Lmltllcher Zeitung. Nr. 35. Pränxmcrationöpreis: 3m Comptoir ganzl. si. 11, H.Ubj. si. 5.5«. Filr die Ziistcllunst mö Haus halbj.5u lv. Mit der Post ganzj.sl. 15, halbj.sl.7.50. Dienstag, t3. Februar Inserti onsgcbühr bi« 10 Zcilcn: im.N LU lr., ^m.»0lr., ,'im. I fl.; s?ilf! pr.Zcile im. <>lv., 2>». »lr., 3m. lo lr. «. s. w. Unsertionöstcmpcl jcdcsm. 30 li. 186«. Amtlicher Theil. sdc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschlicßnng vom 24. Jänner d. I. die nm Waitzncr Kathcdralkapitcl erledigten Ehrendomhcrrcnstcllcn den, Pfaricr zn Jobbligy Joseph Papp und dem Pfarrer zn Szcgv^r Franz Körrcy allcrguädigst zn verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Eutschlicßuug vom 28. Jänner d. I. die am iltaabcr Domkapitel erledigten drei Titnlardomhcrrcnstcllcn dem Szüplakcr Vizcarchidiatou nnd Fcrlö^Szt.-Mikk'scr Pfarrer Paul Szalay, dem Groß-Martoner Vizc-archidiakon und Pccscuyödcr Pfarrer Mathias Paur nnd dem L^bmiy-Szt.-Mitttscr Pfarrer Emcrich Farkas allcrgnädigst zn verleihen geruht. Sc. k. k Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 22. Jänner d. I. die Stelle des ^VrMäuloonu« I^ocluio-^orimvioiiki« dem Stabs-Pfarrcr in Gospic Slauislaus Kostrencic allcrgnä« digst zn verleihen geruht. Die kömgl. kroatisch.slavonische Hofkanzlci hat im Einvernehmen mit dem k. k. Handelsministerium die Wiederwahl des Iginio Rittcrtz von Scarp a znm Präsidenten und des Easimir Eosnlic zum Vizcprä-sidcutcu der Fiumancr Handels« und Gcwcrbetammcr bestätigt. Das k. k. Staatsmiuisterium hat mit Erlaß vom 3. Februar d. I., Z. 2059, auf die Stelle eines Mitgliedes bei der hiesigen ständigen Mediziual-Kommission den Apotheker Albert Ramm in Laibach als ordentliches Mitglied derselben ernannt. K. k. Laudcsbehördc fiir Krain. ! Laibach am 7. Februar I860. ^ Richtamllicher Theil Laibach, 13. Februar. Der Adrcßcutwurf des ungarischen Landtages bildet, 'um einen stehenden Artitcl fast sämmtlicher politischen Journale. Die „Ocstcrr. Ztg." charaktcrisirt denselben, richtig, indem sie s^gt, er sei zwar noch nicht der Ausgleich, aber die hoffnungsreiche Vorbereitung dcöfclbcn. Anbelangend die im Adrcßcutwurfc enthaltene Forderung cincö verantwortlichen ungarischen Ministcrinms nnd der «lcichzeiligen Wicderhcrstcllnng dcr Munizipicn erklärt das genannte Blatt: Kein Ministerinn, kann eine V^r-! mUwortlichtcit übernehmen, weder gegcu die Krone noch' grgru dcu Landtag, wenn uud so lange es einer Reihe > l'on Körperschaften gegenüber steht, die kraft ihrer Anto-^ uoiuic seiuc Beschlüsse ausführen oder nicht ausführen,! b^c s».'inc Verfügungen rcspcltircn oder achtungsvoll bci^ Seile lcgeu dürfen. Ein verantwortliches Ministerinn^ 'st nnr dann übcrhalipt denkbar, wenn die einzelnen, ^lgauc der Verwaltung wiederum ihm verantwortlich! su'd, wenn sic seinen Anordnungen unbedingt Folge leisten müsscu. Wir sind überzeugt, daß die Regierung auf dic^ "lmnzipcilcn Einrichtungen ein großes Gewicht legt, nndi ^u- glauben nicht zn irren, wcuu wir sagen, daß sie gerade in diesen Einrichtnngcn einen mächtigen Pfeiler, ^.er politischen Freiheit nnd ein wcrthvollcs Element, eines gcsundcu Sclfgoverumcnts crkcuut. Aber Alles zu> seiner Zcit. Noch ist das Hans nicht unter Dach gc« "lacht, noch sind nicht einmal seine Grundmauern anf. ^führt; ist das geschehen, dann wird man an seinen' Ausbau dcukcn töuueu. Erst das Ganze, dann die theile, endlich die Theile dcr Theile. ., Die writers im Entwürfe beanspruchte Isolirungz Ungarns von dcu Erbläudcru, welche aus dem Passus luvorlcuchlct, Ungarn könne mit denselben nnr als "Kation mit Nation" verhandeln, erklärt das ,'^atcrl." als eine bcdancrnswcrthc Einseitigkeit. Ungarn l' c>" Theil des Reiches, nnd ein thcncr erkaufter Theil ^ttbcn, und cs tönnc wohl volle „konstitutioucllc Selbständigkeit," aber nicht jene Ansnahmcstcllnug, " lcyc der Entwurf mehr andeutet, als direkt in Au-! 'puich nnumt, verlangen. Es tönnc vor Allem sein! "" Mutloucllcs Schicksal von dem dcr anderen Länder ei,! ?'^ "icht sondern. DicS erkenne denn anch an ^cllc des Entwnrfeö, wenn anch nur bei Seite, "', wcchrcud an einer andern mehr in die Augen fallen- den Stelle die vollständige Isolirnng Ungarns von den' verfassungsmäßigen Angelegenheiten dcr „andern Nation" betont werde. Nach cincr Korrespondenz des „Frdbl." soll die! Crncnnnng eines ungarischen Ministcrinms von dcr Re< giernng für dcn Fall zngcstandcn werden, wenn dcr Landtag ihr die Bcrsichcrnng gebe, daß er bereit sei, an dcr Bchandlnng dcr gemeinsamen Angelegenheiten in einem gemeinsamen, aber beschlußfähigen Körper thcilzuuchmcn. Jedenfalls — bemerkt die „Ocst. Ztg." — wird das königliche Antwortsrcstript erst dic^ ent. scheidende Grnnolagc dcr Verhandlungen werden. Das Mögliche wird gegeben werden, das Unmögliche wird Ungarn nicht fordern. Wo das Rcich anfängt, muß Uuga rn anfhörcn. Iu dicscm Eiucu Satze prägt sich die Stellung uud die Pflicht der Regierung ans. 25. Sitzung des krainischcn Landtages am 10. Februar. (Schluß.) Nach Eröffnung dcr Generaldebatte. ^ Abg. Gnttman. Er finde die von dcr Ans- schnßmajorilüt beantragten nachträglichen Erhebungen znr Darstellung dcs Gegenstandes nicht nothwendig. Die Sache liege, wic sie die Minorität dargestellt habe, alteugetrcu vor. Bei dcr Einführung dcs Oltroi habc kein öffentliches Krankenhaus bcstaudcu, folglich tonnten jene Eiutüuftc der Stadt eine spezielle Widmnng fürö Krankenhaus anch nicht erhalten haben. Der Beitrag aus dem Oktroi fürs Spital sei durch die französische Regierung crzwnngcn und daher von der k. k. Orga« nisirungS.Hof'Konnnfssion als fernerhin unznläsfig cr- klärt worden. Das Hofkanzlcidctrct vom 20. Juli 1.821 ! laute im gleichen Siuue. Auch die wcileru dicsbczüg« lichcn Verordnungen lafscn eine Rcchtsucrpflichlung der Stadtgemcinde Laibach zur einer zweifachen Konkurrenz zu dcn Spitalskostcu nicht entnehmen. Es sei daher anzunehmen, daß die besagte Konkurrenz auf einem Alte dcr Willkür beruhe. Ans einem solchen Akte können jedoch nimmer rechtliche Verpflichtungen für die Stadt ^ abgeleitet werden. Die Gcmciudc habe daher im Jahre 1849, als dic Wohlthätigkcilsanstaltcn als Landcs- , institute erklärt wurden, gcgeu die dcrfclbcn zugcmnthcte ungebührliche BcitragSlcistuug Beschwerde erhoben, cr (Redner) habc derselben als damaliger Magisttutslcitcr uuf den Grnnd gesehen nnd die dicsfällige Belastung dcr Gcmciudc der zur Plüfnng ihlcr Beschwerde zusammcugcsctzteu Kommission als unrechtmäßig be- ^ zeichnet. Die Kommission habc diese Ansicht getheilt uud sei daher die Gcmciudc mit dcm Statlhalterci- Erlassc vom 1«. Mai 185)0 von dcr Laudcsumlage zn Sauitätsauslagcn freigesprochen worden, indem die Gemeinde ohnehin die Vcrpftcgsgcbühren für ihre armen Kranken im hiesigen nnd in fremden Spitälern aus eigenen l Mitteln zn bestrcitcn habc. Dennoch habe die Ge- ! mcindc gegenwärtig anßcr dcn Vcrvflegsgcbührcn für ! ihre Kranken anch noch die Landcsnmlagc zu tragcu, ob- > wohl das Spital eine Laudcsauslalt fci und daher die ^ ! itranlen' und sonstigen Kosten der Anstalt systcmmäßig ' ! rom ganzen Landc gleichmäßig getragen werden sollten. ! Anf die Einwcndnng, die Stadt zichc aus dcr Anstalt! vcrhällnißmäßig größere Vortheile, sei zu bemerken, daß ^ ' dicfes uicht allein für die Stadt, sondern anch für die ^ benachbarten Bezirke gelle. Von dem Krankenstände' dcr Anstalt entfalle nnr ein Siebentel anf dic Stadt, ^ ! während dic Zcchlnngcn dcr ^tadt nicht im gleichen ! Verhältnisse stehen. Man folgc daher unr dcm Rechtö- ^ gcfnhlc nnd man wcrdc die Ucbcrbürdnng dcr Stadt Laibach zngcbcn. Sc. Exzellenz Baron Schloißnigg machen darauf aufmerksam, daß die Ucbciwcisuug ciucs Theiles dcr Ottroi'Reulcn an das Krantcnhans nicht gleich« ^ zeitig mit dcl Einführnng dcs Oltroi's erfolgt sei, indem bei der Acwillung dicfcr Alzisc cin öffentliches Kranken« Hans noch nicht bestanden habc. Der bezügliche Alt ! dcr französischen Regierung sei jedenfalls ungerecht gc-^wcscu, weshalb ihu die österreichische Regierung auch ! aufgehoben habe. Wcitcrö sei im Minorilätsbcrichtc^ l ausführlich dargestellt, daß die Gcmciudc ciucn Z lisch lag zur Verzchrungsslencr, uicht aber ciucn Au-' ! theil'am Oltroigcfälle, wic dieses dcr MajoritätS-' bericht annehme, bezogen habc. Fasse mau von dicscm Gesichtspunkte dcn fraglichen Gegenstand anf, so sci cs klar, daß dic bezüglichem Stadleiulüuftc nnr das Er< trägniß eines LotalaufschlagcS darstellen, welcher fcit jc-, hcr zu Lokalbcdülfnisscn bestimmt war. Die Stadt-, gemeinde verlange „nr nach den bestehenden allgemein gellenden Gesetzen behandelt zu wcrdcu, damit sie nicht mehr leiste, als sie zn leisten gesetzlich verpflichtet sei. Eine anSnahmswcise Behandlung sci überhaupt un< statthaft. Hicmit übergeht man zur Generaldebatte über den Antrag der Ausschußmajorität. Abg. Kromcr als ihr Berichterstatter hebt vor Allem die Motive hervor, von welchen dic Petition dcr Stadtgcmcindc getragen wird. Dieselben seien cin Maßstab zur Beurtheilung dcs Petitnms. ES wcrde in dcr dcr Petition znlicgcndcn Denkschrift ausdrücklich zugegeben, daß daS Oktroi znr Deckung dcr Kosten dcr Nohllhätigkcitsanstaltcn bestimmt gewesen sei. Dicscs Gestcmdniß lasse auf dic spezielle Widmung des Oktroi's schließen. Desgleichen gcbc die Denkschrift zu, daß dic Stadtgcmcinde im Jahre 1.^21 znr Deckung dcs Ab-gauges an dcn SpitalSauslagcn uud zur Erhaltung dcS Spilalgcdäudcs verpflichtet nnd eben mit Rücksicht dessen der Gemeinde der Forlbezug dcs Oktroi's bewilligt wordcu sci. Die Konnnnnc bringe mm vor, sie habe damals jcnc Verpflichtung deshalb austaudsloS hinge« nonnucn, weil sie gehofft habc, das Krankenhaus ins Eigcuthum zu belommcu, was nicht erfolgt sci. Dagegen komme zu bemerken, daß sich die Kommune dic Folgcu dcr anf getäuschte Hoffnungen gestützten Hand-luugcn selbst zuzuschreiben habc. Die Kommnnc gcbe ferner zn, daß sie auch später bis zum Zeitpunkte, als dnrch die Rcichövcrfassuug vom Jahre 1849 dic Wohl« thätiglcitsaustaltcu als Landesanstaltcn erklärt wnrdcn, seitens der Regierung mit Hinweis auf dcn Kommunal, znschlag fortgesetzt verhalten wordcu sci, dcn jcwciligcll Abgang an dcn Spitalstostcn zn decken. Auch gestehe dic Kommnnc zu, daß sic auch, als durch die Reichs-vcrfassuug cine cmdcre Orduuug dcr Dinge eingeführt worden war, eben mit Hinblick auf dcu gedachten Znschlag verhalten wurde, die Spitalskostcn für ihre Augehö'ligcu zu bestreitcu. Und die Kmnmuuc bemerke noch dazu, daß ihre Verpflichtung bishiu nicht drückend gcwcscn sci. Endlich gcbc dic Kommnnc zu, daß sie nach dcin Jahre 1849 anßcr dcn Vcrpflcgsgcbührcn für ihre Kranken anch für die Krciöka,sc. ans welcher dic SanitätsanSlagcn bc« stritten wnrdcn, lonknrrirt habc. Und dic Kommnnc sci damals zufrieden gcwcscn. Es frage sich demnach, was dcnu seit damals eingetreten sci, was eigentlich in daS Konkurrcuzvcrhältniß dcr Swdlkommnnc eine empfindliche Störuug gebracht habc. Kcinc! Denn dic dnrch dic Krcistonturrcuz bcstrittcucu Sanitätsauslageu siud cin> !fach an dic Landcskonlnircuz übcrgcgaugcn. Ncbcn dcit Vcrpflcgögcbührcn für dic Einheimischen, wozu die Stadtgcmcindc dnrch dic Widmnng dcs Vcrzchrnugsstcucr< aucrsnms verpflichtet sci, bestehe für dieselbe die gleiche Belastung durch die Landcsumlagc wie für die auderen Gemeinden. Demnach stelle sich das Pctitum dcr Lai-lnnhcr Sladtgemeiudc dnrch dic von ihr selbst vorgc« biachlc Bcgründnng als ungerechtfertigt heraus. Abcr auch aus dcu sonstigen thatsächlichen Verhältnissen, dic im Majoritätsberichtc angcdcntct werden nnd dic Ncd-ucr weitläufig ausciuaudcrsetzt, folgc, daß das Vcr« zchrnugsstcucravcrsum znr Dccknng dcr Verpflcgsgebiih' ren für die Stadllrantcn bestimmt anch noch dann angc« fehcn wurde, als das Ziuilspital als Landcsanstalt er-klärt nnd znr Bestreitung der SauitätslUlslagcn die Lau» dcsumlage eingeführt wordcu sei. UedrigenS sci die Behauptung, daß zu Landcsanstaltcn das gauzc Laud gleich« inäßig beizutragen habc, — irrig. Schon nach dcm positiven Privatrcchtc habc Derjenige, dcr ciucu größeren Vor» theil aus einem Unternehmen ziehen wolle, anch eine größere Einlage zn machen. Das Gcmcindcgcsctz cnt^ halte cinc analoge Bcstimmnng, indem Gemeinden, die ans cincr Anstalt größere Vortheile ziehen, anch größere Beiträge zn leisten haben. Bei cincr gleichmäßigen Vcr-thcilnng dcr Last dcr Erhaltung von Landcsanstalten, würden diese nicht emporkommen. Diesfalls komme noch zu bemerken, daß vorerst daS einzelne Vermögen dcr Anstalten, wozn ,m konkreten Falle das Vcrzchrnugsstcucr->,ersum vcrmogc scmcr speziellen Widmung gehöre, — in Anspruch gcuommcn werden müsse, zur Deckung dcS Abganges trctc erst die Konkurrenz cin. Ucbrigcns sei cs gerecht nnd bülig, daß die Stadtkommnnc Laibach schon mit Rucksicht auf die größcrn Vortheile, dic ihr ans dcr unmlttcbarcn Nähc dcr Krankenanstalt erwachsen, cm Mchrercs zahle. Was sollen denn dic Bezirke sa-gcn, dic aus dcr Anstalt gar leinen Nntzcn zichcn nnd dennoch beitragen. Schließlich nntcrzicht dcr Redner die Gründe dcs MajoritätSantragcs noch cincr umstand« lichcn Belcuchtnng. 240 Abg. Dr. Costa spricht für dcn Minoritätsantrag und bemerkt vor Allem, daß die dcr Petition der Stadtgcmcindc znlicgcndc Denkschrift vor Jahren verfaßt nud in ihrer nrsprünglichcn Tcztirnng mit einigen Abänderungen bezüglich dcr Daten angeschlossen worden sei. Dennoch seien die Geständnisse, die dcr Vcrlcht' crstattcr dcr Majorität hcransgelcscn habcn wolle, in derselben dnrchgchcnds nicht enthalten. ES heiße nämlich nicht darin, daß das Qltroi zn Wohlthätigkcitsan-stalten gewidmet worden sei. Die Ächauptnng, daß die Landcsumlage für die Stadtgcmciudc mir eine Fortsetzung dcr Krciökonkurrcnz gewesen sei, sei nicht richtig. Denn die Stadt sei faktisch r>on dcr Krcislonknrrcnz befreit gewesen. ES bestehe daher seit dem Jahre 1849 nicht dasselbe Verhältniß wie vorher. Die damals an die Regierung gerichtete Beschwerde dcr Gemeinde zeige aber, daß die« selbe mit dcr daznmal bestehenden Ördnnng nicht einverstanden war. Ucbrigcus waren die Verhältnisse damals nur provisorisch. Die definitive Regelung dcr Konkurrenz sei erst dnrch die Eiuführuug der Landcsumlagc erfolgt und in dcr AnSdchnung derselben auf die Stadt-gemeinde, insofern hicdnrch eine doppelte Belastung dcr^ selben zn Landeö-SanitätsauSlagen hervorgerufen wnrde, sei die Beschwerde der Gemeinde gegründet. — Es sei eingewendet worden, das Hofkauzlcidckrct vom Jahre 182 l habe dcn Vcrzchruugsstcucrzuschlag als ein zur Erhaltung deS Spitals gewidmetes Eiutommcn bczcich' net. — Das ändere die Unrichtigkeit dcr Annahme nicht. Dcun das Ottroi habe früher als das Spital bestanden, u»d konnte daher die Widmnng für einen noch nicht vorhandenen Zweck nicht erhalten habcn. Aber angenommen, daß auch das Otlroi jene Widmnng gehabt habe, so komme dennoch gegen die Einwürfe dcr Majorität zn bemerken, daß daS Oklroi seit 182!) nicht inchr bestehe, sondern daß seit jenem Jahre ein Verzehr ruugsstcucrzuschlag, wie dieses anch in andcrcn Gemeinden zu Kommnnalzwcckcu geschehe, cingchobcn wcrdc, wclchcr Zuschlag ein Gcmciudezuschlag im vollsten Sinne des Wortes sei. Daß heule die Stadtgemcindc außer dcr Laudcsumlagc anch noch die VerpflegSgebüh« rcn für ihre miltcllosen Kraulen zahlcu müsse, beruhe nur a»f ciucr administralivcn Verfügung, wornach die bestehende Ordnnng leine gesetzliche Äasis habe. Abg. Kromcr rcplizirt, daß für den Fall, als das Bcrzclirnngostciicr-Aucrsnm kcinc spezielle Widuinng für'S Zivilspital habc, so wcrdc dieses dcr Landcsans« schnß, dcr dcu Gegenstand in Erwägung zu ziehen bekomme, berücksichtigen. Eine Spczialdeballc findet nicht statt. Bei dcr Abstimnmng wird dcr MajoritätSantrag unverändert angcnommcn. Zweiter SitznngSgcgcnsland ist der Antrag des Abg. Guttman und Gcnosscn wegen Errichtnng cincr niedern Ackerbanschulc aus Laudcsmittcln. Nach jenem Autrage wärcu füuf Nlilglicdcr dcö Hauses in einen Ansschnß zn wählen, wclchcr dic Errichtung dcr besagten Schnlc mit dem Zentrale dcr k. k. ^audwirlhschaftsgcscllfchaft vorznbc-llllheu und danu darüber iu dcr uächstcu Landtagssession Bericht zn erstatten hätte. Herr Vizepräsident bemerkt, daß bci dcr noch kurzen Daucr dcr Session die Zeit zu jcucr Vorbera« thung fchlc, übrigcus aber gcschäflsordnungömäßig von Landtagöausschüsseu vorbcrathcuc Gegenstände noch in derselben Session vorzunehmen seien. Hierüber zieht Abg. Guttman seinen Antrag zurück" und proponirt die unveränderte Annahme dcS iu dcr Session 1864 eingebrachten gleichartigen Antrages, wclchcr von dem an dcr hcutigeu Tagesordnung stehenden nur darin disfcrire, daß der Gegenstand, statt von einem anS Mitgliedern des Hanfes zn wühlenden Komitee, vom Landcsmlbschnsse im Einvernehmen mit dcr Land< wirthschaftsgcscllschaft in Vorberathung zu uchmcu ist. Abg. G n ttma u spricht zur Vcgründnng des letz tcrc» Antrages, iudcm cr dem allgemeinen Wnnschc nach Errichtung-cincr nicdcru Ackcrdauschnle Ausdrnck leiht und die Nothwendigkeit cincr solchen Schnlc hervorhebt. Die Verbreitung dcr Elcmcntarkcnnlnisse ciner rationellen Vcwirlhschaftung des VodcnS wird als Zweck der Schule bezeichnet. Dcr Antrag wird angenommen. Driller Sitzuugsgcgcnstand ist: Antrag des Lau-dcsansschusscs über das Gesuch dcr Gemeinde Kerlina anf Bewilligung einer lili'/^pcrzcntigcu Umlage zu dcu direkten Stcncrn zur HcrstcUuug eines Mcßncrhauscs. Wird ohne Debatte angenommen. Letzter Gegenstand ist die Wahl dcr Landtagsschrift-fnhrer. Hcrr Vizepräsident ladet die Mitglieder des Hauses ciu, dieselbe unter sich zu vereinbaren und daS Ergebniß iu dcr uächstcu Sitzung bekannt zu geben. Hiemit erfolgt Schluß dcr Sitzung um 2'/, Uhr. 'Nächste Sitznng Montag. Tagesordnung: Wasscrrcchtögcsctz und Regelung dcr Unterrichtssprache an Volts, und Mittelschulen. Oesterreich. Wien, N. Februar. A Dic Aufregung der letzten Tage, hervorgcruscu theils durch dic Abreise dcr vortragenden Herren Minister liach Pcst, theils durch dcn Dcat'schm Adreßentwurf, hat heute bereits ciner ruhigeren Stimmung Platz ge« macht. Sowohl Diejenigen, welche die Bcrufuug der Herren Miuistcr durch dcn Stand der deutschen Frage veranlaßt glauben, als auch Dicjcnigcu, welche dic ungarische Frage als das Hauptmotiv dcrsclbcu au» sahcu, beide trösten sich wohl heute schon mit dcm Gc< danken, es wcrdc nichts so heiß ansgcgesscn, als cS eingebrockt wnrde. Die rasche und einhellige Art und Weise, in dcr, wic man zn wissen glanbt, dic österreichischen Staatsmänner dcn jüngsten DiSgressioncn PrcnßcnS gegenüber Slcllnng nahmen, nnd die nicht minder entschiedene nud unzweideutige Form und Haltnng, in dcr' die offiziöse „Wicncr Abcndpost" dic unverrückbaren Grenzen möglicher Konzcssioncu gegenüber dcm nngari» scheu Adrcßcntwurfe kcunzcichncte, haben dcr vor Kmzem noch herrschenden Paniquc die Spitze abgebrochen. Dieses rasche und ciuhclligc Vorgehen des österreichischen Kabi> nctcö hat vor allcn dcr von gewisser Seite her angeregten Fnrcht, als bestände in dcm österreichischen Gc-sammtluinistcrinm eine bedenkliche Differenz oder drohe gar eine Ministcrkrise, den Gegenstand benommen nnd hiermit ist für dcn Augenblick fchun sehr uicl gewonnen. Wenn nichtsdestoweniger die Haltnng dcS heutigen Geschäftes in dcr Effcltcnsozielät keine besonders feste war, so kommt dies einfach daher, daß dic Knrse sammt' lichcr auswärtigen Plätze uicdrigcr gestellt hier ciu-trafen. Was dcu Pariser Platz aubclaugt, so will mau dies durch die Adrcßdcbatte in dcr mexikanischen Frage erklären, welche dem erwarteten Wunsche dcr Börse: die französischen Trnppcn so bald als möglich zurückzurufen, leinen wie immer gearteten Ausdruck lieh. WaS die übrigen Plätze betrifft, so will man die von dort eingctrof-fcucu nicdrigcu Notiruugcn durch dcn Rückschlag dcr vorgestern ans hiesigem Platz momentan herrschenden Paniquc molivircn. Dic heutigen Ionrnale stellen dic Rückkehr Ihrer Majestäten dcö Kaisers und dcr Kaiserin für Dienstag in Aussicht. In dcu betreffenden Hoflrcifen will man hierüber durchaus nichts Bestimmtes wisfcu. Die hiesige Sparkasse soll ciuc Revision ihrer Sta-1 tulcn demnächst in Angriff nehmen. Der berühmte Bibcl-Exegct Tischcudorf bcfindct sich gegenwärtig hier, um dic Schätze dcr kaiserlichen Hofbibliothct zu benutzen. Pest, 10. Februar. „Hon" erfährt, die Magna-tcntafcl wollc cinc besondere Adresse an Se. Majestät richten uud wcrdc zu dicscm Bchufe heute in dcr Wohnung dcs Grafen Anton Majlath cinc Konferenz hallen. In dcr Scparatadrcssc sollen diejenigen 1848cr Gcsctzc hervorgehoben werden, dic nicht mchr geändert werden töuucu, wic die Abschaffung dcr Urbariallastcn, die allgemeine Besteuerung, dic Gleichheit vor dcm Gcsctzc :c. — Andererseits sollen diejenigen Gcsctzcsartikcl bezeichnet werden, dercn Modifikation in vorhinein vcrspro chcn wird. — Dic Deputirtcntafcl wird ihre nächste Sitzung wahrscheinlich schon im neuen Landhans halten. — „Lloyd" schreibt: In der Donnerstag beginnenden Adrcßdcdatlc werden mehrere Fürsprecher des Enllvnrfcs das Wort ergreifen, nm jene Fragen ausführlicher zu behandeln, welche im Entwurf nicht ausführlich gcwür« digt werden tonnten. „Lloyd" dcmcrlt schließlich: Könnte dic Adresse ihre Sympathien für das Vcrfaf. sungSleben jenseits dcr Leitha beredter manifcstircn, als dnrch daS Schweigen über daS Scptembcrpalcnt? (Wir müssen dcm „Moyd" dagegen bemerken, daß daS Sep» tcmbcrpatcnt dcm ungarischen Landtag nicht vorgelegt wurde, derselbe also keinen Anlaß halle, sich darüber auszusprechcn. Dic Red. dcr „Wicncr Abcndpost.") Montag fiudct dcr zweite Hofball statt, zn welchem zahlreiche Einladungen ergangen sind. Auö Pest wird dem „N. Frdl'l." gemeldet, daß bezüglich dcr Beralhung dcr Adrcssc im Abgeordneten« hause zwei Vorschläge gemacht wcrdcu. Nach dcm einen soll dic Adrcssc ohne alle Debatte votirt wcrdcn, um durch ciu solches würdiges und feierliches Vorgehen zn imponircu. Nach dem andern Vorschlag soll man mit größter Energie die Fcsthaltung au dcn Forderungen uud dcu vollen Ernst dcS Landes durch cinc eingehende uud scharsc Debatte zu erkennen gcbcn. Es heißt, dic Rcgicrnng sei nicht abgeneigt, dic Forderung dcr Hcr> stclluug dcr Munizipicn zu bewilligen, aber nicht iu Verbindung mit einem vcranlwortlichcn Ministcrinm. Uusland. Berlin, 10. Februar. Im Abgeordneten-Hause wurde dic Debatte über den Antrag Houcr-beckS fortgesetzt. Twcstcn schließt seine Rcdc iu fol-gender Weise: „Mit demselben Rechte könnte das Obertribunal dic Ulwcrlctzlichteit des Königö angreifen. Die Regierung hat das Gewissen dcs Volkes und dcö schlichten Mannes gegen sich. Wir sind entschlossen, die Ehre deS Vaterlandes rücksichtslos zu wahren, nicht nnr zn leiden, sonder» anch zu handeln." — Der Iustizmi-uistcr sagt: Die Beschuldigungen Twcstcus zurück« zuwciseu, fehlcu mir parlamcutarischc Ausdrücke. Die Aenßcruug Gucists, daß unter 4000 Richtern stets einige seien, welche nach dcm Wunsche der Regierung entscheid dcn, enthalte dic höchste Beleidigung der Gerichte, den Vorwurf des EidbrucheS. — Graf B i S° marck sagt: Ihr Antrag will das Oberlribunal dcr Botmäßigkeit des Hauses uutcrwcrfcu. Wir halten dann Kammerjustiz, nicht Kabinctsjnstiz. Sie wollen straffrei huuderltauscudfältig abgedruckte Injuricu ans« sprechen. Verleumdungen sind nicht Meinungen, sondern Handlungen, wogegen das Gesetz Sie nicht schützen darf. — Hahn (Ratibor) ist für einfache Tagesordnung. Schulze (Berlin) sagt: Unser Protest ist gerichtet an das ganze Land, an das Gewissen, an dic wissenschaftliche Ehre dcr preußischen Richter. Dcr alleinige kompetente Gerichtshof für das Abgeordnetenhaus fei daS gcsammtc preußische Volt. Simsou erklärt, cr wcrdc mit scincn politischen Freunden für die Resolution stimmen. Dcr Obcrtri-buualSbcschluß, sagt cr, sei dic crstc Etappc anf dcm Nückzngc dcr Rcgicrnng. Dcr Referent und Korreferent verzichten auf das Wort. Dcr Ant rag Houcr-bccks wird bei namentlicher Abstimmung mit 263 gegen 25 Stimmen angcnommcn. Stockholm, 9. Februar. Das RittcrhauS gcueh« Uligtc Freitag Abcuds, dcr Bürger- und Bauernstand Mittwoch nnd dcr Pricstcrswud Dauucrstag, letzterer mit cincr Tadclstlanscl, dcn französisch.schwedischen Handelsvertrag. Die Debatten hierüber warcn schr lebhaft. Athen, 3. Februar. (Tr. Ztg.) Seit ciuigcn Tagcu zirlulirt hier das Gerücht, dcr Köuig werde sich auf drci Mouatc nach Dänemark begeben und deshalb wcrde dic Kammer cine Regentschaft ans drci Mitgliedern erwählen. Als Zweck dieser Reise wird die bevor-stehende Heirat dcs Königs der Hcllcncn mit dcr Toch' ter dcö Großfürsten Konstantin von Rußland genannt. Wie dcm auch sei, bci dcn jetzigen Znständcn Griechen« lands ist dic Abwesenheit dcS Königö nicht schr rathsam, und besonders ist dic Einsctznng cincr griechischen Regentschaft ziemlich gefährlich, denn die Gemüther sind aufgeregt und die politische»' Leidenschaften in großer Gährung. Man sagt, Knmnnduros habc dcm König diese Rcisc augcrathcn, nnd dcr König sci nicht abgeneigt, nach mehr als zwei Jahren seinen Eltern nnd Geschwistern cincn kurzen Besuch abzustatten. Dic Diskussion über die Austrocknung dcS See'S Kopais hat iu dcr Kammer bcgouucu; Rcdcu werden viele über diesen Gegenstand gehalten, denn jcocr, auch der ungebildetste Dcputirtc glaubt sich zum Redner geschaffen, aber ob anch alle diese Reden zu einem Endresultate führen wcrdcn, das ist ciuc andere Frage. Viclc befürchten, die Mitglieder dcr französischen Gesellschaft, dic um dic Bewilligung angetragen, wcrdcu sich am Ende zurückziehen, wenn sie sehen, daß ihnen so viclc Hindernisse in dcn Wcg gelegt wcrdcn. Dic ncuc Präsidcutschaft der Kammer hat sich Moutag dem Köuig vorgestellt. Die Dividende dcr griechischen Nationalbank für das Jahr 18(>5> betrug 11'/, Perzrut. Groß ist hcncr dic Trockenheit in Griechenland und dic Landlcntc sind nicht ohne Sorgen für ihrc Produkte; bis jetzt hat es in Athen durch dcn ganzen Winter nur cinmal gcrcguct. Ein Ministmvcchscl scheint bevorstehend; wenigstens hört man täglich von dcr Demission dcs cincn oder des andern Ministers sprechen. Hagesneuigkeiten. — Von der „G.-C." wurde uns am II. d. in einer Ertra-Ausgabe in später Abendstunde folgende Mittheilung zugestellt: „Wir sind ermächtigt, die im heutigen Lokal-Anzeiger der „Presse" enthaltene Meldung von der am 13. d. zu erwartenden Rückkunft Ihrer kaiscrl. Majestäten aus Ofen als ganz unbegründet zu bezeichne»." — Man wird allerwa'rts die Bedeutung dieses Tementi's umsowcni-gcr mißverstehen können, als sich dasselbe gegen eine Nachricht wendet, welche, unerwartet, wie sie tam, manche frohe Hoffnung zu vereiteln und manche freudige Zuversicht her« abzustimmen geeignet war. (Deb.) — Antou Langer schreibt im neuesten „Hans Iörgel" wörtlich: „In niciucm Hau^ wird wie uor uud eh' zweimal in der Woche Echwciusleisch gegessen, weil i als Oesterreicher mich nit durch dcu preußischen Trichinen-Schwindel für'n Narren halten lass'." — Sollen's nus nachmachen. — In dcm baierischen Znchthause Plasseuburg revol< tirtcn die Sträflinge, weil man ihr Gesuch, zur Fast-nacht einen Faschingsscherz anfsührcu zu dürfen, abschlägig brschicdeu hatlc. Der heftige Tumult konnte nur durch telegraphisch auö dem nahen Vayreuth herbeigerufenes MiilM unterdrückt werden. — Die Schleswiger beschäftigen sich iu ihrer Noth zur Zerstreuung mit Räthseln. Eines, das in Aller Mund ist, lautet: Mciu Erst's ist keiuc Frau, mein Zwcit's ist leiu (5,'gc'l, Mein Gauzes ist aber ciu siebenfüß'ger Beugel." Sie sagen, es gelte einen großen Preis, wem, es nämlich Ciner aus Schleswig herausbringt. Um unsere Leser nicht lange uachdcukcn zu lassen, so sagen wir es nur gleich gerade heraus: es ist dcr sieben Fuß lauge Mauteuffel. — Man schreibt aus Nom vom 0. d. M.: Heute Morgeus legte dcr Papst deu Gruudsteiu zur Kirche, wcM die Engländer in 3lom dem heiligen Thomas von Canterbury bauen. — (5in gewisser Mr. Stone in London hat cine M thodc erfunden, Photographien herzustellen, welche '" trockenem Zustande gauz unsichtbar siud und erst sichtb^ werdcu, wcuu mau das Bild iu das Wasser taucht. 6le erscheinen daim als schr effektvolle Trausparcutbildcr ui'v ist die Wirkung ganz magisch. Beim Trockucu verschwindet das Bild dann wieder. 241 — Die Brücke über den Aermeltanal ist also doch cm ernstes Projekt. Lord Malmcsbury, welcher an der Spitze der Gesellschaft steht, die diese Brücke bauen will, befindet sich zur Zeit in Paris, hatte bereits Konferenzen mit Herrn v, Nothschild und wird anch mit dem Kaiser Napoleon eine Besprechung über diese Angelegenheit haben. fokales. In Berücksichtigung dcr Wichtigkeit und Gefahr, Welche die in mehreren Gegenden Norddcutschlands herrschende und nunmehr auch in Oesterreich (Böhmen u»d Mähren) auftretende Trichiuculranlhcit in sich schließt, und iu Berücksichtigung der ini Publikum erregten Furcht vor dcm Genusse des Schwcinfteischcs und der daraus bereiteten Würste hat die Landesbchördc für Kram dcm Vorkommen dieser Krankheit um so mehr die größte Aufmerksamkeit zugewendet, als hicdurch uicht nur die Gcsuudhcit dcr Menschen ciucn 9cachtheil erleiden würde, sondern auch ein besonderer Zweig der Voltswirthschaft betroffen wird und einzelne Gewerbe darunter empfindsam leiden. Vci dcr Wahrscheinlichkeit, daß sich in manchen Gegenden und Ortschaften förmliche Infektionsherde bil« den, von welchen auS die Krankheit unter den Thieren weiter verbreitet wird, um neuerdings Menschen zn bedrohen , hat die Landcsbchördc an das Sanilätöfterso-nalc die 'Aufforderung ergehen lafsen, den Erkrankungen unter den Menschen eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, welche nach dcm Genusse des Schnicinstci' schcs entstehen, darüber gcnanc Daten zn sammeln und cm die Landcsbchördc, womöglich unter Einsendung von kleinen Theilen des Schweinflcischcs, der Würste, deS Schinkens u. dgl. zur mikroskopischen Untcrsnchnng, schleunigst zu bcrichteu. Zur Belehrung dcr Bevölkerung muß jedoch er» wähnt werden, daß nach den bisherigen Erfahruugcu uur daS vollkommene Scharfbratcn, fowic das vollständige Garkochen des in nicht zu große nud zn dicke Stücke zerlegten, selbst des geräucherten Schwciuflcischcs und der Erzeugnisse aus demselben den Genuß solcher Speisen unschädlich macht nnd vor dcr gedachten schmerzhaften und gefährlichen Krankheit schützt. Ueber die gestern sta tt gefund en e Land t a gZ« silzung, welche eine längere Zeit als gewöhnlich in Anspruch nahin, können wir den ausführlichen Bericht erst würgen dringen, theilen unseren Lesern aber vorläufig nachfolgende Stizze dieser interessanten Sitzung mit: Beginn dcr Sitzung halb 11 Uhr. Präsident Dr. Wurzbach theilt mit, das; ihm vom Abg. Brolich eine Petition der Vilrger von Ncumarlll um Ablehnung des Dr. Bleiwciä'schcn Antrages, betreffend die Reform der Unterrrichtofprache an dcr Voltsschule, übergeben worden sei. Zur Verlesung gelangt eine Interpellation des Dr. Tom an und Genossen, betreffend die Sistirung dcr letzten Handclslanuncrwahlen durch die auf Ersuchen des Landes-gerichtet erfolgte Ablieferung der Wahllisten an letzteres, in welchem Alte die Interpellanten eine Verletzung des §.21 der Klammer-Ordnung erblicken und vom Statthalter die !M?A)e Rcchtscttigung erwarten. ,» (5rftcr Gegenstand dcr Tagesordnung: Bericht des zur Begutachtung des Wassergcsetzcs eingesetzten Ausschusses. Die Anträge der Majorität des Ausschusses werden an-äenommcn. Dann gelangen dcr Bericht des Ausschusses übcr den Dr. Bleiweis'schcn Antrag zur Regelung der Unterrichtssprache an den Volts- und Mittelschulen, ferner die Petition dcr Etadtgemcindc Idna gegen jede weitere Bcschiänlung dcZ Unterrichtes in dcr deutschen Sprache an dcr dorligcn Hauptschule durch den Berichterstatter Dr. Blciwcis zur Vorlesung, Bezüglich der letzteren Petition, deren Abwcisnng von^ b" Majovitüt des Ausschusses beantragt wird, ist von Dr/ ^urzbach cin Minoritätsgntachtcn eingebracht worden, wel^ chcs eventuell im Falle der Annahme des tz. 1 des Gc-j ^bcs die Hauvtschulc iu Idria von diesen Bestimmungen^ Ausgenommen wissen will nnd zugleich grgen sämmtliche! Punkte des beantragten Geictzes gerichtet ist. Dcschmann verliest das Minontätsootum. Svc-l°c. Dr. Toman und Dr. Costa erheben Einsprache gegen die Vorlesung des von Dr. Wurzbach verfaßten Mi-w"itätsvotnms , infofcrne es auch cme Kritik des beantragten Petzes cnlhält. Präsident crllärt den Vorgang als einen ganz gesetzlichen und iu der Geschäftsordnung begründeten. Codann verlas Vrolich die Petition dcr Neumarttler. Vor Eröffnung der Generaldebatte über den Gefetzentwurf kennzeichnet Sc. (5rzcllcnz Freiherr v. Vach den Stcmd-Punlt dcr Regierung in der Sprachcnfrage. Die Generaldebatte übcr das Gesetz selbst wird eröffnet, dagegen fprcchen K r omer und Graf Aucrsperg, Lctz-"'cr beantragt den Ueberaang zur Tagesordnung, dafür "del Dechant Tom an. Der vom Baron Apfaltrcrn beantragte Schluß der "encraldebatte wird angenommen. ' Von den eingeschriebenen Rednern verzichten Dr. To-"an mid Vrolich auf das Wort. und l /sch'""Ull bekämpft die Anträge des Ausschusses vefünvortet den Uebcrgang zur Tagesordnung. Nach einigen Bemerkungen des Berichterstatters Dr. Bleiweis wird zur Abstimmung geschritten. , Für den Urbergang zur Tagesordnung stimmen 18' Abgeordnete, nämlich: Baron Apfaltrern, Graf Auersperg, Arolich, Derbilsch, Dcschmann, Golob, Guttman, Ritter v. Gutmansthal, Iombart, Kosler, Kromcr, Langer, Mulcj, Obrcsa, Rechcr, Nndesch, Dr. Skedl, Wurzbach. Dagegen: Dr. Blciweiö, Dr. Costa, Kapelle, Koren, Dr. Toman, Dechant Toman, Lotcr, Klcmencic, Rozman, Sagorz, Suetcc, Zois, Baron Cchloißnigg. Die Abgeordneten Dr. Suppan und v. Strahl hatten sich während dcr Sitzung entfernt. Schluß der Sitzung um 4 Uhr. — Wie wir vernehmen, findet, einer am gestrigen Kasinoballe stattgefundenen Besprechung zufolge, bei günstiger Witterung hcntc Nachmittags 3 Uhr die Korsofa I) rt statt, wobei alle drei l. k. Militär-Musikbanden in der Stern-allce spielen werden. — Wir kommen heute abermals auf die Orgel zu^ fprechen, welche dcr hiesige Orgelbauer Herr Malahousty für die Kirche in Mottling verfertigt hat, und zwar aus dcm Grnnde, weil bci der ersten Erwähnung des trefflichen Wertes einige nicht zu unterschätzende Vorzüge desselben unberührt geblieben sind. Hierher gehört insbesondere die Koppelung des Pedales mit dcm Manual durch den Anschlag des lctztern, was unseres Wissens noch bei keinem Orgelwerte versucht wurde; dcr Vortheil dürfte unseres Er-achtens wohl zumeist in der Verstärkung des Basses liegen, da der Orgelspieler die selbständige Benützung des Pedales wohl nicht entbehren kann. Die sinnige, höchst einfache Vorrichtung zur Erziclung eines ei'Lkoonäo und ^ <1(!0l08e^ii(l0 beruht anf einer sukzcssioen Ocffnung der Register — deren das Wert 18 zählt, nebst 2 Ncbenzügen — und zwar von den schwächsten, sanft ansprechenden, bis zur Entfaltung des vollen Spieles aller Register. Da diese Rcgulirung mittelst eines neben dem Pedale angebrachten, somit leicht zu handhabenden Hebels erfolgt, so ist es einleuchtend , das; das Mas; dcr Steigerung sowie der Abnahme dcr Tonsülle ganz vom Spieler selbst abhängt. Noch verdient dcr Umstand Beachtung, daß beim ganzen Werke das System dcr von Malahovsty erfundenen Schraubenwindlade (eigentlich: „Schraubcnhammerwindlade," einer äußerst praktischen Verbesserung dcr in Deutschland statt der gewöhnlichen Schleiswindladc schon länger in Anwendung stehen« den Kcgrlwindladc) angewendet erscheint. Wie wir erfahren, gcdenlt Herr Malahovsty auf diese seine Erfindung, über ! die sich auch Gottlieb Töpfer äußerst günstig ausgesprochen hat, ein Privilegium zu nehmen. Schließlich be-mcrtcn wir noch, daß das Wcrt sich durch vorzügliche Solidität (zwölf Register haben ausschließend Zinnpseifcn, daher das ganze Wert deren K72), Reinheit und Nettigkeit dcr Arbeit auszeichnet, weshalb wir es nicht unterlassen können, unsere Musikfreunde zur Besichtigung desselben einzuladen, indem es erst gegen Ende März an seinen Bestimmungsort abgesendet wird. — In Wien starb am 9. d. M. im 79. Lebensjahre Se. Exzellenz dcr hochgeborene Herr Georg Rcichsgraf v. Thurn, Graf von Vallc-Sassina-Como-Vercelli, Freiherr zu Kreuz, Herr auf Bleibnrg, Rad mann öd» rf und Planlenstcin, Oberst - Crblandhosmeister in Kram und der ^ windischcn Mark :c. :c. Die Familie ist betcmntlich eine ursprünglich italienische, die später anch nach Kram verpflanzt wurde und hier in dcm verstosfenen Jahrhunderte hohe Würden bekleidete. — Donnerstag findet die Bencsizevorstellung des tüchtigen Kapellmeisters unserer Bühne Herrn Gerite statt, wobei die Oper „das Nachtlager von Granada," von C. Kreuzer, bci verstärktem Chor und Orchester zur Aufführung kommt. Hierbei wird auch Herr Sedlmayer, welcher fein Gastspiel bishiu verlängerte, zum letzten Male auftreten. Herr Gerite dürfte somit gewiß nuf cin volles Haus mit Sicherheit rechnen können, und wir tonnen nur wünschen, daß seinen Erwartungen auch dcr Erfolg entspreche. Aus dcn Lanlltagcn. Klagenfurt, 10. Februar. Dcr Landtag beschließt, > dcm Handelsministerium die Seitenlinien St. Beiteln» gcnfurt und St. Michael - Brück für eben so dringlich als die Hauptlrazc der Rndolfs-Vahn zu bezeichnen. — Die Verhandlung über. das Wasserrcchtögcsctz wird biS §. 52 geführt. — Montag letzte Sitzung. Trieft, 8. Februar. In dcr gestrigen Landtags-sitzuug fand cinc Debatte übcr das Gesetz betreffend die Bewaldung des Karstes statt. — Dcr Antrag auf Erweiterung dcS Stadtgcliiclö von Trieft durch Einbeziehung von 700 Häusern nnd 18.000 Einwohnern, welche gegenwärtig als Vorsladtgcbict zum Territorium gehören, wird angenommen. — Hcrmet licgrüudct sciucn Antrag in dcr Sprachcnfragc bezüglich dcr ausschließlichen Berechtigung dcr italienischen Nationalität in Trieft. — Dcr Landtag ernennt cinc Spczialkommission für diesen Antrag. Agram, 10. Februar. Es wird der Adrcßcnlwurf verlesen in dcr Fassnng, wie cr in dcr Sftczialdcbattc akzcptirt wurdc. Anf die Fragc des Präsidenten, ob dcr Landtag diese Adresse annehme, stimmten 78 Abgc» ordnete für die Annahme, 92 Mitglieder sagten: „m^Ui-«UMN" (ich stimme nicht), 22 Mitglieder stimmten da< gegen, N> Mitglieder sind nicht anwesend. — Mit Rücksicht auf dieses Ncfultat beantragt Abg. Mrazouic ^ die öffentliche Abstimmung mittelst NamcnSverlcsung und Verwandlung der Sitzung in eine geheime. — Dcr Präsident eröffnet, daß die Sitzung in cinc geheime verwandelt und die öffentliche Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen werde. — In dcr geheimen Sitzuug gibt Mrazom'c bekannt, cr habe cincn von 98 Mitgliedern des Hanfes unterfertigten Adrcßentwurf, und stellt den Antrag, dieser mögc als Grnndlagc dcr Spczialdcbaltc angenommen werden. Dagegen stimm« ten abcr die Ncchtc und sämmtliche Grcnzvcrtrctcr. In dcr hierauf wieder aufgenommenen öffentlichen Sitzung beantragt Mrazovic, cS möge dcr von ihm und scincn politischen Frcuudcn verfaßte Adrcßcntwurf als Beilage zu der von dcr Plcnarvcrfammlung bcrcits akzcptirtcn Adrcfsc angeschlossen werden. Mehrere Redner sprachen dagegen. Die Rechte entfernte sich unter dcm Rufe „schon beschlossen," und dcr Antrag Mrazovic' bezüglich seiner Adrcssc gelangte nicht zur Abstimmung. Troppau, 10. Fcbrnar. Nach Erledigung mch« rerer Gemeinde-Angelegenheiten nnd Votirnng einet« Lan« l dcsgesetzcs wegen Uebernahme dcr Bcrpflegskostcn für Irrsinnige aus dcn Städten Troppau und Teschcn anf dcn Landesfond schließt der Landeshauptmann die Session. Neueste Nachrichten und Telegramme. -Original - Telegramm. Wien, lH. Februar. Die «iederösterr. Landtags session wurde bis 2». Febrnar verlängert. Der Landtag hat die Regierungsvorlage über die Ter ritori alein-t h r i l n n g bis zur gleichzeitigen Vrganisirung der Justiz« und Steuerbehörden im verfassungS» mäßigen Wege abgelehnt. Paris, 11. Fcbrnar. Im Senate wurde die Adreßdclialte fortgesetzt. Marschall Forcy lobt die Rc-gicrnng des Kaisers Maximilian und sagt: Die Nück» kehr nnscrer Truppen kann uicht so nahe sein, als mall dies in Frankreich zu wiinfchcn scheint. Dcr Redner räth sogar, ucnc Truppen nach Mexiko zu senden. Nou-hcr koustatirt, daß die Ansicht des Marschalls Forcy cinc rein persönliche sei, und bemerkt, die Mciunng der Regierung hinsichtlich dcr mexikanischen Frage sei in dcr Thronrede, sowie in dcm liczilglichm Paragraph«: des Adrcß-Entwurfes bczcichuet. Der Scnal genehmigte ! sodann die ersten acht Paragraphc des Entwurfes. ! Petersburg, 10. Februar. Das Budget pro ! I860 beziffert dic ordentlichen Einnahmen mit 349 Mil' lioncn, die außerordentlichen Einnahmen, und zwar dcn ! Anlcihcrcst mit 32'/2, die Ausgabe von Schatzschcincu mit 9 Millionen Rubel; die ordentlichen Nnsgabcn crfchcinc-n mit 367, die außerordentlichen mit 25 Mil» j lioncn Rnbcl eingestellt. Telegraphische Wechselkurse vom 12. Februar. iiftcrz. Mctalliqnes 01.60. - 5,perz. National Anlchell 61.70. — ^ Vantalticn 741. — Krcditalticn 145.60. — 18(i()er Staatöanlchm , d0. — Silber 102.10. - London 102.75. — K. t. Dukaten 4.<.)0. Milde Gaben für die Nothleidende« in Unterkrain sind im Comptoir der „Laibachcr Zeitung" eingegangen: Laut letztem Ausweis........ 619 fl. , Bon Herrn Viktor Ruard, Gewcrl in Sava 10 „ ! A. B............ 1 ^ Frau Maria Obrcsa . .' .' .' . ' 10 " „ M. Putre.......... 2 „ „ Herrn Kammerrath Otto, Gutsbesitzer m Wciucgg.......... 20 „ „ Herrn Gerber ........ 2 „ „ „ Franz Malli .... . . «0 „ Znsammcn . . <>74 st. Wcilcrc nnldc «Haben werden mil Z^aiit angenommen nnd ungesäumt ihrer Veslimmnng ;ngcsiihrl. Theater. Hcntc Diciiöta a, den 13. Februar: NachmittaaMorslellnnn,, verbunden mit cincr Verlosung von Kinder» spklwaärcn, bestehend ans 12 Treffern. Anfang um 5 Uhr. Anfgcsi'ihrt wird: Die schlimmen Bubeu in der Schule. Vnrlcölc mit Gesang iu 1 Aufrisse von Johann Ncslroy. Mnsil von C. SW. mäßiss Rcacn Untertags schwere Regenwolken auö EW., gegen Abend anhaltender starlcr Regen. Verantwortlicher Redakteur: Iguaz v. Kleinma »1 r.