Hs>«. ^c-^c^ Pränumeratlonsprti«: Im «omptoir ganzj. ^..^.^^H^.^.^ <>>^ c^^^^I In<«««l onsgebü«: Y«i N«ine Inserat« »l» ,n ^ l>c7»«H Amtlicher Theil. zr„ Ee. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^höchster Entschließung vom 25. Mai d. I. dem Ueilnen Rathe Franz Grafen Fallenhayn laxf.ei n. "ldeu der eisernen Krone erster Classe mit der "Woecoration der dritten Classe allerguädigst zu "Ie,hen geruht. __________ dl_. Am 26. Mai 1883 wurde in der f. l. Hof- und Staats» I^"?"ci in Wien das XXIII. Stück des Neichsgcfehblattcs. vor-^N blos in deutscher Ausgabe, ausgegeben und versendet, ^"Aelbe enthält unter ' "^ die Kundmachung des Finanzministeriums vom 3 Mai 1883, betreffend die Ausdehnung der Abfcrtigungs'Besug-Nisse der l, l. Ncbenzollämtcr in Trau. Lissa. Gelsa, Vol. Viilna. Puiistc, St. Giovanni und Postirc in Absicht auf ble zollamtliche Vehaudlung von alten, gebrauchten, mit mnnazcichen signierten Fässern, welche nls retour gehende Emballagen oon inländischen Exportsendungen sich dar« ^d4 das Gesetz vom 11. Mai 1883. womit die Einbeziehung von Liegenschaften in das fürstlich Thurn und Taxls'sche ^ 'vans- und Stammvcrmijgen beluilligt wird; '- u». das Gesetz vom 16. Mai 1883, betreffend die Ermäch-"lUMg zur Weitrlverwendung des Nestbetrages von dem zum Vaue von vcrthcidigbarcn Gendarmerie-Unterlunfts Nebaudcn (Kasernen) im Gebiete der Krivoskie und Con« ^r «^"uz für das Jahr 1882 bewilligten Nachtragscreditc; '' v<> das Gesetz vonl 17. Mai 1883. betreffend die Vcstrei-lunst der Kosten für die innere Einrichtung des Reichs-iiir ^"thsgcbäudcs; "< das Gcfctz vom 17. Mai 1883. womit die Verwendung«, dauer cininer dem Ministerinm des Innern durch das Iinanzgcsvtz des Jahres 1881 (N, G. Vl. Nr. 51) uud das besetz vom 6, Juni 1882 (N, G, Vl, ?)r. «4) bewilligten außerordentlichen Credite verlängert wird, («Wr. Ztg." Nr. 118 vom 26. Mai 1883.) Erkenntnis. ^ntr^^ t. t. Bundesgericht Wien als Pressgericht hat auf i^ ^"N der f. l. Staatsanwaltschaft crlannl, dafs der Inhalt des qe„," pcnodischen Druckschrift „Neues Wiener TagblcM" fMor» der !,, ) Nr. 141 ddto. 25, Mai 1883 enthaltenen Aufsatzes mit von cu^nft „Die Telegramme des Feiertags" in der Stelle das m 6 'st der Löwenritt" bis „in föderalistische Parcellcn" 8 hergehen nach 8 300 St. G. begründe, und hat nach sch.it. ^' P. O. das Verbot der Weitervcrbreitung dieser Druck» ^ausgesprochen. ^^^^______ ^Nichtamtlicher TM ^ , Se. Majestät der Kaiser haben, wie der „Offer. H,^re Triestilw" meldet, der Einwohnerschafl, von St.-^°mo in Istlien 200 fl. zur Restaurierung ihres V^endaches zu spenden geruht. Jeuilteton. Der zerbrochene Sporn. Noman aus dem Leben einer grohen Stadt. Von Wilh. Hartwig. (56. Fortsetzung.) sl>n bänger lonnte ich mich nicht mehr halten; ohne „ "eres Zögern wandte ich mich zur Flucht und eilte ^ Sause zurück. H Was sollte ich thun? Sollte ich von meinem h/'en eine Erklärung fordern? Nein, nein, und wenn z^^z darunter brechen sollte, ich lonnte ihn nicht Hy Stunde um Stunde wartete ich auf Williams seil, ^r- Es war bei Morgengrauen, als ich endlich Ih k" schwankenden Schritt auf der Treppe vernahm, ess" hören und ihm auf den Gang hinaus entgegen-stlik/ ^ für das gemarterte Mutterherz eins. Er tiyl" bei meinem Anblick und wollte bei mir vorbei h»i^. Mnem eigenen Zimmer eilen, ich aber hielt ihn ' der Hand fest. blilf "William!" rief ich aus, in fein erregtes Antlitz, ""d. ..Welches Geheimnis liegt zwischen uns?" hi. ^kht wandte er mir sein Gesicht zu, ein Gesicht llln^'^m so wilden Blicke, dass ich ihn nie vergessen U'"' Dabei schüttelte er meine Hände von seinem ""und entfloh. ges.. "as war das letztemal, dass ich meinen Sohn zum c!!- Als die Dienerin am anderen Morgen ihn Eei.HUhstilck rufen wollte, war sein Zimmer leer. oft'" "ager war unberührt, die Schubfächer standen banl."!^ ihr Inhalt lag umhergestreut. Eine kleine Hit.» 'He fehlte, welche William bei seiner Flucht genommen hatte. Vergleich zwischen dem alten und neuen Volks» schulgesetze. XI. Vergleichen wir nun nach diesen Darlegungen den alten Text des § 48 mit dem neuen. Der alte Text erklärt im 1. Absähe: „Der Dienst an öffentlichen Schulen" ist ein öffentliches Amt und ist allen öfter« reichischen Staatsbürgern ohne Unterschied des Vlau« bensbekenntnisses gleichmäßig zugängig." Nach dem Wortlaute dieses Absatzes könnte jeder österreichische Staatsbürger Schullehret werden, auch wenn er nicht lesen und nicht schreiben kann. Erst im zweiten Ab« satze fügt der alte Text hinzu, dass zur Anstellung als Lehrer der Nachweis der entsprechenden Befähigung erforderlich sei. Der neue Text fasst diese beiden Absätze sehr richtig in einen zusammen und sagt: „Der Dienst an öffentlichen Schulen ist ein öffentliches Amt und für alle Staatsbürger gleichmäßig zugänglich, welche ihre Befähigung hiezu in gesetzlicher Weise'nachgewie« sen haben." In dem neuen Texte sind das Wort „österrei-chische" vor ..Staatsbürger" und der Satz „ohne Un-lerschied des Glaubensbekenntnisses" weggeblieben. Man wollte darin eine Verleugnung des Oesterreicherlhums und eine Verletzung des 3. Artikels des Staatsgrund, gesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger finden. Wenn aber in dem neuen Texte des §48 eine Verleugnung des Oesterreicherlhums liegt, dann hat auch das Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger und die liberale Partei, welche es geschaffen, sich diefe Verleugnung zuschulden kommen lassen. Schon im Titel heißt es: „Ueber die allgemeinen Rechte der Staatsbürger," das Wort „österreichisch" also fehlt. Artikel 2 dieses Staatsgrundgefetzes lautet': „Vor dem Gesetze sind alle Staatsbürger gleich." Artikel 3 verkündet: „Die öffentlichen Aemter sind für alle Staatsbürger gleich zugänglich", Artikel 4 sichert „allen Staatsbürgern", welche in einer Gemeinde Steuern zahlen, das active und passive Wahlrecht zur Gemeindevertretung. Nach Artikel 6 ist „jeder Staats, bürger berechtigt, Liegenschaften jeder Art zu erwerben und unter den gesetzlichen Bedingungen jeden Erwerbs-I zweig auszuüben. Das sind politische und sociale Rechte der wichtigsten Art und dennoch wird in keinem dieser Grundgesetze der Staatsbürger ausdrücklich als ..öster« reichischer" bezeichnet, finden wir in keinem dieser Artikel die Worte „ohne Unterschied des Glaubensbekennt-nisses." Wahnsinnig vor Schreck eilte ich zu meinem Gatten, um ihm das Entsetzliche mitzutheilen. Er nahm meine athemlose Erzählung mit einer Kälte und Gleichgiltigkeit auf, die mich erbeben machte. „Fort?" wiederholte er. ,Ist der Vurfche wirklich gegangen?" ,.O, Edward!" rief ich flehend. „Rede nicht fo zornig. Dein Sohn ist fort und ich fürchte das Schlimmste." „Das solltest du eher hoffen als fürchten", war die harte Antwort. Vor Schreck stand ich wie zu einer Bildsäule erstarrt. Sprach so mein Gatte, der Vater meines Sohnes? Den 18. April: Williams Flucht hat mich furchtbar getroffen. Selten nur verlasse ich mein Zimmer, denn ich fühle mich todeselend. Heute hatte ich eine lange Unterredung mit Mrs. Parson, meines Sohnes alter Amme. Sie kam, um mich zu besuchen. Sie machte seltsame Andeutungen über William und meine frühere Dienerin Sufanne. Es ist offenbar, dass sie ein Geheimnis besitzt, das ich ihr abkaufen foll; aber ich bin zu stolz, mich zu solcher Handlung verleiten zu lassen. Sie verließ mich endlich, enttäuscht in ihren Erwartungen. Was könnte mir diese Frau mitzutheilen haben, dass ich mich mit ihr gemein machen sollte? Eö folgten jetzt einige kleinere Einträge in kür-zerer Zeitfolge. Mrs. Lancaster klagte, wie ruhelos sie ,hr Leiden mache. Sie habe fogar angefangen, zu nachtwandeln, doch fei dieses neue Leiden bisher zu ihrer Genugthuung von niemandem bemerkt wmden. „Gestern", lautete der nächste, größere Eintrag, „war ich ruheloser und fieberte stärker wie seit langen Tagen. Da ich mich gegen Abend etwas ruhiger, aber Und mit Recht! Wenn ein österreichisches Gesetz von Staatsbürgern spricht, so können nur die östetrei-chischen gemeint sein, und wenn ein Gesetz sagt, „alle Staatsbürger", so versteht es sich von selbst, dass leiner seiner Confession wegen ausgenommen werden kann. Diesen Standpunkt hat die liberale Partei im Jahre 1867 eingenommen und auf diesem Standpunkte finden wir auch den § 48. Im Widersprüche kann aber dieser Paragraph mit dem Artikel 3 des Grundgesetzes unmöglich stehen. Das Grundgesetz sagt: „Die öffentlichen Aemter sind für alle „Staatsbürger gleich zu< gänglich" und der §48 fagt: „Der Dienst an öffent« lichen Schulen ist für alle Staatsbürger gleichmäßig zugänglich". Der Paragraph schmiegt sich also knapp an das Staatsgrundgesetz. Wir schließen hiemit unsere Beleuchtung der Schulgesetz.Novelle. Wir glauben durch den Vergleich des alten und neuen Textes streng sachlich Folgendes nachgewiesen zu haben. Die achtjährige Schulpflicht wird durch das neue Gesetz nicht aufgehoben, fondern im Gegentheil der praktifchen Durchführung viel näher gebracht, als dies bisher der Fall gewesen. Das Lehrziel der Volksschule wird nicht verkürzt, sondern im Gegentheil in der untern Volksschule durch das Zeichnen, in der Bürgerschule durch den Unterricht in Sprachen und Musik noch erweitert. Das Niveau der Volksbildung wird nicht herabgedrückt, im Gegentheil, es wird erhöht dadurch, dass man die Schule, wie dies namentlich durch die Reformen in der Bürgerschule geschieht, den praktischen Bedürfnissen des Lebens anpasst. Die neue Schule ist nicht angetastet, im Gegentheil, sie ist dadurch, dass man berechtigten Beschwerden Abhilfe gewährte, neu befestigt worden. Es ist endlich auch nicht wahr, dass die Schule der Kirche unttrgeordnet worden sei, denn alle jene Gesetze, welche die Unabhängigkeit der Schule garantieren, stehen nach wie vor unberührt aufrecht, und nach den entschiedenen Erklärungen, welche der Unterrichtsminister in beiden Häusern des Reichsrathes im Namen der gesammten Regierung abgegeben, kann man getrost die volle Zuversicht hegen, dass diese gesetzlichen Garantien der Unabhängigkeit der Schule auch in Zukunft unangetastet bleiben weiden, welche Agitationen immer kommen mögen. fehr matt fühlte, befchloss ich, früher wie gewöhnlich zur Ruhe zu gehen, in der Hoffnung, eine gute Nacht zu haben. Wie lange ich geschlafen, kann ich nicht sagen; ebensowenig weiß ich. wie ich mein Zimmer verlassen habe. Als ich die Augen öffnete und mich besinnen konnte, wo ich sei, fand ich mich in einem Raume vor dem Arbeitscabinet meines Gatten, dessen Thür halb offen stand und in welchem ich Licht bemerkte. Ich kann noch nicht begreifen, dass ich nicht laut auf-gefchrien habe, als ich mich an diesem mir jetzt so fremden Platze fand. Aber ich denke, es war eine Art Bestimmung, die mich schweigen hieß. Ich wollte mich soeben leise zurückziehen und meinem eigenen Zimmer wieder zueilen, als ich bei einem nochmaligen Blick auf die Thür die Urfache all meines Unglücks, Susanne, erkannte, die nahe einem Tifche stand, an welchem mein Gatte saß. Obgleich sie mir den Rücken zuwandte, erkannte ich sie doch auf den ersten Blick. Sie weinte heftig, ich hörte deutlich ihr Schluchzen. „Lass' den Unsinn, Susanne", sagte mein Gatte in diesem Augenblick in barschem Tone. „Du solltest wissen, dass ich nicht durch Thränen zu rühren bin. Wenn Thränen überhaupt auf mich Eindruck machen könnten, so würden wohl andere in diesem Hause vergossene mehr Gewicht als die deinen haben. Trockne sie und gehe nach Hause. Ich liebe diese mitternächtlichen Besuche nicht, dies muss der letzte ge< wesen sein." Ich blickte nach der Uhr, die über meines Galten Schreibtisch hieng; es war nahe zwei Uhr. Susanne trocknete ihre Augen, wie er ihr geboten hatte. (Fortsetzung folgt.) Laibachci Zeitung Nr. 122 1052 31. Mai 1883. Zur Lage. Die ..Wiener Abendpost" vom 29. d. M. schreibt: Das „Praczer Abendblatt" reproduciert die von uns bereits erwähnten Aeußerungen des „Nemzet" über die Anflösung des böhmischen Landtaa.es und lnilpst daran folgende treffende Bemerkung: „Die oppositionellen Blätter haben es wohlweislich unterlassen, den Artikel des „Nemzet" zu reproducieren. Er ist zwar kurz. aber inhaltsreich und straft jene falschen Propheten Lügen, welche zu verkünden nicht anstehen, dass durch die Anflösung des böhmischen Landtages die geschmäßige Staatsform in Oesterreich, der Dualismus, arg bedroht werde. Mögen es sich die journalistischen Schwarzseher von Beruf gesagt sei» lassen, dass das Aangemachen bei der Bevölkerung längst nicht mehr verfängt, seit diese eine vermittelnde, ausgleichende und gerechte Politik als No!h-wendigleit erkannt und einsehen gelernt hat, dass es keineswegs in den Intentionen der gegenwältigen Regierung liegt, eine exclusiv deutsche uder czechische zu sein, sondern dass ihr Bestreben darauf gerichtet ist, eine österreichische zu bleiben." Der .Mähr isch-schlefische Correspondent" schließt einen längeren Artikel über die böhini. schen Landtagswahlen mit folgenden Worten: ..Wie immer die bevorstehenden Landtagswahlen auch aus« fallen mögen, das Bestreben der Regierung, den Landfrieden in Böhmen wieder herzustellen, verdient die Anerkennung aller friedliebenden Bürger dieses Kron-lanbes. Möge die Bevölkerung Böhmens, unbekiiimnert um die Aufhetzung der Parteipresse und del, Terroris-mus der diversen Clubleitungen, sich zu gleichen Gesinnungen des Friedens bekennen, möge man in die dargebotene Hand der Versöhlnmg einschlagen und damit für das fchöne, herrliche Böhmen-Reich, das Raum für ein einträchtiges Nebeneinanderleben zweier Nationalitäten im friedlichen Wetlkampfe productiver Arbeit und weikthätigen Schaffens bietet, endlich ein« mal eine lang und heiß ersehnte Aera des nationalen Friedens herbeiführen." Von ungarifchen Blättern, die sich mit dem böhmischen Landtage befassen, liegen uns heute der „P esti Naplo" vor. Derselbe schreibt: „Die alte Landtags-Majorität in Prag war deutsch. Es war dies ein Wert der früheren Regierung, dass unter den 242 Abgeordneten im böhmischen Landtage 90 Böhmen und 152 Deutsche waren. Und doch ist es allgemein be» lannt, dass zwei Drittel der auf gleicher Bildnngs-stufe stehenden Bevölkerung Böhmens die Böhmen und nur ein Drittel die Deutschen bilden. Der Gnlndbesitz ist böhmisch, die Aristokratie, der Clerus sind über» wiegend böhmisch, und doch konnte in Prag Jahre hindurch ein Landtag mit dnttscher Majorität tagen, was man nur der Schmerling'schen Wahlordnung danken konnte. Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Die Wiener Blätter ziehen die Sturmglocke und prophezeien die Unterdrückung der Deutschen. Sie können es sich nicht anders vorstellen, als dass die Böhmen nun den Spieß umkehren und gegen die Deutschen stürmen werden. Nug' um Auge, das wäre die Politik der Rache. Wir glauben aber, dass die Böhmen versuchen werden, sich mit ihren deutschen Landsleuten auszusöhnen." Die Enthüllung der Humboldt-Denkmäler. Berlin. 28. Mai. Bei herrlichstem Frühlingswetter vollzog sich heute die imponierende Feier, mit welcher um die Mittagsstunde die Denkmäler zweier der größten Geisteshelden Deutschlands, der Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt, enthüllt wurden. Gegenüber den noch verhüllten Standbildern im Vorgarten der Universität erhob sich vor dem Mittelportal desselben die Estrade, auf welcher die Minister und sonstigen hohen Würdenträger , die Vertreter der fremden Machte, der Stadtbehördeu und viele Damen Platz nahmen. Aber aller Augen waren auf eine schlicht gekleidete Matrone in der ersten Sitzreihe gerichtet, deren geistvolle, Vornehmheit und Elite verkündende Züge auch außerhalb dieses Platzes jedem aufmerksamen Beobachter auffallen müfsten. Es war die verwitwete Generalin von Bülow, Wilhelm v. Humboldts einzige noch lebende Tochter, deren Aehnlichteit mit dem Vater für die Kenner des Porträts desselben sofort sich aufdrängte. Der Kaifer hatte den Geburtstag der liebenswürdigen Dame, die auf Schlofs Tegel, dem Sitze der Brüder Humboldt bei Berlin, noch heute fehr rüstig die Hon« neurs macht, für das fchöne Fest gewählt. Außer ihr waren noch ihre Töchter und einige Enkel anwesend. Einer der ersten, die sie ehrfurchtsvoll begrüßten, war der Cultusminister v. Goßler. Rechts und links von der Estrade dehnten sich lange Tribünen für die Zu« schauer; diesen gegenüber, im Garten der Universität, standen zwischen den Denkmälern die Tribünen für ein sehr gewähltes Publicum von Damen und Herren. Um 12 Uhr erschien, zwischen einem von den studen» tischen Verbindungen und Vereinen gebildeten Spalier, unter dem Vortritte der Pedelle im größten Ornate Auch die auswärtige Presse wendet den bevorstehenden Landtagswahlen in Böhmen ihre Aufmerksamkeit zu. Die „Neue Preußische Zeitung" lässt sich aus Wien schreiben: „Die Auflösung kürzt die Dauer der böhmischen Landtagsfteriode um ein Jahr, da derselbe vor fünf Jahren gewählt worden ist. Die damalige Wahl erfolgte bekanntlich unter dem liberalen Regime. Die weitgehende Einflussnahme, welche bei derfelben geübt wu:de. brachte eine ansehnliche liberale Majorität auch bei den Vertretern adeligen Großgrundbesitzes zustande. Dass dieser künstlich geschaffene Zustand nicht rwch länger dauern könne, wurde sogar von der liberalen Presse indirect anerkannt, indem dieselbe seit einigen Wochen ihrer Befürchtung einer Auflösung des Landtages immer von neuem Ausdruck gab. Per neue böhmische Landlag wird aller Voraussicht nach eine ansehnliche conservative Majorität haben. Eine von deren Hauptbestre« bungen dürste dann die Revision der Landtags-Wahlordnung werden, welche durch die bisherige Majorität consequent hinausgezogen wurde." Aus Prag meldet man dem ..Fremdenblatt" unterm 28. Mai: Im Privatvereine für Hausarmr hielt Cardinal Schwarzenberg eine beifälligst aufgenommene Rede, in welcher er vor confessionellen und nationalen Hetzereien warnte. Zu Zeilen Jesu, sagte der Fürsterzbischof, hatten die Samaritaner nutio» nale Streitigleiten mit Israelite»,; diese Streitigkeiten sind leider in unserem großen Vaterlande, selbst in unserem engeren Vaterlande, ja sogar in unserer Vaterstadt auf der Tagesordnung; ich glaube, es ist Ihre Pflicht, sich über derartige Streitigkeiten zu er» heben, nicht zu fragen, ob deutsch oder böhmisch, sondern ob bedürftig oder nicht bedürftig. Es wäre traurig, wenn es auch in diesem Vereine zu ähnlichen Streitigkeiten käme; wir haben einen Kaiser, ein Reich, und wir alle sind Kinder eines Kaisers, eines Reiches und unseres schönen Vaterlandes. Der frühere Vereinspräsident Graf Hugo Nostitz, welcher wegen nationaler Streitigkeiten das Präsidium niedergelegt hatte, wurde zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Vom Ausland. In Frankreich ist jetzt alle Aufmerksamkeit der Expedition nach Tonkin zugewendet. Die Unternehmungen gegen Madagaskar und am Congo treten vorerst zurück vor dem Drängen, der exponierten und gefährdeten Truppenabtheilung in Hanoi Hilfe zu bringen und die von derfelben erlittene Scharte auszuwetzen , fchon wegen der moralischen Nachwirkung auf die Gemüther der Ostasiaten. In allen französi» schen Kriegshäfen wird mit äußerster Hast gerüstet. Die Truppen kommen von Lorient, Cherbourg und Rochefort nach Toulon, wo „Annamite" und „Mytho" mit über 2000 Mann am Donnerstag auskaufen werden. Das Ministerium befahl die sofortige Ausrüstung von vier anderen Schiffen und eines Kanonenbootes. Das Panzerfchiff „Atalante" ist gestern von Brest nach Tonkin abgefahren. Das Panzerschiff „Bayard" erhielt Befehl, nach Algier zu eilen, wo es den Contre-Admiral Courbet an Bord nehmen wird, der sich auf feinen neuen Posten als Befehlshaber der Schiffsdivision, welche an den Küsten von Tonkin der lector niaßniKous der Universität, Professor Du Aois-Reymond, umgeben von den Decancn und dem akademischen Senat, gefolgt von den übrigen Professoren und Docenten. Gleichzeitig war Se. Majestät der Kaiser mit zahlreichem Gefolge auf den offenen Balkon feines gegenüberliegenden Palais getreten, um Zeuge der Feier zu fein. Dieselbe begann mit einer Introduction aus der ..Zauberflöte". Als die einleitende Musik verstummle, fiel auf ein Zeichen des Cultusministers die Hülle beider Denkmäler, die sich in blendender Marmorpracht den überraschten Blicken darboten. Nun richtete Cultusminister v. Goßler an Rector und Senat, die ihm gegenüber Aufstellung genommen, das Wort, um Wilhelm V.Humboldts Denkmal zu übergeben. Mit edlem Schwünge feierte der Minister den Verewigten. Ein lange gehegter Wnnsch werde mit der Errichtung dieses Denkmals an der glänzendsten Stelle, welche die deutsche Hauptstadt den Geistesheroen erweisen könne, erfüllt. Mit treffenden Worten zeichnete Herr v. Goßler das harmonische Wesen Wilhelm von Humboldts, indem er sagte: Er vollendete sein Leben wie ein Kunstwerk! Mit Kants und Fichtes Arbeiten früh vertraut, ein liefer Kenner der classischen Literatur und Kunst, ein ebenbürtiger Freund Schillers und Goethes, habe er durch eigene bahnbrechende Arbeiten die Sprachwissenschaft auf physiologischer und historischer Grundlage zu einer philosophischen Disciplin erhoben, indem er den Einfluss der Sprache auf die Sinnesart und das Gemüthsleben der Völker zu ergründen strebte. Ob seiner Verdienste durch die Schaf« fung der Berliner Universität sei hier sein Platz. „Die idealen Ziele, denen er nachstrebte, sind Gemeingut der Nation geworden. Groß als Denker und Staatsmann, soll Wilhelm v. Humboldt an dieser operieren soll, zu begeben hat. Die Flottendivifton Courbet» wird aus den Panzerschiffen „Atalante. ..Bayard". „Tviomphante" und dem Kreuzer «Tour-ville" bestehen. Die hochwichtige Frage, wie sich China zu del französischen Unternehmung gegen sein, wenigstes beanspruchtes, Vasallenland Anam verhalten wird, >!> noch in der Schwebe. Nachrichten aus Hongkong, also aus englischer Quelle, stellen eine bestimmte M' spräche Chinas gegen eine Eroberung Tonkins und d>e Wahrung der chinesischen Suzeränetätsrechte in Aus' sicht. In Paris behauptet man. davon noch nicht« z« wissen, und stellt sich an, auch nicht daran zu glaubt Auch die Niederlande bekommen in Ostaste" wieder zu thun. Angesichts der Lage der Dinge >" Atschin ist nämlich die Entsendung militärischer M' stärkungen dahin angeordnet worden. Die Krönungsfeier in Moskau. 29. Mai. Gestern, am Tage nach der Kaiserkrönung. fa>^ wie in Kürze bereits gemeldet, im Andreas« l)de> Thronsaale des Kreml-Schlosses die officielle ÄeM' wünschung des Kaiserpaares zur vollzogenen KrönU^ statt. Der Kaiser trug die Marschallsuniform mit d^ Andreas-Orden, die Kaiserin ein goldgesticktes, crüi»^ farb'nes Sammlklrid. dessen Leib und Tablier n"' Brillanten und eigroßen Saphieren besetzt und dW Schleppe in Blau und Gold gestickt war. Links v<^ Kaiserpaare standen der Thronfolger und alle G^oV' surften, rechts die Großfürstinnen Maria Ml^ drowna und Maria Pawlowna. Diefe letzteren so^' die anwesenden Staatsdamen waren in Nationalist"^ erschienen. Die Deputationen des Adels, der 6ol' porationen, der städtischen Gouvernements, die Vert^ ter der Landgemeinden und Völkerschaften fowie b' Kosaken-Deputationen befanden sich im Georgs- u« Alexander-Saale. Alle brachten Geschenke oder kostba" Heiligenbilder. Die Kirgisen brachten ihr nationale« Getränk, den „Kumys" und Thee. Höchst intereM gestaltete sich der Aufzug der Asiaten mit ihren D^ metschen. Selbst aus Merw war eine Olückwum" Deputation mit dec Bitte gekommen, sich anschließt zu dürfen. Auch die karaitischen Juden hatten eine Ve putation entsendet. Als die Reihe an die Kosale"' regimenler kam, übernahm als oberster Ataman ^ junge Großfürst-Thronfolger die Führung derselbe' neben dem Ataman Fürsten Swatopolt-Mirsli. ^ Deputationen brachten zum Zeichen ihrer HuldiglM Brot in prachtvollen Silberschüsseln und Salz in lü"!^ krisch geformten Salznäpfen. Der Kaiser sprach ^ jedem Mitgliede jeder Deputation einige freundlH Worte und schüttelte jedem einzelnen die Hand. ^ Kaiserin reichte die Hand zum Kusse dar. Nach de" Landes-Deputalionen kam die Reihe an das diploA^ tische Corps, das besonders eingeführt wurde. Die ^ lalleidung der ungarischen Magnaten, welche beM ders freundlich empfangen wurden, erregte selbst ^ in diesem Gemische von interessanten Trachten n^ Aussehen. Die Gratulation währte ununterbrochen ^ I I Uhr bis 3 Uhr. Abends fand ein großer H"> ball statt. . ,. Von der vorgestrigen Beleuchtung MosA' ist nachzutragen, dass dieselbe trotz des regnerisch" Stelle fortleben. In diesem Sinne übergebe ich ^ Friedrich.Wilhelm-Universität das Denkmal zu pieA. voller Obhut als Symbol der Energie im Dienste oc Vaterlandes!" ^ ^ Nach dem Minister nahm Professor Virch"' namens des Comites für das Denkmal Alexanders v" Wort. Er fprach über Alexander v. Humbolv ' „Wer jetzt durch unfere Straßen wandert, der lvirv ^ empfinden, dass Goethe und Schiller, Stein und ", Humboldts. Blücher und Scharnhorst nicht z»ft" ^ nebeneinander gelebt haben, dass vielmehr ein "'^ > barer Zusammenhang ihre Entwicklung beherrscht ' ihr Wirken zu einem einheitlichen Endziel zusaw>" ^ gefügt hat. Jeder Deutsche wird mit Stolz a"l § Männer schauen, welche mitten aus dem Volle he^^ zu den höchsten Ehrenplätzen aufgestiegen sind, ' ., sie die edelsten Kräfte der Nation wachriefen und ^ fesselten. Vor allem unsere akademische Jugend, we täglich diese Vorbilder vor Augen haben wird, "> ", aus der Geschichte solcher Männer lernen, w""^, Lohn treue Arbeit erzielen kann. Humboldt, del ,^ höchsten Alter den ..Kosmos" vollendete und der seinem letzten Lebensjahre schrieb: «Seit 30 I^"^ kenne ich fast nur nächtliche Muhe," war ewi'^ kräuklicher Knabe, dessen Erzieher, wie er selbst erz^, „in den ersten Jahren seiner Kindheit ganz dara" ,^ zweifelten, es würden sich je auch nur gewoy" ,„ Geisteskräfte bei ihm entwickeln." Er hat in sw'^ und unablässigem Ringen auf fast allen Gebieten ^ Naturwissenschaft jene strengere, objective Methov^ Denkens, zumal in der Eesammtanschauung, ^r ,e>« tung gebracht, welche seitdem der Stolz des «'0^1, Gelehrten, ja das Gemeingut der wahrhaft 2lev>^. geworden ist. Wenn er schließlich, gleich jene" ^ae>t weisen des Alterthums, das Gesammtwissen se«'" " Laibacher Zeitung Nr. 122 1053 31. Mai 1883. Hellers großartig ausgefallen ist. Das große und das ^eine Theater wurden mit 300 000 Lichtern in Poly. Hlomen Gläsern beleuchtet; ferner dienten zur Beleuch-Ang acht große elektrische Sonnen, jede von 40000 ""zen Stärke, zehn kleine Sonnen von je 7000 Ker-An Stärke, hundert Pfund bengalische Feuer; auf den sauern des Kreml und auf den Thürmen waren far-^lge Gläser, auf den Thürmen auch Transparente mit den kaiserlichen Namenszügen, mit Glückwünschen, Guirlanden und Wappen angebracht. Auf den Decorationcn °es Rothen Platzes befanden sich alle Wappen Russlands, darunter der Reichsadler, fünf Meter hoch, unter ^mjclben ein kolossaler Stern mit den Namenszüqen ^l Majestäten. Auf dem Platze an dem Tajnicki-^hllrme waren 100 Geschütze aufgestellt. Daselbst Aurde eine Fontaine mit einem Strahle von 14 Meter We durch faibia.es elektrisches Licht. 30 000 Kerzen Ark. beleuchtet. Auf den Boulevards bis zumMoskwa-vlusse waren zwei Reihen hoher Pforten aufgestellt, ^lt Sternen, Adlern und Wappen. Am Nrbas-Square "l»r ein Pavillon mit unzähligen farbigen Lampen suchtet. Unter den Transparenten ragte das des ^tlösertempels und dasjenige am Hause des General« Mwerneurs hervor. Die Illumination soll an d>ei "benden stattfinden. Tausende von Equipagen durch« Aüttl die Straßen der Sladt unter den Hurrah» ^ufen der Menge, welche so zahlreich erschienen w,r, °ass dif Passage für den Fußgänger geradezu lebens-Whrlich wurde. Thatsächlich sind auch drei Personen u^d^n, Gedränge erdrückt worden.________ Tagesneuigkeiten. — (Hofnachricht,) Aus Wien. 28. Mai. wird "lichtet: Se. Majestät der. Kaiser haben sich heute "nch L„xenburg begeben und sind um 5 Uhr nachmit-'M nach Schönbrunn zurückgelehrt. -— (Truppeni nsp ici erung.) Aus Wien ^'lb unterm 29. d M, gemeldet: Mit dem heutigen ^°Le hat die diesjährige Besichtigung der Wiener Gar-"'sonstrupften durch Se. Majestät den Kaiser ihren Anfang genommen. Das Feldartillerie-Regiment Nr. 7 ^urde diesmal als erstes der hiesige,, Regimenter Seiner Majestät vorgeführt. Das Regiment, unter dem Com» Ulando des Obersten Hugo Nitschel. hatte bereits vor ^ /< Uhr früh aus der Simmeringer Haide in geschlos-ltner Linie mit der Front gegen den Donau Canal Auf nellung genommen. Nächst dem Simmeringer Eisenbahn» -Uladucte erwarteten die Ankunft Sr. Majestät: Se. l. >! n? Hoheit der durchlauchtigste Herr Generalinspector °^r Artillerie FZM, Erzherzog Wil Helm. Ihre Excel-"Hen her Landescommandierende Corpscommandant ^ZVc. Baron Bauer, der Cavallerie-Inspector G. d, C ^l"f Pejacsevich. der GeneralstabSchcf FML. Baro» ^eck. der Arsenaldirector FML. Baron Tiller, der Avisionär FMÜ. Fürst Windisch.Graeh. der Artillerie. Arector FML. von Gerlich. FML. von Latour, die ^ilitär-Attachös der fremden Missionen sowie zahlreiche ^neralstabsofficiere und eine Abtheilung Leibgarde-K "' Kurz nach 6^ Uhr fuhren Se. Majestät der Kaiser, von Schönbrunn kommend, vor. Nachdem ^°ers! Ritschel den Rapport erstattet halte, ritten Seine Majestät die Front ab. worauf die Inspicierung ihren A'lang nahm. Kurz vor 9 Uhr wurden die Uebungen .Wbrochen. unk auf Befehl Sr. Majestät des KaiserS Mierte sodann daS Regiment, worauf Sich Se. Ma-">'lit in die Hofburg begaben. ^ den natürlichen Dingen in sich vereinigte, und °^r nicht bloß das Wissen an sich, sondern auch die »encllicste Kenntnis seiner geschichtlichen Entstehung, so ."" dies doch nlcht ein bloß comftilatonsches Wissen, .^llnehr das Ergebnis langer, eigener Arbeit auf 0, '" Einzelgebiete. Man hat ihn eitel, ja selbstsüchtig l: ^>"tt, aber seine Eitelkeit war nie so groß, dass "seine Wahrheitsliebe überwuchert?, und seine Selbst-M hinderte ihn nicht, jedes aufkeimende Talent zu ^°M, und jeden Forlschrilt in der Erkenntnis freust zu begrüßen. Er hat hohe Stellungen abgelehnt, ^, sehr seine ursprüngliche Neigung praktischer Ver-ei^ung des Wissens zugewendet war. Als er längst ^ der anerkcnmten Lehrer der Menschheit geworden 1. l» Wollte er doch nicht aufhören, zu leruen, aber er l^'lr, wie ein Forscher lernt: auch den größten Ge-t>?> " gegenüber verzichtete er nicht auf das Recht l eigenen Prüfung." s°sr hierauf dankte der Rector der Universität, Pro< w'^ Du Vois-Reymond, in einer längeren sprach«.. bs, Jetzt erschien Se. Majestät der Kaiser vom Balkon l>^ "uf der Straße und schritt, vom Kronprinzen ljz° dem Prinzen Wilhelm geleitet, durch die tansend-«Me Menge. die ihn mit fröhlichem Hurrah be-,, "?le. auf' die Festversammlung zu, beglückwünschte UM in liebenswürdigster Weise die Tochter Wil-3t?^- Humboldts, die Schöpfer der beiden Statuen, d^'Md Vegas und Paul Otto, und besichtigte so- ""die Denkmäler. ^, Nw>. s 'e Denkmäler aus schönstem carrarischen Mar-^ bellen die Brüder in ganzer Figur sitzend dar. ^„..^lm v. Humboldt', von dem jugendlichen ^iu?r Paul Otto gemeißelt, sitzt auf einem anti« — (Ueber den Unfall Ihrer k. und k Hoheit der durch l. Frau Großherzogin von Toscana), wie bereits telegraphisch gemeldet wurde, schreibt das „Salzburger Volksblatt" vom 25. 0. M.: Gestern abends 11 Uhr fuhr die Großherzogin Alice von Toscana in Begleitung deS Forstraths Fahrner vom großherzoglichen Jagdhause in Hintersee aus der St. Gilgener Straße gegen die Zinlenbacher Grenze zu, um in dem dortigen Reviere auf Hahnen zu jagen. Während der Fahrt gerieth auf der schmalen Straße das hintere Wagenrad in den Graben, wodurch der Wagen daS Gleichgewicht verlor und umstürzte. Die Frau Großhelzogin. Forstrath Fahrner. der sie begleitende Jäger und der Kutscher fielen in den Graben; indes aber die letztgenannten sich völlig unversehrt erheben konnten, hatte sich die Frau Großherzogin leider den rechten Oberarm gebrochen; die hohc Frau war nämlich gegen eine Planke gestürzt und vermuthlich dürfte der nachfallende Wagen ihr den Arm abgedrückt haben. Nachdem der Wagen wieder aufgerichtet worden war. wurde die Frau Großherzogin in denfelben gehoben und unverweilt die Rückfahrt nach Salzburg angetreten, wo man um halb 5 Uhr anlangte. Mit einem wahrhaft bewundernswerten Heldenmuth ertrug die Frau Groß-Herzogin die wüthendsten Schmerzen. In Salzburg an» gekommen, wurde unverzüglich Professor Dr. Kühn herbei-geholt und später Regierungsrath Prof. Dr. Güntner beigezogen. Der Arm war indes so stark angeschwollen, dass an ein Einrichten nicht zu denken war. Diese Operation wird nach Beseitigung der Geschwulst erst heute abends vorgenommen werden. — (Der Hirten st ab des Cardinals Schwarzen berg.) Als nach dem Hochamte, welches der Cardinal Fürst Schwarzenberg bei der Statue des heiligen Johann von Nepomuk jüngst auf der steinernen Brücke celroriert hatte, der Kirchendiener den silbernen, dem Domschatze entnommenen Hirtenstab zerlegte, passierte ihm das Malheur, dass zwei Theile deö sehr wertvollen und historisch denkwürdigen Kirchengeräthes über die Brüstung der Brücke fielen und in der Tiefe des Mol. dausiusses versanken. Sofort wurden von der fürsterz-bischöflichen Kanzlei alle Mittel aufgeboten. um des Verlornen Schatzes wieder habhaft zu werden. Zuerst wurden Sandheber requiriert. die sich alle erdenkliche Mühe gaben und in der Umgebung der Versinkstelle zwei Tage hindurch das Bett der Moldau durchwühlten, doch ohne jeden Erfolg. Hierauf wurde die Hilfe des Hofrathes und Polizeidirectors Ritter v, Stejstal in Anspruch genommen. Hosrath V. Etejjkal empfahl dem seinen Rath einholenden Canonicus, sich an den Director der Ciml'Schwimmschttle, Herrn Christen, zu wenden, der durch fein Personale de» Grund des Flnsses in der Umgebung der Versenkungsstelle absuchen lassen könnte. Der Schwimmschul°Director Herr Christen betraute sofort den als Taucher bereits oft erprobten Schwimmeister Zaufaly mit der Aufgabe, die Silberstäbe zu suchen. Samstag um 2 Uhr nachmittags machte sich Zaufaly an die Arbeit und holte nach dcm ersten Tauchversuch sofort deu einen und nach weiteren etwa zehn Tauchactionen den andern Silberstab hervor. — (DaS Dampfschiff als Luft-Curort.) Der .Mg. Wr. Med. Ztg." entnehmen wir für alle an Asthma und anderen Beschwerden der Athmungsorgane Leidenden eine Mittheilung, die der Universitäts'Pro-fessor Dr. Munter in Greifswald vor kurzem in dem dortigen Medicinischen Verein gemacht hat. Er litt selbst ken Stnhl, dessen Armlehiun zwei Greifen bilden; die Rückseite des Stuhles zeigt zwei Flachreliefs. Homer auf der einen und Sokrates auf der anderen Seite. Humboldt hält auf den Knien die anfgeschlagene Stif-lungsmkunde der Berliner Universilät.' Die 2'/, Meter hohe Hanpifigur. wie die Reliefs des 3 Meler hohen würfelförmigen Postamentes, zu welchem vier Stufen führen, sind in edler Einfachheit ausgeführt. Das eme versinnlicht die Archäologie m einer weiblichen Figur, der ein Genius eine Büste darbringt; das andere Sei» tenrelief zeigt die Philosophie, eme Frauengestalt, welche an einer Gedenktafel lehnt, auf der die Namen Solrates, Plato, Aristoteles in griechischen Lettern eingegrabcn sind; das rückseit»a.e Relief stellt die Iluik-prudenz dar, welche, die Wage der Gerechtigkeit zu Füßen, sinnend in ein Gesrtzuuch blickt. Das von Begas geschaffene Dcnkmal Alexanders v. Humboldt zcigt den Forscher in Costüm des achtzehnten Jahrhunderts auf einem Felsen sitzend. Sein linker Arm lehnt auf den Gedenktafeln von Archimedes. Columbus, Galilei, Volta, Fcanklin. Boup land und Arago. In der Rechten hält er einen Lorbeer zweig. Zu feinen Füßen liegen Globus und Herbarium. Vegas hat ferner ,n den Reliefs des Postamentes die Symbolisierung der verschiedenen Zweige der Natur» Wissenschaft durchgeistigt. Das eine zeigt in einer tropischen Landschaft, mit einem Vulcan in, Hintergründe, die Menschheit an den Brüsten der Natur, in Gestalt zarter Kinder an der Brust eines liegenden jua/ndr lichen Weibes. Ein anderes Relief verbildlicht die Wissenschaft, eine die Jugend lehrende Frauengestalt, zu deren Füßen ein Knabe mit Globus und Zirkel spielt. __________ (N. fr. Pr.) viele Jahre an hochgradigem Asthma und ist nur dadurch von diesem quälenden Uebel befreit worden, dafs rr täglich mit einem Dampfer kleine Fahrten auf die hohe See unternahm. Infolge der vortrefflichen Wirkung dieser Curmethode an sich selbst ist er der Ansicht ge» worden, dass es zeitgemäß sein dürfte, daö Dampfschiff in die Reihe der regulären Luft-Curorte einzurangieren. Eine täglich drei- bis vierstündige Fahrt auf einem kleinen Passagier-Dampfer, der alle Bequemlichkeiten des hänslichen Lebens ermöglicht, dabei aber den Genuss der erfrischenden, freien Seeluft gestattet, müsse für viele Patienten ein Heilmittel ersten Ranges sein. Dass See< leute meist sehr alt werden und sich einer dauernden Gesundheit erfreuen, ist eine bekannte Thatsache. Bleichsüchtige, asthmatische und an allgemeiner Körfterschwäche leidende Prrsonen seien auch schon von England und Nordamerika auf größere Seereifeu geschickt worden und ge« heilt heimgekehrt. — (Se l bst < Secierung.) Als ein Märtyrer der Wissenschaft zu sterben, das hat in Paris ein junger Student der Medicin zuwege gebracht, der einen Selbst, mord unter geradezu schauerlichen Umständen ausübte. Der junge Mediciner, der an einem unheilbaren Leiden dahinsiechte, nahm eine starte Dosis Morphium, jedoch mit Absicht nicht genügend, um einen sofortigen Tod herbeizuführen. Er öffnete sich hierauf mit seinem Scalpel zu drei wiederholtenmalen die Brust an verschiedenen Stellen und nach jeder dieser Operationen schrieb er seine Empfindungen und Details über die Art seines Schmerzes nieder. Den Unglücklichen, welcher mit so furchtbarem Heroismus eine Selbst-Secierung am leben« digen Leibe vorgenommen, fand mau todt über seinem blutbefleckten Notizbuch Unter anderm hatte er die Worte niedergeschrieben: „Da ich im Leben zu nichts nütz sein kaun, soll mein Tod wenigstens der pathologischen Wissen, schaft dienen." - (Abd-el-Kader) Der durch seine Kämpf« mit den Franzosen berühmt gewordene Emir Abd el-Kader, der scbon öfters todtgesagt worden war, ist nun in Damaskus wirklich gestorben, und zwar. wie sein ältester Sohn Mohammed de»i Präsidenten Grcvy in einem Telegramme anzeigt, in der Nacht vom 25. auf den 20. d. M. um Mitternacht. Mohammed fügt bei. dass er durch deu letzten Willen seines Vaters und die einstilninlge Wahl der Familie zu dereu Oberhaupte erwählt worden sei, und versichert den Präsidenten seiner treuen Anhänglichkeit an die französische Regierung. Die letztere hat ihm, wie telegraphisch gemeldet wird. bereits die Uebernahme der Begräbniskosten für seinen berühmten Vater angezeigt — Abd-el-Kader war in der Nähe von Manara. unfern von Oran 1807 geboren. Er wurde in der Moschee dieser malerischen und herrlich gelegenen Stadt erzogen und erwarb sich bald bei seinen Mitschülern und den Imams eine solche Beliebtheit, dass der damalige Bey Argwohn fasste und der junge Abd-el-Kader nach Kairo flüchten musste, um den Haschern zu entgehen. Im Jahre 1832. nach der Eroberung Algiers durch die Franzosen, kehrte er in seine Heimat zurück, durchzog die Gebirge und die Wüste, den heiligen Krieg predigend. Er sammelte in der That etwa 10-bis 12 000 Reiter, welche, von seinem Geiste hingerissen, jenen heiligen Krieg begannen, der volle 15 Jahre dauerte und erst mit der Gefangennahme des Emirs endete. Obwohl er beinahe in allen Feldschlachten von den in Algier commandierenden Generalen geschlagen wurde, fand er stets nach einer solchen Niederlage die Mittel, neue Truppen zu sammeln, um die Feiudselig« leiten von vorn anzufangen. Der damals 24jährig>> Herzog von Anmale bemächtigte sich des Lagers Abd»el-Kaderö und drängte diesen selbst nach Marokko hinüber. Ein Jahr später musste der Emir feinen krummen Säbel einem französischen General übergeben. Er bat die Regierung LouiS Philipps, nach Syrien gebracht zu werden, aber diese zog es vor, den gefürchteten Gegner in einem Fort bei Toulon und später im Schlosse von Aindoise zu internieren. Erst als Louis Napoleon Kmser wurde, erhielt der ehemalige Emir die Freiheit wieder nebst einer Iahresrente von 100 000 Francs. Seit 1852 lebte Al)d«el'Kader zuerst in Brussa und nach dem Erdbeben, welches diese Stadt zerstörte, in Damaskus. Im Jahre 1867 kam er zur Weltausstellung nach Paris und wurde daselbst mit ganz besonderer Auszeichnung aufgenommen. Seit 1852 war Abo-el.Kader ein treuer Anhänger Frankreichs. — (Gegen Brandwunden) empfiehlt sich die Anwendung folgenden Receptes: Chemisch reines Gly. cerin und eine Lösung von arabischem Gummi zu gleichen Theilen , etwa 150 Gramm, dazu chemisch reine Carbolsänre fünf Gramm. Man löst die Carbolsäure in Glycerin, schüttelt start und seht dann die Gummi« lüsung zu (ein Theil Gummi auf zwei Theile Wasser). Locales. — (Aus dem Gemeinderathe.) In der Sitzung am 29. d, M. waren 23 Gemeinderäthe an-wesend. Den Vorsitz führte Bürgermeister Herr Peter Grass elli Der Herr Bürgermeister theilt das Re» sultat der in der letzten Sitzung vorgenommenen Wahlen mit. In die Wahlcommission für die Wahl zweier Land« tagsabgeordneter der Landeshauptstadt Laibach wurden Laibacher Zeitung Nr. 122 1054 3l. Mai 1883. gewählt die GNN. Ravnihlir und Petriö'5. In die Wasserleitungssection die GRR Tomek und Zuzel. In die Rfalschlilcommlssw» GN Kus char. Es wird zur Ersatzwahl zweier Mitglieder für den städtischen Gesundheitsrath geschritten, Gewählt werden die GNN. Dr. Ritter 0. B l ei wei s. Tr st en iski und Zuzek GN. Dr. Paftez beantragt namens der Personal« und Nechtssection. der Witwe des gewesenen städtischen Amts« dieners Katharina Mils elne IahreSftension per I!6fl. zu bewilligen. (Angenommen.) GR Dr. Iarnik referiert namens der Perfoilal» und Rechtssection über die Besetzung der Stelle eines städtischen Polizei-Wachtmeisters, Die Stelle wurde im Jahre 1881 creiert und ausgeschrieben. ES meldeten sich 11 Eompetenten, wovon jedoch keiner genügend be> fähigt war. Nunmehr bewirbt sich um diese Stelle Friedrich Bezlaj, 43 Jahre alt. ein geborener L>n-bacher. der deutschen, slouenischen und ungarischen Sprache in Wort und Schrift mächtig, welcher bereits als Po» lizist in Wien, Tüplitz in Böhmen und in Soborten in Verwendung stand. Der Chef der städtischen Sicherheitswache beantragt dessen provisorische Anstellung anf ein Jahr. Die Section stimmt diesem Antrage bei und beantragt die provisorische Anstellung des Friedrich Bezlaj mit einem Gehalte per 500 st. sowie freier Montur und Wohmlng im Magistratsgebäude. — Der Antrag wird angenommen. GN Huzel referiert namens der Bausection über das Lkitationsergebnis zur Sicherung des Bauholz. Bedarfes pro 1883. Das erste Offert wnrde von Herrn Peterca jun. mit einer Auszahlung von 20 Procent auf die fixierten Preise überreicht. Später überreichte Herr Tomek ein Offert mit einer Anzahlung von nur zehn Procent, worauf Herr Peterca jun, in einem Nachtragsofferte erklärte, sich auch nur mit einer Aufzahlung von 10 Procent begnügen zu wollen, Neferent beantragt die Annullierung diefer Licitationsverhandlung und Ausschreibung einer neuen Licitation. GN. Petricic beau-tragt die Ausschließung aller Nachtragsofferte von der Licitation. Ueber diesen Gegenstand entspinnt sich ein? längere Debatte, an welcher sich die GRN. Dr. Niltcr v. Bleiwei 3. Trsteniski, Dr. Derc, Kusar und Fortuna betheiligen. Bei der Abstimmung wird der Sectionsantrag mit dem Zusatzautrage des GN, Petricic angenommen. GR, Huzek referiert namens der Bausection über daS Ansuchen der freiwilligen Feuerwehr, um Anschaffung eines neuen Wasserwagens. Die Section beantragt, da der alte Wagen sich im sehr defecten Zustande befindet, die Anschaffung eines neuen Wasserwagens aus städtische Kosten. (Angenommen) GN. Zu^el referiert namens der Bausection übcr den Antrag des Stadtmagistrates, es möge die Nesselstraße noch mit einer Schichte Sandes belegt werden und beantragt, eine zehn Centimeter hohe Schichte zu bewilligen, zugleich aber die lrainische Baugefellschaft aufzufordern, die 142 Quadratmeter bei den Grabungen gewonnenen weggeführten Sandes rückzutransportieren, oder den dafür entfallenden Betrag per 145 st. 32 kr. zu erfetzen. GN. Dr. Ritter v. Bleiweis.Tr st enisli rügt den laxen Vorgang des städtischen Bauamtes bei der Verfassung des PlaneS. da in demselben das oberwähnte Material ganz auögelassen wurde. Der Bürgermeister erklärt, er müsse das städtische Bauamt gegen diese» Vorwurf in Schutz uehmen. Der feinere Sand war vom Bauamte fträlimi-uiert, wurde aber von der früheren gemeinderäthlichen Bausection gestrichen. GN. Peterca beantragt die Aussuhr von Stra» henstaub und Koth, welcher ein besseres Bindemittel sei als Sand. Referent GN, Auzet bemerkt, die ganze Ressel-strahe als Straße für schwere Wagen sei unrichtig con> ftruiert. Auch der Canal sei zu klein und zu nieder, ebenso wir jene», am Central-Schlachtviehhofe. Vielleicht werde man noch dazu schreiten müssen, alles zu demo« lieren und neu herzustellen. Referent empfiehlt den Sectionsantrag, welcher auch, nachdem der Antrag des GR. Peterca abgelehnt worden ist, angenommen wird. — (Fortsetzung folgt.) ___________ — (Schießftrobeu.) Der Landeöcomman« dierende Se, Excellenz Herr FZM. Baron Kühn ist in Klagenfurt eingetroffen und wird sich, wie die „Kla-genfurter Zeitung" mittheilt, nach vorgenommener In< spection der dortigen Truppen nach Malborget begeben, um daselbst Schiehproben beizuwohnen. Bekanntlich wurde das Fort von Malborget im Laufe der letzten zwei Jahre gänzlich umgebaut und auch mit einem Dreh-thurme versehen. Mit dem Geschütze dieses Drehthurmes werden nun eingehende Schießprobel» vorgenommen. Von Tarvis begibt sich der Herr Landescommandierende am 31, d M. zur Truppeninspection nach Laibach. — (Schul fest) Die evangelische Volksschule begeht ihr Maifest heute Nachmittag auf der neuen Schießstätte. — (Gemeindewahl.) Bei der am 10. d.M. zu St. Georgen, Bezirk Krainburg, vorgenommenen Gememdevorstcmdse durchlauchtigsten Frauen Erzherzoginnen Elisabeth, Isabella und Marie sammt Gefolge. Außerdem wohnten der Sitzung bei Ihre Excellenzen der Herr Mimstcrpläsident Graf Taaffe, der Herr Reich«' Finanzminister v. Källay, der Herr Minister M Cultus und Unterricht Dr. Freiherr vou Conrad-E y b e K f e l o. ferner die Herren: FZM. Graf HuYn, FZM. Freiherr von Nodich, FML. Freiherr v0'> Sacken, FML. von H us fare l. der Polizeipräsident Ritter Krticzka von Jaden, zahlreiche auswärtige sowie hiesige Akademiker und viele andere geladene Gäste. Se. Excellenz der Herr Curator-Stellverlretel Dr. Ritter von Schmerling eröffnete die Sitzm'g mit einer längeren Ansprache. Brest au, 30. Mai. Wie die „Schlesische Vol^ zeitung" meldet, erlitt der Fürsterzbischof von OlmG ^ Cardinal Fürsteuberg, in Hohenplotz einen Schlaf anfall und wurde mit den Sterbesacramenten verseht Moskau, 29. Mai. Heute wurde eine Verord' nung des Kriegsministers publiciert, wonach die Stca' f«>!l aller Militälverbrecher sowohl für Mannschaft al» Officiere gemildert und alle OificierssteUoertleter, d>e wegen Mangels an Vacanzen nicht befördert wurde»'' zu Lieutenants ernannt werden. Der Credit fiir d>e Waisen nach den im Kriege gefallenen Soldaten wul^ um 20 000 Rubel vermehrt. Heute fand bei dem del»' schen Botschafter v. Schweinitz ein großes Diner st^'' Handel und volkswirtschaftliches. Laibach. 30. Mai. Auf dem heutigen Markte si"^ erschienen: 10 Wagen mit Getreide. 4 Wagen mit Heu «"" Stroh, 35 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (1« Cubilmeter). Durchschnitts»Preise. --------------------------^ ^. MtlT'MA ft.j lr, fi. ll, ft.,lr. I>5>' Weizen pr. heltolit. 7 64 8,79 Vutter pr. Kilo . — 85 -!-" Korn » 4 87 5 72'Eier pr. Stück . . - IZ ^^ Gerste (neu) « 4 71 4^87 Milch pr. Liter . - 8 ^-" haser „ 2 92 3 83, Rindfleisch ftr. Kilo — !60 ^"" Halbfrucht „-------«50 Kalbfleisch „ —54^^ Heiden , 4 5b 5^80 Schweinefleisch „ — go ^ "" Hirse „ 5 20 5 25 Schöpsenfleisch „ — 36-"^ Kukuruz „ 5 60 5 5? Hähndel pr. Stück — 50 ' ^ Erdäpfel l00 Kllo 3 76-------Tauben « — i? ^ ^ üinsen pr, Heltollt. 8-----------Heu 100 Kilo . . 2 86 " Erbsen , 8-----------Stroh „ . . i!96 ^ Fisolen , 10-----------Holz, hart., pr. vier j ^ Rindsschmalz Kilo — 96------- Q.'Meter 540-"^ Schweineschmalz „ - 88-------— Weiches, , 4 20 ^ ^ Speck, frisch . - 70-------Wein, roth,, 100M.-------24 ^ — geräuchert « — 78------------- welker , -------20 Angekommene Fremde. Am 29. Mai. Hotel Stadt Wien. Hausmann sammt Frau. Augsburg-< Krüger. Assccuranz - Director; Müllner. Kaufm.; Pas"^ Reisender, sammt Frau, und Dochnal, Reisender. Wien-Smola. l. k. Gcrichtsadjunct. Egg. — Deutsch, Kaufw' Budapest. — Komsctica, Kaufm., Sauerbnmn. — Hoernc' Kaufm,, Trieft. - Ncsl Rosa, Fleischcrsaattin, Irding. „ Hotel Elefant. Glcin. Obcrinspcctor. Wien, — KusaM' Nentamts-Wistcnt. sammt Frau. Vlciburg. — Heywa"'' Kfm., Berlin. — Sanzin, Kfm.. Trieft. ^. Naicrifcher Hof. Dcrvobelii. k. l. Obcrlicutcnant, Gorz. .. Salii v. Fcllienthal, k. l. Oberlicutenant, sammt Frau. T"^ - Nusinato, Pferdehändler. Italien. — Valsasini. Pl"°° Händler, Monza. „d Mohren. Pserschl,. l. l. Lieutenant, Fürstenfeld. — Vamb'c u> Androja, St. Varthelmä. — Tcrsinac, St. Kanzian. Verstorbene. Den 29. Mai. Gregor Benedict. Taglöhner. 7/H Kuhthal Nr. 11. Marasmus. — Maria Presetnil. TaqliW" gattin. 42 I,, Kuhthal Nr. 2. Lungentubcrculose. - KatA'« Pudlogar. Gastwirtswitwe und Vürgcrspfründnerin, <^ Rosengasse Nr. 33. Marasmus. Im Spitale. Den 27. Mai. Johanna Noual. Arbeiterstochter, 4/-natc. Variola, und Maria Ncbol. Arbciterstochter, 6 ^H Lebcnsschwächc (beide in der Polanastrahe Nr. 42. Sp"« siliale). ________________ Meteorologische Beobachtungen in LaibaH^ H »L» Z______________» _^-^-"^ "^ÜTMa. 738.50^15,1 Ö. schwach theilw.hetter liFi) 30. 2 ., N. 736.25 ^25.6 SW. scknuach theilw.heiter zstege" 9 ^ Ab. 736.88 -1-19,4 SW. schwach bewöllt g Vormittags dic Alpen llar. Sonnenschein ^ ""ch"z u"' bewölkt, schwül, Rcgenwollen längs der Verge; abcnl" ^^ 10 Uhr Ncgcn, Wetterleuchten in SO. Das TageSM«"" Wärme -^ 20,0«, um 3,2° über dem Verantwortlicher Redacteur: P. v. NadlcS- I«55 Course an der Wiener sörse vom 30. Mai 1883. <«»« d«. »»,.„ «^.«.«e, «eld war, Staats.«nlehe». Elemente.......7820 7«'»s> ^'lberrente.......7870 78 8.<> A" 4°/» Staatslose . 250 fl. n» ?5 120 25 U" <°/« nanze 5ou , 124 7f. 13Ü - I^?" ^°/° öünftel 1 Goldiente s°/, .... 120 40 120 lö ' „ » 4°/, . . . . 8835 88'50 ' Pahlerrente 5°/« .... 8« «0 P6 75 ' «iseub.,Vnl, I20fl. ö.W.S. I39'»5 —— » Lftbahn Prioritatcn . . 91 zb 91 bc » Staat«.Obl. (Nng. 0ftb.) i,2 75 — ' „ vom 1.187« 99 l0 »9 3b ^' Vlämien»Nnl. K IOofl.ö.W. 114 «s> li4 75 ^«»'«eg.^ose 4«/« 100 fl. . . 109 «0 110 - ^rundentl.» Obligationen Mr lft.L..M.). .^»bohmlschc.......10«' . in?'— z/°»al!,ische.......98>7!i U9 - z^u^hnsche.......104 2^ i(,5 Lt, '»»>edei6fte«clchilche > - - > 105 ?5 10« ?c> zx,° '"«töfterreichlsch« .... 104 bo 10b 5l> ^»Ne.rische.......lag - i(,e - »ttvatilch, und slavonische . »» — 10» — /»fttbeubillgilch«.....»9— 89 50 Veld Wa« 5°/, Temt»var«V»n/»°/o Volb II» «0 118 «,. dto. in bU , „ 4'/, °/« »5 Lli »5 55 dto. in 5U , 4»/, . 9180 98 30 bto. Plämien^Schlllbverschr.3'/» 97 7Ü »b'25 Oeft. Hypothelenbanl ioj. 5'/,°/° 10« 50 ll>2 — Oeft.'Uug. Banf veil, 5°/« . . ioc>^0 ico-bü bto. , 4>/,°/u. . »» iu »!, 4l bto. „ 4°/u . . »2 10 Nl'3>ün,isch>: itall»Ludwig»Bahn llm, l««, «ou N.S. 4>/,«/n . . »8 30 »8 80 Oefieri. N«dweftbahn .... i<<2 72 103 — Viebenbürger.......93—98-40 Gelb w«l« Gtaatsbah» l. «mission . . . ik, ,L 188- - küobahn k ««/o......18»-—l«»«5 « ^5°/,......>^b 50 >20»0 Un«.»«aliz. «ayn . . . . yz.go ,4 — Diverse Lofe (per Tlü«), Lltbitlose lUofl. ... 17«.-17050 Elar»« _ l<<»-— ealbacher Pramien.Unlehen »0 fl, 23— «4- Ofener l,'oinbllchgiätz.öose «»fi. . . , ,7,5 gu>25 Vant - Actien (P« EtllH). «lnsslo»Oeft«r. Vanl izy n. . i,» 4^ uz?c V«nl.«tlellschaft, Wicner «° fi! »" II " V^ulvcreln, Wietier, lau !,. . , 105-50 ,05 8U vbncr..«nft., Oefl.iwofl. S.40"/„ «i« - «iß K0 2lbt.'«ufl. f. Hand u. G. iso sl. 2,6 50 236— Trdt'Änft,, Mg. Nng. 800 fl, . «»2 — 2»» 5s. Depositenb »lla lW fi. . . . ,05 50 2°« 50 «scomple-Oes. Nlcderöfl. 520 fi 85!l — 860 — bypothelenb., oft. ^no st 25°/ H____-.-». öänbcrbant öft 200 ft. G. 5o«/.°„s Ml«, ,40 ,1. . 145 5^1«-- Gelb Ware Aetlen von Transport» Unternehmungen Ges, Oesterr, 500 ft. 6M.....K8ö — b»7 — Drau.— -. ,Slzh,«Til0l,III.!t.187»2U0fl.E, 187- -187-50 fferoinand«»Norbb. i»ao sl. IM, »740 2746 ffranl'Iosef.Vahn »00 fl. Sild l»s — <9« eo ffÜnffiichicserHis.W»lI.E------------- Oalz.llavl ».'udwIgoV. LNü'l. CM, 29550 29« — Vraz»KöftaHer E «.null.lj.W. ^5« zü^lu 76 Hablenbsrg-tllsenb. zoo ss. . . 3« — 38-—! Kaschau»Oberb, sisenb. ^u0fl. S, i«4 — l4l>'->!emu«g»LzlNoU!,-Iassv Eisen^ bahn«Ges«ll. »on !l. o,W. , . i«9—is» n<^ «lovb, öft,-UNg..Trlcss500ft, 200 ss. Silber . zi4 53 2l5>'— «rag.Dur« Hisinb.'5.0ji.G!!d, 55,50 5« l><> «udolf» «ahn 2'>l, fl. Silo« , ,«7 —^167 25 Siebenbillger Hljenv. ^00 st. G. i»3-«u,1«t — StalllKeUeubHb» «0,, s>, n, W, . »!«« 75^!!27 l5 ««ld »0«te SUdbahn «00 ss. Silver . . l4? 50 147'7i süb.3i°rbb. Vcrl,.,«. «aofl.«« It8 «5 l« 75 Theiß.Aahn l«0 il. l. w. . , 249 50 «5'— tramway»Ots.wr. 170 fl, ö. W. »15 50 2IÜ 75 , Wr.. neue 70 fl. . . 50 ba « — Tranzport-OelMchast '00 N. ,------—.-. Tucnau.Kralup «05 ff. ö. W. . — — —— :ing..gallz. Lilenb. «00 !l. 2ilb»r 1S1'?5 !«»-« Ung. Norboftnabn 200 fl. Silber 15? — 158' — llng.Westb.(«aab.Vraz)«»llft.S. «S25 16« 7b Indnftrie«Uctien (per «tücl). Egybl und »inbberg, Visen« und Gtahl.Ind. in Wien «0» fi. . — — — — Hiseubabnw.'Leih^. I.«00fi. 40«/u — — —-— „Elbemühl", Papiers, u. V.»G. «5 50 «05c Montan-Gesells. österr..alpine . 75 40 75 8(» Präger Eisen.Ind.°Ges. «00 st, 1»3 — 19»-— Salao.Tar,. «lsenraff, 100 fl. .------ — — W^ffens.'V., Oesl. in V. 100 ft. 140 — 140 50 Lritailel »ohl,n»..«es. 100 N, . — — — — Devisen. Deutsch« M>iye......5S-co »8 70 Vonbon.........i«c — lz<3 «a Pari«.........47-47» 47 5». Petersbulg.......—-— —-. Valuten. Ducaten........ z-5l» 9 5» Gilbn........ —— —-— Deutsche «e>ai»ba,>ln!,'ten. . W-zy « «a Äml5blall zur Laiüacher Zeilung Rr. l22. Donnerstag, den 31. Mai 1883.