-:Luua.:rer'r ns kreise Für Hkaziähng . . .« ^lbiährig . . .. "t „ 2 Vietteljäbriz. . . L ^ i Monatlich — » ^ Mir ve-r Post: ^anzrährig . . ...:i fl. - -Lldjährig . . . 5 , ^ 40 kr. Laibacher 8 r L a k l i o »: Vahn^ofgaile Nr. l.i. ELr Anstellung ins H^n- vtertel-»ährig »L k.. snon«:Uch S kr. -U^ln- Nnmme/n 6 kr. Nr. 175. Ano«hme Mittdeilungen werden nicht berücksichtigt; Mm>u>'crip!c nickt zurUckgesendet. Freitag, 2. August 1872. — Morgen: Stephan E. Erpr-ilioo und Zaserattv 6nrean: Aovgreßvl^.y Nr. 81 (Bucdhandtuvg Von I. v.Äronmavr L F. Bamberg) ZuscrtroLs-rcrst: KÜr die einspaltige Petirzeile kr bei zweimaliger iLins,Haltung L 5 kr dreimal L 7 kr. 9usertionsNenrv:l jedesmal 1Ü kr. Bei größeren Zns?raren und öfterer Einschaltung entlpreL'-nter Rabatt. 5. Jahrgang. Die deutsche Geistlichkeit und die Jesuiten. Zum Beweise, daß ein großer Theil der katholischen Geistlichkeit gegen die Jesuiten und gegen den von denselben geschaffenen päpstlichen Despotismus ist und zum Reiche halten will, um^unter dessen Schütze eine gesicherte und würdige Stellung zu finden, veröffentlicht die „Spener'sche Zeitung" einen Artikel, der, wie die Redaction erklärt, von einem hochgestellten jalholischen Geistlichen aus Süddeutschland geschrieben und in dem die Nothwendigkeit nach-gewiesen ist, daß das Deutsche Reich ernst und energisch den Kampf mit dein jesuitisch gewordenen Papstthum aufnehme. Die „Spener'sche Zeitung" fügt bei, daß die Mehrzahl ihrer Artikel gegen den politischen Ultramoutanismus von Katholiken geschrieben seien. Aus dem erwähnten Artikel, dessen Haupt-stellen wir nachstehend folgen lassen, ist zu erkennen, daß das Deutsche Reich bei seinem Einschreiten gegen die Jesuiten und gegen die von Rom aus beherrschten Bischöfe auf die Mitwirkung und Unterstützung der national-gesinnten Geistlichkeit rechnen kann, wen» nur andererseits diese sicher ist, nicht allcnfälls durch einen plötzlichen Friedensschluß des Staates mit der Hierarchie aufgeopfert und preis-gegeben zu werden. In dem Artikel der „Spener-schen Zeitung" wird zunächst ausgesprochen, daß ein äußerliches Kircheuthum und eine herrschsüchlige Geistlichkeit der Religion durchaus nicht förderlich sind, daß grcade die Starrkirchlichen nichts weniger als religiös gesinnt sind, und eö heißt dann weiter: „Wie heute die Sache» stehen, gehl bei einem Theil der Katholiken alle Religio» fast i» einem gewissen Papstcultus aus. Man vredigt nicht mehr .Christum den Gekreuzigten, verkündet nicht das trostreiche Wort GotleS und zeugt Licht für seine erhe- bende Wahrheit, sondern redet nur von dem Papste, hlorificirt nur den sogenannten Gefangenen im Va-tican, beschäftigt sich nur mit der Herstellung und Erhaltung seiner Herrlichkeit, sammelt nur für ihn, hascht nur nach seinen Gnadenbezcugungen und ist von einer Servilität gegen ihn. die der weltlichen Angendienerei schwerlich nnchstcht. Dieser Cultus ist durch die Unfehlbarkeits-Erklärung noch größer und fast abgöttisch geworden; denn das unfehlbare päpstliche Lehramt, wie es als Dogma erklärt worden, bedingt keineswegs diese Papst.Verherrlichung, aber weil sehr leicht misversta»den und daher gefährlich, begünstigt cs namentlich bei dem Volke dieselbe znm Nachtheil des eigentlichen Dienstes Gottes. Die Stärknng, Hebung, Verherrlichung und Ausdehnung des päpstlichen Ansehens bis zum Ueber-maße, zuin Nachtheile der katholischen Religion, zur Erniedrigung der von Christo gegründeten bischöflichen Gewalt und zur Gefährdung jeder anderen, namentlich der staatlichen Autorität, ist die Aufgabe', das Streben und das Werk des Jesuitenorden). Die Bischöfe entschädigen sich für die erlittene Einbuße ihrer Macht seitens des Papstes durch eine ähnliche Ueberhebnng dem übrige» Klerus gegenüber, und dieser wieder sucht seinen Herrschergelüsten in der Schule, stamilie und Kirche den nöthigen Boden zu verschaffe». Das katholische Volk aber wird mii allen Mitteln dahin bearbeitet, daß es in dem gerechten Entgegentrelen gegen eine solche unerträgliche und gefährliche Ueb-rhebung der Hierarchie eine Gefährdung der Religio», eine Feindschaft gegen den katholischen Glauben erblicken und iu der berüchtigten Cenirums-Fraction, deren Mitglieder mir zum kleinsten Theile wahrhaft religiös und katholisch, größtentheilö nur äußerlich kirchlich und der geistliche» Herrschsucht geiicigt, d. H. klerikal sind, seine eigentlichen Vertreter erkennen soll. Papst uud Bischöfe haben sich mit den Bestrebungen und Auslassungen diefer sogenannten ka- tholischen Volksvertretung gänzlich idenrificirt. Der Episkopat hat um ihretwillen sogar seine überaus starke Opposition gegen das Unfehlbarkeits-Dogma ausgegeben und verfolgt hart und grausam diejenigen Priester und Laien, die noch lange nicht so oppositionell auftrcte», als die Bischöfe seinerzeit auf-tratc», da sic die Hilfe der Staaten theilweise anriefen. Dies alles ist zunächst ein großes Unglück für die katholische Religion und Kirche. Aber es birgt auch die ernstesten Gefahren für das neue Deutsche Reich. Man hoffte in dem Lager der Uliramontanen, man würde das erstandene Deutsche Reich mit Hilfe des lang nnd gut bearbeitete» Preußen und im Bunde mit den Feudal Conservativen oder nöthigen falls .auch mit den Radialen zn dem erwähnte! Zwecke gebrauchen können. Man besaß ja am Hosc einflußreiche Bundesgenossen. Alles war bestens vorbereitet zn einem—Rö-merzuge. Da sprach der Reichstag seine Hno usyue talläem und nahm den Kampf mit dem Centrum auf. Der Reichskanzler zerriß das feingesponnene Gewebe der Falschheit und zeigte die drohende Gefahr. „Wir gehen nicht nach Canossa", scholl es aus tausend und tausend geängstigten Herzen. Die Regierung ermannte sich. Das Schulaufsichtsgesetz erschien. Die Jesuiten wurden unsanft angefaßt, aber noch lange nicht unschädlich gemacht, die Bischöfe admonirt und allenthalben etwas gedroht. Doch schien alles wieder hübsch schlafe» zu gehen. Da kam die offene Kriegserklärung des Papstes gegen den Koloß des Deutscheu Reiches. Wird es jetzt endlich klar werden? Wird Deutschland Männer genug, nament-. lich auch katholische, habe», um für das Reich ein-zntreten? Wir hoffen es. Aber die Regierung muß handeln." Jeuiü'elon. Quecksilber. (Schluß.) Oevor die österreichischen Wäuzcl-Gewehre noch ihre verheerenden Wirkungen an de» Feinden des Vaterlandes beweise» konnte», haben sie bereits in den Fabriken unter den eigenen Landeskindern nicht geringe Verwüstungen angerichtet. Bei der Füllung der Kupfechülsen für die Hiuterlader-Palroueu, welche mehrere Fabriken beschäftigte, wurde nämlich folgender Vorgang eingeschlageu: Zunächst wird Knallquecksilber erzeugt, wobei sich kräftige Dämpfe entwickiln, die Schwindel, Kopfschmerz, Betäubung und Brustbeklemmungen herbeiführen können. Sodann wird das Präparat, welches äußerst leicht explodirt und deshalb sehr vorsichtig behandelt werden soll, mit gestoßenem Glas, chlorsaurem Kali und Leim zu einem Teige gemengt, der in die Löcher einer Kupferplatte gestrichen wird. Durch den Schlag eines mit Stiften versehenen Stahldeckelö fallen die einzelnen Portio- nen 8er explodirenden Masse in die Kupferhülsen der Patrone», welche dann in die eigentliche» Ar-beitSsäle übertrage» werde». Dort sitzen in jeder Fabrik je 200 halberwachsene Mädchen, eines dicht neben dem anderen, am Arbeitstische »nd drücken die Hülsen gegen einen sich sehr schnell »m seine Achse drehenden Slahldorn, um die explodirende Masse in die Nuth am Boden der Patronen zu treiben, worauf sie die Hülsen noch einige Augenblicke auf einen ebenfalls sich sehr rasch drehenden Holzdorn steckeu, um sie vou innen zu poliren. Die Hülsen kommen nuu in ein anderes Local, woselbst man sie von außen blank putzt und trocknet, um sie dann dem Aerar zur Füllung mit Pnlver uud der Kugel abzuliefern. Beim Mengen der explodirenden Masse und beinahe noch mehr bei den letztangeführten Manipulationen wird aber so viel Qnecksilberstanb entwickelt, daß, wer auch nur eine halbe Stunde in den ArbeitS-Localitäten verweilt, schon einen ganz eigenthümlichen Schnupfen bekommt. Wer aber gezwungen ist, dort den größeren Theil des Tages zuzubringen, wird queck-silberkrank. Man hätte die Fabrikanten verpflichten sollen, die Anzahl der Arbeiter in eincm Sale nicht über ein bestimmtes Maß zu steigern, die Arbeito-Loca-litätei, gehörig zu reinigen u»d zu vcntiliren, stets neben jedem Arbeitstische Wasserflaschen und Gläser zum Ausspülen des Mnndes aufznstellen und eine abgeioiideite Localität bereitzuhalten, in welcher jedermann nach gethaner Arbeit mit ans Röhren fließendem Wasser die Hände und das Gesicht vom Quecksilberstaube reinigen und sich an einem reinen Handtuche abtrocknen kann. Den Arbeitern wäre anzurathen, während der Arbeit nicht zu essen, nach , derselben sich die Hände zu waschen uud womöglich zu baden, dann für die Arbeit stets eine eigene Kleidung zu tragen,, die nach Beendigung derselben abgelegt wird. Die Kost sollte möglichst kräftig (Fleischnahrung) sein, und könnte es nicht schaden, wenn dahin gewirkt würde, daß die gesammie Lebensweise des Arbeiters stets vollkommen geregelt sei, wobei man freilich nicht vergessen darf, daß nur eine genügende Höhe des Lohnes eine regelmäßige Lebensweise und kräftige Kost ermöglicht. Politische Nmwschau. Laibach, 2. August. Inland. Die Monarchenbegegnung in Berlin steht im Vordergründe der Tagesgeschichte und bildet den Leitartikclstosf der meisten Blätter. Die Wichtigkeit des Ereignisses wird in allen Besprechungen gleichmäßig betont; doch fühlt man die Ueberrafchung heraus, welche der plötzliche Entschluß des Kaisers Alexander II. in den politischen Kreisen Wiens hervorgernsen hat. Der Czar habe anfangs nicht die Absicht gehabt, sich an der berliner Zufaiii--menkunst zu beteiligen, aber der Besuch des Erzherzogs Wilhelm in Petersburg habe ihn schließlich doch dazu vermocht, und vielleicht hänge auch der kurze Aufenthalt des Generals Jgnatiesf mit diesen „neueren Dispositionen" zusammen. Nach dem „Pester Lloyd" gebührt gar Andrassy das Hauptverdienst, den Czar zur Zusammenkunft mit dem Kaiser von Oesterreich bewogen zu haben. Das genannte Blatt schreibt wörtlich: „Die jetzt offizielle Thatfache der Erweiterung der Entrevue zu einem Congrefse der Repräsentanten der drei größten Con-tineutalstaateu ist gewiß eiu genügender Anlaß, um den Minister des Aeußern »ach Wien zu führen. Nicht als ob die Thatfache dem Grafen Andrassy irgendwie überraschend gekommen sein könnte, da allem Anschein: nach man in ihm den Urheber derselben zu erblicken hat; wohl aber mag die officielle Notifikation derselben den Minister des Aeußern bestimmt haben, seinen Urlaub für einige Tage zu unterbrechen. Ueber die Bedeutung dieser vom Grafen Andrassy, wenn nicht geschaffenen, so doch jedenfalls angeregten Erweiterung der berliner Kaifer-Eutrevue braucht mau nicht viele Worte zu verlieren. Ihr hochpolitischer Charakter ist für jede» mit Händen zu greifen, sowie auch keiner nur eiuen Moment über ihren Zweck wird im Zweifel sein können. Die berliner Entrevue ist eine Friedens-Demonstration, welche die durch die Ereignisse der Jahre 1870 und 1871 etwas verschobene europäische Lage wieder in ihr normales Gleichgewicht zu bringen geeignet ist. Eine größere Friedensgarantie konnte Europa nicht erhalten, als die Verständigung der drei größten Mächte des Continents, au die sich das friedeusbedürftige Italien enge an schließt." Der belgrader „ Bidov - Dau " kanzelte dieser Tage die Czechen gehörig ab wegen ihrer ganz und gar unnatürlichen Allianz mit dem Jesuitismus und .Ultramontanismus — Elemente, welche gerade Böhmen im Laufe der Jahrhunderte Wunden genug geschlagen haben. Selbst ein Sieg im Bunde mit diesen Trägern der Finsternis — meint das genannte Blatt — würde eine Niederlage für die Czechcn bedeuten. Was sagen unsere slovenischen Schlepp- träger der Czechen dazu, die jahrelang vor denselben auf dem Bauche lagen? Die fremden Iefuite n sollen, bevor sie ihren Einzug in Oesterreich gehalten haben, über ihre Ausnahme genaue Erkundigungen cingezogen haben. Nuu hal man ihnen allerdings nicht vorenthaltcn, daß die Fremdengesctze auch auf sie Aüweiidung finden würden, indessen eine Verschärfung derselben mit Rücksicht auf sie stünde nicht in Aussicht, auch hoffe man, sie würden ihrerseits keinen Anlaß geben, eine solche Abänderung oder Verschärfung als noth-wendig erscheinen zn lassen. Der kr oat i s ch e La n d ta g wird seine Sitzungen wieder ausuehmen, da das Budget-Comilö seine Arbeiten beendet hat. Von den Beschlüssen desselben sind die wichtigsten: die Streichung des Dispositionsfonds, Herabminderung des Banusgehaltes von 22.000 Gulden auf 12.000, die zeitgemäße Erhöhung der Beamten- und Profefsorengchalte und der Beschluß, daß die Universität mit dem I. Oktober 1873 gleichzeitig Mit alleu vier Facultäteu ins Leben zu treten habe. Der Ansschuß glaubt den Beweis Herstellen zu köuucn, daß auch für die medi-ciuische Facultät sowohl die uöthigeu Lehrkräfte als auch die Mittel vorhanden seien. Diese Anschauung dürfte aber vom Landtage kaum gelheilt werden. Ausland. Die katholische Kriegspartei hat jetzt ihr Hauplguartier nach M ainz verlegt. Von dort aus wird ein feierlicher Aufruf an alle Katholiken erlassen, sich dem Kampfe gegen den Fürsten Bismarck anzuschließen. Es wird ein „Verein der deutschen Katholiken" gebildet, dessen Mitgliedsrecht durch einen jährlichen Beitrag von mindesteus sechs Silbergroschen oder einundzwanzig Kreuzern verkauft wird. Der Verein, an dessen Spitze nur Ultramontane von tiefschwarzer Farbe steheu, bekennt sich unverholen zu den Grundsätzen des Syllabus. Die Absicht des Sechs-Silbergroscheu-Vereius ist keine andere, als den Uufehlbarkeitsglaubeu zur herrschenden Religion in Deutschland zu machen. In dem von der „Germania" mitgetheilten Aufruf heißt es wörtlich: „Wir halten daran, daß cs auf Erden zwei Gewalten gebe, die von Gott zum Heile des Menschengeschlechtes bestellt sind, daß es aber der Wille Gottes ist, dessen Fügung die irdische Ordnung im Staate ihr Dasein verdankt und dessen Gnade die Heilsordnuug in der Kirche gestiftet hat, beide Ordnungen nicht getrennt zu sehen, sondern vereint zur Herstellung des großen christlichen Gemeinwesens, welches über den ganzen Erdkreis sich zu erstrecken bestimmt ist. Das richtige Verhältnis von Staat und Kirche aber erkennen wir aus den Zielen, welche beiden gesteckt sind: Dort ein Ziel in der Jrdischkeit, das sich nothweudigerweise dem höheren ewigen Ziele des Menschen uuterordnet, hier dieses ewige Ziel, das unendlich weit über dieses endliche Dasein hinansreicht, und zu welchem sich jenes verhält wie das Mittel zum Zweck." Die Jesuiten werden in dem Aufrufe als die „gefeierten Prediger der Wahrheit" bezeichnet. Die Gründer des Vereines gehe» in ihren Angriffen auf den Antichrist Bismarck und in ihrer Verherrlichung der jesuitischen Docirinen so weit, daß der Aufruf au einzelnen Stellen in's Parodistische nur-znschlagen droht. Gleichzeitig mit der Anzeige von feiner Gründung erläßt der «Verein der deutsche» Katholiken" einen Protest gegen die den Jesuitenorden betreffenden Beschlüsse des deutschen Reichstages. Diese Beschlüsse seien nur „ein Ring in der Kette jen*r Acte, die dazu bestimmt smd, in den inncrn Organismus der Kirche einzugreiseu und dieses von Christus gegründete himmlische Reich ans Erden in seiner Freiheit zu schädigen. Präsident des Vereines ist Freiherr von Los, unter den Gründern befinden sich ein Fürst Isenburg, ein Graf Arco und noch einige andere Grafen und Barone. Ju E l f aß-L o t hr i u g eu macht die französische Partei riesige Anstrengungen, um bis zum 30. September recht viel Optionen für Frankreich zustande zu dringen, bis jetzt sind jedoch ihre Erfolge äußerst gering. Wie man der „deutschen Presse" schreibt, betragen die Optionen für Frankreich bis jetzt aus dem gesammteu Lande, bei einer Einwohnerzahl von 2,400.000 eine Gesammtzahl von 16.000 Männern, Frauen und Kindern. An diesen 16.000 participirt Metz und Umgegend mit circa 7000, Mühlhausen mit etwa 3000; letztere Stadt zählt bekanntlich eine flottirende Arbeiter-Bevölkerung von circa 18.000 Köpfen, unter Henen etwa ein Viertel National-Franzosen sich befinden. Letztere stellten das Haupt-Contingent zu den Optionen. Aber fortzugehen — daran denken auch sie nicht. Ju Frankreich drängt die Anleihe-Sub« fcriptiou und der riesige Erfolg, — cs sind bis jetzt 30 Milliarden als gezeichnet bekannt — den dieselbe im In- uud Anölande erzielt hat, alles andere in den Hintergrund. Wie begreiflich, beuten die republikanischen Blätter den Erfolg tüchtig aus. um zu demonstriren, daß es die Republik ist, welche daö Vertrauen des andrängcnden Kapitals besitzt. Die monarchistischen Blätter versuchen zwar dieses Raisonnement zu bekämpfen, allein mit Unrecht, denn wäre das Gegentheil eingekrcten, so würden sie die Schuld daran gewiß der republikanischen Staatsform iu die Schuhe geschoben haben. Der Erfolg der Anleihe ist und bleibt einmal eine unzweideutige Manifestation der öffentlichen Meinung, ein imposantes PlebiScit zu gunsten der gegenwärtig in Frankreich herrschenden Ordnung. Das „Siecle" hält den französischen Arbeitern eine Strafpredigt, welche unter den jetzigen Verhältnissen, zumal in den Tagen der großen Anleihe, dnrch welche Frankreichs Gebiet befreit werden soll. Arbeiterkrawalle machen nnd Gewalt-thaten verüben. Der französische Arbeiter, sonst so vaterlandsliebend, zeige sich hier von einer Seite, die nur durch den Einfluß ausläudischer Umtriebler, die sich noch dazu weit vom Schüsse halten, sehr erklärlich werde. DaS „Echo du Nord" meldet dagegen , daß keine französische Politik bei diesen Scenen die Hand im Spiele habe, sondern „Ausländer" daö Feuer schürten; ein aus Chicago ein-getroffene^ ehemaliger belgischer 'Grubenarbeiter wurde verhaftet; ausländische Agenten durchziehen die Grubeudistricte, und ihr Hauptzweck ist, die französischen Grubenarbeiter zu veranlassen, nach Amerika auszuwaudrrn, wo amerikanische Specu-lauteu gute Arbeiter suchen. Im Jahre 1869 war im Bassin von Mous bei der Bewegung auch de» Pudels Kern eine Auswanderung nach den Vereinigten Staate», wohin damals über 1000 Arbeiter verlockt wurden, von denen drei Viertel wieder zurückkehrten nnd sehr enttäuscht waren. Für die mit dem Mischen des explodirenden Präparates beschäftigten Arbeiter sollten Respiratoren angeschasft werden, nämlich mit Tasfet überspannte Drahtsiebe, welche bei der Arbeit vor Mund und Nase gelegt werden und die zu athmeude Luft vom Staube filtriren. Eben solche Apparate wären auch für die Mädchen, welche die explodirende Masse in die Nuth der Kupferhülsen eiudrückcu, augezeigt, und sollte über jedem Arbeitstische ein aus Bretern zusam-mengefügter Schlot angebracht werden, der mittelst eines Canales mit einem gut ziehende» Kamine oder einem Cenlrifugal-Ventilator in Verbindung gesetzt ist, um jedes Stäubchen, wie es erzeugt wird, sofort an sich zu reißen und aus der Luft, welche, die Arbeiter athmen, zu entfernen. Von unermeßlichem Vvrtheile für die Gesundheit der Arbeiter wäre es ferner, wenn jede Fabrik verhalten werben könnte, für ihre Arbeiter Bäder, insbesondere Dampfbäder, .zum unentgeltlichen Gebrauche eiuzurichleu, welche, da diese Etablissements ohnehin Dampf zum Betriebe der Maschinen Erzeugen, ohne besondere Kosten hergestellt werden können. Stete Controle müßte dann dafür sorgen, daß jede Er- krankung rechtzeitig entdeckt, die Betroffenen sofort der Fortsetzung der gefährlichen Arbeit cnthbben uud durch zweckmäßige Behandlung wieder hergestellt werden, bevor noch ihre Grsuudheit unrettbar für immer uutergrabeu ist. Leider ist bei aller Vorsicht eiu absolut günstiges Resultat nicht immer zu erzielen, und wir müssen in vielen Fällen bei der Quecksilber-Arbeit annehmen, daß ein gewisser Grad von Gesundheits-schädlichkeit mit derselben untren"^ verbunden ist. Können wir nun durch tech. he Vorrichtungen uud möglichst vollkommene Apparate die Arbeiter nicht vollständig schützen, so müsse» wir sic wenig-stens dadurch zu conserviren suche», daß wir zu de» gefährlichsten Arbeiten die widerstandsfähigsten Organismen durch möglichst kurze Zeit verwende», das heißt, die bei de» gefährlichsten Beschäftigungen Arbeitenden möglichst oft ablöfen lassen. Nicht minder-wichtig ist die regelmäßige Lebensweise, kräftige Kost und öftere Bäder, damit der Stoffwechsel mächtig angeregt uud das eiugedruugene Quecksilber möglichst rasch wieder ausgeschieden werde. (Dr. E. Lewy in der „N. Fr. Pr.") Zur Tagesgeschichte. — Wie die „Salzb. Chronik" unter dem 13. v. «ngekündigt Halle, fand am verflossenen Donnerstag die große „Bittprocession" nach Maria-Plan, statt, lieber dieselbe wird von einem Augenzeugen dem „Salzb. Volksbl." berichtet: Schon vor halb 6 Uhr an jenem Tage sah man die Zuzüge von Kestendorf, Straßwalchen, Neumarkt und Henndors laut betend in Seekirchen, als dem Zusammenkunstsorte, ankommen, Wo sie sich mit dem seekirchener Coutingeut vereinigten, und von wo sodann mit dem Schlag 6 Uhr die nunmehr zu einer langen Reihe angewachsene Menge unter dem Glockengeläule der Kirche, mit flatternden Fahnen und ihren Geistlichen an der Spitze und begleitet von manchen, nicht sehr sympathischen Bemerkungen der Marsbewohner, sowie auch der zurückgebliebenen Bauern, aus dem Markte hinaus auf der Straße nach Elixhausen fortzog, um auf dem Zuge, wie man mir sagte, neue Scharen aus umliegenden und fernen Gemeinden aufzunehmen und hierauf als gewaltige Sturmcolonne viribus müt,i8 bei dem Gnadeubilde in Maria-Plain die vorgeschriebenen drei Bitten, nämlich (nach der „Salzburger Chronik") 1. um Hilfe und Schutz siir den heiligen Vater, 2. um Rghe und Frieden für unser schwergeprüftes Vaterland, und 3. um Glück und Segen für das allerhöchste Kaiserhaus anzubringen. Ueberflüssig dürfte es sein, zu erwähnen, daß auch der „Peterspfeniiig" von den Wallfahrern fleißig eingeheimst worden ist für den „von aller Welt verlassenen und verfolgten, in der Gefangenschaft hungernden und darbenden" (!) heiligen Bater. Und wie äußerten sich die Wirkungen dieser „großartigen" Pro-cessivnen bei einem großen Theile der frommen Pilgerschar? Davon war ich selbst Augenzeuge auf dem Bahnhöfe zu Salzburg. Eine besoffene Rotte nach der ändern taumelte über die Stufen herab, roh andere Reisende zur Seite stoßend, jodelnd, lärmend, tobend, viehisch ausgelassen, den meist ebenfalls stark angetrunkenen jungen Wallfahrerinnen die unflärhigsten Worte zuwerseud." — Man schreibt aus dem böhmischen Beraun: „Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, daß die Errichtung eines besonderen nationalen Cen-rral-Hilsscomiie neben dem bereits bestehenden Landes-Hilsscc>mit6 für die durch die Überschwemmung Verunglückten und das Vorgehen dieses Comil6s bei Ver-theilung der Unterstützungsgelder der guten Sache nicht nur nicht förderlich, sondern mitunter geradezu abträglich sei, so hätte ihn die Art und Weise geliefert, wie von Seite des hiesigen Bezirks-Ausschusses die eingelansenen SammlnngSgeider wrtheilt wurden. Ohne Rücksicht darauf, daß sich unter den Liebesgaben auch Spenden befanden, die von den ärmsten Leuten herrühren und wieder nur für wirklich Arme bestimmt waren, fand man eS für gut, einen nicht unbeträchtlichen Thcil der eingeflofsenen UnterstützungSgelder solchen Großgrundbesitzern zuzuwenden, welche sich notorisch in günstigen VermögenSverhältiüssen befinden und einer Unterstützung wahrlich nicht bedürfen. So hat es.beispielsweise allgemeinen Unwillen hcrvorge-rufen, daß sich der Obmann der Bezirksvertretung, Herr Maresch, Besitzer des landtäflichen Gutes Sucho» mast, auf Abschlag seines erlittenen Wasserschadens 480 fl. in der Kasse der BezirkSvertretung zu eigenen Händen reservirte und überdies 52 fl. 25 kr. für ab< geschwemmte Felder und eine Terrassen mauer bezahlen ließ. In gleicher Weise hat der ebenfalls vermögende Besitzer des LehnguteS Tetin, Herr Vojacek, 427 fl. 24 kr. und 200 fl., im Ganzen somit 627 fl. 24 kr. und der Besitzer der landtäflichen Domäne St. Johann unter dem Felsen, Herr Max Berger, 180 fl. 12kr. als Ersatz für Wasserschäden beansprucht und empfangen. Wie erwähnt, sind die drei genannten Domänenbesitzer wohlhabende Leute, und man hätte von ihnen wohl erwarten dürfen, daß sie angesichts des Elendes, das so viele blutarme Leute betroffen, auf allsällige Schadenvergütungen verzichten werden." — Ueber die Lage Frankreichs erhält die „Pr." aus Paris folgende Mittheilung, deren Überraschende Wichtigkeit unverkennbar ist. Bor etwa zehn Tagen richtete ThierS an die Präsecten drei Fra- > gen zur Berichterstattung: Wie verhält sich die Bevölkerung zum Anlehen, wie zur Republik und welche letzten Ereignisse haben die Haltung der Bevölkerung maßgebend beeinflußt? Sämmtliche Präfecten schickten folgende Beantwortung ein: Alle Ersparnisse bis zum letzten Centime werden dem Anlehen zugetragen. Die Republik gewinnt mit reißender Schnelligkeit mehr und mehr Boden auf dem flachen Lande. Das dafür entscheidende Ereignis war Gambetta's letzte Rede an die Bauern des Departements Seine et Marne. Die Rede circulirt in allen Dörfern, die Bauern wissen sie stellenweise auswendig, Gambetta's Name ist in jedem Munde, er ist der Bauernkönig. Diese Berichte bestärkten Herrn Thiers in der Ueberzeugung von der Nothwendigkeit, die allgemeinen Neuwahlen vorzunehmen, bevor jene Strömung des allgemeinen Stimmrechtes, durch den verlängerten Widerstand der Versammlung von Versailles gereizt, bis zu dem Punkte anschwillt, wo sic eine Gambetto'sche Bauernmehrheit Hervorbringen — muß, wie im Herbst 1848 nicht minder unerwartet und unwiderstehlich aus ihr die napoleonische Legende wieder auferstanden war. Ein Plebiscit zu gunsten Gambetta's wäre die Entgegnung des allgemeinen Stimmrechts, wenn die Nationalversammlung seiner Ungeduld nicht entgegenkommt. Gambia verzichtet auf die während der Parlamentsferien beabsichtigte Agitation um Kammerauflösung. Denn die Auslösung wird heute schon von Legitimisien und Orleanisten als die einzige Chance betrachtet, einige Sitze in der Kammer wieder zu erwerben. Für Thiers und seine conservative Republik wird die Auflösung zum Gebot einer obersten Staatsraison. Indem Gambetta auf die Auslösungs-Agitation verzichtet, gibt er einen neuen Beweis seines Vertrauens in die Staatsvernunft des Herrn Thiers. Gambetta würde sich mit einer demokratischen Kammermiuderheit begnügen, welche stark genug wäre, um Thiers zu modernisiren und Gambetta's Nachfolge auch in der Verwaltung und Gesetzgebung vorzubereiten. So dürfte der Verstand der Bauern die beste, weil geradeste und schlichteste Lösung gesunden haben. — Aus. Hamburg wird dem „B. C." folgender Vorfall berichtet: „In der Bartelstraße wohnt ein Herr, der sich auf seinen Reisen in Schweden und Norwegen eine rheumatische Lähmung zugezogen, von der ihn keiner der bisher von ihm consultirten Aerzte zu heilen im Stande war. Am Dienstag saß dieser Herr auf dem Balcon seines Hauses, der Diener hatte sich fortbegeben und die übrigen Familienglieder waren beschäftigt, als ein Gewitter zufammenzog und über der Gegend sich entlud. Der Kranke wollte sich, da ihm niemand zu Hilfe kam, allein ins HauS zurück« begeben und versuchte zu dem Behuse, indem er sich auf dem Geländer stützte, sich aufzurichten. In demselben Augenblicke wurde er jedoch von einem Blitzstrahle getroffen und zu Boden geschleudert. Die Familie fand ihn bewußtlos aus dem Balcon am Boden auSgcstreckt. Er wurde ins Haus getragen, und erst nach neun Stunden kehrte er wieder zum Leben zurück. Aber zum Erstaunen der Verwandten und zu seinem eigenen war die Lähmung, die er glaubte zeitlebens behallen zu müssen, verschwunden, und lachend und weinend vor Freude sprang er im Zimmer umher. Was die Kunst der Aerzte nicht vermochte, brachte ein Naturereignis zuwege, das ihn beinahe des Lebens berankt hätte." Local- und Provinzial-Angelegenheiten. Local-Chronil. — (Die hiesige Filiale der österr. Nationalbank.) hat ihre Bureaux auf den Hauptplatz Hs.-Nr. 313, 1 Stock verlegt, woselbst sie morgen eröffnet werden. (Lotterie der philharmonischen Gesellschaft.) Das Gewinnstcomitö ist in seinen Arbeiten soweit vorgeschritten, daß dasselbe von Montag den 5. d. M. an bereits mit der Uebernahme der einzelnen Gewinnstgegensttinde beginnt. Die letzteren können nicht nur, wie bereits gemeldet wurde, in den Handlungen der Herren Bamberg, Karinger, I. C. Mayer und Terdina, sondern auch in der Kanzlei des Lotterie-Comitä's (Fürstenhof, II. Stock), welche mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage täglich von sechs bis sieben Uhr abends geöffnet ist, abgegeben werden. Bei diesem Anlasse erlauben wir uns auch alle verehrlichen Mitglieder deS Lotterie - Comit6's darauf aufmerksam zu machen, im Sammeln der Gewinnst eifrig fortzufahren, damit die volle Zahl von 1000 Gewinnsten, wozu noch immer ungefähr 200 fehlen, ehestens zusammenkommt und damit dieser Thcil des ganzen Unternehmens definitiv beendet wird. — (Ans dcrcvangel. Gemeinde.) Auch das Presbyterium der hiesigen evangelischen Gemeinde hat sich dem Protest gegen den in Angelegenheiten der grazer evangelischen Gemeinde erfolgten bekannten Erlaß des Oberkirchenraths angeschlossen. Der Protest richtet sich gegen das wegen Uebergehung der gesetzlichen Instanzen gesetzwidrige Verfahren des OberkirchenratheS bei Ausschließung der Presbylrrialmitgliedcr, besonders aber gegen die Maßnahme desselben, nach welcher den Ausgeschlossenen für die nächste Wahlperiode die Wählbarkeit abgesprochen worden ist. Sämmtliche Mitglieder des Presbyteriums haben den Protest unterzeichnet. — (Nationaldruckerei in Laibach.) Der Minister des Innern hat im Einvernehmen mit den betheiligten anderen Ministerien dem Dr. Jakob Razlag und Genossen die Bewilligung zur Errichtung einer Actiengesellschast unter der Firma „National-Buchdruckerei" mit dem Sitze in Laibach ertheilt und die k. k. Landesregierung für Krain zur Genehmigung der Statuten ermächtiget, von welcher diese Genehmigung bereits ertheilt worden ist. — (Für erholungsbedürftige Tourist e ».) Obwohl über das herrliche Alpenland Krain fchon manches Wort geschrieben wurde, können wir dennoch nicht umhin, eines Orles zu erwähnen, dessen bis jetzt noch nicht gedacht -wurde, obschon derselbe einer der schönsten Punkte Oberkrains ist und von der Eisenbahnstation Lees nur eine halbe Stunde entfernt liegt. Wir meinen damit den Ort Polic. Am Fuße des St. Petriberges gelegen, erfreut sich dieser Ort einer äußerst gesunden Atmosphäre, besitzt eine herrliche Umgebung, seit neuester Zeit auch ein Voll-und Douchebad aus Gebirgsquellen. Besteigt man den Petriberg, so bietet sich dem Auge eines der schönsten Landschaftspanoramen dar. Von Krainburg bis «ach Lengenfeld überschaut man mit einem Blicke das herrliche oberkrainer Thal mit allen seinen reizend gelegenen Ortschaften. Polic erfreut sich schon seit ein paar Jahren eines bedeutenden Besuchs, besonders von Seite der Triestiner, und nimmt derselbe auch beständig zu. Für sehr gute Unterkunft und prompteste Bedienung sorgt daselbst der Gastwirth Herr Sturm auf die liebenswürdigste Weise. Wir glauben durch Veröffentlichung dieser Zeilen den x. t. Touristen und allen jenen, welche es im Interesse ihrer Gesundheit für nöthig erachten, Erholung in frischer, gesunder und milder Alpenluft zu suchen, nur einen Gefallen zu erweisen, wenn wir auf eine so reizende Landschaft aufmerksam machen. — (Lehrerinnen für weibliche Arbeiten.) Das Unterrichtsministerium hat in Betreff der Bestellung von Lehrerinnen für weibliche Arbeiten an den staatlichen Lehrerinnen-Bildungsaustalten und der Prüfungen aus diesem Unterrichtsfache folgende Grundsätze ausgestellt: 1. An Anstalten, bei denen kein besonderer BildungScurSfür Arbeitslehrerinnen im Sinne des achten Abschnittes der Miuisterialver-ördnung vom 12. Juli 1860 besteht, wird für die weiblichen Arbeiten und nach Thunlichkcit für HauS-haltungSkunde blos eine Nebenlehrerin gegen Remuneration bestellt. 2. An Anstalten, bei denen der besondere BildungScurs besteht, werden, sobald sich in jeder Beziehnng geeignete Persönlichkeiten finden, für obige zwei Gegenstände Fachlehrerinnen (Arbeitslehrcr-innen) mit Gehalt- und Pensionsfähigkeit angestellt. Für diese Dienstposten wird neben der speciellen Eignung (wobei auch auf Geschmacksbildung vorzugsweise zu sehen) die Lehrbefähigung für Volks- oder Bürgerschulen gefordert. 3. Die Bestellung aller ArbeitS-lehrerinnen erfolgt Uber Antrag der LandeSfchulbehörde durch den Unterrichtsminister. 4. In dem besonderen BildungScurse für Arbcitslehrerinnen sind Pädagogik und HauShaltungSknnde in je zwei Stunden wöchentlich zu lehren. Die Borträge über Pädagogik hat jedenfalls der Lehrer dieses Fache» an der LehrerinnenbildungS-Anstalt zu übernehmen. 5. BefähigungSprüfungen für weibliche Arbeitsschulen mit Privatistinnen im Sinne der obigen Ministerialverordnung können von' jeder Lehrerinnenbildungsanstalt, ob an derselben ein besonderer Btldungscurs besteht oder nicht, vorgenom» me« werden. Diese Prüsuugen sind unter dem Vorsitze eines Mitgliedes der LandeSschulbehörde abzuhalten. — (Vollstreckung von Expropria» tionSerkenntnissen imEisenbahnwesen.) Durch da- Gesetz vom 29. März 1872 über die Voll» streckung von ExpropriationSerkenntnissen in Eisenbahn-angelegenheiten wird eine sehr wesentliche Aenderung in der Lage des Expropriirten herbeigeführt. Die Erkenntnis der Bedeutung des Gesetzes wird wohl nur allmälig Eingang finden. Damit in der Zwischenzeit die Bevölkerung nicht aus Unkenntnis der Bestimmun, gen des neuen Gesetzes zu Schaden komme, ist es nach einem Erlasse Sr. Excellenz des Herrn Ministers des Innern uothwendig, die Expropriaten bei der Anwendung dieses Gesetzes über dessen Tragweite in geeigneter Weise zu belehren. Das Bedürfnis einer solchen Belehrung ist namentlich in zwei Richtungen vorhanden. Zunächst ist es wichtig, daß die Parteien von den Beschränkungen, welche in Beziehung auf die An-fechtbarkeit der Schätzungen nach Ztz 1 und 2 des neuen Gesetzes einzutreten haben, in Kenntnis gesetzt, zugleich aber auch über die Bestimmungen des § 3, welche sich auf die Beweisaufnahme zum ewigen Gedächtnis beziehen, und namentlich Uber die daselbst enthaltene Fristbestimmung insormirt werden. Ferner sind die Parteien, welche ein im Z 4 erwähntes Uebereinkommen schließen, bei der Bestätigung des Ueberelnkommens durch den politischen Commissär daraus aufmerksam zu machen, daß die Bestimmungen des neuen Gesetzes auch in Ansehung der dem Uebereinkommen nachfolgenden Schätzung anzuwenden sind. Witterung. Laiback!, 2. August Gestein abends lebhaftes Wetterleuchten. Nachts schwaches Gewitter. Nach 8 Uhr G.witterwvlken, etwas Regen, später theilweise Aufoeiterung, Südwestwind ziemlich stark. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- 18.6 , nachmittags L Uhr f 25 3' 6. (1871 -t- 22.2°; 187t) --- 27.3".) Barometer 729.05 Millimeter Das gestrige Tagesmittel der Wärme 23 2', um 3.4" über dem Normale. Verstorbene. Den I. August. Herr Anton Battik, Tischlermeister, alt 40 Jahre, in der Stadt Nr. 237 an der Luugensucht. — Dem Herrn Johann Schetiua, k. k. jubil. Landes-gerichts-HilfSäiuter-Direclor, sein zweitzeborues Zwillings-kind Eruest, alt 7 Monate, in der Stadt Nr. 21!« am Durchfalle. Schmerzersiillt geben wir allen Verwandten und Bekannten die Nachricht, daß unser geliebte Gatte, resp. Vater und Schwiegervater, Herr Johann Nießner, k. k. Steueramts-Official, heute früh 2 Uhr nach kurzen schweren Leiden im 60. Lebensjahre, versehen mit den heil. Sterbe-sacramenten, selig im Herrn entschlafen ist Das Leichenbegängnis findet Samstag am 3. d. M. um 6 Uhr abends vom Trauerhause deutsche Gasse Nr. 186 statt. Die heil. Seelenmessen werden in mehrere» Kirchen gelesen werden. Der theuere Verblichene wird dem frommen Andenken der Verwandten und Freunde empfohlen. Laibach, am 2. August 1872. Anna Riehner, a s Gattin Heinrich Rietzner, Johann Rietzner, als Söhne. Aaroline Rieftner geb. R»;iezka, als Schwiegertochter. r-ickenbestattungS-Ä»stal> de« F. Doberlet i» La!bach. Ankündigung. In der vom H. k. k. Ministerium des Unterrichtes mit dem Oefseiitlichkeitsrecl'te autorisirten sechsklafsigen Lehr- und ErMhungs-Mstalt für Mädchen der Viktorins kskn >»» beginnt der Unterricht -wieder mit dem 1. Anmeldungen können im August und September stattfinden im Fürstenhof, Herrengafse 206, 1. Stock. Der Kindergarten, den Knaben und Mädchen besuchen, hat den Unterricht mit dem 2. August »ach kurzen Fenrir wieder begonnen und wird durch die ganze Ferienzeit ununterbrochen fortgesetzt. Das Nähere enthalten die Programme, welche aus Verlangen portofrei eingesendet werden. (439 — 1) Ein Reitpferd, sehr gut zugeritten, ist zu verkaufen, theilt die Expedition dieses Blattes. Auskunft darüber er-<441-1) zum Obfteindnnsten Bei beites Pergamentpapier (342-9) Tenspapier, l Packet .... „ englisches (tzichtpapier, 1 Bogen „ Aliegenpapier, 1 Bogen . . . „ Mottenpapier, l Blatt . . . per Elle 24 kr. . 75 .. . 12 - 4„ - 10,. Wegen Abreise werden MM Lei ö. Lvl vormittags 9 Uhr aus freier Hand verschie- dene Wiener Börse vom 1. August t»rrr-«ei»e. oft.Pad «-Id «e.is dt«, dro. öir.i»K>ld. ^ 72.— krie von >SS4 . I SÜ.75 Ware «6 25 7S.1V S«.— w« »0 127 SO I4S dt> Laie v»» i««v. »a»»' io<.— kiie von I»«iv> Aüult 127.— HrL«»u1ch. v. 1X64 . — Gr»i»a»»u.-0 dl «tkimnark „ zg gz — Kinnen, u. KüsteulLad b . 8L.7L U»-ar». - u. eiav-b . 84.- «t«t>r»bürg. . i . 7»____! KKtl»»». »talionalbank Ereditanstalt »t. o. »«.- «».- 8».- 7S.L, Äeld! Wan O«ft. H«x°lh..«oul . V4.r5 S!>7L Südd..«el. ,u»>.uöou>i «»Ät. — S!,rdb. (100 ft. eM.) 1UL.1« i»4. Etkd.-«.(2l)t»II. S.w.). üZ.b« !»».7S EtaalSbahn Pr. Etütt iüv.sv I3l !>u Sta-l«d. pr. Kt. 18«7 128.— 127. Rudoll«b. w>.»v ivl.so Lnzll, ökcri. Ba»l «ol,e»crcd.-*. Oeft. Hyp-Ib.-Bank «i-ier. »ecompl. Aranto - «tust«» 848.- W2.— »89.— SV9.S0 »Ü2.80 »33.-ivLO W»0 S0!>.50 »lo.-2L4.— »SV.— l »8.— IV2 - - «I 282. 283. . ^12».- >25.30 als. !üiu» 21( !> Vllddahn.«csc31». 2V8.8Z2U7.-jtats.Eliladeld-B-v» !248 - 248.SV «,rl.t!lldwig->v-^U 242 50 243. Siedend. Itilendayu 182.— 18». -«taottdahn. . . 334 5V 335. «als. graoj.Aolktxb. 218.50 2,!,.-8»nN.-»-rcin ck.-H 185.- 188.-«ab« 18>I.- 180.5V Ek»»»lr»ri«r» «»Noo.«.W.oerI°»d ^ »2— !>2.25 Nug. «°d..ürcd,lanft ! »».75 R>.2' «ll,.»ft.B°d.-LrkdiI. 105.- 105.40 »t0. i» »»U.Nt«». I 88.50 8! Möbel, Küchen-geräthschchcn, ein Liskastku u. cmn-plcte Sparherde, Theatergasse Nr. 43/44 1. Stock, im LicitatioiiS-Wege verkauft. (440) «iredti ioo fl. ö. w. , D°Q.-D-mpssq..»:I, ,u 1,0 fl. «Ht. . Triester 100 fl. lLM. dl». 50 fl. S.w. Olencr . 40 fl. ö.W Salm . , 40 ^ . . 40 . !ard . , 40 , St. GenoiS, 40 « Aiindilchgra» 20 » Waldfleio . 2b » K-glev,^ . Io . «UL0ls»Mlt. IOS.il! «,'»».) Ivvst.sUdd.w Kran». >00 fl. . , j>°Ido» >v PI- StNc Pari» 100 Krauc» XlLlirsll. »atI.Muu,-WSs»L«u. 20-Fianceüi.ii. . üereintlbaler . . «ild-r - . ISS.5V>»7. VS.50 100.- ^O.bO 121 50 58. - 5V - 30— 31.- 4l 50 42 - L8.50 2V.- 36.— 38 - L9.- 30 — L4. - 25.- 24 50 25.- 16. 17 14.50 15.50 S1.80 92.- V3.40 93.50 iio/.o 11. .r«o 43 43.2(> 5.38 5.33 «.85 8.86 164 75 ,65.25 108 5i 108.75 Der telegrafische Wechselkurs ist uns bis zum Schlüsse des Blattes nicht zugekommen. Vnick voa g-u v. Al«i««ahr » grd. Bamdrrq iu Laibach. Lnhiunjt aus 6nar beehrt sich seinen x. t. Zahnpatienten höflichst anzuzeigen, daß er in Laibach angelvm inen ist und diesmal nnr durch 4 Wochen ortimren wird. (437—2) Er «>acht zugleich bekannt, daß er seinen Äusenthalt nicht verlängern nnd in diesemJahre nicht wiederkehre» wird. Tprechftnnden von « bis 12 nnd von 2 bis 6 Ul>r in, rietinovich'schen Haufe, Slernatlee Nr. 37, 1. Stock. Usedseiswbe » emittirt ««»»8 auf nachstehend verzeichnet- Losgruppe», nnd sind diese Zusammenstellungen schon aus dem Grunde z» de» vorcheMiafteste» z» zähl.», da jedem Inhaber eines solchen Bezugsscheines die Möglichkeit geboten wird, sämmtlicke Haupt- und Nebentreffer allein zu machen und außerdem ein Zinsenerlrägms von 30 Franken in Gold und Mfl. in Banknoten zu qenießcn. ltiruppi; (Jährlich 16 Ziehungen.) Monatliche Naten fl. 10. - Nach Nrla„ der letzten Rate erhalt jeder Theilnehmer solncudc t Lose: ^ . I 1»«««»»^ N. .«-itnnl!«!»*. H""^""fser ft 6«»».«»»», mit Riickkausspränlie der gezogenen Serie ö. 2t.'. sl 4»« I kniM «tt-k. L«»«» Haupt,resfer N»,», !!>»» «»«» Hk-rk« efsectiv Gold. , I»^, LO«I »» 1,»»^« !>„ , ««» » ««» I » o«. Ha ipt refser 'Llialcr ohue jeden Abzug. K Haupttreffer fl. ^0.000. (ili'uppi; ü. (Jährlich 13 Ziehungen.) Monatliche Rate» ü fl. «. Nach Vr.an Ser letzte» Rat- erhalt jever Theilnehmer folgende > vose. » k.»,«. »."„-k. »«« Haupttreffer litt«».««»», !!»« ««<> Franke» efsectiv Gold. , I.r,5««I «« Haupttreffer »<>«> Lkaler ohue >eden Lbzug. > Hanpttrefserfl. 45.0V0, lS.V,»» südd. W. tnamlinl^n /lnftnUiro werden prompt nnd anch neqen Nachnahme EVälW effectuirt. —. »lchnnnslisten werde» nach jeder ^iehnnn franco — nratiü versendet. (400-6) welche per Stunde so viel leisten als drei Drescher per Tag, liefert von fl. 88.— an unter Garantie und Probezeit (149—10) in LI .j"" > R i t r». Dreschmaschinen, Verleger und für die Redaction verantwortlich: Ottomar Bamberg