Prn» stl Marbmi. Ein Monate . 40 fr. Aierteljühng 1 fl. 2V ^ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 80 „ Mit P»a,trst>d>»i. Ein Monat . ü0tr. Vierteljährig 1 „ üv „ Halbjährig . 3 „ — „ Ganzjährig. « „ — „ Einzelne Nummern V kr. Iistttionsgebikr- Die viermal gespaltene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliger mit bei dreimaliger mit 1t) Kreuzern berechnet. ^ Erscheint jeden Lcnn' A tag und Donnerstag in . i je Einem halben Bogen iD (die Beilagen ungerechnet). ^ SR Uo«ntag den tS. B«tt. R8«S Vra> Ueber Baugeschmack bei Ttadt-erweiterungen. vr. -od. Die Debattcn für und gegen die Ringstrasse in Graz in den Grazer Journalen sind nicht ohne Interesse und zwar nicht blas Mr Nraz, sondern auch für jede Stadt, tvelche sich auszubreiten strebt und so dürste eine kurze Anficht über diese Sache auch für Marbum, wel-cheS zwar bei seiner Erweiterung keine Gla^ien zu verbauen hat, gewiß auch am Platze sein. - Geschmack ist eine Gabe der Natur; durch Anschauung und künstlerische Auöbildu^ läßt er sich zwar veredeln, aber ihn nach Willtür in einem Menschen schaffen, ist platterdings unmög-lich. Jeder Unbefangene muß bei dem Anblicke der Ringstrasse in Graz bekennen, daß guter Ge-schmack wohl denen ganzlich fehlen mußte, wl'lche diesey Plhn der Stadterweiterung entworfen. Aber nicht blos guter Geschmack ist bei Anlage von neuen Stadtiheilen u. s. w. nothwendiq, wndern auch die Rücksicht auf die Gesundheit der Stadtbewohner. Was den Geschmack betrifft, so verlangt er, daß das Einzelne mit dem Ganzen harmonire und einen vernünftigen Zweck habe und die Rückficht auf die Gesundheit der Menschen verlangt, daß jede neue Bauführung, Anlage u. s. w. oen Grundsätzen der Gesundheitspflege entspreche. - In Graz herrscht nicht das Getümmel elner Großstadr oder eines Ändustricortes, es hat bis! denselben nicht wird gelangen können, was jetzt und wird auch ferner immer den Charakter ^ bei Regenwetter, im Winter u. s. tv. gewiß seine einer Stadt bewahren, wo sich so glücklich Groß Unannehmlichkeiten hat, von der Unmöglichkei. städtisches mit ländlichem Leben vereint und dieser Charakter hätte auch bei der Stadterweite-rung zwischen dem eisernen und Burgthore als Maßstab dienen sollen. - Hieraus ergibt sich, daß zur Anlegung von Gelvälben u. s. »v. nicht zu sprechen. Die beiden erwähnten Vorbaue von Häusern. welche wie Bastionen hervorragen, entspre- die Ringstrasse in ihren groben Dimmensionen,! chen aber auch nicht dem beabsichtigten Zwecke, weil selbe keinem Zwecke dienen, den Grundsätzen! Man wollte mit denselben wahrscheinlich die des guten Geschmackes nicht entspricht. »Monotonie einer geraden Hänserftonte vermeiden Es ist aber nicht unsere Aufgabe, das hier! und hat doch durch den kasernen- und bastionen-zu wiederholen, was man in allen Grazer Tages-^ artigen Charakter derselben keineswegs den Ein-blättern zur Genüge erörtert findet, »vir wollen»druck guten Geschmackes erzielt. uns nur auf das beschränken, was in den bis! Diese Borbaue bestehen anS mehreren Hau-jetzt veröffentlichten Debatten uns minder beleuch-! sern, welche mehreren Eigenthümern gehören, doch tet erscheint. Wir finden besonders die zwei Vor- i bilden sie rückfichttich ihrer Front gleichsam Ein bauten von Häusern, nämlich in der Nähe des Haus. Es hat auch der Magistrat bei selben für eisernen und des Franzensthores absolut unschön, ^ die Bestellung der Servitut der gleichen Faeade denn hiedurch sind oie tieferstehenden Häuser Sorge getragen; allein seit einigen Wochen be-aleichsam isolirt. Man hätte vielmehr diese Neu-l merken wir, daß ein Eigenthi'mer dieser Häuser, bauten in Weicher Linie mit dem schon früher! welches aw der einen Frontseite bis knapp zum bestandenen Nealschnlgebäude und dm Kirchen schen Häusern bauen sollen; hiedurch wäre die Mög-lichkeit geboten gewesen, knapp an dieser Häuserfront vom eisernen bis ^um Burgthore, eine Strasse in angemessener Breite anzulegen, wo-durch diese sämmtlichen Häuser unmittelbar an HauSthore des angebauten Hauses geht und mit demselben die Faeade eines einzigen Hauses bil det, dieses sein Haus mit einer anderen Farbe hat anstreichen lassen, was . einen entschieden störenden Eindruck macht. Aliein nicht kritisiren ist der Zweck unseres einer Fahrstrasse gelegen wären, während jetzt!Aufsatzes, sondern blos unsere Meinung über die Häuser zwischen dem zweiten Vorbaue und dem Burgthore mehrere Master weit von der Ringstrasse abseits liegen und man im Wagen diese Sache zu äußern und unseren Wunsch hier, ivenn auch vost tostum zu veröffentlichen, um damit wenigstens zu zeigen, welch' eine Geschmacks- Cultiirhistorische Betrachtungen über Graz. Humoreste von Eugen Sport. Zweite Abtheilung. III. Bei Erwähnung der Baudenkmale alter Zeit dürsen lvir die öffentlichen Brunnen nicht un-berücksichtigt lassen; fast alle zeichnen sich durch eltt-schiedene Ablehnuna jedes unnützen Schmuckes vortheilhast aus! Sehen wir den Brunnen am Barmherzigen Platz! Wie schön! Doch ist selbst er nicht zu vergleichen mit den Brunnen vor dem Paulusthore! - Im Zahre 1501 wurde in Graz die erste Tabaktrafik eröffnet und zwar im obersten Stockwerke jenes Hauses in der Sporgasse, wo man noch jetzt den Türken heraushängen sieht. Die bekannte Doppelstiege in der Burg stammt aus jener Zeit und ist ein Zwilling. Das Burg-thor hat die merkwürdige Eigenschaft, daß, so lange die Burg noch im vollen Sinne des Wor-tes: Burg war, das Thor kein Thor war.'" Schade, Jammerschade um das eiserne Thor, denn in diesem Tunnel versammelte sich bei reg-nerischem Wetter die Drindorfer'sche uuisormitte Brezenaarde und orthografische Schnitzer verkünde-ttn daselbst das Vorhandensein leerstehender Zim-mer für„sollite Hern mit und ohne Mebel." Auch dieser stolze Bau ist gefallen und vor wenig * Größere? Sichecheit wegen ward in den Kriegszeiwi das Vurgttzor gefchloffe» und die Brücke abgetr^e^ Bogen ^Wochen sprengte nlan auch den kühnen !am Sacktliore! 0 tempora! 0 mores! ! Schade, daß die Mur keine Dampfschiffe ! liebt! Welch' einen Änblick böte dem Vorüber-^fahrenden die Flußfronrc des zweiten und dritten j Sackes! Venedig! Venedig! kiihne Gänge! Balkone -i unten durchbrochen - das Nützliche mit dem Schö-Inen findet sich hier vereint! Edle Frauengestalten ! treten heraus und hinein! bunte Teppiche in allen j Farben und Größen bedecken die Geländer, man sieht in das Allerinnerste der Häuser! muntere Knaben fischen in der gold nen Fluth, anmuthige Mägdelein wandeln am sonnigen Ufer! hier ein Kai - oder nirgends in der Welt! Z!iapoli vväere j tt. :c. - Wäre der Schloßberg nur halbwegs ein i Vesuv und säl^e solch' kühne Uferbauten, er würde ^täglich speien und Lava würde die unendlichen ! Zwischenräume des Strassenpflasters im „Sacke" ! aussüllen! j Wenden wir uns. am User wandelnd, gegen !das Thor, welches nicht ist, was es heißt - das , Neuthor, so bemerken lvir mit wahrem Mißver-j gnügen. daß auf keiner der vier Brücken Alleen angelegt find. Vielleicht wird auch noch diesem Uevelstande abgeholfen! hätte man nicht die Pappeln vom alten Cireus hieher verpflanzen können? Zm botanischen Joanneumsgarten findet man in den Glashäusern gedünstete fremdländische Bäume und Pflanzen - und an den Fenstern der Psianzmkäfige die größten Rohrdecken von Graz. 1 Merkwürdiger Weise ist es auch in diesem Garten > verboten, Blumen abzupflücken und Namen in I die Baumrinde zu schneiden! altes Vornrtheil! -^Zur Belehrung für den Nicht-Botaniker sind die ! Pflanzennamen nach technischen - Linnv'schen Aus-drücken angeschrieben und so erfährt der Laie, der den Kürbis kennt, daß sich selbiger Ouonmis pepo schreibt. „(Cucumis pepo" wird's geschrieben und „Kürbis" attSgesprochen. ' Durch den Garten gelangen lvir in einen Hof, an dessen Laubenpfeilern große versteinerte römische Miinzen und Medaillons angebracht sind. Mit Beginn des Herbstes tverden häufig fämmtliche Oeffnungen zwischen den Pfeilern mit Brennholzscheitern zugemauert. Das Naturalienkabinet im 2. Stocke zeigt uns eine Menge ausl^estopster Thiere und Skelette, wie nicht minder in Spiritus aufbewahrte Schlan-aen und Mineralien, Prachtvolte Flammingos. Enten und Malachite. Auch einige Quarze, Vogel-eier und Trilobiten finden sich vor. Sämmüiche Schmetterlinge sind todt. Da man das Kabinet nur zwischen 11 und 1 Uhr besuchen kann, so sah ich noch nie die Fütterung sämmtlicher Raub-thiere. Zm ersten Stocktverke war bis vor Kurzem ein Münz- und Antiquitäten Kabinet - zugesperrt. .. In der Bibliothek herrscht ein ähnliches Vor-urtheil, tvie im Garten. Man will nicht gestatten, daß sich die Leser die Bücher nach Hause nekmen ; richtung wir bei künftigen Stadtertveiterungen festgehalten wünschen. Man hätte, wie gezeigt, vom eisernen Thore rücksjchtsweise vom gräfllich PoMhy'schen Hause in gleicher Front mit dem Realschulgebäude und den Kirchen schen Häusern bauen sollen und zwar bis auf die gerade Linie, welche vom Burgthore auf diese Front fällt und sohin von diesem rechten Winkel wieder in gerader Linie az^das. Burgthor die Häuserfront fortführen ftllen. Äe Monotonie dieser zwei geraden Häuserftonten wäre durch Er-ker im gothischen oder Schweizerstyle und zwar am eisernen Thore und am oberwahnten rechten Winkel viel besser unterbrochm worden, als durch die zwei Häuserbastionen. Für welch' einen herrlichen Park wäre dann zwischen dem eisernen und Burgthore Raum geblieben! Statt einer staubigen, die Häuser isoli« renden und theillveise überflüssigen Strasse hätte man eine zu allen Häusern führende gahrstrasse und daneben Parkanlagen gewinnen können. Betrachten wir den Arcus. Der alte war allerdings baufällig, allein der neue hat noch keine Kunstreiter belierbergt. Wir erinnern uns der Zeiten vor 1848 ; da machten selbst in kleinen Städten Kunstreitergesellschaften gute Geschäfte. Dies hat aufgehört, selbst größere Städte haben kein Publicum für Kunstreiter mehr. Wir wollen nicht untersuchen, was die Ursache davon sei, ob Geldmangel, oder das Abhandenkommen des Interesses für die edle Reitkunst. Man hatte daher allerdings den alten tiireus wegen seiner Baufälligkeit niederreißen sollen, allein einen neuen zu bauen, war platterdings überflüssig. Uebrigens macht dieser Cireus und namentlich dessen Nebengebäude auf den Beschauer einen trüben, beklemmenden Eindruck. Es ist kein Geschmack im ganzen Gebäude. Die Stellung der Neben- dieser Uebelstand findet sich leider in den meisten öffentlichen Bibliotheken - wahrscheinlich befürchtet mau ein Abschreiben der Werte. Eine rühmliche Ausnahme machen die Leihbibliotheken, die es aber auch hinwiederum nicht gerne sehen, wenn man im Büchersaale sitzen bleibt und liest. RichtS ist doch vollkommen auf Erden! - Wenn man bei der Stadtpfarrkirche durchgehen will, so sieht man in einem Winkel eine ^afel, worauf eine Lyra gemalt ist in Gestalt eines goldenen Hufeisens. Lange Zeit waren die Alterthumsforscher uneinig über die Bedeutung dieses Symbols. Aber es hat sich herausgestellt, daß dieses Hufeisen dem Pegasus angehörte - und daß schon zur Zeit der olympischen Spiele hier feierliche Gesänge ausgeführt worden. Dies der allererste Ursprung des nun so blühenden Man-nergesangsvereineS. Das Archiv dieses Vereins bewahrt viele für unmusikalifche gar nicht leserliche Schriften. Die Schriftform, meistens Puncte mit dünnen Strichen, erinnert an die chaldäische Keil-schrift. Wenn die Sänger sich versammeln, um diese Schriften zu lesen, so bemerkt man häufig, wie der Lehrer ihnen mit einem kleinen Stabe droht! Wah^cheinlich aus Furcht vor der Strafe singen sie dann gleichmäfsig wie es der Oberrabbiner will - den Inhalt der Schriften. Uebrigens herrscht auch in diesem Bereine keine Einigkeit. Es gibt 5 Parteien! 2 davon singen hoch - 2 tief und die fünfte Partei singt gar nicht. Wenn nur 4 zusammenkommen, so heißt man's ein Quartett; kommen aber recht viele, so Heißt'S Liedertafel. Am Glaeis. nicht »veit vom Grabe deS alten und von der Wi^e deS neuen CireuS hat sich in der Rahe der Tabak Eremitage der früher so hochgestellte Kipfel- und Wurftpavillon niedergelassen! «o trzwsit xlon» wm»äi! A»f dem »UN folgenden Theile des ehemaligen Stadtgrabe»s findet mau in den Sommer monate« eine oder auch zwei Kinderreitschulen. Die Pferde gehen an der Stange, sehen aber seht klein und hölzern auS. Wenden wir unS gegen daS aus Holz ge- ^bäude ist nicht recht passend, zu dem find die Stallungen zu klein für eine größere Reitergesell-schaft, der Einlaß in den CireuS für die Reiter ist zu enge; fie können nicht einreiten, die Loeali-täten im ersten Stockwerke des Nebengebäudes erscheinen uns aber geradezu wie festungsartige Cassematten. Die innere Ausstattung deS CireuS ist hingegen sehr reich und schöner als man nach dem Aeußern erwarten könnte. Dies sind unsere Ansichten über die Grazer Stadterweiterung, ^»vischen dem Burg- und dem eisemen Thore nno was damit zusammenhängt und wir wünschen nur, daß bei ferneren Stadt-erweiterungen die bis jetzt gemachten Fehler eine Lehre sein möchten. Wir gehören nicht zu jenen, welche die Ringstrasse cafsiren möchten, aber wir sind getröstet durch das beinahe einstimmige gegen sie gerichtete abfällige Urtheil des Publieums und hoffen, daß dasselbe ähnliche Versündigungen gegen den guten Geschmack und gegen die Grundsätze der Hvgieia künftighin unmöglich machen werde. Laibach k'. k'. 10. Juli, llebermorgen den 13. wird das große Festschießen beginnen, mit welchem die hiesige Rohrschützenaesellschaft die Feier ihres drei-hundertjährigen Bestehens begeht. Die Festivität wird eröffnet mit einer Schützenmesse im freien Räume der Schießstätte; darauf folgt die Weihe des neuen Schützenbanners, das in Wien alwe-fertigt wurde und über 500 fl. kostet. Um Ein Uhr beginnt dann das Festschießen selbst, daS am 15. d. M. Nachmittags erst endet und zu dem alle Schießstände der benachbarten Kronländer eingeladen worden sind. Die Borbereitungen zu dem Feste nehmen die Thätigkeit des Comit^'s sehr in Anspruch; dafür wird aber das Fest selbst gossene Elisabeth Denkmal, so gelangen wir durch die Strasse gleichen Ramens zumHilmer-Meer. Bor wenig Jahren wurde dieser Binnensee, der Grazer Oeean, durch Ankauf von mindestens 5 Ouad. Klft. Wiesengrundes um mebr als die Hälfte vergrößert. Das an diesem Wasser errichtete Gebäude streckt beide Arme flehentlich gegen Himmel und bittet um - schönes Wetter. Beide Thürme haben die Eigenheit, daß man sie nicht besteigen kann. Ein Engländer, der sich's in dm Kopf setzte, durch die obersten Fenster eine Rund-schau zu geniefsen, war das Dpfer dieses seines Streckens; er fand keine Treppe, streckte sich also-um die Fenster zu erreichen - immer mehr und mehr, bis er so dünn wurde, daß er in der Mitte abriß! der Arme! Der Hilmerteich ist der Ott, wo man im Winter auf's Eis geht. Wenden wir uns wieder der Stadt zu, so, imponirt uns der Anblick des Schloßberges mit seinen beiden Thümen. Der tiefer gelegene heißt der Urthurm, weil er der erste Thurm in der Steiermark war, nicht aber vielleicht wegen der darauf angebrachten Uhr. Uhren findet man auch auf anderen Thünnen, der Thurm aber ist Wo-risch erwiesen älter als die llhr darauf, kann folglich auch nicht von ihr den Ramen haben. D»e Bewohner dieses Thurmes sind Menschenfeinde; wenn irgendwo ein Unglück, eine AeuerSbrunst entsteht, >0 schmücken sie ihren Thurm mit Fahnen und bunten Lichtern. DaS Mer!^ürdigste aber am ganzen Schloß-berge ist sein Kuß! der Fuß deS SchloßberaeS steht schon so lange auf diesem Pflaster und hat noch immer keine Hühneraugen! Ende des zweiten und letzten Kheiles de? wahrhaftigen Geschichte ulld Beschreibung von Graz * ------ * OoSten etwa Htstorlographen aus diesem Werte Titate bniützen. so bitten wir um Angabe der Q ein siebentes Blatt - welches wieder sechs Miniatnr-Photogra' phien enthält. Diese kleinen und doch so deut-licheu photographischen Bilder find nach Kupfer, stichen aus des berühmten Wischers Topoaraphie vom Jahre 1684 - und zeigen dieselben vbjeete wie die Zeichnungen deS Heftes, aber natürlich in einer um nahe zweihundert Jahre jüngerm Gestalt. Pettau, Rieggersburg, Röthelstein, Her-berstein, Alt- und Neu-Schielleithen bilden de» Inhalt des ersten HefteS. Die Photographien zeigen dieselben Gegenstände, nur statt Reu-Schiel. leithen, welches als unserer Zeit angehörig bei Bischer noch nicht zn finden, ist eine Doppelan-ficht von Herberstein gewählt. Ein erläuternder Text mit den nSthigsten Daten liegt jedem Hefte bei. ES wäre zu wünschen, daß dieses Werk jene Berbreitung fände, die eS jedenfalls verdient. Der Preis ist in Anbetracht des Gebotenen ein ganz^ bescheidener zn nennen. 1 fl. Oe. W. pr. Heft M TubseriptionSwege. Für Steiermark ist es nur wünschenSwerth, daß enÄich einmal eine gerechte Sammlung von Zeichnunaen feiner interessantesten Bauwerke erscheine. Auch ist solche Zwecke die Lithographie de« Stahlstiche jedenfalls vor-zuziehen - namentlich den vielen schlechten Stahl-stichen - die enttveder idealifiren oder dnrch Härte der Darstellung anwidern. ches Zerwürfniß immer nachtheilig und man hört der tadelnden Stimmen genug, »velche unsere Zustände beklagen. Die Parteirichwng. welche der Bürgermeister leider bisher inne hatte, entsprach so wenig, daß selbst das Gute, waS unter seiner Regie zu Stande kommt, weniger gewürdigt wird. In einer der letzten TemeinderathsMngen trat das recht zu Tage, indem ein dem Bürgermeister zugedachtes Lob für die Pflasterung des Marien-Platzes einfach der ganzen Bausection zugewiesen wurde. Es hat sich hier das Gerücht verbreitet, daß die Südbahngesellschaft einen Bergnügungstrain von hier nach Venedig veranstalten werde. Die Idee wäre nicht so übel, einige l)undert Reiselustige gibt es hier schon, die gerne einmal die Königin der Meere, das palästereiche Venedig sehen möchten. Auch von einem Bergnügungszug von Triest nach Wien war die Rede, doch hört man jetzt nichts mehr darüber. Daß die Gesellschaft ihre Rechnung nicht gefunden hat, das ist sehr zu be-zweifeln. Unser Landeschef, Herr Ullepitsch Edler von Krainfels, der sich behufs einer Racheur nach Karls-bad begeben hat, ist dort neuerdings erkrankt und zwar so bedeutend, daß für sein Leben zu fürchten lft. Bei der Ueberhäufung mit Geschäften in den Präsidialkanzleien wird die Abwesenheit des Herrn Landeschefs sehr gefühlt und um so mehr, je näher wir dem November kommen, in welchem Monate bekanntlich die Landtage zusammentreten sollen. Die Regulilung und Ausulauerung des Gru-ber'schen Canals schreitet jetzt rasch vorwärts. Am meisten hemmend wirkte eine Laae Flußgeschiebe, auf welches man beim Dnrchstich stieß und das so fest war, daß es sich nur schwer sprengen und wegschaffen ließ. An einer Stelle fand man ein vollständiges, noch geladenes französisches Gewehr, das aber vom Rost so Lerfressen war, daß es beim Herausnehmen in zwei Stücke zerbrach. Auffallend lang ist das daran befindliche Bajonett. Eilli. ?. 10. Juli. Wie berühren heute eine Angelegenheit, die nicht eben wohlriechend ist und die man deshalb nur zart behandeln darf. Es gibt Stellen in unserer Stadt und Umgebung, die nicht nach Parfüm duften; die ergiebigste Duft« quelle dürfte aber unstreitig dort gelegen sein, wo zwischen Kaserne und Sann ein Bächlein in die letztere mündet. Besagtes Bächlein dient nämlich zugleich als Rinnsal für allerhand Effluvien, durch welche der Stoffwechsel Mischen der dicht beVölker-ten Kaserne und der Außenwelt vermittelt wird. Da das Bächlein kein rechtes Gefälle hat, so entwickeln sich aus dem Inhalte desselben unter dem Zutritt der Sonnenhitze jene Producte der trocke-nen Destillation, die sich sodann über die Stadt verbreiten. Da sich ferner um die Mündungsstelle des Baches die meisten Badehütten der Sann er-heben, so ist die Abstellung jenes Nebelstandes im Interesse der öffentlichen Sanität, der Militär-MRUnschast und des Badepublieums dringend geboten. Es hat zwar schon im vorigen Jahre die Commune ihre Aufmerksamkeit diesem Gegenstande zugewandt, ohne daß jedoch die getroffenen Maß-regeln einen Erfolg gehabt hätten. Es ist nicht unseres AmteS, zu erörtern, welche Behörde: ob die Commune, oder daS Be^rkSamt, oder das Truppeneommando, oder die Kasernenverwaltung hier einzuschreiten hat; so viel l^ürste aber sicher sein, daß der Ruf nach Abhilfe, der sich im Pub-lienm darüber vernehmen läßt, seine volle Berech-tigung hat. Dem im Eichenwäldchen abgehalteneu ^ste ist vorigen Sonntag ein Volksfest im eigentlichen Sinne deS WotteS nachgefolgt, denn ovAleich dat Entr^ auf 20 kr. festgesetzt war, so strömte doch die Bevölkerung der Stadt ohne Unterschied deS Standes massenhaft hinein, so daß der Ausfall für die Armen nicht ganz unbedeu-tend fein dürfte. Unsere Stadt hat also auch ihre Prate^^reuden gehabt. Nächsten Sonntag erwartet unS wieder ein neues Fest mit dem Motto. „Auf nach Tüffer!" Es ist nämlich eine Sängerfahrt dahin anberaumt, für welche bereits alle Vorkehrungen getroffen sind und über deren Erfolg ich Ihnen seinerzeit be-richten zu können hoffe. Dieser Tage wurde l)ier ein Individuum angehalten, welches sich durch den zu seinem An-zug durchaus nicht passenden Aufwand bemerkbar machte und bei welchem man bei der Untersu-chung eine Barschaft von 381 fl. 94 kl', entdeckte. Der Betreffende nennt sich Lorenz Kubola und ist angeblich Abschieder, aus Teschen in Schlesien ge-bürtig. Er wurde wegen des bedenklichen Besitzes obiger Barschast angehalten und der Strafbehörde übergeben. -r. Bad Neuhaus bei CiUi. 8. Juli. Heute entlud sich ein fürchterliches Unwetter über unser friedliches Bad. Sturm. Hagelschlag und Wolkenbruch hausten mit solch' entfessel-ter Wuth und folgten so schnell aufeinander, daß sich Alles beeilen mußte, um sich zu retten. Binnen einer Biertelstunde war unser Thal in einen See verwandelt, in welchem entwurzelte Eichbäume, herabgeschwemmtes Holz und allerhand Geräthschaften herumtrieben. Stellenweise stand das Wasser sehr hoch; es breitete sich auch in den ebenerdigeu Loealitäten des Cuwebäudes aus, so daß die Gäste in den ersten Stiick sich reit^k mußten. Man kann sich eines ähnlichen Unwet-ters in dieser Gegend nicht erinnern. Die Wasser sind natürlich ebenso schnell abgelaufen, als sie sich sammelten. _______ Grlachftein, 9. Zuli. Der gestrige Tag war für einen großen Theil des Bezirkes ein Unglückstag. Nachmittags gegen 4 Uhr ent-lud sich ein von Nordwest nach Südost kommen-des Gewitter mit ungewöhnlichem Hagelschlag und vernichtete Felder uud Weingärten. Zehn Gemeinden des Bezirkes wurden davon betroffen; die mit reichlicher Frucht prangenden Weingärten stehen entlaubt da und das Getreide, welches der Sichel noch nicht gefallen, sowie die Sommer, früchte wurden vernichtet. Roch heute liegt in den betroffenen Gegenden der Hagel dort und da schuh hoch. Am meisten beschädigt sind die Gemeinden der Pfarre Schleinitz und St. Stefan, mit einer Bevölkerung, die zu der Aermsten des Bezirkes zählt. ____________ -er- Neifnig, 8. Juli. Gestern wurde beim hiesigen Station»plaj»e die Eisenbahnbmcke aufgestellt, welche über den Weltabach führ», - bei welcher Gelegenl,eit sich schon au» dem Grunde viele Zuschauer einfaudeu, weil sowohl der Herr Bauführer Maschek, als auch der Gastwirth Herr Pachernigg AlleS aufboten, um daS Kest zu verherrliche!,. - CS wurden nämlich in der Mitte der Gitterbriicke zwei grun-weiße, am oberen und unteren Ende je vier schwarz-roth.goldene Fahnen nnter Pöllerknall und Mufitklang auf. gehißt und der Aliend unter Toasten auf da» Wobl de« bauleitenden Personale» heiter zugebracht. (t) Plodenberg, 8. Juli. Gestern früh verunglückte der hier beschäftigte Brunnenarbeiter Jakob Gaißer. Derselbe fuhr in den beim Hause deS Grundbesitzers Pesditscheg befindlichen, von ihm gegrabenen und sehr tiefen Bmnnenschacht und begann darin seine Arbeiten. Da er nach kurzer Zeit von der Arbeit abließ, ward er von einem zweiten Arbeiter gefragt, ob er heraus wolle und da keine Antwort erfolgte, wurde in den Schacht eingefahren und I. G. sogleich, jedoch Aon leblos ans Tageslicht geschafft. - Die im Brunnen entwickelten schädlichen Gase hatten seinen Erstickungstod herbeigefühtt. -e- St. Lorenzen, 9. Zuli. Gestern Nach-mittags wurde hier die gerichtliche Obdnction der Leiche deS Knechtes BlaS R. vorgenommen, welche einen Bruch des linken Seitenwandbeincs un0 bedeutende Blutextravasate im Gehirne ergeben hat. Die Verletzung hatte den Tod unmittelbar zur Folge gehabt und soll durch einen Sturz im oetrunkenen Zustande des Beschädigten herbeigeführt worden sein. Die näheren Erhebungen darüber sind im Zuge. -ek. Zwettendorf, 10. Juli. Gestern wurde in der hiesigen Gemeinde ein unbekannter männlicher Leichnam am Drauufer angeschwemmt gefunden. Der Ertrunkene war ganz nackt u?ld diirfte wahrscheinlich beim Baden verunglückt sei«. Marburg, 13. J«li. ?ti.-Am10. Zuli fand über Aufforderung des Herrn Bürgermeisters, unter dem Vorsitze des hiesigen Militär Statiolls-Commandanten Herrn k. k. Ob^erstlieutenant Frubin - mit den hiesmen Herrn Fleischermeistern eine commissionelle Ver Handlung lvegen entsprechender Preisermäßigung bei Abgabe des Fleischbedarfes an das k. k. Militär der hiesigen Garnison statt, - wobei Herr Johann Lorber sich bereit erklärte, das Rind-fleisch von untadelhafterOualität um vier Kreuzer pr. Pfund billiger als die bestehenden Durchschnittspreise, - jedoch nur unter der BediN' gung zu verabfolgen, wenn von Seite des k. k. Militärs der ganze Bedarf fik die Dauer bis 1. Jänner 1863 von ihm bezogen werde. (Wir kön-nen die Anregung zu dieser Maßregel nicht genug rül)men und erlauben uns nur die unvorgreiftiche Fr^^ae, ob sich in Marburg nicht ein zweiicr Hleijchermeister fände, welcher sich unter der Bedingung, daß das gesummte nichtmilitärische Pub-lieum den ganzen Fleischbedarf ununterbrochen von ihm beziehe, gleichfalls dazu versteht, das Rindfleisch von tadelloser Qualität um vier Kreuzer pr. Pfund billiger zu geben. Die Beant-wortuna dieser Frage »väre einer wiederholten eommissionellen Verhandlung in der That Werth.) Das hiesige Staatstelegraphenamt wird bis zum 15. d. M. in das Girstmayr'sche HauS (dem Bahnhofe gegenüber) übersiedelt sein. -p- Am 11. d. M. Abends langte hier eine seltsame Schuberpedition an; sie bestand aus vier bosnischen Bärentreibern, zwei Weibern, Einem Kinde und drei lebenden Bären, welche sämmtlich vom k. k. Bezirksamte Bruck a. d. M. in ihre Heimat Bainaluka verschoben wurden. Diesem Zuge kam der vom Curorte Gleichenberg mit sei-ner Gemahlin heimfahrende hiesige Bürger Herr Sch..... im Pößnitzthale nach. Der Kutscher wollte dem Zuge vorfahren, bei welcher Gelegenheit sich Eines der Pferde vor den rückwärts am Vor spannswagen angeketteten Bären scheute - und fammt dem Wagen abseits in den Graben stürzte. Zum Glücke wurde keine der am Wagen befind lichen Personen gefährlich beschädigt, die Pferde blieben unverletzt, nur der Wagen und die Klei der wurden arg zugerichtet. Da solche Borfälle sich auf der «strecke Marburg Bainaluka wieder holen dürften, wäre die Nachhauseweisung mit bindender Marschroute vorzuziel)en gewesen. Briefkasten der Nedaetion. Herrn E. S. in Graz: Betreff» des Verkaufe» einzel-ner Rummern d. C. f. II. möge man sich au die Expedition in Marburg weud.-n. Aiigekouilnenc in Marburg. (!. bi» 19. Erzherzog Zolja NN. Die Herren: Gortan, Gasthofbes. v. Straßburg. Funk. Kfm. v. !>teavel. Fabian, GutSbes. o. Straßburg. Riedl, Pfarrer v. Krohnleiten. Pranger. Vaum. v. Lorenzen. Natozzi», Proprietär v. Trieft. CasteNi, Bauunt. v. Drauburg. Winternitz, Kfm. v. Wien, .^nappitsch, Priv. v. Straßbltrg. Prinz. Kfm. v. Wien. Lidl. Hdlsreis. v. Brünn. Tipka u. Freund. Handelsreisende v. Wien. Krenn. Kfm. v. Spielfeld. R. Proßinag, JosefS-Akademiker v. Wien. O. Großma^ HdlSeeis. v. Wien. Greiner, Kfm. v. PraSburg. Löwenbein, Reis. v. Wien. Griller, Agt. v. Wien. Jum schwarzen Adler. Die Herren: Trzebchth, GschftSreis. v. Vaibach. Achreh, Commi» v. Htakrenberg. Die Galanterie ök Nürnberger Waarenhandlung des emMlilt au88kr .a«vi' allvi' in KslavtvnvkAeli eiii8ekl»xv»äv» KeMnMnäe ^a^l^^Iiviiöes besonckerei' veselttukA^: Zmvell - Dmen - Mttel! «atSetl! 1'urner»?EVI*tVI>RÄIRßUlSS Timler Cigarrentaschen x»r^. «o ?upnsr?ousr2ouj^v pr. Stück IQ kr. Brieftiapier mit Tmn-Wippn »o« Stil^ fl. >. IIIirI)änÄer. 8odvv»rs - rotd » xolck mit Viirnvr-viol»«» pr. 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