Laibacher TaMatt. Redaction unb Expebition: Babnhofgasie Nr. 16. 8tenumcrationeptcifc: ^ltr Laibach s fl. 8-40 Insertion spreise: Eia- .Mellung >nS Hau» ortlj. 25 Ir. Mit bet Post: Banziiihr. fl-13. Montag, IS. April 1880.— M«gm: Agnes S. 13.JahtzW ■■ ' ■— I —1—^—— >ei0C'' 6 'el‘» ” " I ■ — ;| Wieder ein Versumpfungsstadium; Die Antwort, welche die Rechte der For-derung des Grafen Taaffe zntheil werden lietz, die Schlappe, die er in der Dispositionsfrage er-litten, buret) eine entsprechenbe Satisfaction wett zu machen, kann als der beste Anhaltspunkt sur die Beurtheilung der augenblicklichen Situation dienen. Weit entfernt, dem Verlangen Taaffes vollinhaltlich nachznkommen, sucht die Rechte einer Satisfactionsverpflichtung dadurch aus dem Wege zu gehen, dass fie die Niederlage des Ministe-riums in der Dispositionsfondsfrage als eineii lediglich durch Zufall herbeigefiihrten bedauerlichen Zwischenfall hinstellt, welcher die Stellunq der Regierung in keiner Art beeintrachtigen fonne. Bei einer solchen Anschaunng entfallt naturlich auch die Nothwendigkeit einer dem Ministeriuni zu gewahrenden Satisfaction. Doch sieht sich die Rechte, uni alien etwa noch vorhandenen Bedenken Taaffes uber die Folgen des erhaltenen Miss-tranensvotums zu begegnen, zu der Bemerkung veranlasst, dass fie die Regierung bei Bewilligung der weiteren Budgetposten nnd anderer Regie-rungsvorlagen nach Kraften unterstutzen werde. Man brancht kein befonders scharfsinniger Pvlitiker zu sein, um ohne Muhe die Gmnde herauLfinden zu konnen, welche bei Abfaffung obiger Antwort matzgebend waren. Vor allem mnfste man den eventuellen Rucktritt Taaffes verhindern. Denn daruber ist man wohl nicht im Zweisel, dass ein Parlament, in welchem schon Graf Taaffe ein Don verfassungstreuer Seite ertheiltes Miss-trauensvotum uber sich ergeheu lassen miisste, auch einem Ministerinm Hohenwart oder Clam keine verlassliche Stiitze Dieten ftinnte. An eine Ber-starkung der Verfassungsgegner durch Neuwahlen ist aber urn so weniger zu denken, als so mancher Wahlberechtigte, welcher sich unter dem Eindrucke des ossicwsen AussShnungsgeflunkers bei den letzten Wahlen stir Regierungscandidaten vom Schlage Schneids gewinmn lieh, in der Zwischenzeit Er-sahrungen zu sammeln Gelegenheit hatte, welche keineswegs zugunsten der neuen Aera sprechen. Uni also Taaffe als den vorlaufig allein moglichen Protector der autonomistischen Plane an der Spitze der Geschaste zu erhalten, erklart man das dem-selben gewidmete Misstraueiisvotnm als cinen blotzen Zufall, um welchen sich Taaffe und dessen Freunde ganz und gar nicht zu kumniern brauchen. Wir gestehen gerne die Bequernlichkeit bieser Wtethode zn, sich uber unlengbar vorhandene Thatsachen oadurch hinwegzuhelsen, bafs man sie siir Zufall erklcirt, glanben jeboch hum, bass hie-burch ber praktischeu Logik ber Thatsachen in wirksamer Art entgegengearbeitet werben faun. Die Versassungspartei hat nun einmal bie Er-fahrung gemacht, bass bie ihr gegeniiberstehende Majoritat burchaus kein unwandelbarer Macht-factor ist, und wird biefe Erknmtnis bei vorkom-menber Gelegenheit auch auSzuniitzen verstehen. Ja es kann ihr sogar nur angenehm sein, weim Graf Taaffe durch das Versprechen der Rechten, ihn sernerhin energischer zu unterstiitzen, znm lan« geren Verbleiben im Amte veranlasst wird. Deni, nur anf diese Art kann der vollgiltige Beweis er-bracht werden, dass bag von ihm inaugnrierte System nicht einmal eines autzeren Gegners debars, um seine Haltlosigkeit atlet Welt knndzu-geben. Wiirde jetzt Graf Taaffe znrucktreten, so stiinbe ber Rechten noch intmer bie Ausrebe zu Gebote, bass der Schopser des Coalitionssystems nur beshalb bas Opfer eines parlamentarischen Zwischenfalles geworben sei, weil er sich nicht znm volligen Anschlusse an bie Autonoinisten be-wegen lich. Diese Ausrebe ist numnehr, nachbem bie Rechte bent Grafen Taaffe ihre bedingungslose Unter* stlitzung zugesichert unb ihn soinit in aller Form als ben Vertrauensmann ihrer Partei erklart hat, nicht gut moglich. Hie Taaffe unb bie FSdera-liften — hie Versassungspartei unb Einheitsstaat! so wirb unb muss bereils in nachfter Zeit bie Parole bcs parlamentarischen Kampses tauten, ber vorerst nur zuruckgebarninr, aber nicht auf bie Dauer ocrhinbert werben kann. Bei ber grotzen Zahl wichtiger wirtfchaftlicher unb finanzpolitischrr Fragen, welche gegenwartig noch ber Erlebigung harren, ware es allerbings wiinschenswerter, wenn letztere zurn ausschliehlichen Gegenstanbe ber parlamentarischen Thatigkeit gemacht wurben. Aber es ist leider nnmoglich, bass ein conftitutioneQer Stoat sich sortbauernb ini Zustanbe ber KrisiS befindet. Diese war in dernselven Augenblicfe vor-handen, in welchem bie bisherige Regierungspartri sich zu schwach erwieS, ben Grafen Taaffe vor einem Misstrauensvotum zu schiitzen. Sie wirb auch nicht ^urch bie oben erwahnte Erkla-rung ber Rechten beseitigt, berm Zweck ossenbar nur barauf hinauslaiist, bie ublen Folgen der Abstimmung in ber Dispositionssonbssrage nach Mogtichfeit zn schwachen. Das ganze Refuttat ist bieltnehr einzig unb allein eine Versumpfung ber KrisiS, beren enbgittige Erlebigung durch die Festigung ber Beziehungen zwischen Regierung unb Autonomisten zwar hinausgeschoben, aber nicht vereitelt werben kann. Deutschland. Mit ber SBeitegung bes Cul-turkampses in Deutschlanb fcheint es einftweitm gute Wege zu haben. Wohl hat, wie befannt, Papst Leo XIII. erklart, er werbe es butben, bass von ben Bischofen bie Sanbibaten fttr geist-liche Aemter ben betreffenben Oberprasibenten namhaft gemacht werben — aber bis heute hat keiner ber Bifchofe in Preuhen von bieser Erlaub-niš Gebrauch gemacht. Allem Anscheine nach ist Ieuilteton. Erika. Novclle von F. v. Stengel. (@c£)lu(8.) Der Ton, mit dem ber Fremde dies fagte, brriihrte ben FSrster eigenthiimlich, ihm dunkte. eine Halb unterdruckte Bitterkeit oder cher noch ein tiefer Rummer sprache aus bem Gesagten, so ein« fach unb alltiiglich es lautete. Er fuflte bie Glaser wieber unb entgegnete: „An einem Nachtlager soll es nicht fehten, aber zuerst lasst uus trinken, ber SBein ist gut, echter Rheintoein, Ihr habt ihn wohl noch nie so unverfalscht getrunken. Er liist bie Zunge unb spiilt ben Gram hinunter. Stoht an 1 Auf glLckliche Heimkehr I" „Auf gttickliche Heimkehr I" toiebetholte bet Gast mit feltfamem Ton unb nahm sein Glas, mit bem Fbrster anzustohen. „Jhr seib wohl schon lange fort geweseu?" fraflte bieser. ^Lange? — Ja, wohl ztoOlf Jahre unb barilbet I" „ZwSlf Jahre, eine schSne Zeit I" rief ber FSrster. ,,Da mitsst Ihr biet erlebt haben." „Nun, wie man's nimmt," meinte ber Gast lachelnb; „znm Erzahlen gibt es schon genug, unb wenn Ihr mich anhbren wollt, so ist es mir lieb, beuu es tiirzt bie Nacht." Der FSrster riickte nahet zu bem Fremben unb sullte die Glaser. Die Hunbe kauerten neben ihrem Hem, unb schliefen bald ein, bie Wanbuhr ticfte sort unb sort unb schlug ©tunbe um ©tunbe bis zur fpaten Mitternacht. Der Frembe erzahlte von ben Lanbern, bie er burchzogen, von ben Kriegen in Jtalien, Spanien — ja selbst in Egypten war cr gewesen. Bei ber Erzahlmig blitzte sein Sluge iniithig aus, — er war ein Mann voll Thatenstolz, unb wenn er auch seine eigene PersSulichkeit stets in ben Hintergrunb stellte unb voll ebler Beschei« benheit seinen Antheil an ben grohen Thaten tier« schwieg, so sithlte ber FSrster boch,- bass er unter ben Tapfern einer ber Tapsersten gewesen unb wohl auch mehr ans Befehlen alS anS Gehorchen ge« wShnt war. Unb zuletzt erzShlt er' von bem Rnf noch Ber-gcltung, ber burch Deutschlanbs Gauen ertSnt war, unb wie er nur bie Heimat noch einmal fehen tootle, um bann wohl wieber aufs neue in ben Kampf zu ziehen, aber biesmal gegen ben, fitr welchen er bis heute socht. Der FSrster war nicht mtibe zu fragen, unb es war fast Morgen, als er bem Gast ein Lager bereitete. Beim ©chlafeugehen fagte er bann: „Hatte ich nicht bie Braut, bei Gott, ich zSge mit (Such gern hinaus!" Der Frembe lachclte unb reichte bem FSrster bie Hanb: „Sorgt fiir Euer Gliick am eigenen Herb." Noch lange, betior er sein Lager aussuchte, ftanb ber Gast am Kaniniersenster; lasst ihn bie Erinnerung an bie Kriegszcit nicht schlafen, ober lauscht er auf bas Fltistern in ben Eichen unb Tannen? Versteht er bie Mar von ben atten Zeiten, bie ber Nachtwinb erzahlt, unb ist fie e», bie feintm Auge bie heihe Thrcine entlockt? Am folgenben Nachmittag nahm er Abschied vom FSrster, bet ihm noch bos Geleite bis an bie Walbecke gab; bie Hunbe, bie ihn geftern so feinb-lich empfiengen, sprangen heute sroh an ihm hinauf unb leckten seine Hanbe. Der FSrster schoutr ihm kopsschiittelnb noch, er mSchte gat gerne wiflen, wohin bet Mann geht, unb was sein Stand unb Name ist; allein bieser hatte eine Art unb1 XBelff/ bie jebe Frage tierftummen mechte, auch erfunbigte er sich noch nichts in ber Gegenb, Weber n«ch" Lonb unb Ctuten; noch nach $8eg unb St,< auch diese Erlaubnis etwa nur in bent Sinne eimS bedingungsweisen ZugestandnisseS aufzufaffen, vor dessen praktischer Erprobung die papstliche Regierung ein Entgegenkommen von Seiteii Bis-marckS erwartet. Letzterer ist aber nicht dec Mann, um sich mit Versprechungen zu begniigen, unb ist wohl auch nur mit Rucksicht barauf, bass er sich von weiteren Verhanblungen auf ber bisherigen Basis feme Friichte ber That erwartet, zur Publication barauf bezitglicher Actenstiicke geschritten, ein Vorgang, roelcher nur beshalb eingeschlagen toorben sein btirfte, urn bie Richtigkeit ber Hanb-lungSweise bes Kanzlers gegen clericale Verbach-tigungen in Schntz zu nehmen. England. Francis Broemel, Mitrebacteur ber „Wr. Allg. Ztg.", theilt seinem Blatte bas Ergebnis einer Besprechung mit Mr. Munbella, bem muthmahlichen Chef bes kunftigen Cabinets, mit, roelcher bet bieser Gelegenheit gefagt haben foil, bass bie Liberalen fur Jrlanb keine onbere tomernlc bewilligen wurben, als einen localen oiibtag. Die Liberalen wurben Russlanb nie die Suprematie auf ber Balkan-Halbinfel geftatten unb ebenfowenig Oesterreichs Suprematie. Das beste Bollwerk gegen Russlanb sei bie Grunbung fteier Staaten bort. Sobalb Oesterreich in Bos-nieit unb Herzegowina Orbnung geschaffen hat, imiffe es bem Volke bas Lanb tiberlaffett, am bestett als Freuub unter ©ecunbogenitur von oster« reichischen obcr englifchen Prinzen. Griechenlanb utusfe vergrShert roerben. Die liberate Partei Englanbs glaube, Bismarck brtinge Oesterreich nach bent Often mit bosett Hintergebanken. Falls er auf Zerstiickelung Oesterreichs specttliere, roerbe ihni von Englanb Halt zugerufen roerben. Die deutschen Provinzen Oesterreichs mussten fiir Oesterreich gerettet roerben als Biirgschaft filr bie Civilisation' ber iibrigen Limber. ttngarn, einst von Englanb begimftigt, belohne jetzt bie ihm ge-leifteten Dienste schlecht burch bie Unterbruckung anberer Nationalitaten. Dem nnheilvollen Mili-tarismus LuropaS kbnne nur burch Errichtung tines internationalen Schiebsgerichtes abgeholfen toerbcn. Englanb roerbe vor allem fiir bie Ver-stLrkung seiner Flotte sorgen. Vermischtes. — Ein Schuss im Wartesaal. Wie nifln auS Bistritz (Station ber Kaiser-Franz-Josef-bahn) mittheilt, hat ein Reisenber baselbst im Warte-faot britter Klasse burch Unvorsichtigkeit seine Pistole zur Entlabung gebracht. Der Schuss traf ben techten Arm tines Postbebiensteten. Der schuld-tragende Reisenbe wurbe bent Gerichte iibergeben. Der Frembe erreichte balb bie BerghShe, von bet man ben weiten Blick fiber bos Klosterhofthal ins freie Lanb hat. Dort lehnte er seinen Wanberstab an einen Baum unb lieh sich auf bie Moosbank nieber, too Walttr unb Erika vor Jahren Abschieb genonttnen hatten. Tiese Stille herrschte ringsum, tein Ton, tein Laut verrieth Menschennahe, nur Walbesrauschen unb Walbesflustern, ein stiller Friebe lag fiber allem. Unb Stunbe tint Stunbe verftrich, abet ber SBanberet bachte an feinen Ausbtuch. Et stfitzte ben Kopf in bie Hanb unb sann unb traumte. Et bentt an Ftfihlingstage, bie bent heutigen gleichen unb both so anbers getoesen! Der Drt hat ihn gebannt unb er mochte hier toeilen fiir unb fiir. Auf bent Pfabe vom Walbe her fchritt jetzt eine Frau bergan. Ein fchwarzes einfaches Kleib unb eitt urn ben Kopf geschlungenes Tuch gaben ihrent Aussehen ettoas Nonnenhaftes. Sie gieng rfiftig vorwarts, obtooht ihr Schtitt nicht bie erfte Elasticitcit ber Jugenb hatte, auch ihr Gesicht trug bereits bie Sputen leisen Wehes, aber es hatte seine SchSnheit betoahrt, unb ein Ausbtuck bet SD^itbe unb Gfite vetflarte bies noch; nut iht Auge Set SKitreisenben im Wattesaalt hatte sich insolge bieses Botsalls eine Auftegung bemachtigt, bie nut mit Muhe befchtoichtigt roerben founte. — Hin rich tung. Aus Stuttgart roirb vom 16. b. gemetbet: Der RaubmSrber Rapp, ber seine sriihere Dienstherrschaft ennorbete, ist gestern srfth enthauptet roorben. Seit 1877 ist bies bie erfte von KSnig Carl genehmigte Hinrichtnng. — Der „Schwabische Mercnt", bas (eitenbe Blatt Wurttembergs, schlictzt feinen Bericht fiber bie Ein-zelnheiten ber Execution mit folgettber bezeidjttenber Bemertung: „M8ge bas schreckliche Enbe Rapps toarnenb eintoirfen. Bei bet unerhorten Zunahme bet schroeren SSerbrechen fann bie Entscheibung un* seres Lanbesherrn nur mit Gcnugthuung entgegen-gcnontntett toerbett; bas Volksberonsstsein verlaugt bei so fchroereit SSerbrechen bentt both sichtliche Ver-geltuttg." — Ein neuerHeiliger. Wie ber „Osser-vatore Romano" melbet, hat ber Papst nun be-schlossen, ben ©rfinber bes Orbens bet mibeschuhten Trinitarier, Giovanni Battista, ber vielen von ihm oerfibteu Wunber toegen heilig zu sprechen. — Ffinffachet Morb. Ein schreckliches Verbtecheit tourbe am 7. b. in Ceyroux, Dcpartement ©reuse in grantreich, verfibt. Ein bortiger Lanb-tnann, Namens Jeannet, Voter ztoeier ertoachsetter SSHne, tebte im Eoncubinate mit seiner Magb, unb biescnt Verhciltnisse entsprossen bier Kinber. Diese toilbe Ehe gab zu unablafsigeit ©treitigfeiten zwi-schen bem Vater unb ben SSHnen Veranlassnng. Letzten Mittwoch kam ber attefte Sohn Jeannets, ein Mann von 28 Jahren, in bie Wohitnng bes Waters, als ebett bie Wirtschafterin mit ihren Kin-bern allein zu Hause roar. Es scheint sich nun zwischen ben beiben ein Wortwechsel entsponnen zu haben, ber zu eittem schtecklichen Enbe sfihrte. Als turz banoch ein taubstummer Brnbet bes alten Jeannet vom Felb nach Hause tarn, fanb er ffinf Seichen. Jeannet jun. hatte bie Geliebte seines Waters sammt ihreu viet Kinbern erschlagen. Der MSrbet stellte sich urnnittelbar nach bet That felbft bent Gerichte. Local- unL Provinzial-Angelegenheiten. — (Aus bent ©emeinberathe.) In ber borgeftrigen Sitzung bes ©emeinberathes brachte bet Vorsitzenbe ein Anetfennungsfchreiben bes stfihe-ren Lanbesptasibenten Ritter v. Kallina an bie Ge-meinbeoertretung unb bie bevorftehenbe Ankunst bes 7. Felbjagerbataillons in Laibach zur Kenntnis ber Vetsammlung. Nachbem bezfiglich bes letzteren Punktes bent Bfirgermeistet bie Ermachtigung et- war umflort, als Habe es viel getoeint, unb aus ben Ziigett sptach eine Ergebuttg, bie erst nach hartem Samps erlangt war. Sit trug einen Sorb am Arnte unb tarn von bet tranten Frau bes KSHlers im Bergtvalbe, ber sie Wein unb fraftige Speisen gebracht hatte. Wie sie auf bet Hiihe antant, fiet ihr Blick auf ben Mann auf ber Moosbant. Im erften Augenblick erfchtaf sie, ein Ftembet roar hier so fetten nut zu sinben; sie btieb ftehen unb schaute ihn Halb misstrauisch. Halb theilnehmenb an, bann gieng sie toeiter, ihr Weg ffthrte an ihm votbei bent Klosterhofe zu. Zuerst hatte er ihte Schritte nicht gehBrt, abet jetzt, als im SSoriibergehen ihr Schatten auf ihn fiet, nahnt et bie Hanb von ben Augen unb fein Blick traf sie, wie sie sich nochmatS umroanbte, babei begegnete et bent ihrigen: „Erika!" ties er Plvtzlich, unb bie Arme nach ihr ausbrei-tenb, stfirzte er auf sie zu. Sie roich zurfick, ihre ganze Gestalt erbebte, iht blaffeS Gesicht toarb toie lebloS unb ihre bunletn Augen ftarrten nach bem Fremben. „Erika, bift bu es?" ties er nochmals unb sank vor ihr nieber, bie Hanbe fleheub zu iht er-hebenb. Sie blteb regungSlos, OergebenS rang sie nach Fassung. theilt toorben war, fur bie Begtiihung unb Be-toirtung bes auf bent Matsche von Bosnieu nach Wr.-Neustabt bie Lanbeshauptstabt passietenben hei* mischen JagerbataiUoits Sorge zu tragen, referierte ©R. Dr. Sup pan fiber bie vollzogenen Ergan* znngstoahlen fiir ben ©emeinberath. Der Bericht tourbe ohne Debatte genehntigt unb ebenso beat bnrch Dr. R. v. Kaltenegger gestellten Antrage ber Rechtssection, ber ©efaHspachtung stir ben burch bas Verbot ber Viehmarkte verurfachten Schabtn eine Vergfitung von 250 ft. zn getoahren, bie Zu-stimmuitg bes ©emeinberathes geroahrt. WeittrS beschloss ber ©emeinberath fiber Antrag besfelben Referenten, bas ©esuch ber Frau Anna Merkel uiit Vergfitung eines Bauauswanbes an ben stabti* schen Bnben abznweisen unb bent provisorischen Thierarzte Hcrttt Kraft ein Monatshonorar von 60 fl. ffir bessen Amtierung in obiger Eigenschast zuzuroenben. Eine tangere Debatte cntspann sich fiber bas Referat bes ©R. Dr. S u p p an betreffS Feststellntig bes Tarifes ffir bas stadtische Kolesia-bab, in beren Vetlauf von ben Genieinberathon Dr. Zarnik unb Dr. Keesbacher Antrage auf Er-moglichung von Freibabern fur Unbemittelte gestellt toerben. Die Tarifatitrage ber Section roerben ge-nehmigt uitb bie Antrage ber Gemeinberathe Dr. Zarnik unb Dr. Keesbacher bent Magistrate zur Begutachtnng zngewiesen. Eine heitere Episobe rief es hervor, als GR. Regali bas Wort ergriff, um gegen ben Bericht Suppans betrefss ber Beitragt ber Stabt zur Erhaltnng bes RealschulgebSubes zu sprechen. Wie Referent hervorhob, ist bie Stabt unb bas Lanb verpflichtet, neun Zehntel ber Erhal-tnngskosten zu tragen, wahtenb ffir ben Rest bie Spatkasse aufkommt. In ben Votjahten toaren bit Beitrage, toelche Stabt unb Lanb zu leiften hatten, seht gering. Im vergattgenen Jahte tourben aber grb&ere Untbauteit votgenommen, unb toaren bit Beitrage, bie ubrigens nicht 3000 fl. uberfteigen bfirften, wohl erheblichere getoesen, roenn nicht bit Spatkasse sich bereit erklart hatte, ben grbsjeren Theil bet Urnbaukoftcn zu beden, so zwar, bass Stabt unb Lanb nur je 500 fl. zu bezahlen haben. Als nun GR. Regali trotzbem Einroenbungeu ge* gegen bie Leistung bes auf bie Stabt entfallenben Betrages erhob, zu toelchem ubrigens letztere ver-trogsmatzig verpflichtet ist. erklarte ©R. Dr. Sup-pan unter aUgenteitter Heiterkeit, bass er gernt bereit sei, feinen Antrag znrfickznziehen, falls sich ©R. Regali verpflichten tourbe, ber Realfchule eitt ©ebaube zur Berffigung zu stellen, bas ber Stabt toeniger als einige hunbert ©ulbeit per Jahr fostet. Die vom GR. Ziegler vorgetragenen Berichte bet Bausection beziehen sich auf bie Erlebigung eineS „Bist bu es, Etika, obet ist es nut bein Schatten? — Ja, bu bift es, es ist bein Auge!" „Watter, toctrutn kommst bu zurfick?" Diese Worte brachen sich enblich Bahn, aber tonlos glitten fie von ihren Lippen; toie ein Blitzstrahl traf ihn bie Frage. Er sprang auf, unb bie Hanb, bie er ergriffen, heftig loslassenb, fast toegschleubernb, toich er zurfick: „Rein, nein, bu bift es nicht, Erika ist tobt! — Die ©rafiit Waldheim ist es! — Wit kommt fie hiether? Sie in Ronnentracht!" Er lachte bitter: „Ja, bas ist bas Enbe, aus bent Ptunk-getnach bes Prinzen in bie Klostetzelle I" Sie toanbte sich von ihm. in ihren Augen flammte es stolz auf, iht Gesicht etglfihte unb schmetzlich znckte es unt ihren Mttnb. Et sah ihre Bewegung, unb schon ftanb etc toieber neben ihr, unb bie Hanb ergreifenb, bie sit ihm nur toiberstrebenb lieh, flfifterte er in einent Tone, ber taunt toie Spott unb Hohn klang: „Dit Braut bes Prinzen hat nichts zu ffirchten vom FSrster Walter, bent liegt nur bie Erita am Her« zen, unb bie ist ja geftorben." Er hielt: inne, unb iht in bie Augen schenb, bie sie vetgebens nieberzuschlagen fuchte, fuhr et erst nach einer Minute fort: „Jst sie nicht gestor-ben? — O ware fie nie geboten!" — unb in un» Offerts betreffS Lieferung eines StadtplaneS von Laibach, auf die Bergebung stadtischer Ban*. be-ziehungsweise Pflasterarbeiten, und auf die Bestel-lung eines Aushilfsingenieurs fiir das Stadtbauamt. Was die Lieferung eines Stadtplanes anbelangt, entschied sich der Gemeinderath, bent Gutachten des Etadtbauamtes und dent Antrage der Section Folge gebend, fiir die Abweisnng der Offerte zunachst aus finanziellen Griinden. Beziiglich der Bestellung eines Aushilfsingenieurs wird liber Antrag bes GR. Dr. R. v. K alte n e g ger, welchem auch der Sections-Berichterflatter beipflichtet, der urspriinglich mit 900 ft. angefetzte Jahresgehalt des anznstellenden Technikers auf 1000 fl. erhSht. Nach Genehmigung der vom GR. Schulinfpector Pirker vorgelegten Rechnnngsausweife der stadtifchen Schulen kam ein vom GN. Dr. v. Schrey angemel« deter Dringlichkeitsantrag zur Verhandlung, an beide Hauser des Reichsrathes eine Petition mit dem Er-fuchen zn richten, dem vom Budgetausfchuffe uber Antrag Bosnjaks eingebrachten Antrage auf Slo-venisierung der Mittelfchulen in alien von Slovenen, toeitn anch nur theilweife bewohnten Gebieten die Zustimmung zu versagen. Nachdem sich GR. Regali vergeblich bestrebt hatte, die Behandlung dieses An-trages als Dringlichkeitsantrag aus formellen Griin-ben zu verhindern. schritt Dr. v. Schrey zur Be. griindnng seiner Vorlage. Wie Dr. v. Schrey er-innerte, zersallt bet iiber Anregung beS Abg. Dr. VoZnjak formulierte Resolutionsantrag bes Budget-ausschufseS im Abgeordnetenhanse in zwei Theile, von welchen sich der eine mit den aus Staatsmitteln erhaltenen Mittelfchulen in den von Slovenen bewohnten Landern, der zweite mit den Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstatten in Laibach und Marburg befafst. Was den ersten Theil anbelangt, so betreffe dieser auch das Gymnasium und bie Real-schule in Laibach, nub wenn nun auch beshalb, weil bie Gemeinde zur Erhaltuug bes Gymnasiums feineit Beitrag leistet, derselben auch fein gesetzlicher Ein-fluss in den das Gymnasium betreffenden Angele-genheiteii zusteht, so miifse doch hervorgehoben wer--ben, bass burch eine Slovenisierung bieser Anstalt die Erfiillung der roichtigften Aufgabe bes Gymnasiums, eine Vorstufe fur bie Universitcit zu fein, gehnnmt werde. Beziiglich der Realschule jedoch, zu welcher Stadt und Land Beitrage leisten und fur welche die krainifche Sparkaffe ein eigeneS, mit hohen Ko-sten erbautes Gebaude zur Benutzung fertig stellte, fei es nothwendig, darauf zu verweifen, bass schon in einer Regierungsvorlage an ben Lanbtag vom Jahre 1868 ber Grunbsatz aufgestellt wurbe, jebe Landessprache konne Unterrichtssprache fein, und dass taut § 10 bieser Vorlage bie E»tscheidu»g fagbarem Schmerz schlug er die Hiiude vor fein Gesicht und weinte. Sie stand noch an der gleichen Stelle, dann aber trat sie an {eine Seite, und die Hand auf seine Schulter legend, fngte fie ftehend: „Walter, verzeih'I" Er sah zu ihr auf, die Thranen hatten feinen Groll loeggetonfchen, aber der Schmerz blieb zuriick. »Erika. miiffen wir uns so wiederfiuden? — Der Sehnsucht nach der Heimat konnte ich nicht Ifinger widerstehen, ben Walb, bie BerghShe, bas Thai wollt' ich noch einmal schauen und dann writer ziehen in den Kampf, in den Tod. so Gott will — und ich finde dich, Erika! Bist du es wirklich?" „Ja, ich bin es, Walter! O Walter, verzeih', fag', dass du mich nicht verachtest!" rief fie in plStz-lich erwachender Leidenfchaft: „Walter, mein ein* ziges Flehen ist um deine Bergebung." »Meine Bergebung? Habe ich dir zu tier« geben ? Erika I — Als ich von dir wegstiirrnte in blinder Leidenfchaft, statt dich zu retten, selbst itm den Preis deines eigencn Lebens, da frevelte ich an der Liebe. Du worst nur fchwach, — ich habe an dir gesiinbigt." »Nicht so, Walter," flehte sie, »sprich nicht so." »Erika, Jahre finb vergangen, Jahre namen- darllber, ob unb welche der Landessprachen der Schiller auher der Unterrichtssprache zu etlernen hat, dem Ermessen der Eltern anheimgegeben wird. Heute bildet das Slovenische an der Laibacher Oberrealschule einen obligaten Unterrichtsgegenstand fur die slovenischen Schuler, und kSnne niemand behanpten, dass diesem sprachlichen Bedurfnis nicht allseitig Rechnung getragen wurde. Die beabsich-tigte Slovenisierung des UnterrichtS wurde aber im Mangel an einer wissevschaftlichen Terminologie auf ein schwer zu befeitigenbeS Hindernis stohen zum grohten Nachtheil der Schuler, welche sich mit so uttgeiuigenben fichrbehelfen abfinden miissten. Wurve man nun an eine Zweitheilung bes Unter-richts an ber ubrigens auch von Kroaten, Czechen unb Jtalienern freqcntierten Anstalt gehen, so miissten auch bie Lehrkraste verboppelt werveu, was, abgesehen von einer Berdoppelung ber theilweife vom Lanbe unb von ber Stadt zu tragenben Kosten, auch zu mancherlei Zwistigkeiten Beraiilaffung geben konnte. Ja, man miifste auch barauf gefafSt * fein, bajS einsichtsvolle slovenische Eltern ihre Kinber als Deutsche bectariereit, um liur benfelben bie Theil-nahme an bem mit besseren Lehrbehelsen unb Bii* chern auSgeftatteten Untenichte zu verfchaffeu. Denn man musste sich eben gegentoartig hatten, bass ben slovenischen Zoglingen fpaterhin ber Besuch einer beutschen Technik ganz unmtiglich ware. Was bie Lehrer- unb Lehrerinnen-Bilbungsanstalt anbelangt, fbune ber Gemeinbe, welche bie ausfchliehliche Et-haltung zweier Bolksschnlen besorgt, nicht gleich-giltig fein, ob Lehrer heran^bilbet werbett, welche ben Bedursnissen eines Landes Rechnung zu tragen imstande finb, ober bloh folche, welche lebiglich in ftooenischer Sprache unterrichten fbnnen. Wur-ben unsere Lehrer-Bilbungsanstalten slovenisiert, so musste auch ber beutsche Unterricht aii ben bantit oerbunbciieit beutschen Uebungefchulen entfaHen, was naturgemah ein grbheres ZustrSmen von Zbglingen in bie stSbtischen Schulen unb beren UeberfuHung zur Folge haben musste. Hub banit biirse man auch nicht vergefseit, bass fur ben Fall einer Slovenisierung bet Lehtet-Bilbungs-anstalten bie Zbglinge betfelben ausschliehlich auf sloti.nische Provinzen angewiesen toaren, was selbst-verstandlich so manchen von beren Besuch abhalten mitsste. Rebner berief sich schliehlich auf ein gegen bie Slovenisierung ber in Rebe ftehenben Anstalten lautenbeS fachliches Gutachten bes k. k. Lanbesfchul-rathes. GR. Regali sah in bem obenerwahnten Antrage bes GR. Dr. v. Schrey, welcher beide Hauser bes Reichsrathes um Schutz gegen die Sloveni* sieruugsgeluste des Budgetausschusses angehen will, ein Attentat auf die Slovenen und eine Ueberschrei- losesten Leibes fiir mich, — wir ware,, tobt fiir einanber, wir hatten uns nie niehr rniebetfehen fallen, ber Himmel hat es anbers gefiigt! — Gib ntir bie Hanb, Erika, unb hier, too bu fie mir einst zum ewigen Bunbe gereicht, lass nns vergeffen." „Bergeffen!" toieberhotte sie leife unb jog die Hand zuriick, die er hielt, als wolle er sie nimmer laffen. Er sah ihr ins bunkle Ange, in bem cine schtoere Thrane schwamm. „LasS mir bie Hanb, Erika, war sie nicht einst mein? Lass' sie ntir, stir einen Angenblick nur! Lass mich glouben, fie fei noch mein!" Unb mit fonfter Gewalt zog er sie neben sich auf bie MooSbank; sie folgte ihm willen-los, verbarg ihr Gesicht in ber Hnnb unb weinte leife. Ihr SBeinen fchnitt ihm ins Herz. „Erika," fieng er wieder an, „willst du mjr heute fagen, was ich einst bergebenS von dir zu wissen begehrte?" „Was ist's? Walter." Er sah ihr forfchenb ins Sluge: „Erika, sag' ntir, hast bu den Prinzen je geliebt?" Eine gliihenbe Rvthe Lberzog ihr Gesicht: »Walter, frage nicht, bu willst ja vergefseit unb tier-geben I" tung des WirkungskreiseS ber Gemeinbe, welche sich nicht in Politik ntengen diirfe. Dr. v. Schrey ent« gegnete unter HinweiS auf daS ben Gemeinden ge» toahrte Petitionsrecht, dass fein ftreng fachlicher Antrag fein Attentat auf die slovenische Sprache, sondern nur eine Abwehr ber Angriffe fei, welche gegen bie gleichberechtigte beutsche Sprache gerichtet werbett. Der PetitionSantrog wurbe sobann genehmigt. — (Confiscation.) Die vorgestrige Rummer bes „Laibacher Tagblatt" wurbe wegen bel Leitartikels „Die Mittel ber BerfShnungSpolitik" von ber StaatSbehSrde mit Beschlag belegt. — (Das Ronplusultra eines ©par* nteifters.) In ber letzten Gemeinderathssitzung enttoickelte Genteinberath Regali eine HSchst oti* ginelle Jbee, wie fur bie ©tobt Laibach ein fehr bebeutenbes Ersparnis erzielt werben kSnntc. @8 Hanbelte sich narnlich unt bie Bewilligung ber oer* tragsmahigen Quote, welche bie Stadt Laibach an bie krainifche Sparkaffe fiir bie an bent Realschul-gebaube tion ihr besorgten, alljahrlich tiorkotnmenben Baureparaturen abzustihren hat. DerrebseligeTischler-nteifter bonnerte gegen bie Realschule, er meinte, inkiirze werbe bas mit so grofjen Soften aufgefiihrte Gebaube eine Ruine fein. Es fei baher hochste Zeit, bass sich bie Sonttnunf*biefes GebaubeS, beffen Erhaltuug ihr alljahrlich immense Summen aufbiirbe, entledige. Er wolle baher in einer ber nachften Sitzungen ben Antrag stellen, die Stadt Laibach moge ber krainifchen Sparkaffe bas Realfchulgebaube zuriitkfleHen unb auf eigenc Kosten ein neues Realfchulgebaube erbauen, babei werde fie viel billiger auskommen. Als fodann Dr. Suppan als Referent bet Finanzfection crnSfiihrte, bass bie in Rede ftehenben Kosten im Durchschnitte jahrlich 300 ft. betra-gen unb sich auf 100 fl. dadurch herabminbern, weil bie Stabtgemeinbe ben MietzinS bes Real-fchulbirectors fiir feine Wohnung in ber Anstalt mit 200 fl. bezieht, so kam sogar ben GesinnnngS-genosfen bes Herrn Regali feine beabsichtigte Spar-methobe fehr verbachtig vor. Dr. Suppan fugte unter allgemeiner Heiterfeit feinent Expose bei, er ntiiffe ben Herrn Regali zu einem neuen Schulbaue herzlich begriifeeu, beffen Kostenaufwanb fiir bie Stabtgemeinbe mit einem geringeren Zinsenerforber-niffe als 100 fl. verbunbcn ware. — (Wagner - Abend.) Ein KunstgenusS der feltenften Art steht uns fiir Donnerstag, ben 22. b. M., in Aussicht, inbem bafelbft ber erste Act aus Richarb Wagners „Walkiire" zur Auffiihrung gelangt, unb zwar in Concertform, wie bits in zahlreichen Stadten bisher unb stets mit bem grShten Erfolge bet Fall war. Die Partie ber „Sieglinbe“ hat Ftl. Clementine Eberharb, bie bes „Siegntunb" „Betgeben? was foll ich tiergeben? Du hast ntir ja nie gefogt, was beine Schnlb!" „Du sollst alles wissen, Walter, nur vergib, unb bann lass uns scheiben ffir immet." Unb leife fliifternb bekennt fie bem Freunde bie Schulb ihres Lebens, er unterbricht fie nicht; aber er halt ihre Hanb fester in ber feinen, als ob er sie niemals mehr laffen wolle, unb wie sie geen-bigt, neigt er sich zu ihr unb kiisst ihr ©time unb Augen. „Erika, ich glaube an dich — du bist mein I" Unb wie bie Sonne hintet ben Bergen finkt, flehen bie beiben auf ber BerghShe wie einst, es liegt nichts mehr zwifchen ihnert, bas jahtelange Leib ist von ihnen genomnten, Walter vergibt ihr ben Jrrthnm, wie fie seiner Harte nimmer gebenkt. Unb jetzt, nachbem er die Erika wiedergesunden, erzahlt Walter Sterneck ber Grasin Waldheim, dass feine Klnst sie mehr scheibet, ba er burch Thaten ben Platz errungen, ben fie burch ihre Ahnen ererbt. Sie fchaut voll stolzer Freude zu ihm auf, dann aber fagt fie lachelitd: »Hast du denn tier* geffen, dass bet Fbrfler Walter unb bie Erika vom Klostethof zufammengehbten, wie ber Baum unb feine Bliite?" Herr Fritz Purgleitner auS Graz, die deS „Nording" Herr Johann Kosler und den Clavierpart Herr I. Zvhrer iibernommen. und ist daher die kiinstlerische Durchsuhrung dieser grotzen Anfgabe voraussichllich eine durchaus gelungene. Herr Gerstner roirb den Abend durch den Vortrag des „Albumblatts" von Richard Wagner fur Violinsolo eriiffnen. Die Theil-nahme des Publicums ist schon heute eine grohe und eS ist daher an dem Erfolge dieser dem Zwecke bet Bildung eines Kammermusikfondes gewidmeten Unternehmung nicht mehr zu zweifeln. Wir glau-ben uns nuch aus Grundlage persSnlicher Theilnahme an den Proben file berechtiget, eine durchwegs wlir-bige und gelungene Aufsiihrung schou heute tier« bSrgen zu kSnnen. Die Karten (1 ft. dec Sitz, 50 kr. bet Stehplatz) find in der Handlung des Herrn C. Till (Untet bet Trantsche) von heute an zu haben. — (EineBittederPolauavorstabt. Wit ethatten folgende Zuschtift: Die glucktiche Finanzopetation unsetes Stadtmagisttates, welche benfelben in bie angenehme Lage vetsetzte, unter Sutzerst giinstigen Bebingnngen itbet bas namhafte kapital von 11/8 Millionen Gulden verstigen zu IBnnen, witd sicherlich manchem Volksbegliicket den Kopf schwet machen. (ffn fStmlichet Regen von AntrSgen, Vorschlagen und Bitten wird sich uber ben atmen Magistral ergiehen, unb sollte et von ben an ihn gestellten Anforberungen nur den zehn-ten Theil berticksichtigen, so mitssten ihm nicht eine und eine Halbe, sondern zehn Millionen zur Ber fitgung stehen. Und dennoch wagt man mit vor-stehenden Zeilen die Zahl dcr Bitten urn eine zu vermehren, zumal die Realisterung derselben hin fichtlich des Kostenpunktes eine Seichtigfeit ware, die fegensreichen Folgen hievon abet zuversichtlich ben dankbaren Stadtbewohnern Laibachs zugute tommen witrden. Durch die Verlegung bet l. k. ginouzfimter in bas Sparkassegebaubc toerben die betreffenden Beaintenfamilien unftreitig ihre Wohn sitze successive aus die Polanavorftabt und beren niichste Umgebung zu vetlegen trachten. Familien mit Kindetn waren daher bemiiffiget, bie ganze Stabt zu burchwanbern, urn ihren Kleinen bie Wohlthat ber srischen Lust, ber Bewegung im Freien, im gesniidheitszutraglichen srischen Griin geniehen lassen zu kSnnen. Und toie ieicht und ohne uenneuswerte Kosten ware dem abzuhelfen Der geraumige Kaiser-Josessplatz kSnnte wenigsteus im Quadrate anher ber Fahrlinie mit eiiier ein-fachen Reihe von KastanienbSumeu bepflanzt und mit Rnhebailken versehen werden. In gleicher Weise kSnnte dutch die Mitte des Schulp!atzes eine Baurnteihe gesetzt werden, urn ber studierenden Ju-genb, welche in ber brennenben Sonnenhitze oft Halbe ©tunbeit long ohne jeben Schntz vot bem noch nicht gebffnetcn Lycealgebaube fchenbert, bie Wohlthat bes fiihlenbett Schattens theilhnftig werden zu lassen. Bei ben nicht eben rosigen sani-tfiren Berhaltnissen unserer Stabt ist es gewiss am Platze, wo nur immer mbglich, Banme zu ztt-geln, benn ste find die Ttaget des SauerstoffeS und dieser bleibt in title Ewizkeit bie Grunbbedingung ber gesunden Entwicklung alles dessen, was lebt unb athmet. In wenigen Jahten ware bet schat-tig geivorbene Kaiser-Josessplatz fiir uiisere Kleinen ein ebeuso beliebter unb bequemer Spielplatz, als es bermal bie euttegeiie Sattermannsnllee sein muss. Die Abhaltung ber Markte (welche mit ber Zeit so wie so einschlasen muss) ware beswegen gar nicht gestSrt, bie Buben kSnnen ebenso ungehinbert in ben Zwischenraumen bet Baunie ausgestellt, unb bie Baumreihen selbst als freie Gossett zwischen ben Buben beftimmt werden. Dieser sromnte Wunsch witb bem IBblichen ©tabtnmgistrate ans Herz ge-(egt; mSge er so glucklich sein unb eine Wurbigung finben. — (Ein Kinb verbrannt.) In betOe* genb von Spielscld wurde vot einigen Tageu der breijahrige Knabe eines Winzers allein im Zimmer gelassen. Das Kinb spielte, wahrenb die Familie im Weingarten nvbeitcte, wahtscheinlich bcint Osen unb erlitt berartige Brandwnnden, doss es nach brei Tageu unter den siirchtcrlichften Schnierzen starb. Einige Theile des UnterleibeS wareit fast verkohlt. — (Der Stand ber Wintetsaaten in Unter ft cier) ist bishet ein oorjiiglichcr, auch det Weinstock gibt in den nteisten Gebirgen Hoffiiung ans einigen (Šrtrag. Einige gute Jahte konnten uieCteicht dem rapiden Verfalle der Bodencultur etwas fteuern. — (Ans dem Gerichtssaale.) * Am Samstag sand vot dem hiesigen stadt.-deleg. Bezitks-gerichfe bie Verhcindlting wegeit Uebertretung des Ptessgesetzes in det Ehrenbeleidigungssache bes Johann Wegfchaiber von Pettau gegen ben verant-wortlichen Rebacteur bes »Slovenski Narob" ftatt. Als Bevollmachligter bes Anklagers etschien ber ZwangsarbeilshanS-Abjnnct Hert Kunibert Dtenik, als Bertheibiger Herr Dt. Valentin Zarnik. Ge* genftmtb bet Ehienbeleibignngsklage bilbet ein in Nr. 61 am 14. 9Jiarz 1880 ini ..Slovenski Narob" erfchienener Slrtifel, in welchem bie Lanbbevolkerung aufgeforbert wirb, vom Nemškutar Johann Weg-schaiber ja feitte Waren abzukaufen, ba man von berlei Jubeit nur hintergangen toerben faun. Det Vettheidiget plaidierte silt die Freisprechung des Angeklagten. ba unter bet Bezeichimng Nemškutar nur eine ben Nationalen entgegengesetzte Partei zu verstehen ist, ebenso fei ber Ausdruck Jude feine Ehrenbeleidigung. da et in statistischer SSebetttung nut eine Rasse bezeichnet. mithin feineit Gegenstanb einer Beleibignng bilbeit fann. Der Verlreter bes Angeklagten wiberjprach biefer letzteren Behanptnng, inbem er die Absicht des Versassers bahin beleuch-tete, bass butch bie Warnung „vor solchen Juben" jeder unparteiische Leser entnomnien hoben miisse, es fei hier von cittern GeschastSmanne die Rede, welcher fchlechte uni) verborbene Ware an Mann zu bringen sucht. Nach geschlossenent Verfahren wurbe ber verantwortliche Rebacteur Herr Max Armič wegeit Uebertretung bes Pressgefetzes zu einer Geldstrase von 10 si, eventucll 48 ©tunden Arrest, unb zurn Ersatze bet Kosten verurtheilt. Der Vcrurthcilte stellte sich bantit zusrieden und vcr-zichtete aiif bas Bernfungsrecht. * Aus bem confiscierten Samstagblatte wicdcrholt. Angekommene Fremde am 18. April. Hotel Stabt Wien. Lenk, Weidinger, Kaufleute; Som-mcr, Bcamter, unb Fischer, Men. — Dr. Goldhammer, Beamter, Pcst. — Slahler, jtfm., Remscheid. — Putsch, Wiesbaden. Hotel Europa. Manheintcr, Kaufrn., Wien. — Blau, ii'Qitfm., Triest. — Harniel, Paris. Kaiser von Oestemich. Sehky, Kellner, Klagenfurt. Verstorbene. Den 16. April. Ursula Vibic, Naherin, 57 I., Kuhthal Nr. 1, Kehlkopstubereulose. Den 17. April. Wenzel Denkl, Stadtkasseeon-trolor, 67 I, Doiuplatz Nr. 12, Gangriine. — Maria Kimovec, Hausbesitzerstochier, 3 Mon., Stadtwaldstrahe Nr. 6, Lungcneiitziiiidung. — Florian Riedl Ritter v. Raitenfels, k. k. jubl. Staatsbuchhalter, 89 I., Floriansgasse Nr. 21, Altersschwache. — 'iSictor Snkovic, magtftratl Arnts-dicnerstochter, 17 Mon., Froschgasse Nr. S, GehirnhShlen-Waffersucht. Lcbensmittel-Preise in Laibach am 17. April. Weizen 10 ft. 41 kr., Korn 6 fl. 65 kr., Gcrste 5 fl. 39 kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 5 fl. 39 kr., Hirse 5 fl. 39 kr., Knknruz 6 fl. 60 kr. per Hektoliter; Erdapsel 3 fl. 38 kr. per 100 Kjjogramm ; Fisolen 9 fl. — kr. per Hektoliter; Rtndschmalz 80 kr., Schweinfett 70 kr., Speck, frischer 56 kr., geselchter 60 kr., Butter 70 kr. per Kilo-aramrn; Eier 1*/« kr. per Stuck; Milch 8 kr. per Liter; Rinbfleisch 54 kr., Kaldfleisch 48 kr., Schweinfleisch 60 kr., Schopsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 87 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; harteS Holz 6 fl. 50 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. per vier C.»Meler; Wein, rother 20 fl., weitzer 16 fl. per 100 Liter. Witterung. Laibach, 19. April. Morgens Regen, nicht l-mge anhaltend, dann Son-nenschein, windstill. Warme: morgens 7 Uhr + 110°, nachinittags 2 Uhr + 18 7° C. (1879 + 10 7°, 1878 + 131° C.) Barometer im Fallen, 737 42 Millimeter. Das vorgestrige Tagesinittel der Wiirme + 13 0°, bas gestrige + 14 2«, beziehungsweise urn 3-7° und 4 9° iibet dem Normale. Gasthaus - Ilebernahme. Ergebenst Gefertigter zeigt hiemit HLflichst an, dass er das Gasthaus „mr Mnde", Laibach, Jubcngaffe 5, in Pacht iibernommen und ben Geschaflsbetrieb bereits nngetretcii hat. Es wird eisrigste Sorge des Gefertiglen sein, schmackhafte gute Kiiche unb vorziigliche Getranke, Ins-besondere sehr gutes Kosler Kaiser-Bier zu offerieren. — Mittags-Abonnements werden bereitwilligst angenommen. Recht zahlreichen Besuch erbittet sich bochachtnngsvoll _________________________________§arC Woih. 3m (Bfasfaton der (Enftno-ilcflaurution. Dienstag, ben 20. April, abends 8 Uhr: @rpte gro|e bvillante Wor-stellrrng von Ouafthoffs Theater Variety Gymuastik, Ballelt, Pantomime. Elegante Garderobe re. _________________Eintritt 30 kr._________________ SBienec Kerrm-, linaficiifttciifci; unit Danicnmaiifet gegen Theilzahlungen. Bestellnngen mit Retonrmarke: G. B. 9 poste restante Baden bei Wien. (126) 11 — 3 SaLami, heimifcheS Fabrikat, on gros & on detail, unb zwar auch nach auswarts, find zu habeu bei Carl Urbas, Petersstrahe. (139) 3-1 vcxxxxxx Wiener Borse vom 17. April. migtonin« Sloal«-f