treffend den Marsch ins Römische auszuführen, in dcr zwölften Stunde vorläufig wieder rückgängig machte. — Die ..Opi'.iiouc" prophezeit große europäische Compli-cationen. „Dirillo" rälh dcr provisorischeu ^Itcgicrnug in Flcuilreich, »icht in Paris, sondern in jcdcr größeren Sladt Frankreichs solle sich eine Ncg!cr„naSacwalt con-slituircn, bis dcr Feind auS dcm ^andc acworfcn sci. Die „Ncforma" verlangt, die italienische gtegiciliiig solle nach Occupation Roms ihre Functioncn daselbst sofort beginnen. Än die Dcputirtcn der linken ist eine Antwort dcS Gcsammt--Ministeriums vom 5. d. eingelaufen. Dieselbe lautct: „Die Regierung wird in dcr römischen Angelegenheit gcu'äß dcn abgcgcbcnen Clllärungcn in dcr Kammer und im Senat verfahren nnd ist bereit, über ihre politische Haltung dcm Parlamente Ncchcu-schast zu legen." Die ..Unitl» Caltolica" (Hauptorgan dcr Jesuiten) widmct dcm Slnrzc des Kaiserreichs und dcr Gefangen-nähme Napoleon'S einen Leitartikel, in wclchcm es heißt, der König von Preußen habe seine Siege lediglich seinem frommen, gotlcsfürchtiacn Herzen zn verdanken. Das Icsuilcnbla'lt fordert' dcn König auf, den Papst als Stellvertreter Gottes nicht zu verlassen, damit es ihm einstens nicht so ergehe, wie dem nunmehr elend um seinen Thron gekommenen Napoleon. Der päpstliche Kriegsminister, General Kahler, sowie der Oberst dcr päpstlichen Zuaven, Charelte, haben erklärt, sie wollen dcr Wasfcnchre wegen „Sardiniens" Truppen bekämpfen, selbst gegen dcn Willen des Papstes. Ein Memorandum der italienischen Ncgicrung an di? Mächte, dann cine Proclamation des Königs an die Nation werden erwartet. Nicht blos Ricasoli. auch Ponza di San Marlino ist telegraphisch von der Regierung hicihcr gcbclcn worden. General Cadorna ist, telegraphisch berufen, heule Früh hier eingetroffen. Er soll heule Abends wieder bei der Armee an txr römi. schen Grenze eintreffen. Nino Bixio erhielt ein Divi» sions-Commando bei dem Armeekorps Cadorna'S." Dmobilillrung. Wien, 7. September. Mit 16. d. M. hat die Kavallerie, die Artillerie und das Fuhrwesen den neuen Friedensstand an Mann nnd Pferden anzunehmen, welcher systemmäßis«. als Norm verbleibt. Die znr Mobilijirung cinbcrufcucu Reservisten, welche nach Maßgabe dieses Fricdcnsstandcs entbehrlich sind, müsscu sogleich außer Verpflegung gebracht und beurlaubt werden. Die im Dienst zurückbehaltenen Reservisten wcr^ dcn successive ebenfalls auf Urlaub gesetzt, sobald der (5rsntz an Urlaubern des ^inicnstandcö, die cinznbcrusen sind. eingetroffen ist. Die Rccrutcn dcr heurigen Stellung werden für diese drei Waffengattungen schon am !. October zum Dienste herangezogen, woraus auch die letzten Reservisten in dic Heimat abgesendet werden. Das Fuhrwcsencorps hat das mwgcfaßtc Matcriale für dcu Armcctrain sogleich wieder abzuführen und die Pferde an die Artillerie abzugeben. Die Cavalierie behält dcn Train anch im Frieden in eigener Verwahrung. Der Pfcrdeantnuf hat in dcr rigorosesten Weise nur insolauac fortgesetzt zu werden, bis die Kavallerie und Artillerie den Bedarf ycdcckl hat. Die zur Waffeimblmci cinlicrufenen Reservisten dcr Infanterie nnd Jäger werden nach Beendigung dcr auf 20 Tage fixirtcn Ucbungszcit in die Heimat abgesendet. Die ans dcm Pcnsionsstandc rcactiuirtcn Officicre werden mit Ende September wieder in ihr früheres Verhältniß zurückversetzt. Arilgschronik. Vom Ober rhein, 5». September. Das Trauerspiel von Straßbnrg geht seinem Ende entgegen. Die dritte Parallele ist fertig, es handelt sich nur noch darum, die sogenannten Krönungsarbeitcn zu vollenden und die Geschütze einzuführen, und men wird zur Stunde wohl damit fertig geworden fein. Die an der Cita- Apollo»! auf dcr Neisc nach Kajstl. ser oe?^""^^ liegen fünf Uhr Abends kam dcr Kai-^hten ^'""ioscn in Bouillon an. nm daselbst zn über-^lchci,',, "ln ^gleitet von mehreren Gcucralcn, nnlcr die Gen , ^"m Flügel-Adjutanten General Castclnau. b°n d " nv bc Reille. de Vanbctt. dcn Prinzen Ncy "lvc, ,,.„ . l"a namhaft macht. Außerdem befanden sich ^fche V? Officicre verschiedener Grade in seinem !^'äsc<>t!v, lM" höhere Osficicre dcr preußischen Armcc lchc« h<»,. "^)en Oberbefehlshaber dcr vcrbündctcn dcnl' ^er voi, ^' ^l. Majestät dcn König von Preußen, wcl-. ^"Uina ' fischen Regierung die erforderliche Zu-» '" erbal,, ' "urchreisc Napoleon's dnrch belgisches Gc- Ei,' ?- ^^^- ^e rilt'^^^^ron Ehasscurs von dcr belgischen Ar-^ boi, ^! " ^agcn des Kaisers voraus, dcr zur N»' » ^'Neist r I ^N's^'" Ossicicr. zur Rechte» von cincm f ^°Ni ^ ^ lönisslichen Hauses begleitet war. nnd "Uenen f's.^llnzig Wagen mit dcm Gepäck des Gc< ^ ">v«°^!!..ll'eg im ..Hotcl dcs Postcö' ab, wo cv ^brclch^ "^'li'g Personen speiste und daraus die Nacht ^ln°?^»- Nachmittags bcsand sich dcr Kaiser zn ^ D«s?^ kleinen Station auf dcr Luxemburger - N'lg, Mit welchem er abgehen sollte, war noch nicht bereit, eiueVerspätung, die ihren Grund darin hatte, daß dcr Kaiser früher als man erwartet, eingetroffen war. Es verfloß eine Stunde oder ctwas mehr che dcr Zug abgchcn konnte. Von dicscr Stunde verbrachte dcr Kaiser die Hälfte im Warlcsaal dcs Bahnhofes von Mramout, die andere Hälfte spazierte er auf dcm Pcr-ron aus und ab, wobei er sich mit mchrcrcu Personen nntcrhiclt, besonders mit dcm Grafen von Moulholou. welcher in rührender Weise seine Ergebenheit bezeigte und die Thränen nicht znruckhaltcn konnte. Herr v. Bcrsollc, französischer LcgalionS-Sccrctär in Brüssel, befand stch in Mramont. Napoleon sprach auch mit ihm. Ebenso richtete er daS Wort an einen Ingenieur dcr Luxemburger Eisenbahn-Gesellschaft, welchem er dcn ihm zugcwlc-scncn Aufenthaltsort mittheilte. „Ich gchc nach Kassel/' sagte er. Tciuc Sorglosigkeit sicl allen Anwesenden auf. Diesc vcllicß ihn iudlß. wenn auch nur auf ciucn Augenblick, alö ihm cinc von MaubcM dalirtc Dcpcschc von scincm Sohne oder vielmehr von dcm Gouvcrucur sciinS Sohnes überreicht wurde, welche folgendermaßen Ilnttcte: ..Kaiser Napoleon üi, Bouillon odcr zn Mramont. Dcr Prinz befindet fich hier im besten Wohlsem. Er erwartet Ihre Bcfchlc." Endlich war dcr Zug fertig. Lr bestand aus einer kleinen Anzahl von Wagen. Dcr für dcn Kaiser be-,'limmle Wagcn war mcht dcr königliche, wie man an-augs gcglanbt halle, sondern cin Salonwagen dcr ?u< zembnracr Eisenbohn-Gesellschast, dcsscn sich der Graf von Flandern öfter bedient hat. Dieser Wagen zerfällt in drei Abtheilungen, in dcr Mitte cin Salon, vor» und hinten cin Eoup.'. Dcr Kaiser setzte sich <" cmes dicscr Eoupc's. Dcr Gencrallicutcnant Baron Chazal, wclchcr am Samstag von dcm Eintrefft,, Napoleon's auf belgischem Gebiet benachrichtigt worden war und sich sofort von Bure, wo sich scin Hauptquartier befand, nach Bouillon bcacdm hatte, slicg nach ihm in dcn Wagen mit sciucm Adjutanten, dcm Hauptmann Stcrckx. Dic anderen Wagcn wurden eiugcnommcn von zwci preußischen Generalen, einem französischen, dcn mau als dcn Divisions-General Felix Douay bczeichnclc, und dcm taiscrlichen Stallmeister Herrn Raimbaur. Dcr eine dcr preußischen Gcucrale, Herr v. Vonin, trug den Hclm; dcr andere, dcr ein dculschcr Fürst seiu soll, dcr Fürst vou ^ippe -^ man wollte sogar wissen, es sei der Kronprinz von Preußen, abcr daö war ein Irrthum — hatte eine einfache Feldmütze auf. Herr Naimbaux trug volle Slallmcistcrunisorm mit Stickereien und Fany-schuürcn. Sonst sticg Niemand in dcn Zug, als der GclricbSdircctor der Luxemburger Vcchn. Herr Malhicu. wclchcr nach Mramonl ssclommen war, 'um die Bildung dcs ZugcS zu lcilen und ihi, „ach ?üttich z.l führen. Es war cin Irrthum, wenn man sagte, der Zus, sci von ^!bramol,t nach Namnr und vou da mit dcr nordbclgischcn ?inie uach Gütlich gegangen. Der Zug nahm die Oucrlhc-^inie von ^ibramonl nach Marloye und von Marloyc nach Gütlich. Auf dem ga"^n WA hlittc sich die Nachllcht von der Durchsah" ^^'"leo.'s 1470 delle eingeschossene Bresche ist weit sichtbar in einer Breite von mehreren Klaftern, und es bedarf nnr noch der Ausfüllung oder Ucbcrbrückung der Gräben, um mit sicherem Erfolg den Sturm zu unternehmen. Die Beschießung mit dem schwersten Geschütz geht fast ununterbrochen sott, und es sind gewaltige 150-Pfünder in Thätiglcit, welche eine fürchterliche Wirkung ausüben. Von der Fcstnng aus wird wenig geschossen, und es muß zeitweise so gewaltige Ermüdung eingetreten sein, daß man nicht einmal unsere AnnähcrungSarbeiten störte, obschon diese nur schwer zu dcckcu waren. Man hat dem Commandanten die neuesten Nachrichten vom Falle von Sedan und der Gefangcnnehmuug des Kaisers mitgetheilt und wird ihm das auch bereits telegraphisch signalisirtc „Journal Officiel" von Paris mit den neuesten Berichten übersenden, so daß man doch hoffen darf, es werde die Ucbcrgabc noch vor einem Sturm erlangt werden. Man unterläßt es jedoch bei aller Schonung nicht, auch die Stadt fortwährend in Allarm zu setzen, und es bricht daher darin von Zeit zu Zeit ein Brand ans. Die Zahl der Verwundeten soll schon über 1400 betragen, uno noch dazn ein Theil in Loca« Uttiten untergebracht sein, welche keine Sicherheit bietcn, und nicht einmal recht durch weiße Fahnen kenntlich gemacht werden tonnen. Nach dem Oberrhcin sind nun endlich mehr Truppen vorgeschoben worden; man wird Schlcttstadt und Neubrcisach cernircn und vielleicht durch einen raschen Handstreich nehmen. Es ist dies schon im diesseitigen Interesse nothwendig, denn die Mobil-gardcn, welche sich auf den dicht bewaldeten Rheininseln versteckt halten, beschießen unsere Eisenbahnzüge, so daß letztere dieser Tage auf der Strecke von Schlicngen bis Haltingcn eingestellt werden mußten. Die dort aufgestellten Truppen schießen wohl auch hinüber, aber damit ist nicht viel gedient und cs muß die Gegend auf dem linken Rhcinufcr gereinigt werden, wenn cs etwas helfen soll. Auch nach den Thälern der Vogesen sind DelachcmcntS abgegangen. DicS war um so mehr noth« wendig, als von da und Schlettstadt fortwährend Signale mit Slraßburg gewechselt wurdcn. In der Umgegend von Slraßburg ist der Zudrang von Ncugicrigcn so gestiegen, daß man energisch dagegen einschreiten mußte und das Militär schon eine große Anzahl solcher verhaftete. Ebenso strömt cs fortwährend nach dem Schlachtfeld« von Worth, und die Wirthe haben dadurch eine reiche Einnahme. Im Vollsmund hat das Wirthshaus eines deshalb vielbesuchten SiädtchenS bcrcilS den Zunamen „Gasthaus zu dcn Badcncr Kricgsbummlern" erhalten. Die neue Verwaltung für das Elsaß hat sich, so gut eö ging, vcreUs installirt und auch ein Vcrkün-digungslilatt gegründet, das zu Hagcnau in deutscher und französischer Sprache crschcmt. Bekanntlich war daselbst eine dcr ersten Buchdruckcreicn nach Erfindung dieser Kunst errichtet worden, welche namentlich auch die Werke der Reformatoren verbreitete. Nach und nach entwickelt sich das GeschäftSlcben wieder, und nur die Vcste Pfalzburg ist noch ein großcS Hinderniß, da sie eS un> möglich macht, die Eisenbahn von Vrumalh nach Nancy ausgiebig zu benutzen. Es wird dicS besonders dieser Tage sehr fühlbar werden, wo die Gefangenen von Sedan nach Deutschland transportirt werden sollen. Nach Rastatt ist gestern der Befehl ergangen, alle Räumlichkeiten für die Aufnahme solcher bereit zu halten, und es wird wahrlich an solchcn geradczn schien, wenn auch Metz sich ergeben hat. Icdoch können diese dann mit ben rheinischen Eisenbahnen befördert werden. Gestern lamen in Ärnmath wieder Transporte von Verbandzeug, Leibbinden, Socken, Eigarrcn nnd anderen. Nothwen- digen an, und auch die Stadt Baden hat wieder einen Wagen voll dahin abgeliefert. Mit der Starrlöpfigleit der Leute will es nicht recht anders werden, nnd cs will ihnen gar nicht in den Sinn, daß Mac Mahons Armee capitnlirt habe und der Kaiser gefangen worden sei, Noch immer rechneten sie auf eine baldige Niederlage der Deutschen, und erklärten die Zeitungstelcgramme für Schwindel, nur gemacht, um sie zur Sinnesänderung zu bewegen. Doch tagt es bei vielen schon, namentlich bei solchen, die Fuhren nach Nastatt zn machen haben, nnd sie suchen ängstlich, besonders französische Blätter zu erhalten, von denen aber die meisten noch in süßem Siegesjubel schwärmen. Soeben erhalte ich wieder die „Liberty" welche ihren heißesten Ingrimm über die Preußen und Süddeutschen ansschüttet, und nur vom „Figaro" überboten wird, dcr nns mit heißhungrigen Wchrwölfen vergleicht, die nach Frankreich hereinstürmen, um sich satt zu essen und die durch die nene Anleihe aufgebrachten 850 Millionen zu rauben. Lassen wir ihnen dieses Vergnügen, hören wir doch, daß die Einzahlungen keinen rechten Fortgang haben und wohl nicht die Hälfte der Summe einbringen werden. Heute erhaltene Äricfe auS Paris, die ersten seit drei Tagen, schildern die Lage dort in ganz anderem Sinne, als die gewöhnlichen Berichte. Man fürchtet dort ebenso sehr die Imperialisten, als die radicalen Republikaner, und man schreibt Trochu in vertrauten Kreisen die Absicht zu, eine rasche Wendung vorzubereiten, indem er die traurigsten Elemente zur Vertheidigung gegen den Feind vorschieben will, die dann beim ersten Angriff des letzlern in völligste Dciroute gerathen und bei der Flucht in die Capitale dort auch den letzten Muth zum Widerstand niederschlagen würden. Ich glaube, diese Ansicht ist so ziemlich die richtige. Im Augenblick geht die Beschießung wieder sehr energisch fort und es steigen Rauchwolken in Straßburg auf, die den Anblick des Münsters zeitweise verhüllen. Es ist ein grauscs Schauspiel dieses furchtbare Rollen nnd die dumpfen Schläge zu hören, und zwar inmitten dcr so friedlich daliegenden Natur, über welche die Sonne ihr durch die letzten Regen klarer erscheinendes Licht ergießt. Vor u»d neben mir stchcn Hunderte, welche mit starrem Auge hinübcrschaucn uach der altcu deutschen Stadt, und denen bei jedem Schuß das Herz pocht, denn drinnen haben sie Häuser, Vcriuögcuswcrlhc uud Familienangehörige, und ängstlich wird da ausgeschaut und berechnet, wo wieder es gezündet nnd Gebäude zertrümmert hat. Viclc derselben haben übrigens auch schon eine Art Rtsignation gezeigt, denn sie tragen sich mit der Idee, weil die Beschießung und Zerstörung von und in Straßburg durch die französische Regierung und wegen der Hartnäckigkeit ihres Eommcmdantcn erfolgt ist, wcrdc bei dcfiintivcr Besitznahme des Elsaßcs Deutschland den Schaden von dem französischen Volte vcrgütcu lasscn. Es liegt etwas nicht uurichtigcs in dieser Folgerung, aber Krieg ist eben Krieg, alles kann nicht vergütet werden. Wer vergütet auch die Menschciioerluslc? — nnd am Ende ist Frankreich gar nicht im Stande alles zu vergüten. Beim Falle des ersten Napoleon handelte cs sich um eine Milliarde, uud derselbe hatte scme Kriege vorher auf fremde Kosten geführt und Frankreich sogar bereichert, hcutc aber wächst die Last riesengroß an und erreicht eine kaum zu berechnende Höhe. Aus der Schlacht von Gravelottc meldet die „Sven. Ztg." nachträglich noch folgende Episode: „Es ist bcrrits aus mehrfachen Berichten bclannt, daß in Folge dcs überraschenden und gewaltigen Vor- stoßes dcr französischen Hecreshaufcn bei Gravelotte geM 7 Uhr am Abcud des 1«. ein Theil unserer ermatte "1 und gransam decimirten Infanterie auf dem reWl preußischen Flügel ins Wanken kam, ja an einigen Slt>' ^ lcn in immer bedenklicherer Weise zurückzuweichen bcga^ Näher nnd näher rückte das Nachtdunlel, das SM^, dcs Tages hing daran, daß auch auf diesem Theile W Schlachtfeldes ein entschiedener Erfolg errnngen lvuW Ans zuverlässiger Quelle wird darüber noch FolgenW mitgetheilt: „General v. Moltke hatte mit schmerzvoW Ungeduld die zur Vollständigkeit dcs Sieges so n»W wendigen Tagesstunden gezählt. Als aber dcr eben« wähnte böse Unfall seine Berechnungen zu durchtret drohte, ward sein erregtes Hinschauen nach Südosl^ woher ihm die Pommern des zweiten Armcccorps lB men mußten, immer unruhiger. Endlich, im rasch^ Vorwärts, aber nicht einen Augenblick zu früh, erB, ncn die Pommern, Mollle eilt ihnen sofort entgegen. ^ er bei ihnen anlangt und die Vordersten, das in <>U Welt bekannte Gesicht erkennend, seinen Namcn tvel" gabcn, zieht cr rasch dcn Degen, rust kurze Worte' die Reihe» und sprengt dann hoch zu Roß wcit voll" den Höhcn zn. Eine unbcschrciblichc Begeisterung l füllt die wackern Truppen. Durch die ticfcu (5olo>^ hindurch zieht sich ciu tausendstimmiges Hurrah, , gen, war der Sturm, unlcr persönlicher Führung ^ Generals v. Fransczly, im Wesentlichen vollbracht, "^ gcmcsscncn Schrilles ritt General v. Molllc dcr S>e" zu, wo cr scincn königlichen Feldherrn vermuthen nm/ „Majestät, der Sieg ist unser, dcr Feind zieht i'" zurück." Prinatbricsci! von dcr französischen 3^ . in dcr Nordsee clilmmmt cin Pariser Eorrcsvcmdcnt „ „Shipp. Gaz.." daß die Flotte große Noth hat, sich '" Kohlen zu vcrschcn, nnd daß dies so vicl Kostcn ". ursacht, daß man sich schon die Frage vorgelegt h^' nicht Frankreich clicn so vicl Schaden von dcr Olol habe, wie Deutschland. Die Flachheit dcr KM« "" die Schwicrigkcitcn, welche durch die Entfernung dichter u»d Zeichen entstehen, das Fahrwasser zu ß"°^ sowie die überall errichteten VcrtheidiciungSwcrke n>^ cs ganz unmöglich, irgend ctwaS zu thun. Das se> trauriges Ende einer so großen Expedition von PllNj schiffen, aber cS sei einmal nicht anders. Vom Krilgsschllllplllhc. Strategische Studien. Von Limlcnlmt I. Lemesic. Durch Umstände gezwungen, mußte die>e " l, unterbrochen, nnd nachdem dic Hindernisse nlö solA ^ gehört, soll sie in geeigneter Wcisc fortgesetzt ^ ^ Durch dic Zeit dcr Unterbrechung wurdcn "'"' ^ Ereignissen überholt, dcrcn eingehende Besprechung 9 ^ wärtig tcin ^ntcrcssc bictcn würde; wir knüpfe" " ^< unsere Äctrachtungcn an die allgemein bclam'tc ^ strophe von Sedan an und wcrdcn dic früheren ".^, nisse nur insoweit berühren, als cs zum allgcn' Verständnisse dient. mit Blitzesschnelle verbreitet, so sehr man sich auch bemüht hatte, dieselbe geheim zu halten. An allcn Stationen, selbst den unbedeutendsten Hallplützcn, standen dichtgedrängte Haufen von Neugierigen, von denen freilich nnr Wenige dcn Kaiser sehen tonnten, da der Zug fast überall wie ein Sturmwind vorübersauStc. In Icmclle indessen hielt der Zug einige Minuten, um Wasser einzunehmen. Iemelle liegt nnweit Rochc-sort, wo scit etwa vierzehn Tagen der Prinz Pierre Bonapartc, der früher schon da gewohnt, seinen Aufenthalt genommen halle. Der Prinz Peter war von dcr Durchfahrt scincs Vetters benachrichtigt. Er bcfand sich auf dem Bahnhof, aber im Augenblick, wo dcr Zug eintraf, halle ihn dcr Stationschef, um ihn dcr Ncugicr der auf dem Kai sich drängenden Volksmassc zu entziehen, auf die andere Seile des Bahnhofes treten lasscn. Während der zehn Minulcu Aufenthalt unterhielten sich die beiden Vettern, wobei der Kaiser in scmcm Wagen sitzen blieb, während der Prinz Pcler in dcr Thüre stehen blicd. Von dieser Unlerhallnng, welche von dem Schluch' zen des Prin^n Peter öfter unterbrochen wurde, hörte man nnr das Wurt dcs reisenden Gefangenen: „Wir werden un» l'ald wicdcrschcn." 5s war !i Uhr 5><> Minutcn, als dcr Hug im Bahnhof zn LlUlich einfuhr. Um dem Kaiser das Ein^ fahren in einen so bclcbtcn Bahnhof, wie der von Lüttich, zu ersparen, hatte man daran gedacht, in Anglcur allszubicgen und unmittelbar die Linie nach Vcrvicrs zu nehmen, abcr cs war dicS nicht auszuführen. Ucbrigens hattc der Reisende nichts zu leiden von dcr Ncugicr des Publicums und scine Haltung bewies, daß er dieselbe nicht fürchtete. Die Gütlicher Bevölkerung wußte nichts davon, daß Napoleon vorbeifahren sollte, cö befanden sich daher höchstens hundertfünfzig Personen auf dcm Bahnhof, die Bahnbcamlcn und Reisenden, wclchc cinigc Augenblicke vorher mit der Querthc-Vahn nnd dcr bcl-gischcn Nordbahn angekommen waren und durch Indiscretion von dcr Uebcrraschung, die ihnen der Zufall be« rcitclc, benachrichtigt, ihre Billcte behalten hallen und auf das Eintreffen des Kaisers warteten. Alle Anwesenden drängten sich um dcn Wagen, in welchem der Gefangene faß. Napoleon war indcß vcr-dcckt durch dcn Vorhang seincs Eoup^s; als cr aber bemerkte, wie schr das Publicum sich bestrebte, ihn zn erblicken, schob er den Vorhang zurück. Er ließ sich an« schen, ohne indcß nach denjenigen, welche ihn betrachteten, sich wcitcr umzublicken. Dcr Eindruck, dcn cr auf die anwesenden Pcrso-ncn machte, war ein sehr verschiedener, „Er sieht doch eigentlich gut aus," sagte dcr Eine. Ein Andcrcr war übcr scinc Ruhe verwundert und constatirlc, daß scine ewige Eigarctte ihm nicht ausgegangen war. Einem Drittcu znfolgc verriethen seine gcalterlcn, erschlafften Züge, sein mattes Angc und sciuc bleiche Gesichtsfarbe eine große Abspannung und Müdigkeit. DaS Pnblicum verharrte vor Napolcon >n ticfcm Stillschweigen; im Augenblick der Abfahrt grüßten dic Männer dcn Gefangenen. Zchu Minuten nach 4 Uhr hörte man dcn Pfiff der Maschine und dcr Zug snhr nach Verviers ab. Ein besonderer Zug mit den Equipagen des Kaisers wurde kurze Zeit nach dcr Abfahrt desselben von Libramont abgelassen nnd kam am Sonntag Abend durch Lüttich. Dcrselbc geht dem Kaiser voran nach D"' land. OeM Aus Vcrvicrs, 4. September, wird der ,,* zW zcilung berichtet: Diesen Nachmittag 4'/., Uhr 'a'^ Kaiser als Gefangener mit Ezlrazug hier an. ^ ^l Bahn aus fuhr cr nach dcm Hotel du ^hcmin ° ^ in cinem schlechten acwöhnlichcn Fiaker. Anacarlss ^ cr nicht auS, sondern heiter; cr rauchte gcmülhu^ ^» Pfeife. Im Holcl du Ehcmin de Fer nahm 'l ^ Diner cin. Nachher sah ich ihn am offcncn ^ ^ schreiben. Er sah dabei schr nachdenklich auS »" ,^ oft im Zimmer auf und ab und drchtc sich ^^.sisch^ schcn Schnurbart. Er hat durchaus kciu inart> ,^ Aussehen. Das Haar ist grau. ebenso s"" ^use" bart; scin Blick durchdringend, dabci ist cr a,"'^ Oe-und sonncnucrdrannl; scinc Kleidnng bestand >» ihl» ncralsuuiform, abcr ohne Degen, dcr Dcgcn wn ^de von cincm Bedienten nachgetragen. Dcr K>M ^ii»' begleitet von dcn Gcncralcn Felix Douay "" s^iv^" Die belgische Polizei bewachte die Thür, welche > ^d! rend vo>, cincr großen Mcnschcnn'cngc belag" ^ ci» von preußischer Scitc war ihm cin General ^ Vandwchrosficicr, dcr noch Untcrosficicrslrcssc" " B gcn trug, bcigcgcbcn. Als cr in dcm Ho^l "'' c ^. die zahlreich vor dcmsclbcn versammcllc Mc ^zc !'I^»I"'i'0M'! Morgen Früh soll dcr Kaiser « nach Prcnßcn fortsetzen. ? Vom kaiserlichen Prinzen ^''^P^ dcr „Ittdcp. Bclgc" Folgendes: „Der la>,tt ' ^lc'' war am Samstag in Maubcuac angelom»'", fta»!^' von Hundcrlgarden und dcn Osficicrcn !">" 1471 .... Durch die Capitulation dcr Arluec Äiac Nlahons l^ °'k Mangennahmc ^iapoleonS Hal Frankreich seine M fftldarincc verloren, trotzdcin ist die ncn constitllirtc gicrnng nicht gesonnen, den Kampf auszugeben. Haben ' ^cgcmvartigen Denker dcr französischen Ncpnblik irgend tm,-^ '??"nung des Sieges, mn einen solchen Entschluß ^M'UMn? Der ferner Stehende nnd von beiden-ck,. c> -c" Denkende unls; an dcr Ncalisirung einer sol I'',ssw"ln^ nach Allem, was bisher geschehen, billige fta,! ^"' Und doch sollten die Männer, in deren bli,k ?^ ^ Staatsgewalt sich befindet, blos ans sen^- ^"^ ""b verderblichem Fanatisiuuö noch Tan Dorf . "°" ^^"Ich"l das ^cbcn nehmen, Städte und tt^» ^ sicheren Untergänge widmen, nur um ihrer ^'deichhaft zu genügen? strä„s ^ '^^" ^^"^ ^ Menschen, seine Hulnanität liirs?" !^ ^cgen eine solche Annahme, und unwill im, - . ""9"' sich dem Geiste Gedanken ans, die noch tiscl,^ <^" Hoffnungsschimmer entdecken, dcr die patrio-Ä,^. v"-zcn des niedergeworfenen Vaterlandes zu neuen Anstrengungen entflammt. Pfer ^ ^^ Strategie ist es, die Kräfte der Kämtore ^ titelt, nach den materiellen und geistigen Fa» dan ^ ^" Ärschen, welche die Gcsammttraft bilden, um "n „ach dem Verhältnisse die Wahrscheinlichkeit des "sgcmgcs des Krieges zu bestimmen. Dies soll unsere uumwartigc Anfgabc sein, deren Lösuug wir mit dcr lcclMmg der noch vorhandenen Kräfte Frankreichs z^s "^ermann ist es aufgefallen, mit wie geringen gese» s ^'cmkrcich den Krieg begonnen und bisher fort-Wer^ ?^ ^'"' '""^ bisher mit Gewißheit bestimmt ^ocn l^„^ ^.^ ^ ^^.,^^ ,„z^ ^„ Besatzungen in 350 s?s?^ ^^" gelegenen Fcstnngcn nicht viel über ,^.,'""".Mann stark gewesen, was aber kaum die halbe nei^ ^"'^ dcr französischen Armee ausmacht. Stau-Niicks/"^ """ ^" l'ragcil: No sind die Soldaten? Die das y Hukul.'ft wird sie uns zeigen; die Kräfte, welche des n ^'clch zu seiner eigenen Sicherheit im Innern lvc,^ gebunden hielt, werden frei werden und wir NoH?. eine Macht aufgestellt sehen, von dcr die Welt deln s - ^""iig hatte. (5ö wird sich nnr darum han-den' ? ^'^ Frankreich ein Genius erstehen wird, welcher ^ Maunncltcn Kräften die richtige Äahn zeigt, die znr "U"g des gebeugten Vaterlandes führt, tru. ""bedenklich kann man die Stärke dcr Besatzung^ "ehln^ '" ^" Festnngcn und Städten für größer an-»i^ ?' "^ sie durch den Etat bestimmt sind; nimmt s^irt? ^^ ""^ ""^' ^^ s^ dnrch die Organisation die k? m ^ kommen ganz respectable Zahlen heraus, vm Patrioten vor Verzweiflung schätzen. N3cwu Feldarmee Frankreichs beträgt 514.835 Mann, l>ie l. Pferden und 934 Geschützen. Veranschlagt man Pf.^'sheriaen Verluste mit 250.000 Mann, Z0000 82?^ U"d Zoo Geschütze, so bleibt Nest 264.835 Mann. Nj'^ Pferde und 684 Geschütze. Davon sind weiter in chenV- "bburg und den übrigen Festungen dcr östli-Gesck- " 150.000 Mann, 20.000 Pferde und 300 lei<5 ^' Nach Abzug dieser Summen behält Frank« Pf^ noch eine Macht von 100.000 Mann, 42.000 lleaens?,/'^ 384 Geschützen, die eS dem Feinde enl-iiKllen kann. Dazu kommen 214.000 Mann und 40^ ^rde Ersatzlruppcn, von denen wieder 30- bis p'r'ten, !"" ctwa 4000 Pferden anS den östlichen De-Stärk» ! "gezogen werden löxnen. wodurch sich die ^ferd. ^. ^rsnlztruppen mit 170.000 Mann und 7000 27ys. "gibt. Dies gibt mit dem Nest der Fcldtruppen """ Mann, bei 50.000 Pferde und bei 400 Geben Kü?^ bei Herrn Hamair, Mitglied des gesetzgeben» ziergl,, ^"s. A'" ^ause dcS Tages machte er cincn Spa-Ncn, b<^ '^ die Stadt und alle Welt konnte auf scl-t>ie Crein '« ""^ ermüdeten Gesichte lesen, wie schr ihn °'"pfina^''^ ""^griffen hatten. Heute Nachmittags fahl, »". " prinz eine Depesche, die ihm abzureisen bc-> kinp... Ä"" Auftrage, der, wie mau uns versichert, Uhr? ?"tcr ausging, gehorchend, bestieg er um 'Us, ^ ." Zug nach Namur. Seine Escorte blieb zu. ^ Priln^" ^"ite "nd zwei Adjutanten begleiteten ^nubeuae ^'"e große Volksmenge geleitete ihn m treffe,, " ^ ^'" Bahnhöfe. Zu Fcignics, wo sein e ^ Vic,i^"^^'"^'6t war, fand sich eine noch zahlrei-^ begrW./ "^ ben Prinzen mit sympathischen Znru-^'lunft de«,. ?" Mons, wohin sich das Gerücht dcr ^hlchof ^."""zcn auch schon verbreitet hatte, warder ^ ^riin s^, , "'"' "stürmt, uichtSdcslowcnigcr konnte ^°Ne" '../Z fast unbemerkt bis in das Hotel ..Zur d, " s°ll >s "d Place begeben, wo er sich aufgehalten ??""z'^n ^^'" ^cise fortsetzte. Um « Uhr ist M Vervic? ^°"s abgereist, um sich über Ncimur en ' 'Nit d,. ? In dcr vorstehenden Berechnung sind die Mobil- ^ garden nicht berücksichtigt worden. Von dieser Trupps wcrdcu kaum unter 200.000 bei und in Paris bis zur ^ Ankunft dcS Feindes vor den Thoren der Stadt conccn» ^ trirt werden, welche Summe, mit der früheren zusammengezählt, die Verthcidungsarmec auf mindesten« 300.000 Mann bringt. Den Zustand der Festungswerke als gut und die Vcrproviantirung auf 2 bis 3 Monate genügend vorausgesetzt, ist die ^age Frankreichs leine hoffnungslose, nicht vielleicht den Feind zu besiegen, sondern ihn zn ermüden und für das Land günstige FriedcnSbe-dinglmgcn zn erreichen. Die Bildung einer Armee, deren Rahmen die 15)0.000 Maun Depot-Truppen ausmachen und in die mobile Garde theils eingefügt, theils sclbstständig eingetheilt wird, dürfte hinter der Loire bei Nevcrs, Bour-geS, TonrS und Angers vor sich gehen und kann bin< ncn vier Wochen ebenfalls ans 250.000 bis 300,000 anwachsen. Wie man sieht, ist die Lage in Frankreich nicht so ucrzwciflnngsvoll und die Hoffnung der Franzosen leine unberechtigte, vorausgesetzt, daß der Geist vorhanden ist, diese Waffen zu organisircn. Außer dcn bcrcits aufge« zählten Truppen kommcn noch dic Nationalgarden in Betracht, dic zwar als Feldarmee nichts taugen würden, im kleinen Kriege aber und überall dort, wo sich Gelegenheit ergibt, dem Feinde Abbruch zu thun, werden sie schr gute Dienste leisten, denn sie werden dcn Gcg» ncr zwingen, schärfere Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen und sich durch größere Dctachi, ungcn zu schwächen. waS wicdcr dcr französischen Feldarmee nur zum Vortheile gereichen wird. Die Zahl der Nalionalaarden und der Freischützen kann nicht einmal annähernd richtig angegeben werden, jedenfalls wird sie, wenn dcr Fanatismus gcschürt wird, kaum hmlcr dcr Stärke dcr im Felde stehenden Armee zurückbleiben. Wenden wir uns nun zur Armee der Deutschen. Die gesummte sscldarmcc der Deutschen mit den Ersahtruppen und ohne Landwehren beträgt in runder Summe W0.000 Mann, 200.000 Pferde, 1700 Gc-schütze. Zn dieser Zahl können nur unbedeutende Theile der Landwehr zugezählt werde:,, da sie zur Besatzung im Inneren dient, nach außen aber bisher nur eine geringe Anzahl vor Metz gerückt ist. Hievon sind die in den Dcpotstationen zurückgebliebenen TruppcncadreS mit mindestens 100.000. die Verluste durch Gefechte und Krank-heilcu mit 200.000, vor Metz stehende Armee mit 150.000, zur Deckung dcr Etappen mit 100.000 Mann abzuziehen, wodurch sich im günstigeren Falle eine Opera» tionsarmcc von 350.000 Mann gegen Paris ergibt. Hier wurden die Minimalzahlcn in Abschlag gebracht, eS dürfte abcr die gegen Paris opcrirende Armee laum die Stärke von 300.000 Mann erreichen. Wie mau aus dieser Arbeit entnehmen wird, sind die durch Kraulhcitcn verursachten Abgänge in der französischen Armee nicht abgezogen. Dcr Grund liegt darin, daß die französische Armee ihre sich bald erholenden Soldaten leicht an sich bringen lanu. während dicS bei dem vorwärts drängenden Gegner nicht der Fall ist. Außerdem siud die andern Abgänge dcr Franzose» leichter zu decken, als jene dcr Gegner. Trotz dcr fast gleichen Stärke, die sich bei Paris herstellen wird, ist dic geistige und materielle Uebcrmacht auf Seite dcr Deutschen; denn nicht nur sind ste an Caualleric nnd Artillerie überlegen, sondtrn auch die moralischen Faktoren der größeren Feldtüchtigkeit und das Sicacöbcwnßtscin, gegenüber den ungeübten Truppen dcr Franzosen sind maßgebend. Diese moran. schen Hebel können nur durch die Sicherheit, wclchc die Befestigung gibt. und durch dic unbegrenzte Vaterlandsliebe im Gleichgewichte erhalten wcrdcu._____________ Mgesnemgkeiten. — (Correspondcnzkarten) löimm zur Versendung von schriftlichen Mittheilungen nach dem norddeutschen Vmldc, nach Vcnern, Wlirtlcmberg, Vadcn und dem OrMcrzogthume Luxemburg beniiyt werden, wenn für dieselben daö tarifmäßige Vricfporlo von sunf Neukreuzeru nr Sliick im vorhinein entrichtet worden ist. Vis zur Lnnausaabe eigener, mit dem Stempel der entsprechenden Hriefmarten versehenen Karlen für den Verkehr nach den genannten Staate» sind hiezu die im internen Verkehre einqesl'hrlcn Correspondenzwten zu verwenden und ist daS Ergcmzm'gsporlo durch Austlcbcn einer Briefmarke zu drei Neulreuzern an dcr Adreßscite z" entrichten. Ungenügend frankirte Korrespondenzkarten werden mcht abgesen- det. Korrespondenzkarten mit schriftlichen Mittheilungen nach anderen als den oben genannten fremden Staaten sind nicht zulässig und werden, falls selbe dennoch aufgegeben würden, nicht befördert. ^ —(Bürgerschule n.) Nach einem Erlaß des Herrn Ministers für CultuS und Unterricht vom 20. August an sämmtliche LandeSschulbehördcn mit Ausnahme jener von Galizien ist dic endliche Feststellung des Lehrplanes flir Bürgerschulen eine dringende Nothwendigkeit. Zufolge § 18 des Neichsl?ollSschula,esetzes vom 14. Mai 1««9 ist die Bürgerschule entweder eine achlclassige Volksschule, welche eine übcr das Lehrziel der allgemeinen Volksschule hinaus-reichende Bildung gewähren soll. oder sie ist eine selbstständige dreiclassige Anstalt, welche sich an den fünften Iah. rescurS der allgemeinen Volksschule anschließt. Da das in fünf Iahrescursen der Volksschule zu erreichende Lehrziel durch die Echul« und Unterrichtsordnung für allgemeine Volksschulen vorgezeichnet wird, so handelt es sich im We- ! sen um die Bestimmung derjenigen Lehraufgabe, welche die selbstständige dreiclassige Bürgerschule erfüllen soll. Der Herr ! Minister hat darum den Entwurf eines LehrplaneS der drei« clafsigcn Bürgerschulen sowohl für Knaben, als für Mädchen ausarbeiten lassen, über welchen das Einvernehmen der Landesschulbehorden eingeleitet wird. — (Wilhelmshöhe.) Die Wilhelmshöhe bei Kassel, der dermalige Aufenthaltsort des Kaisers Napoleon, ist von einem prächtigen Hochwaldpark mit den schönsten Wasserkünsten umgeben. Durch eine Lindenallee, an welcher viele nette Häuser sich befinden, gelangt man zu dem Schlosse, an dessen Seiten prachtvolle Blumenanlagen sind, welche vorzüglich dem Landgrafen Karl (1- 1730) und dem Kurfürsten Wilhelm (j- 1821) ihre Entstehung verdanken. In der Nähe des Marstallcs führen durch den Wald bequeme, zum Theil aus Felsen gebildete Schlängcl-wege nach dem neuen Wasserfall, 130' hoch 50' breit; von da links hinein zum Tempel des Mercur, dann auf Waldwegen zum Riesenschlvß vder Oktogon, auf dem höchsten Punkte dcr Anlagen, 1312' über der Fulda. Das Ollogon besteht aus drei mit großer Kühnheit über einander gestellten Tonnengewölben, von denen das oberste von 192 gekuppelten 48^ hohen Säulen gelragen wird. Auf der eine herrliche Rundsichl gewährenden Plattform desselben ist eine 96^ hohe Spitzsäule, von welcher die 31' ! hohe Nachbildung des farnesischen Herkules („der große Christoph") aus geschlagenem Kupfer herabschaut. In seiner Keule haben 9 Personen Raum. In der Grotte vor dein Oltogon rechts ist ein Vexirwasser. Vom Ottogon ziehen sich die Kaskade» den Berg hinab. Ihre Länge beträgt 900', ihre Breite 40', von 150' zu 150' werden sie durch große Wasserbecken unterbrochen. Auf schönen W^lo wegen gelangt man rechts bergab etwa auf halber Berq> höhe bei dem Steinhöfer'schen Wasserfall vorbei zur Löwenburg, einer 1793 vom Kurflirst Wilhelm I., der auch hier beigesetzt ist, erbauten Ritterburg mit allem Zubehör, Burgcapclle, Riistlammer und dergleichen. Unterhalb der Löwenburg ist die Fasanerie und nächst dieser das chinesisch-Dorf, welches aus Häuschen in chinesischer Bauart besteht. Vor dem Schloß ist ein Teich mit der großen Fontaine, einem 12" starken, 190' hohen Wasserstrahl, dem höchsten in Europa, dem Wunder von Wilhelmshöhe. Nicht fern von dieser liegt links die Teufelsbrlicke, rechts der Aquä» duct mit einem hohen prächtigen Wassersturz. Die Umgebungen eineö anderen großen Teiches, östlich vom Schlosse, sind besonders schön. Locales. — (Berichtigung.) Die Firmung wird von Sr. fürstbischöstichen Gnaden nicht, wie irrthümlich neulich gemeldet, am 16. d. M. in Tressen, sondern in Trcbelno, ausgetheilt werden — (Zu einer Adresse an Se. päpstliche Heiligkeit) werden nach Mittheilung der „Danica" Unle,. schriflcn gesammelt. Dieselbe soll einen Gllickivulisch wes,cn der Volirung der Unfehlbarkeit auf dem Concil enlhaltcn. — (ArbeiterbildungSverein.) Das Ministe ^rium des Innern hat den abschlägigen Bescheid der k. k. ^andesrcgieruug für Kram in Betreff Abänderung der Statute» im politischen Sinne, gegen welchen Bescheid der Laibacher Arbeiterbildungsverci» den Necurs ergriffen hatte, bestätigt. — (Unsere Theatersaison) kündigt sich bereits durch mancherlei Anzeichen an. Im Schaufenster der Klein-mayr'schcn Buchhandlung zieht die interessante Photogra-phicncolleclion des gesammtcn Theatcrpersonales die Blicke auf sich. Betreffs der Logen-, Sperrsitz- und Fauleuils-Abonnements wolle man sich an die Direction, Theatergc-bäudc 2. Stock, hcute Pormittag 10—12 Uhr, und Nachmittags 3—6 Uhr wenden. Heule soll der Verlauf bereits abgeschlosfen werden. — (Dcr erste Kindergarten) in ^aibach soll im kommenden Schuljahre in dem von den Frl. Nehn geleiteten MädchenerziehungSinstilute eingeführt werden Wir begrüßen dies als einen Beweis, daß diese Anstalt stets bestrebt ist, die neuesten pädagogischen Fortschritte sich anzueignen, und werden dem Gegenstaude demnächst eine nähere Besprechung widmen. — (Flir die Grazer Ausstellung) hat der hiesige Gürtlermcister, Herr Schreiner, cine Nnzabl seh» kunstreich gearbeiteter Mrchcngeräthschaflen bestimm,, "'"' welchen sich eine gothische Monstranze besonders au5z«>' auf de» >tt Vc-tober einberufen. Die Negierung bestimmte eine Stadt, wohin sich im Falle der Velage rung von Paris das diplomatische (5orps zu rückziehen und wo die Regierung durch eine Delegation vertreten sein wird, welche Beziehungen zu den ausländischen Oabineten unter halten und die Nationalvertheidigung in den Departements fortsetzen wird. — Offiziell: Die Armee des Großherzogs von Mecklenburg, die Stadt Laon einschließend, forderte die Uebergabe, im gegentheiligcn Falle die Ve-schießung androhend. Vtobilgarden bezogen Posten anf den Pariser Forts. Paris, !Z September. 4OOO Preußen passirten am 8. September Vitry. Sie machen überall starke Requisitionen. Madrid,«. September. Gestern Abends fand von Htt.OOO Vürgern eine Kundgebung zu Ohren der französischen Republik statt. Oastel-lars und Figuera's hiebet gehaltene Reden zu Gunstcu der Franzosen wurden begeistert auf genommen. Die Rufe: (3s lebe die französische Republik! wiederholte die Menge enthusiastisch. Nährend der Dauer der Ausstellung soll, nach einein Telegramme der „Presse," in Graz ein Verfassungstag abgehalten werden, zu welchem man Mitglieder der liberalen Partei aus allen Theilen des Landes erwartet. Das Rundschreiben Jules Favre's an die Vertreter Frankreichs im Auslande vom 6. d. M. versichert, daß die Nepublit nichts als den Frieden will, aber daß sie weder einen Zoll breit des Nationalgebietes, noch einen Stein auS den französischen Festungen abtreten werde. Der Friede scheint demnach nicht näher zu stehen als bisher, da gleichzeitig die „Norbd. Allg. Ztg.," daS Leibjournal Bismarcks, versichert, daß die „neue Grenzschei« dung," welche Deutschland von Frankreich erzwingen muß, eine „politische Nothwendigkeit im Interesse dcS europäischen Friedens" ist. Was die diplomatische Einmischung anbelangt, so muß doch zuerst — meint die „N. A. Z." — eine legale Regierung in Frankreich bestehen, mit der cine fvcmdc Regierung in Beziehung treten kann, von der sie Mittheilungen über deren Absichten, deren Wünsche empfängt, und von welcher sie Garantien hat, daß eingegangene Verbindlichkeiten erfüllt werden. Wer kann dies von der Regierung der Herren Favrc', Rochcfort, Louis Blanc und Victor Hugo behaupten, von einer Negierung, welche von einigen Dutzend Blousenmännern gemacht ist, die den gesetzgebenden Kör» per sprengten und die Deftutirten der Linken auf das „Hotel de Ville" begleiteten? „Times" und «Daily NewS" widerlegen das Rundschreiben Favres, welches behauptet, daß die Republik für den Krieg nicht verantwortlich sei; nachdem Frankreich den Krieg gutgeheißen, müsse es die Verantwortung für denselben tragen. Das „Journal officiel" demcntirt das Gerücht über ein neues Aulehen und erklärt, daß die Verplovianlirung von Paris genüge, um eine Bevölkerung von 2 Mill, durch 2 Monate zu ernähren. Die Schweiz hat die neue französische Republik mit Bezeugung der wärmsten Sympathien anerkannt. Dänische Blätter berichten, daß die französische Flotte telegraphisch nach Frankreich zurückberufen worden sei, wo ihre Mannschaft sür FcstungSbesatzuugcll verwendet werden soll. Aus dem Hauptquartier der vierten (deutschen) Armee wird berichtet, daß, nachdem der rechte Flügel der Hauptarmee die gleiche Höhe mit dem lmlci, Flügel erreicht, der Vormarsch der ganzen Armee angeordnet wurde. Die Bewegung der drillen Armee, wclchc von Dormans über Fimes bis Corbeny steht, ist nur mäßig, damit die vierte Armee den Marsch in gleicher Höhe ausführen kann und die Verbindung intact bleibe. Die Avantgarden der Cavallcrie überschritten die Straße nach Vervins-Laon bei Marle. Die Rapporte derselbe» berichten, daß die Ortschaften überall menschenleer sind und AlleS sich geflüchtet habe. Ein Theil der französischen Freiwilligen aus Bclfort und Mühlhauseu wurde auf das linke Rheinufer entsendet, ihre Zahl vermehrt sich täglich durch freiwilliges Anschließen der Landbevölkerung. Ueber diese Frciwilligeubewegung wird aus Basel, 8. September, gemeldet: Briefe aus Tann und Mühlhauscn belichten, daß gegen Scnhcim über 5000 Freiwillige, größtcntheils uniformitt, abgegangen sind, um sich m't Icncn, die bereits am Rhein stehen, zu vereinigen. Unter denselben befinden sich viclc Douanierö und Bcrgschützeu. Ihr Commandant ist ein pensionirter Oberst aus Bclfort. Man glaubt allgemein, daß diese Schaaren auf irgend einem vorlheilhaftcn Punkte den Rhein überschreiten wollen. Das deutsche Rhcinufcr ist nach genauen Erkundigungen sehr schwach besetzt. Heute trafen hier über 5500, theils Familien, theils einzelne Personen auS Frankreich ein; viele begaben sich sofort nach Lürrach. Auch eine Depesche des französischen Consuls in Basel, dalirt St. Louis, 7. September berichtet: Unter den Frciheitoschützen und bewaffneten Bauern im Hardtgcbirge und zwischen Chalampe und Kembs herrscht große Bewegung. Eine schwache mobile Abtheilung Badeuser steht mit zwei Haubitzen auf dem rechten Ufer. In Freiburg befiudcn sich blos 700 Maun. Der Berliner „Staatsanzeigel" schreibt: Nach durchaus zuverlässigen Quellen und Berichten von AuM zeugen hat Kaiser Napoleon in der Schlacht bei SelM sich dem Feuer derart crponirt, daß die Absicht, °W Tod zu finden, daraus unzweifelhaft hervorgeht. V Ueber den Aufenthalt der Kaiserin Eugenie cittH lircn die verschiedensten Verstonen, auch die, sie sci ""W in Paris. (Ein seitdem freilich nicht bestätigtes Pr>>">W telegramm meldete sogar, sie sci bei der Abreise »W Paris am Westbahnhofc verhaftet worden.) M Aus Terni wird der „Allg. Ztg." unteM « d. M. gemeldet: Ein italienischer Botschafter ging W nach Rom durch, überbringt dem Papst ein UltimW t u m und garantirt demselben vollste Freiheit in ltlW lichen Dingen und allen Glanz des apostolischen SlHW Telegraphischer Wechselcouvs W vom l». September. ^.W 5)perc. Metallenes 56.25, — 5pcrc, Metallene« mit "'^s und November-Einsen 56.25. — 5pcrc, National-Aulehcn 6!».'7l - 1860er Staatö-Anlehen 90.50. — Banlactien 6'»5 - 2ttM Acticn 254.—. — London 124 70. — Silber 123.25. - ?M Milnz-Ducatm 5.!)2. Napolcond'orS !).92. ^^W Verstorbene. M Den 2. September. Dem Wenzel UrbaS, Urlauber, 'lM Gattin Ursula, alt 34 Jahre, im Hllhnerdorsc Nr. 18 °«lM Gehirlilähmuilg. — Simon Dolcnc, Mllllcrlnccht, alt 32 Iü<^ im Civilsftital am PncninolyphuS. «^ Den 3. September. Johanna Spekle, Köchin, alt 61I"VM im Civilspital an der Rnhr. ,^^s Den 4. September. Dem Herrn Anton Dolenc, SchN"^ l sein Kind Amalia, alt 6 Wochen, in der Stadt Nr. 131 »N ^ Atrophie, ,^M Deil 5». September, Dem Herrn Franz Sajc, (5oncdu«»^ seine Tochter Franzisla, alt 6 Jahre, in der Stadt Nr. 25" l der acnten Gehirnhöhlenwassersucht. ^. l Den 6, September. Dem Herrn Heinrich Arilli, OeW,^ ! leiler des Herrn Töuuics, sein Kind Adolf, alt 2'/. I^ ^ü I der Kapuzincrvorstadt Nr. 84 an Fraisen. — Dein M^ Schouta, Taglohncr, sein Kind Äloisia, alt 1 Jahr uNv ^, Monate, ill der Tirnauvorstadt Nr, 45 am Keuchhnsten. ^ H, l Josef Fortuna, Imvohner, sein Kind männlichen Oeschl^^ l alt 1'/. Stnnde, notygetanfl iu Hilhncrdorf Nr. 3? in "^ l schwerer Geburt. — Dcm wohlgrborcnen Herrn Wilhelm ^ l Nocdcr, l. f. Bczirlworslehcr, eingetheilt als ÄezirttcoMw^ seiuc Frau Isabella, geborene banger Edle v. Podgoro, M 50. Lebensjahre, in der Stadt Nr.'174 an der Abzehrung» ^. Den 7. September. Der Kaiharina Ambroz, T°aM«^! witwc, ihre Stieftochter Apollonia, alt 1!> Jahre, in dcr «? Rr. !»6 au der Auszehrung. Der ssrau Viaria Potocii>l,H, gcrö-, HauS- uud Rcalilälcnbesitzerswitwe, ihre Stieftochter ^/ alt 2« Jahre, iu der St. Pelcrövorstadt Nr. 143 au der G^ ,„ lähmilug. — Maria Bißial. InstllutSarnlc, alt 76 3^"^» der Stadt Nr. 112 an der Rnhr. - Georg Nemc. Arbe"", 3« Jahre, im Eivilsftilal an der Gchirnerschiittcrnug. ^ ^Iteleorolllfische Aeoüachlungell in QnbaH 6 ll. Mg. 328 25 l' 5« windstill ! Nebel „», !). 2 „ N. 327.?,, ^.14,u windstill heiter "' 10.. Ab. 327.,,, ^-I0.l ! windstill ! sternenhell , A Dichter Morgennebel, Herrlicher wolkenloser Tag. ^' M Das Tagesmittel' bcr Wärme ^- li'8", nm 8 0° unter deM male. ^ ^"" Veraulworllichcr Redacteur: Ianaz v. Kltinm»^^. Filr die zahlreiche Betheiligung am Leichr»l>cglM3' niffe der Fran Mvella von Mder gebornen Langer (Men von Podssoro sprechen ihren iunigstcu Daul aus s2,28) dic trauernden Anqeholigcl^! Gott, dem Allmächtigen, hat eS gefallen, »lis"^ innigst geliebten Vatcr nnd respective Gatten, den V^ Joses Mlka senior, Hcrrschaftöuerniallcr, dauu Häuser- nud Äcalital bcsitzcc zu Steiu in Kram, , am 9. d, M. um 3 Uhr Morgen«, versehen '»'t ,^ heilige,, Sterbesnlramentcn, nach längerem ^', ^. . „, 6«. Lebensjahre iu ciu besseres Jenseits nlizuli"'^ Die irdische Hülle drS theueren «erblichenen ,^, Sonntag, deu !1. d. M.. Nachmittags zu ^"' <,„! Slelbehansl'. große Gasse Nr '.', gehoben ""° ^>t. dm, Hrirdhofe am Salcuberge zur lchlen Nuhc l"'' lc» Der Dahingeschiedene wirb dcm fromme» ^ cnlpjohlen. Stein, am !>, September 1870. äoscf, ^'ttdwia, Moiö, Marie Mld Iulll' Victor, Johann, Marie uud Therc,c, als Kinder. Maria Tralla geborue Volte, als Gattin.