Pni» ?ir Mird«! Ein Monat . 4Y K. Vierteljährig 1 fl. ^ Halbjährig 2 „ 4V „ Ganzjährig 4 „ SV ,, Mit Pokvtrse,»»«. Ein Monat . SV kr. Viertelijährig 1 „ 50 „ Halbjährig . 3 „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ Einzelne Nummern 6 kr. ^ SS. Donnerstag de« ?. I»srNi»«sgtt>iitzr: Die viermal grspal- vom Turnplatze aus über Eggenberg nach Thal zogen, dort aber, statt der vorgelebten Uebungen j und Turnspiele, leider von einem plötzlich eintre-! tenden Gewittersturme genöthigt wurden, die! schützenden, freilich selir engen, inneren Räume ^ des Gasthauses zu suchen, nichts destoweniger aber trotz des Regens und schlechten Weges ihres ^ Wahlspruches eingedenk, frisch und frÄilich, die! Sänger an der Spive. lvieder in die Stadt 'in- ! zogen. ----- Laibach ^ k'. k'. 3. August. Die Zahl der Kinder, ! welche in Laibach die Schulen besuchen, ist eine^ ziemlich große; man kann die Knaben allein auf 2350 schätzen, von denen nur Vs V2 aus Laibach! sind. Mit Anbruch, der Ferien, wo die kleinen^ Studenten in die Heimat .ziehen, verliert Laibach einen beträchtlichen Theil des Strassen nn) Plätze^ belebenden Elements. Die meisten der Schüler vom Lande sind arm, ihre Eltern geben sie nach Laibach in die Schule, um sie leichter erhalten zu können, denn hier erhalten sie Stipendiell, freie Berköstigung bei den Städtern, Bücher ze., so daß die Eltern höchstens für die Kleidung zu sorgen haben. Es ist das eine lvesentliche llr-sache, weshalb die Landbewohner ihre Kitlder in die Stadt geben. Eine zweite ist, daß diese Kin- der deutsch lernen sollen, lvcl! sie das auf d m Laude nicht können und weil diese Sprache zu ihrem Fortkommen im Leben d.ich sehr noth^vc^l-dig ist. Es ist wieder ein Schuljahr verflossen und wir liaben noch keine !il)bcrrealschule - und doch waren im vorigen Jahre Aussichten vorhanden, daß die Ergänzung und Bervollständiguni.^ der Unterrealschule durch Errichtung der Oberreal-elassen bald eintreten werde. So wird hier Atl'ö verschleppt und verzögert, was zum allgemeil»en Wohle dient und doch wundert man sich, w'nn man hinter andern Städten zurückbleibt. Dann pflegt man die Schuld Anders! beizllmessen und ist doch ganz allein die eigene Energielongteit die Schuldträgü'in. Als in einer Gemeinderathssitzung im vorigen Zahre der Atttrag gestellt wurde, die Stadt solle aus eignen Mitteln die H'^rstellung der Oberrealelassen schaffen, da rechnete man und knauserte und wollte, der Landtag sollte über einen zu leistenden Beitrag erst Beschluß fassen. Wenn nnn dcr Landtag erst in 2 in 3 salnlnenberufeu würde, so mußten wir bic> dahin die ^Lehranstalt entbehren. -->- Villi. 1. August. Gestern lvurde in t^en Raum-lichkeiten der hiesigen Üitavnioa eine kleine „Ks-abgehalten, welche ungeachtet der „todten Saison" von nah' nnd fern recht zahlreich besncht Cillier Genrebilder. Räch der Natur sfizzirt von Cornelius Born. II. „Zst Vielleicht etwas zum Frühstück gefällia?" Diese, wahrscheinlich mehrmals erfolglos wieoer-holte Frage weckte mich aus meinem festen Schlummer. Es lvar bereits tageshell und vor mir stand ein blonder Jüngling in schtvarzer Kleidung und schneelveißer Cravatte; - seinem ver-schlafenen Gesichte war jener melancholische Zug eigen, den der ungewohnte Genuß eines Bittern hervorzurufen pflegt; - die sorgfältig gepflegte Frisur und die Serviette unter dem Arme ließen leicht sein Metier errathen. Ein College desselben im reizenden Morgen-Negligö war beschäftigt, mittelst eines Kehrbesens die nicht unbedeutenden Quantitäten von Pomeranzen- und Nußschalen. Cigarren-stnmmeln. Tabakasche und Knochenüberresten aus dem Locale zu entfernen und da der moderne Hercules bei der Reinigung diefes Augiasstalles die Anlvendung eines ftuchten Bindemittels aus Bequemlichkeit unterließ: so entwickelten sich Utl-dnrchdringliche Staubivolken, welche in Berbinduna mit der bier- und weinsauren Atmosphäre mich bestimmten, trotz des Protestes meines MaaenS, die bescheidene Anfrage deS in dienstbeffiffener Stellung verharrenden JünalinaS mit Entschiedenheit zu verneinen. Um jevoch den drik^enden Anforderungen deS Ministers der inneren Angele- genheiten zn genügen, mußte schleunigst ein Caff^-oder Gastliaus aufgesucht werden. Ich war eben im Begriffe fortzueilen,als mein Blick auf meinen Reisegefährten von gestern siel. Da lag er auf der harten hölzernen Bank horizontal ausgestreckt im Schlafe des Gerechten. Omaier, edler Leidens-geführte, ich will dich nicht schnöde verlassen, dachte ich und begann ihn so lange zu rittteln. bis er die Augen ansschlug. „Guten Morgen Herr von Omaier!''- „Wo bin i ?'' fragte der Schlaftrunkene und rieb sich die etwas roth unterlaufenen Augen. „Im Re-staurationsloeale des Cillier Bahnhofes, wenns beliebt!" Mit Hilfe der durch den nebenstehenden Regenschirm nnd die kotl,triefenden Stiefel ange-regten Äeenassoeiation hatte sich Omaier endlich doch orientirt und versuchte sich aufzurichten. „O weh! 0 lveh! mei Kreutz, i konn mi kaum rühren! und die Malesitzflöli die ma da z'sammklaubt!"-„Und i hoab doch a ganze Schachtel Zacherl's Jnseetenpnlver in der Tasche." - „^a. das wird lvahrscheinlich vom aleopathischen sein, das wirkt nicht so gut wie das homöopathische." Omaier blickte mir verdutzt eine Weile starr in die Augen, als wollte er eine Antwort darin lesen. „Schan'ns, dös konn ich Jhna wirklich nöt sagen," versetzte er dann offenherzig, „da muß i halt extra beim Kaufmann fragen, tvo ich'S kaust hoab." Gestern hatte ich bloß die Silhouette Omai^S kennen gelernt; - während wir heute nnseren zweiten Einzug in die alte Römerstadt hielten, hätte ich Gelegenl)eit. den edlen Obersteirer tieim Sonnenliclit betrachten zn könneil. Hogar-thische Wellenlinien zeichneten seine sämmtlichen Körpertheile aus, besonders schön geschwungen war die obersteier sche Wellenlinie am Halse. Zwei kleine gutmüthige Aeuglein blickten unter den linschigen Augenbraunen liervor und wie die Warze anf einem Kürbiskopfe, saß das kleine runde Näslein zwischen dem fleischigen dunkelvioletten Wangenpaare. Da sich Omaier. mit einem entschiedenen „in mein Leben nöt mehl" gegen die Rückkehr in das nächtlich bestilrmte Hasth^ms aussprach, so wurde ein anderes anfgesncht und auch bald gefunden. Das zutrauliche Stubenmädchen wies uns jedem ein Zimmer an und wir trennten uns mit einem herzlichen „au levoir." Mit tlmnlichster Eile ging ich nun an die Reparatur meiner, durch die Reise und das nächt-slichc Ungemach gänzlich zerrütteten Toilette, !:cß , mein Reisegepäck holen und saß in Kürze vor seiner Tasse dampfenden Mokkas. Beim dustigen Rauche einer wohlschmeckenden Morgeneigarre ^ wurde der Plan sür die nächste Zukunft geschmie-det. DeS Schicksals buntes Würfelspiel hatte Cilli als meinen gegenwättiaen AnsentlialtSort zu bestimmen geruht, - ob wohl auf kurze oder auf längere Zeit? > Zum Glück treffe ich hier mit einem alten Bekannten zusammen, den ich anch war. «u« emem Bortrage de« Herm Direktors Dr. Koöevar entnehmen wir, daß der von der viülviüoi» zum Ehrenmitgliede emannte, «vegen seiner nationalen Gesinnung unter dm Süd- nud Rordslaven gefeierte Bischof von Diatovar, Herr Stroßmeier, nebst einer sehr schmeichelhaften Zuschrift auch eiue Taöe von 200 fl. dem hief. Vereine zugeschickt hatte. Rede und Gesang bildeten nebst den gewöhnlichen geselligen Freuden die Würze de« AbechS. E« muß den Unterhaltungen der hiesigen vitkvwo» nachgeiAmt «im-den. daß sie sich durch einen gewissen tmaizwim-aenen familiär« Ton, der vem Ei>z«v«n so uberan« wohlthut, sehr Vortheilhast auszeichne«. Auch die Küche de« Herrn Reftaurateur» war sehr gut bestem , e« wäre un« anamehm, da« Gleiche auch von dem Keller der Restauration behaupten zu können. Die Hitze hat wieder einmal ihre bleierne Auansthand auf da« sociale und Geschäftsleben oeleat. Man lebt nicht - man vegetirt. Was da kann, flüchtet sich auf die' Höhen der Berae, oder in die Tiefe der Sann, welche nunmehr chre zahlreichsten Besuch- erhält. Auch der heurige Jahrgang stellt sich, wie sein Vorgänger al« ein sehr trockener heraus, denn einzelne Streiftegen Vermöge» die Trockenheit der Bodengrundlage nicht zu überwinden. Die Wasserspiegel der Brunnen senken sich immer tiefer. Das alle« hat nicht blo« ans die Landwirthschaft, sondern auch auf den Ges«ndheit«zusta«d Einfluß und man HSrt sich über Ruhr, Fieber «. dgl. beklagen Besondere« Interesse erregen die Schieß->roben mit den für die k.k. Marine bestimmten Panzerplatten in der nahe gelegenen Pntzer'schen Gewerkschaft Store, welche täglich ein nicht un-dedentende« Publicum anziehen. Diese Plattm werden mittelst eines Dampfhammers, welcher^ Am 29. V. M. hatte» wir hier in nächster der größte in Oesterreich ist, verfertigt und habeik^She ein große« Schadenfeuer. .Selb^ eine Dicke von 4'/," «nd ein Gewicht vo« Uhr RachmittagD in dem kaum.l/, MMide ^tner. Die bisher bekannt gewordenen'Msui? »«»hier entfemte« Orte Dotleü» einem.Wi^ch-tate sichem dem Putzer fchen Fabrikate de» Ko«iWP«gebSudt de« Gmndbesitzel« MaM S«de »MWWrn Anton Pratanoviö. Martw GltzbiS und Maria Slovenz in hellm Flammen ftanden. 'Mur de« außerordmtlichm «»strengung und Hilfeleistung der zum Brand-plaKe geeilten «äMch«n Bevölkerung Ran»»« ist e« zu danken, daß nicht größere« .Unglück geschah. E« verbrannte» anch- 10 Stück Schweine und die in den Wirthschaftsgebäudm anfgeftapelt ge-legmen Borräche der henrigcn lSrnte. v Nicht Einer der Beschädigten war afsecurirt; wahrlich eine ernste Mahnuua an unsere Grundbesitzer. sich von der Wohlthat der Versicherung ihre« Cigenthumes nicht auszuschließen. Ein im BerhSltnlss« geringfügiger Jahresbeitrag einer Ver-stchernngsagentie gezahlt, hätte genügt, den »hier Beschädigten dm größten Theil defsm, was sie durch da« Feuer einbüßten, rückvetgütel zu erhalten. Unpraktischer Iparsinn hielt sie vow der Versicherung ab und da« Unglück hat sie nun in einer Weise heimgesucht, daß sie sich von dessen Folgen vielleicht nie wieder erholen werden. -s. GibiSwald, 1. August. Gestern gegen Abend wnrde bei Werndorf im Walde, Lucas Stnpzer, von RelfnA in Unterkrain gebürtig, von einem unbekannte« Menschen räuberisch über^llen und ihm seiue 7 fl. betragende Barschaft, sowie die Legitimationskarte abgenommen. Der Thäter bereit« von meiner Ankunft unterrichtet hatte, -mit. meinem Universitätsfreund Karl, zu jener Zeit unter dem bezeichnenden Ramen „Kellerloch" dki Jung und Alt wohlbekannt. Diese Benamsung Hütte sich Karl durch feine unnachahmliche Virtuosität im Vertilgen hopfenaewürzter Gerstensäfte erworben, überdieß hatte ihn Mutter Natur mit einer tüchtigen Baßstimme ausgerüstet und noch heute klingt mir sein Leiblied in den Ohren: „Zch bin ein Kisch a»f tkock'uem Sand, Ich bin ein düm» Ackerland!" Sind doch bereits zwölf Jahre seit jener glücklichen Zeit dahin geflossm! - wie wird sich Karl verändert habm? oder ist er der Alte geblieben? - Aus diesen rosigen Jugenderinnerungen, welche einem im profanen Alltagsleben verknöcherten Philister so wohl thun, wie ein Kuß. einer alten Jungftr wnrde ich durch leises Klopfen an der Thüre gestört. Mit einem Kni; trat das schelmifch lächelnde Swbenmädchen herein und präsentirte mir das Fremdenbuch zur gefälligen Einzeichnung meines werthm Namens und Charakters ; - Freund Omaier stand bereit« mit dicken Lettern darin, ein Tintenklex. groß wie der auf-sehender Vollmond, bildete das Manupropria. Ich fügte mich ebenfall« bereitwilligst der fremdenpolizeiliche« Vorschrift und suchte zuglnch Erkundigungen über meinen Jugendfrmnd bei der Schonen einzuziehen. Karl schien auch hier wie ei» falscher Pfennig bekannt zu sein, wenig-stms wußte die Nymphe in kurzer Zeit eine ge-luname Charakteristik seiner Person zu entwerfen, mit dem Rathschlage schließend. Karl in einer hal-bt» Stunde im Kaffshause auszusuchen, wo der-selbl.^gewöh,ilich sein Frühstück einzunehmen pflege. ^ Da« halbe Stündchen wurde einem Spazier-aana« duyh die Äadt gewidmet , dem Regen . war SonMs^in «folgt pnd der he^e Himmel soieaelte!'!»» Mlau ln,>n mächtigen Wqsserlackm »Wime»« dm .MinpPaster, Die Ätadt besteht aeuden so ziemlich eut,prechend im r^chtwlnNlge< »reuz bilden ; - steht man am Durchschnittspuucte derselben, so ist man Herr des Terrains. Der frequenteste Stadttheile. der Martt, in Verbindung mit der Grazergasse, ruft vermöge seiner geringen Breite und den meist zweistöckigen > ja sogar eines dreistöckigen Hauses in dem Fremden einen düsteren Eindruck hervor; die freie heitere Bau« arr anderer Landstädte, nette mit Weinlaub und Schlingpflanzen gezierte Wohngebäude, umgeben von freundlichen Hecken und Gärten, vermißt unliebsam das ^..uge. Unser nüchternes, jedes poetischen Sinnes entkleidetes Zeitalter laßt ein im Kasernenstyl gebautes Haus nach dem andern aus dem Boden wachsen und der reiche Bilrger, anstatt sich mit »voknlicher .Behaglichkeit zu um-geben, setzt seine moderne Schweüervilla zwei bis oreihundert Fuß. hoch über die Meeresfläche, um das Vergnügen zu haben, wahrend der heißen Sommermonate die Felsenstege im Schweiße' seines Angesichtes einigemal mit seiner Familie erklim-men zu können. Da es überdieß zum llwu tou gehört, Besitzer eines Weingartens zu sein, so wird noch ein schweres Stilck Geld zur Urbanna' chung irgend einer mittagsseits gelegenen Felsen-wand, womöglich unter der Schneegrenze, ange-wendet. Arbeiter werden aufgenommen, man aräbt, hackt und jätet vom Frühlingsanfang biS ^ät in den Herbst hinein unverdrossen fort. Hat man nun dlese, eines amerikanischen Farmers würdigen Anstrengungen jahrelang hartnäckig fort-gesetzt, hat man sich weder durch die häufigen Eingriffe in den Säckel, noch durch die Hervel-schaffung unermeßlicher Weinquantitäten zur Be-friedigung der stets durstigen Arbeiterkehlen ab-schrecken lassen: dann krönt wohlverdienter Lohn alle gebrachten Opfer. Wundervolle Trauben blinken vom Abendroth überglänzt hie und da durch das feurige Smaragdgrün des edlen Wein-laubes, - sie sind zwar etwas spärlich verthteilt, auch etwas säuerlich. - ailein im Anfange kann man nicht mch^ verlangen. Gibt es doch hisuer. eine ^mlese! , Fremche und Bekannte tverpeS eingeladen, PSllerschüsse verkünde» das. Fest, eD. wird gegessen, getrunken, gesungen, am Ende gar auch noch getanzt, alles nach Möglichkeit. Sin-aend und jubelnd kehrt man in später Nachtstunde heim und weckt die halbe Stadt aus dem Schlafe. TagS darauf wird allgemein von der gestrigen Weinlese bei F und N gesprochen. - es war ja gar so lustig und fidel oben! - Die Weinlese ist vorüber, im Weinberge gibts keine Trauben und im Keller keinen Wein. DaS thut nichts! - hat man doch die Ehre gehabt, eine solenne Weinlese zu halten. Doch zurück auf den Marktplatz, wo sich die bunte Menge wie ein gestörter Ameisenhaufen durcheinander drängt. Nur mit Mühe gelingt eS, die lange Reihe von Bauernweibern und Männern zu erttlchen.- welche^ die verschiedenartigsten Natnrproducte feilbieten. Man erstaunt, daß eS sich der Mühe lohnen könne, so geringe Quantitäten von Vietualien oft stundenweit zu Markte w bringeli, allein das Landvolk scheut keine Mühe, vas scheinbar Geringfngiaste zu Geld zu machen. Ein Häuflein Erdäpfel over wenige Kraut- oder Kohlkopft, die am Orte ihres Ursprunges fast wetthlos sind, ein Körblein Rüben und Petersilie in Bündeln wohlaeordnet, wirft schon ein hüb-scheS Sümmchen ab, wofür man sich in der Stadt manchen Genuß verschaffen, manches hübsche Klei-dungSstück in den schönen Läden kaufen kann. ^rt schwebt ein Weibchen in Begleitung ihrer Dienstmagd leichten Kusses von einem Korbe zum anderen, mit geübter Sachkenntniß dasjenige herauswählend, waS dem feinschmeckenden Gau-men des Herrn Gemahls am meisten zusagen dürfte, während die ausgiebige Crinoline der rück-sichtSlosesten Behandlung herandrängender Kauf-lustiger preisgegeben ist; - hier kommt ein vier-schrötigeS Weib mit groben Gesichtszügen einher-gewackelt, sie steckt die dicken Mnger dreist in die Schmalj. und Rahmtöpfe, kostet von Allem, schimpft über Alles, findet nichts. nach höchsteige-me» Seschmacke nnd wqSelt ohne etwas gekaust zu ^ben wieder - hyjst fahndet der ge- Mftige Väftwirch nach feinm Mlde stnd gut-gemästete» Kapaunen, er besitzt tteffiiche Fettig- verschwand sodakn im Dunkel deS Waldes. Auf :>die noch am selben Abend dem hiefig«» ? d'armerit'Posten gemachten An^e^e dieses Por-. sakes, wurde Weich diq, Jyyigllirung ffNgeWet" und es gelaug auch, deS Thäters schon am . au» . deren Tliae Abhast zu werden. Z)ftselbe^Ieißt .Georg Äyrmann (ein ganz mpaffender Mme !, für sein Gewerbe), ist, auS St. Peter im hieMT Bezirke und wuroe ist ihm auch der Thater eines - Diebstahls - begangen vor 14 Tagen an Johanv Lucas von Taißeregg - entdeckt. > . Matburg, 7. August. Me hiesige öltavv^oa beging am nj.^d:.M. die JahreSf,^^er ihrer Sxjindung. <^on am 2. Abends langten Fremde aus »a-rasdin und Laibach an, unter ihnen der als ^dacteur der Xoviev bekannte Dr. Bleiweiß. Äm 3. früh emknzten fie sich durch neue Zuzüge ^ wMnter der Reichsrat^abgeordn^e Dr. Toman, ^ i so daß bei hem im Loeasx der öiiNvvioa abgt' V haltim?n^ reichlich!^, ^eMek. Ffithstü^e schon eine große , «llzahl von Sqsten.httsammch war. Um 10 Uhr wurde in der Aloisikirche von dem hochw. ^ Herrn Dompfarrer KostanjoveK ein Hochamt ge-, lesen, hei welchem eine Hocalmesse mit slovenischeM ...Text gesungen Mrde. - Um^.Uhr versammelten sich die meisten .OSste itl Machers Restauration zu einem gemeinschaftlichen Mittqgsmahle, bei 7 -welchem Sivio'S auf die^ Angekommenen in großer Menge ausgebracht würden. - Abends um 7V» Uhr fand die öesoäa stqtt.. Eine.,geraume Zeit früher war der Saal von Machers Restauratiylt w.'.gedrqngt voll; es waren nahezu 500 Personen anwesend. Es hatten sich nämlich den über ^ Gäste aus Cilli, Laibach, Triest, Warasdin, Agram, Graz und vielen anderen Orten einaefunden. Ein großes Contingent lieferte die Geistlichkeit und das keiten in Beurtheilung der letzteren Eigenschaften ; -erblickt er in der Ferne einen Käfig mit gefieder-ten Zweifüßlern, dann stürzt er in wilder Hast durch die wogende Menge vahin, damit ihm ja Niemand zuvorkomme; er entreißt den Eunuchen seinem Gefängnisse, bläst die zarten Flaumfedern auseinander, um beurtheilen zu können, ob der Teint bereits die intensive wachs^elbe Farbe er-t reicht hqbe,. wiegt die Schwere mit der Hand ab und weiß sich durch Betastung des Körpers von dem Stadium der Fettenwicklung genaue Kennt niß zu verschaffen. Endlich hat er die erwünschte Anzahl von Exemplaren beisammen, er schwingt die Beute mit beiden Händen in der Luft und schreitet triumphirend durch die Mafien. Wo gute - Waare billig feilgeboten wird, dort wickelt sich Alles zu einem unentwirrbaren Knaul zusammen; , da giytS ein Stossen, Drängen, Zwängen und , Scheltest ohne Enh^. Ueber diesem wirren Durch-einander herrschte dumpfes '' Geckurmel, welches von den mißlungenen Krähversuchen heiserer Ka-paunen, den DiScantsoli's jugendlicher Hähnleins. Deschnatter der Gänse und Weiber und dem Gejohle eingesackter Spanferkel übertönt wurde. Die Hauptfigur bildet überall der slovenische Bauer mit oder ohn^ Ehegattin, der sich bekant-iich duxch seine geschmackvolle Nationaltracht vor anderen BAkerftämmen auszeichnet. Ein kleines ^ schwarzes Filzhütchen, mit dem Bruchtheile einer Straußfeder geschmüctt, sitzt unter einem gewissen Neigungswinkel auf dem Scheitel deS Hauptes. Eine nette blaue Jacke oder nach Umständen dito Mantel, fern^ carr^te oder g^treifte Pantalons ^ ''^^mhüllen^ die^ elastiMev ft^rj^sSormeu und eine Weste mit aroßen bkiemen Knöpfen vollendet das maleris^ Coftüm. Ziz EnmmßlANg einee »ä slbarlachro^er oder lndigottann Weiqchirm mil schwefelgeltir Kautt lanzenförm^ lsptn dpn Arme getragen oder geschultert. Eiutn veniets von dem Reinlichkeitssinn dieser Landbewohner liefert die Landvolk, an welches schon Bormittags slavische Zrieoloren ausaetheilt worden waren. Der Saal war festli^ AD 'P^er dem Orchester, auf welchem Äne aroße slavische und österreichische Mhne angebracht waren, befand sich die Büste Kränze, - an den AchenplA^rn Deviftck der verschie- denen slavlHen Rationen, welche mit rother Hchrist auf blau eingefaßten, sonst weißen Wap tÄenfchilderst aeschrieben waren; - kurz Alles, selbst die rÄhen Dtapperim bildeten mit den weißen Borhängen und blauen Schleifen die flavische Trieolore. 'DK Eröffnung der Soseäa geschah durch den Botstand der Marbürger öitavviea, Dr. Sernec, welcher in knrzm Worten über die bisherige Thä-tigkeit des Bereines sprach; als er hiebei der wirk-kamen Mttrstützung des Bischofs SlomSek er-wähntit,' unterbrachen viele Sivio's seinen Bottrag. Hierauf betonte er es, daß nur durch die freiere Stellung der Rationen ihre Anäheruug möglich geYacht'worden und brachte deshalb ein Sivio detn Kaiser Franz Josef aus, welchem sich ein Sivio auf den Bischof Äroßmeier anschloß. So-dann las er Begrüßungstelegramme der Slaven itl" Fiume und Triest. sowie einen Brief des Herm Obersten vom Reaimente Kinsky vor, wel-cher sein Bedauern darüver ausdrückt, daß weder er noch das Offizierscorps - wegen Dienstverhält' nissen - an dem Feste theilnehmen könne. Endlich folgten noch Hochs auf die beiden anwesenden Stutzpfeiler des Slovemnthums. Dr. Bleiweiß und Dr.'^Toman. Ersterer erwiederte dankcnd dieses Sivid im Namen der Laibacher öitavuiea und munterte die Slovenen auf, vorwärts zu streben auf Grund der Rechte, die sie vom Kaiser bekommen. Sodann bestieg der bekannte Slavist, Pfar-rer Davorin Terstenjak, die Rednerbühne, brachte Grüße der öitävmoa in Cilli und drückte in Thatsache, daß sich das zarte Geschlecht ausschlie-ßend weißer Kopstücher und Leibchen bedient, von denen das schwarzglänzende Bortuch Vortheilhaft absticht. Obwohl die, in den Schaufenstern der Modehandluugeu auf die verlockendste Weise ausgestellten, luftballonartigen oder rohr- und stahl-vergitterten Crinolinen in so manchem landpome-ranzlichen Mädchenher^en trotz Beichtstuhl und Kanzel die schmerzlichsten Sehnsuchtsgefühle zu erwecken geeignet sind: so wurden doch bisher nur selten derartige Fälle strafbarer Standesüber-Hebung constatirt. Hat der Landbewohner seine Naturproducte an Mann gebracht, dann beginnt die Besichtigung der städtischen Merkwürdigkeiten. Er schreitet be-häbig von einem Schaufenster zum anderen, im-mer findet sich etwas Neues,' immer etwas Be-wundernngswürdiges; - er bleibt bald da, bald dort stehen, natürlich in der Mitte des Trottoirs oder der Gasse, stets ungenirt. Niemanden aus« weichend: ein steinerner Briickenpfeiler. an dem die Gsschollen brechen müßen. Am meisten An-ziehungskraft üben die rechts und links beinahe an jedem Hause angebrachten Büschel aus Tan» nenreis uud Allongeperrücken aus Hobelspänen auf ftine alkalische Natur. Horch! jetzt ruft wirbelnder Trommelschlag die neugierige Menge zusammen; - wahrscheinlich die stempelfreie Annonce eines Affentheater Direetdrs oder Professors der höheren Magie; - nein, - es ist blos ein publi-cirendes Mitglied der Stadtpolizei. Nachdem es den Wirbel vorschriftsmäßig noch zweimal mit Virtuosität wiederholt hat, nimmt es Amtsmiene an, zieht ein Papier aus der Brust und reeitirt in einem Athem eine im blumenreichen Amts-sthk verfaßte tzeineindeämtliche Sundemaßregel. Die Zuhörer machen Mund und Ohren auf, um die durch das subalterne Gemnudeorgan erzeugten Schallwellen ihe Trommelfell gelangen zu lassen, allein vergebens; ein mit Eisenstangen Mädener Frachtwagen vernichtet die Anstrengun-gen^; doch das genitt nicht 'im Geringsten, das seiner Ansprache seine Freude darüber aus. daß die Saat, die er zu säen mitgeholfen habe, in kurzer Zeit so reiche Früchte getragen. Dr. To-man sprach hierauf im Wesentlichen dasselbe wie Dr. Bleiweiß und »vurde oft durch rauschenden Applaus und Slavarufen in seiner Ansprache unterbrochen. Ein Herr Krek aus Graz trug hierauf. ein Gedicht vor, welches sich auf die festliche Bedeutung des Tages bezog. Die hierauf folgenden Chor-gesänge, als: I^aprej, Laviea, i bor, sw^m 8lovenee diti?, so moje rotieo?, Klovaui - sowie ein eroatisches Lied wurden trefflich executirt. In den Solopartieen sowie im Liede Kti-üvam erwies sich Herr Pro-fessor 8uman als ein Sänger, welcher nicht nur über günstige Stimmmittel verfügt, sondern auch in stMpathischer Weise vorzutragen versteht. Außer den Proarammsnummern trugen Laibacher SäN' ger ein Quartett unter vielem Applaus vor. Nach der vierten Gesangspieee richtete ein Bauer, wel-cher Mitglied der Cillier öitavmca ist, vom Hrn. Pfarrer Terstenjak aufgefühtt - eine Ansprache zunächst an das versammelte Landvolk, in welcher er den Nutzen der slovenischen Sprachausbildung für die Bevölkerung anzudeuten und zugleich die falschen Ansichten, welche hie und da über die Lesevereine eursiren. in seiner Weise zu widerlegen versuchte. Nach Beendigung der Gesangsvorträge wurden in den Coneertsaal Tische gestellt und von den Anwesenden oeeupirt. Unter den Toasten galt der Erste von Dr. Sernec ausgebrachte dem Wol1»«««, Zlhxiyt, vrilinirt bi« lÄi»L««vas lS. im Abdrücke der neue» Statuten, das Et'cmplar zu 10 Ärcuzcr, für Mitglieder des Vereines aber unentgeltlich, sind in der Buchdruckerei des Hrn. Eduard Janschitz von l)entc an zu beziehen. Marburg am 26. )»Ii 1862. 1-29) Die Wrectiltt! des j,"estt»trtiiirs. ^ ^ndem der Gefertigte seinen ?. "r. Herrn Gästen für das M bisher geschenkte Wohllvollen seinen verbindlichsten Dank abstattet, ^ verl)indet derselbe l)iemit die Nachricht, daß sein C-affee- und Gast- ^ hausloealitäten durchaus renovirt und nach den Anforderungen der ^ ^ modernsten Eleganz ausgestattet - lvieder eröfftlet niurden. ^ Es tvird' mein eifrigstes Bestreben daranf gerichtet sein, meine P e. 'r. Herrn Gäste mit l»or)iiglichliem Geträllt^e und schmackhasten A Zptisen zu bedienen und habe ich für ein aufinerksames Dienstperso-nale besonders Sorge getragen. Gleichzeitig gebe ich hiemit bekannt, daß jeden Tag Gahtl-srihltüctl, besonders » Portion 12 kr. zu liaben ist. Ich bitte das verehrte Publicum, sich durch gütigen Besuch zu D überzeugen, daß es mein eifriges Bestreben ist, die Gelvogenheit der A Herrn Gäste auch für die Zukunft zu erwerben. ^ Pettaa am 22. Juli 1862- L z Okrist ruck, Verlag und verantwortUl tiij;liel» von N — unl! 2 — k llln'. (1S1 /ttiioilligt Licititim. (126 Mit Bewilligung des k. k. Bezirksgerichtes Marburg findet Mittwoch den »«. August d. I. von 10 —12 Uhr Bormittag« im Orte selbst die freiwillige ösfentliche Versteigerung der sogenannten V«v«»U «-alttSt. Berq-Nr. 391 »ä Freidenegg und Fol. 80 »ä Grazer Vorstadt, entweder in zwei Theilen oder im Ganzen statt. Dieselbe ist eine Viertelstunde von der Stadt Marburg, unmittelbar an der «^ommercial Hauptstrasse gelegen, mit zwei im besten Banzustande befindlichen Herrenhäusern ver-sehen, sowohl zum angenehmen Sommer- und Winteraufenthalte als auch zu einem Wirthsgeschäste geeignet. . . « . ^ Die L^eitations-Bedingnisse sind beim hiesigen löbl. k. k. BezirN-gerichte, beim k. k. Notar Herrn Ludwig Bitterl Ritter von Tessenberg oder beim Cigenthümer daselbst ersichtlich. ZNarburg am 24. Juli 1862. li'rl. (Giustina ävll' zidt deule vnnnerÄ«/; äe» 7. ia «St» s «ivi l» »u« «in «nc» 13k) unä ewpüei^It sieli einem ^eelirten ?udllvum. edaction von E. Janjchitz in Marburg.