Sonntag den LZ. Juki 1879. XVltt. J-hrgMk >ie ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Areitclg. Preise — fiir Marbnrg ganzjulzrig l? fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 50 kr.; sNr Zustellung ins Hau« monatlich 10 kr. — mit Postversend»ng: ganzjährig 3 si., hi'.lt?,iihrig 4 fl., vierteljährig^ 2 sl. InsertionSgebiihr ö kr. pr. Zeile. vtllt Abgkordlittcnhaus und die Plirtcicn. Marburg, 12. Juli. Der Gedanke an die wirthschaslliche Nolh und an die erdrückende Steuerlast hat die Masse des tschechischen Voltes mit der Aeschickung des Reichsrathes befreundet. Diese versöhnliche Stimmung soll nun ausgebeutet, das nationale Gefühl mißbraucht werden von Adel und Priesterschaft zu politisch-reaktionären Zwecken. Werden zuerst die nationalen Fragen auf die Tagesordnung gebracht, dann erhitzen sich die Gemüther; die Leidenschaften werden geweckt und die Haird, die zur Versöh» nung geboten, zu gemeinsamer Ardeit gebraucht werde»; soli, greift zur scharfen, verletzenden Waffe. Me Parteien, von Haß und Rache entflammt, geben sich dann kein gutes Wort mehr, auch nicht in den allerdringendsten Fragen der Volks- und StaatSwirthschast. Wird dein vorsingenden und vorbetendei^ Klerus nur einmal die Volksschule geopfert, dann erneuert man im Gegendienste das Wehr-geset) auf zehn Jahre und wird Großmacht-Politik getrieben mit Erhöhung der Steuer,» und Vermehrung der Schulden. Abwärts geht eü dann noch rascher als bisher und es geht dem Abgrunde zu, an dessem Nande die Schadenfreude unserer Nachbarn hohnlacht und die Raubgier derselben lauert zum Sprunge bereit. Löfen wir doch vor Allen: die wirthschc'.st-lichen Fragen in dem Sinn, wie Alle dies verlangen^ müssen um ihrer Selbstrettung willen. Lcrnkn wir uns bei diesem gemeinsch astlichen Streben näher kennen und achten und der Voden zur nationalen Verständigung ist vorbereitet und empfänglich gemacht für den Sainen der Eintracht. Bieten wir unsere besten Kräfte auf, die wirthschaftlichen Grundlagen des bürgerlichen und staatlichen Lebens zu schaffen und zu sichern, auf diefenl Wege zu beruhige«, den nationalen Ausgleich iin Geisse der Freiheit und des Frie-dei^s zu ermöglichen. Dulden wir nicht, daß die gebornen und geschwornen Feinde jeder Volksfreiheit uns entzweien lind den natiotwlen Streit schüren, um dann, wenn wir uns geschlagen uild geschwächt, uns Alle gemeinsam zu knechten, bis das politische und das wirthschaft« liche Elend zum fiaatlichen Nnter^^ang führen. Franz Wiestholer. Zur ^eschichit' i)t'6 Tiitje-z. Am Freitag haben fämmtliche Mitglieder der Negierung sich besprochen, um schlüssig zu werden über ihr EnllassungSgesuch. Wenn Slretni^yr u»id sn'ie Amtsgenossen je^t fallen, so möge sie das politische Gewisse» mahilen: Scheiden und M^iiden eines parla« mentarischeu Ministeriums thut lalige nicht so weh, als ein solcher Rücktritt. Ohne Sang, ohne Klang gehen jetzt die Minister, die es mit zu verantworten haben, daß wir ohne Sang, ohne Klang zurückbleiböti. Tißa wird sich nun kann» verhehlen, daß er an Boden verloren, da die gemüßigte Oppo» sition und die Di^akisten zn feiner Bekämpfnug sich vereinigt. Mag die herrschende Partei Ungarns noch so stolz auf Oesterreich hiubticken: zur Erfchütterung ihrer Stellung hat die Re-aktion westlich der Leitha doch fchon beigetragen und werden die Stöße um so schneller sich wiederhole", je gewisser Taaffe dem Grasen Hohenwart die Wege bahnt. Der eiserne Kanzler Deutschlands in Banden der Klerikalen — seit deni Tags, an welchem Frankreich den Kulturkampf — mit vollem Ecnst aufgenommen! Bismarck dürste der zweiten jesuitischen Bundesgenossen-schaft eben so wenig sroh iverden, als der ersten; d^s Deutsche Volk aber beginnt zu seiner Läuterung und Erhebung sich des Gößen» dienstes zu schämen, dessen Gegenstand Bismarck K e n i l t e t o ll. Das Forsthaus in dcn Vogcj'tu. Von O. Miiller. iFortsepung.) Der Förster wollte ... ja, was wollte er nicht Alles, zumal die Amsel an der Schlucht drunten, die ihren kräftigen Choral einzustu-diren nicht müde war, fein Selbstvertrauen unmerklich steigerte. Daß die Ams.l ihre Melodie nie auslernt, daß nichts auf lSrven zugleich schwerer und langweiliger ist, als in einem verödeten Frauenherzen neue Blumen zu ziehen, ja, daß eine Ehe wie die feinige, jeglicher Unl-gestaltung von innen heraus geradezu unfähig war, hätte er in jeder andern Verfassung eher zu bedenken vermocht, als in der gegenwärtigen. In seiner Zufriedenheit mit sich felbst ein Liedchen anstimmend, näherteer sich dem Hause. An die lückenhafte Befchindclnng desfelben, die schiefhängcnden Fensterläden und die Unsaubsr-keit der Hansschwelle war er zu sehr gewöhnt, als daß sie seine zukunstfreudige Stimmung hätte störren können, und daß er nirgendwo gewesen und sind die Nationalliberalen schon zu der Einsicht gekommen, daß sie betrogen und verrothen worden. Der Entwurf des Unterrichtsgesetzes, welcher von dcm französischen Abgeordne« t e n h a tl s e mit überwiegender Mehrheit angenommen worden, schließt die Jesuiten von der Schule auS. Ohne die Schule läßt sich der Kulturkamps nicht siegreich beenden und ist's ein unbestreitbares Verdienst der Republikaner, dies Bollwerk geschaffen und endlich gethan haben, was vor ihnen noch jede freisinnige Partei unterlassen. M'rttttjchll' Aailirichlei». (NeueSekte in Rußland.) Vor anderthald Zahreu langte die Jungfrau Xenia KuSmin aus Kierv in Mankowo^Berefowskaja an und begann eiiie neue Lehre zu verkünden, aus der sich nachstehende Hauptvorschriften mit-theilen lassen: Der Genuß von Fleisch, besonders von Schweinefleisch, ist zu verwerfen; die Ehe und die Unterordnung nnlcr geistliche Obrig-keiten wild abgeschafft; das Händeschütteln mit Bekannten ist eine große Sünde. Un; ihren neueil Glaubenssätzen Eingang zu verschaffen, versammelte die Prophetin zwölf junge Männer unl sich, die sie ihre Apostel nannte. Als ein Haupt-mittel dazu, die Herzen sich zu gewinnetl, dient der neuen Gemeinde der Gesang. .^?nia selbst, ein 25lährigcS Weib, ist eine fangesreiche Prophetin und dem Gesänge leidenschaftlich ergeben. Durch ihre Lieder zieht sie die Leute an sich. Sie wohnt mit ihren Zwölf in einer Wohnung zusammen und, selbst die Ehe verachtend, gestattet sie es Jedermann, mit wem sein Herz nur begehre, gemeinsam das Leihen zu führen. Die Sektirer besuchen die Predigt und die Beichte. In ihren Versammlungen wird kein Branntwein genossen, sie bewirthen einander nur mit Thee, mit Süssigkeiten und KiLssen. (Die Buchdrucker-Kunst i ll B o s-nie n.) Aus Sarajevo wird geschrieben : „Die schalten hörte, nahm er bereitwillig für ein Zeichen, auch feine Alte müsse in friedlicher Ge-müthsstilnmullt^ sein. Noch pfeifend durchschritt er den Hausflur, öffnete herzhaft die Ltubei'.-thür, trat mit einein rejvluten „Guten Abend* ungewöhnlich sicher über die Schlvells und — stolperte über den im Halbdunkel unlnöglich zu sehenden Pantoffel. Die Frau, die das aus der Ferne schon^ Vernommelte Pfeifen für bloßen Nachklang auf-' geregter Wirthshausstilnmung, den festen Druck auf das Thürfchloß für mittelbare Wirkung des fchtveren Kopfes gehalten, hegte nicht den inin-desten Ztveifel melir über seinen Zustand, und daß sie sich nicht täuschen lasse, inußte er auf der Stelle hören. „Mag keinen Gruß, der nach der Schenke riecht", truinpfte sie ihn ab. War dadurch fein guter Wille fchon auf eine harte Probe gestellt, so hielt er doch an sich, da er zugeben niußte, daß der Schein gegen ihn fci Jln nüchternsten, befonnenstcn Tone, dessen er habhaft werden konnte, versicherte cr, indeln er die gegen alle Regel gleich abgenoul-lnene Mi'ltze aus den Tisch legt«', den ganzen Mittag im Walde geschafft und nur Ein GlaS Wein getrunken zu hallen. Hätte sie geahnt, was drailßen in ihm vorgegangen, der Abend wäre vielleicht zu einem stillen Feste geworden, denn nichts entwaffnet ja den Hadernden so rafch und unfehlbar, ots wenil der Andere die Schuld eitizig atif sich nimmt. Wäre sie lvenigst^ns unbefangen genug gewefeu, den Tou zu lvürdijjen, in dein er eben seine Rechtfertigung vorgebracht! Aber wie selten vcrstehen sich die Menschen in den Augenblicken, lvo es zu ihrem eigenen Hcile anr Rö-thigsten wäre! Wie sie in seinem Abendgruße nur einen leichtfeitigen Versuch ges>il)en, durch dreistes Austleten d^in verdienten Tatel nicht zu Worte komlnen zu lassen, so erblickte sie in seiner Bctl)eilrung nichts als eine zum Voraus ersonnene Univalzrtieit und warf, ohne ihn nur auzusehn, das veiächlliche Wort hin: „Wer auf ebenein Boden stolpert, koinint nicht vom Wasser-eimer!" „Ich sage Dir aber", erwiderte der Förster halb aufget^racht, „daß ich den ganzen Tag keincn Tropfen mehr getrunken bade. Kann ich denn dafür, wenn einein Deine Pantoffeln überoll im Wege herinnfahhen?" „Eag's doch gleich", ve»setzte der böfe Geist aus ihr, „daß ich selbst Dir im Wege l)in ! Haltest mich längst gertl zu Deiner Tochter ins Flachland geschickt, um lnich buld tos zu werdeii, aber deil Willen sollst Du einlnal nicht haben." „Sie log. Sie hatte manchmal gedroht. Regierungs-Druckerei i,l Sarajevo ist unstreitig das gröbte industrielle Etablissement der bosnischen Hauptstadt. Mit den Trümmern einer türkischen Druckerei, welche für orientalische Arbeiten zwar ganz gut, für Arbeiten mit lateinischer Schrist aber gar nicht eingerichtet war, wurde es am 1. September v.J., wenige Tage nach der Einnahme Sarajevos, unternommen, das Amtsblatt, die heutige „Bosaneko^ Hercegovacka-Novine" herauszugeben. Jeder Buchstabe mußte zusammengesucht, das Personal erst gesunden werden. Mit Hilfe eines Korporals und zweier bosnischer Schristsetzer aus der türkischen Druckerei gelang der Satz, das Ma« schinenpersonl (durchwegs Türken) fand sich auch und es erschien Nummer um Nummer, einfach ausgestattet wie zu Gutenberg's Zeiten, schlecht gedruckt, weil die Maschine nicht fungiren wollte, aber die ncthwendigsten Arbeiten sür die Behörden wurden doch hergestellt. Mittlerweile waren in Wien Schriften und Maschinen bestellt, die nöthigen Arbeitskräfte engagirt worden und seit Ansang Februar sungirt der ganze Apparat, sich ständig vergrößernd, theilweise mit Tag- und Nachtarbeit. Alle die Arbeiten, welche sür die Behörden eines Landes nolhwendig sind, werden hergestellt, und die Formulare zur Volkszählung, welche innerhalb Monatsfrist geliefert werden mußten, legten ein Zeugniß für die Leistungssähigkeit der NegierungS'Druckerei ab. Das Personal ist international; alle Nationalitäten Oesterreich-Ungarns und der Türkei sind vertreten und ein Sprachengewirr herrscht da, wie es so bald in keiner zweiten Druckerei gefunden wild. Der Vollblut-Türke aus Numelien arbeitet neben dem Griechen von Epirus, Alba-nesen neben BoSniaken, und damit auch Asien nicht unvertreten sei, ist ein afghanischer Drucker-Lehrling vorhanden. Daß Wiener Kinder mit ihrem unverwüstlichen Humor nicht sehlen, ist ja selbstverständlich, und die gemüthlichen Töne des Wiener Dialekts erklingen neben Serbokroatisch, Türkisch, Spanisch, Italienisch u. s. w.; daß da auch alle Religionen und Konfessionen vertreten sind, brauchte eigentlich nicht erst erwähnt zu werden. Die Regierungs-Dcuckerei ist die einzige öffentliche des Landes, denn die Kloster-Druckerei in Banjaluka und Mostar, sowie eine in Sarajevo neu etablirte Visitkarten-Druckerei kann man nicht als öffentliche Anstalten rechnen. Die älteste Druckerei Bosniens war aber schon im sechzehnten Jahrhundert im Kloster Milosevo (im heutigen Paschalik Novi-Bazar) elablirt, aus welcher zahlreiche altslavische Kirchenbücher hervorgingen, von denen noch Exemplare in Belgrad, Cetinje und einzelnen Klöstern existiren. Mit der Zerstörung des Klosters dnrch die Türken ging auch die Druckerei zu Grunde; erst vor wenigen Jahren, bei der Nestaurirung von Milosevo, fand man die Presse zu dieser Tochter zu gehen, um ihn vor der ganzen Nachbarschaft bloßzustellen ; nur fürchtete sie, itit Munde der Leute möchte zu viel auf ihre Rechnung gesetzt werden, und deßhalb war sie geblieben. Den Förster empörte die Lüge um so mehr, je sreimüthiger er herangetreten war. „Bleib' Du nur!" sagte er mit gereiztem Lachen; „es ist besser, Du verbitterst mir das Leben, als den jungen Leuteil draußen." „Warum hast Du mich genommenfuhr sie aus. „Hai)' ich Dich gesucht?" „Du warst", alUwortete der Gefragte mit einem traurigen Blicke auf ihre Erscheinung, die dem langsam an's Zwielicht gewöhnten Auge nun deutlich entgegentrat, „damals schöner als jetzt." „Bin ich häßlich", schrie sie emporspringend und stemmte die Arme in die Seite, „so hast Du liederlicher Mensch mich dazu gemacht. Hab ich nur eilt ordentlich Kleid anzuziehen? Was Du in die Hände bekommst, wird durchgebracht, durch die Kehle gejagt, wie Dein schönes Vermögen, von dem wir jetzt leben könnten, wie die Herren. Du tangst nichts, Du machst Dir nichts aus Deinen Leuten, die erbärmlichsten Wirthshaustlöpse sind Dir lieber l" Auf diese halbwahren Vorwürfe zu ant Worten, schien dem Förster zu verwickelt; auch und die Typen unter den Trümmern. Die Kloster-Druckereien in Mostar und Banjaluka bestehen schon geraume Zeit, in Sarajevo wurde eine solche aber erst in den Sechziger-Jahren durch einen Semliner, Soppron, errichtet, welcher dieselbe dem türkischen Gouvernement verkanste. Von Journc»len erschienen hier unter türkischem Regime nacheinander: „BosanSki Vjestnik" (serbisch), „Gjul-schoni-Saraj (türkisch), sowie das Amtsblatt „BoSna" (türkisch unt) serbisch). Nur das letztere erhielt sich bis zur Einnahme von Sarajevo, am 19. August 1876, um dann der „Vosansko-Herzegooacka-Novine^ (lateinische und cyrillische Lettern) Plaß zu machen." (Räuber leben in Ungarn.) In Iszkaz bei Eisenburg lebt ein alter Schafhirte Namens Savanyu, dessen beide Söhne berüchtigte Räuber und auf deren Köpfe je 100 fl. gesetzt sind. An einem der letzten Tage war in Iszkaz Kirchweibfest; die Panduren erhielten nun irgendwie die Nachricht, daß die beiden Räuber gesonnen seien, auf dem Feste ein Tänzchen mitzumachen. Drei Panduren machten sich auf und stellten sich hinter siner Triste aus die Lauer. Es mochte etwa 10 Uhr sein, als die Panduren Schritte hörten, bald tauchten auch drei männliche Gestalten auf der Landstraße auf. Die Panduren schlichen den Männern nach, wurden jedoch von diesen bald bemerkt. Von beiden Seilen erscholl ein: „Wer da?" und schon stehen die Panduren drei vom Kopf bis zu den Füßen bewaffneten Räubern gegenüber. Die Räuber waren Josef und Stefan Savanyu und ein gewisser Csöngey. Der Kampf begann. Stefan legte mit einem sechsläustgcn Revolver auf einen Panduren an, dieser schlug jedoch dem Räuber die Waffe aus der Hand und feuerte aus seiner Flinte auf denselben. Die Kugel drang dem Räuber in die linke Seite und drang beinr.Rücken heraus. Der Mann stürzte lautlos todt zusammen. Der zweite Pandur kämpfte init Csöngey. Eine Kugel traf die Knie des Räubers und machte diesen kampfunfähig. Josef Savanyu stand dem Führer der Panduren gegenüber; als er seinen Bruder und seinen Kameraden fallen fah, fprang er in das nebenstehende Kornfeld und verschwand. Die ihm nachgesandten Schüsse trafen ihn nicht. Bei den beiden Räubern fand man außer ihren Waffen drei Larven. Das Leichen-be^ängniß Stefan Savanyu's fand in feierlichster Weise unter Betheiligung des Volkes, insbesondere der Schashirten, statt. Jungscauen streuten, vor dem Sarg schreitend, Blumen aus den Weg. Als der alte Savanyu das Ende seines Sohnes vernahm, sprach er: „Mein Sohn ist todt — nun so ist er wenigstens seinen Feinden entronnen und wird nicht mehr gehetzt werden!" wußte er wohl, daß an Geläufigkeit derZuuge mit seiner Ehehäljte nicht zu wetteifern war. Ein bloßes „Nun, so isl's ja gut", warf er hin, und zwar im ruhigsten Tone von der Welt; nur flüsterte ihm der Unhold, der leider auch in ihn fahren konnte, den beleidigenden Zusatz ein: „Sie sind wirklich erträglicher!^ „Gewiß", jubelte die Frau, „sie sind charmant! Da", fuhr sie sort, indem sie seine Mütze vom Tische riß und sie ihm entgegenhielt, „geh' nur wieder zu ihnen, geh'!" „Weib, mach mich nicht rasend!" rief der Gehöhnte, einen Schritt zurücktretend, im drohenden Tone. Sie lachte hell auf. Als sie wieder zu Athenl kam, sah sie ihm mit hämischer Freundlichkeit dicht in die Augen und sragte flüsternd : „Möchtest Du mir Angst machen, Männchen?" „Höre", erwiederte der Förster, vor Un-muth von einem Beine aus's andere springend, „ich gehe wirklich, wenn Du nicht--" „So geh' doch!" kreischte sie und warf ihm die Mütze an den Kopf; „Dn könntest schon wieder wacker gezecht haben t" Wo war in diesem Augenblicke der Mann, den wir eben noch vor uns hatten? Mit einem: „Dn siehst mich sobald nicht wieder!" dem sie unmittelbar ihr: „Desto besser!" nachschrie, stürzte er, das Antlitz von Zorn gebleicht, (Aus Tirol. Eine Teufelsgeschichte.) Die „Bozener Zeitung" meldet: „Im heiligen Ueber-Etsch geht der Teufel um. Die Bauern stecken bedächtig die Köpfe zusammen und erzählen sich solgende Geschichte: Dieser Tage machte ein reicher Weinherr bei verschiedenen Bauern die Runde, um ihnen Kapitalien zu künden, für welche sie, der letzten Mißjahre wegen, die Zinsen nicht mehr aufzubringen vermochten. Bei der Heimsahrt dunkelte es und an jenem Kreuzwege dort scheute plötzlich da« Pserd. Dem Weinherrn standen die Haare zu Berge und EntseHen lähmte feine Glieder: vor ihm stand eine lange Gestalt in Zylinder und Frack, aber mit — Bocksüßen; in den in-sernalischen Zügen glaubte er gleichwohl die wohlbekannte Phsiognomie seines längst verstorbenen Vaters zu erkennen. Nach einer fürchterlichen Viertelstunde, in welcher der Weinpatron einige Liter Angstschweiß vergossen und jeden-salls eine Wallfahrt auf den Weißenstein und ein paar hundert Seelenmessen für den bockbeinigen Alten gelobt hat, verschwand die unterweltliche Erscheinung und der Geängstigte, der nun nicht mehr fahren mochte, schlich fachte nach Hause. Wenige Tage nach dieser denkwürdigen Begebenheit trat ein uralte» Weiblein in den Palast des Weinchristen und fragte dessen Frau nach dem Aufenthalt des Mcinnes. „Er ist im Keller", lautete die Anwort, und das Weiblein humpelte der Thür zu. Die Frau sah ihr nach und gewahrte — daß es Bockfüße hatte. Auch sie wußte aus der Schule her, wessen Attribnte solche Füße seien und schon wollte sie laut ausschreien, da war plötzlich das Weiblein vor ihr verschwunden. Die arme Frau, von einer nnerklärlichen Angst gefaßt, sandte nun schnell den Großknecht in den Keller. Minuten verrannen, die natürlich Jahrhunderte schienen und endttch brachte der Knecht den Herrn, aber man srage nur nicht, wie! Der Teufel hatte ihn gerade an der Gurgel gefaßt gehabt, als der gute Fridolin kam und ihn verjagte. Die arme Gurgel zeigte noch die Spuren . . . Das ist die wahrhaftige Geschichte vom und vom Wein—Herrn, so sich in Ueber-Etsch allen Ernstes zugetragen l)at. Und da sage man noch, daß der Teufel nicht stets mitten unter Jenen sei, die Gott über Alles lieben — und die Güter der Welt noch ein Bischen mehr. (Zur Erinnerung an Kaiser Josef.) Das nördliche Böhmen begeht in diesem Jahre eine Gedächtnißseier, welche das Bild Kaiser Joses's II. in neuen, lebendigen Farben dem gegenwärtigen Geschlechts vor Augen suhrt. Es ist nämlich genau ein Säku-lum verflossen, seit der edle Fürst diese durch die Truppen-Bewegungen des baierischen Erb-folgc-Krieges schwer heimgesuchten lZegenden seines Reiches besuchte. Es war das sechstemal, zur Stube, zum Hause hinaus und verschwand' ohne sich umzusehn, an derselben Stelle im Walde, wo wir ihn ohnlängst heraustreten sahen. Kein Zweisel, er eilte schnnrstracks zur Waldschenke, und was sich dort mit ihm zutragen werde, hing so wenig von ihm, als von uns ab. Stürze Dn Dich kopfüber in den Affekt und du streckst den; Satan beide Arme entgegen; ob er sie fassen will, das ist lediglich seine Sache. Die Försterin stand verdutzt. Als sie ihn zlttn Gehen trieb, dachte ihr Herz nicht daran, daß er den MrUh haben könnte, ihre Aufforderung anders als mit beschäintem Schweigen hinzunehmen. Die ganz ungewöhnliche Entschiedenheit von heiUe begriff sie nicht, weil sie nicht wie wir die Quelle kannte, auS der sie floß. So gewann sie es nicht einmal über sich, ihn scheltend zu verfolgen; erst nach einer Weile schüttelte sie, nicht unähnlich einem Despoten, in dessen Gebiet sich Spuren einer nahen» den Rebelliolt zeigen, bedenklich den Kopf und lieb sich mit einem verbissenen „Hm, hm!" wieder in den Armstuhl fallen. Da saß sie nun, grübelnd wie vorher, aber die L.^ge der Dinge hatte sich bedeutend verschlimmert. Als sie ihren Mann erwartete, sah sie doch mit Spannung einem Ziele, sah daß Josef die Gelände Nordböhmens bereiste. Als Prinz ging er zuerst im Oktober 1774 nach Nordböhmen, um die Schlachtfelder des siebenjährigen Krieges zu besichtigen. Seine zweite Neise fällt in« Jahr 1766, in »velchem er den größten Theil Böhmens, sowie den sächsischen Hof besuchte. Zum dritlennial erschien Joses in den Hungerjahren 1771 und 1772 in Böhmen. Auch im September 1776 soll er in Prag und in den nördlichen Orten geweilt haben. In Erwartung des Ausbruches der Feindseligkeiten zwischen Oesterreich und Preußen ging er im Äpril 1773 an die Grenze ab und endlich bereiste der Kaiser nach dem Friedensschlüsse von Teschen im Septembür 1779 den ganzen nörv-lichen Distrikt. Wie brtite Lichtstreisen heben sich diese Reisen in den Schilderungen der zeit-genöstschen Berichterstattung hervor. Allenthalben des Fürsten reinste Menschlichkeit bezeugend und sein grobes Herz mit tausend edlen Zilgen bekundend, waren diese Reisen Liedes- ultd Kultur-thaten von hoher Bedeutung. Und wie hoch hat der große Kaiser die Arbeit, insbesondere die des Landmannes, geehrt! In Nordböhmen hat er, um einen neuen Gartenpflug zu prüfen, mit eigener Hand eine Furche gezogen! In Nordböhmen ließ sich der Kaiser von einem schlichten Landmann einen Laib Schwarzbrot reichen, schnitt mit eigener Hand einen Ranft ab, bestrich ihn mit Butter und reichte jedem seiner Begleiter ein Stücklein davon! So hat Kaiser Joses die harte Arbeit, so hat er die schlichte Lebensweise nnserer Altvordern geehrt, ja geheiligt. Der Bürgerschnllehrer Ferdinand Thomas in Friedland hat das Verdienst, die Besuche Ioses's in Nordböhmen nach alten Aufzeichnungen und mündlichen Ueberlieferungen in einem hochinteressanten und außerordentlich frisch geschriebenen Büchlein dargestellt zu haben. Der um die Geschichtsforschung in der engeren Heimat so sehr verdiente Nordböl)Mische Exkursions-Klub hat das Büchlein verlegt, dem wir nicht genug Leser und Freunde wiinschen können. Am 16. und 17. September 1779 weilte der Kaiser u. A. auch in Friedland und diese Gedenktage werden vom dortigen Gewerbevereine festlich begangen werden. ZNtlrbttrs,e>. (G e w e r b e.) Veinr hiesigen Stadlamt wurden im Juni folgende Gewerbe anflenreltet: Greisierei, Kärntner-Vorstadt, Mari^ Sorko — Schlosserei, Stadt, Allerheil'gengasse, Franz Kasperilsch. (Eintragung von Ehepakten.) Die zwischen Herrn Alexander Metz ui d seiner Gattin Julie, geborne Scheicher, am 23. April 1879 errichteten Ehepakte sind vom Cillier Kreisgerichte im Handelsregister bei der Firma dem Augenblick entgegen, wo sie ihren Zorn kühlen und sich dann für den Nest des Abends, wenn nicht beruhigen, doch einer empfindungslosen Gleichgültigkeit hingelien konnte. Jetzt lag unabsehbar der ganze Äbend, die lange, lange Nacht vor ihr, durch die sie sich ganz allein mit ihrem Unglück, mit ihrer schweren Gereiztheit hinschleppen mußte. Daß das zum Thr nicht einen flüchtigen Blick in die beiderse,ti^?e Vergangenheit thun. Dem Förster halte niemano air der Wiege gesungen, daß er die Hälste seines Lebens ein-sani im Walde hinabwürgen iverde. Als jüngster Sohti des reichsten Fabrikanle«! rn einein gewer^steißigen Flecken war er von Jugend aus an allc Aequeinlichkeiten, ja an Luxus ge-lr'ö!)llt. Zuvem pflanzten die Eltern, als bil-oungeiose Eniporköinmlinge nlcht wenig hos-sährtig, ihren drei Knaben stark aristokratische l'^esinnungen ein, iirdem sie mit abderitischer Brschränklhcit ans die minder reichen Äiachbarn links und rechts herabsahen. Hatke dieser Same in den leiden ältern Wurzel geschlagen, iveil sie nie aus dein Kreise der Huldigungen herauSlralen, die man ihnen daheiin so fügsam entgegenbrachte, so blieb unser Held gerads dadurch, daß nian ihir noch höher hinausschrauben wollte nnd deshalb ans's Straßburger Lyceum schickte, vor solcher Verengung des Sinnes bewahrt. (Kortsehung folgt.) Anschaffung dieses Werkchens, welches auch mit einer guten Karte von Oesterreich versehen ist. Im gleichem Verlage erschienen in deutli' chem Farbendruck und durch klare Schrift ausgezeichnet eine Geschäfts- und Neise Karte von Europa von Heinrich Brandes (1 fl. 20 kr.), eine schöne Reisekarte der österr.'ung. Monarchie von Heinrich Brandes (60 kr.) und Holze^-'s Kurortekarte von Mitieleuropa (32 kr.). Nr. 5700. (735 Kundmachung. Vom Stadtrathe Marburg werden im Cil'ne dcs Geseßes vom Jahre 1863. wornach für das Halten der Hunde in Marburg cine jährliche Auflage von 2 fl. zu entrichten ist, die Brsitzer von Hunden aufgefordert, den Vesil) dersclben vom 1. bis 31. Juli 1879 bei der hiesigen Stadlkassa anzumelden und die Auflage pcr 2 fl. gegen Empfangnahme der Quittung und Marke um so gewisser zu berichtigen, als im widrigen Falle jeder Hund, welcher vvm 1. Autiust 1879 an, mit einer für daS nächste vom 1. Juli 1879 bis Ende Juni 1880 laufende Steucrjahr giltigen Marke neuer Form nicht verschen ist, vom Abdecker eingefangen und nach Umständen sogleich vertilgt werden wird. Für Hunde fremder oder durchreisender Personen können Fremdenmarken bei dcr Stadtkassa behoben werden. Jede Umgehung der Steuerentrichtung, insbesondere die Verheimlichung eineS HundeS oder die Benützung einer falschen oder crloschenkn Marke wird außer der zu entrichtenden Jahres-taxe pcr 2 fl. mit dem doppelten Erläge derselben per 4 fl. bestraft, wovon die Hälfte dem Anzeiger zufällt. Marburg am 26. Juni 1879. Der Bürgcrnteister: Dr. M. Reiser. Vitijillv-kv'jtilul'Ation. Heute Sonntag den 13. Juli 1679: W Ser Wmclikil NMzvkIIe Anfang 7 Uhr. (791) Enträe frei. Ksstlmuii „iiui' Tegett hoffstrabe. Heute Sonntag den 13. Juli 1879: ooiNZMVSoMW dtr vollständigen Jüdbahn-WttkMtrn MuMliprUt unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn «ttnäl, Anfang Vg7 Uhr Abends. (796) Entrse 20 kr^ Seine ergekienste Einladung macht _Varl VI ya Leinst xrvsslkttlin, Onk»« „ « » « I.VQ la ^ralk. evViter ZfRvoea » » » » >.VO la W^elnste» - R la superL. ITin . » » » I.TK Stuperteines /Rixer-ßVel » « « I.SßV KZ^tltttcines Vakel» „ « » » I.ÄS reines » » „ „ „ I.«S „ Sipeise- „ » » » ewpükditi inelusive unä VerpllvIcunKSSpesen Lraneo ^eäer I^oststation 6or iisterr.-unKÄi'. Nouaredie AoZsn oder 6es LstraAvs ^ugfüdrlieden I^reis^SviRrant senäs au5 Verlangen Lraneo. IQ ?0St1)S.11eiI ü 4^/^ l^ilo in Llsoliäogen mit ^stto 4 Kilo Indalt Ein Spenglerlehrjunge wird aufgciiomwe» bei AloiS Ho in ig, N»r>,-gassk. (783 Wo geh'n wir heute hi«? Zum.Herrn Ribitsch! Dort bekommt man einen sehr guten Echten 1868er zil 40 kr. und 1878er zu 20 kr. Die Kiiche bestens bestellt. Bedienung prompt. Die Kegelstätte neu hergerichtet. Um gütigen Zuspruch bittet voll Achtung 741) ^osvk Riditsvl». Zur Aufklärung für die verehrten Herren, lvelche gerne einen guten Wein trinken. Mein Gasthaus befindet sich vis-k vis der alten Mauth außer der Grazervorstadt; eine Fahne am Nußbaum dient zum Zeichen. Mit aller Achtung I. Aivitsch. 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(790 Sogleich avsgeilolnnten wird eine BerschlciHerin in einem Tabak-laden, und ein junges starkes Mädchen für's j^ank'. Auskünfte hierüber erhält man in Fisch.r's Tabak-Trafik, Marburg. (794 BiMg zu verkaufen: Eine Schleier-Eule, 2 J.ihre alt, Männchen, sehr schönes Exemplar, und mehrere Lleandcr-Stöcke. Anfrage im Comptoir d. Bl. (792 Zll verluietlien: Ein schönes Gewölb mit zwei anstoszenden Nlbcnlokalitäten und eine schöne Wohnung im eisten Stocke niit vitr Zimmern, in der Schulgasse Nr. 5 bei Herrn Trethi^n^^____(766 FrlNl Gailrieie Mnte empfteblt sich zum üinl^anß' vvn «vIÄ. Hillker II. 8eIiniRivii8^eAens<8nÄen Htrrengasse, im Quandest'schen Hause, oder Hauptplah Nr. 6, II. Stock. (743 H««ii 8 8eiiIIik-I'>iIm. V6NN auk ^eösr Lodavlitvl» Ltic^llstts äsr .^älsr uvä mviris vorvislfavdts »ufxeäruokt ist. 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IT d-V «Z r'S r dei Aloll, ^pvtllslcör, 1c. 1c. Hokliesoiant, Vis» 'luoklsudkl'. /)as Z'. aus- vei'S6/^o?t «mc?. ^lardurg: A. Leräajs uvä Horiö Üe vo. Ich bekljre mich ergebcnst anzuzeigen, daß ich alle Galtitiigeu ^i»lHn»a«eIii»en U^nr ttepLKiatur übernlhme, uud dieselbe schnell und billigst besorge. Auch die dazu gehörigen Artikel sind bei mir sehr billig zu haben. (787 AI. kotoöujx, Kärntncrgasse Nr. 20. Jampf-, Aouche- ^ Wannenvad täglich von 7 Uhr Früh bis 7 Abends geöffnet. Um zahlreichen Besuch bittet (sS li^artin. Zum Verkaufe: Ein Einkehr-Gasthaus mit Bäckerei im bestem Betriebe, guter Posten, lst wegen Geschästsüberbürdung uni billigsten Preis tiei kleiner Anzahlung sogleich verkäuflich NäliercS im Comploir d. Bl. (763 (195 Seluriol» llr»l«pvk in Il-irliurA, 8tivlll'8 l-iarleiisaloii empfiehlt seine ptiotographischen Ärkeilen. Mit einer Beilage. V«raut»yortliche Redaktion, Druck und Verlag von «duard Ianschitz tn Marburg ÜStStG Beilage zu Nr. 84 d«r .Marinirger Zei'tmtg" (1879). Die Sllperiorität dieser Quelle wurde von Sr. Maj. dem Kaiscrvoi» Oester» reict), König v. Ungarn tt., der königl. ung. LandeS-Akademie, der medi» zinische» Akadcmi- in ?>ariS, sowie der ersten ärztlichen Antoritäten deS In- und Auslandes, in Folge ihrer außerordentlichen und unübertrefflichen mineralischen Reichthümer (b7'1 in 1000 Theileu) und deren Heilerfolge mit h. Auerkriinnna ausgezeichnet. — Der von keti ein anderen Bitterwasser erreichte hohe Lithinm-grhalt zeigt gleichzeitig dessen Anwendung bei rheumatisch?« Leiden, bei Gicht und Alilas^crnngen von harnsciuren Sal;?» (Gichtknoten, Blasenstein) gegenilber allen anderen Bitterwässern vortheilhaft und erfolgreich an. Als Atormal-DostS genügt ein Bordeaux-GläSchen, gegenüber einem großen Glase der übrigen Bitterquellen. (579 Vorräthig in allen Apotheken nnd Brunnenhandlnngen. viie^tiou üvr OLner W'tlial Depot« bei den Herren: Komnn I^nvltnvr ^ i^ttline, Alax I^loriö ^ VeeIi8vltjeitiK;v kl'Anst, schnell und zuverlässig heilen kann. ^ Diese wichtige Bvoschiirc sollte in keiner Familie fehlen, da dlcscllie auf Verlangen gratl» und travco versendet wird von I. St. Ettder» in SIetttitfchein. Wo ist ein »Iter, tvktvr Weiu zu yaveu?? «zz In dem Weinschank Karntnerstraße 9^r. — altes KreiSamtsgebäude; — denn dort wird nur der bei den Wtltaugftellungcu zu I^0n«l0n, NawkurK nnd durch Me- daillen ausgezeichuett I'ra.uliviiuvr LiesQ» dau-Voia und zwar vom J^hre IS?s der Liter nm 4V Kreuzer und vom Jahre IVVS die groke Kouttille um 4S Kreuzer ausgeschenkt. Eiseiimöbcl-Fllbrik vou Nt'ieliKi'il üi III Wien III., Marx raaffe Nr. 17, neben drm Sopl»»> nbnt', stSH-r /Srstl. S ilm'sche Cisknmöbtl-Fabkil»^ Da wir die CommtsstoiiH.Luger in den vrvvitt^eii sämmtlich eiugezoqeu, da es häufig vorgekommeu, daß unter dem Nameu uuscrer Firma fremdes und geringeres Fabrikat verkauft tvurde, so ersiicheu wir unsere geehrte« Kunden, sich von je^t at, virecte an llnsere Fabrik in Wien wenden zn wollen. Svlideft a^arbcitctt' Möbcl für Salon, Z'mmsr niid Gärtrn sind ,?ftS nuf Laster uud verkaufeu von nuu an, da die Spesen für die früher gehalteueu CommissiouS Lager entfalle,-, z» Nachlaß vom ^rciStarif, wclchcu auf Verlaugeu aratiS und franco einsenden. Schnelle nnd sichere Hilfe für Magenleidende! IVr. »sa « I.»bvllSbSl8SM, das beste und wirksamste Mittel zur HriMlmg der Gesnndyeit, Reinigung und Reinhaltung der Säfte und des Vlutcs und Beförderung einer guten Verdauung, ist echt ^310 ^ ^ /f. stets vorräthig i» den Depots: Marburg: D. I. Bancalari, Apoth. W. A. König, ?lpotheker. Sämmiliche Apotheken und größere Materialhandlnngcn in Oesterreich-Ungarn tiabln Depots dieses Lebcnsbalsams. Haupt-Depot: L. kraxQvr, Apoth'ke „zum schwarzen Al?tcr" in Pra,l, Eck der Spornergasse Nr. 205—3. oirssittMM «1er i «i»!^tv »Iliali«olie Sauerdrunn, unck llnr sZl^ss, vis als (Zoträll^ ?u aNev ?a^osiviton i^ritUekorsoit» dostell» vmpfoll^sn. II Aintroniti^niikkvttvii unä II>,«t«ii. k!L88»UVl.ck?ü8I!l.t.ci^ iriZKZVITLVII VorrUtIllx ju ävn ^potkvlc«» unÄ Ainsralivasser»Illlnüliinxen. I Ilvl'Z!»^;!. Iii iluliijell>vei^iijl'llv vom Staate genehmigt und garantirt. j Dieselbe besteht aus vt»,vv0 Hriginat-Loosen und^ 4k,00V gewinnen: 1 Haupttreffer a 12.000,! 10.000,> 8000,' 6000,j 5000, 4000. d000, 2000, 1200, 1000, 500, 1 Haupttreffer ev. 450,000, 1 ä 300,000. 22 „ 150,000, 2 „ 100,000, 4 1 „ 75,000, „ 50,000, 61 2 6 „ 40.000. 107 e „ 30,000. 263 1 „ 35,000, 6 2 „ 20,000, 517 12 „ 15.000. 843 Reichs.Mark «. s. w. Die erste Ziehuug findet statt «liQ 17. uvü IS. ^ult IS7S, (752 zu »vclcher ich Hriginat>«^oose Laniv ttaldv Vioi-tvl /^ektol S f!'. 40 kr. 4 fl. 70 kr. 2 fl7'3S''rr. kr. gegen Einsendung des Betrages oder Postvorschuß der'! sende. Jeder Spieler erl)ält die Gewinnlisten gratis! Basilius, Obereinnehmer der Braunschw. Landeö-Lotterie' emßfie!i^ ?lI.L?8IL (Is'aUsuelit) keilt drieüieli äer Kpesialar^t Vr. llillisek in Dresäen (Xeustaät). Orösste Lrfal»runA', 6a dereils üder 11,000 ^äUö beliauäelt. 441 80lii!e kirmen als Verlsetei' erwiinseltt. .V Angebote nnd Gesnche, sowie alle auf den ArbeitSmarkt bezügliche Ankündigungen mit Namensnennung oder anonym, finden an alle existirenden Zeitnngen die schnellste und zuverlässigste Beförderung durch die weltbekannte Annoncen-Expedition Kaasenstein i^,on-k'It>cUton, l'rliffi'inü, koUmst'rüu««. unl! 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Da der sonst in meinem Haufe stets bestehende Vorrath Ihrer attSge»eichneten Zahnplombe zum Selbstplom-biren leider zur Unzeit ausgegangen ist, so bitte ich Sie, hochverehrter Herr Doktor, dringend und ergebenst, die Güte zu habeu, mir eine Schachtel Ihrer Zahnplombe mit Postnachnahme umsomehr sofort zu senden, als der hohle Zahn meiner Frau Anstalten macht, selzr unangenehm zu werden. Ich bitte daher hier den eingetretenen Schmerz in gütige Berücksichtigung zu ziehen, der mindestens durch sofortige» Plombiren temporär gehoben werden kann. Indem ich mich bestens empsehle, habe ich die Ehre zu zeichnen Euer Hochwohlgeboren ganz ergebener 17V) Wagner, k. k. Overstlieutcnant. Thcrestenfeld a. d. Südbahn, 7. Jänner 1373. Zu haben in: üi-lsrbnrx in Vavvklsri's ^potdvlcv, dvi llvrru Xoniß^, ^xotlivks Lur ü^ariskilk, llsrroa ZI. lülvriü «d Oo. unä Herrn .kok. kuoksr; Cilli: Baumbach'S Ww., Apotheke und C. KriSper; >— Lslbnitz: Rußheim, Apotheker; Mtzreck: Steinberg, Apotheker; Lutte nberg: Schwarz, Apotheke'; Pettau: Girod, Apotheker; W.Fe ist ritz: v. GutkowSki, Apotheker; W.Graz: Kalligaritsch, Apotheker; Gonobih: Fleischer, Apotheker; RadkerSburg: Andrieu, Apotheker, sowie in säwintlioksn .^xotdvlcvn, ?artuinorivn u. (zlalknivris-vasrsnkknäluvxso Ltvlvrwsrlcg. ladllsvlWor^r^tdtr Art beheben sofort: a 7()kr., s. 40 kr. wenn kein anderes Mittel hilft. Bei Herrn W.König, Apotheker. (764 Meteorologlsche Beobachtungen in PIckern bei Marburg. Vom 5. bis 12. Juli 1879. Tage ^ Temperatur in CelstuS ° Luft^ Mittel S 14 2 74-8 S 14 0 74 9 13 4 75 0 D 18.9 75-1 M 160 74-7 D 15-1 74 7 F 15'7 75.3 Witterung bewölkt und Regen fast bewölkt hell bewölkt, Regen u. Donner Witterung bewölkt und Regen fast bewölkt hell bewölkt, Regen u. Donner Am Mittwoch Barometer 4»»"^ gefallen. Donnerstag NachtS Sturm. Wöchentliche Temperatur 14'6°. Hagel NW W NW NW Verstorbene in Marburg. 6. Juli: Kücher Ferdiuand, Köchinsohn, L Mon., Bergstraße, Durchfall; Frank! Joliann, Schuhmacher», söhn, 1 Stunde, Gartengasse, LebenSschwäche; 7.: Edl Apollonia, FiakerStochter, 17 T., Feldgasse, Darmkatarrh; 8.: Schnnko Maria, TaglöhnerStochter. 3 Mon., Kärnt-nerstraße, Durchfall; Kein Mathias, BahnmagazinSauf. sel)er. 64 I., Joscfstraße, Organisch. Herzfehler; Merk! Anna, HauSbefi^erin, 74 3., Mühlgasse, Rippenfellent-züudung; 10.: Orlag Mathilde, FiakerStochter, 5 I., Vikkrjughosgasse, Diphtheritis; 11.: Spauniuger Karl, Bahnschlosser, 30 I., Bancalarigasse, Lungentuberkulose; 12.: Lorber Jgnaz, Kellerbinder, 45 I., Blumengasse, Luugenlähmnng. Im öffentl. Krankenhause: 4. Juli: Kicker Andrea», Inwohner, 43 I., MorbnS Brightii; Graper Maria, Winzerin, 23 I., Lungentuberkulose; 9.: Massera Lukas, Hausierer, 65 I., Lungeuemphysem ; 10.: Weber Auton, Taglöhner, 34 I., Lungentuberkulose; 11.: Veit-litsch Maria, MaierSgattin, 64 I., Wassersucht. Marburg, 12. Juli. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 6.50, Korn sl. 4.60, Gerste fl. 4.20, Hafer fl. 2.60, Anturuh st. 4.S0, Hirse fl. 4.40, Helden fl. 4 30, Erdäpfel fl. 2.40 pr. Hkil. Fisolen 14, Linsen 23, Erbsen 21 kr. pr.Kgr. Hirsebrein 10 kr. pr. Ltc. Weizengrie» 24 kr. Mnndmehl 20, Semmelmehl 13, Polentamehl 14, Rindschmalz fl. 1.20, Schweinschmalz 66, Speck frisch 54, geräuchert 70 kr., Butter fl. 1.VS pr. Klgr. Eier 1 St. 2 kr. Riudfleisch 56, Kallfleisch 55, Schn>eiusteisch jung 54 kr. pr. Klgr. Milch fr. 12 kr., abger. 10 kr. pr. Liter. Holz hart geschwemmt fl. 2.30, ungeschwen,mt fl. 3.—, weich geschwemmt fl. 2.10, ungeschwemmt fl. 2.30 pr. Kbmt. Holzkohlen hart fl. 0.70, weich 50 kr. pr. Hktitr. Heu 1.30, Stroh, Lager fl. 1.70, Streu 1.— pr. 100 Kgr. Pettau, 11. Juli. (WocyeumarktS preise.) Weizen fl. 6.—, Korn st. 3 25, Gerste fl. 3.20, Hafer st. S.60, Kukurnh fl. 4.25, Hlrse fl. 0.—, Heiden fl. 4.25. Eisenbahn-Fahrordnung Marburg. Gemischte Züge. Von Trieft nach Mürzzuschlag: Ankunft 12 U. 11 M. Abfahrt 12 N. 45 M. Nachm. Von Mürzznfchlag nach Triest: Ankunft 1 ll. 44 M. Abfahrt 2 U. 25 M. Nachm.