—-—------.______ Nr. 159. Pränumeration«pi«<«: Im Comptoir ganzj. fi. li. haldj. si. 5> 5<0. Für die Zustellung in« H«u» halbj, 50 lr. Mil d« »pofi ganzj. ft. 15, haltj st ? i«>. Freitag, 14. Juli. I»./,.<7 ^s pcriodische.l Druckschrift „Dcutfchc Zeitung" z^°^"lnllsglll,c). bdto. Wien, 4. Juli 1882. erschienenen Vlrti-n^">! °" Anffchrift „Wie,,, :^, Juli" feinem ganzen Umfange « ^ ^ ""Nchcn nach 8 300 S«, G. begrnlldr, und hat nach 5^7 ^l. P. O. das «erbot der Weiterveibreitung dieser Druck« '«ynft ausgesprochen. ^ Das t. l. Uandesgcrlcht Wien als Prcssgcricht hat auf in w!' ocr t, l. Staatsanwaltschaft erkannt, dass der Inhalt deS «,"l, 8l^ d^ periodischen Dlnclschrift „Wiener,Allgemeine amung". Morgenblatl rwm 4, Juli 1882, enthaltenen Artilcls «"t ds Vergehe!, nach 8 30l) St. ^>. be» »rundr, und Hut nach 8 4"l St. P. O. das Verbot dcr Weiter» ""vreitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. n, ^' Majestät der Kaiser haben, wie das meldet, der freiwilligen Feuer-.^ A 7 A°^la 80 st. und der fltiwtlligen Feuerwehr "^V'Ponö 60 fl.; dann. wie der „Bote M Tnol 3° "°rmlberg" meldet, d.l Gemeinde Vump zur ,'Mrestaurlerung und zum Umbaue des Thurmes ! ' "'^' "" bas ungarische Amtsblatt meldet. '" bie römlsch-katholiiche Gemeinde ttisfalu !i00 si. z..° lur die evangelische Gemeinde Krompach 100 fl. °" iprnden geruht. Wien, 18. Juli. (Olig.'Eorr.) Wir lesen im „Illustrierten Wiener Extrablatt": Die deutsch'Nationale ^lnften'.euschast berief für gestern eine Sludeutelwersammlung ein, die recht zahlreich besucht war und an der auch viele Anhänger des zu gründenden internationalen Lcstvcreills (Polen und Ezechen) theilnahmen. Der Vorsitzende 8l.u6.Mi-. Vieler setzt in kurzer Rede die Tendenzen des ms Leben zu rufenden „aladennschen Lesezimmers" auseinander und wlrd darin von Dr. Tenuenbaum secundlert. Llhtercr sagt, daji die mannigj^chsten Gelüchte über den Z!?cck des Lesezimmers ausgesprengt wurden, dass dieser aber lein anderer sei, als nnt Ausschließung von jedem Nationalrlälenhader re,n wlssenjchaflllchen Bestrebungen nachzugehen. Die Verhältnisse an unjeren Hochschulen jeien derartige, dass ein Lejcverein im Genre der bisherigen unmöglich licstchcn löune. Selt der Gründung des deutsch'österrelchischen Lesevcreins rm Jahre 1877 hatte ke>n Verein Bestand, alle wurden aufgelöst. Nur bei Verfolgung streng wisjenschasllicher Zwecke könne ein derartiger Vereiu bestehen, und von solchen hat man bei den letzten aufgelösten Lesevercinen nie etwas gehört. (^,16. t^okn. Blaclnjli versichert, dass die Polen dem Lesezimmer sreunollchst gesinnt sind. (Stürmische Prosit-Rufe.) Schließlich wlrd folgende Resolution angenommen, welche im Absätze 4 um einen Satz bereichert war, der vom Rcgicrungsvertreler wegen seiner zu scharfen Spitze gegen den „Deutsch-Oesterrelchischen" inhibiert wurde. D>e Resolution lautet: 1.) Die am 11. Juli abgehaltene allgemeine Sludentrnuersammlullg spricht sich mit allem Nach» drucke für die Gründung elneb „Akademischen Lese» zlmmers" aus, weil hleourch der Studentenschaft ein sicheres, dem Parteilampfe entrücktes Heim für wissen-jchaflllche Ausbildung und Anregung und ein wlit-fameS Mittel für d»e Aufrechterhaltung und ruhige Entwicklung eines ernsten akademischen Lebens geschaffen wird. 2.) Die Versammelten sprechen den Wunjch aus. oafs Se. Magnificenz dcr neugewählle Rector der Univerfiläl fürs Studienjahr 1U82/U3 sowie der hohe atademifche Senat dem geplanten Unternehmen mit Rücksicht auf defscn allgemeinen Charakter ihr Wohlwollen und ihre Fürsorge entgegen» bringen werden. 3.) Zur Berathung wird ein Comilc eingesetzt, welches fich mit den maßgebenden Factoren ins Einvernehmen zu setzen und die nöthigen Schritte zur Durchführung einzuleiten hat. 4.) Die Versammelten bedauern, dass ein Theil der Studentenschaft durch eine vollzogene Neugründung es nicht nur gänzlich abgelehnt hat, an den Berathungen Über unser Project lhcilznnehmen, fondern auch durch die al« nothwendig erachtete Betonung eines befonderen patriots schcn Standpunktes der gesummten übrigen Studentenschaft Wiens indirect den beleidigenden Vorwurf dell mangelnden Patriotismus neuerdings ins Gesicht geschleudert h^t. Hicdurch wird in der Orfseiülichleit die Meinung eiweckt, dasb an der Reichsunivrrsilat Wien ein befon-dlter patlulischer Verein nothwendig sei, während vielmehr die Studentenschaft jederzeit durch ihre Haltung ihre Vaterlandsliebe aufs glänzendste bethätigt halle. Es muss vielmehr als eine Verirrung betrachtet werden, wenn das Programm einer bestimmten po-liilschen Parleilichlung als der ausschließlich berechtigte Ausdruck des Palriotismus hingestellt wird. Ueber die Besserung der Bauverhällmsse schreibt da« „Illustrierte Wiener Extrablatt": Die Realitäten-Verhältnisse in Wien und Umgebung beginnen sich nun unverkennbar zu bessern. Namentlich die Preise der Gründe unmittelbar vor den Linirn der Residenz steigen beträchtlich. Es macht sich diese Erscheinung nmso angenehmer fühlbar. als damit die Situation der unterschiedlichen Baubanten, deren Activen zumeist ans vororlllchlN Bauplätzen bestehen, wesentlich günstiger wlid. Allerorten wird neueslens eifrig gebaut, und die Nachfrage nach Wohnungen ist gewachsen. Große El Wartungen werden in den Ausbau der Tramway und dcr Stadtbahn gesrtzt, denn diese Transport-Unlernehnlungen lönurn eventuell einem unangenehmen Wohnungömangel vorbeugen. Zur Lage. Die „Gazeta Lwowsla" erörtert die »hochwichtigen Folgen der jüngst in Anregung gebrachten Alincc.Reurganlsation und gibt der Erwartung Ausdruck, dass alle auf die Entscheidung dieser Angelegen» hell Emsllljb übenden verfaffungsmäßigen Factoren in dem löblichen Bestreben einig feil« werden, durch rasche Verwirklichung der in Rede stehenden Projecte die Schlllgfcrllglell der Armee zu erhöhen und mit verhältnismäßig geringen Kosten Institutionen ins Leben zu rufen, deren vorzügliche Bewährung in einem ge« gcbcnrn Falle außer allem Zweifel stehe. Feuilleton. Kunst und Herz. Original Roman von Harriet'Griinewald. (40. ForlselMlg.) XV11. „Nur Dämmerung ist unser Mick, viur Dämmerung ist unser Glück. Der Jugend huldcö Morgenroth Verbirgct, was der Tag uns droht." Herder. w..«D^a.u'paa.e halte längst den Grafen und die Vrastn Gorden m das Opernhaus entführt. Miss ^enlyn saß noch immer einsam in ihrem kleinen Ge« mache und harrte vergebens auf Marcellas Erscheinen ü."5 "" ^ die englische Lesestunde wieder aufzu! N^', ^"° °uf M.nute verfloss, und das junge Madchen erschien mcht; die Engländerin wurde un-ruhlg. Sie entfchloss sich endlich, die junge Dame in «. ^!!'""" aufzusuchen. Zu ihrem Erstaunen fand Ne dasselbe. w,e der Diener vorhin zu Graf Gorden ^^verschlossen. Erst ans wiederholtes Pochen Nr m"da?"' " ^" ^""'' '"" "closer Stimme: Englifch^^ ^m.l.",l' wir würden Eine lange Pause folgte. Miss"B?llt""" ^"^ "^^ ^"^'^ ^^"' ^k Nacht. Der Engländerin kamen die Worte malt und ae< theilnehmend: „Sind Sie un-'"Uyl, Comtesse?" Wieder folgte eine lange Pause. bann klang es ""t etwas festerer Stimme zurück: „Ich sehne mich nach Ruhe und bitte, dcr Dienerschaft zu sagen, dass ich für heute nicht mehr gestört sem will." Miss Ienlyn entfernte sich von Marcellas Ge. mache, um wieder ihr einsamcs Zimmer aufzusuchen. Indessen stieg der Mond immer höher an dem klaren Winterhlmmcl empor. Sein lall ftimmerndrs Licht drang durch die zuriickgrschobencn Fmstcrvor« hänge in Marcellas einfach geschmücklen Salon. Das junge Mädchen lniele regungslos vor dem Kamin, m dem nur ein kleines Häuschen verkohlter Asche lag. Dann und wann knisterte ein Funke darin auf, um jäh zu erlöschen. Marcclla hielt die Hände vor das Antlitz ge< presst, ttein stürmisches Aufweinen, ja nicht einmal eme Thlänc wollte den furchtbaren Krampf mildern, der lhr Herz zusammenzog und es aus tausend Wun-den bluten ließ. All' das süße. traumhafte Frühlings-wehen auskeimender Lebenslust war jäh m grausige Todesnacht zurückgesunken. El» entsetzliches Aufwachen war der arglosen Mädchenfcele bcschiroen, die von Glück geträumt — von einem Glück, das sich traumhaft zu jonnlgen Höhen emporschwang. Noch vor einigen Stunden schlug das Herz voll und hc>h dem ernsten Manne entgegen. Es wusste kaum, ob es Freundschaft, ob es Liebe fei. die es fo unjagbar glücklich machte und »hm die ganze Welt im hellsten Sonncnglanzc strahlen lieh. Nun war die wunderbar geheimnisvolle Empfiiidllng dumpfer Verzweiflung gewichen, und dem jungen Mädchen war es, als ob das a, me Herz unter lausend Qualen brechen müsse. So endete der holde Fiühlingstranm voll Sonnen« glänz und Iugendglück. dem unzählbare Blüten ent. sprossen waren, der fich in sanften Schwingungen über das bisher einfame, llrbeleere Leben herabgesenlt. Er musste der düstern Macht herber Seelenlämpfe weichen, die ihre schwarzen Flügel über den verwehten Traum breiteten und ihn für immer und ewig in bodenlofe Tiefen fcheuchlen. Als am nächsten Morgen Marcella auch beim Frühstückslisch nicht erschien und Miss Icnkyn mit der Nachricht m den Salon trat, die Eomlesse fühle sich noch inituei ltidend, schien der Minister den Gedanken fallen zu lasscn. seine Tochter habe nur böse Launen, nno verfügte sich daher selbst nach ihren Zimmern. Er trat leise auf, da er die Schwelle des Schlafgemaches überschritt, und war daher nicht wenig überrasch!, Marcella, statt m, Bell, völlig angelleidet auf der Ottomane anzutreffen. Schon wollte sich eme harte Bt'mcrlung über feine Lippen drängen, denn dass Marcclla auf war, bewies ja. dass sie gesund sei, als er einen flüchtigen Blick in »hr Antlitz warf. „Du bist krank?" D,e junge Gräfin hob langsam das Auge, und als es dem des Vaters begegnete, stieg eine jähe Glut in das todtenbleiche Gesicht, sie sprang von der Otto-mane auf, sank aber, von einer tiefen physifchen Schwäche befallen, wieder auf dieselbe zurück, da» Anllitz in den Händen bergend, während ihre jchlanke Gestalt sichtlich erbebte. „Ich werde sogleich nach dem Hausarzt senden," murmelte dcr Minister, indem er zu dem Glocken« zug eilte. Marcclla ließ die Hände voll dem Gesicht sollen und streckte abwehrend den Arm aus. ,Ich hin nicht krank," klang es dumpf von ihren Lippen. „Du willst nicht krank sen,, und das Fieber ver-zehrt dich j", arme« Kind!" Der Minister trat an d>e Ottomane, und vielleicht zum erstenmale brach ein Strahl der Zärtlichkeit aus seinen Augen. «Fortsetzung folgt.) Laibalyer Zeitung Nr. 159 1372 14. Juli 1882. Die „Riforma" erblickt in den nun veröffentlichten vertraulichen Mittheilungen, die Fürst Bismarck im Jahre 1856 an die damalige Regierung von Preußen über die politische Lage in Europa im allgemeinen und über die Verhältnisse Oesterreichs insbesondere erstattet hat, den besten Beleg für die Nichtigkeit der Behauptung, dass das heute in Oesterreich geltende System der Gleichstellung aller Ratio« nen des Reiches einem reellen Freundschaftsbündnisse zwischen Oesterreich und Deutschland am meisten entspreche. Zu der Untersagung des untersteirischen Partei« tages, welcher für den 16. d. M. nach Cilli einberufen war, bemerkt das „Fremdenblatt": „Zur Ve< urtheilung dieser Maßregel darf nicht unbeachtet bleiben, das« auch der slovenische Tabor, welcher am 9ten Juni abgehalten werden sollte, über behördliches Verbot unterbleiben musste. Schon dadurch allein verliert das Verbot des untersteirischen Parteitages den Charakter einer einseitigen, gegen die Deutschen gekehrten Maßnahme. Die Regierung will namentlich an den Sprachgrenzen alle nationalen Reibungen hintanhalten und Agitationen entgegentreten, welche den Frieden der mit oder neben einander wohnenden Nationali« täten trüben könnten. Die Intentionen der Regierung waren in Untersteier bekannt, und man kann, ohne fehlzugehen, behaupten, dass die hier besprochene Maßregel der Regierung in Untersteiermart keineswegs jene Ueberrafchung hervorrufen dürfte, welche aus den Betrachtungen der hiesigen Blätter spricht." Ueber den die Staatsprüfungen an den Prager Universitäten regelnden Ministerialerlass liegen die Urlheile mehrerer Provinz« und ausländischer Journale vor. So weist der „Prager Lloyd" darauf hm, dass dieser Erlass den berechtigten Interessen des Deutschthums entspreche, den Anforderungen der Staatsnothwendigkeit Rechnung trage und den An« hörigen der böhmischen Nationalität für die Erhal» tung der ihnen in der Reihe der österreichischen Volter gebärenden Stellung eine Bürgschaft biete. Das Blatt betont schließlich, dass der Erlas« die Sprachenfrage vom staatlichen wie vom nationalen Standpunkte gleich correct regle und den Interessen der Deutschen ebenso wie jenen der Böhmen vollkommen gerecht werde. — Das ,. Schlesische Tagblatt" nennt die Verordnung die gerechte Entscheidung einer alten Streitfrage und empfiehlt den Deutschen in Böhmen die E< lernung der böhmischen Sprache auf das angelegentlichste, da die Kenntnis beider Landessprachen den Deutschen denselben Vortheil bringen würde, wie den Ezechen. — Die „Augsburger allgemeine Zeitung" erinnert daran, welche Befürchtungen von oppositioneller Seite an die Zweltheilung der Prager Universität geknüpft wurden, wie man davon gesprochen habe, der Staat sei fortan „czechischen Äc-amten überantwortet", die deutsche Sprache ihres Ranges im Amte entsetzt. Und jetzt erscheine eine Ver» ordnung zur Regelung der Staatsprüfungen an diesen Prager Universitäten, und was enthalte dleselbe? Nach Aufzählung der einzelnen Bestimmungen der Verordn nung heißt es weiter: „So sieht es mii der Unterdrückung der deutschen Sprache an der „czechisierten" Universität Prag aus. An der mrdicinischen und an der theologischen Universität mag jeder nach seiner Fa^on deutsch oder czechisch selig werden: der Arzt, der nicht deutsch kann, wird sich in deutschen, der Arzt, der nicht czechisch kann, in czechischen Dlstriclen leine Praxis schaffen, sowie man einen deutschen Seelsorger nicht in czechische, einen czechischen nicht in deutsche Gemeinden senden wird; wcr nur der einen Landessprache mächtig ist, trägt selbst und allein die Folgen. Aber an den Beamten, an den Richter, hat der Staat Ansprüche zu machen. Die Bevölkerung hat nicht die Freiheil, sich nach eigener Wahl bei dieser oder jener Behörde Schutz oder Recht zu suchen, sie ist an einen bestimmten Ort, an eine bestimmte Behörde gewiesen, und damit sie, ob sie nun deutscher oder czechischer Nationalität, bei dieser ihren Schutz oder ihr Recht zu finden vermöge, muss diese Behörde mit der Bevölkerung beider Nationalitäten zu ver. kehren imstande, beider Landessprachen, muss sie, um mit den höheren Behörden verkehren zu können, der Amtssprache dieser höheren Behörden, der deutschen Sprache, mächtig sein." — In ähnlichem Sinne spricht sich auch die „Schlesische Zeitung " aus. Nach den letzten der „Pol. Corr." aus Sarajewo zugekommenen Meldungen wurde in Livno am 4. d. M. nach Deckung des Contingents die Assen« tierung der ersten Altersklasse geschlossen. Im ganzen wurden 53 Mann assentiert und die ganze Amtshandlung in musterhafter Ruhe und Ordnung durchgeführt. Ebenso verlief die gleichfalls am 4. d. in Petrovac vorgenommene Assentierung der ersten Altersklasse bei sehr guter Stimmung und vorzüglicher Haltung der Bevölkerung auf das beste. Assentiert wurden 19 Mann. Des weiteren wurden am 7. d. in Maglaj aus dem dortigen Stellungsbezirke 18 Mann bei vorzüglicher Ordnung und günstiger Stimmung der Bevölkerung assentiert. In Rogatica erschienen am 7. d. zur Losung und Stellung 221 Stellungspflichtige. Das ßontingeltt von 20 Mann — darunter 2 Freiwillige und 1 auf die Begünstigung der Losreihe Verzichten' der — wurde gedeckt. Die ganze Stellung verlief in musterhafter Ordnung. Endlich wurden im Stellungs-bezirke Kljuc' am 7. d. 24 Mann bei bester Haltung der Bevölkerung assentiert. Von den Landtagen. Innsbruck, 11. Juli. Abg. Aaron Ciani be« antragt, der Landesansschuss möge bei der Regierung Schritte machen, auf dass den welschtirolischen Ge» meinden die Ermächtigung zur EinHebung eines Bier« zuschlages bis 5 fl. ertheilt werde. Glutz beantragt, der Landesausschuss möge Erhebungen pflegen, über das Verfahren bei Bemessung und EinHebung der Brantweinsteuer und die Regierung um diesbezügliche Aenderungen bitten. Dr. Lorenzon, stellt den Antrag, die Regelung des sanitären Dienstes in den Gemeinden noch in dieser Session vorzunehmen. Sämmtliche Anträge kommen auf die nächste Tagesordnung. Abg. Graf zieht den Antrag auf Abhaltung einer landwirtschaftlichen Ausstellung im Jahre 1883 in Innsbruck zurück. Der Antrag, betreffend die Herabminderung der Desinfectionsgebüren, wird nach den Ausführnnae'n des Statthalters fallengelassen. Das Ia^dconlitc be-antragt, den Iagdgesetzentwurf dem Landesausschusse zur Ueberprüfung mit der Regierung und dem Lan-dcsschulrathe zurückzustellen. (Angenommen.) Der An-trag auf Abänderung des § 12 der Landtagswahloro« nung inbetreff der Verleihung des Wahlrechtes an die Fünf-Gulden-Männer rief eine lebhafte Debatte hervor. Nachdem der von Wildauer im Namen der Minorität begehrte Zufatz wegen gleichzeitiger Verleihung des Wahlrechtes an die Gemeindegenossen in den Landgemeinden abgelehnt worden war, absentierte sich die Minorität, wodurch der Landtag die Beschlussfähigkeit für eine Aenderung der Wahlordnung verlor. Die Krisis in Egypten. Das Bombardement der Forts von Alexan-drien hat am 11. d.M. von Morgen bis Abend gedauert und mit der völligen Zerstörung oder Wehr-losmachung der angegriffenen Forts und Strandbatterien geendet. Die Egypter schlugen sich nach dem Zeugnisse der Engländer gut, olischon sich die Hoffnungslosigkeit ihres Widerstandes gegen den in jeder Beziehung überlegenen Feind schon vom Beginne des Kampfes an herausstellte. Die Engländer s/tzten auch Truppen ans Land, um die Kanonen eines zum Schweigen gebrachten Küstenforts zu vernageln. Einem Privattelegramme zufolge acib Arabi Pascha seinen Truppen Befehl znm Rückzüge für den Fall einer englischen Landung. Ob er sie ganz aus Mxandrien zurückziehen will und noch kann, steht dahin; denn die englischen Schiffe haben einer Meldung zufolge ihr Feuer auch gegen den am Hafen gelegenen Bahnhof gerichtet und können die nach Ramleh und welter nach Kairo führende Eisenbahn unter Feuer nehmen. Einzelberichte über das Bombardement werden noch reichlich einlaufen, und man kann wichtigen Aeußerungen über dasselbe entgegensehen. In Paris findet nämlich eine außerordentliche Kamtnersitzüng zur Beschlusifassung über den von der Regierung ver« langten Rüftungscredit statt, wobei natürlich die inzwischen zu Alexandrien vor sich gegangenen Ereig« Nisse vor allem zur Sprache kommen werden. Dass Herr Gambetta in die Debatte eingreifen werde, wird bereits angekündigt. Mir können einer bewaffneten Intervention in Ecjypten nicht mit verschränkten Armen zusehen", lautet d»e Losung, welche das „Iuuiual des Debats" ausgibt. Die Pforte erhebt Beschwerde auf Beschwerde über das Vorgehen Englands und hält in ihren Protesten den alten Standpunkt fest, dass in Egypten Ruhe und Ordnung herrschen und dass namentlich im Hafen von Alexandrien nicht zur Bedrohung der fremden Kriegsschiffe gerüstet worden sei. Das ließ sie schon am vorigen Freitag unter Beilegung ocr telegraphischen Berichte des Khedive den fremden Botschaften m Con-stantinopel notlficieren. Allein der britische Admiral vor Alexandnen behauptete, mit eigenen Augen das Gegentheil zu sehen, und erklärte den vermittelnden Generalconsuln, dass Zusicherungen der egyptischen Gewalthaber, auch wenn sie ihm schriftlich übergeben werden, im Hinblicke auf die ihm anvertrauten Inter« essen, nur vom geringen Werte seien. Er stützte dem-nach sein neues Ultimatum auf die Bedrohung seiner Schiffe durch die fortgesetzte Armierung der Forts und verlangte nun nicht mehr blos die Einstellung der Armierungsarbeiten, sondern die zeitweilige Uebergabe der Festungswerke. Da diese nicht erfolgte, schritt er zum Bombardement. — Dagegen hätte nach einer Depesche der „Kölnischen Zeitung" der französische Admiral Conrad von Alexandrien her telegraphiert, die Egypter hätten keinerlei Bewegungen gemacht, welche das Vorgehen des englischen Admirals erklären, der Khedive aber habe auf Arabis Betreiben sich an den Sultan um Hilfe gegen die englischen Drohungen gewendet. Im englischen Parlamente ist von diesen Vorgängen schon am 11. d. M. die Rede gewesen, und der Premier erklärte dabei, das Bombardement sri einer i der gewissen Fälle, welche bei der Unterzeichnung des Uneigennützigteits-Prolokolles bei Eröffnung der Con« stantinopler Conferenz ausdrücklich ausgenonnnen wurden. Vorstellungen der Mächte seien nicht eingelaufeil, l — Im Oberhanse erklärte Lord Granville, der jchige : Moment sei ungeeignet für einc völkerrechtliche Dis» ^ cussion, allein er versichere, England sei kein Verluin- ! dctcr des jetzigen, in Egypten herrschenden Dlspotis-mns, und es bedürfte zum Bombardement keiner Kriegs« z erklärung. — Weiteren Mittheilungen im Pmllnnenle j kann man mit Zuversicht entgegensehen, denn die cgyp« l tischen Wirren absorbieren gegenwärtig in England! alles Interesse und sind der Gegenstand zahlloser Leit- t artitel in der Presse. Die „Dally News", ein mini-^ sterielles Blatt, fugten schon am Vorabende rücksichllich , des Bombardemenis: „Es ist leider unmöljlich, die' Zerstörung der Forts als isolierte Handlung unfzu-' fassen. Obgleich an sich getrennt von der Besetzung i Egyptens, wird sie doch den Anfang der Feindseligkeiten darstellen, welche entweder zu einer europäischen Herrschaft oder zur Einverleibung in die Türkei führen würden." Das Blatt schließt mit der Nothwendigkeit des Vormarsches bis Kairo und beklagt die klimatischen. Gefahren und Geldauelagen. ^ Aus Berlin wird der „Köln. Ztg." ebenfalls am Vorabende des Bombardements telegraphiert: „Dit Befchießung von Alexandrien ist zwar in diesem Augen-blicke noch keine vullendete Thatsache, jedoch ist es ge< boten, die Folgen eines solchen Gewallschrittes schollt heute in Erwägung zu ziehen. Die Lage der Turkey würde dadurch eine seyr schwierige werden, da sitz doch jedenfalls beanspruchen wird, einen kriegerische« Angriff auf Egypten, das sie als beruhigt darstellte., wie elnen Angriff auf ihre eigenen Huheitsrechte zü! betrachten. Die Frage ist nun, ob England allein, um den Suezkauul zu schützen, oder nut Frankreich vereint, oder endlich als Mandatar Europas vorgeht-Letzteres darf augenblicklich noch bestimmt verneint werden. Das Einverständnis zwischen Frankreich unb England bis zu einer Beschießung Alexandriens >" höchst fraglich. Wahrscheinlich handelt England als" nur in seinem besonderen Interesse. Der Gegens« zwischen diesem und den Interessen anderer europä^ scher. Staaten dürfte der Türkei mögliche! weise neu^ moralischen Halt verleihen, der das vereinzelte Vos' schreiten Englands bedenklich erscheinen lässt. D^ Eroberung von Alexandrien wird nicht aus ernst, Schwierigkeiten stoßen. Weit schwieriger ist es, i" sagen, was geschehen soll, wenn England Herr del Lage in Alexandrien ist. Diese Frage wird die e»> zige Schwierigkeit für Europa bilden." Ein Berliner Telegramm vom 11. d. M. des' selben Corresftondenten lautet: „Es ist nicht unnM lich, wenn auch höchst unwahrscheinlich, dass ein g^ wisses Einverständnis zwischen England und FranlcM hergestellt worden ist. Sicher aber ist, dass em solch" mit den anderen Mächten bezüglich des Bombay ments von Alcxandrien gar nicht nachgesucht wUl^ England trennt die Frage des Suezkanales von de egyptischen und scheint geneigt, die erstere als H rein englische zu betrachten. Es hat die anderen Mach' vorläufig noch nicht verständigt." Die Interessen am Suezkaual kommen liere^ praktisch in Frage. Der englische Admiral SeymoH hat die Herrschaft über denselben thatsächlich an s'^ genommen, mdem er den fremden Handelsschiffen l>' Einfahrt in den Kanal ohne seine Erlaubnis verbid lieh. Herr Victor von Lesseps, der dort seinen Vat^ den berühmten Präsidenten und Gründer der S^s kanal-Gesellschaft, vertritt, hat gegen dieses Vcl^ Protest erhoben. Er telegraphierte seinem Vater "^ Pans: „Dle Commandanten der englischen Krieg, schifft zu Port-Su'ld und Suez melden uns, dass >"" Befehl des Admirals Seyüwur fremden Schiffen "< boten ist, in den Kanal einzufahren. Nichts oereM zu dieser Maßregel, und ich habe gegen diese " , letzung des neutralisierten Kanals protestiert und " englischen Regierung die Verantwortung für die F"A^ und Schäden, welche aus diesem Misslirauche der «^ walt hevmgehen tonnen, zugeschoben. Mein gM ! Personal ist fest auf seinem Pusten." Arabi Pascha. Voll einem hervorragenden Egypter (Ei»g^, nen), welcher Arabi Paschas Laufbahn von t>e l Beginne an zu verfolgen in der Lcige war, M ,< „Pol. Corr." eine überaus lehrreiche und intcresi" .<, Schilderung dieses für sein Vaterland so wicht'!) ^,l wordenen Mannes und des LelienKluufe2 desselben » ^ die in treuer Uebersetzung nachstehend lautet: .^ Ahmet Arabi ,st schell Ackerbauers) und in einem kleinen Dol^' ^c im Osten von Unteregypten, säst an der O'el'F,^ ! Wüste gelegene» Provinz ChurNeh güburen. Der "'^ wurde er unter dem Regime Valo Paschas ci»^' ^> und mit den übrigen zum Mlllläroienjt ass"" ^< 'jungen Fellahs seines Conscriptionsliezlrtes z"^'",^ die Hände an eil, alle Rekruten zuiulnmerchall Seil gebunden, seinem Regimente zugeführt. ! ' Lalbalycr Zeitung Nr. l^9 1373 14. Juli 1832. Nrabl ,st. was zunächst seine äußere Erscheinung! betrifft, ein Mann von ansehnlicher Statur, der un-ge ahr I « Meter misst. Er hat den weichen, matt. gelben Temt der Fellahs von Unteregypten. ein reael-maßlg gebildetes Gesicht, einen etwas spitz geformten 3N ^ hohe, abgeflachte Stirn, welche durch die «oMedeckunlj etwas ausgeglichen wird. einen arohen ^lund. starte Lippen und ein viereckiges, plattes Kinn. "Me wollen in den Zügen Arabis einen Ausdruck von Entschlossenheit »nd Festigkeit entdecken; gewiss '"/ dass Hartnäckigkeit und Starre die Grundznge «emes Charakters sind. Er verfügt über ein Gedacht. Nls, welches in Europa als exceptionell gelten würde, ve» seme» Stamniesgenussen jedoch durchaus nichts Ungewöhnliches vorstellt. Gegenwärtig zeigen die Züge Arabis einen Aus« orucl dln er sich durch fortgesetztes Bemühen erwor. ven hat. Er erscheint allezeit nachdenklich und in Melancholischer Stimmung. Der Alick seiner ziemlich lcyonen schwarzen Augen, die von dichten Brauen . Überschattet werden, ist sehr sanft, aber keineswegs «Nen und frei. Er blickt dem von ihm Angesprochenen M me direct und nie länger als eiüige Secunden ins "ngchcht. sondern wirft heimliche Blicke, die übrigens ourchaus nichls Einschüchterndes und Uügezähmtes an f. « < ' Indern im Gegentheile durch die Passivität 'yres Änidluckes anziehend wlilen. In der Rede ge-luly er nur selten in Eifer, er spricht, ohne sich 'zu veellcn. und als ob er sich immer von der Last der ^chaste und der Gedanke», diei hn einnehmen, ermüdet luylte. Ev hat einen aufrechten Gang, nur der Kopf 1l e wüs gebückt, seine Gangart ist in der Regel eine la"g,..me. und er hat immer eine Miene, als wäre ,5 """zeugt. die Zeit werde auf ihn warten. Er mcljei wenig und lacht fast nie. Sein G.sichlsausdr,ick n.^s.""' "°s er denkt nnd fühlt; mau studiert N-s!" ? se'ne Mienen, wenn man aus ihnen besseres ^''""°l"s für seine Rede schöpfen will. Der Typus «rams ,st ubiigcns in Egypten und im Oriente über. yaupt ziemlich häufig zu sinden. Man kann ,h>, zu oer ttalegmle der ..Glückseligen" zahlen, für welche ° e orientalischen Philosophen die persische Bezeich, "ung di ^uk« gebrauchen, mit welchem Ausdrucke man das Farblose bezeichnet, dasjenige, das die Fcnbc «ach Anlajs und Augenblick annimmt. Said Pascha, welcher Leute von großer Statur und wl)hl>'b,ldeten Forme» liebte, fand natürlich an «ratu Wohlgefallen. Er besölderle den jungen RcklU- ^" sehr ra,ch und machte ihn bald zum Offic,er. Sald yatte weder für die Türken noch für die Circassier Sympathien und zog beiden die Araber vor. oercu anfler und bildsamer Charakter ihm zusagte. Said ' " "uch der erste, der die ausländischen Osficicre der ^''Zen Armee durch Eingeborne zu ersetzen be- r,n x "°^ "«ler den ersten eingeborenen Osficie» li.b "l, "vancierte sehr rasch. Eines Tages jedoch K?^ " Vicelönig in einem Anfall übler Laune ^l0ll,treiche geben und entlieh ihn mit Halbem Solde b-n« , ^'""< ^lrabi, dcr des Lesens und Schrei« "rns kundig war. gab sich nun anf der religiösen Uni« ^>uat n, Kairo, dem ..Ezher", wifsenschaftlichem ^ludnlln hin. Unter Wissenschaften versteht man in "u ro das Studium der Grammatik und Suntax. der ^ l'geu Bücher und lhrer Kommentare, welche alle "Mmaiinischen Gesetze nmfasscn. Arabi konnte alle erw ^ ^"' "^^ °" z"""zlg I"l)re fleißiger Arbcll an v "' "^ beendigen; aber er erwarb sich genug d, ^""wissen, um unler seinen Wasfengesährten in G,-?""' beren Mehrzahl sehr unwissend ist. als ein wich '" ä" erscheinen. Ismail Pascha nahm ihn Punk/ '^ ^" Armeevcrbano auf. Von diesem Zelt« in o/ vl" ^"^e Arabi von seinen Stammesgenossen aesckn«. "^ "^ ein frommer und gelehrter Mann na^ l""b sein Lebenswandel war auch in der That "^ "'^lmännischen Begriffen vorwurfsfrei. erln^ ^ heiratete um dlefe Zeit eine im Palaste Si?^ ^^^l der Amine Et Hami Paschas, des zu? i°!«.^bbas Pascha, und gelangte hiedurch Mler V^ Wohlhabenheit. Alle, welche nnt ihm zu Vatpv,^ 3 ^ "erlehrlen. versichern, dass er me von ah«/s^'°°der Freiheit sprach, bei jeder Gelegenhell Er ,!? ^ d,e Türken und ihre Tyrannei beklagte. febl.n .s l"" ^lpect den Türken 'gegenüber mcht um ^.?." 'c'""' ^ompatrioten gegenüber äußerte er Ras «5''. ^'"^ Antipathien gegen die herrschende er e e>?H^ ^^ abyssinischen Feldzuges wusste l>pi»I,. /"^r'chten. dass er mit Traneportangelca.cn. YM b,t,aut wurde, und blieb in Massuah, um den T a «^. ^"^^ bem Feldzuge wurde er beim lea?^ .^l ^"ckervorrä.he der in Obere«yplen ge. St ei ''^"^^." des Khed.oe verwendet. Infolge eines U tes nnt dem Verwalter der Güter des Khed.ve N " !'"? ^° ^"'^' w° er wieder ,n d.e "rmee eintrat, und zwar bekleidete er jetzt schon den Wang eines Oberstlieutenants. ^ '^ Aus Belgrad schreibt man der ..Pol. Corr." unterm 7. Juli- Die langwierige weil oft unterbrochene diesjährige Session °" St^^ina. ^^ ^^^, ^ ,^.^ ^shorten Schw.e' "gleiten zu kämpfen hatte, dennoch sehr Bemerkens. wertes und Ersprießliches geschaffen hat. ist nun durch den König Milan I. persönlich am 4. d. M. geschlos. sen worden. In der ersten Nachmitlagsstunde begann die Einwohnerschaft der Hauptstadt in dichten Scharen nach dem Wralschar zu Pilgern, um den König zu sehen und möglicherweise etwas von den Vorgängen innerhalb der Skupschtinaräume zu erspähen. Die Gal-j lerien war sehr gut besetzt. In der diplomatischen Loge erschienen die Chefs der Missionen mit ihren Secre-tären. In der Präsidenlenloge bemerkte man den Ad« ministrator der Metropolit. Msgr. Mojsije. die hier anwesenden Gesandten Serbiens in Petersburg und Sofia, die Obersten Horvatooit und Gruii, die Sec« tionschefs aller MüilNerien, die höheren Officiere des Stabes, des Kriegsministeriums, die Mitglieder des Staalsrathes u. a. m. Um halb 5) Uhr begab sich eine Deputation der Skupschtina, ihren Präsidenten. Herrn Aletsa Popovic, an der Spitze, nach dem Palais, um Se. Majestät zur Schlujkseiellichkcit einzuladen. Gegen 5 Uhr fuhr der König vor dem Parlamentshausc vor, wo ein vicltausendstlinlniges Hivio. das seine Fort» sehunq in dem Skupschtinasaalc fand. ihn empfieng. Die von Iiviv'Rufen mehrmals unterbrochene Thronrede lautete wie folgt: „Geehrte Abgeordnete! Indem ich in Ihre Mitte trete, um die Session der für das Jahr 1881 ein. berufenen Stupschtma zu schließe», llegt es mir vor allem am Herzen, mit Genugthuung zn constatieicn. dass Sie stch in ihrer Thätigkeit vom Geiste des un« unterbrochenen Fortschrittes, der Liebe zur consequen-ten Arbeit und elner reifen staalsmännischen Alisfasfung vom Anbeginne der Legislaturperiode an leiten liehen. Je fester meine Ueberzeugung ist. dafs Serbien nur auf diesem Wege einer sichern, Zukunft entgegengehen löiine, desto angenehmer ,st es nur, zu wissen, dass die Vertretung memes lieben Volkes eine für die Interessen des Vaterlandes so vorlheilhaftc Bahn betreten hat. Je größer nun aber die Schwierigkeiten sich gestalten, die der Stupschtma aus dem Wege des ehrenvollen Fortschrittes, der Ordnung und des Slaalsgedanlens entgegentreten, desto größer ist Ihr Anrecht auf meine und meines Volles Dankbarkeit sür die zur Besei. tigung dieser Schwierigkeiten angewendeten Mühen. Wie nützlich für das Ansehen und die Interessen des Landes die Pflege guter Beziehungen zu den srem» den Mächten und ein corrrctes Verhalten in interna« tionalen Fragen sind. dafür lieferte die herzliche Zu. vurlommenhelt. mit der die Mächte Ihren Beschluss, welcher die Wicdererhebung des Königreiches Selbien bezweckte, aufgenommen hatten, den glänzenden Äe. weis. Ich fühle mich besonders glücklich, heute in Ihrer Mitte erklären zu können, welche Gefühle der Dank» barkeit für die Sympathien, welche alle europäischen Herrscher bei dieser Gelegenheit mir und Serbien auf eine fo feierliche Weife bezeigten, Ihren König erfüllen. Es gereicht mir zur ganz besonderen Genug, thuung, dass die Volks-Slupschtina durch die in der ver< stosjenen Session erfolgte Annahme des mit Oesterreich. Ungarn vereinbarten Schlffahrtsvertrages eine ganze Reihe von mit dieser Monarchie abgeschlossenen Ver. trägen zum Abschlüsse brachte; dass ferner die im eng. lisch.serbischen Handelsverträge stipulierlen Aenderun. gen und Ergänzungen gutgeheißen wurden, und dass schließlich die mtt den Vereinigten Staaten von Nord-amerila und mit den Kömgreichen Holland und Grie« chenland abgeschlossenen Handelsverträge Ihre verfassungsmäßige Zustimmung fanden. Durch einen jeden dieser Verträge errang sich Serbien eine neue Bedingung für einen ausgebreitete» internationalen Veil.'hr, wie auch einen neuen Beweis der bestehenden freund« schafllichen Beziehungen zu den fremden Staaten. Mit Vergnügen nehme ich wahr, daf« Ihre, der Vaterländischen Gesetzgebung gewidmete Thätigkeit zu. meist den lebhaften Bedürfnissen der ökonomischen Ent-wicklnng des Landes Rechnung trug. Duich die Finanz» gesehe haben Sie fiir das Land ein Staatsbudget ge. schaffen, welches völlig geeignet erscheint, die bedeut» same Erruugcnschaft unserer Zeit, nämlich den serbischen Bahnbau, zu sichern. Durch den Beschluss, zum Zwecke der Lösung der Agrarfrage in den neuen Gebieten eine Anleihe aufzunehmen, haben Sie unsern dortigen Staatsangehörigen Erleichterung und Nutzen verschafft, für den gute» Ruf des Vaterlandes einen neuen Be< wc»s erbracht und sich einen neuen Titel aus dessen Dankbarkeit erworben. Durch das Invalidengcseh haben Sie ein neues, edles Opfer auf den Altar des Vaterlandes niedergelegt und zugleich erst eine reale Bedeutung dem Gesetze verliehen, welches zum Zwecke der Unterstützung der Märtyrer unseres Kampses um Freiheit und Unabhängigkeit früher ins Llben gerufen worden war. Durch die Ergänzung des Pressgesetzes und der Hausordnung haben S,e die Rechte in ein nothwendiges Gleichgewicht mit den Pflichten gebracht und gleichzeitig die These vertheidig!, duss in unserm Vaterlanoe die politischen und büigerlichen Frechsten in einem harmonischen Veihältnissc zur staalllchen Ordnung stehen müssen, denn diese letztere ist es. welche den Freiheiten Fruchtbarkeit und Dauerhaftigkeit zu garantieren vermag. Einen klaren Beweis für Ihr ernstliches Streben, die Entwicklung mils gesunde,, politischen Lebens im Valerlanoe sicherzustellen, haben Sie endlich durch Ihren. auf eine Verfassungsänderung abzielenden Beschluss geliefert. Die einleitenden Schritte für diefe große Angelegenheit sind nun gemacht worden. Geehrte Abgeordnete! Indem ich Ihnen meine königliche Dankbarkeit für die Mühen, denen Sie sich im Vereine mit meiner Regierung in der verflossenen Session unterzogen haben, um die Landesangelegenheiten zu ordnen, ausdrücke, wünsche ich Ihnen eine glückliche Reise. Hiemit erkläre ich die Sitzungen der für das Jahr 1881 einberufenen Skupschtina für geschlossen. König von Serbien: Milan." Hagesneuigkeiten. — (Studien eines österreichischen Prinzen.) Se. l, k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz d'Efte. der älteste Sohn Sr. laiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Knrl Ludwig, hat sich vom Schlosse Warlholz bei Reichenau in da» Vrucker Lager begeben und wird daselbst durch 14 laze die Truppenübungen mitmachen. Hierauf kehrt Erzherzog Franz nach Wartholz zurück, wo derselbe neben den militärischen Wissenschaften mit größtem Eifer dem Studium des »ümischen Rechtes, des Kirchenrrchtes und der österreichischen Statist»! obliegt. Dem Propste der Votid-licche. Dr. Gottfried Marschall. ist die Ehre zuthtil ge-worden, die Vorträge über das Kirchenrecht zu halteu. Im Dczemtnr nächsten Iahns wird der Herr Erzherzog das s zur nächsten Alpenhütle schleppen, welche er in fünf Stunden erreichte. Der zweite Herr musste von 2 Uhr am 9 bis heute 7 Uhr früh bei strömendem Regen auf Stein« gerölle liegen, wo er durch ausgesendete Leute m schwerverletztem Zustande aufgefunden wurde. Derselbe soll jälnmrrllch zugerichtet sein. Beiden Herren wurde vom Ärzte ein Nothverband angelegt, worauf man fie in einer Sennhütte unterbrachte. Ein gutrs Stück Arbeit dürfte die Ul'transportierung kosten. Bis jetzt ift dieselbe noch nicht mbglich grlvesen." — (Sonderbare „Schwärmer".) Herr Oberlehrer Thurner in Hadres theilt der ,D. Ztg." folgende nicht uninteressante Geschichte aus dem Leben der Bienen mit: „Am 2i). Juni (dem Peter- und Paulstage) schwärmten bei dem Hausmann Franz Zauner in Oliritz, um 2 Uhr nachmittags, zwei starke Bienenstöcke und konnten, da die nöihigen lUmsichtsmahregeln ver» säumt wurden waren, nicht vom Durchgehen abgehalten werden. Dieselben verbrüderten sich in collegialer Weise und bildeten nun einen einzigen riesigen Schwärm, der. von schöner Witterung begünstigt, einen Ausflug in den lO Minuten weit entfernten Maiktort Hadre« unternahm Dort bei den ersten Häusergärten angekommen, Laidaiyer Zeitung Nr 159 IsF? ließ er sich abwechselnd auf zwei Stauden nieder, blieb aber auf keiner derselben lange, fondern schwirrte mit weithin hörbarem Gesumse in Gestalt einer kleinen Wolle über die Häuser hinweg gegen oie Kirche und bis zur Spitze des 18 Klafter hohen Kirchthurms. Oben wurde aber die Freundschaft wieder gelöst, denn ein Schwärm zog jubilierend in die Thurmfpihe ein, welche derfelbe jetzt bewohnt. Der andere, noch immer außerordentlich starke Schwärm sehte sich aber an der Ostseite der unter dem Thurmlreuze befindlichen Blechtugel fest und bil» dete, von unten betrachtet, in nettester Weise die Gestalt eines Haarbeutels. Der Schwärm blieb so über Nacht hängen. Des andern Tages, nach halb 8 Uhr früh. als die Sonnenhitze empfindlich auf die Thiere zu wirken begann, löste sich der Schwärm auf, zog eilig wieder gegen die Obritzer Gärten und erreichte beinahe wieder seinen Heimatsstand, nämlich den dritten Garten von jenem des Herrn Zauner, wo dieser den Schwärm von einem Nlazienbaume gemächlich herabschöftfen konnte. Herr Iauner hatte große Noth, den Schwärm in einem Wiener Vereinsstocke einzubringen. Da ich selbst Bienen« züchter bin und vielfache Erfahrung in diesem Fache habe, kann ich constatieren, dass das Zurückkehren eines Vienenschwarmes aus einer solchen Entfernung zu feinem Heimatsstande einzig dasteht." — (Binnenmeer.) In Paris hat der Aus-schuss für das Roudaire'sche Project eines afrikanischen Ninnenmeeres am 7. d. M. unter dem Vorsitze des Herrn dun Freycinet cme Plenarsitzung gehalten und die Sache durch folgende Resolution erledigt: „Der Ausschuss lässt zwar den interessanten Arbeiten des Herrn Roudaire so wle dem Muthe und der Ausdauer, die er während seiner mehrjährigen schwierigen Studien im Süden Algeriens und Tunesiens entwickelt hat. alle Anerkennung wider» fahren; allein in Erwägung, dass die Kosten der Her-ftellung des Binnenmeeres in keinem Verhältnisse zu den zu erhoffenden Resultaten zu stehen schei»,en, ist er der Uilsicht, dass für die französische Regierung lein Grund vorliegt, dieses Unternehmen aufzumuntern." — (Eine verrückte Mode.) Im buchstäb« lichften Sinne des Wortes ist die Mode auf den Hund gekommen. Und dies verdankt sie dem erfinderischen Geiste einiger ingeniöser Pariser Schneider und Mo» distinnen, Dieselben haben nämlich mit größtem E fer über die Herstellung einer eleganten Hundetoilette ge< sonnen, und Folgendes ist das Resultat ihres ernsten Studiums und heißen Bemühens. Jede Rasse trägt ihre eigenen Abzeichen: Der Schosshund am linken Vorderfnß einen glatten Goldreif; die Möpse ein Halsband in schimmerndem Metall, hoch droben ein Medaillon mit dem Porträt der Herrin. Die Haare der Hunde werden löwenartig zugestutzt, und auf der Promenade trägt er die gleichen Farben wie seine Herrin. In den Badeorten bekommen die Hunde auf der Straße kleine Absätze in Rehleder, welche durch einen Kautschulreifen festgehalten Werden. Kommt der Hund nach Hause, so zieht ihm der Diener die „Stiesietten" aus und legt ihn in seinen weichgepolsterten Korb. Am sieghaftesten jedoch hat die Mode die Doggen ausgestattet. Diese tragen in der Saison 1882 steife Vatermörder aus Cellulose mit einer Eravale, und diese Tracht soll, wie man ver« sichert, prächtig mit ihrer trotzigen Miene harmonieren. Locales. AuS dem Ganltätsberichte des Uaivacher Stadt» phyjiklltcs für den Monat April 1882. (Schluss.) ä) Abtheilung für Hautkranke: In diesem Monate wurden 8 Blatternlranle aufgenommen (2 Männer und ü Weiber); 2 Weiber sind an Blattern gestorben. Erwähnenswert war ein Fall von Uoibu8 VVeribotu, der mit Genesung endete. o) Irrenabtheilung: In die Irrenanstalt Laibach wurden drei Kranke aufgenommen (ein melancholischer junger Mann, eine mamakallsche Frau und ein an Blödsinn nach epileptischen Ataquen leidender 28jäh« riger Bursche). Geheilt entlassen wurden zwei Kranke nach zweimonatlicher Behandlung, ferner ein an Ver« rücltheit leidender Kaufmann nach fünfjähriger Beob» achtungsdauer im gebesserten Zustande der Familien, pflege übergeben. Hine an Verrücktheit leidende Kranke starb an Lungentuberculose nach mehrjährigem Auf. enthalte in der Anstalt. In Studenz wurden neu aufgnommen vier Kranke, hievon zwei aus der steiermärkifchen Irrenanstalt über« nommen, ferner ein melancholisches junges Mädchen und ein an maniakalischen Exaltationen leidender Manu. Geheilt entlassen nach Manie wurde ein Mann nach monatlicher Behandlung, ferner ein an hallucinatory fchen Delirien leidender Müller gebessert nach ein« jähriger Beobachtung. Ein verrückter Mann starb an. Uungentuberculose nach siebenjährigem Aufenthalte in der Anstalt. t) Gebärhau« und gynäkologische Abtheilung: Der OesundheitKzustand in jeder Richtung ein befriedigender. V. Au2 dem l. l. Garnifonsfpitale gieng jilr den Mttftt April 18U2 folgender Bericht ein: Mit Ende März 1882 sind in Be-Handlung verblieben.......57 Kranke, im Monate April l882 sind zu« gewachsen......... . 106 „ Summe sammt Zuwachs . . 163 Kranke. Abfall: genesen (diensttauglich) entlassen 66 Kranke, erholungsbedürftig .... 7 „ zum Superarbitrium bestimmt 3 „ an Heilanstalten abgegeben . 1 „ uor Ablauf des Krankheit«- Processes entlassen ... 7 „ gestorben (Lungentuberculose) . 1 „ Summe des Abfalle« . . . . 85 Kranke, verblieben mit Ende April 1882 . 78 Kranke. Unter den Zuwächsen befanden sich mit Wechsel« fieber 5, Lungenentzündung 1, mit Varicellen 1 (vom 17. Infanterieregiment), mit Syphilis 10 Maun. Mittel des Vrundwassersstandes 1 43 m. — (An der evangelischen Schule) wird das Schuljahr Samstag vormittags 9 Uhr geschlossen, und findet gleichzeitig eine Ausstellung der weiblichen Handarbeiten statt, welch' letztere auch Sonntag noch besichtigt werden können. — (Feuerwehr«Hauvtmusterung.) Sonn« tag früh um 7 Uhr wird Herr Bürgermeister Grasselli auf dem Kaifer-Iosef-Platze die diesjährige Haufttmuste. rung unserer freiw. Feuerwehr abhalten. — (Der Teleg raphenverlehr mitEgYP-t e n.) Die l. k. Telegraphendire^tion in Trieft theilt uns mit, dafs die Telegraphenbureaux der Great Eastern Telegraph Company in Egypt en bis auf weiteres geschlossen worden sind. Das hohe k. k. Handelsministerium hat angeordnet, dass 1.) Telegramme nach Egyp ten und Ostindien über Malta und Candia nur auf Gefahr des Aufgebers aufzunehmen, und 2.) Depeschen für Egypten vik Sarajevo und El A rich, für Oftindien und darüber hinaus über Sarajevo und Fao oder Nus stand und Djoulfa zu befördern sind. — (Heimatliche Kunst) Im Schaufenster der Ig, v. Kleinmayr k Fed. Bamberg'schen Buchhandlung ist das Porträt weiland Anastasius Grüns ausgestellt ; dasselbe ist von unserem heimatlichen Kunstjünger Ferdinand Vesel in Oel gemalt, und man kann dem so begabten Maler zur Ausführung dieses seines neuesten Werkes vollends Glück wünschen. — (Die „SectionKrain" des deutschen und österreichischen Alpen Vereins) hält heute Freitag, 14, Juli, halb 9 Uhr abends im Casino» Clubzimmer den X. Vortragsabend. Das Programm lautet: 1) Mittheilungen des Obmannes; 2.) Theodor Null: „Ein Pfingstmorgen auf der Germada. Ausflüge nach St. Hermagor und dem Utoschez;" 3.)^*.: „Ein Auiflug auf die Goliza ober Ahling." — (Die Musik in Tivoli). welche gestern nachmittags feitens der Kapelle des l. l. 20. Infanterie, regiments Michael Großfürst von Rufsland stattfand, hatte ein sehr zahlreiches Auditorium in der Latter, mannsallee. in den Parkanlagen, beim Schlosse und im Schweizerhause versammelt. Am letzteren Orte hatte sich wie immer eine sehr gewählte Gesellschaft eingefunden. und konnte man auch hier die prachtvollsten Sommertoiletten bewundern. Das schöne Wetter, welches die gestrige Mnsik begünstigte, kam der braven Eder'schen Wirtschaft bestens zustatten. die sich denn auch diesmal wieder in gewohnter Güte des Gebotenen und in Prä. cision der Bedienung bewährte. — (Schlussfeier im Institute Huth.) Am 15. d. M. 10 Uhr vormittags, findet die Schluss« feier des Schuljahres 1882 in der vom hohen t. k Ministerium für Cultus und Unterricht mit dem Osffent' lichkeitsrechte autorisierten Mädchen»Lehr'Und Erziehungs' anftalt des Frl. Irma Huth statt. — (Literatur.*) „Das interessante Blatt" ist eine Specialität auf dem literarisch, journalistischen Gebiete. Es sammelt alles Inter« essante und Sensationelle in seinem Rahmen und gibt leinen Stoffen den gefälligsten Ausdruck in Bild und Wort Außerdem cultiviert „das interessante Blatt" auch die dem Familienkreis als literarische Würze die-nenden Elemente, wie Schach, und Räthsel »Aufgaben, und bietet fo in jeder feiner Nummern angenehme An« regung, die dadurch noch erhöht wird. dass es einem bisher nirgends in diesem Maße gepflegten geistigen Wettkampf die Arena erschließt, indem „das interessante Blatt" in jedem Quartal mehrere Preise in der Hühe von je 100 st. auf die Lösung irgend einer Auf-gäbe ausseht. * Alle« in dieser Rubril Angezeigte ist zu beziehen durch die hiesige Buchhandlung Ig. v. llleinmayr H Feb. Vamberg. Neueste Post. Original'Telegramme der „Laib. Zeitung." Berlin, 13. Juli. Da« lronprinzliche Ehepaar tritt nächste Woche über Wien eine Reise in die Schweiz an. London, 13. Juli. Northcote erklärte im Unter« hause, Vice-Admiral Seymour habe Instruction er« halten, die Feindseligkeiten einzustellen, nachdem der Widerstand aufgehört habe, und freundliche Verhandlungen mit dem Khedive zu eröffnen; zu Polizei« zwecken Matrose, z» landen und die übrigen europäischen Schiffe zur Mitwirkung einzuladen. Constantinopel, 13. Juli. Die Conferenz suspcn< dierte ihre Sitzungen, weil die Vertreter Deutschlands, Oesterreichs und RusslandS ohne Instructionei, sind. Linz, 13. Juli. Se. k. und k. Hoheit Erzherzog Albrecht, welcher heute die Truppen der hiesigen Garnison inspirierte, reist um 4 Uhr nachmittags nach Gmunoen ab. Petersburg, 13. Juli. Das „Journal de St. Petersbourg" sagt bezüglich des Bombardements von Alexandrien, die englische Diplomatie versichere, dass das Bombardement ein rein militärisches Nnter« nehmen sei und in keiner Weise den Wert ihrer Unterschrift unter dem Uneigennützigkeits-Prototolle vermindere. Die Loyalität des englischen Cabinets lasse* diese Versicherung als ein zuverlässiges Unterpfand und eine Abschtuächung des misslichen Eindruckes erscheinen. Es wäie wülischenklvert, dass die Pforte einsehe, um wie viel weiser es gewesen wäre, sich den Mächten anzuschließen, um den Katastrophen zuvorzukommen. London, 12. Juli, nachts. (Telegramm des „Reuler'schen Äurcau".) Hafen von Alexandrien, 12ten Juli, 9 Uhr abends: Vor Sonnenuntergang liahmen fünf englische Schiffe Positionen außerhalb des neuen Hafens eil«, um, wie man glaubt, morgen von dort aus die die Stadt beherrschenden Forts zu beschießen, wenn das Bombardement wieder aufgenommen wird. — Die weihe Fahne weht noch immer über der Stadt. Die Feuersbiünste in Alexandrien nehmen große Dimen« sionen an. Wie versichert wird, ist die Stadt beinahe ausgestorben und den Arabern der niederen Klassen sowie den Beduinen zur Plünderung preisgegeben. London, 13. Juli. Der Correspondent des „Neuter'schen Bureau" meldet aus dem Hafen von Alcxandnen vom 13. Juli, 7 Uhr 40 Minuten morgens : „Bei Tagesanbruch wehten weiße Flaggen vom Fort Ras«et'TiN, dem Leuchtlhurm, Divan und Kriegs-Ministerium. Die „Helikon" mit der Parlamentär-flügge, dann „Invincible", „Monarch" und ..Penelope" dampften in den Binnenhafen hineili, während das Geschwader außerhalb auf und ab dampft. Die Feuersbrunst in der Stadt hat während der Nacht nm sich gegriffen. Die See ist stürmisch." Con st an lino pel. !2. Juli. abends. Die „Turqule" sagt, die öffentliche Meinung bezeichne Said Pascha als den geeignetsten und fähigsten Mann zur Lösung der egyptische» Frage. Andere Blätter geben derselben Ansicht Ausdruck. Angekommene Fremde. Am 12. Iull. Hotel Ttadt Wien. Germ, s. Familie, Kairo. — Enal, Nai» uisch und Glamuger, Kauft., Wien. - - Hirsch. Kfm.. Schwein-fürt. Gulmann, Ksm., L,uz. Scheindcrger, Budapest. - Notitsch. KaufmannSaatim. s. Tochter, Gmünd. — Konow, schweb.»norw. Generalconsul, s, Frau, ». Martaras Marenzi, l. l. Feldmarschallicutcliailt, Trieft. Hotel Elephant. Dr. v. Vucheiich, Domherr, Agram, Kli», hauptmaim^IicchnuügWhrer, Graz, - Corini. Privatier, jammt Frau; Alscncc. i/iealitätenurrwalter, sammt Familie, und Noth, Kausm,, Trieft. - Fortes, Gulslirsiher, sammt Frau, Vcuedig. — Hallccler, Fadnlaltt, Schünoerg. - Bern-heim, Kausm,, München. -- ttoelbl, Kausm,, Wien. — Fischer Stein. Hotel Europa. (ii,a,el Emile, Iouriialistellsgatlin, Wie». itaiser von Oesterreich. Aezel. Organist, Idria. — Vreccnil, Reisender, Laibach. — Kolbocl, l, 5 Rechimngsrevident, Linz. - NaaMct, Gluxdbesi^cr, Trieft. Vairischer Hof. Aasit, Ductor d, Medicin, Treffen. — Supanz, Malel. - Schul!», Würz, Mohren, Lanz. würtschach. — Demöcr, Achuarn. — Schmidt, 'Agram. — Harmg Agnes, Trieft. Verstorbene. Den 11. Juli. Iosefa Volö. Maschincnheizersgattin, 56 I. Wienerftrahe Nr. 7, Metrocarlinoma. Im tlivilspitale: Den N). Juli. Johann Zcleznilar. Schuhmacher, 4? I., chron. Lunacntulierculoje. — Franz Stcrle, Taglöhncrssohn, 18 Mon, Lunaentudclculuss, Den 11. IuIi. Anton Iento, Inwohner, 58 I,, ärtkriti» Den 1 2. Iuli. Matthäus Vorstner. Inwohner. 70 I. Lungenentzündung. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 5 ^ M n ^ 3z W 13. 2 . N. 7A288 ^-224 windstill heiter 000 s . Ab. ?N. 02 ^-1(j4 O. schwach heiter Heiter, nur nachmittags vorüberziehendes schwarzes Oe^ woll auö West! sternhelle Nacht. Das Tagcsmiltcl der WärM« war > 17ii", um 11° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamb«rg. 1375 Course an der Wiener sörse vom 13. Juli 1N82. (^ b«n 0^«°«, ^laa«»l°,« , ,50 fi. ,«o üü i«i -^"1°> «»»,« 500. ,3125 13,-75. N ^ ... . 6Ü«ftell0a « ,38 - 13« 5° «°m°.««n.^w«' -per^t.^^I N^°ll «°lbrenle. fieuerftei . 94 gb ,5 -3°/ Qpn ^""."«' ""erfrei , „- 9« ,5 «n«. «olblenle ««/. - . . . 119 <>o ,»u 10 - Aaplttlente 5»/......8«.^ «7 __ ' Q.7^.^/'""^°«'.S, l»l »5 185 75 ' ^."ba^°Pi,o«,ii^ . . 91 3U !»I 70 " «,,-x. " >» vom 1.187« :»5 no »»'«0 Glundlntl. Obligationen ^."".i!ch« und slavonische .' ',"'!,^'H «»/, fiebenbiirgische.....9» 25 98 75 b«/« T«me«var<»anatn , . »'s" »l, 5» 5»,« »ngaiisch«......»L»5 »»?s> Andere öffcntl. Anleheu. DonaU'Mtss'Lose ^>/„ ,00 fi. , lI3 75 1,4 — t>to. «nleihl 1«?«. steutllrei . l0» b0 ,04 — Nulchen d. Vlablgemcinbl Wien ,0»'lü ,0375 Nnleytn d. Sladtaemeilibt wi«n (Silber ober Volb) .... — —------ PiämilN.Nnlb.Stablgem.Wlln «« »0 ,z» — Pfandbriefe (l«l,lX>fi.) »obtnci. allg. österr. <>/,"/» Volb l»0 «5 ,za?5 dlo. in »3 Jahren lüclz. ü»/« . — —------ bto. in üc» „ „ b«/» . ,0, — 10, ?s> dto. in 5tt „ « 4'/, °/o »«»» »» i!5> blo. in 5« » « <»/« . »3 »0 ,43« dlo. PrämieN'Schulbverschl.3»/, ,0V — ,00 ll. Oest, Hypolhtlenbanl laj. 5'/,°/° 10«. 2ü ,oi — lDtft.'Ung. Nanl Verl. »°/, . . i^l - loiib blo. , <'/,"/« . . >ol ^ in, il> blo. ^ <"/„ . . »6— !»b'X!> Un«, »lla.»ob«ncltbit'»cticngcs. in Pcft in »< I. veil. 5V,«/» . 9«'75 — — Prioritäts. Obligationen. «llriuofi.!, «kliladeth.Weftbahn I. Emission i» bc »00 lü stervinanb<>'i>!oidl>ahn in Vilb. 105 ,.....10» 26 108 50 Galizilche «arl < Ludwig«Vohn Em. i»»1 3W N. S, 4>/,»/„ . . i«o 7» 101 — «cld Na« vffielr, N»ldwtflbahn . . . . ,l»5 »<. ,« ,0 Sicdlndiirsscr.......S» »N Sl 70 Slaalsbahn i. Emission . . . l8l K0 — — Slldbahn ^3«/,......l»3 50 ,34 — » «^.V/,......„975------ Ung.'gal!,. Vay».....«4bo »4 7i Diverse Lose ! (per Slillt). «lreditlose ,<«> fi......1?« «k i?ß 7l «llary«e°fi.....4,.^ 4« 5« Waldstcin i'l'je ll> fi.....«,-— 817» Windischgrah.Vole i!» fi. . . . «9 — »«75 Vanl Nctien (per Glü5). Nnglo.0tstt«. Vanl izo fi. . . „8 4b »» »o «anl.NclelllchaÜ, Wiener I»0fi. ,56 — ,«« — Uanlvcrcin, wiener, ,0l»fi. . . 1135c» 1,3 75 »dncr.Änfi.,O>,ft,zt00ft. S.4««/«, ««s— »»9 -Lrbl.'Nnft. s. Hand u. <3. 1«0 fi. 3,97b 323 — l!rdt,'«nst.. «lllg. Ung. xoo fi, , 3l» »5 31» bl» DtVosilcnd,, »llg, iluu ft, ... ll»8 «l 210 -«tecomplc.Vcj., Nicbclöst, 5uo fi, 8ÜL — 870 — HVpolhclcnb,, oft. ill« fi. 5>0"/, «, ^.^ __,^ Ländcrbaill ösl, ^u sl.G. ü0«/,«. —-— — — Oestcrr.'Uiig. V»nl.....8>5 — 8»« — Unionbanl >u<> ft......«3 «0 1.3 90 «crlchlsdanl »!Il^. 140 st, . . ,45.—ji4t>-— Geld wo« Nctien von Transport» Unternehmnnge» (per Vlüll), «Nbrechl.V»hn ,«> fi Vilb« . —— — — »lsölb.Fium«l.«2hl:l00N.S«Ib. I?3'bl! 174 — «usfig.'Tepl. «istnb xoo fi. «M.------— — V»h«. Nordbahn ,50 fi. . . . 1?ü — 177 - , weftbahn «00 fi. . . .------— — VuMiehrod» «isb, 5^x> fi. «Vl. »58 — 8«, — , Ges. «Desten. 500 fi. «M.....»7, — «47 — Dran.«is.l»at..Db..Z.Mofi.V. 187 ,5 l«7 75 Dur«Vodtnbacher«i,.«.»<»ofi,V, 3»5 — »»0 — «lisabtlb'«ahn 200 N 2M. . . »14 — 2,4 ,5. „ kinz»Vubwei« «u« ss. , . . ,»»50 i»3'50 Vl»b.'T7c»4 tftan».I» Gl«»»»östacher H, V, X00fi.ü.lv. «0 50 2«l 5N sablenbclg>, loo fi. . . — — — — «aschau'Oberb, Lisenb. wofi, V, ,4» ?ü ,49 — ^emoerg'Lzrnow,'Ialjo tabn-Gcjell. »oo s!, o,W. . . ,7, 50 ,7z 50 ^loyb.öfi'Ung, Trieft 5>00fi.«lV^, 6«! — 633 — Vefterr, «°id2,tslb. wo fi, Silb, «0?— »07 50 dto. , ll. ü, W, . 33^ b . wr. n»l 70 >. . 4» — 4» 50 Tran»polt«VeIelllch»st ,00 fi. . 104 — 106 — Turn«n» >v, , 3«o — »6» — Nng.gali». Etsenb. »00fi, Vllbn ,6,<— I6l l,l» Nng. «orbofib»b» »00 st V«st.V. 16,— i»u l.0 Ind«ftrte.Uctie» (per «t«). Vgvdi und Klndbe«, Eisen» »>b Slahl'Ind. in Wien »ft«st. — — — — Eisenbahn»..Velhg. IX»st.40°/, 101— 10« — blittenbergn ß. 1», — 16» — Salgo.Tar,, «iileniafi. 100 st. . 1« ,5 ,«« — Irisail» »ohItNN,..Ges. 10« >. . — — — — Detzife». Deutsche Platz«......5, »5 »» — tonbon.........i«o 7i »0 z»l Pari».........47 »» 47 97, Pele»»bll«8.......—_ — — V«l«te». Ducaten........ »«» H?1 »o.i>ranc»'«t«««..... »5, »5» Silber......... —— — — Dcuticht «eich»b«nl«te« . . z, ,5 b» —