Degotardische Laibacher Zcitun,g, Mittwochs den 9. Oktober 1799. z^M^^^^ ^r. 81. Akademische Uibungen. Abreilen hoher Personen von Pva>id, u. ^pcrrunader woßkawitischen Häven für dänische Schlsse. Schweden all,.t sich gegen Frankreich. Linn.S Denkmahl 'uUpsala. BioqriphischeSknzevonPltt und<^)r. Vtteoerlaae desTippo Sail,. vattioncninörankcelch. Nebst Hofbencht. , Inländische Begebenheiten. " Wien. Den ^l.Aug. hat Ig-«az v.Schönftld, Elev der wi^er-hcrg?stelltcn Therestanis. Nittc^aka-^nUc, zum ?rstenmahl vcrsHiedcne <2älZe aus allen Theilen dcr Rechts-ölno politischen Wissenschaften, b^i ! etner zahlreichen.Versammllmg, mit l abgcmcinen Brifall öffentlich vertheidigt; in dem dazu bestimmten Hörsa-le ist das schöne Denkmahl aufgestellt, rvelcheö der FinanzmlNlster , Grafy. ^ Saurau, als Curatvr dieser Made- Wie, M Dankbarkeit der Wicberhsr-stellung sencn ließ: Auf einem 8 Schuh hohen Wedestal steht die Büste Sr. Majestät des Kaisers mit der Aufschrift- ?rÄ,ucllco . II. ^ug^ I^üKltUtQll Diese feyerliche Handlung wurde noch insbesondere dadurch belebt, daß der Curator selbst mehrere von dem Kandidaten aufgestellte Säye angegriffen , und demselben noch weitere Anlässe zur Bethätigung seiner Ge-schicklichkeit gegeben hatte, ^ ' Nach Berichten aus Prag , istbie Frau Großfürstinn Anna FedcrottMa, Gemahlinn des Gro,ßfurstcl,l.Konsta.n-tin Pawlowil;, nach einem Aufenthalte von z Tagen, in welchem^ I. Kais. H. alle Merkwürdigkeiten von Prag besehen haben , am 21. Sept. Morgens, über Iglau, Brunn und Krakau abgereiset.. Ihre Kais. Hoh. kamcn dcn 2^. in der Nacht zu Vrünn an, und seyten am folgenden Morgen die Neise fort. Des Erzherzogs Palatinus König!. Hoh. sind den 25. Abends in Vrüun eingetroffen, haben aber, nach gewechselten Pferden die Reise gleich fortgesetzt. Der Erbprinz von Sachsen-Ko-bürg, Vater der Frau Großfürstinn, mit seiner Familie, ist, von Prag über K arlsbad / i«ach Saatfeld zurück? gekehrtt. Ungar n. Se< Maj. haben M im Kr^ssov^r Komitate liegenden z,vc.'. Kammcralgütcr SziWaschel und E-bendaef, dcm Freyhcr.rn Michael v. Vruckenthal, das im TcmescherKomitate gelegene GutVeraxow, dcl» Edlen Sabbas v. Vukovich, und die im VercgherKowitate gelcgcne Fis-kal-PorzionVilkc,dcmAndreasVarto, allergnädigst zu verleihen gcruhet. Auch haben Se. Maj. die in der Krassover Gcspaunschaft liegenden Kammeral- Ortschaften Radmanest, Dobrest und Varra, dcm Hrn. Sig-mund v. Nemes^ die in der Teme-scher Gespanschaft befindlichen Kam-meralgüter, Groß-und Klein-Zsem^ lak, den Brüdern Johann, Peter, und Georg v.Osztoics, dem Andreas v.Kiss, Rumaer herrschaftlichen Inspektor , die zur Krassovcr Gespan-, schaft gehörige Ortschaft Szuboticza , und dcm Koloczer Erzbischöfiichen Provisor, Paul v. Koronay, ein Zwölftel von der Vatscher Kamme-ral-Ortschaft Pacser, allergnädlgst verliehen, Gleichermasscn haben Se. Maf. dem Nieder-Ungarischen Oberstkammer - Grafen, Franz Frechcrrn, v. Gevliezy , das im Torontaler Komitat liegende Kammeralgut Dcszka, sammt dem dazu gehörigen Diverti-knl Clarafalva allergnädigst zu verleihen geruhet. ^ Oestrei ch. Kürzlich starb zu Wien Karl Abr. Wclzlar, Freihere v. Vlankenstern, ein getaufter Jude , der als Lieferant im jste-b^njährigen Kriege seine Laufbahn begann, «nd im ii5» Jahre seines ^ bM alS Freiherr endigte. Er 5in- ^ terlästt ^Millionen Gulden an Rittergütern v Häusern und baar Geld, Nlbst 4 Söhnen, und 5 Töchtern, W lche lc<;lere an Grafen , und Freiheren vermählt sind. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Auszug eines Schreibens aus Phi-lippsburg an alle edle deutsche Menschenfreunde. Die kaiserliche und Neichsftstung Vbilipvsburg, die einzige am ganzen 3ihciftsirom, die den Franzosen noch Acht in die Hände gefallen, wnrde schon am 2. März dieses Jahrs von dem General Vcrnadotte auf eine e-bcn so abcndthenerlichc als unwürdige Art, wiewobl vergebens aufgefordert. Gekränkt durch diese VescklM-pfung, die er sich vor den Augen dcr^ Nelt selbst zugezogen, gab er als Kriegsminister den mordbrcnnerischctt Befehl, die Stadt zu bomkardircn, Weil er ihre Fcstnngswerkcr nicht erobern konnte. Nach einer zwecklosen Aufforderung durch den General Le-val würd? Vhllippsburg vom ^. September Ab.nds , bis den 12. Morgens bombardirt, und während dicser Zeit über den Rhein herüber 9000 Vom^ ben und Granaten geworffcn, und' 3^o sechsMupfüudige Kugeln herüber geschossen, welche die tapfere Garnison mit 2 2QQO Kanonenschüsse beantwortete. Schon am 7. standen die Häuser, und mit diesen das Ei-senthum von lOOwohlhabendgcwe- ? senen Familie« / aller LöschuttMtt-stalten ohngeachtets in vollen Flani-mcn^ Gleichwohl bat kein einziger Bürger den tapfern Kommandanten um dte Uibcrgabe dieser Festung, sondern alle brachten das grosse Opfer ihrer Hab und ihres Guts standhast dem Wohl des Vaterlandes dar. Während dieser unbeschreiblichen Iammerscene waltete die Vorsehung über den Deutschen; die uncrmüdete Anstrengung der Garnison verhütete , daß weder den Festungstverkcrn> noch den beträcktlichen Magatzinett ein Schaden geschah, uud die Franzosen waren durch ihren an unschuldigen Bürgern verübten Mordbrand um feinen Schritt naher gekommen , als sie' in der Nacht am 12. Sept. genöthigt wurden, die Blockade wegen Hcrannaherung der siegreichen Kaiserlichen, aufzuheben. Ihre Straffe wird nicht ausbleiben, und d^s Laster wird nicht weiter siegen. Lx olliku8 ulwr. Ihr aber, edle deutschen Menschenfreunde, die ihr solche Iammcrscenen theils kennt, theils nicht kennt, aber alle beweint, lindert das Elend jener Unglücklichen! Im Namen der ganzen Garnison fordert euch der Kommandant von Phi-lippsburg hiezu auf, und hält es für seine Pflicht, es zu thun. Gute und edle Seelen bedürfen keines andern Winks, um ihre wohlthätige Hände zu össnen. Sind je Wohlthaten gut angebracht, so sind sie cs gewiß hier. Die fürstlich spcycrische Obrigkeit, namentlich der.. Amtmann, Herr Schoch, und der Stadtschulheiß Hr° werden icden Beitrag zur ^ R Unterstüyung der Unglücklich?«, d:? ohne Obdacht, ohne Kleidung, ulld ohne Nahrung dem Winter entgegen sehen, dankbarst annchrnen , und sofort davon öffentlich gewissenhafte Rechenschaft ablegen. Der unendliche Segen Gottes, und daS innere Bewußtsein edler Thaten wird für die Wohlthäter der armen Vnrger von Philippsburg der schönste Lohn sein, ihre Freuden veredlcn , und sie im Leiden trösten. — Geschrieben auf den unversehrten Festungswerkern, neben den noch dampfenden Ruinen der Stadt Philippsburg, den 12ten September 1799. Mannheim, den 21. Sept. Vorgestern zersprang in Landa» ein Pulvermagazin , welches viele von der Garnison und Bürgerschaft tödtete, und die dortigen Festungswerke gänzlich ruinirtc. Schreiben auS Frankfurt, den 2^. Sept. Das am 19. in Landau vorgefallene Unglück ist nach Berichten aus Maynz unbeschreiblich groß. Durch das AufNiegen der Munitions und Pulvcrmazine ist ein beträchtlicher Theil der Festungswerker und der Stadt gänzlich ruinirt worden. Dieser Vorfall ist für Frankreich um desto schlimmer, da der Erzherzog mit seiner Armee in der Nähe dieser Festung steht. Man schreibt, wie es zu erwarten war, die Schuld davon den Royalisten zu. Ueber die weitere Ereignisse, daß die Engländer wirklich gegen Amsterdam schon vorgerückt sein sollcn, fehlen zur Zeit noch die authentischen Nachrichten; so viel ist aber durch Briefe aus dem Haag vom 14. Sept. bekannt, „daß nach rllcn Disposizio-nen die Holländer nicht angreifen kön« ncn, ehe nicht die erwarteten Verstärkungen aus Frankreich ankommen; derFranzösis.ObergeneralhatdieZahl dieser Hülfstruppcn aufi25OoMatM angegeben, aber dabei sichgeäussert, daß ZQO verursacht. Mit den Gesundheitsumständen des Herzogs vonOstgothland geht cs noch nicht beffer, und man bc;w.i-fclt das Auskommen dieses gcliebtttt Prinzens. Das Denkmahl des unsterblichen Karl von Linne lst nun endlich ferlig geworden, und in dcr Domkirche zu Upsala errichtet. Es ist ganz und gar vor Porphyr. Die Höhe desselben ist, 10 Fuß, und die Breite 4^. Aüf deffcn Grunde ruhen zwei Säulen , zwischen welchen aufeinemMit-tclstücke vorn Linnes Medaillon m Bronze steht, sehr getroffen, und vo« unserm Sergel vortrefflich modellirt, worunter folge?'.dc Inschrift steht: L ?dncr ftimtnt aufdie Perpancnz und ansdie Erklä/ rung, daß das Valcrländ m Gefab^ sei. Vriot bcaebrt, daß man von dcM Direktorium Rechenschaft über die j Lage von Paris verlande. Der Rath j gcbt zvm Nahmcnai'srufe über dis l Frage: ob das Vaterland in Gefahr ! ;n prorlamiren sty? Die Auzahl dcr « Stimmen ist 4^ 6; 171 stimmten fur ^ die Er/sarnnq und 245 dagegc«. ^ Folglich wird das Va^e^sand nicht i« ^ Gefahr proklalmrt wcrdelt!