(Franko pauschaliert.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ■ U.i {U^tllU wuujvumiu; givtiuiMi • ---3 >---' Schriftleitung und Verwaltung: lireiernova ulica Nr 5. Telephon 2t. - An tandrgu»g en nimmt bw Äenoaltung gegen Berechnung billigfter Gebühren entgegen. >Se, uqSprei «: viertel,ährig K 24.-, halbjährig K 48.—, ganisährig K 96.-. Für« Ausland entsprtchende Erhöhung. -Etn,e»neNummernI Krone. Nummer 59 Donnerstaq den 29. Jnli 192V 2. [45.] Jahrgang Abbau? (Aus Leserkreisen.) Beim Studium der Vorlag« der neuen Beamten« gehäller, welche vorauksichll'.ch mit unwesentlichen Aenderungen zum Gesetze erhoben und mit 1. September l. I. in Kraft treten wird, drängen sich un-willkürlich mancherlei Gedanken ans. Nach dem Schlüssel 1 : 4 bewegen sich die Gehälter der Beamten zwischen den beiden Grenzen von 10.800 Aronen und 96.000 Kronen, der Unterbeamtrn zwischen 8.00) Kronen und 14.400 Kronen und der Diener zwischen 7.200 Kronen und 12.000 Kronen. Außerdem gebühren allen Kategorini noch Zulagen für Gattin und Kinder. DaS Woh-nungSgeld schwankt bei allen Kategorien zwischen 2.800 Kronen und 19.200 Kronen. Mit Rücksicht nicht nur auf die gegenwärtige Teuerung iezw. die geringe Kauskrast unsere? Geldes, sondern auch mit Rücksicht darauf, daß selbst bei vollständiger Erholung d. h. Gleichwertung der Valuten die BorkriegSpreise zumindest aus da« Drei- und Vierfache gesteigert werden, wäre gegen die Höhe der verschiedenen Bezüge nichts einzuwenden. Diese Bezägeregelung ist darnach angetan, daß man sich näher und eingehender damit befaßt, weil si« zur Grundlage der Entlohnungen im allgemeinen sichrer« muß. Denn naturnotwendig ist der Staat al» größter Unternehmer dafür beispiel- bezw. maßgebend. Die Wissenschaft ist nicht neu, daß der Staat der beste Brotherr aber auch der schlechteste Zahler ist. Im engeren Sinne schafft er nicht«, sondern verwallet nur. Die Verwaltung aber benö-tigt bedeutender Mittel. Die Ausbringung dieser Mittel allein bedarf schon eine« gewaltigen Appa-rate«. Er kann mit diesen Mitteln gut und schlecht wirtschaften, er kann sie nutzbringend und unnütz verwenden. Ist er gezwungen, die Bezüge feiner Httokar Kernstock. Zu seine« 7 3jährigen Seburt«ta»e. Bon Dentist Hoppe. Dort, wo der Wechsel die Gegend beherrscht, liegt im »»rdistlichen (Binfel, einsam und weltabge schnitte», ei» Bergschlitzchen, fern vom Gebiete de« verkehr«, die Festenburg. Dort drinnen lebt ein herrlich deutscher Priester, der Pfarrer von Festtiiburz. Ihm »rächte der 2b. Juli 1920 den 73. Geburt»tag und d»S ist auch der Snlatz »u diesen Zeilen. Oltokar Kernstock« Ruhm ist, man muß e« offen gestehen, eigentlich vom Ausland ju un« herein ge-drungen. Den „Fliegenden Blättern* war e« »ergönnt, seine Poesien aufzunehmen, und der bekannte Verlag Braun u. Schneider in München war e« auch, der un« fein, herrliche», prächtigen «edicht«dSndchen .erlegte wie: „»»«dem Zwinger,trtlem", „Unter der Lind«' und andere mehr. Einer alten ßetrischoberästerreichischen Familie «»tstammt unser deutscher Dichter Kernst«?, sein Ge» burt«ort nennt sich Marburg a. d. Drau. Da« Gym« nafinm in Grat absolvierend, legte er während de« Feldzuge« 1866 seine Maturität«prüfung ab und studierte daselbst I«« und Philosophie; plätzlich «er-schwind er, um unvermutet al» „Oltokar' im Chor-herrenstift vorau aufzutreten. Dort widmete er fich der Theologie al« auch den historischen Fächern. Sein Angestellten mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse belrächtlich zu erhöhen, so muß nder soll er folgerichtig auch darauf bedacht sein, deren Zahl tunlichst einzuschränken, bezw. von ihnen höchste Arbeitsleistung zu fordern. Er darf aber dabei nicht stehen bleiben, daß er nur für die aktiv Angestellten in dieser Weise sorgt, sondern er muß auch den Pensionisten eine auskömmliche Lebensmöglichkeit bieien. DieS sei im allgemeinen gesagt. Im besonderen aber wollen wir auf Grnnd der Gchaltkregelung für unseren Hausbesitz eintreten und den Nachweis erbringen, in welch schreiendem Widerspruche d!» WohnungSgelder zu dem Mieterschutzgesetzt stehen. Wie schon erwähnt, bewegen sich die WohnungS-gelder zwischen 2.800 Kronen und 19 200 Kronen. Die als zulässig erklärten Zinserhöhungen aber find außer bei einem Parleiwechsel gleich null. Au Mieten zahlen bisher die GlaatSangestellten im Höchstfalle ein viertel von dem nun in Aussicht genommenen Beträgen. Der Hausbesitz war schon in Friedens-zeilen, was den DurchschnittSertrag anlangt, wohl eine sichert, gleichzeitig aber auch die schlechteste Kapitalsanlage. Mit dem Kriege und nach dem Kriege hat sich sein» Lage infolge behördlicher Drosse« lnng bi» zur Unhaltbarkeit verschlechtert und zwar bloß deshalb, weil man eben die Macht ha», ihn zu drosseln. Ueber alle Preissteigerungen wird glatt hinweggegangen, doch wird behördlicherseits vollends übersehen, daß auch der Hausbesitzer um daS vierzig-fache teurer lebt und daß auch die HauSerhaltung r m weit mehr al« das Bierjigf ache gegenüber der Porkciegs-zeit gestiegen ist. Da« Bauen lst bei den heutigen Preise» dort, wo mit geringster Verzinsung gerechnet wird, ein Ding der Unmöglichkeit. Dem Hausbesitzer wird der unsinnige Borwurf de» Wertzuwachses gemacht. Ja, hat er denn von diese« angeblichen Wertzuwachs, von dem Schicksal führt« ihn in die Oststeiermark und im Jahre 1889 wurde er al« Pfarrer auf die Festenburg be-rufen, wo er manch herrliche Dichtung schrieb. Kern-stock hat fich auch al« «elehrter einen Name» geschaffen. Seine Studien befähigten ihn ju Publikationen auf dem Gebiete der Geschicht«wisscnschaft und K»»st-geschichte, besonder« aber der Literaturhistorik; durch feine Forschung auf de« Felde bedeutungsvoller, alt-deutscher Denkmäler hat er fich selbst ein dauernde« Ehrenmi-l errichtet. Für die «ettesten «reise kommen aber wohl seine Gedichtsammlungen in Betracht, die ihn jedem Leser lieb und »erehrunggwürdig machen. Diese Poesie Ottokar Kernstock« ist tief innerlich, »oller Empfindung und doch ohne Empfindelei; e« ma»gelt ihr jeder Schwulst, nicht aber Schwung und Begeisterung. Dabei »leiht fie schlicht, einfach und be-»undernSaert fein im Au«druck. Die moderne Hast ist unserem Dichter fremd, Wie da« verrauschende Leben nur in verlorenen Klängen hinaufdringt in seine Festen-bürg, abprallend von Wall und Mauer und vom star« ken Söller und vom behüteten Zwingergärtlein, so läßt ihn auch da« fieberhafte Gewogt der TageSstimmu»g unberührt. Ruhig, sicher, in fich geschlossen schreite» seine Lieder vor im festen «leise de« Reim«, nicht terflatternd, sondern abgerundet in »umeist fester stro-»bischer Gliederung. Bei allem sreigewählten Formen-zwang bleibt er aber nicht altmodisch, sondern wahrt fich sein» her,erquickende Frische, die vom prächtigsten Humor getragen wird. er sich keine Verzinsung nehmen darf, auch wirklich etwa«? Ist die Wohnung nicht ebenso notwendig wie Ernährung und Bekleidung? Man begegnet sogar der geistreichen Bemerkung, Hausherr sein sei kein Beruf. Ja, ist eS etwa ein besserer Beruf, Geldverleiher oder Geldinstitut zu sein? Wer davon nimmt sich denn einen leichteren, sorgenloseren und ungleich größeren Gewinn? Und nun wollen wir wieder znm Staate und zu seiner Wirtschaft zurückkehren. Wird daS Weh» nungSgeld zur Grundlage der Mietverträge genommen, also ungefähr vervierfacht, so haben Staat, Land und Gemeinde die vervierfachle Einnahme. Der Hausbesitzer kann zwar mit der vervierfachten Ein-nähme nicht viel beginnen, aber er kann wenigsten« daS Gebäude halbwegs instand erhalten in einer Zeit, wo an Neubauten nicht zu denken ist. Die Erhöhung der Mietzinse würde aber auch auf die Wohnungsnot einen wohltätigen Einfluß üben, weil dadurch die Beschränkung auf daS Aeußerste von selbst einträte, während jetzt aus Sostea einzelner durch nicht zu rechtfertigende behördliche Maßnahmen in bezug auf WohnungSverhältuisf« im Vergleich zur übrigen Lebensführung der größte LuxuS, die maßloseste Verschwendung getrieben wird. ES soll nicht »erkannt wcrden, daß der Auf-bau des Staates gewaltiger Arbeit und hervor-ragender Leistungen bedarf. Was Gesetz wird, muß stch den naturnotwendigen und fich von selbst er« gebenden voraussichtlichen Folgewirkungen anpassen, sonach in diesem Falle die Erhöhung der Pensionisten-bezüg« und die den tatsächlichen Bedürfnissen ent-sprechende Mietzinisteigerung nach sich ziehen, wobei Staat, Land und Gemeinde »ur mit Vorteil weg-kommen werden. Daß jede staatliche GehaltSregulierung nach oden nur eine allgemeine Verteuerung mit sich bring», weil in diese auch die freien Berufe einbezogen Unser Dichter Kernsteck wird des öfteren und via mannigfacher Seite »ur SelegenheitSpoefie gedrängt; auch da überwindet er da» Schwerste. Nicht« Platte«, nicht« Ungehobelte« liest man au« feine» Zeile»; »i« hoch stehen erst fein« s» herrliche» Gedichte, die eint« innere» Bedürfni« tnisprietze-r I Ein solche« Gelege»« hettSgedicht — in welchem »iel Sin» und »or alle« »iel Humor liegt — michte ich »icht unerwäha« lasse» ; Ker»fiock hat es mir «nützlich eine« Dentiste».J»biläu m» »ach Bre«lau überfandt. E« lautet: D»n Dentisten t« Lx i ( l « ». Ich begrüß Euch mit Neid», Den» Ihr dürft Euch kecklich nah'» Zarte» MÜndlein sätzer Maide Und fühl« Kaisern auf den Zahn. Ein« »ur »leibt Euch »och )ii läse»: Wi« dl» Me»schhelt man befreit von der Wurzel alle« Visen, vom gefräß'zen Zah» der Zeit. Ich kenne keinen moderne» Dichter, der d t« gr»ß« Poesie de« »ändernden Studenten so tief wie er erfaßt und sie so enge an unsere Zeit angepatzt hätt«: setn Bagantenlied, sein Juraraentura Beanorurn Ebsula, Yirgatum, um wenige zu nennen, stad ein wahres Labsal, und diese Lieder — doch ein Zeich«» gesunde« Entwicklung unserer Jugend — habe» auch tn Studentcnkreisen Eingang gefunden. Immer »richt d«s Poeten Begeisterung fürs deutsche Bolk«tum kräftig Seite 2 Eillier Zeitung Nummer 59 werden, welche die verteuerte Lebensführung wieder uur auf den Verbraucher abwälzen, ist zwar selbst-verständlich, darf aber nicht unerwähnt bleiben. Die Art der.Gtaalöwirtschast ist und bleibt bestimmend für da» ganze Volk. Müschuldige zu haben, wirkt schon im Einzelsalle entlastend, daher verderblich. Wie aber erst dann, wenn verderblich« Arbeit, schlechte Wirtschaft und unverantwortliche Ausnützung mit dem Hinwei» aus die Verwaltung zu entschuldigen oder zu rechtfertigen versucht «erden können! Der Spruch: Wie der Herr, s« der Diener, enthält so viel Lebensweisheit, daß die Bedacht-nähme darauf besonders allen jenen, welche auch fernerhin Herren bleiben wollen, auch im wohlver-ftandene» Interesse der Diener nicht genug anemp-schien werden kann. Polnische Rundschau. Inland. Schwierigkeiten der Kabinettsbildung. Die Verhandlungen zwischen den parlamenia. tischen Parteien behusS Neubildung der Regierung sind an einem toten Punkte angelangt, da infolge Erkrankung des Ministerpräsidenten Dr. VeSuii die vermittelnde Persönlichkeit sehlt. Wenn die Kriie längere Zeit andauern sollle, wird voraussichtlich Nikolaus Paöic aus Paris zurückderuse» und mit der Leitung der StaalSgeschäfte bettaut werden. Belgrader Gerüchte besagen, daß im letzteren Falle keine KonzentrationSregierung geichaffen würde, fon» dern daß ein auf die serbischen Parteien beschränktes Kabinett in Betracht käme. Die Grenzregelung zwischen Jugoslawien und DeutschSfterreich. Die Laibacher Landesregierung hat den Zivil-und Militärbehörden die Weisung erteilt, Radker« bürg und den bisher von jugoslawischen Truppen besetzten Teil dcS RadkerSburger Bezirkes am linken Muruser zu räumen. Die Räumung war am 26. Juli zur MittagZstunde d-rrchgesührt. Die deuttchölter. reichischen VerwalttungSbehöcden begannen noch am selben Tage zn amtieren. Da« AbStaler Becken ist in jugoslawische Verwaltung übergangen, der unge hinderte Transitverkehr über RadkerSburg wuide im gegenseitigen Einvernehmen sichergestellt. gur Volksabstimmung in ASrnten. Die BoltsabstimmungSkommifsion sür Kärnten hat in einem Aufruse an d>e Bevölkerung die Durch sührung einer freien und unbeeinflußten Abstimmung verbärgt. Sie fordert zur Ausrechterhaltung der Ruhe und Ordnung auf und verheißt ein unparteiische» und gerechtes Vorgehen. Der Ausruf trägt die Unter« schrtst von S. Eapel Peck (England). Charles de Ehawbrun (Frankreich) und Prinz Limo Borghese (Italien). heraus: 6t. Jörg — teutsch allerwegen! Er legt seine Weisen dem Landsknecht in den Mund, dem «riegS-mann und dem Reiter er spricht in der Sprache re« 15. und 16. Jahrhunderts und «-findet manten .vsrrsn tbon". So steht dnrn der 73jährige tnudeutlch« Mann und Priester in unsern deurschen Rechen bei gesunder Freude und lebhafter Teilnahme an unserer Gegenwart — und zurückblickend mit wehmütigem Entlagen, aber starker innerer Rübe auf «ine glückliche verflossene Jugend. Ergreifend wirkt da manche« der Gedichte, etwa .Maria Wörth", »Spielrnarn« Abschied" und da» Juwel dieser Lieder .Der Fund", der Fund eine« goldenen Haare», da» der Dichter in der Ger» mania de« TacUuS findet und da« ihm entschwundene» Jugendglück in die Erinnerung zurückruft. Eine feste und ungebrochene, geschlossene Per-söulichkeit mit weich'm Herzen und starkem Sinne offenbart sich un» in den Liedern und Gelängen Ottokar Kerastock«. Größer wir» die Zahl jener, die stch um ihn sammelt und die ausblickt »u ihm. Wa» sollte ihm der 73. Geburtstag dringen? Wir wünschen und »«»heiße» ihm, wa« er seinem nun in Gott ruhen» den steirischen LandSmanne Peter Rosegger al» Angebinde gegeben: »DaS Schönste auf Erden ist jung zu fein, Drum sollst d» des >tter« Qual »i« erfahr'»: Jung bleibe dein Her» «och mit achtzig Jahr'» l" Silli, 25. Juli 1920. Die Gleichberechtigung im Staate SHS. Unter der Ueberschrist .Ungleiches Maß" schreibt da» Neusatzer Deutsche VolkSblatt in seiner Nummer vom 21. Juli u. a.: „Wir wissen es ganz genau und haben un» auch schon de» öfter» davon überzeugt, daß man bei den Zentralst» llen in Bclgrad von dem aufrichtigen Bestreben erfüllt ist, unsere» Wünschen und Forderungen in nationaler Beziehung, besonders auf kulturellem und wtrtfchaft« lichem Gebiete, entgegenzukommen, fo weit dies nur geht. Diese Tendenz besteht in Belgrad und sie ist, wie wir wiederholt von verschiedenen Volksgenossen hörten, auch in Sarajewo die vorherrschende. Ganz anders steht es in Agram und Laibach In Slowenien herr'cht ganz offen un» unverhüllt, in Kroatien etwas versteckter und verdeckter, aber ganz gut «r-kennbar, dos Bestreben, un» Deutschen gegenüber jene Politik zu verfolgen, wie sie die neue Tschechoslowakei praktiziert.- Da» Blatt zitiert dann ein« zelne Beispiele dieser ungleichen Behandlung, erklärt, daß dieses Vorgehen den Absichten der Belgrader Zentralisierung nicht entspreche, und sährt fort: .Im übrigen werden wir bald Gelegenheit haben, uns zu überzeugen, ob in Kroatien unv Slowenien diese Ungleichheit aus die Dauer aufrecht erhalten werden kaun. Der Schwäbisch Deutsche Kulturbund wurde für das Gebiet unteres ganzen Staate« g«. gründet, er soll um alle Deutschen in ganz Jugo-Haarten sein einigendes Band schling?» ohne Unter schied der einzelnen Provinzen. Und von diesem statuarischen Rechte wild der Kulturbund nicht ab» gehen." Ausland. Die Annexion Deutsch Siidtirols. Auf Grund de» Friede»sverirages von St. Ger-main hat die italienische Regierung am 23. Juli der Abgeordnetenkammer einen Geietzeiriwurs, belref-send die Annexion de» besetzten Gebiete« einschließlich Deutsch Südirrol« vorgelegt. Am gleichen Tage ist an die in Nordtirol »ich aufhaltenden italienischen Besatzung«!, uppen der Besehl ergangen, sich über die neuen Staatsgrenzen zurückzuziehen. Der polnische gusammenbruch. Infolge der furchtbaren N> derlage», welche die polnischen Heere in der letzten Zeit auf den Krieg», schauplätze» erlitten haben, har irch die polnische Regierung genötigt gesehen, die FriedenSbedingungen Sowjetrußland» anzunehmen. Diese bestehen an weientlichen in folgenden Punkten: Ueber ka» Schicksal de» Staate» und einzelner Gebietsteile soll die pol nische Bevölkerung in unbeeinflußter Volksabstimmung enlicheiden; die polntsche R.publik hat an Rußland olle infolge de« Krieges erwachsenen Kosten zu be-gleichen, den verursach'en Schaden zu vergüte», einen Teil der Verkehrsmittel, einschlievlich der Eisen-bahnen, auSzuliesern und al« Garantie hiesür in die zeitweilige Uederlissung der polnischen Kohlen gruben und Salzbergwerke an Rußland einzuwilligen. Die reguläre Armee in Polen soll durch VolkSmiltz ersetzt werden; den beiden bolichewikischen Repudli ken von Rußland und der Ukraine wird da« Recht eingeräumt, auf die Dauer von fünf Jahren ihre Truppen auf polnischem Gebiete zu belassen. M t diesen FriedenSbedingungen, welche nichts ander» al» eine bedingungslose Waffenstreckung darstellen, sind die Westmächte, deren Ansehe« durch den Zu sammenbruch ihr«» polnischen Schützling« «rheblich erschüttert wurde, begreiflicherweise wenig einver standen. Sie haben an die Moskauer Regierung ein Ultimatum abgesendet, in der sie die Einstellung der Feindseligkeiten gegenüber dem polnischen Staate binnen fünf Tagen verlangen, widrigenfalls sie ihrer Forderung mit anderen Miiteln Geltung verschaffen würden. Da ober die Machtverhältnisse der Entente durchaus nicht im Verhältnisse stehen mit ihren pathetischen Worten, so ist sehr zu be» zweiseln, ob dieses schwungvolle Ultimatum aus Sowjetrußland irgendeine besondere Wirkung aus üben werde, zumal da sich Deutschland in dem Konflikte zwiichen Rußland und Polen verständiger-weise alt neutral erklärt hat. Der finanzielle Bankerott Polen«. Die polnische Regierung Hot beschlossen, für zehn Milliarden neue Banknoten auszugeben. Im November 1918 betrug br EmsteUuna der deutscheu Verwaltung die polnische Schuld 880 Millionen Mark. Seitdem hat der polnische i^taat ungefähr ebensoviel monatlich sür da» polnische Heer aus-gegeben, und nach einer vorsichtigen Sckä ung hat die polnische Schuld ohne die AuSlandverpstichtunge» die gigantische Summ« v»n 60 Milliarden polnische Mark en eicht. Der Aufruhr in Irland. Au» Irland sind neuerlich Zusammenstöße mit tödlichem Auslange gemeldet worden. I» Belfast ist e« zu argen Ausschreitungen gekommen, wobei 13 Personen getötet un» «ehr al« 2X) verwundet wurden. Aus Stadt tinft tauft. Die Königshymnein deutscher Sprache hal folgenden Wortlaut: Gott de» Rechtes, Du hast kräftig UnS getragen in der Not, Höre jetzt die» Fleh'n, sei mächtig Ferner unser Helfergott. Unsrer Zukunft Schisflein leite, Schütze e» mir starker Hand. Unsern König. Herr, begleite, Segne ihn mit seinem Laud. König Peter, Herr, begleite. Unsern König, unser Land! Konzert Peermann. Der in Silli wohl, bekannte und mit Recht beliebte Grazer Opernsänger Herr Peermann veranstaltet am 7. August im kleinen Saale de» Hotel» Union «in AbschiedSkonzert mit einer gewählten BortragSordnung. Den Borverkaus der Karten hat Frl. Josefine Anschütz bei Herr» Franz Krick, Aleksandrova uliea 1, in licbenSwür-biger Weile übernommen. Fußballwettspiele. Sonntag den 25 Juli fand zwischen dem Sloven«ki Sportni klub Manbor und dem Athletik Sportklub Cilli ein Meisterschaft»-fußballweltspirl statt, w«lche» mit dem sieg« der Eillter 6 : 2 {2: 1J endete. Die Marburgec brach -ten, wie vorausgesagt, eine sehr starke, schon gut eingespielte Mannschaft, welche aber den diesmal ausgezeichnet spielenden Athletikern nicht gewachsen war. Die Gäste hatten Abstoß und konnte» bereit» in der 5. Minute — zur Ueberraichung des he>mi-scheu Tormannes — einsenden. Die Eillier, über den Ersolg ihrer Gegner sichtlich stutzig gemacht, glichen daS Spiel sogleich in der 7. Minute aus. Die Marburger setzte» alles daran, um »en heftige» Anstürmen der Eillier standzuhalten, verschuldeten aber i» der 39. Minute «ine» Elfmeter« Strafstoß, welche? vom Eillier Mitteldecker unhaltbar geschossen würd:. In der zweiten Halbzeit kam so recht da» fleißige Training »er Aihletiker zur Geltung; das schöne Zusammenspiel sührte bereis in der 7. Minute zum dritten Tor. In der 10. Minute wäre» wieder die Eillier erfolgreich, ebenso nachher in der l8. Minute. Roch einmal rafften sich die Marburg» aus: «in Gedränge vor dem Eillier Tor — und der Tormann sah nur mehr dea Ball im Netze zappeln. Die Marburger ließen nun sichtlich nach und mußten sich in der 30. Minute da» sechste Tor gefallen lassen. Der Marburger Tormann, welcher sehr viel beichäsiigt war, zeichnete sich durch kalt-blüttge» Verhalten im Tore au». VerdandSlchiedi-richtet Fmk au» Latbach war sehr zusriedenstellend. — Donnerstag den 29. Zuli wird auf dem Sport-platz der Athletiker u» halb 7 Uhr abend« eir. Fußdallwettjpiel zwischen den Reserve» de» Slo-venSkt Sportni klud Eeije und des Athletik Sport-klub« Cilli auSgetragen. Da sich die beiden Mann, schasten bisher noch nicht gegenübergestanden sind, so verspricht auch diele» Wettspiel interessant zu werde». Eintrittspreis bedeutend ermäßigt. —Sonntag den 1. August findet auf dem eigenen Sport« platz beim Felsenkeller vorauSuchtlich da« letzte MeilterschaftSweittPiel statt, welche« die Athletiker auozutrage» haben. Geaknüderstehe» wird ihnen die beste Mardurger Mannschaft, der Sportklub Raptd. Da« Wettspiel bringt in den MeisterschastSwett-spielen dir Entscheidung um d«n zweiten Play, da bride Mannschaften bisher die gleiche Punktanzahl haben. Achtung vor Diebstählen beim Baden. Die Poltzetabietiun C Ui verluuidart: Während der diesjährigen Badefatfon wurden tu zwei Fällen Gegenstände ouS den in den Kabine» de» ttädtiichen SadeS zurückgelassenen Kleidern entwendet. Da» Publikum wiid daher im rigrn«» Interesse aufgefordert, Geld oder Werigegenstande rucht in» Bad miizunehwe»; andernsall» wird dringend emp-sohlen, die Wertsachen bei der Kassien» zur Aus-bewahrung abzugeben, weil die Badekabiue» bei dem große» Andränge der Badegäste nicht bewacht werden können. Ausländische Zeitungen und geit schriften. Wir find wieder einmal auf äugerst magere Kost gesetzt, wa» die Lektüre ausländischer Blätter anlangt; sogar die Fachzeitichrifte» erhalte» wir mit einer Verspätung von dielen Monate». Da Nummer 59 die inländische Produktion an Zeitschriften und »um Teil auch an Zeitungsnachrichten sehr beschränkt ist, da« heißt stofflich sehr beschränkt, so muß über den unmöglichen Zustand der Absperrung vom Auslande wieder einmal ein energische! Wort gesprochen werden. DaS Grazer Tagblai« z. B. wird jeden T«g an uns abgeschickt, kommt aber schon seit Monaten nicht mehr am Ziele an. Eine solche Maß-nähme ist im höchsten Grade kleinlich, bewirkt üb« flüssige Verärgerung und ist nur geeignet, daS ton den" hier maßgebenden Personen zur Schau getragene Selbstvertrauen iu den Auge» eine» groß-zügigeren Auslande» herabzusetzen. Aber nicht «ur die inländische Presse wird durch daS Abschneiden von Kontrollnachrichten und selbständigen Berichten über da« Ausland empfindlich geschädigt, sondern auch die Allgemeinheit erleidet dadurch zweifellos mannigfachen Abbruch, weil so und soviel Anregungen in Wezsall kommen. Modewoche in Wien. Die deutschöster-rc!ch>sche Vertretung in Laibach ersucht uns um Aufnahme folgender Kundmachung: In der Zeit vom 2. biS v. August l. I. findet in Wien eine „Modewoche- statt, auf die angesichts der bekannten Leistungsfähigkeit der Wiener BelleidungSgewcrbe und besonders der Modcbianche besonders aufmerksam gemacht wird. Bisher haben sich über 180 Firmen zur Vorführung ihrer Leistungen, die sür Engro»-Einkäufer bestimmt siud, angemeldet. Auch für an-regende Veranstaltungen auS diesem Anlasse (AuS-sUUnng verwandter Artikel) ist reichliche Vorsorge yetrofsen. Die Wiener Modewoche findet unmittelbar vor der Berliner Modcwsche (9. btS 15. August), letztere unmittelbar vor den Pariser Modellvorsüh-rungen (ab 15. August) statt, io daß Interessenten auch alle drei Veranstaltungen besuchen können. Es wird daraus hingewiesen, daß die Besucher in den Wiener internationalen Hotels gute und vom S>an» punkte ausländischer Währung nicht teuere Unterkunft finden. Für daS Ueberichreiten der Grenze werdcn Erleichterungen gewählt, für die Ausfuhr der deutsch-österreichischen Waren ist daS weiteftgeh^nde En » gegenkommen zugesichert. Nähere Aaskünste zu erfragen bei der deutschösterreichischen Vertretung und beim deutschösterreichischen WarenverkehrSbureau in Laibach. Für Reifen ins Ausland find, einer Verlautbarung de» Jnnenministermm» zusolge, nach stehend« Bedingungen einzuhalten. Wer nach oder durch Deutschösterreich zu fahren gedenkt, benötigt da« Visum des deui'chösterreichischen Vertreters in Laibach (für Slowenien), dezw. In Agram (sür Kroatien, Slawonien und Medmmje), in Belgiad (für Serbin». Sitmien und die Wojwodina), in Sarajewo (für Bosnien, die Heize..owilia un» Montenegro) Reiiende nach Rumänien, Polen und der T'chechoslowakei müssen sich das Visum de» Vertreters des enlsprechenden Landes verschaffen, für einen längeren Aufenthalt in Rumänien ist außerdem »ine eigene Bewilligung der rumänischen Regierung erforderlich. Geschäftsreisen noch Dänemark sind bloß an 'da« dänische Pa^visum gebunden, während ein längere« Verweilen im Lar.de von der dänischen Regierung zu erwirken ist. Hür Reisen noch Amerika'sind sölgende Dolumenie vorgeschrieben: Ein »it dem Lichtbild« de« Rnsenden verseheuer und mit dem Stempel der He>ma>schlechtes unter 1^ Jahren und weiblichen Gelchlechlc« unter 21 Jahren zu enthalten hat; ferner ein von der Polizeibehörde ausgestelltes Leumundszeugnis, männlich« Reisende überdies noch ein Zeugnis über ihre militärische Dienstleistung während de« Kriege« bezw. die Angabe, ob sie im österreichisch-ungarischen Heere gedient hab«». Alle Reisenden, für welche ein gemeinsamer Paß ausgestellt wurde, müssen behuf» Erweibting de» Visums beim amerikanischen Konsulat per'önlich erscheinen; hieoon sind bloß die Kinder männlichen Geschlechte« unter 16 Iahten dezw. weidlictKN Geschlechte# unter 21 Jahren aufgenommen. Zur persönlichen Vorstellung ist zum Nachweis dcr Naml'chkei» ein zweite« L ch d,ld mitzubringen, welche« vom Kon>ulate zt.iuck ehalten unv im Archive hinteilegt wild Die T- xe sür da« Visum beträgt zwei Dollar sür j>d«i> Rets.paß und ^aun zum jeweiligen Tageskurse in Dinarmährung bezahlt w.rden. Schlteplich haben fich die Parteien auch noch das DurchsabitSvtsum iämillcher Staaten tot che auf der Reise dtS zum Endziele d» rührt werden, zu beschaffet.. Die Nachttaxe in den Apotheken, die bisher in der Zeit von 8 Uhr abends bis 7 Uhr früh für die Ausfertigung der Rezepte eingehobeu Cillier Zeitung wurde, ist vom Ministerium für Volksgesundheit über Antrag der GesundhcitSabteilung für Slowenien und Jstrien abgeschafft worden. Die Jagdkarten, die bisher von den Ber-wallnngsbehörken ausgefertigt wurden, sollen fortab der Verband d r Jagdgesellschaften undjdie Forstoer-waltnngen ausstellen. Die Peet'e für Jagdkarten wurden, wie folgt, fest gesetzt: 50 Dinar zur Jagd-berechtigung im ^ganzen Königreiche, 30 Dinar in einem Distrikt. 20 Dinar in einem Beziik Das Handelsgremium in Laibach teilt mit, daß in kurzer Zeit dte Kachzeitung Trgovski [ist erscheinen werde, welches vor der Oeffentlichkeit di« HondelSinlettssen vertieten und gleichsam al« amtliches Organ der kaufmännischen Körperschaften zu gelten haben wiid. DaS Blatt wird in Laibach wöchentlich einmal herausgegeben und alle das Handelswesen betreffenden Verordnungen und Ver lautbarungen veröffentlichen. Danksagung. Vom Pfarramte Nefseltal bei Gomchee ei halten wir foi^ende Zeilen: Ich bestätige den Empfang von 600 K, die mir die Verwaltung dcr Eiuier Zeitung als Ergebnis meines Aufrufes „Für die ältene Frau im Golifchecr Länd-chen" zur Ueberweifunz an die 97jährige Witwe Magdalena Krakcr und deren Tochter zugesendet hat. Für den hochherzigen Betrag danke ich'von ganzem Herzen und bitte die edlen Spender gleichzeitig auch der beiden Witfrauen innigsten Dank empfangen zu wollen, die von der HerzenSgtUe ihrer deuischen Stammesbrüder und - schivestern außerordentlich ge-rührt waren. Indem ich im G.iltt den hochherzigen Wobliätern samt und sonder» freundlichst die Hand drücke, entbiete >ch denselben in deutscher Treue recht herzliche Hetlgrüße. Nesf«lial bei Gotisch«, bei, 21. Juli 1920. August Schauer, Pfarrer. Nachträglich sind für den obgenannien Zweck von Herrn I. aus Meilenstein 2» K und von Frau Annita Wiffiak auS Matkt Tüffer ebenfall» 20 K eingelaufen; in der Verwaltung des Blattes hiben ferner erleg!: Ungenannt 100 K. F. P. 4» K, M P. undH. I zusammen 40 K Summe der nachträglichen Spenden also 220 K.) Gegen venerische Krankheiten hat daS Voirs^efundhetiamtntsterium einen energischen Kamps er öffnet. Es wurden eine Anzahl kinemato-graphischer Apparate und Filme angekauft, welche der Bevölkerung dte grau>igcn Fol en solcher Er kraiikuugen vor Augen sühren werden. Drahtnachrichten der Cillter Leitn ng. Meld un gen des taibacher Nachrichtenamtes. Fortdauer der Regierungskrise. Belgrad, 26. Juli. Heute wurden keine Ber-Handlungen üder »>e Neubildung der Regierung gefühlt. Einzelne Poliiiker, welche zwischen den Patteien zu vermitteln suchten, konnten üd«r die Bedingungen, unter welchen e«u Eintritt in dte R«> gterung möglich wäre, kein Einveri,ehmen erzielen. Nach der Erklärung etneS Ministers t't der gestrige Tag sehr kritisch verlau tn; dennoch hofft man. daß morgen beide Partei»« eine nachgiebigere Haltung bekunsen würden. Bezüglich dcr Landc«»egterung für Slowenien erwartet man, daß diese Frage kein unüberwindliches H n^ertiiS bilden w^rde, da die Mehrheit der Politiker auf dem Standpunkt steht, »aß LandeSprüiiaent Dr Brejc noch weiter auf seinem Posten veebleiden solle. Zum LandeSsekretär für innere Angelegenheiten in eine a»ße> parteiliche Amt-per'ou in Aussteht genommen. In der dal-matintichen Landesregierung soll >er La»»esp'äsident D> K N-lj seine Stelle weiterhin behalten, wogegen Rt'lo S ojanv zu seinem Stellve, treter ernannt werden soll. Die Grenzreqelung Zwilchen Jugoslawien und Deutfchösterreich. Belgrad, 27. Juli. N'ch »eM Jntrafitrelen deS F ievenSvertta^es von S> Germatn hat die jugo>lawtich^ Regierung die Räumung jener Gebiete angeordnet, welche Deulstt-öste,reich zufallen Die Bes-tzung der dem jugoslatvtichen Staate zugesprochenen Gebietsteile nrd im Einventehmen mit der Wiener Regierung duich^eiüh't werden. Alle anderen Nachrichten darüber sind unwihr und entstellt. Eine Denkschrift der jugoslawischen Ab' geordneten de« besetzten Gebietes. Belgrad, 26. Juli. Die Abgeordneten de« besetzte» Gebietes haben heute dem Ministerpräsi« Seite 3 denten Dr. BeSni! eine Denkschrift überreicht, worin sie nach Darlegung deS barbarischen Vorgehen« der Italiener in Triest, Fittme, Pola und den anderen Orten im besetzten Gebiete die südslawische Regierung ersuchen, sie möge sich im Wege der Dtlrgation in Pari», gegebenentallS durch den Delegierten Minister de« Aeußern V:. Trumb.t über diese Ereignisse in>ormieren. Die Abgeordneten auS dem besetzten Gebiete verlangen volle Entschädigung. Ein verhindertes IugsunglücK Belgrad, 27. Juli. Der VoltSrat in La-verca hat telephonisch gemeldet, daß am 25. Juli abends etwa 200 slowenische Manifestanten von der Protestversammlung in Bölkermarkt zurückgekehrt seien. Unterwegs sei aus den Eisenbahnzug ein Attentat versucht worden, indem an einer gesähr-lichen Stelle an der Drau hölzerne Hindernisse aus die Schienen gelegt worden seien. Der Lvkomotiv-sührer habe die Hindernisse noch rechtzeitig wahr« genommen und den Zag ztm Stehen gebracht. Im Lavantlale seien fünf Personen verhaftet wordcn, welche dem Gerichte in Windifchgraz eingeliefert wotden seien. Einer der Verhafteten habe bereit« ein Geständnis abgelegt, während es einrm anderen gelungen sei, nach Deutschösterreich zu entfliehen. Die polnische Liquidierung. Warschau, 26. Juli. (Funkspruch ) Da« neue Ministerinn! dcr Nationalvenetdigung wurde, wie solgi. zusammengesetzt: W to», Minilterptäsident, Da»zin«k> (polnischer Sozialst, ohne Portefeuille), Stellvertreter des Ministerpräsidenten, SkubSki (nationale Bolksliga), Minister de« Innern, GrabSki, (nationale Union). F.nanzminster und Fürst Sapieha, Minister de» Aeußern. Der Rat dieser fünf Minister wird da» polnische Komitee bilden. Da« neue Ministerium hat sich am 24. Juli dem Land-tage al» Bertki»igu>'g«ministerium vorgestellt. Der Minuierpiäsident erklärte, da» Programm der neuen Regierung könne in wenige Worte zusammengefaßt werden: Verteidigung de» Staate», Beendigung des Kriege». Herbeiführung eine« gerechten und dauer-haften Frieden». Die russisch-englischen Verhandlungen. Mo»kau, 26. Juli. (Funkfpruch.) Der Volk»« kommiffär Tschilicherin hat dem russischen Vertreter in Lon »n Krassin mitgeteilt, daß gleichzeitig mit der Erklärung der britischen Regierung, kein Krieg«-Material mehr an die Gegenrevolutionäre zu liefern, neue Sendungen bei dcr Roten Armee angekommen seien. Wenn die Entente die F inde Rußlands weiter unterstützen wolle, so wer^e e« schwer fallen, die brl-tiichen Forderungen onzueikennen. Englands verdre» cheriiche Gewalnätigkeit mache olle bisherigen An» strcngungcn im Zentrale^ kutivkomitee zunichte. Einzug der Franzosen in Damaskus. Pari«, 26 Juli. Die französischen Truppen sind in Damaskus eingezogen. Der Emir Fajsal ist gefluchtet. Frankreich wird Synen besetzen und de« Lande eine V.riassung nach den Wünschen der arabischen Bevölkerung geben. Wtrlschu»! und verkrhr. Unsere Valuta ist in den letzten Tagen a« der Wiener Bärte msolLe de« drohenden Konfliktes zwischen Jugoslawien und Jialien, wenn auch nur undenächtltch gefallen. Die Jialiener scheinen a« W ike zu sein, im Auslande beunruhigende Gerüchte über den SHS Staat zu verbreiten, um auf diese Weise den Wert it'.reS Gelde» zu heben, welche« be» reit» hinter dem Di»a: zueückgebliebe» ist. Nachrichten au« der Schweiz zusolge hat der Dinar, welcher unter den Kur« der italienischen Lire zu» rück^esollen war, stch bereit« wieder erholt und die Lire iogar wieder überflügelt. An Stelle der bisherigen einjährigen Verpachtung von Grohgrundbefitzen soll in Zukunft grundlätzlich eine oieijährige Pachtzeit eingeführt werden. Der Minister für Agrarreform, welcher einen dahingehenden Gesetzentwurf de» Ministerrate zur Ge»ehmigung vorgelegt hat, begründet die Abänderung damit, daß sich die ein« jährige Be, Pachtung al« unratwnell herausgestellt habe. Ein Ausfuhrverbot für ausländische Valuten hat der Finanzminister erlassen. Wer deutsche Mark, tschechoslowakische Kronen oder rumänische Lei« im Werte von mehr al« 2000 Seite 4 Cillicr Zeitung •JJu'rmrr .'.9 Dinar# üb« die Grenze zu bringen versucht, wird als Schmuggler betrachtet und hat außer der Ab« nähme de» Geldes auch noch eine empfindliche Freiheitsstrafe zu gcwärtiqen. Der Verkauf von ungeerntetem Ge« treide ist zusolge Verorsnung des Ernährung«. Ministeriums verboten. Drei Waggons neue Banknoten sind auS Pari» in Belgrad eingetroffen. Dadurch ttuid die Nationalbank in Belgrad in die Lag« versetzt, ihre Filialen mit giößeren GcldbeträglN zu ver-sorg» tt, welche sür die Aufnahme der Tätigkeit not« wend'g sind. Der Zusall fügte e«. daß die drei Waggon» mit dem jugoslawischen Gelde Trieft gerade zur Zeit der bedauerliche Ausschreitungen gegen die jugoslawische Bevölkerung passierten. Hätte sich nicht der Trirster französische Konsul, den die Warenbegleitung in ihrer Bedrängnis um Vermittlung ersuchte, energisch für den Schutz des Transportes eingesetzt, so hätte wenig Sussicht bestanden, diese Millionen jugoslawischen BolksvermögenS vor dem Zugriff der Italiener in Trieft zu bewahren. Eine Fremdenfteusr hat der Belgrader Grnieinderat eingeführt. Sie soll von allen In Belgrad eintriff.-uden Fremden eingehoben werde» und sich auf 2 bi» 5 Dinar für den Kopf belaufen. Die Anwendung von Mähmaschinen in der Woiirodina hat der Minister für »ozialpo« link angeblich mit der Begründung verboten, daß dadurch die landwirtschaftlichen «cbeiter um Ihren Verdienst gebracht würden. Die von diesem Verbot betroffene» Landwirte solle» sich, wie au» BUgrad gemeldet wird, deswegen beim Ackerbauministerium beschwert haben, worauf die Mähmaschinen wieder zum Gebrauch zugelassen wurden. Einige Agramer Blätter zeigen sich über die Erlassung diese» Verbotes sehr entrüstet; die slowenischen Blätter wieder regen sich über den Wirrwar amtlicher Verordnungen auf. Wir glauben, daß in keinem dieser Fälle etwa» derartige» sich ereignete, daß sich ein Anlaß böte, sich von der Kritik g-wohnheitSmäßiger Zustände in unserem Staate irgendeinen Erfolg zu versprechen. Um der Seidenraupenzucht auf die Beine zu helfen, welche durch den K'ieg zum großen Teil vernichtet wurde, hat da» LanSwictschistSmini-sterium beschlossen, in Gjrvzieli und Doiran Mrulbeer-baumschulen zu errichten und den Seidenraupen« Züchtern finanzielle Unterstützungen zu gewähren. Ztltgedanken. In Rcime gebracht von R. B., GoUfchee. Hamsterei. Es hat ei»mal etwa» bestanden; Es hieß da» ..ReichsgesnndheitSamt". Da» ist geworden lang zu schänden, Von einem bösen Geist verschlammt. Nur hamsternd sich die Hände reiben! Nur in den Speicher mit der Frucht! Dort mag sie schimmelnd lieg«» bleiben, Sie wird ja doch nicht untersucht. Um .Konjunkturen" auszunützen, Ist reichlich da Gelegenheit; Verdorb'ne Mäg-n zu beschützen, Dazu hat heute n'emand Zeit. Offerte in beiden Gesucht: der deutschen und der slowenischen Sprache in Wort u. Schrift mächtig, i. d. Mühlenbuchhaltung bewandert der Stenographie und der Schreibmaschine in beiden Sprachen :: mächtig, :: Sprachen nebst Zeugnisabschriften an die Erste Stadtmühle in Celje. Gesucht werden mehrere Bureaukräfte für ein Speditions- und Verkehrsunternehmen in Slowenien. Auch wird ein Lagerhausverwalter zu möglichst sofortigem Eintritte gesucht. Anträge von Fachleuten, welche sich über ihre bisherige Tätigkeit aasweisen können, sind unter „Dauernd 26165" an die Verwaltung des Blattes zu richten. 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