kaibacher W o ch e n b l a t t zum Nutzen und Vergnügen. Frey tag den 2^. November. i8 l 5. Joachim Murats Proklamation ^ als ein Denkmahl revolutionären Un-smnK für die Nachwelt. s^> . Joachim Napoleon , König beyder Sici-lien, an seine getreuen Unterthanen. „Tapfere Neapolitaner l Euer Joachim ist euch wieder gegeben; er kehrt in eure Mitte zurück; seine Leiden mW die euri-gen sind geendet." „Indem euch euer König seine Rückkehr verkündet, spricht er nicht von Verzeihung ; ihr habt ihn nie beleidigt; aber er erneuert seinen Söhnen den Eid, den er ihnen schon einmahl geleistet hat nämlich, sie glücklich zu machen. Nie' wird er eidbrüchig werden, und sein Herz das ihr so gut kennt, und eure standhafte Treue sind euch Bürge, daß seine Versprechungen nicht verstellt sind, und daß er nicht wie Ferdinands den Zeitpunkt der Rache nur verschiebt." „Ich lebte m dcr Einsamkeit an einem jener bescheidenen Zufluchtsorte, welchen man immer sicher ist, unter der tugendhaften Armuth zu sinden. Dort verach- tete ich die Dolche jener Meuchelmörder von Marseille, jener Kannibalen, die in allen Epochen der Französischen Revolutionen sich mit dem Blute ihrer Mitbürger besteckten. Ich war entschlossen, in meiner Zurückgezogenheit das Ende des anti-revoluzionären Fiebers, welches Franke reich verzehrt, abzuwarten, um dle Eroberung meiner Staaten zu versüßen , und in euern Herzen eine Zufiuchtsstätte gegen mein Unglück und gegen die unerhörteste und ungerechtesteV rsolgung zu sinden,als derUn-wille den ich empsand, indem ich das Schreiben Ferdinands an den F. M. L Baron Bi-anchi las, mich bewog,, mein Asyl srü-^ her zu verlassen Ich konnte es nicht ertragen, daß ein Fürst, der sich König und Vater der guten Neapolitaner nennt, die Unehre der Nation durch ein seyerli-ches Denkmahl sanctionire. Ich werde es nicht dulden, daß er jene Armee, die' aus der Blüthe aller Stände der Nation. besteht, jene Armee von Braven, deren Schöpfer und Haupt ich war, jene Armee , welche so viele Beweise von Muth und Treue gegeben, die sich mit Ruhm bedeckt, die das Neapolitanische Volk zum Range der Nationen erhoben, und ihve ktzlel« Unglücksfalle bloß den feindlichen Procla-manonen, die zur Desertion, aufforderten, und dem lügenhaften Gerächte, das von dem Tode ihres K^igs ausgesprengt wurde, zuzuschreiben hatte, mit dem Nahmen feindlicher Schaaren bezeichne/' ,Da wassnete ich mich neuerdings mit mennm ganzen Muthe. I'h warf mich in einen gemeinen Fischerkahn und gelangte nach Corsika, wo ich sogleich mit Gastfreundschaft aufgenommen wurde, uno alle jene Braven, welche einst zur Neaps-litauischen ?l'Mee gehörten/ mir ihre Dienste anboten." „Der Liebs meiner Völker versichert, und voll der Freude, sie in mein Gedächtniß zurückzurufen, entwarf ich den Plan, und fährte ihn aus, müne Staaten wieder zu erobern, und den Nationalschimpf zu rächen." „Soldaten und Bürger! Ihr Alle, die ihr ein edles Herz habt, und von^n Gefühlen des Pnrior smus beseelt seyd, vereinigt euch mit eurem Könige; die Beleidigung ist allgemein. Nichea wir un>>! der Fürst, welcher die N^apolltanishen Soldaten, feindliche Schaaren nemlt, d-sbimpft die ganze Nation. Er verliert seine Ne hte auf den Tyron, und Ferdinand hat durch das Schreiben, welche er an den Ba.on V^cm chi erlief, seine llb-dication ausgespv0vy,n." „Ja, meine l^a xn, und th^urcn Neapolitaner! W:r sind beeidigt, Uild wenn d:e Beleidigung Allen gemein ist, so müßt ihr euch Alle mt eu.em Königs verbinden, um einen Fürsten aus eurem Lande zu entfernen, der so oft eidbrüchig geworden ist, der so oft Verzeihung versprochen, und sich immer rachsüchtig gezeigt hat, „Das Haus von Casa - Lanza, dieses Denkmahl, welches Fecdmand der National- Unehre errichten wollte, werde von Grund aus zerstört, und aufseinen Trümmern erhebe sich eine Säule mit einer Inschrift; welche dem gegenwärtigenOeschlech-te und der spätesten Nachwelt sagen wird, daß an dieser seloen Steile die Natwnal-Acmee, nachdem sie ausgezeichnete Siege davon getragen hatt durch dkUeberniacht ihrer Feuioe überwältigt, gezwungen wurde, emcn etzrenvoäen Vs trag zu unterschreiben, uno occh Ferdinand, weil er disss selbe Stelle, als ein Denkmahl der National- Unehre, zum LeiM des Königreichs erhohen, und die -I^tional-Armee mit dem Nahmen feindlicher Schaben belegt hat, von der Neapolitanischen Nation für unwürdig zu regieren erNart worden ist, und auf immer seinen Tycon verloren hat. Ja, die Nation ist beieid-gt! W lcher Neapolitaner sollte sich wohl nicht dieses Nahmens schämcn, und hi»lfü:o noch mit diesem Nahmen m der Welt auftret n wollen? Zu ven Waffen! Zu den, Was« sea ! Die Nation erhebe sich in Mass?! Ie^er achre Neapolitaner, der mch ein Ehrgefühl im Vu/m träit, eise in mein Lager: ogen die Provinzial^egionsn sich Vsrsclmmsln! Möge We Amee sich ncu ol'ganisiren! Mögen meine rapfern Soldaten sich unter ltzre Fahnen stellen! Wöge die tapfere uno treue S'ichsrheits-Garde m iner gute^l Stadt Neapel zum zweyten IDHle meine Hauptstadt retten!" Mein königliche Pallast, alle Personen nnd alles 'Eigenthum dieser unermeßs lichen Sladt stehen umer ihrem Schutz.'. Aiögen di^ Opfern und treuen Calabre-sen, mögen die Völker von Basilicata, dle der Provinzen von Salerno und von Avellino, mögen die braven Eamni? ter, mögen die Völker von Apulien und der Terra die Lavoro , die mir immer io viele Beweise von Anhänglichkeit gegeben haben, sich mit ihrem König, ihrem Heerführer vereinigen! Ferdinand werde gs- zwungen, sich von einer Nation zu entfernen, die er so unwürdiger Weise beleidigte: er kchre nach der Insel Sinlien zurück! Laßt uns aufbrechen, mn die Hauptstadt zu befreyen, und unter der doppelten Fahne des Kreutzes und der Freyheit unserem Vaterlands die feie nigs wieder zu schenken, und sein Glück und seine Unabhängigkeit auf immer zu begründen." (Beschluß folgt.) Trauriges Schiksal des orientalischen Frauenzimmers, oder H>ie Noth in der Wüste. Die Karavanen, selche Waaren auf dem Wege von Al^po nach Bagdad fuhren , gchen- a/wötz^licl, durch Hnah ^ welches von ein;qen Gcog aph^n sehr unn-gütlich die Hauptstadt Arab'^ns genannt wird. Hier zahlen sie den- Arabern,, die sich als Herren der Wüste, selbst nc»b zenstis des Euphrats, verachten, einen gewinn Tribut Die erst ckendcn Winde, ( 3Ml- und Butter; Nimm was davon, gib was der Mutter; Was das Thal nur haben kann, Tracht es. Dir zu Diensten an. Vater! Du willst es doch wissen? Unser Vaterland heißt Lissen. Vater! denk , an dein Tirol, Und an Assen l — Lebe wohl t C h arad e. Nur eine Silb', und doch an Sinn so reW Hast du mich ganz; gib acht, ich bin sogleich Für dich des Jammers-, und der Thränen Quelle. Ein Buchstab wea — dir scheint die schönste Helle. Nimm noch zwey weg -" ich bin der Sitz der Liebe, Dn fragst vielleicht, wie das kann möglich seyn? Ein Zeichen noch mir ausgeloftht— ich bliebe Wis Eis so kalt, so hart wie Stem.