.»/ «V«. Dinstag am TV. November »8HK. Die „Laibacher Zeitung" erscheint, »lit Aufnahme drr So»,,- mid Fcieriagc, täglich, und lostet sammt den Beilage» i»l (5omploir ganzjährg 1< st., halbjährig 5 >l. >^> lr., >nil Kreuzband im lzomptmr ganzjährig l2 fi., balbjährig 6 ft. Fur dic Zustellung ill's Hau5 sino h a I b j ä l> ci g ^0 tr. »lehr ^l entrichlen. M i t oer P oft p »rt o-srci ganzjährig, »ntel Kreuzband und gedruckter Apresse l.'> ft., halbjährig 7 st. 30 fr. — I nseratiousgcbüh r fur eiuc Spalteuzeile oi'er den Namil derselben, für einmalige Einschaltung !i kr., für zweilualigc 4 fr., sür oreimalige 5 kr. (5. M. Inserate bis 12 Zeilen losten l st. für 3 U»lal, 50 kr. sür 2 '1>ial und 40 fr. fur l Mil einzuschalten. Iu diesen Gebühren isi nach dem „vroviftnischrn Gesetze vom (!.''.»louember l«5<) für Inscrationsstäülpel" noch i^> kr. für eine jedesmalige Oinschaltung hinzu zu rechne». Amtlicher CsjM <^Vc. k. k. Apostolische Majestät Halm: mit Aller» höchster Entschließung vom 14. November d. I. den Gymnasiallehrer in Trirst, Vinzenz 3 a u k o l) l y. zum Schlilralhc für Triest mW das Küstenland zn ernennen geruht. Dic k. k. Oberste Nechnlings-Kontrolsbehördc hat die bei der k. k. nieder'österreichischen Staalsbuchhal« tuug erledigte Nechuuugs »Rathsstcllc dem Nechnungs-Offizialc dcr k. k. Staats Kredits' nnd Zentral >Hof-bnchhaltllng. Karl Hoschck. verliehen. - Veränderungen in der k. k. Armee. ^ ll i t t l r u !I g I Der Feldmarschalt'Lieutenant Karl Graf Ea> uriaui mit Beibehalt drs bekleidendcu Militär'Eha. rakters. Vcfördcr ll u g: Der Hanptmann Johann Monte, des Infanterie »Regiments Erzherzog Karl Nr. 3, zum Major. Am 24. November l. I. wird in dcrk, k. Hos-nnd Staatsdrnckerei in Wien das Xl.lll. Stück des Reichs' Gesetz-Blattes ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 1i>li. Dm Erlaß des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 2. November 1863 — wtrk« sam für den Umfang der Monarchie — womit die Auflösung der rechts' lind staatswisscnschaftli-chcu Fakultät in Olmüt) in Folge der Allerhöchsten Entschließung vom ll). Angnsl 18!)li und mehrerer in Vollziehung der dießfältigcn Allerhöchsten Anord» Mingen getroffene Verfügungen kundgemacht werden. Nr. 1!17. Sic Verordnung der Ministerien der Iu> stiz und des Handels vom 7. November 18^'i, wirksam für dic gefürstctc Grafschaft Tirol und Vorarlberg, dann für das Großfürstcnthum Siebenbürgen — betreffend den doppelten Wirkuugs« kreis ül'cr den Instanzenzug gegen die Entscheiduu-gcn der zur Anöübnng der Handcls'Gerichtsbarkeit bestimmten Gerichtshöfe erster Instanz in Admins stratiV'Angelegcnbeiten. Nr. 1W. Die Verordnung der Ministerien der Justiz und der Finanzen vom 0. November 18ü6 — wirksam für dcn ganzen Umfang des Reiches — betreffend dic Amortisirung der Obligationen der ungarischen Hofkammcr, der ungarischen Kirchensil» bcr'Liefcrungs'Obligationen, der ungarischen Frnch-tcu-Licfcrungsschcine, endlich dcr Obligationeu der ungarischen Kamcralschnld. Nr. 1U0. Den Erlaß des Finanzministeriums vom 13. November 18ttU — giltig für die im allgcmci» neu Zollgebiete begriffenen Kronländer — betreffend dic Vcstiinmung über die Art dcr Bezeichnung dcr zur Appretur eingeführten Wcbcwaren mit cincm Farben «Stempel. Nr. 20l). Den Erlaß des Finanzministerinms vom 14. November 18i)il, betreffend die Zollbehand» lung der zur Scc einlangenden Cypcr»Wcinc in Gebunden. Nr. 201. Dcn Erlaß der Ministerien des Innern und der Justiz vom 22. November 18!ili — wirksam für alle Kronländer, mit Ausnahme dcr Militärgrcnzc — wodurch die mit dcr Allerhöchsten Entschließung vom 3. Inni 1834 erlassene Vorschrift in Bczichnng auf dic Fcßlungsart der Sträflinge ucucrlich und für alle Kronländer znr genauen Darnachachtuug bei allen Strafanstalten lind Strafgerichte,, lnndge» macht wird. Wien, am 23. November 18!i3. Vom k. k. Redaktiousbureau des Rcichsgeschblattcs. Theil. Vom südöstlichen Kriegsschauplätze. Die „B. B.Z,« schreibt: Nach ciuzeluen Anden, tungen auS guter Quelle ist kaum mehr daran zu zweifeln, daß die Alliirten eine vollständige Zcrstö' rung Scbastopols im Sinne habe». Dic schon früher begoncnnen Untcrmiuiruugeu sind fortwährend weiter getrieben worden, u»d nicht allein die Docks, sondern sämmtliche Rcgiernugsgcbäude, die ganze Karabcluaja, so wcit ihre Etablisseiueüls noch stehen, und die Haupt» straßen dcr Stadt sind derart untcrminirt, daß sie. sobald dcr Befehl dazu eintrifft, in einen kolossalen Schutthausen verwandelt wcrdcn konncu. An cine Herstellung dcr Kasernen zur Bequartirnng dcr Manu» schaften läßt stch ohnehin, so lange dic Nordseitc in den Händen der Russen ist, uicht denken. Je mehr die FranzoslN al'cr die InstandsetMlg Scbastopols vernachlässigen, desto größere Sorgfalt wird anf del, Bau der bewundnungswürdig angelegten Ncdnils in Kamiesch verwandt. Dort ist ein neues französisches Sebastopol im Wcrdcn, cinc französische Stadt voll Leben und Thäligkeit. Was die lehte große Explosion einige Pulverinagazinc der Alliirtcn betrifft, so schei» neu die umlaufende», Gerüchte, daß russische Kugeln diese Magazine erreicht hättcu, sehr unwahrscheinlich. Es ist zwar Thatsache, daß dcr größte Theil jcncr 22 neuen Batterien, welche vou den Nüssen nach den Anordnungen der Generale Buchmaier und Mclnikoff gebaut wurocu, bishcr uoch maslirt sind, und erst an, Tage dcs Bombardements die Stelle verratheu werden, wo sie sich bcsiildcu; aber cs ist „icht anzu. uchmcn, daß jcnc wcittragcndcn Rakctcu, auf wclche dic Rnsscu so große Hoffnungen set)cn, jetzt schon in dcn Nord'Forts in Anwendung sein sollten. Dcr Schadcn dcr Alliirtcn durch die Explosion ist bei der Leichtigkeit, ihre Vorrälhc jederzeit auf das SchnMc crgäuzcu zli können, von gar keinem Einflüsse auf dcu wcitcru Gaug dcr Belagerung. So viel lst aber >lchcr, daß dcr Artillcrickampf um Scbastopol keines» wegs zu Ende ist, und auch au dcr Tschcruaja kon« ncn sich an cincm schönen Wiutertage die blllligstcn Gcfcchtc entspinnen, da dic Stärke- uud Positious' Verhältnisse dcr gegenüberstehenden Trllppcn dcr Art swd, daß sie jeoeu Augenblick handgemcin wcrdcn können. < Aus Odcssa und M a riupol erhält die „Wie» ner Zcituug" dic uachfolgcudeu Privatmittheiluugen: Odessa, 3. (Ui.) November. Seitdem General Luders sein Hauptquartier in Nikolajcff aufgeschlagen hat, erhalten wir hier uur sehr spärliche Nachrichten aus der Krim. In dcr Stadt bilden Milizen dic Garnison und selbst diese sollcn bis anf 60l)0 Mann rcduzirt wcr« dcn. Diese Woche noch marschircn die Moskauer Druschincn nach Nikolajcff ab. Dic Kavallerie, uulcr Gcncral Grottcichjclm, kommt nach Tiraspol, woselbst auch dcr gcnanntc General sein Winterquartier auf« schlagen wird. Die Strandbattericn wcrdcn mit ucnen Kanonfn verschen. Dicsc langten alls Kiew an und haben eiserne Laffettirungen. Die herrliche Witterung erleichterte ihre Transportiruug. Ehef sämmtlicher Slrandbatterieu ist General Clemens, welcher den Ruf cincs tüchtigen Artilleristen hat. Auch General Tottlcbcn war dicscr Tagc hier, Er leidet uoch im» mer an seiner Fußwunde. Znm Generalintendanten der Flotte wurde Oberst Schwcndncr ernannt. Bisher war er Chef der kais. Das hierortigc Kommcrztribunal besteht aus Ve« amtcn uud Beisitzern, welche von dcu Handelsleuten für jc vier Iahrr gewählt werdrn, Mit dein nächsten Neujahr habeu die ueuen Flinllionäre einzutreten, und man ist eben daran, die Wahlen vorzunehmen. Da die Posten des Präsidenten uud des Vizepräscs bedeuteud dotirt sind, so fehlt cö nicht an Bewerbern. Dcr bisherige Präsident Staatsralh Karuso ist ciu Grieche, der Vizepräsident Sicard ein Franzose, dcr Stadtmaire Cortazzi ein Engländer, lind dcr Präsi» dent der Handelskammer und dcr Börse, Mahs, ein Dentscher. Es gibt dieß ein Vild von dcn Znstä'ndell Odessa's. Mariupol, 22. Oktober (3. Nov.) Heule wurde dic Stadt abermals von cincr Flot« tillc von i) englischen Dampfbooteu besucht. Diesel« ben legten sich uuweil des Molo's vor Anker und machten sich bereit, die Stadt zu bombardircn. Mill» lcrwcile nahmen die hier garniscmircndeu Milizen und das Kosakcnregiment dic bestimmten Ausstcllnngen, nm einer clwaigcn Landung dcs Feiudes vorzubeugen. Zwei Stunden nach dcr Aukuuft der Flotte wurde von ciucm Dampfcr dic wcißc Flagge aufgezogen, worauf sich ein Boot dem Strande näherte. Bald versammelten sich auch der Magistrat uud die kom» mandirenden Offizierc, um mit den, Parlamentär zu sprechen. Dcr englische Parlamentär erklärte, daß er mit dcm k. k. Konsularagcntcn zn sprechen wüu» sche. Dieser begab sich an Ort uud Stelle und der englische Offizier sagte ihm, daß dcr Kommandant dcr Division, Osborne, ihn ersuche, zu ihn, an Bord zu kommeu, weil er zu erfahren wünsche, ob unter dcm in den Magazinen befindlichen Getreide auch rus. sischcs Eigenthnn, vorhanden sci, da er in cincm sol» chcn Falle bemüßigt wäre, dic Stadt zu bombardi« rcn, um dic feindlichen Vonälhe zu vernichten. — Hierauf cntgcgncte dcr k. k. Konsularagcnt, daß er ohne Erlaubniß dcs Militärkommando's sich uicht an Bord cincs fciudlichcu Schiffcs bcgcbcu könne und daß dcr Kommandant sich augenblicklich in Taganrog bcfindc, worauf dcr Parlamentär dic Ausstellung ei» ner amtlichen Bestätigung darüber, daß in dcr Stadt kcin russisches Getreide vorhaudeu sei und daß die daselbst befindlichen Vorräthe Ocstcrreichcrn und an« dcrn Ansländcrn gehörten, verlangte. Wnrdc diese Erklärung verwcigcrt, so müßte dic Stadt bombar» dirt werden. Da dcm k. k. Kousular»Agenten bekannt war, dap die meisten Vorräthc, welche dcn Nusscu gchört hattcn, in yic Umgebung verführt, audcrc am Ortc selbst verzehrt worden warcu und nur fremdes Eigen« lhum in den Magazinen sich befand, so nahm er keinen Anstand, das verlangte Zeugniß auszufolgen, welches zur bessrru Bekräftigung auch von den hier» ortigen Autoritätcu mitgcfcrtigt wurde. Hcrr Osbor« ne erklärte hierauf, mit dicscm Zeugnisse zufricdengc« «2 8N stellt zlt scin un) d>iL die Stadt keinen weitcrn An« griff zu befürchten habe. Eine Stunde später ging die Eskadre in der Richinng uach Taganrog in die See. Mariupol. 23. Oktober (4. November.) Die österreichischen Schiffe „Toni", Kapitän Vroidooich, und „Navc Vicc»Toni", Kapitän Smaich, sind für Ncchnnng des Herrn Gopccvich angckommcn. Auch hier crlaubtc man ihnen nicht, mit dem Lande zu verkehren, nnd dic Equipagen befanden sich bci-nabc in der Lage zn verhungern, da der Schiffsproviant ausgegangen war und die Vehördcn der Stadt nicht verstatten wollten, den Schiffern Lcbcnsinittcl znzuscnden. (5s bedürfte ernergischer Vorstellungen des k. k. Konsnlar« Agenten, um alisznwirkcn. daß nun stets cine Tagsprovision der Mannschaft der Schiffe verabfolgt werden darf. Dieses harte Verfahren der Vehördcn sieht leider nicht vereinzelt da, und es kontrastirt sehr lebhaft mit dem Verhalten deö gemeinen Volkes, welches voll Patriotismus, voll Aufopfcrungömuth und glühender Liebe für sei» ucn Kaiser ist, alle Leiden des Krieges mit Hinge« bung trägt, nnd wo es erliegt, nur darüber klagt, daß seine Kräfte nicht noch Bedeutenderes leisten konnten. Nir schließen hieran die nachfolgende neuere Mit> theilung ans Odessa vom 1l>. November: Die Wahlen für das hiesige Kommcrzgcricht haben stattgefunden. Präsident Karusa wurde bestätigt; anstatt des crstcn Vizepräsidenten Charles Sicard wurde der Zollbeamte Iakublcff mit einer Mehrheit von acht Stimmen gewählt. Die Stellung eines Präsidenten des Kommcrzgcrichtcs in Odessa ist deßhalb wichng. weil hier dic originelle Einrichtung besteht, daß er, im Falle der Stadt« und Kncgsgouurrncur erkrankt oder abwesend ist, desseu Posten einzunehmen hat, und in diesem Augenblicke ist Herr Karusa auch fak< tischcr Stadtgouvcrncur, nachdem General Klüsen« sienl an dicscr Dienstleistung zur Zcit verhindert ist. Dem Kommcrzpräsidentcn der nächste im Range ist der jeweilige Quarantainedircltor. Unlcr dem Stadt» und Kricgsgouvcrucmcnt stchen die Polizei, der Ma> gistrat, die Quarantäne, Gendarmerie, Schulen, Spi> lälcr, Zünfte, das Bauwcjcu u. s. f. ^ Bezüglich des Ucbergaugcö des Ingurftusscs lescu wir einen Artikel „vom Lcch," wahrscheinlich aus der Fcdcr dcs gefeierten Fragmentistcn (Dr. Fallmc« niyer.) Der Artikel lautet: Die telegraphische Depesche au« iionstautiuopel nennt den Ingur irrig An» gara und vcr>occhsclt Mulgrclicn, das semen eigenen Herrscher nntcr russischer Souverainctät hat, mit Georgien, welches eine gelrcnntc Provinz biloct luid direkt uutcr dem rlissischcn Geucralüalthaltcr von Transkaukasicu steht.') Onftur, wenn cs wirklich cxistircn sollte, ist sicherlich lein mingrclischcs Dorf, sondern ein einsames Landgut, wie es deren dort so viele gibt, welche die Karte dcs russischen General« stabs nicht bezeichnet. Höchst wahrscheinlich fano der augebliche Sieg der Türken zwischen dem Ingnr uud dem von Waldhiigclu begrenzten Thal dcs Flüßchcns Tschitatschali aus dem Wege nach Zugdidi Statt. Omcr Pascha hatte hier gerade dic Hälfte dcs Mar» schcs von Suchumkalc nach Kutais zurückgelegt, und köuntc in einem Tagmarsch die bcsscrc Straße erreichen, welche von Rcdutkalc uach der Hauptstadt Imcrclicnö führt. Wcnu es den Russen inzwischen nicht gelungen ist, Verstärkungen ans Tisiis heran« zuziehen, so dürfte die Vertheidigung von Kntais wenig Erfolg versprechen. Der moderne Theil der Stadt, rings von Walohügeln domiuirt, ist keiner Vertheidigung fähig. Uchimcrion, der auf der Ver-gcshöhc gelegene Stadtthcil, welcher früher befestigt war, licgt längst in Ruinen. Dic Russen selbst zcr> störtcu dort 170!) die Citadelle, um eine Wiederkehr der Türken zu verhindern, welche damals dic gegen 5) Der Dadian von Mmgrclisii hat scit !504 zwar dic S^uvc-ramctät d»-s russischen Kaiscr^ trcnsn Untcrthanm nach Willkür brandschahm. Er l,at vicll Schlösser und Land-häufcr, nsidirt abrr gewöhnlich in Ssugdidi. ihrcn König Salomo rlnpörtc'n Imeretincr unterstützten, während die Russen für letztere Partei uah« men uno mittelst ihrer Artillerie die Türken aus Uchimcrion vertrieben. Ich sah dort 1844 nur Schutt und geborstene Mauern, und- habe nie g» hört, daß dic Russen später die Citadelle wieder aufgebaut, obwohl es ihuen an Material dazu nicht fehlte. Dic Schwierigkeit für die Türken, sich in Kntais zu behaupten oder gar gegen Gori u»d Tifiis vorzurücken, liegt durchaus nicht in unübcr« windlichen Natnrhindcruisscn, wahrscheinlich aber in dem Maugel an hinreichenden Transportmitteln für eine Armee von 40.000 Mann, welche in diesem Lande nicht dic Mittel findet, sich zu ernähren, wenn ihr nicht ein ungeheuerer Convoi zur Verfügung steht. Haben die Türken dic nöthige Zahl von Lastchicrcn? Wir bezweifeln cs sehr. Denn woher sollten sie kommcn, da die Alliirtcn in der Krim selbst keine gc> nügendc Zah! sich verschaffen konnten? Wenn abcrOmer Pascha Tranökankasien sicher nicht den Russen abnch« men wild, so ist doch höchst wahrscheinlich, daß er dnrch dicsen kecken Zng seinen Hauptzweck, die Russen zur Aufhebung der Belagerung von Kars zu zwingcu. erreicht. Vis über den November hinaus vermag kcin Belagcrungshcer in den armenischen Ge« birgsplatcanx ausznhaltcn, wo in dieser Iahreszci: die Temperatur oft bis — '50" R. sinkt, und der Schnecfall auf den Pässen und Gcbirgswegcu dcn Verkehr mit Gumri überaus schwierig inacht. Oesterreich. " Wien, 22. November. Die Klage über T hcucruug ist leine isolirlc Erscheinung; sie ertönt mehr oder minder lant in ganz Europa. Wir fassen hiebci nicht jene natürliche Steigerung der Preise, welche nach national« ökonomischen Gesetzen aus der zunehmenden Größe, des Verbrauches sich ergibt, in das Auge; ein derartiges Anziehen der Preise trägl allemal sein Korrektiv in sich selbst; cs kann sich äu> ßcm im tiefsten Frieden, Angesichts gesegneter Ern> ten; dic organische Thätigkeit der arbeitenden Kräfte strebt hicbci stets uach entsprechender Ausgleichung. Jene Theuerung hmgegcn, welche sich scit kür» zercr Zeit crst iu ziemlich empfindlicher Weise allent« halben zeigt, scheint ein vorübergehendes Nebel, da sie zumeist nur aus vorübergehenden Ursachen cnt> springt. Als solche müssen wir die mittelmäßigen, ja lbcilwcisc sogar schlechten Ernten in Europa uno die Fortdauer dcs Krieges mit dem daran hängenden russischen Gctrcidcauöfuhrvcrbolc bezeichnen. Das Gc> lrcidc bildet nntcr allen Umständen denjcnigcn Faklor. welcher dic Preise allcr übrigen Anikcl asftzirt; dic kostspielig gewordene Ernährung der Massen vcrthcucrl uatürlich auch die Bedürfnisse dcs Lurus. So bedauerlich dicsc Thatsache ist, so läßt sich doch nicht ost gcnug wicdcrholcn, daß kcinc Regic-rungsgcwalt im Standc ist, das Uebel zu beseitigen. Sic kann cs mildern, sic kann dnrch gewisse Vcran» staltungen, ilisl'csoudcre durch Transponcrleichicnmgcn cs erträglicher machen. Allciu übcr dcn Kreis sol> chcr Mittel hinaus zu greifen,' dcu Elport gcwaltsaiu zu hcm>mn,dcn Verkauf aufgespeicherter Kornvorrälhc zu erzwingen, dic ftcic Spekulation dadurch zu hemmen und sogenannte Maximal preise zu finrcn, wird lein Verständiger, der nur einigermaßen mit den Lcbcnöbcdinguu^cu dcs ökonomischen Verkehrs vcr. lraut ist, ihr zumnthen, da alle derartigen Maßre« geln gewöhnlich nnr das Gegentheil von dem, wa« sie bezwecken, hervorbringen. Es ist nnd bleibt ciu nnnmstößlich richtiger Grundsat), daß alle Eigenthums» und Vcrkehrsverhältuissc streng geachtet und in v^'l« lcr Freiheit ihrer organischen Enlwickclnng luw Bc> wegung geschützt »vcrdcn müssen. Keinesfalls aber läßt sich in Abrede stellen, daß, wenn je. insbesondere der gegenwärtige Zeitpunkt in hohem Grade geeignet erscheint, dic*Privatwohlthä> tigkeit anzuregen. Die Einzelnen sowohl als Korpo« rationen könneu auf dicscm Felde Erfreuliches, ja Vcdcutcudcs leisten. Aus vielen Orten Dcutschlands vernehmen wir die Kunde von der Bildung söge« nanntcr Konsumvereine und der gedeihlichen Wirk« samkeit bcreits bestehender Anstauen dieser Art. In Prag wird cinc solche heuer crncucrt; in Lembcrg ist cin Lcbrnömitttlverein im Entstehen begriffen und da wie dort steht ihm die fördernde Mitwirkung der Vcyörden zur Seite. Das Prinzip, worauf dergleichen Anstalten be-ruhen, ist bekannt; die wichtigsten Lebensbedürfnisse werden im Großen, also zu den möglichst billigen Preisen angekauft und im Kleineu au die vermöge ihrer Einlagen konlunirendcn Familien, nur nach Abzug dcr VerwcUlungskosten, somit ohnc Zwischen» gewinn abgelassen. Wenn man bedenkt, daß die Preis« stcigcrnngen im Kleinhandel von dcn ärmeren Volks» klassrn besonders lcbhaft empfunden werden, so kann über die Nützlichkeit solcher Anstalten kein Zweifel erhoben werden. Wenn wir z. 2). auf bei, jetzt so fühlbar in dic Höhe gegangenen Zuckcrpreis rcftrkti« reu, so bedarf cs kaum dcr Bemerkung, daß die Kon, snmanstalt diesen Artikel ihrcn Kunden ohne den jctzi» gen Zuschlag im Kleinverkauf zu liefern im Stande wäre. Noch wirksamer müssen sich solche Anstalten er. weisen, wenn ihnen die Privatwohlthätigkeit unter die Arme greift; cin denselben zugewendetes Kapital verschwindet nicht wie tin Geschenk; es wiro bcstän« dig umgesetzt, erstreckt seinen Einfluß auf zahlreiche Theilnchmcr und ermöglicht cme uoch größere Er-Mäßigung dcr Preise. Daß hicbci durch freiwillige Hilfeleistung wohlhabender Mitbürger die Regiekosten wo nicht ganz entfallen, doch auf ein Minimnm her« abgedrückt werden, erscheint namentlich wünschcns. wcrih. "Wien, 22. November. In dcr Landcöhaupt. stadt Brünu ist ein Prämicnvcrcin für spar« same Arbeiter und Dienstboten gegründet worden. Kleine, wöchentliche Ersparnisse werden da» bei zum Grunde gelegt; beträgt die Einlage eines männlichen Arbeiters 10, eines weiblichen <> ft. V. V. so wird nach ciuem dirßfäUigcn zwcclmäßigcn Plane cmc Verlosung vorgenommen, wonach Jahr für Jahr eine sogar 20 fi. übersteigende Prämic sich ergeben kann. Individuen, welche cinc lrcn vollbrachtc, fünf« jährige Dienstzeit in einem Hause nachweisen kön> ncn. ist sogar cinc Erhöhung der zugesicherten Begun« stigungcn in Aussicht gestellt. Dic in jedcr Hinsicht vorthcilhaflcn Wirkungen cincs derartigen Vereines sind offenbar; nrbcn dcr sittlichen Kräftigung des Ar« bciter« und Dirnstbotcnstandcs wird drn dieser sonst unsclbstständigen «lasse angehörenden Personen cin Mittel, um allmälig in dcn Besitz cincr uuabhängi« gcn, auf cigcner Arbeit beruhenden EMcnz zu gclan« gen, gcbotcn. In cincr Zeit, wo übcr dic Emsitlli« chuiig und Arbeitsscheu dcr dienenden Klassen viel geklagt wiro, kann cinc solchc Anstalt, wclchc drn Tricb zum Bcsscrcn hegt und pflegt, nur willkommen erscheinen und verdient namcnllich mich von Ecilc dcr Arbcits- und Dicnstgcbcr, denen dic Rechtlichkeit nnd dcr Flciß ihrer Untergebenen so wcsemlich zn Statten kommen, Berücksichtigung nnd wcrkthäligc Förderung. Die Priuatlvohllhätigkeit sollte ihrerseits nicht versäumen, gerade derartigen Anstalten ihre Aufmerl« samkcit und Hilsc zuzuwenden. Ein denselben dargc« brachtcs Geschenk trägt tausendfachen Scgcu durch dic Art sciuer wiederholt sich crncnerndcil Verwendung; cs wirkt in stetiger Verzinsung nach ccr Absicht des Gebers zum Besten hilfsbedürftiger Klassen fort und fort. In Belgien bestehen in den Fabriksbezirkcn mcl> rcrc dergleichen Assoziatiomn, wo neben dcn rrglcmen« larischcn Einlagen der Arbeiter dic Untcrnehmcr dcr betreffenden indnstricllcn Allstaltcn sclbst von Zeit zu Zeit zwar vollkommen freiwillig, abcr mit dcr mora< lisch bestimmenden Gewalt cincs nühlichcn cingcbür' gcrtcn Gebrcinchs, ihre Hilfsbeiträgc dcr Kasse dcr Gesellschaft zufließen lassen. Hierdurch gestärkt wird diese in die Lage gesetzt, nicht bloß die staunrten Aus' zahlnngen zn bewerkstelligen, sondern überdicß noch in manchen Krankhcits<. Stcrbc« und Gebnrlsfällcil dem Arbeiter Hilfe zu bictcn. Dicse Richtung dcö Wohlthätigkcitssinnes ist ci»c »«54« dem Geilte der Neuzeit vorzugsweise entsprechende. Früh^rc Zciten, wo das Zunft« lind Innungswescn blühte, uno Handel u. Gewerbe herrschten, riefen die Brudcrladcn und Zunftkasscn aller Kategorien ins Le< bcn^ hnitzutagc, lvo dic sogenannte freie Beschäftigung imiucr mehr in den Vordergrund tritt und namentlich der fabnksniäßige Betrieb cine früher nicht gmhlilc Größe der Entwicklung erreichte, ist es ganz zweck« mäßig und wünschenswert!), daß der freiwillige Spar» verein an die Stelle des vormaligen Ladensystemes trete. W ien, 24. Novcmcr. Der seit mehreren Ta« gen hicr anwesende Kardinal «Ncichsprimas von Un» gärn, Herr von Scitowsky, halte gestrrn Mitwg Andienz bei Sr. Majestät dem Kaiscr. — Die Gobcevich'fche Angelegenheit ist nun er« lcdigt. Ueber den Gang derselben wird berichtet: Bekanntlich hatte der Herr Minister des Aciißeren. Graf Buol, von Seite der alliirten Mächte die Be» willignng vermittelt, daß die Flotte derselben dem Abzüge der Getrcioevorräthc des Tricstcr Hauscs Gop< cevich im schwarzen und azow'schcn Meere kein Hin« dcrniß in den Weg legen werde. Durch weitere Ver« mittlung des Herrn Grafen Buol gelang es ferner, daß der k. rnssischc Gesandte Fürst Gortschakoff nach erhaltener Ermächtigung des Herrn Grafen v. Nessel« rode eine offene Ordre an die russischen Behörden ausstellte, dem Hause Gopcevich den Abzng seiner Gctreidevorräthe zu gestatten. Diese Ordre wurde aber von den russischen Behörden nicht respektirt, trotz der ernstlichen Einsprache der österreichischen Konsulate. Auf den darüber »ach Wien gelangten Bericht tele? ssraphirte Fürst Gortschakoff direkte an das kaiserliche Hofiager, und der Brfrhl, daß dcm Abzngc der Gop> cevich'schen Vorräthe kein Hinderniß iu dcn Weg zu legen sei, crftoß unverzüglich uon Seite des Kaisers Alexander selbst. — Man vernimmt, daß die vor 4 Jahren be. gonncnen aber später wieder abgebrochenen Vcrhanl« lnngen zwischen Frankreich und Oesterreich wegen Ab> schlnß eines Handelsvertrages demnächst wieder aus« gruommcn werden sollcn. — Das h. Ministerium für Handel. Gewerbe und össenllichc Bauten, hat einen Lehrknrs zur theo. rctisch.praktischen Ausbildung für den Slaats'Tele« graphcndienst eröffnet. Dieser Lchrkurs, dessen Dancr einen Zeitraum von längstens 3 Monaten umfassen wird, beginnt am 2. Jänner 1666. Trie st, 23. November. Die Herren E. v. Pillcpich und A. V. Morpurgo haben einen Aufruf zur Uutcrzcichunng einer Aorcssc erlassen, welche in Form eincs kostbaren Albnins Sr. kais. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Ferdinand Max als Zeichen der freudigen Theilnahme an der Wicder< grncsung Sr. kais. Hoheit überreicht werden soll. P c st h. Dcm Leichenbegängnisse des uugari« schcn Dichters Vörösmarty in Pesth folgten mehr als 10.000 Menschen aller Slände. Von dcm Adel fehlte Niemand. Eine lange Reihe von Schriftstellern nnd Dichtern trug, ncbcn dcm Lcichcmvagm gehend, Fak' kcl„. Der Sarg war, nebst dcm Kruzifirc, mit ei. nein cinsachcn Lorbcrkranzc gssch,uückt, und die ganze Trauerfeicr war der Nation würdig, die sich selbst in ihrcm großen Todten ehrte. Deutschland. Berlin, 22. November. Die Vcrhandlungcn über eine Münzkonvention zwischen den Zollvereins, staaten n»d Oesterreich, welche im Februar d. I. vcr-tagt wurden, sollen baldigst wieder aufgenommen wer. den. Es sind in dieser Beziehung Einladungen an die bcthciligtei, Ncgicmngcn ergangen und dürften dic Verhandlungen im Jänner künftigen AhreF wic-dcr beginnen. Wie bekannt, nehmen an dicscn Vcr> Handlungen uon Seiten des Zollvereins die Bcvoll^ mächtigtcn Prenßcns. Baicrns, Hannovers nnd dcr Stadt Frankfurt Theil. B r c m cn, 17. Noocnibcr. Die Zahl der im vorigm Monat von hier nach dcn überseeischen Häfen cz-pcdirtcn Passagiere beträgt, wie die «Deutsche Aug. wanderer«Zeitung" berichtet, 346.'i in 22 Schiffen, die sämmtlich nach dcn Vereinigten Staaten gcgan-gen sind. Die ganze Z.chl der in diesem I.ihrc bis Ende Oktober beförderten Passagiere bclrägt 29.0W in 146 Schiffe» gegen 70.W!) iil 330 Schiffen in derselben Zeit des vorigcn Jahres. Die benutzten Schiffe führten bis auf die beiden Dampfschiffe Her« mann und Washington, sämmtlich deutsche Flaggcn, l7 die Bremer, 3 die Olocuburgcr. Ueber Hamburg, von wo im vorigcn Monat nach dortigen Blät» tern 2l7!i Personen nach überseeische,, Plätzen crpc« oirt worden, sind im Ganzen bis Ende Oktober 14.094 Personen auf direktem Wege befördert; von Hamburg über England wurden 2^48 Pcrsoncn gc« sendet; in derselben Zcit des vorigen Jahres waren 29.037 Personen direkt und 17.731 Personen indirekt befördert. Italien. Aus Nom ist seiner Zeit gemeldet worden, daß einer der gefährlichsten Agenten Mazzini's, der bcrüch' tiglc Mancini. bei Aburtheilung der in dcm Hochver« rathsprozessc vom 16. Augnst 1853 Kompromittirten zu mehrjähriger Zwangsarbeit verurtheilt, simulirtcn Wahnsinns halber aber in ein Irrenhans gebracht wurde, aus welchem er zu entfiichen wnßte. In ei» nciu Schreiben, welches er in seiner Zelle, deren Wand er durchbrach, zurückgelassen hatte, snchte er zu dcm Glaubcu Veranlassung zn gcbcn, er sei nach Amc« rika cntfiohcn; den eifrigen Nachforschungen der Be> Horde ist cs jedoch gelungen, seiner uud eines seiner Genossen, des Glockengießers Luccnti, in Nom selbst am 13. d. M. habhast zu werden. Sie hatten in der Contrada Laurina eine Wohnung gemiethet, die der Zciitralpunkt demagogischer Umtriebe geworden war. Man hat schr wichtige Papiere und unter An> derm cinc Liste ihrer Mitschuldigen und Affiliirten bei ihnen gefunden, deren Zahl, dcm Vernehmen nach. bcdcntend ist. Im Ganzen dürste diese Gesellschaft dasselbe sein, was die der „Marianne" in Frankreich. Von Lnccnli muß noch bemerkt werden, daß er, von der republikanischen Ncgiernng im Jahre 1^49 für Umschmelzung der Kirchenglockcn bezahlt und später von dcn ordentlichen Behörden zu mehrjähriger Hast ucrurthcilt, sich nicht nnr Begnadigung, sondern auch eine Anstclluug zu erwirken wußte, der zufolge er die zu Kanonen verwendete Glockenspeise wieder in Glok» kcn umwandeln sollte. Schweiz. Der Erdbcbcubczirk im Kanton Wallis hat aber» mals neue Heimsuchungen zu erdulden gehabt. Man schreibt darübcr auS Naron Folgendes: „In dcr Nacht vom 12. zum 13. d. M. nah. men dic Erdcrschüttcrnngcu, dereu wir seit dein gro> ßcn Stoß vom 27. v. M. täglich bemerkten, neuerdings einen heftigen Eharaktcr an, wobei auch Raron und dessen Umgebnng schr stark mitgenommen wnrdc. Besonders ließen die von dcn frühcrcn Erderschütte-rnngen erzcugtcn Nisse anf dcn Bergen von Bürchcn, Untcrbäch uud Erscholl bcdeulcnde Erdstürzc bcfürch-tcn. In der crwähntcn Nacht rutschte denn auch wirk< lich am westlichen Abhänge des Untcrbächbergcs eine Waldstreckc von ungefähr 1000 Klaftern in den Mühl> bach und wälzlc sich lintcr donnerähnlichem Gclöse ins Thal hinab. Alle Brücken und Stege, 3 Müh« lcn und 2 andere Gebäude wurden weggerissen nnd zwei Häuser thcilweisc verschüttet. Man denke sich den Znstand der armen Bewohner! Dic Erde zit-terlc während einer Stunde wie beim Erdbeben in dcr finstern Nacht, das schrccklichc Wüthen nnd Toben, ringsum Wasser und Holz nud Steine, die mit Kra. chcn an die Wände dcr Häuscr schlngcn — cs war cin furchibarcr Moment! Glücklicherwrisc hicltcu dic meisten Wohnungen sest; dic Lcbcusmittsl der arnm, Lcutc abci licgcn in dcn Kcllcrn uuler hol)rm Schlamm und ihre Wiesen und Felder hat Sand und Gestein begraben. So traurig dicscr Zustand schou ist, so wird er noch durch dcu Umstand trostloser, daß zur Stunde bedentcndc Strecken vom Erdbeben noch zerrissen sind, die im Frühling, vom Negen uni, Schnccwasscr aufgeweicht, die Katastrovbc wiederholen können und so jcdt Wiederansicdlung unmöglich machen." Rußland. '^ Dic Nekrulirung dcr russischen Armee fin> dct dieses Mal große Schwierigkciteu in der gcrin» gcu Zahl jungcr kräftiger Leute, da ciu Theil an dcn herrschenden Krankheiten des verflossenen Son,' mcrs theils untcrgcangcn, theils ganz geschwächt ist. mehrere auch uach Preußen grftüchtct sind oder in sichern Vcrstcckcn dcs Innern ausharren. Dic Guts« besihcr nnd Vorstände der Städte ?c., denen die Stellung dcr Nekruteu obliegt, regen sich in einer Thätigkeit, wic nie zuvor, um die Zusiuchtstältcn der Militärpflichtigen zu ermitteln. Die Adfcudung dcr Ausgehobencn nach dcn Sammelplätzen geschieht möglichst bald, um neues Ansrcißcn zu verhindern. Ucbcr die Eullassung des Grafen Klcinnuchel, als Minister dcr öffentlichen Arbeiten und Wege in Nußland, entnehmen wir dem „Czas" aus seiner Nummer vom 1s. Nov. folgende nähere Mittheilung: Den von uns erhaltenen Privalnachrichtcn zufolge hat die Einlassung des Grafen Klcinmichel, als Minister der öffentlichen Arbeiten und Wege, in ganz Nnßlaiw große Sensation und noch größere Befriedigung her« vorgernfcn. Der genannte Ministcr war in allen Schichten dcr russischcu Gcscllschaft im höchsten Grade nnbcliebt, und die Mißbrauche seiner Verwaltnng sind in Nußland fast sprichwörtlich geworden. Allgemein bekannt sind die mit Bezug darauf fingirten witzigen und spöttischen Anekdoten, welche dem Fürsten Men» tschikoff zugeschrieben werden. Man hoffte, daß dcr Graf Klcinmichel gleich nach dem Tode des Kaisers Nikolans von seinem hohen Posten entlassen werden wnrdc, da nur das persönliche Wohlwollen dcs vcr< ssorbcnen Kaisers ihn auf demselben erhalten hatte. Graf Klcinmichel wird sich jedenfalls ganz in's Pri> vatlcbcn zurückziehen, das er, wic bisher, mit gro« ßcm Glanzc und mit cincm fast orientalischen Lunls fortführen kann, da cr jetzt im Bcsiße eines ungc« heueren Vermögens ist, das ihm jährlich mehrere Millionen Einkünfte abwirft. Die Bcvölkcnmg auf seinen Gütern beträgt gegen 17.000 Seelen, wor« aus man mit Rücksicht auf die geringe Population Nußlanr's einen Schluß auf die ungeheuere Auöreh« nung dieser Güter machen kann. Telegraphische Depeschen. Berlin, 24. November. Die »Preußische Korrespondenz" dcmcnlirt cinc Pariscr Korrespondenz dcr „Indcpcndance bclgc" über angebliche Mission des Grafen von Münster nach Nikolajcff nnd übcr in Folgc dcsscn von Berlin in London und Paris ab' gegebene Erklärungen, hinzufügend, daß Graf Mim» sler während dcö Kaisers Abwesenheit Petersburg nicht vcrlasscn und vermuthlich vor dcsscn Nückkchr bereits die ihm bewilligte Urlaubsreife uach Berlin angctrctcn hat. London, Sonnabend. Die „Morning Post« mcldct auf das Bestimmteste, daß jrtzl keine Aussicht auf cinc Allianz mit Schwcdcn bestche' General (5an> robert habe bloß die Ordre, den Orden dcr Ebrcn» lcgion an den König Oskar zu überbringen. * Turin, 22. Novbr. Viele falsche Zwanzigfrankenstücke sind besonders zn ssasalc in Umlauf gekommen. Der König und der Prinz v. Cariguan besuchte,, auf ihrer letzten Neisc die Elkömgin Aml-lic in Ncroi. Das Genueser Journal »ll lUuvmlon!«« verbreitet sich übcr den Empfang, wclchcr dem Köuigc zu Gcnua zu Thcil nnndc, und bemcrkt hiebci, daß die Finanzpolitik dcs Grafen von Cavonr namentlich bei den Kaufherren von Gcnna anf verschiedenrn Wi» ocrsprnch stoße. " Aus N o m wird vom 20. d. MtS. gemcldct cv scicn neuerdings zwei verdächtige Individuen z::r Haft gebracht worden, bei denen sich Beweisstücke dc» magogischcr Umtriebe vorfanden. " M odcna. 22. Nov. Wcgcu dcs zerrütte« ten Gesnndbcitszustandes des derzcitigen Instizmini» sters. ist das Portsfeuille der Justiz dem Advokaten Cocchi provisorisch überlragen worden. Druck und Verlag von I. v. Klcin,nayr ck F. Vamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Bamberg. Vürsenberickt aus dem Abendl'latte der östcr kais. Wiener-Zeitung. Wien 24. November »855, Mittags l Uhr. 5°/« Metall, und Vauk-Alticn warn, beliebt und h^her. Erstere wurden init 7^. lchtere I'is 9A2 bezahlt. Nordbahn-Altieu und Staat^eisenbahn-Aktien waren matt, erstere zwischen 2Nl'/^ und 202'/,, letztere zwischen 333'/. und "/.. >854er Lose wurde» zuletzt mit W '/, geschlossen. Wechsel und Valuten starl offcrirt, im Preise wenig verändert. Amsterdam 93 Aries. — Augsburg 112'/. Aries. — ssranffnrt 111'/. Aries. — Hambnra, «2 '/. Aries. — Livmin —. — Ll'üdlm li. — Aries. — Mailand N2'/. Aries. — Paris 131 Aries. StaatSschuldverschreibimgen z,i 5"/, 7^—74'/,« det!° „ 4'/,'/« «4'/.-«4 7. betto „ 4°/„ 5«'/.-ü8'/, bttto „ 3°/« «4'/.-^5 detto „ 2'/,"/. :l«'/.-3si.l. z» 5 "/.. 7« -7« '/, dettt' anderer Krunländer 5'/, 68 7.-72 Wlogguiher Oblig. »i, N, zu 5'/» l1l'/.-.<»2 vedenburger detto detto „ b<7« »l-<)1 7, Pc,il>er setto detto „ 4'/, 92-i>2 7, ziiailandcr dcttu detto „ 4'/« 8N 7.-89 7, lotttrie-'Anlehen vom 'mhr. l«34 228-228'/, detto delto 1839 >17 7, 1«7"/. detto detto 1854 V« "/.,-W "/., Vanlo-Obligatiuurn zu 2 7, "/« 53 7,-54 Vans-Mi.,, pr. Stück l»3l-!>33 Gssomptebanf 1, Preßliurg-Tyrn. (Kisenb. 1. Emission l8—20 detto 2. „ mitPnorit 25—30 Daiupschiff'Aftitü <>2l-523 detto 13 Eniission 5<1-5>2 detto de< Lloyd 400-405 Wiemr-Damps!!!!!h,-?Mien «tt-l00 ' Plsther Ketlenbrntten - ^Iltien 52- 54 Lloyb Prior. Ol'li^. (iu Silber) 5 "/« «'<> ^ "0 Nordbal)» dctto 0'/» 77-77'/. GloMiiher de!w 5"/« 74-74 7. Donau. Dampfschiff-Oblis,. 5",, 77-78 Eomo,Ne»lschci»e <4 14 7. (5sterl)..zy 40 ft. k,ft 76 7,-77 Windischg.rätz,i!ose 2U 7,- 26 °/. Naldstein'sche ., 2<»-2ifate»-?lg!o 17 V. ^ >8 Telegraphischer Kurs, Vericht ver StaatSpaplcle vom 2ti Nvveinbtr 1855. Staatsschulbverschreil'xngen . zu 5>»(5t. ft. in (§M. 73 V8 detto aus der Ylatioual-Anle.'he zu 5 "/« ft. i>, CM. 77 3/1« bctto ...... ^ 41/2 „ ^ U4 1/4 detto ......„47« „ „ 58 Darlehen mit Ätrlosung v. I. l839. »ur 100 ft. 117 l/2 „ 1854. „ 100 fi. W5/8 Grnndentl.-Obligat, anderer Krunlander «8 1/4 Bank-Mtll» pr. Stuck......92« fl.in C. M. Aktie» der ^iiedcrösterr. Eseo»!pte-Oe- sellschafl pr. Stin-t z» 500 >l. . . . 437 l/2 ft. in (5. M. Aktien der Kaiser Ferdinands-Vlordbahn zu 1000 ft. (-5. M......2027 1/2 ft. >» 6. M. Aktien der österr. Donau-Dampsschiffsahrt ' zu 50tt ft. CM...... . 522 ft. i» (5. M. , Wechsel-Klns vom 26. November l855, «nlsterdam fur 100 Holland. Guld., Nth<. l)2 5/8 As, 2 Monat. Aua,!,'l'ura,, siir l00 Guide» (5ur. Guld. 1 l2 3/8 Vs. Uso. Frauksurt a. M. lfnr 120 ft. südd. Ver- ei»ö-Währ. i»l 24 !/2 st. .nist, Guld.) Ill 1/4 Vs. 3 Mouat. Hamburg fur l<>0 M.n! Vanco, Gnlden 82 1/4 2 Mo»at. London, ,»r 1 Psnnd Sterlli,.,, Gulden 10-58 As. 3 Monat. Mailand, s»r 300 O.st.rr. ^'ire, Guide» 112 As. 2 Monat. Marseille, fnr 300 Traufen, Gulden 130 As. 2 Monat. Paris, fur 300 Fraiiten . . Gulden 130 1/2 As. 2Monal. Vutarest, für I Guldeil . . . i^-' 243 31 T. Sichl. (ioustantiuopel, für 1 Gulden . . pur« 43tt 31 T. Sichl. K. K. vollw. Milnz Ducatei, . 17 3/4 »r. Uient. A>jio. 3. l 8 l 9l Mit hoher Präsidial-Vcwilliguttg. T>er Gefertigte zeigt hiermit ergebenst a«/ daft die Vorstellung« im Ä^tariuuetten-Theater aufdem Marktplatze im itaufe dieser Iüoche noch sottgcsctzt, und Solütt^g ,im 2. Dc zcmder 1855 Al)ci>ds 7 Uhr die lctzlc Horftsllulig grgcdeli wird, nämlich: Vvaf Don I»an odcr der stcmemc Gast zu Milteriwcht, Rittcrgeschichte in 3 Akten, mit Verwandlungen und Metamorphosen. Jeden Nachmiltag um 5 Uhr finden auch Aorstel-lungeli Statt. Der Unterzeichnete dankt den edlen Bewohnern von Laidach sür den ihm geschenkten Zuspruch während seines hiesigen Aufenthaltcs, und der Kasper! wünscht einen tausendfältige!, Segen zurück, und sollle er wieder ei» Mal hier durchreisen und Alle dei bester Gesundheit antreffen, so wird er sich mit Allm herzlich erfreuen, und der beliebte Kasper! wiederholt zugleich die Bitte, seine Vorstellungen, welche nur noch bis Sonntag den 2. -Dezember stattfinden, recht zahlreich besuchen zu wollen. Josef Weiser, Bürger aus Oestermch in Schlesien. K. K. Lottozichltugen. In Trie st am 22. November 1855: 47. 77. 3!> ftU. 32. Die nä'chstcn Ziehungen werden am 5>. und l!>. Dezember !855 in Trieft abgehalten werden. Fmndm - Anzeige der hier Ilngekommenen nnd Abgereisten De» 30. November l855. Se. Hoheit Prioz Al^list >,'o„ .ttoburg, mit Gefolge, von Wien — Hr. Malia» NlMr v. Kozizti, (^l! tobe scher, und — Hr. Siamölalis v. UjeM, Be. sitze,-, vo» Mmj^lschlag »ach priest. — Hr. Aütoil v ^liflvald, Zivil .'Ii!g»'!ne»r, von Temesvar nach Triebt. — Hr. G. Venz, Konsul von Hanibm'g, lind — Hr, I^naz Papsch, Bevollmächtigcer des österr. Lloyb, von Wien nach Tiiest. — Hr. Giovanni Sinioni, Kanf-mann, uo,l Wien nach Verona. — Hr. Albert §ell> ner, Kanfinalin, vo» Trieft n.,ch Wien. Den 24. Se. Durchlaucht Fiiist Wrede, Heir--schaftöbesitzcr, — Hr. Baron Bianch,, k. k. Feldmar-schall - Lieutenant, sainnn F^niilie, — Hr. Giovanni Tanello, Handelsmann, nnd — Hr, Benedikc Gia^ »ussi, Besil)er nnd Handelsman» , von Wien nach Trieft. — Hr. Kail Graf Kotorzoira, Herrschciflsbe-sltzer, mic Genialin, von Wien nach Venedig. — Hr. Villor Fieiheri- v. Schinibburg, f. k. Vize-Scati« halterel'Prafldent, von Wien. — Hr. Malchias Rit^ «r v. Gorsry, Gucsbeslhe, , mic Gattin, von Venedig nach Wien. — Hr. Johann Aithur ?llerandev Wachenchnsei! , Paiiiknlier, nnd — Hr. Chiistian !i5!aschnlan!!, Kansma»!,, ron Tx'est nach Wien, Den 2 5. Hr. Geoig v. Horvath, k, k. Hofagent, — Hr. Rochus Kurz, Zivil.Ingenieur, lwd — Hr. Machieu Ciane, Fabiiködirettor, von Tiiest nach Wien, — Hr. Gnstav Eppstcin, BanPiier, — Hr. Alexander Hosfinami, Kalifniaiin, von Wien n.ich Trieft. — Hr. Karl Hcheitlenberger, k. t. Ingenienr, von Wien »ach Sesfana. — Hr. Giuseppe Sdrocchio, ivesil)er, von Wien nach Cividale. Z. 747. .'. (:l) K «l n d nl a ch n n ss. Donnerstag den 2». November 1855 um ltt Uhr Vormittags wird in dem Beschäl' Etablissement zu Sello eine Patthie altes Bauholz, aus Brettern, Pfosten ?c, bestehend, an den Meistbietenden gcgen gleich bare Bezahlung öffentlich veraußelt werden, wozu Kauflustige zu erscheinen vorgeladen werden. Von der k. k. Käsern-Verwaltung zu Sello am 2l. November l855. 3. 1818. (1) Koletlitrcck slovenski za leto JL8«S(»# Dieser beliebte Almanach bringt nebst dem prosaischen und poetischen Inhalte heuer in scincr »Gullerie berühmter Lanosleute" die sehr g.lun-gencn Portraite und Biographien von V. Stanig und G. Iapel. Zu bekommen in der Buchdruckelei des Hrn. Ios. Blaönig und in der Buchhandlung des Hrn. G. 3 ercher, broschirt ü 24 kr., steif mit Goldschnitt 32 kr. 6. 1707. (3) Für MO ist der seines gediegenen Inhalts, wie seiner netten Bilder-Beigaben wegen beachtenswerthe Kalender: Der Bolksbote so eben erschienen und für 24 kr. C. M. in allen Buchhandlungen und bei allen Buchbindern der Monarchie vorra'thig, so auch bei G. Lrrchcr, Buchhändler in ^aivach. Z. 97«. <^3) Aerztliches Gutachten über Dr. Koch's Kräuter - Bonbons -) D,e .nl6 Psla»z>»säsle» l'esteheüdc» ^»»'. >t0sl)'sch>» älrälllcr - VoulwttH Hal'en sieh »lir vor alle» aüden» osl in öffentlichen Älatleril gernhüiteu lind an^eprilsüiüi Vrilslraraiüllll» , Pale pccl^rale n., l'ei Hüstüi, Heiserkeit und catanhalische» Brüsll'eschwevi'eli durch ih.e l'esa ü s'l»ü srasligüi durch ihre liiildnährnidüi »üd stärfcoden A.staüdtheile die ^erei^te» u»d erschlasjteü Vr^üchialschleiinhäille u»d zeichnen sich Nlich l'es>,'!>der>) vl?r allen iilniz;!» Caranullen ,c. au>,', daß sie Vl,'N den ^erdau»u>is ^r,iai!ül >^it vertrage» wcrdeu nnd leiiierlei Dauliugslieschwerden, weder Sanre iN'ch Belssl'leinnül^, erzeugen oder hintevlass,». Ä erIii>. de>l 24. August 185». U». >!^cl. Freiherr v. Pelsev-VereuSberg. praltischer ?lrzt ,c. "") Zü Originalschachteln z»^20 und 40 fr. 6M, echt v!,'rräthig in Vaibach bei ^»»l^ »4.»l»«^>, „zum Feld» marschall Radetzky." Z. ,477. (l4) Bei nahendem Winter und sich hebenden Brennstoffpreisen erlauben wir uns, oen Bewohnern hiesiger Stadt unsere Torfvorrathe als beachtungswürdiges, billigstes Brennmaterial anzuempfehlen. Wir liefern guten Torf i« >2 kr. pr. Zentner, vorzüglichen ü i/. kr pr. Zentner franco Wohnung, gegen förmliche Wagzettel, unter Garantie für Gute des Brennstoffes, und bemerken, daß von den Fuhrleuten keinerlei Nebcngebührcn abgefordert werden dürfen. Bestellungsbücher liegen im Kaffehhau^ am Hauptplatz Nr. 6, und im Carl-stadtcr-Vorstadt-Mauthgebauoe im ,. Stock bereitet, und werden die Auftrage prompt besorgt. Uuteruehmuttft der Torfgewinnung __________________________ am Laibacher-Moor. Z. 18,0. (2) So eben angekommen imd M habcu, staunend billig. im Damen-Putz-Gewölb ..ZUM AMOR" . Etern Allee Nr. HH: Eine ocoeutende Fabrikü - ^icdcrlafte von modernsten und schönsten Vhemisets und Ullter-Aermeln, geschlungene Streifen und Unter-Nöcke, Sacktücher, Brust und Busen - Latz :c. :c. 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