Freytag dcn 21. März 1822. ^eu angclegteStraßc im Tuchheiner.Thal in Krain. ^u den vielen, meistenS sehr gut conservirten Straßen, welche theils im Innern dieser Provinz die bedeute»-leren Ortschaften mit einander verbinden, theils die Commmncation mit den angränzenden Provinzen der Monarchie herstellen, ist nunmehr auch die durch dai Tuchhciner-Thal nach Steyermark führende Straße zu jahlen, w^che Krain der väterlichen Sorgfalt der hie« sigel, Landes. Neuerung verdankt. Dieser nunmehr vollkommen hergestellte Ctraßen-lug beginnt dey dem Stadtchen Stein, berührt zuerst das Dorf Oberfeld, führt sodann auf dem Thalwege über de„ mäßige,, Bergrücken Stermetz zum Dorfe Auere, von da in ebene». Lage und auf festem Boden durch die Dörfer Podhrushko, Seitendorf, Laake, Pot-^ck, Waacsch, St. Martin, Laase und Zirkusch, über den Berg Kosiak bis zu den Dörfern Iastrobe, -^euthal und Bella, allwo der Fluß Bella die Gränze laschen Krain und Sreyermark bildet, und hat eine "nge vo» il,5oc> Klaftern. Das Tuchheiner - Thal, welchcs am westlichen Ende >>ch Mtt Oberkrain und Karnthen, und am östlichen Au<-^°"ge mit dem Tillicr Kreist bey Fran^ verbindet, und - ^ Ortschaften mit einer Bevölkerung von 3L64Seelen i^blt, besitzt nebst üppigen Wiesen und bedeutende,, Waldungen auch so fruchtbare Äcker, daß der Ertrag ^rselbe» den Bedarf der Bewohner bey weitem über' ""gt. Allein der gänzliche Abgang fahrbarer Straßen «nd der damit verbundene Ma^el an Absatz seines Überflusses, lahmte nach und nach die Thätigkeit seiner Bewohner, und führte, da es denselben an sonstigen Erwerbsquellen ganz gebrach, nur vollkommene Verarmung derselben herbey. Diese mißlichen Verhältnisse war«n es, welch« die Landes-Verwaltung schon im Jahre 1767 bestimmten, das erwähnte Thal durch eine fahrbare Straße mit Vteyermark in Verbindung zu setze», und auf diese Art den verarmten Thalbewohnern ihre Subsistenz m Zukunft zu sichern; und ohne Zweifel wäre es schoz, damahls zur Ausführung dieses gemeinnützigen Projecls gekommen, hätten nicht die nachfolgenden Kriege und die dadurch^herb?i)geführten Drangsale die Bestreitung der damit verbundenen Kosten , welche von der damah, ligen Lanbes'Baudirecnon auf 82,000 st. veranschlagt wurden, unmöglich gemacht. Die im Jahre 1814 in Illyrien eingeführte Be« zirt6se>fassu>ig, rch'ective die zu gemeinnützigen Zwecken organisirre Vczirröcasse, welcher durch die allerhöch. ste Gnade Sr. Majestät bedeutende Zuflüsse gesichert wurden, räumte endlich alle Hindernisse hinweg, und so wurde in kurzer Zeit dem so lange gefühlten Bedürfniss- der dortigen Thalbewohner nach einem leichten Verkehre mit ihren Nachbarn, durch die thalige Mit-wirkimg der Insassen des Bezirks Münkenderf und ,i< nes großen Theils de5 Bezirks Egg bey Podpetsch, mit dem höchst unbedeutenden Geldaufwands von i3c)5) st. 33 kr., und einerVerwendung von 3a/6c)8 Hand- und 9794 Fuhr-Tagen, gänzlich abgeholfen. Erfreulich isi es übrigens zu vern,hmt>i, ^aß die« i'e bis an die Gränze von Sttyermark führend« Straß« nunmehr auch m jener Provinz fortgeführt wird. Über die Entstehung des Reifes und Hägcls, übcr deren nachtheilige Wirkungen und über die Mittel wider dicstlben. (Aus dem Wanderer.) D''eAtmosphärederEr>e bestehet aus mchrcrett über einander befindlichen Luftschichten. Wir bemerken oft au» dem Flug« der Wolkin, basi einige derselben zu gleicher Zeit sich nach Norden und andere nach Süden bewegen ; daher in der obern Luftschicht« der Wind aus einer andern Weltgegend als unten wehen muß. Die Luft ans Süden, aus ben Wendekreisen/ enthalt am meist,,, den durch die Sonnenmaterie entwickelten Wär-inestcff; allein weil diese erwärmte Luft an beyde Pole «bströmet, so gibt sie immer meh'r Warmestoff der Erd« ob , bis si« endlich bey deren Polen fast keinen mehr besitzt, und daselbst bloß aus einer, von allen Dünsten, dann von mineralischen, vegetabilischen und thierischen Bestandtheilen b«freyten reinen Luft, verbunden mit der dorl auch hmgeströmten und als Nordlicht angehäuften electrisch-magnetischen Materie besteht. Diese kalt« Luft an beyden Polen muß sich, ngch den Gesetzen des Gleichgewichtes bey flüssigen Körpern, mit der ganzen Erdatmosphäre in Verbindung setzen / und daher , weil sie trockner, reiner und leichter ist, als gewöhnlich die Südluft, meistens ober derselben dem Erd-Äquator wieder zuströmen. Diese vom Wärmestoffe be-freyte Nordluft zieht denselben aus den warmen Körpern und selbst aus der untern wärmeren Luft begierig «n sich; daher auch im Winter Südwind« öfters sehr talt für uni sind, weil ihnen von dem höhern kalten Nordwind« die g«nzeWärme entzogen wird, und in ihnen nur die mitSalztheilen verbundenen verdichteten Dünste zurück bleiben, welche die Kalte für das thierische Gefühl noch empfindlicher machen, indem solche Solztheile die Kalte der Luft sehr vermehren und begierig auä den thierischen Körpern deren Wärme an sich ziehen. Weil im Sommer unserer nördlichen Halbkugel die Sonne dem Nordpol« näher ist, so kann dieselbe in d«r Erd-Atmosphäre au5 den darin befmdlicheil aufgelösten Kor, pertheilen odn so weniger entzogen und gebunden werden können, weil ,7? in überwiegender Menge vorhanden sii'.d, daher di« ohntdieß nicht mchr von allem Wärmestoff be-freyte Nsltlufl geschwinder mit überfiüßiger Wärme der untern Luftschichten gesättiget werden kam,. Allein im Frühjahre und Herbste wird oft die entwickelte Warme von der in grös;«rer Menge vorhandene!, kol-ten Luft en.tzogen, lmv ss durch die Kalte wieder g«< bunden, daß sie aus ?ie organischen Körper und «nf, das Thermometer nicht wirken -kann. Die AusdünstiM-gen der Erde und deren Psianzen werden durch eine solche, besonders während der Nacht eintretende Kühle verdichtet, sichtbar, fallen zur Ertze zurück, fließen in Tropfen zusammen, und hangen sich so an Pflanzen odel an andere auf der Erde befindliche Gegenstände. Dies» niedergefallenen Dünste heißen Thau, und wenn derselbe durch Entziehung des grositen Theils der Warm«. Zeftoren ist, wird er Neif genannt. Dieser Neif il? im Frühjahr für die zarten Augen des Weinsiocks und für die zarten Knospen der Ohstbaume, dann für die Blüthen sehr gefährlich; denn sowoh! dieses Eis, al< die trockene Kälte, ziehen aus den neu aufgelebten Pflanzen nicht nur alle Warme, sondern auch mit der« selben alle Säfte heraus, so daß die Pfi«nzcn ausgetrocknet werden, wie gedörrt aussehen, ganz zerstört sind, und um so weniger sich wieder erhohlen tonnen/ weil auch durch die Kälte die Saftröhren und Schweißlocher zusammengezogen «nld verstopft worden sind.^ Die Blüthen und Früchte sind daher für ein Iahe verloren und die Pflanzenstamme m/issen bloß fir >ai Wachsthum wieberhohlt austreiben/ lvenn sie nicht gelbst auch erfroren sind. Nicht bloß im Frühjahre wird durch den Neif gro- ^ sier Schaden »erursacht, sondern auch im Sommer durch ! den Hagel (Schauer/ Schlossen). Dieser Hagel besieht aus Waffertropfen, die m den kalten Gegend«'^ des Luftkreises beym Herunterfallen der Wärme beraubt wurden,,zu EiS gefroren und durch Gefrieren der in« Falle angezogenen Dünste größer werden. Gr ist fast immer mit Donnerwetter verbünden, findet nilr bey! T?ge im Sommer, und sehr selten öep der Nacht Statt'l — «, Seme Bildung geschaht in der Atmosphäre durch fol-Zendeü chsmischkn ^Proz«ß: Die aus der Sonne strömende electrisch» magnetische Sonnenmaterie, verbun-ben mit dem in der höhern Erd-Atmosphäre enlwickcl-l^n Lichtstosse, erzeugt und entbindet, in Verbindung mit der aus den Polen zurückgeströmten el?ctrisch-mag-Netischen Materie, in den untern Luftschichten durch ^uhru„g der auf der Erdoberfläche aufgelösten und empor gestiegenen mineralischen, vegetabilischen und thie-Aschen Bestandtheile, den Wärmestoss. Diese Erzeugung und Entbindung ist um so größer, je mehr in «mer Gegend electriscde Materie und Dünste durch An-z'ehung sich anhäufen , und je mehr diese letzteren Bestandtheile aufgelöster brennbarer Körper einhalten. Die schon bestehende Warme vermehrt die Ausdünstungen, welche in der hohern kältern Luft zu Wolken verdichtet werien, aber noch nicht als Tropfen herunter fallen können, weil sie von der wirkend leichtern Electricicät schwebend erhalten werden.- Diese Luft-Electricität, die burch Reflexion jener Sonnenmaterie von der Erdölen slüche ^ur Bllduiig der )ltmospyä>e entstand, hebt die Dünste und Wolken bii in die höhern kalten Lufc-Re gionen, wo sie, wenn ihnen endlich Wärme und Ele» tticitcit entzogen werden, zu Tropfen sich vereinigen, herabfallen und in der untern kalten Luft gefrieren. Die Elecmcitcit bleibt im Gleichgewichte; denn wenn ki», Wolke weniger electrische Materie enthält, als eine andere nahe, so geht aus dieser letztem jene Flüssigkeit ü> die erstere Wolke in Feuergestalt über. Durch diesen große,, electrischen Funken wird die m dessen Nahe be-nndliche, mit der atmosphärischen Luft verbundene brenn-'"e^uft entzündet und verbrannt. DerBlitzwä'hrend elnes Gewitters ist daher nicht ein bloßer electrischer äunke, sondern auch das Feuer der dadurch entzundern nahen brennbaren Luft; so wie der Donner nicht ^oß das Geräusch des electrischen Feuers, wie beym ^oroilcht«, sondern auch ein, durch den schnallen Aus-^'"ch (Explosion) des Luftfeuers und durch die alsogleiche ussülluna. des durch die Luftverbrennung entstandenen keren Raumes von der atmosphärischen Luft verursach-^ heftiges Getose, wi« wir bey dem erschütternden Qualle einer Kanone, Peitsche, oder bey dem Versuche ^merken, wenn die, aus Eisenfeilspänen und Vitriol-'""e erzeugte brennbare Luft zur Hälfte m'it atmosphä- rischl-r Luft verinischt, von einem elecn'isch«» Futtk<:n angozünder wird. Durch jurch die erniedrigteWärmelinie herabg?zogcne,n uncern oder mittleren Gewitter vollen um so kälter seyn, weil die Dünste fast allen Wärmestoff an sich zog»n, derm Salz-' theile, auch durch Bindung der Wärme, die Kälte vermehren, wie es sich aus der Vermischung des Kochsal. .zes mit Schnee zeigt. Wenn dann, durch den in den hohern, weniger kalten Wolken gebildeten, in den tiefern gefroruen, daher als Hage! herabfallenden Regen die untere Luft durch Entziehung und Bindung der Wärme und durch Verminderung der Ausdünstung abgekühlt wird,, so werden dadurch zuweilen größere Gewitter, Wolkenbrüche und Überschwemmungen gehindert. Der große Nachtheil, der jährlich durch den Hagel verursacht wird, bewirkte in Nordamerika die Errichtung der Hagelableiter, von welchen die Hagelwolke angezogen wird, die sich dann cm denselben entleeret. Sie bestehen «us eisernen, gegen Ho Schuh hchen, mit Pech uberstrichFnen Stangen, die auf unfruchtbaren, Hügeln oder Bergen aufgestellt werden. Auch in Österreich werden oft durch Hagel und Reif die Hoffnungen deS Landmannes, besonders de» Weinbauers, zerstört und ciu unersetzlicher Schade dem Lande zugefügt, der durch folgende Anwendung v»rminderr' oder entfernt werden könnte: Man nehme einen sehr langen Balken und bohre durch die Mitte seiner ganzen "änge eine Öffnung, die uncrnglöß,er und am obern schniälemEude wenigstens drey Zoll im Durchmesser seyn muß. Dieser hohle Balken, der auch aus mehreren mit einander ver.-blmdenen kürzern bestehen kann, wird auf einem, der zu schützenden Gegend nördlich siegenden Berge, fest aufgestellt. Ober der, mir einem eisernen Dache versehenen Offmlng besinden sich zwey oder mehrere lange eiserne scharfe Spitzen von dickem Drath, die am obern Ende des Balkens befestiget sind und hoch über denselben Hinsusstehen müssen. An der nördlichen äußeren Seite des Balkens wird ein dicker eiserner, oder kupferner Droth, der mit jenen Spitzen m Verbindung siehst, bis in die Erde nef herab gileitet; auch können anstatt dessen, lang« Streifen von Messing oder Bley an den Balken genagelt werden. Unten am Fuße des Balkens befindet sich ein einfacher Erbosen, in welchem zur Zeit, »venn ein Reif oder Schauer zu befürchten ist, ein Feuer »om feuchten Stroh gemacht wird, wovon der Rauch und Dunst durch die Röhre des Balkens, wie durch einen Rauchfang, in die Höhe steigen muß. DerNutzen hievsn laßt sich folgend erklären: Weil der Reif von der niedrigen Zurückströmung der trockenen , kalten und mit vieler Elektricität angefüllten Luft vom Nordpole entsteher, und dieselbe sich an die Eroe, herab drängt, um mit Wärmestoff und Feuchtigkeit sich Verbinden zu können, so wird diese k»lte Lufteleccricität von jenem Eisen und warmen Dunste in die Erde geleit tet, ehe sie in den tiefern Gegenden, die Gewächse zerstörend , als Leiter gebrauchen kann. Eben dieses tritt beym Hagel ein, der eine Folge des durch große Anhäufung der Luftelectricitat entstand»nen Gewitters ist, welche «lectrische Materie, wenn sie durch jenen metallenen Leiter angezogen, in die Erde geleitet und folglich so vermindert wird, weder die große Kalte, noch die Menge Wassers chemisch erzeugen kann; oder wird durch jene Leitstangen die electrische Hagelwolke angezogen und zuweilen mit einem nahen Wolkenbruche zur frühern Entleerung genöthiget. Solche Ableiter auf allen nahen unfruchtbaren Anhohen aufgestellt, winden große Vortheile für cultivirte Weingegenden begründen. Korneuburg, den »i. Februar 1823. Dr. I. W. F^r. D i e N i n g e. (Nach dem Französischen). „Mein Fraulein, ich bewundere die Menge lind ManiHfalcigkeir Ihrer Ringe. Hatten Sie wohl die ^ Gine, mir den mystischen Sinn einiger zu erklären?"! — „Sie sind sehr neugierig, tn^in Heer, und ich ! bin eben so gutwillig. So sehen und Höhren Sie ° denn: diesen goldenen Schlangen^Rmg, mit einem ! Brillanten auf dem Kopfe, nennt man die Klugheit. ^ Man tragt ihn am Zeigefinger; er soll uns durch da< Leben leiten, und meine Mucter Hai mir ihn an meinem Einsegnungsrage geschenkt. Dieser Ring mit den ^ beyden in einander geschlungenen Handen bedeutet die s Treue, und das Versprechen, nie von der Wahrheit ^ ;u weichen; ich hab' ihn von einer Jugendfreundinn. Dieser, mir der goldenen Schleife, heißt der Gordische Knoten, und stellt die Unzertrennlichst z »or. Diese fünf kleinen Türtisse, die ein Vergißmeitl' nicht bilden, führen den Nahmen 3«n > line-l, t. Man steckt ihn an den kleinen Finger; da aber mein kleiner Finger nicht ist, wie Moliere's „eingebildete« Kranker;" da er weder lügt noch ausschwatzt, so werden Sie nichts von ihm erfahren. Jener Ring, mit der von Cypressen umschatteten Urne, enthält die Haare ° meiner guten Tante. Dieser hier mit dem Kreuz und ! den zehn goldenen Kugeln herum dient mir bey dem Gebeth. Diese Perlengarbe ist eine Schmeicheley: der Geber wollte damit, meine guten Eigenschaften bezeichnen; täglich fallt aber eine Perle nach der andern ans. Der Ring von magnetisirtem Stahl soll gegen Kopf-und Zahnweh schützen, und dieser Todtenkopf mich an meine Hinfälligkeit und an mein Ende erinnern.«^ Charade. ^ (Zweysylbig.) Wie auch dein Erstes immer scy, Bleib nnr dem Zweyten stets getreu, So wird dein Auge ruhig in die ^likunft sehen, ; Und nie das harte Ganze über dlch ergehen. l Auflösung der zweysylbig«n Charade in Nro. n. Plump sack. Gedruckt bey Ignaz AloyS Edlen von Kleinmayr.