^H»H» ^h^ ^ fl. ll, hall'j. ss. 5..50. ssi'tv dii!.^»stcllilnss ins H.nitl 5^L f^<.^»F^ haN>j.5.ulr. Mit bcrPost ganzj. ft. I5>, haldj.fl. 7.50. Dontterstass, l3. December Instltlonsgtdüh« bis 10 ^eilcn: Ininl«0lr., 1t^)/^/^ «N,.80lr., 3,!!. I sl.;so,!st p7.^cil!.-I,!!.N ll., ll!!!.» ^«i»l »m. lu lr. ». s. w. Inftllioniistempcl iedeSm. 30l». ^.^_>v v,.» Fnlllichcr Theil. Sc, l. k. Apostolifchc Majestät haben mit Allcr-höchstem Handschreiben vum 0. December d. I. del, ^Heimen Ralh nnd gewesenen Statthalter im lombar-disch'vcnczianischcn Kömgrcichc Georg Rilter uonTog^ gcnbilrg znni Statthalter für Tirol und Vorarlberg nllergnädigst zu ernennen geruht. Richtanlllichel Theil. Laibach, 13. December. Dic u u g a r i f ch c n L a n d ta g Sv er han d lu n ^ gcn halten auch die auswärtige Prcssc noch immer in Athem, und wir können daraus entnehmen, welche Wich» tigleit dieser Angelegenheit nicht >n,r bei nns, sondern auch im Auslande bcigemcsscn wird. Die Mehrzahl der answä'tigcu Blätter fassen die Vorgänge iu Pest im Sinne cincr erfreulichen Förderung dcr inneren Frage Oefleircichs anf. So schabt dic „N. D. Ztg.": „Das Ercigniß dcs TagcS ist unstreitig das telegraphisch signa-lisiltc Resultat dcr Abstimmnng im Pester ^andt.'gc. Mit einer Majorität von 117 Stimmen siegte Deal ilbcr die Bcschlnßpartci. Es braucht wohl nicht crs< hervorgehoben zu werden, daß cö sich hier um weit mehr als blos den angcnblicklichcn Triumph eines parlamcn-tarischcu Matadors handelt: das Resultat dcr Abstimmung im^Pcster Voltehansc hat iu einem entscheidenden Momente das Machtocrhältniß dcr beiden großen Par-tcicn im Lande zu einander, und zwar evident zu Gun. slcu der gemäßigten, rückhallsloö ansgleichsfrenndlicheii Partei festgestellt; uud dies ist unzweifelhaft von hoher Ac« deutuug. Die F> age, die zur Entscheidung gelangte, ist wohl lchou an sich ihrem inneren Wcseu nach uicht ohne Bedeutung, iudcm dcr linaarischc VertlelllNssokörper, dcu Boden dcr Negation vermeidend, eine entschieden entaegeniom-mcndc Politik acccptirt und beschlossen hat, die 07cr°Eom. mission (für die gemeinsamen Aügelegcnhcitcli) ihre Ar-beiteu fortsein zu lassen, d. h. den Vorschlag dcr Sub-commiMon je chcr dcr ucrfassnngsmäß'gcn Behandlung im Plenum bereit zu legen. Bedenkt mau jedoch, daß von Seiten der Regierung jener Vorschlag wiederholt und unumwunden als eine geeignete Basts zu Erfolg versprechenden Uulcrhaudlungcn hingestellt worden und das; seiner die Elfnllung dcr Wünsche Ungarns gcwi,fcr. maßen auch im königl. Rcscriptc von dem Schicksale dieses Eommifsionsvorschlagcs im Plenum selbst abhängig gemacht worden ist; so ist cs klar, daß, mdcm die Herrschaft Dcaks, des Autorö jcneö Vorschlages, ,m ^ausc durch dic übctwicgcndc Majorität seines Anhanges coustatirt wurde, ein großer Schritt znm Ausgleich, znr Lösung des leidigen Vcrfassungscouflictes geschehen ist." Pariser Salongcrüchtc dcschüfügcu steh, wlc aus zahlreichen Eorrcspoudcnzcn zu crsehcu ist, wieder viel mit anacl'lichcn ncncn ^icgicrnngsplogrammcu, die „dcr Herren« und ziellos gewordenen öffentlichen Meinung rincu neuen Anstoß, neue Richtungen gcbcu," daneben ""eh ncnc Ätinislercombinationcn zur Folge haben sollen. Zunächst ist d^S Angcnmcrk darauf zu richten, ob die linkische Politik des Hcrrn Maiquis dc Mouslier nicht Von dcn Eicigniss^n dcmcntirt wird, in welchem Falle cine ncuc Kundgebung und eine stärkere Action dcö Tuilcricncabinctö erwartet wcrdcn müßte. bicm bcmcrlt die „Wiener Adcndposl": „Uns erscheint cs charakteristisch, daß alle jene Gerüchte, sie Mögen so begründet oder unbegründet sein wie limmr, Ncradcandic orientalische Frage ankuüpscu. ^>o gewiß cs ist, daß unscrc Blätter sich anf falscher Fährte befanden, wenn sic angeblich russisch'östcrrcichischc Differenzen als die Ausgangspunkte neuer europäischer Com-plicationcn betrachteten, so gcu>iß ist, daß die orientalische Frage Momente in sich schließt, welche anch die österreichische ^ccgicrnug z" ciucm ernsten und gcwiiscnhaftcu Studium dcr Fragc und der Vcrhältuissc herausfordern, die dnrch sie gcschafftu wcrdcn könnten. Nur scheint uns, daß noch lein Grund zu ernsten Besorgnissen vor-liegt. Die orientalische Fragc scheint nus vielmehr ganz dazu angethan, cincr aufrichtigen mid loyalen Verständigung dcr dabei intcrcssirtcu Regierungen dcn Boden in rbncn, sie bictct ein weites Terrain, auf dem jene I»tcrcsfcu in freundschaftlicher Weise geschlichtet und ge. ordnet nnd die internationalen Beziehungen dcr europäischen Mächte dudnrch eben eher gebessert als verschlimmert wcrdcn können." Oesterreich. Wien. 10. December. Die „Wr. Abdpst." schreibt: Ein officiöses Berliner Blatt, das hier in Wicn cincn ständigen Eorrcspondcntcn unterhält, giebt in einem Schreiben „Enthüllungen" über den Gesund he its. zustand dcS Kaisers dcr Franzosen. Der Eorrcspondcnl will dic betreffenden Angaben von „einem hochgcslcllicn österreichischen Beamlcn," der soeben aus Paris hicr cingctroffcn, crfahrcn haben. Wir löilnen versichern, daß in nntcrrichtctcn hiesigen Kreisen von dem Eintreffen ciucö derartigen Bcamtcu nichts bekannt ist, und daß die Nachrichtcn, die man dircct ans Com-pii'gnc hat, dcn Angaben dcs Bcrliucr Vlaitcs, wclche den Gesnndhcitsznstand dcS KaiscrS als cincn sehr crschilltcrtcu hinstellen, duichauS widersprechen. Aian glaubt ans diesen Nachrichtcn vielmehr dic crfrenlichc Beruhigung schöpfen zu köuncn, daß das Befinden Sr. Aiajcslüt ciu vollkommen zufiicdcnstcllclldcs ist. Wir bc« dancrn, daß wir nicht in dcr ^agc warcn, dcm Acrli. ncr Blatte dicsc Entc zu schenken. Wir gcbranchcn absichtlich das Wort, weil, wie wir hcnte auch anö auswärtigen Blättern ersehen, dasselbe zn vielfachen Mißverständnissen Anlaß gcgcbcn hat. Es lag nnd liegt nicht in dcr Absicht dcö Ministeriums, mit gewaltsamen Mlttclu gegcn die Prcssc cinznschrcitcn. Das Gcsammt-minislcrinm Hal, wi: wir glauben, genügende Proben dafnr abgegeben, wie cs seine Äezichnngcn zur Prcssc ausfaßt, nnd wer dic politifchc Vergangenheit des Herrn Ministers des Aeußern kennt, weiß, daß derselbe kein Frcnnd von Prcßprozcsscu ist uud nicht die Gewohnheit hat, zu dicfcm Mittel zn schreiten. Unter diesen Umständen nehmen wir kciucn Anstand, dcn Sah zn erklären. Es sollte mit demselben nichts als tin einfacher Vorbehalt ausgesprochen werden, iu ciucm günstigen Zcitpuuktc die Vlättcr, welche unwahre Nachrichtcu vcr« breilen, daran zu erinnern, sobald das Pnblicum sich cbcn von dcr llnwahrhcit dieser ^iachrichtcn überzeugt haben würde. AuS Pest schreibt man dem „N. ssrdblt.," duß die ()7cr-Eommission uiit Anfang dcr nächsten Woche ihre Beralhnngcu über das, Elaborat des Fünfzehncr-Ausschusses, dic gemeinsamen Angelegenheiten bctrcffcnd, beginnen wird. Dic znr ^intcu Mlcudcu Mitglieder dcr Eommissiou wcrdcn zwar uicht austtcten, wie cs früher hieß, aber weder fprechcu noch stimmen, sondern cin Scparalvolum abgeben. Obgleich cs heißt, dnß auch dic Paitci Dcak nicht vicl in dcr Eommission rcdcu wird, dürfte denn doch die Eommission mit dcm Ela> borat uicht vor deu Feiertagen zn Ende kommen, da dic Ferien drci Tage vor Weihnachten bcgiuucu, iudcm diejcuigcn Aiilglicdcr, wclchc wcil ab von Pcst wohnen, so vicl Zeit brauchen, um zu ihren Familien auf die Feiertage zn gelangen. DaS Resultat, welches übrigens nicht zweifelhaft ist, wird alfo nicht vor Mitte Jänner zu Slandc tommcn. Das Elaborat wird jedenfalls vor dcn Landtag kommen, man zweifelt jedoch nicht, daß dieser cs "(l n^ln legen wird, wenn nicht bis dahin cin Minislcrium ernannt ist. Agram. Dic serbische „Zastava" fchrcibt betreffs der croatilchcu Angelegenheiten: Das gcmcinfamc Plo-gramm dcr nun fusiouitteu beiden ualioualeu Parteien ist, ein Ecntralparlamcnt für Rcichssachcn und cinc vcr> antworllichc Rcichsrcgicrung anzuerkennen, fobald dic lcrlitorialc Inlcgrirnng dci« drcicinigcn Königreiches durch Anschluß dcr Mllilärgrcnzc und DalmaticnS au Eroaticn und Slavonien ersolgt ist. Dieses gcmcinsamc Pro« gramm hat dic Rcgnicolardeputaliou cutworfcn und hic« für beide Parteien gewonnen. Ausland. Berlin, 10. December. (Abgeordnetenhaus.) Berathung übcr das Kriegsbudget. Die Rcfolntio. neu der liberalen Fraclioncn wurden mit 105 grgcn 151 Stimmen angenommen. Der Antrag Ncichcnhcim (auf Bewilligung von 41,574.348 Thaler alS fortdauernde AnSgabcu, darnnlcr 118.201 Thaler als künftig wegfallend) wird angenommen, nachdem der Kriegsminister zugestimmt hatte. Dic übrigen Antrüge wurden zurückgezogen so wie die einmalige außcrordeut-lichc Einnahme- und Ausgabcubewilligung. Ueber die iu Hannover stattgcfuudcuen Verhaft n u g c u berichtet die dortige Deutsche Vollszeilungj: Außer cincm Landmanue und einem ehemaligen hanno^ vcr'fchen Soldaten, dic sich Insulteu gegen prcußischc Nlilitär-Pcrsoncn zu Schulden kommcu ließen, uud dcm hiesigen Kanfmann Sonntag sind zwei hannovcr'fchc Officicrc, Baron Dicbitsch aus Göttingcu und Graf Kiclmannscgge aus Eellc, verhaftet und nach Minden abgeführt worden. Wenn, wie cs scheint, dic Verhaftung dcr beiden znlctzt gcnannlen Herben in Folge des königlichen Ellafscö vom ^l. December stattgefunden hat, so winde demselben eine rückwirkcudc Kraft bcigclcgt wcrdcn. — Dcm Fr. I. wird aus Hannover vom 7. d. geschrieben: Belauutlich befanden sich unter dcr nltcr-schaflll'chcu „Erklärung" vom 7. November dic Namen vieler höherer Beamten, in Folge dessen dicsc vom Gon-ucrncmcnt anfgcfordcrl worden sind, sich darüber schrift» lich ansznsprechen, ob sie jene Erllärnng nntcrschricbcl, hätten im vollen Bcwußtsciu dcö Inhalts ocrsrlbcn. Dic hicsigc „Volk^zcitnng" taun jetzt mittheilen, daß sammt« lichc Bcamtcu, wclchc jene Erklärung ulttcl schrieben habcn, dnrch das Gonucrucmcnt vom Amle suspen^ dirt sind mit dcm Bemerken, daß mau ihre Amtslnt« sctzuug beim Staatsmiuistcrium dcanlragcn wcrde, uud daß sie daher sich zu bccilcu hätteu, falls gcgcn diese Ätaßrcgcl Einsprache beabsichtigt würde. Eincr dcr bc^ thciligtcu Bcamlcu Hut übrigcuö dcm Gencral'Gouvcrnc-mcnt gegenüber sciuc Unterschrift dahin erläutert, daß er dcu Iuhalt dcr Erklärung nicht verstanden habe. — Uns soll cs gar uicht wnndcrn, wenn es iu Hannovcr zu crustcn Aujlchuungcu gegcn die neue Herrschaft kommt. Dic Stilnmnug in allen Schichten dcr Bevölkerung deö Landcs wird als cinc sehr gereizte gcschiloct. Frallkfnrt a.'M., 8. December. Das AmtS-blalt veröffentlicht hcutc das Wahlgesetz für daö nord« dcntfchc Parlament. An dcr Ausstclluug dcr Wählerliste wird eifrig gearbeitet, nicht so eifrig ist man in» Publicuui, die Wahl zu besprechen odcr für diesen odcr jcncu Caudidatcu zu agilircu. Vorübergehend wurde scilhcr an Elassen'Kappclmauu in Köln gedacht, aber daö Gefühl, der Dankbarkeit gcgcn dcu Vertreter Frank« furtö in dcu hcißeu Inlitagen scheint nicht so mächtig zu sriu, alle Bcdenklichkcilcn dcr Bürgerschaft uuö dem Felde zu schlagen. Danlbar könne ulau sich, so mcint man, auch anf audcrc Wcisc cizcigcu, nnd cs hicßc dcr Vaterstadt ciu Armnlhszcngniß nnsstcllen, wenn man ciucn Nichtfiankfuitcr in das norddculschc Parlament wähle. Aber wcn? Die Verlegenheit ist groß, da iu deu Tagen der Gefahr auch kein Mann aufgetreten ist, das Recht dcr Gcwalt gegenüber zu ucllhcidigcu uud unscrc größten 'Redner stillgeschwiegen. Verdient, heißt eS iu dcr Bürgerschaft, hat keiner die Ehre, wcu wir auch immer wählen. Wolle man aber doch cincn „Ausländer" wählen, sagen wieder andere, fo wollen wir dcn aller« frcisiunigstcu und couscqucntcstcu Manu iu Prcußcu wäh« lcn, und das ist für viclc Dr. Iacobi aus Königsbci'g. Dicsc Wahl wäre freilich noch vicl demonstrativer, als die ElasscU'KaMlmanns. Aber auch an Dr. Frcsc wird in vielcu Kreisen gedacht; dieser Mann stehe am allerehcstcn auf dcm Standpunkt dcr Frankfurter, denn Frcfc vertrete einzig das Födcratiuprincip; zudcm wcrde ihm durch die Wahl ins Parlament auch dic Rückkehr uach Prcnßcu ermöglicht. Dies sind so ziemlich die Strömuugcn dcr öffentlichen Meinung in Aczug auf dic Parlamentswahl. — Für dic von Dr. Iacoby unternommene Zeitung „Die Znknnft" sind hicr uam« hafte Beträge von Acticn gezeichnet wordcn; namentlich in Börscukrciscn. Aus No«» wird dcm Pariser „Monde" NühcrcS über die Maßregeln geschrieben, wclchc uach AbM dci.' Frauzoscu zur Alifrcchlhaltung dcr Rnhc in dcr cwigen Stadt gctroffcn werden sollcn. Laut dicfen Niitlhcilnu' gcu kommen die Zuaucn, wclchc dnrch Decrei vom 2ütcn N'ovcmbcr nunmehr cin Regiment von zwei Bataillonen bilden, nach Rom, mit Ausnahme von drci Eompagnicu dic uach Vilclbo gehcu. Die Antibcs-Legion gcht nach Rom, zwei Eompagnicn nach Civitavecchia. Das Bataillon dcr päpstlichen Iägcr bleibt in Rom. Vom Linicu-regiment gehen vier Eompagnien uach Nom, acht nach der Provinz Vilerbo, vicr uach dcn Provinzen Frosiuouc und Vcllctri. Von dcu Schweizer Schützen gehen drci Eompagnicn uach Frosinoue, vier uach Vcllctri und cinc nach Vilcrbo. Eine Schwadron Dragoner bleibt in Rom, dic andere in Vitcrbo. Die Artillerie l'lcibt in Rom nnd dctachirt ciuc Section nach Vcllctri, cine andere uach Vitcrbo. Dic Gcndarmcric behält ihre gegenwärtigen Stellungen ciu. __ Wcitcr wird dcm clcriculeu Pariser Blatt ucrichlct: DaS römische Eomitö dcrcitct sür dcn 11., dcn Tag dcs Abzuges dcr frauzösischcu Truppen, ciuc Kundgclmng vor. — Dcr König von Ncapcl scheint in Äczug auf sein fcrncrcs Verhallen unschlüssig zu sciu. Bis jetzt ist noch uichts übcr das, 1896 was c-r vor hat, bekannt. Man wciß nur, daß eine große Anzahl Kisten von dem Palast Farncse nach Marsrille geschickt worden. — Lord Clarendon hat Rom am äi). November »erlassen. Er hat überall das Lob des PapstcS vcrkündet, und man hat keinen Zweifel mehr ilbcr den Zweck seiner Reise nach Nom. — Der heil. Baler ertheilt viele Audicuzcu und erhält von allen sou» vcräncn Hänfttern die V:rsichernngen der lebhafteste», Sympathien. In Vczng ans die Reise der Kaiserin sind widersprechende Telegramme eingelaufen. Man erwartet den General sslcnry. Paris, 8. Dcccmbcr. Einc Nachricht, die gcrncht-wcisc anfiritt, jedoch mit Vorsicht anfznnchmcn ist, ist die von dein bevorstehenden Rücktritt dcs Marquis dc Nlon stier, der sich in wesentlichen Fragen mit Rou-I)cr nnd Lavalelte im Widcrsprnch bcfinocn soll. Es heißt linch, Monsticr habe das Rciseprojcct der Kaiserin imleisticht. Dic „France" bespricht die Haltung Ruß« lands g.gc!iiider dcm A n f sl a n d auf itrcta. Zwar rcchlfcr'tigc bis jcl^t nichts dic Nachricht, daß Rußland dic Revision der Bcrliägc von 1850 verlangen wolle; allein e5 aäbc etwas Hohcrcs, als diese Verträge, nämlich die Grundlage des europäischen Gleichgewichtes, und Rußland, das offenbar die orientalische Frage wie« der eröffnen wolle, würdc anch hcntc noch die Inter, essen aller andern Mächte scincm c^lusivcn Ehrgeiz gegenüber finden. Die „France" geht offenbar von dem Gedanken aus, Nußland habe dcn Ausstand .in Kreta arrangirt. — Nach der ncncstcn Version übcr das Ergebniß der Militär» Eo m m is s i o n s - S i tz n n -gen würde das von der Emu mission festgesetzte und dem Staatsrath zn übcrschickcndc Rckrntirnngs-Project darin bestehen, daß znuächst dic Dauer der Dicnshcit nntcr den Fahnen von 7 ans <> Jahren redncirt uud dann, daß zwei Coiningentc von je 80.000 Mann er< richtet würdc» , so daß ^80.000 Äcann wirtlich einberufen und weitere 480.000 Mann im Nothfälle von der Ncg'iernng nntcr die Fahnen gcruscu werden könnten. Im Ganzen würdc also die Hccrcsmacht Frauk. rcichs ans R!0.000 Maun bestehen. — Die Journale vcroffcntliclM dcn Hirtenbrief, wclchcn dcr Er,^ bisch of von Paris übcr dic für den heil. Vater zn verrichtenden Gebete erlassen hat. Dieses Document weicht im Tone nnd im Inhalt brdcntcnd von den Kundgebungen dcr übrigen französischen Bischöfe ab, indem cö in versöhnlichem, vcrmillclndcm Sinne anf dic Gemüther zu wirken bedacht ist, und sogar an cincr Stelle sich mißbilligend über gcwissc hcfligc Ausdrücke von katholischer Seite ausspricht. Er sagt nämlich in Bczng anf die französischen Staatsmänner, welche im-mcr nach eincr Verstäudignng zwischen dcm Papstthum und Ilalien suchen: „. . . 3!6mn sic, wie man glnnbcn darf, darauf bedacht sind, die Schwierigkeiten, nin dic es sich handelt, zn lösen, so ist es uuscr aller Pflicht, ihnen dnrch thätige Theilnahme behilflich zu sein, anstatt ihre Anfgabc rllrch ungcrcchlcs Viißlrdncn nnd dnrch unbesonnene, wenn nicht gar böswillige Ii'sinnationcn zu erschweren." Wcitcr preist dcr Erzbischof dic stttt Frieofcrliglcit dcr Kirchc; in dcr )tcnzcit scicn die Ac-zichnngcn zwischen dcr Kirchc nnd dcn weltlichen Rc-gicruugcu stets dnrch Concordatc geregelt worden. Gerade dic Transactioncn, welche ?ic dcr C>vilgcwalt von dcr Kirchc gemachten Zugeständnisse bestätigt hältcn, zcngtcn dafür, daß sic nöthigcnfalls anch den richtigen Mittelweg einzuschlagen wisse. - - Rossini ist pl0tz> lich crkrankt. Mau fand ihn 'Nachmittags iu seinem Zimmer bewußtlos anf dcm Scsscl, cr hatte sich an einem daneben stehenden Ocräth Stirne und Nasc blntig geschlafn. Schnelle ärztlichc Hilfe brachte ihn wicdcr zur Besinnung, und schon am folgcndcn Tagc hatte sich sein Znstand merklich gebessert. -- 10. Dccclnbcr. Dc,n Vcruchmcn nach vcr-fichcrtc dcr Minister dcs Acußcrn, Marquis dc Monsticr, dcm amcrikanischcn Gesandten Äigclow, daß dic Franzosen Mexico im März vcrlasscn werdcn. — Dic Kaiserin sctzt ihre Propaganda unter dcn Arbcittrmasscu nnunterbrochcn fort. Seit einigen Iahrcn wimmelt es iu Paris von amerikanischtl'. Häuscru für Nähmaschinen. Eiu Hcrr Goodwin ist sogar palentirtcr Licfcranl dcr Kaiserin in dicscm Artikel. Er stellte unlängst dcr Kaiscriu 178 Maschinen unentgeltlich znr Verfügung, wofür scinc Firma in dcn „Monitcnr" kam. Dic Kaiserin licß dnrch den Minister dcS Innern dic Präfcctcn anwciscn, ihr für jcdcs Dcparlcmcut sechs Candidatcn oder Candidalinncn zn bezeichnen, woraus sie zwei nehmen wird, um sie mit dcm Arbcitöwcrlzcua, zn versehen. — Die drille Rcihc dcr kaiserlichen Gäste ist am verflossenen Sonnabend in Eompil'gnc angekommen nnd in dcr üblichen Weise installirt wordcn. Es befinden sich darunter dcr Fürst nud die Fürstin Mctlcrnich, Prinz Murat, Graf Wnlewsli, Varou Äudbcrg, Eoutre>Ad. miral Dompierrc d'Horuoy, Eouuuaudaut der kaifcrl. Jacht „l'Aiglc", und auch Edmond Abont. Am Sonn. tag wohnte der Kaiser mit scmem Hof uud seinen Gästen eiuer Piobcfahlt des von cincm Mechaniker ans NantcS erbauten Dampfwagcns bci. Die Maschine zog auf dcr gewöhnlichen Landstraße zwei Omnibnssc und einen «.roßeu ('!ü>r':»^!>ucs, und legte ciuc ziemlich lange Strccke Wegs zurück. Der Kaiser machlc die Fahrt mit, die jedoch, nach dem „Pros's dc lOi,c ,c erwünschten Ntsultatc uicht ergeben hat. Am DicuStag ych^agd welcher abcr wcder dcr Kaiser noch die Kaiserin bei-wohuteu. Vondon, 7. December. Die Rcgicruug betrachtet die Fcnitrbewcgung in Irland offenbar in schr ernstem ! Licht, in einem ernsteren, als das erste Stadium der-selbcu, uud trifft hiernach umfassende Maßnahmen. Zwei Regimenter im Lager von Aldcrshott habcn telegraphisch Vefchl erhallen, sich zur Einschiffung uach Irland marschbereit zn halten, nnd die gleiche Ordre isl ^ an cine Abtheilung Gcnicti lipp.cn in Chatham ergangen. ! In Vczug auf Stephens wird miltlcrwcilc dic Polizei durch allerlei Gerüchte myslificilt uitd in Athem gchallcn, so daß sie ihn bald in Vondon, bald in Dnblin nnd ! bald anderwärts sncht, ohn^ ihn zu findcn. Die Fcnicr , bctreibcu überhaupt ihre Sache mit einer Schlanhcit, ^ die zuweilen ans Wunderbare grenzt. In Wagen nnd anderen Fuhrwcrkm, cinzcln oder zu drei oder vier, 5 begeben sie sich vou vcrschicdcuen Punllcn ans zn ihrcu iiächtlichc» Vcrsninmlnngcii nnd Wasfenübungcn. So war dcr Polizei schon seil längcrcr Zcit dic große Anzahl von Patienten aufgefallen, merkwürdigerweise allc , männlichen Geschlechtes, die besonders bei Nacht eine i von zwei gemeinschaftlich arbeitenden Hcrren, gcnannt Dr. Powcr und Dr. Hcnbnry, bcwohnlc Apothctc bc^ suchtcu. Die Gerüchte vc>ü Stephens Ankunft, die nnlcr dcn Wächtcrn dcr öffentlichen Sicherheit einc größere Rührigkeit bewirkte, veranlaßte anch dort cinc Hausdnrch» snchung, nnd das Resultat war eine vollständig lccrc Apotheke, die Gläser und Töpfe enthielten nur im Ganzen einen Vorrath von Heilmitteln im Wcrthc von 4 Pf. St., dafür abcr cin geräumiges Excrcirhans, dcm dieMcdiciu-gläscr znm Anshängeschild dienten. Die Verhaftungen dauern mittlerweile fort. In dc» irischen Slädlcn hcrifcht dabei einc unheimliche Stille, ähulich dcr Windstille vor Ausbrnch cincs SlurmeS. Kagesneiligkeiten. — Das „Mcmonal Diploiualialic" bcslroitct forlwäh» ll'nv, daß die znm Theile schr beunrnhigcndcn Nachrichten über das V c f i n d c n dcr Kaiserin Charlotte be» gründet seicu. Am Hufe z>> Arüssel sei man tcineöwegs durch die von Miramare riolailseilden Vciichte bcunrnhigt. Außerdem erfährt das „Memorial Diploniatiqilc" direct ans Mmmare, daß das türperlickc Befinden der Kaiserin gar nichts zu wünschen übrig lasse, und daß sie sich mit Scknibrn, Malen und Nlusimen die Zeit verbringe. Rar in jlets weiter anseinanderliegenden Zwischenräumen ver» dunkle die Erinnerung an dic Verschwörung vorübergehend ihren Geist. Sie erlange aber bald das Bewußtsein wieder, und entschuldige sich in der liebenswürdigsten Form bei den Personen, die sie gegen ihren Willen vielleicht verlel.lt haben ldnnte. — Vicc-Adnüral Te gell ho ff ist seit einigen Tagen in London und wohnt in Longham Hotel. — (Gcschü f t sstand dcs allgemeinen Äe< amten »V erei ns.) In der Lede n s v ersi ch e r n n g s -abtheilung sind am 1. December 2500 Versicherung-?' «ertrüge über ein versichertes Gesammtcapital von 2,021.L<>0 Gulden und jübllichen Renten von 7420 in Kraft gestanden. Die für diese Versicherungen entfallenden Iahresprümien ve« laufen sich auf 70129 fl., die bisherigen Prämien auf 57.398 fl. Im Monate Nuuembcr sind 3 Todesfälle: in Orsova, Centra und Hrrmannstadt, mit einem versicherten Capitale von 2500 fl. vorgekommen. In der Kr an ten» g e ld a b l heilu n g sind 01 Verträge über cin wöckentl licheZ Krankengeld von 292 fl. abgeschlossen und bisher in sechs Krankheitsfällen 76 fl. Krankengeld ausgezahlt worden. — In Prag wurde unter der Obmanusehast dcs Herrn ObeilaüdeSgerichtSratheH Feodor Kromer ein Local« ausschus; des B e a mt env cre in 6 eonstituilt. — Im Dorfe Pregradje, unweit von Äislra im Agramer Comitate, kam cs am 9. d.M. früh, wie die Ncn. Nov." melden, zu einem blutigen C'z'eessc zwischen Militär und den dortigen Cinwohnern, von welchen fünf von der requirirten Militürmannschaft niedergestreckt wurden. Auch unter den letzteren sollen einige schwere und einige leichte Verwundungen vorgekommen sein. Eine strenge Untersuchung wnrde sofort eingeleitet. — Aus Hamburg berichten dortige Blatter: Der gi0s;te Karpfentran Zv orte der je auf einmal Hier angekommen ist, traf in diesen Tagen aus Böhmen ein, und liefert derselbe einen Beweis von dem großen Auf« schwunge, welchen der Handel mit Karpfen sowohl silr den Platzconsum, wic für den Versand hier genommen hat. Cs sind 00 Fische,fahrzeugc mit über 200.000 Pfund, die meistenZ von der Elbe durch die Schleuse in die Alster gingen, wo die Flottille sich bei der ehemaligen Windmül'lc über eine ansehnliche Wasserfläche ausbreitet. Von der Moldau .uurdeu die Fahrzeuge die Elbe herunter bis hiehcr bugsirt. — Dcr bekannte Violoncellist Chr. Laurits Keller» mann, den wir auch in Laib ach vor mehreren Jahren zu hören Gelegenheit hatten, ist am 2. December in Kopen. Hagen gestorben. Derselbe war 1817 zu Nanders gc. boren und seit cinigen Jahren gelahmt, so daß er seine Kunst nicht mehr ausüben tonnte. Sein bettihmteö Instiu« mcnt halte er aus Noth verkaufen müssen. — Die Bevölkerung der ganzen Erve wird nach den sehr eingehenden Arbeiten Dr. Bchm's zu 1300 Millionen angegeben, von denen (in runden Summen) 285 Millionen ans Europa, 798'/, Millionen auf Asien, 4 Mil. lioncn auf Australien und Polynesien, 168 Millionen anf Asnla und 741/, Millionen auf Amerika tommen. — Als Vorgeschmack, wie da? europäische PublicilM bei der Pariser Ausstellung ausgebeutet werden soll, tann die Notiz dienen, daß der Buchhändler Dentu für das Pri» uilcg, den AusstellungH'Kataloa, allein herausgebe« zu düifen, nicht weniger als 503.000 Francs bezahlt hat. Natürlich muß der Katalog so viel theuerer werdcn, daß diese Summe reichlich erseht witd. — Eine Anzahl freier Neger, gegen 270 Männer, Frauen und Kinder, haben kürzlich Sild«Carolina verlasse», um sich in Liberia eine neue Heimat zu gründen. Man ist in Sild - Carolina allgemein der Ansicht, daß es für die Weißen wie für die Farbigen besser sein würde, wenn die Hälfte dcr freigewortzenen Schwarzen auswandern würde, und sollte die jcht abgereiste Schaar günstige Nachrichten an ihre Freunde gelangen lassen, so wird voraussichtlich einc große Menge ihnen in die Ncgercolonic folgen. —- Wieder „Etendard" meldet, haben sich auf Kau» dia 550 Kreter, worunter 350 Franen und Kinder, in einem Kloster mittelst Anzünden von Pulverfässern in die Luft gesprengt, um nicht dem Feinde in die Hände zu fallen. — DaZ Missionär« Schiff „Morning Star" (Morgenstern,) welches im September d. I. in Boston vom Stapel lief, verließ diese Tage die erwähnte Hafenstadt, um nach den Sandwichs-Inseln zu segeln. Dieses Schiff wurde einzig nnd allein mit dem Gelde erbaut, welche-; 150.000 Vchnllinder aus den nordameritanischen Sonu-tagsschulen zusammenschössen. Locales. — Unter den ans Anlaß der jüngsten Ereignisse De-eonrten besindrt sich anch Herr Johann K ü n l (ein Bruder des hiesigen akademischen Malers), Ezpeditsinspeelor der Westbahn, dcr durch mehrere Jahr? auch bci der Südbabn bedienstet und in Laidach station!,!t war. Derselbe lrhidt das goldene Verdienstkreuz mit der Klone. — Im Monate November 166(i wurden nachstehende l 0 c a lp 0 liz eili che Amts h andlu ng e n vom Magistrat gepflogen, als: 5 Ärotbäclereireoisionen, 13 Fleischnach-wäc,nugen, 7 SchlachÜoealilätenlevisionen, 8 Obstrcvisionen, 5 Confiscationen von Wagen und Maßen und 2 von Schwämmen und anderen Lebeusmittclu, 2 Han5dnrchsuchnn< gen, 118 Verhaftungen, 52 Anzeigen an die Strafgerichte, 1',» Adslrafungen wegen BeltelnZ, 21 andere localpolizeiliche Adslrasunge» und 5l zwangsweise Entfernungen. Cs wurden seruer 3 Ansländc wegen Slandausstellnng erhoben und cinc Uebertretung der Neinlichkeitövoischuften geahndet. — Die neuen St a tuten der Spar casse wurden bereits im Wege des Landespräsidiums an das Staatsmim» slenmn vorgelegt. — Auch die „Matica" erhielt ein N i l 0 la ig c s ch en l, es wurden derselben nämlich zwei Nationalanlchensodligatw' ncn ü 100 sl. mit einem Schreiben zugesandt, welches lautete: „Dicö spenden zwei Patrioten der slovenischeu Matica." Die ezechische „Matica" in Prag übersandte der hiesigen unlängst die von ihr herausgegebenen Bücher im Gewichte von 51 Psd. — Aus einer umfassenderen Arbeit unseres geschätzten Mitarbeiters des Herrn Dr. Gauster: „Beitrag znr I rrenstlltistil Kr a ins," welche in dem 2. Halbjahr-Hefte d. I. der in Erlangen erscheinenden deutschen Zeitschrift für die Staatsarzncikunde veröffentlicht ist, entnehmen wir folgende allgemeiner interessante, numerische Daten: Im Jahre 1817 war über Anordnung dcs illyrischen Guder-niums eine Irrenzählung in Krain behufs Erbauung einer neuen Irrenanstalt durch die Kreisämter vorgenommen wor< den. Es ergaben sich anßerhalb der bestehenden Irrenanstalt 173 männliche »nd 152 weibliche Irren ren der socialen unv politischen Umwälzung 5'7, nach dem Jahre 1848 durchschnittlich 14'2 Percent die jährlichen Zuwächse bctrngcn. — In dcn Iahrcn 1859 — 1803 sind nur 54 Irren des gerichtlichen Schutzes dcr Curatcluerhängung theilgeworden, cin sprechender Beweis für dic Nothwendig 1897 keit eines den Irrenschutz eingreifender herbeiführenden Irren« gesetzes! — Der Verfasser schützt die wirkliche Irrenzahl im Lande anf beiläufig 1 : 1000 Einwohner. Der Crelinismus ist in Krain sehr selten: während Kösll fllr Stciermarl einen Cretin auf 172 Einwohner angibt, gaben die Nachwcisun» gen von 1847 für Krain 1 auf 42.332 Einwohner, was freilich etwas zu geling sein dürfte. — Ueber das Befinden des Bischofs Varaga in Nordamerika, dessen Erkrankung wir neulich meldeten, ver> nimmt die „Danica," das; ihn in Baltimore der Schlag getroffen hatte und er mehrere Tagr in dem dortigen Kranken« hause liegen bleiben muhte. Bald erholte sich jedoch der hoch» würdigste Bischof so weit, daß er in das Semminar St. Alfons gebracht werden tonnte. Am 23. October begab er sich in sein BiZthum zurück. Die Vollszcitung meldet, das; die bischöfliche Eathcdralkirche mit Schulden so belastet ist, daß ihr Vesch in Gefahr steht, und fordert zu milden Samm< lungen auf. (Concer t.) Das gestern Abends im Saale der Ccu sinogesellschaft abgehaltene Concert dcr Damen Weiser und Kuvka hatte einen recht günstigen Erfolg. Das Programm war ein gutes und die Ausführung desselben entsprach sicher den Erwartungen des zahlreich versammelten eleganten Pnblicums. Frl. Weiser bebandelt die Violine mit jenem Geschick, welches bei so trefflichen Anlagen, die durch fo bewährte Meister wie HellMcsberger und Dont entwickelt und gebildet wurden, wohl vorausgesetzt werden kann. Besonders gefiel uns die von dem Fräulein vorge» tragene „Melancholie" von Hellmesberger und ,,^U8 ^.i-p»^^" von Prume, in welchen sie durch schönen scelenvollen Ton das Ohr des Hörers ergötzte und eben so auch den Bedingungen eines gediegenen Violinspielers, dem Acuhcrn nach, uolllom« men Rechnung trug: weniger genügte das Fräulein in den, männliche .ssrast und Energie erfordernden Piccen von Aaz» zini und Vicuztemps, welche aber dennoch, von dieser jun« gen Dame vorgetragen, Bewunderung erregen mußten. Dcr gespendete reichliche Beifall war verdient. Fräulein Kupla fang die große Arie aus „Oberon" mit Vollendung: ihre Stimmmittel fowohl als ihre Auffassung sind bedeuteud zu nennen, und ihre Leistungen fanden beim Publicum verdiente Anerkennung. Als Clavicrspiclerin wollen wir das Fräulein vor zu häusigem Gebrauch des Pedals warnen. Unser liebenswürdige Sänger, Herr Ander, erfreute uns durch den Vortrag zweier Liever, die er mit jener Wärme und feinem Verständniß sang, welche wir von diesem Künstler gewohnt sind. Schließlich gebührt noch ein Wort der Anerkennung der Direction der Easino Gesellschaft für dic Bereitwilligkeit, mit der sie dieses Unternehmen unterstützte. -Z- Adclblici'H, 10. December. Berichte von vorgefallenem Erdbeben wiederholen sich auf verschiedenen Seiten i es wag daher auch von hier aus die Wahrinhinnna, eines oder eigentlich zweier Fälle von Erdbeben »icht verschwiegen werden. Zuerst wurde nämlich cin solches am 29. November verspült! es war 8 Uhr 25 Min. Mnrgcns, als eine Er« schütterunq in dcr Richtung von Ost nach Wcst mit einer geringen Detonation sich wahrnehmen ließ, wobei in einzelnen Häusern Thüren und Fenster knarrten und Pendeluhren fast zum Stehen gebracht wurden. Ein gleiches wurde am 6. December wenige Minuten vor 7 Uhr Morgens verspürt, nur in geringerer Stärke. Es hat nach dcn verschiedenen Berichten den Anschein, daß die Erschütterungen des Erd« bebens einen weiten Kreis einnehmen: vielleicht stehen sie im Zusammenhange mit den vnlcanischcn Erscheinungen nächst der Insel Santorin im griechischen Meere, oder mit den unterirdischen Detonationen und anderen vulcanischen Anzei« chen am Oslufcr des Gardasce's, in der Umgebung des Monte Valdo, welcher daselbst die südliche Grenze von Tirol gegen Venedig bezeichnet.____________________________ Aus den Landtagen. Graz. 10. December. (Adrcßdeliattc) Kaiser, feld liest dic Adresse. Hermann und Nazlag sprechen gegen dicsclbc und für die Regierung. Rech' l> nuer mW Abg. N cnftaucr für dic Adrcsse. Dcr Ne ni crn n aSco mm issär Stalthaltcrciralh Neu« Pauersagt: Man solle nicht nach dein Erfolge nrthcilcn und den Ereignissen, dic außerhalb dcr MachlsvlMe der Regierung Ucgcn, Rechnung tragen. Auch oic Rc. Nierung wollc verfassungsmäßige Zustände im ganzen Reiche, dazu flihrc abcr nnr cinc allseitige Versöhnlich-ltit und das Verständniß dcr eigenen Iittcrcsscn. Mos-dor fcr prolesnrt im Hinblicke auf licvor,ttl)cnde un. günstige Handelsverträge gegen Octroynungcn. 5lai< serfeld sftricht fiir frenndschaftüchc Beziehungen zu Italien und Deutschland. Oesterreich sei auch cin dent< schcs Interesse und die Denlsch'Ocslerlcichcr woll.n in Oesterreich daher Frieden mit den anderen National,, täten. Oesterreich müsse entweder eine Großmacht scin vder zu cristiren aufhören. Zur Großmachtstllluug ist der Ausgleich mit Ungarn nöthig, dcr auch für Ungarn eine Lebensfrage ist. (5ine möglichst cngc Vcnrcnzuug dcr gemeinsamen Angelegenheiten sei auch im Interesse der Dcutsch-Ocslerrti'cher, dmcn die Führerschaft dicS. seits dcr Lcitha gebührt. Auch er gönne dem Absolutismus leinen Winkel, die Garantien der coustitutio. Nellcn Freiheit liegen jedoch im cngcrcu ReichSralhc und im ungarischen Landtage. Hierauf wird dic Adresse uahczu einstimmig angenommen. Hcrmaun und ^azlag gcbcn cin motiuirteS S c p ar alvot n m zu Protokoll. l Salzburg, 10. December. Die Petitionen mehrerer salzburgischcn Gemeinden, insbesondere dcr Gemeinde Loser, wegen Vergütung dcr Eiuqncntiel'nugs' und VorsftannSkostcn vom Staatsschätze wird vom Pcti-tionsausschusse begutachtet. Dcr LaudcSchlf erwidert jedoch, daß das Finanzmmislcmim wcgcn dcr gcgcnwär« tigcn bedrängten finanziellen Lagc Oesterreichs hierauf nicht cingchcu köune. Dcr Autrag deS Abgeordneten Steinhäuser, dcr Laudcsausschuß wolle ans dem Landcs. fonds cineu Geldbetrag für das bcslc populäre Volksbuch der Geschichte Salzburgs flüssig machen, wird vom PetitionSausschussc befürwortet, vom Erzbischof, Abt Dr. Eder, v. Lasscr uud u. Mcrtens untcislützt und von dcr Versammlung fast einhellig angenommen, Linz, 10. December. Dcr Statt Halter beantwortet l>ic Interpellation wegen dcr Ucbcrtragmig dcr Trnpftcnbcquarticrung auf die Länder dahin, daß in die« scr Beziehung überhaupt an die Statthallcrei leine Eröffnung bcrabgclangt ist. Der Landesgcsctzentwurf, betreffend die Abänderung des Paragraph 53 dcr Land> tagswahlordnnng wurdc angcuommcn. Ebenso dcr An« trag anf Neuwahl von zwei Mitglicdcrn für daS Abgeordnetenhaus. Hierauf verschiedene Anöschußbcrichte. Troppau, 10. December. Dcr Landes chef beantwortet die Interpellation bezüglich dcs Jesuiten« Gymnasiums in Wcidenau: Die nöthigen Fonds wurden nicht aufgebracht. Die Regierung kann unr den Standpunkt dcs Gesetzes emuchmcn und die gesetzlich verbürgte Gcmeindcautouomic nicht unterdrücken. Daö Organisationsstatut für dic Gymnasien ist allein maß' gebend; dasselbe macht leinen Unterschied zwischen geistlichen Orden nnd weltlichen Lehrern. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 11. December. Die „Norddeutsche All-gemeine Zeitung" schreibt: Die in cincr Berliner Corrc« spondcnz dcr „Patric" cnlhaltcnc Mittheilung über dic Stellung Preußens zur römischen Frage ist darauf zu» rnckzuführcn, daß, wie bereits mitgetheilt, Preußen dic innigsten Wüuschc für eine Verständigung zwischen Ita-lieu nnd Rom in Florenz ausgesprochen hat. Einc anderweitige von dcr „Patric" mitgetheilte Erwartung ist unbegründet. Die in cincr Pariscr E^rcspoudcn^ gebrachte Mittheilung der „Kölnischen Zeitung", daß obige Mittheilung dcr „Patrie" aus der vrcußischcn Gesandtschaft stamme, ist uubcgründet. — DaS Abgcord-uclcnhaus bewilligte die fortlaufenden Ausladen und die einmaligen Ausgabcu für dcn Iahdcbufcn. Die Eom-missionsantrag, betreffend dic Bewilligung vou 500.000 Thalern für Anlage uud Befestigung des Kiclcr Ma« riuc.Etablisscmcntö, wurde fast ciuslimmig gcuchinigt. — Dcr „Norddeutschen Allgemeinen Zcitmig" znfolac hat die Darmslüdlcr Rcgicruna die Anucraliuuina dcr Par« lamenlswahlcn für Oberhcsscu auf Mitte Jänner f. I. angezeigt. Dresden, 11. December. Das „Dresdner Journal" mahut d,c TageSprcssc, das gute Eiuoernchmcn zwischen Sachsen und Preußen zu pflegen, wclchcs auch dcr ernste Wille dcr Regierung sei. Florenz, II. Deccmbcr. Die „Nationc" dcmcn-tirt daS Gerücht, daß vier Eompaguicn Franzosen in Rom bis znm 31. d. M. verbleiben werden. Dasselbe Blatt versichert, daß am 15. d. M. cin Eonsistorium stattfinden solle , in welchem dcr Papst cine wichtige Allocution halten werde. Nom, 11. December. Hcutc Morgens wurde die französische Fahne auf dcr Engelsburg durch die päpstliche ersetz!; die Franzosen habcn das Fott verlassen. —^laatSrath T c> n e l l o ist hcutc hier eingctroffci,. — In Civitavecchia wurdc hcute daS 2V. frauzösische Regiment tingeschifft. Marseille, 11. December. Aus Ram vom Neu d. M. wird gemeldet: Gestern hat der Papst dcn Ge> neral Montebello nnd dic französischcu Officicrc im Throusaalc iu Audienz empfangen. Dcr General drückte scin Leidwesen über die Trennung aus. Dcr Kaiser, treu scincn Verpflichtungen, ziehe dic Truppen zurück, aber er cutzichc nicht die Stütze; cr lasfe dcn Schutz Frankreichs in Rom. Möge die Zcit die Leidenschaften besänftigen, die Schmerzen beruhigen, allen dcu Geist dcr Versöhnlichkeit verleihen und dem heiligen Stnhlc die Unabhängigkeit uud Sicherheit sichern, um dessen gcist-liche Acliou in der Wclt zu erhalten. DaS scien dic aufrichtigen Wünsche, welche cr zu den Füßen Sr. Heiligkeit niederlege, indem cr um sciucu Scgcu bitte. Dcr Papst antwortete unvorbereitet, und ist die Antwort uoch nicht veröffentlicht. Dic päpstlichen Zuaven werden dcu Papst uach Civitavecchia begleiten, wenn derselbe sich zum Besuche dcr dort ankernden fremden Schiffe lic-gcbcn wird. Die päpstliche Druckerei soll mit dcn, Drucke vou Documentcn beschäftigt sein. Mau versichert, der Papst werde Reformen veröffentlichen, indem er dic Gründe erklären wird, welche die Vertagung derselben während dcr französischen Occupation veranlaßt habcu. Paris, 11. December. Fürst Mctteruich ist gcstcru nach Wien abgereist; während seiner Abwcscn-hcit wird dcr Botschaftsrat!) Graf Mülincn als Geschäftsträger dic Gesandtschaft leiten. — Abb'! Coquereau, Almoscnicr dcr Flotte, ist gestorben. Petersburg, 11. Deccmbcr. Nachrichten anS Constautinopcl vom 8. December I. I. zufolge ist dortselbst das Gerücht verbreitet, da») die fraulösischc Regierung dcr Türlei vorgeschlagen habe, die Blocade von Candia durch englisch-französische Schiffe zu verstärken, wcun die Türkei allein die Insurrection anf Caudia nicht unterdrücken könne, Eine türkische Fregatte mit 800 Verwundeten ist in Eonstantinopcl angekommen. Telegraphische Wechselcourse vom 12. December. 5perc. Mctalliques 59.15 — 5perc. National Anlehcn 66.70. -. Banlaclien 712, — Ercditacticn 151.60. — 18tt0cr Staatöaillche» 51,!0, — Silber 128.50. — London 129,70. — K.t.Dncateu 0.14, Eingesendet. Au Fräliicin Didnriüa Weiser. Zum Andenken au deu 12. December 186L. Wl!nn, r>on der zartoii Hand ciofilhrt, dcr Vogc» Eiil bellen wnilderbar entlockt d?n Saiten, Wie soll ich da dm stillm Zanlil'r d^ilcii, Der in die lrnntuc Scclc loiinnt gczogcil? Drin Geist, cr ist'S, dcr anf dcr T0nc Wogen Unö naht mit all' brr Kindheit Seligkeiten, Ein Friedensbote anö des Himmelö Weiten, Den seine Erbmhoffming noch getrogen. Wie mit dcr Sehnsucht Lauten Philomcle Unö tief bewegt in lauer Sommernacht, So spricht zu nns dic reine Mädchriiseelc Ans diesen Kläna/n, mit geheimer Macht Uns rührend tief, wic anö des Vogels Kehle Ein Morgenlied, dem Himmel dargebracht! Oeffentlicher Dank: Am 11. December l. I. wurden an 110 Parteien der Abbrändler von Strasische beim löblichen k. k. Vezirksamte ^trainburg folgende Almoscngclder vertheilt: 1. Die von dcr Laibacher Sparcassedirectiou bewilligten.........ft. 1500.— 2. die zum nämlichen wohlthätigen Zwecke Vom hohrn Landtage in Laibach volirten „ 2000.—- 3. mehrere durch daS löbl. t. t. Bezirksamt Krainburg, sowie durch da? Pfarramt St. Martin bei Kiainburg eingesammelte milde^ Beiträge (darunter 144 fl. von der Citalnica in Krainburg und 28 fl. von der Manenbruderschaft iu Laibach), im Gesammtbetrage von.....„694.18 zusammen ^ ^ fl. 4194.18 Die Pfarrvorstehung von St. Martin bei Krainburg, sowie die Gemeindevorstebung von Straziöe sagen biermit alien so edlen und großmüthigen Wohlthätern sowohl im eigenen Namen, als auch im Namen der Mcllichcn Ver« nnglilcklen ihren wärmsten und aufrichtigsten Dank, und ein mehr als hundertfaches „l!on- I. l>-, Johann Hafner in. zi., Pfarrer. Vilrgermelstcr. Geschäfts-Zeitung. Uaibach, 12. December. Auf dem heutigen Marlte ftud erschienen: 4 Wagen mit Heu nnd Slruh (Hen 13 Ctr W Pfd Stroh 46 Ctr. 55 Pfd.), 40 Wagen uud 2 Schisse (8 Klafter) mit Holz. Dnrchschnitts-Preise. Mit.' Mgz., Mlt.° Mg,.. fi.!lr. sl. lr. fl. tr. fl., tr. Weizen Pr. Mrtzen l^ 60 7 52 Vnttcr pr. Pfund - 42 —>-. Korn „ 4- 4 65 Eier pr, SMck -1j —'_> Gerste „ 2 80 3 «0 Milch pr. Mas; — U) >— Hafer „ ^0 1 l^2 Rindfleisch pr, Pfd. .,8—^ Halbfrncht „ -! 520 Kalbfleisch „ -22—'-, Heiden „ 3^20 3:!? Schweinefleisch,, -20-^-. Hirse „ 2 70 3 30 Schupsensleisch „ —12-!.. Kntnrnl) „ —,— 4 7 Hähndcl pr. Stilck — 35 —l^_ Erdäpfel „ 160-^— Tauben „ —12—^ Linsen „ 5 50—'— He» pr. Zentner 120 - -, Erbsen „ 5 40—^ Stroh „ — gy____ ss'solcn „ 6^-------— Holz,hart.,pr.Klft. -!— 750 Nind^schmalz Pfd. -!48 - -! ^ weiches, „ ^ __ 5,^ Schweineschmalz „ — 40-------^ Wein, rother, pr. ! Speck, frisch, „—25------- Eimer —^-.14^. — geräuchert „ —^35-------! — weißer „ —'-. 1»; __ Theater. Hcutc Donnerstag dcn 13. December-Urbild de.x Tartüffe "'"^'' Lustspiel in 5 Acten von Gntztow. l'U. Mg. ä2« 22 ._ I.g windstill trilb^ ' l2. 2 „ ^t. ^ 327.40 l- 0 7 windstill trübe ^ 0.oo w., Ab.! 325.45 -s- 0.7 ! windstill j trilbc ! Morgen« Reif. Gegm 8 Uhr Nebel. Tagiiber die Wolken-dcckc geschlossen. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. Kleiumaur.