Bezugspreise Für Hsterreich-Uilgar» ganzjährig K 6 — halbjährig K 3 — zür Amerika: ganzjährig D. 2- — ^ür das übrige Ausland ganzjährig K 6'50 Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. G llltslheer |att Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Boten in-Gottschee 9k. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Hottscheer Woten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. P ostsparkassen-Konto 9k. 842.285. Dr. 21. Oottschee, am 4. Wovemöer 1918. Jahrgang XV. Zur Aeachtung. Wir Gottscheer haben mit unseren slowenischen Nachbarn stets in Frieden und gutem Einvernehmen gelebt. Wir zweifeln nicht daran, daß dieses schöne Verhältnis auch weiterhin aufrecht erhalten bleibt. Unfrieden und Streitigkeiten müssen beiderseits ferne bleiben, es muß, zumal in der gegenwärtigen ernsten Zeit, alles vermieden werden, was zu Reibungen und Reizungen führen könnte. Stänkereien, Hetzereien und Schimpfereien dürfen nicht geduldet werden. Sollten unüberlegte jugendliche Elemente sich zu Unvorsichtigkeiten hinreißen . lassen, so sind sie nachdrücklichst zur Ordnung zu rufen und in die Schranken zu verweisen. Es heißt auch, daß es einzelne Elemente gebe, die Äußerungen fallen lassen, als ob jetzt kein Gesetz mehr gelte, jegliche staatliche Ordnung aufgehört habe und man nicht mehr verpflichtet sei, den Behörden Gehorsam zu leisten. Das sind revolutionäre, bolschewistische Anschauungen, denen man nicht scharf genug entgegentreten kann. Wer solche Äeußerungen macht, läuft Gefahr, an seiner eigenen Person die volle Schärfe des Gesetzes kennen zu lernen. Eigentum und persönliche Sicherheit sind heilig und stehen nach wie vor unter strengem Schutze; wer sich dagegen vergeht, verfällt den allerschärfsten Strafen. Auch schenke man nicht leichtgläubig beunruhigenden Gerüchten Glauben, die über angebliche Greueltaten von Banden im Lande verbreitet werden. Wer böswillig solche Gerüchte verbreitet, läuft Gefahr, ebenfalls der gesetzlichen Strafe zu verfallen. Die Bevölkerung soll Ruhe und Besonnenheit bewahren und sich nicht in Furcht und Schrecken setzen lassen. Für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist in gesetzlicher Weise vorgesorgt. Den Anordnungen der Staatsregierung und der Behörden hat jedermann unbedingt Folge zu leisten. Zum 50. Geburtstag des Landtagsabgeordneten Josef Kollmann. Am 23. Oktober beging unser Landsmann, Landtagsabgeordneter und Gemeindebeirat Herr Josef Kollmann in Baden (Niederösterreich) seinen 50. Geburtstag. Aus diesem Anlasse wurden dem um das öffentliche Wohl sehr verdienten Manne besondere Ehrungen zuteil. Die Stadt Baden verlieh ihm in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste taxfrei das Bürgerrecht. Wir freuen uns darüber, daß es ein Landsmann von uns in Niederösterreich zu solchem Ansehen und solcher Geltung gebracht hat, und beglückwünschen Herrn Kollmann aufs herzlichste zu seinem Ehrentage. Herr Kollmann ist bekanntlich ein warmer Freund seiner deutschen Heimat Gottschee, an der er mit größter Liebe hängt. Über die Feier seines 50. Geburtsfestes schreibt das „Badener Volksblatt": Anläßlich des 60. Geburtsfestes des Landtagsabgeordneteu und Gemeindebeirates Josef Kollmann veranstaltete der Christlich-soziale Verein für den Bezirk Baden am Sonntag den 20. v., in Brusa ttis großem Saal eine Festversammlung, die einen großartigen und würdevollen Verlauf nahm. Fast sämtliche Mitglieder des Vereines waren anwesend, außerdem eine überaus große Anzahl Vertreter jener vielen Körperschaften und Vereinigungen, worin Kollmann tätig ist. Unter den Gästen konnten wir bemerken: Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Jukel (für den k. k. Bezirksschulrat), GM. Baron Fries (als Präsident des k. u. k. Österreichischen Militärwitwen- und -waisenfonds, Bezirksverein Baden), k. k. Bezirksschulrat Professor Artur Wies er, Kanonikus Frim, Vorstand Anton Schilcher (für das Gremium der Kaufmannschaft in Baden), Josef Gartner (für die Genossenschaft der Handelsleute), Karl Gl eich weit (für den Weinbauverein Baden-Weikers-dorf), Frau Magdalena Böger (für den christlichen Frauenbund), Karl CaIIiano (Verein der nied.-österr. Landesfreunde), Johann Wagenhofer (Ost. G.-V., Ortsgruppe Baden), Pfarrer Franz Artner (Katholischer Schulverein), Präses Otmar Seetaler (Katholischer Jugendbund Baden), die Bürgermeister A. Jäkel (Leobersdorf), Protiwensky (Hirtenberg), Schmidt (Großau), Vertretungen der Gemeinden Enzesfeld (GR. Gänsinger), Potten-stein (GR. Lenz), Tribuswinkel (GR. Mitterl), Sooß (Oberlehrer M a p e r h o f e r), Klein-Mariazell (Pfarrer Tim m elm er, er), Kath. Volksbund und Arbeiterverein in Berndorf (Stadtpfarrer Hauser), Kath. Volksbund in Furth (Pfarrer A ng eli), Kath. Bolks-bund in Weißenbach (Pfarrer M. Leeb, Kramecz und Kurth), Wirtschaftlicher Volksverein Vöslau-Gainfarn (Eichinger und Beck), Pfarrer Giefing (Pfaffstätten), Pfarrer Ross um (Traiskirchen), Adam Schachtner (Vorstand der Schuhmachergenossenschaft Baden), Franz H ö f l i n g (Vorstand der Bäckergenossenschaft Baden), Gustav Bolkmer (für den Bezirksverband der Gastwirte), Feldkurat Dr. A. Sieger (Wien) u. v. a. Die Liste kann keinen Anspruch au Vollständigkeit machen, da bei dem starken Besuch ein Übersehen sehr leicht möglich war. Als Landtagsabgeordneter Kollmann in Begleitung seiner beiden Freunde Prof. Kainz und Roßmann den dicht besetzten Saal betrat, wurde er von den Anwesenden mit lebhaften und freudigen Hochrufen begrüßt. Nachdem er den ihm zugewiesenen Ehrenplatz eingenommen, begrüßt der Vorsitzende, Finanzoberkommissär Fr. Thörer, den Ehrengast, dem zuliebe sich heute alles zusammengefunden, gibt seiner Freude über den starken Besuch Ausdruck, der geeignet ist, als äußerliches Zeichen der Liebe und Anhänglichkeit der Gesinnungstreuen zum LA. Kollmann zu dienen. Ragierungsrat Gymnasialdirektor Ernst Zeiner hielt hierauf die Festrede, in der er ungefähr folgendes ausführte: Ein Volk, das seine besten Männer ehrt, das ehrt sich selbst! Es gab und gibt Völker, die ihren besten Männern mit Undank lohnten, das deutsche Volk, es hat sich diesem Vorwurf nie ausgesetzt, es hat seinen hervorragenden Männern immer Ehre gezollt. Manchmal freilich spät, oft sogar zu spät, denn ein Mann soll in seinen besten Jahren geehrt werden, wenn er in der Vollkraft seines Wirkens steht, damit er angespornt wird zu weiteren Taten für sein Volk. Deshalb haben wir den 50. Geburtstag unseres Abg. Josef Kollmann benützt, um ihm unsere Verehrung, unsere Liebe und unsere Hochachtung zu beweisen. Redner gab dann ein Lebensbild und wies darauf hin, daß Kollmann bereits in der Schule in jeder Klasse ein Vorzugsschüler war, auf den die Lehrer wegen seiner schnellen Auffassungskraft aufmerksam wurden, wie er später durch unermüdlichen Fleiß sein Geschäft in die Höhe brachte, wie er dann in der Gemeinde seinen Einzug hielt, in welcher Körperschaft er gar bald als einer der fähigsten Köpfe galt. Sein gesundes Urteil, sein umfassendes praktisches Wissen, seine hervorragende Arbeitskraft wird auch von seinen politischen Gegnern anerkannt. Im Landtage hat sich Kollmann ebenfalls in kürzester Zeit eine angesehene Stellung zu verschaffen gewußt und besonders im Finanzkontrollausschuß und in der Lehrerernennungskommiffion ist er unermüdlich tätig. In viele Vertretungskörper ist Kollmann gewählt, nirgends erscheint er als bloß dekoratives Mitglied, sondern immer als kenntnisreicher und aufopfernder Arbeiter. Er ist ein Mensch mit einem warmen Herzen für sein Volk und steht infolge seiner Tätigkeit in hohem Ansehen in Stadt, Bezirk und Land. Wie konnte Kollmann, der Sohn armer Eltern, ohne fremde Hilfe diesen schweren Weg nach aufwärts machen? Es begleiteten ihn drei Jdealgestalten: der Glaube, die Liebe und die Treue. Der Glaube an einen Gott gibt ihm die innere Festigung, ohne die ein Mann nicht bestehen kann. Kollmann beweist uns, daß man glaubenstreu und doch dabei ein geistig hervorragender Mensch sein kann. Er straft mit den vielen Tausenden ihm gleich gesinnten geistigen Arbeitern die Gegner Lügen, die nur Glaubensleugner als geistige Größen gelten lassen wollen. Das zweite der ihn geleitenden Ideale ist die Treue zu seinem deutschen Volk. Seine Heimat stand in Gottschee, der deutschen Sprachinsel Krams, die umbrandet von der slawischen Flut, ihr Deutschtum hochhält. So folgt auch Kollmann dem Spruche: „Deutsch sein heißt treu sein!" und ist überall zu finden, wo es gilt, die Rechte des deutschen Volkes zu wahren. Das dritte ist die Liebe zu. seinem Vaterlande Österreich, zu unserem gottbegnadeten Vaterlande, das an Schönheit nicht seinesgleichen findet. Kollmann hat die Wahrheit des Dichterwortes erkannt: Ans Vaterland, ans teure schließ' dich an, Das halte fest mit deinem ganzen Herzen, Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft!" und hält treu zu Österreich in guten und in schlimmen Tagen. Mag nun auch der Ausblick in die Zukunft unklar, ja vielleicht sogar trübe sein, uns braucht nicht bange zu sein, wenn die Sache unseres Volkes und unseres Reiches vertreten wird durch Männer, die unseres unsterblichen Luegers Wahlspruch auf ihre Fahne geschrieben haben: „Gut christlich, gut deutsch, gut österreichisch." Zu diesen aber gehört Abg. Kollmann. Deshalb wollen wir uns zu seinem 50. Geburtstage vereinen in den aus vollstem Herzen kommenden Wunsch: Es möge ihm noch recht, recht lange vergönnt sein, in ungeminderter Arbeitskraft und immer erneutem Eifer für sein deutsches Volk zu wirken wie bisher. Die von warmem Gefühl und tiefer Freundschaft durchdrungene Rede des Regierungsrates Zeiner klang in ein dreifaches Hoch auf den Landtagsabgeordneten Kollmann aus, in das die Anwesenden begeistert einstimmteu. Der Vorsitzende dankt dem Festredner für seine gediegenen Ausführungen und überreicht sodann Herrn LA. Kollmann in Aus- führung eines Beschlusses des christlichsozialen Vereines das Diplom als Ehrenmitglied des Vereines. Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Karl Jukel entschuldigt den Vorsitzenden des k. k. Bezirksschulrates, Herrn Statthaltereirat Freihern v. Bosizio wegen seines Fernbleibens und drückt dessen herzlichen Dank für Kollmanns ersprießliches Wirken im Bezirksschulräte aus. Vizepräsident Jukel begrüß: ihn ferner namens der Kollegen im Landtage, die, wenn sie von der heutigen Feier gewußt hätten, bestimmt nicht die Gelegenheit versäumt hätten, ihrem geschätzten Kollegen ihre Glückwünsche persönlich darzubringen. Was Kollmann die christlichsoziale Partei schuldet, kann nur der ermessen, der mit seiner ungeheuren Arbeitskraft vollständig bekannt und vertraut ist. Die Volksgunst ist wandelbar und einem, dem sie heute ein Hosianna bringt, den kreuzigt sie morgen. Kommt aber einmal eine aufrichtige Anerkennung, dann freut sie doppelt. Vizepräsident Jukel schließt, es möge Kollmann noch lange gegönnt sein, in ungebrochener Tatkraft die Interessen seiner Wähler, seines Volkes, seines Vaterlandes zu vertreten. (Lebhafter Beifall.) Herr k. k. Bezirksschulinspektor Professor Artur Wies er spricht in Vertretung des Präsidiums des Zweigvereines „Österreichischer Militär- und Witwenfonds" Herrn Kollmann den herzlichsten Dank aus für dessen wertvolle Mitarbeit. Er hat mit größter Selbstverleugnung und wahrhaft menschlicher Liebe den Kriegerwitwen und zurückgebliebenen Waisen nach besten Kräften und zumeist mit Erfolg geholfen. Der Verein schätzt sich glücklich, einen solch hervorragenden Mitarbeiter zu haben. (Beifall.) Dechant und Kanonikus Firm spricht im eigenen und im Namen der Pfarrkinder. Kollmann hat in opferwilligster Weise das Amt eines Patronatsherrn übernommen und gleich in der ersten Zeit habe Redner die angenehme Entdeckung gemacht, daß das wohl der richtige Mann für ihn sei. Kollmann ist ein Mensch, wie er selten zu finden ist. Immer und jederzeit bereit, seinen Mitmenschen mit Rat und Tat beizustehen- ist sein Ruf weit über die Bezirksgrenzen gedrungen. „Geh'n wir zum Kollmann", das ist heute fast das geflügelte Wort in Baden und Bezirk geworden. Und wirklich, keiner, der sich mit irgendeinem Anliegen an ihn gewandt, ist unbefriedigt von ihm gegangen. Redner dankt dem Patronatsherrn für die Mühe und Sorge, die er für die Kirche aufgewendet hat. (Beifall.) Anton Schilcher, Gremialvorstand der Badener Kaufmannschaft, überbringt die herzlichsten Glückwünsche des Gremium und dankte Herrn Kollmann für das warme Interesse, das er dem Kaufmannsstand immer und jederzeit entgegengebracht hat. Kollmann hat die Gabe, bei seinen Aktionen mit einer Art einzusetzen, die jeden Mißerfolg fast von vornherein ausschließt, so daß, wenn Kollmann etwas zur Ausführung übernommen hat, man ruhig sagen konnte, die Sache ist so viel als gemacht. Redner dankt ihm nochmals für seine immerwährende Bereitschaft. (Zustimmung bei den Anwesenden.) Josef Gartner, Vorstand der Genossenschaft der Handelsleute, bemerkt in seinen Ausführungen, Kollmann sei immer restlos seinen Verpflichtungen nachgekommen, die eigentlich freigewählt sind. Er ist ein Mann, der Gefühl für die Sorgen und die Beschwerden seiner Mitmenschen hat, der jedem einzelnen seine Tatkraft und seine Hilfe leiht, nicht, weil es gerade seine Aufgabe ist, sondern weil er persönliches Verständnis und Interesse für jeden ihm vorgetragenen Fall aufbringt. (Beifall.) Johann Wagenhofer, Obmann der Ortsgruppe Baden des Österr. Gebirgsvereines, spricht vorerst im eigenen Namen und feiert dann Kollmanns Verdienste um den Gebirgsverein und das Habsburghaus auf der Rax. Kollmann hat über seine vielfachen Verpflichtungen der Natur nie ganz vergessen und war immer ein begeisterter Freund der Berge. Es möge ihm vergönnt sein, noch viele Jahre in regster Wirksamkeit zu verbringen. Zum Schluffe überreichte er dem Gefeierten ein Diplom des Gebirgsvereines. (Beifall.) lom digt :irat ffen .riž* der iußt qe- Las 'sen, oer- eute mal bent un- 'fež, cicht cher )ank ver- und folg iben im Seife sten ivhl e er chen rks-eute Und ndt, ats-rtbet mn* und dem ann die ienn rhig ankt ung els- tlos ind. :ben eine »eil men iben und das chen ein roch usse nes. Stadtpfarrer Hauser von Berndorf bemerkt, der Mittelstand, die Geschäftswelt, sei heute überaus stark vertreten und alles blicke'zu Kollmann empor, ähnlich wie zu einem Schutzpatron. Redner fühlt sich glücklich, als Vertreter des Triestingtales dieser Versammlung beiwohnen zu können, und sagt, daß, wenn Kollmann der Allgemeinheit das werden konnte, was er heute ist, dies nicht in letzter Linie seiner Gattin zu danken ist, die unermüdlich und opferwillig, auf alle Zerstreuungen verzichtend, auf ihrem Posten gestanden ist und so gewissermaßen indirekt selbst im Dienste der Allgemeinheit tätig war. Es wäre undankbar, wenn wir in dieser Feierstunde ihrer nicht gedenken würden. Vieles, was Kollmann getan, war nur durch ihre Mithilfe möglich. Redner bringt der leider nicht anwesenden Gattin Kollmanns ein dreifaches Hoch aus. (Stürmischer Beifall und Zustimmung.) Karl Calliano übermittelt als Vertreter der n.-ö. Landes-freunde Kollmann die aufrichtigsten Glückwünsche und bittet ihn um das fernere Interesse. Wenn einstens die Geschichte Badens geschrieben wird, so wird der Name Kollmann darin mit goldenen Lettern vermerkt sein. Michael Mayerhofer, Oberlehrer aus Sooß, spricht Kollmann für sein warmes Interesse, das er der Lehrerschaft des Bezirkes entgegenbringt, den herzlichsten Dank aus und bittet ihn, diesem Berufsstande auch weiterhin die warme Anteilnahme zu bewahren. Emanuel Ra ut ek, Vorstand der christl. Arbeitervereines in Bäden, bringt die Glückwünsche des Vereines vor und überreicht Kollmann ein Ehrenmilgliedsdiplom. Professor Skorepa schließt sich in herzlicher Weise dem Kreise der Glückwünschenden an. Karl Gl eich weit, Vorstand des Weinbauvereines für Baden-Weikersdorf, führt aus, daß Kollmann für die weinbautreibende Bevölkerung eine wichtige Persönlichkeit geworden ist. «sein eminentes Fachwissen auf diesem Gebiete befähigt ihn, die manchmal schwierigsten Probleme in günstigster Weise zu lösen. Wenn es galt, irgendeine Privatangelegenheit zu ordnen, so hat Kollmann immer seine Privatangelegenheiten beiseite geschoben, um den Wünschen der Weinbaukreise zum Durchbruch zu verhelfen. (Beifall.) Nachdem noch Herr Eichinger namens des wirtschaftlichen Volksvereines Vöslau-Gainfarn die Glückwünsche des Vereines dargebracht und betont hatte, welcher Verehrung sich Kollmann bei ihnen erfreut, und Herr Direktor Rudolf Schneider aus Vöslau Kollmann als berufensten Vertreter des Bürgertums gefeiert hatte, ergreift Landtagsabgeordnete Josef Kollmann das Wort, um den Anwesenden für die Ehrung, die sie ihm zukommen ließen, in bewegten Worten zu danken. Im Gebirgsverein hat er sozusagen seine öffentliche Laufbahn begonnen. Daß sein bisheriges Wirken _ und seine Tätigkeit möglich waren, dankt er wirklich dem Opferwillen seiner Frau. Jeder Mensch hat gewisse Grundsätze, die er dann in irgendeiner Partei ausgedrückt findet, der er sich dann anschließt. Er hat sich der christlichsozialeu Partei angeschlossen und ist ihr treu geblieben. Er wird ihr auch Treue bewahren in der Zukunft. Die Partei soll ihn auf seinem Posten finden, wenn es ihr gut geht, und noch mehr, wenn es ihr schlecht geht. Aufgabe der Partei ist es, keine Standesunterschiede zu machen. Dieser Umstand hat auch die Partei so groß und einflußreich gemacht. Wenn er ^ so vielseitig tätig ist, und wie einige der Vorredner bemerkten,; mit Erfolg, so ist es nicht der Ehrgeiz, der ihn hiezu treibt, sondern seine Liebe zum Volke und aus dieser heraus das Bestreben, die Not, das Elend nach besten Kräften zu lindern. Besonders im Kriege hatte er oft und oft Gelegenheit, den größten Kummer, die größte Hilfsbedürftigkeit zu schauen. Hier muß man mit allen zu Gebote stehenden Mitteln helfend eingreifen. Er ist gewohnt, ein einmal gestecktes Ziel unverdrossen und fest zu verfolgen, und sei er bei den dadurch manchmal unvermeidlich gewordenen Kämpfen des öftermalen in den Geruch eines harten Menschen gekommen. Die heutige ihm zugedachte Feier, die eine solch schöne und harmonische Linie auf- weist, habe ihn aber tief ergriffen, sie habe ihn weich gemacht, wie eben jede aufrichtige und innige Freude. Der heutige Tag soll zu einem der schönsten seines Lebens zählen. Kollmann dankt schließlich noch einmal für die ihm am heutigen Tage zugekommenen verschiedenen Ehrungen und schließt seine mit Jubel aufgenommene Rede mit einem dreimaligen Hoch auf Kaiser Karl, in das sämtliche Anwesende begeistert einstimmten. Hiemit fand die erhebende Feier ihren würdevollen Abschluß. Gratulationsschreiben und Telegramme sind eingelangt von: Bürgermeister Dr. Trenner (Baden), Olga von Sed lakovitz (Verein Kinderfürsorge in Baden), Bürgermeister Hönigsberger (Pottenstein), Fürstin S u l k o v s k a (Kriegsküche 1 in Baden), Gustav Calliano (Baden), Bürgerschuldirektor Kopetzky (Leobersdorf), Bürgermeister gerb. Paur (Heiligenkreuz) u. a. m. Aus Stabt unb ianb. Hotlschee. (Auszeichnung.) Der Kaiser hat dem Ministerialräte im Ministerium des Innern Herrn Richard Wenedikter das Komturkreuz des Franz Josef-Ordens mit dem Stern verliehen. — (Vom politischen Konzeplsdienste.) Der bisher in aktiver Militärdienstleistung gestandene Bezirkskommissär Herr Eugen Marquis von Gozani wurde der Bezirkshauptmannschaft in Rudolfswert zur weiteren Dienstleistung zugeteilt. — (Vom Volksschuldienste.) Der Landesschulrat für Kärnten hat den definitiven Schulleiter an der einklassigen Volksschule in Pöllandl Herrn Otto Zinneker, welcher derzeit im aktiven Militärdienste steht, über sein Ansuchen zum definitiven Lehrer und Leiter an der einklassigen Volksschule in Glantschach im Schulbezirke St. Veit a. d. Glan ernannt. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Herrn Akzessisten Ernst Weber bei der Feldbäckerei an der Südfront wurde das Goldene Verdienstkreuz verliehen. Dem Landsturm-Feldwebel Franz Rom, Ldst.-Bezirkskommando 27 beim Wachdetachemenl der Ersatz- und Aus-tausch-Sammelstelle in Bresowitz, wurde für besonders aufopferungsvolles Verhalten bei der Bergung ärarischen Gutes gelegentlich einer Feuersbrunst das Silberne Verdienstkreuz m. d. Kr. a. B. d. TM. verliehen. Dem ResRechUntOff. 1. Klasse Joses Montei, IR 17, wurde für besonders pflichttreue Dienstleistung vor dem Feinde das Silberne Verdienstkreuz m. d. Kr. a. B. d. TM. verliehen. — (Postalisches.) Die Postgehilfin Fräulein Amalm Eisenzopf wurde zur Postoffiziantin für Adelsberg ernannt. — (Trauung.) Herr Dr. jur. Franz Pvje wurde am 21. Oktober mit Fräulein Heide Räuber getraut. Herzlichen Glückwunsch I r . — (Todesfall.) Am 21. Oktober starb hier nach kurzem Leiden (spanische Grippe), versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Herr Georg Hutter, städtischer Sicherheitswachmann, im 58. Lebensjahre. Der Verblichene war ein Mann von großer Pflichttreue und erfreute sich der allgemeinen Beliebtheit. Er ruhe in Frieden. — (Todesfall.) In Lees ist am 25. Oktober der dortige Pfarrer Herr Johann Lovšin nach kurzer Krankheit gestorben. Der Verblichene war vor Jahren Stadtpfarrkooperator in Gckttschee gewesen. Er ruhe in Frieden. — (Die spanische Grippe), die in den letztvergangenen Wochen bei uns stark grassierte, ist nunmehr bereits im Abflauen. — (Aus dem Manifeste des südslawischen Nationalrates.) Der jugoslawische Nationalrat -veröffentlichte am 21. Oktober in Agram ein Manifest, in welchem unter Punkt 5 ausgeführt wird: „Der Nationalrat erklärt, daß gemäß den allgemeinen Grundsätzen der Demokratie allen andersnationalen Minderheiten im Staate der Slowenen, Kroaten und Serben die freie Entwicklung gesichert werden wird und den Nachbarstaaten im Hinterlande der Handelsverkehrszugang zum Meere ermöglicht und gesichert werden, wird, ohne daß dies in unsere territoriale Integrität und staatliche'Souveränität eingreift." — (Die friau lisch en Italiener) begründen einen selbständigen friaulischen Staat innerhalb der Grenzen der Monarchie. Die Abgeordneten Faidutti und Bugatto haben einen Aufruf an die Landtagsabgeordneten und Gemeindevertreter des friaulischen Gebietes erlassen, um einen Nationalrat für Görz und Gradiška zu bilden. Dies wird von den Friaulern damit begründet, daß der Jrredentismus nicht geeignet ist, die italienischen Friauler zu vertreten, nachdem diese den Wunsch haben, als selbständiger Organismus dem Bundesstaate Österreich anzugehören. — (Fürst Karl Auersperg) verlangte im österreichischen Herrenhause, daß die Staatsverwaltung, sobald es die Konstruktion und das Fortschreiten der Nationalversammlungen ermöglicht, auch die Exekutive ihnen übergebe. Die Nationalversammlungen müssen vor allem in die Lage versetzt werden, sich über die Bolksernährung und Abgrenzung auseinanderzusetzeu. Nur was unbedingt bei der Zentralgewalt bleiben muß, soll die Regierung festhalten. „Gewissermaßen als Abschied von diesem Hanse" gedachte Redner der bisherigen Treue zur Dynastie und zum Vaterlande und sagte, besiegt seien nicht nur wir, sondern Europa, das Amerika, dem Materialismus und Kapitalismus unterlegen sei. — (Der Vollzugsausschuß der deutsch österre ichi-schen Nationalversammlung) beriet die Bildung einer deutschösterreichischen Regierung und die Übernahme der Verwaltung Deutschösterreichs durch diese und beschloß: „Um den Frieden herbeizuführen, einen Bürgerkrieg zwischen den Nationen zu verhüten und die Volksernährung sicherzustellen, ist es notwendig, die Regierungsgewalt den Nationen zu übergeben. Der Vollzugsausschuß beauftragt daher das Präsidium, unverzüglich Verhandlungen mit der österreichischen Regierung, mit den anderen Nationalitäten, insbesondere mit dem Tschechischen und mit dem Südslawischen Nationalrat ein-zuleiten und ihnen folgende Vorschläge zu machen: 1. Die Verwaltung der einzelnen Sprachgebiete wird den Vollzugsausschüssen der einzelnen Nytionen übergeben. 2. Es wird eine gemeinsame Delegation der Nationalräte der einzelnen Nationen gebildet, die, ohne der endgültigen Regelung der Beziehungen zwischen den Nationen und der definitiven Abgrenzung ihrer Staatsgebiete vorzugreifen, die Übergabe der Verwaltung an die Nationen einverständlich zu leiten und die tatsächlich noch gemeinsamen Angelegenheiten zu verwalten hat. 3. Der Waffenstillstand ist durch die gemeinsame Delegation zu schließen. Die Friedensverhandlungen dagegen sind von den einzelnen Nationen vollkommen selbständig zu führen. Über diese Verhandlungen und ihr Ergebnis ist an den Vollzugsausschuß und sodann auch an die Nationalversammlung zu berichten. Die Nationalversammlung hat die endgültige Entscheidung zu treffen." Der Vollzugsausschuß beschloß dann den Entwurf einer Note an den Präsidenten Wilson über die Frage des Waffenstillstandes und des Friedens. Die Note wurde der Nationalversammlung am 30. Oktober zur Beschlußfassung vorgelegt. Ferner hat der Vollzugsausschuß den Text der an das Deutsche Reich und an die neutralen Regierungen zu sendenden Noten, in denen die Konstituierung des Deutschöfterreichischen Staates mitgeteilt wird, festgesetzt. — (Vorarbeiten für die Abrüstung.) Die seinerzeitige Abrüstung der in militärischer Dienstleistung stehenden Personen ist derart, beabsichtigt, daß grundsätzlich zuerst die ältesten Jahrgänge entlassen werden. Zur Förderung des Wiederaufbaues der Friedenswirtschaft und des Erwerbslebens soll jedoch sofort nachMlassnng des Demobilisierungsbefehles eine Anzahl von namentlich zu verzeichnenden, besonders qualifizierten Personen, deren eheste Rückkehr im Interesse der Wiederbelebung des Wirtschafts- und Erwerbslebens liegt, vorzeitig aus der militärischen Dienstleistung entlassen werden. Ihre Auswahl ist für die Industrie, Handel und Gewerbe von paritätisch aus Vertretern der Unternehmer und der Arbeiterschaft zusammengesetzten Kommissionen vorzunehmen, welche in kürzester Zeit gebildet werden. Die Anforderungen der interessierten Stellen werden ausschließlich an die Berufskominissiouen zu richten sein, über die noch nähere Daten verlautet werden; doch wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß die Gesamtzahl der im Interesse des Wiederaufbaues der Friedenswirtschaft zu entlassenden Personen sehr eng begrenzt bleiben muß, damit nicht der Abtrans. port der Hauptmasse der heimkehrenden Krieger verzögert werde. Auch ein Teil der Professoren und Lehrer, Hörer und Schüler höherer Bildungsanstalten wird der vorzeitigen Entlassung zugeführt werden. Das Schiffahrts- und Werftpersonal wird von Amts wegen nach besonderen Anordnungen der Heeresverwaltung gleich zu Beginn der Demobilisierung vorzeitig entlassen werden. Das für eine vorzeitige Entlassung in Betracht kommende Personal der übrigen Binnenschiffahrt der Monarchie muß jedoch nach dem eingangs erwähnten Verfahren von den Unternehmern selbst mit Verzeichnis angesprochen werden. — (Neue Banknoten zu 25 und 200 Kronen.) Die Österreichisch-ungarische Bank teilt mit: Um dem in den letzten Tagen ausgetretenen stärkeren Begehr nach Banknoten entsprechen zu können, hat die Osterreich.-uugarische Bank im Einvernehmen mit den beiderseitigen Finanzverwaltungen die Ausgabe von Banknoten für 25 und 200 Kronen beschlossen. Die Ausgabe dieser Notenabschnitte ist als eine vorübergehende Maßregel gedacht, und die neuen Banknoten werden daher auch den Vermerk enthalten, daß sie innerhalb einer bestimmten, kurz bemessenen Frist gegen andere Banknoten werden eingelöst werden. — (Rücktritt Lndendorffs.) Kaiser Wilhelm hat den General der Infanterie Ludendorff, Ersten Generalquartier-meister, in Genehmigung feines Abschiedsgesuches zur Disposition gestellt und gleichzeitig bestimmt, daß das niederrheinische Füsilierregiment Nr. 39, dessen Chef der General bereits seit längerer Zeit ist, fortan den Namen „General Ludendorff" zu fuhren hat. — (Über die spanische Grippe) hat man in Wien folgende Beobachtungen gemacht: Von den im Allgemeinen Krankenhause beobachteten Todesfällen waren 75 Prozent Frauen, zumeist Dienstboten, und 25 Prozent Männer. Im kindlichen Alter war die Differenz der Geschlechter nicht so auffällig. 23 Prozent der verstorbenen Frauen waren schwanger. Eiterbildung bei Lungenentzündung fand sich bei 90 Prozent der verstorbenen Frauen. Die meisten Todesfälle betrafen das Alter von 21 bis 30 Jahren. Nach Hofrat Prof. von Ortner betreffen die meisten Fülle das Alter von 19 bis 35 Jahren. Ältere Personen, die bereits eine Jnflnenzaepidemie im Jahre 1889/90 durchgemacht haben, scheinen derzeit und wohl auch in Zukunft gegen diese Seuche immun zu sein. — (Neueste Nachrichten.) Am 31. Oktober haben die heimischen (slowenischen) Truppen die Kasernen in Laibach übernommen. — Vor Pola erschien am 31. Oktober die amerikanisch-englische Eskader. Über Anordnung des Kriegsministeriums wurde die Marine und Pola dein jugoslawischen Staate übergeben. — Generalmajor Uherek in Laibach wurde seines Amtes entsetzt, mit den Agenden des Militärkommandos in Laibach wurde Oberst Pour betraut. — Der Statiouskommandant Oberstleutnant Theiß ist zurückgetreten. — Die Staatspolizei in Laibach wurde von der Stadtgemeinde übernommen. — Der Konsularagent des Deutschen Reiches Otto Windeis in Laibach stellte sich am 31. Oktober dem südslawischen Nationalrate vor und bat um Schutz für die Reichsdeutschen in Laibach, der ihm auch zugesichert wurde. — In Laibach wird wegen der jetzigen Lage der Unterricht am 5. November noch nicht ausgenommen werden. — Die „Laibacher Zeitung" hat aufgehört zu erscheinen, das neue Amtsblatt wird in slowenischer Sprache herausgegeben. — (Drei Sorgen) sind es, die uns gegenwärtig beunruhigen. Erstlich die um unser nationales Dasein. Der südslawische Nationalrat erklärte in seiner Tagung in Agram am 22. Oktober in Punkt 5, „daß gemäß den allgemeinen Grundsätzen der Demokratie allen nationalen Minderheiten im Staate der Slowenen, Kroaten und Serben freie Entwicklung ermöglicht und gesichert werden wird". Hieraus haben wir also eine nationale Vergewaltigung nicht zu befürchten. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß der Zusicherung voller Inhalt gegeben werden wird. Einen zweiten Sorgenpunkt bildet die Ernährungsfrage. Wie man uns versichert, brauchen wir _ 1 )ett ns uns diesbezüglich durchaus keinen Befürchtungen hinzugeben. Es stehen nicht nur ausgiebige Zuschübe aus Böhmen für den südslawischen Staat in Aussicht, sondern auch Zufuhren aus Nordamerika und Argentinien. Den dritten Gegenstand der Sorge bildet die Frage der Aufrechterhaltung der Ordnung und der Sicherheit von Person und Eigentum gegen etwa auftauchende verbrecherische Banden. Es wird uns versichert, daß auch diesbezüglich Vorkehrungen getroffen werden. Eventuell wird auch die Bildung einer Bürgerwehr in Aussicht genommen. — (W affenstillstand.) Zwischen der Entente, Amerika und Österreich-Ungarn ist ein Waffenstillstand abgeschlossen worden, der für uns sehr schwere Bedingungen enthält. Tirol muß bis zum Brenner geräumt werden, in Kram fällt in das zu räumende Gebiet der Triglaustock, bann die Gegend bei Jdria bis zum Unterkrainer Schneeberg. Unsere Truppen werden entwaffnet, die Hälfte Oes Artilleriematerials muß der Entente und Amerika überlassen werden. Die Entente hat das Recht, unsere Verkehrswege und Verkehrsmittel unbedingt zu benützen, also auch zu einem Aufmärsche gegen Deutschland. — (Übergabe der öfter r.-u ngar. Kriegsmarinean den Südslawischen N a t io n a lra t.) Das k. und k. Kriegsministerium, Marinesektion, verlauibart folgendes: Wien, 30. Oktober. Über Allerhöchsten Auftrag wird verfügt: Allen Mannschaften, die nicht der südslawischen Nationalität angehören, ist über Verlangen die Heimkehr bei gleichzeitiger dauernder Beurlaubung gestattet worden. Die Flotte, Marineanstalten Und sonstiges Marineeigentum werden dem südslawischen Nationalrat in Agram-Pola im Wege des Lokalausschusses sukzessive übergeben. Von den übergebenden k. und k. Behörden und Kommanden ist die Geltendmachung des Eigentumsrechtes der nicht südslawischen Staaten respektive Nationen zwecks seinerzeitiger Ablösung protokollarisch ausdrücklich vorzubehalten. Da ein Flaggenwechsel aus ^internationalen Gründen nicht sofort durchführbar ist, wäre nach Übergabe an den südslawischen Nationalrat der Führung nationaler Abzeichen neben der Kriegs-flagge kein Hindernis in den Weg zu legen. Dem gesamten Stabe steht es frei, bei den Einheiten der Flotte und bei den Behörden nach ordnungsmäßiger Übergabe an den südslawischen Nationalrat weiter dienstleistend zu verbleiben. Im Interesse der ordnungsmäßigen Abwicklung und der Erhaltung des Marineeigentums hat das Flottenkommando und das Kriegsministerium, Marinesektion, auf den sukzessiven Abgang verantwortlicher Staatspersonen entsprechenden Einfluß zu nehmen. Vom Kriegsministerium, Marinesektion, wird ein Vertreter mit dem südslawischen Natioualrat in Agram wegen Festsetzung weiterer Details direkt in Verbindung treten. Die k. und k. Marinebehörden und Kommanden haben für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung und die Regelung des Abtransportes weitere Sorge zu tragen. An das Donauflottillenkommando ergeht überdies der Auftrag, bei Übergabe der Donauflottille an die königlich ungarische Regierung im gleichen Sinne vorzugehen und dementsprechend nichtungarische Mannschaft zu entlassen. — (Vom Weid wesen.) In jüngster Zeit macht sich überall großer Mangel an Papiergeld bemerkbar, was für den Verkehr ungemein nachteilig ist. Viele Geldinstitute sind schon bemüssigt, Kassenscheine statt Papiergeld auszugeben, weil letzteres nicht in genügender Menge zu haben ist. Die Gemeinde Wien gab, um ihre Angestellten usw. bezahlen zu können, schon für 50 Millionen Kronen eigene Banknoten aus. Die Ursache des Papiergeldmangels liegt darin, daß viele Kreise der Bevölkerung Papiergeld anhäufen, wie einen Schatz aufbewahren und es dadurch dem öffentlichen Verkehre entziehen. Ein solches Vorgehen ist unsinnig und zwecklos. Besteht die Gefahr einer Entwertung des Geldes überhaupt, so kann sich, wer sein Geld zu Hause liegen läßt, derselben ebensowenig entziehen, als jener, der es fruchtbringend anlegt, und setzt sich der Gefahr aus, daß es ihm gestohlen wird oder auf irgend eine andere Weise zugrunde gehen kann, außerdem trägt es keine Zinsen. Es handelt daher jeder zu seinem eigenen Vorteile und zum Vorteile der Allgemeinheit, wenn er sein Geld in die Sparkasse gibt, wo es in jeder Hinsicht sicher ist und einen Zinsenertrag bringt und, was gerade in der gegenwärtigen Zen von größter Wichtigkeit ist, dem allgemeinen Verkehre zugeführt wird. — (Warnung vor Spekulanten mit Kriegsanleihen.) Es ist nicht ausgeschlossen, daß Spekulanten die Bauern unter Verbreitung allerhand Gerüchte zu beeinflussen suchen, die Kriegsanleihe unter allen Umständen mit Verlust zu verkaufen, um nicht später noch größere Verluste zu erleiden. Solche Kriegsanleihemakler verfolgen natürlich den Zweck, die Wertpapiere den Bauern billig abzudrücken, um sie sogleich auderwärtig mit Gewinn wieder weiter zu verkaufen. Der Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften legt daher den Landwirten nahe, sich von solchen Spekulanten nicht beunruhigen zu lassen. Grazer Tagblatt. — (Ausschreibung.) Es gelangen drei Stiftplätze des krainischen Landesvereines des k. k. österr. Militär-Witwen- und Waisenfondes für arme Kriegswaisenmädchen im Waisenhause des Vereines „Dobrodelnost" in Groble bei DomLale zur Vergebung. Die Stiftliuge sind nebst Wohnung auch mit Verköstigung, Bekleidung und Beschuhung, Schulutensilien u. dgl., überhaupt mit allem versorgt. Eventuelle staatlicherseits gezahlte Erziehungs- und Unrerhaltsbeiträge und Unterstützungen werden infolgedessen dem Landcsvereine abzuführen sein. Anspruch auf die Stiftplätze haben schulpflichtige Waisenmädchen nach in Krain heimatsberechtigten im gegenwärtigen Kriege gefallenen oder verstorbenen Militärpersonen im Alter von 6 bis 14 Jahren. Mit dem Totenschein des Vaters bezw. der Eltern, Heimatschein, Armutszeugnis, Jmpfzeugnis usw. instruierte Gesuche um die Stiftplätze sind bis spätestens 20. Nov. 1918 an den Landesverein des k. k. österr. Militär-Witwen und Waisenfondes sowie für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Laibach, Bleiweisova cesta zu richten. — (Waffenstillstand mit Italien?) Amtlich wird verlautbart: Das Armee-Oberkommando hat bereits am 29. v. früh durch einen Parlamentär die Verbindung mit der italienischen Heeresleitung hergestellt. Es sollte kein Mittel zur Vermeidung unnützer Blutopfer, zur Einstellung der Feindseligkeiten und Abschluß eines Waffenstillstandes unversucht bleiben. Das italienische Oberkommando hat gegen diesen von den besten Absichten geleiteten Schritt zuerst eine unverkennbar ablehnende Haltung eingenommen. Erst am 30. d. abends konnte General der Infanterie von Weber mit einer Abordnung im Einverständnisse mit dem italienischen Oberkommando die Gefechtslinie zur Einleitung, von Verhandlungen überschreiten. — Nach einer Mitteilung des Chefs des Generalstabes von Arz ist der Kaiser entschlossen, den Waffenstillstand mit Italien, der durch den General Weber angesprochen wurde, nur dann nicht zu genehmigen, wenn der Durchzug von Entententruppen durch Österreich gegen Deutschland verlangt würde. — (DerKaisergestattetdenEintrittinNational-armeen.) Amtlich wird verlautbart: Der Kaiser hat gestattet, daß auf ihr Ansuchen Offiziere. Offiziersaspiranten des Heeres, der k. k. Landwehr, bezw. Landsturmes und der Gendarmerie des Hinterlandes, die in Ländern heimatszuständig sind, für welche sich Nationalräte gebildet hahen, den betreffenden Nationalräten zur Verfügung gestellt werden, behufs Dienstleistung in den für die.Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu bildenden oder bereits gebildeten militärisch organisierten Körperschaften. Die Offiziere dürfen die für den neuen Dienst vorgeschriebenen Uniformen oder Abzeichen tragen. Gesuche der betreffenden Offiziere sind direkt beim Kriegsministerium vorzulegen. Der Kaiser hat bereits gestattet, daß die Militärkommanden den Mannschaftspersonen über ihre Bitte ebenfalls den Eintritt in die oberwähnten militärisch organisierten Körperschaften bewilligen. — (Das Großkampfschiff „Viribus unitis") versenkten die Italiener durch eine Mine im Hafen von Pola. — (Graf Tisza ermordet.) Graf Stephan Tisza wurde am 31. Oktober von Truppen des ungarischen Nationalrates ermordet. — (Die Italiener in Fiume.) Die Italiener Fiumes haben durch ein Radiotelegramm die italienische Flotte aus Otranto herbeigerusen, damit sie die Stadt besetze. Die italienische Flotte ist am 31. Oktober in Fiume eingelausen. — (Zur Beachtung.) Wir machen daraus ausmerksam, daß gegenwärtig Geld- und Warensendungen nach Ländern, die außerhalb des südslawischen Staates liegen, nicht versendet werden können und von den Postämtern nicht angenommen werden, ebenso auch nicht rekommandierte Briese, wohl aber nichteingeschriebene Briese. — (Die slowenische Nationalregierung. — Ent-Hebung von Gerichtsbeamten.) Das Präsidium des südslawischen Natioualrates in Zagreb hat als oberste Behörde des Staates der Slowenen, Kroaten und Serben über Vorschlag des slowenischen Nationalrates in Laibach für den slowenischen Teil des südslawischen Staates folgende Regierung ernannt; Vorsitz: Joses Pogačnik, Inneres Dr. Janko Brejc, Verpflegung Dr. Ivan Tavčar, Kultus und Unterricht Dr. Karl Verstovšek, Justiz Dr. Wladimir Ravnihar, soziale Fürsorge Anton Kristan, Finanzen Dr. Vekoslav Kukovec, Verkehr Dr. Paul Pestotnik, Industrie und Handel Dr. Karl Triller, öffentliche Arbeiten und Gewerbe Ingenieur Wladimir Remec, Ackerbau Prälat Andreas Kalan, Volksverteidigung Dr. Lovro Pogačnik, Volksgesundheit Dr. Anton Brecelj. Die Zusammensetzung der neuen slowenischen Nationalregierung wurde vom Balkon des Landhauses herab der nach Tausenden zählenden Volksmenge durch den Regierungspräsidenten Josef Pogačnik bekanntgegeben und mit Hellem Jubel entgegengenommen. Nach ihrer Proklamierung trat die Regierung sofort zu ihrer ersten Sitzung zusammen und übernahm unverzüglich die Führung der Geschäfte. Heute fand in der hiesigen Domkirche ein Festgvttesdienst mit Tedenm statt, an dem die gesamte neue Regierung teilnahm. In ihrem ausgegebenen Ausruf an das Volk erklärt die neue Regierung, daß die bisherigen Gesetze und ^Verordnungen, die nationalen Militär- und Zivilbehörden und Ämter bis auf weiters in voller Geltung bleiben und fordert die Kottna-tionalen auf, das Gut, die Würde und die persönliche Ehre der Nichtslawen zu respektieren. Die Meldung, der Landespräsident in Kram Heinrich Graf Attems-Heilig eukreuz habe gestern Laibach verlassen, entspricht nicht den Tatsachen. Der Chef des slowenischen Justizwesens, Dr. Wladimir Ravnihar, hat den Landesgerichtspräsidenten Hosrat Josef Pajk, den Staatsanwalt Dr. Eduard Pajnič sowie den Leiter des Bezirksgerichtes Oberlandesgerichtsrat Heinrich Sturm in Laibach, den Bezirksvorsteher in Radmannsdorf Hugo Lufchin, den Bezirksgerichtsvorsteher in Gottschee Oberlandesgerichtsrat Ottokar C e r n st e in sowie den Kreisgerichtspräsidenten in Rudolfswert Franz Garzarolli Edl. v. Thnrnlak des Postens enthoben. Weiter hat der Justizchef Dr. Ravnihar für alle seinem Ressort unterstellten Ämter das Slowenische, bezw. Serbokroatische zur Amtssprache erhoben und gleichzeitig bis auf weiteres verfügt, daß den Nichtslowenen gestattet ist, die Eingaben in ihrer Sprache einzureichen, wohingegen die Erledigung ausschließlich in der oben bezeichnten Amtssprache erfolgt. Die Urteile werden von nun an „Im Namen des Gesetzes" verkündet. Die Nationalgarde in Laibach nahm den Polizeidirektor Karl Grafen Künigl, den Polizeirat Dr. Michael Sknbl, den Landesgerichtspräsidenten Adolf von Elsner, den Hofrat bei der Landesregierung Oskar Ritter von K altenegger sowie den Gefangenhausdirektor Julius Rabifch in Schutzhaft. Heber Verfügung des inzwischen ernannten Chefs der inneren Angelegenheiten Dr. Janko Brejc wurden alle vorgenannten Funktionäre der österreichischen Regierung abends wiederum auf freien Fuß gesetzt. — (Die Nation alt» ehr.) Aus den slowenischen Turnvereinen „Sokol" und „Orel" bildet sich eine Nationalwehr. Die Pflicht, der Wehr anzugehören, erstreckt sich auf alle Männer vom 18. bis 50. Lebensjahre. Die Kosten hat der Nationalrat zu tragen, der die Beträge auf die Gemeinden aufteilt. Das militärische Hauptamt des südslawischen Reiches hat für die Beistellung der Waffen zu sorgen. — (Das neue südslawische Reich) ist ein Bundesstaat, der aus den vier Staaten der Slowenen, Kroaten, Serben und Bulgaren bestehen und einen Flächeninhalt von etwa 500.000 Geviertkilometer umfassen wird. — (Standrecht in Kroatien.) Um weitere Ausschreitungen der grünen- Banden in den Provinzen zu verhüten, hat der Nationalrat die Verhängung des Standrechtes über die Komitate Serem, Verötze, Pozega und Belovar angeordnet. — (Räumung der b esetz t en ital i en isch en G e b iete.) Die Heeresleitung hat die Räumung des besetzten italienischen Gebietes anbefohlen. Die Südwestarmee zieht sich feit ein paar Tagen ans dem italienischen Gebiete zurück Die Verhandlungen über, einen Waffenstillstand sind bereits eingeleitet. — (Die Gründe für denstarkenRückgang derWein-preise.) In den mächtig emporgeschraubten Weinpreisen ist ein beträchtlicher Kurssturz eingetreten. Während der Liter Wein vor kurzem noch 10 bis 12 K kostete, beträgt der Preis heute wesentlich weniger, und selbst um den stark verminderten Preis findet der Wein in manchen Gegenden Ungarns keinen Käufer. Dieser plötzliche Preisrückgang ist auf die jüngsten Ereignisse auf den Kriegsschauplätzen und die an sie geknüpften Folgerungen zurückzuführen. Die Lente fürchten, daß die erhoffte Ausfuhr sich durch einen etwaigen Friedeusfchluß erheblich verschlechtern würde und daß _ in diesem Falle auch der gegenwärtig ziemlich große Weinbedarf unserer Truppen und der deutschen Armee entfallen müßte. — (Briese für unsere Angehörigen im Auslande.) Herr Albin Kunc in Basels Zentralbahnstraße 21, Schweiz, teilt der „Laibacher Zeitung" mit, daß die für die Angehörigen im Auslande bestimmten Briefe vom Monat November und Dezember 1917 erst kürzlich in Basel eingelaufen sind. Sie wurden weiterbefördert. Briefe für Weihnachten mögen schon jetzt an die oben erwähnte Adresse, und zwar rekommandiert, mit 3 K in Banknoten als Beilage für Frankatur und Spesen abgefendet werden. — (Eine Anfrage der Unteroffiziere.) Eine Abordnung von Unteroffiziersfrauen sprach gestern bei verschiedenen Abgeordneten vor, um darzulegen, daß die Sustentationen für die Familien der Berufsunteroffiziere unzulänglich seien und daß den Zertisikatisten durch die Zerreißung Österreichs ein schwerer Schade drohe. Demgegenüber erklärten die Abgeordneten, daß auch die neuen Nationalstaaten die erworbenen Rechte der Militäranwärter anerkennen werden und daß das Zertisikatistengesetz so lange Geltung in jedem Staate haben werde, bis es durch ein neues, jedenfalls besseres Gesetz ersetzt werde. Übrigens werde auch bei einer Herabsetzung des Friedensstandes der Truppen das System der längerdienenden Unteroffiziere sich nicht aus der Welt schaffen lassen. Schließlich bat die Abordnung auch, es möge den Unteroffizieren, die das Zertifikat bereits besitzen, gestattet werden, sich ihre künftige Heimat, bezw. das Anstellungslanv selbst wählen zu dürfen. Auch in dieser Frage versprachen die Abgeordneten ihr möglichstes Entgegenkommen. ) — (Mehr als die Hälfte der Pferde eingerückt. Der gesamte Pferdebestand der gewesenen Monarchie betrug im Jahre 1915 vor Ausbruch des Krieges 4'5 Millionen Stück, davon entfielen aus Ungarn 53 Prozent, ans Österreich 42 Prozent und auf Bosnien 5 Prozent. Österreich verfügte also über rund 1°9 Millionen Pferde. Bis Ende Juli 1918 hat die Heeresverwaltung aus ganz Oesterreich rund 521.000 Pferde entnommen. Weiters wurden aus Galizien und der Bukowina im Laufe des Krieges von unseren Armeen und von den Russen rund 600.000 Pferde requiriert. Unserer österreichischen Volkswirtschaft sind alfo während des Krieges rund 1'12 Millionen Pferde entzogen worden und zum großen Teil dem Krieg zum Opfer gefallen. Die übrigen Bestände samt dem Nachwuchs belaufen sich auf rund 900.000 Stück. Diese sind zum großen Teile minderwertig und besitzen mich wegen des großen Futtermangels eine stark verminderte Leistungsfähigkeit. Es ist daher ein dringendes Erfordernis der Volkswirtschaft, daß bei der Abrüstung den Landwirten die entbehrlichen Pserde ehestens zurückgestellt werden. — (Der grillte Kader.) Aus Agram wird gemeldet: Der gemeinsame südslawische Nationalrat hat den Angehörigen des „Grünen Kaders" volle Straflosigkeit zugesagt, wenn sie in ihre Ergänzungsstellen einrücken. Der Zuzug in die Kaderstationen hat schon begonnen^ ine Amerikaner und Englän der in Laibach.) Die Parlamentarische Korrespondenz (Wien) berichtet: Die italienischen Abgeordneten und die Mitglieder des Staatsrates erhielten telephonische Mitteilungen aus Triest und Laibach, daß die Meldungen von dem Eintreffen amerikanischer und englischer Kriegsschiffe in Triest und von der Anwesenheit englischer Offiziere in Laibach unrichtig sind. Die Stadt ist ruhig, die Ordnung ungestört. (Beschluß der provisorischen Nationalversammlung Deutsch-Österreichs.) In dem am 21. Oktober von der Nationalversammlung . Deutschösterreichs angenommenen Beschlußantrag heißt es u. ct.: „Der deutsch-österreichische Staat beansprucht eine Gebietsgewalt über das ganze deutsche Siedelungsgebiet, insbesonders auch in den Sudetenländern. Jeder Annexion» von durch deutsche Bauern, Arbeiter und Bürger bewohnten Gebieten seitens anderer Nationen wird sich der deutschösterreichische Staat widersetzen. Den Zugang des deutschen Volkes zum Adriatischen Meer wird er durch Vereinbarungen mit den ändern Nationen sicherzustellen suchen." Mitterdorf. (Von einem wutverdächtigen Hunde gebissen.) Kürzlich wurden hier fünf Personen von einem Hunde angefallen und gebissen. In Reifnitz fiel der gleiche Hund em Mädchen an. Das wutverdächtige Tier wurde dort auch erschossen. Die Verletzten mußten sich im Rudolfspital in Wien der Schutzimpfung unterziehen. Aus der Reise dorthin traf sie ein zweites Unglück, indem der Zug mit einem anderen Zuge zusammenstieß, wobei alle in großen Schrecken gerieten, einige aber auch Hautabschürfungen davontrugen. Bor einigen Tagen traf eine Nachricht ein, daß einer der vom Hunde Gebissenen in Wien am 9. Oktober verstorben ist. Es ist dies der 71 jährige Besitzer Josef P e rz aus Koflern Nr. 15. Welches die eigentliche Todesursache war, ist noch nicht bekannt. — (Die spanische Grippe) greift auch hier um sich, bisher glücklicherweise nur in gelinderer Form. Die Schule mußte auf einige Zeit geschlossen werden, da in der Familie des Oberlehrers vom Kleinsten bis zum Größten alles an der Krankheit darniederlag. _ , — (Trauung.) In Graz wurde am 23. September der aus Mitterdorf 34 gebürtige Kaufmann Herr Anton Petsche mit Frl Adolfine Scholz getraut. In Fara hat am 27. Oktober Franz Hönigmann aus Kerndorf 25 die Maria Maurovitsch ge-Befreitet — (Todesfälle.) Am 12. Oktober ist in Unterloschin Nr. 9 die verwitwete Auszüglerin Magdalena Jaklitsch im Alter von 71 Jahren verschieden. Am 25. Oktober der ledige 18 jährige Alois Knaus in Obrern 27; am 30. Oktober die verwitwete Helena Oswald in Mitterdorf 16 gestorben. Sie erreichte ein Alter von 77 Jahren und starb als erstes Opfer der Grippe. — (Im Dienste fürs Vaterland gestorben) ist am 12. Oktober der 42jährige Besitzer Johann Kresse aus Ort 22. Der Verstorbene leistete Kriegsdienste in St. Michele in Venetien. Dort wurde er von der gefürchteten Malaria befallen und trotz aller Pflege erlag er dieser Krankheit nach wenigen Tagen. Statt nach Hause zu kommen — worüber er sich noch im letzten Schreiben hoffnungsvoll aussprach — mußte er ferne der Heimat das Leben lassen. Mit der Witwe trauern sechs Kinder, von denen der älteste erst 12 Jahre zählt, um den hingegangenen Vater — (Zur Heulieferung.) Für das Verladen von Fracht-qütem stehen hierzulande die Stationen Gottschee und Dritter-dorf zur Verfügung. Trotzdem wird auch gegenwärtig wieder jeder Bauer gezwungen, nur nach Gottschee die angebrochene Menge von Heu zu stellen und vergeblich sind die dagegen erhobenen Vorstellungen. Es könnten Hunderte von Meterzentnern Heues vor dem Verderben gerettet werden, wenn das Verladen auf beide Stationen aufgeteilt und hiedurch beschleunigt würde. So aber staut sich alles m Gott- schee zusammen und viele Fuhren gehen zugrunde, abgesehen vom Schaden, den die Besitzer erleiden, die gehalten sind, an der nahen Station vorbei das Heu zur entfernteren zu stellen. Ist denn die Bequemlichkeit einzelner Leute wichtiger als der allgemeine Nutzen? Mssandl. (Zu früher Tod.) Am 20. Oktober l. I. ist hier Herr Pfarrer Johann Jaklitsch nach kurzem Krankenlager der spanischen Grippe mit hinzutretender Lungenentzündung erlegen. Seine irdische Hülle wurde am 22. v. M. zur letzten Ruhe bestattet. Um 10 Uhr vormittags hielt ihm Se. Gnaden Herr Propst Dr. Elb ert aus Rudolsswert in der hiesigen Pfarrkirche einen warm empfundenen Nachruf. Das Gotteshaus war gesteckt voll von Leidtragenden. Als Propst Dr. Elbert den Lebenslauf des Verstorbenen kurz skizzierte und auf die Sorgen und die Liebe hinwies, die ihn stets um seine Pfarrkinder erfüllten, blieb kein Auge trocken und ein laut vernehmbares Schluchzen ging durch das Gotteshaus. Nach der ergreifenden Trauerpredigt zelebrierte der Herr Pfarrer von Töplitz das heil. Seelenamt. An dem Leichenbegängnisse beteiligten sich neun Priester aus der nächsten Umgebung, sämtliche Pfarrinsassen und viel Volk aus der Nachbarpfarre Tschermoschnitz und von anderwärts. Auch aus dem Friedhose während der Einsegnung der Leiche hörte man noch lautes Weinen um den geliebten Pfarrer. Pfarrer Jaklitsch war 34 Jahre alt und wirkte 10 Jahre lang als Priester an verschiedenen Orten des Gottscheer Ländchens. Hür die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anläßlich des kjinscheidens unseres lieben und guten Bruders, Schwagers und Dnkels, des kjerrn Keorg Kutter sprechen wir hiemit beit wärmsten X)anF aus. Bleichen DanF sagen wir auch allen jetten^ bte bea teuren Toten zur letzten Ruhestätte begleitet haben. Gottschee, im November igqe. Iamilie Andreas Hutter. Sparkasse der Stadt Gottschee. Ausweis f. d. Monat chlüofi. 1918. 169.19267 10,551.010-45 633.566-86 7.680"— 101.559"62 3,276.846-70 58.210-— Einlagen: Stand (Ende Sept. 1918 . . K 10,422. i 78 58 (Eingelegt von 238 Parteien „ 297.424'54 Behoben von 221 Parteien Stand (Ende Oktober 1918 Allgem. Reservefond Stand Ende 1917 Hypothekar-Darlehen: zugezählt . . rückgezahlt . . Stand Ende Oktober 1918 . Wechsel-Darlehen: Stand Ende Oktober 1918 . Fällige Zinsenscheine der öjterr. Kriegsanleihen werden als Larzahlung angenommen. Zinsfuß: für Einlagen 41/4 % ohne Abzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 5V2%>, für Hypotheken in anderen Bezirken 53A%, für Wechsel 6V2 %. e, am 31. Oktober 1918. Die Direktion. Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergespaltene Xieindruckzeile oder exen Raum JO Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein-schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Beste!» lungen von den in mtferetn Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Umin der Deutschen a. ßotiscbee -"■■■ in Wien. = Litz: I., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten ftnb und Landsleute ihren Beitritt anrneldeu fönrten: Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinslokale „Zum roten Igel", I., Akörechtsptatz Wr. 2. Achtung! Telegramm! Achtung! Kaufe jedes (Quantum echten Schleuderhonig, stelle Kannen zur Füllung franko jeder Station, daher ist jedem Gelegenheit geboten, feinen Honigvorrat gut zu verkaufen. Auch benötigt jedermann Waschseife. Versendung in 5 Kilo - poftkiftchen. Ebenso echten Pfeffer zur Wursterzeugung für den Haushalt. 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Bewerber zugelassen, welche sich mit einer von der politischen Behörde bestätigten Kauflegitimation als Landwirte ausweisen können, und gelten für die Käufer von Zuchtstuten folgende Bedingungen: die Kauslegi-timation muß vom zuständigen Pferde-Evidenzoffizier bestätigt sein, daß der Bewerber tatsächlich Pferdezüchler ist, daher sind diese Kauflegitimationen zeitgerechl dem Pserde-Evidenzosfizier in Laibach zwecks Bestätigung einzusenden. Die gelauste Stute darf bis Ende Dezember 1919 weder verschenkt oder verkauft werden. Der Käufer einer Stute ist verpflichtet, dieselbe vom zuständigen Staatshengstendepolkommandanten zu normierenden Hengste decken zu lassen. Als Beweis ist der Deckzenel aus Bedangen der Militärbehörde vorzuweisen. Wird eine solche Stute bis Ende Dezember 1919 der Zucht nicht zu geführt, steht der k. u. k. Heeresverwahnng das Recht zu, dieselbe um den Schätzwert rückzukaufen. Mit Evidenzblatt beleihe Stute« werden — wenn sie tatsächlich der Zucht zugeführt sind — zur militärischen Dienstleistung soweit immer möglich nicht einberufen werden. Die Pferdezüchter werden eingeladen, sich an diesen Zuchistutenlizitationen rege zu beteiligen. Sehr schöne überschütte fünfjährige Mchtenpflanzen das Taufend zu I-t K liefert, fo lange der Vorrat reicht, und kauft gebrauchte Wrnnnenöestandteile, rote pumpen, Röhren, Ventile usw. 2—5 Iran; Höderer in Hottschee. Ich kaufe jedes (Quantum gut -getrockneter Wachotderöeerm, Wassnüsse, Kaselnüsse und Aucheür loko Ichfl und zahle gute preise. J. Knmp, Konsumgeschiist, Aad Jschk. r Jeder sein eigener Reparateur! Meine Lumax-Handnähahle näht Steppstiche rate mit Nähmaschine. Größte Erfindung, um Leder, zerrissenes Schuhraerk, Geschirre, Felle, Teppiche, Wagendecken, Zellstoffe, Filz, Fahrradmäntel, Säcke, Leinwand und alle ändern starken Stoffe selbst flicken zukönnen. Unentbehrlich für jedermann. 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