(Mbacher MZ ntUM.) Donnerstag den 9. Juni 1836. Wl i e n. H^en gestrigen Vormittag widmeten die Herzoge von Orleans und uon Nemours der Besichtigung ver« fchiedener Merkwürdigkeiten dieser Hauptstadt, namentlich des kaiserl. Hof'Marstalles. Mittags war Tafel beim königl. ftanzösischen Botschafter, Grafen v. Saint.Aulaire. Abends vtlfliglen Sich die beiden Prinzen nach Schonbrunn, um einer theatralischen Vorstellung aufdem dortigen Schloßthealer, wo das Lustspiel «die Bekennt-niffe,« von BauernfelV, aufgeführt wurde, leizuwohnnkr. (W. Z.) V S h m e n. In Prag ist folgendes allerhöchstes Patint er« schienen: Wir Ferdinand der Eeste, von Gottes Gnaden Kai st «von Kstelreichj König von Ungartt, Böhmen, der Lombard,'« und Venedig, Galizien, Lodomerien und Illyrlen; Erzherzog zuöstetreich,' Mark-araf in Mahren zc. ,c. Entbieten allen und jedem Unsrer getreuen und gehorsamen Unterthanen vom Prälüt««-, Herren^, Ritter- und Bülgerstanbe, was Würd««, Amtes oder Wesens dieselben in Unserem Erbkönigleiche Böhmen sind, Unsere königliche Gnad« und alles Gute. Liebe Getreue I Nachdem Wir beschlossen haben, in der ersten Hälfte des künftigen Monats September bei dem neuen allgemeinen Landtage, dessen Ausschreibung mittelst besonderer Patente erfol. Zen wird, Unsere Krönung als Kön!g von Böhmen, wie auch jene Unserer gelieblen Frau Gemahlinn Majestät und Liebden vornehmen zu lassen: so eröffnen Wir euch dieses mit dem gnädigsten Befehle, euch sammt und sonders in dem künftigen Monate September an dem Tage — welchen zu bestimmen, Wir Uns'noch vvtbehallln.-» des Morgens in Unserer kö- niglichen Hauptstadt Prag in dem gewöhnlichen Ort« auf dem Prager Schlöffe gewiß und unfehlbar einzu« finden, die gewöhnliche Erbhuldigung zu leisten, und darauf Unserer Krönung, wie auch jener Unserer geliebten Frau Gemahlinn Majestät und Liebden gehör, samst beizuwohnen, wie Wir Unser gnädigstes Ver, trauen in euch setzen, und euere Schuldigkeit es mit sich bringt. Auch wird dadurch Unser allergnadigster Wille und Meinung vollbracht. Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt Wien am neun und zwanzigsten Monntstage Jänner, im achtzelmhundert sechs und dreißigsten, Unserer Reiche im ersten Jahre. Ferdinand. Ant. Friedrich GrafMlttrowlky v. Mlttrowitz und Nem ischl, Oberster Kanzler. Carl Graf von In zaghi. Franz Freiherr von Pillersdorf. Johann Limbek Ritter von Lilien an. Martin Eduard Ritter. V e u t s ch l lr n v. Berlin, 2,. Mai. Zu den nächsten Prachtbau-rvcrken, mit welchem der Kunstsinn des Konlg« die Hauptstadt zu schmücken gedenkt, gehört die ,qro5e Säule, welche, ähnlich der Säule aufdcm Nendomeplatze in Paris, die Statue Friedrichs des Erofen tragcn soll, knd der wichtiqe Neubau einer Bibliothek. Mönchen. 29. Mai Abcnds 6^ Uhr. So eben haben Se. Mai. der König Otto von Griechenland Ihren feierlichen Einzug in der Haupt- und Residenzstadt Von Balcrn gehaller. Dielen Morgen i i ^ Ufn waren Ihre Majestäten dir König und die Königmn, dann Se. f. H. der Kronprinz und sämmtliche an« 482 der« konlgllche Kinder, dem geliebten Sohne und Vru« der bis Aibling entgegengefahren. (Allg. Z.) Frankreich. Der Moniteur Algerien vom 13. Mai enthalt einen Tagsbefehl des Generals Rapatcl üd«r die an der Mündung des Tafna in der Nähe von Oran, zwi» fchen der Division d'Arlanges und den Arabern unter Abdel-Kader Statt gefundenen Gefechte. Daraus g«ht hervor, daß am l5. April die französischen Truppen auf ihrem Marsche von Abdel Kader angegriffen, der. selbe nber mit einem Verlust« von 2000 Mann zurückgeschlagen worden, wobei General d'Arlangeö 10 Todte und ?0 Verwundete gehabt. Am 16. hätten sich die Armeen an der Mündung des Tasna gelagert, und am 25. seyen 1200 Mann mit dem General zu einer Ne-cognoscirung ausgerückt. Sie seyen dabei auf einen kleinern Haufen Feinde gestoßen, bei dem Rückzüge seyen aber plötzlich Feinde in großer Zahl auf den Ho'< hen erschienen, welche von hier aus sehr lebhaft auf dcn Nachtrab gefeuert. Die Truppen hätten den Feind «ehrmals mit Nachdruck zurückgeworfen. Nach sechsstündiger Abwesenheit sey die Division ins Lager zurückgekommen, nachdem sie dem Feinde gegen 1000 Mann kampfunfähig gemacht. Der General habe dabei 52 Todte verloren, worunter 3 Offiziere, und 180 Mann lagen verwundet in den Ambulancen. Gene, ral d'Arlanges selbst sey leicht verwundet. Durch eine Depesche vom 19. Mai hat der Seeminister gemeldet, daß der König die Bildung eines Bcobachtungsgeschwaders im mittelländischen Meere befohlen habe, das aus den in diesem Augenblicke zu Toulon befindlichen Linienschiffen und Fregatten und aus Schiffen desselben Ranges, die später dazu stoßen werden, bestehen soll. Die Division, die in der Levante stationirt, wird ebenfalls zu dem Geschwader gehören, jedoch den Dienst forthin versehen, womit sie gegenwärtig beauftragt ist. Se. Majestät hat dem Gegenadmiral. Baron Hugon, die Organisation, Leitung und das Commando dieses Geschwaders anvertraut, das aus folgenden Schiffen bestehen soll: zu Toulon sieben Linienschiffe,- Monlebcllo, ersten Ranges; Jena, Santi Petri, Suffren, dritten Ranges-Nestor, Stadt Marseille, Scipio, vierten Ranges; zwei Fregatten, Iphigenie und Hermine, ersten Ran. ge§. Zu diesem Geschwadersollen stoßen: zwei Linienschiffe: Jupiter, AlgesiraZ, driltm Ranges; eine Fregatte, Artemise, zweiten Ranges. In der Levante ein Linienschiff, der Tricon. Ein leichtes Schiff, von dt, nen, die in Diensithäligkeit km mittelländischen Meere , sind, soll dem Geschwader besonders beigegeben werden. Der Gegenadmlral Hugon wird seine Flagge auf dem Linienschisse Jena, Capitän Deloffre, aufpflanzen. Man glaubt auch, daß das Linienschiff Diademe und die Frei galle Venus, die in Vrest ausgerüstet ward, dazu sto, ßen soll«n. (AUg. Z.) Das Journal du Commerce versichert, der König werde nicht nach Toulon gehen, .sondern vom Schlöffe Eu aus vielleicht dem König von England einen Ve-such abstatten. Veide Monarchen würden den Titel Graf von Brighton und Graf von Eu annehmen, mn Erklärungen an die Kammer über den Zweck ihrer Zu« sammenkunft auszuweichen?! Pariser Journal« bemerken, baß dieses Jahr, zmn ersten Mal seit der Iulirevolulion, ein Gottesdienst in der katholischen Kirche zu St. Petersburg am Namenstage des Königs Ludwig Philipp in dcn ruffischen Zeitungen angekündigt wurde. In der Sitzung vom 16. Mai bewilligte die Ds-putirtenkammer 1,200,000 Fr. Nachschuß für das na-nirgeschichtliche Museum, und 6^>7,00I Fr. (statt der verlangten 1,200,000 Francs) für das Geba'ud-e auf dem Quay d'Orsay. Über die verlangten 650,000 Fr. für das Collie de France wurde bei Abgang der Post noch debattirt. Ungefähr l20 Polen sind in die Fremdenlegion in^ Spanien'getreten. ^ ,,., ,, . :i,^ Die Gazelle d« §rance>mein<, die Stellung, die England in dcm spanischen Erbfolgekrieg annehmt, müsse die Aufmerksamkeit Fcünkrcichs erwecken. Die englischen Offiziere des Generals Evans, und di» von dem Geschwader des Lord Hap, äußerten unuerholen", sie schlügen sich weder für Christine noch für Isabelle, sondern um Vt. Peba^ni für England zu erhalten, und ein zweites Git^qltaz darau,s.M mach««.. Siebenhundert englische Seeoffiziere (soll wohl heißen: Soldaten) würben von Portsmouth, in St. Sebastian erwartet, um dort Garnison zu halten, wahrend englische Kriegsschiffe, bei dem Hafen Passage statirnirttt würden. Wenn es Eguia gelinge, die Engländer aus St. Sebastian zu vertreiben, so werde er sowohl Frank« reich als Spanien,eitles.Dien, st lelsten. - In Toulon glaubt mau, daß der K5mg nacht",'!: Session der Kammern diese, Stadt besuchen werde, wo alsdann eine Flotte von «0 Kriegsschiffen versammelt seyn wird. Zu gleicher Zeit soll euch daS Linienschiff Herkules von 100 Kanonen vom Stapel gelassen wer-, den. , - , . , ., - - (Correfp.,)-'. .Die Production und Fabrication der Krapps nimm? in Frankreich außerordentlich z"; allein im Departement Vimcluse sind gcgfnwällig über 40 Fabriken im Gange, und die Production, welche 2802 drei bis vier Mtlio-, 183 nen nicht überstieg, ist trotz dcr Preisverminderung auf iß bis ^20 Mill. Fr. an Werlh gestiegen. (W. Z.) Spanien. Der Sentinel! des Pyrenees zufolge rückte am 5 5. Mai eine Colonne von 1900 Mann von Bilbao tllif der Straße von Miravalles zu einer Necognoöci« rung aus. Sie stieß auf zwei Carlistische Bataillone, mit denen sie sich drei Stunden lang schlug. DieChri-stinos zogen sich mit einem Verluste von 24 Todten, worunter der Anführer der Chapelgorris war, und 40 Verwundeten zurück. Die Carlisten hatten 10 Todte und 50 Verwundete. Am i«. Morgens brach das 3te Bataillon von Navarra von Sarasa, zwei Meilen von Pamplona, mit einer Abtheilung Infanterie, und ao Reitern von Wanolin auf, und rückte nach dem Dorfe Berrio Plano, wo zwei Bataillone der Königinn standen. Es kam zum Gefecht, und die Carlisten mußten ,nil einem Verluste von 2 5 Todten und Z(1 Verwundeten in ihre Stellungen zurückkehren. Die Christines hatten? Todte und 20 Verwundete. Ein Schreiben in den Times aus S. Sebastian vom 18. Mai berichtet: «Ein Tagsbesehl des Gene-rallieulenants Evans vom heutigen, dankt dcr Legion für ihr gutes Verhalten in dem Gefechte vom 5. Mai, und macht dann die Offiziere namhaft, denen der Mi« lilärorden des heil. Ferdinand verliehen worden ist. Außerdem sind noch 276 Unteroffiziere und Gemeine für das Ehrenkreuz Isabella's II. vorgeschlagen. Heute Morgens setzte das englische Negierungsdampfooot Mes< sengerhier 5 bis 600 englische Marinesolbaten, ein ausgezeichnet schönes Corps, ans Land, die es von Bilbao abgehyhlt. Am Sonntag, den 15. Mai, waren dieselben auf einige Leguas von Bilbao ausgerückt, um einen Aussall zu Ulnelstützen, dm'die Besatzung jenes Plaz' zes,«000 Mann stark, gemacht Halte. Bei ihrem Vor» rücken zogen die Carl istcn sich zurück, und endlich trat die Besatzung, nachdem sie ihren unnützen, und wie es schien, Zcmz harmlosen militärischen Spaziergang noch eine Strecke fortgesetzt halle, ihren Rückmarsch an. Jetzt aber wendeten sich auch die Carlisle,, wieder, und verfolgten den Nachcrab derselbe« nahe genug, um ihnen zwei Ofsizicre, darunter einen Obristen, zu lö'dten, und 50 bis 60 Mann zu verwunden. Die englischen Ma-rincsoldaten, welche auf dem rechten Flügel marschir» ten, kamen mit dcn Carlistcn nicht in Berührung, Sobald die spanisch!» Truppen unter Iaureguy ,-welche stündlich erwartet werden, in S. Sebastian eingctrof-fen find, wird man cine Schiffbrücke über Dcn Fluß schl^i. gen, und eine Bewegung auf Passages, Fuentarabia, Irun-u. s. w. unternehmen. OssiMe und Soldaten brennen vor Ungeduld, sich nochmals mit dem Felnbe zu messen.« (Allg. Z.) Das Journal de Perpignan enthalt folgende Nach. richten aus Catalonien : »Der General Mina ist seil seiner unvermulhetcn Rückkehr nach Barcelona immer krank. Man versichert, er habe eiligst und mlt dem größten Geheimniß den Doctor Lallemand aus Mont-pellier zu sich bitten lassen. Entweder ist er wirklich sehr ernsthaft krank und wird das Commando in Catalo« nien, wie früher das der Nordarmee, aufgeben müs. sen, od,r er sucht nur einen Vorwand, um sich auf ehrenvolle Weise vom Schauplatze zurück zu ziehen.— Die Carlisten durchstreifen Catalonien und das König, reich Valencia fast ohne Hinderniß. — Cabrera soll in Nubielos Hochzeit gehalten haben, bei welchem Anlasse allerlei Feste und Freudensbezeigungen Statt fanden. Seine Artillerie besteht jetzt aus vier bis fünf Stücken von leichtem Kaliber, die be^Cenia gegossen worden seyn sollen. — Der Commandant des englischen Linienschiffs Nodney, von dcr drittischen Station an der Oltküste vcn Spanien, Hr. Parker, Hot am ?6. Mai, über Ma-drid, den Befehl erhalten, den spanischen Behörden eine directe und thätige Cooperation zu leisten, in der Art, wie sie die Nordarmee von der an den cantabr!--schen Küsten stationirten englischen Seemichc ^I'lls erhallen hat. Diese neuen Instructionen wurden durch den Brigg Childcrs sämmtlichen Fahrzeugen dcr siigli-schen Station mitgetheilt.« Oberst Tupper, der das schottische Neglment in der brittischen Legion commandirte, ist ander Wunde gestorben, die er bei S. Sebastian erhalten hat. (Ost. B.) Vayonne, 2i. Mai. Gestern wurden die 1200 Mann Truppen dcr Königinn, denen der Zug über das französische Gebiet bewilligt war, zu Socoa nach San Sebastian eingeschifft. Diese Verstärkung, und diejenige, welche General Evans von Santander erhalten hat, stellen ihn an die Spitze von die Durchfahrt anzugreifen, wo eine französische Fre« g.-tttc und cin Dampfboot aufgestellt sind, während ei: nig« carlistische Truppen die Landstellungen besetzt Hal« icn. Wenn es dem General Evans Ernst ist, so dürft tcn die Carlisten, ohne einen Schuß abzufeuern, sich zurückziehen, da,ihnen jeder Rückzug abgeschnitten wnre, l8» wenn die Expedition nach Hernan! gelange."— Herr Erro, Universalmmister des Don Carlos, ist krank. Die Befehle werden seit einigen Tagen von Hrn. Siorra unterzeichnet. Mehrere Franzosen, die aus dem Haupt-quartier des Don Carlos gekommen sind, wo sie hatten Diensie nehmen wollen, wurden daselbst entlassen. Wenn man die gegenseitige Stellung der kriegführen« den Parteien betrachtet, so kann man kaum begreifen, daß di» Christinos nicht mit Erfolg eine große Opera» tlon unternehmen. Cordova kann leicht 20 bis 25,000 Mann zusammenbringen, um in der Richtung von Ar-laban, Salinas und Mondragon anzugreifen, während Evans Hernani angreifen kann. General Vernclle kann diese Bewegungen unterstützen. Dann müßte Eguia eine Schlacht liefern, oder stch an die Küste wer» fen. Es ist wahrscheinlich, daß die Generale der Kö< niginn an eine solche Operation denken. In jedem Falle kann ein allgemeines, Treffen nicht mchr ferne seyn, und es wird wahrscheinlich in der Gegend von S. Sebastian vorfallen. (Allg. 3.) Der Monlteur vom 28. Mai enthält folgende Nachrichten aus Madrid: «Eine telegraphische Depesche meldet, daß Hr. IstÜriz am 23. Mai beiden Kammern ein Decret überbracht hat, welches die Auflösung der Cortes verfügt. Die beiden Kammern sind augenblicklich auseinander gegangen. Madrid ist fortwah-rend ruhig. — Die Journale vom 29. melden, daß das Ministerium durch die Ernennung des Hrn. Varrio Avuso zum Iustizminister vervollständigt worden ist.« — Priuatnachrichten aus Madrid vom obgedachten Tage fügen hinzu, der englische Botschafter Hr. Villiers ha. be unter den obwaltenden Umständen dem General Evmis den Beflhl zugeschickt, vor der Hand alle weitere Kriegs» Operationen einzustellen -, und General Cordova die Wei« wng aus Madrid bekommen, sich bereit zu halten, er-sorderlichen Falls einen Theil seiner Truppen nach der Hauptstadt aufbrechen zu lassen. (Ost. V>) D o r t u ss a l. Nachrichten von den Inseln des grünen Vorqe-birgs zufolge, war eine Verschwörung unter den Negersclaven auf St. Vago von einem Mitverschmornen dem Statthalter angezeigt worden, der Nachts um 9 Uhr die Besatzung unter die Waffen treten ließ. 220 Sclaven, größtentheils beritten, stellten sick den Truppen entgegen. Es kam zum Gefecht, die Kanonen der Fesiunq beschossen die Neger, und sie stoben mit Zurück! c> ssung einiger Todten, und 'in'eler Gefangencn. Unter den letztern waren zwei Rädelsführer, die gerich- tet und erschossen wurden. Viele erhielten tausend Peitschenhiebe, und die meisten von ihnen starben. Die Ursache des Aufstandes war der Verdruß dar« über, daß mit der Ankunft des neuen Gouverneurs nicht augenblickliche Emancipation erfolgte. Die Nach° barschaft des grünen Vorgcbirgs war durch Piraten' schiffe sehr beunruhigt. (Corresp.) Der Prinz Dom Fernando, Gemahl der Königinn, ist von seiner Unpäßlichkeit wieder hergestellt. Wie schon gemeldet, hat die Königinn, trotz der Abstimmung der Cortes, den Prinzen Dom Fernanda von Portugal durch Decret vom 20. April zum Ober-Commandanten der Armee, und den Marschall Sal« oanha zu seinem ersten Adjutanten ernannt. (W. Z-) Großbritannien. Man hat in England eine kolossale Kohlart eingeführt, welche Köpfe von 9 bis 10 Fuß hoch und l5 bis 20 Fuß im Umfange treiben soll, so daß von flinf solchen Kohlkopfcn an einem Tage 100 Schafe oder 10 Kuh» wurden satt gefüttert werden können. (W. Z.) General Evans, der im englischen Dienste nur Oberst ist, soll zum Generalmajor vorrücken. Die Zahl der im Treffen vom 5. Mai verwundeten Engländer soll geringer seyn, als man Anfangs glaubte, und eln großer Theil dürfte nächstens wieder dienstfähig seyn. Der Bricf eines englischen Seeoffiziers im, Sun be» stätigt, daß ohne den Beistand der Marine die zweite Neihe der carlistischen Verschanzungen entweder gar nicht odcr nur mil großem Verluste erobert worden wär,. (Coresp.) Osmannischcs Reich. Aus Bagdad erfährt man, baß die christliche Bevölkerung, durch den Fanatismus eines Missionärs, der mit Kamehlen voll religiöser Tractätlein und Bücher über d,n Mahomedanismus in den Bazar kam und die Bücher an das Volk vertheilte, in der Gefahr ei» ner allgemeinen Ermordung schwebte. Der Pöbel tot' tete sich unter Nachegcschrei gegen die Christen zusammen. Del Pascha war mil seinen Truppen zwei Tagmärsche weit; feinem Stellvertreter gelang es jedoch, durch Militär das Volk ohn, Blutvergießen zu zerstreuen. Der Missionär wurde zu Schiff nach Vassora gebracht,' mch-r,re tausend Christen aber mußten sich noch einige Tage lanq verbergen, um Beschimpfungen zu entgehen. Der Missionär wutde vom Mufti abwesend zum Tode ver^ urteilt, und leine Bücher öffentlich verbrannt. Spä'lcr kamen Z000 Mann Truppen von Constantinope! an. (Corresp.) tHevacteur: Or. t'av. Wein rich. Verleger: Agna, Al. Vdler v. Nleinmapr