«»htft«». »iw,», str M« «r. IS». Krettag, KS. Dezember tSSS. ^11 ZahrgiMg Die ins ie „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitog. Preise — fiir Marburg: ganzjährig e fl., halbjährig 3 fl.. vierteliiihrig 1 fl. S Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung : ganzjährig 8fl., halbjährig 4fl., vierteljährig 2 si. Die ei» Mal gespaltene Garmondzeile wird bei e KV sr; für Zustellung nan»? ir. — M»I Pv,ivrr,rnvung: »anziayng v si.. yatvjayng 4 fl., vterreilayrig fi. Vle et» Mat gejpaliene «armonv»etle wtro vet einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit Ib, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 80 kr. Jnseraten-Etempelgebühr kommen. Ptr /tittteßt «egt» ttschtiit am Sl»«tag kei» Klatt. Zur Geschichte Kes Tages. Die Blätter der u»»g arischen Linken werden nicht müde, die Nachricht von der Parteispaltung al» Erfindung hinzustellen. Die Führer erklären auf da» Bestimmteste, daß die Einigkeit und Einmülhigteil ilirrr Pläne und Forderungen seit ihrer Wiedelvereiuigung im Mai nicht durch da» kleinste Wölklcin getrübt lvorden und daß sie auch heute noch ganz da»sklbe anstreben, »va^ Ae in den letzten drei Jaljren zu erkämpfen versucht. Die Linke will—und die» ist für un» vön größter Bedeutung — die Streichung der Delegationen und die Uebertragung ihrer Befugnisse au den ungarischen Reich»tag und an den ReichSrath. Auf dieser Grund-laltt hofft die Ante mit den Deutschen in Oesterreich eine Einigung zu e»z,»len. die kein „entwicklungfähigeS und bildungsbedürstige» Provisorium." sondern eine vollkommene und eudgiltige Gestaltung schaffen würde. In Berliner Regierung »kreisen hofft man. e» tverde sich ein Umschwung der französischen Politik vollzlehen und zwar zu Ungunsten Oesterreich» und zu Gunsten Preußen». Bj»marck soll in lLompiegne auf die Unfertitikeit der österreichischen Nüstungen. also auf die Werthlesigkeit der österreichischen Verbindung sür alle franMschen Pläne haben hindeuten lassen. Er habe in Nouher. der vor die Kammer mit einer möglichst rosigen Schilderung der Lage l^intreten wollte, einen warmen Allilrten gesunden. DtN preußisch - Rouher'schen Bemühungen wäre e» gelungen, die „Erkrankung" Mouftier'» fertig zu bringen. Ob man sich in Berlin freudiger stellt, al» man fühlt, können »vir nicht ent-scheiden. Jedensall» ist die Begrüßung, welche Lavalette durch die mini-steriellen Blätter ersährt. kein Zeichen der Verstimmung Die immer und immer wiederholten heftigen Angriffe auf Oesterreich, die gänzliche Außerachtlaffung aller den Halbamtlichen obliegenden Anstand»rücksichten. da» Locken und Kirren und Girren nach Ungarn hin. da» Alle» bewei»t doch, daß Bi»marck d,n Härder mit Oesterreich sucht und daß er wohl weiß, er könne da» Aeußerste wagen. Schon vor Monaten muß man sicher gewesen sein, neue Fäden «ach den Tuilerien spinnen zu können und es scheint, al» sei die österreichische Diplomatie von der preußischen verdrängt worden. Der französische Botschafter in Rom soll dem Kardi. nal Antonelli Vorschläge gemacht haben bezüglich einer Vermehrung der Besatzung. Der Kardinal habe jedoch erlvidert. der Papst würde zu-frieden sein, die Franzosen in Frosinone und Belletri sowohl, als in Civitaveechia zu sehen, aber nur im schlimmsten Falle tvürde er ihren Einzug in Rom billigen. Auch der Borschlag, die päpstlichen Truppen unter französische» Oberkommando zu stellen, sei von dem Kardinal mit Entschiedenheit zurückgewiesen worden. Doch habe die» den französischen Botschafter nicht abgeschreckt ; er denke seine Borschläge zu »viederholen und in halbamtlichen Kreisen wurde zugegeben, daß der Papst nöthigen-fall» seiue Truppen al» Hllf»macht gegen Italien hergeben «verde. Der Sultan hat ein Manifest erlassen, in welchem die Noth« lvendigkeit der Schritte gegen den Nachbarstaat in ruhiger und leiden. schafl»lostr Weise auseinandergesetzt und schließlich die Hoffnun.l auf einen friedlichen Au»gleich anigesprochen lvird. Die Türken sind selbst durch, weg» unzufrieden, daß man nicht früher diese Schritte gelhan. jetzt sci der Zeitpunkt entschied«» ungünstitz. Andere, welche die L<^ge der Dinge vorurtheil»lol«r betlachten, erklären die HauptforderuNj; der Regierung geradezu sür ungerechtfertigt, da man ja doch Griechenland sür die liider-liche Ausführung der Blokade nicht verantwortlich machen könne. In den Provinz^en lNriecheuland» soll, ivie der „Pa. trie" geschrieben lvird. im Gegensätze zn der Erregtheit der Athener, eine große Abneigung vor dem Kriege sich zeige». Au» Naupüa. Korsu. Ko-rintli und anderen Orten sind Abordnungen entsandt lvorden, um bei der Regierung dagegen zu prolestiren. daß dieselbe eine Politik verfolae, welche den Ruin aller Interessen lie» Lande» herbeiführen müßte. An Athen habe man ferner erlvartet. daß dic griechischen Bevölkerungen der Türkei, namentlich in Thessalien und Maeedouicn aufstehen würden. Die-selben bezeigen jedoch dazu keine Luft un) in Konstantinopel hätten die griechischen Unterthanen. welche dort ansäffig sind, al» man ihnen Sthiffe angeboten, um sie nach ihrer Heimat zurückzuführen, verlangt, in der Türkei bleiben zu dürsen. indem sie versprach?«, vollständig neutral zu blriben und sich jeder Kundgebung zu enthalten. Des Freiherrn von Trenck tetzte Stunden. V««. Hiltl. Die Trommeln der Nationalgarde rasselten vor dem Gefängnisse St. Lazare zu Paris. Eine große Menge Volk» harrte vor den Pforten der unheimlichen Wohnung, um die Angeklagten zum Berliöre abführen zu sehen; ja. obgleich die Vlutmenschen der Schrtcken»zrjt bereit» so an Hinrichtu»t»en gewöhnt ivaren. daß ein Wagen voll Echlachtopfer der Guillotiue kaum noch die Aufmertsamk.it erregte, so lierrschte doch heute eine . ungetvöhnliche Betvegung unler den Massen. Die scheußlichen Weiber, die PikenmÜnner. die Ptitriotcn in der plirygischeu Mütze und schtnutzigen Karmagnole mit den Labot» an den Füßen, die entarteten Kinder, deren Äugend unter Anschauung der Älutszenen velfloß, diese Alle wogten und kreischten, heulten und zeterten durcheinander am 7. Thcrmidor de» Jahre» II. der französischen Rkpublik (9. Juli 1794) Bor den Thoren von St. Lazare, dessen verfluchte Mauern so viel Elcltd und Seufzer, so viel Verwünschungen und Angst bargen, al» ehrdem die der zerstörten Bastille, war ein von Pikenmännern gebildetes Spalier errichtet. Durch daks lbe schritt der öffentliche Au»ruser. Eine braune Karmagnole hängt um seine Schultern, die rothe Mütze bedeckt sein struppige» Haar, ein starrer Bart umgibt da» Kinn, seine Beine stecken in roth und lveiß geftreisten Schifferhosen, seine Füße in plumpe», mit dicken Mgeln beschlagenen Schuhen. Er trägt einen Gürtel mit kurzen Stacheln besetzt; — die Echlachtopfer könnten ja Hand an ihn legen! In diesem Gürtel stecken zwei Pistolen, deren Hähne gespannt sind; — die Berurtheilten könnten in der Verzweiflung den Ausrufer, da» Werkzeug der Peiniger, für den Ausspruch de» Konvent» züchtigen »vollen. In der Hand halt der Mann ein Papier: auf demselben sind die Namen der Gefangenkn verzeichnet, die heute verhört »Verden solle»». Iva» 1794 im Juli uoch so viel hieß: „Ihr sollt die Stunde erfahr,«, in der ihr den Kopf unter die Guillotine legen müßt." Hinter dem Ausrufer schreiten zwei Pikenmiinner von der Sektion der Lombarden. Ueber einen Hof. dann dutch einen von belvaffneten. spielenden, rauchenden und trin- kenden Wachen besetzten Korridor schreitend, gelangen die drn Männer zu einer großen Thür. Verworrene Stimnun tönen hinter derselben. Endlich wird sie geöffnet, ein halbfinsierer Raum von gioßer AuSdeh. nung zeigt sich. 3» dem Halbdunkel diese» Räume» gelvahrt inan eine Menge Ge» stalten. Es sind die Gefangeneu de» Konvent»; jedes Aller ul»d Geschlecht, jeder Stand, jede BermögenSstufe ist vertretcn; die Gullloline verschmähte keine Kost — sie fraß ohne besondere Auswahl. Als die Thür geöffnet wurde, ertönte ein ängstllcher Schrei auS vielen Kehlen kommend, da-zlvischtN einzelne Rufe: „Run ist's auS!" — „Jetzt!" — „Adieu!" »c. Aus allen Winkeln liefen die Gefangenen zuslimn»en; ihre Augen haftete« auf dem öffentlichen Ausrufer und seinem verhängnißvoUen Papiere. Wer wird hinauSgeschleppt zum Fallbeil? Wem bringt der breite Mund deS Schergen die endliche Gewißheit deS Schicksals? Angstvolle» gucken in den Gesichtszügen der Einen — stumpfe Gleichgültigkeit bei den Andern. Der Ausrufer räuspert sich, überblickt die Menge und liest dann mit lauter Stimme: „Andr«Cheniir. Literat." Ein junger Mann von 22 Jahren trat auS der Menge. „Hier bin ich!" ries er mit fester Stimme. „Hinter die Barre!" rief der Ausrufer. Lhenier trat hinter einen gitterartigen Verschlag, in welchem die Bezeichneten stehen mußten, bis der Zug sich in Bewegung setzte, der sie ihren Sttchtern überlieferte. „Alexander Boucher. Exkapitän der ezköniglichen Marine." fuhr der Rufer fort. „Ich bin eS!" anllvortete eine sonore Stimme, die einem Manne von 36—37 Jahren angehörte, der mtt festem Schritte in die Barre trat. „Charles de Bart." Exoffizier der Dragoner." tönte eS »vieder. „Ha l lja l habt Ihr mich endlich 7" lachte eS auS dem Hansen, und mit den Worten „Platz da!" stellte sich ein lvunderschönrr Mann, dessen aristokratisches Aeußere selbst der Schmutz und da» Grauen deS KeikerS nicht hatten verwischen können, vor den AuS'user hin. „Hinter die Barre!" donnerte die Stimme deS AuSr»»ferS. „Wie können Sie es wagen, einem Patrioten in'S Gesicht zn sehen?" De Bart summte einen Chanson und tänzelte hinter die Barre. „Friedrich. Ezbaron von Trenck. früher Offizier." Bon dem Schemcl. auf dem sie bisher gesessen, erhob sich die ge-tvaltige, hagere Gestalt des Geforderten. Gleieh.^ült'g hatte er bis z»it K»t»« Berfaff»«g»fet«r! Marburg. 24. Dtzrmber. Der linuadzwanzigstt Dezember — der Geburtstag unserer Ber-faffukg -- ist sanstlos. klanglos vorübergegangen am ganzen Volkt. Einige hundert gefttffer kommen liier nicht in Betracht: diese Schlcinmer sind nicht das Volt, nicht Vertreter desselben — die Masse hat sich diesen Tag nicht gemerkt — neunzehn Millionen Öcsterreicher haben sich um die Aeier nicht gekümmert! Mustert die Regierung heute die Reihen ihrer Anhänger, so muh sie sich überzeugen, daß sie keinen gewonnen, aber Mr manchen verloren Horcht die Regierung aus die Stimmen aus dem eigenen Lager, so ivird kein unabhängiger Mann in demselben ibr freudig zurufen — werden die Getreuesten ihr nur rathen. sie nur warnen, die Parteigenossen zur Geduld verweisen, auf die Zukunft vertrösten. Äa diese Autunsl! Wie schSn ist dieselbe ausgemalt worden, als das „Bürgerministerium" seine Wirkjamkeit begonnen? Und zur Stunde, da sich die Verheißung erfüllen tollte, wo ist zur Stunde das ersehnte Glück? Die Hoffnung, die wir auf die Zweitheilnng des Reiches gesetzt, ist nicht zur Wahrheit gewoldcu! Die ungleiche Belastung hat allerdings eine ungleiche Gertheilung der Rechte zur Folge — aber umgekehrt, in dem Sinue. daß dort, wo die Vürde größer, das Recht in demselben Maße verkürzt worden. Und die politische Gleichberechtigung Oesterreichs mil Urwarn. auf die wir doch gewiß traft der Zweitheilung das begründetste Recht haben — wo ist ste geblieben? Wie gering an Zahl, wie schattenhaft wandelt unser Rtichs-rath mben dem ungarischen Reichslage — wie unendlich weit steht unsere Vahlorduuug hinter der ungarischen zurück! Die wenigen staatsbürgerlichen Ucchte, welche uns die Berfafsung gelvührleistet. entbehren thells noch der ausführenden Gesetze und wo diese biß Jener, die heute den Staat llnken. die heute das Golk vertrete». Die Stimmung der Massen »st jetzt noch theilnahmsloser. als damals — der Plan unserer Feinde noch fester auf diese Stimmung gebaut, als in dem Jahre, welches KöuiggrStz über Oesterreich verhängt. Wir büßen die politlschen Sünden unserer Bäter — büßen die eigene Schuld. Volksvertretung und Regierung sind nur ein Spiegelbild d,s Voltes selbst und wer darf behaupten, daß in Oesterreich der Spiegel trügt? Unsere Zustünde sind unser Werk. Wird unsere Schuld gerächt werden bis in dos dritte und vierte Glied und weiter ljinauS? Sie wird es — unerbittlich strenge — wenn der reuigen ErkcNttlniv nicht die entsprechende lbat unmittelbar solgt. Achtung vor dtM Bersasiungs rechte — Durchführungsgesetze, die am Rechte nichts mindern, nicht gedreht und gedeutelt werden können — Verbesserung der Berfaffung Nennung seines Namens das Schauspiel betrachtet, mit wehmüthigem Lächeln die Gestalten der schönen Frauen und Mädchen, der kräftigen jungen Männer angeblickt, die hier neben d,m Greise und der Malrone iu dem scheußlichen Kerker zusammengepfercht zitternd oder ergeben ihren Namen erwarteten. Ein verächtliches Zucken spielte um seine Lippen, tvenn er zuweilen vor und hinter sich ein zaghistes Schluchzen, eintn leisen Schrei der Angst vernahm. Die Beine lang von sich gestreckt, die Hände in den Taschen seiner kurzen Hosen, so hatte der Baron von Trenck die Nacht vom L znm 7. Tl)ermidor in dem Gefängnisse St Lazare zugebracht. — Trenck hatte jchlechtere L^gristellen kennen gelernt. Er ivar es. der Maulivurs von Magdeburg, der Abenteurer. oer Liebling der Damen, der muthige Soldat, der Spötter seiner Wychtcr. dem kcink Mauer undurchdringlich, keine Fessrl zu dicht, kein Graben zu tief ge. Wesen. Sein ganzes Verlangen wl,r von Jug nd auf nach ungebundener, ^gelloser Freiheit gegangen; diescr Drang sührte ihn in die Kerker, dieses Verachten aller Ketten und Mauern maihte ihn fähig, sie zu durch brechen, mit beispielloser Ausdauer rüstete ihn jenes Verlangen i'ach Luft und Licht, tveun er sich durch die Erde tvühlte mit deu erbärmlichsten Wertzeugen, und als er endlich eine ruhige Stätte finden sollte, ließ seine »»zähmbare Natur ihm dennoch teine Ruhe, sie sührte ihn nach Aranteeich — i» den Kerter von St. Lozare. Der Jüngling, der Mann hotte gezeigt, daß es für seine Krast keine Bande gebe -- der Greis «»ßte sich beuge» unter der Wncht des Geschickes. Furchtbares Vcr hüngnißl Trenck scheint von der Voisehung bestimmt geivesrn zu sein, die düstere Laufbahn des KeikerlebenS zu durchwandtln. bis daS Beil ihn befreite. Schrecklicher Kontrast I Die glanzvollen Säle der Hoshaltungen VerlinS, Petersburgs. WienS! — im Besitze der zärtlichen Zilueigung einer hohen, edlen Dame, gesucht von vielen anderen Schöner?, strahlend in der glanzvollen Uniform der fürstlichen Krieger, frei nach taujend über- stondeuen Gefahren, und nun--die zähneklappernde oder Verztveifelte. resignirte oder sreche Gesellschaft dir Todeskandidaten des Nalioiialtonvents. das dumpfe. U'lheimliche Geivölbe als Wohnung, dir sadenschcinige. besudelte Kleidung und der tvurmstichige Schemel — im Gefängnisse von St. Lazore! — Trenck'S Schicksalk, in Deutschland so populär geivordeu. waren bis zur Sicherung der ganzen Bolksfreiheit. bis zirr Stiftung deS inneren Reichsfriedens das ists. ii»aS daS Golk erstreben. ivaS die Vertreti»ug schaffe',. waS die Regirrung schirmen soll. Und der Zubeltag. an dem wir eine solche Bersassung begrüßen, wird in Andacht nnd Begeisterung, mit Saug und Klang geseittt «Verden alS der Ehren- und Freudentag unseres Volkes. alS der sestlichste Tag. alS der Geburtstag Oesterreichs l Vermischte Nachrichten. (Einfluß der Wälder auf daS Klima.) Die Trockenheit deS egyptischkn Klimas il't derart, daß eS in Ober Egypten niemals regnet und dl»ß man im untersten Theile deS LandeS (Delta) früher nie mehr als sünf bis sechs Regeiltage im Jahre zählte. Aber der Vizekönig Mkhemet Ali lieh auf dem Delta zioanzig Millionen Bäume anpflanzen. Seit einigen Iahren sind nun diese Bäume groß geworden und die inillltre Zahl der Regentage sticg von f»,uf oder sechs auf vierzig. Bezüglich diescr letzteren Thatsachc stützen wir unS anf das Zengniß von R isenden. die neiieilich Egypten besuchten und insbesondere aus den ausgezeichnet veiläßlichen Veoliachtrr Pouchet. (Der neueste s r a n z ö si s ch e M i n i st e r we ch se l.) Ueber die Bedeutungslosigkeit des MinisterivechselS schreibt ein Pariser Witzblatt: Es lebten einmal in Warschau zivei polnische Juden. Sie verlängten und erljielten Audienz beim Lzar. AlS sie an der Thür deS kaiserlichen Palastee erschienen, hitlt der l^eremonienmeister sie zurück. „Ihr könnt so nicht eintreten." sagte er. „ihr müßt eure Wäsche wechseln." Die beiden Juden gingen ohne Mi^rren nach Hause und gehorchtet», d. h. Abraham zog dt'S schmutzige Hem) von Solomon und Salomon daS schmutzige Hemd von Abraham an. — So wechselt man in Fraiitreich die Minister. — (lZin Mittel adelig zu werden.) Da sich zu den einge-zogencn polnischen Güttern immer noch teine Käufer finden wollen, so hat, tvie aus Warschau geschrieben tvird. die Regierung bekanntgemacht. daß jeder nichtadelige Ruli?. »v-lcher Güter in den Wrstprovinzen kaust, dadurch AdelSrechte erhält. Also doch ivenigstens ein Mittel für den gemeinen Russen, sich in den AdelSitand zu erheben. (L a n d b r i e f t r äg e r.) DuS österreichische Postwesen soll dem-nächst dnrch eine Nenernng bereichert iverden durch die Einführung von Biiesträt'ern auf dem Lande. Dikse Briefträger »Verden nicht nnr die einlangenden Briefschasten, alle Gtld». Werth« und Frachtseudungea — letztere bis mm Gewichte von zwanzig Pfund eingerechnet, an den Adressaten, sondern umgekehrt auch die aufzugebenden Postsendungen einsammeln und an das Postamt zu bestellen haben. Außerl!em solle» sie berufen sein, nach Art der städtischeu Dienstmänner den Privatveikehr zwischen den Insassen der Ortschasteu eineS und demselben PostamtbezirteS unter einander gegen ein festgesetztes Entgelt zu vermitteln. In jeder Gemeinde, die kein Postamt hat. wird ein Brieskasten anfgestellt. zu welchem nur der Briefträger den Schlüssel hat. Jenem aber wird von der Getneinde eine^ Schreibstube eingeräumt, wo er täglich zur bestimmten Stunde zu «rschetnen hat. um die etwaigen Aufträge entgegenzunehmen ; er berechnet daS Potto. verzeichnet die eingehobeuen Beträge in ein Rc-gister und hat über dieselben Ouittungeu zu ertheilen; auch wird er Briefmarken und Brirsumschläge zum Gerkaufe mit sich führen. (Aus Wieliczka) ist keine n,ue Meldung eingelangt ; daS Waffer nimmt eben zu vor Gott und den Menschen uud beide laffen eS ruhig geschehen. Der „EzaS" bringt lediglich die eine Pitantrie. man schüttle in Wielitzka die Köpse (so viele dort überhaupt sind) dar« auch in Frankreich bekannt. Zu jener Zeit, die ebenso reich an große» und bedeutenden. alS scheußlichen und entivürdigenden Eeeignifsen ivar. slinden Männer wie Trenck in allen Kreisen der Gesellschaft Theilnahme. Man fragte nicht, ob sein Leben frei von jedein Borwurfe sei. ob er sein Schicksal verdient oder vtrschuldel habe (und L»tztereS «var gioßentheils der Fall); eS genügte, daß es schrecklich genug gewesen, um den GreiS. dessen Silderhaare mau mit Achtung betrachtete, in Frankreich freundlich auszunehmen. Aber er »var RobeSpierre entgegengetreten, nnd daS erfor« derte. ihn unter Anklage „der versuchten Wiederheiftellung des König-thumS und der Austvieglung der Gefangenen von St. Lozare". »m Verein mit noch 29 UuglückSgesährtc»». zu stellen. Robespierre ging mit furcht-barer Entschiedenheit vorivärtS. Jhtn genügte die Anzahl der Opfer nicht mehr. ES mnpten unter denselben auch Lrute von Rus sein. Was nur irgend von Bedeutung in Paris aufzufinden »vor. daS suchte man unter die Guillotine zu bringen. Trenck erfreute fich. wie gesagt, einer großen Beliebtheit in den Stadttheilen. welche er getvöhnlich besuchte. Die Männer von Rus fingen an. selten in Paris zu werden. Er mußte fallen. Noch 29 Rameu ries der Ausrufer. Dann steckte er seine Liste in die Brustt<,sche. nahm eine ungeheure Prise, zog eine Glocke, deren Strang an d^r Seite deS Gesängnißeinganges herabhing, und verließ die Halle. Wenige Minuten später öffnete sich wieder die Thüre; auf dem Korridor gewahrte man eine doppelte Reihe von Rationalgardisten aus-gestellt. Die bezeichneten Gesangenen traten aus der Barre und zwischen die Soldaten, das Kommando „Marsch" ertönte, und die Gefängnißthür schloß sich vor den Zurückbleibenden. Sie sollten ihre Unglücksgefährten nicht »viedersehen. — Trenck hatte durch keine Miene irgend eine Betvegung geäußert. Als ober der AuSrufrr die Halle verlassen hatte. alS die Gesorderten- Abschied von ihren Freunden. Verwandten nahmen, die unter dem Haufen der Zurückbleibenden sich befanden, als Thränen und Seufzer auf'S Neu« fich zeigten und hundert zitternde Hände sich nach der Barre ausstreekten. die über, dab an dem Orte, wo an dem Gebände für die in eiaisten Wochen (oder vielleicht Monaten) au< Prag kommen lollknde Dampfpumpe ge-mauert wird, kein Wasser zur Keffelspeisung stch vorfindet. Und es liegi das gute Waffer doch so nah. man braucht nur in die Tiefe zu schlveifen. (Militärische M u st e riv i r t h s ie von Herrn Dr. Duchatsch in tief, gemüthvoller Weise gesprochen wurden. (Arbeiterbildungsverein.) Am Sonntage Nachmittag 3 Uhr findet eine Versammlung im Gasthofe zum Erzherzog Johann statt und wird Franz Wiesthaler einen Vortrag halten „über die Stellung der Arbeiter zur Volkspartei." (Verein „F 0r tj chr i t t ") Der politischvolkswirtbschaftliche Verein wird sich am nächsten Dienstag Abends 7'/, Uhr im Gasthofe zum Erzherzog Johann versammeln, um sich den Jahresbericht erstatten zu lassen und die Wahl des leitenden Ausschusses sür das Bereinsjahr 1869 vorzunehmen. tisch. feindl Letzte Post. Di- Sustimmnng Oester-ichs z« einer Konferenz tn der titr-griechischen Zraae wird als wahrscheinlich betrachtet. Äwische» der Türkei «nd Griechenland ist eS weder zn ei> lAen Z«sa»«enst»ß, noch znr StriegSerklärung gekommen. eine« Der englische Kriegsminifter hat die Herabsetzung der Kosten skr Heer nnd Flotte angekündigt. zwischen dem Gitter hervorkommenden Hände noch einmal zu drücken, da winkte Trenck einem feinen jungen Manne, der gedankenvoll an einem Pfeiler der Halle lehnte. „Mein lieber Graf Baylus." stüsterte er. „nehmen Sie dieses hier, als ein Zeichen meiner Freundschaft. Es ^st das letzte Geschenk der Prinzesiin Amalie, meiner Wohlthäterin, meiner Freundin. Ich bewahrte es lange. Bewahren Sie es ebenso lange zum Zeichen eineS ehrenvollen Andenkens sür mich und für Sie." Mit diesen Worten überreichte er dem Grafen eine schöne, mit dickem Goldrunde verzierte Dose von Schildpatt. „Theuerster Baron." ries Baylus. „warum wollen Sie sich von dem werthvollen Gegenstände trennen?" „Nehmen Sie es. Ich vermache es IHNtN. Ich bin ein Sterbender; ehren Sie meinen letzten Willen. Wir sehen uns nie wieder. Mein Kopf tvild sallen." „Aber, theurer Baron, tu dieselbe Anklage wie Sie verwickelt, steht mein Kops nicht sester als der Ihrige." „Ich weiß es. Aber mir ahnt eS. Sie werden gerkttet. Ich Baron — ich »verde sterben." Vor dem Vrfättgnisit'. zwischen den lauernden Bolkshaufen ange-lang», tvard Trenck vor allen Andern erkannt. Man rief ihm zu. Man applaudirte ihm. „Singt das ira, langer Preuße l" „Er ist ein Spioul" „Es muß sich eist zeigen, ob er kein Patriot ist!" So ries der Pöbel durcheinander. Im Sitzungssaale angelangt, wars Trenck seine Augen umher. Die« selbe Begleitung wie aus der Straße. Männer. Weiber, Kinde,. Aus den Gallerien Zuschauer, in den vordersten Reihen Mütter, tvelche ihre Kinder säugtcn und dabei gespannt aus die Richter blickten. Man gewahrte. vom einfachen schwarzen Kleide an biS herunter zum Hemdärmel deS Sektions-Mannes. alle ungeheuerlichrn Trachten jener Zeit. Die Schreiber trugen rothe Mützen; rothe Mützen tauchten überall aus drm Hausen der Zuschauer auf, eine rothe Mütze trug die Büste Marat's. wellhe hinter dem Gerichtstische aus einer Konsole prangte und das blut- gierige Auditorium angrinste, und an der Spitze der über Marat angebrachten dreifarbigen Fahne hing eine rothe Mütze. Widerliche Gerüche, heisere Stimmen, eine erstickende Temperatur, die furchtbaren Geftchter — dies Alles vereinigte fich, um den Sitzungssaal zn einkM noch schrecklicheren Ausenthalte als das Gefängniß selbst zu machen. Die Glocke tönte. Tiefe Stille trat ein. Der Syndikus Hermann erhob sich. Er verlas die Anklage. Dann wand^ er s^ch an den ihm zunächst stehenden Gefangenen, dessen hoher Wuchs dasjjgreise Haupt weit über die Bajonnette der Wachen emporragen ließ. Dieser Kopf, dieses Antlitz, schon dem Messer verfallen, erregten allgemeine Aufmerksamkeit. Keine Furche« hatte das Schicksal hineingegraben. ES war wie versteinert. Diese Mundivinkel konnten nicht mehr zucken, diese Stirn runzelte sich nicht mehr, nur daS Auge und die Zunge vermochten eS auszudrücken, waS der Mann getragen. waS er jetzt empfand. „Ihr Namc. Alter und Stand?" fragte Hermann. „Baron Friedrich von Trenck. geboren zu Königsberg im Jahre 17Z6; früher Offizier in preußischen und österreichischen Diensten ; jetzt Literat." „Angeklagter. Sie stehen im Verdacht, mit den Königen Europas einen verbrecherischen Briefwechsel zu unterhalten. Eines Ihrer Schreibe« ist ausgefangen worden: es ivird Ihnen durch den öffentlichen Ankläger vorgelegt iverden. Sie sprechen sich in diesem Schreiben sehr ztvetfelhaft über die Ereignisse der letzten Tage auS." „Der öffentliche Ankläger ist getäuscht lvorden. Kein Schreiben Von mir hat die de'itsche Grenze passirt. Ich bin scit lans^eu Jahren schon kein Gast mehr in den Palästen dtr Fürsten. Wollen die Herrscher Europas den Zustand Frankreichs kennen lernen, so iverden sie nicht bei mir, dem Frennde des VolkcS, stch Auskunft erbitten. Hier seht. Bürger, die Wundmale, welche die Kerker meinen Gliederr, aufgedrückt haben, und gegen die Befreier auS Kerkern sollte ich diese Hände erljeben? Das könnt, das dürft Ihr nicht glaubeil." (Schluß folgt.) g«« Ltede vom Täbel. Marburg. 29. Dezcn.btr. Gerade wie vor einem Jahr,, so haben wir auch dieser Tage »vieder Störungen deS Nachtfriedens. Verletzung srcmden Eigenthums, gesährliche Bedrohung durch bewaffnete Hand erlebt ^ und lst es wieder die Hand von Vaterlandtvertheidigern, die Hand, welche die Staatsbürger in ihrem Recht schützen soll — diese Hand ist's, welche gkg,n Pflicht und Gesetz gefrtvelt. Wie vor einem Jahre, sind es auch dicSmal vicht SoldattN des heimischen Regiments, die Anlaß zu dieser Beschwerde gegeben, son-dern Leute aus weitentferntem Ergünzungtbezirk. Militärische Gründe können eS doch gewiß nicht sein, die zur Ber-ltgung ungarischer Hußaren nach der unteren Steiermark bewogen; da wir aber gezwungen sind, einen Grund als bestimmend anzunehmen, so kann eS nur ein politischer sein. Diesen Grund dürste die Mannschafl wohl mehr ahnen, als mit vollkM Bewußtsein durchschauen. Ein solches Bewußtsein würde vielleicht die Pläne der Militärpartei durchkreuzen — die Bolkspartei hätte dasselbe jedoch weniger zu sürchten; denn nur lln-klalheit der Ueberzeugung beunruhigt das Gemüth, verlritet zu verttunji-wilSrigem. ungcsetzllchem Handeln. Das ftthende Heer lst das System der Absonderung, der AuSzeich-nung, der Ueberhebung, der Trennung zwischen bewaffneter Macht und Bürgerthum, der Spaltung des Volkes. Die Verlegung der Truppen in fremde Erganzungsb^zirke gesellt zu diesem Gegensatze häufig noch den nationalen und ist dieser um so schroffer, je stolzer die Angehörige» des anderen Stammes. Die Verbitterung, »velche durch rohe Gewaltthaten, wie jene vom Christtage, hervori^erufen wird, hat Erscheinungen zur Folge, die man in den herrschenden Kreisen wohl nicht kennt — und ob auch dort unsere Warnung nicht beachtet wird, es ist und bleibt unsere Pflicht, die Wirklichkeit und Wahrheit dieser Erscheinungen srank und srcj zu beknndcn. Zum Hohne wegen der Niederlagen im Felde kommen Flüche und Ber-wünschungen, kommen Borhers.igungen der schlimmsten Art. Freude am Schaden, ivelcher ja doch ein Schaden des Bolk.S ist — Theilnahms« loi^gkeit. ja Freude am Unglück, das ein Unglück des Baterlandts ist ... treffen wir solche Erscheinungen noch in einem anderen Staate der Welt und wär es der zerrüttetste, der gesunkenste? Die Leidenschaft ist blind, schonungslos gegen sich, ge^^rn Andere; mag der sittenstrenge Mensch die-selbe verurtheilen — der Politiker muß rechnen mit ihr. als mit einer ungeheuren, entscheidenden Größe. Wer jemals Zeuge solcher Auftritte gewesen, wie wir in Marburg wiederholt iver jemals die Aeußerungen der Beleidigten gehört — wer der Bewegung im Volks- und StaatSleben da» ewige, unerbittliche Gesetz abgelauscht, muß immer und »mmer wi dcr seine Stimme erheben selbst auf die Gefahr hin. daß ihm Kasandra's Geschick — das traurigste von Allen -- beschieden wäre. Das Utbel. von dem wir sprechen, zu lindern, gibt es zwei Mittcl: die Verlegung der Truppen in ihre Ergänzungsbezirke und daS Verbot des Waffentragens auherm Dienst dieses Uebel zu heilen, sicher, schmerzlos. Vermag nur die Aushebung deS stehendtn Heeres und die E n-führung der Volkswehr. __ vermischte Nachrichten. (E ine Wahlszene.) Die Davenport Gazette (Soir a) beschreibt eine Szene, die am Wahltag an den Davenport-StimmkäNen stattfand. Am Nachmittag sah man einen niederen Wagen herumfahren mit einer Vertheidigung mit dem Kreise des Popilius umgeben will. Also, als die große Kaijerin---" „Wir find hier, um Recht zu sprechen," fiel Herman ein. „nicht nl>er um Lobreden auf die Feinde der Republik zu hören." „Sagen Sie lieber; um zu verurtheilen. Aber Sie haben mir das Wort gegeben, ich »verde eS benutzen. Die große Kaiserin Maria Theresia---" „Entziehen Sie ihm das Wort, lvenn er Tyrannen lobt." rief Tinville. „Sie tvar meine Wohlthäterin," rief Trenck. „und ich muß es sagen, gerade hier, an dies.r Stelle, daß sie eine große Ktnserm war. Als diese große Fürstin gestorben w.ir. ging ich nach llngarn und ward Landmann. 3a, Bürger, der. den 3hr als Angeklagten vor die Schranken fordert, war der Freund Franklin s und hat in den Ebenen von Zwabach die Pflugschaar geführt! 1787 w^nd eS mir verstattet. mein Valetlattd wiederzusehen. Ich ging nach Preußen, blieb aber dort nur so lange, als ich brauchte, um eine heili.^e Schuld der Dankbarkeit zu dczahlcn. Der Gegenstand derselben verließ diese Welt, und ich entfloh von der Statte, auf der ich so viel geduldet hatte. — Jetzt erschienen meine Denkwürdigkeiten, welche die Aufmerksamkeit Europa- auf mich lenkten. Man machte mir glänzende Anerbietungen. Ich schlug sie aus. Ich tvollte meiner sreien Gesinnung nicht untrtn werden und trotzte neuen Verfolgungen. Meine Begeistetung für deu Lturm der Bastille trug mir in Wien cine sicbenzrhntägige lSesangen-schast ein. Bürger, ist das eine Führung, die den Patrioten Frantreichs anstößig sein kann? Seil 1791 lebe ich in Frankreich, ich veröffentliche Broschüren, die nicht ohne Einfluß auf die politische Erziehung deS fran-zösischen Volkes geivesen find. Wenn ich die Volksversammlungen nicht besucht habe, so geschah dies, weil ich glaubte, man werde mir. einem Fremden. daS Wort entziehen. Befragen Sie. Bürger, außerdem meine Kameraden in der Sektion der Lombarden, der ich lange angehörte, sie werden Mir daS Zeugniß eineS ehrlichen ManneS nicht versagen. Ich babe gesprochen und glaube betviesen zu haben, daß ich niemals etwaS gegen die Freiheit der französischen Nation unternahm." jungen Dame als Kutschrr. An ihrer Seite saß Deaeoi^ Gilbert, Vater deS Herrn E. S. Gilbert, nach »velchem Gilberltoivn benmnt ist. Dea-eon Gilbert ist über hundert Jahre alt. Er gab sein ernstes Präsidenten-Votum im Jahre 1788 im Staate Newyoek ab, sür Georg Washington, und hat seidem bei jeder Wahl gestimmt. Fräulein Holmes half dem ijreisen Patrioten auS dem Wagen und ging Arm in Arm mit ihm zum S^immkasten. Er gab den Wahlrichtern einen offenen republikanischen Stimmzettel. Die Umstehenden brachten ihm und der jungen Dame stürmische Hochs auS und als er wegging, entblößte Zeder das Haupt. Bon Washington bis Tränt — welch ein erreignißvolles Menschenleben! (Süddeutsche Finanzen.) Gegenüber den bedeutenden Abgängen in Preußen und den übrigen Staaten des norddeutschen Bundes ist mit Genugthuung hervorzuheben, daß die süddeutschen Staaten trotz der gesteigerten Anforderungen verhältnißmäßig sehr günstige Finanzver-hältnisse aufzuweisen haben. Baiern wird z. B. nicht nur keinen Abgang. sondern sogar einigen Ueberschuß haben, der vorzugsweise den höheren Erträguissen der Einkommen- und Geiverbesteuer. des Malzauf-schl'igs und der Eisenbahnen zuzuschreiben ist. welch' letztere allein mehr nlS zwei Millionen über die veranschlagte Summe ergaben. (Der Lai bacher kat holi s ch e Lesevecein.) Wie das Laibacher „Tagblatt" vernimmt, hat die dortige Landesregierung dem Stadtmagistrate eröffnet, daß sie die Bildung des katholischen Lesevereins untersagt habe und zwar auS der Ursache, well die nach A. 2 der Vorgelegte« Satzungen beablichtigte „Verhinderung der Berbreitung antika-tholischer Schriften" angesichts deS Preßgesetzes. wonach Niemand berechtigt ist, die von demselben nicht beanständeten (also auch antikatholische) Schriften in ihrer Berbreitung^ zu behinderu und angesichts des Gesetzes über die allgemeinen Rechte i)er Staatsbürger, durch welches die Berech-ttguug sür die freie Meinungsäußerung, siir Glaubens- und Gewiffens-fieiheil und für Lehrsrelheit garantirt und iu welchen Rechten auch juverläßig jenes lntie.jrlffen ist, innerhalb der Schranken des Gesetzes von Niemandem lm Gciirauche von Schr»sten jedweden Inhaltes beeinträchtigt zu werden — gcsctz- und rechtswidrig ist. Die Gründer des Bereines sollen nun beschlossen hliben. obige Bestimmung aus den Satzungen ganz wegzulassen und dieselben mit dieser Abänderung wieder vorzulegen. (Wien Verdau t.) 3» der WeihnachtSwoche wurden in Wien 2lZ6 Stück Schlachtvieh aufgetrieben und 3347 Kälber. 748 Lämmer, 843 Sch.N'e und 3235 Schweine zu Markte gebracht. Im Bergleilt mit der Vorlvache wurden 190 Stück Schlachtvieh, 844 Kälber. 338 Lämmer und l202 Schlveiue mehr eingeführt. Mnrdnrger Berichte. (Berichtigung.) Bon der k. k. Bezirkshauptmannfchaft Marburg ist der Redaktion dieses Blatte» folgende ..Note" zugestellt worden. „Die löliliche Redaktion hat in Nr. 129 der „Marl»urger Zcitnng" Vam 24. Oktober d. 3. ei'«en Artikel ,AuS dem Leben eineS Schulmeisters" gebracht, tvelcher auch in andere Tagrsblätter Eingang fand, jedoch nach den amtlich gepflogenen Erhebungen wesentlich unrichtige. Angaben enthält und mit Folgendem gesälligft berichtigt werden wolle. Michael Kaiser ist nicht ein in den Ruhestand versetzter Schul-lehrer. sondern es ist derselbe nach kurzer Dienstzeit in St. Martin bei Wurmberg durch Erkenntniß der Landesbehörde im Jahre 1848 vom Schuldienste gänzlich entfernt worden. Damit entfielen alle Ansprüche aus standesgemäße Versorgung. Seit ungefähr 2 Jahren gen eßt Kaiser Trenck setzte sich mit stolzer Gebehrde nieder. Neuer Beifall flog durch die Reihen. Da erhob sieh der öffentliche Ankläger wieder. „Ich tverde." heulte er. „dem Angeklagten nicht in seinen Windungen folgen. Die Gerechtigkeit muß die Schnelle des Blitzes haben. Ich lasse sogar einen Tl)eil der Anklage fallen, sotveit dieselbe die feindlichen Beziehungen außerhalb Frankreichs betrisft. Aber der Angeklagte erwidere mir etlvas auf die Beschuldigung, zu der ich jetzt übergeht: Bürger! Man hat in St. Lazare eine Verschwörung angesponnen, welche die Wiederherftellung deS Königthums und den Sturz der Republik zum Zwecke hatte. Trenck. Ehenier, Boucher. de Bart und Andere sind die Rädelsführer. Bürger. Sie sind berufen, die eine Hälfte derselben zu richten, morgen steht die andere vor den Schranken. Der Abend deS ö. Thermidor war zur Ausführung bestimmt, der Genius der Freiheit hat den blutigen Plan vereitelt, die Hauptschuldigen stehen vor Ihnen, sie müssen Sie ver-urtheilen, denn di,S Vaterlanl) ist in Gefahr." „Jeder Sklave hat daS Recht, seine Feffel zu sprengen." brauste Eljenier auf. „Der Strafe wollten «vir entgehen, lveiter nichts." rief Boucher. „Nicht Jeder paßt zum Mörder. Die Hand, die eine Feder oder ein Schtvert mit Ehren führte, verschmäht den Dolch." „Als ich aus dem Gefängnisse entflohen war." rief Trenck. „legte man mir schiveeere Fesseln an. aber man straste niSit mit dem Tode. Dem Gerichte der Republik tvar eS vorbehalten. AlleS an Grausamkeit zu übertreffen." „Warum greifen Sic dem Urtheile der Geschworenen vor?" sagte Hermann. „Wir kennln unser Schicksal." eiferte Boucher; „bergt nicht den Tiger in der FuchShaut! unser Tod ist unwiderruflich, und wir verlassen diesen Raum nur. um daS Schaffst zu beschreiten. NichtSivürdtge Richter! eS thront ein Richter über unS, der auch Euch richten tvird. Wehe Euch! Eure Bluturtheile werden Euch überleben und Eure Namen bis in die eniserntesten Zeiten am Schandpfahle prangen." „Im eigenen Borlheile der Angeklagten entziehe ich ihnen das Wort." sagte Hermann. in der KonstriptionSgemeinde St. Martin. Milche in vier 4 OrtSgemein-den zerfüllt und welchtr er im Jahre 1851 olS Zuständiger zugewieien worden ist. die landrSübliche Naturalversotgung als Gemeindmrmer — und nur auf diese hat er legalen Anspruch, woliei ihn die Gkmeinde thatsächlich durch Zuweisung einer ständiM Unterkunst und sonst besser hält, als die übrij^tn Gemrindtarmen. DnS Pfarrarmen-Jnstitut vcrab-rkicht ihm eine Armcnportion mit monatlich 60 kr. — Der k. k. Bezirks-Hauptmann: Seedtr." (Der Säbel.) Am 2b. Dezember um 11'/« Nachts kam in das Gasthaus des Herrn Schmuck (St. Magdalena) ein Führcr der Hu-ßitttn und verlangte zmli Maß Bier. Nachdem chm dasselbe Erbracht 'Vörden, bespriyle er damit den gimmerboden. Der Wirth erklärte, dies nicht zulafltn zu können. Der Führer soll dann, wie Herr Schmuck ver-sichert, ruhig sortgegangen srin; mehrere Gäste erzählten jedoch einem städtischen Wachmann (3. Wistak). der Führer ski gewaltsam entseint worden. Gegen 1 Uhr Nachts ereigncte sicb nuu dcr Auftritt, den unsere Leser im „Eingesandt" deS heutigen BlatteS näher geschild-rt finden. Herr Schmuck hat an Tläserri und gimmergeräth einen Schaden von 20 fl. ellllten. Ntim Nachbar. Herrn Stanzer, wurden von den Hußaren zehn Scheibrn eingr» schlagen und das Hausthor mit den Säbeln beschädigt. Mne Stunde später ging ein Korporal mit drci Bür,ierlichrn vorüber und wollte an den Fenstern deö Herrn Stanzer noch zcrslören, was die Vierzig verschont; erließ sich aber von seinen Begleitern bereden und steckte den Sä' brl ruhi^i in die Scheide. — In der Nacht vom 26. auf den 27. De-zember um 1 Uhr vernahm Herr Stanzer, daß mit einem Säbel auf sein EinfuhrtSthor gehauen wurde und find die Spuren noch zu sehen. (Weilinachtsbaum) Der ArbeiterbildungSverein fuerte die Weihnacht durch Aufstellung eines EhristbauMks und hatten sich außer den Mit« gliedern einunddreißig Kinder mit ihren Müttcrn eingesunden. Die Aus« schmückung des Baumes ließ dcr Berein besoltun» die Geschenke sür die Einzelnen ivaren von den Eltern gewidmet. DaS Fest begann mit rinem Weihnachtsliede. gesungen von acht Mädchen; die Kinder nmgaben in länglichem Kreise dcn rcich behangenen. von fiinfzig Wachslichtern glän-zenden vaum; die Erwachsenen standen im Hintergrunde. Der Obmann Pereincs hielt eine Ansprache über Zweck und Bedeutung dcS Abends, woraus ein Lied vorgrteagen würde. Nach Verlauf einer halben Stunde wurdeu die Gaben vertheilt und schloß die Feier mit zwei Liedern und tinem Abschikdsworte dls Obmanns. (Man nergesa ngverein.) Zur Feier dcr Weihnacht ver-sammelte» sich die Mitglieder des Mäi'nergesanttvereins im neuen Uebungs-saale. Unter den Gästen befanden sich auch Herr Dr. Kokoschinegg und Herr Direktor Pöschl und wurden dieselben jubelnd empfangen. Der Obmann. Herr Dr. Ferd. Duchatsch, hielt die Eröffnungsrede und dann wechselten Chorgesänge mit Einzelvorträgen (Herr Dr. Stöger), mit Deklamationen ernsten, heiteren und komischen Inhaltes (die Herren: Prof. Schaller. Prof. Rieck und Ruhri). Herr Dr. Duchatsch brachte einen Trinkspruch auf Herrn Dr. Kokoschinegg aus. Herr Simonitsch widmete beisällig aufgenommene Worte dem 22. Geburtstage dcS Vereins. Die Vrrloosung der Gaben dauerte eine Stunde; sie err gte die Lachlust iu höchstem Grade. Zum Schluße (11 Uhr) wurden Kärntnerlieder ge-jungen und schieden die Festgenofsen in künstlerisch und gemüthlich gehobenster Stimmung. (Todesfall) Herr Johann Bollgruber. Fleischer und Gaftwirth in St. Lorenzen — ein geborner Marburger und hier wohl bekannt — ist am 27. d. M. plötzlich gestorben. Herr Bollgruber feierte an diesem Tage sein Geburtssest und begab sich Abends in den Ratai'schen Saal. „Entziel^t es uns oder nicht." rief Chenier, „wir wollen uns nicht vertheidigen. Es wäre Hohn, einem solchen Gerichte gegenüber sich ver-theidigen zu wollen. Die Richter der Revolution schänden die Freiheit." „Bürgcr Präsident." rief Tinville. „machen Sie dirsem Gewäsche ein Ende. Fordern Sie die Geschivorenen auf. sich in das Berathungs-zimmer zu begeben." „Angeklagter Trenck." sagte jetzt Hermann, „man schätzt an Ihrer Berthe,digung den Eharakter der Mäßigung. Bleiben Sie dabei, daß Sie an dcr Verschwörung nicht Theil geiiornmen haben?" Trenck konnte sich mit einem Worte retten; er konnte wieder frei ausgehen. Ailcr Augen hastetcn an ihm. Mit einem Ruck erhob er sich. „Bürger!" ries er. „ich erkläre, daß ich die Verantwortlichkeit der von meinen Genossen gesprochenen Worte übernehme. Ihr Schicksal soll dus mUnige scin. Ich will mit ihnen lebu» und sterben." Treitck »rar verloren; alier dcr große Augenblick hatte ihn groß ge-funden. Alle seine Berirrungen. seine Fehler waren gesilhnt durch diesen lZntschluß ^ er war ein Märtyrer seiner Ehre. Eme schreckliche Pause entstand. Endlich treten die Geschworenen lviedcr ein. Sümmtliche Angeklagten. 30 an der Zahl, sind zum Tode vernitheilt. beschuldigt: „eine Verschlvörung im Gefängnisse angezettelt zu haben, nm durch Ermordung der VvlkS-Rrpräsentanten die Republik zu stürzen und daS Königlhum wiederherzusteU^tt." Mit Gleichgültigkeit ijörten die Angeklagten daS Ur-theil an. Man war zu jener Zeit abgestumpft gegen d(N Tod und seine Schrecken, denen man täglich in'S Auge sah; man verabschiedete sich von einander mit den Worten: „Auf Wiedersehen, vielleicht unter der Guillotine." llm zwei Uhr ivar daS l^rtheil gesprochen, um vier Uhr brachten die Karren die Beturtheilten zum Revolutio»Splatz. Fest umschluiigen hatten sich die Freunde. Ein Gesang schivirrt durch die Lust, ein Gesang von festen, crgreisendrn Männerstimmln. ES ist der .Odavt 6u äedart", dtN die Verurthkilten singen. Man sang zu jener Z>it. auch tvenn man zum Tode ging; man sang, wtnn man in den l^rieg zog; man sang während der Blutarbrit. Boucher und Chenier unterhielten sich von ihren Schwärmereien, ihrer einst so rosig lächelnden Zukunft. um der Darstellung einer ivanderndenSchauspielergescllschaft beizuwohnen. Nach dem ersten Akte mag er sich unwohl gefühlt haben, denn er ver-ließ den Saal; auf dem Wege nach seinem Haltse. als er kaum fünfzig Sedritte weit gegangen, stürzte er vom Schlage getroffen zn Boden. Die Belebungsversuche tvaren fruchtlos. (Evangelische Gemeinde.) Der Jahresschluß ivird morgen Abends um S Uhr durch Gottesdienst gefeiert. . (Sylvesterabend.) Die Südbahn-Liedertafel veranstaltet unter Mitwirkung der Werkstätten-Musikkapelle si'ir Donnerstag den 31. De-zember eine Sylvesterfeieri diefelbe wird im Kartin'schen Saale stattfinden und um 8 Uhr Abends beginnen. Letzte Post. Bratiano hat in einer Volksversammlung in Bukarest zur fchnellfteu Bewaffnung aufgefordert — angeficht« der von Oesterreich drohenden nahen Gefahr. Die Vforte hat dem Vorschlage zur Abhaltung einer Konferenz, die am 2. ZSuuer auf Grundlage der türkischen Aorderungen in Paris zusammentreten soll, ihre Zustimmung gegeben. Gt«gOfa«dt. G e e h r t e r H err R e d a k t e u rl Ich bitte Sie. Nachstehendes in Ihr geehrtes Blatt anfnehmen zu lvollen. In der Nacht vom 2ö. auf dlu 26. d. M. um 1 Uhr kamen, so viel ich als Augenzeuge bestätigen kann, ungefähr 30—40 Mann des hier garnisonirenden Graf P.llffy HußarenregimentS unter Anführung eines Unteroffiziers vor daS Wirthshaus des Herrn Schmuck unweit des Kärntnerbahnhofes in der Magdalena Vorstadt und begehrten unter heftigen Schlägen an der Hausthüre mit den Worten „mache auf du Hund" Einlaß. Als man ihnen nicht öffnete, hieben sie alle Fenster sammt Rahmen mit dem Säbel ein, verschonten bei dieser Gelegenheit auch das Hausthor des RachbarwirtheS Herrn Stanzer nicht und zerhieben es derart mit den Säbeln, daß die Splitter davonflogen. — Ich erziihle nur. was ich gesehen und gehört u»,d l)alte eS für über-fiüßig. die Ursache zu erforschen, weil zu einem solchen Geivaltakt schwerlich ein Grund vorhanden sein dürfte. Es entsteht nun die Frage: Wie war es möglich, daß so viel Leute des Nachts die Kaserne verlassen, ohne daß dieselbe vom JnspektionS« offizier oder von der Wache angehalten »vorden. — Wenn der Soldat, der doch berufen ist, daS Elgenthum de» ihn bezah l'ndcn Staatsbürgers zu beschützen, dasselbe bedroht, von welchcr Selte k ' U nnS dann noch eine Hilfe tverden? — Welche Garantie bietet uns oic Regierung, daß sich solehe rohe Gewaltlhaten in Hinkunft nicht wi. verholen? — Auf »velche Art und Weise tvird dcn beidul Wirthen sür die ailögeständene Furcht eine Genugthuung. wer wird ihnen den Schaden vergüten? (Ein Nachbar der Beschädigten.) „Warum so frühe schon zum Tode?" rief Ehenier. „Hier tvar Etwas." Er schlug sich vor die Stirne. „Andrö." entgegnete Bouchcr. „Es sind Ideen, die Du Verlässeft —-ich aber meine Kinder — mein holdes Weib. JenseilS finden ivir uns; und nuu enden »vir edel, geben wir den Henkern nicht das Schauspiel des Zagens oder der Schwäche." „Ich zittre nicht," sagte Chenier. „aber ich bedanre. daß ich der Welt nicht noch nützen konnte." Mit entschiedenen Zeichen des Mitgesühls betrachtete daS Volk die vorüberfahrrnden Karren. „Was wollt Ihr. waS staunt Ihr?" rief Trenck mit fester Stimme. „Dies ist nur eine Komödie a la liodsspiorrv!" Mau war am Fuße der Guillotine angelangt. Hier erst zeigte Trenck die ganze Kraft seiner Seele, den ungebeugten, »nächtigen Willen. Er verschmähte eS. dcr Erste zu sein. Einen Kops nach dein andern sah er fallen; ohne eine Bewegniig der Unruhe stand er ruhig da. die Arme über dcr Brust gekreuzt, seine Augen fest aus daü lilutige Schauspiel gerichtet. daS sich 29 Mal vor ihm wiederholte. Hoch über alle Häiiptrr hinweg ragte seine riesige Gestalt; sein grciseS Haar flatterte um das energische Antlitz. Welche Gedanken wogten durch s in Gehiru? — „Bleib Er bei mir. ich will etivaS Großes anS )l)m machen." hatte Friedrich der Einzige 1749 zu ihm gesagt. Da fiel Boncher's Haupt. Er war der Vorletzte. Die Reihe kam an Trenck. Festen Schrittet ging er auf das Schaffst zu; die Stnfen der Treppe knirschten unter seinen gewichtigen Schritten Oben angelangt, übersah er ruhig die Menge. „Franzosen l" ries er. „tvir sterben unsihuldig. Unser Tod wird gerächt werden durch Euch stellt die Frciheit her. indcm Ihr die Ungeheucr opfert, die sie schänden." Schnell tvarf er sich in die Maschine. Blitzend sulir daS Beil herab, und in dcn Sack dcS HenkerS rollte das Haupt dcö nnglliekiichen Abenteurers. ^ Dreißig Köpfe waren in fünszkhn Minuten f^rsallen. —-Auseinander stob die Zuschauermenge. — Wie ein Ozeaichrausen schallte donnernd durch die Lüfte der Ruf: „Vivo la Aktion l" ?« »ti stmtllt» AltöwtlHtli M »MI Mn mt >«m«stßt 1809 haben sich Nachbenannte durch Abnahme von Enthebungökarten, deren Ertrag für die OrtSarmen bestimmt ist, befreit. u«d es wünschen dieselben ihren hochverehrten Freunden und Bekannten Glück und Segen im neuen Sahre. Ferdinand Graf Vrandi». _ Grau Sosie Grasin Brandis, geb. Gräsin Fünftirchen. Herr I.D. Vanealari, Bürgermeister. Frau Amalia vanealari, o. Gattin. „ Zojefine Baronin Stast. ^ ^ Katharina Pachner. Herr Roman Pachner. ^ 3. E. Supan. „ «. BerdajS. ^ Dr. Franz Duchatsch s. Frau. ^ Dr. Ferd. Duchatsch s. Frau. ^ Zürich Zala». ^ ^inrich «urnigg. ^ Karl Schnbaum. « Aloit Stasko. . Alois Evl^^von Kriehuber. „ Dr. Matth. Reiser s. Frau.' „ Michael Marco, ^ Aonräd Altherr. ^ Anton Walbiner. „ Johann Nobathin. ^ Johann Mauthendorfer. ^ Franz Marb. ^ A. Ätterer. ^ Zohann Müller. « Georg Srebre. ^ «ichard Makl. Sattler. ^ Roman u. Kajetan Pachner.*^ ^ Josef Mahl. a« Anna Sanschitz. Cduard Sanschi». a» Karoline KarlSberger. S. Merio. Johann PichS. Karl Reuter. Dr. L. v. Vitterl s. Frau. ». Postiü, RotariatS-Konzipient Sohanv Girstmayr. W. S. Nostck sammt Frau. Herr Sosef v«ag. Remschmidt, s. Frau. Johann Rapoj». Rupert Reppniß. Gnmz Polatschtk. ^ Sostzf Zento. ^ Johann Uruber.-»»»» Fitzu Sosofa Helber.»»-^ ' ^ Hm Heon W»rt..^. ^ ^ Karl Candolini. ^ wsnz Nagner, Roalitäienbes. Herr Josef Löschnigg. Dr. Jüttner. Ed. Rauscher. Stadtamtibmt. I. Barthl. „ I. Hauser. Kranz Holzer. Joses Stoß, Apoihektr. Anton Badl. Lederer. Johann Mayr, Kaufmann. Altmani». Z. G. Löschnigg. A. Ouandest. Eduard ^rlinz, Buchbinder. Julius Reitter, Kaufmann. 3. M. «ratschto. E. 3. Huberger. Dr. Brauner. 3osef Martinz. Tobias Drexler. Antou Fetz. Waupotttsch. W. A. Geuppert. ^au Anna Haas. Herr Franz Bindlechner. Pirchan. Anton Wennig. ^ Anton Lehrer. . ». Koller. ^ 3ohann Schwann. „ Fried. Leyrer, Buchhändler, rl. Mathilde Leyrer. err A. Reichmeyer. ^ Babinsky. ^ Karl Gaber. ^ Druckmüller. „ Johann Erhatt. „ Leop. UebeleiS. Herr Fürstbischof von Lavant. Dt. Lorenz Vogrin, Dompropst. Fran» Sorüiö, Doindechant G. MatiatiS, Domherr. Dr. M. Pa> Gruber» Hauptmann. Dr. Streinz. Baron de Pont, Hauptmann. Kandutsch, KriegSkomm.'Adjttnkt. Gottßberger. GSdel. ^au Bar. Lannoy. Herr Koch. Aagy. Dr. Traun. Stachel. Schönn. Frau Antonia Vutt. Herr Pajt, Proseffor. Küster. ' MatbiaS Trethan. Josef Altensberg und Krau Ludwig AldenSberg. E. Werner» BerpflegS'mag..Borft. Johann Pernwieser. Baron Sanleaue. Thomas Gottscheber. Karl Schraml. Johann Hoinig^ Realitätenbes. Franz Straschik Höchts. . Anton Gtlvschill. Adolf Lang, Gymnastaldirektor. Karl Jpavch. au Aloista Haußner. err Johann Pschunder. Domenik. Johann Lorber. Michael «udl. . Andreas Rudl. « Frant v. Romendorf. Frau Josefa Kollegaer. Herr Kronawetter» Hausbefiper. Dominikus ^letkini, Ka«inf. Aeitelberger, Kaffttsteder. Kro Fra Kall Frau Aloifia Rurmayer. Herren Brilder Staudinger. Herr JohanuIocha, Dom Choralist. Alois iZdler v. Feyrer, SutSb., s. Kran. ranz Pichler. lir Ferk, Magister der Chir. töger, Dr. d. ges. Heilk. L. Modrl^at, Dr. d. Medizin. Herr L. Mitteregger. Simon Wolf. Jakob Högenwarth."»»»» Anton E. Kleinschuster. Schuhs. Franz Stampst» Bice-Bürgerm., s. Familie. anz Jlger. ranz Nowak. oltrad Seidl, ObtWnn der BttirkSvertretunjst Herr I. Poaatschnig» k. k. Landes« aerichtSrath, s. Frau. „ Josef Wundsam f. Familie. „ F. Brandstetter f. Familie. „ Jordan» k. k. Finantrath. „ Seeder» t.k. BezirkShauptmann. „ Stefan Mohor. ^ Lobenwein. „ Fritz Menhofer» Restaurateur. „ Ritter von Britto. „ v. WeinSbeN» k. k. Major. Frau Viktoria Liebezeit. Katharina Weitz. Muria Tappeiner. A. Z^ohm. Klewein. Jobann Karl. Johann Wiesthaler. F. Kolletnig. Franz Oehm. Thomas Götz. Josef Sarniß. Dr. K^muth. Joses Schrey u. Jojef Kokoschine« Josef Herzog. Jo Horoschtneg. Seschnig, Aj gent. „ Thomitsch. „ Julius Pstimer s. Familie. Frau Maria Rottmann. Hen Franz Halbärth. „ Kran» Sorko. „ Dr. Julius Mullö. „ Dr. Fram Radey. —^ „ Joses Sil«. ran Maria WiSthaler. err Josef Wagner, städt. Kassier. Wiestnger. Siegfried Bnschitzky, Beamter. Karl Koschek. Josef Hölzer. Georg vmersi. Johann Blaschewij». J'ikob SwizinSky. Michael EnSlein. Frau Zosesiue Mnlletz. „ Barbara Tappeiner. Herr Johann Sticht. Jlger. ----- Georg Sulz......................—^ Josef Ferlinj. ' Karl Dieti^ch. Franz Supanitsch. Franz Tomaschitz. Frau Moria Meimer. Herr Peter Tomast. „ K. Gerecke. „ Oberhäuser. „ Josef Gtla. Frau Anna Burkhardt. „ Jofesine Sernez, „ Rosa Tauerer. Herr Hrauda. », Roch. „ Ranta. „ Johann Bartel. ,» Dr. Dominkns» s. Familie. -Frau Marie Weneotkter, Private. » Elisabeth Gruber. Herr Wenzel Gedlieicka» t. k. Finanz. wachkom«ilstr. „ Karl Burkhard. „ Karl Selinka. „ Sosef Blscha. „ Johann Prettner. „ Wenzel Löh«. mau Magdalena Kartin. Herr F. Semlitsch. „ Rodert Pfrimer. „ Dr. Waltuer, Bezirksarzt. „ Rikolaut Weiß, Äckterer. „ Schindlet, k. k. Major. Yeranek, k. k. Oberst. „ Dr. La^r, k. k. Reg.-Arzt. „ Georg O^iseg. » Josef Schwarz. Anton Dtrjetz. er Schluß dieses Berzeichuiffes folgt iin nächsten Blatte.) o»»wo »«»»re. de« »». Dezember isas» Anfang halb 9 Uhr._ (sisEinladung zum Abonnement auf die mit dem Beginn d^ Jahres 18K9 erscheinende: HVvI»!»«!»«" Donneßstag den öl. Dezember 1S6S t« K«rti«s L»?«tttAt»«t »« der MMipele »ud Liedertifel der Sidbahu-WerlMe. Snr Aufführung kommen: Gesangspieeen» Theater- und komische Szenen, femer „Sturm auf Solferino-, Marsch, „Kronprinz-Jubelfestmarsch". „Großes Potpourri«: Nebergapg vom alten i«S neue Jahr» le. ic. Entree Sl) kr. — Anfang 7 llhr._ HG Jllustrirte Zeitschrift für Weinda« und KellemlrtMast. Herausgegeben von U. W. Kreiherm von Lab o» Direktor der Obst» und Wein^ufchule in Klosterneubuw. Kvv) Redigirt von Dr. A. gnchristan. Das Journal erscheint am 1. und 1». jeden Monats l'/s — l'/» Bogen stark und kostet vierteljährig si. 1, ganzjährig st. 4 mit freier Postverfendung. — Inserate zu billig festgesetzten Preisen. zur Verfügung. ^i meine« Austritte von windenau saae ich allen meinen guten Freunden und Be kannten» von denen üh mich nicht verabschieden konnte, ein freundliches» herzliches Lebe »ohl und wüns^ ein glümicheS Neujahr. (S17 Gesuch. Ein im Sollizitatursfache und im RotariatSgeschäfte praktisch at,s. gebildeter Veamter versehen mit den besten Zeugnissen sucht ein Nn-terkommen in einer Kanzlei. Näheres im Verlag d. Blattes. (8V1 Z. 789. Kundmachung. (815 Der Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben deS hieflizen Be zirkeß für daS Iihr l8K9 liegt tn der VezirksvertretungSkanzlei znr allge meinen TinAcht auf, was mit dem Vemerken kundgemacht wird, daß allfällige Erinnerungen hierüber bis l2. Jänner dehuss deren Erwägung bei der Prüfung deffelbeu hieramtS eingebracht werden können j Vezirks-AusschuK Marburg am 29. Dezember l8K8. Konrad Sei dl, Obinann. Z. 14820. EdiN. (814 Nachdem zn der mit dieSgerichtlichem Bescheide vom 9. September d. I. Z. l34!l in der ErekutionSfache deS Andreas Schrei vnlgv Otsch gerl zu Schöuwarth dnrch Dr. Duchatsch poto. V68 A. 97 kr. s. A. auf deu 5. Dezember d. Z. angeordneten zweiten erekutiven geilbietnng der dem Mathäu» und der Ann« Raber, Gruudbefltzer in Zellnitz a. d.Mur gehörigen Realitäten Urb. Nr. und Berg Nr. S4S «ä TrautmannS dvrf kein Kauflustiger erschieuen ist, wird am V. JäRner I S«SP Vormittag von lt bis 12 Uhr am Orte dsr Realität in Aellnitz zur dritten eFekutiven Feilbietung mit dem früheren Anhänge geschritten. Im Uebrigen wird stch auf das Edikt vom y. September 1868, Zahl ÜZ49, berufen. K. k. Bezirksgericht Marburg am 9^ Dezember l8ö8. ?eN Pränumerationsgelber» Inserate »e. wolle man gefülligst ftaneo au die Admini f^ation der „Weinlaube" pr. Direktion der Weinbaufchule in Klosterneud» Wi^ einsenden. — Nr. 1 der Zeitschrist ist bereits erschienen und steht als Pr bei att Kihiilytliche trsttzr»»»»» »it »m »»» Ar. . Hans, und Leibarzt der Gräsin Wladimirsky; Anerkennung dessen Wirkungen. l6 Giurgewo, 16. AprU 16S6. Da ich keine Bekanntschaft mit Wiener Redaktioneu habe, so bin ich so frei, mich vor meiner Abreise nach Paris mit der Gräfin Wladimirsky» einer Schwägerin ves Fürsten Cusi^. an Sie zu wended, und wollen Sie diese mit vieler Gewisse», »oftigkeit gemachten Erfahrungen über den Gebrauch.und die Wirkungen des Vopp'sehen Utundwaffers einem öffentlichen» viel gelesenen Blatte ltbergeben. — Dieses Mundwasser besitzt drei Eiaenschaft.en» welche es zu einem sehr schätzbaren Zahn- und Präservatlvmittel erheben, und welche keine Zahnpasta, noch das Pelletier'sche Zahumittel in sich vereinigen. — Nedstdem, daß dessen fleißiger Gebrauch den Ansaß und die Ablagerung deS verdickten Schleimes, der thierischen Stoffe und der erdigen phosphorsauren Salze, auS denen der Aahnwein« stein besteht nnd sich bildet, verhütet, zersetzt eS selben auf techni-schem Wege undlöSt ihn auf, so daß dessen Entfernung dann leicht mit einer weichen Büche möglich ist. AuS diesem Grunde gibt eS sehr zweideutig aussehende« gähnen bald ihr gesundes, natürliches Aussehen wieder und bewährt sich als Ret tungSmittel, daher eS auch allen Tabakrauchenden nicht genug an empfohlen werden kann» deren Zähne eine gründlich braune Farbe angenom men haben. Endlich bleiben Kranke mit hohlen Zähnen» die öfter a« Zahnschmerzen leiden, beim fleißigem Gebrauche deS Popp'sche« ilnatherin-Mundwassers von Zahnschmerjen verschont. Diese hier niedergeschriebenen und der Osffeitlichkeit übergebenen Erfahruuge« tnd Thatsachen» die stch in meiner Praxis hundertmal bewährte« und süi »ereu Wahrheit ich mit meinem Eharakter und meiner NamenSunterschrist einstehe. Ich werde nicht unterlassen, diesem Popp'schen Anatherin-Mundwasser Namen und Verbreitung in Paris zu verschassen. I>r». NrarieUst. Zu haben in Marbur man u'S Kunsthandlung! in Apotheke. _ bei Herrn Banealarl, Apotheker und in Tauch illi bei Herrn CriSper und in Baumbach'< M it ei»fr Kaution von bar 'velche sichergestellt kann, ist die Niederl^iiD? Marburg fär ein renommirteS Fabrikat, vkrbunde^.jnit einem Detail^eschäst, zu übernehmen. Kenner der PMerdranche haben Bouua. Näheres durch die giM» «sttM Wtt»« H WkmAVBi, ' Verantwortlicher Redakteur: Franz .als?